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LAND UND LEUTE - Ferrostaal

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laNd uNd lEutE<br />

Trunk-Line-Verlegung in der libyschen Wüste


DAS ECHO Dezember 2009<br />

Wüstenstaat im Wandel<br />

Libyen ist aufgrund seines reichtums an Öl und Gas ein sehr attraktiver<br />

Geschäftspartner. Die stetig wachsende Wirtschaft und eine anhaltende<br />

Liberalisierung der Wirtschaftsordnung machen das nordafrikanische<br />

Land zu einem Standort mit erheblichem Potenzial.<br />

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laNd uNd lEutE<br />

erste Wahl im Öl- und Gassektor<br />

<strong>Ferrostaal</strong> ist seit über 30 Jahren im libyschen Markt aktiv. In dieser zeit<br />

hat der anlagenbauer in dem arabischen Land über 100 Projekte für die<br />

Öl- und Gasindustrie realisiert und gilt als „Preferred First Choice Contractor“<br />

im Markt. Das länderspezifische know-how ist eine wichtige Voraussetzung,<br />

um mit neuen wirtschaftlichen rahmenbedingungen weiterhin<br />

auf der erfolgsspur zu bleiben.<br />

Wasseraufbereitungsanlage „A100“ in Bu-Attifel


DAS ECHO Dezember 2009<br />

Alles begann Ende der siebziger Jahre mit dem Aufbau<br />

eines kleinen Camps in Es Sider an der libyschen<br />

Küste. Hier, wo sich ein riesiges Ölfeld befindet, legte<br />

ein kleines Team von ambitionierten Mitarbeitern den<br />

Grundstein für die erfolgreiche Entwicklung der <strong>Ferrostaal</strong><br />

in Libyen. „Anfänglich war es schwierig, im libyschen Markt<br />

Fuß zu fassen. Wir fühlten uns ein wenig wie Abenteurer,<br />

denn wir waren nur sehr einfach ausgestattet“, erinnert<br />

sich Karl-Heinz Hennchen, langjähriger Mitarbeiter der<br />

<strong>Ferrostaal</strong> in Libyen. „Uns standen keine modernen Kommunikationsmittel<br />

oder Technologien zur Verfügung: Es<br />

gab kein Telefon, kein Internet und natürlich auch noch<br />

kein GPS. Dennoch schafften wir recht schnell, uns zu etablieren<br />

und allmählich die wesentlichen Ölfelder zu betreuen.“<br />

Über die Jahre wuchs die Anzahl der Projekte im<br />

Öl- und Gassektor stetig an, sodass der Essener Industrie-<br />

dienstleister und Anlagenbauer eine umfassende Marktkompetenz<br />

und Geschäftsstruktur entwickeln konnte. Die<br />

<strong>Ferrostaal</strong> Libyen besteht heute aus der Hauptverwaltung<br />

in Tripolis, dem Logistik- und Montagezentrum in Marsa<br />

El Brega und den mobilen Camps (derzeit 15), die sich direkt<br />

in den Ölfeldern befinden und lediglich für die Dauer<br />

einer Baustelle eingerichtet werden. Die Libyen-Task-<br />

Force in Geisenheim, Deutschland, unter der Leitung von<br />

Volker Kenschke, unterstützt die Geschäftsaktivitäten der<br />

<strong>Ferrostaal</strong> vor Ort und deckt unter anderem die in Libyen<br />

nicht vorhandenen Engineering-Disziplinen und das<br />

Global Procurement ab. Die Zahl der Mitarbeiter ist von<br />

einem kleinen Team in den Anfangsjahren auf mittlerweile<br />

über 940 angestiegen. Viele davon sind, wie Karl-Heinz<br />

Hennchen, schon seit Jahren dabei, kennen Land und Leute<br />

und sind mit den Arbeitsbedingungen in der Wüste vertraut.<br />

Etablierte Marktposition<br />

Aufgrund der langjährigen Präsenz auf dem libyschen<br />

Markt kann die <strong>Ferrostaal</strong> ihren Kunden heute ein umfangreiches<br />

Spektrum an Leistungen bieten: Im Rahmen der Erschließung<br />

von Öl- und Gasfeldern liefert und installiert<br />

das Unternehmen beispielsweise Rohrsysteme, Sammelstationen,<br />

Aufbereitungsanlagen, Öl- und Gasförderanlagen<br />

sowie Wasserinjektions-Anlagen, mit deren Hilfe der<br />

Karl-Heinz Hennchen, Oberbauleiter und langjähriger Mitarbeiter der<br />

<strong>Ferrostaal</strong> in Libyen<br />

Druck in Bohrlöchern erhöht und die Ölförderung verbessert<br />

werden kann. Für die Weiterverarbeitung von Öl und<br />

Gas errichtet die <strong>Ferrostaal</strong> Libyen unter anderem Gas-Öl-<br />

Separationsanlagen (GOSPs), Pipelines für den Transport<br />

der beiden Rohstoffe sowie Pump- und Kompressorstationen.<br />

„Als etablierter EPC-Contractor sind wir heute im Gegensatz<br />

zu den Vorjahren sehr breit aufgestellt und haben<br />

eine sich dem wandelnden Markt angepasste Auftragsstruktur.<br />

Wir unterhalten Geschäftsbeziehungen zu allen<br />

in Libyen operierenden Öl- und Gasgesellschaften und sind<br />

in nahezu allen produzierenden Öl- und Gasfeldern mit eigenen<br />

Camps präsent“, erläutert Carsten Arlt, Leiter der<br />

<strong>Ferrostaal</strong> Libyen, die gegenwärtige Marktposition. „Ein<br />

wichtiger Faktor für die Projektakquise ist die hohe Flexibilität,<br />

die wir durch unsere eigene Montagebasis in Marsa<br />

El Brega erreichen. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um<br />

auf dem libyschen Markt erfolgreich zu sein“, betont Arlt.<br />

„Unsere Kunden schätzen die gute Infrastruktur, die wir uns<br />

in den 30 Jahren vor Ort aufgebaut haben.“ Marc Neumann,<br />

Leiter der Business Unit Oil and Gas, ergänzt: „In Libyen<br />

konzentrieren wir uns auf mittelgroße Aufträge. Das ermöglicht<br />

uns, mehrere Projekte gleichzeitig zu realisieren,<br />

und damit können wir den Bedürfnissen der Öl- und Gasindustrie<br />

des Landes gerecht werden.“<br />

projekte im Öl- und Gassektor<br />

Derzeit wickelt <strong>Ferrostaal</strong> Libyen unter anderem einen EPC-<br />

Auftrag für die Mellitah Oil & Gas, Gas Division, auf dem<br />

sogenannten Wafa-Feld ab. Dieses riesige Öl- und Gasfeld<br />

befindet sich in Westlibyen nahe der algerischen Grenze,<br />

etwa 500 Kilometer südlich von Tripolis. Es handelt sich<br />

bei dem Projekt um die Erweiterung einer bestehenden Anlage<br />

zur Produktion von Öl und Gas durch die Einbindung<br />

von drei neuen Flow-Lines. Diese Flow-Lines werden drei<br />

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laNd uNd lEutE<br />

neue Bohrlöcher mit der existierenden Sammelstelle (Manifold)<br />

auf dem Wafa-Feld verbinden. Die Fertigstellung ist<br />

bis zum Ende des Jahres geplant. Bei einem weiteren Projekt,<br />

das sich derzeit in der Abwicklung befindet, realisiert<br />

<strong>Ferrostaal</strong> für die Akkakus Oil Operations (AOO) auf dem El-<br />

Sharara-Feld Planungen für bevorstehende Bohrungen und<br />

Kleines Lexikon der Fachbegriffe<br />

Flow-Line: Rohrleitung, die das Bohrloch mit der<br />

nächsten Sammelstation (Manifold) verbindet<br />

(kleinere Nennweiten bzw. Rohrdurchmesser).<br />

Trunk-Line: Rohrleitung, die von der Sammelstation<br />

(Manifold) zu der GOSP (Gas Oil Separation<br />

Plant) führt (mittelgroße Nennweiten<br />

bzw. Rohrdurchmesser).<br />

Pipeline: Rohrleitung, die von der GOSP in der<br />

Wüste zum Tanklager beziehungsweise<br />

zur Schiffsverladung an der Küste führt<br />

(große Nennweiten bzw. Rohrdurchmesser).<br />

für die anschließend folgenden Infrastrukturmaßnahmen,<br />

die für die Anbindung an die existierenden Anlagen notwendig<br />

sind. Dazu gehören beispielsweise Flow-Lines,<br />

Trunk-Lines und Pipelines sowie Hochspannungsleitungen<br />

zur Stromversorgung im Feld. Geplant sind auch Anlagen<br />

zur Wasserinjektion und GOSPs. Die AOO betreibt in El<br />

Sharara zwei Ölfelder und plant mit diesem Projekt die Kapazitäten<br />

der beiden Felder zu erhöhen.<br />

Die <strong>Ferrostaal</strong> Libyen konnte auch schon in den vergangenen<br />

Jahren ihre große Kompetenz im Öl- und Gassektor unter<br />

Beweis stellen. So erhielt der Anlagenbauer im Jahr 2007<br />

den Auftrag zur Errichtung einer schlüsselfertigen Wasseraufbereitungsanlage<br />

„A100 Produced Water Re-Injection“ für<br />

die Mellitah Oil & Gas, Oil Division, am Standort Bu-Attifel<br />

in Ostlibyen. Die Anlage hatte Ende Juli 2009 die Voraussetzungen<br />

für die Inbetriebnahme erreicht. Sie filtert täglich<br />

aus 22 000 Kubikmetern Wasser das gesamte Öl bis zu einer<br />

Verdünnung von zehn parts per million. Die Technik der<br />

„Produced Water Re-Injection“ gehört zu den anspruchsvollen<br />

Tertiärfördermaßnahmen, um die Restentölung der<br />

Mitarbeiter der <strong>Ferrostaal</strong> Libyen beim Ausrichten und Schweißen<br />

von Rohren für eine Trunk-Line


DAS ECHO Dezember 2009<br />

Lagerstätte zu maximieren. Vor allem bei Lagerstätten, aus<br />

denen schon seit vielen Jahren Öl und Gas gefördert werden,<br />

wie der seit 1972 in Bu-Attifel im Betrieb stehenden, stellt<br />

sich das Problem, dass der Druck immer mehr nachlässt und<br />

sich dadurch die Fördermenge reduziert. Durch den Druckaufbau,<br />

der mit dem Einpressen des Wassers erreicht wird,<br />

kann die Erdölförderung aufrecht erhalten und sogar gesteigert<br />

werden. Darüber hinaus ist das Verfahren schonend für<br />

die Umwelt, da das abgeschiedene Wasser aufbereitet wieder<br />

in die Lagerstätte zurückgeführt wird. Bei kleineren Lagerstätten,<br />

die in näherem Umkreis voneinander liegen, wird<br />

das Wasser zur Injektion oftmals zentral von einer größeren<br />

Aufbereitungsanlage gesteuert. Eine solche Anlage hat<br />

<strong>Ferrostaal</strong> Libyen mit dem „Water Injection Project Farrud“<br />

realisiert. Hier werden zwölf Injektionsstellen mit Hochdruckpumpen<br />

versorgt, die das Wasser mit einem Druck von<br />

100 Bar in das Farrud-Feld injizieren.<br />

Die <strong>Ferrostaal</strong> Libyen hat nicht nur Wasseraufbereitungsanlagen<br />

zur Steigerung der Fördermenge realisiert, sondern<br />

auch für die Trinkwasseraufbereitung. So bei dem<br />

Infrastrukturmaßnahmen zur Steigerung der<br />

Ölförderung auf dem El-Sharara-Feld im Detail<br />

Great Man-Made River Project, bei dem fossiles Grundwasser<br />

aus der südöstlichen Wüste über 1 000 Kilometer in die<br />

bevölkerungsreichen Küstengebiete im Norden des Landes<br />

transportiert wird. Im Rahmen dieses Projekts errichtete<br />

<strong>Ferrostaal</strong> Libyen am Standort Tazerbo zwischen 2002 und<br />

2004 Wasseraufbereitungsanlagen für 54 Brunnen. Entgaser<br />

und Filteranlagen sorgen hier dafür, dass das im fossilen<br />

Wasser gelöste Kohlendioxid, Eisen und Mangan reduziert<br />

und das Wasser über ein Leitungssystem an die Küstenregion<br />

befördert wird.<br />

Ein weiteres bedeutendes Projekt der letzten Jahre war der<br />

Bau einer GOSP auf dem sogenannten Elephant Field im<br />

Erdarbeiten für die Installation einer Anschlussrohrleitung zu der neu<br />

errichteten A100 Produced Water Injection Plant in Bu-Attifel<br />

65<br />

6“ Flow-Lines (Öl, Wasser) 388 km<br />

18“ Trunk-Lines 30 km<br />

12“ Pipelines 75 km<br />

Ölbohrungen 110 Stück<br />

Wassereinspritzanlagen 50 Stück<br />

Ausrüstungen für Wasserquellen 18 Stück<br />

Überlandleitung ca. 780 Strommasten


66<br />

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Murzuq Basin zwischen 2002 und 2004. Diese Anlage liegt<br />

in der südwestlichen libyschen Wüste etwa 1 200 Kilometer<br />

von der Küste entfernt. Mit dem Gas-Öl-Separierungsprozess<br />

werden Gas, Wasser und Verunreinigungen vom<br />

Rohöl getrennt. Bei dieser Anlage wird das Rohöl durch eine<br />

Pipeline an die Küste gepumpt, wo es bis zur Verschiffung<br />

zwischengelagert wird. Für die Weiterleitung und Verdichtung<br />

des Erdgases in den Pipelines werden Gaskompressoren<br />

eingesetzt, die auch zum Portfolio der <strong>Ferrostaal</strong> Libyen<br />

gehören. So lieferte das Unternehmen beispielsweise die<br />

Gas Compressor Stations in Zelten, Brega, Messla und Sarir.<br />

Da aufgrund von Reibung während des Transports Druck<br />

in den Pipelines verloren geht, müssen Kompressoren diesen<br />

Druckverlust ausgleichen.<br />

Liberalisierung und aufstrebende Wirtschaft<br />

In den letzten sechs Jahren ist es zu weitreichenden Veränderungen<br />

in Libyen gekommen. Ein außen- und wirtschaftspolitischer<br />

Kurswechsel wurde im Jahr 2003 eingeleitet,<br />

als sich das arabische Land mit dem erklärten Verzicht<br />

auf Massenvernichtungswaffen nach fast 20 Jahren<br />

Isolation zurück auf den Weg in die internationale Staatengemeinschaft<br />

begab. „Die Wiedereingliederung in die Weltwirtschaft<br />

und die politische Neuorientierung bieten große<br />

Chancen für deutsche Unternehmen, insbesondere für<br />

die <strong>Ferrostaal</strong>“, betont Marc Neumann. Seit 2004 befindet<br />

sich das Land in einer Wirtschaftsreform, die mit der Verabschiedung<br />

neuer Wirtschaftsgesetze eingeleitet worden ist<br />

und den Staat von einer staatlich gelenkten und kontrollierten<br />

Wirtschaft hin zur Marktwirtschaft führen soll. In diesem<br />

Zusammenhang ist eine Intensivierung der bilateralen<br />

Beziehungen zwischen Deutschland und Libyen zu beobachten:<br />

Mit dem Abschluss des parlamentarischen Ratifikationsverfahrens<br />

im April 2009 ist ein Vertrag zur Förderung<br />

und zum gegenseitigen Schutz von Investitionen in Kraft<br />

getreten. Diese politischen Rahmenbedingungen schaffen<br />

optimale Voraussetzungen für die weitere erfolgreiche Entwicklung<br />

der <strong>Ferrostaal</strong> in Libyen.<br />

Auch die von der libyschen Regierung geplante Erhöhung<br />

der Gasförderung sowie der Ölproduktion auf drei Millionen<br />

Geeichte Messstation (Fiscal Metering Skid) der Ras-Lanuf-Tankfarm<br />

Barrel pro Tag bis 2012 schafft gute Perspektiven für die Ausweitung<br />

der Geschäftsaktivitäten der <strong>Ferrostaal</strong> in dem arabischen<br />

Land. Aktuelle Wirtschaftsdaten verdeutlichen dies:<br />

Im Jahr 2007 hatte Libyen nachgewiesene Erdölreserven von<br />

41,5 Milliarden Barrel. In 2008 entfielen 95 Prozent der Ausfuhren<br />

auf Mineralöl und Derivate, und diese machten 90<br />

Prozent der Einnahmen der libyschen Volkswirtschaft aus.<br />

Deutschland gehört zu den Haupthandelspartnern Libyens,<br />

und das nordafrikanische Land ist Deutschlands drittwichtigster<br />

Erdöllieferant. Die geplante Steigerung der Öl- und<br />

Gasproduktion erhöht auch die Nachfrage nach Raffinerien<br />

und Petrochemieanlagen in Libyen.<br />

Gute Aussichten<br />

Die Maßnahmen, die nötig sind, um diese Nachfrage zu decken,<br />

entsprechen 100-prozentig dem Portfolio der <strong>Ferrostaal</strong><br />

Libyen. So werden künftig weiterhin Gas-Öl-Separierungsanlagen,<br />

Kompressor- und Pumpstationen, Wasser-Gasinjektionsanlagen,<br />

Aus- und Umbauten bestehender Anlagen,<br />

Instandhaltungsarbeiten und Pipelines notwendig<br />

sein. Aufgrund der flexiblen Ausrichtung ist die <strong>Ferrostaal</strong><br />

Libyen ein attraktiver Partner. „Wir sind im libyschen Markt


DAS ECHO Dezember 2009<br />

Teilanlage (Nussschalenfilter Skid) des „A100“-Projekts<br />

gut positioniert und blicken so auf eine langfristige und<br />

weiterhin erfolgreiche Geschäftstätigkeit“, sagt Carsten<br />

Arlt. „Um uns für künftige Projekte optimal aufzustellen,<br />

bauen wir unsere Aktivitäten in den Bereichen Engineering<br />

und Procurement für die Angebotserstellung und Auftragsabwicklung<br />

noch weiter aus.“ Gute Zukunftsperspektiven<br />

ergeben sich für die Bereiche Petrochemie und Industrieanlagen<br />

(etwa Entsalzungsanlagen), aber auch in<br />

den Bereichen Power und Solar. Derzeit fokussiert die<br />

<strong>Ferrostaal</strong> Libyen die Erweiterung der Geschäftsaktivitäten<br />

auf neue Ölfirmen, beispielsweise RWE Dea, Shell und Statoil.<br />

Bei bisherigen Kunden wie Harouge Oil Operations, Arabian<br />

Gulf Oil Company, Zueitina Oil Company, AKAKUS Oil<br />

Operations, Wintershall Holding, Mellitah Oil & Gas, Al<br />

Nahr Company oder der Sirte Oil Company genießt die<br />

<strong>Ferrostaal</strong> Libyen bereits einen hervorragenden Ruf.<br />

Möchten Sie mehr über die <strong>Ferrostaal</strong> Libyen<br />

oder unsere Business Unit Oil and Gas erfahren?<br />

Kontakt:<br />

Marc Neumann<br />

Telefon +49. 6722. 501-351<br />

marc.neumann@ferrostaal.com<br />

Carsten Arlt<br />

Telefon +218. 215. 63 47-60 bis 63<br />

carsten.arlt@ferrostaal.com<br />

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Daten und Fakten<br />

LIBYEN<br />

Staatsform Sozialistische Libysch-Arabische Dschamahirija (Volksherrschaft)<br />

Fläche 1,76 Mio km²<br />

Hauptstadt Tripolis<br />

2007 2008*<br />

Einwohner in Mio 6,2 6,3<br />

BIP insgesamt (zu Marktpreisen) 58,6 Mrd US-$ 68,2 Mrd US-$<br />

BIP pro Kopf der Bevölkerung (Kaufkraft-Parität) 15 335 US-$ 16 431 US-$<br />

reales Wachstum 6,8% 6,3%<br />

Inflationsrate 7,0% 11,0%<br />

Staatshaushalt 39 Mrd US-$ 51 Mrd US-$<br />

Import 18,6 Mrd US-$ 25,1 Mrd US-$<br />

Export 44,5 Mrd US-$ 60,2 Mrd US-$<br />

Saldo Leistungsbilanz 23,9 Mrd US-$ 32,9 Mrd US-$<br />

In Prozent des BIP 40,8 48,2<br />

Export nach Deutschland 4,2 Mrd € 5,5 Mrd €<br />

Import aus Deutschland 0,67 Mrd € 1,04 Mrd €<br />

Quelle: Germany Trade & Invest; Zahlen 2007: Auswärtiges Amt; * Schätzungen: Economist Intelligence Unit, März 2009/IWF<br />

0 250 km<br />

Standorte der <strong>Ferrostaal</strong> in Libyen<br />

1 Hauptverwaltung Tripolis<br />

2 Montage- und Logistikzentrum Marsa El Brega<br />

3 Ras Lanuf (HAROUGE)<br />

4 Zueitina (ZOC)<br />

5 Amal (HAROUGE)<br />

6 Jakira Nafoora (WIAG, AGOCO)<br />

7 Bu-Attifel (MELLITAH OIL)<br />

8 Messla (AGOCO)<br />

9 Sarir (AGOCO)<br />

10 Shatirah (OMV)<br />

11 En Naga (HAROUGE)<br />

12 Sabah (ZOC)<br />

13 Tibisti (HAROUGE)<br />

14 Ghani (HAROUGE)<br />

15 Nalut (AL NAHR COMPANY)<br />

16 Wafa (MELLITAH GAS)<br />

17 El Sharara (AKAKUS)<br />

tuNeSIeN<br />

16<br />

15<br />

aLGerIeN<br />

Ghadamis<br />

1<br />

tripolis<br />

17<br />

Sahara<br />

Sabha<br />

Misurata<br />

14<br />

LIByeN<br />

MaLI NIGer<br />

tSCHaD<br />

Sirt<br />

3<br />

Bengasi<br />

12<br />

2<br />

4<br />

13<br />

11<br />

GrIeCHeNLaND<br />

5<br />

10<br />

Mittelmeer<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

athen<br />

tobruk<br />

ÄGyPteN<br />

SuDaN


DAS ECHO Dezember 2009<br />

Länderinformationen Libyen<br />

Libyen ist das viertgrößte Land Afrikas. Es grenzt im<br />

Nordwesten an Tunesien, im Westen an Algerien, im<br />

Süden an Niger und Tschad, im Südosten an den Sudan<br />

und im Osten an Ägypten. Im Norden wird das Land durch<br />

das Mittelmeer begrenzt. 95 Prozent der Landesfläche werden<br />

von der Sahara eingenommen. 88 Prozent der Menschen<br />

leben in der schmalen Küstenregion des Nordens,<br />

wo sich auch die größten Städte befinden. Nur in dieser<br />

Region herrscht Mittelmeerklima, das dem Süditaliens ähnelt.<br />

Ansonsten ist es überall tropisch heiß und trocken.<br />

Die libysche Bevölkerung besteht zum größten Teil aus<br />

Arabern und Berbern, außerdem leben Italiener, Ägypter,<br />

Schwarzafrikaner und weitere ethnische Gruppen in<br />

dem arabischen Land. Die Wüste bietet nur noch wenigen<br />

Nomaden und Tuareg (weniger als 1%) Lebensraum. Die<br />

Staatssprache ist Arabisch, zu den gängigsten Fremdsprachen<br />

zählt Englisch. Ältere Menschen sprechen vereinzelt<br />

auch Italienisch, was darauf zurück zu führen ist, dass<br />

Libyen zum italienischen Kolonialreich gehörte. Der Islam<br />

ist Staatsreligion in Libyen, und die überwiegende Mehrheit<br />

der Bevölkerung sind sunnitische Moslems.<br />

Seit dem siebten Jahrhundert vor Christus wurde die libysche<br />

Küste von Griechen und Phöniziern besiedelt. Die<br />

Griechen ließen sich im östlichen Teil des heutigen Libyens<br />

nieder und gründeten unter anderem die Städte Kyrene<br />

und Euphesperides (Bengasi). Die Phönizier gründeten<br />

in Tripolitanien, im westlichen Teil des heutigen Libyens,<br />

die Städte Sabratha, Oea (Tripolis) und die Hafenstadt Leptis<br />

Magna. Unter römischer Herrschaft zählte Leptis Magna<br />

in den ersten Jahrhunderten nach Christus nahezu<br />

100 000 Einwohner und war damals die größte Stadt auf<br />

afrikanischem Boden.<br />

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