Kantonsspital St. Gallen
Standortmagazin der Stadt St.Gallen
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«Wir schätzen die offene<br />
Zusammenarbeit<br />
mit dem KSSG und die<br />
kurzen Wege.»<br />
formulieren: «Eins plus eins ergibt<br />
drei», denn künftig werden Projekte<br />
von Anfang an gemeinsam aufgegleist.<br />
Konkrete Fragestellungen werden<br />
miteinander entwickelt. Auf diese<br />
Weise können bereits in einem frühen<br />
<strong>St</strong>adium Machbarkeitsstudien vorbereitet,<br />
ein Lösungsansatz skizziert<br />
sowie erste Resultate gesammelt und<br />
gemeinsam publiziert werden.<br />
Damit erhöhen sich die Chancen zur<br />
Finanzierung eines Projektes durch<br />
externe Geldgeber wie etwa den<br />
Schweizerischen Nationalfonds. Aber<br />
auch die Patientinnen und Patienten<br />
profitieren von der intensivierten<br />
gemeinsamen Arbeit, wie Peter Wick<br />
darstellt: «Eine fokussierte Ausrichtung<br />
der präklinischen und klinischen<br />
Abklärungen ermöglicht es, gute<br />
Konzepte viel schneller ans Klinikbett<br />
zu bringen.» Die Empa arbeite strikt<br />
angewandt und zielorientiert,<br />
fügt René Rossi hinzu. «Wir betreiben<br />
nicht l’art pour l’art, sondern wollen<br />
die Bedürfnisse der Klinik kennen.<br />
Die neue, intensive Zusammenarbeit<br />
wirkt dabei als Katalysator.» Wick<br />
betont zudem: «Mit der Kooperation<br />
können wir unser Profil schärfen.<br />
Die Empa hatte bisher keinen<br />
Baustein in der praktischen Medizin.<br />
Die enge Zusammenarbeit mit dem<br />
KSSG vergrössert die Möglichkeiten<br />
zur Problem lösung im medizinischklinischen<br />
Bereich.» Die Interdisziplinarität<br />
und die Vernetzung<br />
mit anderen Forschungsanstalten<br />
ist eine der grossen <strong>St</strong>ärken der<br />
Empa. Ihre Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftler arbeiten mit der ETH<br />
Zürich, der EPFL, dem Paul Scherrer<br />
Institut und anderen nationalen und<br />
internationalen Universitäten<br />
zusammen. Zudem stösst die Forschung<br />
auf ein grosses Interesse in der Industrie.<br />
Auch das KSSG ist bestens vernetzt<br />
beispielsweise mit der Universität<br />
Zürich und der ETH Zürich. Im gemeinsamen<br />
Verbund stärken beide Partner<br />
die angewandte medizinische Forschung<br />
in der Ostschweiz und ihre inter nationale<br />
Ausstrahlung.<br />
Dr. René Rossi ist Leiter der Abteilung<br />
«Schutz und Physiologie» an der Empa<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> (www.empa.ch/lpp).<br />
Sein Fachgebiet sind die Wechselwirkungen<br />
zwischen Materialien und der<br />
menschlichen Haut. Er ist Dozent für<br />
Thermoregulation an der ETH Zürich<br />
und Autor von über 100 wissenschaftlichen<br />
Publikationen.<br />
Die Empa und das <strong>Kantonsspital</strong> <strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> arbeiten<br />
gemeinsam an konkreten Projekten.<br />
So wird zusammen mit der Frauenklinik und dem Institut für Pathologie der Transportmechanismus<br />
von Nanopartikeln durch die Plazenta untersucht. An der Empa wurde dafür eigens eine<br />
neue Perfusionsanlage gebaut. Sie erlaubt die Durchblutung des mütterlichen und fötalen Kreislaufes<br />
der Plazenta für einige <strong>St</strong>unden. So zeigte das Institut-übergreifende Team, dass Partikel mit<br />
einem Durchmesser von weniger als 200 bis 300 Nanometer via Plazenta vom mütterlichen in den<br />
fötalen Blutkreislauf gelangen können, ohne das Gewebe sichtbar zu schädigen. Beeinflussen<br />
sie das Plazentagewebe und die Entwicklung des Ungeborenen? Ermöglicht die Nanotechnologie<br />
eine gezielte Behandlung der Mutter oder des ungeborenen Kindes im Mutterleib? Die Empa<br />
beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit dem Nutzen, aber auch mit möglichen negativen<br />
Auswirkungen der Nanotechnologie für Mensch und Umwelt.<br />
Dr. Peter Wick ist Leiter der Abteilung<br />
«Materials-Biology Interactions» an der Empa<br />
in <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>. Er ist Experte auf dem Gebiet<br />
der Nanosicherheitsforschung, Autor von<br />
zahlreichen wissenschaftlichen Publikationen<br />
und doziert an der ETH Zürich.<br />
<strong>St</strong>andortmagazin der <strong>St</strong>adt <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> Herbst. 2014. S. 8 – 9