Kantonsspital St. Gallen

Standortmagazin der Stadt St.Gallen Standortmagazin der Stadt St.Gallen

14.10.2014 Aufrufe

Wasser kosteten 4,6 Millionen, der Informatikaufwand belief sich auf 3,8 Millionen. Unterhalt und Reparaturen an Immobilien und Mobilien machten 3,2 Millionen aus. Für Kleinanschaffungen wurden 3,9 Millionen ausgegeben. Das Departement «Betrieb & Infrastruktur» spielt in diesem Bereich eine wichtige Rolle. Allein dort arbeiten 650 Frauen und Männer, die dafür sorgen, dass im Spital – plakativ ausgedrückt – niemand hungert und alle in sauberen Betten liegen. Von der Diätköchin und dem Diätkoch, dem Pa tis si er, der Sterilisationsassistentin und dem Sterilisationsassistenten, über die Reinigungsfachkraft und dem Sicherheitsdienstmitarbeitenden bis zur Medizintechnikerin und dem Medizintechniker sowie der Malerin und dem Maler sind am KSSG die unterschiedlichsten Berufe anzutreffen. «Was wir mindestens gleich professionell und effizient machen können wie die Privaten, das machen wir mit eigenem Personal», sagt Sojak. Dadurch seien die Betriebssicherheit und die geforderte hohe Qualität garantiert. Ganz ausgelagert ist die Wäscherei. Bei den Lebensmitteln und Getränken setzt Thomas Sojak konsequent auf regionale Produkte und arbeitet eng mit der Organisation «Culinarium» zusammen. Ein Geben und Nehmen Neben den laufenden Ausgaben tätigt das Spital auch regelmässig Investionen in die Infrastruktur. Davon profitieren Gewerbetreibende aus der Region. Pro Jahr werden zwischen 12 und 18 Millionen Franken für Bau- und Renovationsarbeiten ausgegeben. Bei der Berechnung der regionalen Kaufkraftinzidenz kam die Studie der Universität St.Gallen (HSG) zum Schluss, dass das Kantonsspital in der Region St. Gallen knapp 500 Millionen Franken jährlich ausgibt (zur Berechnung der regionalen Kaufkraftinzidenz werden die Einnahmen aus der Region den Ausgaben in der Region gegenübergestellt). Demgegenüber fliessen dem Kantonsspital St.Gallen aus der Region für den laufenden Betrieb und Investitionen Einnahmen in der Höhe von knapp 660 Millionen Franken zu. «Stellt man die Ausgaben in der Region St.Gallen den Einnahmen aus der Region gegenüber, so zeigt sich, dass aus der Region mehr Mittel zufliessen als dort verausgabt werden», heisst es in der Studie der Universität St. Gallen (HSG). Ein nicht unwichtiger Aspekt sind in diesem Zusammenhang Kongress besuche. In der Region St.Gallen werden jedes Jahr medizinische Kongresse, Symposien und Tagungen unters chiedlicher Grösse durchgeführt. Diese generieren vor allem Ausgaben in den Bereichen Hotellerie, Gastronomie, Transport, Detailhandel und Kommunikation. St. Gallen-Bodensee Tourismus hat für Kongressveranstaltungen im Zusammenhang mit dem KSSG direkte und indirekte Umsätze von jährlich zwölf Millionen Franken errechnet. «Aus all diesen Zahlen ist schnell ersichtlich, wie stark wir regional verwurzelt sind und für das lokale Gewerbe einen wichtigen und geschätzten Partner darstellen», sagt Thomas Sojak. Am Kantonsspital wird auch geforscht Das KSSG ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für den Grossraum St.Gallen, es ist auch zu einem wichtigen Forschungsplatz geworden. Mit Vorteil für Spital, Patienten und die Region. Im Leistungsauftrag des Kantons St.Gallen für das Kantonsspital St.Gallen wird diesem auch die Aufgabe erteilt, «anwendungsorientierte medizinische und pflegerische Forschung» zu betreiben. «Ein Auftrag, dem das KSSG seit mehreren Jahren nachkommt», sagt Burkhard Ludewig, Leiter des Medizinischen Forschungszentrums am KSSG. Eine aktive Forschungstätigkeit ermögliche den Mitarbeitenden, aktuelle und innovative Forschungs- ergebnisse zu gewinnen und sich so weiter zu qualifizieren. «Unsere Mitarbeitenden werden dadurch kompetenter und fachkundiger, was am Schluss auch den Patientinnen und Patienten zugutekommt», sagt Ludewig. Das Medizinische Forschungszentrum beschäftigt über ein Dutzend Biologinnen und Biologen, Chemikerinnen und Chemiker, Biochemikerinnen und Biochemiker sowie andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Dazu kommen naturwissenschaftliche Doktorandinnen und Doktoranden, die an der Universität Zürich und der ETH Zürich promovieren. Das KSSG ist heute in der Schweiz das einzige Nicht-Universitätsspital, an dem Forschung auf universitärem Niveau betrieben wird. «Damit wird das Spital für Spitzenkräfte als Arbeitgeber attraktiver und kann sich als führendes Zentrum positionieren», ist Ludewig überzeugt.

Mit dem Jahreskonsum des Kaffees im Kantonsspital könnte zweimal das Volksbad gefüllt werden. «Dem Wettbewerb ausgesetzt» Im Gesundheitswesen spielt der Wettbewerb eine immer wichtigere Rolle. Wie alle öffentlichen Spitäler ist auch das KSSG der Konkur renz im Gesundheitsmarkt ausgesetzt. Eine Herausforderung, die KSSG- Direktor Daniel Germann mit guten und umfassenden Leistungen täglich annimmt. Markus Rohner Sie sind Arzt und Ökonom und heute Direktor des KSSG. Schlagen da zwei Herzen in ihrer Brust, sind Sie hin- und hergerissen zwischen den zwei Leidenschaften? Das kann es durchaus geben. Ich würde von mir allerdings sagen, dass das medizinische Herz stärker schlägt als das ökonomische. Oder anders gesagt: Wenn Entscheidungen gefällt werden müssen, steht bei mir die Priorität eher bei der Medizin. Weil aber alles bezahlbar sein muss, gilt es stets die richtige Balance zwischen den zwei Interessenslagen zu finden. Als Spitaldirektor haben Sie leichtes Spiel. Die Kunden können Ihnen gar nie verloren gehen, die kommen automatisch ins Haus. Dieses Bild mag zum Teil stimmen bei Notfällen und medizinischen Klinische Forschung am KSSG Einen «grossen Fisch» konnte das KSSG im März 2009 an Land ziehen, als der Schweizer ische Nationalfonds das Vorhaben unterstützte, am Kantonsspital eine sogenannte Clinical Trials Unit (CTU) aufzubauen. Diese zum Medizinischen Forschungszentrum gehörende Fachstelle unterstützt Forschende aus allen medizinischen Fachabteilungen des KSSG bei der Planung, Durchführung und Auswertung von klinischen Studien. «Die CTU stellt den forschenden Ärztinnen und Ärzten das notwendige Personal mitsamt Infrastruktur und Logistik zur Verfügung», sagt Ludewig. Die Erfolge blieben nicht aus: Heute beschäftigt das KSSG mehrere Ärztinnen und Ärzte in leitenden Funktionen, die sich dank der CTU neben ihrer medizinischen Tätigkeit auch der Wissenschaft und Forschung widmen können. Der Nutzen für die Region St. Gallen ist laut Burkhard Ludewig evident. Die klinischen Studien und Grundlagenforschungsprojekte hätten nicht nur zu einer Verbesserung der Versorgungsqualität beigetragen, sondern am KSSG auch rund 40 durch Drittmittel finanzierte Arbeitsplätze geschaffen. «Und nicht zuletzt ist die Attraktivität des Kantonsspitals als Arbeitgeber gesteigert worden», sagt Ludewig. Viele gut ausgebildete Ärztinnen und Ärzte seien dank der Forschung am KSSG in die Ostschweiz zurückgekehrt. Oder manche in- und ausländische Ärztinnen und Ärzte hätten den Weg nach St.Gallen gefunden, im Wissen darum, dass sie an diesem Spital hochwertige Forschung betreiben können. Standortmagazin der Stadt St.Gallen Herbst. 2014. S. 4 – 5

Wasser kosteten 4,6 Millionen, der<br />

Informatikaufwand belief sich<br />

auf 3,8 Millionen. Unterhalt und Reparaturen<br />

an Immobilien und Mobilien<br />

machten 3,2 Millionen aus. Für<br />

Kleinanschaffungen wurden 3,9 Millionen<br />

ausgegeben. Das Departement<br />

«Betrieb & Infrastruktur» spielt in diesem<br />

Bereich eine wichtige Rolle. Allein<br />

dort arbeiten 650 Frauen und Männer,<br />

die dafür sorgen, dass im Spital –<br />

plakativ ausgedrückt – niemand hungert<br />

und alle in sauberen Betten liegen.<br />

Von der Diätköchin und dem Diätkoch,<br />

dem Pa tis si er, der <strong>St</strong>erilisationsassistentin<br />

und dem <strong>St</strong>erilisationsassistenten,<br />

über die Reinigungsfachkraft und dem<br />

Sicherheitsdienstmitarbeitenden bis zur<br />

Medizintechnikerin und dem Medizintechniker<br />

sowie der Malerin und dem<br />

Maler sind am KSSG die unterschiedlichsten<br />

Berufe anzutreffen. «Was<br />

wir mindestens gleich professionell<br />

und effizient machen können wie die<br />

Privaten, das machen wir mit eigenem<br />

Personal», sagt Sojak. Dadurch seien<br />

die Betriebssicherheit und die<br />

geforderte hohe Qualität garantiert.<br />

Ganz ausgelagert ist die Wäscherei.<br />

Bei den Lebensmitteln und Getränken<br />

setzt Thomas Sojak konsequent auf<br />

regionale Produkte und arbeitet eng mit<br />

der Organisation «Culinarium»<br />

zusammen.<br />

Ein Geben und Nehmen<br />

Neben den laufenden Ausgaben tätigt das<br />

Spital auch regelmässig Investionen<br />

in die Infrastruktur. Davon profitieren<br />

Gewerbetreibende aus der Region.<br />

Pro Jahr werden zwischen 12 und 18<br />

Millionen Franken für Bau- und<br />

Renovationsarbeiten ausgegeben. Bei<br />

der Berechnung der regionalen Kaufkraftinzidenz<br />

kam die <strong>St</strong>udie der<br />

Universität <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> (HSG) zum Schluss,<br />

dass das <strong>Kantonsspital</strong> in der Region<br />

<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> knapp 500 Millionen Franken<br />

jährlich ausgibt (zur Berechnung der<br />

regionalen Kaufkraftinzidenz<br />

werden die Einnahmen aus der Region<br />

den Ausgaben in der Region<br />

gegenübergestellt). Demgegenüber<br />

fliessen dem <strong>Kantonsspital</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong><br />

aus der Region für den laufenden<br />

Betrieb und Investitionen Einnahmen<br />

in der Höhe von knapp 660 Millionen<br />

Franken zu. «<strong>St</strong>ellt man die Ausgaben<br />

in der Region <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> den Einnahmen<br />

aus der Region gegenüber, so zeigt sich,<br />

dass aus der Region mehr Mittel<br />

zufliessen als dort verausgabt werden»,<br />

heisst es in der <strong>St</strong>udie der Universität<br />

<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong> (HSG). Ein nicht unwichtiger<br />

Aspekt sind in diesem Zusammenhang<br />

Kongress besuche. In der Region<br />

<strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> werden jedes Jahr medizinische<br />

Kongresse, Symposien und Tagungen<br />

unters chiedlicher Grösse durchgeführt.<br />

Diese generieren vor allem Ausgaben in<br />

den Bereichen Hotellerie, Gastronomie,<br />

Transport, Detailhandel und Kommunikation.<br />

<strong>St</strong>. <strong>Gallen</strong>-Bodensee Tourismus<br />

hat für Kongressveranstaltungen im<br />

Zusammenhang mit dem KSSG<br />

direkte und indirekte Umsätze von<br />

jährlich zwölf Millionen Franken<br />

errechnet.<br />

«Aus all diesen Zahlen ist schnell<br />

ersichtlich, wie stark wir regional<br />

verwurzelt sind und für das lokale<br />

Gewerbe einen wichtigen und<br />

geschätzten Partner darstellen»,<br />

sagt Thomas Sojak.<br />

Am <strong>Kantonsspital</strong> wird auch geforscht<br />

Das KSSG ist nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsfaktor für den Grossraum <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong>,<br />

es ist auch zu einem wichtigen Forschungsplatz geworden. Mit Vorteil für Spital, Patienten<br />

und die Region.<br />

Im Leistungsauftrag des Kantons <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> für das <strong>Kantonsspital</strong> <strong>St</strong>.<strong>Gallen</strong> wird diesem<br />

auch die Aufgabe erteilt, «anwendungsorientierte medizinische und pflegerische Forschung»<br />

zu betreiben. «Ein Auftrag, dem das KSSG seit mehreren Jahren nachkommt», sagt Burkhard<br />

Ludewig, Leiter des Medizinischen Forschungszentrums am KSSG. Eine aktive<br />

Forschungstätigkeit ermögliche den Mitarbeitenden, aktuelle und innovative Forschungs-<br />

ergebnisse zu gewinnen und sich so weiter zu qualifizieren. «Unsere Mitarbeitenden<br />

werden dadurch kompetenter und fachkundiger, was am Schluss auch den Patientinnen und<br />

Patienten zugutekommt», sagt Ludewig. Das Medizinische Forschungszentrum beschäftigt<br />

über ein Dutzend Biologinnen und Biologen, Chemikerinnen und Chemiker, Biochemikerinnen<br />

und Biochemiker sowie andere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Dazu<br />

kommen naturwissenschaftliche Doktorandinnen und Doktoranden, die an der Universität<br />

Zürich und der ETH Zürich promovieren.<br />

Das KSSG ist heute in der Schweiz das einzige Nicht-Universitätsspital, an dem Forschung<br />

auf universitärem Niveau betrieben wird. «Damit wird das Spital für Spitzenkräfte als Arbeitgeber<br />

attraktiver und kann sich als führendes Zentrum positionieren», ist Ludewig überzeugt.

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