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3/2011 HERBST 5,00 € - Ubi Bene

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3/<strong>2011</strong><br />

<strong>HERBST</strong><br />

5,<strong>00</strong> <strong>€</strong>


3/<strong>2011</strong><br />

<strong>HERBST</strong><br />

5,<strong>00</strong> <strong>€</strong><br />

Lifestyle in der<br />

Metropolregion Rhein-Neckar<br />

Schöne Maid<br />

Exklusive Dirndl-Mode<br />

Sandmalerin<br />

Natalya Netselya<br />

www.ubibene.eu<br />

5 Jahre UBI BENE<br />

Geburtstagsgeschenke<br />

Enjoy<br />

Jazz


grussworte<br />

Ausgezeichnet für Performance, Kompetenz<br />

und Service. LGT in Deutschland.<br />

Seit Jahren werden wir in Deutschland regelmäßig von unabhän gigen Experten für unsere Beratungskompetenz<br />

und Servicequalität prämiert:<br />

Franz Xaver Petter, Detail aus »Ein Blumenstrauss in einer Vase«, 1845<br />

© Sammlungen des Fürsten von und zu Liechtenstein, Vaduz–Wien, LIECHTENSTEIN MUSEUM, Wien. www.liechtensteinmuseum.at<br />

„<strong>Ubi</strong> bene ibi patria:<br />

Wo es mir gut geht, da ist meine Heimat“.<br />

Der Leitspruch des Magazins trifft in dieser<br />

Ausgabe ins Schwarze, denn seit nunmehr<br />

fünf Jahren ist die Metropolregion Rhein-<br />

Neckar die Heimat des Lifestyle-Magazins.<br />

Dazu gratuliere ich persönlich dem Herausgeber,<br />

der Redaktion und allen, die am<br />

Erscheinen von UBI BENE beteiligt sind,<br />

sehr herzlich.<br />

2<strong>00</strong>6 wurde UBI BENE erstmals herausgegeben<br />

und konnte sich schnell in der Medienlandschaft<br />

der Metropolregion etablieren.<br />

Mit einer Auflagenstärke von 18.<strong>00</strong>0 Stück<br />

pro Ausgabe und vier Ausgaben pro Jahr ist<br />

das Magazin längst den Kinderschuhen entwachsen.<br />

Mit informativen Reportagen rund<br />

um die Themen Lifestyle, Reisen, Kunst und<br />

Kultur, Insider-Tipps zu Wellness, Gesundheit<br />

und Genießen und aktuellen Terminen –<br />

natürlich immer rund um die Metropolregion<br />

Rhein-Neckar – trifft UBI BENE den Stil der<br />

Zeit und der Region. Ich wünsche UBI BENE<br />

weiterhin viel Erfolg und eine interessierte,<br />

engagierte Leserschaft.<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

liebes Redaktionsteam,<br />

unsere Region zwischen Pfälzer- und Odenwald,<br />

von der Südpfalz bis Südhessen und<br />

von der nördlichen Weinstraße bis zum<br />

Kraichgau – also: die Metropolregion Rhein-<br />

Neckar – gehört zu den erfolgreichsten<br />

Regionen Deutschlands. Die Mischung aus<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Lebensqualität<br />

ist für uns, die wir hier leben, aber auch<br />

für Gäste und Interessierte sehr anziehend.<br />

Einblicke in dieses gemeinsame Lebensgefühl<br />

können dabei vier Mal im Jahr in<br />

UBI BENE nachgelesen werden, wenn UBI<br />

BENE informativ und unterhaltsam über<br />

Personen, Lifestyle, Kunst und Kultur dieser<br />

Region berichtet. Die Tatsache, dass<br />

UBI BENE nun fünf Jahre alt wird, zeigt,<br />

dass das Magazin das Lebensgefühl der<br />

hier wohnenden Menschen trifft. Hierzu<br />

gratuliere ich recht herzlich – machen Sie<br />

weiter so!<br />

Liebes Redaktionsteam,<br />

vom Pfälzerwald bis zum Odenwald – die<br />

Metropolregion Rhein-Neckar bietet Lebensqualität<br />

auf höchstem Niveau und<br />

fasziniert mit einer abwechslungsreichen<br />

Landschaft, hochwertigen Freizeitangeboten<br />

und beeindruckenden Persönlichkeiten.<br />

Als einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte<br />

Deutschlands bietet die<br />

Region attraktivste Bedingungen und<br />

Raum für Kreativität.<br />

Wer hinter Ideen für neue Trends steckt,<br />

können Leser in UBI BENE erfahren – seit<br />

nunmehr fünf Jahren. Die Menschen der<br />

Region stehen in Portraits und Reportagen<br />

in Ihrem Magazin im Mittelpunkt. Bei<br />

Ihnen berichten Kunsthandwerker über<br />

ihre Ideen und Kreationen, Künstler über<br />

Motivation und Lampenfieber sowie Gastronomen<br />

über Genuss und Qualität. Herzlichen<br />

Glückwunsch UBI BENE! Für die<br />

nächsten fünf Jahre wünsche ich Ihnen<br />

weiterhin viel Erfolg!<br />

n Beste große Fondsgesellschaft, Lipper Fund Awards <strong>2011</strong><br />

n Bestnote »summa cum laude«, Handelsblatt Elite Report <strong>2011</strong><br />

n Top 3 Private Banking Anbieter Deutschlands, Fuchsbriefe <strong>2011</strong><br />

Überzeugen Sie sich selbst von unseren Leistungen.<br />

LGT Bank Deutschland & Co. OHG<br />

Am Oberen Luisenpark 5, 68165 Mannheim, Tel. 0621 39 72 45 0<br />

Dr. Peter Kurz<br />

Oberbürgermeister<br />

der Stadt Mannheim<br />

Dr. Eva Lohse<br />

Oberbürgermeisterin<br />

der Stadt Ludwigshafen<br />

Dr. Eckart Würzner<br />

Oberbürgermeister<br />

der Stadt Heidelberg<br />

www.lgt.de<br />

Berlin, Frankfurt, Hamburg, Köln, Mannheim, München, Stuttgart<br />

UBI BENE 5


editorial<br />

BMW<br />

Niederlassung<br />

Mannheim<br />

www.bmwmannheim.de<br />

Freude am Fahren<br />

Ute Maag – Redaktion<br />

„Wer aufhört, besser zu werden,<br />

hat aufgehört, gut zu sein.“<br />

Philip Rosenthal<br />

DER NEUE BMW 1er.<br />

Ein einzigartiger Charakter verdient ein einzigartiges Automobil. Wie den neuen BMW 1er: Erleben Sie modernes, sportliches Design,<br />

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CO 2<br />

-Emission kombiniert: 137 - 134 g/km.<br />

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68163 Mannheim<br />

Tel.: 0621-8357-4377<br />

Der fünfte Geburtstag von UBI BENE<br />

hat eines gezeigt: Das Magazin ist<br />

nicht nur uns ans Herz gewachsen,<br />

sondern auch vielen Lesern, Freunden und<br />

Partnern. Wir haben viele, zum Teil sehr persönliche<br />

Glückwünsche erhalten, die Sie in unserer<br />

Jubiläumsausgabe nachlesen können.<br />

Das Thema „5 Jahre UBI BENE“ zieht sich als<br />

roter Faden durch dieses Heft: Impuls-Redaktionsleiter<br />

Stefan Wagner blickt zurück auf die<br />

Anfänge. Wir stellen das Autoren- und Fotografenteam<br />

vor und zeigen die schönsten Bilder unserer<br />

Feier in der Galerie der Edition Panorama.<br />

Und: Im ganzen Heft verteilt finden Sie fünf<br />

Geburtstagsgeschenke, die wir unter unseren<br />

Lesern verlosen. Der Künstler Dietmar Brixy,<br />

der Goldschmied Peter Plöderl, Expert Esch,<br />

die Kurfürstenparfümerie und die Sektkellerei<br />

Geldermann haben die Geschenke im Gesamtwert<br />

von über 5.<strong>00</strong>0 Euro zur Verfügung gestellt.<br />

Wie Sie teilnehmen können, erfahren Sie<br />

in dieser Ausgabe – wir drücken die Daumen!<br />

Überraschen möchten wir Sie wie immer mit<br />

Neuem aus der Welt der Kunst und Kultur, der<br />

Mode und des Genießens in der Metropolregion<br />

Rhein-Neckar. Wir blicken auf das Festival „Enjoy<br />

Jazz“ voraus und haben den Star der kommenden<br />

„Palazzo“-Spielzeit, die Sandmalerin Natalya<br />

Netselya, getroffen. Freunden von betagten Autos<br />

und alten Sagen empfehlen wir Besuche im<br />

Automobilmuseum Dr. Carl Benz in Ladenburg<br />

oder im Wormser Nibelungenmuseum.<br />

Sie haben eine Einladung zu einem Oktoberfest<br />

erhalten? Wir zeigen Ihnen verführerische<br />

Dirndl und haben mit der gebürtigen Mannheimerin<br />

Lola Paltinger gesprochen, die schon vor<br />

über zehn Jahren in München das Label „Lollipop<br />

und Alpenrock“ gründete und damit zur<br />

Trendsetterin im Bereich der Couture-Dirndl<br />

wurde. Ein Newcomer dagegen ist Alexej Ballach.<br />

Der 26-Jährige hat gerade seine erste eigene<br />

Modekollektion vorgestellt. Warum wir sie<br />

in der Rubrik „Kunstsinn“ zeigen? Weil er, nach<br />

dem Ende unserer Fotografen-Reihe, eine neue<br />

Serie eröffnet: über Designer in der Metropolregion.<br />

Unsere Autorin Cordula Schuhmann<br />

hat der Bäckerei Kapp in Edingen einen Besuch<br />

abgestattet. Thomas Tritsch ging der Frage<br />

nach, welches Glas Experten zu welchem Wein<br />

empfehlen, und Klaus Pfenning hat im Selbstversuch<br />

eine Entdeckungsreise in die Welt der<br />

Weinsensorik unternommen – mit überraschenden<br />

Erkenntnissen.<br />

Neue Erkenntnisse erhoffen wir uns auch von<br />

einer Bitte an Sie: Auch in den kommenden fünf<br />

Jahren wollen wir UBI BENE weiterentwickeln,<br />

nicht an Ihnen vorbei, sondern im besten Falle<br />

mit Ihnen gemeinsam. Schreiben Sie uns daher,<br />

wenn Sie Anregungen, Wünsche, Fragen oder<br />

Kritik haben, per E-Mail an ubibene@mamo.de.<br />

In diesem Sinne: Genießen Sie den Herbst.<br />

UBI BENE. Da wo es gut ist.<br />

Ihre UBI BENE Redaktion<br />

UBI BENE 9


inhalt<br />

bulthaup<br />

66<br />

26<br />

106 76<br />

34<br />

TITELbild: Saxophon<br />

Foto: Christian Dammert<br />

TITELSTORY<br />

Enjoy Jazz!<br />

Das 13. Festival<br />

für Jazz und Anderes 12<br />

BACKSTAGE<br />

Lichtgestalter<br />

Der Heidelberger Günter Jäckle 20<br />

ladySpecial<br />

Sandmalerin<br />

Palazzo-Star Natalya Netselya 26<br />

TRENDART<br />

Schöne Maid<br />

Dirndl-Mode der Saison 34<br />

Eventtipps<br />

UBI BENE-Veranstaltungskalender 48<br />

pferdestärken<br />

Automobile Zeitzeugen<br />

Das Museum<br />

Dr. Carl Benz 50<br />

Alles im Lack<br />

Cars & Art<br />

in Mannheim 58<br />

gastgeber<br />

Geschmackssache<br />

Weinsensorik-Seminar 62<br />

Formsache<br />

Das richtige Glas zum Wein 66<br />

KUNSTSINN<br />

Easy to Wear<br />

Der Designer Alexej Ballach 80<br />

Neue Wege, alte Sagen<br />

Das Wormser<br />

Nibelungenmuseum 86<br />

Gelesen<br />

Neue Bücher 92<br />

Gehört<br />

Musik-Genüsse 93<br />

KÖRPERGEFÜHL<br />

Im eigenen Interesse<br />

Medizin-Check für Manager 94<br />

Unter Strom<br />

Training mit miha bodytech 1<strong>00</strong><br />

Jeder nach seiner Façon<br />

Das Landhaus Lösch für Freunde 110<br />

special<br />

5 Jahre UBI BENE<br />

Wie alles anfing,<br />

wer daran arbeitet 114<br />

SZENETREFF<br />

5 Jahre UBI BENE<br />

Feier in der Galerie<br />

der Edition Panorama 118<br />

Fragebogen<br />

Nachgefragt<br />

bei Uwe Gensheimer 123<br />

Die Küche ist der wahre Raum des Lebens.<br />

Wir planen und verwirklichen die ganz persönliche<br />

Einrichtung und Ausstattung Ihrer Küche,<br />

die weit über den Arbeitsbereich hinausgeht. Das<br />

ist typisch für bulthaup – und für uns, Ihren<br />

bulthaup Partner in Mannheim.<br />

Magie der Messer<br />

Unikate von Achim Vetter 44<br />

Natur-Erlebnisse<br />

UBI BENE-Entdeckungen 47<br />

uNTERNEHMEN<br />

Rivoluzione del Pane<br />

Die Bäckerei Kapp<br />

in Edingen 76<br />

rEISEFREUDE<br />

Natur trifft Kultur<br />

Turku und seine Schärenlandschaft 106<br />

Editorial 09<br />

Impressum / Adressen 122<br />

Ausblick 124<br />

bulthaup bei Berndt & Cwikla<br />

Augustaanlage 54-56. 68165 Mannheim<br />

Telefon 0621 4314990. www.bulthaup-haus.de<br />

10<br />

UBI BENE


TITELstory<br />

David Murray und Anoushka Shankar gehören zu den Top-Acts beim diesjährigen Festival. Der amerikanische Saxophonist tritt mit dem Cuban Ensemble<br />

auf und spielt Nat King Cole, die Tochter von Ravi Shankar mischt klassische indische Musik mit Elementen von Jazz und Flamenco.<br />

Enjoy Jazz!<br />

Die Metropolregion Rhein-Neckar war noch Zukunftsmusik, da spielte Enjoy Jazz, das<br />

Internationale Festival für Jazz und Anderes, schon den Dreiklang der Städte Heidelberg,<br />

Mannheim und Ludwigshafen. Immer mehr Bühnen in der Region mischen mit im<br />

Konzert der Spielstätten. Am 2. Oktober startet die 13. Auflage.<br />

Der erste Ritterschlag kam im Juni.<br />

Da veröffentlichte das Fachmagazin<br />

„Jazzthing“ ein Ranking der zehn Jazz-<br />

Metropolen in Deutschland. Mannheim landete<br />

auf Platz zwei, knapp hinter Berlin und<br />

gleichauf mit Köln, was Rainer Kern durchaus<br />

auch als persönlichen Erfolg verbuchen darf.<br />

Denn schließlich begründeten die Juroren das<br />

überraschende Votum ausdrücklich auch mit<br />

dem internationalen Renommee des Festivals<br />

Enjoy Jazz, dessen Gründer und Leiter Kern<br />

seit 1999 ist. „Das ist eine tolle Auszeichnung<br />

für alle Beteiligten, für uns Organisatoren, die<br />

Unterstützer und die Musiker, und eine schöne<br />

Bestätigung für unsere jahrelange kontinuierliche<br />

Arbeit“, sagt er. Doch noch viel wichtiger<br />

ist ihm eine andere Auszeichnung, die seinem<br />

Festival jüngst zuteil wurde: Die Europäische<br />

Union wird Enjoy Jazz in den kommenden drei<br />

Jahren mit Zuschüssen fördern – als einziges<br />

deutsches Festival. „674 Festivals aus ganz<br />

Europa hatten sich beworben, 26 wurden für<br />

förderungswürdig befunden, 13 davon für drei<br />

Jahre“, zählt Kern auf: „Dass wir unter den 13<br />

besten sind, ist der Ritterschlag schlechthin.“<br />

Es ist einer der wenigen sonnigen Tage Anfang<br />

August, als Rainer Kern in seinem kleinen Büro<br />

im fünften Stock in E4 in Mannheim sitzt. Er<br />

hat gerade viel um die Ohren. Da ist das Projekt<br />

Kulturhauptstadt 2020. Er ist der Beauftragte<br />

des Oberbürgermeisters für die Bewerbung der<br />

Stadt Mannheim. Und da ist – natürlich – sein<br />

Festival Enjoy Jazz, dessen Vorbereitung längst<br />

in der heißen Phase ist.<br />

Feine Adresse für Musiker<br />

und Publikum<br />

In wenigen Tagen wird Programmschluss sein,<br />

ein paar Details müssen noch dringend geklärt<br />

werden, und auch die Sache mit der EU-Förderung<br />

hat einen kleinen Haken. Kern wirkt trotzdem<br />

angenehm entspannt. „Wir wissen zwar,<br />

dass wir die Förderung kriegen, aber noch nicht,<br />

in welcher Höhe“, sagt der studierte Chemiker,<br />

der sich vor rund zehn Jahren ganz der Kultur<br />

verschrieb, und grinst: „Aber das Wichtigste im<br />

Moment ist ohnehin: Das Programm steht.“<br />

Der 45-Jährige scheint selbst ein bisschen zu<br />

staunen, was aus seinem Baby geworden ist.<br />

Denn was 1999 im Heidelberger Karlstorbahnhof<br />

mit 14 Konzerten begann, ist schnell gewachsen:<br />

Wenn vom 2. Oktober bis 18. November das 13.<br />

Festival läuft, wird es an 48 Tagen in der ganzen<br />

Metropolregion Rhein-Neckar rund 1<strong>00</strong> Veranstaltungen<br />

geben, neben Konzerten internationaler<br />

Musikgrößen auch Matineen, Vorträge,<br />

Meisterklassen und Seminare. Der Höhepunkt<br />

zum Abschluss, das einzige Deutschlandkonzert<br />

in diesem Jahr von Saxophon-Legende Sonny<br />

Rollins, ist längst ausverkauft, und Kern freut<br />

sich: „Das ist vielleicht der letzte der ganz Großen,<br />

der uns noch gefehlt hat.“<br />

Weitere Höhepunkte sind das Eröffnungskonzert<br />

mit Erik Truffaz’ Jubiläumsprogramm<br />

zu Miles Davis’ „Bitches Brew“, die Enjoy<br />

JAZZ’n’ARTS Night mit den beiden Mannheimer<br />

Größen Claus Boesser-Ferrari und <br />

12 UBI BENE<br />

UBI BENE 13


TITELstory<br />

Zwei Mannheimer GröSSen, die weit über Mannheim hinaus bekannt sind: Claus Boesser-Ferrari und Thomas Siffling<br />

tun sich bei Enjoy Jazz erstmals für ein Projekt zusammen – mit einem aufregenden Ergebnis.<br />

Erstmals mit von der Partie ist das Ladenburger<br />

Atelier 47, in dem der norwegische Trompeter<br />

Nils Petter Molvaer ein Solokonzert in<br />

Wohnzimmeratmosphäre geben wird. „Das<br />

wird ein ganz intimer Abend mit nur 25 Leuten“,<br />

erklärt Kern: „Das ist auch für uns ein<br />

Experiment und könnte zu einer ständigen<br />

Einrichtung werden.“ Für Kern sind diese Dinge<br />

ständig im Fluss: Genauso wie er ständig<br />

Ausschau nach neuen Künstlern, Bands und<br />

Formationen hält, sucht er auch nach außergewöhnlichen<br />

Spielstätten, mittlerweile auch in<br />

Sinsheim und Osterburken.<br />

Verlässliche Partner<br />

An den Partnern des Festivals schätzt er dagegen<br />

die Konstanz. „Wir haben mit SAP als<br />

Hauptsponsor angefangen“, erinnert er sich an<br />

1999, als er kurz vor Ende der Bewerbungsfrist<br />

erfuhr, dass man beim Walldorfer Software-<br />

Unternehmen um Förderung für regionale<br />

Kulturprojekte bitten konnte. Am letztmöglichen<br />

Tag legte er ein detailliertes Konzept aufs<br />

Fax. „Ich wurde zum Gespräch eingeladen,<br />

weil der damalige Pressesprecher Markus Berner<br />

das Konzept für förderungswürdig hielt“,<br />

erzählt er: „Die SAP war dann sechs Jahre unser<br />

Partner.“ Als der Konzern sein Sponsoring<br />

neu ausrichtete, übernahm der Heidelberger<br />

Software-Anbieter SAS nahtlos und ist wichtigster<br />

Partner bis heute, neben dem Ludwigshafener<br />

Chemieriesen BASF, Roche und<br />

einigen anderen. Die Zuwendungen erschöpfen<br />

sich nicht allein im Finanziellen, die Unternehmen<br />

nehmen auch aktiv teil und öffnen<br />

ihre Pforten für Konzerte.<br />

Die öffentliche Hand bat Rainer Kern übrigens<br />

erst nach einigen Jahren um Zuschüsse.<br />

„Wir wollten erst mal was vorzuweisen haben“,<br />

begründet er. Heute ist Enjoy Jazz ein<br />

klassisches Public-Private Partnership. Das<br />

Unternehmens-Sponsoring wird ergänzt durch<br />

die Förderung der Kommunen Heidelberg,<br />

Mannheim und Ludwigshafen sowie der Länder<br />

Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.<br />

Auch die Metropolregion Rhein-Neckar und<br />

die Festivalregion sind mit im Boot und Kern<br />

sagt: „In der Rückschau kann ich sagen, dass<br />

alle sehr verlässliche Partner sind. Zum Glück<br />

sehen auch alle den Nutzen.“ Und das ist,<br />

neben der stetig steigenden Zuschauergunst,<br />

dann wohl der dritte Ritterschlag für das Festival<br />

Enjoy Jazz.<br />

Weitere Informationen<br />

www.enjoyjazz.de<br />

Thomas Siffling, der Auftritt des Pat Metheny<br />

Trio oder, ein Geheimtipp Kerns, Tony Malaby’s<br />

Tamarindo Trio. „Ich habe eine Besprechung in<br />

einem englischen Musikmagazin gelesen und<br />

die CD bestellt“, erzählt er von seiner Entdeckung:<br />

„Ich war total begeistert und habe sie zu<br />

Enjoy Jazz eingeladen. Ein Glücksfall, dass sie<br />

auch Zeit hatten.“<br />

Dass das Festival bei Musikern und Publikum<br />

als feine Adresse gilt, liegt nicht zuletzt am eher<br />

ungewöhnlichen Konzept. Der Name war von<br />

Anfang an Programm. Bei Enjoy Jazz geht es<br />

ums Genießen. „Jazz ist Spaß“, sagt Kern. Von<br />

Beginn widmete er jedem Künstler einen Abend.<br />

„Die meisten Musikfestivals sind sehr kompakt,<br />

mit mehreren parallel laufenden Konzerten.<br />

Wenn man alles sehen und hören will, rennt<br />

man ein Wochenende lang hin und her. Und<br />

bei den Konzerten gibt es ständig Unruhe, wenn<br />

Zuschauer dazukommen und wieder gehen. Da<br />

entsteht kaum Atmosphäre“, sagt er: „Meine<br />

Philosophie, und offensichtlich auch die vieler<br />

Enjoy-Jazz-Stammgäste, ist eine andere. Bei uns<br />

entstehen oft ganz besondere Konzertmomente,<br />

denn wir haben auch ein sehr heterogenes und<br />

junges Publikum, das ein Konzert vom ersten bis<br />

zum letzten Ton genießen will und bereit ist, sich<br />

auf jede Art von Musik einzulassen.“<br />

Jazz in seiner<br />

ganzen Bandbreite<br />

Der zweite eher ungewöhnliche Aspekt am<br />

Konzept: Es lässt den Organisatoren viele Freiräume.<br />

„Wir haben nie ein bestimmtes Motto“,<br />

erklärt Rainer Kern: „Die Schwerpunkte kristallisieren<br />

sich jedes Jahr im Lauf der Planung<br />

heraus. In diesem Jahr sind das sicherlich Afrika,<br />

elektronischer und europäischer Jazz.“ Ganz<br />

wichtig ist ihm der Zusatz „und Anderes“ im<br />

Untertitel von Enjoy Jazz. „Das heißt nicht, dass<br />

Enjoy Jazz banal oder beliebig ist. Wir möchten<br />

Jazz in seiner ganzen Bandbreite und Bedeutungstiefe<br />

abbilden“, begründet er: „Jazz hat ja<br />

viele andere Musikrichtungen beeinflusst und<br />

wurde auch durch ältere Stile beeinflusst. Das<br />

möchten wir in Beziehung setzen.“<br />

Und der dritte Punkt, der das Festival einzigartig<br />

macht: die Fülle und Vielfalt der Spielstätten,<br />

die seine Entwicklung spiegeln. Die<br />

Keimzelle von Enjoy Jazz ist der Heidelberger<br />

Karlstorbahnhof. Hier hat im Jahr 1999<br />

alles begonnen. Bereits 2<strong>00</strong>0 kamen Bühnen<br />

in Mannheim hinzu und wenige Jahre später<br />

das Kulturzentrum dasHaus in Ludwigshafen.<br />

Weitere Bühnen öffneten sich nach und<br />

nach: in Mannheim die Universität, die Klapsmühl’<br />

am Rathaus oder das kleine Café Prag,<br />

in Heidelberg die Stadthalle, das Schloss, der<br />

Science Tower oder das Qube und in Ludwigshafen<br />

der Pfalzbau. Kirchen als Konzertsäle,<br />

wie die Klosterkirche Lobenfeld im Odenwald,<br />

findet Rainer Kern besonders spannend. „Wo<br />

wurde denn immer Musik gespielt?“, fragt er<br />

und schiebt die Antwort gleich hinterher: „An<br />

den Höfen der Fürsten und in der Kirche. Für<br />

manche Konzerte bietet sich ein sakraler Rahmen<br />

förmlich an.“<br />

14 UBI BENE<br />

UBI BENE 15


TITELstory<br />

design<br />

trifft<br />

natur<br />

Stammgast bei Enjoy Jazz: der Ludwigshafener Schlagzeuger Erwin Ditzner. Festivalleiter Rainer Kern stattete ihn mit einer „White Card” aus.<br />

„Jazz ist wie eine Abenteuerreise“<br />

Nach vielen Auftritten beim Festival Enjoy<br />

Jazz hat der Schlagzeuger Erwin Ditzner<br />

(51) einen Sonderstatus. Festivalleiter Rainer<br />

Kern stattete ihn vor einigen Jahren mit<br />

einer sogenannten „White card“ aus, seitdem<br />

ist er als Künstler gesetzt und lädt sich<br />

Musiker ein, die mit ihm gemeinsam auf der<br />

Bühne improvisieren. Die Abende des gebürtigen<br />

Wormsers, der nach Stationen in<br />

Heidelberg und Mannheim seit 15 Jahren in<br />

Ludwigshafen lebt, gehören zu den Höhepunkten<br />

des Programms. In diesem Jahr ist<br />

er gleich mehrfach zu erleben: Am 12. November<br />

spielt er in Kevin O’Days Ballett-Jubiläumschoreographie<br />

„I’m with the band“<br />

zur Komposition von John King im Mannheimer<br />

Nationaltheater. Am 14. November tritt<br />

er mit dem Barbara-Lahr-Trio und Bernhard<br />

Sperrfechter im Heidelberger Karlstorbahnhof<br />

auf, und zwei Tage später holt er<br />

in der Alten Feuerwache in Mannheim den<br />

Bassisten Sebastian Gramss, Lömsch Lehmann<br />

am Saxophon sowie den Posaunisten<br />

Conny Bauer auf die Bühne.<br />

Herr Ditzner, Sie ...<br />

Erwin Ditzner: Moment! Lassen Sie mich<br />

grade mal noch kurz meine Bolognesesauce<br />

umrühren!<br />

Das dürfte ja für einen Schlagzeuger kein<br />

größeres Problem darstellen ...<br />

Ditzner (lacht): Nee, ich rühr’ ja sonst immer<br />

auf meinen Drums rum. So, jetzt.<br />

Schießen Sie los!<br />

Sie haben ja eine ganz besondere Beziehung<br />

zum Festival Enjoy Jazz.<br />

Ditzner: Ja, ich war ja von Anfang an dabei.<br />

Und ich habe mich sehr gefreut, als es immer<br />

besser, größer und bekannter wurde.<br />

Das ist phantastisch. In den Anfangsjahren<br />

war ich gar nicht so oft da, weil ich da noch<br />

sehr oft auf Tour war, aber Rainer Kern hat<br />

mich immer wieder eingeladen.<br />

Er hat Ihnen sogar eine „White card“ gegeben!<br />

Ditzner: Ja, Rainer hat Vertrauen! Das kam<br />

so: Ich wollte nicht immer mit der Band auftreten,<br />

mit der ich sowieso gerade spiele,<br />

sondern auch mal andere Besetzungen<br />

ausprobieren, mit denen ich sonst nicht<br />

arbeite. Mich interessiert die freie, improvisierte<br />

Musik sehr, also habe ich gefragt,<br />

ob wir das nicht bei Enjoy Jazz machen<br />

könnten. Das ist ja immer seltener möglich.<br />

Free Jazz ist, ehrlich gesagt, eine Minderheitenmusik<br />

und nicht mehr so en vogue<br />

wie noch in den 60ern und 70ern.<br />

Woran liegt das? Zu kompliziert?<br />

Ditzner: Ich würde sagen, Free Jazz hat<br />

ein Imageproblem. Er gilt als eingestaubt,<br />

grau, schräg und kompliziert. Wenn Sie<br />

Free Jazz aufs Plakat schreiben, kommt<br />

keiner. Aber wenn Sie ihn in einen größeren<br />

Zusammenhang, zum Beispiel eines<br />

Festivals, stellen, kommen die Leute plötzlich<br />

und sind begeistert! Ein Beispiel: Ich<br />

habe Anfang Juli mit Sebastian Gramss,<br />

übrigens mein Leib- und Magenbassist,<br />

und Rudi Mahall an der Bassklarinette in<br />

Duisburg beim Traumzeitfestival gespielt.<br />

Wir sind rausgegangen und haben unser<br />

Konzert frei gespielt. Die Halle war voll, die<br />

Leute aus dem Häuschen. Genauso ist es ja<br />

bei Enjoy Jazz. Da kommen viele, nicht nur<br />

die paar Spezialisten. Und die, die da sind,<br />

fahren drauf ab.<br />

Was fasziniert Sie am Free Jazz?<br />

Ditzner: Er hat so ein Gefühl von Aufbruch<br />

und Befreiung. Nehmen Sie Conny Bauer,<br />

der ja nun auch nach Mannheim kommt.<br />

Eine der Koryphäen des Ostens. Als <br />

Das Wechselspiel zwischen offenen und geschlossenen Fronten und die zahlreichen<br />

Kombinationsmöglichkeiten der einzelnen Elemente machen das cubus Wohnprogramm<br />

zu einer Kreativwerkstatt für Individualisten.<br />

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16<br />

UBI BENE<br />

www.sanitherm-mannheim.de


TITELstory<br />

es die Mauer noch gab, war für die jungen<br />

Leute im Osten Free Jazz das, was für uns<br />

Rock’n’Roll war. Die sind auf die Bühne gegangen<br />

und haben zusammen gespielt. Reine<br />

Improvisation!<br />

Nichts anderes machen Sie heute. Wie bereiten<br />

Sie sich auf die Konzerte vor? Wird<br />

gemeinsam geprobt?<br />

Ditzner: Eher nicht. Meist treffen wir uns<br />

am Abend davor, gehen essen und besprechen,<br />

was wir so vorhaben. Der Rest ist instant<br />

composing.<br />

Ihr Konzert im vergangenen Jahr mit der<br />

Pianistin Marilyn Crispell war für viele Zuhörer<br />

etwas ganz Besonderes.<br />

Ditzner: Für uns auch! Wir haben den Auftritt<br />

zum Glück mitgeschnitten und werden, dank<br />

der freundlichen Unterstützung von Rainer<br />

Kern und Enjoy Jazz, eine CD – Freeflight –<br />

veröffentlichen. Sie erscheint zum Festival<br />

bei fixcel Records. Das freut mich sehr. Und<br />

da war die Vorbereitung ganz ähnlich: Marilyn<br />

kam am Vorabend aus Spanien, ich hatte<br />

einen Raum und ein Piano organisiert, doch<br />

der Abend verlief vollkommen anders. Wir<br />

hatten uns so viel zu erzählen und tauschten<br />

Ideen aus, dass es nicht zu einer Jam kam.<br />

Wir gingen also am nächsten Abend quasi<br />

jungfräulich auf die Bühne in der Alten Feuerwache,<br />

das war sehr inspirierend.<br />

Wie verständigen Sie sich untereinander<br />

auf der Bühne?<br />

Ditzner: Die Ohren müssen offen sein. Die<br />

Kommunikation läuft über die Musik. Das<br />

ist, wie wenn man eine Frau kennenlernt,<br />

das hat eine gewisse Spannung. Alles ist<br />

neu, nichts ist bekannt, nur der Moment<br />

zählt. Wenn ich mir dann manchmal nach<br />

Wochen einen Mitschnitt anhöre, ist es, als<br />

würde ich ein fremdes Konzert hören.<br />

Wie sind Sie zum Jazz gekommen?<br />

Ditzner: Ich habe schon immer in Bands getrommelt.<br />

Ich habe auch zwei Jahre Klassik<br />

in Wiesbaden studiert. Aber das war nichts<br />

für mich. Mein Schlagwerkprof meinte dann<br />

bald: Hör auf, du willst immer grooven, das<br />

gibt es hier so nicht. Ich habe seinen Rat<br />

befolgt und habe ab da immer in Bands gespielt<br />

und bin getourt .Dann habe ich mit<br />

Barbara Lahr bei „Sanfte Liebe“ gespielt<br />

und war paar Jährchen mit „Guru Guru“<br />

und Mani Neumeier auf Tour. Mit Laurent<br />

Leroi habe ich bei den „Coleümes“ gespielt,<br />

unter dem Namen „les Primitifs“ werden<br />

wir jetzt am 22. September in der Feuerwache<br />

unsere neue CD präsentieren.<br />

Mit allen spielen Sie bis heute zusammen?<br />

Ditzner: Nein, aber jetzt wieder. Da schließen<br />

sich für mich gerade ein paar Kreise.<br />

Ich war ja 15 Jahre bei der Mardi Gras bb,<br />

das war ein ziemlich exklusives Engagement.<br />

Ende 2<strong>00</strong>7 bin ich da ausgestiegen,<br />

um wieder mehr Drumset spielen und freier<br />

arbeiten zu können. Da habe ich auch ein<br />

paar alte Weggefährten wieder getroffen.<br />

Ganz wichtig ist aber auch, dass ich gerade<br />

in den letzten Jahren so viele junge Musiker<br />

kennenlernen durfte, wie zum Beispiel die<br />

Vanecek-Twins, ganz fantastische Jungs!<br />

Wie hat Afrika Sie inspiriert?<br />

Ditzner: Sehr. Ich hatte in den 90er Jahren<br />

mal eine Sinnkrise, wollte wissen, ob ich das,<br />

was ich tue, auch wirklich will. Da bin ich im<br />

Auto durch Afrika gefahren. Tunesien, Algerien,<br />

dann Ghana, Niger und Togo. Einmal<br />

wurde ein Wal an den Strand getrieben, das<br />

ganze Dorf hat ihn mit Trommeln begrüßt.<br />

Und das waren keine ausgebildeten Schlagzeuger,<br />

einfach Dorfbewohner! Aber ihre Art<br />

zu trommeln und ihre scheinbare Unexaktheit<br />

war so groovig und polyrhythmisch, da<br />

entstand eine richtige Magie. Das hat mich<br />

sehr geprägt und diese Art versuche ich bis<br />

heute, in mein Spiel zu übertragen.<br />

Und das funktioniert?<br />

Ditzner: Es ist doch so: Meine Jazzabende<br />

sind wie Abenteuerreisen. Jeder Musiker<br />

springt auf den Zug auf, fährt mit, und der<br />

Zug fährt irgendwo hin.<br />

Text und Interview: Ute Maag<br />

Fotos: Manfred Rinderspacher •<br />

Trompeter Erik Truffaz widmet sich beim Eröffnungskonzert am 2. Oktober Miles Davis´ epochalem Jazz-Rock-Meisterwerk „Bitches Brew“.<br />

18<br />

UBI BENE


ackstage<br />

Lichtgestalter<br />

im Halbschatten<br />

Er ist Dirigent und Dramaturg, Regisseur und Designer,<br />

Innovator und Impulsgeber. Als Herr der Scheinwerfer<br />

ist er selbst zum Star geworden. Günter Jäckle visualisiert<br />

Ideen. Der Heidelberger ist eine der Lichtgestalten<br />

für die Rockstars und Bands der europäischen Musikund<br />

Showszene, die ihr Bühnenbild in seine Hände legen.<br />

Wie alles anfing? „Da sind die Lampen – mach mal!“ Mitte<br />

der 70er Jahre hatte ihn die deutsche Progressive-Rockband<br />

„Hölderlin“ als Beleuchter engagiert. Eigentlich wollte ja<br />

Günter Jäckle Keyboard spielen, doch dann haben sie ihn an die Lichtorgel<br />

gesetzt. Mit Erfolg: Das musikalische Verständnis sprudelte, die kreative<br />

Ader für die visuelle Umsetzung der Sounds war von Anfang an da.<br />

Schon in der Schulband daheim am Offenburger Gymnasium hatte er mit<br />

bemalten Leinwänden und Schwarzlicht experimentiert. Damals durchaus<br />

revolutionär.<br />

„Das Interesse an Licht und Technik war immer da, allerdings lange unbewusst“,<br />

sagt der Licht-Meister in einem Studio des Veranstaltungstechnik-Unternehmens<br />

epicto in Edingen, wo er gerade an den neuen Effekten<br />

für die nächste Spielzeit des Mannheimer „Palazzo“ arbeitet. Events<br />

sind sein Alltag. Und tonnenweise Arbeit: Das Equipment einer großen<br />

Bühnenshow rollt nicht selten auf einem Dutzend Sattelschleppern durch<br />

die Lande. Herbert Grönemeyer, Peter Maffay und Udo Lindenberg gehören<br />

zu den Künstlern, die auf den renommierten Lichtdesigner schwören.<br />

Warum? 35 Jahre Erfahrung im Business, einen heißen Draht zur Musikszene<br />

und eine originäre künstlerische Handschrift. Jäckle erfindet, er<br />

kopiert nicht. Er nutzt die technischen Möglichkeiten und setzt regelmäßig<br />

Standards in puncto Lightshow und Bühnenbild.<br />

Spritztour nach Sylt mit<br />

Udo Lindenberg<br />

„Es geht niemals um mich, sondern immer um den, der da vorne auf der<br />

Rampe steht.“ Der Star-Beleuchter weiß, was er kann, ohne sich selbst<br />

in den Vordergrund zu spielen. Vielleicht wird er von seinen berühmten<br />

Kunden deshalb so geschätzt. Mit vielen verbinden Jäckle freundschaftliche<br />

Beziehungen. Gemeinsam mit Udo Lindenberg ist er jüngst mal eben<br />

mit dem Porsche nach Sylt gefahren – eine ziemlich exklusive Spritztour.<br />

Der Lichtmann düst durch eine Traumwelt, allerdings ohne die Bodenhaftung<br />

zu verlieren. „Darauf muss man schon achten, wenn man 250<br />

Tage im Jahr unterwegs ist.“ Seine Künstler vertrauen ihm. Das ist <br />

Ein Künstler an der Licht-Orgel: Seit über drei Jahrzehnten setzt<br />

Günter Jäckle die Bühnenshows der Stars in Szene.<br />

20 UBI BENE


ackstage<br />

seine Referenz Nummer eins. Bis es mit den Proben richtig losgeht, hat<br />

Jäckle mit seinen Klienten etwa 60 Vorgespräche geführt. Als Günter<br />

Jäckle seine ersten Lichteffekte auf die Bühne brachte, ging es mehr um<br />

Spaß als um das große Geld. Mit der Neuen Deutschen Welle Anfang der<br />

80er Jahre wurde alles zwei Nummern größer: Junge Bands verkauften<br />

Millionen Platten, die Konzerte wurden wuchtiger und der Anspruch an<br />

die Lichtregie bewegte sich auf einmal in völlig anderen Sphären.<br />

Jäckles fruchtbare Zusammenarbeit mit der Berliner NDW-Vorreiterband<br />

„Ideal“ bedeutete auch für ihn den Durchbruch. Mit Annette Humpe,<br />

heute „Ich + Ich“, steht er noch immer in engem Kontakt. Dann ging<br />

alles ganz schnell: Bands wie „Extrabreit“ oder „Deutsch-Amerikanische<br />

Freundschaft“ klopften an. Und später auch wegweisende Köpfe wie der<br />

einflussreiche Produktionsmanager Hans-Jürgen Lautenfeld und Konzertveranstalter<br />

Fritz Rau. Seit dieser Zeit bildet er mit der Bühnengestalterin<br />

Friederike Krauch, einer Tochter der in Heidelberg lebenden<br />

Karikaturistin Marie Marcks, ein erfolgreiches Duo. Die Tür zum internationalen<br />

Showbusiness ging auf, als Günter Jäckle mit Anfang 20 für<br />

Nina Hagen das Bühnenkonzept zur „Unbehagen“-Show entwarf. Es folgte<br />

die gemeinsame Welttournee. Dann kamen Maffay, Lindenberg und<br />

Grönemeyer. Die Speerspitze der deutschen Rock- und Popmusik.<br />

Der Lichtdesigner ist kein Handwerker, sondern Künstler. Günter Jäckle<br />

erlebte die Entwicklungen der Szene im kreativen wie technischen Bereich<br />

hautnah mit und wurde selbst zu einem ihrer Funkengeber. Seine<br />

elementaren Kenntnisse erwarb er sich bei der Ausbildung zum Nach-<br />

richtengeräte-Mechaniker. Den Blick für das Visuelle und das Verständnis<br />

für die Symbiose aus Sound und Licht schärfte er bei unendlich vielen<br />

Konzertbesuchen. Er hat internationales Format in Deutschland etabliert.<br />

„Die Zeiten sind vorbei, dass die Rolling Stones die bombastischste<br />

Licht-Show haben“, kommentiert er die Veränderungen in der Branche.<br />

Längst hat die Industrie das Potenzial einer guten Inszenierung für sich<br />

entdeckt. Wenn Mercedes ein neues Modell präsentiert, ist der Rahmen<br />

größer als bei manchem Rockkonzert. Jäckle weiß das aus eigener Erfahrung,<br />

nicht selten wird er von namhaften Unternehmen gebucht.<br />

Keyboarder an der Licht-Orgel<br />

Aus seiner Leidenschaft ist ein etablierter Ausbildungsberuf geworden.<br />

Veranstaltungs- und Medientechniker gibt es viele. Aber wenige mit einem<br />

derart exzellenten Ruf. Jäckles Stil ist die brillante Verbindung von<br />

Licht und klassischen Theatereffekten. Er setzt Großrequisiten in Szene<br />

und arbeitet mit Projektionen und einer aufwendigen Bühnen-Architektur.<br />

Für Peter Maffays internationales Projekt „Begegnungen“ von 2<strong>00</strong>6<br />

hat er fünf Bühnen vereint – jede einzelne repräsentierte einen Kontinent.<br />

„Man darf nicht stehen bleiben, weder in technischer noch in kreativer<br />

Hinsicht.“<br />

Jäckle dachte schon immer nach vorn. Weil die herkömmlichen Mischpulte<br />

damals nicht mit seiner virtuosen Bedienung Schritt halten konnten,<br />

ersetzte er die Regler durch Tasten. Mit diesem Licht-Keyboard konnte<br />

er – und nur er – viel schneller arbeiten und so völlig neue Effekte <br />

Günter Jäckle erlebte die Entwicklungen der Szene im kreativen wie technischen Bereich hautnah mit und wurde selbst zu einem ihrer Funkengeber.<br />

Sein Stil ist die brillante Verbindung von Licht und klassischen Theatereffekten.<br />

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22<br />

UBI BENE<br />

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ackstage<br />

erzielen. „Ich habe eine Million Ideen. Ich braucht nur den richtigen Ort,<br />

an dem ich sie verwirklichen kann.“ Die Spannweite seiner Projekte ist<br />

enorm: Leichtathletik-Weltmeisterschaften und die Eröffnung von Autowerken,<br />

Echo-Verleihungen und der legendäre Rockpalast, Kunstausstellungen<br />

und vieles mehr: „Wenn mir einer vor 20 Jahren gesagt hätte, dass<br />

ich mal einen Koch auf der Bühne beleuchte …“ Er arbeitet mit Jamie<br />

Oliver und BAP, mit Simply Red, André Heller und Howard Carpendale.<br />

Auch Anna Netrebko und José Carreras hat er schon beleuchtet. Muss<br />

man alles mögen, was man ins rechte Licht setzt? „Nicht unbedingt, aber<br />

ohne Respekt geht es nicht“, sagt Jäckle. Längst übersteigen die Anfragen<br />

seine zeitlichen Möglichkeiten um ein Vielfaches.<br />

Der Job am Regler: immer<br />

noch ein Heidenspaß<br />

Günter Jäckle selbst meidet das Rampenlicht. Er ist der Macher hinter<br />

den Kulissen. Er schmiedet Lichtpläne und dirigiert ein fein justiertes<br />

Operator-Netzwerk, das jede einzelne Lampe und Traverse punktgenau<br />

steuern kann. Kanal, Position und Farbe werden im Vorfeld minutiös aufeinander<br />

abgestimmt, damit das große Ganze perfekt zur Geltung kommt.<br />

„Man plant, ist bei den Proben dabei und programmiert die Show“, die<br />

danach auch ohne ihren Schöpfer auf Tour gehen kann. Am Pult agieren<br />

ausschließlich Vertrauensleute, die seinem guten Namen alle Ehre machen.<br />

Um nicht den Kontakt zur Szene zu verlieren, ist Jäckle ein bis zwei<br />

Mal im Jahr noch selbst an den Reglern. Außerdem macht es ihm noch<br />

immer einen Heidenspaß. Der Beruf war schon immer sein Hobby. „Licht<br />

wird niemals langweilig.“<br />

Musik macht Günter Jäckle auch immer noch. Er spielt Keyboard in einer<br />

kleinen Band. Nichts Weltbewegendes. In Heidelberg fühlt er sich<br />

wohl und zuhause. Mitten in Europa sieht er sich gut stationiert. Von<br />

hier aus plant er derzeit unter anderem die kommende Lindenberg-Tour.<br />

Über einen seiner Lieblingskünstler sagt er: „Man könnte Udo auch mit<br />

vier weißen Neonröhren auf die Bühne stellen, weil er so eine besondere<br />

Ausstrahlung hat.“ Die Lichtgestalt Jäckle bevorzugt dagegen den Halbschatten.<br />

Denn: „Hinter den Kulissen überlebt man länger als davor.“<br />

Text: Thomas Tritsch<br />

Fotos: Christian Dammert •<br />

Glückwünsche – 5 jahre ubi bene<br />

Dietmar Brixy, Künstler<br />

„Gratulation zu fünf Jahre unterhaltsamer, informativer und spannender<br />

Berichterstattung aus der Metropolregion Rhein Neckar und<br />

darüber hinaus. Vieles, das bereits bekannt ist, aber aus einem neuen<br />

Blickwinkel betrachtet und somit wunderbar ergänzt wurde. Aber<br />

auch spannende Neuentdeckungen aus verschiedenen Bereichen,<br />

die neugierig gemacht haben. Super! “<br />

Formensprache Starke Lösungen sprechen für sich selbst – USM Möbelbausysteme<br />

formulieren außerdem die Haltung der Arbeitsweise.<br />

Kevin O’Day & Dominique Dumais, Nationaltheater Mannheim<br />

„Congratulation UBI BENE for your sleek, high quality publication.<br />

Your intelligent coverage on the arts, culture , entertainment and lifestyle<br />

are much appreciated.“<br />

Bernd Waltemode, exclusive menswear<br />

„UBI ist BENE. Auguri.“<br />

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24<br />

UBI BENE


LAdyspecial<br />

Spuren im Sand<br />

Mit ihren romantischen Geschichten verzaubert die Sandmalerin Natalya Netselya<br />

ihre Zuschauer. Im kommenden Winter ist die grazile Weißrussin eines der<br />

Highlights im „Radio Regenbogen Harald Wohlfahrt Palazzo“ in Mannheim.<br />

<br />

26 UBI BENE<br />

UBI BENE<br />

27


LAdyspecial<br />

Lautlos rieselt Sand auf den Leuchttisch. Ein Bild entsteht, gezeichnet<br />

mit Händen und Fingern. Eine Frau, dazu ein Mann. Sie heiraten.<br />

Dann verwischen zwei Hände die Szene, Daumen, Zeige- und<br />

Ringfinger ziehen neue Linien in die feinen Körnchen. Das nächste Bild<br />

wird sichtbar: Ein Kind wird geboren, Zeit geht ins Land. Oft genügt eine<br />

Prise, wie Salz darübergestreut, für ein neues Motiv: Die Frau geht weg.<br />

Zurück bleiben der Vater und der Sohn. „Du fehlst ...“, mit dem Fingernagel<br />

in den Sand geritzt. So endet die Performance.<br />

PLÖDERL<br />

Mannheim<br />

Telefon 0621 / 15 16 79<br />

www.peter-ploederl.de<br />

Unterlegt mit den Klängen von Herbert Grönemeyers Hit „Mensch“ verzauberte<br />

Natalya Netselya so im vergangenen Winter Millionen Fernsehzuschauer<br />

bei der RTL-Sendung „Das Supertalent“. Bis ins Finale kam<br />

die feenhafte Weißrussin mit ihrer Kunst, aus Sand immer neue Bilder zu<br />

malen und sie zu emotionalen Geschichten zu verbinden, die nicht nur<br />

jeder verstand, sondern auch die Herzen vieler Menschen berührten.<br />

Die Mannheimer Palazzo-Chefs Gregor Spachmann und Rolf Balschbach<br />

standen da schon längst in Kontakt mit der Sandmalerin, um sie für<br />

die kommende Spielzeit zu verpflichten. „Wir wollen den künstlerischen<br />

Anspruch unserer Shows ständig weiterentwickeln und immer neue<br />

spektakuläre künstlerische Darbietungen finden“, erzählt Rolf Balschbach<br />

und gerät ins Schwärmen: „Wir waren sofort begeistert von ihrem<br />

Talent und ihrer Ausstrahlung, daher sind wir sehr stolz, sie in diesem<br />

Winter in Mannheim zu haben.“<br />

Grazil, feenhaft und sehr energisch<br />

Wir treffen Natalya Netselya an einem heißen Sommertag in Frankfurt.<br />

Die Fußball-WM der Frauen ist in vollem Gang, am Abend wird die<br />

26-Jährige im noblen Hilton-Hotel vor Sepp Blatter und anderen Funktionären<br />

des Weltverbandes auftreten. Sie ist vielbeschäftigt, die Auftritte<br />

im Fernsehen haben ihren Bekanntheitsgrad auf einen Schlag in<br />

eine neue Dimension katapultiert. Seit dem vergangenen Jahr lebt sie in<br />

Deutschland, ihr Manager Dimitrij Sacharow weicht nicht von ihrer Seite.<br />

„Mein Deutsch ist immer noch schlecht“, sagt sie zur Begrüßung und<br />

wechselt in einen charmanten Mischmasch aus Englisch und Russisch.<br />

Fragen auf Deutsch beantwortet sie jedoch meist, noch ehe Sacharow<br />

übersetzen kann. „Ich werde lernen, Deutsch zu sprechen“, verspricht<br />

sie ihm und in ihrer Stimme schwingt jene Entschlossenheit mit, mit der<br />

das grazile Persönchen auch den schweren Leuchttisch und ihr Sandsäckchen<br />

schultert und auf zwölf Zentimeter hohen Riemchenstilettos<br />

zielstrebig die Hotelhalle durchquert.<br />

Ob sie nun gerne shoppen geht oder nicht, darüber muss sie noch kurz und<br />

sehr energisch auf Russisch mit ihrem Manager diskutieren. Am Ende gibt<br />

sie zu, dass sie Mode mag. Doch noch größer und vor allem ernsthafter<br />

sei ihre Liebe zu Kunst und Design. Gerade war sie für einige Wochen<br />

in Minsk, um ihr Diplom in Architektur und Design abzuschließen, mit<br />

neun von zehn möglichen Punkten. „Das war mir wichtig, ich wollte eine<br />

professionelle Ausbildung“, begründet sie, denn an der dortigen Kunstakademie<br />

hatten auch ihre Experimente mit der Sandmalerei begonnen. „Ich<br />

habe schon als Kind viel gemalt und gezeichnet“, erzählt sie: „Auf der Suche<br />

nach neuen Ausdrucksformen habe ich einen ungarischen Sandmaler<br />

entdeckt und überlegt, wie ich diese Technik für mich interpretieren<br />

könnte.“ Entdeckt wurde sie dann bei einem Schönheitswettbewerb. „Ich<br />

wurde nach meinen Hobbys gefragt und habe meine Kunst gezeigt“, sagt<br />

sie und muss lachen: „Die Jury war geschockt, das hatte noch niemand<br />

gemacht. Aber sie waren durchaus positiv geschockt.“ Die Karriere bei<br />

Miss-Wahlen hat die gebürtige Russin mit kosakischen Vorfahren, die in<br />

Minsk aufwuchs, nicht ernsthaft weiterverfolgt, wohl aber ihre Karrie- <br />

28 UBI BENE<br />

UBI BENE 29


LAdyspecial<br />

Gartenspektakel<br />

Mit Handflächen, Fingern und Fingernägeln malt Natalya Netselya<br />

immer neue Bilder in feinkörnigen Sand.<br />

Glanzlichter<br />

re als Künstlerin. Für das russische Fernsehen hat sie 30 Animationsfilme<br />

gedreht, auf Anfrage setzt sie auch komplexe Themen wie Integration in<br />

Sand um. „Ich male nicht nur Herzchen und Blümchen“, sagt sie: „Ich<br />

möchte Geschichten erzählen, mit Musik untermalen, Spannungsbögen<br />

erzeugen, Drama, Happy-End, alles was zu einer guten Story gehört. Ich<br />

möchte die Menschen emotional berühren.“<br />

Das erhoffen sich auch die Palazzo-Macher von ihrem Top-Act. Über die<br />

Inhalte der Geschichte, die sie ab Ende Oktober allabendlich erzählen wird,<br />

will Natalya Netselya noch nichts sagen. „Es soll ja eine Überraschung werden“,<br />

erklärt sie: „Ich lege das gemeinsam mit Rolf Balschbach fest. Und es<br />

ist immer auch viel Improvisation mit dabei, wenn ich auftrete.“<br />

Künstlerisch virtuos, technisch perfekt<br />

Leuchtsignale<br />

In technischer Hinsicht wird ihre Performance für die Organisatoren in jedem<br />

Fall eine Herausforderung. „Wir werden ihren Auftritt mit hoher Perfektion<br />

in Szene setzen“, verspricht Gregor Spachmann: „Mit elektronisch<br />

steuerbaren Leinwänden und einer Spezialkamera gehen wir auch technologisch<br />

einen deutlich anspruchsvolleren Weg, als dies bisher bei ihren Fernsehauftritten<br />

erfolgt ist. Wir möchten allen Palazzo-Gästen bei der emotionalen<br />

Reise, die Natalya Netselya bietet, eine perfekte Bildqualität liefern.“<br />

Die Künstlerin selbst reizt an ihrem Palazzo-Engagement „das Licht, die<br />

Live-Atmosphäre und vor allem die Nähe zu den Zuschauern“. Ihr Manager<br />

Dimitrij Sacharow musste sie daher nicht lange bitten, ihre Zusage<br />

zu geben. „Dimitrij kennt alle Palazzo-Shows in Deutschland, und er sagt,<br />

Mannheim ist die beste“, erzählt Natalya Netselya: „In Mannheim haben<br />

sie eine besondere Liebe zu den Künstlern. Ich freue mich sehr darauf.“<br />

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Den Sand bringt sie in einem bunten Säckchen immer mit. „Am besten ist<br />

der weißrussische Moorsand“, sagt sie und lacht lauthals: „Nein, das ist ein<br />

Scherz, es geht natürlich mit jedem feinkörnigen, trockenen Sand.“ Ob sie<br />

auch mal mit Pinsel und Farbe malt? „Im Moment konzentriere ich mich<br />

ganz auf die Sandmalerei“, erzählt sie: „Aber ich will mein ganzes Leben lang<br />

mit Kunst zu tun haben und mich weiterentwickeln.“ Also doch irgendwann<br />

bleibende Werke schaffen, die man nicht mit zwei Händen verwischen<br />

kann? Diese Frage versteht sie auch nach zweimaliger Übersetzung nicht.<br />

„Aber was ich in den Sand male, bleibt doch auch“, sagt sie: „in den Herzen<br />

der Zuschauer.“<br />

Text: Ute Maag Fotos: Christian Dammert •<br />

Weitere Informationen und Tickets<br />

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30<br />

UBI BENE


Jahre<br />

<strong>Ubi</strong> <strong>Bene</strong><br />

5 Jahre – 5 Geschenke: Zum Geburtstag von UBI BENE verlosen<br />

wir fünf Geschenke der extraklasse. Zum Beispiel einen kostbaren<br />

Gürtel aus dem Goldschmiedeatelier Peter Plöderl.<br />

Auch dieses Jahr hat die Inhaberin der<br />

Kurfürsten Parfümerie Elke Popp Marken<br />

im Duft- und Pflegebereich gefunden,<br />

die entweder sehr innovativ sind oder nicht<br />

in den grossen Handelsketten vertreten sein<br />

möchten! Die aus Frankreich, oder dem Oman<br />

und England stammenden Kostbarkeiten gehören<br />

zu den erlesensten und wertvollsten Düften<br />

der Welt. Das Team der Kurfürsten-Parfümerie<br />

berät Sie eingehend bei Ihrem Duft-findungsprozess<br />

– wer hier seine persönliche Duftnote<br />

gefunden hat, beweist wirkliche Individualität!<br />

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info@kurfuersten-parfuemerie.de<br />

www.essenza-nobile.de<br />

R<br />

DIE SIX SCENTS SERIES<br />

Für jede Kollektion folgen sechs prominente<br />

Designer der Einladung, in Zusammenarbeit mit<br />

berühmten Parfümeuren eine Serie an Parfums<br />

zu kreieren. Mit einem Teil des Erlöses werden<br />

wohltätige Zwecke unterstützt. Bis heute sind<br />

18 außergewöhnliche Düfte entstanden, die<br />

darüber hinaus die Handschrift von zahlreichen<br />

international renommierten Künstlern tragen.<br />

Jede Serie steht im Zeichen einer grenzenlosen<br />

Vorstellungskraft, die kreative Visionen aus unterschiedlichen<br />

Disziplinen zusammenführt und<br />

zelebriert.<br />

NASOMATTO<br />

Exklusive Parfums, entstanden aus dem puren<br />

Vergnügen an der Kreation. Neugier und Inspiration,<br />

die nach euphorischen Sinneserfahrungen<br />

streben. Unzensierte Kreativität, die ihren Intuitionen<br />

über die Grenzen der Vernunft hinaus<br />

folgt. Völlige Hingabe an die Phantasie, die sich<br />

allen Regeln der Logik widersetzt.<br />

Gründer KAYA SORHAINDO<br />

Gründer von Six Scents & Creative Director<br />

Kaya Sorhaindo ist Gründer und Creative Director<br />

von Metaproject. Die Kreativagentur<br />

mit Sitz in New York fördert ein internationals<br />

Netzwerk an Künstlern, Designern, Kuratoren,<br />

Autoren, Architekten und Experten und versteht<br />

sich als kreativer Mediator zwischen Marken<br />

und Künstlern.<br />

Unverwechselbar<br />

Peter Plöderls Schmuckstücke sind Kunstwerke.<br />

Originell, individualistisch und immer einzigartig.<br />

Für den wertvollen Gürtel hat der Goldschmiedemeister<br />

in seinem Atelier am Mannheimer<br />

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und mit einer Schließe aus 925er-Silber und Feingold<br />

verziert, an der ein in Silber gefasster Rutilquarz<br />

baumelt. Ein Schatz in Ihrer Garderobe!<br />

So können Sie gewinnen<br />

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mit dem Stichwort "Plöderl" an UBI BENE,<br />

Nadine Guillium, PF 10 21 64, 68021 Mannheim.<br />

Einsendeschluss ist der 30.09.<strong>2011</strong> (Datum des<br />

Poststempels). Der Rechtsweg sowie eine Barauszahlung<br />

des Gewinns sind ausgeschlossen.<br />

CREED – Royal Oud<br />

ERWACHE! Der Morgen hat in die Schale der<br />

Nacht den Stein geworfen, der die Sterne in die<br />

Flucht schlägt: Und siehe! Der Jäger des Ostens<br />

hat den Turm des Sultans eingefangen mit einer<br />

Schlinge aus Licht.<br />

Omar Khayyam<br />

Spazierengehen auf einer Plattform. Vertigo!<br />

Schwindelgefühle. Eine Baustelle in Persien.<br />

12. Jahrhundert. Geometrische Wandmalereien.<br />

Schwarze Marmorblöcke. Blendend grelles<br />

Sonnenlicht. Durch die zusammengekniffenen<br />

Lider zeichnet sich eine Form ab. Eine versiegelte<br />

Tür. Kunstvoll geschnitzt wie feinste Spitze.<br />

Licht durchdringt ihr Muster, wirft Schattendekors<br />

auf den Boden. Dann auf einmal<br />

öffnet sich eine Tür, eine zweite... immer mehr<br />

– ein Labyrinth. Ohrenbetäubender, be-klemmender<br />

Lärm. Staub wirbelt auf – von Marmor,<br />

Holz und Erde. Plötzlich tut sich die Erde auf<br />

– ein riesiges Loch – aus ihm wird der Palast<br />

entstehen. Die Sonne steigt höher und glüht<br />

vom Himmel.<br />

Alessandro Gualtieris Stil ist unverwechselbar<br />

und einzigartig. Seine außergewöhnlichen Parfums<br />

basieren auf den hochwertigsten Rohstoffen.<br />

Ihre stark evokative Wirkung oszilliert zwischen<br />

Authentizität und Vergnügen, zwischen<br />

Inspiration und einer guten Prise Verrücktheit.<br />

Im Gegensatz zu konventionellen Duftwässern<br />

stehen bei Nasomatto stets die verschiedenen<br />

Duftkomponenten und die assoziative und individuelle<br />

Interpretation dessen, der sie trägt, im<br />

Mittelpunkt. Die neueste Kreation „Pardon“ ist<br />

wie seine Vorgänger einzigartig!<br />

SIX SCENTS PARFUMS INC.<br />

Seit seiner Gründung 2<strong>00</strong>7 kreiert Six Scents<br />

Parfums individuelle, hochwertige Düfte, die<br />

die ungefilterte Kreativität von Künstlern in die<br />

Sprache von Düften übersetzen.<br />

In der Zusammenarbeit entstehen neue Modelle<br />

der Kommunikation. Zu den Kunden von<br />

Metaproject zählen unter anderem Louis Vuitton<br />

Japan, Coty Inc., MAC Cosmetics, Sharp<br />

Electronics und das Australian Ballet.<br />

JOSEPH QUARTANA<br />

Gründer von Six Scents & Kurator der Kollektionen<br />

Joseph Quartana ist Mitbegründer von<br />

Seven New York. Seit seinen Anfängen gilt Seven<br />

New York über die Grenzen der Metropole<br />

hinaus als meinungs- und stilbildende Adresse<br />

für richtungsweisendes Modedesign.<br />

Das Unternehmen möchte die Visionen von Designern<br />

aus der ganzen Welt unter einem Dach<br />

zusammenführen. Durch sein auf kultureller<br />

Sensibilität und Selektivität basierendes Konzept<br />

bewegt sich Seven New York stets am Puls der<br />

internationalen Avantgarde im Bereich Fashion.<br />

Dieser Preis im Wert<br />

von 1.9<strong>00</strong> Euro wurde<br />

gestiftet von:<br />

Royal Oud zelebriert die Ambivalenz. Ein Duft<br />

– feminin und maskulin zugleich. Royal Oud ist<br />

Bewegung, ständig verändert er sich. Oszillierend<br />

zwischen Holz und Leder, zwischen dem<br />

Geruch von Erde und Gold. Royal Oud erzeugt<br />

Schwindel – ein Duft am Rande der Obsession.<br />

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Öffnungszeiten: Dienstag – Freitag 10 – 19 Uhr l Samstag 9.30 – 16 Uhr


trendart<br />

Schöne Maid<br />

Lange Zeit galt das Dirndl als Tracht konservativer<br />

Alpenländer, als Bekenntnis zur Heimat und zur Tradition.<br />

Doch längst hat der Dreiteiler aus tailliertem<br />

Kleid mit weitem Rock, Bluse und Schürze das Image<br />

des Biederen abgestreift. Heute ist ein Dirndl ein<br />

weltoffenes, fröhliches Partykleid, das jeder Frau<br />

schmeichelt und das auch junge Städterinnen<br />

bei immer mehr Anlässen tragen – nicht nur beim<br />

Münchner Oktoberfest.<br />

Es hat die Unschuld von Heidi und gleichzeitig einen gewaltigen<br />

Schuss Erotik – für viele ist das Dirndl das weiblichste aller<br />

Kleider. Eine klassische Tracht, die einer bestimmten Volksgruppe<br />

vorbehalten gewesen wäre, war es nie, vielmehr ein „G’wand“, das<br />

Bäuerinnen und Mägde bei der Arbeit im Haus, Stall oder auf dem Feld<br />

trugen. Denn es war praktisch: Zum eng anliegenden Mieder kam ein<br />

weit schwingender wadenlanger Rock. Eine züchtige Bluse, die auch als<br />

Nachtkleid diente, verhüllte allzu tiefe Einblicke. Am vielseitigsten wurde<br />

die Schürze verwendet: zum Abtrocknen von Händen und Geschirr<br />

und zum Einsammeln und Tragen von Eiern, Obst, Gemüse oder Holz.<br />

Nicht selten wurden die Teile aus alten Stoffresten von Sofakissen, Gardinen<br />

oder gar Lampenschirmen zusammengenäht – eine frühe Form des<br />

Patchwork, die sich jeder leisten konnte und die die Dirndl bisweilen zu<br />

sehr farbenfrohen Gewändern machte. Noch nicht einmal einen Namen<br />

hatte die Urform dieser Arbeitskleidung – der Einfachheit halber nannte<br />

man sie so wie die Frau, die drinsteckte: Dirndl.<br />

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STUDIO POLLINI<br />

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Auch Asiatinnen schwingen<br />

ihr Dirndl-Röckchen<br />

Wann genau das Dirndl seinen Siegeszug antrat, ist nicht überliefert. Angeblich<br />

soll aber schon die französische Königin Marie Antoinette eine<br />

Schwäche für diese Mode „à la tyrolienne“ gehabt haben. Im 19. Jahrhundert<br />

waren es die Sommerfrischlerinnen, die in ihren Ferien in Bad Ischl<br />

entdeckten, dass es sich in dieser Kluft viel angenehmer wandern ließ als<br />

in den mitgebrachten bodenlangen Kleidern. Ein aufsehenerregendes Revival<br />

erlebte das Dirndl bei den Olympischen Spielen 1972 in München:<br />

Otl Aicher, Ulmer Designpapst und für das Erscheinungsbild der Spiele<br />

verantwortlich, steckte die Hostessen in himmelblaue Kleidchen mit weißer<br />

Schürze. Wie es heißt, war Schwedens König Carl-Gustav nicht zuletzt<br />

wegen dieses Outfits so angetan von einer jungen Heidelbergerin ...<br />

Als Arbeits-Uniform von Wirtinnen und Kellnerinnen in alpenländischen<br />

Regionen war das Dirndl immer in Mode, eine relativ neue Entwicklung<br />

ist aber, dass sie es mit ihren Gästen teilen. Während frau bis Ende der<br />

80er Jahre noch in Jeans zum Oktoberfest pilgerte, fallen Frauen dort<br />

heute eher auf, wenn sie kein Dirndl tragen. Dass mittlerweile auch<br />

Amerikanerinnen und Asiatinnen dort auf die Tische steigen und das <br />

Unschuld mit einem Schuss Erotik: Das Dirndl ist<br />

für viele das weiblichste aller Kleider.<br />

Joleen<br />

Kurfürstenpassage P7, 24<br />

68161 Mannheim<br />

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trendart<br />

Dirndl-Röckchen schwingen, stört offenbar nur wenige Traditionalisten<br />

wie den Dramatiker Franz-Xaver Kroetz, der die „Zugroasten“ einmal als<br />

„Faschingstrachtlerinnen“ schmähte. Anderen nahm man die Verweigerung<br />

hingegen sogar übel. Als die damalige Ministerpräsidenten-Gattin<br />

Marga Beckstein, eine Fränkin, 2<strong>00</strong>8 nicht im Dirndl zum Fassanstich<br />

erschien und dies damit begründete, eine Tracht solle man nur als Mitglied<br />

einer Dorfgemeinschaft oder eines Trachtenvereins tragen, schlug<br />

ihr blankes Unverständnis entgegen – was sie als Geste des Respekts<br />

verstand, warf man ihr als Respektlosigkeit vor, oder formulierte es subtiler,<br />

wie Münchens Oberbürgermeister Christian Ude: „Man darf auch<br />

zeigen, dass man nicht dazugehört.“<br />

Denn genau darum geht es vielen: dazuzugehören. Das Dirndl als Gruppenphänomen<br />

ist mittlerweile sogar wissenschaftlich erforscht. Im vergangenen<br />

Jahr legte Simone Egger, Ethnologin an der Münchner Ludwig-<br />

Maximilians-Universität, ihre Magisterarbeit vor. Ihr Fazit: Die modische<br />

Tracht sei weit mehr als nur ein kurzfristiger Trend. Beim Tragen von<br />

Dirndl und Lederhose entstehe ein Gruppenzugehörigkeitsgefühl, auch<br />

für Fremde. Der Süddeutschen Zeitung sagte sie: „Für einen Fremden ist<br />

es leichter, ein Dirndl anzuziehen als einen Dialekt zu lernen. Über die<br />

Kleidung kann er bekunden: Ich bin so wie ihr. Andererseits zeigt sich<br />

auch ein Streben nach Individualität, wenn die Leute die Tracht eigenständig<br />

verändern. Man will dazugehören und gleichzeitig herausstechen.“<br />

Die Bluse: ein Hauch von Nichts oder<br />

züchtig hochgeschlossen<br />

Und das ist ganz einfach angesichts der Vielzahl der Modelle, die die<br />

Designer jedes Jahr kreieren. War das Dirndl früher aus groben Leinenund<br />

Baumwollstoffen, gibt es heute auch Kleider in kostbarer Seide. Die<br />

Schürzen sind aus Samt oder Brokat, und auch wenn Grün, Blau und Rot<br />

noch immer die klassischen Farben sind: Viele Kleider tragen die Farben<br />

der Saison. Wurden die Rocklängen bis vor wenigen Jahren immer kürzer,<br />

sind die neuen Modelle meist knielang, und die Blusen gibt es in den<br />

verschiedensten Ausführungen: von einem Hauch von Nichts, der tief blicken<br />

lässt, bis züchtig hochgeschlossen, und mit oder ohne die klassischen<br />

Puffärmelchen. Selbst T-Shirts machen sich als Drunter sehr gut.<br />

Ein Dirndl verleiht Haltung<br />

Doch nicht nur in München boomt der Markt der Dirndl-Anbieter. Seit<br />

Oktoberfeste auch in Hamburg, Berlin, Münster oder Ludwigshafen gefeiert<br />

werden, sind Dirndl in ausgewählten Geschäften bundesweit zu haben.<br />

Gerade hat Margit Carell, Inhaberin des Makassar am Mannheimer Wasserturm,<br />

ein Fenster ihrer Boutique wieder mit zwei Modellen dekorieren<br />

lassen, wie auch schon im vergangenen Spätsommer. „Wir hatten vor drei<br />

Jahren unserer Weihnachtsdekoration das Motto ‚Alpenweihnachten’ gegeben<br />

und erstmals Trachtenjanker ins Programm genommen. Darauf haben<br />

wir unglaublich viel positive Resonanz bekommen“, erinnert sie sich: „Es<br />

gibt diese wiederentdeckte Lust auf Tradition, auf Land, auf Harmonie. Die<br />

ist überall zu spüren, unabhängig von der Region.“ Im Jahr darauf traf sie<br />

dann bei einer Messe in Salzburg die Grazer Designerin Lena Hoschek, die<br />

neben Mode mit Anklängen an die 50er und 60er Jahre auch eine Dirndl-<br />

Kollektion entwirft. „Ich war begeistert von der Frau und mit welcher Liebe,<br />

Sorgfalt und Handwerkskunst sie ihre Dirndl schneidert und dachte: Warum<br />

nicht? Wir haben ihre Kleider und das Label Anno Domini ins Programm<br />

genommen. Die Nachfrage ist groß.“<br />

Warum das so ist? Da muss Margit Carell nicht lange überlegen. „Ein<br />

Dirndl ist immer sexy, es sieht an jeder Frau gut aus“, erklärt sie: „Die<br />

Schnittführung hebt die feminine Linie hervor. Und es verleiht Haltung.“<br />

Auch an Accessoires besteht kein Mangel. Allerdings warnt Margit<br />

Carell vor zuviel Chichi. „Ich mag am liebsten den ganz klassischen<br />

Stil“, bekennt sie und empfiehlt Ballerinas an den Füßen: „Die finde ich<br />

am schönsten. Man kann aber nahezu jeden Schuh dazu tragen: Pumps<br />

natürlich, aber auch Westernboots oder Kuhfellstiefel.“ Am Hals machen<br />

sich das klassische Kropfband in schwarzem Samt oder eine schöne<br />

Kette, zum Beispiel aus Nymphenburger Porzellan, sehr gut. Bettelarmbänder<br />

oder die „Charivari“ genannte Schmuckkette an Mieder oder<br />

Schürze sind schöne Ergänzungen.<br />

<br />

Blau, Rot und Grün sind noch immer die klassischen Dirndl-Farben. Bei der Vielzahl<br />

an Kreationen findet jeder die passende. Alle Modelle: Lena Hoschek.<br />

MAKASSAR<br />

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Friedrichsplatz 15 | 68165 Mannheim | Telefon 0621.153215<br />

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„Ein Dirndl kommt nie aus der Mode“<br />

MANNHEIM<br />

Liebe zum Detail mit dem heutigen<br />

Zeitgeist in Einklang bringen<br />

– DAS IST UNSERE STÄRKE –<br />

Seit mehr als zehn Jahren kreiert Lola Paltinger<br />

(39) ganz besondere Dirndl: trendig,<br />

originell und unverwechselbar. Die gebürtige<br />

Mannheimerin ging nach dem Abitur<br />

am Lessing-Gymnasium an die renommierte<br />

Modeschule ESMOD. 1999 gründete<br />

sie in München gemeinsam mit Mutter Brigitte<br />

ihr eigenes Unternehmen. Für die Linien<br />

Lollipop & Alpenrock, Happy Heidi und<br />

Himmelblau by Lola Paltinger entwirft sie<br />

acht Kollektionen im Jahr.<br />

ser Zeit trugen auf dem Oktoberfest fast<br />

nur die Bedienungen Dirndl, die meisten<br />

Leute gingen in Jeans hin. Hinter meiner<br />

Überlegung steckte zuerst auch keine Geschäftsidee.<br />

Ich wollte einfach ein Thema,<br />

das anders war, das mir Spaß machte und<br />

das ich auf neue Art und Weise interpretieren<br />

konnte.<br />

Wie kam das an bei Ihrer Prüfungskommission?<br />

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Das Beste vom Besten.<br />

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aus Budapest<br />

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Trendig, originell und unverwechselbar: Couture-Dirndl von Lola Paltinger.<br />

Auch die Anlässe, ein Dirndl auch deutlich<br />

nördlich der Alpen zu tragen, werden immer<br />

zahlreicher. „Neben den klassischen Einladungen<br />

zu Oktoberfesten gibt es immer mehr<br />

Motto-Partys und Trachtenfeste“, erzählt Margit<br />

Carell: „Und es gibt auch sehr festliche bodenlange<br />

Dirndl. Sie sind schön wie Abendkleider.“<br />

Münchnerinnen fühlen sich schon lange bei<br />

jedem Anlass im Dirndl gut angezogen. Margit<br />

Carell findet: „Wann eine Frau hierzulande<br />

ein Dirndl trägt, ist Sache ihres persönlichen<br />

Selbstbewusstseins.“<br />

Übrigens: Die Codes beim Binden der Schleife<br />

sind zwar eine sehr neue Erfindung, sollten aber<br />

dennoch beachtet werden. Während die frühe<br />

Dirndlträgerin ihre Schürze aus praktischen Erwägungen<br />

immer hinten band, sendet eine an<br />

der Vorderseite links gebundene Schürze das<br />

Signal: Ich bin zu haben. Damen, die bereits in<br />

festen Händen sind, sollten die Schleife dagegen<br />

vorne rechts setzen. Schon allein, damit der<br />

traditionell links von ihr gehende Ehemann das<br />

gute Stück nicht zerdrückt.<br />

Text: Ute Maag •<br />

buch-Tipp<br />

Heide und Kathrin Hollmer: Dirndl – Trends,<br />

Traditionen, Philosophie, Pop, Stil, Styling.<br />

Edition Ebersbach, Berlin <strong>2011</strong><br />

Hallo Frau Paltinger, wo erwischen wir Sie<br />

gerade?<br />

Lola Paltinger: Im Auto. Ich bin geschäftlich<br />

viel unterwegs. Mit Headset kann man ja<br />

dort zum Glück wunderbar telefonieren.<br />

Sie sind nicht zufällig auf dem Weg in Ihre<br />

Heimatstadt?<br />

Paltinger: In Mannheim bin ich leider nicht<br />

mehr so oft. Aber ich weiß immer, was da<br />

gerade los ist. Ich bekomme oft Besuch<br />

von alten Freunden aus der Schulzeit. Und<br />

natürlich von meinem Vater, der in Mannheim<br />

lebt.<br />

Wie kommt eine Mannheimerin auf die<br />

Idee, ausgerechnet Dirndl zu designen?<br />

Paltinger: Ich bin ja gleich nach dem Abitur<br />

nach München auf die Modeschule gegangen.<br />

Ich mochte Trachten schon immer,<br />

auch wenn ich sie nicht getragen habe. Im<br />

Studium habe ich in einen Entwurf folkloristische<br />

Stickereien einfließen lassen und<br />

viel Lob dafür bekommen. Das Thema für<br />

die Diplomarbeit durften wir dann frei wählen.<br />

Alle meine Freundinnen wussten schon<br />

früh, was sie machen wollten, nur ich nicht.<br />

Und dann waren wir auf der Wies‘n, es war<br />

ein schöner Tag, ich hab so um mich herum<br />

geschaut und plötzlich war mir klar: Ich<br />

mache das Thema Dirndl!<br />

Damit war Ihr Weg zum eigenen Label vorgezeichnet<br />

…<br />

Paltinger: Nein, nein! Das war 1997. Zu die-<br />

Paltinger: Sehr gut! Ich habe einen Preis<br />

gewonnen. Und als meine Dirndl dann sogar<br />

im Fernsehen gezeigt wurden, kamen<br />

plötzlich Anfragen, ob man die Kollektion<br />

bestellen könne. Da habe ich gemerkt, dass<br />

es offenbar einen Bedarf an der Verbindung<br />

von Mode und Tracht gibt.<br />

Also haben Sie sich selbstständig gemacht.<br />

Paltinger: Zuerst habe ich eineinhalb Jahre<br />

Berufserfahrung gesammelt bei Vivienne<br />

Westwood und H&M. Das hat mir sehr geholfen.<br />

Vivienne Westwood und Tracht? Wie geht<br />

das zusammen?<br />

Paltinger: Oh, Vivienne wurde vergangenes<br />

Jahr in Österreich zur Botschafterin<br />

der Tracht ernannt. Ich durfte ihr die Auszeichnung<br />

überreichen. Sie arbeitet oft mit<br />

historischen Grundlagen und traditionellen<br />

Anklängen. Aber es stimmt: Bei Vivienne<br />

Westwood ging es mir nicht um die Inspiration<br />

für meine Dirndl, die war längst da. Ich<br />

wollte die praktische Arbeit mir ihr und die<br />

Auslandserfahrung.<br />

Seit 1999 führen Sie Ihr eigenes Label …<br />

Paltinger: … gemeinsam mit meiner Mutter<br />

Brigitte. Sie ist Couture-Schneiderin seit<br />

den 50er Jahren mit einer unglaublichen<br />

Erfahrung. Grundsätzlich haben wir den<br />

gleichen Geschmack, aber sie ist etwas<br />

bodenständiger, ich bin etwas flippiger. Wir<br />

ergänzen uns großartig.<br />

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38 UBI BENE<br />

UBI BENE 39


trendart<br />

Wie entstehen Ihre Entwürfe?<br />

Paltinger: Ich will die traditionelle Tracht<br />

modisch interpretieren. Da darf man nie<br />

stehenbleiben. Wir verwenden nicht nur<br />

die klassischen Trachtenstoffe, sondern<br />

schauen auf Messen nach tollen Stoffen in<br />

aktuellen Farben. Seide, Leinen oder Samt<br />

für die Schürzen zum Beispiel. Oder nach<br />

Material für Münzborten, die bei den Kundinnen<br />

gut ankommen. Wir entwickeln jedes<br />

Detail am Dirndl selbst, arbeiten ständig<br />

an neuen Schnitten. Das ist ein stetiger<br />

Fluss. Bei uns entsteht das ganze Jahr über<br />

Neues, nicht nur vor der Wies‘n-Zeit.<br />

Wieso sind Dirndl plötzlich Kult, auch bei<br />

Nicht-Alpenländern? Einen Bollenhut würde<br />

ja auch niemand aufsetzen …<br />

Paltinger: … den klassischen Bollenhut aus<br />

dem Schwarzwald sicher nicht. Aber eine<br />

Hutmacherin könnte ihn doch neu interpretieren!<br />

Und ich finde es sehr schön, dass<br />

sich in den letzten sieben Jahren der Trend<br />

entwickelt hat, dass auch Nicht-Münchner<br />

und Touristen aus aller Welt in Tracht auf<br />

Die gebürtige Mannheimerin Lola Paltinger<br />

interpretiert Tracht modisch neu – mit viel<br />

Liebe zum Detail.<br />

die Wies‘n gehen. Das ist eine Hommage an<br />

das Fest, an die Stadt und an die Tradition.<br />

Sehen das alle Einheimischen so?<br />

Paltinger: Ich war schon häufig zu Diskussionen<br />

eingeladen und immer wurde erwartet,<br />

dass die Traditionalisten auf mir herumhacken<br />

würden. Aber das Gegenteil ist der Fall!<br />

Ich ernte viel Lob für meine Dirndl, weil ich<br />

die Tracht schön mache. Im vergangenen<br />

Jahr gab es so einen Gag mit einem Dirndl<br />

für Männer. Das lehne ich ab, das ist Verkleidung.<br />

Ich achte zum Beispiel darauf, dass die<br />

Röcke nicht zu kurz sind. Auch meine ersten<br />

Entwürfe mit viel Glitzer und Paillettenschürzen<br />

gehen mir aus heutiger Sicht fast<br />

ein bisschen zu weit. Ich habe mir sagen lassen,<br />

man sehe meinen Dirndln an, wie viel<br />

Liebe ich zur Tracht habe.<br />

Was ist das Schwierigste am Design eines<br />

Dirndls? Das Mieder?<br />

Paltinger: Es ist der Schnitt insgesamt. Die<br />

Passform. Ein guter Schnitt ist das Kapital<br />

eines Labels. Die Anfertigung eines Couture-Dirndls<br />

ist sehr aufwendig und verlangt<br />

viel Erfahrung. Nach dem Maßnehmen wird<br />

ein Schnitt für die jeweilige Kundin erstellt,<br />

um ihr das Kleid „auf den Leib“ zu schneidern.<br />

Die Kunst ist es dann, diesen Schnitt<br />

auf die verschiedenen, handelsüblichen<br />

Konfektionsgrößen zu übertragen, um eine<br />

perfekte Passform zu erhalten.<br />

Haben Sie ein Lieblingsdirndl?<br />

Paltinger: Nein, ehrlich nicht. Für mich sind<br />

immer die neuesten Sachen die Highlights.<br />

Aber wenn dann eine Kundin nach mehreren<br />

Jahren ein Dirndl vorbeibringt, weil etwas<br />

umgearbeitet werden soll, denken meine<br />

Mutter und ich oft: Mei, das ist aber auch<br />

schön! Und es kommt nie aus der Mode!<br />

Aber ein ganz besonderes Dirndl haben wir.<br />

Ein leicht chinesisch angehauchtes, aus einer<br />

wunderbaren Seide. Wir würden es nie<br />

hergeben. Es ist unser Glücksdirndl.<br />

Weitere Informationen<br />

www.lolapaltinger.com<br />

Interview: Ute Maag •<br />

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DIE NUMMER 1 IN MÄNNERMODE<br />

Mode für Mannsbilder<br />

Perfektes Ambiente für Männermode<br />

und Lifestyle: das Modehaus Schmitt am<br />

Neustadter Marktplatz.<br />

Der Männermode noch mehr Raum geben – das war das Ziel beim traditionsreichen Modehaus Schmitt<br />

in Neustadt an der Weinstraße. Mitte März wurde das Obergeschoss des Stammhauses am Marktplatz<br />

wiedereröffnet. Auf nun 850 Quadratmetern Verkaufsfläche finden modebewusste und gestandene Männer<br />

alles, was ihr Herz begehrt.<br />

Die Modewelt in der Metropolregion<br />

Rhein-Neckar ist um einen Tempel<br />

reicher. Das neue Ambiente des Modehauses<br />

Schmitt am Neustadter Marktplatz<br />

überzeugt mit einer gelungenen Kombination<br />

der alten Bausubstanz mit modernen Elementen.<br />

Das denkmalgeschützte herrschaftliche<br />

Gebäude aus dem frühen 18. Jahrhundert<br />

wurde stilgerecht renoviert. Vor freiliegenden<br />

Sandsteinmauern lädt jetzt eine Kaffeebar aus<br />

hellem Holz zum Espresso ein. Große Fenster<br />

lassen viel Licht in den neu gestalteten Verkaufsraum<br />

im ersten Stock. Doch nicht nur<br />

in der Einrichtung harmonieren Tradition und<br />

Moderne – auch das umfangreiche Sortiment<br />

bietet Mode für den Mann aller Altersklassen.<br />

„Bei uns können Väter und Söhne einkaufen“,<br />

berichtet Geschäftsführer Markus Schmitt<br />

stolz: „Unser Anspruch ist, jeden Stil auf qualitativ<br />

hochwertigem Niveau abzudecken.“<br />

Die Erweiterung sei dringend notwendig gewesen,<br />

erzählt er beim Rundgang durch die einzelnen<br />

Abteilungen dieser Modewelt. Gestandene<br />

Mannsbilder finden hier elegante und trendige<br />

Hosen in über 80 verschiedenen Größen, klassische<br />

Anzüge von Carl Gross, Bugatti, Pierre<br />

Cardin oder Benvenuto gehören ebenso zum<br />

Angebot wie junge Mode von Gaastra, Napapijri<br />

und dem argentinischen Polospieler-Label<br />

Van Santen & Van Santen. Neu im Sortiment<br />

ist Arqueonautas. „Diese Marke greift modische<br />

Trends auch in den großen Größen auf“, erklärt<br />

Markus Schmitt: „Damit besetzen wir eine Nische,<br />

die sehr selten ist und die auch uns bislang<br />

fehlte.“ Auf den großen Messen in München<br />

und Düsseldorf oder der Bread and Butter<br />

in Berlin ist er Stammgast, um Trends aufzugreifen.<br />

Zum Herbst präsentiert er mit seinem Team<br />

erstmals die Edel-Jacken von Parajumpers.<br />

Service und Beratung werden groß geschrieben<br />

beim Neustadter Traditionshaus, das 1959 gegründet<br />

wurde und seit 13 Jahren von Markus<br />

Schmitt geführt wird. „Wir möchten ein völlig<br />

neues Einkaufserlebnis bieten und Männer für<br />

Mode und Lifestyle begeistern. Das erschöpft<br />

sich aber nicht in einer gelungenen Präsentation“,<br />

erzählt Schmitt: „Unsere Kunden können<br />

sich auch auf die kompetente Beratung unseres<br />

Fachpersonals verlassen.“ Und dafür pilgern sie<br />

jetzt noch viel lieber aus der ganzen Pfalz und<br />

dem Rhein-Neckar-Gebiet in den Modetempel<br />

am Neustadter Marktplatz.<br />

Modehaus Schmitt<br />

Modehaus Schmitt<br />

Marktplatz 8<br />

67433 Neustadt<br />

Tel. 06321 32673<br />

Weitere Informationen<br />

www.mode-schmitt.de<br />

42<br />

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Marktplatz 8 · Neustadt · Tel. 0 63 21 / 3 26 73 · www.mode-schmitt.de<br />

Montag bis Freitag: 9.30 – 18.30 Uhr · Samstag: 9.<strong>00</strong> – 16.<strong>00</strong> Uhr


trendart<br />

44<br />

Magie der Messer<br />

Achim Vetter „meditiert“. Oft bis zu drei Stunden am Stück. Dann muss der 57-Jährige aber spätestens<br />

eine Pause einlegen. „Das wäre sonst zu anstrengend“, erklärt Vetter. Nach 20 bis 70 Stunden ist es für den<br />

gelernten Werkzeugmacher dann soweit – er hat einen kühlen Stahlrohling nach und nach in ein<br />

Messer-Unikat verwandelt.<br />

Die Hightech-Klinge aus Damasteel mit dem charakteristischen Muster hat Achim Vetter mit einem Griff aus Maserbirke verbunden.<br />

Der Messermacher übertreibt nicht.<br />

„Ein Messer zu machen, ist für mich<br />

wirklich Meditation. Ich kann dabei<br />

völlig abschalten“, beschreibt der Odenwälder<br />

aus dem Örtchen Schlierbach bei Lindenfels<br />

das Faszinierende an seiner Profession. Den<br />

Virus habe er sich ziemlich früh eingefangen,<br />

erzählt Vetter und lacht. „Bereits mein Vater war<br />

infiziert. Er war gelernter Kunst- und Messerschmied,<br />

von ihm habe ich dieses schwierige<br />

Handwerk gelernt“, erinnert er sich.<br />

Seit 1982 vertieft sich Achim Vetter in seiner<br />

kleinen Werkstatt in die Arbeit, bearbeitet Damasteel,<br />

alte Lkw-Blattfedern oder auch mal<br />

das Geschützrohr-Überbleibsel eines Leopard-<br />

Panzers so lange, bis wunderschöne und höllisch<br />

scharfe Klingen dabei herauskommen.<br />

Anders als beim Messer aus der Fabrik arbeitet<br />

er aus dem vollen Material, das heißt, er feilt,<br />

schleift und poliert ein Stück Eisen so lange, bis<br />

alles, was nicht nach Messer aussieht, weg ist.<br />

„Das kann schon mal fast die Hälfte sein“, sagt<br />

der 57-Jährige. Dafür steht das Endergebnis für<br />

sich: „Meine Messer sollen nicht nur funktional<br />

sein, sondern müssen auch meinen ästhetischen<br />

Kriterien gerecht werden.“ Vom Profi-<br />

UBI BENE<br />

Kochmesser, über Jagdmesser und Klappmesser<br />

bis hin zu sogenannten Survival-Knives, es gibt<br />

fast nichts, was der Handwerker nicht kann,<br />

auch Scheren oder Ringe stellt er her.<br />

Materialexperimente<br />

mit Mammutbackenzähnen<br />

Bei den Messern legt er nicht nur Wert auf die<br />

Klinge. „Die Lederarbeiten für die Scheiden<br />

übernimmt ein Bekannter für mich“, erzählt<br />

er. Vetter konzentriert sich auf seine Kunst,<br />

vergibt andere Feinarbeiten an Spezialisten.<br />

Da wird dann auch schon einmal Rochenhaut<br />

verarbeitet, oder Biberschwanzleder. Damit<br />

das Stück komplett ist, fehlt nur noch der passende<br />

Griff. „Wie bei den Klingenformen und<br />

-materialen experimentiere ich auch da gerne“,<br />

gesteht er. „Ich bin ständig auf der Suche nach<br />

Neuem. Wenn ich losziehe, dann am besten<br />

ohne Geld, sonst wird es teuer“, schmunzelt<br />

der Odenwälder.<br />

Für ein Kochmesser-Set hat Vetter beispielsweise<br />

Corian verwendet. „Ein befreundeter<br />

Schreiner hatte eine Küche eingebaut und ich<br />

fand das Material interessant.“ So entstanden<br />

vier Messer samt farblich passendem Block<br />

und Schneidebrett aus dem vielseitig verwendbaren<br />

Kunststoff – für 475 Euro. „Natürlich<br />

bekommt man eine solche Kombination auch<br />

schon für einen Bruchteil dieser Summe. Aber<br />

meine Messer sind wesentlich schnitthaltiger“,<br />

vergleicht Vetter. Er ist stolz auf seine<br />

Arbeit. Das geht soweit, dass er für seine Produkte<br />

eine lebenslange Garantie gibt. „Wenn<br />

es kaputt geht, gibt es ein Neues“, verspricht<br />

er. Was seine Klingen angeht, ist dieser Fall<br />

noch nie eingetreten. „Nur bei einem Corian-<br />

Küchenmesser ist mal ein bisschen vom Griff<br />

abgebrochen, da musste ich nacharbeiten“,<br />

erzählt Vetter. Vielleicht verarbeitet er deshalb<br />

lieber Naturmaterialien.<br />

Einige Hölzer wie Ahorn oder Ulme werden<br />

unter hohem Druck in einer Kunststofflösung<br />

stabilisiert und später eingefärbt. „Auf diese<br />

Weise sind die Griffe wesentlich unempfindlicher,<br />

ansonsten müsste man sie beispielsweise<br />

nachölen.“ Für ein halbfertiges Taschenmesser<br />

liegen die passenden Griffschalen parat,<br />

aus Mammutbackenzahn gesägt. Wer es noch<br />

exotischer mag – bitte schön: Beim Modell<br />

„Seekuh“ griff Vetter zu einem Stück Knochen<br />

einer „Stellerschen Seekuh“. „Diese Tiere sind<br />

seit Mitte des 18. Jahrhunderts ausgestorben.<br />

Wenn ich solche Materialen kaufe, ist es für<br />

mich selbstverständlich, dass alle notwendigen<br />

Zertifikate vorliegen“, versichert der Messermacher<br />

und hat auch die CITES-Papiere parat,<br />

weil die Knochen unter das Washingtoner<br />

Artenschutzabkommen fallen.<br />

„Mein Lieblingsmaterial ist aber Wüsteneisenholz“,<br />

erzählt Vetter. Ihm haben es die feine<br />

Maserung und die besondere Härte dieses natürlichen<br />

Werkstoffes angetan. Das Holz ist so<br />

schwer, dass es nicht schwimmt und so hart,<br />

dass es nicht mit dem normalen Schnitzmesser<br />

bearbeitet werden kann. „Nur ganz bestimmte<br />

Indianerstämme in der Wüste von Arizona<br />

dürfen diese sehr langsam wachsenden Bäume<br />

unter strengen Regeln fällen.“<br />

Unikate für den<br />

täglichen Gebrauch<br />

In Vetters Werkstatt entstehen aus diesen Stücken<br />

Unikate. Was die Ideen für die Messer<br />

angeht, lässt er sich immer wieder von Neuem<br />

inspirieren. „Oft ist es auch so, dass Kunden<br />

Fotos oder Zeichnungen mitbringen und wir<br />

gemeinsam den fertigen Entwurf entwickeln“,<br />

beschreibt Vetter die Vorgehensweise. Deshalb<br />

kann so ein Beratungsgespräch auch schon<br />

einmal ein bis zwei Stunden dauern.<br />

Schließlich gibt es bei „Vetter Messer“ keine<br />

Klinge von der Stange. „Für einen Koch fertige<br />

ich gerade ein großes Messer an, das auf beiden<br />

Seiten scharf ist. Ich habe ihn gewarnt, dass<br />

das ganz schön gefährlich ist, aber er möchte<br />

mit der einen Seite hacken können, die andere<br />

Seite hat eine abgerundete Spitze, um es als<br />

Wiegemesser zu verwenden“, beschreibt er die<br />

Maßanfertigung: „In einem anderen Fall kam<br />

jemand mit dem Hauer eines Warzenschweins.<br />

Den habe ich in den Griff für ein Taschenmesser<br />

umgearbeitet.“<br />

Vetter geht zwar auf alle Kundenwünsche ein,<br />

jedem würde er jedoch seine Stücke nicht verkaufen<br />

– da ist er eisern: „Es kann nicht nur<br />

ums Geld gehen. Wenn hier jemand rein käme,<br />

der negative Energie ausstrahlt, bei dem ich<br />

das Gefühl habe, er weiß meine Arbeit nicht<br />

zu schätzen oder würde das Messer eventuell<br />

missbrauchen, den würde ich sofort wegschicken.“<br />

Als Frührentner kann und will Vetter<br />

nicht expandieren, trotz seines exzellenten<br />

Rufes in der Szene. „Etwa die Hälfte meiner<br />

Stücke gehen an Sammler, die anderen sind<br />

tatsächlich im täglichen Gebrauch. Aber wer<br />

ein Messer bei mir kauft, der kann es lo- <br />

Einladung<br />

So., 18. September <strong>2011</strong> // 11.<strong>00</strong> – 17.<strong>00</strong> uhr<br />

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trendart<br />

cker an seine Enkel vererben, und auch die<br />

werden noch ihre Freude daran haben.“ Vor allem<br />

dann, wenn es gut gepflegt wird. „Bei mir<br />

ist der Schleifservice inklusive.“<br />

„So alle zwei Jahre sollte der Grundschliff erneuert<br />

werden“, erklärt Vetter. Dazwischen<br />

könne man zu Hause mit ein paar Schwüngen<br />

am Wetzstahl dafür sorgen, dass es für den täglichen<br />

Gebrauch bereit ist. Wem das nicht reicht,<br />

wer nicht nur seine Vorlage bei Achim Vetter<br />

abgeben möchte, um ein Einzelstück zu erwerben,<br />

dem bietet der Experte an, sich unter seiner<br />

Anleitung seinen Traum selbst zu erfüllen.<br />

Der Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt.<br />

Dies ist wohl die unmittelbarste Möglichkeit,<br />

endgültig der Magie des Messers zu erliegen.<br />

Weitere Informationen<br />

www.vetter-messer.de<br />

Das Modell „Seekuh“, eine Rarität.<br />

Text und Fotos: Jan Kotulla •<br />

Stahlarten und –härten<br />

Damaszenerstahl: Jahrtausendealte aufwendige<br />

Verarbeitungsmethode von Stahl.<br />

Durch unterschiedliche Schmiedevorgänge<br />

entstehen die typischen geschwungenen<br />

Muster.<br />

Damasteel: Hightechstahl aus Schweden.<br />

In einem erst 1993 entwickelten komplexen<br />

Verfahren werden verschiedene Metallpulver<br />

unter hohem Druck verflüssigt.<br />

Dabei entsteht das charakteristische Muster,<br />

das an Damaszenerstahl erinnert. Die<br />

Messer sind aufgrund ihrer Zusammensetzung<br />

rostfrei.<br />

Die Härte unter anderem bei Messern wird<br />

in Rockwell angegeben. Je härter eine<br />

Klinge, desto höher die Zahl (kurz HRC).<br />

Beim Kauf sollte man sich jedoch nicht allein<br />

von dieser Zahl beeinflussen lassen,<br />

sondern vor allem auf den Verwendungszweck<br />

achten. Je härter das Material, desto<br />

spröder ist es.<br />

Das Tagesbett überzeugt durch sein geradliniges Design,<br />

das durch die schlanken Beine unterstrichen wird. In über<br />

80 verschiedenen Stoff- und Ledervarianten erhältlich.<br />

gesehen bei BoConcept Mannheim, D2, 5-8, www.boconcept.com<br />

Natur-Erlebnisse<br />

Leder, Holz, Leinen, Wolle und Kaschmir – die Natur stiftet die<br />

Materialien der Saison. So kann der Herbst kommen.<br />

nie war kuscheln schöner. Die luxusdecke<br />

aus der Kollektion Lastarria aus reinem<br />

Kaschmir schmeichelt der Haut. gesehen<br />

bei urbanara, www.urbanara.de<br />

Glückwunsch – 5 jahre ubi bene<br />

Kinder in unserer Multimedialen Welt<br />

sollte man so früh wie möglich an die<br />

Technik von heute heranführen. My first<br />

Laptop von donkeyproducts. Gesehen<br />

bei Teppich Götz in Mannheim, P7, 20–22<br />

Wintertraum von Kiton, Anzug<br />

und Coat: Wolle, Krawatte:<br />

Cashmere, Hemd: Cotton. gesehen<br />

bei Bernd Waltemode in Bensheim,<br />

Hauptstr. 88–90, www.waltemode.de<br />

Hyko Ritsma, lonelyman<br />

„5 Jahre UBI BENE! Fünf oder auf Römisch V.<br />

Wie bei Veni, Vidi, Vici — kam, sah und siegte!<br />

Herzlichen Glückwunsch und auf die nächsten<br />

Vünv.“<br />

Der eigene Körper als Skulptur fotografiert, auf<br />

Leinwand oder hinter Acryl. Das Kunstwerk für die<br />

Wand. Gesehen bei Ellen Keil Fotoatelier in Mannheim,<br />

N3, 6, www.keil-fotoatelier.de<br />

46 UBI BENE<br />

UBI BENE 47


eventtipps<br />

Veranstaltungskalender für die Metropolregion Rhein-Neckar und über deren Grenzen<br />

hinaus. UBI BENE nennt kulturelle und gesellschaftliche Höhepunkte im Herbst <strong>2011</strong>.<br />

Tragbare Kunstwerke: Peter Plöderl lädt zur jährlichen Schmuckschau.<br />

REGIONAL<br />

Ausstellungen<br />

Galerientage: Bereits zum 7. Mal läuten Galerien aus dem Galerienverband<br />

Rhein-Neckar mit gemeinsamen Ausstellungseröffnungen<br />

die Kunstsaison nach den Sommerferien ein. In Heidelberg zeigt die<br />

Galerie Julia Philippi Wandstücke und Zeichnungen des zweimaligen<br />

Documenta-Teilnehmers Alf Schuler. In Mannheim zeigt die Galerie<br />

arthea „CLAPEKO – Geordnete Kraft“. Die Galerie Kasten zeigt „Street-<br />

Art“. Zu sehen sind rund 50 Blätter von Dolk, Eelus, Shepard Fairey,<br />

Mr. Brainwash, Jermaine Rogers, Blek le Rat, Nomad und anderen.<br />

Die Galerie Keller zeigt Arbeiten von Gertrude Reum und Werner Zeh,<br />

die märz galerie mannheim hat „Rita Rohlfing- Wandobjekte“ zu Gast<br />

(16. und 17. September). www.galerienverband-rhein-neckar.de<br />

KA: Zur schon traditionellen Jahresausstellung zeigt das Goldschmiede-Atelier<br />

Peter Plöderl am Mannheimer Friedrichsplatz die neuesten<br />

Schmuckunikate sowohl mit antiken Teilen als auch kostbaren<br />

Edelsteinen und außergewöhnlich großen Südsee-Zuchtperlen. Eine<br />

äußerst seltene Hieroglyphe umrahmt von Opal, Diamant-Navette<br />

und Südsee-Zuchtperle wurde zu einem tragbaren Kleinkunstwerk<br />

verarbeitet (14. bis 22. Oktober). www.peter-ploederl.de<br />

1<strong>00</strong> Jahre Christuskirche: Zum 1<strong>00</strong>. Geburtstag widmen die Reiss-Engelhorn-Museen<br />

dem „evangelischen Dom“ eine Kabinettausstellung.<br />

Anhand von Dokumenten und historischen Fotografien werden zentrale<br />

Aspekte der vielseitigen Kirchengeschichte vorgestellt. Ein weiterer<br />

Schwerpunkt liegt auf der Architektur- und Baugeschichte der<br />

Christuskirche selbst, die 1911 von dem Architekten Christian Schrade<br />

errichtet wurde. Unter dem Aspekt „Soli Deo Gratia“ wird zudem die<br />

Rolle und Bedeutung der Musik in der Christuskirche thematisiert (18.<br />

September <strong>2011</strong> bis 22. Januar 2012). www.rem-mannheim.de<br />

Festivals<br />

Erstes Mannheimer Orgelfestival: Auch die Steinmeyer-Orgel in der<br />

Christuskirche wird 1<strong>00</strong>. Neben Vorträgen über Musik und Orgelklänge<br />

im Gottesdienst und Führungen durch das „Mannheimer Wunderwerk“<br />

stehen Konzerte der Extraklasse auf dem Programm. Die<br />

Frage, ob die Königin der Instrumente für Jazz geeignet ist, beantwortet<br />

die international gefeierte Organistin Barbara Dennerlein, die zum<br />

Abschluss des Festivals das Instrument zum Swingen bringen wird<br />

(27. Oktober bis 17. November). www.christuskirchemannheim.de<br />

Fotofestival Mannheim_Ludwigshafen_Heidelberg: Das 4. Fotofestival<br />

ruft die Fotografie in den Zeugenstand: Wie könnte ein Porträt der<br />

Menschheit im Jahr <strong>2011</strong> aussehen? Wie wird zeitgenössische Fotografie<br />

in der Lage sein, Wissen und soziales Bewusstsein zu generieren?<br />

Und wo liegen Wahrheit und Authentizität eines fotografischen<br />

Bildes: im Auge des Betrachters, im Auge des Fotografen oder in den<br />

Augen beider? Deutschlands größtes kuratiertes Fotofestival will unter<br />

dem Titel „The eye is a lonely hunter“ ein facettenreiches Bild der<br />

Menschheit präsentieren; es betrachtet sich als eine ethnografische<br />

und anthropologische Recherche von Künstlern in einem Zeitalter der<br />

Globalisierung und des Zusammenbruchs der Ideologien (10. September<br />

bis 6. November). www.fotofestival.info<br />

Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg: Aufregend, vielversprechend,<br />

jung – auch im 60. Jahr ist es ein Festival der Newcomer.<br />

Jedes Jahr werden noch unbekannte Regisseure vorgestellt.<br />

Die 40 bis 50 Filme laufen als echte Premieren. Das ganze Jahr über<br />

suchen das Auswahlkomitee und die Scouts die Welt nach diesen außergewöhnlichen<br />

Arbeiten ab, die sie als die interessantesten und eigenwilligsten<br />

erkennen (10. bis 20. November). www.iffmh.de<br />

Kabarett<br />

Christian „Chako” Habekost: In seinem neuen Programm „De Allerärgschd“<br />

gibt es die volle Breitseite eingeborener „jo alla!”-Mentholität.<br />

Hefdisch, dialektisch und viel-osofisch. Denn in harten Zeiten wie<br />

diesen verspricht der tiefe Blick ins Schoppenglas allemal mehr rettende<br />

Einsichten als milliardenschwere Regierungsmaßnahmen. Also<br />

hat Chako seinen Landsleuten diesmal noch e bissel ärger aufs Maul<br />

geschaut. Mundart-Comedy im Capitol vom Allerfeinsten (30. Septemner<br />

und 3. November). www.capitol-mannheim.de<br />

Ottfried Fischer – Wo meine Sonne scheint: Seit Jahrzehnten dem<br />

TV-Publikum in unterschiedlichsten Rollen bekannt, widmet sich<br />

Ottfried Fischer im Schatzkistl in Mannheim seinen Wurzeln, dem<br />

Kabarett. Nachdenklich, humoristisch, pointenreich, moralisch,<br />

saukomisch – dieser Mann ist ein Phänomen! (31. Oktober). www.<br />

schatzkistl.de<br />

Malediva: Sie sind die leckersten Giftnudeln seit der Erfindung des neurotischen<br />

Kabaretts. Ihre Bühnenshows passen in keine Schublade:<br />

Subtile Pointen wechseln sich ab mit schenkelklopfendem Frohsinn,<br />

poppige Songs folgen auf zwerchfellerschütternde Dialoge. Malediva<br />

sind improvisationsstark und voller Esprit – in ihrer neuesten Show<br />

„Die fetten Jahre“ lassen sie es in der Alten Wollfabrik in Schwetzingen<br />

so richtig krachen (6. November). www.alte-wollfabrik.de<br />

konzerte<br />

Automobilsommer: Der Mannheimer Autosalon ist das Event für Autofans.<br />

Auf zahlreichen Ausstellungsplätzen in der Innenstadt zeigen<br />

die Autohäuser aus Mannheim Neuheiten und bewährte Modelle der<br />

Fahrzeugbranche. Am Abend findet zum Abschluss des Automobilsommers<br />

rund um den Wasserturm die autosymphonic statt (10. September).<br />

www.autosymphonic.de<br />

VIVA VOCE: Hier ist alles Mundarbeit. Das Chorknaben- und Boyband-Image<br />

hat die A-cappella-Band längst hinter sich gelassen.<br />

Vox-Pop nennen die fünf Stimmkünstler aus Franken ihren unverwechselbaren<br />

Stil. Ihr gesangliches Können, vereint mit vielseitigen<br />

Vokal-Percussions, sorgt für ein unvergessliches Konzerterlebnis.<br />

Im neuen Programm „Commando a cappella“ im Capitol<br />

Mannheim hinterfragen sie den Zeitgeist und outen sich zugleich<br />

als Zeitgeister. Unter die zahlreichen neuen Songs mischen sich<br />

kreative Cover-Versionen bekannter Welthits (13. Oktober). www.<br />

capitol-mannheim.de<br />

MANNHEIM<br />

R 7, 27<br />

TELEFON: 0621 21104<br />

HOCKENHEIM<br />

1. INDUSTRIESTR. 8<br />

TELEFON: 06205 12285<br />

Soulfinger: Wenn die 22-köpfige Formation um den Soulfather Klaus<br />

Gassmann sich in der Alten Wollfabrik in Schwetzingen den Soul aus<br />

dem Herzen spielt, ist das Publikum kaum zu halten. Seit den 60er<br />

Jahren gibt es dieses in Deutschland wohl einmalige Ensemble, das<br />

auch schon bei überregional bedeutenden Blues- und Soul-Festivals<br />

für Furore sorgte (30. September). www.alte-wollfabrik.de<br />

Mimi Westernhagen: Es musste ja so kommen. Mutter Schauspielerin,<br />

Model, Sängerin, Vater Sänger, Musiker und Schauspieler. Mit acht Jahren<br />

komponierte sie die ersten Songs, mit 14 gab sie ihr erstes Konzert.<br />

Nach fünf Jahren bei der Punk-Band „Battlekat“ legte sie eine Pause<br />

ein und ließ sich inspirieren von Tom Waits, Radiohead, Bob Dylan und<br />

Smashing Pumpkins. Jetzt macht sie ihre ganz eigene Musik und kommt<br />

live ins Café Central nach Weinheim (23. September). www.cafecentral.de<br />

SADE – Live in Concert: Zum ersten Mal seit 17 Jahren ging Sade im<br />

Frühjahr auf Deutschland-Tour. Nach dem grandiosen Erfolg gibt sie<br />

nun eines ihrer Zusatzkonzerte in der SAP-Arena. In ihrer unvergleichlichen<br />

Show kombiniert Sade ihre Klassiker mit überragenden visuellen<br />

Effekten von Sophie Muller. Die Setliste nimmt die Fans mit auf eine<br />

Zeitreise durch alle Hits der vergangenen Jahrzehnte bis hin zu ihrem<br />

neuen Album „Soldier of Love“ (16. November). www.bb-promotion.de<br />

ÜBERREGIONAL<br />

Festival<br />

STADT DER ZUKUNFT: Beim 1. Karlsruher Dramatikerfestival werden<br />

zum Start der Intendanz von Peter Spuhler drei Tage lang mit<br />

21 kleinen Uraufführungen besondere Räume im Badischen Staatstheater<br />

Karlsruhe bespielt, die Zuschauern normalerweise nicht zugänglich<br />

sind. Das Publikum ist zu einer Reise an unerwartete Orte<br />

eingeladen, um neue Stimmen der Dramatik zu entdecken. Junge<br />

Regisseure inszenieren die Texte mit Schauspielstudierenden, Mitgliedern<br />

des Ensembles und Gästen (1. bis 3. Oktober). www.staatstheater.karlsruhe.de<br />

FUR & FIRE<br />

48 UBI BENE<br />

UBI BENE 49


pferdestärken<br />

A Daimler Brand<br />

Das Mobiliar in Dr. Carl Benz’ Ladenburger<br />

Arbeitszimmer ist im Originalzustand.<br />

Von hier aus hat der Auto-Pionier<br />

ab 1906 Regie geführt bei der Entwicklung seiner<br />

Firma C. Benz Söhne. Bis in die zwanziger<br />

Jahre hinein wurden in den Fabrikhallen am<br />

Neckar rund 3<strong>00</strong> Automobile hergestellt. Wenn<br />

Museumschef Winfried A. Seidel Geschichte<br />

schnuppern will, braucht er nur die Tür zu öffnen<br />

und sich in einem der alten Sessel niederzulassen.<br />

Dann schlägt sein Herz ein bis zwei Takte<br />

schneller. Eine Legende inspiriert nun mal.<br />

Sie lebt in jedem Winkel der behutsam sanierten<br />

Fabrik, in der ein wegweisendes Kapitel Zivilisationsgeschichte<br />

lebendig wird. Hier parken<br />

nur sorgsam ausgewählte Exemplare aus den<br />

Kinder- und Jugendjahren des Automobils. Darunter<br />

etliche Fahrzeuge, die in eben dieser Halle<br />

einst das Licht der Welt erblickten – für ein<br />

Museum weltweit einzigartig. Auch die beiden<br />

letzten Modelle, die Benz zum Eigenbedarf hier<br />

fertigen ließ, stehen wieder an ihrer Geburtsstätte.<br />

Wer durch das Gebäude geht, erlebt die<br />

Geschichte des mobilen Fortschritts als unmittelbarer<br />

Augenzeuge hautnah mit. Noch näher<br />

dran ist, wer mit Winfried A. Seidel persönlich<br />

durch die Zeit flaniert.<br />

Zu Design-Ikonen<br />

schaut man auf.<br />

Dieser schaut man<br />

hinterher.<br />

As strong as your desire. CLS 63 AMG.<br />

Mit dem effizientesten V8-Motor der Welt.*<br />

www.mercedes-amg.com/cls63<br />

Historisches Bewusstsein und<br />

ästhetische Sensibilität<br />

Der Platz ist Benz’ letzte Wirkungsstätte. Nach<br />

seinem Ausstieg bei Benz & Cie. hatte er mit<br />

seinen Söhnen Eugen und Richard wieder ein<br />

eigenes Unternehmen gegründet. Eigentlich<br />

sollten nur Motoren gebaut werden, doch der<br />

Meister konnte es nicht lassen: 1908 rollte der<br />

erste Wagen durch das Werkstor. Einen besseren<br />

Ort für ein solches Museum könne es nicht<br />

geben, sagt Seidel, der über einen exzellenten<br />

Draht zu den Nachfahren der Familie Benz verfügt.<br />

Die Beziehungen des Sammlers zur Oldtimer-Szene<br />

sind ohnehin kaum zu überbieten.<br />

Automobile Zeitzeugen<br />

Aufgewachsen ist er in Bielefeld. In der Nähe eines Autofriedhofs. Aus dieser einprägsamen Nachbarschaft<br />

hat sich eine quicklebendige Leidenschaft für Automobile entwickelt. Später hat es Winfried A. Seidel<br />

dem Erfinder Carl Benz gleich getan. Im Automuseum Dr. Carl Benz in Ladenburg hat er eine Vision Realität<br />

werden lassen.<br />

50 UBI BENE<br />

Seidel hatte in Ladenburg bereits in den 80er<br />

Jahren ein Museum eröffnet. 2<strong>00</strong>4 hat sich<br />

dann ein Traum erfüllt, an dem eine Menge Arbeit<br />

hing: „Es sah schlimm aus, das Dach war<br />

undicht und der Putz ist abgeblättert“, erinnert<br />

er sich an den Zustand der Halle, als er das Fabrikgelände<br />

erwarb.<br />

Ein paar Balken konnten erhalten werden. Auch<br />

der alte Kran und die Laufschiene an der Decke<br />

sind noch funktionstüchtig. „Der Charakter der<br />

Halle sollte unbedingt erhalten bleiben“, erläutert<br />

der Benz-Kenner beim Blick auf das monumentale<br />

Fenster, in das eine alte Aufnahme der<br />

Werkshalle mit Mitarbeitern eingearbeitet <br />

Mercedes-Benz Niederlassung Mannheim-Heidelberg-Landau der Daimler AG<br />

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als sein Vorgänger, senkt dabei aber Kraftstoffverbrauch und CO2-Emission um<br />

32%. Kraftstoffverbrauch kombiniert: 9,9 l/1<strong>00</strong> km, außerorts: 7,6 l/1<strong>00</strong> km,<br />

innerorts: 13,9 l/1<strong>00</strong> km; CO 2-Emission kombiniert: 231 g/km.<br />

Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug und sind nicht Bestandteil des Angebots,<br />

sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen den verschiedenen Fahrzeugtypen.<br />

** Mit AMG Performance Package


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ist. Nur einer von vielen kleinen Akzenten, die<br />

das historische Bewusstsein und die ästhetische<br />

Sensibilität der Museumsmacher spiegeln. „Die<br />

meisten Modelle sind übrigens fahrbereit“, sagt<br />

der Gastgeber beiläufig.<br />

In der historischen Fabrik werden die Exponate<br />

in offener Atmosphäre präsentiert. Die<br />

Zeitzeugen der mobilen Vergangenheit sind<br />

greifbar nahe und empfangen den Besucher<br />

in einer historisch wie inhaltlich stimmigen<br />

Dramaturgie. Auf dem Carl-Benz-Platz ist das<br />

Lebenswerk des Erfinders abgebildet, man<br />

entdeckt Fahrzeuge aus der Ladenburger Produktion<br />

sowie aus der Schmiede von Benz &<br />

Cie. in Mannheim. Fast magnetisch fällt der<br />

Blick auf den dreirädrigen Motorwagen von<br />

1886, mit dem damals alles angefangen hat. An<br />

der Wand hinter dem originalgetreuen Nachbau<br />

thronen die Patentschrift mit der Nummer<br />

37435 und der Konstruktionsplan dieses automobilen<br />

Zündfunkens.<br />

Ständige Fachausstellung auf<br />

über 1.6<strong>00</strong> qm<br />

Komplettservice – von der<br />

Projektierung bis zur Übergabe<br />

Partnerschaft mit den Besten<br />

Lösungen, die begeistern<br />

Und was ist mit Daimler? Seidel verweist auf<br />

einen entscheidenden kleinen Unterschied:<br />

Während Daimler und auch Maybach als Pioniere<br />

auf dem Gebiet der Motorentwicklung<br />

sicherlich Größtes geleistet hätten, galt das<br />

Interesse von Carl Benz immer dem ganzheitlichen<br />

Konzept des Motorwagens. Er schenkte<br />

der Welt das Automobil, indem er die Möglichkeiten<br />

seiner Zeit nutzte und Fehlendes genial<br />

ergänzte. „Sehen Sie, die Daimler-Kutsche ist<br />

nie in Produktion gegangen.“<br />

Das Original steht bis Ende<br />

des Jahres in Ladenburg<br />

Benz’ Erstlingswerk war der Prototyp einer<br />

epochalen Erfindung und wurde laufend optimiert.<br />

Zwei Jahre nach dem Urknall erschien<br />

das Modell 3, der erste Erfolgswagen in der<br />

Autogeschichte. In diesem Fahrzeug startete<br />

Bertha Benz mit den beiden Söhnen die legendäre<br />

Fahrt von Mannheim nach Pforzheim. Aus<br />

dieser Modellreihe ist nur ein Wagen erhalten<br />

geblieben: Das älteste im Originalzustand erhaltene<br />

Automobil der Welt gehört dem Londoner<br />

Science Museum und ist derzeit wieder<br />

in Ladenburg zu sehen. Mindestens bis Ende<br />

des Jahres. Eine Sensation nicht nur für automobile<br />

Connaisseurs.<br />

Automobil-Liebhaber Winfried A. Seidel hat sich mit dem Museum einen Traum erfüllt. Etwa 80 GroSSexponate werden gezeigt, die meisten sind fahrbereit.<br />

Winfried A. Seidel setzt Impulse, damit das Museum<br />

mobil und dynamisch bleibt. Wo eine Lücke<br />

klafft, hat wahrscheinlich gerade ein Fahrzeug<br />

seinen Platz für eine Ausfahrt verlassen.<br />

Die Kollektion umfasst etwa 80 Großexponate<br />

inklusive Zweiräder – schließlich hatte Freiherr<br />

von Drais mit seinem revolutionären Lauf- <br />

Büros mit Persönlichkeit<br />

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K oder C? Mercedes-Benz entschied sich für die moderne Schreibweise mit<br />

K. Der Erfinder selbst schrieb seinen Vornamen mit C an die Fassade der<br />

Fabrikhalle, die ihm noch heute als prachtvolles Museum alle Ehre macht.<br />

EBEL BRASILIA<br />

rad, ebenfalls von Mannheim aus, die Geschichte des Individualverkehrs<br />

wesentlich auf Trab gebracht. Im Museum wird die Biografie des Zweirads<br />

ebenso nacherzählt wie das Kapitel Rennsport und die zeitgeschichtliche<br />

Bedeutung des Automobils, die anhand von 30 Leuchtpyramiden rekapituliert<br />

wird. Ein weiteres Thema bildet die Frühzeit der Mercedes-Benz-<br />

Geschichte von den 20er zu den 50er Jahren. Auch Seidels zweisitziges<br />

170 S Cabriolet reiht sich Stoßstange an Stoßstange in die Galerie ein.<br />

Es steckt viel Persönlichkeit im Automuseum – nicht nur jene von Herrn<br />

Benz. Rund 20 Prozent der Exponate sind Leihgaben, der Rest gehört zur<br />

privaten Sammlung des Hausherrn.<br />

Ein Auto-Biograph mit schillernden<br />

Lebens-Serpentinen<br />

Einer davon ist der Adler Trumpf Junior von 1939. „Mein Jahrgang“, lacht<br />

Winfried A. Seidel über den Oldtimer, der in gewisser Weise auch der Motor<br />

des Museums war. Er hatte ihn „aus Mitleid“ gekauft und in 1.5<strong>00</strong> Arbeitsstunden<br />

restauriert. Vor dem 25-PS-Adler gab es einen DKW F 7, der<br />

mit Getriebeschaden irgendwo in Norddeutschland gestrandet war. Und<br />

einen Fiat Topolino von 1936, der sich mit einer endgültigen Motorschwäche<br />

von seinem Besitzer verabschiedet hatte. „Schrauber“ darf man den<br />

Klassikfreund nennen, ohne böse angeschaut zu werden. Im Gegenteil.<br />

Von der alten Benz-Fabrik war Winfried Seidel schon früh fasziniert. „Die<br />

Zeit schien hier stehen geblieben zu sein.“ Im hinteren Werkstattgebäude<br />

wird das hergerichtet, was eventuell später in den heiligen Backsteinhallen<br />

auf dem Silbertablett serviert wird. Vier Mercedes Evolution-Modelle in<br />

der DTM-Version, ein noch recht skelettiertes 190 SL Rennfahrzeug und<br />

ein historischer Schrittmacher aus der Radsportszene. Der Museumschef<br />

und Buchautor („Tatort Mannheim – Wie das Automobil entstand“) denkt<br />

darüber nach, den vorderen Ausstellungsbereich mit dem kleineren Gebäude<br />

durch ein Glasdach zu verkuppeln.<br />

Bei allen Zukunftsprojekten ist und bleibt Winfried Seidel ein virtuoser<br />

Auto-Archäologe, der technisches Feingefühl mit einer kindlichen Freude<br />

an visueller Ästhetik vereint. Der Mann der Auto-Biographien hat selbst<br />

einige schillernde Lebens-Serpentinen hinter sich: Der ausgebildete<br />

Fernmeldetechniker hat als Schauspieler und Regisseur an Bühnen in<br />

Mannheim und Heidelberg gearbeitet und gemeinsam mit seiner Frau ein<br />

Spielwarengeschäft aufgebaut. Sein historisches Refugium ist offizieller<br />

Partner des Mercedes-Benz-Museums in Stuttgart, das die Ladenburger<br />

Sammlung regelmäßig mit wertvollen Leihgaben beschenkt. Und was hält<br />

Winfried Seidel von der zeitgenössischen Variante der großen Erfindung?<br />

„Das heutige Automobil erscheint mir bisweilen zu perfekt“, sagt der Oldtimerkenner.<br />

Tatort Ladenburg. Die Geschichte dauert an.<br />

<br />

54 UBI BENE<br />

UBI BENE 55


BETTEN<br />

LANG<br />

pferdestärken<br />

Glückwünsche – 5 jahre ubi bene<br />

Dr. Ulrike Lorenz, Kunsthalle Mannheim<br />

„5 Jahre UBI BENE, kaum zu glauben! Das bedeutet 5 Jahre Lifestyle in<br />

und aus der Metropolregion Rhein-Neckar. Kunst und Lifestyle sind heute<br />

eng miteinander verbunden – also werden wir in der Kunsthalle Mannheim<br />

auch künftig gemeinsame Themen mit UBI BENE haben. Also auf<br />

ein Neues: Für das nächste Jahrfünft alles Gute und viele gute Ideen!“<br />

Thommy Mardo, Fotograf<br />

„5 Jahre UBI BENE und kein bisschen leise! Danke für viele tolle Berichte,<br />

fundierte Informationen und schöne Bilder. Wir freuen uns<br />

schon auf das 10-jährige Jubiläum!“<br />

Hanne Kerker, engelhorn<br />

„Herzlichen Glückwunsch zu 5 Jahren UBI BENE und großes Kompliment<br />

zu Inhalt, Aufmachung und Gestaltung.“<br />

PERFEKTES<br />

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und stilsicher von Kopf bis Fuß<br />

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Persönliche Beratung, sowie der Service<br />

nach Kauf wird bei uns großgeschrieben.<br />

Wir freuen uns auf Ihren<br />

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Ebenso kann man traumhafte Bettwäsche, Frottierware<br />

inkl. Bademäntel und Wohnaccessoires finden.<br />

Das Original: Aus der Modellreihe 3 ist nur ein Wagen erhalten.<br />

Er steht als Leihgabe aus London derzeit in Ladenburg.<br />

Das Automuseum Dr. Carl Benz<br />

Im November 2<strong>00</strong>4 begannen die Restaurationsarbeiten an der<br />

ehemaligen Benz-Fabrik in Ladenburg. An der Ilvesheimer Straße<br />

entstand in zehnmonatiger Umbauzeit das neue Carl Benz Museum<br />

auf Initiative von Winfried A. Seidel, einem weltweit anerkannten<br />

PS-Kenner und Motor der deutschen Oldtimer-Szene. Seidel ist<br />

Ehrenpräsident des Mercedes-Benz Veteranen-Clubs Deutschland<br />

und veranstaltet seit über 35 Jahren die Veterama, Europas größten<br />

Oldtimer- und Teilemarkt.<br />

In dem Fabrikgebäude wurden bis Anfang der zwanziger Jahre Automobile<br />

der Firma C. Benz Söhne gebaut. Später führten die Nachfahren<br />

von Carl Benz das Werk als reinen Zulieferbetrieb für die<br />

Autoindustrie weiter. Mit der Unterstützung der Daimler-Chrysler<br />

AG wurde das rund 2.<strong>00</strong>0 Quadratmeter große Gebäude, eine genietete<br />

Stahlkonstruktion, saniert. Heute ist das Industriedenkmal aus<br />

der Jahrhundertwende eine Reminiszenz an den Visionär Carl Benz<br />

und an das, was seiner epochalen Erfindung aus dem Geburtsjahr<br />

1886 alles folgen sollte.<br />

Übrigens: Ende des 19. Jahrhunderts war die französische Schreibweise<br />

deutscher Namen in Mode. Daher Carl statt Karl. Mercedes-<br />

Benz hat sich für die letztere Version entschieden. Das wohl unwichtigste<br />

Detail einer globalen Erfolgsgeschichte.<br />

Dr. Hans Spielmann, Weldebräu<br />

„Kulturprojekte haben oft einen kurzen Lebenszyklus. Nach einer aufwühlend-erregenden<br />

Geburt, die von Zukunftsphantasien und euphorischen<br />

Perspektiven beflügelt ist, bekommen solche Projekte oft schon<br />

im Kindesalter die Schwindsucht und sterben desillusioniert. Immer<br />

dann, wenn charmanter Geschäftssinn, hoher Anspruch und starke<br />

Paten dem Säugling auf die Beine helfen, wachsen Kulturprojekte zu<br />

echten Persönlichkeiten heran. Mir scheint, dass UBI BENE in diesem<br />

Sinn wächst und gedeiht. Deshalb proste ich mit einem kühlem Welde<br />

No.1 diesem viel versprechenden und doch noch jungen Magazin zu<br />

und wünsche in den kommenden, entscheidenden Jahren allen, die an<br />

dieser schönen Vision mitarbeiten, Kraft, Ausdauer und weiterhin jenes<br />

Quäntchen des gewissen Etwas, das jeder braucht, der auf dem Weg<br />

zum einem großen Ziel ist. Ganz gut unterwegs ist man/frau ja schon ...“<br />

Manfred Schnabel, Präsident Einzelhandelsverband Nordbaden e.V.<br />

„Dem Guten und Schönen in unserer Region Raum geben – das<br />

schafft UBI BENE nun schon seit fünf Jahren, mit lesenswerten Reportagen,<br />

interessanten Portraits und tollen Fotos. UBI BENE überrascht<br />

mich immer wieder. Macht weiter so!“<br />

Hans und Susanne Keppel, Seehotel Restaurant Die Ente<br />

„5 Jahre anspruchsvoller Journalismus und gelungene Gestaltung<br />

+ 5 Jahre exzellenter Lesegenuss in der Metropolregion Rhein-Neckar<br />

= 5 Jahre UBI BENE. Wir gratulieren herzlichst vom See.“<br />

Uta und Dr. Michael Held, LGM Luftfahrt GmbH<br />

„Gibt es was Schöneres als Höhenflüge der Extraklasse zu beglückwünschen?!<br />

UBI BENE betrachtet den Lifestyle in der Metropolregion<br />

– wo er eben besonders gut ist – aus einer faszinierenden Perspektive,<br />

das ist Lebensfreude und Genuss pur. Weiter so!“<br />

www.janus-wa.de<br />

67227 Frankenthal • Schnurgasse 24<br />

(hinterm Wormser Tor, 1. Str. rechts)<br />

Tel. 06233-27154<br />

www.betten-lang.de<br />

Weitere Informationen<br />

www.automuseum-dr-carl-benz.de<br />

Text: Thomas Tritsch<br />

Fotos: Christian Dammert •<br />

Till Lottermann, Lottermann und Söhne<br />

„Nicht nur wir haben Grund zu feiern: Unsere Uhrmachermeister-<br />

Werkstatt wurde im August 20, UBI BENE wurde fünf. Alles Gute!“<br />

Schuh-Keller KG<br />

Wredestraße 10 | 67059 Ludwigshafen<br />

Tel.: 0621/511294 | Fax: 0621/513208<br />

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pferdestärken<br />

Alles im Lack<br />

Vor drei Jahren gründeten die beiden Schulfreunde Heiko Schneider und Emil Alumyan ihr Unternehmen<br />

Cars & Art. In ihrem Lackier- und Karosseriebetrieb im Mannheimer Stadtteil Wohlgelegen veredeln sie<br />

Liebhaber-Automobile zu motorisierten Unikaten. Doch immer häufiger schieben sie auch Möbelstücke in<br />

ihre hochmoderne Lackieranlage. Wie das zusammenpasst? Durch die Liebe der beiden zu Autos und Design.<br />

Schon der Eingangsbereich macht den<br />

Anspruch deutlich. In einem schwarzlackierten<br />

Tresor steht ein buntes Modellauto<br />

und darüber der Satz: „Bei uns ist Ihr Auto<br />

in sicheren Händen.“ Die Empfangstheke würde<br />

jedem Design-Shop zur Ehre gereichen und die<br />

Wände zieren jede Menge gerahmte Urkunden<br />

und Zertifikate. Auf zwei aus dem Jahr <strong>2011</strong> ist<br />

Heiko Schneider besonders stolz: auf das Kundenzufriedenheits-Siegel<br />

„Werkstatt des Vertrauens“<br />

und auf die Ernennung zum „Abt-Sportsline-Partner“.<br />

Seit wenigen Monaten ist Cars &<br />

Art offizielle Partnerwerkstatt des Kemptener<br />

Tuning-Unternehmens, das Audis, VWs, Seats<br />

und Skodas veredelt. „Das ist eine wahnsinnig<br />

große Ehre für uns, wir sind ja keine Audi-Vertragswerkstatt“,<br />

erklärt Schneider und gibt offen<br />

zu: „Wir haben uns beworben. Dann wurden wir<br />

überprüft und auf Anhieb zum Partner ernannt.“<br />

Für die beiden Geschäftsführer Heiko Schneider<br />

und Emil Alumyan ist das ein weiterer Meilenstein<br />

in ihrer noch jungen Firmengeschichte.<br />

Denn der 29-jährige Alumyan und der zwei Jahre<br />

ältere Schneider hatten Cars & Art erst 2<strong>00</strong>8 aus<br />

der Taufe gehoben. Schon zu Schulzeiten verband<br />

die beiden Mannheimer die Liebe zu <br />

58 UBI BENE<br />

UBI BENE 59


pferdestärken<br />

Fahrwerk-Tieferlegungen,-Verbreiterungen,<br />

Design-Felgen und Auspuffanlagen stimmen sie<br />

auf Modell und Kundenwunsch ab, wobei das<br />

Alter des Fahrzeugs für Schneider und Alumyan<br />

keine Rolle spielt. „Viele kommen mit Autos, die<br />

drei Jahre alt sind, andere mit ihrem zehn Jahre<br />

alten Wagen, dem sie eine Auffrischung gönnen<br />

wollen, statt sich einen neuen zu kaufen“, erzählt<br />

Schneider: „Ich finde es sehr schön, wenn<br />

jemand so an seinem Auto hängt.“<br />

Auch Möbel werden<br />

hier veredelt<br />

Spezialisten sind Schneider und Alumyan im<br />

Bereich Lackierung. „Hier sind der Phantasie<br />

kaum Grenzen gesetzt“, schwärmt Schneider<br />

und führt in die Lackierkabine, in deren Seitenraum<br />

Farbtöne und Effekte computergesteuert<br />

gemischt werden. Auch der BMW Z4 M Coupé,<br />

der derzeit als Vorführwagen auf dem Hof steht,<br />

ist hier lackiert worden. „Leider ist heute das<br />

Wetter schlecht, da sieht man diesen tollen Perleffekt<br />

nicht wirklich“, ärgert sich der 31-Jährige<br />

und zeigt auf den silbrig-weiß schimmernden<br />

Sportwagen. „Mineralweißmetallic“ heißt der<br />

Farbton, und Schneider verdeutlicht: „Es ist<br />

ganz wichtig, dass man dem Kunden die Farbe<br />

in verschiedenen Lichtsituationen und in Kombination<br />

mit den weiteren Komponenten zeigt.<br />

So sind böse Überraschungen ausgeschlossen.“<br />

Autos und die Ideen, wie man sie noch schöner<br />

machen könnte. „Wir waren zusammen auf der<br />

Max-Hachenburg-Schule“, erzählt Schneider:<br />

„Emils Vater hatte eine Werkstatt, da konnten<br />

wir nächtelang an Autos rumbasteln.“ Ihr Erstling,<br />

da waren beide noch Führerschein-Neulinge,<br />

war ein alter BMW, dessen neue Optik<br />

Freunde in den höchsten Tönen lobten. „Aber<br />

das war erst mal nur Bastelei, nichts Professionelles“,<br />

stellt Heiko Schneider klar. Dann trennten<br />

sich die Berufswege der beiden Tüftler: Emil<br />

Alumyan absolvierte in Rekordzeit seine Ausbildung<br />

zum Lackierer, wurde Kammer- und Landessieger<br />

seines Jahrgangs, Schneider lernte das<br />

Kaufmännische bei einer großen Versicherung.<br />

„Dadurch ergänzen wir uns heute super“, erklärt<br />

Schneider. 2<strong>00</strong>8 beschlossen beide, den Schritt<br />

in die Selbständigkeit zu wagen.<br />

„Wir stehen für Eleganz<br />

und Ästhetik“<br />

Der Firmensitz war bald gefunden, einen<br />

„Glücksfall“ nennt Schneider das Areal in<br />

der Alois-Senefelder-Straße mit dem langgestreckten,<br />

blech-verkleideten Gebäude und<br />

dem großen Hof. Hier bieten sie die komplet-<br />

Aus Schulfreunden wurden Jungunternehmer: Heiko Schneider und Emil Alumyan von Cars & Art.<br />

te Dienstleistungspalette eines Lackier- und<br />

Karosseriebetriebs für Fahrzeuge aller Marken:<br />

Unfall-Instandsetzung, Lackierung und<br />

Aufbereitung, Schadenabwicklung und natürlich<br />

ihr Steckenpferd: die Veredelung von<br />

Autos an Lack und Karosserie. Ihr Ruf in der<br />

Branche ist ausgezeichnet. „Zuverlässigkeit,<br />

Pünktlichkeit, Qualität und Service waren von<br />

Anfang an unsere Prinzipien, sie gelten, egal<br />

was wir machen“, sagt Schneider. Der anfängliche<br />

Zwei-Mann-Betrieb ist längst gewachsen:<br />

Mittlerweile unterstützen sechs qualifizierte<br />

Mitarbeiter die beiden Geschäftsführer, in der<br />

blitzblank gefegten Werkstatt kann gleichzeitig<br />

an zwölf Fahrzeugen gearbeitet werden.<br />

Großer Wert wird auf Beratung gelegt. „Gerade<br />

bei der Fahrzeugveredelung ist das ganz wichtig“,<br />

erklärt Emil Alumyan: „Es gibt Kunden, die<br />

kommen mit klaren Vorstellungen, da prüfen<br />

wir, ob das auch alles umsetzbar und sinnvoll ist.<br />

Und es gibt Kunden, die wollen ihr Auto einfach<br />

schöner und einzigartig haben und erwarten von<br />

uns, dass wir ihnen Vorschläge machen.“<br />

Auch dabei gelten bei Cars & Art klare Prinzipien.<br />

„Wir stehen für edle Autos, für Eleganz und<br />

Ästhetik“, sagt Heiko Schneider: „Wir machen<br />

nicht alles, was machbar wäre, denn jedes Auto<br />

ist auch eine Referenz für uns, daher müssen wir<br />

uns mit dem Ergebnis identifizieren können.“<br />

Doch nicht immer bringen Cars & Art-Kunden<br />

nur ihre Karossen in die Werkstatt. Immer häufiger<br />

öffnen sie den Kofferraum und laden ganze<br />

Möbelstücke oder Fronten von Küchen- oder<br />

Schlafzimmerschränken aus. „Wir haben hier<br />

ein hochmodernes Lackierzentrum mit allen<br />

Möglichkeiten, da müssen wir uns ja nicht auf<br />

Autos beschränken“, sagt Schneider und lacht:<br />

„Angefangen hat auch dieser Geschäftsbereich<br />

mit privaten Bastelarbeiten. Dann hat es sich<br />

unter unseren Kunden herumgesprochen, dass<br />

wir auch Möbeln eine neue Optik verpassen,<br />

wenn man sich an den alten Oberflächen sattgesehen<br />

hat.“<br />

Referenzen sind übrigens im Eingangsbereich<br />

von Cars & Art zu besichtigen. Der Tresor mit<br />

dem kleinen Auto trägt mehrere Schichten<br />

hochglänzenden Klavierlack, und die Theke haben<br />

Schneider und Alumyan nach genauen Vorgaben<br />

von einem Schreiner bauen lassen und<br />

anschließend eigenhändig lackiert. Das Firmenemblem<br />

inklusive.<br />

Text: Ute Maag<br />

Weitere Informationen<br />

www.cars-and-art.com<br />

Fotos: Alexander Grüber •<br />

Schönheit entsteht nicht durch das Hinzufügen<br />

des letzten Details, sondern durch sein Weglassen.<br />

Das Design unserer Leuchtenkollektion steht für eine<br />

Denkweise, die jede Beleuchtungslösung auf das<br />

Wesentliche reduziert.<br />

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60<br />

UBI BENE<br />

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www.SuR.de


gastgeber<br />

Alles Geschmackssache<br />

Beim Modethema Wein glaubt fast jeder mitreden zu können. Vor allem wenn es darum geht, wie er denn<br />

so schmeckt. Häufig jedoch spielen die Sinne uns dabei einen Streich, wie ein Selbstversuch unseres Autors<br />

Klaus Pfenning bei einem Weinsensorik-Seminar zeigt.<br />

ausgebauter, dazu noch unfiltrierter Chardonnay.<br />

Erste Erkenntnis also: Das Auge trinkt mit.<br />

Anderthalb Tage lang wollen wir, sieben bekennende<br />

Weinliebhaber aus der gesamten Republik,<br />

bei diesem Seminar unsere Geschmacksnerven<br />

in Sachen Wein trainieren. Wollen viel<br />

darüber erfahren, wie er aussieht, wie er riecht,<br />

wie er sich im Mund anfühlt und natürlich vor<br />

allem wie er schmeckt. „Sensorik – das ist die<br />

Prüfung der sinnlich wahrnehmbaren Eigenschaften<br />

eines Weins“, gibt uns Trainer Andreas<br />

Völkel mit auf den Weg. Im Wein verstecken<br />

sich mehr als 4<strong>00</strong> chemische Verbindungen,<br />

entsprechend vielfältig sind die einzelnen Aromen<br />

und Geschmacksnuancen. Und die wollen<br />

entdeckt werden.<br />

und damit die Spuren, die er beim Schwenken<br />

an der Innenseite des Glases hinterlässt,<br />

unter anderem vom Alkoholgehalt, vom Glycerin<br />

und vom Restzucker bestimmt werden.<br />

Dass die Aromen im Wein aus drei ganz unterschiedlichen<br />

Quellen stammen können: primär<br />

natürlich aus der Traube selbst, sekundär<br />

aus der Verarbeitung und tertiär aus der Art<br />

der Lagerung. Dass ein Mensch etwa 3.<strong>00</strong>0<br />

Geschmacksknospen auf der Zunge trägt, ein<br />

Schwein dagegen 15.<strong>00</strong>0. Oder dass man bei<br />

einem Wein nur wenig schmeckt, wenn man<br />

sich beim Trinken die Nase zuhält. „Wir trinken<br />

viel mit der Nase“, erklärt Andreas Völkel, deswegen<br />

schmecke Wein auch nicht, wenn man<br />

stark erkältet sei.<br />

Derart eingespielt wagen wir uns am Nachmittag<br />

zu einer „großen Vergleichprobe“. Ins Probierglas<br />

kommen nach und nach sieben Weißweine,<br />

vom Müller-Thurgau über Riesling und<br />

Grauburgunder bis zum Sauvignon Blanc, anschließend<br />

fünf rote: Spät- und Frühburgunder,<br />

ein Lemberger, zwei Cuvees, beide im Barrique<br />

ausgebaut. Und wieder wird ausgiebig geschaut,<br />

geschnüffelt, geschlotzt, geschluckt – und notiert:<br />

Eindrücke werden festgehalten zur Optik<br />

des Weins, zu Aromen, Geschmack, dem Gefühl<br />

im Mund und zum alkoholischen Körper.<br />

Die Geschmacksknospen fahren<br />

Achterbahn<br />

Kurz darauf sollen wir fünf der zwölf Proben in<br />

einer Blindverkostung wiedererkennen. Leise<br />

Verzweiflung macht sich breit, immer wieder<br />

versuchen wir unsere Geschmackserinnerungen<br />

abzurufen, schauen in unseren Aufzeichnungen<br />

nach, probieren noch einmal. Das Ergebnis ist<br />

ernüchternd, durchschnittlich werden nur zwei<br />

der fünf Proben wiedererkannt. Eine Weintrinkerin<br />

aus Berlin liegt sogar bei allen fünfen daneben<br />

und bekommt dafür zum Trost eine Flasche<br />

Grauburgunder.<br />

Dritte Erfahrung des Tages: Blindverkostungen<br />

sind gefährlich, häufiger als man denkt kann<br />

man hier ziemlich danebenliegen. Ein paar<br />

Rote nach ein paar Weißen, dann wieder zurück<br />

– und schon fahren die Geschmacksknospen<br />

Achterbahn. „Das kann selbst Profis passieren“,<br />

spendet Claudia Krauß Trost. Manch bekennender<br />

Weinfreund meidet deshalb Blindproben<br />

wie der Teufel das Weihwasser – aus Angst<br />

sich zu blamieren.<br />

Mit den sensorischen Überraschungen ist<br />

es für diesen Tag aber noch nicht vorbei, für<br />

den Abend kündigen Völkel und Krauß eine<br />

„kulinarische Weinprobe mit vier Gängen und<br />

zwölf Weinen“ an. Die Aufgabe: vor jedem<br />

Gang sollen wir drei definierte Weine degustieren<br />

und daraus ableiten, welcher wohl am<br />

besten dazu passt. Bei der „Perlhuhnbrust an<br />

kleinem Gemüse mit Kartoffel-Kürbis-Püree“<br />

beispielsweise treten ein Grauburgunder aus<br />

Rheinhessen, ein Trollinger von vis-à-vis des<br />

Daimler-Motorenwerks in Stuttgart und eine<br />

Spätburgunder Spätlese vom Kaiserstuhl gegeneinander<br />

an. Dies ist nicht nur mein „Liebling“,<br />

sondern auch der mehrerer anderer Teilnehmer.<br />

Während und nach dem Essen <br />

Wir schlürfen, kauen,<br />

schlucken und spucken<br />

Bereits die erste Prüfung erweist sich schwieriger<br />

als gedacht. Nicht Riesling und Grauen Burgunder<br />

galt es zu unterscheiden. Sondern süßes,<br />

saures und bitteres Wasser, unterschiedlich<br />

intensiv, zusammengemixt von einem Labor.<br />

Nur einer von uns sieben Aufrechten schafft<br />

es, alle zehn Wässerchen richtig einzuordnen,<br />

die meisten schaffen gerade einmal die Hälfte.<br />

DIW-Schulungsleiterin Claudia Krauß beruhigt<br />

uns: „Es braucht sehr, sehr lange, bis die Geschmacksnerven<br />

richtig trainiert sind.“<br />

Kann man sich als Weinliebhaber derart<br />

dämlich anstellen? Einen Weißwein<br />

kaum von einem Rotwein unterscheiden<br />

zu können? Vor mir stehen zwei Kelche<br />

aus rußgeschwärztem Glas. Ihr Inhalt ist nur<br />

zu erahnen, nicht zu erkennen. Der Sehsinn<br />

ist ausgeschaltet, hilft also nicht weiter. Und<br />

selbst Geruchs- und Geschmackssinn geraten<br />

an ihre Grenzen: rot oder weiß? Nach mehrmaligen<br />

Riechen und Schmecken, Schmecken<br />

und Riechen lege ich mich fest: links rot, rechts<br />

weiß. „Richtig“, meint Einschenker Andreas<br />

Völkel vom Deutschen Weininstitut (DWI) in<br />

Mainz. Es sei aber auch keine einfache Aufgabe<br />

gewesen, fügt er hinzu: im linken Glas war<br />

ein Spätburgunder aus dem Anbaugebiet Saale-<br />

Unstrut, dem nördlichsten Rotwein-Anbaugebiet<br />

überhaupt, im rechten ein im Barrique<br />

Also trainieren wir. Wir halten Weinprobiergläser<br />

gegen das Licht, wir schwenken, wir riechen,<br />

wir schwenken und riechen noch einmal,<br />

wir schlürfen, wir kauen, wir schlucken und<br />

wir spucken. Erkenntnis Nummer zwei: Jeder<br />

erschmeckt in ein und demselben Wein etwas<br />

anderes. Der eine fühlt sich an grünen Apfel und<br />

Melone erinnert, der andere an Honigmelone<br />

und Mango, der Dritte an Lychees und Lindenblüten.<br />

„Alles ist erlaubt“, sprechen uns die beiden<br />

Geschmacksnerven-Trainer Mut zu.<br />

Wir erfahren viel in diesen anderthalb Tagen.<br />

Dass beispielsweise die Dichte eines Weines<br />

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Termine auch außerhalb der üblichen Geschäftszeiten<br />

62 UBI BENE<br />

UBI BENE 63


gastgeber<br />

Promotion<br />

dann das Aha-Erlebnis und ein einstimmiges<br />

Votum aller: Am besten passt der Trollinger –<br />

jener oft gescholtene Geselle aus dem Schwabenland,<br />

der gerne lieblich ausgebaut und im<br />

grünen Henkelglas ausgeschenkt wird. Mit<br />

einem Alkoholgehalt von 13 Prozent und nur<br />

3,5 Gramm Restzucker passt dieses „Stöffle“<br />

der Weinmanufaktur Untertürkheim perfekt zu<br />

dem kross gebratenen Hühnervogel.<br />

Das richtige „Stöffle“ zum<br />

Hühnervogel<br />

Drei zentrale Erkenntnisse nehme ich am<br />

Ende des Seminars mit nach Hause. Erstens:<br />

Es gibt viel zu erriechen und zu erschmecken<br />

in der Welt des Weins, auch und gerade bei<br />

deutschen Kreszenzen. Zweitens: Man sollte<br />

sich möglichst frei machen von allen Vorurteilen,<br />

die man schon mal zum ein oder anderen<br />

Weinanbaugebiet oder einzelnen Rebsorten<br />

gehört hat. Sondern ganz unvoreingenommen<br />

auf sensorische Entdeckungsreise gehen. Und<br />

schließlich: Man muss nicht wirklich exakt herausfinden<br />

können, ob der Wein jetzt mehr an<br />

getrocknete Aprikosen oder Pflaumen, Honig<br />

oder Vanille, Birnenkompott oder Orangenmarmelade<br />

erinnert.<br />

Hauptsache, er schmeckt.<br />

Text: Klaus Pfenning •<br />

Sensorik-Seminare in der Region<br />

Im Herbst lädt Martin Darting, Weinzer, Sensorikexperte<br />

und Sommelier-Ausbilder, zu<br />

Sensorikseminaren für Weinliebhaber ein.<br />

24. September <strong>2011</strong>, 10 bis 18 Uhr<br />

Sensorik-Intensivseminar im Weingut Bassermann<br />

in Deidesheim. Ein Seminar für<br />

passionierte Weingenießer mit Blicken in<br />

die sensorischen Tiefen der Weinwelt, Begriffserklärungen<br />

und Degustation. Drei-<br />

Gänge-Menü inklusive.<br />

Weitere Informationen und Anmeldung<br />

Herr Christiani, Tel. 06326 6<strong>00</strong>6 oder per<br />

Mail an christiani@bassermann-jordan.de<br />

5. November <strong>2011</strong>, 12 bis 18 Uhr<br />

„Food Pairing“ in der Kochschule des Ketschauer<br />

Hofs in Deidesheim<br />

Ein Seminar für Leute, die mehr als nur<br />

„lecker“ zu einem Wein sagen möchten,<br />

mit Anleitung, Weine inhaltsstofflich zu<br />

erkennen, in Worte zu fassen und mit den<br />

passenden Speisen zu kombinieren. Drei-<br />

Gänge-Menü inklusive.<br />

Anmeldung und Informationen<br />

Herr Reck, Tel. 06326 6<strong>00</strong>6 oder per Mail an<br />

reck@bassermann-jordan.de<br />

Im Wein stecken mehr als 4<strong>00</strong> chemische Verbindungen, entsprechend vielfältig sind die Aromen<br />

und Geschmacksnuancen. Dekanter und Gläser, gesehen bei Riedel.<br />

Dreiklang aus Genuss,<br />

Kultur und Architektur<br />

Modern, puristisch und geradlinig: Das jüngste Weingut der Hessischen Bergstraße fällt auf. Durch zeitgemäß<br />

ausgebaute, sortentypische Weine, ästhetische Prägnanz und eine stimmige Symbiose von Genuss<br />

und Kultur. Eine Inszenierung, die in herausragender Weise Wein und Architektur in Verbindung bringt.<br />

Im November vergangenen Jahres hat der<br />

Dreiklang von Wein-Bau-Kunst in einem<br />

nüchternen Industriegebiet in Bensheim-<br />

Auerbach den ersten Ton von sich gegeben. Im<br />

kleinen Anbaugebiet hat das Projekt ein Zeichen<br />

gesetzt. Nicht nur der transparente, kubische<br />

Bau ragt aus der Umgebung heraus. Die Weine<br />

des Hauses spiegeln den Anspruch nach einer<br />

klaren Linie, die bei Montana in jedem Genre<br />

zu finden ist: im blitzsauberen Keller, den einladend<br />

gestalteten Veranstaltungsräumen und natürlich<br />

auch im stilvollen Reich von Küchenchef<br />

Thomas Gast, der eine saisonale, regionale und<br />

kreative Kochkunst pflegt. „Gehoben, aber nicht<br />

abgehoben“, lautet das Credo.<br />

Die Küche changiert zwischen mediterran und<br />

französisch, ist aber immer geprägt vom Qualitätsanspruch<br />

des erfahrenen Chefkochs, der<br />

ein lockeres Händchen für feine Kompositionen<br />

hat: Gebratene Steinbuttschnitte mit frischen<br />

Pfifferlingen, Jakobsmuscheln auf Linsensalat<br />

und kanadischer Hummer finden sich auf der<br />

aktuellen Menükarte. Perfekt flankiert werden<br />

die Speisen durch die hauseigenen Weine. Der<br />

weitläufige Gastraum besticht mit einem stylishen<br />

und dennoch warmen Interieur und gibt<br />

den Blick frei auf die gemütliche Terrasse in unmittelbarer<br />

Gesellschaft einer naturbelassenen<br />

Streuobstwiese.<br />

Fruchtbetonte Weißweine zu<br />

mediterraner Küche<br />

Der rote Faden setzt sich in der Vinothek fort.<br />

Hier findet man eine schöne Nische zur Verkostung<br />

der Weine und zum Gespräch mit Kellermeisterin<br />

Verena Schöttle. Die Weinbau-Ingenieurin<br />

ist nach Stationen in renommierten<br />

Betrieben wie Schnaitmann in Württemberg<br />

und Weil im Rheingau an die Bergstraße gekommen,<br />

um hier gemäß der Montana-Philosophie<br />

frische und fruchtbetonte Weißweine<br />

mit angenehmer Säure in die Flasche zu bringen.<br />

Auch die gehaltvollen Rotweine tragen<br />

unverkennbar die Handschrift des Hauses.<br />

Gehaltvolle Weine, klares Design: die Vinothek in der Weinmanufaktur Montana.<br />

Derzeit werden rund drei Hektar bewirtschaftet.<br />

In den nächsten Jahren soll die Rebfläche<br />

sukzessive auf 15 Hektar erweitert werden. Das<br />

regionaltypische Spektrum reicht vom Riesling<br />

über Silvaner bis zu Weiß- und Grauburgunder.<br />

Auxerrois, Chardonnay und Rivaner ergänzen<br />

den Rebsortenspiegel, der die klassische Vielfalt<br />

des Anbaugebiets repräsentiert. Bei den Roten<br />

beschränkt man sich auf Spätburgunder, Sankt<br />

Laurent und Dornfelder. „So viel wie nötig, so<br />

wenig wie möglich“, lautet der Qualitätsanspruch<br />

der Kellermeisterin, die auf eine kontrollierte<br />

Gärführung und lange Hefelagerung setzt.<br />

Das Gros der Weine wird trocken ausgebaut.<br />

Die Etiketten sprechen eine klare Design-Sprache:<br />

unterschiedlich für jede Rebsorte, aber einheitlich<br />

im geometrischen Look, der die nüchterne<br />

Formensprache des Hauses aufnimmt.<br />

Der Macher hinter Montana heißt Wilfried<br />

Trepels. Ein Weinfreund, der seit 18 Jahren an<br />

der Bergstraße lebt und sich mit dem Weingut<br />

einen Lebenstraum erfüllt hat. Roger Merk<br />

kümmert sich als Geschäftsführer um das operative<br />

Geschäft. In nur einem Jahr hat sich die<br />

Weinmanufaktur über die Region hinaus einen<br />

guten Namen gemacht. Als erster Betrieb von<br />

der Hessischen Bergstraße wurde Montana zum<br />

diesjährigen Sommerfest des Bundespräsidenten<br />

auf Schloss Bellevue eingeladen.<br />

Beim Blick durch das riesige Panoramafenster<br />

erscheint die Bergsträßer Hügellandschaft wie<br />

ein Gemälde im Wechsel der Jahreszeiten. Die<br />

hellgrün strahlende Flaschenwand im kathedralenartigen<br />

Foyer setzt Akzente. Wechselnde<br />

Kunstausstellungen begleiten die Biografie von<br />

Montana, die gerade erst begonnen hat. Ein lohnendes<br />

Ziel für anspruchsvolle Gourmets, Kulturliebhaber<br />

und Weinfreunde aus der gesamten<br />

Metropolregion. Nicht schwer zu finden.<br />

Kaum zu übersehen.<br />

Weinmanufaktur Montana<br />

Zwischen den Bächen 23-25<br />

64625 Bensheim-Auerbach<br />

Tel. 06251 8692910<br />

Fax 06251 8699499<br />

info@weinmanufaktur-montana.de<br />

Weitere Informationen<br />

www.weinmanufaktur-montana.de<br />

64 UBI BENE<br />

UBI BENE 65


gastgeber<br />

Die Virtuosität eines Weins muss sich<br />

entfalten können. Man muss sie motivieren<br />

und antreiben, sie streicheln<br />

und umschmeicheln. Weingläser sind die Instrumente<br />

des Genusses, die Kathedralen des guten<br />

Geschmacks. „Rund 20 Prozent des Genusses<br />

hängen mit dem richtigen Glas zusammen“, sagt<br />

die britische Weinexpertin Jancis Robinson. Die<br />

Strecke zwischen Kelch und Gaumen ist ebenso<br />

kurz wie gefährlich. Wertvolle Qualitäten können<br />

leicht verloren gehen.<br />

Wer nach dem „richtigen Weinglas“ fragt, der<br />

prallt mit ziemlicher Sicherheit an eine Vielzahl<br />

von Auskunfts-Variationen, die zwischen<br />

nüchterner Wissenschaft und subjektiven persönlichen<br />

Erfahrungen und Vorlieben pendeln.<br />

Als Besitzer zwanzig verschiedener Modelle<br />

gilt man als sensorischer Aufschneider. Wer<br />

eins für alles nimmt, wird als Ignorant getadelt.<br />

Also was denn nun?<br />

Herrlich, wenn einem zwischen so viel transparenter<br />

Komplexität drei grobe Faustregeln begegnen,<br />

die bei der Suche nach dem passenden<br />

Behältnis dienlich sind. Erstens: Ein Glas muss<br />

glasklar und farblos sein. Gravuren, Wappen<br />

oder sonstiges Oberflächen-Make-up verbauen<br />

die Sicht auf Koloratur und Reinheit des Getränks.<br />

Zweitens: Über eine dünne Glaswand<br />

und einen fein geschliffenen „Lippen-Spoiler“<br />

ist der Kontakt zum Wein unmittelbarer. Er läuft<br />

langsamer über die Zunge. Darüber hinaus wird<br />

die Temperatur des Weins so weniger beeinflusst<br />

als in einem dicken Stampfer. Die Zeiten<br />

sind vorbei, als die Mächtigen ihren Status beim<br />

Stemmen verzierter Pokale demonstriert haben.<br />

Drittens: Der Stiel sollte lang genug sein, um<br />

ihn ohne Verstauchungen der Finger bequem<br />

greifen zu können. Aber nicht so lang, dass er<br />

die Sicht auf den Tischnachbarn gegenüber behindert.<br />

Ohne Stiel geht gar nicht, lautet der Tenor<br />

der Experten, in den jeder Weinfreund blind<br />

einstimmen sollte. Die Hand am Kelch erwärmt<br />

den Wein, hinterlässt unelegante Fingerabdrücke<br />

und sieht grundsätzlich rustikal aus.<br />

von der Vermittlung wesentlicher Nuancen<br />

und stellt drei unterschiedliche Gläser auf den<br />

Tisch: Ein ordentliches, maschinell hergestelltes<br />

Standardglas; eine feinere, bauchigere Variante<br />

und eines vom Typ „Riesling Grand Cru“<br />

aus der Sommeliers-Serie des Kufsteiner Glasspezialisten<br />

Riedel. „Die besten Weingläser der<br />

Welt“, fügt der Gastgeber hinzu.<br />

Daneben stehen zwei Flaschen. Ein Grüner<br />

Veltliner „Steinberg“ von Karl Fritsch aus dem<br />

niederösterreichischen Wagram und ein Chinati<br />

aus dem Hause Monteraponi aus 90 Prozent<br />

Sangiovese und zehn Prozent Canaiolo. In<br />

jedem Kelch kommen die Eigenschaften des<br />

Weines sehr unterschiedlich zum Ausdruck.<br />

„In diesem mundgeblasenen Riedel-Glas spiegelt<br />

er sich so, wie er wirklich ist“, kommentiert<br />

der Experte.<br />

„Das Glas ist das Medium<br />

des Weins“<br />

Natürlich ist die Stradivari unter den Weingläsern<br />

nicht billig. Der Preis liegt bei rund 50<br />

Euro pro Glas. „Bedenken Sie den Wertverlust,<br />

wenn Sie möglicherweise auf ein Fünftel ihres<br />

Weingenusses verzichten müssen, weil Sie<br />

kein optimales Glas benutzen“, argumentiert<br />

der Riedel-Händler, der von der Oberflächenbeschaffenheit<br />

dieser meisterhaft hergestellten<br />

Exemplare überzeugt ist. So werde das gesamte<br />

Spektrum der enthaltenen Aromastoffe an die<br />

Oberfläche gebracht. „Das Glas ist das Medium<br />

des Weins. Es übermittelt seine Qualitäten.“<br />

Weniger gute Modelle unterschlagen die inneren<br />

Werte des Rebensaftes.<br />

Inspiriert von den<br />

Neigungswinkeln der Erde<br />

Um den Charakter aufzufangen und zu transportieren,<br />

empfehlen Profis eine kleine Auswahl<br />

verschiedener Gläser. Von übertriebenem<br />

Sammlerwahn raten fast alle ab. Daheim benutzt<br />

Thomas Boxberger-von Schaabner in der<br />

Regel drei Modelle plus ein Champagnerglas.<br />

„Mit zwei, drei Gläsern habe ich gut 80 Prozent<br />

aller Weintypen abgedeckt“, betont auch der<br />

Önologe Klaus Briegel in seinem Deidesheimer<br />

Weinlabor. Der austrainierte Spezialist bevorzugt<br />

funktionale Modelle mit einem sauberen Schliff<br />

und einem zum Glasrand enger werdenden Kamin:<br />

Das Glas verjüngt sich nach oben hin, um<br />

die Aromastoffe zu konzentrieren. Der Bauch<br />

ist deutlich breiter, damit die Flüssigkeit an der<br />

Oberfläche mehr Sauerstoff bekommt und sich<br />

der Inhalt besser schwenken lässt. Dünne Gläser<br />

haben den Vorteil, dass der Wein an der Innenfläche<br />

langsamer herunter läuft – er „bricht auf“<br />

und kann seine Aromen besser entfalten. Neben<br />

dem Pionier Riedel haben auch renommierte<br />

Hersteller wie Spiegelau, Eisch oder Schott<br />

Zwiesel sehr gute Gläser im Programm, die <br />

Reine Formsache<br />

Die Form folgt dem Charakter. Jedes Modell ein schlichter Zweckbau. Dünnwandig, elegant und schnörkellos.<br />

Dekoration trübt den Blick für das Wesentliche. Trends und Moden sind verpönt. Das Weinglas ist ein<br />

zeitloser Maßanzug für die Aromen – eine ziemlich scheue Spezies, die auf der richtigen Bühne tanzen will.<br />

„Wenn ich das im Fernsehen sehe, schalte ich<br />

sofort um.“ Thomas Boxberger-von Schaabner<br />

ist Weinhändler im Extraprima in Mannheim,<br />

gelernter Koch und ein Profi mit langjähriger<br />

Verkostungserfahrung. Hochwertige Weingläser<br />

sind für ihn eines der wichtigsten Utensilien für<br />

echten Weingenuss. Einfache Varianten erlebt<br />

er häufig als zu „laut“: Der Wein scheint darin<br />

bisweilen zunächst geschmacklich intensiver zu<br />

wirken, knausert aber mit der Darbietung seiner<br />

vollständigen Komplexität. „Sehr gute Modelle<br />

zeichnen sich durch eine besondere Differenziertheit<br />

aus.“ Boxberger-von Schaabner spricht<br />

Für Weinhändler Thomas Boxberger-von Schaabner muss ein<br />

Glas die wesentlichen Nuancen des Weins vermitteln.<br />

66 UBI BENE<br />

UBI BENE 67


gastgeber<br />

„Es geht um die Harmonie von Wein und Glas“<br />

Stradivari der Weingläser: die Sommeliers-Serie des Kufsteiner Glasspezialisten Riedel.<br />

meist in Zusammenarbeit mit erfahrenen Sommeliers<br />

oder Sensorikern entwickelt wurden.<br />

„Elektrisiert“ ist Briegel, Erster Vorsitzender des<br />

Pfälzer Barrique Forums, von der Serie Denk’Art<br />

der österreichischen Trinkglas-Manufaktur Zalto.<br />

Aufwendig gefertigte Gläser, die von einem<br />

kosmischen Phänomen inspiriert wurden: Die<br />

verwendeten Winkel von 24, 48 und 72 Grad<br />

entsprechen den Neigungswinkeln der Erde<br />

und können die Eigenschaften des Inhalts perfekt<br />

zum Ausdruck bringen. Bereits die alten<br />

Römer sollen das erkannt und für die längere<br />

und aromakonservierende Aufbewahrung ihrer<br />

Lebensmittelvorräte genutzt haben. Bei der<br />

Entwicklung der Gläser hat Zalto mit dem renommierten<br />

österreichischen „Wein-Pfarrer“<br />

Hans Denk zusammen gearbeitet.<br />

Filigran, zeitlos und dem Wein verpflichtet:<br />

Das Glas kitzelt die komplexe Charakteristik<br />

aus Rebe und Wein-Typ heraus, ohne eine<br />

bestimmte Eigenschaft in den Vordergrund zu<br />

stellen. Die zarten Klänge eines schlanken Rieslings<br />

verlieren sich in einem bauchigen Glas,<br />

während ein voller Spätburgunder Raum zur<br />

persönlichen Entfaltung braucht. Mehr Körper<br />

verlangt nach mehr Bewegungsfreiheit. „Das Experimentieren<br />

mit einem Wein in unterschiedlichen<br />

Gläsern ist enorm aufschlussreich“, sagt<br />

Thomas Boxberger-von Schaabner. Auf diese<br />

Weise lernt man eine Menge über die Fingerabdrücke<br />

eines Weins und die sensible Geografie<br />

der menschlichen Zunge: Durch die Konzentration<br />

von Sensoren in bestimmten Bereichen<br />

wird die Wahrnehmung beeinflusst und das jeweilige<br />

Geschmackserlebnis zusammengebaut.<br />

Die Sektschale: eine sensorische<br />

Katastrophe<br />

Es gibt auch sensorische Katastrophen. Sektschalen<br />

zum Beispiel. Die Nase des Schaumweins<br />

wird durch einen viel zu weiten Krater<br />

sofort ausgelöscht. Für Champagner und Co.<br />

sollte das Glas schlank sein und sich deutlich<br />

verjüngen. So kann man die Reise der Perlen<br />

am besten beobachten. Am Moussierpunkt<br />

steigt die Kohlensäure wie eine Säule nach<br />

oben. Manche mögen ihn, manche können<br />

gut verzichten. Einige genießen Winzersekt im<br />

Weißweinglas. Und dass man einen Schaumwein<br />

zwecks Offenlegung seiner aromatischen<br />

Feinheit nicht schwenken darf, ist ein längst abgeschaffter<br />

Wein-Paragraf.<br />

Martin Darting ist gelernter Winzer, Sommelier-<br />

Ausbilder und Sensorik-Experte. Ein Fachmann<br />

in der professionellen Beurteilung von Inhaltsstoffen<br />

eines Weins. Die Wahrnehmung und<br />

objektive Kommunikation von Wein ist eines<br />

seiner Spezialgebiete. Für ihn muss ein gutes<br />

Glas ein exzellenter Vermittler des jeweiligen<br />

Stils sein. „Es sollte auf die jeweiligen Eigen-<br />

schaften des Weins abgestimmt sein.“ Darting<br />

schätzt das Modell Harmony 53 des Herstellers<br />

Rastal, das er gemeinsam mit dem Unternehmen<br />

entwickelt hat: „Perfekt für die Degustation<br />

geeignet“, so sein Kommentar. Das puristische<br />

Design unterstützt eine ausgeglichene und<br />

intensive Entfaltung der Aromadichte. Filigrane<br />

Nuancen kommen besser zur Geltung, Aromaspitzen<br />

wirken weniger dominant – das gesamte<br />

Spektrum kann besser analysiert werden.<br />

„Die Aromen werden so differenzierter wahrgenommen“,<br />

erläutert der Profi, der drei entscheidende<br />

Leistungskriterien für ein Weinglas<br />

definiert: das Volumen, die Länge des Kamins<br />

zur Bündelung der Aromen und den Durchmesser<br />

am Bauch des Glases: Je weiter dieser ist,<br />

desto größer ist die Kontaktfläche des Weins<br />

mit der Luft. Das sind die Variablen, auf die es<br />

ankommt. In kompakteren Formen mit langem,<br />

sich verjüngendem Kamin kommen schlanke<br />

Weine mit ausgeprägten Primärfruchtaromen<br />

besser zum Ausdruck. Körperreiche Kollegen<br />

verlangen nach mehr Volumen.<br />

Fazit: Ohne ein gutes Weinglas bleibt ein beachtlicher<br />

Teil der Aromenfülle unentdeckt. Es wäre<br />

schade um jeden guten Tropfen, der eine erstklassige<br />

Behausung verdient hat. Die Wahl eines<br />

guten Modells ist aber keineswegs eine archäologische<br />

Forschungsreise, geschweige denn eine<br />

Wissenschaft für sich. Alles reine Formsache.<br />

Susanne Schneider, Sommelière und<br />

Restaurant-Chefin im Strahlenberger Hof.<br />

Susanne Schneider ist Sommelière und<br />

Chefin des Sterne-Restaurants Strahlenberger<br />

Hof in Schriesheim. Die erfahrene<br />

Fachfrau ist ein ebenso sympathischer wie<br />

fachkundiger Ratgeber in Sachen Wein und<br />

Speisen. Im Keller des Hauses lagern exzellente<br />

Tropfen, das Gros aus den deutschen<br />

Anbaugebieten. Die zweite Heimat<br />

von Susanne und Jürgen Schneider ist Südafrika.<br />

Seit 1997 sind sie Gesellschafter des<br />

Weinguts Springfontein im Distrikt Walker<br />

Bay, wenige Kilometer vom Atlantik entfernt.<br />

Dort werden Rebsorten wie Chenin<br />

Blanc, Pinotage und Chardonnay gekeltert,<br />

darüber hinaus Sauvignon Blanc, Shiraz<br />

und Cabernet Sauvignon.<br />

Frau Schneider, braucht jede Rebsorte ein<br />

eigenes Glas?<br />

Susanne Schneider: Kein eigenes, aber<br />

immer ein gutes. Es sollte dünnwandig<br />

sein und sich nach oben hin verjüngen,<br />

damit man die Aromen des Weins schön<br />

wahrnehmen kann. Es geht darum, die<br />

Qualitäten eines Weins zu unterstützen.<br />

Steigern kann man sie damit nicht: Ein<br />

Drei-Euro-Wein wird auch in einem 50-Euro-Glas<br />

nicht besser.<br />

Worauf kommt es an?<br />

Schneider: Auf die Harmonie von Wein und<br />

Glas. Ein schlanker Riesling braucht eine<br />

andere Form als ein schwerer Chardonnay<br />

aus dem Barrique. Es ist sehr interessant,<br />

einen Wein aus verschiedenen Gläsern<br />

zu probieren, dann spürt man die Unterschiede<br />

und die beste Kombination.<br />

Welches sind ihre persönlichen Favoriten?<br />

Schneider: Privat benutze ich verschiedene<br />

Modelle. Im Restaurant haben wir die<br />

„Extreme“-Gastronomie-Serie von Riedel.<br />

Ästhetische und formvollendete Gläser<br />

gehören für mich fest zu einer gehobenen<br />

und am perfekten Genuss orientierten<br />

Tischkultur. Glücklicherweise hat sich das<br />

in Deutschland herumgesprochen: Man begegnet<br />

in der Gastronomie immer häufiger<br />

anständigen Gläsern.<br />

Und welches sind die „unanständigen“?<br />

Schneider: Dickwandige Becher. Die sind<br />

weder elegant noch geeignet für das Verkosten<br />

eines Weins. Selbst bei den regionalen<br />

Weinfesten setzen sich langsam Stiel-Gläser<br />

durch. Eine sehr erfreuliche Entwicklung.<br />

Text und Interview: Thomas Tritsch •<br />

68 UBI BENE<br />

UBI BENE 69


gastgeber<br />

UBI BENE-Weinedition ausverkauft<br />

Schnell ausgetrunken war die erste UBI BENE-Weinedition. Vier<br />

Weinexperten aus der Region hatten unter der fachkundigen Leitung<br />

von Gunter Steuer, Geschäftsführer des Vereins Deutsche<br />

Weinstraße, aus 65 Pfälzer Tropfen fünf Sommerweine ausgewählt.<br />

Die Lebenshilfe Bad Dürkheim e.V. übernahm den Bau der Holzkisten,<br />

Konfektionierung und Versand. Bereits nach drei Wochen<br />

waren alle 1<strong>00</strong> Kisten verkauft.<br />

5 Jahre – 5 Geschenke: Zum Geburtstag von UBI BENE verlosen wir<br />

fünf Geschenke der extraklasse. Zum Beispiel ein GenieSSer-Wochenende<br />

für Freunde prickelnder Lebensfreude.<br />

Jahre<br />

<strong>Ubi</strong> <strong>Bene</strong><br />

Für den Winter ist eine weitere UBI BENE-Edition<br />

mit Rotweinen in Vorbereitung. Bestellbar ab dem<br />

17. November über www.ubibene.eu!<br />

Vive la différence<br />

Ausgetrunken: die erste UBI BENE-Weinedition.<br />

Lernen Sie die wunderschöne Heimat der<br />

Geldermann Privatsektkellerei kennen und<br />

gewinnen Sie eine Besichtigung für zwei<br />

Personen mit Sektprobe in der Geldermann<br />

Kellerei in Breisach am Rhein. Zum Genießen<br />

für Zuhause dürfen Sie sich noch über eine<br />

Kiste Geldermann Rosé freuen. Die Nacht<br />

verbringen Sie im 30 Minuten entfernten<br />

Freiburg, dort ist ein Deluxe-Doppelzimmer<br />

im Fünf-Sterne-Hotel Colombi für Sie reserviert.<br />

Freuen Sie sich auf dieses Genuss-<br />

Wochenende der Extraklasse im Schwarzwald<br />

bei eigener Anreise.<br />

Die Ente geht neue kulinarische Wege<br />

Schon die Karte signalisiert den Neuanfang.<br />

„Schottischer Wildlachs: – Kieselsteine<br />

: Essiggurke“ steht da zu lesen,<br />

oder „Spareribs vom Steinbutt und Schwein:<br />

Kartoffeln – Majoran“. Fein komponierte Genüsse,<br />

auf das Wesentliche reduziert. So wie<br />

die Küche von Tommy R. Möbius. „Weniger ist<br />

mehr“, lautet sein Credo.<br />

Anfang Juli hat der 36-jährige Leipziger die Leitung<br />

der Kulinarik des Restaurants Die Ente<br />

im SeeHotel in Ketsch übernommen, sehr zur<br />

Freude der Besitzer Hans und Susanne Keppel.<br />

Hans Keppel kann sich noch genau an den ersten<br />

Kontakt mit Möbius erinnern. Zusammen<br />

mit seinem Freund Martin Scharff, Sternekoch<br />

in der Wartenberger Mühle in der Nordpfalz,<br />

war er auf Entdeckungsreise durch die besten<br />

kulinarischen Adressen Wiens. „Ich kann mich<br />

noch heute an die Speisenfolge erinnern, so fasziniert<br />

war ich“, erzählt er von seinem Besuch<br />

im Restaurant Walter Bauer. Möbius hatte hier<br />

einen Stern erkocht und ihn sechs Jahre verteidigt,<br />

zuvor hatte er schon den Wiener Edel-Italiener<br />

„Fabios“ in die Sterne-Liga geführt. „Damals<br />

habe ich meine Karte dagelassen“, erinnert<br />

sich Keppel und lacht: „Jetzt, vier Jahre später,<br />

hat es geklappt, ihn zu verpflichten.“<br />

Im Frühjahr stand Tommy R. Möbius plötzlich<br />

unangemeldet im idyllischen Restaurant Die<br />

Ente mitten im Naturschutzgebiet am Ketscher<br />

Anglersee. Nach fast zehn Jahren in Wien wollte<br />

er sich beruflich neu orientieren. „Die Familie<br />

Keppel steht hinter mir. Ich verantworte den<br />

gesamten kulinarischen Bereich und darf meine<br />

Vorstellungen umsetzen“, stellt er nun zufrieden<br />

fest. Möbius’ Küche ist mediterran und puristisch<br />

„straight, geradeaus“, nennt er das. Inspirieren<br />

lässt er sich durch die Vielfalt der Aromen<br />

und seltene Kräuter. Zwei Jahre beim Drei-Sterne-Koch<br />

Joachim Wissler haben ihn geprägt.<br />

Kompromisse bei der Qualität der Zutaten<br />

macht Tommy R. Möbius nicht. „Ich stehe zu<br />

jedem Gericht auf der Karte“, erzählt er: „Das<br />

können auch ganz einfache Dinge wie Kartoffelpüree<br />

sein. Aber auch Kartoffelpüree kann<br />

zum Umfallen gut schmecken.“ Acht Jahre lang<br />

zählte er zu den erfolgreichsten Köchen Österreichs.<br />

Das soll sich nun auch in der Ente in<br />

Ketsch auf jedem Teller zeigen.<br />

SeeHotel Restaurant Die Ente<br />

Kreuzwiesenweg 5<br />

68775 Ketsch<br />

Telefon: 06202/69 70<br />

www.seehotel.de<br />

Promotion<br />

So können Sie gewinnen<br />

Mitmachen auf www.ubibene.eu oder per<br />

Postkarte mit dem Stichwort „Geldermann“<br />

an UBI BENE, Nadine Guillium, PF 10 21 64,<br />

68021 Mannheim. Einsendeschluss ist der<br />

30.09.<strong>2011</strong> (Datum des Poststempels)<br />

Der Rechtsweg sowie eine Barauszahlung<br />

des Gewinns sind ausgeschlossen.<br />

Dieser Preis im Wert<br />

von ca. 450 Euro wurde<br />

gestiftet von:<br />

www.geldermann.de<br />

70 UBI BENE<br />

UBI BENE 71


Promotion<br />

Lust auf Genuss<br />

Ein Besuch in der Galeria Gourmet ist wie eine Reise: Sie führt durch die Kontinente der Welt und durch<br />

die Regionen, in denen Genießen im Mittelpunkt des Lebens steht. Qualität, Vielfalt und Frische – nach<br />

diesen Maximen wird das umfangreiche Sortiment der Lebensmittelabteilung in der Galeria Kaufhof am<br />

Mannheimer Paradeplatz sorgsam ausgewählt.<br />

Lust auf Genuss<br />

GOURMET<br />

Jeden Monat<br />

30 kulinarische<br />

Angebote.<br />

1<br />

12<br />

8<br />

30<br />

Frische, Qualität und Vielfalt aus der Region und aus der ganzen Welt: Nach diesen Maximen stellt die<br />

Galeria Gourmet am Paradeplatz ihr exquisites Sortiment zusammen.<br />

Die Reise beginnt im Odenwald. Sie<br />

führt über Österreich und die Schweiz<br />

nach Frankreich und Spanien – wer vor<br />

der Käsetheke der Galeria Gourmet im Basement<br />

des Kaufhofs am Mannheimer Paradeplatz<br />

steht, hat die Qual der Wahl. Rund 250 Käsesorten<br />

laden hier zum Probieren ein, darunter<br />

eine riesige Auswahl an Ziegenmilch- und laktosefreien<br />

Produkten. Nicht anders ist es ein paar<br />

Meter weiter an der Wurst-Auslage. 350 verschiedene<br />

Delikatessen, von der italienischen<br />

Salami über den spanischen Schinken bis hin<br />

zum hausgemachten Fleischsalat verlocken<br />

zum Genießen. Auf diesen Fleischsalat sind sie<br />

hier besonders stolz. „Den macht unsere Frau<br />

Hammer nach ihrem Geheimrezept“, verrät Geschäftsführer<br />

Hendrik Hoffmann: „Wenn sie im<br />

Urlaub ist, haben wir ihn nicht im Sortiment.“<br />

Es ist ein Spagat, der gelingt: Frische Produkte<br />

aus der Region werden kombiniert mit dem<br />

Besten aus aller Welt. Ab September wird die<br />

hauseigene Metzgerei auch das zarte Fleisch<br />

des Schwäbisch-Hällischen Landschweins verarbeiten.<br />

Gerade wurde eine Kooperation mit<br />

dem Hegehof in Ladenburg vereinbart, was Abteilungsleiterin<br />

Elena Gashi besonders freut, die<br />

den Kontakt hergestellt hatte. „Wir können hier<br />

in Absprache mit dem Konzern mit lokalen Produzenten<br />

zusammenarbeiten“, erzählt sie: „Das<br />

sichert die Frische und den Geschmack unserer<br />

Waren.“ Und Hoffmann ergänzt: „Und viele<br />

unserer Kunden kaufen bewusst ein. Sie wollen<br />

wissen, woher die Waren kommen und wie sie<br />

verarbeitet wurden. Das können wir immer lückenlos<br />

nachvollziehen.“<br />

Die Reise geht auf dem Wasserweg weiter. Im<br />

Lebendfischbecken schwimmen Saiblinge und<br />

Forellen, ab Anfang Dezember startet der Verkauf<br />

von Karpfen – das Exemplar für die Weihnachtstafel<br />

kann sich jeder Kunde persönlich<br />

aussuchen. Meeresfische, marinierte Garnelen<br />

und mehrere Sorten gebeizter kanadischer<br />

Lachs, der frisch vom ganzen Stück gesäbelt<br />

wird, lassen Liebhabern schon beim Betrachten<br />

das Wasser im Mund zusammenlaufen.<br />

Auch Produkte aus Asien sind im Sortiment gut<br />

vertreten – und der aromatisch-zuckrige Leatherwood-Honig<br />

aus Neuseeland findet immer<br />

mehr Freunde auch in Europa. Ländertypische<br />

Produkte sind übersichtlich in den Regalen geordnet.<br />

Whisky-Freunde können aus 1<strong>00</strong> verschiedenen<br />

Sorten auswählen.<br />

Für besondere Qualität bürgt das Siegel „Edition<br />

Gourmet“, das auf ausgewählten Produkten<br />

prangt. Darunter sind Kreationen der Starköche<br />

Johann Lafer und Alfons Schuhbeck, aber auch<br />

Pasta und griechisches Olivenöl. „Wer für ein<br />

Menü außergewöhnliche Zutaten sucht, wird<br />

sie bei uns finden“, verspricht Hendrik Hoffmann<br />

mit Blick auf die reichhaltige Auswahl an<br />

Gewürzen. Gerade vor den Wochenenden lockt<br />

dies auch viele Kunden aus der ganzen Region<br />

an den Paradeplatz, die es sich dann noch gern<br />

an der Champagner-Bar gemütlich machen. Ab<br />

Herbst wird diese Bar um das „Braufactum“ erweitert.<br />

Wer Bier bevorzugt, kann dann außergewöhnliche<br />

Bierspezialitäten aus aller Herren<br />

Länder genießen. Und wer nach dieser Reise<br />

den Kaufhof verlässt, der hat die ganze Welt in<br />

seiner Tasche.<br />

Galeria Kaufhof Mannheim<br />

P1 am Paradeplatz<br />

68161 Mannheim<br />

Tel. 0621 380450<br />

Öffnungszeiten<br />

Montag bis Samstag 9.30 Uhr bis 20 Uhr<br />

1117<strong>00</strong><br />

Entdecken Sie jeden Monat neue kulinarische Highlights in Ihrer GALERIA Gourmet. Es erwarten<br />

Sie Innovationen, regionale Spezialitäten oder Exklusivprodukte, die nur bei uns<br />

zu finden sind. An 30 festgelegten Stellen bekommen Sie den ganz großen Geschmack<br />

zum kleinen Preis. Achten Sie nur auf den grünen Gourmet­Punkt mit der Nummer und Sie<br />

können 30 Mal den besonderen Genuss erleben. Gehen Sie mit uns auf GourmetTOUR.<br />

Wir freuen uns auf Sie!<br />

72<br />

UBI BENE<br />

in C2<br />

Mannheim | P1/Am Paradeplatz


Diesbach<br />

5 Jahre – 5 Geschenke: Zum Geburtstag von UBI BENE verlosen wir<br />

fünf Geschenke der extraklasse. Zum Beispiel den schlanksten<br />

Kaffeevollautomaten der Welt aus dem Hause Jura.<br />

Jahre<br />

<strong>Ubi</strong> <strong>Bene</strong><br />

Kaffeehaus-Kultur<br />

Genießen Sie beste Kaffee-Qualität, wie Sie<br />

sie bisher nur aus der italienischen Café-Bar<br />

kannten, auch zuhause! Der Espressovollautomat<br />

ENA 7 Coffee Cherry ist schlanke 23,8<br />

Zentimeter schmal, doch er hat es in sich:<br />

Die Aroma-Boost-Funktion liefert mit einem<br />

Extra-Kaffee-Kick frische Energie, wann<br />

immer sie gebraucht wird. Weitere Specials<br />

des bedienerfreundlichen Blickfangs in jeder<br />

Küche sind die Cappuccino-Düse, das Pre-<br />

Brew-Aroma-System und ein Hochleistungs-<br />

Kegelmahlwerk.<br />

So können Sie gewinnen<br />

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Postkarte mit dem Stichwort „ExpertEsch“<br />

an UBI BENE, Nadine Guillium, PF 10 21 64,<br />

68021 Mannheim. Einsendeschluss ist der<br />

30.09.<strong>2011</strong> (Datum des Poststempels). Der<br />

Rechtsweg sowie eine Barauszahlung des<br />

Gewinns sind ausgeschlossen.<br />

Dieser Preis im Wert<br />

von 749 Euro wurde<br />

gestiftet von:<br />

www.expert-esch.de<br />

UBI BENE 75


unternehmen<br />

Rivoluzione del Pane<br />

Goldbraun schimmert die knusprig zarte Kruste. Sie knackt verlockend. Und dieser Duft … Frisch,<br />

würzig – authentisch. Die Nase verirrt sich immer wieder in die Brottüte. Betörend wie ein Parfum ist<br />

diese Mischung aus Oliven und Thymian. Widerstand zwecklos. Einmal den verführerischen Aromen<br />

erlegen, wandert nach dem ersten Bissen die Hand immer wieder zum Brotkorb. „Hmmm, mehr!“,<br />

verlangen Nase und Gaumen.<br />

Die Bäckerei Kapp aus Edingen-Neckarhausen<br />

verspricht nicht zuviel mit<br />

ihrem Beinamen „Artisan Boulanger“.<br />

Denn was die gerade einmal zehn Quadratmeter<br />

große Backstube in dem verschlafenen Fleckchen<br />

zwischen Mannheim und Heidelberg verlässt,<br />

ist mehr als herkömmliche Backware. Es<br />

ist essbare Handwerkskunst. Dabei blickt Peter<br />

Kapp, der die überaus schmackhafte „Rivoluzione<br />

del Pane“ in der elterlichen Bäckerei vor<br />

knapp zehn Jahren ins Rollen gebracht hat, auf<br />

eine 1<strong>00</strong>-jährige Familientradition zurück.<br />

Seine aktuell knapp 40 Brotsorten haben nur<br />

wenig mit dem gemein, was Peter Kapp während<br />

seiner Ausbildung zum Bäcker- und Konditormeister<br />

gelernt hat. Und wohl gerade deshalb<br />

kommen die revolutionären Kreationen à<br />

la Kapp vor allem bei der gehobenen Gastronomie<br />

so gut an: Weißer Bock, Deidesheimer Hof,<br />

Grissini oder das Schwarz zählen unter anderem<br />

zu seinen Abnehmern. Im Qube in Heidelberg<br />

haben seine Backwaren erst kürzlich den<br />

Champagner vom Buffet verdrängt und auch<br />

das Magazin „Feinschmecker“ zählt ihn zu den<br />

besten Bäckern Deutschlands.<br />

Geschmack braucht<br />

Spitzenqualität<br />

„Ich bin nur der Bäcker!“, betont Peter Kapp<br />

immer wieder, aber er beschreitet in vielerlei<br />

Hinsicht ganz eigene Wege. Dabei lässt er sich<br />

weder bei Zutaten noch Herstellung und schon<br />

gar nicht beim Geschmack auf Kompromisse<br />

ein. Sein erklärtes Ziel ist es, der Beste zu sein.<br />

„Ich will damit nicht reich werden, aber ich will<br />

das beste Brot machen“, betont der 50-Jährige,<br />

der die Augen schließt, wenn er über seine<br />

Brot-Visionen spricht. Auf die Frage, wie er dieses<br />

Ziel erreichen will, zitiert Kapp gerne seinen<br />

engen Freund Carlo Petrini, Begründer der<br />

Slow-Food-Bewegung: „Geschmack braucht<br />

Spitzenqualität.“<br />

Seine Leidenschaft für außergewöhnliches Brot<br />

– die er seit 2<strong>00</strong>8 öffentlich mit einem selbst<br />

entworfenen Revolutions-Logo auf dem T-Shirt<br />

bekundet – nimmt ab und an durchaus obsessive<br />

Züge an. Kapp räumt ein: „Es kommt vor,<br />

dass ich einen Tag lang nichts anderes esse als<br />

Brot. Und das nur, um herauszufinden, was ich<br />

noch besser machen kann.“ Seine Vorbilder<br />

sieht Kapp übrigens in Frankreich.<br />

Es sind die kleinsten Geschmacksnuancen,<br />

an denen der Bäckermeister feilt. Da macht<br />

er auch bei seinem Verkaufsschlager wie dem<br />

Pane di Nittardi, das er 2<strong>00</strong>2 kreierte, oder seinen<br />

französischen Weißbroten keine Ausnahme.<br />

Kapp ist stets auf der Suche nach dem perfekten<br />

Brot. Und ist ein neues Rezept mit den<br />

gegebenen Zutaten nicht in der Qualität und zu<br />

einem rentablen Preis zu produzieren, wandert<br />

es in Kapps Schreibtischschublade. Dort wartet<br />

es geduldig auf seinen großen Auftritt.<br />

Diese Geduld bringt der Brotrevolutionär aus<br />

Edingen-Neckarhausen auch seinen Kreationen<br />

gegenüber auf, denn in Zeiten von Backmischungen<br />

und industriell hergestellter Einheitsware<br />

setzt der Perfektionist im wahrsten<br />

Sinne des Wortes auf Handarbeit. Die Zutaten<br />

werden von Hand abgewogen, der Teig von<br />

Hand aufgearbeitet und das Wichtigste – die<br />

Teiglinge dürfen über Nacht beziehungsweise<br />

bei seinen französischen Landbroten sogar bis<br />

zu drei Tage ruhen, bevor sie auf Stein gebacken<br />

werden.<br />

Jedes Brot ist ein Unikat<br />

Durch die lange Teigruhe entstehen die auffallend<br />

großen Löcher in der Krume von Kapps<br />

Broten und diese sind für Geschmack und<br />

Konsistenz ganz entscheidend. Ein weiterer<br />

Kniff, der sich auf den Geschmack auswirkt, ist<br />

die Kruste selbst. Um deren Anteil zu erhöhen,<br />

schneiden die sieben „Artisan Boulanger“ in der<br />

Kapp’schen Backstube die Brote in besonderer<br />

Weise ein. Schon beim Aufschneiden der fertigen<br />

Backwaren wird der Unterschied deutlich:<br />

Die Kruste ist kross auf den Punkt. Das Messer<br />

gleitet einfach hindurch. Die duftende Krume<br />

im Inneren ist aromatisch und saftig.<br />

Dass Artischocken, Tomaten und Oliven nicht<br />

in immer gleicher Anordnung auf Kapps Fougasse<br />

Riviera zu finden sind, dass seine Saaten-<br />

und Mehrkornbrote ab und an in der Form<br />

etwas abweichen oder dass Baguettes nicht immer<br />

exakt die gleiche Länge haben, ist Schöpfer<br />

und Feinschmeckern gleich. Jedes einzelne<br />

Brot ist ein Unikat und in seiner Einzigartigkeit<br />

Beweis für die „handwerkliche Arbeit und <br />

Essbare Handwerkskunst: Mit seinen knapp 40 Brotsorten<br />

beschreitet Peter Kapp ganz eigene Wege.<br />

76 UBI BENE<br />

UBI BENE 77


unternehmen<br />

macht nur das, was mit Leidenschaft getan<br />

wird – ohne sie geht es nicht.“<br />

Glückwunsch<br />

An Leidenschaft und Ideen mangelt es Peter<br />

Kapp, der auch in Sachen Wein kein unbeschriebenes<br />

Blatt ist, jedenfalls nicht. Auf großen<br />

Weinmessen ist er als Fachmann wie Lieferant<br />

für die unverzichtbaren Backwaren gefragt.<br />

Doch aktuell spürt er in seinen Brot-Kollektionen<br />

gezielt „dem Urgeschmack einer Region<br />

– dem Terroir – nach“. Wie ein Detektiv sucht<br />

Kapp nach alten Rezepten, nach Kniffen und<br />

tradierten Herstellungsweisen – mit dem Ziel:<br />

„Diesen einen einzigartigen, charakteristischen<br />

und ganz unverwechselbaren Geschmack zu<br />

kreieren.“ Bei Provence und Piemont scheint<br />

ihm dies bereits gelungen. Vielleicht schmecken<br />

wir irgendwann die Metropolregion?<br />

Charlotte, Tochter von Hendrik Hoffmann,<br />

Galeria Kaufhof<br />

„Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag<br />

und herzlichen Dank für schöne Abende in<br />

sturmfreier Bude mit meiner Babysitterin.<br />

Mama und Papa finden nämlich immer wieder<br />

tolle Tipps zum Ausgehen, aber auch zu<br />

Ausflügen mit mir! Macht weiter so! “<br />

Text: Cordula Schuhmann<br />

Fotos: Christoph Blüthner •<br />

Weitere Informationen<br />

www.baeckerei-kapp.de<br />

Kreuzritter des guten Geschmacks: Kapps Liebe zum Brot nimmt bisweilen obsessive Züge an.<br />

DIFFERENT<br />

WOMEN<br />

die damit verbundene Wertigkeit der Kapp-Produkte“,<br />

erklärt der Bäckermeister.<br />

Herstellung und Optik gehen also Hand in<br />

Hand mit Peter Kapps Credo: „Brot ist nicht irgendein<br />

Lebensmittel, sondern ein Genussmittel“.<br />

Und so wundert es nicht, dass so mancher<br />

Kapps Meisterstücke – nur diese wandern in<br />

den Verkauf – als geschmackliche Offenbarung<br />

bezeichnet. Aussagen, die Kapp in seiner Mission,<br />

Brotverzehr zu einem einzigartigen sinnlichen<br />

Erlebnis zu machen, nur bestärken.<br />

Kapp tüftelt und experimentiert, bis er das richtige<br />

Material – die optimalen Zutaten – gefunden<br />

hat: sizilianisches Meersalz, Cru-Olivenöl<br />

aus der Toskana, französische Grenaille-Kartoffeln<br />

oder die 40 Jahre alte Sauerteigmutter<br />

„Terra Madre“ aus Norditalien, die er in seiner<br />

winzigen Backstube eigenhändig fortführt.<br />

Denn „Qualität beginnt im Kopf“, so der Geschäftsmann,<br />

der bestens zu kalkulieren weiß.<br />

Ein Bäcker in Bikerkluft<br />

Die Sinne des Bäckers in Bikerkluft sind ständig<br />

hellwach, wenn es um neue Geschmackserlebnisse<br />

geht. Abenteuerlich sind für den<br />

bodenständigen Familienvater in dieser Hinsicht<br />

– wie könnte es anders sein – Reisen<br />

zur Wiege der Slow-Food-Genusskultur: ins<br />

Piemont. Hier trifft er auf Gleichgesinnte,<br />

knüpft wertvolle Geschäftskontakte und fühlt<br />

sich, wie er betont, zu Hause. Seine Auszeiten<br />

führen den Kreuzritter des guten Geschmacks<br />

immer wieder dorthin, und so entdeckt er hier<br />

eine Mühle, die alte Getreidesorten auf Stein<br />

mahlt, dort einen Bauern, der ihm Haselnüsse<br />

für sein Apricot et Noisette aus der Piemont-<br />

Collection liefert.<br />

Ob seine Kunden diesen Aufwand zu würdigen<br />

wissen? Peter Kapp ist davon überzeugt, dass<br />

„fast alle instinktiv wissen, was wirklich gut ist“.<br />

Was viele Menschen, seiner Meinung nach,<br />

trainieren sollten, ist ihr Geschmackssinn. Und<br />

was sich jeder merken sollte: „Dass Genuss nie<br />

etwas mit Geld zu tun hat.“ Denn die Vorfreude<br />

auf ein Essen, das Erlebnis selbst und die zufriedene<br />

Erinnerung daran machen Genuss für<br />

Peter Kapp aus. Daher wünscht er sich – und<br />

schließt erneut die Augen –, dass mit Andacht<br />

und Respekt für den Fleiß derjenigen, die Genuss<br />

erst möglich machen, gegessen werden<br />

sollte. Seinen Lehrlingen, die nicht selten unter<br />

den besten ihres Jahrgangs sind, gibt er daher<br />

auch immer eines mit auf den Weg: „Glücklich<br />

P6, 12 · 68161 Mannheim · Fon +49 (0)621-178 14 21 · www.different-women.de · info@different-women.de<br />

78 UBI BENE<br />

UBI BENE 79


kunstsinn<br />

Easy to wear<br />

Alexej Ballach macht Mode für die Momente der<br />

Leichtigkeit des Seins. Seine erste eigene Kollektion<br />

hat gleich ein Ausrufezeichen gesetzt: mit lässigen<br />

und doch figurbetonten Schnitten, anschmiegsamen<br />

Materialien und farbigen Akzenten, die die Grundtöne<br />

Schwarz und Anthrazit brechen. UBI BENE stellt in<br />

einer neuen Serie Designer der Region vor.<br />

80 UBI BENE<br />

UBI BENE 81


kunstsinn<br />

82 UBI BENE<br />

UBI BENE 83


kunstsinn<br />

„Ich mag die etwas andere Form“<br />

Auf den Bildschirm seines Computers hat<br />

der Mannheimer Modedesigner Alexej Ballach<br />

einen Satz geschrieben, der ihn immer<br />

wieder neu motiviert. „Der Beginn einer Karriere<br />

ist ein Geschenk der Götter. Der Rest ist<br />

harte Arbeit“, steht da zu lesen. Gerade hat<br />

der 26-Jährige seine erste eigene Kollektion<br />

für den Sommer <strong>2011</strong>/2012 vorgestellt. Die<br />

harte Arbeit hat also gerade erst begonnen.<br />

Herr Ballach, wie fühlt es sich an, die erste<br />

eigene Kollektion in Händen zu halten?<br />

Alexej Ballach: Es ist ein bisschen zwiespältig:<br />

auf der einen Seite natürlich sehr<br />

schön, aber auf der anderen Seite auch ein<br />

bisschen beängstigend. Ich habe jetzt eine<br />

große Verantwortung gegenüber meinen<br />

Produzenten, den Shops, die ich beliefere<br />

und natürlich den Kunden, die die Sachen<br />

tragen. Das Zeichnen und Entwerfen<br />

macht zur Zeit vielleicht 20 Prozent meiner<br />

Arbeit aus. Der Rest ist Planung, Strategie.<br />

Sie sind gerade mal 26. Wann wussten<br />

Sie, dass Mode und Design Ihr Ding ist?<br />

Ballach: Das war eher Zufall. Ich bin im<br />

Alter von zehn Jahren aus Russland nach<br />

Deutschland gekommen. Gezeichnet und<br />

entworfen habe ich eigentlich schon seit<br />

ich denken kann. Meine Eltern haben mich<br />

früh gefördert. Ich habe viel ausprobiert<br />

und bin schließlich bei der Mode gelandet.<br />

Das Handwerk habe ich auf der Brigitte-<br />

Kehrer-Schule gelernt ...<br />

... die Modeschule in Mannheim ...<br />

Ballach: ... ja, und da habe ich das nötige<br />

Know-how gelernt, um eine Kollektion eben<br />

auch im Alleingang auf die Beine stellen zu<br />

können. Schon während des Abschlusssemesters<br />

habe ich begonnen, eigene Designs<br />

zu realisieren und zu verkaufen. Dabei<br />

ging es vor allem um Malerei auf T-Shirts,<br />

denn ich habe die Druckmotive tatsächlich<br />

von Hand gemalt. Danach habe ich für<br />

Sabotage und Suspect entworfen. Nach<br />

ein paar Saisons habe ich dann mit einem<br />

Partner das T-Shirt-Label Oak Trees Lab<br />

gegründet. Mein neuestes Projekt ist MA-<br />

MASO, für das ich auch entwerfe. Und jetzt<br />

war es Zeit für die erste eigene Kollektion.<br />

Sie haben dafür Seide verwendet. Wieso?<br />

Ballach: Ich liebe diesen Werkstoff. Außerdem<br />

wird in diesem Thema meiner Meinung<br />

nach viel zu wenig experimentiert.<br />

Ich mag bequeme, lässige Kleidung, eben<br />

easy to wear. Und ich wollte ein Material,<br />

das sich gut auf der Haut anfühlt. Seide<br />

erzeugt solche positiven Gefühle. Meine<br />

Seide ist stone-washed, was sie flauschig<br />

macht und ihr einen ganz speziellen<br />

Schimmer gibt.<br />

Die Farbtöne Schwarz und Anthrazit dominieren.<br />

Ballach: Das sind meine Lieblingsfarben.<br />

Außerdem stehen sie jedem. Und man<br />

kann sie ideal mit bunten Akzenten kombinieren.<br />

Schwarz zieht sich wie ein roter,<br />

beziehungsweise schwarzer Faden durch<br />

meine Entwürfe. Um dieses Zentrum baue<br />

ich die bunten Farben auf, aktuell gewaschenes<br />

Rot und Flieder.<br />

Die Schnittführung ist in Ihrer Kollektion<br />

häufig oversized, aber dennoch sehr figurbetont.<br />

Ballach: Das liegt an der Stoffauswahl und<br />

an den Schnitt- und Ausschnittformen. Ich<br />

mag verrutschte Ausschnitte, die etwas<br />

andere Form. Meine Freundin Anjelika<br />

muss oft als Model herhalten, wenn ich<br />

einen neuen Shape probiere. Sie ist meine<br />

wichtigste Beraterin und auch zuständig<br />

für das Styling der Imagefotos. Mein Ziel<br />

ist es auch nicht, einen kompletten Look<br />

zu kreieren, sondern Teile zu entwerfen,<br />

die jeder nach seinem Geschmack immer<br />

wieder neu kombinieren kann.<br />

Wie waren die Reaktionen?<br />

Ballach: Sehr positiv. Ich war zum Beispiel<br />

gerade in Berlin auf Promotion-Tour<br />

und die Shops waren sehr empfänglich für<br />

meinem Look. Weitere Städte in Deutschland<br />

sollen folgen, auch der Markt auf Ibiza<br />

ist für mich sehr interessant.<br />

Apropos Berlin: Ihre Mode wirkt sehr<br />

großstädtisch. Nie daran gedacht, in die<br />

Hauptstadt zu gehen?<br />

Ballach: Warum sollte ich das tun? Ich bin<br />

oft in Berlin, auch in Paris und London,<br />

und schaue mir an, was die Leute so tragen.<br />

Ballach-Berlin, das würde sich vielleicht<br />

auf der Visitenkarte gut machen.<br />

Aber ich habe hier doch alles. Es gibt eine<br />

große Kreativität hier, ein gutes Netzwerk,<br />

Mannheim liegt sehr zentral und wenn ich<br />

über die Kurpfalzbrücke laufe und nachts<br />

die Lichter im Wasser sehe, dann habe ich<br />

fast romantische Gefühle. Und das wichtigste:<br />

Die Leute hier sind geradeheraus.<br />

Die sagen dir ehrlich, was sie von deinen<br />

Sachen halten.<br />

Und? Was sagen sie, vor allem über den<br />

Schnitt Ihrer Herrenhosen?<br />

Ballach: Okay, die Inspiration dafür<br />

stammt nicht aus Mannheim, sondern aus<br />

Berlin. Ich bin da mit Freunden durch die<br />

Clubs gezogen und in der U-Bahn morgens<br />

um halb sieben haben wir einen dünnen<br />

Typ gesehen, dem die Röhre, die er trug,<br />

einfach zu breit war. Sie hing dadurch sehr<br />

viel tiefer, aber diese Optik hat mir prinzipiell<br />

gefallen. Zuhause habe ich dann mit<br />

verschiedenen Stoffen und dem tiefsitzenden<br />

Schritt experimentiert. Mit Seide funktioniert<br />

das optimal.<br />

Das kann aber nicht jeder tragen, oder?<br />

Ballach: Wer es lieber mag, kann meine<br />

Hemden und Jacken ja auch mit Jeans<br />

kombinieren. Aber grundsätzlich gilt: Jeder<br />

kann alles tragen. Er muss es nur mit<br />

Überzeugung tun.<br />

Interview: Ute Maag<br />

Weitere Informationen<br />

www.alexejballach.com<br />

Fotos: Christian Dammert •<br />

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84 UBI BENE<br />

UBI BENE 85


kunstsinn<br />

Auf neuen Wegen<br />

zu alten Sagen<br />

Im Wormser Nibelungenmuseum gibt es nicht viel zu sehen – dafür<br />

umso mehr zu hören und zu erleben: Das Haus ist als begehbares<br />

Hörbuch konzipiert und setzt konsequent auf museumspädagogische<br />

Angebote, um die Mythenthematik zu vermitteln. Dieses Jahr feiert<br />

das Haus sein zehnjähriges Bestehen.<br />

Der begeisterte Ruf hallt laut durch die<br />

alten Mauern: „Wir haben ihn! Wir<br />

haben den Schatz gefunden!“, schreien<br />

Hannah und ihre Geburtstagsgäste. Das<br />

klingt gut. Sehr gut sogar – denn der Schrei ertönt<br />

in Worms. Sie erinnern sich? Worms: Nibelungenstadt.<br />

Schauplatz zahlreicher Szenen<br />

des berühmten Siegfried-Mythos. Hier irgendwo<br />

muss er doch liegen, der sagenumwobene<br />

Schatz der Nibelungen.<br />

Im Rhein soll Hagen die Kostbarkeiten angeblich<br />

versenkt haben – oder etwa doch woanders?<br />

Hannah und ihre Freunde jedenfalls sind<br />

in einem Turm der alten Stadtmauer fündig geworden.<br />

Aber Moment – hier kann Hagen den<br />

Schatz nicht versteckt haben, denn zu seinen<br />

(angenommenen) Lebzeiten war das Bollwerk<br />

noch gar nicht gebaut. Auch dass der Recke<br />

Gummibärchen, wie sie die Kinder jetzt stolz<br />

aus der von ihnen entdeckten Schatulle kramen,<br />

vor der wütenden Kriemhild in Sicherheit<br />

bringen wollte, ist eher unwahrscheinlich …<br />

Nun ja, dann war es wohl doch nicht der ganz<br />

große Coup, den die Geburtstagsgesellschaft<br />

gelandet hat – mit den Nibelungen hatte ihre<br />

Schatzsuche aber allemal zu tun: Hannahs Fest<br />

war der 150. Kindergeburtstag, den das Nibelungenmuseum<br />

Worms ausgerichtet hat. Bei<br />

der Museumsrallye erkundet das Geburtstagskind<br />

mit seinen Gästen die historische Stadtmauer<br />

mit Wehrgang und Türmen. Von Janine<br />

Georgoulis aus dem museumspädagogischen<br />

Team erfahren die Schatzsucher nebenbei einiges<br />

über das Nibelungenlied und das Leben<br />

im Mittelalter. Anschließend wird gemalt oder<br />

gebastelt: Amulette, Ritterhelme, Glasmalerei,<br />

Metallprägetechnik – das Geburtstagskind hat<br />

die Wahl.<br />

Seit 2<strong>00</strong>6 organisiert das Team des Nibelungenmuseums<br />

solche Themengeburtstage – ein<br />

Baustein in einem ganzen Sortiment von museumspädagogischen<br />

Angeboten. Neben den regelmäßigen<br />

Treffen der „Museumskids“ und den<br />

Ferienspielen stehen auch Schreibwerkstätten<br />

oder Theaterprojekte auf dem Programm. Das<br />

Haus kooperiert außerdem mit verschiedenen<br />

Schulen. Doch nicht nur die Kinder stehen im<br />

Mittelpunkt der Angebote. Auch Erwachsene<br />

sollen mit außergewöhnlichen Themenworkshops<br />

oder szenischen Führungen für die Welt<br />

der Nibelungen begeistert werden.<br />

Radikales Nebeneinander<br />

von Alt und Neu<br />

Dass das nicht immer einfach sein würde, dürfte<br />

den Planern spätestens dann klar geworden<br />

sein, als sie Ende der 1990er Jahre mit ihren<br />

Konzepten für den Museumsneubau auf erbitterten<br />

Widerstand bei Teilen der Wormser<br />

Bevölkerung stießen. Schon von außen lässt<br />

das Museum seinen nicht-alltäglichen Ansatz<br />

erkennen: Spitzbögige Pavillons aus Glas <br />

Das Nibelungenmuseum ist kompromisslos anders: Spitzbögige Pavillons aus Glas und<br />

Metall sind eingebettet in die Original-Stadtmauer aus dem zwölften Jahrhundert.<br />

86 UBI BENE<br />

UBI BENE 87


kunstsinn<br />

dimensionalen Zauberstab windet, das „Rütelin“<br />

– versehen mit tausenden von Bildern,<br />

die alle in Beziehung zum Nibelungen-Epos<br />

stehen.<br />

Der fiktive Erzähler fasst die Handlung des<br />

ursprünglichen literarischen Werkes zusammen<br />

und zeichnet die einzelnen Etappen der<br />

Mythenbildung nach, bis hin zum Missbrauch<br />

des Stoffes durch die Nationalsozialisten. Vom<br />

Sehturm gelangt der Besucher auf den Wehrgang<br />

und begibt sich auf eine Zeitreise: Stadtansichten<br />

und Geräusche führen vom betriebsamen<br />

Worms der Jetzt-Zeit bis zurück zum<br />

beschaulich-ländlichen Klangteppich der mittelalterlichen<br />

Stadt um 12<strong>00</strong>. „Willkommen nun<br />

in meiner Werkstatt, meiner Schreibstube!“,<br />

begrüßt der „Autor“ seine Gäste schließlich im<br />

„Hörturm“ – hier gibt er Auskunft darüber, wie<br />

das Nibelungenlied geschrieben wurde.<br />

Auf hölzernen Sesseln thronend lauschen die<br />

Besucher Auszügen aus dem Nibelungenlied,<br />

die auf mittelhochdeutsch gesprochen und simultan<br />

übersetzt werden. Im unterirdischen<br />

Mythenlabor schließlich laden interaktive<br />

Wandterminals ein zur weiteren Beschäftigung<br />

mit der Welt der Sagen.<br />

„Ein Mythos ist ein ganzheitliches Phänomen.<br />

Keine einzelne äußere Perspektive könnte ihn<br />

jemals objektiv beschreiben“, so schreiben<br />

die Mitglieder des Konzeptionsteams in ihrer<br />

Einführung. Folglich haben sie das Museum<br />

nicht als traditionelle Ausstellung, sondern als<br />

künstlerische Schöpfung gestaltet. Nicht alles<br />

erschließt sich auf den ersten Blick – Verzeihung:<br />

auf den ersten Ton. Aber vielleicht ist<br />

das auch gar nicht nötig – vielleicht liegt ja<br />

gerade darin der Reiz, den Verstand auch mal<br />

auszuschalten und sich intuitiv einem Stoff zu<br />

nähern, der in der Vergangenheit so sehr mit<br />

Deutungen überfrachtet wurde.<br />

Weitere Informationen<br />

www.nibelungenmuseum.de<br />

Text: Nicole Pollakowsky •<br />

Das Nibelungenmuseum<br />

Seit zehn Jahren gibt es das Nibelungenmuseum<br />

in Worms. Rund 20.<strong>00</strong>0 Besucher<br />

erleben jährlich die ungewöhnliche Ausstellung<br />

an der alten Stadtmauer. Passend<br />

zur Mythenthematik bietet das Museum<br />

zahlreiche Aktivitäten an. Dazu gehören<br />

ständig buchbare museumspädagogische<br />

Angebote ebenso wie einmalige Sonderveranstaltungen.<br />

Das unterirdisch gelegene<br />

Mythenlabor bietet Platz für wechselnde<br />

Präsentationen. Noch bis zum 16. Oktober<br />

ist hier die Sonderpräsentation „Jud Süß“<br />

zu sehen, passend zum Thema der diesjährigen<br />

Nibelungen-Festspiele.<br />

Nibelungenmuseum Worms<br />

Fischerpförtchen 10<br />

67547 Worms<br />

Tel. 06241 202120<br />

Öffnungszeiten<br />

Dienstag bis Freitag 10 bis 17 Uhr<br />

Samstag und Sonntag 10 bis18 Uhr<br />

Isabell Schärf-Miehe, Museumsleiter Olaf Mückain und Ulrike Standke verfolgen einen museumspädagogischen Ansatz.<br />

Im Mythenlabor laden interaktive Wandterminals zur weiteren Beschäftigung mit der Welt der Sagen ein.<br />

und Metall, eingebettet in die Original-Stadtmauer<br />

aus dem zwölften Jahrhundert, der Entstehungszeit<br />

des Nibelungenliedes – wer für<br />

historisierende Nachbildungen der Vergangenheit<br />

schwärmt, wird sich mit diesem radikalen<br />

Nebeneinander von Alt und Neu nur schwer<br />

anfreunden.<br />

Ebenso kompromisslos anders ist das Nibelungenmuseum<br />

im Innern: Die sonst üblichen Exponate<br />

mit dazugehörigen Erläuterungen sucht<br />

man hier vergeblich. Es gibt keine Sammlung,<br />

kein Original, kein Kleinod – kurz: nichts, was<br />

sich in einer edlen Vitrine bei schöner Beleuchtung<br />

ausstellen ließe. Während andere<br />

Literaturmuseen zumindest das Wohnhaus des<br />

Autors oder einige seiner Habseligkeiten präsentieren<br />

können, stellt sich die Sache beim<br />

Nibelungenlied komplizierter dar. Der Verfasser:<br />

anonym. Der Inhalt seines Werkes: ein Mythos<br />

– ungewiss, ob die handelnden Personen,<br />

Geschlechter, Königshäuser je wirklich existiert<br />

haben. Unmöglich also, von ihnen eine Krone<br />

oder ein Schwert zu präsentieren – ganz zu<br />

schweigen vom Nibelungenschatz …<br />

Zeitreise mit<br />

sinnlichen Erlebnissen<br />

Museumsleiter Olaf Mückain sieht deshalb in<br />

der starken Fokussierung seines Hauses auf die<br />

Museumsvermittlung eine gute und nachhaltige<br />

Möglichkeit, die Besucher zu erreichen.<br />

„Das Konzept bestand von Anfang an darin, die<br />

Inhalte auf der sinnlichen Ebene zu präsentieren“,<br />

so Mückain. Sein Haus beschreibt der<br />

Museologe gerne als „begehbares Hörbuch“:<br />

Ausgestattet mit Audioguide begibt sich der<br />

Besucher auf eine Zeitreise und wird dabei<br />

von der sonoren Stimme Mario Adorfs gelenkt,<br />

der in die Rolle des angenommenen Autors des<br />

Nibelungenliedes schlüpft. Die beiden Themenräume<br />

des Museums sind untergebracht<br />

in zwei Wehrtürmen der alten Stadtmauer. Der<br />

erste Turm, der Sehturm, ist der Entstehungsund<br />

Rezeptionsgeschichte des Nibelungenmythos<br />

gewidmet. Der Besucher bewegt sich eine<br />

Wendeltreppe empor, die sich um einen über-<br />

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DIFFERENT<br />

fashion<br />

88 UBI BENE<br />

UBI BENE 89


Promotion<br />

Die Familienfotografin<br />

5 Jahre – 5 Geschenke: Zum Geburtstag von UBI BENE verlosen wir<br />

fünf Geschenke der extraklasse. Zum Beispiel ein Original-Kunstwerk<br />

des Mannheimer Künstlers Dietmar Brixy.<br />

Jahre<br />

<strong>Ubi</strong> <strong>Bene</strong><br />

Im Fotoatelier Ellen Keil nimmt man sich Zeit für die Kunden. „Bei<br />

uns gibt es keine Schnellschüsse“, sagt die Fotografen-Meisterin aus<br />

Mannheim: „Wir möchten jeden Kunden gut aussehen lassen, egal ob<br />

es sich um ein biometrisches Foto für den Reisepass oder ein aufwendiges<br />

Shooting handelt.“<br />

Seit 1995 betreibt Ellen Keil ihr Fotoatelier in Mannheim, 2<strong>00</strong>6 erfolgte<br />

der Umzug aus dem Stadthaus nach N3. Im eigenen Studio setzt sie Privatpersonen,<br />

Paare und ganze Familien ebenso professionell in Szene wie<br />

sie Auftragsarbeiten für Werbekampagnen ausführt. „Qualität ist unser<br />

oberstes Gebot“, erklärt sie: „Unser Ziel ist das künstlerische Foto. Das<br />

kann je nach Wunsch und Präferenz des Kunden ganz romantisch oder<br />

auch sehr grafisch gestaltet werden.“<br />

Einen Schwerpunkt hat sie auf Shootings mit Profi-Make-up und Styling gelegt.<br />

Zusammen mit zwei ausgebildeten Foto-Fachkräften inszeniert sie ihr<br />

Modell in vielfältigen Themenbereichen. „Das reicht vom Bewerbungsfoto<br />

über die Akt-Fotografie bis hin zum Phantasie-Thema.“ Den Gestaltungsmöglichkeiten<br />

auf Gesicht und Körper sind hier kaum Grenzen gesetzt.<br />

Mit den Jahren hat sich Ellen Keil zur „Familienfotografin“, wie sie es nennt,<br />

entwickelt. „Viele Kunden sind mir über Jahre treu“, freut sie sich: „Oft beginnt<br />

das im Teenageralter mit dem Passfoto für die erste Bewerbung. Mit<br />

Anfang 20 folgen erotische Fotos, dann die Hochzeitsbilder und wenn das<br />

erste Kind geboren wird, wird wieder ein Termin vereinbart.“ Viele junge<br />

Familien nutzen das „Schnuller-Ticket“ mit regelmäßigen Fototerminen im<br />

ersten Lebensjahr des Babys. „So begleite ich Menschen über Jahre hinweg“,<br />

sagt Ellen Keil und lacht dabei: „Die ersten Babys, die ich fotografiert<br />

habe, haben inzwischen schon Bewerbungsfotos bei mir machen lassen.“<br />

Ellen Keil Fotoatelier<br />

N3, 6<br />

68161 Mannheim<br />

Tel. 0621 155056<br />

E-Mail: info@keil-fotoatelier.de<br />

www.keil-fotoatelier.de<br />

Freudentaumel<br />

Bunte Farben, pralle Formen, reife, saftige<br />

Früchte – dieses Bild wird auch Sie immer<br />

wieder verzücken. „Rapture“ hat Dietmar<br />

Brixy das 50x60 Zentimeter große Kunstwerk<br />

in Öl auf Nessel genannt, das im Jahr 2010<br />

als Teil der Serie „Ripe and juicy“ entstand.<br />

Bei Ausstellungen begeistern die Bilder des<br />

Mannheimers, der sich am liebsten von seinem<br />

Garten im Alten Pumpwerk in Neckarau<br />

inspirieren lässt, Tausende Besucher. Dieses<br />

könnte bald Ihnen ganz allein gehören. Den<br />

Metallrahmen gibt es dazu.<br />

Glückwünsche – 5 jahre ubi bene<br />

So können Sie gewinnen<br />

Mitmachen auf www.ubibene.eu oder per<br />

Postkarte mit dem Stichwort „Brixy” an<br />

UBI BENE, Nadine Guillium, PF 10 21 64,<br />

68021 Mannheim. Einsendeschluss ist der<br />

30.09.<strong>2011</strong> (Datum des Poststempels). Der<br />

Rechtsweg sowie eine Barauszahlung des<br />

Gewinns sind ausgeschlossen.<br />

Andreas Kampmann, Sportiv Kampmann<br />

„UBI BENE ist die regionale Zeitschrift, die<br />

Kultur, Kommerz, Wissenschaft und Lifestyle<br />

in einer qualitativ hervorragenden Aufmachung<br />

für die Metropol-Region vereint.<br />

Mit hohem Anspruch, aber nicht überheblich<br />

– weiter so! Ich freue mich über jede neu erscheinende<br />

Ausgabe.“<br />

Annette Jung und Thomas Gruber, Square Werbeagentur<br />

Dr. Alexander Schubert, Curt-Engelhorn-<br />

Stiftung für die Reiss-Engelhorn-Museen<br />

„Liebes UBI BENE Team, eine pulsierende<br />

Großstadt braucht Kunst, Kultur, Szene,<br />

Netzwerke, Ausgefallenes und Originelles.<br />

Und sie braucht ein attraktives Lifestyle-<br />

Magazin, das darüber berichtet. Wie gut,<br />

dass Mannheim all das hat. Glückwunsch<br />

zum Fünfjährigen!“<br />

Dieser Preis im Wert<br />

von 1.850 Euro wurde<br />

gestiftet von:<br />

www.brixy.de<br />

90 UBI BENE<br />

UBI BENE 91


kunstsinn | buch-tipps<br />

kunstsinn | CD-tipps<br />

Eine Frau umsegelt als Mann die Welt. Eine Katze verändert das Leben von Menschen. Und<br />

Paarbeziehungen sind nicht mehr zeitgemäSS. Drei UBI BENE-Empfehlungen für den Herbst.<br />

Alte und neue Stars: Metal-Legende Lemmy Kilmister findet ungeahnt zarte Töne, die<br />

Musikwelt huldigt Buddy Holly, und Miloš KaradagliC spielt schwindelerregend Gitarre.<br />

Von Frauen in Hosen<br />

Von Katzen und Menschen<br />

Vom Glück der Trennung<br />

Head Cat<br />

Diverse Interpreten<br />

Miloš Karadaglic<br />

Mary Linley will nur eines – Botanikerin werden.<br />

Es ist eine Katze, schwarz, schäbig und ver-<br />

Dieses Manifest deckt es auf: Die Paarbezie-<br />

Walk The Walk ... Talk The Talk<br />

„Rave On Buddy Holly“<br />

Mediterráneo<br />

Im England des späten 18. Jahrhunderts ist das<br />

wahrlost, die das Leben der Protagonisten in<br />

hung ist nichts als eine große Lüge. Sie steht<br />

kein leichtes Unterfangen. Was Mary als Frau<br />

Constantin Göttferts erstem Roman in Bahnen<br />

im Widerspruch zu den republikanischen Wer-<br />

Was kommt heraus, wenn man eine Metal-<br />

Anders als seine Zeitgenossen Elvis, Bill Haley<br />

Dieser Beau aus Montenegro ist zwar erst 28,<br />

nicht erreichen kann, könnte sie aber als Mann.<br />

lenkt, die irgendwo, irgendwann zusammen-<br />

ten von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit und<br />

Legende mit zwei Rockabilly-Ikonen kreuzt?<br />

oder Chuck Berry ist der Rock-’n’-Roll-Pionier<br />

doch spielt er, als hätte seine Seele bereits das<br />

Aus Mary wird Marc, und der heuert als wissen-<br />

laufen. Da ist der österreichische Schriftstel-<br />

ist teurer als das Dasein allein. Die Lösung des<br />

Na was wohl – Rock ’n’ Roll, unverdünnt und<br />

mit der Hornbrille etwas im kollektiven Unter-<br />

Vielfache an Jahren hinter sich: Miloš Karadag-<br />

schaftlicher Gehilfe auf einem Expeditionsschiff<br />

ler, der ein ominöses Stipendium in Finnland<br />

Problems ist verblüffend einfach. „Paare aller<br />

explosiv. Auf der dritten Studioplatte ihres<br />

bewusstsein untergetaucht – obwohl Buddy<br />

lic spielt auf seinem Album „Mediterráneo“<br />

an. Bis Mary aber die verdiente Anerkennung<br />

antritt. Doch statt zu schreiben, beschäftigt er<br />

Länder sprengt eure Ketten!“ Die passenden<br />

schon 2<strong>00</strong>0 begründeten Seitenprojekts ma-<br />

Holly zu den wichtigsten Einflüssen von Klas-<br />

einige Gitarrenklassiker so teuflisch gut und<br />

als Wissenschaftlerin zukommt, muss sie viel<br />

sich damit, eine ältere Frau zu beobachten, die<br />

Strategien, wie man sich trennt und einen Rück-<br />

chen Motörhead-Sänger Lemmy Kilmister,<br />

sikern wie Dylan, den Beatles, Stones oder<br />

schwindelerregend, dann wieder so innig und<br />

ertragen. Sie erlebt aber auch ein Abenteuer,<br />

Katzenjungen in klirrender Kälte aussetzt. Da-<br />

fall verhindert, werden gleich mitgeliefert.<br />

Stray-Cats-Drummer Slim Jim Phantom und<br />

Bruce Springsteen zählt. Dass die Verbindung<br />

beseelt, dass man dem „Daily Telegraph“ gerne<br />

das anderen Frauen ihrer Zeit verwehrt bleibt.<br />

mit verstrickt er sich in eine dunkle Geschichte,<br />

The-Rockats-Gitarrist Danny B. Harvey keine<br />

aus hochmelodischem, scheinbar fröhlichem<br />

glaubt, der meint: „Die Welt der klassischen Gi-<br />

in der es um das Unglück in Satus Familie, den<br />

222 Jahre nach dem Sturm auf die Bastille ha-<br />

Gefangenen. Die Eigenkomposition „American<br />

Uptempo-Pop mit teilweise tiefer Melancholie<br />

tarre hat einen neuen Star.“ Das Album enthält<br />

Die Autorin Liv Winterberg ließ sich für ihren<br />

Tod eines Kindes geht.<br />

ben zwei französische Literaten eine neue Re-<br />

Beat“ und Gene Vincents „Say Mama“ eröff-<br />

immer noch elektrisieren kann, zeigt die CD,<br />

bei Weitem nicht nur Hochvirtuoses, das Miloš<br />

ersten Roman von der Lebensgeschichte der<br />

volutionsschrift vorgelegt. Gesellschaftliche<br />

nen ihr drittes Album mit wuchtigem Boogie.<br />

auf der nicht nur die erste Fan-Generation mit<br />

brillant meistert. Tárregas trauriges und an<br />

französischen Botanikerin Jeanne Baret inspi-<br />

Geschickt verbindet Göttfert mehrere Erzähl-<br />

Umstürze sind nach dieser ebenso schrägen<br />

Chuck Berry und Eddie Cochran hätten ihre<br />

Paul McCartney (energetisch: „It’s So Easy“),<br />

Schumann erinnerndes „Lágrima“ erfährt hier<br />

rieren. Die historische Vorlage der Mary Linley<br />

stränge miteinander. In den Dialogen scheint<br />

wie unterhaltsamen Satire bislang ausgeblie-<br />

Freude an „Let It Rock“ und „Something Else“.<br />

Nick Lowe, Patti Smith oder Lou Reed ihren Tri-<br />

eine überaus zarte Interpretation, und das so-<br />

hat als Mann die Welt umsegelt. Fesselnd be-<br />

die Sprachlosigkeit Wortführerin zu sein. Der<br />

ben, doch so mancher unfreiwillige Single dürfte<br />

Bei Webb Pierces „I Ain’t Never“ und Elvis’<br />

but zollt. Genauso spannend sind die Annähe-<br />

natenartige „Koyunbaba“ von Carlo Domeniconi<br />

schreibt Winterberg die Abenteuer ihrer Prota-<br />

Leser aber taucht so immer weiter in das un-<br />

sich nach der Lektüre ein bisschen besser füh-<br />

„Trying To Get To You“ entlockt Lemmy seinen<br />

rungen jüngerer Popstars an den nur 22 Jahre<br />

ist ohnehin die große Überraschung. Bei alldem<br />

gonistin. Für Liebhaber guter historischer Ro-<br />

heilvolle Geschehen ein – und kann sich dem<br />

len. Aber Vorsicht: Heiratswillige könnten davon<br />

stahlgegerbten Stimmbändern ungeahnt zar-<br />

alt gewordenen Meister – von den furiosen The<br />

begeistert die Vielfalt von Miloš’ Ausdrucks-<br />

mane ist dieses Buch ein Muss.<br />

Sog des Romans nur schwer entziehen.<br />

durchaus kalte Füße kriegen.<br />

te Töne. Großer Spaß für hartgesottene Oh-<br />

Black Keys, über das Pop-Wunder Florence +<br />

möglichkeiten genauso wie seine haarsträu-<br />

ren, die nicht unbedingt auf Belcanto stehen.<br />

The Machine bis hin zu Stil-Tausendsassa Kid<br />

bend perfekte Fingerfertigkeit. Und der Mann<br />

Liv Winterberg<br />

Constantin Göttfert<br />

Robert Macia, Julien Péluchon<br />

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Rock. (Universal)<br />

ist erst 28! (Deutsche Grammophon)<br />

Vom anderen Ende der Welt<br />

Satus Katze<br />

Endlich Single! – das Manifest<br />

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C.H. Beck <strong>2011</strong><br />

Sanssouci <strong>2011</strong><br />

Texte: Viktoria Jerke, Ute Maag •<br />

Texte: Stefan M. Dettlinger, Jörg-Peter Klotz •<br />

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92 UBI BENE<br />

UBI BENE 93


körpergefühl<br />

Im eigenen Interesse<br />

Rennwagen brauchen besondere Wartung. Hohes Tempo bedeutet Verschleiß. Wer nicht regelmäßig in die Boxengasse<br />

fährt, könnte plötzlich liegenbleiben. Auch Führungskräfte bewegen sich im oberen Drehzahlbereich.<br />

Immer mehr Unternehmen pflegen diese Spezies deshalb mit maßgeschneiderten Vorsorge-Untersuchungen.<br />

Die Diagnose von UBI BENE: Eine gesunde Investition in die Zukunft.<br />

94 UBI BENE<br />

Mitarbeiter-Gesundheit ist Unternehmens-Gesundheit. Manager-Checkups<br />

sichern langfristig die Leistungspotenziale der oberen Führungsebene.<br />

Verschärfter Wettbewerb, Innovationsdruck und Kostenzwänge führen<br />

zu Dauerbelastungen bei Geschäftsführern und Vorstandskollegen. Entscheider<br />

rangieren im oberen Leistungsbereich und jedes Unternehmen<br />

muss wissen, dass ein längerer Ausfall ihrer wichtigsten Motoren teurer<br />

kommt als eine umfangreiche Inspektion.<br />

Dass sich Prävention lohnt, ist medizinisch unumstritten. Die einen machen<br />

es selbst, die anderen lagern diesen Geschäftsbereich aus. Motivation<br />

ist immer die Sicherung des personellen Kapitals. Stressbelastung<br />

und Risikofaktoren kann sich keiner lange leisten. Von Burnout ganz zu<br />

schweigen. Viele haben längst begriffen, dass man ohne straffes Business<br />

Health Management keine zeitgemäße Unternehmenskultur pflegt. Ein<br />

Beispiel: Die Deutsche Bank schickt alle Mitarbeiter über 40 zum jährlichen<br />

Check-up. Bundesweit sind das an die 14.<strong>00</strong>0 Menschen.<br />

Die BASF ist ein Vorreiter in Sachen betrieblicher Gesundheitsvorsorge.<br />

Im Haus hat das Thema eine lange Tradition: Bereits 1866 wurde der erste<br />

Werksarzt eingestellt. „Wir bieten schon seit vielen Jahren maßgeschneiderte<br />

und evaluierte Präventionsprojekte für jeden Mitarbeiter von der oberen<br />

Führungsebene bis in die Produktion. Mit messbaren Erfolgen“, sagt<br />

der Ärztliche Direktor des Unternehmens, Dr. Stefan Lang. Zum dritten<br />

Mal in Folge wurde die Chemical Company für ihr vorbildliches Gesundheitsmanagement<br />

jetzt mit dem Deutschen Unternehmerpreis in der Sparte<br />

Gesundheit ausgezeichnet.<br />

Work-Life-Balance als Schlüssel<br />

zum Unternehmenserfolg<br />

Der Allgemein- und Arbeitsmediziner spricht von einer Win-Win-Situation,<br />

die sowohl den Mitarbeitern wie auch dem Unternehmen als Ganzes<br />

Vorteile bringe: „Die Investition in Gesundheit zahlt sich aus.“ Dr. Stefan<br />

Lang betont, dass der erzielte Gewinn letztlich deutlich höher sei als<br />

das investierte Kapital. Auf gut Deutsch: Der Return on Investment ist<br />

hoch.„Integriertes Gesundheitsmanagement ist heute ein wichtiger Faktor<br />

für die Attraktivität eines Unternehmens beim Kampf um neue Talente“,<br />

spricht Lang ein weiteres Argument an. Die Wertschätzung des Humankapitals<br />

offenbart sich auch darin, wie mit der Ressource Mensch umgegangen<br />

wird. Das beschränkt sich nicht auf Führungskräfte.<br />

Allerdings hat diese in vielerlei Hinsicht entscheidende Berufsgruppe mit<br />

ganz besonderen Herausforderungen zu kämpfen: Reisen, verschiedene<br />

Zeitzonen, wenig Schlaf und umso mehr Verantwortung. Immer und überall<br />

erreichbar sein. Beschleunigung ist das Motto, immer auf der Überholspur.<br />

Tschüss, Feierabend! Kurzum: Psychischer und körperlicher Stress.<br />

Negative Faktoren für Leute, die aufgrund ihrer außerordentlichen Anforderungen<br />

eigentlich kerngesund sein müssten.<br />

Und das sind sie in der Regel auch. Manager-Check-ups gehören zu<br />

den präventiven Unternehmens-Strategien. Dabei geht es nicht nur um<br />

klassisch internistische Untersuchungen wie Blutbild, Kardiologie und<br />

Kernspintomographie. Auch Faktoren wie Work-Life-Balance, Stress- <br />

Dr. Ludger Ciré (rechts, im Beratungsgespräch) leitet die<br />

Präventivabteilung der Heidelberger Klinik Ethianum.<br />

Er sagt: „Checks für Führungskräfte sind ein Zeichen der<br />

Wertschätzung von Mitarbeitern.“<br />

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Haarentfernung<br />

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Gesicht- und<br />

Körperbehandlung<br />

● Peelings, TCA, ACE<br />

● Cellulite-Behandlung<br />

● Fettwegspritze<br />

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● Mesotherapie<br />

● Akne-Rosacea-Therapie<br />

● Faltenbehandlung und<br />

Prävention<br />

● Botox, Hyaluronsäure<br />

und andere Filler,<br />

Augenringe<br />

● Lippenformung, Augmentation<br />

● Lidstraffungen, Schlupflider,<br />

Tränensäcke<br />

Dr. med. Ursula E. Kisiel<br />

Hautärztin - Allergologie<br />

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körpergefühl<br />

Für seine Kontrolle hat er sich nicht irgendeinen Erfolgsmaßstab gewählt,<br />

sondern den eindeutigsten: die Sterberate oder Mortalität. Das Ergebnis:<br />

Die Absolventen des Gesundheitsprogramms hatten ein um 17 Prozent<br />

niedrigeres Sterberisiko als jene in der Vergleichsgruppe. Daher gehört<br />

Lang zu jenen, die den Bereich Stress- und Gesundheitsmanagement jeder<br />

Führungskraft verschreiben.<br />

Topmanager gehören zu den<br />

gefährdeten Arten<br />

Auch Dietmar Hopp hat Check-ups früh als Bestandteil von betrieblichem<br />

Gesundheitsmanagement eingeführt. Für den Mitgründer der SAP AG ist<br />

der Erhalt von körperlicher und mentaler Fitness ein wesentliches Unternehmensziel.<br />

Daher hat er ganzheitliche, klientenzentrierte und vernetzte<br />

Angebote integriert, die insbesondere auf die Themen Lebensbalance und<br />

Leistungsfähigkeit zugeschnitten sind. Gesunde Führungskräfte werden bei<br />

SAP als wertvoller Unternehmenswert definiert. Angesichts einer verlängerten<br />

Lebensarbeitszeit und dauerhaft hohen Anforderungen gehören Topmanager<br />

zu den gefährdeten Arten. Früher gingen diese Leute meist früh in<br />

den Vorruhestand. Heute gehen die Spitzenkräfte in die Verlängerung mit<br />

einem erhöhten Ausfallrisiko, das Unternehmen teuer bezahlen müssen.<br />

Der zentrale Punkt ist: Führungskräfte brauchen keine komplett andere<br />

Untersuchung. Aber eine, die ihre besonderen Belastungen berücksichtigt<br />

– und in ihren Terminkalender passt. Sie muss konsequent auf die<br />

Bedürfnisse und Lebenswelten der Zielgruppe ausgerichtet sein. Eine<br />

klinische Maximaldiagnostik schießt am Ziel vorbei. „Bei Führungskräften<br />

handelt es sich in der Regel um gesunde Menschen. Bei ihnen sind<br />

eher langfristige Maßnahmen gefragt“, sagt Dr. Ludger Ciré, Leiter der<br />

Präventivabteilung der Heidelberger Ethianum-Klinik. Der Facharzt für<br />

Innere Medizin und Flugmedizin widmet sich seit über 25 Jahren einer<br />

erfolgreichern Gesundheitsvorsorge und besitzt Erfahrung aus mehr als<br />

50.<strong>00</strong>0 individuellen Check-ups.<br />

Konsequent ist, dass der Investor des Ethianums Dietmar Hopp heißt.<br />

Erstklassig ist das medizinische Know-how, das die Klinik ihren Gästen<br />

bieten kann. „Die Unternehmen wissen: Es lohnt sich“, so Dr. Ciré. Er<br />

weiß: Seine Klienten haben in der Regel sehr wenig Zeit. Und die <br />

Erstklassig ist das medizinische Know-how, das das Ethianum seinen Gästen<br />

bietet. Die knappe Zeit der Klienten wird bestmöglich genutzt.<br />

management und Workfit-Seminare gehören zum Spektrum von Global<br />

Playern wie BASF, die ihren Human Ressources auch spezielle Entspannungsmethoden<br />

ans Herz legt. Das Seminar Health-Oriented Leadership<br />

befasst sich mit der Wechselbeziehung von Führungskraft und Mitarbeiter:<br />

Ein gesunder Führungsstil resultiert in einem produktiven und motivierten<br />

Team. Auch das ist Unternehmenskultur vom Allerfeinsten: Entspannung<br />

und Entlastung aus betriebswirtschaftlichem Kalkül.<br />

Die Werksärzte der BASF haben sich mit dem Thema Burnout schon<br />

auseinandergesetzt, als die meisten Hausärzte den Begriff noch gar<br />

nicht buchstabieren konnten. Dr. Stefan Lang leitet den medizinischen<br />

Dienst des Konzerns und die Ambulanz in Ludwigshafen. Die<br />

stress- und psychisch bedingten Gesundheitsprobleme haben in den<br />

vergangenen Jahren an Bedeutung zugelegt. Er sieht seine Aufgabe darin,<br />

Krankheiten nicht in erster Linie zu kurieren, sondern frühzeitig zu<br />

verhindern. Jeder Mitarbeiter hat einen jährlichen Check. Das Angebot<br />

an Programmen, Seminaren und Kursen ist enorm gewachsen. Mit dem<br />

Angebot allein ist Lang aber noch lange nicht zufrieden: Der Mediziner<br />

ist vor allem daran interessiert, wie seine Präventiv-Konzepte letztlich<br />

wirken. Quantität allein ist kein Erfolg.<br />

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96 UBI BENE<br />

UBI BENE 97


körpergefühl<br />

Promotion<br />

wollen sie bestmöglich nutzen. „Es gilt, für jeden einzelnen Menschen<br />

gesunde Prinzipien für eine individuelle Lebensführung zu definieren.“<br />

Sein Ansatz ist langfristig und präventiv. „Hohe Beratungsintensität bei<br />

geringem zeitlichen Aufwand“, beschreibt er die Philosophie des Hauses.<br />

Dr. Ciré erforscht seit vielen Jahren das Risikoprofil der Berufsgruppe<br />

Führungskräfte. Im Ethianum bietet er mit seinem Team ein sehr<br />

persönliches Beratungsangebot. Der Pilot und Rennradfahrer will seine<br />

Erfahrung weitergeben und weitere Unternehmen von dem Nutzen einer<br />

maßgeschneiderten Präventivmedizin überzeugen. „Komplett-Checks<br />

für Führungskräfte sind ein Zeichen der Wertschätzung von Mitarbeitern.<br />

Und damit wichtiger als die Frage, ob der Dienstwagen ein Schiebedach<br />

hat.“ Für Ciré zählt allein der Faktor Mensch. Neben den rein<br />

medizinischen Befunden gehören der Lebensstil und der psychomentale<br />

Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters zu den wesentlichen Größen einer<br />

erfolgreichen und ganzheitlich orientierten Gesundheitsvorsorge. Eine<br />

rein körperliche Diagnostik reicht nicht aus.<br />

Hohe Beratungsintensität bei<br />

geringem zeitlichen Aufwand<br />

In seiner privaten CMD-Ambulanz in Wiesloch hilft Zahnarzt Dr. Reinhard Nölting schmerzgeplagten Patienten mit einer ganzheitlichen Therapie.<br />

Kein Leistungsträger kann sich Krankheit wirklich leisten. Die Gesundheit<br />

des Teams spiegelt das wahre Potenzial eines Unternehmens. Ein<br />

seriöser Gesundheits-Check ist individuell abgestimmt und sitzt wie ein<br />

medizinischer Maßanzug. Moderne Manager brauchen die Kompetenz<br />

zum Zurückschalten im richtigen Moment.<br />

Wegen Kopfschmerzen zum Zahnarzt?<br />

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Die zentralen Richtwerte heißen Effizienz und Effektivität, fachliche Exzellenz<br />

und ganzheitliche Prävention und umfassen eine individuelle Betreuung<br />

ohne Leerläufe und Wartezeiten. Vor allem aber zählt die Kompetenz,<br />

Schwachstellen zu orten und entsprechende Konsequenzen einzuleiten.<br />

Gesundheitsvorsorge im Unternehmen gehorcht zu einem gewissen Teil<br />

auch betriebswirtschaftlichen Fahrplänen. Eine enge Abstimmung mit<br />

dem Klienten ist Pflicht. Die Boxengasse ruft. Im eigenen Interesse.<br />

Der Allgemein- und Arbeitsmediziner Dr. Stefan Lang<br />

ist Ärztlicher Direktor der BASF. Er sagt aus Erfahrung:<br />

„Die Investition in Gesundheit zahlt sich aus.“<br />

Text: Thomas Tritsch •<br />

O3, 9-12 (Kunststraße) • (0621) 15 19 41 • www.betten-knoll.de<br />

Der Zahnarzt Dr. Reinhard F. Nölting ist seit<br />

1992 gemeinsam mit seiner Frau Dr. Edwina<br />

Birk in der Praxis „birk, nölting zahnheilkunde“<br />

in Wiesloch niedergelassen. Er ist<br />

Experte auf dem Gebiet der Craniomandibulären<br />

Dysfunktion, kurz CMD, einer Fehlfunktion<br />

der Kaumuskulatur und Kiefergelenken,<br />

die zu chronischen Beschwerden<br />

führen kann. Aus seiner jahrelangen intensiven<br />

Weiterbildung hat er das Funktionstherapiekonzept<br />

„epidental ® “ entwickelt.<br />

Herr Dr. Nölting, was ist das Besondere an<br />

epidental ® ?<br />

Dr. Reinhard F. Nölting: Normalerweise<br />

endet das zahnärztliche Behandlungsspektrum<br />

mit der Wurzelspitze eines<br />

Zahnes. Allerdings ist der Kauapparat<br />

hoch komplex. Er schließt die Muskelgruppen<br />

des Kopfes mit ein. Entsteht hier ein<br />

Ungleichgewicht, beispielsweise durch<br />

eine Fehlstellung des Kiefers, starke Abnutzung<br />

der Kauflächen oder eine nicht<br />

optimale Füllung eines Zahns, entsteht<br />

eine erhebliche Mehrbelastung, das durch<br />

Stresssymptome noch verstärkt wird. Daraus<br />

können chronische Schmerzen entstehen,<br />

die zunächst nicht erklärbar sind.<br />

Chronische Kopfschmerzen, Nacken- und<br />

Rückenbeschwerden sind die Folge. Und<br />

genau hier setzen wir an: epidental ® ist<br />

eine ganzheitliche funktionsorientierte Diagnostik<br />

und Therapie, die diesen Schmerzen<br />

auf den Grund geht und sie beseitigt.<br />

Welche Patienten kommen zu Ihnen?<br />

Nölting: Das sind zum großen Teil Menschen,<br />

die schon jahrelang über Kopfschmerzen,<br />

Migräne, Nacken- und Rückenverspannungen<br />

klagen. Der Leidensdruck<br />

ist also hoch.<br />

Wie können Sie diesen Menschen helfen?<br />

Nölting: Indem wir zunächst eine gründliche<br />

Anamnese machen und genau analysieren,<br />

wo das Problem liegt. Wie stehen Ober- und<br />

Unterkiefer zueinander? Wie wirkt sich dies<br />

auf die Kiefergelenke und die Kaumuskulatur<br />

aus? Welche Auswirkungen hat dies auf<br />

die gesamte Körperstatik? Da entscheiden<br />

oft Zehntelmillimeter.<br />

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?<br />

Nölting: Patienten, die an der CMD leiden,<br />

erhalten zunächst eine Aufbissschiene aus<br />

Kunststoff, die die Kieferfehllage ausgleicht.<br />

Danach überweisen wir sie zu einem<br />

Osteopathen oder Physiotherapeuten, um<br />

die muskulären Verspannungen zu beseitigen.<br />

So verschwinden die Schmerzen, der<br />

Patient fühlt sich besser.<br />

Muss die Schiene ständig getragen werden?<br />

Nölting: Wir empfehlen, sie vor allem nachts<br />

zu tragen und in Stresssituationen. Viele<br />

meiner Patienten tragen sie zum Beispiel<br />

auch beim Autofahren. Man spürt sie übrigens<br />

kaum, und die optische Beeinträchtigung<br />

ist verhältnismäßig gering. Entscheidend<br />

ist aber, dass die Schiene nach der<br />

physiotherapeutischen Behandlung angeglichen<br />

wird, da wir so eine zunehmende<br />

Harmonisierung der Lage des Unterkiefers<br />

zum Oberkiefer stabilisieren können.<br />

Das klingt nach einer langwierigen Behandlung<br />

...<br />

Nölting: ... deren Dauer individuell sehr<br />

unterschiedlich ist. Oft ist eine Besserung<br />

sehr schnell spürbar, im Schnitt dauert die<br />

Therapie drei bis sechs Monate. Häufig erzielen<br />

wir Beschwerdefreiheit nur durch die<br />

Veränderung der Körper- und Kieferhaltung<br />

über eine Schiene. Falls erforderlich,<br />

werden am Ende der Funktionsbehandlung<br />

Maßnahmen ergriffen, die eine schmerzfreie<br />

Unterkieferstellung dauerhaft auch<br />

ohne Schiene sicher stellen.<br />

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UBI BENE 99


körpergefühl<br />

Unter Strom<br />

Das Zauberwort heißt „Elektrische Muskelstimulation“ (EMS). In ihrem Sportslab im Mannheimer Pfeifferswörth<br />

setzt Personal Trainerin Viktoria Schmitt gezielt den Ganzkörper-EMS-Trainer miha bodytech ein,<br />

wenn Menschen mit Rückenbeschwerden oder Beckenbodenproblemen zu ihr kommen, aber auch, wenn sie<br />

bestimmte Körperpartien modellieren, Fett abbauen und sich einfach fitter fühlen wollen. Ein Gerät, das das<br />

alles kann? Ein Selbstversuch.<br />

Der Hacklschorsch schaut mich ein bisschen<br />

spöttisch an. Im Trainingsraum<br />

des Mannheimer sportslab von Trainerin<br />

Viktoria Schmitt hängt ein großes Plakat, auf<br />

dem der Rodel-Olympiasieger, heute selbst erfahrener<br />

Nachwuchstrainer, für miha bodytech<br />

wirbt. Sein Blick drückt aus: „Wie, du glaubst<br />

nicht dran?“ Ertappt. Ich bin nämlich wirklich<br />

skeptisch und denke an die Fernsehwerbung, in<br />

der Menschen mit einem Gürtel um die Hüften<br />

auf der Couch liegen und prahlen, wie sie beim<br />

Nichtstun immer knackiger werden. „Das hat<br />

mit miha bodytech nichts zu tun“, sagt Viktoria<br />

Schmitt und lacht: „Wenn das funktionieren<br />

würde, müsste ich nicht mehr arbeiten.“<br />

Und ich müsste nicht trainieren. Stattdessen<br />

darf ich eine Art feucht-warme Skiunterwäsche<br />

anziehen. Viktoria Schmitt reicht mir eine<br />

enge schwarze Weste, an der bunte Kabel baumeln.<br />

Um Arme und Oberschenkel trage ich<br />

eng anliegende Manschetten mit Elektroden<br />

dran. Ich sehe aus wie Lara Croft kurz vor dem<br />

nächsten Kampfeinsatz. Die Elektroden werden<br />

über ein Kabel mit einem Gerät mit Display<br />

und vielen Tasten und Reglern verbunden.<br />

Es kann losgehen.<br />

Ein angenehmes Kribbeln<br />

verstärkt die Wirkung<br />

20 Minuten soll die Übungseinheit dauern. Zuvor<br />

hat mich die erfahrene Trainerin ausführlich<br />

informiert und beraten. Inklusive medizinischer<br />

Anamnese. Nein, ich bin nicht schwanger und<br />

habe keinen Herzschrittmacher, denn dann<br />

käme miha bodytech für mich nicht in Frage.<br />

Nein, auch keine Rückenbeschwerden. Und<br />

auch sonst zwickt es nirgends. Ich gehöre zu denen,<br />

die einfach nur ihren Körper straffen und<br />

gezielt Muskulatur aufbauen wollen. „Während<br />

des Trainings leiten wir dosiert elektrische Impulse<br />

durch den Körper, immer vier Sekunden<br />

lang. Dann folgt eine Pause von vier Sekunden“,<br />

erklärt Viktoria Schmitt und beruhigt: „Das ist<br />

weder unangenehm noch unnatürlich. Jede<br />

Muskelkontraktion im Körper wird durch einen<br />

elektrischen Impuls des Nervensystems ausgelöst.<br />

Miha bodytech macht das gleiche über die<br />

Haut. Der Impuls wird beim Training einfach<br />

unterstützt und verstärkt.“<br />

Was ich sofort am eigenen Leib erfahre. Meine<br />

Skepsis schwindet mit jeder Kniebeuge. Wir machen<br />

Übungen für Bizeps und Trizeps, für oberen<br />

und unteren Rücken, für Po und Beine und<br />

– natürlich – für den Bauch. Viktoria Schmitt<br />

warnt mich vor. „Achtung, anspannen! Jetzt<br />

drehe ich den Strom auf“, sagt sie, und es beginnt<br />

angenehm zu kribbeln. Wie Ameisen, die<br />

unter meiner Haut in alle Richtungen davonlaufen.<br />

Genau vier Sekunden lang, dann ist Pause,<br />

ich darf die Spannung lösen. Bis zum nächsten<br />

Achtung. Anspannen, Kribbeln, Pause, Entspannung.<br />

So geht das ständig. „Geht noch ein bisschen<br />

mehr?“, fragt Schmitt und dreht vorsichtig<br />

am Regler. Das Ameisengefühl wird stärker.<br />

„Noch mehr?“, fragt sie in der Entlastungsphase.<br />

Ich nicke und spüre noch mehr Ameisen.<br />

Gleichzeitig wird aber auch der Gegendruck auf<br />

die Muskulatur stärker, Kniebeugen, Bauch- <br />

1<strong>00</strong> UBI BENE<br />

UBI BENE 101


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Während des Trainings wird die Muskulatur durch elektrische Impulse stimuliert.<br />

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crunches und Bizepstraining werden anstrengender<br />

und ich fange doch tatsächlich an zu<br />

schwitzen. Dabei sind erst ein paar Minuten<br />

vergangen. „Das Training ist sehr intensiv und<br />

effizient“, sagt Viktoria Schmitt: „Ganz ohne<br />

quälen gibt es keinen Erfolg. Aber das Gute an<br />

miha bodytech ist, dass man sich nur 20 Minuten<br />

anstrengen muss.“ Und auch noch richtig<br />

Spaß dabei hat.<br />

Kurzweilige 20 Minuten, in<br />

denen der Schweiß fließt<br />

Das Verfahren kommt aus der Reizstromanwendung<br />

in der medizinischen Rehabilitation und<br />

schwappte auch auf den Fitnessbereich über.<br />

Nach Erfolgen mit Leistungssportlern wird es<br />

nun auch immer häufiger bei Freizeitsportlern<br />

eingesetzt. Schmitt hat miha bodytech vor etwas<br />

mehr als einem Jahr in ihr Programm aufgenommen.<br />

In ihrem Sportslab im Pfeifferswörth bietet<br />

sie Personal Training und funktionales Kinesis-<br />

Training an, unter ihren Kunden sind auch viele<br />

Golfer. „Golf erfordert einen sehr komplexen<br />

Bewegungsablauf“, erzählt die leidenschaftliche<br />

Trainerin: „Nur Stabhochsprung ist noch komplizierter.“<br />

Daher betreut sie viele Golfer, deren<br />

Muskulatur, unterstützt durch den Reizstrom,<br />

mit den richtigen Übungen gezielt angesprochen<br />

werden kann. „Auch die tiefliegenden kleinen<br />

Muskeln werden stimuliert, die man sonst<br />

nur schwer trainieren kann“, betont Schmitt.<br />

Das nützt nicht nur Golfern, sondern auch<br />

jungen Müttern nach der Geburt. „Beckenbodentraining<br />

ist sterbenslangweilig“, sagt Viktoria<br />

Schmitt, selbst Mutter einer einjährigen Tochter,<br />

aus Erfahrung: „Mit miha bodytech wird der<br />

Beckenboden einfach mittrainiert.“<br />

Langweilig sind die 20 Minuten keine Sekunde.<br />

„Wir haben unzählige Möglichkeiten“, sagt<br />

Schmitt und zählt auf: „Wir können zum Beispiel<br />

Kurz- und Langhanteln einsetzen oder<br />

Therabänder verwenden.“ Was wir auch unverzüglich<br />

tun. Eine völlig neue Erfahrung ist<br />

auch, die Trainerin einmal ganz für sich allein<br />

zu haben. Viktoria Schmitt korrigiert jede Kleinigkeit.<br />

„Die Knie noch etwas weiter beugen.“<br />

„Den Rücken ganz gerade lassen.“ „Noch ein<br />

bisschen tiefer gehen.“ Und sie lobt und spornt<br />

an. „Einmal geht noch.“ „Super.“ „Ich dreh den<br />

Strom noch ein bisschen höher.“ „Klasse.” Und<br />

schon fließt noch ein bisschen mehr Schweiß.<br />

Zwei Einheiten pro Woche empfiehlt sie untrainierten<br />

Menschen, bei Sportbegeisterten<br />

genüge auch eine Einheit pro Woche als Ergänzung,<br />

um nach zehn Wochen spür- und<br />

sichtbare Erfolge zu erzielen.<br />

„Die Eins-zu-Eins-Situation ist wichtig“, sagt<br />

Schmitt: „Schon wenn man mit zwei Kunden<br />

gleichzeitig arbeiten würde, würde man beiden<br />

nicht mehr gerecht, weil wir ein ganz individuelles<br />

Training planen können.“ Insbesondere bei<br />

den komplexen Golfübungen für die Dreh-Beweglichkeit,<br />

die Drehkraft und die Stabilität im<br />

Becken ist das von Vorteil, denn: „Es geht ja nicht<br />

nur darum, eventuelle Beschwerden zu beseitigen<br />

und Fehlhaltungen zu korrigieren, sondern<br />

auch darum, gezielt die Leistung zu verbessern.“<br />

Muskelkater, der motiviert<br />

Ich habe zwar mit Schlägerkopfgeschwindigkeit,<br />

Spin und Schlaglänge rein gar nichts am<br />

Hut, doch auch ich nehme plötzlich viel bewusster<br />

wahr, was in meinem Körper so alles<br />

vor sich geht, wenn ich zum zehnten Mal die<br />

Hanteln tapfer nach oben recke und in die Knie<br />

gehe, oder wenn ich zum zwanzigsten Mal den<br />

Bauch anspanne, während die Ameisen durch<br />

meinen Körper wandern. Dann sind die 20 Minuten<br />

um und Viktoria Schmitt zeigt auf eine<br />

Liege. „Jetzt kommt das beste: die Regenerationsphase“,<br />

kündigt sie an und ich darf mich<br />

lang ausstrecken. Die Weste über der mittlerweile<br />

tropfnassen Unterwäsche bleibt an und<br />

Schmitt dreht den Regler auf einen leicht wahrnehmbaren<br />

Stromfluss. Ein angenehm leichtes<br />

Kribbeln breitet sich zehn Minuten lang in mir<br />

aus – die Ameisen sind schlafen gegangen. Der<br />

Hacklschorsch schaut auf mich herunter, immer<br />

noch spöttisch.<br />

Zwei Tage später weiß ich auch warum, denn<br />

tief in mir macht sich ein handfester Muskelkater<br />

breit. Viktoria Schmitt ruft an. „Und, wie<br />

fühlen Sie sich?“ „Super“, sage ich und erzähle<br />

von dem Ziehen an Stellen, die ich noch nie<br />

gespürt habe. Viktoria Schmitt lacht, sie kennt<br />

das. „So ist das immer am Anfang“, sagt sie: „Das<br />

wird besser mit der Zeit.“ Meine anfängliche<br />

Skepsis ist verflogen. Ich ziehe ein Fazit: Das<br />

kurze, aber intensive Training ist ideal für Menschen,<br />

die wenig Zeit in ihre Fitness investieren<br />

möchten. Auch für Sportler mit Rücken- oder<br />

Gelenkbeschwerden ist es bestens geeignet,<br />

weil die Belastung individuell dosiert werden<br />

kann und Fehler bei der Ausführung von Übungen<br />

durch die intensive Betreuung vermieden<br />

werden. Und: Es macht richtig Spaß und motiviert<br />

zum Weitermachen. Okay, Hacklschorsch,<br />

du hattest recht.<br />

Text: Ute Maag Fotos: Christian Dammert •<br />

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Natur trifft Kultur<br />

Eine Schönheit ist Turku wahrlich nicht. Europas Kulturhauptstadt <strong>2011</strong> hat eher versteckte Qualitäten. Das<br />

Flair einer Stadt im stetigen Wandel. Ein ausgeprägtes kulturelles und studentisches Leben. Einen großen<br />

Fluss, der Lebensader und Trennlinie gleichermaßen ist. Und: eine hinreißend schöne Schärenlandschaft in<br />

fast unberührter Natur direkt vor der Haustür.<br />

Turkus Schönheit erschlieSSt sich auf den zweiten Blick: In den umliegenden wäldern, im Hof der mittelalterlichen Burg, aber vor allem in der<br />

hinreiSSenden Schärenlandschaft, dem Turku-Archipelago.<br />

Eine Gabe kann man Turku und seinen<br />

Bewohnern nicht absprechen: Selbstironie.<br />

Eine Flamme ist das Symbol des Kulturhauptstadt-Jahrs<br />

– weil die älteste finnische<br />

Stadt mindestens 30 Mal in ihrer Geschichte<br />

niedergebrannt ist und sich immer wieder aufgerappelt<br />

und neu erfunden hat. Bis heute dauert<br />

dieser stetige Wandel an: Die Kommune drückt<br />

eine gewaltige Schuldenlast, die örtliche Werft<br />

ist von der Pleite bedroht, die Arbeitslosenquote<br />

hoch und die für den Stadtverkehr wichtige<br />

Brücke, die im vergangenen Jahr in den Fluss<br />

Aura stürzte, wurde noch immer nicht wieder<br />

aufgebaut. Und dennoch schätzen die 177.<strong>00</strong>0<br />

Einwohner, darunter viele Studenten, die hohe<br />

Lebensqualität in Turku und der Umgebung.<br />

Es gibt viele, die sagen, die 18 Millionen Euro<br />

aus dem Stadtsäckel, das sind 50 Prozent des<br />

Gesamtetats, hätte man für wichtigere Dinge<br />

verwenden können als für ein Kulturspektakel,<br />

von dem noch keiner weiß, was bleibt, wenn die<br />

Party im Winter vorbei sein wird. „Aber es gibt<br />

noch mehr, die sagen: Toll, was hier passiert“,<br />

erzählt Julia Holmvik. Sie kam vor fünf Jahren<br />

als Studentin in die Stadt und blieb, wie so viele.<br />

Einen Job fand sie beim Fremdenverkehrsunternehmen<br />

Turku Touring. Jetzt, sagt sie, sei<br />

sie stolz, Teil dieses Projekts zu sein, das Kultur<br />

zu den Menschen bringe.<br />

Es sind bisweilen unfreiwillige oder zufällige<br />

Begegnungen. Die Turkuer lieben die vielen Bibliotheken<br />

in der Stadt und besonders das kleine<br />

privat gegründete Museum Ars Nova. Aber vieles<br />

spielt sich in Turku auf der Straße und an den<br />

Flussufern ab. In den warmen Sommermonaten,<br />

wenn die Nächte kurz sind, reiht sich am Aura<br />

Straßencafé an Straßencafé. In diesem Sommer<br />

wird der Fluss zur Bühne: An mehreren Stellen<br />

in der Stadt sind schwimmende Installationen<br />

aufgebaut. Ständig findet irgendwo ein Konzert<br />

statt, ebenfalls meist Open Air. Und weil die<br />

Sauna unverzichtbarer Teil der finnischen Kultur<br />

ist, gibt es das SaunaLab: Fünf finnische<br />

Künstler wurden aufgefordert, je eine öffentliche<br />

Sauna zu bauen. Eine, der Hot Cube, treibt<br />

im Fluss, eine andere, ganz aus Glas, steht an<br />

seinem Ufer. Der Betreiber der funktionie- <br />

106 UBI BENE<br />

UBI BENE 107


eisefreude<br />

Fünf Sterne: Das Naantali Spa Hotel wurde mehrfach zum besten Hotel Finnlands gewählt.<br />

renden Hitzekammern, das Museumszentrum<br />

der Stadt, ist sehr zufrieden mit den Besucherzahlen.<br />

Handtücher sind selbst mitzubringen.<br />

Und selbst Kranke können sich dem Trubel um<br />

das Thema Kulturhauptstadt kaum entziehen:<br />

Viele Ärzte der Stadt beteiligen sich an der Initiative<br />

„Culture cures“ und verschreiben neben<br />

Medikamenten auch Kultur. Wer zum Arzt geht,<br />

erhält mit dem Rezept eine Eintrittskarte, zum<br />

Beispiel für das Kulturzentrum Logomo, in dem<br />

das Herz der Kulturhauptstadt schlägt.<br />

Die ehemalige Eisenbahnwerkstatt ist das einzige<br />

Gebäude, das im Zuge der Bewerbung saniert und<br />

zum Ausstellungsgebäude umgestaltet wurde –<br />

es wird der Stadt auch nach dem Hauptstadtjahr<br />

erhalten bleiben und soll sich neben dem Dom<br />

aus dem Jahr 13<strong>00</strong>, dem Schifffahrtsmuseum<br />

Forum Marinum und der mittelalterlichen Burg<br />

mit ihrem großen Park zu einem weiteren Besuchermagneten<br />

entwickeln und auch den vielen<br />

jungen Künstlern, die an der Kunsthochschule<br />

der Stadt studieren, ein Forum bieten.<br />

Auch die Region ist mit im Boot<br />

Wie das Projekt Kulturhauptstadt Europas<br />

auch auf die Region ausstrahlt, entdeckt, wer<br />

einen Ausflug in die faszinierende Schärenlandschaft<br />

unternimmt, die sich südwestlich<br />

von Turku in Richtung Schweden erstreckt.<br />

20.<strong>00</strong>0 kleine Inselchen, oft nur durch enge<br />

Wasserstraßen voneinander getrennt, umfasst<br />

das Turku-Archipelago. Touristen trifft man<br />

hier eher selten, die meisten Sommergäste sind<br />

Finnen, die hier ihr Ferienhaus haben.<br />

Die 250 Kilometer lange Ringstraße, die sich von<br />

Turku über die zum Teil schwedisch-sprachigen<br />

Hauptinseln Nagu, Korpo, Houtskär, Iniö, Kustavi<br />

und wieder auf das Festland über Naantali<br />

zurück in die ehemalige finnische Hauptstadt<br />

schlängelt, schafft man dank der guten, größtenteils<br />

staatlichen Fährverbindungen im Auto<br />

an einem Tag. Doch das wäre schade, denn es<br />

gibt viel zu entdecken. Vor allem unberührte Natur.<br />

Die Bauauflagen sind streng, die Häuschen<br />

größtenteils eingeschossig und aus bunt bemaltem<br />

Holz, das über dem Blau des Wassers und<br />

zwischen dem Grün von Birken und Schilf hervorleuchtet.<br />

Der Öko-Tourismus hat hier eine<br />

Nische gefunden, bis spät in den Herbst dauert<br />

die Saison. Die Unterkünfte sind zumeist einfache<br />

Bed-and-Breakfast-Pensionen, wie das Martha<br />

in Nagu, in dem zum hausgemachten Blaubeerkuchen<br />

auch Familienanschluss und ein<br />

kleines spontanes Hauskonzert serviert werden.<br />

Doch es gibt durchaus einige Perlen, die eine<br />

Übernachtung lohnen, wie das kleine Hotel<br />

Nestor auf der Insel Korpo. Der Designer Frank<br />

Hellgren hat es vor zwei Jahren im geerbten<br />

Haus seiner Großmutter eröffnet. Der große<br />

Speisesaal ist im ehemaligen Kuhstall untergebracht<br />

und wird – auch im Winter – mit Solarenergie<br />

beheizt. Doch was auf der benachbarten<br />

Wiese zunächst wie eine Ansammlung von Kollektoren<br />

aussieht, ist die Glaskunst seiner Frau<br />

Pia. Frank ist begeistert, dass auch die Inseln<br />

ein gemeinsames Kulturprogramm ausgearbeitet<br />

haben, denn Kunst spielt in seinem Haus<br />

ohnehin eine große Rolle. Jeden Sommer lädt er<br />

drei oder vier Maler aus ganz Finnland ein, ihre<br />

Werke in seinen Räumen zu präsentieren. „Das<br />

Kulturhauptstadtprojekt ist toll, denn es hat vielen<br />

hier die Augen geöffnet, was alles möglich<br />

ist“, sagt er. Wie es im nächsten Sommer weitergeht?<br />

Er weiß es nicht, hofft aber auf eine<br />

weitere Zusammenarbeit. „Wir merken doch<br />

alle, wie groß das Interesse an Ausstellungen<br />

und Konzerten ist“, sagt er.<br />

Ein Kreuzfahrtschiff,<br />

ans Hotel gedockt<br />

Empfehlenswert ist nicht nur eine ausgedehnte<br />

Radtour über wenig befahrene Straßen mit glattem<br />

Asphalt, sondern vor allem ein Boot. Jedes<br />

kleine Dorf hat seine Marina mit Anlegeplätzen,<br />

Shops und Sauna. Schätzungen zufolge gibt es<br />

in Finnland rund zwei Millionen Saunen – bei<br />

nicht einmal sechs Millionen Einwohnern. Und<br />

wer nicht selber schippern oder segeln will,<br />

kann inzwischen sogar einen Kahn mieten, vom<br />

kleinen Segelboot bis hin zur motorisieren Luxusyacht<br />

inklusive Kapitän.<br />

Wir sind zurück auf dem Festland, in der kleinen<br />

mittelalterlichen Stadt Naantali. Seit langem haben<br />

die finnischen Staatspräsidenten hier ihre<br />

Sommerresidenz, und wer die malerische Bucht<br />

mit dem kleinen Privathafen und den vielen Restaurants<br />

und Kneipen einmal gesehen hat, ahnt<br />

warum. „Nirgendwo ist Finnland schöner“, sagt<br />

Karina Jäger, die von ihrem deutschen Ehemann<br />

nicht nur den Namen, sondern offenbar auch<br />

erstklassigen Deutschunterricht erhalten hat.<br />

Die resolute Dame führt uns am frühen Morgen<br />

Lange Sommer, kurze Nächte: Viele Finnen haben auf den Schäreninseln ihr Ferienhaus.<br />

über Kopfsteinpflaster durch die Altstadt und<br />

fragt, wo wir übernachtet haben. „Das Naantali<br />

Spa? Sehr gut, das ist das beste“, lobt sie. Das<br />

Fünf-Sterne-Haus ist nicht nur das erste Haus<br />

am Platz in Naantali. Mehrfach wurde es zum<br />

besten Hotel Finnlands gekürt. Neben einem<br />

kleinen Boutiquehotel und dem Haupthaus mit<br />

insgesamt 390 Zimmern kann man hier auch<br />

Kreuzfahrtluft schnuppern. Direkt ans Hotel<br />

angedockt hat vor zehn Jahren ein eigens dafür<br />

gebautes Schiff mit luxuriösen Kabinen. Es gibt<br />

mehrere Restaurants, darunter auch ein asiatisches.<br />

Das Publikum ist international.<br />

Doch das liegt nicht an der 20 Kilometer entfernten<br />

Kulturhauptstadt Turku, sondern an einer<br />

kleinen vorgelagerten Insel. Hier, auf Kailo,<br />

wohnen merkwürdige Wesen, die Mumins. Die<br />

finnisch-schwedische Schriftstellerin Tove Jansson<br />

erfand sie 1945. Ihre Bücher gehören zu den<br />

Kindheitserinnerungen jedes Finnen, und seit<br />

die Trolle, die aussehen wie eine Kreuzung aus<br />

Nilpferd und Teletubbie, auch in Zeichentrickfilmen<br />

und als Plüschtier um die Welt gingen,<br />

haben Japaner sie ebenfalls ins Herz geschlossen<br />

und besuchen sie im Themenpark „Moominworld“.<br />

Mit der Kulturhauptstadt haben sie<br />

nichts zu tun. Das offizielle Programmheft erwähnt<br />

sie nur in einem Halbsatz.<br />

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Text: Ute Maag •<br />

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Jeder nach seiner Façon<br />

Mit ihrem Landhaus Lösch für Freunde in Hornbach bei Zweibrücken haben Christiane und Edelbert Lösch<br />

den Gegenentwurf zu einem Hotel geschaffen. Inspiriert durch die „Tables d’hôte“ im nahen Frankreich<br />

legen sie hier Wert auf familiäre Atmosphäre und größte Individualität. Jeder Gast soll sich hier ganz nach<br />

seiner Façon zuhause fühlen.<br />

Dieses Hotel will gar kein Hotel sein. Das merkt der Gast schon,<br />

wenn er an der großen Glastür klingelt und einen ersten Blick<br />

ins Innere wirft. Eine klassische Hotelhalle mit Rezeption gibt<br />

es nicht, stattdessen begrüßt Olivier Fabing Ankömmlinge in einem geschmackvoll<br />

dekorierten Wohnzimmer mit einem Glas Champagner und<br />

den Worten: „Ich bin Ihr Gastgeber.“<br />

Aus dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Lösch, dem benachbarten<br />

Doktorenhaus und einem neu erbauten modernen Zwischentrakt haben<br />

die Hoteliers Christiane und Edelbert Lösch eine kleine, feine Herberge<br />

geformt, die sowohl Ergänzung als auch Gegenentwurf zum benachbarten<br />

Hotel Kloster Hornbach ist, das sie seit elf Jahren führen. Im Februar<br />

wurde das Landhaus Lösch für Freunde eröffnet, und schon nach wenigen<br />

Monaten ist klar: die ungewöhnliche Idee kommt an bei den Gästen.<br />

Die 15 Zimmer und Suiten kann man entweder komplett, zum Beispiel<br />

für Hochzeiten oder Feiern, mieten, oder sich aber zu zweit in einem der<br />

gemütlichen Refugien einbuchen.<br />

Es ist ein sehr kleines Team, das sich ganz persönlich um jeden Gast<br />

kümmert. Die beiden Gastgeber Olivier Fabing und Stefanie Welsch sowie<br />

Koch Paul Müller verbindet eine lange Partnerschaft mit der Familie<br />

Lösch und deren Kloster Hornbach. Fabing war Pâtissier im Deidesheimer<br />

Hof, als er Ende der 90er Jahre von dem Plan hörte, dass im verfallenen<br />

Kloster ein Hotel entstehen solle. Er schickte eine Bewerbung<br />

an Edelbert Lösch. Der gebürtige Speyrer war höchst interessiert, hatte<br />

aber noch keine Verwendung für den jungen Franzosen, der so leidenschaftlich<br />

um eine Anstellung bat. „Wie auch, wir hatten gerade mit den<br />

Bauarbeiten begonnen“, erinnert sich Lösch. Zwei Jahre später war es<br />

soweit. Der Hotelchef griff zum Hörer und Fabing sagte sofort zu, denn:<br />

„Ich konnte sogar bei der Gestaltung der Küche mitreden.“ Seit der <br />

Rückzugsmöglichkeiten gibt es ebenso wie Anschluss und Geselligkeit.<br />

Frühstück und Abendessen werden an einer langen Tafel in einer offenen<br />

Wohnküche eingenommen, statt Gerichten à la carte kocht der junge Küchenchef<br />

Paul Müller am Abend ein Menü für alle – es wird gegessen, was<br />

in höchster Qualität und äußerst schmackhaft auf den Tisch kommt. „Wir<br />

fragen natürlich vorher, etwa ob jemand Fisch mag oder ob es Unverträglichkeiten<br />

gibt“, erzählt Christiane Lösch: „Aber bislang gab es noch nie<br />

Diskussionen.“ Nicht selten verlängern Gäste, die sich nie zuvor begegnet<br />

waren, die Abende bis tief in die Nacht und holen eigenhändig Nachschub<br />

aus dem begehbaren Weinschrank in der Weinlounge, um anregende Gespräche<br />

fortzuführen, was die gebürtige Hamburgerin besonders freut.<br />

Wanderjahre als Inspiration<br />

Inspirieren ließ sie sich von der Idee der „Table d’hÔte“ aus Frankreich und<br />

von ihren Wanderjahren durch die Hotellerie, die sie bis nach Neuseeland<br />

führten. „Ich habe in Auckland tolle Lodges mit internationalem Publikum<br />

erlebt. Die unverfängliche Lockerheit hat mir gefallen.“ Und wo könnte ein<br />

solches Konzept besser gelingen als in Hornbach, in diesem Drei-Mentalitäten-Eck,<br />

wo sich Südpfalz, Saarland und Elsaß zu einer Melange aus<br />

Gastfreundschaft und frankophiler Lebensart verbinden?<br />

Christiane Löschs Faible für Gestaltung spiegelt sich in jedem<br />

Winkel des Hauses. Gemütliche Sitzecken im Wohnzimmer (links)<br />

und in der Weinlounge (rechts) laden zum Plaudern ein.<br />

110 UBI BENE<br />

UBI BENE 111


eisefreude<br />

Hamburger und Schifffahrtskaufmann, für das Doppelzimmer „Land<br />

und Meer“. Der Bekanntenkreis der Löschs scheint sehr vielfältig zu<br />

sein. Jäger, Leseratten, Musikliebhaber, Floristen, Weltenbummler und<br />

eine Homöopathin durften bei den Einrichtungsvorschlägen nach Herzenslust<br />

ihren Spleens frönen und machen das Landhaus Lösch zu einem<br />

Haus von Freunden für Freunde. Die Karlsruher Galeristin Petra<br />

Köhler hat in Hornbach ihre Ausstellungsräume erweitert: In „ihrer“<br />

Suite namens „Kunstsinn“ stellt sie wechselnde Originale verschiedener<br />

Künstler aus. Und weil sich vermutlich nicht jeder 50-Jährige in „Unserer<br />

Bude“ mit Graffiti und Comics auf Wänden und Möbeln wohlfühlen,<br />

ein anderer aber leidenschaftlich gern Carrera-Bahn spielen würde, wird<br />

bei der Vergabe der Zimmer nichts dem Zufall überlassen.<br />

Eine Sauna mit Weitblick und<br />

ein Schwein mit Socken<br />

Christiane Löschs Vorliebe für Inneneinrichtung und die bisweilen überbordende<br />

Freude am Gestalten und an ironischen Brüchen der verschiedenen<br />

Stile wird in jedem der zahlreichen Winkel dieses Hauses deutlich.<br />

Im Wohnzimmer steht eine lebensgroße Schweineplastik. Das Tier trägt<br />

Socken, „damit es keine kalten Füße kriegt“, wie die Besitzerin todernst<br />

anmerkt. Die Raucherlounge ziert eine Büchertapete und in Großmamas<br />

Stube wurden Untertassen aus weißem Porzellan an die Wand gedübelt<br />

und zur Garderobe umfunktioniert. Manches hat noch den Charme des<br />

Unfertigen, doch das ist durchaus gewollt. „Wir bekommen ständig Vorschläge<br />

von den Gästen, welche Bücher, CDs und DVDs wir in den einzelnen<br />

Zimmern passend zum Thema noch ergänzen sollten“, verrät Christiane<br />

Lösch: „Und das machen wir dann auch.“<br />

Keine Wünsche offen lassen dagegen die Gaumenfreuden, die zwischen<br />

Frühstück und Drei-Gänge-Menü am Abend gereicht werden. Wasser,<br />

Säfte, Tee, Kuchen und kleine Snacks stehen ständig zur Verfügung. Die<br />

Sauna-Oase mit Dampfbad und Außen-Whirlpool heißt passend „Bis zum<br />

Horizont“, denn den Gästen des Lösch für Freunde bietet sich vom Dach<br />

des Hauses ein grandioser Blick über das benachbarte Stift und die angrenzende<br />

Landschaft. Lange hat Christiane Lösch über die Wahl der Betten<br />

nachgedacht. „Ein Hotel verkauft Schlaf, daher sollten die vom Besten<br />

sein“, findet sie und hat sich für die Marken Hästens und Vi-Spring entschieden.<br />

Also doch: das Landhaus Lösch für Freunde ist ein Hotel. Man<br />

hatte es eigentlich längst vergessen.<br />

Text: Ute Maag •<br />

Weitere Informationen<br />

www.loesch-fuer-freunde.de<br />

AZ_GlashausExpo1_95x130_11:Layout 1 10.05.<strong>2011</strong> 10:54 Uhr Seite 1<br />

Die intelligente Kapitalanlage<br />

Sicherheit im Alter – Erträge sofort<br />

Das Hornbacher Doktorenhaus, ein neu erbauter Zwischentrakt und eine ehemalige Scheune bilden das Landhaus Lösch.<br />

Die Gartensuite ist ganz in Grüntönen gehalten. Im Eingangsbereich grüSSt ein lebensgroSSes Schwein.<br />

Eröffnung des Kloster Hornbach war Olivier Fabing für die Süßspeisen<br />

des Hauses zuständig und kreierte unter anderem die köstlichen kleinen<br />

Klostersteine, die bis heute jedem Gast als Betthupferl gereicht werden.<br />

Bis er eine neue Herausforderung suchte. „Das passte gut, wir waren<br />

gerade am Überlegen, wem wir die Gastgeberrolle in unserem Landhaus<br />

Lösch für Freunde anvertrauen könnten“, erzählt Christiane Lösch:<br />

„Denn natürlich stellt ein besonderes Hotel auch besondere Anforderungen<br />

an die, die dort arbeiten sollen.“<br />

15 Zimmer für jeden Geschmack<br />

Die Entscheidung für Fabing fiel ebenso leicht wie die für die andere Gastgeberin,<br />

Stefanie Welsch. Die Saarländerin hatte im Kloster Hornbach<br />

gelernt und war dann drei Jahre auf Wanderschaft gegangen. Christiane<br />

Lösch holte sie zurück, und auch den Koch musste sie nicht lange suchen.<br />

„Wir haben allen unseren Angestellten im Kloster Hornbach die Idee des<br />

Landhauses vorgestellt und auch erzählt, dass die Arbeit für den Koch sehr<br />

besonders sein würde, weil er in der offenen Küche ständig Kontakt mit<br />

den Gästen hat, die ihm über die Schulter schauen, Fragen stellen und<br />

mithelfen dürfen“, sagt die Hotelchefin. Paul Müller fragte sofort: „Was<br />

muss ich lernen, um da kochen zu dürfen?“<br />

Fingerspitzengefühl, Einfühlungsvermögen und Moderationsqualitäten,<br />

zählt Christiane Lösch auf, schätze sie an ihrem Landhaus-Team. Das alles<br />

ist schon bei der Wahl der Zimmer gefragt. Denn jedes ist in einem<br />

völlig anderen Stil eingerichtet, für den ein Familienmitglied, Freund,<br />

Bekannter oder Stammgast der Löschs Pate stand. Zum Beispiel Konrad.<br />

Den lernte Christiane Lösch in Heidelberg auf der Hotelfachschule kennen.<br />

„Konrad war ein sehr sympathischer Dandy“, erinnert sie sich: „Während<br />

wir nebenbei arbeiten mussten, hatte er immer Geld. Bis heute liebt<br />

er den Luxus.“ „Sein“ Zimmer „Konrads Salon“ ist daher im englischen Stil<br />

eingerichtet, mit Marmor im Bad und klassischen Möbeln.<br />

Christiane Löschs Oma Anni stand Pate für „Großmamas Stube“, eine<br />

wunderbar altmodische Junior-Suite mit einer Badewanne auf Löwenfüßen<br />

und einem Ohrensessel, ihr Vater Klaus Dabelstein, eingefleischter<br />

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112 UBI BENE<br />

UBI BENE 113


special 5 jahre ubi bene<br />

UBI BENE Sommer 2<strong>00</strong>8<br />

Lifestyle in der Metropolregion Rhein-Neckar<br />

UBI BENE Frühjahr 2<strong>00</strong>9<br />

Lifestyle in der Metropolregion Rhein-Neckar<br />

UBI BENE Frühjahr 2010<br />

Lifestyle in der Metropolregion Rhein-Neckar<br />

UBI BENE Sommer 2<strong>00</strong>8<br />

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in Hockenheim<br />

ABENTEUER<br />

Wildnisurlaub<br />

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UBI BENE Frühjahr 2<strong>00</strong>9<br />

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Jens Ritter<br />

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UBI BENE Frühjahr 2010<br />

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Vino-Therapie<br />

KUNST-GALERIEN<br />

Bilder einer<br />

Ausstellung<br />

1/2010<br />

<strong>€</strong> 4,<strong>00</strong><br />

ubi bene im wandel der zeit: die erste ausgabe (ganz links) erschien im Frühjahr 2<strong>00</strong>6.<br />

seit dem frühjahr <strong>2011</strong> hat die titelseite ein neues design.<br />

Das Kind ist groß geworden<br />

Fünf Jahre UBI BENE: Die Entwicklung des Lifestyle-Magazins für die Metropolregion Rhein-Neckar<br />

bedeutet Lehrjahre, Pionierleistungen und Weichenstellungen für die ganze Dr. Haas Mediengruppe.<br />

Heute ist UBI BENE eine starke Marke, die in der Region nicht nur gedruckt längst fest verankert ist.<br />

Gleich in der ersten Ausgabe widmet sich Redakteurin<br />

Daniela Jannink, als frühere Autorin<br />

namhafter nationaler Magazintitel bestens präpariert,<br />

dem Lifestyle-Segment in allen Facetten<br />

des modernen Zeitgeistes. Rubriken wie „Kunst-<br />

Sinn“, „TrendArt“, „GastGeber“ und „Körper-<br />

Gefühl“ machen Lust auf die hohe Lebensqualität<br />

in der Kurpfalz, im Odenwald und an der<br />

Bergstraße, ohne den Blick über den regionalen<br />

Tellerrand zu vernachlässigen. Spannende Reportagen<br />

und sauber recherchierte Hintergrundinformationen<br />

unterstreichen den qualitativen<br />

Anspruch an das Magazin, dessen Vertrieb – neben<br />

dem Einzelverkauf im Zeitschriftenhandel<br />

– seit der Startausgabe über die personalisierte<br />

Zustellung an ausgewählte Haushalte mit überdurchschnittlichem<br />

Nettoeinkommen und bestimmten<br />

soziodemografischen Merkmalen in<br />

der Region erfolgt. Als Forum für hochwertige<br />

Produkte und Dienstleistungen garantiert UBI<br />

BENE auf diese Weise den Werbekunden den<br />

sicheren Kontakt zu ihren Zielgruppen. Ein Konzept,<br />

das sich bewährt – und kontinuierlich dem<br />

wandelbaren Zeitgeist angepasst wird.<br />

2<strong>00</strong>8 sorgt Ute Maag für frischen Wind in der Redaktion.<br />

Mit kreativer Feder und viel Gespür für<br />

spannende Themen hat die einstige Sportjournalistin<br />

UBI BENE Hand in Hand mit Objektleiterin<br />

Andrea Heckel und der Art Direktorin<br />

Nadja Kohl zu dem gemacht, was es heute ist:<br />

Eine starke Marke, die in der Region nicht nur<br />

gedruckt fest verankert ist. Außergewöhnliche<br />

Veranstaltungen zum Geburtstag, die eigene<br />

Wein-Edition oder ein Polo-Team, das dem Namen<br />

UBI BENE sportlich alle Ehre macht, lassen<br />

keine Zweifel aufkommen: Das Kind ist erwachsen<br />

geworden. Eigenständig. Erfolgreich. „<strong>Ubi</strong><br />

bene, ibi patria.” Wo man sich wohlfühlt, dort ist<br />

die Heimat. Was einst schon Cicero wusste, gilt<br />

auch für alle Leser dieses Magazins.<br />

Text: Stefan Wagner •<br />

Die Welt feiert Rembrandts 4<strong>00</strong>. Geburtstag<br />

und trauert zum 250. Mal um<br />

Mozart, Deutschland friert bei Dauerschneefall<br />

unter einer dicken Eisschicht und<br />

ahnt noch nichts von einem bevorstehenden<br />

„Sommermärchen“. Und in einer kleinen südhessischen<br />

Kommunikationsagentur schickt sich<br />

ein dynamisches Team aus Mediendesignern<br />

und Vertretern der schreibenden Zunft an, die<br />

Annehmlichkeiten der Metropolregion Rhein-<br />

Neckar auf Hochglanzpapier zu bannen. Aus<br />

gutem Grund: Zum 60. Geburtstag schenkt der<br />

Mannheimer Morgen sich und seinen Lesern ein<br />

Lifestyle-Magazin. UBI BENE wird geboren.<br />

Im zweiten Anlauf. Denn die 60 Seiten, mit<br />

denen das Journal Ende März 2<strong>00</strong>6 Premiere<br />

feiert, haben eine längere Vorgeschichte. Genau<br />

genommen fünf Jahre.<br />

Schon im Frühjahr 2<strong>00</strong>1 hat MM-Mediaverkaufsleiter<br />

Gerhard Haeberle, als harter Arbeiter,<br />

aber auch Freund der schönen Künste und<br />

gepflegten Genüsse bekannt, den Lifestyle-Sektor<br />

als abwechslungsreichen Leseranreiz und<br />

spannendes Werbeumfeld im Blick.<br />

Ein Konzept, das sich bewährt<br />

Was am 22. Mai 2<strong>00</strong>1 mit dem Titel „Trend – das<br />

Lifestyle-Magazin des Mannheimer Morgen“ erscheint,<br />

ist eine nette erste Episode. Es bleibt<br />

bei wenigen Übungseinheiten. Der Lifestyle-<br />

Effekt verpufft auf Zeitungspapier – auch redaktionell<br />

ist die Skala nach oben hin noch offen.<br />

Reportagen über trendige Fortbewegungsmittel,<br />

neue Düfte, leckere Saisongerichte oder schöne<br />

Urlaubsstrände sind nett zu lesen – und schnell<br />

vergessen. Auch weil die regionale Note fehlt.<br />

Der zweite Schuss aber sitzt. Um etliche Erfahrungen<br />

reicher, mit einem von der Haas-Tochter<br />

xmedias entwickelten und in mehreren Etappen<br />

verfeinerten Design sowie einer erfahrenen<br />

Lifestyle-Journalistin auf der redaktionellen<br />

Kommandobrücke erscheint im März 2<strong>00</strong>6 das<br />

erste Kapitel einer mittlerweile schon fünfjährigen<br />

Erfolgsgeschichte. Das neue Magazin ist<br />

gleichzeitig ein Pionierobjekt der gesamten Mediengruppe:<br />

Mit neuen Titeln diversifiziert Haas<br />

sein Printportfolio im special-interest-Bereich.<br />

Neue journalistische Angebote werden punktgenau<br />

auf die aktuellen Informationsbedürfnisse<br />

unterschiedlicher Zielgruppen ausgerichtet und<br />

sollen – hochwertig auf Glanzpapier gedruckt<br />

- gleichzeitig neue Werbemärkte erschließen.<br />

Zwei Jahre später soll Econo Rhein-Neckar folgen.<br />

Auch für das regionale Wirtschaftsmagazin<br />

hat UBI BENE den Weg freigemacht.<br />

Genießen Sie 1 Jahr UBI BENE<br />

mit vielen Vorteilen:<br />

// 4 x die neuesten Trends aus Kunst, Kultur, Mode, Reise,<br />

Genuss und Lifestyle der Metropolregion Rhein-Neckar<br />

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114 UBI BENE<br />

UBI BENE 115


special 5 jahre ubi bene<br />

Jede UBI BENE-Ausgabe entsteht im Teamwork von Objektleitung, Redaktion, Grafik,<br />

Autoren und Fotografen. Höchste Zeit, die ständigen Mitarbeiter einmal vorzustellen.<br />

Ute Maag, Andrea Heckel und Nadja Kohl<br />

„Frauenpower bei UBI BENE“, sagte Dr. Björn Jansen, Geschäftsführender Gesellschafter der Mediengruppe Dr. Haas GmbH und vor gut<br />

fünf Jahren gemeinsam mit dem Leiter des Mediaverkaufs, Gerhard Haeberle, Ideengeber für das Lifestyle-Magazin, bei der Feier zum<br />

fünfjährigen Bestehen. Ute Maag, freie Journalistin, übernahm im Frühjahr 2<strong>00</strong>8 die Redaktion. Objektleiterin Andrea Heckel koordiniert<br />

seit Anfang 2010 Planung, Produktion und Anzeigen. Nadja Kohl, Art Direktorin bei der Agentur xmedias und verantwortlich für das Design,<br />

komplettiert das Dreigestirn seit dem vergangenen Jahr.<br />

Christoph Blüthner<br />

Fotograf aus Neckarhausen, gehört ebenfalls seit dem Gründungsjahr<br />

zum UBI BENE-Team. Schätzt an den Reportage-<br />

Aufträgen für das Magazin vor allem „die Kreativität, die nicht<br />

nur gewünscht, sondern erwartet wird“. Er ist der Mann für die<br />

UBI BENE-Szenetreffs und stellt fest: „Viele Leute trifft man<br />

immer wieder und lernt sie immer besser kennen.“<br />

Christian Dammert<br />

Fotograf aus Mannheim, den wir entdeckten, als er wunderschöne<br />

Hochzeitsfotos unserer ehemaligen Art-Direktorin<br />

Verena Wild schoss. Löst jedes Titelbild-Problem mit Sinn<br />

für Motive und Perspektiven und setzt Menschen perfekt in<br />

Szene. Sein künstlerischer Anspruch hat die Bildsprache in<br />

UBI BENE deutlich vorangebracht.<br />

Die starke Kraft der minimalen Form.<br />

Ein Bekenntnis zu reduziertem Design.<br />

Living Landscape ist ein Sofaprogramm, das<br />

den Raum einbezieht. Für die verschiedenen<br />

Kommunikations- und Blickachsen bietet es die<br />

passende Position. Mühelos lassen sich die Ecksegmente<br />

und die Recamiere von Hand in eine<br />

neue Richtung drehen.<br />

Mit oder ohne Armlehnen, der Stuhl Jason Lite<br />

hat die Qualität eines Klassikers.<br />

Und den Komfort eines Sessels:<br />

mit Taschenfederkernen im Sitz und einer sanft<br />

federnden Rückenlehne.<br />

Bei Reuter + Schmidt<br />

Cordula Schuhmann<br />

Redakteurin bei impuls und UBI BENE-Autorin<br />

der ersten Stunde. Kann sich noch heute<br />

spontan an ihre erste Geschichte aus dem<br />

Jahr 2<strong>00</strong>6 erinnern: Damals porträtierte<br />

sie die Saxophonistin Sandra Leonie Ritter.<br />

„UBI BENE ist ein tolles Forum für das etwas<br />

andere Thema“, sagt die Mutter zweier<br />

Töchter: „Außerdem komme ich in diesem<br />

Zusammenhang in Kontakt mit vielen interessanten<br />

Menschen, die mich – ganz ungewollt<br />

- auf neue Artikelideen bringen.“<br />

Thomas Tritsch<br />

Freier Journalist in Bensheim und bestens<br />

vernetzt an der Bergstraße. Seine Liebe<br />

zum Wein und zur Kultur kann er in UBI<br />

BENE voll ausleben, aber auch Automobil-<br />

Themen sind bei ihm in besten Händen.<br />

Ende 2<strong>00</strong>7 holte ihn Stefan Wagner ins Autorenteam,<br />

seitdem hat er Spaß an jedem<br />

Auftrag, denn: „An UBI BENE reizen mich<br />

die perspektivische Vielfalt der Beiträge,<br />

die Spannweite der Themen und der elegante<br />

Rahmen des Magazins.“<br />

Nicole Pollakowsky<br />

Freie Journalistin aus Birkenau. Schickte<br />

2<strong>00</strong>9 eine schriftliche Bewerbung – sie würde<br />

sich sehr freuen, für UBI BENE schreiben<br />

zu dürfen. Wir freuten uns auch, denn<br />

egal, ob wir sie mit ihren beiden Söhnen ins<br />

John-Deere-Forum oder zum Entspannen<br />

ins toskanische Badehaus schicken, sie<br />

geht jedem Thema auf den Grund. Am liebsten<br />

aber schreibt sie Portraits über Leute,<br />

die etwas Besonderes machen: „Und davon<br />

gibt’s in der Region unendlich viele.“<br />

Stefan Wagner<br />

Als Impuls-Redaktionsleiter auch für UBI BENE verantwortlich<br />

und immer zur Stelle, wenn man ihn braucht. Zusammen<br />

mit unseren Musikexperten Stefan M. Dettlinger und Jörg-<br />

Peter Klotz aus der Kulturredaktion des Mannheimer Morgen,<br />

unserem Gastro-Experten Michael Schröder, unserer Leseratte<br />

Viktoria Jerke und Fotografen wie Thomas Neu oder<br />

Manfred Rinderspacher komplettiert er das UBI BENE-Team.<br />

an den Kapuzinerplanken<br />

Reuter + Schmidt GmbH & Co. KG<br />

N6, 3-7 68161 Mannheim<br />

Telefon +49 (0)621 8 20 33 47<br />

Fax +49 (0)621 8 20 33 48<br />

116<br />

UBI BENE<br />

info@SuR.de<br />

www.SuR.de


Szenetreff<br />

Wolfgang Dahm und Thomas Mück<br />

Sabine Mosbacher-Düringer und Mathias Reuter<br />

Hanne Kerker und Richard Engelhorn<br />

Dr. Heide Weizel und Prof. Dr. Achim Weizel<br />

Doris Horwedel, Manfred und Dr. Patricia Schnabel<br />

Margit und Ralf Nitsch<br />

5 Jahre UBI BENE<br />

Fünf Jahre, 20 Ausgaben und mehr als 2.<strong>00</strong>0 Seiten rund um das Thema Lifestyle in der Metropolregion<br />

Hüseyin Yerlikaya, Bernhard Kunz, Christian Dammert, Petra Arnold, Peter Schlör<br />

Thommy Mardo<br />

Natalia Bjelic und Dr. Olaf Bausemer<br />

Rhein-Neckar – wenn das kein Grund zum Feiern ist! In der Galerie der Edition Panorama in den Mannheimer<br />

G-Quadraten trafen sich rund 150 Freunde, Partner und Förderer, um auf den Geburtstag von<br />

UBI BENE anzustoßen. Im Mittelpunkt des entspannten Abends standen sechs Fotografen aus der Region,<br />

die den Gästen exklusiv ausgewählte Werke präsentierten. Die Aktfotografien von Thommy Mardo, Wolkenbilder<br />

von Peter Schlör sowie Arbeiten von Petra Arnold, Bernhard Kunz, Hüseyin Yerlikaya und Christian<br />

Dammert lieferten unterhaltsamen Gesprächsstoff. Ein mediterranes Buffet und die Weine der ersten UBI<br />

BENE-Edition sorgten für gute Laune mitten in der City.<br />

Nadja Kohl. Andrea Heckel, Ute Maag, Dr. Björn Jansen<br />

Gerhard Haeberle, Yvonne Schmitt, Andrea Heckel, Winfried Rothermel<br />

Party-Location: die Galerie der Edition Panorama in G7<br />

Willi Schmutzler und Dietmar Brixy<br />

Thomas Esser<br />

Bettina Widmann und Mark Herb<br />

Hendrik Hoffmann, Dr. Björn Jansen, Dr. Patricia Schnabel<br />

118 UBI BENE<br />

UBI BENE 119


Szenetreff<br />

Lars Kahl<br />

Rainer Brenner und Maria Elisabeth Bailly Brenner<br />

Manfred Schnabel und Michael Grötsch<br />

Frank Merkel und Richard Engelhorn Brigitte Ritzmann-Ebert und Rainer Ebert, Gerhard Haeberle Thomas Friedmann und Dr. Michael Haefele<br />

Bernhard Klumpp und Annette Jung<br />

Ulla Jansen<br />

Ulrike und Andreas Beier, Andrea Heckel<br />

Thomas Leitner, Monica Ruppert<br />

Tina und Gottfried Weise<br />

Dr. Michael und Regina Sauer, Werner und Susanne Lieberknecht<br />

Blumen Deko von Jürgen Tekath<br />

Werner Gänzler, Dr. Alexander Schubert, Peter Baltruschat, Claudia Paul, Dorothea Gänzler und Bernhard Kokott Katharina und Sebastian Wipfler Stefanie Neumann und Heiko Schneider, Eduard und Maria Niedersetz<br />

Dietmar Brixy, Lutz Pauels, Bernhard Kunz, Petra Herold<br />

Thomas Wiechert und Gueray Bek<br />

Jens Lichte und Andreas Schäfer<br />

Andreas und Christiane Schmidt<br />

Peter Hofmann<br />

Gerhard Haeberle, Klaus-Dieter und Michaela Hellmann<br />

Thilo Schnabel<br />

Jürgen Zimmermann und Gunter Steuer<br />

120 UBI BENE<br />

UBI BENE 121


fragebogen<br />

impressum<br />

Herausgeber<br />

Mannheimer Morgen, Großdruckerei & Verlag GmbH, Dudenstr. 12–26, 68167 Mannheim<br />

Nachgefragt<br />

Redaktionsleitung<br />

Ute Maag, Stefan Wagner (V.i.S.d.P.)<br />

Das Restaurant seit 1970<br />

Peter und Christiane Liebold<br />

Neuzenlache 10 · Viernheim-Ost<br />

Anschrift der Redaktion<br />

Autoren dieser Ausgabe<br />

Fotos /Bildmaterial<br />

Objektleitung<br />

impuls Verlags GmbH, Redaktion UBI BENE,<br />

dudenstr. 12–26, 68167 Mannheim, E-Mail: swagner@mamo.de<br />

Stefan M. Dettlinger, Viktoria Jerke, Jörg-Peter Klotz, Jan Kotulla, Klaus Pfenning,<br />

nicole Pollakowsky, Cordula Schuhmann, Thomas Tritsch, Stefan Wagner<br />

BASF, Sörli Binder, Christoph Blüthner, C.H. Beck, Christian Dammert, Deutsche<br />

grammophon, dtv, Edition Ebersbach, Ethianum, Fotolia, Foto-Studio Kauffelt für Peter<br />

plöderl, Alexander Grüber, Lena Hoschek Austria, Jan Kotulla, Kunsthalle Mannheim/<br />

cem Yücetas, Landhaus Lösch für Freunde, Thommy Mardo, Naantali Spa Hotel, Zoey<br />

Braun/Eichfelder für Nibelungenmuseum Worms, Martin Nink für Lola Paltinger,<br />

riedel Glas Austria, Manfred Rinderspacher, Sanssouci, Simonyc, Tonpool, Universal,<br />

Visitfinland.com.<br />

Andrea Heckel<br />

Die vergangene Saison war die bisher erfolgreichste für Uwe Gensheimer.<br />

Für die neue Spielzeit, die gerade begonnen hat, hat der Handball-Profi<br />

ein klares Ziel: mit den Rhein-Neckar-Löwen endlich einen Titel gewinnen.<br />

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Gerhard Haeberle<br />

Für Fragen und Informationen<br />

ubibene@mamo.de, www.ubibene.eu<br />

Gestaltungskonzept & Layout<br />

xmedias GmbH, Mannheim, www.xmedias.de<br />

Druck<br />

DruckhausDiesbach GmbH, Weinheim<br />

Wir machen Ihre Feier zum Fest!<br />

Beilagenhinweis<br />

Abonnement<br />

Dieser Ausgabe liegt der Shopping-Guide „Der Mannheimer“ bei.<br />

UBI BENE ist im Abo viermal im Jahr für 18 Euro inkl. Mwst. und Versand erhältlich.<br />

Bestellung unter ubibene@mamo.de und www.ubibene.eu<br />

Verlosung Sommer <strong>2011</strong><br />

Zwei Karten für die autosymphonic gingen an Dr. Peter Bayer aus Mannheim.<br />

Verlosung 5 Jahre UBI BENE<br />

Geschenke / Teilnahmebedingungen auf den Seiten 32, 71, 75, 91 und 104 in dieser Ausgabe.<br />

Französisch-mediterrane<br />

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QR-Codes in UBI BENE<br />

Und so funktioniert es: Sie benötigen ein internetfähiges Handy und einen QR-Codereader,<br />

z.B. für Blackberry: Scanlife oder BeeTagg, Windows Mobile: Quickmark Reader<br />

oder BeeTagg, iphone OS: barcoo Reader oder Quickmark Reader, Android: Barcode<br />

scanner oder Quickmark Reader, Nokia: Nokia Barcode Reader. Starten Sie den installierten<br />

Reader und fotografieren Sie mit ihm den QR-Code. Ein Klick genügt, und schon<br />

öffnet sich auf Ihrem Handy-Display die im Code hinterlegte Website.<br />

AHM GmbH & Co. KG, An der Fohlenweide 17, 67112 Mutterstadt, www.autohaus-mutterstadt.de / Beier Blumen, Viernheimer Weg 43,<br />

68307 Mannheim, www.beierblumen.de / Betten Knoll GmbH, O 3, 9-12, 68161 Mannheim, www.betten-knoll.de / Betten Lang,<br />

Schnurgasse 24, 67227 Frankenthal, www.betten-lang.de / BMW Niederlassung Mannheim, Neckarauer Str. 164, 68163 Mannheim,<br />

www.bmw-mannheim.de / BoConcept, D 2, 5–8, 68159 Mannheim, www.boconcept.de / Born Brillen Optik, O 4, 5, 68161 Mannheim,<br />

www.born-brillen-optik.de / Bulthaup, Augustaanlage 54–56, 68165 Mannheim, www.bulthaup-haus.de / Büro Krumb, C 1, 1, 68159<br />

Mannheim, www.buero-krumb.de / Conceptform Einrichtungen GmbH, Am Herrschaftsweiher 39, 67071 Ludwigshafen, www.conceptform-gmbh.de<br />

/ dermaforum Dr. Kisiel, Bahnhofstr. 29, 68526 Ladenburg, Tel. 06203 180118 / Die Ente, Kreuzwiesenweg 5, 68775 Ketsch,<br />

www.seehotel.de / Different Fashion, P 5, 11-12, P 6, 12, 68181 Mannheim, Brückenstr. 4, 69120 Heidelberg, www.different-fashion.de<br />

Druckhaus Diesbach GmbH, Bergstr. 249, 69469 Weinheim, www.druckhausdiesbach.de / Engelhorn Mode GmbH, O 5, 68161 Mannheim,<br />

www.engelhorn.de / epidental, Zur Tuchbleiche 4, 69168 Wiesloch, www.epidental.de / Expert Esch, Kaiserring 42 / 44, 68161 Mannheim,<br />

Brückeswasen 36–40, 68199 Mannheim, N 5, 15, 68161 Mannheim, Sofienstr. 3, 69115 Heidelberg, www.expert-esch.de / Fahrrad Herb,<br />

Berghäuser Str. 34, 67354 Römerberg, www.fahrrad-herb.de / Fotoatelier Keil, N 3, 6, 68161 Mannheim, www.keil-fotoatelier.de / Front<br />

Row Fashion GmbH, P 7, 24, 68161 Mannheim, www.frontrow-mannheim.com / Furore - Intern. Schuhmode, N3 12, 68161 Mannheim,<br />

www.schuhe-furore.de / FW Glashaus Metallbau GmbH & Co. KG, In der Viehweide 19, 76879 Bornheim, www.fw-glashaus.de<br />

Galeria Kaufhof, P 1, 1, 68161 Mannheim, www.galeria-kaufhof.de / Galerie Lauth, Mundenheimer Str. 252, 67061 Ludwigshafen,<br />

www.galerie-lauth.de / Geiß & Niedersetz GmbH, Untermühlaustr. 81 A, 68169 Mannheim, www.geiss-niedersetz.de / Georg Seyfarth<br />

Einrichtungen GmbH, M 1, 1, 68161 Mannheim, www.seyfarth-einrichtungen.de / Hellriegel Textiles Wohnen, Adolf-Kolping-Str. 177,<br />

67433 Neustadt, www.hellriegel-wohnen.de / Joleen Shoes & More, P 7 24, 68161 Mannheim, www.joleen-schuhe.de / Juwelier Franco<br />

Troncone, Q 1, 18, 68161 Mannheim, www.troncone.de / Juwelier Treusch, Friedrich-Ebert-Anlage 15, 69117 Heidelberg, Tel. 06221<br />

6548777 / Kahl Büroeinrichtungen GmbH, Industriestr. 17–19, 68169 Mannheim, www.kahlgmbh.de / Kosmetikinstitut Wachenheim,<br />

S 2, 22, 68161 Mannheim, www.kosmetik-mannheim.de / Kozlowski Immobilien, Friedrichsplatz 19, 68165 Mannheim, www.kozlowskiimmobilien.de<br />

/ Kurfürsten-Parfümerie, P 7, 24, 68161 Mannheim, www. kurfuersten-parfuemerie.de / LGT Bank, Am Oberen Luisenpark<br />

5, 68165 Mannheim, www.lgt.de / Lottermann & Söhne, Seckenheimer Hauptstr. 128, 68239 Mannheim, www.lottermannundsoehne.de<br />

Makassar, Friedrichsplatz 15, 68165 Mannheim, www.makassar-mannheim.de / Mercedes Benz Niederlassung Mannheim-Heidelberg-<br />

Landau der Daimler AG, MA-Fahrlachstr. 50, HD-Rohrbach-Süd, Haberstr. 26, LD-Am Schänzel 1, www.unser-mercedes.de / Modehaus-<br />

Schmitt GmbH, Marktplatz 8, 67433 Neustadt, www.mode-schmitt.de / Montana Weinmanufaktur, Zwischen den Bächen 23, 64625<br />

Bensheim, www.weinmanufaktur-montana.de / myWORLDofHEARING e.K., Thomasstr. 14, 69257 Wiesenbach, www.my-world-of-hearing.de<br />

NEVERHAIR, C 1 5, 68159 Mannheim, www.neverhair.de / Pelzhaus Plappert, R 7, 27, 68161 Mannheim, www.plappert.de / Pfeffer & Salz,<br />

Neuzenlache 10, 68519 Viernheim, www.pfeffersalz.de / Plöderl Goldschmiedekunst, Friedrichsplatz 3, 68165 Mannheim,<br />

www.peter-ploederl.de / Raum-Konzepte Sabine Kümmel oHG, Lorscher Str. 26, 68519 Viernheim, www.raum-konzepte.com / Rhein-<br />

Neckar-Zentrum Viernheim, Robert-Schumann-Str. 8, 68519 Viernheim, www.rhein-neckar-zentrum-viernheim.de / Reuter + Schmidt<br />

GmbH & Co. KG, N 6, 3-7, 68161 Mannheim, www.sur.de / Robinson Moden, P 6, 3-4, 68161 Mannheim, www.robinson-moden.de<br />

Römerhaus Bauträger GmbH, Hofstückstr. 37, 67105 Schifferstadt, www.roemerhaus.de / Saigon, Augustaanlage 54-56, 68165 Mannheim,<br />

Tel. 0621 14604 / Sanitherm, Hans-Thoma-Str. 89–99, 68163 Mannheim, www.sanitherm-mannheim.de / Schuh-Keller KG, Wredestr. 10, 67059<br />

Ludwigshafen, www.keller-klassik.de / Skin active, Darmstädter Str. 5, 64625 Bensheim, www.skin-active.de / Sportomed, Im Pfeifferswörth<br />

4, 68167 Mannheim, www.sportomed.de / Stärk GmbH, Rheinhorststr. 16 –20, 67071 Ludwigshafen, www.diestaerk.de / Teppich<br />

Götz, P 7, 20-22, 68161 Mannheim, Tel. 0621 105917 / Tobias Ueberschaer, Mittelgasse 17, 67271 Neuleiningen, www.tobias-ueberschaer.com<br />

Vitalitas Privatklinik, Walter-Engelmann-Platz 1, 67434 Neustadt, www.privatklinik-vitalitas.de / Waltemode menswear GmbH, Hauptstr.<br />

88-90, 64625 Bensheim, www.waltemode.de / Weldebräu GmbH & Co KG, Brauereistr. 1, 68723 Plankstadt, www.welde.de / Werner<br />

Eickert GmbH, Tilsiter Str. 24/2, 69502 Hemsbach, www.eickert-maler.de / Willer Sanitär + Heizung GmbH, Oppauer Straße 81, 67069<br />

Ludwigshafen, www.willergmbh.de<br />

Zur Person<br />

Uwe Gensheimer hat großes Glück, wie er findet:<br />

Der gebürtige Mannheimer, der in Friedrichsfeld,<br />

also fast in Wurfdistanz zur SAP-<br />

Arena, aufwuchs, kann in seiner Heimatstadt<br />

auf höchstem Niveau Handball spielen. Schon<br />

früh zeigten sich Talent und Ehrgeiz des heute<br />

24-Jährigen: Vor Glaswänden trainierte er<br />

seine Wurftechnik, „damit ich sehe, wie ich auf<br />

den Torwart wirke“. Seine trickreichen Würfe<br />

von der Linksaußen-Position sind spektakulär<br />

– und überaus erfolgreich. Mit 118 Treffern<br />

war er der beste Torschütze in der abgelaufenen<br />

Handball-Champions-League, außerdem<br />

wählten ihn die Trainer und Manager der<br />

Bundesliga-Konkurrenten zum besten Spieler<br />

der Saison. Für „Gense“ ist dieses Lob aber<br />

nur ein Ansporn, weiter an sich zu arbeiten.<br />

Getreu seinem Lebensmotto: „Wer glaubt etwas<br />

zu sein, hat aufgehört etwas zu werden.“<br />

Was haben Sie immer im Kühlschrank?<br />

Joghurt.<br />

Was gehört nicht in Ihren Kühlschrank?<br />

Rosenkohl.<br />

Wie kann man Sie kulinarisch verwöhnen?<br />

Ich gehe sehr gerne gut essen, vor allem Italienisch.<br />

Wobei entspannen Sie?<br />

Auf der Couch beim Fernsehen.<br />

Welches Talent hätten Sie gern?<br />

Ich wäre gern ein guter Musiker. Aber über den<br />

Blockflötenkurs in der Grundschule bin ich leider<br />

nie hinausgekommen.<br />

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?<br />

Dass ich Handballspieler werden wollte, war<br />

schon früh klar. Ansonsten hätten mich auch Jobs<br />

interessiert, die mit der Börse zu tun haben.<br />

Ihr Vorbild?<br />

Da gibt es niemanden speziellen. Im Handball<br />

habe ich mir von vielen was abgeschaut.<br />

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?<br />

„Wooden on leadership“ von John Wooden.<br />

Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus?<br />

Wenn ich Spaß mit meiner Freundin, mit Freunden<br />

und der Familie habe, ist der Rest egal.<br />

Sie bekommen eine Woche frei. Wohin fahren<br />

Sie?<br />

Vielleicht nach Jamaika, wo ich gerade im Urlaub<br />

war. Auf jeden Fall an einen weißen Sandstrand<br />

zum Relaxen.<br />

Welchen Traum hatten Sie mit 17?<br />

Olympiasieger zu werden.<br />

Welchen Traum möchten Sie sich heute noch erfüllen?<br />

Immer noch denselben: Olympiasieger zu werden!<br />

122 UBI BENE<br />

UBI BENE 123


Die nächste Ausgabe UBI BENE winter <strong>2011</strong><br />

erscheint am 17. November mit folgenden Themen:<br />

Leidenschaft fürs Sammeln<br />

„Private Passions“ heißt eine ganz besondere Ausstellung, die die Kunsthalle<br />

Mannheim ab dem 27. November präsentieren wird. Mannheimer Sammler<br />

zeigen ihre Schätze der Klassischen Moderne und zeitgenössischen<br />

Kunst. Um bürgerliches Engagement geht es auch bei der Finanzierung des<br />

Neubaus: Nach der 50-Millionen-Euro-Spende des Ehepaars Hector ist ein<br />

moderner Ersatz für den Mitzlaff-Bau am Wasserturm zum Greifen nah.<br />

Lust auf Genuss<br />

Winterzeit ist Palazzo-Zeit: Anfang November öffnet das Spiegelzelt am<br />

Mannheimer Planetarium wieder seine Pforten. Besonders gefordert ist<br />

das Service-Team, das jeden Abend 20 Kilometer Fußweg zurücklegt, um<br />

die Gäste zu verwöhnen. UBI BENE blickt hinter die Kulissen.<br />

Freude an Bewegung<br />

Ein flacher Bauch, ein starker Rücken, eine feste Mitte und eine attraktive<br />

Körperhaltung – Antara macht’s möglich. Angelehnt an Yoga sind die ruhigen<br />

und funktionellen Bewegungsabfolgen und der Fokus auf Atmung und<br />

Entspannung. Unsere Autorin Cordula Schuhmann war beim Probetraining.<br />

124<br />

UBI BENE

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