12.10.2014 Aufrufe

Ausgabe 01/2013 (PDF-Datei) - Ubi Bene

Ausgabe 01/2013 (PDF-Datei) - Ubi Bene

Ausgabe 01/2013 (PDF-Datei) - Ubi Bene

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1/2<strong>01</strong>3<br />

FRÜHJAHR<br />

5,00 €<br />

UBI BENE<br />

LIFESTYLE IN DER<br />

METROPOLREGION RHEIN-NECKAR<br />

www.ubibene.eu<br />

Feine englische Art<br />

Der Jaguar XFR<br />

Tanzunternehmerin<br />

Nanine Linning<br />

Aufgehübscht<br />

Kulturhauptstadt Marseille<br />

VERLAGE<br />

Es lebe<br />

das Buch!<br />

NEU!<br />

UBI BENE<br />

EVENT-<br />

KALENDER<br />

AB SEITE 83


editorial<br />

„Ein Haus ohne Bücher ist arm,<br />

auch wenn schöne Teppiche<br />

seine Böden und kostbare Tapeten<br />

und Bilder die Wände bedecken.”<br />

Ute Maag – Redaktion<br />

Hermann Hesse<br />

Gehören Sie zu den 20 Prozent der<br />

Deutschen, die „besonders gerne“ Bücher<br />

lesen oder zu den immerhin 33,6<br />

Prozent der Bevölkerung, die „gern“ zum Buch<br />

greifen? Und falls ja: Besitzen Sie eines der 12,3<br />

Millionen E-Books, die im vergangenen Jahr in<br />

Deutschland kostenpflichtig auf digitale Lesegeräte<br />

gespeichert wurden?<br />

Veränderte Freizeitgewohnheiten und der Siegeszug<br />

von Kindle und Co. stellen Verlage und<br />

Buchhandel vor große Herausforderungen. Seit<br />

Jahren schon stimmen Experten den Abgesang<br />

auf das gedruckte Buch an. Doch allen Unkenrufen<br />

zum Trotz: Der Umsatzanteil der elektronischen<br />

Bücher am gesamten Buchmarkt steigt<br />

zwar stetig, betrug 2<strong>01</strong>2 aber nur zwei Prozent.<br />

Denn für viele Lesefreunde ist immer noch die<br />

Haptik entscheidend. Sie wollen ein Buch in der<br />

Hand halten, das Rascheln beim Umblättern hören,<br />

sein Papier riechen und es nach dem Lesen<br />

ins Regal stellen. Oder, wie Klaus Kehrer es formuliert:<br />

„Ein Buch spricht alle Sinne an.“ Der<br />

Chef des Heidelberger Kehrer Verlags ist einer<br />

von vier Verlegern aus der Region, die wir gefragt<br />

haben, wie sie auf die sich stellenden Herausforderungen<br />

reagieren. Das Ergebnis der Recherche<br />

ist ein optimistisches: „Es lebe das Buch!“<br />

Die Frühjahrs-<strong>Ausgabe</strong> von UBI BENE ist<br />

aber auch ein Heft über Frauen. In Heidelberg<br />

mischt Nanine Linning als neue Ballett-<br />

Chefin des Theaters die Szene auf. Unser<br />

Autor Ralf-Carl Langhals hat mit dieser Tanz-<br />

Unternehmerin und Strahlefrau gesprochen. In<br />

Frankfurt und am 16. März auch in Bensheim<br />

darf sich die Schauspielerin Constanze Becker<br />

feiern lassen. Für ihre fulminante Darstellung<br />

der Medea am Schauspiel Frankfurt erhält sie<br />

den Eysoldt-Ring. Thomas Tritsch stellt sie<br />

vor. Und in Berlin und Mannheim schreibt die<br />

Nationaltheater-Hausautorin Felicia Zeller an<br />

einem Stück, das in der kommenden Spielzeit<br />

unter der Regie von Schauspielchef Burkhard<br />

C. Kosminski uraufgeführt werden soll. Außerdem<br />

machen gleich zwei Mode-Frauen von<br />

sich reden. Die eine kennt man als Designerin:<br />

Gabriele Franke. Doch die andere brachten wir<br />

bislang nur mit Sport in Verbindung. Turnerin<br />

Elisabeth Seitz entwirft aber auch ihre Anzüge<br />

selbst. Sibylle Dornseiff sprach mit ihr zwischen<br />

Training und Abiturstress über Farben und Formen.<br />

Und natürlich auch über ihre Vorfreude<br />

auf das Deutsche Turnfest im Mai in der Metropolregion<br />

Rhein-Neckar.<br />

Das Maimarkt-Turnier des Reitervereins Mannheim<br />

ist ein weiteres Highlight, das der Sportstadt<br />

Mannheim unmittelbar bevorsteht. 50 Jahre wird<br />

diese „Grande Dame“ der Turnierlandschaft alt.<br />

In die Jahre gekommen ist sie aber nicht, weil die<br />

Macher um den Organisationschef Peter Hofmann<br />

sie ständigen Verjüngungskuren aussetzen<br />

– zum dritten Mal wird das rasante Arena-Polo<br />

zum Programm gehören. Weitere Veranstaltungs-<br />

Highlights finden Sie übrigens in unserem neuen<br />

Eventkalender ab der Seite 83. Er erhebt keinen<br />

Anspruch auf Vollständigkeit, soll Sie aber auf<br />

dem Laufenden halten, was Sie in diesem Frühjahr<br />

in der Region erwartet.<br />

In diesem Sinne: Genießen Sie den Frühling.<br />

UBI BENE. Wo es gut ist<br />

Ihre UBI BENE Redaktion<br />

UBI BENE 3


INHALT<br />

Steigern Sie<br />

08<br />

60<br />

42<br />

38<br />

Ihr Wohlbefinden.<br />

70<br />

30<br />

83<br />

122<br />

TITELSTORY<br />

Das Buch ist tot.<br />

Es lebe das Buch!<br />

Verlage in der Region 08<br />

BACKSTAGE<br />

Perspektiven<br />

Die Ballett-Eigenproduktion<br />

des Heidelberger Frühling 22<br />

ladySpecial<br />

Die Tanzunternehmerin<br />

Heidelbergs Ballettchefin<br />

Nanine Linning 30<br />

TRENDART<br />

Keine Rose ohne Dornen<br />

Die Trends der<br />

Fashion Week Berlin 38<br />

pferdestärken<br />

Sportliche Grande Dame<br />

Das Maimarkt-Turnier wird 50 54<br />

Die feine englische Art<br />

Der Jaguar XFR im Test 60<br />

gastgeber<br />

Im Reich der süßen Dinge<br />

Chocolatier Daniel Rebert<br />

in Wissembourg 70<br />

uNTERNEHMEN<br />

Im siebten Pfälzer Himmel<br />

Das Weinhaus Henninger 76<br />

eventkalender<br />

Veranstaltungs-Highlights 83<br />

KUNSTSINN<br />

Die Leidensfähige<br />

Schauspielerin Constanze Becker 94<br />

Aus der Mitte des Lebens<br />

Felicia Zeller ist Hausautorin<br />

am Nationaltheater Mannheim 100<br />

Die Kunst des Weglassens<br />

Die Designerin Gabriele Franke 104<br />

Gehört und gelesen<br />

Neue Bücher und CDs 110<br />

KÖRPERGEFÜHL<br />

Wie es ihr gefällt<br />

Die Turnerin Elisabeth Seitz 112<br />

Bewegungsfreiheit<br />

Sportliche Funktionsbekleidung 118<br />

rEISEFREUDE<br />

Der Zauberhügel<br />

Das Resort Collina d’Oro im Tessin 130<br />

Die Liebe der Pavesi<br />

Die lebenswerte Universitätsstadt<br />

im Schatten Mailands 134<br />

SZENETREFF<br />

25 Jahre Galerie Arthea<br />

Geburtstagsfeier inmitten der Kunst 141<br />

1. UBI BENE-Weinseminar<br />

Sensorik-Experte Martin Darting<br />

begeistert 30 Teilnehmer 142<br />

altebekannte<br />

Neues<br />

von alten Bekannten 145<br />

WELLNESS | FITNESS | GESUNDHEIT<br />

Genießen Sie erholsame Stunden und gönnen Sie sich Wellness<br />

und Fitness vom Feinsten. Das Team des Pfitzenmeier<br />

Wellness & Fitness Parks freut sich auf Ihren Besuch.<br />

Nischenkultur<br />

Einzelhandelsaktionen<br />

in der Region 48<br />

fragebogen<br />

Nachgefragt<br />

bei Igor Levit 91<br />

Die Aufgehübschte<br />

Marseille ist Europäische<br />

Kulturhauptstadt 122<br />

Editorial 03<br />

Impressum / Adressen 144<br />

Ausblick 146<br />

www.pfitzenmeier.de<br />

6<br />

UBI BENE<br />

Mannheim | Schwetzingen | Heidelberg | Leimen | Wiesloch | Neustadt | Speyer | Bensheim


titelstory<br />

Das Buch ist tot.<br />

Es lebe das Buch!<br />

Das Gedruckte hat ausgedient und gerade die kleineren Verlage sind dem Untergang<br />

geweiht? Keine Sorge, so schlimm ist es nicht. Auch in der Metropolregion Rhein-<br />

Neckar gibt es Verleger, die sich Krisen entgegenstellen, kluge Antworten auf neue<br />

Herausforderungen geben und dem Buch eine gesicherte Zukunft prophezeien.<br />

8 UBI BENE<br />

UBI BENE 9


titelstory<br />

Bereits 1993 schrieb der Medienwissenschaftler<br />

Norbert Bolz in seinem<br />

Buch „Am Ende der Gutenberg-<br />

Galaxis“: „Wir leben in neuen Kommunikationsverhältnissen,<br />

die mit dem Leitmedium der<br />

Neuzeit, dem Buch, gebrochen haben. Computer<br />

und elektronische Medien befördern das<br />

Ende einer Welt, die von Gutenbergs Technik<br />

des Drucks mit beweglichen Lettern geprägt<br />

war.“ Zwanzig Jahre später widerlegen ihn – zumindest<br />

bislang – die neuesten Zahlen: Im Jahr<br />

2<strong>01</strong>1 listete das Verzeichnis lieferbarer Bücher<br />

insgesamt 96.273 Neuerscheinungen. Im Jahr<br />

2002 hatte der Börsenverein des Deutschen<br />

Buchhandels noch etwas weniger als 80.000<br />

Erstauflagen gezählt. Es gibt also nicht immer<br />

weniger Gedrucktes und Gebundenes, sondern<br />

immer mehr. Stimmt also eher die These der<br />

beiden Schriftsteller Umberto Eco und Jean-<br />

Claude Carrière, die in ihrem 2<strong>01</strong>0 bei Hanser<br />

erschienenen Dialogband dem Buch eine „große<br />

Zukunft“ prophezeien?<br />

Glaubt man Verlegern aus der Region, wird das<br />

gedruckte Buch seine Daseinsberechtigung behalten.<br />

Doch so unterschiedlich ihre Verlage<br />

auch aufgestellt sind und so verschieden sie ihre<br />

Schwerpunkte setzen – die beiden Mannheimer<br />

Barbara Waldkirch vom Verlag Waldkirch und<br />

Bernhard Wipfler von der Edition Panorama<br />

sowie Klaus Kehrer vom Heidelberger Kehrer<br />

Verlag berichten von immer neuen Herausforderungen,<br />

denen sich ihre Branche stellen muss.<br />

Manfred Metzner vom Verlag Das Wunder- <br />

10 UBI BENE<br />

UBI BENE 11


titelstory<br />

horn in Heidelberg formuliert es so: „Die Entwicklung<br />

der letzten 20 Jahre hat das traditionelle<br />

Verlegerdasein auf den Kopf gestellt.“<br />

Den Spagat zwischen schöngeistiger Kunst<br />

und Literatur hier und gewinnorientiertem<br />

Wirtschaftsbetrieb dort vollführten Verleger<br />

schon immer. Doch angesichts der Konzentrations-<br />

und Fusionsprozesse, die auch nicht vor<br />

dem traditionsreichen Bibliographischen Institut<br />

in Mannheim haltmachten, scheint das<br />

Postulat der Leipziger Verleger-Legende Kurt<br />

Wolff, „Am Anfang war das Wort und nicht die<br />

Zahl“, für viele immer weniger zu gelten.<br />

Verlag Das Wunderhorn:<br />

Die Poesie liegt auf der Straße<br />

Einen intellektuellen Diskurs anzustoßen war<br />

von Beginn an das Ziel von Manfred Metzner.<br />

1978 gründete er gemeinsam mit seinen Studienkollegen<br />

Angelika Andruchowicz und Hans<br />

Thill den Verlag Das Wunderhorn. „Wir kamen<br />

aus der 70er-Bewegung. Während viele Linke in<br />

die Metropolen gingen, sind wir in Heidelberg<br />

geblieben, um die Stadt zu verändern“, erzählt<br />

der heute 65-Jährige. Ihre Leitsätze waren: „Die<br />

Erneuerung der Literatur kommt aus den Peripherien<br />

und nicht aus den Metropolen. Und die<br />

Poesie liegt auf der Straße.“ Den Verlagsnamen<br />

wählten sie in Anlehnung an die Volkspoesie-<br />

Sammlung „Des Knaben Wunderhorn“. „Das<br />

lag nahe. Heidelberg ist die Stadt der Romantik<br />

und die Romantiker waren in ihrer Zeit revolutionär.<br />

Es hat uns gefallen, diese Tradition wiederzubeleben<br />

und neu zu definieren“, begründet<br />

der Jurist.<br />

Heute ist Das Wunderhorn einer der profiliertesten<br />

Verlage für Lyrik in Deutschland.<br />

Schwerpunkte im Verlagsprogramm sind außerdem<br />

deutschsprachige und frankophone Literatur,<br />

Beiträge zur Geschichte der Stadt Heidelberg<br />

und insbesondere die Erforschung der <br />

Manfred Metzner,<br />

verlag das wunderhorn<br />

12 UBI BENE<br />

UBI BENE 13


titelstory<br />

klaus kehrer, chef des heidelberger kehrer verlags<br />

Zeit des Nationalsozialismus sowie seit 1990<br />

auch Kunst und Fotografie. Jüngstes Projekt ist<br />

die Reihe „AfrikAWunderhorn“ mit zeitgenössischer<br />

afrikanischer Literatur, die von der in<br />

Johannesburg lebenden Kulturvermittlerin Indra<br />

Wussow herausgegeben wird. Dem neuen<br />

Afrika ein Forum geben, junge Stimmen publizieren<br />

und aktuelle Themen aufgreifen ist die<br />

Intention, die dahinter steht. „Wir haben durch<br />

Autoren wie Édouard Glissant oder Abdelwahab<br />

Meddeb schon Literatur zur Kreolisierung<br />

der Gesellschaft und zum Islam im Programm,<br />

da ist die Beschäftigung mit dem südlichen<br />

Afrika nur logisch. Bei uns ist jedes Buch rhizomatisch<br />

mit dem anderen verbunden“, sagt<br />

Metzner in seinem Büro in der Rohrbacher<br />

Straße, in dem sich ein altes Holzregal unter<br />

Büchern und aufgestellten Fotos und Karten<br />

biegt. „Meinen Altar“ nennt er es. Darin findet<br />

sich der Katalog zur Ausstellung „Blau“ anlässlich<br />

der Einweihung des neuen Heidelberger<br />

Kunstvereins ebenso wie das Werk von Ré Soupault,<br />

die Metzner 1986 als Fotografin entdeckt<br />

hatte und deren Nachlassverwalter er ist. Über<br />

400 Buchprojekte hat der nur drei Mitarbeiter<br />

kleine Verlag in den 35 Jahren seines Bestehens<br />

realisiert. Die Erstauflagen sind klein: bei Lyrik<br />

in der Regel zwischen 300 und 800 Stück, bei<br />

Prosa meist 1.500 bis 3.000. Die Auswahlkriterien,<br />

ob ein Buch zum Verlag passt, sind, so<br />

Metzner „unser Geschmack, was wir lesen wollen<br />

und von dem wir glauben, dass es wichtige<br />

gesellschaftspolitische Diskurse anstößt oder<br />

die Geschichte der literarischen Moderne fortschreibt.<br />

Das ist durchaus avantgardistisch.“<br />

Nicht im Elfenbeinturm sitzen, sondern in die<br />

Stadt hineinwirken, ist das Motto des Verlegers,<br />

das sich in Michael Buselmeiers „Literarischen<br />

Führungen“ zur Kulturgeschichte Heidelbergs<br />

und auch in Metzners Engagement für ein Heidelberger<br />

Literaturhaus und die Bewerbung um<br />

den Titel „Unesco-City of Literature“ spiegelt.<br />

Ein paar Kilometer weiter, im ehemaligen<br />

Heinsteinwerk in Wieblingen, hat sich der<br />

Kehrer Verlag niedergelassen. Wo früher Keramik<br />

gebrannt und verarbeitet wurde, entstehen<br />

heute aufwendig produzierte Kunst- und Fotografiebände<br />

sowie hochwertige Ausstellungskataloge.<br />

Kehrer Verlag: Garant für Qualität<br />

und Beständigkeit<br />

Direkt am Eingang steht ein Tischkicker. „Den<br />

haben wir lange nicht benutzt“, sagt Verleger<br />

Klaus Kehrer. Keine Zeit. Seine 15 Mitarbeiter<br />

produzieren rund 100 Bücher pro Jahr. Sie<br />

machen mithilfe des angeschlossenen Büros für<br />

Gestaltung und Kommunikation alles im Haus:<br />

Bildbearbeitung, Gestaltung; den Verlag verlassen<br />

druckfähige Daten. „Das macht uns autark<br />

und ist ein Garant für Qualität und Beständigkeit,<br />

das geben wir ungern aus der Hand“,<br />

begründet Kehrer. Eigentlich wollte Klaus<br />

Kehrer Maler werden. Doch aus einer Familienverpflichtung<br />

heraus entschied er sich für ein<br />

BWL-Studium in Mannheim – ohne so rich- <br />

l1 Küche<br />

Geprüfte Sicherheit<br />

Unser gesamtes Küchensortiment ist mit dem<br />

GS-Zeichen zertifiziert, dem europaweiten Prüfzeichen<br />

für Produktsicherheit.<br />

l1 Küche ab € 7.756,-<br />

Ohne E-Geräte und Arbeitsplatte.<br />

Holzart Erle. Angebot gültig bis 31.12.2<strong>01</strong>3<br />

UVP inkl. MWSt.<br />

Hans-Thoma-Straße 89 - 99<br />

68163 Mannheim<br />

T +49 621 41097-02<br />

F +49 621 41097-10<br />

14<br />

UBI BENE<br />

www.sanitherm-mannheim.de


titelstory<br />

bernhard und sebastian wipfler, edition panorama in mannheim<br />

tig glücklich zu werden. „Ich habe die Kurve gekriegt“,<br />

sagt er heute. Schon seine Diplomarbeit<br />

schrieb er über zeitgenössische Kunst, danach<br />

eröffnete er sein Gestaltungsbüro. „Der Verlag<br />

ist daraus entstanden.“ 1995 war das, und die<br />

ersten Jahre waren hart. „Ich bin relativ blauäugig<br />

an die Sache herangegangen, aber wir haben<br />

uns prima entwickelt“, bilanziert er zufrieden,<br />

während er von seinem u-förmigen Schreibtisch<br />

über Bücherstapel hinweg durch die Glaswand<br />

ins große Loft blickt, in dem seine Leute vor<br />

großen Bildschirmen sitzen. „Ein Buch selbst<br />

zu gestalten ist mir heute kaum mehr vergönnt“,<br />

erzählt er mit leichtem Bedauern und zeigt auf<br />

Mappen und Papiere auf dem Tisch. „Ich muss<br />

mich um Verträge und um das Wirtschaftliche<br />

kümmern. Insofern war das damals ungeliebte<br />

Wirtschaftsstudium sicher nicht umsonst.“<br />

Die Fotokunst hat in den vergangenen Jahren<br />

immer mehr Gewicht im Verlagsportfolio erhalten,<br />

zum einen aus persönlichem Interesse,<br />

zum anderen aber auch, weil die Fotografie ein<br />

Wachstumsmarkt ist. Und: „Sie ließ sich leichter<br />

internationalisieren.“ Die Internationalisierung<br />

war ein bewusster Schritt Kehrers: „Deutschland<br />

ist ein kleiner Markt. Unsere Hauptabsatzmärkte<br />

sind heute neben den anderen europäischen<br />

Ländern vor allem die USA.“ Seine<br />

Buchprojekte findet er auf drei Wegen, oder sie<br />

finden ihn. „Entweder Autoren oder Fotografen<br />

sprechen uns an. Oder Institutionen sprechen<br />

uns an, zum Beispiel für Ausstellungskataloge.<br />

Und wir halten selbst ständig Ausschau nach<br />

interessanten Künstlern und Projekten.“ Die<br />

Entscheidung, was interessant ist, wird im<br />

Team getroffen, ausschlaggebend sind Qualität<br />

und Absatzchancen. Wobei Kehrer immer wieder<br />

Überraschungen erlebt. „Wenn Sie einen<br />

medizinischen Fachverlag haben, kennen Sie<br />

Ihre Kunden und Leser relativ gut“, vergleicht<br />

er. „Aber bei einem Fotokunstverlag?“<br />

Edition Panorama:<br />

Opulenz im Design<br />

Diese Erfahrung hat auch Bernhard Wipfler<br />

gemacht: „Warum ein Buch sich gut verkauft<br />

und ein anderes gar nicht, ist oft schwer zu sagen.“<br />

Der Mannheimer führt gemeinsam mit<br />

seinem Sohn Sebastian die Edition Panorama<br />

in den Mannheimer G-Quadraten. Der Senior<br />

bezeichnet sich selbst als Quereinsteiger in die<br />

Verlagsbranche. Er spielte mal mit dem Gedanken,<br />

Psychologe zu werden, entschied sich aber<br />

für den Sortimentsbuchhandel. 1976 gründete<br />

er die Edition Quadrat als kleinen, regional<br />

ausgerichteten Verlag, der in enger Kooperation<br />

mit dem Stadtarchiv Dokumentationen zur<br />

Geschichte Mannheims herausgab. Zur Initialzündung<br />

wurde Mitte der 90er Jahre der Plan,<br />

gemeinsam mit dem damals noch unbekannten<br />

Mannheimer Fotografen Horst Hamann einen<br />

Bildband mit Panorama-Fotos der Pfalz aufzulegen.<br />

Das Buch wurde nie realisiert. Dafür aber<br />

ein anderes: „New York Vertical“. „Wir haben<br />

zunächst einen Dummy gemacht. Die Reaktion<br />

war gleich Null“, erinnert er sich. Obwohl kaum<br />

Vorbestellungen vorlagen, entschied Wipfler<br />

sich für das Risiko. Mit Erfolg: Die Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung widmete der Fotokunst<br />

mit der senkrecht gestellten Panoramakamera<br />

eine ganze Zeitungsseite, und auch in New York<br />

wurden Buchhandel und Galerien aufmerksam.<br />

„Wir haben uns als kleiner, regionaler Verlag an<br />

ein Welt-Thema gewagt“, sagt Bernhard Wipfler,<br />

heute noch fast staunend. „Dabei hatten wir dafür<br />

gar nicht die Strukturen.“<br />

Doch die wurden schnell geschaffen. Schon<br />

die zweite Auflage des kiloschweren Buches<br />

erschien mit dem Siegel der neu gegründeten<br />

Edition Panorama, die seither mit sechs Mitarbeitern<br />

großformatige Werke in höchster Qualität<br />

produziert. Nur etwas mehr als die Hälfte der<br />

Fotografen arbeitet mit der Panorama-Kamera.<br />

„Aber der Name hat ja eine doppelte Bedeutung<br />

und signalisiert auch das breite Spektrum, das<br />

wir haben“, erklärt Wipfler. Seinen Verlag versteht<br />

er als Autorenverlag, der ein umfassendes<br />

Paket für seine Fotografen bietet, vom Druck der<br />

Bücher über Kalender und Kunstdrucke bis hin<br />

zum Lizenzgeschäft. Bis heute arbeiten er <br />

Fashion, Accessoires & Schuhe<br />

Alle Luxusmarken für Sie und Ihn<br />

O5 68161 MANNHEIM TELEFON (0621) 167 22 22 WWW.ENGELHORN.DE<br />

16<br />

UBI BENE


titelstory<br />

barbara waldkirch,<br />

verlag waldkirch in<br />

mannheim<br />

und Horst Hamann eng zusammen. „Wir sind<br />

wie ein altes Ehepaar. Den einen würde es ohne<br />

den anderen so nicht geben.“<br />

Dem Regionalen hat sich Barbara Waldkirch<br />

bedingungslos verschrieben. „Büchermachen<br />

ist Leidenschaft mit Suchtpotenzial“, sagt<br />

die Chefin des Verlags Waldkirch, der auf die<br />

längste Tradition aller Verlage der Region zurückblicken<br />

kann. Bereits 1542 wurde das Familienunternehmen<br />

in Basel gegründet, 1587<br />

gab der Verlag die erste Miniaturausgabe des<br />

Neuen Testaments heraus. Ein Exemplar ist<br />

bis heute im Familienbesitz, wie etliche weitere<br />

Bücher vergangener Jahrhunderte. Im 19.<br />

Jahrhundert siedelten die Vorfahren zunächst<br />

nach Ludwigshafen und dann nach Mannheim<br />

über. Heute hat der Verlag seinen Sitz in<br />

Feudenheim, die Produktion, die von Eheman<br />

Ralf Waldkirch geleitet wird, befindet sich im<br />

Pfeifferswörth, mit Blick auf den Neckarkanal.<br />

Einen guten Verleger charakterisiert Barbara<br />

Waldkirch, selbst Diplom-Übersetzerin für<br />

Russisch und Englisch, als „vielfach interessiert,<br />

offen, tolerant und respektvoll. Man sollte<br />

ein Gefühl dafür haben, was die Menschen<br />

haben wollen.“<br />

Verlag Waldkirch: Entscheidung<br />

nach dem Herzen<br />

22 Bücher sind im vergangenen Jahr entstanden,<br />

darunter regionale Krimis ebenso wie<br />

Auftragsarbeiten, zum Beispiel Bildbände für<br />

die umliegenden Gemeinden oder Vereinschroniken.<br />

Besonders viel Zeit hat Barbara<br />

Waldkirch in den aufwendigen Band über das<br />

jüdische Leben, „Die Welt der Mannheimer<br />

Klaus“, investiert. „Ursprünglich sollte das nur<br />

ein kleines Bändchen werden, aber letzten Endes<br />

saßen der Herausgeber Volker Keller und<br />

ich eineinhalb Jahre an dem Projekt“, erzählt<br />

sie. Sie entscheide am liebsten „nach dem Herzen“,<br />

welches Buch der Verlag ins Programm<br />

nehme. Das können dann auch Publikationen<br />

für einen kleinen Leserkreis sein, wie der Bildband<br />

über die Puppensammlung Neckarau, die<br />

in Zusammenarbeit mit dem Verein Geschichte<br />

Alt-Neckarau entstand. „Ein Buch fixiert die<br />

Zeit auf Papier“, sagt Ralf Waldkirch: „Es dokumentiert<br />

und stiftet Identität.“<br />

Eines ist allen vier Verlagen gemein: Sie setzen<br />

bedingungslos auf Qualität. Papier, Design, Verarbeitung,<br />

alles muss passen. „Das hat bei uns<br />

meist Vorrang vor der Wirtschaftlichkeit“, sagt<br />

Bernhard Wipfler. Auch Klaus Kehrer arbeitet<br />

nur mit einer Handvoll Druckereien zusammen<br />

und lässt ausschließlich in Deutschland drucken,<br />

„auch wenn das in Asien billiger wäre. Aber da<br />

machen wir keine Experimente.“ Manfred Metzner<br />

vom Verlag Das Wunderhorn lässt gern bei<br />

Nino-Druck in Neustadt an der Weinstraße produzieren<br />

und leistet sich „nur die besten Übersetzer.<br />

Bei der Poesie gilt: Dichter übersetzen<br />

Dichter.“ Ein Buch müsse Charakter haben, findet<br />

nicht nur Wipfler. Für Metzner ist die Haptik<br />

entscheidend. Klaus Kehrer lässt sich auch schon<br />

mal Lackproben schicken, um den Duft zu testen:<br />

„Das Buch muss zum Objekt der Begierde<br />

werden und alle Sinne ansprechen, wenn man es<br />

in der Hand hält.“<br />

Der Anspruch: ein Buch, das alle<br />

Sinne anspricht<br />

E-Books sind da nur bedingt das Mittel der<br />

Wahl. Waldkirch und Das Wunderhorn haben<br />

die ersten Online-Bücher herausgebracht und<br />

Bernhard Wipfler ist sicher: „Für Belletristik<br />

macht das auch Sinn. Für Bildbände, wie wir<br />

sie haben, nicht.“ Klaus Kehrer ist derselben<br />

Meinung, auch wenn er gerade über ein Konzept<br />

nachdenkt, wie er die neue Technik für<br />

seine Produkte nutzen könnte: „Wir könnten sie<br />

zu Werbezwecken einsetzen, weil sie sich mit<br />

sehr wenig Aufwand weltweit streuen lassen.<br />

Wir könnten Making-ofs integrieren oder Sound<br />

und so zusätzlich Lust auf unsere gedruckten<br />

Bücher machen.“<br />

Den eigenen Qualitätsansprüchen gerecht zu<br />

werden, ist für die Verleger nicht immer leicht.<br />

„Bücher sind in den letzten zehn Jahren nicht<br />

teurer geworden, aber die Produktionskosten<br />

sind gestiegen und die verkaufte Auflage sinkt“,<br />

rechnet Barbara Waldkirch vor. Die rückläufigen<br />

Auflagen haben zum einen gesellschaftliche<br />

Gründe. In der Verbraucher-Analyse 2<strong>01</strong>2 der<br />

Axel Springer AG und der Bauer Media Group<br />

rangierte das Lesen auf dem elften Rang der<br />

beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen.<br />

Die Zahl der Menschen, die Bücher<br />

täglich oder mehrmals die Woche nutzen, sinkt<br />

langsam, aber stetig, wie das Institut für Demoskopie<br />

Allensbach ermittelte. Zum anderen ist es<br />

aber gerade für die kleinen, unabhängigen Verlage<br />

schwer geworden, ihre Bücher überhaupt an<br />

den Leser zu bringen, denn auch wenn immer<br />

mehr produziert wird: In den Buchhandlungen<br />

liegen immer weniger Titel. Und die, die angeboten<br />

werden, kommen meist aus den großen<br />

Verlagskonzernen.<br />

Bernhard Wipfler kann sich noch gut erinnern,<br />

wie er sich 1996 die Hacken ablief, um die<br />

Händler zu überzeugen, „New York Vertical“ in<br />

ihr Sortiment zu nehmen. „Zu groß, passt in kein<br />

Regal“, bekam er zu hören, bis er eigens einen<br />

Halter entwickeln ließ, mit dem man das Buch<br />

stehend ausstellen konnte.<br />

<br />

NICHTS Das BaD KLEIDET als kultureller EIN BAD raum. BESSER<br />

ALS ZEITLOSE ELEGANZ.<br />

leBensstil statt style.<br />

Das Bad als Spiegelbild der eigenen Persönlichkeit.<br />

Im Dialog mit Ihnen planen und errichten Für wir die Planung Bäder, die und Realisierung die individuelle von Bädern Entfaltung mit dem ermögli- Anspruch<br />

an formale Schlichtheit und höchste Funktionalität<br />

chen. In unserem Showroom Spazio W zeigen wir internationale Kreationen aus der Fertigung<br />

in einwandfreier Ausführungsqualität sind wir Ihr Partner.<br />

renommierter Partner. Vereinbaren Sie Ihren individuellen Besuch.<br />

www.willergmbh.de · Telefon 06 21 / 6 68 89-0<br />

Oppauer Straße 81 ∙ 67069 Ludwigshafen ∙ Telefon 0621/66889-0 ∙ www.willergmbh.de<br />

18<br />

UBI BENE


titelstory<br />

zehn. „Wir haben dieses Experiment letztes Jahr<br />

gemacht, mit gutem Erfolg“, erzählt sie. Dieses<br />

Jahr werden weitere kleine Verlage der Region<br />

dort ausstellen, es soll eine Leselounge und Beratung<br />

durch zwei ehemalige Buchhändlerinnen<br />

geben.<br />

Seither hat sich die Lage für die kleinen Verlage<br />

deutlich zugespitzt, zumal viele unabhängige<br />

Buchhandlungen von großen Ketten verdrängt<br />

worden sind. Und dort stehen die Independent-<br />

Verlage zu großen Teil vor verschlossenen Türen.<br />

„Die Vertriebswege haben sich verändert“, stellt<br />

Manfred Metzner fest. Sein Verlag bietet auf der<br />

Website einen eigenen Online-Shop an. „Das<br />

war eine Investition, aber die musste sein“, findet<br />

er. Einen anderen Weg ist Barbara Waldkirch<br />

gegangen: Sie hat seit 2007 eine eigene Verlagsbuchhandlung,<br />

nachdem sie den ehemaligen<br />

Linde-Buchladen in der Feudenheimer Hauptstraße<br />

übernommen hat. „Es war ein Rettungsversuch“,<br />

sagt sie, der funktioniert habe. Seither<br />

hat sie nicht nur gute Präsentationsmöglichkeiten<br />

für ihre eigenen Publikationen und ein ausgewähltes<br />

Sortiment anderer Verlage, sondern<br />

auch ein Forum für Lesungen und Vernissagen<br />

– ähnlich wie Bernhard Wipfler in seiner Galerie<br />

im Neubau in G7 oder Klaus Kehrer, der in<br />

Berlin einen kleinen Showroom unterhält. Manfred<br />

Metzner hat ohnehin einen Gegentrend zur<br />

bisherigen Entwicklung im Buchhandel ausgemacht.<br />

„Die großen Flächen sind gescheitert, die<br />

Händler müssen umdenken“, sagt er. In Berlin<br />

und Brüssel hat er sich alternative Ladenmodelle<br />

angesehen, mit integrierten Cafés und Kommunikationszentren,<br />

tollem Service und gut informiertem<br />

Personal.<br />

In der Verlegerszene vernetzt sind alle vier.<br />

Manfred Metzner hat vor Jahren die Kurt-<br />

Wolff-Stiftung zur Förderung einer vielfältigen<br />

Verlags- und Literaturszene mitgegründet, zu<br />

deren Freundeskreis heute mehr als 60 unabhängige<br />

Verlage mit einem literarischen<br />

Programm und einem Jahresumsatz bis fünf<br />

Millionen Euro gehören. Klaus Kehrer vergibt<br />

gemeinsam mit Kollegen aus Frankreich, England,<br />

Italien und Spanien den „European Publishers<br />

Award for Photography“, mit dem die<br />

Publikation zeitgenössischer Fotografie gefördert<br />

werden soll. Teilnehmen können Fotografen<br />

aus aller Welt, der Sieger erhält nicht nur<br />

eine Ausstellung beim Fotofestival „Rencontres<br />

d’Arles“, sondern auch ein Buch, das in allen<br />

fünf Ländern verlegt wird. „Viel Arbeit, aber<br />

eine sehr schöne Aufgabe, nicht nur weil der<br />

Preis internationale Aufmerksamkeit bringt“,<br />

erzählt Kehrer, der in diesem Jahr die Federführung<br />

und damit auch die jährlich wechselnde<br />

Verantwortung für die Buchproduktion innehat.<br />

„Man kann einen Verleger ein bisschen<br />

mit einem Galeristen vergleichen: Er kann die<br />

Karriere eines Künstlers mit aufbauen.“<br />

Auszeichnungen helfen im Kampf<br />

um Aufmerksamkeit<br />

Trotz überschaubarer Werbebudgets – die großen<br />

und auch einige regionale Buchmessen sind<br />

Pflichttermine für Kehrer, Wipfler und Metzner.<br />

Barbara Waldkirch wird sich dieses Jahr zum<br />

zweiten Mal auf dem Maimarkt präsentieren,<br />

in der Fachschau Lesen und Wissen in Halle<br />

Zwischen den Messen helfen Auszeichnungen<br />

im Kampf um Aufmerksamkeit. Der Verlag<br />

Das Wunderhorn erhielt im vergangenen Jahr<br />

den „Kurt-Wolff-Preis“, den wichtigsten Verlegerpreis<br />

Deutschlands, Klaus Kehrer wurde<br />

2<strong>01</strong>2 auf der Messe PhotoEspana als „Publisher<br />

of the year“ geehrt und hat schon etliche<br />

Fotobuchpreise gewonnen. Bernhard Wipflers<br />

Edition Panorama gehört zu den meistausgezeichneten<br />

Verlagen weltweit, unter anderem<br />

mit etlichen RedDot-Awards für gutes Design.<br />

„Neben Social Media brauchen wir auch die<br />

Feuilletons“, sagt Klaus Kehrer – eine Rezension<br />

in einer großen Zeitung weckt bei Freunden<br />

der Fotografie nicht selten Begehrlichkeiten,<br />

das Buch als Sammlerobjekt zu erwerben. Und<br />

auch der ein oder andere Coup tut dem Selbstbewusstsein<br />

kleiner Verlage gut. So wie die<br />

Edition Panorama untrennbar mit dem Fotografen<br />

Horst Hamann verbunden ist, verbindet<br />

die Literaturszene den Verlag Das Wunderhorn<br />

mit den Nobelpreisträgern Herta Müller und<br />

vor allem Jean-Marie Gustave Le Clézio. „Als<br />

er 2008 überraschend ausgezeichnet wurde,<br />

waren wir der einzige Verlag, der sein neuestes<br />

Buch in der deutschen Übersetzung hatte“,<br />

erzählt Manfred Metzner. „Das hat uns eine<br />

gigantische Aufmerksamkeit gebracht.“ Ebenso<br />

wie der Deutsche Krimipreis International<br />

2<strong>01</strong>3 für seinen nigerianischen Autor Helon<br />

Habila.<br />

Sorgen, dass das Gedruckte ausgedient haben<br />

könnte, macht sich keiner der vier Verleger.<br />

Qualität setze sich durch, sagen sie unisono,<br />

das Bedürfnis nach toll gemachtem Handwerk<br />

bleibe. Bernhard Wipfler führt zusätzlich den<br />

Entschleunigungseffekt ins Feld, den ein Buch<br />

besitze, „auch gegenüber einem elektronischen<br />

Buch, mit dem ich ganz anders umgehe“. Manfred<br />

Metzner spricht für alle, wenn er sagt: „Wir<br />

machen das Besondere und das wird wahrgenommen<br />

und gesucht. Das ist wie bei gutem<br />

Essen.“ Und: „Wir sind das Land Gutenbergs<br />

und haben die Tradition des gedruckten Buchs<br />

wie kein zweites.“<br />

Text: Ute Maag Fotos: Christian Dammert •<br />

Weitere Informationen<br />

www.editionpanorama.com<br />

www.kehrerverlag.com<br />

www.verlag-waldkirch.de<br />

www.wunderhorn.de<br />

Eleganz Einfache Form und multiple Funktion<br />

fügen sich zum gestalterischen Prinzip –<br />

USM Möbelbausysteme schaffen zeitlosen Raum.<br />

Fragen Sie nach detaillierten Unterlagen beim autorisierten Fachhandel.<br />

georg seyfarth einrichtungen GmbH<br />

Augustaanlage 21-23, 68165 Mannheim, Tel. 0621-46 09 75 5<br />

seyfarth.mhm@freenet.de, www.seyfarth-einrichtungen.de<br />

Raum-Konzepte Sabine Kümmel oHG<br />

Showroom: Lorscher Straße 26, 68519 Viernheim, Tel. 06204-60 20 80<br />

info@raum-konzepte.com, www.raum-konzepte.com<br />

Conceptform Einrichtungen GmbH<br />

Am Herrschaftsweiher 39, 67071 Ludwigshafen, Tel. 06237-92 65 0<br />

service@conceptform-gmbh.de, www.conceptform-gmbh.de<br />

20<br />

UBI BENE


ackstage<br />

Perspektiven<br />

Die zweite Eigenproduktion des Heidelberger Frühling ist<br />

erneut eine Zusammenarbeit mit dem Bundesjugendballett.<br />

Nach dem groSSen Erfolg der tänzerischen Interpretation<br />

von Franz Schuberts Liedzyklus „Die schöne Müllerin“ im<br />

vergangenen Jahr stehen diesmal „folk songs“ auf dem Programm.<br />

Mit im Team der Tänzer, Musiker und Choreographen<br />

sind auch ein Neu-Mannheimer und ein Rückkehrer.<br />

22 UBI BENE<br />

UBI BENE<br />

23


ackstage<br />

Choreograph Thiago Bordin<br />

mit Tänzerin Winnie Dias<br />

Kein Zweifel, der Plan hat funktioniert.<br />

Thorsten Schmidt, der Intendant<br />

des Festivals Heidelberger<br />

Frühling, ist ja immer auf der Suche nach Möglichkeiten,<br />

klassische Musik auf neuen Wegen<br />

zu vermitteln und den Kreis ihrer Fans zu erweitern.<br />

Im vergangenen Jahr hatte er deshalb für<br />

die erste Eigenproduktion eine Zusammenarbeit<br />

mit dem Bundesjugendballett initiiert. Das<br />

Ensemble aus Hamburg interpretierte damals<br />

zusammen mit Stipendiaten der Heidelberger<br />

Lied Akademie Franz Schuberts Zyklus „Die<br />

schöne Müllerin“ – mit beachtlichem Erfolg.<br />

„Das Publikum hat dieses neue Format so begeistert<br />

angenommen, dass wir eine zusätzliche<br />

Vorstellung ansetzten mussten“, erzählt<br />

Schmidt. Grund genug, die Kooperation in diesem<br />

Jahr fortzusetzen.<br />

Im Dialog mit dem Intendanten des Bundesjugendballetts,<br />

John Neumeier, und dessen<br />

künstlerischem Leiter Kevin Haigen entstand<br />

die Idee zu „folk songs“. Choreographen unterschiedlichen<br />

Alters und diverser Nationen <br />

24 UBI BENE<br />

UBI BENE<br />

25


ackstage<br />

wurden aufgefordert, sich tänzerisch mit Volksliedbearbeitungen<br />

und von Volksmusik beeinflussten<br />

Werken des 19. und 20. Jahrhunderts<br />

auseinanderzusetzen. Der musikalische Bogen<br />

spannt sich von Benjamin Britten und Joseph<br />

Canteloube über Peter I. Tschaikowsky und Johannes<br />

Brahms bis zu Heitor Villa-Lobos und<br />

Carlos Gardel. Auch John Neumeier selbst<br />

steuert eine Choreographie bei. „Gleichzeitig<br />

haben wir das Konzept weiterentwickelt und<br />

die Verbindung von Ballett und Festival intensiviert,<br />

indem wir diesmal nicht nur Stipendiaten<br />

der Lied Akademie, sondern auch der Kammermusik<br />

einbinden“, sagt Thorsten Schmidt.<br />

Das passe auch zum diesjährigen Motto des<br />

Heidelberger Frühlings, „Perspektiven“.<br />

Hingabe, Demut,<br />

Menschlichkeit<br />

Für Kevin Haigen, den künstlerischen und pädagogischen<br />

Leiter des Bundesjugendballetts,<br />

war es keine Frage, die Zusammenarbeit fortzusetzen.<br />

„Ich habe sehr positive Erinnerungen<br />

an den letzten Heidelberger Frühling“, erzählt<br />

der Amerikaner, der an John Neumeiers Hamburg<br />

Ballett auch Erster Ballettmeister ist. „Die<br />

Arbeitsatmosphäre in der Hebelhalle ist sehr<br />

angenehm, die Menschen sehr freundlich. Wir<br />

hatten eine wunderbare Helferin für die Kostüme,<br />

sie hat ganz spontan ausgeholfen. Insgesamt<br />

haben wir dort ein sehr produktives, künstlerisches<br />

Umfeld erlebt.“ Für das junge Ensemble,<br />

das erst im September 2<strong>01</strong>1 gegründet worden<br />

war, hatte die Produktion gleich Maßstäbe gesetzt.<br />

„Es hat sich seitdem zum Markenzeichen<br />

der Compagnie entwickelt, dass viele unserer<br />

Projekte vom Austausch mit jungen Musikerinnen<br />

und Musikern leben“, sagt er.<br />

Das Bundesjugendballett ist keine gewöhnliche<br />

Compagnie. Die acht jungen Tänzerinnen und<br />

Intendant Thorsten Schmidt: „die Verbindung von Ballett und Festival intensivieren“.<br />

Tänzer, die aus sechs verschiedenen Ländern<br />

kommen, haben ihre Ausbildung abgeschlossen<br />

und nutzen die zwei Jahre, die sie dem Ballett<br />

angehören dürfen, zur persönlichen und künstlerischen<br />

Weiterentwicklung. „Ich versuche den<br />

Tänzerinnen und Tänzern jeden Tag zu vermitteln,<br />

dass unsere Kunstform Werte erfordert wie<br />

Hingabe, Demut, Menschlichkeit und vor allem<br />

Ehrlichkeit. Die Tänzer sollen zu selbstbewussten<br />

und vielseitigen Künstlerpersönlichkeiten<br />

werden, die selbst Choreografien entwickeln<br />

und ihre klassische Technik weiter verbessern.<br />

Und die an den unterschiedlichsten Orten tanzen<br />

und Menschen unterschiedlichster Herkunft<br />

durch Tanz zusammenbringen“, erklärt<br />

Kevin Haigen die Intention, mit der Neumeier<br />

die Gründung des Balletts, das vom Bund gefördert<br />

wird, vorangetrieben hatte. Ihr Publikum<br />

müssen sie sich erarbeiten, eine eigene Bühne<br />

haben sie nicht. Aber jede Menge Perspektiven.<br />

„Neben der klassischen Technik war vor allem<br />

das kreative Potenzial dieser jungen Menschen<br />

ein Aufnahmekriterium“, sagt der Ballettpädagoge.<br />

„Jeder ist gleichzeitig Gruppentänzer und<br />

Solist. Deshalb war auch die Improvisation ein<br />

wichtiger Teil des Vortanzens.“<br />

Bislang haben die einzelnen Elemente dieser<br />

Kooperation getrennt voneinander gearbeitet:<br />

Studierende der Musikhochschule Mannheim<br />

haben die Bearbeitung der Musikstücke übernommen.<br />

In Hamburg haben die Tänzer mit den<br />

Choreographen zu Musik vom Band ihre Bewegungen<br />

einstudiert. Gleichzeitig haben die Sänger<br />

und Musiker, zum großen Teil allein, geprobt.<br />

In diesen Tagen sollen diese verschiedenen Perspektiven<br />

zusammengeführt werden, damit am<br />

20., 21. und 24. März in der Heidelberger Hebelhalle<br />

eine perfekte Symbiose entsteht.<br />

Mehr Klangfarben<br />

durch die Streicher<br />

Alexander Fleischer ist gespannt. Der 31-jährige<br />

Pianist war als ehemaliger Stipendiat der<br />

Lied Akademie unter der Leitung von Thomas<br />

Hampson schon 2<strong>01</strong>2 mit von der Partie. „Auch<br />

damals haben wir nicht so viel zusammen geprobt,<br />

erst in der Endphase“, erinnert er sich.<br />

Das Timing sei extrem wichtig für die Tänzer,<br />

sagt er: „Das Ballett gibt das Tempo der Musik<br />

vor.“ Am Klavier habe er es ohnehin am schwersten,<br />

weil er bei allen Stücken spielen müsse,<br />

„aber im Ernst: Es hat großen Spaß gemacht<br />

und in diesem Jahr wird es noch interessanter<br />

werden, weil wir zusätzliche Arrangements für<br />

Streicher und damit mehr Klangfarben haben.“<br />

Das Stipendium an der Lied Akademie vor zwei<br />

kevin haigen ist künstlerischer und pädagogischer leiter des bundesjugendballetts.<br />

Jahren hatte er schon als ausgezeichnete Fortbildung<br />

erlebt, jetzt freut er sich, „dass die Förderung<br />

durch Thomas Hampson und Thorsten<br />

Schmidt nicht nur weitergeht, sondern dass ich<br />

auch bei einem Traumprojekt für jeden Liedpianisten<br />

dabei sein darf“.<br />

In Heidelberg wird Alexander Fleischer (fast)<br />

ein Heimspiel haben. Seit kurzem wohnt er in<br />

Mannheim, weil seine Frau, die Sopranistin<br />

Juliane Herrmann, ein Engagement am Nationaltheater<br />

hat. Der gebürtige Chemnitzer, der<br />

an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in<br />

Berlin studiert hat und nun dort Gastdozent an<br />

der Hochschule und Assistent von Bassbariton<br />

Thomas Quasthoff ist, pendelt regelmäßig in<br />

die Hauptstadt, denn: „Das gibt man nicht auf,<br />

ich kann dort so viel lernen.“ Am Projekt „folk<br />

songs“ reizt ihn nicht nur, dass es außerhalb des<br />

täglichen Repertoires eines Liedpianisten steht<br />

und dass die Musik so international ist. Sondern<br />

auch, die andere Perspektive des Balletts auf die<br />

Musik kennenzulernen. „Tanz ist für mich ein<br />

fremdes Metier, daher hat die Zusammenarbeit<br />

für mich experimentellen Charakter“, gibt er zu.<br />

„Ich finde es spannend, wie Tänzer und Choreograph<br />

die Musik in Bewegung umsetzen.“<br />

Ein anderer ist mittendrin in diesem Prozess.<br />

Thiago Bordin, Brasilianer und Erster Solist<br />

am Hamburg Ballett, ist einer der acht Choreographen<br />

und zuständig für die Musik seines<br />

Landsmannes Heitor Villa-Lobos. „Zum ersten<br />

Mal habe ich die Musik nicht selbst ausgewählt,<br />

sondern vorgegeben bekommen.“ Als Kevin Haigen<br />

anfragte, ob er bereit wäre, diesen Part in<br />

„folk songs“ zu übernehmen, sagte Bordin dennoch<br />

sofort zu. „Jeder Brasilianer kennt diese<br />

Musik“, erzählt er. Er habe sich in die Küche gesetzt<br />

und angefangen den Klängen zu lauschen.<br />

„Ein paar Momente später hatte ich die ersten<br />

Bilder im Kopf. Ich bin Brasilianer. Für uns gehört<br />

die Musik zum Leben wie der Fußball.“<br />

Dass das Gastspiel in Heidelberg stattfindet,<br />

erhöhe seine Vorfreude noch, verrät er. Schließlich<br />

hat er in Mannheim an der Akademie <br />

Gartenplanung<br />

Gartenneuanlage<br />

Gartenumgestaltung<br />

Gartenpflege<br />

Gartenbeleuchtung<br />

Pflanzen und Rasen<br />

Terrassen, Wege und<br />

Plätze<br />

Naturteiche<br />

Swimmingpools<br />

Wasserspiele<br />

Tag der<br />

offenen Tür:<br />

„Saisoneröffnung“<br />

So. 10. März<br />

12 - 16 Uhr<br />

5<br />

So. 05. Mai<br />

12 - 16 Uhr<br />

Tel. 06202-26175<br />

www.gartengestaltunggrothe.de<br />

26 UBI BENE<br />

UBI BENE 27


ackstage<br />

Pianist<br />

Alexander Fleischer<br />

des Tanzes bei Birgit Keil studiert. „Ich liebe<br />

Mannheim und Heidelberg“, schwärmt er. „Ich<br />

bin jetzt zwölf Jahre in Hamburg, aber ein ‚Grüß<br />

dich’ und die süddeutsche Sprache klingen für<br />

mich immer noch schöner als ‚Moin Moin’.<br />

Meine ersten Wintermonate in Mannheim fand<br />

ich grässlich. Aber jetzt weiß ich: In Hamburg<br />

ist es noch dunkler.“<br />

Spitzenqualität<br />

Made in Germany<br />

Modell I mercury<br />

100% Handwerkstradition<br />

Das Modell Mercury - eine perfekte Symbiose<br />

zwischen aussergewöhnlichem Design und höchsten<br />

Sitzkomfort.<br />

Das Choreographieren gehörte für den heute<br />

29-Jährigen schon immer zum Tanzen dazu.<br />

„Ich wollte schon als Schüler beides, aber mein<br />

früherer Lehrer hat gesagt, ich müsse erst tanzen.<br />

Birgit Keil hat mich dann sehr unterstützt“,<br />

erzählt Thiago Bordin. Was ihn so sehr reizt am<br />

Choreographieren? „Als Tänzer tanzt du nur für<br />

dich. Aber als Choreograph gibst du etwas weiter.<br />

Du musst dich auf deine Tänzer einstellen.<br />

Die Bewegungen müssen passen“, antwortet er.<br />

„Und du bekommst auch etwas zurück.“ Auch<br />

das: eine ganz neue Perspektive.<br />

Wir sind der Überzeugung, dass es auf dem Markt<br />

kein vergleichbares Produkt in Sachen Qualität,<br />

handwerklicher Verarbeitung und Sitzkomfort gibt.<br />

<br />

Text: Ute Maag •<br />

Heidelberger Frühling<br />

16. März bis 20. April<br />

Neue Standpunkte wagen, alte Einschätzungen<br />

infrage stellen, Kontexte bewusstmachen<br />

– das internationale Musikfestival<br />

steht 2<strong>01</strong>3 unter dem Motto „Perspektiven“.<br />

Erneut wirken große Künstler wie John Neumeier,<br />

Thomas Hampson und Igor Levit als<br />

„Artist in Residence“ mit. Zu den musikalischen<br />

Sternstunden wird sicher das Orgelkonzert<br />

von Cameron Carpenter am 26. März<br />

im Kongresshaus der Stadthalle Heidelberg<br />

gehören. Das Ausnahmetalent wird weltweit<br />

gefeiert, aber auch kritisiert für die Unbekümmertheit,<br />

mit der er stilistische Grenzen<br />

überschreitet.<br />

Die internationale Tagung am 22. und 23.<br />

März im Kongresshaus steht im Zeichen der<br />

Frage „Festivals 3.0 – eine Möglichkeit Zukunft<br />

zu gestalten?“<br />

Erstmals kooperiert der Heidelberger Frühling<br />

mit der halle02: Der „Alternative Frühling<br />

– Festival für Musik und Subkultur“ vom 11.<br />

bis 21. April schafft einen Raum für musikalische<br />

Grenzgänge von elektronischer Avantgarde<br />

bis zur Fusion von Klassik und Folk.<br />

Produkte aus den Segmüller Werkstätten<br />

erhalten Sie ausschließlich in den Segmüller<br />

Einrichtungshäusern!<br />

www.segmueller-werkstaetten.de<br />

Das komplette Programm und<br />

weitere Informationen<br />

www.heidelberger-fruehling.de<br />

64331 WEITERSTADT<br />

Im Rödling 2 • Telefon 06150/136-0<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. – Fr. 10:00 – 20:00 Uhr<br />

Samstag 09:30 – 20:00 Uhr<br />

68163 MANNHEIM<br />

Seckenheimer Landstr. 252 • Telefon 0621/41969-0<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. – Fr. 10:00 – 19:00 Uhr<br />

Samstag 10:00 – 19:00 Uhr<br />

www.segmueller-werkstaetten.de<br />

28<br />

UBI BENE<br />

Weiterstadt • Mannheim • Friedberg/Bayern • Parsdorf • Nürnberg • Frankfurt • Stuttgart<br />

130090


ladyspecial<br />

Die Tanzunternehmerin<br />

Die personifizierte Präsenz hat einen Namen: Nanine Linning.<br />

Zu sphärischen Streicherklängen hebt sich der Vorhang.<br />

Für Ballettvorstellungen tat er das in Heidelberg lange nicht.<br />

Jetzt hat man wieder ein eigenes Ballett – und ist dank der<br />

gutgelaunten Niederländerin wieder voll da.<br />

30 UBI BENE<br />

UBI BENE 31


ladyspecial<br />

Es gibt sie ja, diese Strahlefrauen. Nanine<br />

Linning gehört zu ihnen. Wer ihr<br />

gegenübertritt, spürt Energie, die von<br />

ihr ausgeht. Sie strahlt, hat große neugierige<br />

Augen und einen entschlossenen Zug um den<br />

Mund. Sie will – und sie kann. Hier und jetzt.<br />

Hinter dem Vorhang zu ihrer ersten Heidelberger<br />

Arbeit „Zero“ verziehen sich apokalyptische<br />

Nebelfronten, mit dem Einsatz der Harfe wird<br />

der Zuschauer im neuen Theatersaal Skulpturen<br />

gewahr, die wie Engel durch den Raum<br />

schweben. Am Boden arbeiten sich zehn Tänzer<br />

als Androiden wie Insekten im straffen Takt<br />

bedrohlich weit ausschreitend zur Bühnenrampe<br />

vor. Später werden wir mit offenem Mund<br />

zusehen, wie sie buchstäblich und täuschend<br />

echt die Schwerkraft überwinden, um über<br />

Baumkronen und Flüsse zu schweben …<br />

Physische Präsenz, aufwendige Kostüme von<br />

Modedesignerin Iris van Herpen, großartige<br />

Videokunst, akrobatische Finessen und fulminante<br />

Musik sind Teil des gelungenen Überwältigungskonzepts,<br />

mit dem Nanine Linning in<br />

Heidelberg als neue Tanzchefin angetreten ist.<br />

Briefe schreiben, um ans Ziel<br />

zu kommen<br />

Wie ist sie, die derzeit am Neckar alle begeistert?<br />

Energetisch voll da, klar. Doch was sie<br />

ausstrahlt, ist kein „Hoppla, hier komm ich“,<br />

sondern eher ein „Hey, hier bin ich, was geht?“.<br />

Wenn sie etwas will, dann schreibt sie und fragt<br />

nach. So einfach ist das für Nanine Linning.<br />

Holländer stehen ja im Ruf, praktisch und unkompliziert<br />

zu sein, doch selbst für niederländische<br />

Verhältnisse beweist die 1977 in Amsterdam<br />

geborene Frau ausnehmend fröhlichen<br />

Mut. Natürlich gehört auch eine Portion Glück<br />

dazu. Das weiß sie, aber meist hat sie es eben.<br />

DIE KOMPETENZ FÜR´S<br />

RENOVIEREN, INNEN & AUSSEN<br />

MESSENEUHEITEN: HOLZBÖDEN / GLASTÜREN / RAUMHOHE<br />

TÜREN / INDIVIDUALBÄDER / BEGEHBARE KLEIDERSCHRÄNKE /<br />

TERRASSENPARKETT / STEINBÖDEN / SICHTSCHUTZSYSTEME<br />

Besuchen Sie uns auf unserer Homepage<br />

www.diestaerk.de.<br />

MIT FREUNDLICHER UNTERSTÜTZUNG<br />

KAFFEERÖSTEREI<br />

FRÜHJAHRS-<br />

EVENT<br />

SONNTAG<br />

17.03.2<strong>01</strong>3<br />

11-17 UHR<br />

Kaum hatte sie ihre Ausbildung in Tanz und<br />

Choreographie in Rotterdam abgeschlossen,<br />

wusste sie: „Ich bin meine eigene Choreographin.“<br />

Nach den Ideen anderer zu tanzen, kam<br />

für Linning somit nicht in Frage. Da schrieb<br />

sie an Tanzlegende William Forsythe nach<br />

Frankfurt, ob sie nicht mit ihm arbeiten könne<br />

– und wurde prompt Assistentin für seinen<br />

Tanzfilm „From A Classical Position“, den<br />

der Meisterchoreograph mit Dana Caspersen<br />

drehte. In dieser kurzen, aber doch sehr intensiven<br />

und intimen Zusammenarbeit konnte<br />

Linning ihrem bewunderten Vorbild genau auf<br />

die Finger schauen.<br />

32<br />

UBI BENE<br />

Auch für ihre nächste Station ergriff sie zügig die<br />

Initiative – und wurde Hauschoreographin <br />

Bitte vereinbaren Sie Ihren persönlichen Beratungstermin!<br />

Rheinhorststr. 16-20 · 67071 Ludwigshafen · Tel.: 0621/6 70 17-0<br />

www.diestärk.de


ladyspecial<br />

am renommierten Rotterdamer Scapino Ballet,<br />

für das sie von 20<strong>01</strong> bis 2006 zwölf Choreografien<br />

für das große Ensemble entwarf. Die Welt<br />

war weit, Freelancer-Projekte, die Gründung<br />

einer eigenen Compagnie und die Leitung des<br />

Osnabrücker Tanztheaters folgten Schlag auf<br />

Schlag – und irgendwie auch immer zeitgleich.<br />

Vielseitigkeit ist schließlich auch eine Spezialität<br />

Linnings, die Opern inszeniert, Musik liebt,<br />

in ihren Projekten Tanz, Skulptur, Film und<br />

Mode zu einer Art Gesamtkunstwerk verbindet.<br />

„In die Modewelt bin ich gut eingearbeitet,<br />

ich schätze die Theatralität der Mode, die eine<br />

totale Erfahrung ist, weil sie ein Lebensgefühl<br />

vermittelt und eben nicht nur Kleider verkauft.“<br />

Finanzielle Freiheit ist<br />

künstlerische Freiheit<br />

Lieblingsdesigner? „Balenciaga, Alexander Mc-<br />

Queen und natürlich Iris van Herpen“, kommt<br />

es wie aus der Pistole geschossen. Wie es dazu<br />

kam, dass letztere auch für sie Tanzkostüme<br />

entwirft? „Ich habe sie angeschrieben!“, lächelt<br />

sie entwaffnend. Berührungsängste kennt Linning<br />

definitiv nicht.<br />

Für die niederländische Nobelkaufhauskette<br />

De Bijenkorf hat sie mit ihrem Ensemble einen<br />

TV-Werbespot produziert, der ihr auch über die<br />

Grenzen Hollands – und der Tanzszene – hinaus<br />

große Popularität verschaffte. Ob ihr das, nun<br />

ja, nicht auch ein wenig peinlich sei, als Künstlerin<br />

Fernsehwerbung zu machen? Wir betreten<br />

spannendes Terrain. „Keineswegs!“, kontert die<br />

engagierte Choreographin, die von sich sagt: „Ich<br />

bin Tanzunternehmerin.“ Kommerzielle Projekte<br />

geben ihr Freiheit, und zwar finanzielle, die somit<br />

auch künstlerische sei, betont sie.<br />

Gesamtkunstwerke mit<br />

poetischem Zauber<br />

Dass das im deutschen Kunstbetrieb in der Regel<br />

anders gesehen wird, stört Linning nicht.<br />

Natürlich sei das toll, im Subventionsbetrieb<br />

feste Strukturen, verlässliche Etats und regelmäßige<br />

Kulturförderung zu haben, aber man<br />

sei dann eben von den Gemeinden, Gremien<br />

und Sponsoren auch stärker abhängig, die<br />

Forderungen und Erwartungen hätten. Also<br />

sucht sie nach anderen Möglichkeiten, persönliche<br />

Sicherheit für ihre Kunst zu haben. Ist<br />

die Abhängigkeit von kommerziellen Kunden<br />

nicht ebenso groß? „Wenn man eine Win-Win-<br />

Situation findet, nicht“, sagt Linning. Wenn<br />

die Kunden das wollen, was sie anzubieten hat,<br />

nämlich energiegeladene, kraftvolle körperliche<br />

Tanzsprache, findet sie auch einen Zugang<br />

zu der vom Kunden gestellten Aufgabe.<br />

Als Unternehmerin hat sie mit Stardesigner<br />

Marcel Wanders den „Happy Hour Chandelier“<br />

entwickelt, ein Konzept, in dem eine Akrobatin<br />

in einem riesigen Lüster hängt, um Sekt oder<br />

Konfekt an Partygäste oder Vernissagebesucher<br />

zu verteilen. Das Partykunstevent läuft weltweit<br />

gut und ermöglicht ihr, mit den Einnahmen<br />

daraus ihre eigene Compagnie „NANINELIN-<br />

NING.NL“, für die sie die erfolgreichen Choreografien<br />

„Bacon“, „Cry Love“ und „Dolby“ entwickelte,<br />

nominell über einen Manager in den<br />

Niederlanden aufrecht zu erhalten, obwohl sie<br />

derzeit in Heidelberg in der Präsenzpflicht ist.<br />

Ob ihr Heidelberg nicht zu eng ist? „Nein, keineswegs,<br />

man spürt, wie sich die Menschen<br />

hier freuen, wieder eine eigene Tanzcompagnie<br />

in der Stadt zu haben, das gibt eine wahnsinnige<br />

Energie“. Als gescheitertes Versuchsmodell<br />

hatten sich Heidelberg und Freiburg seit 2006<br />

eher halbherzig ein Minimaltanzprojekt geteilt.<br />

Wenn man sich um eine Sache bei Nanine Linning<br />

keine Sorgen machen muss, dann um ihren<br />

Energiehaushalt und ihre Entschlossenheit.<br />

In Heidelberg erleben Zuschauer und Kritiker<br />

derzeit eine ganz neue Welt. Es ist eine<br />

der vereinten Kunst - mit Mut zur Schönheit.<br />

Statt schwarzem Guckkasten und ebensolchen<br />

Gymnastikanzügen bietet Linning sinnliche<br />

Körperskulpturen, Kostüm, Video, Licht. Hier<br />

soll der Zuschauer nichts verstehen müssen,<br />

sondern sich poetisch verzaubern lassen dürfen.<br />

Ihre explodierende Euphorie zum Gesamtkunstwerk<br />

bricht sich in ihrer Osnabrücker,<br />

nun ebenfalls auf dem Heidelberger Theaterspielplan<br />

stehenden Arbeit „Requiem“ Bahn:<br />

Weiß gepuderte und üppig ausstaffierte Harpyien,<br />

Sirenen und Centauern interagieren als<br />

belebte Plastiken mit neugierig umherziehendem<br />

Publikum. Das führt einen buchstäblich<br />

ganz nah an die Kunst heran.<br />

Für ihr ästhetisches Vorhaben, die unterschiedlichen<br />

Sparten des Theaters und der Kunst zu<br />

verschmelzen, stehen die Aktien am Neckar<br />

derzeit gut: Ein neues, architektonisch begeisterndes<br />

Theater bietet ideale räumliche Voraussetzungen,<br />

Heidelbergs Intendant Holger<br />

Schultze steht voll hinter der Powerfrau, die er<br />

ja schließlich aus Osnabrück nach Heidelberg<br />

mitgebracht hat. Das Unternehmen ihrer sinnlichen,<br />

prallen und mitreißenden Tanzarbeit hat<br />

bereits beim Heidelberger Start-up enormen Erfolg.<br />

Und das Publikum platzt derzeit förmlich<br />

vor Neugier. Ja, Nanine Lininnig hat wirklich<br />

auch allen Grund zum Strahlen.<br />

Text: Ralf-Carl Langhals •<br />

KosmetiK<br />

institut<br />

Wachenheim<br />

Genießen sie entspannte stunden<br />

Beste Pflege, für Sie und Ihn<br />

s chönheits- und Liftingbehandlungen<br />

zum Wohlfühlen<br />

und entspannen<br />

a bgestimmte systembehandlungen<br />

für ihre haut und jedes alter<br />

Professionelle Hautpflege der<br />

Problemhaut – aknebehandlungen,<br />

couperose<br />

Medizinische Fußpflege<br />

manicüre<br />

Permanent make up<br />

Geschenkgutscheine<br />

Auch die Pflege für daheim,<br />

wir beraten Sie gerne!<br />

KosmetiK<br />

institut<br />

Wachenheim<br />

Face couture<br />

P 6, 23 - 25 / Plankenhofpassage<br />

68161 mannheim<br />

telefon 0621-1567214<br />

internet adresse<br />

www.kosmetik-mannheim.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

montag - Freitag<br />

von 9:00 - 18:00 uhr<br />

samstag 10:00 - 14:00 uhr<br />

Wünschen sie außerhalb unserer<br />

Öffnungszeiten einen termin<br />

sprechen sie uns an, damit wir<br />

ihnen etwas passendes anbieten<br />

können.<br />

34 UBI BENE<br />

UBI BENE 35


Promotion<br />

rissen und detailgetreu wiederhergestellt, die Sandsteinmauern<br />

im Innern freigelegt. Die Decke, die nach der Schließung<br />

des alten Filmtheaters 1962 eingezogen worden war,<br />

haben sie wieder entfernt und durch eine Stahlkonstruktion<br />

ersetzt. Ein detailliertes Beleuchtungskonzept mit modernen<br />

Strahlern und geschmackvollen Leuchten setzt die Mode<br />

ins rechte Licht. Und wenn die Sonne durch die raumhohe<br />

Glasfassade an der Rückseite des Gebäudes scheint, wird<br />

der komplette Store von Licht durchflutet. Was der Kunde<br />

nicht sieht: Hinter einem großformatigen, goldgerandeten<br />

Spiegel im Obergeschoss verbirgt sich eine Tür, die in ein<br />

großzügiges Penthouse mit Dachterrasse führt. Hier planen<br />

die Stahlers Modenschauen oder andere Events.<br />

der neue Mode<br />

Hot-spot<br />

In neustadt FrIedrIchstrasse<br />

„Wir wollten weg vom Mainstream, sowohl was das Angebot<br />

als auch die Präsentation angeht“, begründet Jochen Stahler.<br />

Dass die Investition sich gelohnt hat, wurde schnell deutlich:<br />

Die Fachzeitschrift „Textilwirtschaft“ hat die neue Einkaufswelt<br />

bereits ausgezeichnet. Auch beim renommierten Award<br />

„Store of the year“, den der Handelsverband Deutschland<br />

(HDE) am 20. März vergeben wird, gehört der Store der Stahlers<br />

zu den vorgeschlagenen Kandidaten. „Das ist ein Ritterschlag“,<br />

freut sich der Chef.<br />

Modemeile<br />

FriedrichstraSSe<br />

Neustadt an der weinstrasse hat einen neuen Mode-Hotspot. Im vergangenen September<br />

eröffneten Jochen und Alexandra Stahler das Stahlers in der FriedrichstraSSe. Der Lohn für<br />

das ebenso innovative wie gelungene Ladenkonzept: Der Fashiontempel wurde für den<br />

„Store of the year“-Award vorgeschlagen.<br />

Seit Jochen und Alexandra Stahler das Modehaus Jacob<br />

2004 übernommen haben, ist viel passiert: 2006 der Umzug<br />

des Haupthauses in die Hetzelgalerie, später die Eröffnung<br />

des House of Gerry Weber am ehemaligen Stammsitz<br />

in der Friedrichstraße 14 und des Schiesser Outlet Store<br />

ein paar Häuser weiter. In der Eröffnung der neuen Räume<br />

sieht das Ehepaar aber nicht nur einen Meilenstein für<br />

das eigene Unternehmen, sondern auch für Neustadt. „Wir<br />

wollen dazu beitragen, Neustadt als Einkaufsstadt und insbesondere<br />

die Friedrichstraße aufzuwerten“, erklärt der Inhaber.<br />

Nicht nur der neue Straßenbelag und die Restaurierung<br />

etlicher weiterer Fassaden hätten in den vergangenen<br />

Jahren dazu geführt, dass heute mehr als doppelt so viele<br />

Kunden als früher durch die Straße bummeln: „Die Leute<br />

kommen gern hierher, denn sie finden hier auf hundert<br />

Metern Laufweg ein kompetentes Markenangebot.“<br />

Jahrelang hatte Jochen Stahler aus seinem<br />

Bürofenster auf das gegenüberliegende<br />

Gebäude geblickt und sich geärgert: „Schade,<br />

dass es nicht adäquat genutzt wurde.“<br />

Das ehemalige Kino, den älteren Neustädtern<br />

noch als „Palast-Theater“ in Erinnerung, verfiel,<br />

die Mieter wechselten häufig. „Ich kannte das<br />

Potenzial des Hauses und ich fand, das alte Flair<br />

sollte neu erlebbar gemacht werden“, erzählt<br />

der Inhaber des alteingesessenen Modehauses<br />

Jacob. Als sich die Chance bot, griff er zu und<br />

erwarb die Immobilie. Nach einer grundlegenden<br />

Sanierung ist sie nun ein Schmuckstück<br />

geworden – mit zwei Mode-Stores, die das Angebot<br />

des Modehauses Jacob zusätzlich zum<br />

Stammhaus in der Hetzelgalerie, dem wenige<br />

Schritte entfernten House of Gerry Weber und<br />

dem Schiesser Outlet Store auf das Schönste<br />

um trendige junge Mode ergänzen.<br />

Vom Filmtheater<br />

zum Modetempel<br />

Dass hier einmal ein Kino war, lässt sich beim<br />

Rundgang durch die zwei Etagen nur noch erahnen.<br />

Der vordere Teil des Erdgeschosses, den<br />

man von der Friedrichsstraße betritt, ist dem<br />

s.Oliver-Store vorbehalten. Im hinteren Bereich,<br />

zur Gutenbergstraße hin, flimmerten früher Filme<br />

über die Leinwand, jetzt finden sich im Stahlers-Store<br />

vor imposanten Sandsteinwänden von<br />

mehr als acht Metern Höhe Labels wie Marc<br />

O’Polo, Scotch&Soda oder Superdry für Herren.<br />

Über die Treppe erreicht der Kunde die Empore.<br />

Wo früher Logen und Projektorraum waren, ist<br />

heute das Reich der Damenmode mit Schönem<br />

von Comma, Drykorn, Maison Scotch, Mexx<br />

oder yaya sowie Accessoires, zum Beispiel von<br />

Codello und Liebeskind. Und eine Cafébar, die<br />

zum Schauen und Genießen einlädt.<br />

Denn nur die Mode wahrzunehmen, wäre trotz<br />

des reichhaltigen und hochwertigen Sortiments<br />

schade. Jochen Stahler und seine Frau Alexandra<br />

haben viel Wert auf Architektur und Einrichtung<br />

gelegt. Zusammen mit den renommierten<br />

Ladenbauern Blocher Blocher Partners aus<br />

Stuttgart und dem Gimmeldinger Architekten<br />

Thomas Ritzer haben sie ein Konzept entwickelt,<br />

das internationalen Vergleichen standhält.<br />

Die Außenfassade wurde zu großen Teilen abge-<br />

stahlers<br />

Friedrichstr. 5 / Gutenbergstr. 6<br />

s.Oliver store<br />

Friedrichstr. 5<br />

House of Gerry Weber<br />

Friedrichstr. 14<br />

Schiesser Outlet Store<br />

Friedrichstr. 19<br />

Modehaus Jacob<br />

Friedrichstr. 2<br />

67433 Neustadt / Weinstraße<br />

Telefon 06321 2100<br />

Fax 06321 33413<br />

E-Mail: info@modehaus-jacob.de<br />

www.modehaus-jacob.de<br />

friedrichstrasse 5 gutenbergstrasse 6 www.stahlers.de<br />

neustadt an der weinstrasse<br />

36<br />

UBI BENE<br />

Mo. - Fr. 10.00 - 19.00 Uhr<br />

Sa. 10.00 - 17.00 Uhr


trendart<br />

Jede<br />

Rose<br />

hat<br />

ihre<br />

Dornen<br />

Bei ihrer zwölften Auflage war die Fashion<br />

Week Berlin einmal mehr die wichtigste<br />

Leistungsschau etablierter deutscher Modedesigner<br />

und aufsehenerregender<br />

Newcomer. UBI BENE zeigt die Trends des<br />

kommenden Winters.<br />

38 UBI BENE<br />

UBI BENE<br />

39


trendart<br />

Lala Berlin<br />

Schwarz<br />

Um es vorwegzunehmen – diese<br />

Fotostrecke ist nur ein winziger Ausschnitt aus dem riesigen Bildangebot<br />

unseres Fashion-Week-Fotografen Michael Wittig. Nicht einmal er hat es<br />

geschafft, alle 50 Schauen im Zelt auf der Straße des 17. Juni und an zahlreichen<br />

Offsite-Plätzen in der ganzen Stadt zu sehen. Auch ohne den Stammgast<br />

Escada und das Berliner Label Kaviar Gauche, die diesmal fehlten, war<br />

die Mercedes Benz Fashion Week so gut besucht wie nie. Und auch wenn<br />

die Entwürfe der Designer so vielfältig wie selten waren, ließen sich einige<br />

Trends für den Winter 2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4 ablesen. Nicht alles wird anders im kommenden<br />

Winter! Schwarz bleibt ein wesentliches Element der Kollektionen.<br />

Nicht nur das Berliner Label Augustin Teboul blieb seiner Linie treu und<br />

zeigte Modelle in Schwarz und mit Spitze. Auch Lala Berlin schickte einige<br />

Models dunkel gewandet auf den Laufsteg. Vom unangepassten Neuling<br />

hat sich die Berlinerin Leyla Piedayesh längst zu einem der Stars in Berlin<br />

gemausert und steht für tragbare Mode für Frauen mit Power, die alles andere<br />

als trist ist: Kombinationen mit Weiß, transparente Stoffe und Sternenprints<br />

sorgten für Effekte, Hingucker waren auch ihre Neuinterpretation<br />

des klassischen Parka, Overalls aus Seide und kurze Wollkleider.<br />

40 UBI BENE<br />

UBI BENE 41


trendart<br />

Glitzer<br />

Nicht nur die klassischen Labels wie<br />

Marccain oder Minx setzten auf schillernde Effekte. Auch Kilian Kerner<br />

zeigte zum doppelten Jubiläum unter dem Motto „Sag mir, wie du heißt“<br />

eine phantastische Schau. Seit zehn Jahren arbeitet der Kölner in Berlin,<br />

die Winterkollektion 2<strong>01</strong>3/2<strong>01</strong>4 war seine zehnte Präsentation im Berliner<br />

Zelt. Wie schon in den Vorjahren kam die Musik nicht vom Band.<br />

Zu melancholischen Liveklängen der Rockband „Tunes of Dawn“ schritten<br />

Models in kastigen Jacken und Breakfest-at-Tiffany’s-Kostümen im<br />

Stil der 60er Jahre über den Laufsteg. Gebrochen wurde die schlichte<br />

Linienführung durch die kubistischen und asymmetrischen Formen seiner<br />

Kleider und durch tausende aufgesetzte Pailletten. Und: Er verhalf<br />

Mireille Mathieu zu einem Comeback. Zumindest ihrer Frisur. Alle Models,<br />

ob blond oder dunkel, Frau oder Mann, trugen den klassischen<br />

Pagenkopf mit dem kurzen eingerollten Pony.<br />

Kilian Kerner<br />

42 UBI BENE<br />

UBI BENE 43


trendart<br />

Silber<br />

Metallische Kühle strahlte nicht nur die<br />

Laurèl-Kollektion aus. Aufgesetzte Aluminium-Plättchen, metalldurchwirkte<br />

Stoffe und vor allem Nieten waren auch bei anderen Designern<br />

zu sehen. Dimitri inszenierte seine Schönheiten als Kämpferinnen in<br />

Fransenkleidern und eisblauen Tönen. Die Kombination mit Grau signalisierte:<br />

„Komm’ mir nicht zu nah“. Gold- und Bronzetöne komplettierten<br />

den Metallic-Chic.<br />

Laurel<br />

44<br />

UBI BENE<br />

Joleen<br />

Kurfürstenpassage P 7, 24 | 68161 Mannheim<br />

www.joleen-schuhe.de


trendart<br />

Zugeknöpft<br />

Klar, herb, gedämpft<br />

– nicht gerade sinnliche Attribute verliehen viele Kritiker der Mode für<br />

den kommenden Winter. Das stimmt alles: Die Blusen sind hochgeschlossen,<br />

die Schultern akzentuiert, Hosen sind ein großes Thema und an den<br />

Füßen darf Frau gern klobige Boots und warm gefütterte Stiefel tragen.<br />

Auch die Farben sind eher gedeckt: Tiefdunkles Bordeaux, Marine- und<br />

Erdtöne dominieren. Doch es gibt sie durchaus, die leuchtenden Akzente<br />

in Rot und Rosa, Türkis und Grün. Die Mainzerin Anja Gockel, seit Jahren<br />

Garantin für Farbtupfer und exklusive Prints, wartete mit einem satten<br />

Senfgelb auf. Hugo Boss stattete seine Businessfrauen zwar im gewohnt<br />

klaren Look aus, ließ zwischen Lederkleidern in Flanellgrau und Weiß<br />

aber auch immer wieder tomatenrote Töne durchscheinen. Neonfarben<br />

waren dagegen nur noch in Details und Accessoires zu finden.<br />

Beispielhaft für diesen Spagat aus femininer Sinnlichkeit und unnahbarer<br />

Kühle steht die Mannheimerin Dorothee Schumacher. Schmale Hosen<br />

und kurze Capes, Lederröcke und Oberteile mit Trompetenärmeln<br />

spielen mit den Silhouetten und sind opulent in den Details. Neben<br />

Pelz und Lurex setzt sie laminierte Spitze und grafische Prints. Schwarz,<br />

Weiß und Mitternachtsblau kontrastiert sie mit Rosé- und Olivtönen.<br />

Ihre Schau im vollbesetzten, mit Rosenduft parfümierten Zelt – die das<br />

Publikum zu Beifallsstürmen hinriss – stand unter dem Motto „Every<br />

rose has ist thorn“, das die Designerin folgendermaßen erklärte: „Die<br />

Rose, so wunderschön, sinnlich und facettenreich, kann unglaublich zart<br />

und fragil sein, denn sie hat ihren Dorn, der sie schützt. Sie entspricht<br />

meinem Bild moderner Frauen. Doch ihr Stachel kann auch gefährlich<br />

werden – nehmen wir es als charmante Warnung.“<br />

Text: Ute Maag<br />

Fotos: Michael Wittig •<br />

schumacher<br />

46<br />

UBI BENE


trendart<br />

Die Identität einer Stadt definiert sich in ihrem Kern. Der<br />

Einzelhandel prägt die City. Hier formen sich unterschiedliche<br />

Charaktere zu einem unverwechselbaren Profil. Eine<br />

Innenstadt ohne inhabergeführte Geschäfte wirkt austauschbar, gesichtslos<br />

und fad. Eine bunte, lebendige Einkaufslandschaft spiegelt immer einen<br />

gesunden Mix aus vielen Fachgeschäften mit hochwertigen Angeboten<br />

und kreativem Service. Das garantiert eine attraktive Innenstadt mit<br />

Charme und starker Persönlichkeit.<br />

WORAUF<br />

STEHEN<br />

erfolgreiche Männer?<br />

Doch die Kleinen haben es schwer. Zwischen Filialisten, Franchise-<br />

Shops und in geklonten Shoppingcentern müssen sie dafür sorgen, dass<br />

sie nicht zum Auslaufmodell werden. Die Zahl der inhabergeführten<br />

Läden, zum Teil mit langer Vergangenheit, hat sich in den vergangenen<br />

Jahren stark reduziert. Die Marktanteile sacken ab. In den größeren<br />

Städten macht sich indes ein entgegengesetzter Trend bemerkbar:<br />

Kleine Geschäfte in exzellenten Lagen, die mit hohem Personaleinsatz<br />

ausgewählte Waren und Dienstleistungen anbieten, überzeugen mit einem<br />

Einkaufserlebnis abseits der ausgehöhlten Trampelpfade. Auch in<br />

Mannheim, Heidelberg und Ludwigshafen.<br />

Mannheim: Passgenaue Plattform<br />

abseits des Mainstreams<br />

In den Metropolen der Metropolregion haben sich einige Einzelhändler<br />

zu Initiativen zusammengeschlossen. Mit dem Ziel, das Besondere im<br />

Allgemeinen zu betonen und die Vielfalt des Standorts zu bewahren.<br />

Nach dem Motto: Eine Stimme für die Kleinen. „Viele Kunden kommen<br />

mit dem Shopping-Guide unterm’ Arm“, berichtet Wolfhard Federhaff<br />

vom Erfolg des Projekts. Der Mitgeschäftsführer der Kurfürsten-Verwaltungsgesellschaft<br />

hat mit seinem Team gerade die dritte Auflage eines<br />

exklusiven kleinen Einkaufsführers fertig gestellt, die im März erscheinen<br />

wird: „Der Mannheimer“ weist den Weg zu einigen der feinsten<br />

Angebote der Stadt. Eine edel ausgestattete Navigationshilfe zu individuellen<br />

Adressen abseits des Mainstreams. „Mannheim steht für den<br />

inhabergeführten Einzelhandel“, so Federhaff, der darin ein wertvolles<br />

Alleinstellungsmerkmal sieht – das es stärker zu betonen gelte.<br />

... auf handgenähte<br />

Herrenschuhe!<br />

www.janus-wa.de<br />

Der Anspruch des Netzwerks ist, den höherwertigen Einzelhandel zu bündeln<br />

und dieses niveauvolle Konzentrat ansprechend zu vermarkten. Damit<br />

sind vor fünf Jahren vier Einzelhändler und eine Grafikerin an den Start<br />

gegangen. Heute ist „Der Mannheimer“ 34 Händler groß. Auch die Gastronomie<br />

macht mit: Restaurants, Caterer, Feinkostläden. Aktuell denkt man<br />

darüber nach, das Cross-Selling zu forcieren und damit noch enger zusammenzurücken,<br />

damit jeder noch stärker vom anderen profitieren kann.<br />

nischenkultur<br />

Den Machern ging und geht es darum, den kleinen Händlern eine passgenaue<br />

Plattform anbieten zu können, über die sie sich inszenieren und<br />

bemerkbar machen können. Das Label ist ein geschütztes Markenzeichen.<br />

Der Shopping-Guide erschien erstmals 2009 und wird heute an prominenten<br />

öffentlichen Umschlagplätzen gestreut. „Quadratisch, praktisch und<br />

immer frisch“, kommentiert Wolfhard Federhaff den kleinen Kompass zu<br />

den außergewöhnlichen Adressen im Zentrum Mannheims.<br />

Exklusive Marken bei Schuh-Keller<br />

48<br />

UBI BENE<br />

Wer auf den HauptverkehrsstraSSen bleibt, fährt an den echten Sehens-<br />

würdigkeiten meist vorbei. Auch beim Shopping. Die kostbarsten Perlen sind oft<br />

am schwersten zu finden. Urbane Lebenswelten brauchen exklusive<br />

Nischen, um nicht in die Anonymität abzugleiten.<br />

Die Heidelberger Altstadt ist noch komprimierter. Ein Herz, dessen Pulsschlag<br />

sich unmittelbar auf die Befindlichkeit der Gesamtstadt auswirkt.<br />

Um den Interessen des Einzelhandels und der Gastronomie ein Forum zu<br />

geben, haben sich die citynahen Akteure Anfang der 80er Jahre unter dem<br />

Dach des Marketingvereins „Pro Heidelberg e.V.“ zusammengeschlossen.<br />

Erster Vorsitzender ist der Augenoptiker Volker Dieterich. Motivation des<br />

Vereins war und ist eine Fokussierung auf die Zielgruppe. Man woll- <br />

Schuh-Keller KG<br />

Wredestraße 10 | 67059 Ludwigshafen<br />

Tel.: 0621/511294 | Fax: 0621/513208<br />

www.schuh-keller.de


trendart<br />

Feinste Pralinen und<br />

Schokoladensorten<br />

„Ich kann allem<br />

widerstehen außer<br />

der Versuchung“<br />

Oscar Wilde<br />

te nicht als eine Klientel unter mehreren verloren gehen, sondern sich<br />

selbst als prominenten Innenstadt-Player inszenieren. Ein langer Weg, so<br />

Dieterich, der im 15. Jahr den Vorstand anführt. Zweiter Mann ist der Geschäftsführer<br />

der Galeria Kaufhof am Bismarckplatz, Charles Klein.<br />

Heidelberg: Kleine und Große<br />

verstehen sich gut<br />

Kleine und Große verstehen sich gut, wenngleich das Gros der aktuell<br />

160 Mitglieder zum inhabergeführten Einzelhandel gehört. Viele davon<br />

sind tief in der Heidelberger Historie verwurzelt. Klangvolle Namen,<br />

Traditionshäuser und Filialisten agieren gemeinsam. Eine lokale Integrationsleistung.<br />

Zum Selbstverständnis des Netzwerks gehört die Zusammenarbeit mit Institutionen<br />

aus Wirtschaft und Verwaltung. Volker Dieterich macht sich<br />

seit Jahren erfolgreich für eine enge Vernetzung mit der Wirtschaftsförderung<br />

stark. Möglich wird das auch durch die professionelle Geschäftsführung<br />

unter der Regie von Pavlo Stroblja und dem städtischen Einzelhandelsbeauftragten<br />

Matthias Friedrich. Die Geschäftsstelle ist bei der noch<br />

jungen Heidelberger Event GmbH angesiedelt, einer einhundertprozentigen<br />

Tochter der Stadt. Die gezielte Förderung des Einzelhandels spiegelt<br />

sich auch in der Stelle eines direkten Ansprechpartners: „Kümmerer“ Jörg<br />

Hormann ist der direkte Draht zu den Geschäftsleuten.<br />

Klasse statt Masse: Sein durchdachter Aktivismus ist die große Stärke des<br />

Vereins. Gerade bei Themen wie verkaufsoffenen Sonntagen braucht es<br />

einen langen Atem. Die Resonanz ist jedes Mal riesig, doch die Hürden<br />

liegen heute höher als früher. Hier ist auch politische Überzeugungsarbeit<br />

gefragt. Das Regierungspräsidium Karlsruhe hat erst jüngst verlauten lassen,<br />

dass verkaufsoffene Feiertage grundsätzlich an eine konkrete örtliche<br />

Veranstaltung mit einem außerordentlich großen Publikumsinteresse gebunden<br />

sein müssten. Sprich: Der Anlass muss ein großer sein.<br />

Auch Dieterich will eine ausgewogene Balance, von der alle profitieren –<br />

auch und gerade die Kollegen in den Winkeln der Altstadt. Denn während<br />

bei den langen Einkaufsnächten eher die Hauptstraße angesteuert wird,<br />

verzeichnen die kleineren, inhabergeführten Geschäfte in den Seitengassen<br />

vor allem bei den offenen Sonntagen eine hohe Beachtung. „Auch<br />

diese Händler möchten wir gezielt fördern.“<br />

Ludwigshafen: Roter Teppich<br />

für die Kunden<br />

Vor genau einem Jahr hat sich auch in Ludwigshafen eine Qualitätsoffensive<br />

formiert, die Einkauf und Genuss in Einklang bringen will: Unter<br />

dem Markenzeichen „TOP in LU“ bündeln sich Unternehmen, die<br />

Fachkompetenz und Anspruch mit einem klaren Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort<br />

vereinen. Motto: „Alles Beste für Sie!“ Dafür sind zehn<br />

gute Adressen aus Einzelhandel und Gastronomie eng zusammengerückt.<br />

Heute sind es zwölf. Motivation dieser abgestimmten Marketing-Initiative<br />

war die Ausrichtung auf eine gemeinsame Zielgruppe: qualitätsbewusst,<br />

anspruchsvoll und mit hohen Erwartungen an Service und Atmosphäre.<br />

Die Vorgeschichte begann vor gut acht Jahren. Marcus Keller-Leist, Juniorchef<br />

des Familienunternehmens Schuh-Keller, wollte dem Standort<br />

und seinen Geschäften mehr Selbstbewusstsein geben. Gemeinsam zeigen,<br />

was man drauf hat. „Ich dachte, Mensch, das muss doch möglich<br />

sein!“ Der erste Versuch scheiterte trotz positiver Resonanz. Es haperte<br />

an Teamgeist und belastbaren Strukturen. „Als Einzelkämpfer hat man<br />

wenig Chancen“, so Keller-Leist, der das Projekt 2<strong>01</strong>2 mit einem verfeinerten<br />

Konzept und klarer Aufgabenverteilung neu gestartet hat. Diesmal<br />

professionell unterstützt von einer Agentur, die Infos streut und Projekte<br />

koordiniert. Die Resonanz spricht für sich. Mit der Überzeugung, dass<br />

es in Ludwigshafen hervorragende Geschäfte gibt, gehen die Mitglieder<br />

offensiv an die Öffentlichkeit. Das wirkt. „Ehrlich, nicht elitär“, beschreibt<br />

Marcus Keller-Leist das Selbstverständnis der Kollegen.<br />

Man versteht sich als Interessengemeinschaft. Alle für einen, einer für<br />

alle. Auf der linken Rheinseite wird Empfehlungsmarketing groß geschrieben:<br />

Der Kunde, der nach Ludwigshafen kommt, soll auch das Angebot<br />

der anderen Fachgeschäfte kennenlernen. „Wir glauben, dass in dieser<br />

Strategie der Schlüssel für eine positive Weiterentwicklung am Standort<br />

liegt“, so Marcus Keller-Leist. Der Ansatz: Ein guter Name verweist auf einen<br />

anderen. Jeder bürgt für jeden. Voraussetzung ist maximales Vertrauen<br />

unter den Verbündeten. Die Initiative ist überzeugt: Kunde wie Händler<br />

können dadurch gleich mehrfach profitieren.<br />

Damit diese besondere Einkaufskultur schon aus der Distanz erkennbar<br />

ist, haben sich die Geschäfte ein einheitliches Entrée gegeben und einen<br />

roten Teppich ausgerollt, der auf das lokale Bündnis hinweist. Mit einem<br />

eigenen Gütesiegel legt der Verbund die Messlatte noch höher. Durch<br />

das Zertifikat verpflichten sich die Geschäftsinhaber, die Werte und Ziele<br />

der Initiative nicht aus den Augen zu verlieren und sich in deren Sinne<br />

gegenseitig zu unterstützen. Die Kriterien sind unermüdlicher Qualitätsanspruch,<br />

Fachkompetenz und eine nachhaltige, verantwortungsbewusste<br />

Unternehmensführung. Nicht zu vergessen die Identifikation mit der<br />

Einkaufsstadt Ludwigshafen – das elementare Glaubensbekenntnis eines<br />

ambitionierten Händlernetzes. Weitere Mitstreiter sind willkommen. Aber<br />

es muss passen. Behutsames Wachstum bevorzugt. Das Kern-Geschäft<br />

soll nicht nur einen Frühling blühen.<br />

<br />

Text: Thomas Tritsch •<br />

Inhaber<br />

Elke Gründler,<br />

Harald Eckrich<br />

L 8, 4<br />

68161 Mannheim<br />

0621 - 39749944<br />

www.chocolatnoir.de<br />

Mo – Fr 10.00 – 18.00 Uhr,<br />

Sa 10.00 – 16.00 Uhr<br />

50 UBI BENE<br />

UBI BENE 51


trendart<br />

Maimarkt<br />

Eine Badewanne als Ort persönlicher<br />

Rituale. Gesehen bei Willer<br />

in Ludwigshafen, Oppauer Strasse<br />

81, www.willergmbh.de<br />

Mannheim<br />

„Triptic“: dreiteiliger,<br />

rollbarer standspiegel<br />

für Mode, Beauty, Spa.<br />

gesehen bei s-quadrat<br />

konzepte GmbH in Mannheim,<br />

www.3d-spiegel.com<br />

Spieglein, Spieglein …<br />

Frei im Raum stehend, bringt er Mode und Schmuck aus allen Perspektiven<br />

perfekt zur Geltung. An die Wand stellen oder hängen können Sie dafür unsere<br />

weiteren UBI BENE-Entdeckungen für Ihr Zuhause.<br />

Der große Jubiläums-Maimarkt<br />

27. April - 7. Mai 2<strong>01</strong>3<br />

Spannende Aufführungen • zahlreiche Live-Acts<br />

Sonderausstellungen • Attraktionen<br />

die handgearbeiteten „Bunten<br />

Lieblinge“ starten mit Ihnen in<br />

den Frühling! Ist Ihr „Liebling“<br />

auch dabei? Gesehen bei Juwelier<br />

Nitsch in Mannheim, P 7, 2–3,<br />

www.nitsch.de<br />

Gesundes zum Frühling mit dem<br />

Kitchen Aid Standmixer (Artisan<br />

Blender) im Retro-Look in verschiedensten<br />

Farben: Vitaminreiche<br />

Shakes im Handumdrehen.<br />

gesehen bei ELEKTRO GORDT<br />

IN MANNHEIM, Q 3, 20,<br />

www.gordt-elektro.de<br />

Handball Deluxe: Opulenter<br />

Bildband von Fotograf Claus<br />

Geiss mit persönlichen Texten<br />

und Biografien der aktuell<br />

besten Handballer. Gesehen bei<br />

Edition Panorama in Mannheim, G 7, 14<br />

, www.editionpanorama.com<br />

Die zeit vergeht, schöne<br />

Fotos bleiben: individuelles<br />

Foto-shooting von Ellen Keil,<br />

Atelier für Fotografie und<br />

Make-up in Mannheim, n 3, 6,<br />

www.keil-fotoatelier.de<br />

www.maimarkt.de<br />

52 UBI BENE<br />

UBI BENE 53


pferdestärken<br />

„Wir wollen<br />

unverwechselbar<br />

bleiben“<br />

Sportliche<br />

Grande Dame<br />

50 Jahre alt, aber kein bisschen in die Jahre gekommen – das Maimarkt-Turnier<br />

des Reiter-vereins Mannheim feiert Jubiläum. Das Geheimnis ewiger Frische?<br />

Erstens: Die GroSSen des Reitsports kommen jährlich zum gratulieren.<br />

Und zweitens: Neuerungen, wie zum Beispiel die Aufnahme der Arena Polo<br />

Championships vor zwei Jahren ins Turnierprogramm, halten jung.<br />

Das Jahr 2<strong>01</strong>3 ist das Jahr der Jubiläen:<br />

im 400. Jahr des Maimarkts feiert das<br />

Maimarkt-Turnier seinen 50. Geburtstag.<br />

Seit zehn Jahren sind die Wettbewerbe der<br />

Reiter mit Handicap fester Bestandteil des<br />

Turnierprogramms und seit 30 Jahren ist<br />

Peter Hofmann, Vorsitzender des Reiter-<br />

Vereins Mannheim, Organisationschef. Mit<br />

UBI BENE sprach der 62-jährige Jurist über<br />

Vergangenheit und Zukunft des Turniers.<br />

Herr Hofmann, Sie waren schon beim allerersten<br />

Maimarkt-Turnier 1964 mit von<br />

der Partie. Welche Erinnerungen haben Sie<br />

daran?<br />

Peter Hofmann: An was ich mich noch gut erinnere,<br />

ist , dass ich das Schleifenpony zu den<br />

Siegerehrungen führen durfte. Das wollte ich<br />

unbedingt, weil ich die großen Idole meiner<br />

Kindheit ganz aus der Nähe sehen konnte.<br />

Ich hatte in meinem Zimmer eine ganze Wand<br />

vollgeklebt mit Fotos und Zeitungsausschnitten<br />

von Alwin Schockemöhle.<br />

Stimmt es, dass Sie schon als Bub zu Ihrer<br />

Mutter gesagt haben, dass Sie das Turnier<br />

später einmal übernehmen würden?<br />

Hofmann: Das habe ich auch gelesen (lacht).<br />

Aber weder meine Mutter noch ich können<br />

sich daran erinnern. Das Turnier hat mich<br />

von Beginn an fasziniert, und ich hatte im<br />

Lauf der Zeit fast alle Funktionen inne. Aber<br />

es zu organisieren? Dieser Wunsch kam erst<br />

viel später.<br />

Wann und wie?<br />

Hofmann: 1968, nach dem Abitur, bin ich<br />

zu Springderbysieger Achaz von Buchwaldt<br />

nach Warendorf gegangen, weil ich mich reiterlich<br />

weiterentwickeln wollte. Dort habe ich<br />

geritten und war als Pfleger bei den großen<br />

internationalen Turnieren dabei. So habe ich<br />

gelernt, Turniere aus der Sicht von Reitern<br />

und Pflegern zu beurteilen, und dabei gemerkt,<br />

was man bei uns in Mannheim noch<br />

alles verbessern könnte: zum Beispiel ausreichend<br />

Duschen für Männer und Frauen.<br />

Eine Gastronomie, die von morgens um<br />

fünf, wenn Reiter und Pfleger anfangen, bis<br />

nachts um zwölf, wenn sie schlafen gehen,<br />

besetzt ist. Einen Fahrdienst. Und so weiter.<br />

Ich wollte, dass unser Turnier auch für die<br />

Pfleger ein schönes Turnier wird. 1982 wurde<br />

ich Vorsitzender des Reiter-Vereins, 1983<br />

hatte ich erstmals die volle Verantwortung.<br />

Damals hatte das Maimarkt-Turnier schon<br />

seinen festen Platz im Kalender der großen<br />

nationalen Turniere.<br />

Hofmann: Meine Amtsvorgänger im Reiter-<br />

Verein haben das Turnier 1964 ins Leben gerufen,<br />

weil sie der Überzeugung waren, dass<br />

Mannheim an seine pferdesportliche Tradition<br />

anknüpfen sollte. Mannheim war vor dem<br />

Zweiten Weltkrieg ja einer der großen Rennplätze<br />

in Europa. Weil die Rennbahn kaputt<br />

war, wurde entschieden, zur Zeit des Maimarkts<br />

ein großes Reit- und Springturnier<br />

zu veranstalten. Erster Turnierort war das<br />

alte Maimarktgelände, wo heute das Landesmuseum<br />

für Technik und Arbeit steht.<br />

Mithilfe der Amerikaner wurde ein Platz angelegt<br />

und schon im ersten Jahr hatten wir<br />

eine Super-Besetzung. Später sind Stars wie<br />

Josef Neckermann, Alwin Schockemöhle<br />

oder Hans-Günter Winkler geritten. Fast alle<br />

Olympiasieger, Welt- und Europameister aus<br />

dieser langen Zeit seit 1964 sind irgendwann<br />

einmal in Mannheim gestartet. Insofern ist<br />

Mannheim wirklich einer der bedeutendsten<br />

Plätze in Deutschland.<br />

Gab es nie einen Tiefpunkt?<br />

Hofmann: Ende der 70er Jahre haben wir<br />

eine kleine Talsohle durchschritten. Auch<br />

durch die Maimarktverlegung auf das neue<br />

Gelände stand das Turnier Mitte der 80er<br />

kurz am Scheideweg. Aber zum Glück ist es<br />

uns gelungen, auch durch die Unterstützung<br />

des Gemeinderats, 1985 ein neues, für große<br />

nationale und internationale Meisterschaften<br />

und Championate taugliches Stadion<br />

zu bauen. Damit hatte Mannheim einen der<br />

allerbesten Plätze in Deutschland mit den<br />

modernsten Standards. Insbesondere der<br />

Boden war hervorragend. Dadurch konnten<br />

wir in der frühen Phase der Saison trotz unbeständiger<br />

Wetterverhältnisse mit Bedingungen<br />

aufwarten, die kaum ein anderes<br />

Turnier hatte. 1986 haben wir dann erstmals<br />

Deutsche Meisterschaften ausgerichtet, die<br />

im Jahr 2002 war schon unsere fünfte – es<br />

gibt keinen Platz in Deutschland, der so viele<br />

Meisterschaften in so kurzer Zeit ausgerichtet<br />

hat. Das alles ist aus dem Erfolg des<br />

Maimarkt-Turniers heraus entstanden, weil<br />

man uns, aufgrund dieser Erfahrungen, die<br />

Organisation zugetraut hat.<br />

Dazu kamen noch zwei Europameisterschaften<br />

und zwei Bundes-Championate.<br />

Hofmann: Mit dem Umzug ins neue Stadion<br />

begann eine neue Zeit. Gerd Wiltfang fragte<br />

mich schon wenige Jahre später, warum<br />

hier eigentlich noch keine Europameisterschaft<br />

gewesen sei. Ich dachte mir: Gute<br />

Frage! Also haben wir uns beworben. Im ersten<br />

Anlauf, 1995, sind wir St. Gallen knapp<br />

unterlegen. Die nächste EM zwei Jahre später<br />

haben wir ohne Ausschreibung gekriegt,<br />

weil zum einen unsere Präsentation für 1995<br />

einen gewaltigen Eindruck hinterlassen hatte<br />

und wir uns darüber hinaus bereit erklärt<br />

hatten, die Weltmeisterschaft der Voltigierer<br />

auszurichten, die keiner so recht haben<br />

wollte. Hier in Mannheim sind wir die Sache<br />

mit gewohnter Professionalität angegangen<br />

und hatten mit 25.000 Zuschauern einen<br />

phantastischen Rekord. Das war der <br />

54 UBI BENE<br />

UBI BENE 55


pferdestärken<br />

TRONCONE-Anz_<strong>Ubi</strong><strong>Bene</strong>_<strong>01</strong>-13.qxd:Layout 1 28.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3 9:41 Uhr Seite 1<br />

Einzigartige<br />

Schmuckstücke<br />

Individuell gefertigt<br />

Stammgäste beim Maimarkt-Turnier: Isabell Werth und Ludger Beerbaum.<br />

Q1, 18 · Fressgasse · 68161 Mannheim<br />

Durchbruch für die Sportart Voltigieren vor<br />

großem Publikum. Unser Konzept für die internationalen<br />

Championate ging immer weit<br />

über den Sport hinaus. Wir haben das Pferd<br />

als großes Kulturerbe in Kunst und Kultur<br />

präsentiert. Das war in Mannheim einzigartig.<br />

Sie haben das Maimarkt-Turnier im Lauf<br />

der Jahre auch durch andere Facetten des<br />

Pferdesports wie Fahr-Wettbewerbe, Westernreiten<br />

oder jetzt das Polo-Turnier bereichert,<br />

die zu Publikumsmagneten wurden.<br />

Sind Sie ein Visionär?<br />

Hofmann: Wenn, dann bin ich nicht der einzige.<br />

Als wir 1997 die erste Europameisterschaft<br />

ausgerichtet haben, ist mir ein Zitat<br />

von einem gewissen Amtmann Adler vom<br />

Sport- und Bäderamt der Stadt Mannheim<br />

aus dem Jahr 1963 in die Hände gefallen.<br />

Der hat vor dem ersten Turnier gesagt:<br />

„Macht aber was Richtiges. Es kann schon<br />

die Größe von Aachen haben.“ Da hab ich<br />

mir gedacht: Schade, dass der Herr Adler<br />

die EM nicht mehr miterleben konnte! Aber<br />

ganz im Ernst: Was mir später besonders<br />

am Herzen lag, war, die Paraequestrians<br />

ins Turnierprogramm einzubinden, die jetzt<br />

auch schon zehn Jahre dabei sind. Wir sind<br />

die einzige Veranstaltung in Kontinentaleuropa,<br />

bei der die Reiter mit Handicap voll<br />

integriert in ein Turnier sind. Wo sie die<br />

Chance haben, sich einem großen Publikum<br />

zu zeigen. Die Zuschauer sind immer<br />

sehr beeindruckt, wenn sie sehen, was die<br />

Paraequestrians leisten. Das ist auch für<br />

uns ein Ansporn, es weiter so zu machen.<br />

Auch im Breiten- und Gesundheitssport tut<br />

der Reiter-Verein Mannheim viel für Behinderte.<br />

Wieso?<br />

Hofmannn: Das Thema Integration behinderter<br />

Menschen ist uns ein großes Anliegen.<br />

Das Pferd bietet darüber hinaus eine<br />

wunderbare Möglichkeit der Inklusion. Wir<br />

können zum Beispiel Menschen mit Einschränkungen<br />

auf unseren Schulpferden<br />

in einer Gruppe Nichtbehinderter mitreiten<br />

lassen. Außerdem bieten wir durch unsere<br />

Reitlehrerin Marion Blumrich-Brauer seit<br />

vielen Jahren heilpädagogisches Reiten an.<br />

Über das ganze Jahr haben wir rund 160<br />

Teilnehmer. Mit großen Erfolgen. Das bekommen<br />

wir immer wieder bestätigt.<br />

Neben der Teilhabe: Welche Effekte hat das<br />

therapeutische Reiten für Menschen mit<br />

Einschränkungen?<br />

Hofmann: Sie werden individuell gefördert<br />

auch in den Bereichen Motorik und Wahrnehmung<br />

und in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit.<br />

Wir haben auch eine Gruppe<br />

Sehbehinderter. Die Experten sagen, dass<br />

sich durch die Arbeit mit dem Pferd mögliche<br />

weitere Einschränkungen entdecken<br />

lassen, die nichts mit der fehlenden Sehkraft<br />

zu tun haben, und an denen dann gezielt gearbeitet<br />

werden kann.<br />

Das klingt nach einem hohen Aufwand.<br />

Hofmann: Das ist es auch. Wir haben derzeit<br />

fünf Pferde im Einsatz und sind gerade dabei,<br />

ein sechstes zu kaufen. Dazu kommt der<br />

personelle Aufwand. Leider gibt es zu wenige<br />

ausgebildete Therapeuten. Zum Glück können<br />

wir immer wieder junge Leute gewinnen, die<br />

sich der Verantwortung stellen und viel Einfühlungsvermögen<br />

mitbringen. Und wir haben<br />

verlässliche Partner wie Radio Regenbogen<br />

und sein Palazzo oder auch die Sparkasse.<br />

Denn der allergrößte Teil der Kosten wird<br />

durch Spenden und Patenschaften gedeckt.<br />

Stichwort Partner: Auch bei der Durchführung<br />

des Maimarkt-Turniers sind Sie auf die<br />

Unterstützung von Sponsoren angewiesen …<br />

Hofmann: … natürlich, immerhin reden wir<br />

über einen Etat von rund 800.000 Euro für<br />

das diesjährige Turnier. Wir haben drei Partner,<br />

die schon seit 1964 dabei sind. Das sind<br />

die Bäckerei Grimminger und die Firma Karl<br />

Berrang, das Unternehmen meiner Familie.<br />

Die Mannheimer Ausstellungsgesellschaft<br />

ist ebenfalls seit Anbeginn mit dabei. Auch<br />

die Nürnberger Versicherung unterstützt<br />

uns seit Jahren, ebenso die Heinrich-Vetter-<br />

Stiftung. Und, ganz wichtig: Ohne unseren<br />

Hauptsponsor MVV, dessen Namen ja auch<br />

das Stadion trägt, hätte das Maimarkt-Turnier<br />

nie diese Entwicklung genommen. Auch<br />

die nationalen und internationalen Meisterschaften<br />

wären ohne die MVV nicht möglich<br />

gewesen. Dafür sind wir sehr dankbar. Aber:<br />

Die Sponsorensituation in Deutschland ist<br />

schwierig geworden. Wir haben in der Region<br />

viele börsennotierte Unternehmen, tun<br />

uns aber dennoch schwer, Partner zu finden.<br />

Vieles läuft über persönliche Kontakte.<br />

Macht Ihnen das Sorgen?<br />

Hofmann: Das treibt mich schon um. Aber<br />

ich bin von Haus aus Optimist. Das Jubiläum<br />

gibt uns sicher Gelegenheit, auch mit<br />

neuen Leuten zu sprechen. Zumal wir auch<br />

hier professioneller geworden sind. Früher<br />

gab es am Montagabend den Empfang der<br />

Stadt Mannheim und des Reiter-Vereins im<br />

legendären Eichbaum-Keller. Danach im<br />

Maritim-Hotel, unserem Turnierhotel. Seit<br />

einigen Jahren findet der Empfang in unserem<br />

VIP-Zelt statt mit der Orientierung<br />

„Wirtschaft trifft Sport“. Das kommt gut an.<br />

Außerdem achten wir darauf, dass wir beim<br />

Turnier immer die Politik zu Gast haben.<br />

Die Akzeptanz bei den Sportlern hat natürlich<br />

höchste Priorität. Aber eine gewisse<br />

gesellschaftliche und mediale Resonanz ist<br />

auch wichtig. Bundeskanzler Helmut Kohl<br />

war viele Jahre Stammgast, auch Ministerpräsidenten<br />

und der IOC-Vizepräsident<br />

Thomas Bach sind regelmäßig da. Letztes<br />

Jahr ist uns ein besonderer Coup gelungen,<br />

als Bahnchef Rüdiger Grube bei unserem<br />

Empfang die bahnbrechende Äußerung gemacht<br />

hat, es werde keinen Personenzug-<br />

Bypass an Mannheim vorbei geben.<br />

Welche Reiter werden in diesem Jahr<br />

beim Maimarkt-Turnier zu sehen sein?<br />

Hofmann: Für die Dressur hat Isabell Werth<br />

sehr früh zugesagt, außerdem auch die<br />

Springreiter Ludger Beerbaum und Christian<br />

Ahlmann, der Weltranglisten-Erste.<br />

Bei den Dressurreitern mit Handicap <br />

Frühlingserwachen in<br />

Ihrem Gartencenter Beier<br />

Riesiges Pflanzenangebot, beste<br />

Gärtnerqualität und qualifizierte<br />

Fachberatung.<br />

Viernheimer Weg 43 . Mannheim-Sandhofen<br />

Tel 0621 / 77 78 60 . www.gartencenter-beier.de<br />

56 UBI BENE<br />

UBI BENE 57


pferdestärken<br />

Der neue CLA 1 . Ungezähmt.<br />

Mehr Informationen unter www.unser-benz.de.<br />

„polo ist sehr<br />

kurzweilig und<br />

spannend“<br />

Ab 13. April<br />

bei uns erleben!<br />

wird die mehrfache Paralympics-Siegerin<br />

Hanne Brenner starten. Und wir werden wieder<br />

ein spannendes Polo-Turnier haben.<br />

Hatten Sie vor der Premiere vor zwei Jahren<br />

damit gerechnet, dass die doch relativ<br />

unbekannte Sportart Arena-Polo in Mannheim<br />

so ein Erfolg werden würde?<br />

Hofmann: Ja. Ganz ehrlich. Ich bin seit vielen<br />

Jahren hinter diesem Sport her. Lange<br />

ist die Aufnahme in unser Turnierprogramm<br />

daran gescheitert, dass wir in Mannheim<br />

keinen Rasenplatz haben. Als ich gelesen<br />

habe, dass Polo auch auf Sand gespielt wird,<br />

dachte ich: Das ist unsere Chance. Ich habe<br />

es mir angeschaut und war begeistert. Polo<br />

ist sehr kurzweilig, spannend und auch für<br />

Laien gut nachvollziehbar und verständlich.<br />

Das hat uns eine ganz neue Klientel erschlossen.<br />

Nicht nur bei den Zuschauern,<br />

sondern auch bei den Sponsoren.<br />

Was machen die Pläne für einen ständigen<br />

Polo-Platz in Mannheim?<br />

Hofmann: Unsere Idee ist, ein Gelände auf<br />

den frei werdenden Konversionsflächen zu<br />

bekommen. Wir haben bereits Gespräche<br />

aufgenommen.<br />

Wird es zum 50-jährigen Bestehen des Maimarkt-Turniers<br />

besondere Feierlichkeiten<br />

geben?<br />

Hofmann: Zum Jubiläum haben wir alle<br />

noch lebenden Badenia-Sieger seit 1964 eingeladen.<br />

Ein Highlight wird sicherlich unsere<br />

Dressur-Matinee am 5. Mai, die wir erstmals<br />

im Programm haben. Die Elite wird eine<br />

Grand Prix Kür mit Musik reiten, außerdem<br />

werden wir Nachwuchspferde und junge<br />

Dressurreiter aus Mannheim präsentieren.<br />

Am Nachmittag findet dann das Championat<br />

von Mannheim statt, einer der Höhepunkte<br />

im Springen.<br />

Ist es nicht einmal wieder an der Zeit für<br />

eine internationale Meisterschaft im Mannheimer<br />

Reitstadion?<br />

Hofmann: Der Reiter-Verein ist Risikoträger<br />

jeder Veranstaltung, die wir ausrichten, daher<br />

muss die Finanzierung gesichert sein.<br />

Derzeit sind wir zusammen mit Hamburg<br />

in der Endausscheidung um den Nationenpreis<br />

2<strong>01</strong>5. Dieser Preis der Nationen wird<br />

in jedem Land nur ein Mal pro Jahr ausgetragen<br />

und wurde seit 1920 mit einer Ausnahme<br />

im Jahr 1986 ausschließlich beim<br />

Weltfest des Pferdesports in Aachen präsentiert.<br />

Für 2<strong>01</strong>5 hat Aachen erneut verzichtet.<br />

Das wäre eine ganz große Aufgabe<br />

und Chance. Was ich toll finde: Die Reiter<br />

haben sich für Mannheim als Austragungsort<br />

ausgesprochen.<br />

Was mögen die so sehr an Mannheim?<br />

Hofmann: Sicherlich die hochprofessionelle<br />

Organisation gepaart mit der familiären Atmosphäre.<br />

Wir sind eines von ganz wenigen<br />

großen Turnieren, die auf einer privaten<br />

Vereinsbasis und nicht durch eine Agentur<br />

organisiert werden. Ich kann mich jederzeit<br />

auf ein äußerst motiviertes Team von Helfern<br />

verlassen. Und wir haben jedes Maimarkt-Turnier<br />

mit so viel Herzblut gemacht,<br />

als wäre es ein Championat. So werden wir<br />

auch in Zukunft arbeiten, ob beim Maimarkt-<br />

Turnier oder beim Nationenpreis. Wir wollen<br />

unverwechselbar bleiben. Mannem halt.<br />

Das 50. Maimarkt-Turnier im<br />

MVV-Reitstadion Mannheim<br />

Maimarkt ARENA Polo Championship 2<strong>01</strong>3<br />

26. bis 28. April 2<strong>01</strong>3<br />

Bis Redaktionsschluss dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

hatten die Teams „Engelhorn“,<br />

„Maimarkt“, „Maritim Parkhotel<br />

Mannheim“, „Juwelier Franco Troncone“,<br />

„Geldermann“ und „UBI BENE“ gemeldet.<br />

Internationale Springprüfungen<br />

3. bis 7. Mai 2<strong>01</strong>3<br />

Höhepunkte:<br />

Das Championat von Mannheim am 5. Mai<br />

Die Badenia – Der Große Preis von<br />

MVV Energie am 7. Mai<br />

Internationale Dressurprüfungen<br />

3. bis 5. Mai 2<strong>01</strong>3<br />

Höhepunkte:<br />

Grand Prix de Dressage am 3. Mai<br />

Dressur-Matinee im<br />

MVV-Reitstadion am 5. Mai<br />

Internationale Dressurprüfungen<br />

für behinderte Sportreiter<br />

4. bis 7. Mai 2<strong>01</strong>3<br />

Höhepunkte:<br />

Preis von MVV Energie am 7. Mai<br />

Präsentation von Sportreitern mit<br />

Behinderung am 7. Mai<br />

Weitere Informationen und Zeitpläne:<br />

www.maimarkt-turnier-mannheim.de<br />

Weitere Infos zu den Arena Polo<br />

Championships während der Turniertage<br />

auf www.facebook.com/ubibene.eu<br />

Anbieter: Daimler AG, Mercedesstraße 137, 70327 Stuttgart<br />

Partner vor Ort: Mercedes-Benz Niederlassung Mannheim-Heidelberg-Landau<br />

Mannheim, Gottlieb-Daimler-Str. 11-17, Telefon 0621 453-833<br />

Heidelberg/Rohrbach-Süd, Haberstr. 26, Telefon 0621 453-833<br />

Landau, Am Schänzel 1, Telefon 06341 970-378<br />

www.unser-benz.de, www.facebook.com/MercedesBenzMannheimHeidelbergLandau<br />

58<br />

UBI BENE<br />

1<br />

Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,2-4,2 l/100 km, CO2-Emissionen kombiniert: 144-109 g/km. Die Angaben beziehen sich nicht auf ein einzelnes Fahrzeug<br />

und sind nicht Bestandteil des Angebots, sondern dienen allein Vergleichszwecken zwischen verschiedenen Fahrzeugtypen. Die Abbildung enthält Sonderausstattungen.


pferdestärken<br />

Die<br />

feine<br />

englische<br />

art<br />

Er ist auf dem Sprung. Jaguar setzt wieder an, die deutsche Eliteklasse<br />

ernsthaft das Fürchten zu lehren. Mit der Limousine XFR zeigen die Briten<br />

unmissverständlich, dass sie die Erfolgsfährte gewittert haben. Und dass<br />

sie nicht nur legendäre Sportwagen bauen können.<br />

60 UBI BENE<br />

UBI BENE<br />

61


pferdestärken<br />

Gelungene Mischung aus Eleganz und Dynamik mit einem gehörigem Schuss britischen<br />

Understatements: Der Jaguar XFR beeindruckt optisch und fahrtechnisch.<br />

Fällt der Name Jaguar nicht in Zusammenhang<br />

mit der Tierwelt, so kann er<br />

– zumindest für bekennende Auto-Enthusiasten<br />

– nur eines bedeuten: Kult. Vor den<br />

Augen erscheint zuallererst in Großformat der<br />

„E-Type“ aus den 60er Jahren, einer der schönsten<br />

Sportwagen, der je gebaut wurde. Sogar Jerry<br />

Cotton steuerte jene automobile Legende bei<br />

seiner Jagd auf Verbrecher durch die Straßen von<br />

New York. Jedenfalls in den Romanheften. Doch<br />

die britische Edelschmiede mit der markanten<br />

Raubkatze kann noch anders, nämlich gediegener<br />

und komfortabler. Was sie mit der viertürigen<br />

Limousine XFR mit ihren fünf Sitzplätzen beeindruckend<br />

unter Beweis stellt. Zunächst einmal<br />

seitens des optischen Auftritts.<br />

monische Mischung aus Eleganz und Dynamik<br />

dar. Wenngleich mit einem gehörigem Schuss<br />

britischen Understatements.<br />

Kein Macho-<br />

Imponiergehabe<br />

So kommt der Jaguar XFR denn auch nicht<br />

als kraftstrotzendes Muskelpaket mit Macho-<br />

Imponiergehabe daher. Sondern stilvoll und<br />

souverän, selbstbewusst. Den Charakter des<br />

Fahrzeugs prägen auch das hoch liegende<br />

Heck und die eindrucksvolle Front, die durch<br />

einen großen ovalen Lufteinlass und in die<br />

Breite gezogene, einteilige Scheinwerfergehäuse<br />

dominiert wird. Viele Details wirken<br />

Doch hier gibt es erst einmal Irritationen. „Die<br />

Japaner nähern sich im Design ziemlich einander<br />

an“, sind sich zwei Passanten beim Anblick<br />

des XFR einig. Aber hallo! Sorry, bitte noch mal<br />

genauer hinschauen. Dieses Fahrzeug stammt<br />

aus dem englischen Castle Bromwich bei Birmingham.<br />

Zwar bedient man sich bei Jaguar<br />

aktueller automobiler Formensprache, die<br />

XF-Serie verrät aber klar eine eigene Charakteristik.<br />

Das „R“ beim XFR der XF-Reihe steht<br />

nach Firmenauskunft übrigens „für die Intensivierung<br />

des sportlichen Fahrerlebnisses und<br />

des für Jaguar typischen Komforts“. Vor allem<br />

die coupéartige Linienführung dieser Limousinen,<br />

kreiert vom Team um Designdirektor Ian<br />

Callum, ist überaus gelungen, stellt eine harwie<br />

sorgfältig geschmiedete Schmuckstücke.<br />

Etwa die einteiligen Seitenfenstereinfassungen<br />

aus Aluminium, die an Propellerblätter<br />

erinnernden Chromstreben in den seitlichen<br />

Lufteinlässen des Frontstoßfängers sowie die<br />

Jaguar-Embleme im schwarzen Maschendrahtgrill<br />

und am Kofferraumdeckel. Optisch<br />

besonders heraus ragt der XFR mit seinen<br />

exklusiven 20-Zoll-Rädern, einer Front mit<br />

deutlich voluminöseren seitlichen Lufteinlässen<br />

und sowie Lüftungsschlitzen auf der Haube.<br />

Ein Detail jedoch vermissen viele Jaguar-<br />

Freunde schmerzlich: den springenden Jaguar<br />

als Kühlerfigur. Doch gemäß gesetzlicher Vorschriften<br />

(StVZO) dürfen seit <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.1993<br />

solche Elemente nicht mehr als starre Motorhaubenfigur<br />

montiert werden. Die Raubkatze<br />

findet sich beim XFR nun als flache Variante<br />

am Heck wieder.<br />

Tierisch gut und<br />

tierisch stark<br />

Was auffällt: Die flache, windschnittige Silhouette<br />

täuscht über die wahren Platzverhältnisse<br />

hinweg. Auch im Fond haben die Fahrgäste ausreichend<br />

Platz. Die aerodynamische Konzeption<br />

offenbart noch einen weiteren Pluspunkt: Der<br />

XFR überrascht mit einem respektablen Cw-<br />

Wert von 0,29, was eine Bestmarke für Jaguar-<br />

Serienfahrzeuge bedeutet. Mit diesem Modell<br />

bleiben die Engländer dem Credo vom Bau<br />

schöner, komfortabler und schneller Autos treu.<br />

Steigen wir doch einmal ein. Kaum hat man<br />

es sich in den reichlich gepolsterten Sitzen bequem<br />

gemacht, beginnt eine nette kleine Show:<br />

Aus der Mittelkonsole fährt dezent ein Drehschalter<br />

für das Automatikgetriebe aus, ebenso<br />

geschmeidig schwenken die Belüftungsgitter<br />

im Cockpit in eine offene Position, ein großes<br />

Display mit vielerlei Anzeigen macht ebenso<br />

Eindruck wie die phosphorblaue Innenbeleuchtung,<br />

die bei eintretender Dunkelheit<br />

besonders effektiv und nobel anmutet. Eine<br />

elektrische Ent- und Verriegelungsfunktion des<br />

Kofferraums gehört zu den weiteren angenehmen<br />

Features. Adel verpflichtet. Vor allem eben<br />

in Sachen Komfort. Und den bietet der <br />

Geländer I Tore I Überdachungen I Treppen I Zaunanlagen<br />

Stahlkonstruktionen I Sonderkonstruktionen<br />

www.ths-hammer.de<br />

Innovative Ideen aus Stahl<br />

Neulandstrasse 19<br />

74889 Sinsheim<br />

Telefon: 07261 / 9439-0<br />

e-mail: info@ths-hammer.de<br />

ubibene_1_2<strong>01</strong>3_rz.indd 2<br />

25.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3 18:34:02 Uhr<br />

62 UBI BENE<br />

UBI BENE 63


pferdestärken<br />

Jaguar XFR reichlich. Die Limousine besticht<br />

im Interieur durch hochwertige, handgefertigte<br />

Materialien. Dieses luxuriöse Ambiente wird<br />

manifestiert durch elegante Paneele, Aluminium-Applikationen<br />

oder exklusive Soft-Grain-<br />

Ledersitze, die sowohl geheizt als auch gekühlt<br />

werden können. Nach dieser beeindruckenden<br />

Inspektion des Innenraums müsste eigentlich<br />

die Zeit gekommen sein, dass von hinten Butler<br />

James zum Fünf-Uhr-Tee auf einem Tablett ein<br />

Tässchen Earl Grey reicht – selbstredend mit<br />

einem Pfefferminzschokoblättchen.<br />

Träumen wir aber nicht weiter, sondern testen<br />

wir noch eine weitere Technik-Premiere:<br />

den „JaguarSense“. Mit einer berührungslosen<br />

Handbewegung wird damit die vordere Innenbeleuchtung<br />

aktiviert. Tierisch gut. Tierisch stark<br />

präsentiert sich die Leistung des Audiosystems<br />

an Bord. Schon die Basis-Version (inklusive CD-<br />

und DVD-Player) des Audio-Spezialisten Meridian<br />

mit satten 380 Watt und hammerhartem<br />

Zwölf-Kanal-Surround-Sound vermittelt über elf<br />

Lautsprecher echte Konzertarena-Atmosphäre.<br />

Voller Genuss mit britischen Rock-Heroen wie<br />

den Stones, Led Zeppelin oder Coldplay. Funktioniert<br />

auch bei Beethoven und Schubert. Im Bereich<br />

Audio kann zudem „upgegradet“ werden:<br />

mit der 825-Watt-Variante, die 15 Audio-Kanäle<br />

für sogar 17 Lautsprecher nutzt.<br />

Wolf im Schafspelz mit<br />

sportlichen Genen<br />

Mag der XFR äußerlich gediegen und distinguiert<br />

daherkommen – Zweifel an der Bescheidenheit<br />

erhalten bei näherer Betrachtung Nahrung.<br />

Vier stattliche Endrohre signalisieren<br />

britisches Understatement in Reinkultur. Und<br />

in der Tat: Der Jaguar entpuppt sich bald als<br />

ausgewachsener Wolf im Schafspelz. Und verrät<br />

sportliche Gene: Die Briten haben nämlich<br />

unter der Haube einen bärenstarken V8-Kompresssor-Motor<br />

mit 5.0 Liter Hubraum und<br />

510 PS platziert. Ergebnis zunächst: Der XFR<br />

sprintet von Null auf 100 km/h in beeindruckenden<br />

4,9 Sekunden. Und spurtet dann locker<br />

weiter über die 200-km/h-Marke. Bei 250<br />

Stundenkilometern hat Jaguar eine Spaßbremse<br />

eingebaut: Die elektronische Geschwindigkeitsabregelung<br />

lässt der Raubkatze die Puste<br />

ausgehen. Was man mit großem Bedauern zur<br />

Kenntnis nimmt. Wo doch gerade erst der Adrenalin-Kick<br />

einsetzt.<br />

Die Sechsgangautomatik mittels dem „Drive<br />

Selector“-Drehrädchen in der Mittelkonsole<br />

funktioniert einwandfrei. Harmonisch gleiten<br />

die Gänge ineinander über. Erstaunlich, mit<br />

welcher Ruhe die Limousine über die Straßen<br />

rollt. Geradezu majestätisch scheint sie über<br />

den Asphalt zu schweben. Dabei schnurrt die<br />

Raubkatze, wo andere Krawallschachteln brüllen.<br />

Lediglich bei höheren Drehzahlen tritt ein<br />

sportlicherer Sound zu Tage. Die Lenkung arbeitet<br />

präzise, der XFR wedelt auch handlich<br />

und sicher um Kurven.<br />

Zur aktiven und passiven Sicherheit tragen<br />

mehrere Komponenten bei. So etwa die dynamische<br />

Stabilitätskontrolle DSC oder der Notfall-<br />

Bremsassistent (EBA). Dabei wird schon beim<br />

abrupten Lupfen des Gaspedals der Hydraulikdruck<br />

in den Bremszylindern leicht erhöht. Im<br />

Ernstfall kann damit bei einer Notbremsung<br />

der Bremsweg um wichtige Meter verkürzt<br />

werden. Ein Sicherheitsplus ist daneben die<br />

radargeführte Überwachung der „toten Winkel“<br />

in den Außenspiegeln. Nicht unattraktiv sind<br />

schließlich vordere und hintere Parksen- <br />

64 UBI BENE<br />

UBI BENE 65


pferdestärken<br />

Promotion<br />

Ihr kompetenter Partner –<br />

von der Planung über die Ausführung bis zum Service!<br />

Schwimmbad · Whirlpools · Wellness-Anlagen · Saunen<br />

soren oder eine Rückfahrkamera. Auch bei der<br />

Beleuchtung spielt das Thema Sicherheit eine<br />

Rolle. So beherbergen die Scheinwerfergehäuse<br />

bi-funktionale HID-Xenon-Einsätze. Diese ermöglichen<br />

eine optimierte Lichtausbeute. Der<br />

Jaguar ist mit Kurvenlicht sowie einer automatische<br />

Fernlicht-Funktion ausgestattet. Bei Heckleuchten<br />

übernehmen ebenfalls leuchtstarke<br />

und optisch attraktive LEDs die Funktionen<br />

von Rück- und Bremslicht sowie des Blinkers.<br />

Das Fazit:<br />

„very amused“<br />

„wir gehen<br />

dem Problem<br />

auf den Grund“<br />

Am Weidensatz 4<br />

76756 Bellheim<br />

Fon 0 72 72 / 7 00 72-0<br />

Fax 0 72 72 / 7 00 72-27<br />

Größte ständige Whirlpoolausstellung in der Pfalz!<br />

www.whirlpool-info.de<br />

info@whirlpool-info.de<br />

Bleibt noch eine Aussage zum Verbrauch. Bei<br />

den Werksangaben zeigt sich der typisch britische<br />

Humor: Gemittelte 11,8 Liter lautet die<br />

Mitteilung. Aber solche Scherze treibt auch die<br />

Konkurrenz. Beim Jaguar darf man etwa zwei<br />

Liter bei mittelflotter Fahrt dazurechnen. Und<br />

wenn wir schon beim Meckern – auf kleinem<br />

Level – sind: Für die fachgerechte Bedienung<br />

der Bordheizung empfiehlt sich ein abgeschlossenes<br />

Ingenieurstudium. Die Grenze zwischen<br />

ärmelkanalfrischer Brise und Sauna-Niveau<br />

sind nicht einfach auszuloten. Trotz dieser kleinen<br />

Unebenheiten: „Very amused“ kann denn<br />

als Fazit der näheren Betrachtung stehen.<br />

Zum Schluss noch eine gute Nachricht für alle<br />

Golf- oder Polo-Spieler: Der Kofferraum fasst ordentliche<br />

540 Liter, die geteilt klappbaren Rücksitzlehnen<br />

machen weitere 423 Liter frei. Genug,<br />

um zusätzlich noch Mr. Goldfinger oder Mitglieder<br />

des Hochadels und deren Ausrüstung zu den<br />

entsprechenden Wirkungsstätten mitzunehmen.<br />

Text: Michael Hörskens •<br />

DER JAGUAR XFR IN ZAHLEN<br />

Motor: V8 Kompressor<br />

Hubraum: 5.000 ccm<br />

Leistung: 510 PS (375 kW)<br />

Maximales Drehmoment: 625 Nm<br />

Getriebe: 8-Gang-Automatik<br />

Kraftstoffverbrauch (Werksangaben):<br />

innerorts 16,9 l/100km<br />

außerorts 7,9 l/100km<br />

kombiniert 11,3 l/100km<br />

CO2-Emission: 268 g/km<br />

CO2-Efizienzklasse: G<br />

Tankinhalt: 70 Liter<br />

Beschleunigung: 4,9 Sek. Von 0 – 100 km/h<br />

Höchstgeschwindigkeit:<br />

250 km/h (abgeregelt)<br />

Kosten: ab 92.900 Euro<br />

Dr. Uwe Radmacher ist Spezialist für Endodontie<br />

und 3D-Implantologie. Besonders am<br />

Herzen liegt dem Mannheimer Zahnmediziner<br />

die Diagnostik, in die er nicht nur viel<br />

Zeit, sondern auch seine ganze Erfahrung<br />

investiert. In seiner Praxis Zahnraum am<br />

Schloss haben wir mit ihm über die Notwendigkeit<br />

einer sorgfältigen Erstuntersuchung<br />

seiner Patienten gesprochen.<br />

Herr Dr. Radmacher, warum ist eine umfassende<br />

Diagnostik so wichtig?<br />

Dr. Uwe Radmacher: Für mich ist die Diagnostik<br />

die Basis der Zahnheilkunde. Daher<br />

beginnt bei uns jede Behandlung mit einer<br />

ausführlichen Untersuchung. Denn nur so<br />

können wir Probleme frühzeitig erkennen.<br />

Unser Ziel ist es, vorausschauend zu planen<br />

und gemeinsam mit dem Patienten ein<br />

strukturiertes Konzept zu entwickeln, um initiativ<br />

zu behandeln.<br />

Wie läuft eine diagnostische Untersuchung<br />

ab?<br />

Radmacher: Wir bieten unseren Patienten<br />

ein Rundumpaket und bedienen uns der<br />

kompletten Klaviatur der Diagnostik, zum<br />

Beispiel mithilfe der fotografischen Dokumentation<br />

und einem Videoscan der Zähne,<br />

aber auch durch Röntgenaufnahmen in 3D.<br />

Dafür braucht es neben den technischen<br />

Voraussetzungen auch die nötige Erfahrung<br />

und vor allem Zeit und Ruhe. Im anschließenden<br />

Gespräch mit dem Patienten visualisieren<br />

und erklären wir die Diagnose und<br />

zeigen Behandlungsoptionen auf.<br />

Wie hilft Ihnen die 3D-Diagnostik?<br />

Radmacher: Beim herkömmlichen Röntgenbild<br />

fehlt immer die dritte Dimension. Ich<br />

arbeite bereits seit dem Jahr 2000 mit 3D-<br />

Bildern und verwende die modernste Technik.<br />

Mit dem nötigen Know-how für die systematische<br />

Interpretation der Bilder lassen<br />

sich neben dem offensichtlichen Problem,<br />

mit dem der Patient zu uns kommt, häufig<br />

auch Nebenbefunde feststellen, also Schäden,<br />

von denen er nichts ahnt, weil er noch<br />

keine Schmerzen hat.<br />

Man sollte also mit der Behandlung nicht<br />

warten, bis Schmerzen auftreten?<br />

Radmacher: Schmerz ist ein ganz schlechter<br />

Indikator für eine Behandlungsentscheidung.<br />

Die Probleme fangen weit vorher an.<br />

Nehmen Sie das Beispiel Karies: Entdeckt<br />

man sie früh, lässt sie sich gut beherrschen.<br />

Daher versuchen wir früh gegenzusteuern<br />

und warten nicht, bis das Loch größer und<br />

größer wird. Verursacht sie Schmerzen, ist<br />

die Karies bereits am Nerv angelangt und<br />

der Erhalt des Zahns in Gefahr. Ähnlich ist es<br />

bei der Parodontose oder bei Entzündungen<br />

im Kiefer, die eine Wurzelbehandlung erforderlich<br />

machen. Durch eine gründliche<br />

Diagnostik können wir viel dafür tun, dass<br />

Schmerzen erst gar nicht auftreten und ein<br />

Zahn seine Stabilität bewahrt.<br />

Wie sieht ein strukturiertes Behandlungskonzept<br />

aus?<br />

Radmacher: Wir gehen dem Problem auf<br />

den Grund. Liegt ein struktureller Defekt vor,<br />

also beispielsweise eine Fehlstellung des<br />

Kiefers, die abgeknirschte Zähne zur Folge<br />

hat, müssen wir zunächst diesen beheben.<br />

Dabei arbeiten wir mit Kieferorthopäden<br />

zusammen. Übrigens auch, um schrägstehende<br />

Zähne zu korrigieren, weil sich hier<br />

häufig Bakterien einnisten können. Sind einzelne<br />

Zähne schadhaft oder ist eine Wurzelbehandlung<br />

erforderlich, entwickeln wir mit<br />

dem Patienten zusammen einen sequenziellen,<br />

oft langfristigen Behandlungsplan.<br />

Erschreckt eine so umfassende Diagnose<br />

nicht viele Patienten?<br />

Radmacher: Im Gegenteil. Indem wir Probleme<br />

früh erkennen, halten wir sie klein<br />

und vermeiden ein Behandlungs-Patchwork.<br />

In Kombination mit der regelmäßigen<br />

Zahnreinigung alle drei Monate stellen wir<br />

die Weichen auf den Erhalt der Zähne. Die<br />

umfassende Diagnostik weist uns und dem<br />

Patienten den Weg zur dauerhaften Zahngesundheit.<br />

Zahnraum am Schloss<br />

Dr. Uwe Radmacher<br />

L 8, 1<br />

68161 Mannheim<br />

Telefon 0621 125089999<br />

E-Mail schloss@zahnraum.de<br />

www.zahnraum.de<br />

www.facebook.com/zahnraum<br />

66 UBI BENE<br />

UBI BENE 67


pferdestärken<br />

Promotion<br />

50. MAIMARKT-TURNIER 2<strong>01</strong>3<br />

Wenn die Schulter<br />

schmerzt<br />

Erkrankungen der Schulter können äuSSerst schmerzhaft sein und eine Einschränkung<br />

der Beweglichkeit des Arms zur Folge haben. Eine möglichst frühe Diagnose und Behandlung<br />

kann dies verhindern. In der Mannheimer Orthopädischen Praxis-Klinik von Dr. Rupp und<br />

Dr. Jacobsen erfolgen Schulterbehandlungen besonders häufig.<br />

MVV Reitstadion Mannheim<br />

26. – 28. April<br />

2<br />

Vom 26.–28. April 2<strong>01</strong>3 im MVV Reitstadion<br />

Mannheim. Mehr Informationen finden Sie<br />

unter www.maimarkt-turnier-mannheim.de!<br />

Mit freundlicher Unterstützung von<br />

Foto: Holger Schupp<br />

Herr Dr. Rupp, wie entstehen Erkrankungen<br />

am Schultergelenk und mit welchen Beschwerden<br />

kommen die Patienten zu Ihnen?<br />

Dr. Thomas Rupp: Das Schultergelenk ist ein<br />

technisches Wunderwerk der Natur, kann<br />

aber auch überlasten und verschleißen und<br />

sehr schmerzhaft sein. Die Schulter wird<br />

muskulär von der sogenannten Rotatorenmanschette<br />

umschlossen und muskulär<br />

gesteuert. Diese dreht und stabilisiert das<br />

Schultergelenk in alle Richtungen. Allerdings<br />

ist der Raum zwischen dem Oberarmkopf und<br />

dem Schulterdach relativ eng, so dass es im<br />

Laufe des Lebens infolge von Verletzungen,<br />

Reizungen und Entzündungen zu einer<br />

schmerzhaften Bewegungseinschränkung<br />

kommen kann. Die dadurch entstehenden<br />

Probleme werden als Impingement bzw. Engpass-Syndrom<br />

zusammengefasst. Auch der<br />

lange Teil der Bizepssehne kann entzündet<br />

und eingeengt sein und so bei Belastung und<br />

in Ruhe erhebliche Schmerzen verursachen.<br />

Sie nutzen zu therapeutischen Zwecken<br />

auch die „Arthroskopische Operation“.<br />

Wann macht diese Schlüsselloch-OP Sinn<br />

und wie kann man sich das vorstellen?<br />

Rupp: Die Behandlung wird in den meisten<br />

Fällen zunächst konservativ durchgeführt.<br />

Neben entzündungshemmenden Medikamenten<br />

und Physiotherapie kommen auch<br />

Injektionen in Betracht. Kommt es innerhalb<br />

von drei bis sechs Monaten zu keiner wesentlichen<br />

Besserung der Beschwerden, wird<br />

eine arthroskopische Behandlung mit Arthroskopischer<br />

Subakromialer Dekompression<br />

(ASD) empfohlen. Bei der meist ambulant erfolgten<br />

Operation wird der eingeengte Raum<br />

zwischen der Rotatorenmanschette und dem<br />

Schulterdach erweitert, neu angelagerte<br />

Knochensporne und der häufig entzündete<br />

Schleimbeutel entfernt. Das benachbarte<br />

Schultereck-Gelenk ist in diesen Fällen nicht<br />

selten mit erkrankt und wird dabei mit behandelt.<br />

Ebenso die entzündete und teilgerissene<br />

Bizepssehne. Um Risse in der Rotatorenmanschette<br />

zu vermeiden, sollte die Arthroskopie<br />

nicht zu lange verzögert werden. Der Eingriff<br />

kann übrigens auch bei Kalkeinlagerungen,<br />

bereits bestehenden Rissen der Rotatorenmanschette,<br />

Instabilitäten und frühen Arthrosestadien<br />

schonend erfolgen.<br />

Herr Dr. Jacobsen, wie bald nach einer solchen<br />

OP kann man den Arm wieder belasten?<br />

Dr. Olaf Jabobsen: Nach der arthroskopischen<br />

Operation wird die Schulter nur<br />

wenig ruhiggestellt und der Arm kann frei<br />

pendeln. Mit der Physiotherapie wird sofort<br />

begonnen, zunächst mit abschwellenden<br />

Maßnahmen und passiver Mobilisierung,<br />

später mit Muskeltraining, um eine für die<br />

Schulter enorm wichtige Muskelbalance zu<br />

erhalten. Zusätzlich erhält der Patient für<br />

zuhause eine Schulter-Motorschiene, die die<br />

Beweglichkeit zusätzlich fördert. Volle Funktionsfähigkeit<br />

der Schulter ist nach cirka<br />

zwei bis drei Monaten zu erwarten.<br />

Orthopädische Gemeinschaftspraxis<br />

Dr. med. Thomas Rupp<br />

Dr. med. Olaf Jacobsen<br />

Auf dem Sand 76a<br />

68309 Mannheim<br />

Telefon 0621 7176640<br />

Fax 0621 71766410<br />

E-Mail: praxis@orthomannheim.de<br />

www.orthomannheim.de<br />

UBI BENE 69


gastgeber<br />

Im<br />

Reich<br />

der<br />

süSSen<br />

Dinge<br />

Grenzen waren für Daniel Rebert schon immer zum<br />

Überwinden da. Längst gehört der reiselustige Elsässer<br />

zu den besten Chocolatiers Frankreichs,<br />

der Ruf seiner süSSen Köstlichkeiten reicht nicht nur<br />

bis Mannheim, sondern auch nach Japan. Ein Besuch im<br />

Allerheiligsten – den Backstuben an<br />

der Place du Marché aux Coux in Wissembourg.<br />

70 UBI BENE<br />

UBI BENE 71


gastgeber<br />

Die Mittagszeit ist gerade vorüber,<br />

die drei Teesalons hinter der<br />

hübschen Barockfassade haben<br />

sich geleert, doch die ersten Nachmittagsgäste<br />

sind schon im Anmarsch. Vier Damen in Wanderkluft<br />

haben sich eine Belohnung verdient<br />

und der Blick, mit dem sie die Auslagen in den<br />

gläsernen Vitrinen betrachten, signalisiert: Der<br />

Höhepunkt des gemeinsamen Ausflugs steht<br />

unmittelbar bevor. Die Wahl fällt nicht leicht.<br />

Ein Stück Apfelkuchen oder lieber eins von diesen<br />

zarten Éclairs? Ein Obsttörtchen probieren<br />

oder doch ein paar Macarons?<br />

Hinter dieser Bühne der Genüsse wird schon<br />

am Nachschub gearbeitet. Ein Konditormeister<br />

ist tief versunken. Mit der leichten Hand des<br />

Routiners spritzt er aus einer Tülle cremige Verzierungen<br />

auf kleine Sahneschnitten, eine sieht<br />

aus wie die andere. Er lässt sich nicht stören,<br />

weder von neugierigen Beobachtern noch vom<br />

Kollegen, der aus dem mannshohen Backofen<br />

Bleche voller Macaron-Hälften holt. Daniel Rebert<br />

ist in seinem Element. „Riechen Sie“, fordert<br />

er auf und hebt den Deckel eines großen<br />

Plastikeimers. Haselmüsse verströmen einen<br />

betörenden Duft. „Aus dem Piemont“, verrät er.<br />

„Das sind die besten.“<br />

Ein Praktikum in Paris<br />

wird zur Offenbarung<br />

Heimatstadt Wissembourg nach Paris zu einem<br />

Praktikum beim Papst der Pâtissiers, Gaston<br />

Lenôtre. Bis heute schwärmt er von dieser<br />

ersten Begegnung, die für ihn „ein Schock, ein<br />

Anstoß, totales Glück, eine Offenbarung“ war.<br />

Und ein Karrieresprungbrett. „Lenôtre hat damals<br />

schon wie kein anderer auf die Qualität<br />

der Zutaten, Geruch, Geschmack und Textur<br />

und auch auf die ästhetische Präsentation der<br />

Produkte geachtet“, erzählt er. Dem jungen Pâtissier,<br />

der seine Lehre in Haguenau als „bester<br />

Lehrling des Elsass“ abgeschlossen hatte, eröffnete<br />

der Meister eine neue Sicht auf den Beruf,<br />

eine Ahnung vom Potenzial, das in ihm steckte.<br />

Fortan steig er ein- bis zweimal pro Jahr in den<br />

Käfer und tuckerte in die Hauptstadt, um dazuzulernen.<br />

Denn: „In der Pâtisserie ist es wie<br />

in der Musik oder der Malerei: Man muss erst<br />

lernen, kopieren, die Grundlagen beherrschen,<br />

ehe man selbst erschaffen kann.“<br />

Nicht alle waren begeistert, als er begann, die<br />

elterliche, vom protestantischen Arbeitsethos<br />

geprägte Bäckerei-Konditorei, die der Vater<br />

1960 in Wissembourg gegründet hatte, umzukrempeln<br />

und bis dahin unbekannte Kreationen<br />

zu servieren. Doch als sich kurz vor Weihnachten<br />

erstmals eine Menschenschlange vor dem<br />

damals noch kleineren Betrieb bildete, war er<br />

sicher, auf dem richtigen Weg zu sein.<br />

Eine Alternative kam ohnehin nicht infrage.<br />

„Als Kinder haben wir nach der Schule immer<br />

beim Putzen der Bleche geholfen“, blickt er zurück.<br />

„Ich habe schon früh angefangen, eigene<br />

Produkte zu kreieren.“ Während Bruder und<br />

Schwester studieren gingen, entschied er sich<br />

für das Handwerk. Angesichts der Leidenschaft,<br />

mit der er bis heute, mehr als 30 Jahre später,<br />

seinen Beruf ausübt, könnte man meinen, die<br />

Pâtisserie sei sein Leben. Doch weit gefehlt. <br />

Diesen Satz wird er noch einige Male sagen. Als<br />

er Vanilleschoten, dick wie Bleistifte, präsentiert.<br />

„Aus Tahiti.“ Oder als er zum Verkosten<br />

von kandierten Orangenstäbchen einlädt. „Die<br />

lasse ich aus Korsika liefern. Ein ganz spezielles<br />

Verfahren. Nicht so süß und zuckrig.“ Oder<br />

als er das Geheimnis seiner Butter lüftet: „Aus<br />

Échiré in der Charente. Sehr trocken und nussig<br />

im Geschmack.“ Das Beste ist gerade gut genug<br />

für den Pâtissier aus dem Elsass, daran lässt er<br />

keinen Zweifel, denn: „Aus Schlechtem kann<br />

nichts Gutes entstehen.“<br />

Seit 1977 hat er diesen Satz verinnerlicht. Damals<br />

fuhr der junge Konditormeister zum ersten<br />

Mal in seinem alten grünen Käfer aus seiner<br />

Aus Schlechtem kann nichts Gutes entstehen. Daher verwendet Daniel<br />

Rebert nur die besten Zutaten für seine Leckereien wie mit Schokolade<br />

überzogene Ingwerstäbchen oder die sehr französischen Macarons.<br />

72 UBI BENE<br />

UBI BENE 73


gastgeber<br />

„Es gibt nicht nur Pâtisserie im Leben, man<br />

muss für alles offen sein, zuhören, reisen“, korrigiert<br />

er. Und sich selbst vertrauen, aber auch<br />

misstrauen.<br />

Chantal – Ehefrau und<br />

kongeniale Partnerin<br />

Anfang der 90er Jahre lernt er seine heutige<br />

Frau Chantal kennen. Sie ist damals leitende<br />

Angestellte der Industrie- und Handelskammer<br />

Straßburg und organisiert ein grenzübergreifendes<br />

Seminar für Handwerker aus dem Elsass<br />

und Südwestdeutschland, zu dem er eingeladen<br />

wird. 1996 wird geheiratet, doch erst vier Jahre<br />

später gibt sie ihre Stellung auf. „Ich habe lange<br />

gezögert, denn ich hatte einen guten Job“, gibt<br />

sie zu. Ihr Einstieg ins Unternehmen sprengt<br />

eine weitere Grenze: Daniel Rebert kann sich<br />

nun ganz seinen Kreationen widmen, sie hält<br />

ihm in der Organisation den Rücken frei, bringt<br />

die Marke Rebert auf Messen, kümmert sich<br />

um neue Verpackungen, gestaltet den Laden um<br />

und legt nicht nur die neuen Teesalons, sondern<br />

auch die Gartenterrasse an, auf der heute in den<br />

Sommermonaten zwischen Blumenrabatten und<br />

blühendem Lavendel 80 Gäste Platz finden.<br />

Weitere Inspiration gewinnt Rebert aus dem<br />

Austausch mit den Besten der Zunft. Seit Anfang<br />

der 90er ist der Mitglied der Gastronomen-<br />

Organisation Étoiles d’Alsace, 1998 listete ihn<br />

der renommierte Club des Croquers de Chocolat<br />

erstmals unter den besten zehn Chocolatiers<br />

Frankreichs. 20<strong>01</strong> wurde er in die Vereinigung<br />

Relais Dessert International aufgenommen,<br />

in der weltweit rund 90 Pâtissiers und Chocolatiers<br />

regelmäßig um die besten Süßigkeiten<br />

wetteifern und Rezepte tauschen. „Das ist ein<br />

Geben und Nehmen, jeder profitiert von den<br />

Erfahrungen des anderen“, erklärt Daniel Rebert.<br />

Im Lauf der Jahre sind so viele internationale<br />

Kontakte entstanden. Er hat, vermittelt<br />

durch Kollegen, Verbindungen zu den besten<br />

Erzeugern geknüpft und, inspiriert durch die<br />

vermeintliche Konkurrenz, seine Rezepturen<br />

verfeinert. „Die Herstellung von Pâtisserie ist<br />

sehr technisch. Sie erfordert genaues Arbeiten,<br />

man braucht die richtigen Mengenverhältnisse<br />

und muss die Zutaten bei den richtigen Temperaturen<br />

verarbeiten. Da entscheiden Nuancen.“<br />

Nicht nur seine Kontakte, sondern auch seine<br />

Mitarbeiter sind international: Seit rund zehn<br />

Jahren sind ständig japanische Konditoren bei<br />

ihm beschäftigt, weitere Angestellte kommen<br />

aus Brasilien, Kanada und Madagaskar.<br />

Ein Abenteuer<br />

und neue Ziele<br />

Das beflügelt auch die ohnehin große Reiselust<br />

des Ehepaars Rebert. Italien, Spanien, Thailand<br />

– die Ziele sind so vielfältig wie die Aromen in<br />

den Gebäcken und Pralinen. Als nächstes stehen<br />

Kanada und Brasilien auf der Liste. „In Japan<br />

waren wir schon mehrfach“, erzählt Chantal<br />

Rebert. Ein Mitbringsel ist der Erdbeerkuchen<br />

„Ichigo“, den es immer im Frühjahr gibt. „Bei<br />

vielen Produkten orientieren wir uns an den Jahreszeiten“,<br />

erzählt der Chef. Die Äpfel kommen<br />

die Hälfte des Jahres aus dem eigenen Garten.<br />

Längst hat sein guter Ruf die Grenze zu<br />

Deutschland passiert. Seit fünf Jahren ist er<br />

mit einem Stand im Mannheimer Modehaus<br />

Engelhorn vertreten, und Daniel Reberts Augen<br />

blitzen vergnügt, wenn er von den Anfängen der<br />

Partnerschaft erzählt: „Richard Engelhorn war<br />

schon lange Kunde bei uns. Aber wir wussten<br />

gar nicht, wer er war, und er hat sich auch nie zu<br />

erkennen gegeben.“ Erst 2007 lernten sie sich<br />

kennen und für den Elsässer begann ein „wunderschönes<br />

Abenteuer“. „Zu Ostern haben wir<br />

einen 14-tägigen Probelauf gemacht, aber schon<br />

am zweiten Tag war uns klar, das würde funktionieren“,<br />

bekennt Chantal Rebert. Im Herbst<br />

wurde der Stand offiziell eröffnet, der seitdem<br />

aus dem Angebot des Mannheimer Traditionshauses<br />

nicht mehr wegzudenken ist. „Wir sind<br />

sehr zufrieden“, fügt sie bescheiden hinzu.<br />

Sich auf den Erfolgen auszuruhen, kommt für<br />

das Pâtisserie-Unternehmerpaar aber nicht in<br />

Frage. „Mein Leben ist ständig in Bewegung.<br />

Wer stehenbleibt, bleibt zurück“, sagt Daniel<br />

Rebert. Die nächsten Ziele? Natürlich neue<br />

feine Gebäcke und „Bonbons de Chocolat“,<br />

wie er die leckeren Pralinen nennt. Vielleicht<br />

irgendwann die fünfte Tafel, die höchste Auszeichnung<br />

für einen Chocolatier in Frankreich,<br />

die jährlich durch das Magazin „L’Express“ vergeben<br />

wird. Vier hält er seit Jahren. Und: „Eine<br />

eigene Schokolade entwickeln.“ Derzeit verwendet<br />

er das Premiumprodukt Valrhona. In Venezuela<br />

hat er die besten Kakaobohnen entdeckt.<br />

Mit einem angenehmen Aroma, nicht zu bitter<br />

und einer besonderen Länge im Geschmack.<br />

Was man daraus alles kreieren könnte … Die<br />

Reise geht also weiter.<br />

Text: Ute Maag<br />

Weitere Informationen<br />

www.rebert.fr<br />

Fotos: Christian Dammert •<br />

74<br />

UBI BENE


unternehmen<br />

Im siebten<br />

Pfälzer Himmel<br />

Zwei Tage vor Abflug: Franz Weber ist fast schon unterwegs ins berühmte<br />

Raffles Hotel, als ihn ein Anruf vom Kurs abbringt. Die Wirtlegende<br />

Walter Henninger bietet dem damals 25-Jährigen höchstpersönlich an,<br />

sein renommiertes Kallstadter Weinhaus Henninger zu übernehmen.<br />

Pfalz oder Singapur? Keine Frage!<br />

76 UBI BENE<br />

UBI BENE 77


unternehmen<br />

Dass er die gehobene Position im Hotel-Management hat<br />

sausen lassen, bereitet dem Restaurantfachmann bis heute<br />

keine Fältchen. Franz Weber ist gebürtiger Grünstädter. Er<br />

kennt die Gegend bestens. Stammt aus einer Gastronomenfamilie. Dennoch<br />

war diese biografisch bedeutsame Entscheidung alles andere als ein<br />

Schuss aus der Hüfte. Nach Stationen in London, Berlin und Rom doch<br />

wieder in die alte Heimat zurückzukehren, erfordert Mut und Selbstbewusstsein.<br />

Statt prachtvollem Glanz und internationalem Flair erwarteten ihn in Kallstadt<br />

Kachelofen, Hirschgeweih und Pfälzer Gemütlichkeit. Doch Weber<br />

wusste schon damals, was er konnte – und wollte. „Ein eigenes Restaurant<br />

war immer eine Perspektive.“ Also überlegte er nicht lange, dankte in<br />

Singapur für die freundliche Einladung und startete im Januar 2003 als<br />

Inhaber und Geschäftsführer zuhause durch.<br />

Die Gästeliste reicht von<br />

Carl Benz bis zur Queen<br />

Das Henninger: Ein Traditionshaus mit bald 160-jähriger prägnanter Geschichte.<br />

Kaum da, hat der Einsteiger die Fenster aufgerissen und kräftig<br />

gelüftet. Aber vorsichtig genug, um nicht den historischen Duft authentischer<br />

Pfälzer Gastlichkeit zu verlieren. Mit diesem Konzept war er schnell<br />

auf Erfolgskurs. Das schmucke Weinhaus präsentiert sich modern, ohne<br />

modisch zu sein - und zeitgenössisch, ohne die Vergangenheit zu verdrängen.<br />

Warum sollte man auch? Schließlich haben hier seit 1855 so prominente<br />

Köpfe wie Queen Elisabeth II., Aristoteles Onassis und der Champagner-König<br />

Remy Heidsieck gern und lange Platz genommen.<br />

Zumindest kulinarisch nicht weniger weltbewegend waren die Verdienste<br />

der Weinhaus-Wirtin Luise Henninger (1871-1951), die aus einer beinahe<br />

vergessen Spezialität eine berühmte Delikatesse gemacht hat: Der Pfälzer<br />

Saumagen ist längst ein Klassiker und sein internationaler Ruf eng mit<br />

dieser prominenten Gastwirtschaft verbunden. Hartnäckig hält sich das<br />

Gerücht, dass Carl Benz das Automobil nur deshalb erfunden hat, um den<br />

Weg von Ladenburg nach Kallstadt etwas flotter zu bewältigen. Der große<br />

Erfinder war Stammgast im Weinhaus. Wenn man durch den Innenhof in<br />

die geschmackvolle Gaststube kommt und sich hier sofort wohl fühlt, weiß<br />

man, warum.<br />

In den vergangenen Jahren hat Weber die bodenständige Premium-Gastronomie<br />

pointiert ausgebaut und behutsam erweitert. Er hat das Neue<br />

ins Alte integriert, ohne die historische Patina zu verwischen. Geblieben<br />

ist nicht nur der original Saumagen nach altem Hausrezept - es ist die<br />

Collage aus heimsicher Küche und regionalen Weinen, aus eleganter Gemütlichkeit<br />

und unaufdringlicher Gastfreundschaft, die überzeugt. Das<br />

Weinhaus ist ein Synonym für Pfälzer Delikatessen, es besitzt Charme,<br />

Konturen und Identität weit abseits kurzlebiger Trends. Das sehen auch<br />

andere so. Wiederholt wurde es in den vergangenen Jahren unter die besten<br />

Gasthäuser Deutschlands gewählt. Unter Webers Regie hat sich eine<br />

typische Regionalküche etabliert, die mit verfeinerten Pfälzer Genüssen<br />

behutsam garniert ist.<br />

Ausflüge in die gehobene Küche sind das i-Tüpfelchen, mit dem der Gastronom<br />

seine Gäste begeistert. Mit Küchenchef Thomas Pesec hat er einen<br />

kreativen wie virtuosen Kopf in zentraler Position, der das in jeder Hinsicht<br />

frische Konzept des Inhabers seit sechs Jahren kulinarisch übersetzt. Seit<br />

2004 lädt Weber berühmte Gastköche nach Kallstadt ein, darunter Alfons<br />

Schuhbeck, Dieter Müller und, erst kürzlich, den Drei-Sterne-Koch Juan<br />

Amador. Der Anspruch: Große Küche hautnah.<br />

Große Küche hautnah<br />

Wie eine erstklassige Menükarte liest sich auch die Biografie des sympathischen<br />

Hausherrn: Mitte der 90er Jahre beginnt er seine Ausbildung<br />

im Hotel Bareiss in Baiersbronn. Seine berufliche Karriere führt ihn zum<br />

„Gravetye Manor“ bei London über das Ritz-Carlton in Berlin bis ins Cavalieri<br />

Hilton nach Rom. Fünf-Sterne-Häuser von Weltrang. Während<br />

seiner Lehr- und Wanderjahre hat Franz Weber zahlreiche prominente<br />

Persönlichkeiten bestens bedient. Darunter Sean Connery, Leonardo <br />

78 UBI BENE<br />

UBI BENE 79


unternehmen<br />

unternehmen<br />

fast einjähriger Umbauphase in neuem Glanz. Die neuen Besitzer Jochen<br />

Lampert und Frank Nickel haben kräftig investiert und das traditionsreiche<br />

Fachwerkgehöft aus dem Jahr 1615 aufwendig saniert, umgebaut und<br />

erweitert. Altes Gebälk wurde erneuert, das gesamte Ensemble energetisch<br />

optimiert. Ein Meisterwerk. Die Weinstube, das Herzstück, hat nichts von<br />

ihrem Charme verloren. Der neue, 120 Quadratmeter große Küchentrakt<br />

ist in der ehemaligen Kelterhalle untergebracht. Die stammt von 1923. Hier<br />

hat alles ein Geburtsdatum. Das macht Persönlichkeiten aus.<br />

Text: Thomas Tritsch Fotos: Christian Dammert •<br />

Wintergartenbeschattungen<br />

Henningers landhotel<br />

Gebäude erzählen Geschichten. Und manche Gebäude sind selbst<br />

Geschichte. Der historische Vierkanthof an der beschaulichen Weinstraße<br />

mitten in Kallstadt gehört dazu. Umso anspruchsvoller erscheint<br />

die Vision, einer über vier Jahrhunderte gewachsenen Persönlichkeit<br />

architektonisch auf den Leib zu rücken. Der Dürkheimer<br />

Architekt Jochen Ziegler hat es geschafft.<br />

Glasdachsysteme<br />

Wintergartenbeschattungen<br />

di Caprio, Andre Agassi und Steffi Graf. „Drei Tage lang war ich sozusagen<br />

der Privatbutler von Jennifer Lopez“, stöbert er für UBI BENE in seinem<br />

beruflichen Privatarchiv.<br />

Thurnhers Alpenhof in Zürs war dann die letzte Station vor Kallstadt, wo<br />

der erfahrene und motivierte Jungchef seither pausenlos die Ärmel hochkrempelt<br />

und hartnäckig an der Zukunft arbeitet. Weber verliert keine<br />

Zeit. Gleich im ersten Jahr wird die Hofterrasse umgebaut und der Thekenbereich<br />

erneuert.<br />

Das Werk ist vollendet. Heute zeigt sich das behutsam renovierte<br />

Fachwerkgehöft in altem Glanz - und neuer Nachbarschaft. Hauteng<br />

an den bestehenden Komplex schmiegt sich ein zeitgemäßes Gästeressort,<br />

das in seiner modernen Formensprache einen ästhetischen<br />

Kontrast zum erfrischten Altbestand bildet.<br />

Zwei Jahre Planung und ein Jahr Bauzeit wurden investiert, um dem<br />

Weinhaus Henninger ein Hotel zu schenken. Der Komplex passt sich<br />

harmonisch an das Traditionshaus an und bietet Gästen eine entspannte,<br />

großzügige und weltoffene Atmosphäre, die von dezentem<br />

Luxus und puristischer Eleganz geprägt ist. Pfälzer Lebensart zum<br />

Übernachten.<br />

Pergolamarkisen<br />

Ab 2004 startet er den Catering-Service sowie einen Wein- und Feinkosthandel<br />

mit bundesweiter Vertriebsstruktur. Im Folgejahr kommt die Weinwirtschaft<br />

im alten Kallstadter Pfarrhaus dazu. Der Vollblut-Gastronom<br />

bekommt den Zuschlag als Festwirt im „Winzergarten“ auf dem Dürkheimer<br />

Wurstmarkt 2007, später übernimmt er die Weinstube Bach-Mayer<br />

im nahen Bad Dürkheim. Parallel dazu widmet sich Weber weiterhin dem<br />

Feinschliff am heimischen Anwesen. Viele Baustellen. Aber keine Gefahr<br />

eines Kontrollverlusts. Im Business ist Weber ein Macher mit sensorischem<br />

Talent und innovativen Visionen.<br />

Komplizen im Auftrag des guten Geschmacks<br />

Im Smalltalk bei Tisch ist er ganz Gastgeber. „Alles recht?“, fragt er immer<br />

wieder. Der Wildschweinbraten vom Frischling ist vorzüglich, ebenso<br />

die Kartoffelsuppe als Entrée. Dazu passt eine gereifte Riesling Spätlese<br />

trocken aus dem Kallstadter Saumagen vom Weingut Koehler-Ruprecht.<br />

Noch eine Legende. Die wohnt gleich gegenüber. Mit Spitzenwinzer<br />

Bernd Philippi ist Weber eng befreundet. Die Henninger-Weinkollektionen<br />

werden von der Elite des Pfälzer Weinbaus abgefüllt. Neben seinem<br />

persönlichen Freund Markus Schneider gehören auch die Weingüter<br />

Neiss und Bassermann-Jordan zu seinen Komplizen im Auftrag des guten<br />

Geschmacks. Der Hausherr bleibt in Bewegung. Das gegenüberliegende<br />

„Weinkastell Zum Weißen Ross“ wird gerade umfassend renoviert. Ab diesen<br />

Monat wird ein neuer Pächter das Haus mit 14 Doppelzimmern weiter<br />

führen. Er heißt Franz Weber. Sein Anspruch: Auf der anderen Straßenseite<br />

soll keine Dependance des Henninger eröffnen, sondern ein Haus<br />

mit eigenständigem Profil. Das Schmuckstück Henninger erstrahlt nach<br />

In Zusammenarbeit mit Ziegler und der Kölner Innenarchitektin Susanne<br />

Brandherm entstand ein charismatisches Landhotel mit exklusiver<br />

Ausstattung und sympathischem Interieur, das auf jeglichen<br />

Ballast verzichtet und das Besondere unterstreicht. Sieben Suiten<br />

und sechs Zimmer, jedes mit individuellem Gesicht und doch unverkennbar<br />

eine gemeinsame Sprache sprechend.<br />

Die Suiten bieten ein überwältigendes Raumgefühl und durch die<br />

großen Panoramafenster eine eindrucksvolle Aussicht über die<br />

Weinberge direkt vor der Tür. Wer mit Blick auf die Premiumlage Kallstadter<br />

Saumagen aufwacht, wähnt sich wahrlich im siebten Pfälzer<br />

Himmel. Kronjuwel des Hotels ist die Penthouse-Gartensuite mit<br />

spektakulären Perspektiven im Innern wie nach draußen.<br />

Die Planer haben den verfügbaren Platz nicht in Masse übersetzt. Die<br />

Zahl der Zimmer wurde mehrmals reduziert: weniger Räume, mehr<br />

Raum. Im unteren Bereich zieht eine elegante Weinbar neben der<br />

großzügigen Lobby alle Blicke auf sich, im Weinatelier finden Verkostungen<br />

oder Meetings statt. Auch der alte Barrique-Gewölbekeller<br />

ist für Veranstaltungen aller Art reserviert.<br />

Mit dem neu eröffneten Hotel wurde dem Henninger-Chef ein Traum<br />

erfüllt: anspruchsvollen Gästen mit Faible für Pfälzer Lebensart ein<br />

zauberhaftes Ressort bieten zu können, in dem sich Vergangenheit<br />

und Gegenwart harmonisch umarmen. Einem Risiko sollte Franz<br />

Weber allerdings beherzt ins Auge blicken: Es könnte sein, dass hier<br />

keiner mehr ausziehen will.<br />

67227 Frankenthal . August-Bebel-Straße 4<br />

Telefon 06233 2 84 44 . Fax 06233 2 16 57<br />

67433 Neustadt . Friedrichstraße 23<br />

Telefon 06321 80699<br />

67547 Worms . Obermarkt 14<br />

Telefon 06241 2 34 47


eventkalender<br />

GERTRU<br />

eysoldt<br />

RING<br />

PROGRAMM<br />

Gertrud-Eysoldt-Ring Verleihung<br />

16. März | 19.00 Uhr | Parktheater Bensheim<br />

Gala 20.30 Uhr | Bürgerhaus<br />

Matinee der Akademie<br />

der Darstellenden Künste<br />

17. März | 11.00 Uhr | Parkhotel Krone<br />

WWW.STADTKULTUR-BENSHEIM.DE<br />

HERZLICHEN DANK<br />

veranstaltungshighlights<br />

März bis Juni<br />

2<strong>01</strong>3<br />

UBI BENE<br />

Porsche Zentrum Mannheim<br />

SPORTWAGENZENTRUM<br />

UBI BENE<br />

83


eventkalender<br />

März<br />

Ausstellungen<br />

Jörn Kausch: Bis Jetzt<br />

bis 6. April<br />

Galerie Angelo Falzone Mannheim<br />

Die Galerie Falzone zeigt neue Arbeiten des<br />

Bildhauers Jörn Kausch.<br />

www.galerie-falzone.de<br />

Leipzig am Rhein<br />

bis 14. April<br />

Rudolf-Scharpf-Galerie Ludwigshafen<br />

In der losen Reihe von Präsentationen deutscher<br />

Kunstakademien wird die Malerei-<br />

Klasse von Heribert C. Ottersbach (ehemals<br />

Klasse Neo Rauch), der Hochschule für<br />

Grafik und Buchkunst in Leipzig vorgestellt.<br />

www.wilhelmhack.museum<br />

Annabell Stübe: Treemotion<br />

bis 20. April<br />

Tom.Co Mannheim<br />

Die Natur prägt die Arbeiten der österreichischen<br />

Fotokünstlerin Annabell Stübe. In den<br />

vergangenen Jahren hat sie sich dem Thema<br />

Bäume gewidmet. Mit Hilfe einer analogen<br />

Mittelformatkamera entstanden bewegte<br />

und bewegende Bilder in Schwarz-Weiß. Im<br />

Anschluss ist die Schau vom 29. April bis 8.<br />

Juni im Tom.Co-Salon in Saarbrücken (Kaiserstr.<br />

15) zu sehen. www.tomco.de<br />

Miroslav Tichý: Stadt der Frauen<br />

bis 26. Mai<br />

ZEPHYR Mannheim<br />

Nicht nur das künstlerische Werk, sondern<br />

Annabell Stübe – Treemotion. Zu sehen bei Tom.Co in Mannheim und Saarbrücken.<br />

auch das weitgehend unbekannte Leben des<br />

tschechischen Künstlers Miroslav Tichý (1926<br />

bis 2<strong>01</strong>1), der sich der Inbesitznahme seitens<br />

der Kunstwelt konsequent verweigerte, steht<br />

im Mittelpunkt der Ausstellung.<br />

www.zephyr-mannheim.de<br />

Die Medici<br />

bis 28. Juli<br />

Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim<br />

Die Mannheimer Reiss-Engelhorn-Museen<br />

blicken mit der Ausstellung „Die Medici –<br />

Menschen, Macht und Leidenschaft" hinter<br />

die Kulissen einer der berühmtesten Familien<br />

der Welt. www.medici2<strong>01</strong>3.de<br />

Florenz genießen<br />

bis 28. Juli<br />

Café Prag Mannheim<br />

Passend zur Sonderausstellung „Die Medici“<br />

in den Reiss-Engelhorn-Museen präsentiert<br />

das Café Prag Bilder von Adonis Malamos<br />

aus dem aktuellen Florenz.<br />

www.medici2<strong>01</strong>3.de<br />

Geschichte der Arbeiterbewegung<br />

bis 25. August<br />

Technoseum Mannheim<br />

1863 trat die erste politische Organisation<br />

der deutschen Arbeiterbewegung auf den<br />

Plan. Anlässlich des 150-jährigen Jubiläums<br />

zeigt das Technoseum eine große Landesausstellung<br />

zu Erfolgen, Niederlagen<br />

und neuen Herausforderungen.<br />

www.technoseum.de<br />

Königreich Pfalz<br />

bis 27. Oktober<br />

Historisches Museum der Pfalz Speyer<br />

Die Ausstellung stellt die Geschichte der<br />

Pfalz unter der bayerischen Herrschaft in<br />

den Jahren 1816 bis 1918 in den Fokus der<br />

Betrachtung. www.museum.speyer.de<br />

Internationaler WeldeKunstpreis: Longlist<br />

8. bis 10. März<br />

Alte Feuerwache Heidelberg<br />

Erstmals nicht in der hauseigenen Flaschenfüllerei,<br />

sondern in der Alten Feuerwache in<br />

Heidelberg sind die Bewerber um den Fotokunstpreis<br />

zu sehen, die von renommierten<br />

Experten vorgeschlagen wurden. Die Besucher<br />

der Ausstellung stimmen über den<br />

Publikumspreis ab. www.welde.de<br />

Nur Skulptur!<br />

16. März bis 17. November<br />

Kunsthalle Mannheim<br />

Künstlerkurator Bogomir Ecker und seine<br />

Bildhauerkollegen Kiki Smith, Roman Signer<br />

und John Bock interpretieren und inszenieren<br />

den historischen Skulpturenbestand<br />

der Kunsthalle aus zeitgenössischer Perspektive.<br />

Mit etwa 380 Werken von Auguste<br />

Rodin über Henry Moore bis Thomas Hirschhorn<br />

wird die Hälfte der Mannheimer Skulpturensammlung<br />

zu erleben sein.<br />

www.kunsthalle-mannheim.eu<br />

L/B: Struktur und Zufall<br />

17. März bis 20. Mai<br />

Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen<br />

Das Schweizer Künstlerpaar Sabina Lang<br />

und Daniel Baumann wird den Ausstellungsbereich<br />

des Museums komplett bespielen.<br />

Inspiriert von der offenen 1970er-Jahre<br />

Architektur des WHM schaffen Lang/Baumann<br />

eine raumgreifende Installation aus<br />

riesigen Luftschläuchen, die sich an Boden,<br />

Wänden, Stufen und der Decke entlang<br />

schmiegen und den Raumeindruck komplett<br />

verändern. www.wilhelmhack.museum<br />

Robert Häusser: Im Auftrag<br />

24. März 2<strong>01</strong>3 bis 12. Januar 2<strong>01</strong>4<br />

Museum Zeughaus Mannheim<br />

Die Schau stellt Auftragsarbeiten in den<br />

Mittelpunkt, die Robert Häusser für Industriebranchen<br />

und Berufsgenossenschaften<br />

ausgeführt hat. Der Hasselblad-Preisträger<br />

von 1995 wird heute als Wegbereiter der<br />

zeitgenössischen Fotografie bezeichnet.<br />

www.rem-mannheim.de<br />

Bühne<br />

Power! Percussion<br />

9. März, 20 Uhr<br />

Capitol Mannheim<br />

Die fünf Musiker entführen ihre Zuhörer in<br />

die faszinierende Welt des Rhythmus. Alltagsgegenstände<br />

zählen dabei ebenso zum<br />

musikalischen Repertoire wie das klassische<br />

Instrumentarium.<br />

www.capitol-mannheim.de<br />

Premiere: Götterdämmerung<br />

22. März, 17 Uhr<br />

Nationaltheater Mannheim<br />

Mit der „Götterdämmerung“ in der Inszenierung<br />

von Achim Freyer und unter der<br />

musikalischen Leitung von Dan Ettinger<br />

vollendet das Nationaltheater Wagners Ring.<br />

(weitere Vorstellungen am 1. und 6. April).<br />

www.nationaltheater-mannheim.de<br />

Heute Abend: Lola Blau<br />

24. März, 19 Uhr<br />

Schatzkistl Mannheim<br />

Glanzrolle für Anna Krämer in Georg Kreislers<br />

Solostück über das Leben der jüdischen<br />

Sängerin Lola. In zwanzig Kabarettsongs<br />

schlüpft sie in viele Rollen und Charaktere<br />

und zeigt Kreislers Spannweite von Komödie<br />

bis Tragödie (weitere Vorstellung am 10. Mai).<br />

www.schatzkistl.de<br />

Konzerte<br />

Patricia Kaas: Kaas chante Piaf<br />

15. März, 20 Uhr<br />

Rosengarten Mannheim<br />

„Kaas chante Piaf“ ist eine außergewöhnliche<br />

Hommage, die zwei Stimmen und zwei<br />

Schicksale gegenüberstellt. 50 Jahre nach<br />

dem Tod von Edith Piaf erinnert Patricia<br />

Kaas an die berühmteste französische Sängerin.<br />

www.rosengarten-mannheim.de<br />

5. Kammermusikmatinee<br />

17. März, 11 Uhr<br />

Nationaltheater Mannheim<br />

Sopranistin Juliane Herrmann und Mezzosopranistin<br />

Susanne Scheffel singen,<br />

begleitet von Alexander Fleischer am Klavier,<br />

Lieder und Duette von Richard Wagner,<br />

Olivier Messiaen und anderen.<br />

www.nationaltheater-mannheim.de<br />

Gregory Porter: Be good<br />

17. März, 20 Uhr<br />

Capitol Mannheim<br />

Gregory Porter hat sich seit seinem Debütalbum<br />

„Water“ zu einem der weltweit erfolgreichsten<br />

Jazzsänger entwickelt. „Be Good“<br />

ist das zweite Album des kalifornischen<br />

Ausnahmekünstlers.<br />

www.capitol-mannheim.de<br />

Nightmoves: Daniel Prandl Quartett<br />

18. März, 20.30 Uhr<br />

Nationaltheater Mannheim<br />

Für sein aktuelles Projekt fables&fiction<br />

bei den Thomas Siffling’s Nightmoves hat<br />

Daniel Prandl Figuren, Geschichten und<br />

Legenden aus Literatur und Mythologie in<br />

beredte Jazz-Kompositionen verwandelt.<br />

www.nationaltheater-mannheim.de<br />

Wormser Blue Nite: Anke Helfrich Trio<br />

18. März, 20 Uhr<br />

Das Wormser – Theater<br />

Die in Hilversum und New York ausgebildete<br />

deutsche Pianistin Anke Helfrich zählt zu<br />

den herausragenden Jazzmusikern in Europa.<br />

Mit ihrem Trio verbindet sie amerikanische<br />

Tradition und europäische Freiheit zu<br />

einem swingenden, aufregenden Stil.<br />

www.das-wormser.de<br />

Zehn Jahre „Menschen am Fluss“<br />

21. März, 20 Uhr<br />

Capitol Mannheim<br />

Das Oder-Hochwasser im Jahr 2002 hat die<br />

„Menschen am Fluss“ zusammengebracht.<br />

Nun treffen sie sich wieder. Laith Al Deen,<br />

Max Mutzke, Mousse T. & Band und andere<br />

spielen, um Geld für die Stiftung von Initiator<br />

Rolf Stahlhofen zu sammeln, die sich für<br />

sauberes Trinkwasser in aller Welt einsetzt.<br />

www.capitol-mannheim.de<br />

3. Bachchor-Konzert<br />

23. März, 19 Uhr<br />

Peterskirche Heidelberg<br />

Bachs h-Moll-Messe für fünf Solostimmen,<br />

Chor, Orchester und Basso continuo<br />

ist eines der bedeutendsten geistlichen <br />

Auftragsarbeiten von Robert Häusser für die Industrie sind im Zeughaus Mannheim zu sehen.<br />

84 UBI BENE<br />

UBI BENE 85


eventkalender<br />

Werke Johann Sebastian Bachs. Die groß<br />

dimensionierte und reich besetzte Messekomposition<br />

nimmt Elemente des konzertanten<br />

Stils der Kantate auf.<br />

www.theaterheidelberg.de<br />

SWR-Konzertreihe Mannheim: Amerika!<br />

23. März, 19.30 Uhr<br />

Rosengarten Mannheim<br />

Das SWR Vokalensemble Stuttgart präsentiert<br />

unter der Leitung von Marcus Creed<br />

populäre amerikanische A-capella-Musik<br />

von Leonard Bernstein, Samuel Barber und<br />

Individualisten wie John Cage, Morton Feldman<br />

und Steve Reich, die in keine Schublade<br />

passen und zum American Dream gehören<br />

wie die Sterne aufs Streifenbanner.<br />

www.rosengarten-mannheim.de<br />

The 12 Tenors in Concert<br />

24. März, 20 Uhr<br />

Das Wormser – Theater<br />

Begleitet von einer rein weiblichen Live-<br />

Band beweisen die stimmgewaltigen Ausnahmesänger,<br />

dass kein Genre vor ihnen<br />

sicher ist und kein Publikum ihrem Charme<br />

widerstehen kann. www.das-wormser.de<br />

Messe<br />

Veterama<br />

15. bis 17. März<br />

Hockenheimring<br />

Mit dem Umzug auf den Hockenheimring<br />

wird die bislang zweigeteilte Frühjahrs-Veterama<br />

als eine geschlossene Veranstaltung an<br />

den Start gehen. Auto und Motorrad bilden<br />

das Herzstück des Dauerbrenners unter den<br />

Oldtimermärkten. www.veterama.de<br />

Festivals<br />

Heidelberger Frühling<br />

16. März bis 20. April<br />

siehe Seite 22 – 28 und 91<br />

Neuer Deutscher Jazzpreis<br />

22. und 23. März<br />

Alte Feuerwache Mannheim<br />

Zum achten Mal vergibt die IG Jazz Rhein-<br />

Neckar e. V. in Kooperation mit der Alten Feuerwache<br />

Mannheim gGmbH den mit 10.000<br />

Euro höchstdotierten Preis für professionelle<br />

Jazzbands und den einzigen Publikumspreis<br />

der deutschen Jazzszene. Am ersten Festivalabend<br />

tritt der französische Klarinettist<br />

Louis Sclavis mit dem „Atlas Trio“ auf, am<br />

zweiten Abend folgen die Wettbewerbskonzerte<br />

der drei vorausgewählten Bands und<br />

die Publikumsabstimmung.<br />

www.altefeuerwache.com<br />

Event<br />

hack-museumsgARTen: Frühlingserwachen<br />

21. März, 18 Uhr<br />

Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen<br />

Seit März 2<strong>01</strong>2 ist das Wilhelm-Hack-Museum<br />

mit dem Kunstprojekt hack-museumsgARTen<br />

auf dem Hans-Klüber-Platz aktiv.<br />

Mitgärtnern darf jeder, mittlerweile pflanzen<br />

etwa 200 Personen in Kisten und auf<br />

Paletten Blumen, Gemüse und Kräuter an.<br />

Der Platz ist zu einer erweiterten Plattform<br />

des Museums geworden. Auch Künstler<br />

beteiligen sich an dem Projekt. Regelmäßige<br />

Gartentreffs finden jeden Donnerstag ab<br />

18 Uhr statt.<br />

www.wilhelmhack.museum<br />

Im April gibt das Mannheimer Capitol Ben Becker und Giora Feidman sowie Chako Habekost eine Bühne.<br />

April<br />

Ausstellungen<br />

Faszination Landschaft<br />

13. April bis 14. Juli<br />

Museum Zeughaus Mannheim<br />

2<strong>01</strong>1 erhielt der Mannheimer Altertumsverein<br />

als Schenkung aus Privatbesitz eine<br />

Sammlung mit nahezu 500 Zeichnungen und<br />

Druckgrafiken. Ihr thematischer Schwerpunkt<br />

liegt auf der Landschaftsdarstellung<br />

vom 17. bis ins 19. Jahrhundert. Die Auswahl<br />

von rund 150 Arbeiten wird in der Ausstellung<br />

ergänzt durch Gemälde aus den Sammlungen<br />

der Reiss-Engelhorn-Museen.<br />

www.rem-mannheim.de<br />

Internationaler WeldeKunstpreis: Shortlist<br />

19. April bis 10. Mai<br />

Volksbank Kur- und Rheinpfalz Speyer<br />

Voraussichtlich fünf Bewerber um den Fotokunstpreis<br />

werden von einer namhaften Jury<br />

in die Shortlist aufgenommen. Der Sieger<br />

erhält im November eine Einzelausstellung im<br />

Mannheimer Zephyr. www.welde.de<br />

Lange Nacht der Museen<br />

20. April<br />

Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg<br />

Museen in Mannheim, Ludwigshafen und<br />

Heidelberg öffnen eine ganze Nacht für Ausstellungen,<br />

Performances, Installationen,<br />

Lesungen, Tanz und Konzerte.<br />

TEN GAMES 80<br />

20. April bis 18. Mai<br />

Ten Gallery Mannheim (T6, 10)<br />

Die TEN GALLERY ist seit Oktober 2<strong>01</strong>1 als<br />

Galerie für zeitgenössische Fotografie, Medien<br />

und Kunst in den Mannheimer Quadraten<br />

aktiv. Die interaktive Ausstellung widmet sich<br />

Computerspieleklassikern und Konsolen der<br />

1980er-Jahre. www.ten-gallery.com<br />

Bühne<br />

Premiere: Die Fledermaus<br />

7. April, 19 Uhr<br />

Theater Heidelberg<br />

Turbulent, ironisch, witzig und eingängig –<br />

nicht umsonst gehört die komische Operette<br />

in drei Akten von Johann Strauss zu den<br />

meistgespielten Singspielen (weitere Vorstellungen<br />

am 24. März, 14. April, 8., 10. 16.<br />

18. und 20. Mai).<br />

www.theaterheidelberg.de<br />

Compañia Flamenco Solera<br />

7. April, 20 Uhr<br />

Schatzkistl Mannheim<br />

Die Essenz des Flamenco, Liebe, Tod, Armut,<br />

Freude und Hoffnung, werden von den Künstlern<br />

nicht einfach nur dargeboten, sondern<br />

gelebt (weitere Vorstellung am 1. Juni).<br />

www.schatzkistl.de<br />

Ballett: Reading Tosca<br />

9. April, 19.30 Uhr<br />

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen<br />

Opernkenner werden Giacomo Puccinis<br />

Oper Tosca durchblitzen sehen. Doch das<br />

Tanzstück erzählt Tosca nicht einfach nach,<br />

sondern stellt eine zeitgenössische Neukomposition<br />

in Bewegung und Klang dar.<br />

www.theater-im-pfalzbau.de<br />

Buddenbrooks<br />

12. April, 19.30 Uhr<br />

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen<br />

Autor John von Düffel hat Thomas Manns<br />

großen Familienroman für die Bühne bearbeitet.<br />

Die Inszenierung von Harald Demmer<br />

ist eine Koproduktion von Pfalztheater Kaiserslautern<br />

und Theater im Pfalzbau Ludwigshafen<br />

(weitere Aufführungen am 12. und<br />

14. April). www.theater-im-pfalzbau.de<br />

Premiere: B for Baby<br />

12. April, 20 Uhr<br />

Theater Heidelberg<br />

Im Drama von Carmel Winters, das in Heidelberg<br />

seine deutschsprachige Erstaufführung<br />

erfährt, werden in rasanten Szenenwechseln<br />

die zwei weiblichen sowie die zwei männlichen<br />

Rollen von jeweils gleichen Darstellern<br />

gespielt (weitere Vorstellung am 19. April).<br />

www.theaterheidelberg.de<br />

Chako Habekost: Habekostbarkeiten<br />

12. April, 20 Uhr<br />

Capitol Mannheim<br />

Habekost präsentiert eine neue Show mit<br />

seinen beliebtesten Nummern, kultigsten<br />

Figuren und berüchtigtsten Stand-ups. Dazu<br />

kommen Texte aus seinem aktuellen Buch<br />

„Habekostbarkeiten“.<br />

www.capitol-mannheim.de<br />

Ben Becker & Giora Feidman: Zweistimmig<br />

15. April, 20 Uhr<br />

Capitol Mannheim<br />

Giora Feidman, der Magier mit der Klarinette,<br />

und der unverwechselbare Schauspieler und<br />

Sänger Ben Becker treten erstmals gemeinsam<br />

auf. Ben Becker liest Gedichte von<br />

Paul Celan, Giora Feidman und sein starkes<br />

Ensemble treten mit dem Wort in einen musikalischen<br />

Dialog. www.capitol-mannheim.de<br />

Richards Ring<br />

18. April, 19 Uhr<br />

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen<br />

Bevor die einzelnen Opern des Ring-Zyklus<br />

innerhalb einer Woche (am 21., 23., 25. und<br />

27. April) in Ludwigshafen zu sehen sein werden,<br />

bietet der Pianist und Komponist Richard<br />

Vardigans eine fundierte und zugleich unterhaltsame<br />

Vorbereitung auf die Operntetralogie<br />

Richard Wagners. In drei Stunden erzählt<br />

und spielt er den gesamten Ring des Nibelungen.<br />

www.theater-im-pfalzbau.de<br />

Wladimir Kaminer: Onkel Wanja kommt<br />

19. April, 20 Uhr<br />

Alte Wollfabrik Schwetzingen<br />

Wladimir Kaminers Geschichten über<br />

Ost und West sind längst Kult. In seinem<br />

ersten Roman fängt der wahrscheinlich<br />

berühmteste Russe Deutschlands skurrile<br />

Gestalten und eigentlich unbeschreibliche<br />

Atmosphären stilsicher ein und spielt mit<br />

Klischees. www.alte-wollfabrik.de<br />

Festlicher Opernabend: Parsifal<br />

20. April, 17 Uhr<br />

Nationaltheater Mannheim<br />

Unter der musikalischen Leitung von Alois<br />

Seidlmeier gibt Kammersängerin Evelyn<br />

Herlitzius die Kundry, Stephen Milling singt<br />

die Partie des Gurnemanz.<br />

www.nationaltheater-mannheim.de<br />

Caveman: Du sammeln – Ich jagen!<br />

24. April, 20 Uhr<br />

Capitol Mannheim<br />

Mannheims beliebtester Höhlenbewohner<br />

in neuer Besetzung: Erstmals schlüpft der<br />

gebürtige Berliner und heutige Wahlstuttgarter<br />

Martin Luding in die Rolle des Höhlenmannes<br />

(weitere Vorstellungen vom 25.<br />

bis 27. April und 3. bis 5. Mai).<br />

www.capitol-mannheim.de<br />

Premiere: König Ubu<br />

27. April, 19.30 Uhr<br />

Theater Heidelberg<br />

Nicht nur das Stück hat Premiere im Neuen<br />

Saal, auch Regisseur Viktor Bodó arbeitet<br />

erstmals in Heidelberg und bringt das Drama<br />

von Alfred Jarry aus dem Jahr 1896 um<br />

Macht, Krieg und Geldgier auf die Bühne<br />

(weitere Vorstellungen am 9., 11. und 28. Mai<br />

sowie am 8., 12. und 14. Juni).<br />

www.theaterheidelberg.de<br />

Konzerte<br />

Celtic Angels live<br />

10. April, 19.30 Uhr<br />

Das Wormser – Theater<br />

Traditionelle irische Folklore, große Hits aus<br />

Pop und Klassik neu interpretiert und eine<br />

Auswahl der schönsten Lieder der Welt –<br />

eine berührende und mitreißende Show für<br />

alle Fans der keltischen Kultur.<br />

www.das-wormser.de<br />

Chris de Burgh - Live in Concert<br />

13. April, 20 Uhr<br />

SAP-Arena Mannheim<br />

Der Meister singt die Songs seiner neuen<br />

Alben „Footsteps 1&2“ mit ausgewählten<br />

Stücken, die seine Karriere besonders<br />

beeinflusst haben.<br />

www.saparena.de<br />

VI. Akademiekonzert<br />

15. April, 20 Uhr<br />

Rosengarten Mannheim<br />

Generalmusikdirektor Dan Ettinger dirigiert<br />

das Klaviertrio g-Moll op. 17 (1. Satz – Allegro<br />

moderato) von Clara Schumann, Robert<br />

Schumanns 4. Sinfonie d-Moll op. 120 und<br />

die 4. Sinfonie e-Moll op. 98 von Johannes<br />

Brahms (weitere Aufführung am 16. April).<br />

www.nationaltheater-mannheim.de<br />

Wormser Blue Nite: Gary Fuhrmann Trio<br />

15. April, 20 Uhr<br />

Das Wormser – Theater<br />

Gary Fuhrmann zählt zu den aufstrebenden<br />

jungen Saxophonisten des deutschen Jazz,<br />

2009 gewann er den Jazzpreis der Stadt<br />

Worms. Sein neues Trio vereint zwei weitere<br />

kongeniale Musiker aus der Region: den<br />

Bassisten Thomas Stabenow und Schlagzeuger<br />

Holger Nesweda.<br />

www.das-wormser.de<br />

<br />

86 UBI BENE<br />

UBI BENE 87


eventkalender<br />

DAS WORMSER<br />

PROGRAMM<br />

LINCOLNTHEATER<br />

FR 08.03.<br />

20.00 UHR<br />

LINCOLNTHEATER<br />

SA 09.03.<br />

20.00 UHR<br />

THEATER<br />

SO 10.03.<br />

19.30 UHR<br />

THEATER<br />

SA 16.03.<br />

20.00 UHR<br />

THEATER<br />

SO 24.03.<br />

20.00 UHR<br />

REICH UND TROTZDEM SEXY!<br />

OLE LEHMANN<br />

Ein Ausnahme-Comedian von<br />

allererster Güte<br />

WAHN.SINN!!!<br />

PATRIZIA MORESCO<br />

Zu alt für Limbo, zu jung zum<br />

Sterben<br />

HIGHLIGHTS MÄRZ/APRIL 2<strong>01</strong>3<br />

LIEBE<br />

HAGEN RETHER<br />

Das ständig aktualisierte, immer<br />

neue Programm<br />

BALLETT DES NATIONALTHEA-<br />

TERS BRÜNN<br />

DIE SCHÖPFUNG<br />

Ballett mit der Musik von Joseph<br />

Haydn in der legendären Fassung<br />

von Uwe Scholz<br />

WORLD WIDE EVENTS, KIEL<br />

THE 12 TENORS IN<br />

CONCERT<br />

Nie war Musik von einer einzigen<br />

Stimmlage so vielfältig<br />

THEATER<br />

SA 06.04.<br />

20.00 UHR<br />

KULTURZENTRUM<br />

SO 07.04.<br />

18.00 UHR<br />

THEATER<br />

DI 16.04.<br />

16.00 UHR<br />

THEATER<br />

28.04.<br />

20.00 UHR<br />

WORMSER KANTOREI / ST.<br />

ALBANS CHAMBER CHOIR / U.A.<br />

KONZERT IM RAHMEN<br />

DER STÄDTE-PARTNER-<br />

SCHAFT WORMS-ST.<br />

ALBANS<br />

UNSERE DAMEN SIND<br />

ECHTE KERLE<br />

CHAPEAU CLAQUE<br />

Travestietheater im Mozartsaal<br />

MUSIKBÜHNE MANNHEIM<br />

SCHNEEWITTCHEN UND<br />

DIE SIEBEN ZWERGE<br />

Familienmusical nach dem Märchen<br />

der Gebrüder Grimm für alle<br />

ab 5 Jahren<br />

KONZERTDIREKTION SCHUTTE,<br />

MÜNCHEN<br />

CISNE NEGRO DANCE<br />

COMPANY, SAO PAULO<br />

Brasilianisches Tanz-Feuerwerk<br />

voller Hingabe!<br />

INFOS UND TICKETS:<br />

TELEFON: (06241) 2000-450<br />

WWW.DAS-WORMSER.DE<br />

—<br />

DAS WORMSER / RATHENAUSTRASSE 11<br />

67547 WORMS<br />

RZ_DW.0389 Anzeige DW 03/04 Uni <strong>Bene</strong> 95*130.indd 1 05.02.13 15:08<br />

Abonnieren<br />

oder<br />

verschenken:<br />

1 Jahr UBI BENE für 18 Euro<br />

Mehr unter www.ubibene.eu oder Tel. 0621 3921448<br />

6. Philharmonisches Konzert<br />

17. April, 20 Uhr<br />

Stadthalle Heidelberg<br />

Ursprünglich als einsätzige Symphonische<br />

Dichtung angelegt, gedieh Gustav Mahlers Auferstehungssymphonie<br />

Nr. 2 c-Moll in den sechs<br />

Jahren ihrer Entstehung zu einem abendfüllenden,<br />

fünfsätzigen Monumentalzyklus.<br />

www.theaterheidelberg.de<br />

Lang Lang<br />

17. April, 20 Uhr<br />

Rosengarten Mannheim<br />

Der populärste Pianist der Gegenwart spielt<br />

Klaviersonaten Mozarts – darunter die leidenschaftliche<br />

a-Moll-Sonate – und vier Balladen<br />

Chopins. www.rosengarten-mannheim.de<br />

77. Silke Hauck Nacht mit Gästen<br />

27. April, 20 Uhr<br />

Schatzkistl Mannheim<br />

Silke Hauck, Mannheimer Sängerin mit besonderem<br />

Charisma, empfängt musikalische Gäste<br />

aller Stilrichtungen. www.schatzkistl.de<br />

Messe<br />

400. Maimarkt Mannheim<br />

und 50. Maimarktturnier<br />

27. April bis 7. Mai<br />

siehe Seite 54 – 58<br />

Festival<br />

Heidelberger Stückemarkt<br />

24. April bis 5. Mai<br />

Theater Heidelberg<br />

Neue Theaterautoren entdecken und fördern<br />

– mit dieser Idee hat sich der Heidelberger<br />

Stückemarkt zu einem der wichtigsten deutschsprachigen<br />

Schauspiel-Festivals entwickelt.<br />

Eröffnet wird er mit der Premiere von Thomas<br />

Arzts „Alpenvorland“, dem Gewinner des Autorenpreises<br />

2<strong>01</strong>2.<br />

www.theaterheidelberg.de<br />

Schwetzinger SWR Festspiele<br />

26. April bis 8. Juni<br />

Schloss Schwetzingen, Speyerer Kirchen<br />

Die Schwetzinger Schlosstore öffnen sich für<br />

großartige Künstler. Neben der Opern-Uraufführung<br />

„Thomas“ von Georg Friedrich Haas<br />

und der Wiederentdeckung „Indian Queen“ von<br />

Henry Purcell stehen Konzerte mit den Geigenstars<br />

Patricia Kopatchinskaja und Frank Peter<br />

Zimmermann, der Klarinettistin Sabine Meyer,<br />

dem Cellisten Johannes Moser und den Pianisten<br />

Andreas Staier und Ragna Schirmer sowie<br />

Liederabende auf dem Spielplan.<br />

www.swr.de<br />

Event<br />

Time Warp<br />

6. April<br />

Maimarkthalle Mannheim<br />

Elektronische Musik, Video-, Licht- und Lasertechnik<br />

– die Time Warp ist ein Magnet für Technofans<br />

aus der ganzen Welt. www.time-warp.de<br />

Mai<br />

Bühne<br />

São Paulo Companhia de Dança<br />

1.Mai, 19.30 Uhr<br />

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen<br />

Internationale klassische sowie moderne Choreographien<br />

gehören ebenso zum Repertoire<br />

der jungen Company wie eigens für sie geschaffene<br />

(weitere Aufführung am 2. Mai).<br />

www.theater-im-pfalzbau.de<br />

Madeleine Sauveur<br />

4. Mai, 20 Uhr<br />

Schatzkistl Mannheim<br />

Die Chansonette und Kabarettistin nimmt sich<br />

des Verständigungsproblems zwischen Männern<br />

und Frauen an. Am Piano: Clemens Maria<br />

Kitschen. www.schatzkistl.de<br />

Uraufführung: Der Idiot<br />

5. Mai, 18.30 Uhr<br />

Nationaltheater Mannheim<br />

Mieczyslaw Weinberg gehörte bis vor kurzem zu<br />

den zu Unrecht vergessenen Komponisten des<br />

20. Jahrhunderts. Seine letzte Oper, entstanden<br />

1986/1987, wurde bisher nur in einer reduzierten<br />

Version aufgeführt. Die Uraufführung am<br />

NTM inszenierte Regula Gerber (weitere Vorstellungen<br />

am 9. und 16. Mai).<br />

www.nationaltheater-mannheim.de<br />

Szenen aus Goethes Faust<br />

15. Mai, 19.30 Uhr<br />

Nationaltheater Mannheim<br />

Robert Schumann widmete sich fast ein Jahrzehnt<br />

lang dem Faust-Stoff. Durch Krankheit<br />

und Tod des Komponisten blieb das Werk ein<br />

Fragment. Solisten und der Opernchor des<br />

Nationaltheaters singen zur Musik der Philharmonie<br />

Baden-Baden (weitere Vorstellungen am<br />

24. und 30. Mai sowie am 1. Juni).<br />

www.nationaltheater-mannheim.de<br />

Festlicher Opernabend: Eugen Onegin<br />

20. Mai, 19 Uhr<br />

Nationaltheater Mannheim<br />

Die international gefeierten Opernstars Bo<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

SWR Konzertreihe Mannheim<br />

Rosengarten, 19.30 Uhr<br />

2<strong>01</strong>3_Mae-Apr_Medici.indd 1 28.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>3 12:39:32<br />

Sa 09. März 2<strong>01</strong>3 I Abo 4<br />

James MacMillan<br />

Hector Berlioz<br />

Jean-Yves Thibaudet,<br />

Klavier<br />

Radio-Sinfonieorchester<br />

Stuttgart des SWR<br />

Dirigent:<br />

Stéphane Denève<br />

Sa 23. März 2<strong>01</strong>3 I Abo +<br />

Amerika!<br />

Chorwerke von Copland,<br />

Bernstein, Barber<br />

Reich, Cage<br />

und Schwartz<br />

Franz Vitzthum, Countertenor<br />

SWR Vokalensemble Stuttgart<br />

Dirigent: Marcus Creed<br />

Karten und Informationen:<br />

swr2kulturservice.de • Telefon: 07221 300200<br />

Rhein-Neckar Ticketshop, Mannheim P3, 4-5<br />

Jean-Yves Thibaudet<br />

88 UBI BENE<br />

UBI BENE 89


eventkalender<br />

Fragebogen<br />

tionsprojekts „Junges Theater im Delta“, in<br />

dem sich die Theater der Städte Heidelberg,<br />

Ludwigshafen, Mannheim, Speyer und Worms<br />

engagieren. www.das-wormser.de<br />

Deutsches Turnfest<br />

18. bis 25. Mai<br />

siehe Seite 112 – 117<br />

Juni<br />

nachgefragt<br />

Igor Levit ist laut der Frankfurter Allgemeinen Zeitung<br />

„einer der groSSen Pianisten dieses Jahrhunderts“ –<br />

mit gerade einmal 26 Jahren. Beim „Heidelberger Frühling“<br />

zeigt er jetzt mehrfach sein Können.<br />

Bühne<br />

Premiere: Un Ballo in Maschera<br />

2. Juni, 19 Uhr<br />

Theater Heidelberg<br />

In der Oper von Giusppe Verdi wird das -<br />

wahre – Attentat auf den schwedischen<br />

König Gustav III. mit einer – fiktiven – Liebesgeschichte<br />

zwischen Gustav und Amelia,<br />

der Frau seines Sekretärs, verknüpft.<br />

www.theaterheidelberg.de<br />

Zu Gast im Rosengarten: Pianist Till Fellner.<br />

Skovhus (Eugen Onegin) und Pavol Breslik<br />

(Lenski) gastieren in Mannheim.<br />

www.nationaltheater-mannheim.de<br />

Konzerte<br />

VII. Akademiekonzert<br />

13. Mai, 20 Uhr<br />

Rosengarten Mannheim<br />

Zur Aufführung kommen Sergei Prokofjews<br />

Ouvertüre über hebräische Themen, Gustav<br />

Mahlers 1. Sinfonie D-Dur und ein neues<br />

Orchesterwerk von Richard Danielpour<br />

(weitere Aufführung am 14. Mai).<br />

www.nationaltheater-mannheim.de<br />

SWR-Konzertreihe Mannheim<br />

15. Mai, 19.30 Uhr<br />

Rosengarten Mannheim<br />

Pianist Till Fellner spielt, begleitet vom SWR<br />

Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg,<br />

Ludwig van Beethovens drittes Klavierkonzert<br />

und Sergej Prokofjews erste und<br />

vierte Sinfonie.<br />

www.rosengarten-mannheim.de<br />

Sweet Soul Music – Best of Soul<br />

17. Mai, 20.30 Uhr<br />

Alte Wollfabrik Schwetzingen<br />

Seit den 60er Jahren gibt es die 22-köpfige<br />

Formation Soulfinger um den Soulfather<br />

Klaus Gassmann mit einem fetten Bläsersatz,<br />

einer groovenden Rhythmusgruppe<br />

und bis zu acht Sängerinnen und Sängern.<br />

www.alte-wollfabrik.de<br />

Events<br />

Meile der Religionen<br />

8. Mai, 18 Uhr<br />

Innenstadt Mannheim<br />

Entlang der alten Kirchenstraße zwischen<br />

R2 und F4 werden bis zu 2.000 Menschen<br />

an einer etwa 250 Meter langen Tafel Platz<br />

nehmen und gemeinsam essen können.<br />

Initiatoren sind die abrahamitischen Religionen<br />

in Mannheim – repräsentiert durch<br />

das Forum der Religionen und die Arbeitsgemeinschaft<br />

Christlicher Kirchen (ACK).<br />

Kirchen, Moscheen und die Synagoge sind<br />

an diesem Abend geöffnet. www.kathma.de<br />

Bühnenreif! – Workshops für Jugendliche<br />

9. bis 12. Mai<br />

Das Wormser<br />

„Bühnenreif!“ lädt Jugendliche ab 14 Jahren<br />

ein, sich, angeleitet durch Regisseure, Schauspieler,<br />

Theaterpädagogen, Musiker und Maskenbildner,<br />

in Theaterimprovisation, Choreografie,<br />

Stimmtraining, Körpertraining, Maske,<br />

Pantomime oder Musikworkshops zu versuchen.<br />

Die Workshops sind Teil des Koopera-<br />

Immer noch Sturm<br />

5. Juni, 19.30 Uhr<br />

Theater im Pfalzbau Ludwigshafen<br />

In Peter Handkes Stück verwebt sich die<br />

Geschichte einer Familie mit der politischen<br />

zwischen 1936 und 1942. Prosa und Drama<br />

verschwistern sich zu einem sprachmächtigen<br />

Text. Es spielt das Ensemble des Theaters<br />

an der Ruhr Mülheim.<br />

www.theater-im-pfalzbau.de<br />

Festival<br />

19. Heidelberger Literaturtage<br />

5. bis 9. Juni<br />

Universitätsplatz Heidelberg<br />

Das Literaturfestival gehört seit 1994 zu<br />

den Höhepunkten des kulturellen Lebens in<br />

Heidelberg. Das Programm aus Lesungen,<br />

Autorengesprächen und Musik im besonderen<br />

Ambiente des Jugendstilzelts genießt<br />

überregionale Aufmerksamkeit.<br />

www.heidellittage.de<br />

Event<br />

Tüten und Töne<br />

1. Juni<br />

Innenstadt Mannheim<br />

In den Mannheimer Quadraten steckt Musik.<br />

Den Beweis dafür tritt jedes Jahr das Einkaufs-<br />

und Musikerlebnis „Tüten und Töne“<br />

an. Der Handel lockt mit ausgeweiteten Öffnungszeiten<br />

bis 22 Uhr.<br />

www.mannheim.de<br />

Zur Person<br />

Orchester wie das London und das Israel<br />

Philharmonic und renommierte Podien wie<br />

das Wiener Konzerthaus und das Concergebouw<br />

in Amsterdam reißen sich um Igor<br />

Levit. Und das, obwohl der junge Russe, der<br />

als Achtjähriger mit seiner Familie nach<br />

Deutschland übersiedelte, sein Studium an<br />

der Musikhochschule in Hannover gerade<br />

erst abgeschlossen hat. Das allerdings mit<br />

der höchsten Punktzahl in der Geschichte<br />

des Instituts. Live erleben kann man Levit<br />

beim Musikfestival „Heidelberger Frühling“,<br />

denn dort ist er für zunächst drei Jahre zum<br />

Künstlerischen Leiter der Kammermusik<br />

Akademie ernannt worden. Als Artist in Residence<br />

gibt er zudem am 10. April ein Solorezital<br />

in der Heidelberger Stadthalle mit<br />

Werken von Bach, Beethoven, Schubert und<br />

Prokofjew. Und auch beim Festivalfinale am<br />

20. April mit der Deutschen Kammerphilharmonie<br />

Bremen wirkt Levit mit, dann als Solist<br />

in Schumanns Klavierkonzert.<br />

Jemand schenkt Ihnen 1.000 Euro. Was machen<br />

Sie damit?<br />

Bücher, kaufen … und Hemden.<br />

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?<br />

Feuerwehrmann.<br />

Ihr Vorbild?<br />

Da gibt es zu viele.<br />

Welches Talent hätten Sie gern?<br />

Kochen!!!<br />

Was haben Sie immer im Kühlschrank?<br />

Fisch.<br />

Was gehört nicht in Ihren Kühlschrank?<br />

„Gesunde“ Fruchtjoghurts.<br />

Wie kann man Sie kulinarisch verwöhnen?<br />

Mit Austern und Fisch.<br />

Wobei entspannen Sie?<br />

Beim Arbeiten.<br />

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?<br />

„Allein unter Deutschen“ von Tuvia Tenenbom.<br />

Wie sieht für Sie ein perfekter Tag aus?<br />

Den perfekten Tag gibt es nicht.<br />

Welchen Traum hatten Sie mit 17?<br />

Oh, es gab so sehr viele ...<br />

Sie bekommen eine Woche frei. Wohin fahren<br />

Sie?<br />

Nach Rom oder Paris.<br />

90<br />

UBI BENE<br />

UBI BENE 91


Promotion<br />

Stein erleben<br />

Der Birkenauer Fachbetrieb Bräumer – Stein erleben bietet auSSergewöhnliche<br />

Naturstein-Lösungen für Wohnräume, Küchen, Bäder und AuSSenbereiche an. Sie sind perfekt<br />

auf die Bedürfnisse jedes Kunden abgestimmt und ebenso hochwertig wie exklusiv.<br />

Vielfältige Materialien, perfekte Verarbeitung: Der Werkstoff Naturstein bietet fast<br />

unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten für Innen- und AuSSenbereiche.<br />

Der Ästhet schätzt das edle Material, der Pragmatiker seine<br />

Robustheit, der Individualist seine Einzigartigkeit – der Werkstoff<br />

Naturstein bietet fast unbegrenzte Möglichkeiten für alle<br />

Lebens- und Wohnbereiche. Wie vielfältig die Materialien sind, zeigt<br />

ein Rundgang durch die Ausstellung bei „Bräumer – Stein erleben“ in<br />

Birkenau. Rund 100 verschiedene Gesteinsarten lagern hier. Ein grauer<br />

Granit mit geflammter Oberfläche zum Beispiel, der einmal eine Außentreppe<br />

werden könnte. Oder ein blau-grün marmorierter Quarzit, wie<br />

geschaffen für eine Dusche. Oder ein sandfarbener, polierter Shivakashi,<br />

der perfekt mit einer Massivholz-Küche harmonieren würde. Ob rustikal,<br />

zeitlos-klassisch oder modern – die Varianten tragen jedem persönlichen<br />

Geschmack Rechnung.<br />

Dieter Bräumer führt seinen Meisterbetrieb in dritter Generation. Gemeinsam<br />

mit seiner Frau, Diplom-Betriebswirtin Monika Dehmel, ist der<br />

Steinmetzmeister und staatlich geprüfte Steintechniker ständig auf der<br />

Suche nach der optimalen Lösung für jeden noch so ausgefallenen Kundenwunsch.<br />

Für beide ist der Beruf auch Berufung. „Die perfekte Arbeit<br />

mit Stein setzt viel Fachwissen, Erfahrung und Leidenschaft voraus“, sagt<br />

Monika Dehmel. Und die beinhaltet neben dem technischen Know-how<br />

auch Kreativität in der Gestaltung und ein geschultes Auge für das Material<br />

und seine Maserung, die erst durch die richtige Verlegung ihre volle<br />

Wirkung entfaltet. „Je nach Gesteinsart ist das wie ein großes Puzzle“,<br />

erklärt Dieter Bräumer und zeigt eine Dusche mit zwei großformatigen<br />

Steinplatten, die von Maserungen in verschiedenen Blautönen durchzogen<br />

sind. In der Ecke stoßen sie exakt aufeinander. „Azul Imperial Quarzit.<br />

Einer der exklusivsten Natursteine überhaupt”, schwärmt er.<br />

Jedes Bad ein Unikat<br />

Dieter Bräumer und Monika Dehmel beziehen ihre Steine aus der ganzen<br />

Welt. Brasilianische Quarzite sind ebenso darunter wie Granite und<br />

granitähnliche Hartgesteine aus Alaska, Afrika oder Indien. In Birkenau<br />

erwachen sie zum Leben – dank der Veredelung und eines millimetergenauen<br />

Zuschnitts, den Bräumer und sein Team in der Werkshalle computergesteuert<br />

vornehmen. „Wir liefern das komplette Material fertig zugeschnitten<br />

beim Kunden an. So erzielen wir die maximale Genauigkeit und<br />

vermeiden Schmutz und Staub“, erklärt Monika Dehmel. Zur Planung<br />

gehört daher auch herauszufinden, wie die quadratmetergroßen Platten<br />

ins Haus oder die Wohnung kommen. Notfalls wuchtet der Kran den<br />

Stein mittels Vakuumheber auch über den Balkon ins Bad oder die Küche.<br />

Doch zuvor gilt es für die Fachleute zu wissen, was der Kunde will<br />

und braucht. Wie soll das Bade- oder Wohnzimmer gegliedert werden?<br />

Soll die Arbeitsplatte der Küche durch eine Wandverkleidung ergänzt<br />

werden? Ist bereits Mobiliar vorhanden, das weiter genutzt werden soll?<br />

„Für uns gilt: Alles ist möglich“, erzählt Monika Dehmel. „Aber wir beraten<br />

natürlich umfassend. Hartgesteine wie Granit oder Quarzit sind<br />

unempfindlicher als Weichgesteine wie Marmor. Kommt der Stein viel<br />

mit Wasser in Berührung, ist die polierte Ausführung leichter zu reinigen<br />

als eine nicht ganz so glatte Oberfläche.“ Dieter Bräumer ist ein Fan<br />

von großen, fugenlosen Formaten. „So entsteht ein unvergleichliches<br />

Bild der Natur“, begründet er. Pflegeleicht und angenehm für nackte<br />

Füße sei diese Variante außerdem.<br />

Maßgeschneiderte Lösungen<br />

Doch nicht nur Maßanfertigungen für Waschbecken oder Kommoden<br />

aus Stein ergänzen das Portfolio des Fachmanns. Auch bei komplexen<br />

Raumlösungen und allen Vorarbeiten dürfen sich Kunden auf Bräumer<br />

verlassen. „Wir bieten alles aus einer Hand an, von der Demontage bis zu<br />

Estricharbeiten und dem Verlegen der Fußbodenheizung“, sagt Monika<br />

Dehmel. Selbst bei der Beleuchtung der Räume wird nichts dem Zufall<br />

überlassen: In den passenden Stein eingelassene Deckenstrahler bringen<br />

die Maserungen an Wänden und Boden perfekt zur Geltung.<br />

Auch im Außenbereich kreiert Dieter Bräumer ständig maßgeschneiderte<br />

Lösungen für Terrasse, Beeteinfassung oder Sichtschutz. Seine Spezialität:<br />

beleuchtete und beheizte Außentreppen. Energiesparende Heizschleifen<br />

sorgen auch bei Eis und Schnee für trittsichere Oberflächen, und in die<br />

Stufen integrierte LEDs schaffen nicht nur interessante Effekte, sondern<br />

helfen auch Stolperfallen zu vermeiden. Bräumer sagt, es sei genau diese<br />

Kombination aus solidem Handwerk, kreativer Gestaltung und Formvollendung,<br />

die ihn an seiner Arbeit reize. Denn am Ende sollen alle zufrieden<br />

sein. Der Pragmatiker, der Wert auf Funktionalität legt. Der Ästhet, der<br />

sich jahrelang an seinem Stein erfreuen will. Und der Individualist, für<br />

den das Werk vor allem eines ist: einzigartig.<br />

Bräumer – Stein erleben<br />

Hauptstr. 19 + 21<br />

69488 Birkenau<br />

Telefon: 062<strong>01</strong> 31193<br />

Fax: 062<strong>01</strong> 34267<br />

E-Mail: info@stein-erleben.de<br />

www.stein-erleben.de<br />

92 UBI BENE<br />

UBI BENE 93


kunstsinn<br />

Die<br />

Leidensfähige<br />

Mit 34 Jahren hat sie fast alle groSSen Frauenrollen der griechischen<br />

Tragödie hinter sich. Für das grausamste Weib von allen bekommt Constanze<br />

Becker den Gertrud-Eysoldt-Ring 2<strong>01</strong>2: Ihre Verkörperung der „Medea“<br />

in der Frankfurter Inszenierung von Michael Thalheimer hat die Juroren<br />

überzeugt. „Es scheint so“, betont der Jury-Vorsitzende Frank Baumbauer,<br />

„als hätte Euripides` Medea auf diese Schauspielerin gewartet“.<br />

94 UBI BENE<br />

UBI BENE 95


kunstsinn<br />

Am 16. März findet im Bensheimer<br />

Parktheater die Preisverleihung<br />

statt. Nach dem Titel „Beste<br />

Schauspielerin des Jahres 2008“ wird Constanze<br />

Becker jetzt mit dem Eysoldt-Ring, dem bedeutendsten<br />

Theaterpreis im deutschsprachigen<br />

Raum, gewürdigt. Eine hohe Anerkennung für<br />

eine junge Schauspielerin, die sich ganz in den<br />

Dienst ihrer Figuren stellt, ohne dabei die eigene<br />

Persönlichkeit zu verleugnen. So auch in der<br />

weit und breit eindrucksvollsten Inszenierung<br />

des Jahres, in der sie mit maximaler Bühnenpräsenz<br />

und Intensität das Publikum in ihren Bann<br />

zieht. Sie hat die exklusive Fähigkeit, den Zuschauer<br />

mitleiden zu lassen. Ein Talent für Dramatik.<br />

„Eine geborene Tragödin“, überschlagen<br />

sich die Feuilletons in ganz Deutschland.<br />

Sie ist früh oben angekommen. So früh, dass<br />

die weiteren Meilen einen zwangsläufigen Abstieg<br />

vermuten lassen. Doch Constanze Becker<br />

wittert keinerlei Gefahr, konzentriert sich mit<br />

voller Wucht immer auf die nächste künstlerische<br />

Herausforderung. In ihrem Beruf vereint<br />

sie Leidenschaft und Ehrgeiz mit einer tiefen<br />

Ernsthaftigkeit, was ihr von außen regelmäßig<br />

als streng, zugeknöpft und ein bisschen düster<br />

ausgelegt wird. In diese Schublade wird sie<br />

häufig gesteckt. Doch ihre chronische Lust an<br />

fokussierter Professionalität will sie sich nicht<br />

übelnehmen lassen. Nicht in den antiken Dramen,<br />

die sie wegen ihrer elementaren Konflikte<br />

und brachialen Sprachgewalt so liebt. Und<br />

ebenso wenig in den leichteren, komischen Rollen,<br />

in die sie nicht weniger Aufwand investiert.<br />

Beklemmendes Spiel und<br />

komödiantisches Talent<br />

Als die Akademie der Darstellenden Künste<br />

mit Sitz in Bensheim die Entscheidung bekannt<br />

gibt, steht Constanze Becker abends am<br />

Frankfurter Schauspiel in der Premiere von<br />

Moritz Rinkes neuem Stück „Wir lieben und<br />

wissen nichts“ auf der Bühne. An der Seite<br />

ihres Manns Oliver Kraushaar. Als verhuschte<br />

Tiertherapeutin auf High-Heels wuchert<br />

sie mit komödiantischem Talent. Sie sei froh,<br />

kommentierte sie während der Proben, einmal<br />

nicht mit fettigen Haaren auf der Bühne herumschreien<br />

zu müssen.<br />

Am Schauspiel Frankfurt spielt Constanze Becker die Medea<br />

(oben) und den Mephisto (unten) an der Seite von<br />

Wolfgang Michael in der Inszenierung „Faust. Zweiter Teil“.<br />

Man kennt sie als blutüberströmte Klytaimnestra<br />

in Thalheimers „Orestie“ (der Durchbruch),<br />

als besessene Frau John in dessen Inszenierung<br />

von „Die Ratten“ und als verzweifelte Jelena in<br />

Jürgen Goschs „Onkel Wanja“. Während und<br />

nach ihrer Zeit am Deutschen Theater in Berlin<br />

waren die beiden Regisseure die prägenden<br />

Spielleiter ihrer Wanderjahre. Vier Mal Thalheimer,<br />

zwei Mal Gosch. Und immer wieder Figuren<br />

in tragischen Verstrickungen, Mörderinnen<br />

und Furien. In Constanze Becker fusionieren<br />

radikale Härte und schleierhafte Verletzlichkeit.<br />

„Als Medea ist sie eine offene Wunde, ein Schrei<br />

auch in der Stille, ist Schmerz und zugleich klar<br />

und stark und messerscharf“, so Baumbauer.<br />

In dieser Rolle sei sie so beklemmend, dass sie<br />

die Zuschauer in eine Anspannung versetze, die<br />

man im Theater nicht oft erleben könne.<br />

Sie leidet gern, aber nicht<br />

an Größenwahn<br />

Constanze Becker besitzt schauspielerisches<br />

Selbstbewusstsein. Sie leidet gern, aber sicher<br />

nicht an Größenwahn. Sie schätzt das Epochale,<br />

Spektakuläre, ohne das Subtile zu vernachlässigen.<br />

Sie spielt nicht für die Resonanz,<br />

sondern vor allem für die bewusste Kollision<br />

mit sich selbst. Abgründe erforschen. Um der<br />

Geschichte Willen.<br />

Ihre eigene Geschichte wird in der Langzeit-<br />

Doku „Die Spielwütigen“ hautnah begleitet.<br />

Von 1996 bis 2003 hat Andres Veiel sie und<br />

drei weitere angehende Schauspieler bei der<br />

Ausbildung an der Ernst-Busch-Hochschule<br />

beobachtet. Damals war ihr längst klar, dass es<br />

auf dem Weg ins Theater keine Umwege geben<br />

soll. Als sie mit zwölf Jahren Robert Wilsons<br />

„The Black Rider“ im Thalia sieht, steht ihre<br />

Zukunft fest. Aus der Idylle von Lübeck entfernt<br />

sie sich nach dem Abi zum Vorsprechen<br />

nach Berlin. Die Schauspielschule nimmt sie<br />

beim ersten Versuch. Die Spielwut bleibt. Über<br />

Leipzig und Düsseldorf kommt sie zurück in<br />

die Hauptstadt, bis sie vom Metropolen-Hype<br />

die Nase voll hat. Seit 2009 arbeitet sie am<br />

Main. Als ungekrönte Königin des Frankfurter<br />

Ensembles. Pah, Krone: Welcher Kopfschmuck<br />

kann es mit diesem Ring schon aufnehmen?<br />

Bronzeskulpturen von Teresa riba<br />

www.galerie-lauth.de<br />

Malerei | Grafik | Vergoldungen | Einrahmungen | Restaurierungen<br />

Mundenheimer Str. 252 | 67061 Ludwigshafen<br />

Fon 0621-563840| mail@galerie-lauth.de<br />

96 UBI BENE<br />

UBI BENE 97


kunstsinn<br />

Wesenszüge in sich zu entdecken und im<br />

Sinne der Rolle weiter zu entwickeln – auf<br />

einer Bühne, im Rahmen und unter dem<br />

Schutz eines Stückes.<br />

Im Dokumentarfilm „Die Spielwütigen“<br />

über vier Studenten der Ernst-Busch-<br />

Schule begleitet man Sie ein Stück weit auf<br />

Ihrer Ausbildung. Wie spielwütig sind Sie<br />

tatsächlich? Wie viel von sich geben Sie in<br />

eine Rolle hinein?<br />

Becker: Ich liebe meinen Beruf sehr und verbringe<br />

viel Zeit damit. Ich weiß nicht genau,<br />

ob das was mit Wut zu tun hat, das klingt<br />

immer so ekstatisch und unkontrolliert. Natürlich<br />

hat der Beruf auch mit Kontrolle, Ernüchterung<br />

und Routine zu tun. Darüber bin<br />

ich sehr froh. Wie viel von mir in einer Rolle<br />

steckt, wird nicht verraten. Manchmal weiß<br />

ich es auch selber nicht.<br />

Wie gehen Sie mit Kritik um? Was hilft, was<br />

schmerzt?<br />

Becker: Den Umgang mit Kritik muss man<br />

in diesem Beruf früh lernen. Hilfreich ist immer<br />

die Kritik an der Sache, schwer die Kritik<br />

an der Person. Das zu trennen fällt den<br />

Kritisierenden oftmals schwer.<br />

In Moritz Rinkes neuem Stück „Wir lieben und wissen nichts“ steht Constanze Becker an der Seite<br />

ihres Manns Oliver Kraushaar auf der Bühne und wuchert mit komödiantischem Talent.<br />

„Ich halte mich für<br />

einen Menschen,<br />

der recht wenig hasst.“<br />

Ihr Bühnendrang ist offensichtlich. Könnte<br />

man die Theaterschauspielerin Constanze<br />

Becker für einen Kinofilm begeistern?<br />

Wenn ja, mit welchen Argumenten wäre<br />

man siegreich?<br />

Becker: Ich merke häufig: Theater und Film<br />

zu vereinen ist nicht einfach, allein von der<br />

Zeit und der Organisation her. Um richtig in<br />

den Film einzusteigen, müsste ich das Theater,<br />

zumindest das Theater im Ensemble,<br />

wohl eine Zeit aufgeben – und das fällt mir<br />

schwer. Aber interessieren würde mich die<br />

Arbeit beim Film natürlich schon.<br />

Eine Frau, die aus Rachsucht ihre eigenen<br />

Kinder tötet: Die Medea ist eine innerlich<br />

gebrochene, äußerlich aber harte Frau. Haben<br />

Sie sich mit dieser rätselhaften Rolle<br />

auch psychologisch auseinandergesetzt?<br />

Constanze Becker: Wir haben uns in der Arbeit<br />

natürlich auch mit psychologischen Fragen<br />

beschäftigt, sonst ist es auch schwierig,<br />

aus einer Figur in einem Stück einen Menschen<br />

zu machen. Aber wir hatten nie den<br />

Anspruch, die Figur bis ins Letzte zu erklären<br />

oder ein moralisches Urteil über sie zu<br />

fällen. Vielleicht ist es auch ein Reiz für mich<br />

bei antiken Stücken, dass sich die Figuren<br />

nur bedingt mit heutiger Psychologie erklären<br />

lassen."<br />

Dramatische Rollen mit dunklen Seelen<br />

liegen Ihnen. In der „Orestie“ ersticht eine<br />

blutbefleckte Klytaimnestra ihren Mann<br />

Agamemnon. Glauben Sie, dass Hass und<br />

Gewalt im menschlichen Repertoire fest<br />

angelegt sind?<br />

Becker: Das nehme ich an, denn wenn es<br />

keine gäbe, fände man für derartige Stücke<br />

auch nur schwer ein Publikum. Ich halte<br />

mich für einen Menschen, der in seiner Freizeit<br />

recht wenig hasst, aber das war für mich<br />

schon immer die größte Herausforderung:<br />

Rollen, die möglichst wenig mit meinem<br />

Wesen oder meiner Lebenserfahrung zu tun<br />

haben.<br />

Muss man wesentliche Grundzüge einer Figur<br />

in sich haben, um sie sehr gut spielen<br />

zu können?<br />

Becker: Ich glaube, jeder Mensch hat vielfältigste<br />

Wesenszüge in sich, und es geht bei<br />

der Erarbeitung einer Figur darum, diese<br />

Stimmt es, dass Robert Wilsons „Black<br />

Rider“ Sie für das Theater begeistert hat?<br />

Was hat diese düstere Inszenierung in Ihnen<br />

ausgelöst?<br />

Becker: Ich war damals noch recht klein.<br />

Aber ich denke, mich hat einfach diese<br />

Bilder-, diese Kunstwelt, in Verbindung<br />

mit der Musik fasziniert. Aber das ist über<br />

zwanzig Jahre her und heute sehr schwer<br />

zu beantworten.<br />

Text und Interview: Thomas Tritsch<br />

Fotos: Birgit Hupfeld •<br />

98<br />

UBI BENE


kunstsinn<br />

Aus der Mitte<br />

des Lebens<br />

Felicia Zeller gehört zu den meistgespielten jungen<br />

Autorinnen des deutschen Theaters. In dieser Spielzeit ist<br />

die gebürtige Stuttgarterin, die in Berlin-Neukölln lebt,<br />

Hausautorin am Mannheimer Nationaltheater.<br />

ZAUBERHAFT<br />

WoHnEn<br />

Stoffe erleben<br />

Vor der außergewöhnlichen Zuhörerin<br />

Felicia Zeller ist kein noch so leichtfertig<br />

dahingesagter Satz sicher. Als<br />

die Mitarbeiterin des Nationaltheaters Mannheim<br />

die derzeitige Hausautorin von einer Probe<br />

im Werkhaus zum Interview im Café des Theaters<br />

begleitet, verabschiedet sie sich mit den<br />

Worten: „Meine Kollegin führt Sie anschließend<br />

wieder zurück.“ Felicia Zeller guckt verzweifelt.<br />

„Oh Gott, schreiben Sie das bloß nicht. Frau<br />

Zeller muss geführt werden. So weit ist es gekommen.“<br />

Die 42-jährige Autorin hat ihre eigene Art, Menschen<br />

zu beobachten. „Gesichter kann ich mir<br />

nicht merken“, gibt sie zu. Dafür aber umso besser<br />

ihre Gestik, ihre Handlungen und vor allem<br />

das Gesprochene. Und was sich nicht sofort in<br />

ihr Gehirn einprägt, wird aufgeschrieben. In kleine<br />

Hefte und Büchlein, von denen sie immer eines<br />

mit sich herumträgt. Irgendwann gehen viele<br />

dieser Notizen in ihre Stücke ein, persifliert,<br />

ironisiert und überhöht. Ihre Themen sind die<br />

Themen unserer Zeit, die sich im Alltäglichen,<br />

Banalen, in der Verstörtheit oder Verzweiflung<br />

der Protagonisten spiegeln. Aus Alliterationen,<br />

eingeflochteten Reimen und Satzwiederholungen<br />

baut sie Sprachkaskaden von stakkatohaftem<br />

Rhythmus, die sie sich beim Schreiben immer<br />

wieder selbst vorliest, um ihre Wirkung zu<br />

überprüfen. Das klingt nach Komik, ist es aber<br />

nur bedingt. Klug inszeniert, entwickeln sich auf<br />

der Bühne Szenen, bei denen dem Zuschauer<br />

ein ums andere Mal das Lachen im Hals stecken<br />

bleibt. „Eigentlich habe ich gar keinen Humor“,<br />

findet Felicia Zeller. Vieles ist ironisch. Was sie<br />

schreibt, und auch, was sie sagt.<br />

Rückblende. Zur Karriere als Schriftstellerin gab<br />

es keine Alternative. „Nie.“ Als Jugendliche versucht<br />

sie sich in Liebeslyrik. „Das ist alles vernichtet.“<br />

Ihren Durchbruch als Dramatikerin feiert<br />

sie 1990 mit dem Stück „Meine Mutter war<br />

einundsiebzig und die Spätzle waren im Feuer in<br />

Haft“. Seitdem hat Felicia Zeller 17 Theaterstücke<br />

geschrieben, darunter den Publikumsrenner<br />

„Kaspar Häuser Meer“, der ihr den Publikumspreis<br />

bei den Mülheimer Theatertagen 2008<br />

bescherte, und „Gespräche mit Astronauten“,<br />

das unter der Regie von Schauspieldirektor<br />

Burkhard C. Kosminski 2<strong>01</strong>1 in Mannheim uraufgeführt<br />

wurde. Außerdem erschien der Prosaband<br />

„Einsam lehnen am Bekannten“, für den<br />

sie 2009 den Clemens Brentano Förderpreis für<br />

Literatur der Stadt Heidelberg erhielt. Nebenbei<br />

erwarb sie 1998 ihr Diplom an der Filmakademie<br />

Baden-Württemberg in Stuttgart, ehe sie<br />

nach Berlin zog, wo sie seither immer wieder<br />

auch Kurzfilme produziert.<br />

Bemerkungen,<br />

die Befehle sind<br />

Sie selbst findet dieses Pensum gar nicht so beachtlich.<br />

„Das scheint nur so. Derzeit arbeite ich<br />

nur an dem Stück für Mannheim. Auch wenn<br />

ich hoffe, dass ich auch noch ein paar andere<br />

Gedanken habe.“ Ihr Auftrag als Hausautorin<br />

am Nationaltheater ist es, ein Stück zu schreiben,<br />

das voraussichtlich im Herbst uraufgeführt<br />

werden soll. Dass sie für die aktuelle Spielzeit<br />

ausgewählt wurde, habe sicher mit der Zusammenarbeit<br />

mit Kosminski für „Gespräche mit<br />

Astronauten“ vor zwei Jahren zu tun, glaubt die<br />

Schwäbin. Es scheint für beide Seiten gepasst<br />

zu haben. „Kosminski ist ein Regisseur, der sich<br />

nicht vor Autoren fürchtet“, sagt sie. Und umgekehrt?<br />

Fürchtet sie sich vor Regisseuren? „Man<br />

kann sich Regisseure nicht immer aussuchen.<br />

Furcht ist sicher übertrieben. Hass wäre das<br />

bessere Wort.“ Ein Regisseur müsse den Motor<br />

des Textes verstehen, seine innere Sprachstruktur<br />

und Rhythmik. Sie selber habe beim Schreiben<br />

keine inszenatorischen Gedanken, daher<br />

gebe sie auch keine Regieanweisungen. „Wenn<br />

ein Regisseur das Stück versteht, braucht er sie<br />

nicht. Wenn nicht, helfen sie auch nicht.“ Dennoch<br />

stellt sie jedem Stück „Bemerkungen der<br />

Autorin“ voran. „Aber eigentlich sind das doch<br />

eher Befehle.“ Die Zusammenarbeit mit <br />

Tapeten · Gardinen · Bodenbeläge<br />

telefon 0621 36 021<br />

käfertaler str. 27 | 68167 mannheim<br />

www.roetzel-raumausstattung.de<br />

100 UBI BENE<br />

UBI BENE 1<strong>01</strong>


kunstsinn<br />

dem Mannheimer Schauspielchef ist intensiver. Am Morgen saßen sie zusammen<br />

über dem Textentwurf. Und? „Jetzt geh‘ ich wieder ran.“ Felicia<br />

Zeller schätzt dieses Feedback, das sie als Förderung versteht. Und das<br />

über die finanzielle Förderung eines Stipendiums hinausgeht, auf die sie<br />

trotz aller Erfolge angewiesen ist.<br />

Schreiben zur Kinderladen-Zeit<br />

Seit drei Jahren ist sie Mutter einer kleinen Tochter, Ada. Die hat ihren<br />

Schreibrhythmus verändert. „Ich arbeite von neun bis 16 Uhr, da ist Kinderladen-Zeit“,<br />

erzählt sie. Früher habe sie das Schreiben oft bis in die<br />

Abend- oder Nachstunden ausgedehnt. Heute nicht mehr. „Wenn man<br />

konzentriert ist, reicht das aus.“ Sie ist während ihres Jahres als Hausautorin<br />

in Berlin geblieben und kommt nur zu Besuchen in die Stadt, anders<br />

als beispielsweise der Schweizer Reto Finger. Der zog seinerzeit in die<br />

Mannheimer Quadrate und ließ sich vom benachbarten Discounter zu<br />

dem wunderbaren Stück „Norma“ inspirieren. Dass sie in Neukölln lebe,<br />

sei ohnehin Zufall, findet die gebürtige Stuttgarterin. „Berlin als Stadt ist<br />

für mich keine Inspirationsquelle.“ Wohl aber Menschen, und die trifft sie<br />

überall. Zum Beispiel im Zug, wo ihr die Idee zu „X Freunde“ kam, einer<br />

Auftragsarbeit für das Schauspiel Frankfurt, die derzeit Erfolge feiert. „Mir<br />

gegenüber saß eine Frau, die hat mehrere Dinge gleichzeitig gemacht und<br />

war völlig hektisch. Ordnung versuchte sie zu schaffen, indem sie eine<br />

Liste abarbeitete. Aber auch die war völlig planlos“, erzählt Felicia Zeller.<br />

Das Resultat ist eine Studie über die Leistungsgesellschaft, über Arbeitssüchtige<br />

und Verlierer. Eigentlich sind alle Verlierer.<br />

Auch in ihrem neuen Stück geht es um ein gesellschaftspolitisches Thema,<br />

Arbeitstitel: „Die Welt von hinten wie von vorne“. Im Mittelpunkt steht eine<br />

PR-Agentur, die eine Kampagne gegen eine Gesetzesänderung initiieren soll.<br />

Gleichzeitig erhält dieselbe Agentur aber auch den Auftrag, die gegenteilige<br />

Kampagne für die Gesetzesänderung zu entwickeln. „Es geht ein bisschen<br />

um Meinungsdesign“, erklärt Felicia Zeller. Die Idee sei ihr gekommen, als<br />

sie las, dass der Politiker Wolfgang Clement gleichzeitig auch als Lobbyist<br />

gearbeitet habe. Dennoch, darauf legt sie Wert: Das Stück ist fiktiv. „Ich<br />

habe Reales ausprobiert. Aber die echten Dinge sind plump und unglaubwürdig.<br />

Daher transferiere ich alles ins Fiktive, Erfundene“, begründet sie.<br />

Wie viel von ihr selbst in ihren Stücken liegt, lässt die 42-Jährige offen.<br />

Verständlich. Nur so viel gibt sie preis: „Ich bin gerade in der Midlife-<br />

Crisis. Heute bin ich durch Mannheim getaumelt und habe meiner Trübseligkeit<br />

gefrönt.“ Als Nachwuchsautorin geht sie nicht mehr durch, dazu<br />

ist sie längst zu bekannt und zu erfolgreich. Den arrivierten Autoren wie<br />

René Pollesch oder gar Elfriede Jelinek, mit denen sie zu ihrem großen<br />

Unmut ab und an verglichen wird, fühlt sie sich aber auch nicht zugehörig.<br />

Vielleicht ist es diese Midlife-Phase, die ihr zu schaffen macht. Und<br />

vielleicht hätte sie auch einfach einen anderen Weg wählen sollen. „Ich<br />

war am Collini-Center und habe lange auf einem Spielplatz herumgesessen“,<br />

erzählt sie. „Auf einem Balkon stand eine Frau im bordeauxfarbenen<br />

Schlafanzug und hat geraucht. Ich rauche keine Zigaretten mehr.“ Auch<br />

diese Beobachtung: ein Fall fürs Notizbuch.<br />

Text: Ute Maag •<br />

Weitere Informationen<br />

www.felicia-zeller.de<br />

Lesung<br />

Felicia Zellers Themen sind die Themen unserer Zeit. Oben: X Freunde am Schauspiel Frankfurt, unten: Gespräche mit Astronauten am Nationaltheater.<br />

Am 11. März ab 20 Uhr wird NTM-Hausautorin Felicia Zeller in der Lobby<br />

des Werkhauses in einer Lesung ihr neues Stück für Mannheim „Die Welt<br />

von hinten wie von vorne“ (Arbeitstitel) vorstellen. Der Eintritt ist frei.<br />

102 UBI BENE<br />

UBI BENE 103


kunstsinn<br />

Die Kunst des<br />

Weglassens<br />

Die Unikatmode von Gabriele Franke steht für luxuriöse<br />

Schlichtheit und klare Konturen. Doch die Mannheimer<br />

Designerin hat auch eine romantische Seite.<br />

Frau Franke, Ihr Leitspruch ist ein Zitat Albert<br />

Einsteins: „Alles sollte so einfach wie<br />

möglich gemacht werden, aber nicht einfacher.“<br />

Wie spiegelt sich das in Ihrer Mode<br />

wider?<br />

Gabriele Franke: Ich sehe mich in der Tradition<br />

des Bauhauses und übe mich in der Kunst<br />

des Weglassens. Ich mag das Lineare, Funktionale,<br />

vielleicht, weil ich selbst eine bekennende<br />

Pragmatikerin bin. Trotzdem ist meine<br />

Mode nicht minimalistisch, sondern hat eine<br />

gewisse subtile Raffinesse. Um es auf den<br />

Punkt zu bringen: Meine Mode soll tragbar<br />

und bequem, zeitlos und feminin sein, einen<br />

gewissen Charme haben. Diese luxuriöse<br />

Schlichtheit steht fast allen Frauen.<br />

Sie sind Mitglied im Bundesverband Kunsthandwerk<br />

und bezeichnen sich selbst als<br />

Kunsthandwerkerin. Wäre Designerin nicht<br />

treffender?<br />

Franke: Der Begriff Kunsthandwerk ist schon<br />

problematisch, weil damit gern Patchwork<br />

assoziiert wird. Und das mache ich ja gerade<br />

nicht. Aber ich bin beides: Designerin und<br />

Handwerkerin, denn ich mache von A bis Z<br />

alles selbst und bei Stoffen und Verarbeitung<br />

achte ich kompromisslos auf Qualität. Wenn<br />

der Begriff in diesem Sinne verwendet wird,<br />

finde ich ihn schon passend.<br />

Sie haben keine Mitarbeiter?<br />

Franke: Ich bin und bleibe ein Ein-Frau-Betrieb<br />

und will gar nicht größer werden. Ich<br />

hatte auch nie den Traum, im weltweiten<br />

Modezirkus aufzutreten, denn dazu wäre<br />

vermutlich eine Produktion im Ausland<br />

notwendig. Ich halte nichts von anonymer,<br />

Ressourcen verschwendender Massenproduktion.<br />

Mir macht es viel mehr Spaß, ganz<br />

individuell für meine und mit meinen Kundinnen<br />

Unikate zu erarbeiten – da möchte<br />

ich nichts aus der Hand geben.<br />

Wie entsteht ein Kleidungsstück?<br />

Franke: Am besten im direkten Dialog mit der<br />

Kundin. Sie kommt in mein Atelier, erzählt<br />

von ihren Wünschen, gibt oft auch ein Stückchen<br />

von ihrer Lebensgeschichte preis, wir<br />

schauen Stoffe an, ich nehme Maß und schon<br />

sind einige Stunden vergangen, bis überhaupt<br />

genäht wird. Das ist vielleicht altmodisch,<br />

kommt aber gut an. Wenn ich Kleidungsstücke<br />

entwerfe, die ich auf einer Messe zeigen<br />

will, orientiere ich mich an Grundformen,<br />

die ich variiere, oder ich verfeinere oder verbessere<br />

bereits existierende Modelle. Ich mache<br />

Zeichnungen, aber die endgültige Form<br />

entwickelt sich oft erst in der Produktion.<br />

Ich habe den Ehrgeiz, auf jeder Messe etwas<br />

Neues zu zeigen, das ich bislang noch nie gezeigt<br />

habe. Gleichzeitig will ich aber auch eine<br />

gewisse Kontinuität wahren.<br />

Klassische Sommer- oder Winterkollektionen<br />

gibt es bei Ihnen nicht.<br />

Franke: Das wird von mir nicht erwartet. Ich<br />

lasse mich sowieso nicht von kurzfristigen<br />

Trends leiten und meine Mode ist auch keine<br />

Saisonware, sondern langlebig und in gewisser<br />

Weise zeitlos. Und sie kann das ganze<br />

Jahr getragen werden. Nehmen Sie meine<br />

Mäntel: Die kann man als Mantelkleid <br />

104 UBI BENE<br />

UBI BENE 105


kunstsinn<br />

tragen oder mit einer schmalen Hose kombinieren.<br />

Meine Kundinnen kommen zu mir,<br />

wenn sie etwas Neues möchten. Nicht weil<br />

Frühling ist.<br />

Ihre Stücke sind farbenfroh, aber immer uni.<br />

Mögen Sie keine Muster oder Prints?<br />

Franke: Das entspringt wahrscheinlich meiner<br />

Sehnsucht nach Klarheit. Außerdem finde<br />

ich, ein Uni-Teil bringt die Form besser zur<br />

Geltung. Es gibt nur eine Ausnahme: Ich habe<br />

einen sehr schönen Organza-Stoff entdeckt,<br />

der eingewebte Ornamente hat.<br />

Wo holen Sie sich die Inspiration für Ihre<br />

Entwürfe?<br />

Franke: Naja, manchmal ist es eine Anti-Inspiration.<br />

Ich sehe etwas, was mir gar nicht<br />

gefällt und überlege: Wie würde ich das machen?<br />

Außerdem stelle ich seit Jahren auf<br />

den Messen „Ambiente“ und „Tendence“ in<br />

Frankfurt aus und auch auf der neuen Messe<br />

für Angewandte Kunst und Design „Eunique“<br />

in Karlsruhe. Das internationale Flair<br />

und interessante Kontakte sind für mich ein<br />

wichtiger Ansporn. Und einmal im Jahr besuche<br />

ich meine Tochter, die in Kolumbien<br />

lebt. Dort sind die Farben übermächtig, die<br />

ganze Stimmung inspiriert mich. Vermutlich<br />

ist meine aktuelle Kollektion deshalb so farbenprächtig.<br />

Ihre Tochter Annelie Franke de Vergara ist<br />

auch für die Inszenierung Ihrer Modefotos<br />

zuständig. Wie arbeiten Sie zusammen?<br />

Franke: Die meisten Shootings machen wir in<br />

Bogotà. Annelie ist dort Professorin an der<br />

Uni Los Andes und unterrichtet auch Fotografie.<br />

Ich begebe mich sehr gern in ihre<br />

Hand und weil wir total auf einer Linie liegen,<br />

kann ich ihre Ideen sehr leicht akzeptieren.<br />

Da habe ich großes Glück.<br />

<br />

106 UBI BENE<br />

UBI BENE 107


kunstsinn<br />

Diese Fotos sind wie Ihre Mode: klar, reduziert,<br />

mit einfarbigen Hintergründen. Jetzt<br />

aber haben Sie etwas ganz anderes gemacht<br />

…<br />

Franke: … Ja! Und das hat großen Spaß gemacht.<br />

Erzählen Sie von dieser neuen Seite.<br />

Franke: Es ist eher eine andere Seite, keine<br />

neue. Ich habe im vergangenen Jahr zwei<br />

Kleider aus Seide und Leinen wiedergefunden,<br />

die ich vor etlichen Jahren entworfen<br />

hatte. Indian-Summer-Stil, natürlich, ein<br />

bisschen romantisch. Sie sind überhaupt<br />

nicht aus der Zeit gefallen. Jetzt lege ich sie<br />

neu auf.<br />

Die Inszenierung ist diesmal eine völlig andere.<br />

Franke: Das hat eine Vorgeschichte. Ich habe<br />

eine Freundin, Christina Kinle. Sie modelt<br />

regelmäßig und pflegt in ihrer Freizeit einen<br />

wild-romantischen Garten mit einem verfallenen<br />

Teehaus in Ruppertsberg. Bei einem<br />

Besuch im letzten Spätsommer war ich fasziniert<br />

von dieser Schönheit und dem besonderen<br />

September-Licht und bekam Lust, meine<br />

Mode einmal in die Natur zu versetzen. Das<br />

passt in diesem Fall ja auch gut. Zeitgleich<br />

habe ich einen älteren Fotoband entdeckt,<br />

„Georgia O'Keeffe auf Ghost Ranch“, den ich<br />

sehr inspirierend fand. Also haben wir ein<br />

Shooting gemacht: Christina als Model, der<br />

Fotograf Pietro Sutera und ich.<br />

Ältere Models liegen im Trend …<br />

Franke: Den Hessischen Staatspreis für das<br />

Deutsche Kunsthandwerk, ja! Das hat natürlich<br />

gutgetan und hat mir Aufwind gegeben,<br />

meiner Linie treu zu bleiben. Diese andere Art<br />

der Inszenierung meiner Mode war eine Ausnahme<br />

und keine strategische Entscheidung.<br />

Ich hab‘s einfach gemacht.<br />

Interview: Ute Maag<br />

Fotos: Annelie Franke deVergara, Pietro Sutera •<br />

Zur Person<br />

Interesse an Mode hatte Gabriele Franke<br />

schon immer. Dennoch studierte sie zunächst<br />

Soziologie und Bibliothekswissenschaften an<br />

der Humboldt-Universität Berlin und arbeitete<br />

bis 1984 als Diplom-Soziologin in der DDR.<br />

1985 machte sie ihre Leidenschaft schließlich<br />

zum Beruf und eröffnete eine eigene Textil-<br />

Werkstatt in ihrer Heimat Brandenburg. Nach<br />

der Wende zog sie zunächst nach Maxdorf,<br />

20<strong>01</strong> ließ sie sich mit ihrem Atelier für Modedesign<br />

in Mannheim am Wasserturm nieder.<br />

Hier entwirft und schneidert sie zeitlose,<br />

leger-elegante Mode für Frauen aller Altersgruppen<br />

und neuerdings auch Hemden für<br />

Männer. Im vergangenen Herbst wurde sie mit<br />

dem Hessischen Staatspreis für das Deutsche<br />

Kunsthandwerk ausgezeichnet.<br />

Weitere Informationen<br />

www.gabrielefranke.com<br />

Modenschau<br />

Rendezvous von Mode und Schmuck<br />

25. und 26. April, 19 Uhr<br />

Goldschmiede am Wasserturm<br />

Telefonische Anmeldung unter<br />

0621 1674515<br />

Franke : … ja, aber häufig sind sie sehr zurechtgemacht.<br />

Das wollte ich gerade nicht.<br />

Ich wollte die natürliche Schönheit dieser<br />

Frau zeigen. Sie ist auf den Fotos völlig ungeschminkt.<br />

Beschäftigen Sie sich selbst mit dem Alter?<br />

Franke: Natürlich. Ich werde älter, meine<br />

Kunden werden älter, obwohl immer neue,<br />

junge hinzukommen. Ich habe ein Kundenspektrum<br />

von 25 bis 85. Dem Älterwerden<br />

etwas Tolles abzugewinnen, ist mir ein Anliegen.<br />

Deshalb: Keine Sorge, ich werde jetzt<br />

nicht Old School! (lacht)<br />

So war das auch nicht gemeint. Immerhin<br />

haben Sie gerade eine hohe Auszeichnung<br />

erhalten.<br />

öffnungszeiten:<br />

di. - fr. 10.00 - 13.00 uhr<br />

14.00 - 18.30 uhr<br />

sa. 10.00 - 14.00 uhr<br />

und nach vereinbarung<br />

www.goldschmiede-am-wasserturm.de<br />

pohl@goldschmiede-am-wasserturm.de<br />

108 UBI BENE<br />

UBI BENE 109


kunstsinn | buch-tipps<br />

cd-tipps | kunstsinn<br />

Ein wunderbar erzählter Schelmenroman, ein fundiert recherchiertes Begleitbuch und<br />

ein brillant fotografierter Bildband – die UBI BENE-Leseentdeckungen für das Frühjahr.<br />

Ein Alters-Meisterwerk, das Debüt des Jahres und ein Tenor, der auch Wagner-<br />

Skeptiker in seinen Bann schlägt – drei eindrucksvolle CDs zum Immer-Wieder-Hören.<br />

Gut und Böse<br />

Der Mann, der sich dem Leser als Joel Spazierer<br />

vorstellt, ist ein Hochstapler, Verräter,<br />

Lügner und Mörder, für den die Begriffe Gut<br />

und Böse keine Bedeutung haben. Als nicht<br />

ganz Vierjähriger bleibt er tagelang verlassen<br />

in einer Budapester Wohnung zurück. Später<br />

wird er zum Stricher und Drogendealer, weiter<br />

trägt ihn das Leben mit wechselnden Identitäten<br />

nach Mexiko und in die DDR, wo er den<br />

Lehrstuhl für wissenschaftlichen Atheismus<br />

innehat. Doch wer ist er wirklich?<br />

Dem Österreicher Michael Köhlmeier ist auf<br />

mehr als 600 Seiten ein grandioser Schelmenroman<br />

gelungen, der den Leser mit der Frage<br />

zurücklässt, ob er selbst noch weiß, was Gut<br />

und Böse ist.<br />

Michael Köhlmeier<br />

Die Abenteuer des Joel Spazierer<br />

Hanser 2<strong>01</strong>3<br />

Erfolg und Misserfolg<br />

Das Fragezeichen ist berechtigt. „Eine Erfolgsgeschichte?“<br />

nennen die Herausgeber im Untertitel<br />

den Begleitband zum älteren Teil der<br />

Wittelsbacher-Ausstellung, die ab September<br />

in Mannheim zu sehen sein wird. 1214 übertrug<br />

der Staufer Friedrich II. die Pfalzgrafschaft bei<br />

Rhein an den bayerischen Herzog Ludwig I. und<br />

seinen Sohn Otto II. Zahlreiche Autoren zeichnen<br />

die Geschichte vom 13. bis zum Beginn des<br />

16. Jahrhunderts nach.<br />

Dramaturgisch geschickt, aber auch wissenschaftlich<br />

begründet, endet das Buch mit der<br />

desaströsen Niederlage Kurfürst Philipps im<br />

Landshuter Erbfolgekrieg im Jahre 1504. Der<br />

zweite Band zur Neuzeit erscheint im Sommer.<br />

Jörg Peltzer u.a. (Hg.)<br />

Die Wittelsbacher und<br />

die Kurpfalz im Mittelalter<br />

Schnell+Steiner 2<strong>01</strong>3<br />

Liebe und Leiden<br />

„Etwas Unnennbares, etwas, das man begreifen<br />

kann, ohne verstehen zu müssen.“ So charakterisiert<br />

die Journalistin Gudrun Norbisrath<br />

die Kunst der Tänzerin und Choreographin<br />

Pina Bausch. Rund dreieinhalb Jahre nach deren<br />

Tod ist eine umfassende Dokumentation zu<br />

Leben und Werk der Gründerin des Wuppertaler<br />

Tanztheaters erschienen.<br />

Die Fotografin Ursula Kaufmann hat die Aufführungen<br />

Pina Bauschs über viele Jahre begleitet.<br />

Aus ihrem Fundus hat sie 380 Fotografien aus 40<br />

Theaterstücken ausgewählt. Die Akribie dieser<br />

Zusammenstellung und die hohe Qualität von<br />

Druck und Gestaltung machen den schweren<br />

Bildband zu einer Hommage an die Avantgardistin<br />

des modernen Ausdruckstanzes.<br />

Ursula Kaufmann<br />

Pina Bausch und das Tanztheater Wuppertal<br />

Edition Panorama 2<strong>01</strong>2<br />

Nick Cave & The Bad Seeds<br />

Push The Sky Away<br />

42 Minuten wie aus einem Guss: Das 15. Studioalbum<br />

von Nick Cave & The Bad Seeds<br />

zeigt, dass die Kombination aus dem inzwischen<br />

55-jährigen düster-melancholischen<br />

Frontmann und seinen Musikern auch nach<br />

30 Jahren immer noch Songs für die Ewigkeit<br />

erschaffen kann. Dabei haben die neun Stücke<br />

keineswegs die explosive Energie, den Himmel<br />

in die Luft zu jagen, wie noch zu Blixa Bargelds<br />

Zeiten an der Seeds-Gitarre. Aber unter purer<br />

streicherumflorter Schönheit wie in „We<br />

Real Cool“ brodelt der Bass unheilschwanger<br />

wie Höllenfeuer. Aus derlei Gegensätzen ziehen<br />

die neun Songs trotz ihres beschaulichen<br />

Tempos enorme Spannung. Die hält das Album<br />

durchgängig reizvoll – obwohl es neben<br />

den kommerziellen „Murder Ballads“ von 1996<br />

wohl das einzige der Bad Seeds ist, das man<br />

gefahrlos auch „nebenher“ laufen lassen kann.<br />

Ein (Alters)Meisterwerk. (Rough Trade)<br />

Jake Bugg<br />

Jake Bugg<br />

Jake Bugg scheint aus einer Zeitkapsel gefallen<br />

zu sein. Er sieht aus wie der kleine, milchgesichtige<br />

Bruder von Keith Richards um 1960<br />

und singt wie der große von Bob Dylan zu Beginn<br />

seiner Karriere, der sich dann in Donovan<br />

verwandelt. Dabei ist der Songwriter aus Nottingham<br />

Jahrgang 1994. Wer die 14 allesamt<br />

selbst geschriebenen Songs auf seiner Albumpremiere<br />

„Jake Bugg“ unvorbereitet hört,<br />

käme nie auf die Idee, dass hier ein Teenager<br />

am Werk ist - zu reif klingt die Stimme, zu versiert<br />

ist das Fingerpicking auf der Gitarre, das<br />

sogar extrem puristische Folkblues-Nummern<br />

reif und authentisch klingen lässt. Aber der<br />

junge Mann hat auch die Beatles und Oasis gehört,<br />

was sich in vereinzeltem 60s-Pop-Geklingel<br />

niederschlägt. Jetzt schon das Debüt des<br />

Jahres. (Universal)<br />

Kaufmann<br />

Wagner<br />

Als Wagnertenor, der so viel Bariton- und<br />

überhaupt so viel typische Wagnerfarbe hat,<br />

steht Jonas Kaufmann derzeit wohl weltweit<br />

allein da. Dass der gebürtige Münchner Sunnyboy<br />

dann auch noch äußerlich einiges vorzuweisen<br />

hat, macht ihn zum Idealtypus der<br />

Wagnerei. Die neue Scheibe mit Exzerpten<br />

aus „Walküre“, „Siegfried“, „Rienzi“, „Tannhäuser“,<br />

„Meistersinger“ und „Lohengrin“<br />

sowie – was echten Seltenheitswert hat – den<br />

Wesendonck-Liedern für Tenor stellt dies eindrucksvoll<br />

unter Beweis. Kaufmann hat sogar<br />

seine vielleicht einzige Schwäche, nämlich im<br />

Piano etwas abgedeckt und mulmig zu klingen,<br />

erfolgreich bekämpft. Und im Forte kann<br />

ihm derzeit keiner das Wasser reichen. Der<br />

Mann strahlt wie herrlich gerundeter Stahl.<br />

Wunderbar. Überhaupt ist dieses Album dafür<br />

gemacht, auch Wagner-Skeptiker zu überzeugen.<br />

(Decca)<br />

Texte: Ute Maag •<br />

Texte: Stefan M. Dettlinger, Jörg-Peter Klotz •<br />

HWT-GAWAS<br />

Alles rund ums Schwimmbad<br />

Poolüberdachungen<br />

Folienauskleidung<br />

Planung<br />

Einstückbecken<br />

(verschiedene Ausführungen)<br />

Sb-Pflegemittel<br />

Sanierung<br />

Neubau<br />

Aqua-Fitness-Zubehör<br />

HWT-GAWAS Wassertechnik GmbH<br />

Daimlerstr. 2 | 67141 Neuhofen | Tel. 0 62 36 / 4 09 80 | Fax: 0 62 36 / 40 98 20<br />

www.hwt-gawas.de | info@gawas.de<br />

MONT StarWalker RG_Krumb 195x63.indd 1 19.10.12 12:29<br />

110 UBI BENE<br />

UBI BENE 111


körpergefühl<br />

Im Turnen gibt es – wie in vielen Sportarten<br />

– eine Kleiderordnung. Anzüge für<br />

Frauen müssen undurchsichtig sein, der<br />

Halsausschnitt wird vorne von der Mitte<br />

des Brustbeins, hinten von der unteren<br />

Linie der Schulterblätter begrenzt, der Beinausschnitt<br />

liegt zwischen Leistenbeuge und<br />

einer Linie, die cirka zwei Zentimeter unterhalb<br />

des Gesäßes verläuft. Verstöße werden mit<br />

Punktabzügen bestraft. Soviel zum Schnitt. Was<br />

das Design betrifft, so ist die Kleidung für National-<br />

oder Landesmannschaften vom jeweiligen<br />

Verband vorgeschrieben. Ein gewisses Mitspracherecht<br />

haben Turnerinnen zwar, wenn es um<br />

Vereinsanzüge geht, doch die Entscheidung, wie<br />

ein Anzug aussieht, gründet meistens auf einem<br />

Kompromiss. Nur in Einzelwettbewerben heißt<br />

die Devise: Ich trage, was mir gefällt.<br />

Wie viele ihrer Kolleginnen träumte auch die<br />

Olympiasechste Elisabeth Seitz schon als junges<br />

Mädchen von eigenen Entwürfen, vor drei<br />

Jahren machte die zehnfache Deutsche Meisterin<br />

und Vize-Europameisterin von 2<strong>01</strong>0<br />

dann Nägel mit Köpfen. „Ich hatte bis dahin<br />

immer Anzüge aus den USA getragen. Aber <br />

ihrWie<br />

gefällt<br />

es<br />

Elisabeth „Eli“ Seitz ist auf dem besten Weg, eine Marke zu werden.<br />

Nicht nur ein Flugelement am Barren ist nach ihr benannt. Neuerdings<br />

trägt auch ein Wettkampfanzug ihren Namen. Sie hat ihn selbst<br />

entworfen – neben täglichem Training und Abiturstress.<br />

112 UBI BENE<br />

UBI BENE 113


körpergefühl<br />

„Ich habe<br />

es lieber gemütlich<br />

und bequem“<br />

die waren teuer und die Lieferzeit war lang.<br />

Dann entdeckte ich auf der Homepage des<br />

Herstellers Christian Moreau die Möglichkeit,<br />

eigene Muster und Farbzusammenstellungen<br />

zu wählen. Für die Deutschen Meisterschaften<br />

2<strong>01</strong>1 habe ich meinen ersten eigenen Anzug<br />

entworfen, für 2<strong>01</strong>2 dann einen weiteren.“<br />

Dass dieses Modell im Herbst dann sogar unter<br />

ihrem Namen verkauft werden würde, damit<br />

hätte die 19-Jährige von der TG Mannheim<br />

nicht gerechnet. „Es wurde als Sondermodell<br />

vorgestellt. Soweit ich weiß, wird jede Bestellung<br />

extra produziert.“ Die Verkaufszahlen<br />

kennt die Abiturientin des Ludwig-Frank-<br />

Gymnasiums nicht, und dass sie möglicherweise<br />

finanziell profitiert, spielt keine Rolle. „Als<br />

ich gefragt wurde, ob ich einverstanden bin,<br />

ging es mir eher darum, dass ein Modell unter<br />

dem Namen Elisabeth Seitz angeboten wird.“<br />

Hochgeschlossen<br />

geht gar nicht<br />

Bis es fertig war, dauerte es einige Stunden.<br />

„Der erste Entwurf geht normalerweise schnell,<br />

braucht etwa 15 Minuten. Aber ich probiere<br />

dann noch sehr viel aus, bis mir etwas rundum<br />

gefällt.“ Ein Kriterium ist „viel Glitzer, der von<br />

allen Seiten zu sehen sein muss“. Lange Arme<br />

müssen sein, weil sie „besser wirken, eleganter<br />

sind“. Was den Ausschnitt betrifft, ist sie eher<br />

offen. „Nur hochgeschlossen geht gar nicht! Ich<br />

ziehe auch keine Rollis an.“ Als Stoff zieht Eli<br />

Lycra dem Samt vor, der Look darf gerne extravagant<br />

sein. „Entweder wähle ich ein auffälliges<br />

Muster, dann halte ich mich bei den Farben<br />

zurück, oder ich greife zu einem schlichten<br />

Design, spiele dann aber mit ungewöhnlichen<br />

Farbkombinationen.“ Wie beim Modell 2<strong>01</strong>2.<br />

„Ich war sehr gespannt, wie es live aussehen<br />

würde und war positiv überrascht. Die Kombi<br />

aus Blau, Weiß und Orange wirkt so, wie ich es<br />

mir vorgestellt habe: bunt, knallig, frisch und<br />

mutig.“ Für den perfekten Sitz greift Seitz zu<br />

einem Trick. „Wer, wie ich, keine engen Gummis<br />

mag, der klebt sich den Stoff an die Haut.<br />

Mit einem Kleber, der auch für medizinische<br />

Strümpfe verwendet wird. Ihn gibt es in Form<br />

von Spray oder als eine Art Deo-Roller.“<br />

Das Abitur hat<br />

Vorrang<br />

Auch für das Training im Mannheimer Leistungszentrum,<br />

wo sie zwischen 24 und 30 Stunden<br />

pro Woche verbringt, hat sie zwei eigene<br />

Entwürfe. „Doch da habe ich es lieber gemütlich<br />

und bequem.“ Das heißt, Kombinationen<br />

aus verschiedenen Stoffen kommen nicht in<br />

Frage, denn „die Nähte stören, das Tragegefühl<br />

ist da an jeder Stelle anders“. Und die Anzüge<br />

sind allesamt ärmellos. „Sie sind schwarz, ziemlich<br />

schlicht, aber mit farbigen Streifen. Beim<br />

einen Pink-Grün, beim anderen Blau-Orange.“<br />

Für die Deutschen Meisterschaften 2<strong>01</strong>3, die<br />

während des internationalen Deutschen Turnfestes<br />

in der Metropolregion Rhein-Neckar stattfinden,<br />

würde sie nur zu gerne wieder ein neues<br />

Seitz-Modell tragen, doch derzeit hat das Abitur<br />

absoluten Vorrang. „Ich weiß nicht, ob die Zeit<br />

reicht, denn die schriftlichen Prüfungen sind<br />

erst kurz vor den Titelkämpfen. Ich habe 2<strong>01</strong>2<br />

alles getan, um mein großes Ziel Olympia zu erreichen,<br />

wusste, dass ich viel Schule versäume.<br />

Jetzt tue ich alles, um auch ein gutes Abitur zu<br />

machen – und muss eben sehr viel nachholen,<br />

habe mein Training auf 24 Wochenstunden <br />

114 UBI BENE<br />

UBI BENE 115


körpergefühl<br />

etwas Großes gibt. Und diesmal sogar bei uns.“<br />

Obwohl Elisabeth Seitz einen großen Teil ihres<br />

Lebens in Turnkleidung verbringt und auch sehr<br />

gerne Jogginganzüge trägt, bezeichnet sie sich als<br />

modischen Typ. „Aber ich bin selten topgestylt.<br />

Wenn ich chic angezogen sein will, dann mag ich<br />

es sportlich-chic: also eine schöne Hose, hohe<br />

Schuhe und ein schlichtes Oberteil.“ Ab und<br />

zu schlüpft sie auch in einen Rock oder in ein<br />

Abendkleid. Zuletzt bei der Sportlerwahl im Dezember<br />

in Baden-Baden. „Ich war diesmal eigentlich<br />

gar nicht eingeladen, erhielt erst kurzfristig<br />

zwei Karten. Ich habe dann vor Ort erfahren, dass<br />

der siebenmalige Kunstradfahrer David Schnabel,<br />

den ich 2<strong>01</strong>1 in Baden-Baden kennenlernte,<br />

mir zwei Karten überlassen hat, die er in einem<br />

Gewinnspiel gewonnen hat. Er machte mit, weil<br />

er nicht glaubte, im Olympiajahr eingeladen zu<br />

werden und hatte plötzlich vier Karten.“ Eli trug<br />

übrigens dieselbe schwarze Robe wie das Jahr<br />

zuvor. „Ich finde sie immer noch sehr schön. Außerdem<br />

habe ich es nicht leicht, etwas Passendes<br />

zu finden. Meine Schultern sind halt etwas breit.<br />

Ich vermeide alles, was den Rücken betont.“<br />

Deutsches Turnfest<br />

Das Internationale Deutsche Turnfest findet<br />

vom 18. bis 25. Mai in der Metropolregion<br />

Rhein-Neckar statt. Es ist die größte<br />

Wettkampf- und Breitensportveranstaltung<br />

der Welt. Erwartet werden 80.000 aktive<br />

Teilnehmer. Um die Oberzentren Mannheim,<br />

Ludwigshafen und Heidelberg herum<br />

werden in 18 weiteren Orten in Nordbaden,<br />

Rheinland-Pfalz und Südhessen Deutsche<br />

Meisterschaften, Pokal- und Turnfestwettbewerbe<br />

in 25 zum Turnen gehörenden<br />

Sportarten ausgetragen. Zahlreiche über<br />

die Städte verteilte Mitmachangebote richten<br />

sich auch an Besucher.<br />

Zentrale ist das Maimarktgelände in Mannheim,<br />

wo auch die Turnfestmesse aufgebaut<br />

wird. Die Maimarkthalle ist Schauplatz der<br />

Deutschen Titelkämpfe, in der SAP-Arena<br />

und der Friedrich-Ebert-Halle Ludwigshafen<br />

finden die großen Abendveranstaltungen<br />

statt. Die Mannheimer Augustaanlage wird<br />

zur Turnfestmeile.<br />

beauty corner<br />

parfümerie frank<br />

kosmetikbehandlungen · wellness<br />

permanent make up<br />

dessous · accessoires<br />

Funktionales Design, ungewöhnliche Farbkombination: Der Anzug,<br />

den Turnerin Eli Seitz selbst entworfen hat, trägt ihren Namen.<br />

reduziert. Aber das ist okay, denn meine Lebenszukunft<br />

ist nicht der Sport, sondern der Beruf<br />

und dafür brauche ich einen guten Abschluss.“<br />

Ihr Stil:<br />

sportlich-chic<br />

Zurzeit steht ein Studium der Medien- und Kommunikationswissenschaft<br />

hoch im Kurs. „Ich<br />

will aber auch weiterturnen und habe in Claudia<br />

(Rödinger-Schunk, Anm. d. Red.) eine tolle<br />

Trainerin. Zum Glück ist der Studiengang in<br />

Mannheim möglich, denn ich spiele schon mit<br />

dem Gedanken an die Olympischen Spiele in<br />

Rio 2<strong>01</strong>6. Ich würde London 2<strong>01</strong>2 zu gerne noch<br />

einmal erleben.“ Müsste sie ihren Sport aufgeben,<br />

„dann könnte ich mir gut vorstellen, wo ganz<br />

anders zu studieren. Aber nur dann.“<br />

Doch der sportliche Fokus richtet sich zunächst<br />

auf die deutschen Titelkämpfe im Mai, bei denen<br />

sie trotz allen schulischen Stresses wieder gut<br />

sein will. „Ich war schon zweimal bei einem Turnfest,<br />

2009 in Frankfurt und 2005 in Berlin. Da<br />

nahm ich erstmals an Deutschen Jugendmeisterschaften<br />

teil. Es waren immer tolle Erlebnisse.<br />

So viele Menschen haben Spaß, machen tolle<br />

Stimmung und sind glücklich. Schön, dass es so<br />

Text: Sibylle Dornseiff<br />

Weitere Informartionen<br />

www.turnfest.de<br />

Zur Person<br />

Fotos: Alexander Grüber •<br />

Elisabeth Seitz wurde am 4. November<br />

1993 in Heidelberg geboren, lebt in Altlußheim,<br />

ist Abiturientin am Mannheimer<br />

Ludwig-Frank-Gymnasium und startet für<br />

die TG Mannheim. Sie begann 2000 mit<br />

dem Turnen, ihre Heimtrainerin ist Claudia<br />

Rödinger-Schunk, mit der sie den<br />

„Seitz“ entwickelte, ein Flugelement am<br />

Barren vom unteren zum oberen Holm<br />

mit einer ganzen Längsachsendrehung.<br />

Der „Seitz“ wurde im Januar 2<strong>01</strong>2 in den<br />

internationalen Code de Pointage aufgenommen,<br />

erstmals seit 26 Jahren wurde<br />

damit ein nach einer deutschen Turnerin<br />

benanntes Element anerkannt.<br />

Seitz ist zehnfache Deutsche Meisterin, sie<br />

ist Spezialistin für den Mehrkampf und den<br />

Barren. 2<strong>01</strong>1 gewann sie bei den Europameisterschaften<br />

im Vierkampf Silber. Als<br />

erste Mannheimer Turnerin qualifizierte<br />

sie sich für Olympische Spiele, in London<br />

2<strong>01</strong>2 wurde sie Zehnte im Mehrkampf und<br />

Sechste am Barren. Im Weltcup und in der<br />

Weltrangliste (Mehrkampf) liegt sie derzeit<br />

auf Platz zwei.<br />

Veranstaltungshöhepunkte (kartenpflichtig):<br />

DM Geräteturnen – u.a. mit Eli Seitz:<br />

19. bis 22. Mai, Maimarkthalle<br />

Turnfestgala:<br />

19./20. Mai, 20 Uhr, SAP-Arena<br />

TuJu-Stars Bundesfinale:<br />

21. Mai, 20 Uhr Friedrich-Ebert-Halle<br />

Ludwigshafen<br />

Japanese Gymnastic and Culture Night:<br />

21. Mai, 20 Uhr, SAP-Arena<br />

Gala „Rendezvous der Besten“:<br />

22. Mai, 20 Uhr, SAP-Arena<br />

DM Rhythmische Sportgymnastik/Gruppe:<br />

23. Mai, 19.30 Uhr, Maimarkthalle<br />

Stadiongala/Abschlussfeier:<br />

24. Mai, 15 und 20 Uhr, Carl-Benz-Stadion<br />

Mannheim<br />

Besuchen Sie unseren Stand auf der<br />

GEWERBESCHAU MANNHEIM-OST<br />

Mannheim-Feudenheim<br />

13. + 14. April 2<strong>01</strong>3<br />

Mannheim-Feudenheim<br />

Scheffelstraße 53 · Telefon 0621-7994740<br />

www.parfuemerie-frank.de<br />

116 UBI BENE<br />

UBI BENE 117


körpergefühl<br />

Wer sich neue Laufkleidung anschafft, hat meist viele Wünsche<br />

auf einmal: Sie sollte einen Schutz gegen Schnee, Regen,<br />

Wind und Kälte bieten, atmungsaktiv sein und so das hauseigene<br />

Thermomanagement des Körpers unterstützen. Dabei sollte sie leicht,<br />

bequem und praktisch sein. Gut aussehen muss sie sowieso. Funktionalität<br />

und Ästhetik aus einem Guss: für Hersteller eine sportliche Herausforderung.<br />

Wer neben optischen und pragmatischen Ansprüchen auch noch ethische<br />

Maßstäbe anlegt, steht schnell vor einem ziemlich kleinen Regal. Doch<br />

es gibt sie, die Produzenten von professioneller und nachhaltig gefertigter<br />

Bewegungs-Software. Auch in der Metropolregion Rhein-Neckar.<br />

„Laufbekleidung muss können, was der Läufer will“, weiß André Kossmann<br />

aus eigener Erfahrung. Der gebürtige Regensburger hat in Mannheim BWL<br />

studiert. Und er ist gelaufen. Viel gelaufen. Erst in Ludwigshafen, dann bei<br />

den Stuttgarter Kickers, später beim TV Mannheim-Rheinau. Bis zu zwölf<br />

Mal die Woche. Seine Bestzeit auf der Marathon-Distanz beträgt zwei Stunden,<br />

25 Minuten und 32 Sekunden. Nach dem Studium hat Kossmann seine<br />

Top-Leistungen ins Business verlegt. Die Motivation hat sich verändert<br />

– statt Zeiten zählen Qualität und Innovation.<br />

Ästhetik & Laserzentrum<br />

Dermatologische<br />

Laserbehandlung<br />

● Besenreiser, Äderchen<br />

● Störende Warzen, Knötchen<br />

● Altersflecken<br />

● Narben u. Falten, Thermage<br />

● Dauerhafte Laser-<br />

Haarentfernung<br />

118<br />

UBI BENE<br />

BEWEGUNGS<br />

Freiheit<br />

Wenn’s heiSS wird, springt die natürliche Kühlung an: Schwitzen ist eine<br />

regulierende Gegenreaktion auf körperliche Bewegung. Beim Sport kann es<br />

zwischen der ersten und zweiten Haut unangenehm stickig werden. Hier<br />

kommen moderne Hightech-Hüllen ins Spiel, die den persönlichen<br />

Klimawandel gekonnt ausbalancieren können.<br />

Kossmann: Alles passiert<br />

in Deutschland<br />

Schlicht und einfach „Kossmann“ heißt die Marke, mit der er sich Anfang<br />

2<strong>01</strong>0 selbstständig gemacht hat. Im Alter von 50 Jahren. Die man ihm<br />

aber nicht ansieht. Nach jahrelangen Erfahrungen in der Branche, unter<br />

anderem mit eigenen Laufläden in Mannheim und Stuttgart, wagt er<br />

von St.Leon-Rot aus den Sprung in einen heiß umkämpften Markt. Vom<br />

Startschuss an setzt er auf Laufkleidung made in Germany. Alles passiert<br />

in Deutschland, vom ersten Entwurf bis zum letzten Reißverschluss. Zuvor<br />

hatte er als Produktmanager bei Zewa gearbeitet. Von den Blümchen<br />

auf den Küchenrollen wechselte André Kossmann zu Membran-Jacken und<br />

Sport-Tech-Tights. Die überschaubare Kollektion zeigt eine durchweg klare<br />

Linie. Puristisches Design paart sich mit elementarer Funktionalität und<br />

maximaler Qualität. Schnörkellose Hüllen für ambitionierte Läufer, die eine<br />

optimale Leistung, elegante Optik und lange Lebensdauer wollen. Statt billig<br />

zusammengenähter Stöffchen aus dem asiatischen Raum konzentriert<br />

sich Kossmann auf geprüfte Qualität und konsequente Materialtransparenz.<br />

Die Zulieferer kommen aus Deutschland und Westeuropa. Sämtliche Stoffe<br />

sind Ökotex-zertifiziert. Etwa 50 Händler verkaufen die Kossmann-Lauftextilien<br />

deutschlandweit.<br />

Produziert wird nahe Chemnitz. „Nachhaltigkeit ist ein zentrales Unternehmenscredo“,<br />

betont der Unternehmer, der heute „nur noch“ fünf bis sechs<br />

Mal die Woche laufen geht. Den Spaß an der Bewegung will er auch seinen<br />

Kunden vermitteln. Der ehemalige Leistungssportler protzt nicht mit<br />

vermeintlich wichtigen Gimmicks, sondern liefert schöne und sehr gute<br />

Kleidung, die lange hält. „Wer sich eine Laufjacke für 200 Euro kauft, der<br />

will sie länger als eine Saison tragen.“ Zwei Mal im Jahr wird die Kollektion<br />

erfrischt: Sommer und Winter. Neben neuen Produkten kommen dezente<br />

farbliche Veränderungen. Außer dem konstanten Schwarz gibt es meist nur<br />

vier, fünf verschiedene Farben. Das macht die Kleidung ebenso geradlinig<br />

wie kombinationsstark. Die Designs wechseln nur alle zwei Jahre. Rund 25<br />

Stücke umfasst das Sortiment. Tops und Tights, Jacken und Mützen. Alles<br />

nüchtern, pur und ohne Schnickschnack. Damit man auch in voller Bewegung<br />

eine gute Figur macht.<br />

Auch Michael Schneider und die Geschwister Till und Florian Backfisch<br />

sind begeisterte Sportler und waren viele Jahre lang im Leistungssport aktiv.<br />

Drei bewegungsfrohe Kinder der Region. Bei ihren regelmäßigen<br />

<br />

Dermatologische<br />

Gesicht- und<br />

Körperbehandlung<br />

● Peelings, TCA, ACE<br />

● Cellulite-Behandlung<br />

● Fettwegspritze<br />

● Radiofrequenztherapie<br />

● Mesotherapie<br />

● Akne-Rosacea-Therapie<br />

● Faltenbehandlung und<br />

Prävention<br />

● Botox, Hyaluronsäure<br />

und andere Filler,<br />

Augenringe<br />

● Lippenformung, Augmentation<br />

● Lidstraffungen, Schlupflider,<br />

Tränensäcke<br />

Dr. med. Ursula E. Kisiel<br />

Hautärztin - Allergologie<br />

Lasertherapie<br />

Ambulante Operationen<br />

Ästhetische Medizin<br />

Bahnhofstrasse 29<br />

68 526 Ladenburg<br />

Fon 0 62 03 / 180 118


körpergefühl<br />

Treffen im Fitnessstudio haben sie nicht nur gemeinsam trainiert, sondern<br />

auch an einer außergewöhnlichen Geschäftsidee getüftelt: Spezielle Sportkleidung,<br />

die die Leistung eines Athleten unterstützt oder sogar steigern<br />

kann. Daraus entstand das Label „Entorch by Cameron Three“ mit Sitz in<br />

Hockenheim. Im Dialog mit befreundeten Physiotherapeuten und Orthopädietechnikern<br />

hat das Trio muskuläre Wirkungslinien am Körper definiert<br />

und in ein Shirt integriert. Das Ergebnis: ein starker Kompressionseffekt,<br />

der dem Körper Stabilität verleiht, ohne die Beweglichkeit einzuschränken.<br />

Das Verletzungsrisiko wird reduziert und die Regenerationsphase optimiert.<br />

Entorch: positives Feedback<br />

von Adlern und Löwen<br />

Professionelles Feedback erhalten die Jungunternehmer unter anderem<br />

von den Handballprofis der Rhein-Neckar-Löwen und den Mannheimer<br />

Adlern. Löwen-Spieler Uwe Gensheimer hat sogar direkt an der Entwicklung<br />

dieser dünnen und nahtlosen Textilstütze mitgewirkt. „Das Feedback<br />

der Profis hat uns enorm unterstützt“, so der Mittdreißiger Michael<br />

Schneider. Regelmäßig berichten die Leistungssportler über ihre Erfahrungen<br />

mit den Performance-Shirts. Von Sportlern für Sportler: Eine wertvollere<br />

Rückkopplung ist nicht möglich. Die Produkte sind unter realen<br />

Trainings- und Wettkampfbedingungen höchsten Belastungen ausgesetzt.<br />

Der Sportwissenschaftler Till Backfisch (32) erläutert die Funktionsweise:<br />

Die stützende zweite Haut verbessert die Blutzirkulation in den Muskeln<br />

und versorgt diese mit möglichst viel Sauerstoff. Das führt zu einer<br />

spürbaren Leistungssteigerung. Das Start-up-Unternehmen orientiert sich<br />

an der medizinischen Kompressionsklasse 1, was zu einer nachweisbaren<br />

Wirksamkeit führt. „Wir konnten orthopädische Technik in den aktiven<br />

Sport übertragen“, kommentiert Backfisch das Alleinstellungsmerkmal des<br />

Labels. Die Fackel assoziiert den olympischen Geist. Und die flammende<br />

Leidenschaft der Macher für ihr Produkt.<br />

Die Bekleidung kann noch mehr. Sie reguliert das Betriebsklima des Körpers,<br />

indem die Feuchtigkeit direkt in die äußere Hülle der Textilie abtransportiert<br />

wird und dort verdunsten kann. Das passiert über ein zweilagiges<br />

Polyamid-Polypropylen-Gemisch, dessen innere Schicht keine Flüssigkeit<br />

aufnimmt. Der Effekt ist ein permanentes Trockenheitsgefühl durch ein<br />

eingespieltes Feuchtigkeitsmanagement – High-tech auf der Haut. „Ein<br />

optimales Tragegefühl“, versichert Florian Backfisch, Diplom-Physiker,<br />

Volkswirt und Mitbegründer der GmbH. Das junge, innovative Sportlabel<br />

aus Hockenheim produziert ausschließlich in Deutschland und nach allerhöchsten<br />

Standards. Shirts und Pants für ambitionierte und professionelle<br />

Sportler, die einen Dreiklang aus optimaler Funktionalität, kompromissloser<br />

Qualität und schlankem Design zu schätzen wissen. „Wir wollen Höchstleistungen<br />

auch in der Sportbekleidung“, sagt Till Backfisch, der mit seinem<br />

Team im vergangenen Jahr einen Online-Store gestartet hat. Die Premium-<br />

Kollektion ist noch im Aufbau. Entorch ist hoch eingestiegen und will in<br />

der Branche mit Kraft, Ausdauer und guten Ideen neue Akzente setzen. Der<br />

Startschuss ist gerade erst erfolgt. Der Bewegungsdrang ungebrochen.<br />

Weitere Informationen<br />

www.andrekossmann.com<br />

www.entorch.de<br />

Text: Thomas Tritsch •<br />

Schafe zählen<br />

war gestern!<br />

www.keineschafe.de<br />

Aus eigener Manufaktur:<br />

Boxspringbetten<br />

Matratzen<br />

Polsterbetten<br />

Schlafsofas<br />

120<br />

UBI BENE<br />

Lipowa Polsterwaren GmbH<br />

Heidelberger Strasse 18<br />

68535 Edingen-Neckarhausen<br />

Telefon (0 62 03) 89 79-0<br />

Telefax (0 62 03) 89 79 89<br />

www.lipowa.de


eisefreude<br />

Le<br />

soleil<br />

se<br />

lève<br />

Ein schlechter Ruf verpflichtet,<br />

sagten sich Marseilles Verantwortliche<br />

und nahmen viel Geld in die<br />

Hand, um der Stadt ein neues Image<br />

zu verpassen. Das Jahr 2<strong>01</strong>3 soll<br />

allen zeigen, was aus der einst abgetakelten<br />

Hafenstadt geworden ist.<br />

Denn da ist Marseille europäische<br />

Kulturhauptstadt.<br />

122 UBI BENE<br />

UBI BENE 123


eisefreude<br />

Die mächtigen Türme der Basilika St. Victor sind ebenso beeindruckend wie<br />

die Kuppel der Charité, die vom Architekten Pierre Puget geplant wurde.<br />

Die Marseiller haben eine ganz<br />

prominente Schutzpatronin. Sie<br />

ist elf Meter hoch, sechzehn<br />

Tonnen schwer, innen Kupfer, außen Gold. Es<br />

ist Maria mit dem Jesuskind, die von der Turmspitze<br />

der Kirche „Notre Dame de la Garde“<br />

auf Marseille hinunterschaut. Ob sie mit dem,<br />

was sie zu ihren Füßen sieht, zufrieden ist? Die<br />

Betonwohnblöcke, die einförmig langweiligen<br />

Hochhäuser, die das Stadtbild zu ersticken drohen,<br />

werden ihr nicht besonders gefallen. Wahrscheinlich<br />

auch nicht der Riesenturm, der von<br />

überall zu sehen ist. Dass er von der Architektin<br />

Zara Hadid gebaut wurde, beeindruckt die<br />

Madonna sicherlich nicht sonderlich. Für ihr<br />

ästhetisches Empfinden, das im 19. Jahrhundert<br />

geprägt wurde, ist er zu grau, zu wuchtig<br />

und nimmt sich zu wichtig. Die goldene Dame<br />

ist jedoch darüber informiert, dass diese Art<br />

von Architektur „in“ und jede Stadt davon infiziert<br />

ist. Der Blick auf die Altstadt, die sich<br />

rund um die Hafenanlage zieht, gefällt ihr bestimmt<br />

besser. Die roten Ziegeldächer strahlen<br />

Geborgenheit und Wärme aus, von wuchtigen<br />

Festungen gegen jetzt nicht mehr existierende<br />

Feinde beschützt. Im Hafen liegen Segler, Containerschiffe,<br />

Kreuzfahrtschiffe. Das macht die<br />

Schutzpatronin zufrieden. Zufrieden, weil sie<br />

sieht, dass das Geschäft im Hafen wieder floriert,<br />

dass sich einiges da unten zu ihren Füßen<br />

tut und sich die Marseiller aus der „misère“, die<br />

die Stadt jahrzehntelang im Griff hatte, befreien.<br />

Zufrieden lässt sie den Blick über das Meer<br />

schweifen, das vertraulich und fast zahm dahinplätschert.<br />

Spezifischer Charme<br />

und pralles Leben<br />

Mit Paukenschlag, Glockengeläut und Riesenfeuerwerk<br />

wurde das – fast – neue „Marseille<br />

2<strong>01</strong>3“ am 12. Januar begrüßt. Erwartungen und<br />

Neugier sind groß. Doch auch ohne die angekündigten<br />

Attraktionen ist und war Marseille<br />

immer schon eine interessante Stadt. Nur hat<br />

das bisher niemanden interessiert. Abseits vom<br />

Kulturstress für Marseille 2<strong>01</strong>3, in den bürgerlichen<br />

Vierteln rund um die Oper, den <br />

124 UBI BENE<br />

UBI BENE 125


eisefreude<br />

Elf Meter hoch, sechzehn Tonnen<br />

schwer: Von der Turmspitze der<br />

Kirche „Notre Dame de la Garde“<br />

schaut die Schutzpatronin Maria<br />

auf die Stadt.<br />

PreMiuM<br />

gleitsichtgläser<br />

ab 799€<br />

Pro Paar<br />

bis 31.03.2<strong>01</strong>3<br />

Cours Julien oder im Panier, entwickelt die<br />

Stadt ihren spezifischen Charme. Hier wird<br />

plurale Kultur nicht gepredigt, sondern schon<br />

seit Langem gelebt. Nicht immer ganz freiwillig.<br />

Denn Marseille war 1962, im Jahr der Unabhängigkeit<br />

Algeriens, das Ziel aller „pieds noirs“,<br />

wie die Expatriierten genannt werden. Dass<br />

die meisten blieben, hat zu manchen Schwierigkeiten<br />

geführt. Mit den Zuwanderern aus<br />

Tunesien, Marokko und anderen afrikanischen<br />

Staaten wurde die Situation immer kritischer.<br />

Marseilles Ruf als gefährliche Stadt, in der man<br />

seines Lebens nicht sicher ist, war einbetoniert.<br />

Doch heute, fünfzig Jahre später, scheint sich<br />

die Lage entspannt zu haben. Zwar berichten<br />

Taxifahrer von gefährlichen Situationen in<br />

den Randvierteln, aber in den alten „quartiers“<br />

des Zentrums rund um den Cours Julien zum<br />

Beispiel hat sich das Leben zwischen den Zugewanderten<br />

und den Einheimischen eingespielt.<br />

Da schaukelt ein blitzblondes Mädchen<br />

mit einer farbigen Freundin höher und höher.<br />

Sie krähen vor Vergnügen, Locken und Zöpfe<br />

fliegen. Da duftet die Rue Bussy L’ Indien doch<br />

tatsächlich nach indischen Aromen, um die<br />

Ecke strömt aus dem Bistro „Mina“ der Geruch<br />

von afrikanischen Gewürzen. Hier kocht Mina<br />

Rouabah-Roux, die Berberin aus Algerien, nach<br />

Rezepten ihrer Großmutter. Ihre „pastilla“, eine<br />

Minitajine im Backteig, gefüllt mit Zwetschgen,<br />

Huhn, Ei, Maroni und Rosinen, ist bei kleinen<br />

und großen Gästen so beliebt, dass zu Mittag<br />

kein Tisch frei bleibt. Wie ein Zitat aus der Vergangenheit<br />

mutet die „Savonnerie de la Licorne“<br />

an, wo im Hinterzimmer Seifen mit Honig<br />

oder Olivenöl in den verschiedensten Formen<br />

und Farben noch händisch produziert werden.<br />

Ein paar Schritte weiter stellt Alain Le Gouic<br />

Gitarren und Mandolinen her. Still versunken in<br />

seine Arbeit sitzt er in seinem mit Instrumenten<br />

bis zum Plafond voll gestopften Geschäft.<br />

Rund um die Oper<br />

spielt ein Theaterstück<br />

Im Nachbarbezirk Belsunce ist Afrika zu Hause.<br />

Da sitzen, wie zu einem Bild gefügt, dicke,<br />

schwarze Mamis. In den weiten Kleidern und<br />

mit den phantasievollen Kopfbedeckungen aus<br />

afrikanischen Waxstoffen fallen sie nicht sonderlich<br />

auf. Es ist ihre Tracht, ihre Mode, die<br />

zum Straßenbild gehört. Sie haben auf dem<br />

nahen Markt eingekauft, wo man ihre Sprache<br />

spricht und sie Produkte aus ihrer Heimat bekommen.<br />

Jetzt sitzen sie im Straßencafé. Der<br />

um sie brausende Verkehr stört sie nicht. Sie haben<br />

Zeit. Vielleicht werden sie am Abend noch<br />

immer da sein.<br />

Im Viertel rund um die Oper spielt ein anderes<br />

Theaterstück: In den Straßen herrscht ein<br />

fröhlicher Mix aus hipper Mode, bürgerlichen<br />

Fassaden und frustrierten Damen aus dem Rotlicht.<br />

Diese stöckeln gelangweilt in ihren High<br />

Heels und minikurzen Röckchen über das Katzenkopfpflaster.<br />

Aufsehen erregen sie schon<br />

lange nicht mehr. Auch nicht bei den mit Einkaufstüten<br />

beschwerten Madames. Die haben<br />

nur Augen für die Modeboutiquen, die sich in<br />

der Rue de Paradis aneinanderreihen.<br />

Im Le Panier, dem allerältesten Viertel Marseilles,<br />

hat sich das Leben anders entwickelt. Wo<br />

einst die Armen der Armen in eng aneinan- <br />

Frühlings-<br />

Angebot<br />

Verlieben sie sich in<br />

unsere neuen Modelle!<br />

in Kooperation mit:<br />

Gleitsicht- und<br />

Einstärkengläser<br />

auf 1/100 dpt<br />

genau berechnet.<br />

Hochpräzise Messung mit<br />

neuester Wellenfronttechnologie.<br />

OPTIK WAGNER GmbH<br />

Römerplatz 8<br />

67098 Bad Dürkheim<br />

Fon: 0 63 22 / 20 60<br />

126 UBI BENE<br />

UBI BENE 127


eisefreude<br />

der geklebten vier- und mehrstöckigen Häusern<br />

ohne Licht und Wasser lebten, da ziehen jetzt<br />

Künstler und Kunsthandwerker ein und verleihen<br />

dem Panier einen Hauch von Bohème. Obwohl<br />

auch schon einige Spekulanten mit dem<br />

Viertel liebäugeln, hat es seinen Dorfcharakter<br />

bewahrt. Kleine Plätze, auf denen Kinder spielen<br />

und Mütter stricken, Läden, in denen Kunst<br />

(oder was für Kunst gehalten wird) verkauft<br />

wird, dunkle Cafés und die bei den Marseillern<br />

beliebten Schokoläden bestimmen den Charakter.<br />

Mit dem Flair von künstlerischer Unbekümmertheit<br />

– da schwingt sich mitten in der Gasse<br />

eine junge Athletin auf dem Stiegengeländer<br />

zum Handstand auf, die Vorbeigehenden klatschen,<br />

da malt ein recht begabter Straßenmaler<br />

die Figur eines Mädchens als Trompe-l’oeil an<br />

die Hausmauer – zieht Le Panier Touristen an.<br />

Viele kommen auch, um die „Vieille Charité“ zu<br />

besuchen. Von dem Barockarchitekten Pierre<br />

Puget als Armenhospiz erbaut, wurde der mächtige<br />

Bau 1962 zu einem interessanten Museumskomplex<br />

umgebaut, dessen ägyptische, afrikanische<br />

und mediterrane Kunstsammlung zum<br />

Besten auf diesem Gebiet gehört. Ungeachtet<br />

des wohl durchdachten Kulturhauptstadtprogramms<br />

hatte Marseille immer schon das älteste<br />

Theater der Welt zu bieten: das bunte und pralle<br />

Leben in den Straßen.<br />

Man isst ausgezeichnet mitten zwischen Büchern,<br />

die man auch kaufen kann. Der Cours<br />

d’ Estienne ist der Platz mit der größten Restaurantdichte.<br />

Mina Kouk<br />

21, rue Fontange<br />

Algerische Gerichte nach Rezepten von Minas<br />

Großmutter. Beliebt bei Müttern mit Kindern.<br />

Fröhliches Ambiente.<br />

Reiseführer<br />

Klaus Simon: Marseille, Dumont direkt 2<strong>01</strong>1<br />

Gut recherchiert, doch der Autor neigt ein<br />

wenig zur Verklärung.<br />

Extratipp<br />

Eine halbe Autostunde von Marseille entfernt<br />

liegt das ehemalige Fischerdorf Cassis, von<br />

den berühmten „Calanques“, wie die steil zum<br />

Meer abfallenden Felswände heißen, und Weinbergen<br />

eingeschlossen. In den bunten Häusern<br />

am Hafen locken zahlreiche Restaurants und<br />

Cafés. Bootsfahrten täglich mehrmals zu den<br />

Calanques – so der Wind es zulässt.<br />

Auskünfte und Websites<br />

„<br />

Alles andere als<br />

eintönig...<br />

...seit 25 Jahren<br />

“<br />

arthea<br />

Text und Fotos: Silvia Matras •<br />

Allgemeine Auskünfte bei Atout France,<br />

Frankfurt am Main<br />

info.de@rendezvousenfrance.com,<br />

www.rendezvousenfrance.com<br />

INFOS UND TIPPS<br />

Wohnen<br />

Le Ryad<br />

16, rue Sénac, www.leryad.fr<br />

Kleines, zentral gelegenes und ruhiges Hotel<br />

im typischen marokkanischen Ryadstil.<br />

Zu Marseille<br />

www.tourismepaca.fr<br />

www.visitprovence.com/de<br />

www.marseille-tourisme.com/al<br />

Zu „Marseille – Provence 2<strong>01</strong>3“ –<br />

Kulturhauptstadt<br />

(In sieben Städten rund um<br />

Marseille wird mitgefeiert)<br />

www.mp2<strong>01</strong>3.fr<br />

Gabi Streile<br />

Grüner Garten<br />

2<strong>01</strong>2, Öl/LW<br />

80 x 100 cm<br />

Hotel Carré<br />

6, rue Beauvau,<br />

www.hotel-vieux-port-marseille.com<br />

Direkt am Hafen, fröhliches Design.<br />

Zimmer zum „patio“ ganz ruhig.<br />

Grand Hotel Beauvau<br />

4, rue Baauvau, www.accorhotels.com<br />

Elegantes Businesshotel am „Vieux Port“.<br />

Essen<br />

Les Arcenaulx<br />

25, Cours Honoré d’Estienne d’ Orves<br />

Einige Highlights, auf die man<br />

neugierig sein darf:<br />

Ausstellungen<br />

Rodin, L’ombre de l’Antique, Arles, April bis Juli<br />

De Van Gogh à Bonnard, Marseille, Mitte Juni<br />

bis Mitte Oktober<br />

Eröffnung des „Musée des Civilisations de<br />

L’Europe et de La Mediterranée“ Ende Mai<br />

Transhumance – 17. Mai bis 9. Juni<br />

Eine der aufregendsten Aktivitäten: Hirten treiben<br />

ihre Herden über die Alpes de Provence<br />

und treffen in Marseille zusammen.<br />

arthea<br />

galerie am rosengarten<br />

Dorothea Gänzler<br />

Stresemannstraße 4<br />

68165 Mannheim<br />

fon 0621 / 1679292<br />

fax 0621 / 1679293<br />

mail@arthea.de<br />

www.arthea.de<br />

Di, Do, Fr 14 bis 18.30 Uhr<br />

Sa 12 bis 16 Uhr<br />

128 UBI BENE<br />

UBI BENE 129


eisefreude<br />

Im späten schrägen Goldlicht steht<br />

Das Volk der Häuser still durchglüht,<br />

In kostbar tiefen Farben blüht<br />

Sein Feierabend wie Gebet.<br />

Der<br />

Zauberhügel<br />

Einst war die stattliche Herberge nahe Lugano ein Sanatorium für Lungenkranke,<br />

dann Ruinierten die Nationalsozialisten ihren Ruf und sie verfiel. Dem Engagement<br />

einer Tessiner Unternehmerfamilie ist es zu danken, dass das frühere „Deutsche Haus“<br />

seine Vergangenheit abgestreift hat und heute mehr Grandezza ausstrahlt als je zuvor –<br />

als Resort Collina d’Oro mit einem ganz besonderen Wellnesskonzept.<br />

Im Jahr 1930 notierte der Literatur-Nobelpreisträger<br />

Hermann Hesse: „Mir das Leben<br />

leicht und bequem zu machen, habe<br />

ich leider niemals verstanden. Eine Kunst aber<br />

ist mir immer zu Gebote gestanden: die Kunst,<br />

schön zu wohnen. (...) Nie aber habe ich so<br />

schön gewohnt wie im Tessin.“* Die „charakteristische,<br />

große, weite Landschaft“, die sich<br />

vor seinen Fenstern auftat, hat der Schriftsteller<br />

nicht nur in zahlreichen Gedichten, Novellen<br />

und Aufzeichnungen gepriesen, sondern auch<br />

in rund 3.000 Aquarellen festgehalten. Einige<br />

von ihnen, und auch sein Arbeitszimmer mit der<br />

alten Schreibmaschine und zahlreichen Korrespondenzen,<br />

die der Autor penibel geführt und<br />

archiviert hat, sind im Museo Hermann Hesse<br />

in der Torre Camuzzi in Montagnola zu besichtigen.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg war das Dörfchen<br />

südlich von Lugano zu seiner Wahlheimat<br />

geworden. Mehr als 40 Jahre blieb er, auf dem<br />

kleinen Friedhof St. Abbondio ist er begraben.<br />

In unmittelbarer Nachbarschaft, nur einen gemütlichen<br />

Spaziergang entfernt, hat im vergangenen<br />

Herbst ein außergewöhnliches Wellness-<br />

Hotel eröffnet. Es steht in vollkommener Ruhe<br />

und Abgeschiedenheit am Ortsrand von Agra,<br />

hoch über dem Lago di Lugano auf dem Collina<br />

d’Oro, dem Goldhügel, der ihm auch seinen<br />

Namen gab. Auf 650 Metern über Meereshöhe<br />

schweift der Blick über die von Hesse gerühmte<br />

„charakteristische, große, weite Landschaft“. Die<br />

belebte schweizerisch-italienische Grenzstadt,<br />

die den grünen Hängen am See mit den Jahren<br />

immer mehr Natur geraubt hat, ist nur acht Kilometer<br />

entfernt und scheint doch unendlich<br />

weit weg. Nicht nur die 46 Zimmer und Suiten,<br />

sondern auch weitere 40 vollausgestattete Luxusapartments,<br />

die zur Miete oder zum Verkauf angeboten<br />

werden, bieten alle Annehmlichkeiten.<br />

Und das großzügige Spa will nicht nur ein Refugium<br />

der Entspannung sein, sondern soll nach<br />

dem Willen der Betreiber zu einem der führenden<br />

Well-Aging-Zentren Europas werden. „Wer<br />

hierher kommt, zieht den Stecker und taucht in<br />

eine neue Welt ein. Hier stehen Gesundheit und<br />

Wohlbefinden, vor allem in der zweiten Lebenshälfte,<br />

im Mittelpunkt“, erklärt Silvio Tarchini.<br />

Ambitioniertes<br />

Well-Aging-Konzept<br />

Der 69-jährige Patriarch einer Tessiner Unternehmerfamilie<br />

hatte das stattliche Anwesen mit<br />

25 Hektar Land 2004 gekauft und seinen mehr<br />

als 40 Jahre währenden Verfallsprozess beendet.<br />

Gebaut worden war es Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

als Sanatorium für Lungenkranke. In den<br />

20er Jahren kurten Erich Kästner und Gerhard<br />

Hauptmann in dem Ableger des Davoser „Zauberbergs“,<br />

der Chirurg Ferdinand Sauerbruch<br />

führte Operationen durch. Auch Hermann Hesse<br />

war viele Male als Gast kultureller Veranstaltungen<br />

zu Besuch. Doch als der Chefarzt Hanns<br />

Alexander sich als glühender Anhänger der Nationalsozialisten<br />

entpuppte und jüdischen Patienten<br />

die Aufnahme verweigerte, mied nicht<br />

nur Hesse das „Deutsche Haus“. Nach dem<br />

Ende des Zweiten Weltkriegs blieb der Ruf des<br />

Sanatoriums ruiniert. 1963 wurde es geschlossen<br />

und verrottete.<br />

Vom einstigen Kurhaus steht heute nur noch das<br />

Fundament. Tarchini hat die alten Mauern niederreißen<br />

und, zum Teil mit dem Originalmaterial,<br />

wieder aufbauen lassen. Das Collina d’Oro<br />

ist das erste Hotelprojekt des Immobilienmagnaten,<br />

der mit seinen drei Töchtern unter anderem<br />

die Foxtown-Factory-Outlets in Mendrisio und<br />

Shanghai betreibt. Nicht alles lief planmäßig,<br />

doch das Ergebnis kann sich sehen lassen, auch<br />

wenn die Außenanlagen erst in diesem Frühjahr<br />

ihren letzten Schliff erhalten können.<br />

Vor allem das ambitionierte Well-Aging-Konzept<br />

macht das Resort zu einer erstklassigen Wellness-Destination.<br />

Verantwortliche Ärztin ist Dr.<br />

Heidi Wolf Pagani. Die erfolgreiche Zürcher<br />

Neurologin, die in Lugano niedergelassen ist,<br />

weiß als „Best Agerin“ genau, wovon sie spricht,<br />

wenn sie ihre Ziele lebhaft und mit viel Fachwissen<br />

erläutert: „Mein Credo ist: Mens sana<br />

in corpore sano. Ich möchte jedem Men- <br />

Eins lehnt dem andern innig an,<br />

Verschwistert wachsen sie am Hang,<br />

Einfach und alt wie ein Gesang,<br />

Den keiner lernt und jeder kann.<br />

Gemäuer, Tünche, Dächer schief,<br />

Armut und Stolz, Verfall und Glück,<br />

Sie strahlen zärtlich, sanft und tief<br />

Dem Tage seine Glut zurück.<br />

Häuser<br />

am Abend<br />

Hermann Hesse<br />

*zitiert aus: Hermann Hesse, Tessin,<br />

Insel Taschenbuch 1993, Seite 224<br />

130 UBI BENE<br />

UBI BENE 131


eisefreude<br />

schen in seiner Individualität begegnen und<br />

ihm helfen, seine eigenen körperlichen und mentalen<br />

Fähigkeiten zu erkennen.“ Das tut sie im<br />

Einzelgespräch zu Beginn des Aufenthalts, um<br />

aus ihren Erkenntnissen ein Behandlungs- und<br />

Wellnessprogramm zu entwickeln, das der Gast<br />

in vier, sieben oder 14 Tagen absolvieren kann.<br />

Neben Massagen und Spa-Behandlungen steht<br />

die Entspannung im Vordergrund, unter anderem<br />

mit der „Floating Therapy“. Dabei schwebt<br />

der Gast in einem abgedunkelten Raum auf einer<br />

hochkonzentrierten Salzlösung, Verspannungen<br />

lösen sich, vollkommende Ruhe stellt sich ein.<br />

Der Koch ist auch Gärtner<br />

In ihren Konsultationen geht Frau Doktor mit<br />

einer entwaffnenden Unverblümtheit zu Werke.<br />

„Wie, Sie rauchen?“ Ihre rechte Augenbraue<br />

hebt sich. „Das ist nicht gut und das wissen<br />

Sie auch.“ Ein Gast erzählt beim Frühstück,<br />

sie habe ihm dringend geraten, zehn Kilo abzunehmen.<br />

Gern gehört hat er das ganz offensichtlich<br />

nicht. Und auch die onkelhafte Erwiderung<br />

des Kellners, als er ein Rührei bestellt,<br />

verschlägt ihm zunächst die Sprache: „Eier sind<br />

sehr cholesterinreich. Möchten Sie nicht lieber<br />

ein Müsli und etwas Obstsalat?“ Doch der Gast<br />

fügt sich und bereut es nicht: Denn auch wenn<br />

das Personal den Auftrag, gesundheitsbewusste<br />

Kost anzubieten, offenkundig ernst nimmt –<br />

darben muss im Resort Collina d’Oro niemand,<br />

selbst die Gäste nicht, die sich freiwillig zu einer<br />

Diät bereiterklären, bei der sie nur 1.000 Kalorien<br />

pro Tag zu sich nehmen.<br />

Verantwortlich für die Küche ist der erst 30-jährige<br />

Arcangelo Gioia, ein in Deutschland geborenes<br />

Naturtalent mit italienischen Wurzeln.<br />

Zuvor hat er in Italien, den USA und Australien<br />

gekocht, jetzt zaubert er im Tessin mediterrane<br />

Menüs vorzugsweise mit Gemüse, das er im hoteleigenen<br />

Bio-Garten selbst anbaut. „Kochen ist<br />

wie das Malen eines Bildes“, vergleicht er, „eine<br />

Reihe von kleinen manuellen Bewegungen, die<br />

Schritt für Schritt aufeinander abgestimmt ausgeführt<br />

werden.“ Dass da ein Künstler am Werk<br />

ist, hat sich auch im genussfreudigen Lugano<br />

schnell herumgesprochen. Das Restaurant ist<br />

zum Mittagstisch und allabendlich gut besucht.<br />

Angesichts solcher Kompetenz in Küche und<br />

Kur-Abteilung und der traumhaften Landschaft<br />

ringsum ließen sich bei unserem ersten Besuch<br />

noch vor der offiziellen Eröffnung des Hotels<br />

Schwächen beim Service lässig verzeihen. Wie<br />

schrieb Hermann Hesse in seinem Gedicht<br />

„Stufen“? „Jedem Anfang wohnt ein Zauber<br />

inne.“ Nach wenigen Monaten ist das einstige<br />

Sanatorium auf dem Weg zu einer Top-Adresse<br />

in Sachen Wellness und Gesundheit. Viel<br />

spricht dafür, dass der Zauber anhält.<br />

SCHLANK<br />

SKALPELL<br />

MED CONTOUR –<br />

ULTRASCHALL<br />

zum Fettabbau<br />

Körperstraffung<br />

Cellulite Behandlung<br />

Ernährungsberatung<br />

Physiotherapie<br />

Körperanalyse<br />

Text: Ute Maag •<br />

„Ich freue mich<br />

auch Sie auf dem<br />

Weg zur Idealfigur<br />

zu begleiten“.<br />

Dr. Karen M. Valentin<br />

Geschäftsführerin von<br />

med. Body Forming<br />

MANNHEIM<br />

WWW.MED-BODY-FORMING.DE<br />

Weitere Informationen<br />

www.resortcollinadoro.com<br />

www.hessemontagnola.ch<br />

www.ticino.ch<br />

O 7, 13 Planken<br />

68161 Mannheim<br />

Telefon (0621) 18 03 68 84<br />

132 UBI BENE<br />

UBI BENE 133


eisefreude<br />

Die<br />

Liebe der<br />

Pavesi<br />

Städte beginnen einander zu gleichen. Auch und gerade italienische<br />

Städte verlieren immer mehr ihren charakteristischen Charme. Pavia, im Schatten<br />

von Mailand gelegen, hat sich sein Charisma bewahrt.<br />

Die Mauern des mächtigen Castello Visconti<br />

leuchten im Abendlicht tiefrot<br />

vor dem sich verdunkelnden Abendhimmel.<br />

Im Turm rufen Papageien. Schrill<br />

durchstoßen sie die Stille. Auf der Piazza Leonardo<br />

da Vinci wandern Studenten langsam<br />

heim. Elegante Paare – es könnten Eheleute<br />

sein, so vertraut ist ihnen der Schritt ihres<br />

Partners – schlendern gesetzten Schrittes auf<br />

und ab. Die Absätze ihrer Schuhe hallen auf<br />

dem Kieselsteinpflaster wider. Der Herr mit<br />

dem grau gelockten Haar, der Pullmankappe,<br />

unter der sich ein intelligentes, scharfkantiges<br />

Gesicht verbirgt, schreitet mit seinem weiten<br />

Mantel würdevoll über den Platz. Ein Radfahrer<br />

weicht ihm geschickt aus, ohne auch nur<br />

einmal ungeduldig zu klingeln. Mattes Abendlicht<br />

fällt auf die roten Ziegelmauern der drei<br />

Geschlechtertürme, die einst die reichen Familien<br />

zum Zeichen ihrer Macht errichteten.<br />

Fast wähnt man sich im Mittelalter, wenn wie<br />

auf geheimen Ruf die Glocken der Kirchen<br />

ringsum zur Abendmesse läuten.<br />

Studieren in nobler<br />

Atmosphäre<br />

Pavia ist eine mystische Stadt, besonders wenn<br />

die Nebel in die engen Gassen und über den<br />

Fluss Ticino ziehen. Dann leuchten die rötlichen<br />

Mauern der Paläste und Dome umso stärker<br />

auf, die Menschen werden zu schemenhaften<br />

Figuren. Manchmal kann der Nebel<br />

so dicht werden, dass er die mächtige Brücke<br />

über den Fluss und die alten Fischerhäuser am<br />

anderen Ufer verschluckt. Die Menschen mögen<br />

den Nebel, weil er einen geheimnisvollen<br />

Zauber über alles legt.<br />

Pavia ist eine Stadt, in der man gerne leben<br />

möchte. Ohne Hektik, ohne optischen Ballast<br />

Charmante Winkel einer charismatischen Stadt, die der Athene zu FüSSen liegt:<br />

der Hof des Palazzo Broletto (oben), die Certosa (linke Seite oben) und die Altstadtgässchen.<br />

wie Werbeplakate, protzige Geschäftsschilder,<br />

ohne randalierende Jugendliche. Die haben anderes<br />

zu tun, nämlich studieren. Stadtväter und<br />

Bewohner haben sich einem Motto verschrieben,<br />

das da heißt: Lebensqualität. Deshalb ist die<br />

Altstadt Fußgängerzone, deshalb hat man Gassen<br />

und Plätze mit den „ciottoli“ – Flusssteinen<br />

– nach traditioneller Weise bepflastert, deshalb<br />

gibt es ein Theater, das das ganze Jahr über bespielt<br />

wird, deshalb wurden die Paläste, Kirchen<br />

und Türme nicht abgerissen, sondern liebevoll<br />

restauriert. Aus all diesen Gründen lieben die Pavesi<br />

ihre Altstadt und wandeln abends oder am<br />

Wochenende lieber den Corso auf und ab, statt<br />

vor dem Fernseher zu sitzen. „Sabato pomeriggio<br />

la gente fa lo struscio“, erzählt Marta und meint<br />

damit, dass am Samstagnachmittag die Menge<br />

dicht an dicht, sich aneinander reibend, über<br />

den Corso schlendert. Marta hat über die Geschlechtertürme<br />

der Stadt, von denen es an die<br />

fünfzig und mehr in Pavia gibt, ihre Diplomarbeit<br />

geschrieben und ist auf ihre Stadt sehr stolz: „Ich<br />

würde nirgendwo anders leben wollen. Für mich<br />

ist die Altstadt ein erweitertes Wohnzimmer, wo<br />

ich Freunde treffe, ins Theater gehe oder mich in<br />

eine Bar auf ein Glas Wein setze.“<br />

Die Geschichte Pavias lässt sich auf verschiedene<br />

Arten erzählen. Zum Beispiel über die Universität.<br />

Wer darf sich mit dem Titel „erste Universität“<br />

schmücken? Bologna oder Pavia? Die Pavesi<br />

schlagen eine diplomatische Lösung vor: In <br />

134 UBI BENE<br />

UBI BENE 135


eisefreude<br />

Bologna erfand man das Wort „Università“, in<br />

Pavia gab es das erste „centro di studi“. Später<br />

borgte man sich von Bologna den Namen aus.<br />

Dass im Mittelalter und auch später das Studium<br />

absolut nicht unterhaltsam war, weiß man:<br />

Die Studenten langweilten sich gehörig, wenn<br />

der Professore seine Weisheiten von der Kanzel<br />

leierte. Bücher gab es keine, wer eine Abschrift<br />

des Manuskriptes wollte, musste kräftig zahlen.<br />

Erst unter Maria Theresia wurde alles anders.<br />

Sie beauftragte den berühmten Architekten<br />

Giuseppe Piermairini mit einem zentralen Bau<br />

der Universität, gründete die wertvolle Bibliothek,<br />

ließ das „teatro anatomico“ bauen, damit<br />

die Studenten sezieren lernten, was bis dahin<br />

verboten war. Die Medizin lag der weisen Herrscherin<br />

besonders am Herzen. Sie installierte<br />

die Chirurgie, die bis dahin nur auf dem Markt<br />

praktiziert wurde, als Studienfach und schickte<br />

Joseph Frank, einen ihrer besten Ärzte, um<br />

die hygienischen Zustände in den Spitälern zu<br />

verbessern. Kein Wunder, wenn die Pavesi noch<br />

heute von dieser Frau schwärmen!<br />

Die Stadt, die sich so stark über die Universität<br />

definiert, lässt ihre Studenten nicht in irgendwelchen<br />

Buden studieren. Zahlreiche Seminarien<br />

bieten Kost und Quartier zu moderaten<br />

Preisen oder auch kostenlos an. Berühmt ist<br />

das „Collegio Borromeo“, das der Kardinal Carlo<br />

Borromeo Mitte des 15. Jahrhunderts für arme<br />

Studenten aller Fakultäten errichten ließ. In dieser<br />

noblen, schlossähnlichen Unterkunft würde<br />

jeder gerne studieren! Barocke Üppigkeit in<br />

Ausstattung und Größe der Räume ist selbstverständlich.<br />

In der mit herrlichen Fresken ausgemalten<br />

Mensa wird gegessen, im Schlossgarten<br />

studiert oder was auch immer. Wer im Studium<br />

bummelt, muss gehen. Eine sehr effiziente Weise,<br />

den Ehrgeiz der Studenten wach zu halten.<br />

Gut essen, gut denken,<br />

gut lieben<br />

Die Geschichte Pavias lässt sich auch über<br />

die Genussfreudigkeit der Bewohner erzählen.<br />

Niemand soll glauben, die Pavesi seien „verstudierte“<br />

Leute! Im Gegenteil, arrivierte Bürgersleute<br />

ebenso wie Studenten genießen das<br />

Leben in vollen Zügen. Dass alles im Rahmen<br />

der Vernunft bleibt, dafür sorgt die weise Göttin<br />

Athene, der Pavia ein riesiges Standbild am<br />

Eingang zur Altstadt errichtet hat.<br />

Sie sorgt nicht nur in den Studentenlokalen,<br />

sondern auch in den Restaurants für wirklich<br />

gute Speisen zu akzeptablen Preisen. Immer<br />

zum Brechen voll ist das Studentenlokal „Pane<br />

Salame“ vis à vis der Universität. Auf bunten<br />

Wachstüchern wird das selbstgebackene Hausbrot<br />

serviert, ein leichter Soave schmeckt zu<br />

Pasta della casa. Das Motto des Hauses, „Uno<br />

non può pensare bene, amare bene, se non ha<br />

mangiato bene“ – nur wer gut gegessen hat,<br />

kann auch gut denken und lieben – steht in großen<br />

Lettern an der Wand. Die bei allen Pavesi<br />

beliebte Osteria „La Torre degli aquila“ hat sich<br />

ganz offensichtlich demselben Motto verschrieben:<br />

Adamo Perins „gnudi“ (spezielle Polentaknödelchen)<br />

oder seine Ravioli mit piemontesischem<br />

Bergkäse gefüllt sind Legende. Für<br />

Dessertfeinschmecker gibt es im „Ristorante<br />

Peo“ ein Sorbet mit frisch gepresstem Mandarinensaft.<br />

Die Liste der Gourmetbesonderheiten<br />

ließe sich beliebig fortsetzen.<br />

Einer, der Macht und Reichtum voll genossen<br />

hat, war Graf Galeazzo Visconti. Weil er sicher<br />

gehen wollte, dass er und seine Familie im<br />

Jenseits gut aufgenommen werden, ließ er die<br />

„Certosa“ bauen – eine gigantische Anlage <br />

Pavia ist eine Universitätsstadt mit reich geschmückten Kirchenportalen<br />

und hoch aufragenden Geschlechtertürmen.<br />

Natürlich schöne Zähne<br />

Schönheit für Ihre Zähne<br />

Die hauchdünnen ProWell ® -Veneers verstecken<br />

leichte Zahnschäden, korrigieren<br />

kleinere Zahnfehlstellungenund kaschieren<br />

Schönheitsfehler wie etwa verfärbte Zähne.<br />

Diese filigranen Verblendschalen verleihen<br />

Ihren Schneidezähnen neuen Glanz und<br />

Ihnen ein strahlendes Aussehen.<br />

So macht Lächelnwieder Spaß!<br />

Zahntechnik für<br />

höchste Ansprüche<br />

Ästhetische und strahlend weiße Zähne sind<br />

ein seltenes Geschenk.Geiß &Niedersetz<br />

Zahntechnikhilft derNatur aufdie Sprünge:<br />

mit Vollkeramikkronen,Vollkeramikbrücken,<br />

Keramikschalen und Hightech-Implantaten<br />

in höchster Vollendung und erstklassiger<br />

Qualität.<br />

Geiß und NiedersetzGmbH<br />

Untermühlaustraße 81 a<br />

68169Mannheim<br />

Tel.: 0621/311881 und 31 10 10<br />

Fax: 0621/313144<br />

E-Mail: zahntechnik@geiss-niedersetz.de<br />

www.geiss-niedersetz.de<br />

www.mein-prowell.de<br />

... für ein natürlich strahlendes Lächeln!<br />

Wir arbeiten auch für Ihren Zahnarzt!<br />

136 UBI BENE<br />

UBI BENE 137


eisefreude<br />

Promotion<br />

Keine Kompromisse<br />

In seiner Klinik für Ästhetisch Plastische Chirurgie Rhein-<br />

Neckar in Ludwigshafen bietet Dr. Martin Koschnick ein facettenreiches<br />

Spektrum ästhetischer Korrekturen an, um Gesicht<br />

und Körper ihre harmonischen Formen zurückzugeben.<br />

Gerade im Gesicht spiegeln sich Alterungsprozesse<br />

wider: Das Volumen der<br />

Wangen und Lippen nimmt ab, die Haut<br />

verliert an Elastizität und das verbliebene Gewebe<br />

sinkt zum Kinn und dem Hals ab. „Das führt<br />

dazu, dass das Gesicht seine harmonische ovale<br />

Form verliert“, erklärt Dr. Martin Koschnick. Seit<br />

zwei Jahren behandelt der Facharzt für Chirurgie,<br />

Plastische und Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie<br />

in seiner Klinik am Berliner Platz Patientinnen<br />

und Patienten, die jugendliche Frische<br />

zurückgewinnen wollen. Dabei setzt der erfahrene<br />

Mediziner das klassische Facelift ebenso ein<br />

wie nicht-invasive Verfahren. „Allein das Glätten<br />

der Falten führt nicht in jedem Fall zu einem<br />

jüngeren Aussehen“, erklärt er. Die Behandlung<br />

müsse daher individuell abgestimmt werden:<br />

„Häufig ist eine Kombination aus straffenden<br />

Maßnahmen und dem gezielten Einbringen von<br />

körpereigenem Fett sinnvoll, um dem Gesicht<br />

seine ursprüngliche Fülle zurückzugeben.“ Der<br />

Vorteil ist ein dauerhaft sichtbarer Behandlungserfolg.<br />

Das Skalpell kommt nicht in jedem Fall<br />

zum Einsatz. „Die Radiofrequenztherapie hat<br />

sich ebenfalls als hoch wirksam erwiesen, weil<br />

sie die Collagenproduktion des Gewebes stimuliert<br />

und Falten reduziert“, stellt Koschnick fest.<br />

Auch bei Brustkorrekturen, Fettabsaugungen<br />

oder Bauchstraffungen macht der Nachfolger<br />

des Schönheitschirurgen Dr. Rüdiger Fuchs am<br />

Standort Ludwigshafen keine Kompromisse. Er<br />

sagt: „Hohe medizinische Kompetenz, Sensibilität<br />

und Einfühlungsvermögen sind in der ästhetischen<br />

Medizin von größter Bedeutung.“<br />

Klinik für Ästhetisch Plastische Chirurgie<br />

Rhein-Neckar<br />

Dr. med. Martin Koschnick<br />

Berliner Platz 1<br />

67059 Ludwigshafen<br />

Telefon 0621 5292793<br />

kontakt@schoenheitschirugie-rhein-neckar.de<br />

www.schoenheitschirurgie-rhein-neckar.de<br />

Die Piazza Vittoria zählt zu den schönsten Plätzen der Stadt am Fluss Ticino.<br />

mit Kirche, Kloster und Gärten. Dort sollten er<br />

und seine Familie begraben sein. Ein riesiger<br />

Park, der ihm und seinen Gästen als Jagdgebiet<br />

diente, verband die Certosa direkt mit dem<br />

Kastell. Es ging weniger darum, den Hirsch zu<br />

erlegen, als vielmehr um das gesellschaftliche<br />

Drumherum: Man speiste königlich, schwamm<br />

und saunierte ausgiebig, verspielte oder gewann<br />

viel Geld und freute sich an schönen<br />

Frauenkörpern. Zum Abschluss solch eines<br />

Wellness-Tages betete man ein wenig in der<br />

Certosa. Auch den dort wohnenden Mönchen<br />

ging es nicht schlecht: Jeder hatte seine eigene<br />

Behausung mit mehreren Zimmern und Bad<br />

und diskretem, uneinsichtigem Garten. Schade,<br />

dass es dieses Jagdgebiet nicht mehr gibt.<br />

Text und Fotos: Silvia Matras •<br />

INFORMATIONEN<br />

Wohnen<br />

B&B Santa Chiara<br />

Via Carpanelli 10,<br />

Telefon 0039 340 1945819<br />

Signora Rita Cellerino vermietet vier<br />

wunderschöne Zimmer mit Bad und<br />

serviert ein hausgemachtes Frühstück.<br />

Hotel Antica Torre Viscontea<br />

Via Italia 61,13 – San Genesio ed Uniti/Pavia<br />

www.anticatorreviscontea.com<br />

Hier taucht man in die edle Atmosphäre<br />

der Visconti ein. Alles sehr edel bis zu den<br />

Spitzenvorhängen. Und: Absolut leistbar!<br />

Cascina Scova Resort<br />

Via del Vallone 18, Pavia,<br />

www.cascinascova.it<br />

Ideales Hotel für den Sommer.<br />

Großer Garten mit Pool.<br />

Hotel Moderno und Ristorante Peo<br />

Viale Vittorio Emanuele 2, Pavia,<br />

www.hotelmoderno.it<br />

Zentrales Hotel, nahe der Altstadt.<br />

Essen<br />

Torre degli Aquila,<br />

www.torredegliaquila.it<br />

Pane Salame<br />

www.panesalame.net<br />

Trattoria “Leon d´Oro”, Via Vigorelli 80,<br />

Casteggio.<br />

Telefon 0039 0383 83167<br />

Nur Mittagstisch. Immer voll, unbedingt<br />

reservieren. Gekocht wird nach Rezepten<br />

der Mamma und Nonna. Getrunken wird<br />

der Edelwein der Kantine „Olmo Antico“<br />

(www.olmoantico.it).<br />

Allgemeine Auskünfte zu Pavia<br />

www.provincia.pv.it<br />

EidE rdaunE ndE ckE n<br />

kostbarkeit der natur!<br />

Handverlesen – 1.000 kostbare Eiderdaunen wiegen nur etwa 1 Gramm.<br />

Wir beraten Sie gerne über die edelste aller Daunendecken!<br />

BETTEN<br />

LANG<br />

Schnurgasse 24<br />

67227 Frankenthal<br />

Tel. 06233-27154<br />

www.betten-lang.de<br />

HYPNOSETHERAPIE -<br />

erlebe dein unbewusstes<br />

Potential.<br />

• Raucherentwöhnung<br />

• Sporthypnose<br />

• Sprachen lernen<br />

• Geburtsvorbereitung<br />

ICHP Deutschland | Sven Frank<br />

Postfach 12 06 10 | 68057 Mannheim | Telefon 0621 / 181 794 60<br />

www.ichp.de | info@ichp.de<br />

<br />

138 UBI BENE<br />

UBI BENE 139


Szenetreff<br />

Regina Reim, Clapeko, Werner Schmidt, Gabi Streile, Karl Schwarzenberg, Thea Gänzler<br />

mit Enkelin Lene, Sibylle Wagner und Bruno Kurz<br />

Ian Fullwood<br />

Anthony Foskett<br />

Bruno Kurz, Thea und Werner Gänzler<br />

Sabine und Christoph Mosmann<br />

25 Jahre Galerie Arthea<br />

Ende 1987 gründete Thea Gänzler ihre Galerie Arthea, die seit 2007 in der Mannheimer StresemannstraSSe<br />

ihr Zuhause gefunden hat. Zum 25-jährigen Jubiläum gratulierten hier zahlreiche<br />

Freunde, Künstler und Kunden. Statt Geschenken hatte sich die Galeristin groSSzügige Spenden<br />

für das Kinderhospiz Sterntaler gewünscht.<br />

Karl Schwarzenberg und Thea Gänzler<br />

Monica Ruppert, Ulrike Gaffga<br />

Roland Heinzmann, Jürgen und Ellen Müller, Sabine Petri<br />

140 UBI BENE<br />

UBI BENE 141


Szenetreff<br />

Martin Darting<br />

Frank und Martina Püschel<br />

Thomas Boxberger-von Schaabner<br />

Ralph Schmich und Christian Weckauf<br />

Gregor und Tanja Püschel<br />

Beate und Julian Schraut<br />

UBI BENE-Weinseminar<br />

Ganz im Zeichen des Riechens und Schmeckens edler Weine und der darin enthaltenen<br />

Aromen stand das 1. UBI BENE-Weinseminar. Insgesamt 30 Teilnehmer lieSSen sich in<br />

zwei Gruppen vom Sensoriker Martin Darting und Thomas Boxberger-von Schaabner,<br />

dem Chef der Weinhandlung Extraprima in Mannheim, Einblicke in die Welt des Wein-<br />

baus und Begrifflichkeiten wie „Spontanvergärung“ oder „Terroir“ geben.<br />

Britta Meyer-Hübner<br />

Seminarraum der Weinhandlung Extraprima in Mannheim<br />

Thomas Magin<br />

Martin Baumgart<br />

Katharina Göpner<br />

Raum für Notizen<br />

Dr. Wolfgang Hapke<br />

Karlfred Bodmer<br />

Michele Losurdo<br />

Erika Hauß-Delker<br />

Jürgen Bichelmeier<br />

Ute Maag und Dr. Wolfgang Hapke<br />

Hermann Grüning, Walter Siegmund, Ulrike Grüning, Marion Siegmund<br />

Hans-Georg Willhauck, Klaus Ell<br />

Freddy von Bettendorf<br />

Dr. Alexander Wünsche<br />

Mario Paba<br />

Thomas Beißwanger<br />

142 UBI BENE<br />

UBI BENE 143


impressum<br />

Altebekannte<br />

Herausgeber<br />

Redaktionsleitung<br />

Anschrift der Redaktion<br />

Autoren dieser <strong>Ausgabe</strong><br />

Fotos /Bildmaterial<br />

Objektleitung<br />

Anzeigen<br />

Für Fragen und Informationen<br />

Art Director<br />

Gestaltungskonzept & Layout<br />

Druck<br />

Beilagenhinweis<br />

Abonnement<br />

Verlosung<br />

Mannheimer Morgen, Großdruckerei & Verlag GmbH, Dudenstr. 12–26, 68167 Mannheim<br />

Ute Maag, Stefan Wagner (V.i.S.d.P.)<br />

impuls Verlags GmbH, Redaktion UBI BENE,<br />

Dudenstr. 12–26, 68167 Mannheim, E-Mail: swagner@mamo.de<br />

Stefan M. Dettlinger, Sibylle Dornseiff, Michael Hörskens, Jörg-Peter Klotz,<br />

ralf-Carl Langhals, Silvia Matras, Thomas Tritsch<br />

Silvano Ballone (24), Christoph Blüthner (58, 142-143), Felix Broede (91), Felix Broede/Arne Meister<br />

(86 links), Christian Dammert (Titel, Seite 3, 8-20, 22, 25, 28, 31, 54, 70-74, 76-80, 100, 145 unten, 146),<br />

Decca/Universal (111), Ben Ealovega (90), Edition Panorama (110), Entorch by Cameron Three (120 oben),<br />

FotodesignBERLIN (26), fotolia (128 unten, 131, 136 unten rechts, 138)Annelie Franke deVergara (104-107,<br />

109), Alexander Grüber (113-117), Robert Häusser (85), Hanser (110), Birgit Hupfeld für Schauspiel<br />

Frankfurt (94-98, 102 oben), Jaguar Land Rover Deutschland GmbH (60-65), Christian Kleiner für Nationaltheater<br />

Mannheim (102 unten), Gerhard Kopatz (141, 142-143), André Kossmann (118, 120 unten), Kalle<br />

kuikkaniemi für Theater Heidelberg (30, 32, 34), Bernhard Kunz (56, 57), Longchamp Paris (50), Marc O'Polo<br />

(48), Thommy Mardo (86 rechts), Silvia Matras (122-128 oben, 134-136), Resort Collina d'Oro (132-133),<br />

Jens Ritter Instruments (145 oben), Rough Trade (111), Schnell und Steiner (110), Yohan Stegli (27), Annabell<br />

stübe (84), Pietro Sutera (108), Universal (111), Michael Wittig (38-46)<br />

Andrea Heckel<br />

Gerhard Haeberle<br />

ubibene@mamo.de, www.ubibene.eu<br />

Nadja Kohl<br />

xmedias GmbH, Mannheim / www.xmedias.de<br />

DruckhausDiesbach GmbH, Weinheim<br />

Die komplette Auflage enthält eine Beilage von Sportiv Kampmann, Heidelberg,<br />

und BoConcept, Mannheim. Einer Teilauflage liegt ein Flyer von UBI BENE bei.<br />

UBI BENE ist im Abo viermal im Jahr für 18 Euro inkl. Mwst. und<br />

Versand erhältlich. Bestellung unter ubibene@mamo.de und www.ubibene.eu<br />

Das Kunstwerk „Sommer“ von Susanne Zuehlke gewann<br />

Dr. Heidi Jung-König aus Edingen-Neckarhausen.<br />

In früheren UBI BENE-<strong>Ausgabe</strong>n haben wir viele Menschen aus der<br />

Region vorgestellt. Was tun sie heute? Neues von alten Bekannten.<br />

jens ritter<br />

Berühmte Musiker wie Prince, George Benson, Mary J. Blige oder Phil<br />

Lesh von Grateful Dead spielen auf Jens Ritters Instrumenten und sind<br />

begeistert von dem unverwechselbaren Design, dem wundervollen<br />

Sound und der perfekten Bespielbarkeit dieser außergewöhnlichen<br />

Kunstwerke, die der Gitarrenbauer in handwerklicher Vollendung in<br />

Deidesheim fertigt. Bereits 2<strong>01</strong>1 nahm das Smithsonian Museum in<br />

Washington D.C. als erstes Museum eine seiner Gitarren in die ständige<br />

Sammlung auf, jetzt startet das Metropolitan Museum of Art in<br />

New York seine Bass-Gitarren-Sammlung ausgerechnet mit einem<br />

Instrument aus Ritters Werkstatt. Die Gitarre aus der Pfalz wird somit<br />

Teil einer der weltweit hochkarätigsten Sammlungen bedeutender<br />

Musikinstrumente und neben Geigen von Stradivari und Amati sowie<br />

legendären Jazz-Gitarren der 20er Jahre zu sehen sein. Jens Ritter<br />

ist mächtig stolz: „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, offiziell als<br />

Teil der Instrumentenbaugeschichte definiert zu werden.“<br />

www.ritter-instruments.com<br />

Dietmar Brixy<br />

adressen<br />

AHM GmbH & Co. KG Autohaus Oster, An der Fohlenweide 17, 67112 Mutterstadt, www.autohaus-mutterstadt.de / Ästhetik-Zentrum Ludwigshafen<br />

GmbH, Berliner Platz 1, 67059 Ludwigshafen, www.schoenheitschirurgie-rhein-neckar.de / Arthea Galerie am Rosengarten, Stresemannstr.<br />

4, 68165 Mannheim, www.arthea.de / Art Niveau, L 8, 2, 68161 Mannheim, www.art-niveau.de / Beauty Corner, Scheffelstr. 53, 68259 Mannheim,<br />

www.parfuemerie-frank.de / Beier Blumen, Viernheimer Weg 43, 68307 Mannheim, www.beierblumen.de / Bethmann Bank, Niederlassung<br />

Mannheim, Am Oberen Luisenpark 5, 68165 Mannheim, www.bethmannbank.de / Betten Lang, Schnurgasse 24, 67227 Frankenthal, www.<br />

betten-lang.de / BoConcept, D 2, 5–8, 68159 Mannheim, www.boconcept.de / Born Brillen Optik, O 4, 5, 68161 Mannheim, www.born-brillen-optik.<br />

de / Bräumer Natursteine, Hauptstr. 19, 69488 Birkenau, www.braeumer-natursteine.de / Büro Krumb, C 1, 1, 68159 Mannheim, www.buerokrumb.de<br />

/ Cars and Art, Alois-Senefelder-Str. 5-7, 68167 Mannheim, www.cars-and-art.com / Chocolat Noir, L 8, 4, 68161 Mannheim, www.<br />

chocolatnoir.de / Conceptform Einrichtungen GmbH, Am Herrschaftsweiher 39, 67071 Ludwigshafen, www.conceptform-gmbh.de / dermaforum<br />

Dr. Kisiel, Bahnhofstr. 29, 68526 Ladenburg, Tel. 06203 – 18 <strong>01</strong> 18 / Dobrzynski Leihhaus GmbH, E 3, 68159 Mannheim, www.doby-gold.de /<br />

Druckhaus Diesbach GmbH, Bergstr. 249, 69469 Weinheim, www.druckhausdiesbach.de / Elektro Gordt, Q 3, 20, 68161 Mannheim, www.gordtelektro.de<br />

/ Engelhorn Mode GmbH, O 5, 68161 Mannheim, www.engelhorn.de / Expert Esch, Kaiserring 42 / 44, 68161 Mannheim, Brückeswasen<br />

36–40, 68199 Mannheim, Sofienstr. 3, 69115 Heidelberg, www.expert-esch.de / FliesenHandel Walldorf, Daimlerstr. 57, 69190 Walldorf, www.<br />

fliesenhandel-walldorf.de / Fotoatelier Keil, N 3, 6, 68161 Mannheim, www.keil-fotoatelier.de / Geiß & Niedersetz GmbH, Untermühlaustr. 81 A,<br />

68169 Mannheim, www.geiss-niedersetz.de / Georg Seyfarth Einrichtungen GmbH, Augustaanlage 21–23, 68165 Mannheim, www.seyfartheinrichtungen.de<br />

/ Goldschmiede am Wasserturm, Friedrich-Karl-Str. 7, 68165 Mannheim, www.goldschmiede-am-wasserturm.de / Grothe<br />

Neue Gärten GmbH, Rheintalstr. 45, 68723 Schwetzingen, www.gartengestaltung-grothe.de / Habermehl & Wallé GmbH, Saarburger Str. 23,<br />

67071 Ludwigshafen, www.habermehlundwalle.de / Häse Keramik + Mosaik GmbH, Coblitzallee 8, 68163 Mannheim, www.haese-keramik.de<br />

/ Hammer Stahl-Manufaktur e.K., Neulandstr. 19, 74889 Sinsheim, www.ths-hammer.de / HWS-GAWAS Wassertechnik GmbH, Daimlerstr. 2,<br />

67141 Neuhofen, http://www.hwt-gawas.info / ICHP Deutschland, Postfach 12 06 10, 68057 Mannheim, www.ichp.de / Joleen Shoes & More, P 7<br />

24, 68161 Mannheim, www.joleen-schuhe.de / Juwelier Franco Troncone, Q 1, 18, 68161 Mannheim, www.troncone.de / Juwelier Nitsch, P 7,<br />

2–3, 68161 Mannheim, www.nitsch.de / KAHL Büroeinrichtungen GmbH, Industriestr. 17–19, 68169 Mannheim, www.kahlgmbh.de / Kindermann<br />

Catering GmbH, Adolf-Kolping-Str. 18, 67071 Ludwigshafen, www.kindermann-catering.de / Kosmetikinstitut Wachenheim, P 6, 23–25, 68161<br />

Mannheim, www.kosmetik-mannheim.de / Kozlowski Immobilien, Friedrichsplatz 19, 68165 Mannheim, www.kozlowski-immobilien.de / Kultur<br />

und Veranstaltungs GmbH Worms, Von-Steuben-Str. 5, 67549 Worms, www.kvg-worms.de / Ladwig Fenstertechnik GmbH, Riedstr. 28, 67125<br />

Dannstadt-Schauernheim, www.ladwig-fenstertechnik.de / Lauth Kunsthandlung, Mundenheimer Str. 252, 67061 Ludwigshafen, www.galerielauth.de<br />

/ Lipowa Polsterwarenfabrik, Heidelberger Str.18, 68535 Edingen-Neckarhausen, www.lipowa.de / MAG Mannheimer Ausstellungs<br />

GmbH, Xaver-Fuhr-Str. 1<strong>01</strong>, 68163 Mannheim, www.maimarkt.de / med.BodyForming, O 7, 13, 68161 Mannheim, www.med-body-forming.de /<br />

Mercedes Benz Niederlassung Mannheim-Heidelberg-Landau der Daimler AG, MA-Fahrlachstr. 50, HD-Rohrbach-Süd, Haberstr. 26, LD-Am<br />

Schänzel 1, www.unser-mercedes.de / Modehaus Jacob GmbH, Friedrichstr. 2, 67433 Neustadt, www.modehaus-jacob.de / Optik Wagner GmbH,<br />

Römerplatz 8, 67098 Bad Dürkheim, www.optik-wagner-gmbh.de / Orthopädische Praxis Dr. Rupp, Auf dem Sand 76 a, 68309 Mannheim, www.<br />

ortho-rupp.de / Pfitzenmeier Wellness & Fitness Park, MA-Angelstr. 7, Schwetzingen-Duisburger Str. 3, www.pfitzenmeier.de / Raum-Konzepte<br />

Sabine Kümmel oHG, Lorscher Str. 26, 68519 Viernheim, www.raum-konzepte.com / Reiter-Verein Mannheim e.V., Gartenschauweg 8, 68165<br />

Mannheim, www.reiter-verein-mannheim.de / rem Reiss-Engelhorn Museen, D 5, 68159 Mannheim, www.rem-mannheim.de / Rhein-Neckar-<br />

Zentrum Viernheim, Robert-Schumann-Str. 8, 68519 Viernheim, www.rhein-neckar-zentrum-viernheim.de / Roetzel Raumausstattung,<br />

Käfertaler Str. 27, 68167 Mannheim, www.roetzel-raumausstattung.de / Sanitherm, Hans-Thoma-Str. 89–99, 68163 Mannheim, www.sanithermmannheim.de<br />

/ Schuh-Keller KG, Wredestr. 10, 67059 Ludwigshafen, www.keller-klassik.de / Schuhschachtel, August-Bebel-Str. 4 a, 67227<br />

Frankenthal, Tel. 06233 – 2 84 44 / Segmüller, Seckenheimer Landstr. 252–256, 68163 Mannheim, www.segmueller.de / Sportiv Kampmann,<br />

Sofienstraße 25, 69115 Heidelberg, www.sportiv-kampmann.de / Stadt Bensheim, Kirchbergstr. 18, 64625 Bensheim, www.stadtkultur-bensheim.<br />

de / Stärk GmbH, Rheinhorststr. 16–20, 67071 Ludwigshafen, www.diestaerk.de / SWR, Wilhelm-Varnholt-Allee 5, 68165 Mannheim, www.swr.de<br />

/ Triptic, S-Quadrat-Konzepte GmbH, www.3d-spiegel.com, Will pools & wellness, Am Weidensatz 4, 76756 Bellheim, www.whirlpool-info.de /<br />

Willer Sanitär + Heizung GmbH, Oppauer Straße 81, 67069 Ludwigshafen, www.willergmbh.de / Zahnraum am Schloss, L 8, 1, 68161 Mannheim,<br />

www.zahnraum.de<br />

www.facebook.com/ubibene.eu<br />

Avantgarde Acoustik<br />

Nach mehr als einjähriger Umbauzeit ist der<br />

neue Master Showroom des Lautsprecher-<br />

Bauers aus Lautertal im Odenwald nun eröffnet.<br />

„Unser Showroom ist nicht nur das<br />

größte Hornstudio der Welt, sondern auch<br />

ein besonderer Ort der musikalischen Erlebnisse<br />

und Begegnungen“, erklärt Firmengründer<br />

Holger Fromme. Schon vor<br />

30 Jahren war der Klang-Fanatiker auf den<br />

Trichter gekommen, dass das Horn der natürlichste<br />

und effizienteste Schallverstär-<br />

ker ist, der sich denken lässt. Gemeinsam<br />

mit seinem Partner Matthias Ruff machte<br />

er sich an die Entwicklung, 1991 wurde<br />

Avantgarde Acoustik gegründet. Die außergewöhnlichen<br />

Klangskulpturen haben sich<br />

bis heute optisch kaum verändert, ihr High-<br />

Tech-Innenleben aber stetig optimiert. Die<br />

ihnen entströmenden Hörgenüsse kann die<br />

akustische Avantgarde nun im perfekten<br />

Ambiente erleben.<br />

www.avantgarde-acoustic.de<br />

leominda<br />

Der Mannheimer Künstler präsentierte seine<br />

Werke erstmals in Zermatt. Unter dem<br />

Motto „Discover“ waren nicht nur neueste<br />

Arbeiten zu sehen, sondern auch Gemälde<br />

aus den Serien Eden und Ripe & Juicy sowie<br />

eine große Bubbles-Installation. Bürgermeister<br />

Michael Grötsch ließ es sich nicht nehmen,<br />

ein Grußwort zu sprechen. Den rund 90<br />

Gästen in den Kunsträumen Zermatt erklärte<br />

er: „Wenn Sie an Mannheimer Kultur denken,<br />

dann kennen Sie jetzt nicht mehr nur<br />

die Musik der Söhne Mannheims, sondern<br />

auch die Bilder von Dietmar Brixy.“ Vom 23.<br />

März bis 11. Mai wird die Ausstellung in der<br />

Galerie Arrigoni in Baar im Schweizer Kanton<br />

Zug zu sehen sein.<br />

www.brixy.de<br />

Designerin Nina Blatz hat zu ihren handbestickten Polo-Shirts nun<br />

die passenden Accessoires entworfen. Seit kurzem gibt es Armbänder,<br />

Schlüsselanhänger und iPhone-Hüllen in hochwertigem Rindsleder<br />

in den Farben Leinenblau, Orange und Taupe, alle geprägt mit<br />

dem stilisierten Pferdekopf, der auch ihren Kleidungsstücken ihre<br />

Unverwechselbarkeit gibt und nicht nur Pferdefreunden gefällt. „Ich<br />

möchte mein Portfolio stetig erweitern und damit noch mehr Leute<br />

ansprechen“, begründet sie. Die in Deutschland gefertigten Accessoires<br />

kommen, so die Mannheimerin, „dem derzeitigen Drang nach<br />

Farbe nach, ohne aber allzu bunt zu sein.“<br />

www.leominda.de<br />

144 UBI BENE<br />

UBI BENE 145


ausblick<br />

Full-Service<br />

Agentur<br />

Die nächste ausgabe UBI BENE sommer 2<strong>01</strong>3<br />

erscheint am 6. Juni mit folgenden Themen:<br />

mobiles Internet<br />

Social-Media-<br />

Marketing<br />

Im Wein liegt die Wahrheit ...<br />

... aber auch jede Menge anderer Aromen und Inhaltsstoffe.<br />

Die Experten Martin Darting und Thomas Boxberger-von Schaabner<br />

schauen ins Glas. In einer neuen UBI BENE-Kolumne.<br />

App-<br />

Programmierung<br />

E-Mail-<br />

Marketing<br />

Am Wasser gebaut ...<br />

... haben einige Städte in der Metropolregion Rhein-Neckar. Was machen<br />

sie aus dieser Lage? UBI BENE stellt spannende Projekte vor.<br />

xmedias GmbH<br />

Werbeagentur<br />

Dudenstraße 12–26<br />

68167 Mannheim<br />

Telefon 0621.392 28 60<br />

info@xmedias.de<br />

www.xmedias.de<br />

Im Wagen vor mir ...<br />

... fährt zwar nicht Bertha Benz. Aber ihre Nachfahrinnen<br />

und Nachfahren, die in diesem Jahr in ihren liebevoll gepflegten<br />

Oldtimern zur Jubiläumsfahrt aufbrechen werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!