11.10.2014 Aufrufe

Glucose-6-Phosphat + ADP Glucose-6-Phosphat

Glucose-6-Phosphat + ADP Glucose-6-Phosphat

Glucose-6-Phosphat + ADP Glucose-6-Phosphat

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Biologie GK 11/2 (Helmich)<br />

Arbeitsblatt: Glycolyse in 9 Schritten<br />

Schritt 1: Phosphorylierung der <strong>Glucose</strong><br />

<strong>Glucose</strong> + ATP ---------> <strong>Glucose</strong>-6-<strong>Phosphat</strong> + <strong>ADP</strong><br />

Der 1. Schritt der Glycolyse ist die Übertragung eines <strong>Phosphat</strong>-Restes auf die <strong>Glucose</strong>. Dadurch wird das<br />

Molekül noch energiereicher als es schon ist. Das katalysierende Enzym heißt Hexokinase und kann durch<br />

das Reaktionsprodukt <strong>Glucose</strong>-6-<strong>Phosphat</strong> allosterisch gehemmt werden.<br />

Reaktionstyp:<br />

Energieaspekt:<br />

Gleichgewicht:<br />

Phosphorylierung; Übertragung einer <strong>Phosphat</strong>-Gruppe<br />

Mit der Phosphorylierung ist eine Anhebung der <strong>Glucose</strong> auf ein höheres<br />

Energieniveau verbunden (um ca. 16 kJ/mol).<br />

Das Gleichgewicht der Reaktion liegt auf der Produktseite.<br />

Schritt 2: Isomerisierung<br />

<strong>Glucose</strong>-6-<strong>Phosphat</strong> -----------> Fructose-6-<strong>Phosphat</strong><br />

Reaktionstyp:<br />

Isomerisierung<br />

Energieaspekt:<br />

Keine nennenswerte<br />

Änderung<br />

Im 2. Schritt entsteht ein Isomer des <strong>Glucose</strong>-6-<strong>Phosphat</strong>s, das Fructose-6-<strong>Phosphat</strong>.<br />

Hierbei wird lediglich die Struktur des Moleküls verändert; es wird weder Energie in das Molekül<br />

hineingesteckt, noch wird eine Oxidation durchgeführt.<br />

Gleichgewicht:<br />

Das Gleichgewicht liegt auf<br />

der Eduktseite.<br />

Man fragt sich natürlich, wieso dieser Schritt überhaupt notwendig ist. Dazu muß man wissen, daß das<br />

<strong>Glucose</strong>-<strong>Phosphat</strong> noch nicht energiereich genug für eine Spaltung in zwei Teilprodukte ist. Es muß erst<br />

noch eine weitere <strong>Phosphat</strong>gruppe in das Molekül eingeführt werden. Bei der <strong>Glucose</strong> ist das aber schlecht<br />

möglich, weil sie nur eine CH2OH-Gruppe hat (C-Atom 6). Die Fructose hat dagegen zwei solcher Gruppen<br />

(C-Atome 1 und 6) und kann daher auch noch einmal phosphoryliert werden - oh, jetzt habe ich ja schon den<br />

dritten Schritt verraten....<br />

Merke:<br />

Durch die Isomerisierung entsteht eine zweite CH2OH-Gruppe, die phosphoryliert<br />

werden kann.


Schritt 3: Phosphorylierung des Fructose-6-<strong>Phosphat</strong>s<br />

Fructose-6-<strong>Phosphat</strong> + ATP ---------> Fructose-1,6-diphosphat + <strong>ADP</strong><br />

Durch die Übertragung des zweiten <strong>Phosphat</strong>restes wird die Fructose so energiereich, daß die Spaltung im<br />

nächsten Schritt erfolgen kann.<br />

Das katalysierende Enzym dieses 3. Schritts heißt Phosphofructokinase und kann durch <strong>ADP</strong> aktiviert<br />

sowie durch ATP und Fettsäuren (!) gehemmt werden.<br />

Reaktionstyp:<br />

Energieaspekt:<br />

Gleichgewicht:<br />

Phosphorylierung<br />

Die Energie steigt um 16 kJ/mol<br />

keine Informationen vorhanden<br />

Schritt 4: Spaltung in kleinere Moleküle<br />

Fructose-1,6-Diphosphat ----------><br />

Glycerinaldehyd-<strong>Phosphat</strong> + Dihydroxyaceton-<strong>Phosphat</strong><br />

Schritt 4.1: Umwandlung in die Kettenform<br />

Hier handelt es sich um eine einfache Isomerisierung; <strong>Glucose</strong> und Fructose sowie ihre <strong>Phosphat</strong>e können<br />

sowohl in der Ringform wie auch in der Kettenform vorliegen.<br />

Für den folgenden Spaltungsschritt 4.2 muß das Fructose-1,6-diphosphat in der Kettenform vorliegen.<br />

Reaktionstyp:<br />

Energieaspekt:<br />

Gleichgewicht:<br />

Isomerisierung<br />

Keine nennenswerte Energieänderung<br />

Es liegen keine Informationen vor.


Schritt 4.2: Spaltung in kleinere Moleküle.<br />

Im 2. Teil des 4. Schrittes wird das Fructose-1,6-diphosphat-Molekül in ein Glycerinaldehyd-<strong>Phosphat</strong>- und ein<br />

Dihydroxyaceton-<strong>Phosphat</strong>-Molekül gespalten:<br />

Fructose-1,6-Diphosphat ----------><br />

Glycerinaldehyd-<strong>Phosphat</strong> + Dihydroxyaceton-<strong>Phosphat</strong><br />

Die Zeichnung macht deutlich, an welcher Stelle das Kettenmolekül dabei gespalten wird:<br />

Glycerinaldehyd-<strong>Phosphat</strong>- und Dihydroxyaceton-<strong>Phosphat</strong> können dabei ineinander umgewandelt werden.<br />

Das Gleichgewicht dieser hier nicht weiter aufgezeichneten Isomerisierungs-Reaktion befindet sich fast<br />

ausschließlich (96%) auf der Seite des Dihydroxyaceton-<strong>Phosphat</strong>s.<br />

Da aber das Glycerinaldehy-<strong>Phosphat</strong> durch Weiterreaktion ständig aus dem Medium entfernt wird, wird immer<br />

wieder neues Dihydroxyaceton-<strong>Phosphat</strong> in Glycerinaldehyd-<strong>Phosphat</strong> umgewandelt.<br />

Reaktionstyp:<br />

Energieaspekt:<br />

Spaltung eines Moleküls<br />

Keine nennenswerte Energieänderung<br />

Gleichgewicht: Das Gleichgewicht liegt stark auf der linken Seite (89%).<br />

Schritt 5 und 6: Oxidation und ATP-Gewinnung<br />

Glycerinaldehyd-<strong>Phosphat</strong> + NAD + <strong>ADP</strong> + Pi ----------><br />

Glycerat-<strong>Phosphat</strong> + ATP + NADH<br />

Im 5. und 6. Schritt der Glycolyse endlich wird das Glycerinaldehyd-<strong>Phosphat</strong> oxidiert.<br />

Das Glycerinaldehyd-<strong>Phosphat</strong> gibt ein Wasserstoffatom und ein Elektron (formal also ein Hydrid-Ion) an ein<br />

NAD + -Ion ab. Das NAD + wird zu NADH reduziert. Das <strong>Phosphat</strong> PO4 3- wird im 5. Schritt an den C3-Körper<br />

gebunden und im 6. Schritt an <strong>ADP</strong> abgegeben, welches zu ATP umgewandelt wird.<br />

Dabei verbleibt eines der vier Sauerstoffatome der PO4 3- -Gruppe im C3-Körper und oxidiert die Aldehyd-<br />

Gruppe zur Carboxyl-Gruppe.<br />

Die Oxidation des Glycerinaldehyd-<strong>Phosphat</strong>s ist eine exotherme Reaktion, welche soviel Energie liefert, wie<br />

zur Herstellung eines ATP-Moleküls aus <strong>ADP</strong> und <strong>Phosphat</strong> notwendig ist.<br />

Reaktionstyp:<br />

Energieaspekt:<br />

Gleichgewicht:<br />

Oxidation durch H-Entzug und O-Zufuhr<br />

Exotherme Reaktion, es wird soviel Energie abgegeben, daß ATP<br />

synthetisiert werden kann.<br />

Es liegen keine Informationen vor.


Die drei letzten Schritte werden in etwas kürzerer Form behandelt, da sie nicht mehr allzu<br />

kompliziert sind.<br />

Schritt 7: Isomerisierung<br />

Glycerat-3-<strong>Phosphat</strong> ----------> Glycerat-2-<strong>Phosphat</strong><br />

Im 7. Schritt lagert sich das Glycerat-3-<strong>Phosphat</strong> in das isomere Glycert-2-<strong>Phosphat</strong> um. Das Energieniveau<br />

der Zwischenprodukte ändert sich hierbei nicht bzw. nicht wesentlich. Ohne diese Isomerisierung kann<br />

der nächste Reaktionsschritt nicht ablaufen.<br />

Schritt 8: Dehydratisierung<br />

Glycerat-<strong>Phosphat</strong> ------------> Phospho-Enol-Pyruvat + Wasser<br />

Im 8. Schritt wird dem Glycerat-2-<strong>Phosphat</strong> ein Wasser-Molekül entzogen. Der Energiegehalt des<br />

Moleküls nimmt wegen der so erhaltenen Doppelbindung dabei noch einmal zu.<br />

Schritt 9<br />

PEP + <strong>ADP</strong> -------------> Pyruvat + ATP<br />

Im 9. Schritt entsteht das Endprodukt der Glycolyse, das Pyruvat:<br />

Die für die Bildung von ATP notwendige <strong>Phosphat</strong>-Gruppe stammt aus dem PEP-Molekül. Dies ist somit<br />

der 2. Schritt, bei dem ATP gebildet wird.<br />

Die Pyruvatkinase, das Enzym, welches diesen Schritt katalysiert, wird durch Fructose-1,6-<br />

diphosphat aktiviert und durch Citrat (ein sehr wichtiges Zwischenprodukt der aeroben <strong>Glucose</strong>-<br />

Oxidation) gehemmt. Weiterhin wird das Enzym durch Kalium- und Magnesiumionen aktiviert und durch<br />

Calciumionen, ATP und Fettsäuren gehemmt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!