11.10.2014 Aufrufe

Wunddehiszenz - Engelhardt Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Wunddehiszenz - Engelhardt Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

Wunddehiszenz - Engelhardt Lexikon Orthopädie und Unfallchirurgie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

drucken PDF<br />

PDF 02184<br />

<strong>Engelhardt</strong> (Hrsg.)<br />

<strong>Lexikon</strong> Orthopädie <strong>und</strong> <strong>Unfallchirurgie</strong><br />

<strong>W<strong>und</strong>dehiszenz</strong><br />

Synonyme<br />

Nahtinsuffizienz; W<strong>und</strong>ruptur<br />

Englischer Begriff<br />

Wo<strong>und</strong> dehiscence<br />

Definition<br />

Sek<strong>und</strong>äres Auseinanderweichen der W<strong>und</strong>ränder einer primär durch Naht oder Klammern verschlossenen<br />

Operationsw<strong>und</strong>e.<br />

Vorkommen<br />

Kann bei jeder primär durch aseptische Naht verschlossenen W<strong>und</strong>e auftreten, wobei aseptische <strong>und</strong> septische<br />

Gründe zugr<strong>und</strong>e liegen können. Aseptische Ursachen sind eine unzureichende Gewebeadaptation durch die<br />

Naht, Durchschneidung des Gewebes durch zu stark angezogene Nähte, allergische Reaktionen auf das<br />

Nahtmaterial. Die septische <strong>W<strong>und</strong>dehiszenz</strong> entsteht aufgr<strong>und</strong> einer Infektion in der W<strong>und</strong>e selbst, die zum<br />

Durchschneiden der Fäden führt <strong>und</strong> eine erneute Klaffung verursacht. Häufigste Erreger sind Staphylokokken.<br />

Diagnostik<br />

Gründliche Inspektion der W<strong>und</strong>e. Zeigt die W<strong>und</strong>e klinische Infektzeichen, ist von einer Infektion auszugehen.<br />

Wichtig ist weiterhin die Abnahme eines Abradats für die bakteriologische Untersuchung, um eine Infektion zu<br />

bestätigen oder auszuschließen. Unter laufender systemischer Antibiose sind negative Abstrichergebnisse<br />

kritisch zu bewerten.<br />

Weiterhin ist eine tiefe W<strong>und</strong>infektion auszuschließen. Hierzu kommen neben klinischer Untersuchung <strong>und</strong><br />

Labordiagnostik mit Blutbild, CRP <strong>und</strong> Blutsenkungsgeschwindigkeit die Sonographie <strong>und</strong> die<br />

Magnetresonanztomographie zur Anwendung.<br />

Differenzialdiagnose<br />

W<strong>und</strong>infektion; W<strong>und</strong>hämatom<br />

Therapie<br />

Chirurgisch<br />

Konservative/symptomatische Therapie<br />

Bei geringer <strong>W<strong>und</strong>dehiszenz</strong> ohne Infektionszeichen kann eine offene W<strong>und</strong>behandlung durchgeführt <strong>und</strong> die<br />

Granulation abgewartet werden. Temporäre Ruhigstellung.<br />

Medikamentöse Therapie<br />

Systemische antibiogrammgerechte Antibiose. Liegt (noch) kein Keimnachweis vor, erfolgt die kalkulierte<br />

Antibiotikatherapie (z. B. mit Cephalosporinen oder Penicillin).<br />

Operative Therapie<br />

Liegt keine Infektproblematik vor, ist die Revision der W<strong>und</strong>e mit W<strong>und</strong>randexzision, Entfernung von Nekrosen<br />

<strong>und</strong> Sek<strong>und</strong>ärnaht nach W<strong>und</strong>randmobilisation ausreichend. Einsendung intraoperativ gewonnenen Gewebes zur<br />

bakteriologischen Untersuchung.<br />

Liegt eine Infektproblematik vor, siehe W<strong>und</strong>infektion.<br />

file:///D|/RAW_TEST/all_pdf_drafts/to045010_<strong>W<strong>und</strong>dehiszenz</strong>.html[12.10.2010 08:13:29]


PDF 02184<br />

Nachsorge<br />

Inspektion der W<strong>und</strong>e bereits am ersten postoperativen Tag, um eine erneute Problematik frühzeitig zu<br />

erkennen. Postoperative Hochlagerung der sek<strong>und</strong>är genähten Extremitätenabschnitte sowie Ruhigstellung in<br />

entsprechenden Lagerungsschienen.<br />

Im weiteren Verlauf klinische Kontrolle der sek<strong>und</strong>ären W<strong>und</strong>heilung <strong>und</strong> der Laborparameter.<br />

Abschlusskontrolle nach vollständiger W<strong>und</strong>heilung, weitere Nachsorge nicht erforderlich.<br />

Autor<br />

Myriam Sandfort<br />

file:///D|/RAW_TEST/all_pdf_drafts/to045010_<strong>W<strong>und</strong>dehiszenz</strong>.html[12.10.2010 08:13:29]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!