11.10.2014 Aufrufe

Muskelrelaxantien, periphere - Engelhardt Lexikon Orthopädie und ...

Muskelrelaxantien, periphere - Engelhardt Lexikon Orthopädie und ...

Muskelrelaxantien, periphere - Engelhardt Lexikon Orthopädie und ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

drucken PDF<br />

PDF 01360<br />

<strong>Engelhardt</strong> (Hrsg.)<br />

<strong>Lexikon</strong> <strong>Orthopädie</strong> <strong>und</strong> Unfallchirurgie<br />

<strong>Muskelrelaxantien</strong>, <strong>periphere</strong><br />

Handelsnamen<br />

Tabelle 1.<br />

Wirkdauer nach 2 × ED95 Wirkstoff (Handelsname) Anschlagzeit<br />

nicht-depolarisierend<br />

kurz wirksam Mivacuriumchlorid (Mivacron) 2 min<br />

mittellang wirksam Atracuriumbesilat (Tracrium) 2–3 min<br />

Cisatracuriumbesilat (Nimbex)<br />

Rocuroniumbromid (Esmeron)<br />

Vecuroniumbromid (Norcuron)<br />

3–5 min<br />

1–2 min<br />

2–3 min<br />

lang wirksam Pancuroniumbromid (Pancuronium) 3–5 min<br />

depolarisierend<br />

kurz wirksam Suxamethoniumchlorid (Succinylcholin) 30–60 s<br />

Anwendungsgebiete/Indikationen<br />

Erleichterung der Intubation <strong>und</strong> des operativen Vorgehens.<br />

Wirkmechanismus<br />

<strong>Muskelrelaxantien</strong> binden an nikotinerge Acetylcholinrezeptoren <strong>und</strong> unterbrechen so die synaptische<br />

Übertragung von Nervenimpulsen an der neuromuskulären Endplatte. Depolarisierende <strong>Muskelrelaxantien</strong><br />

reagieren mit dem Rezeptor, die Ionenpermeabilität steigt <strong>und</strong> ein Depolarisationsblock resultiert. Nichtdepolarisierende<br />

<strong>Muskelrelaxantien</strong> blockieren den Rezeptor, ohne eine Depolarisierung auszulösen.<br />

Pharmakokinetik<br />

Succinylcholin wird nur durch die im Plasma vorkommende Pseudocholinesterase abgebaut. Daher wird die<br />

Wirkdauer des Succinylcholins von der Abdiffusion aus dem synaptischen Spalt in die Extrazellularflüssigkeit<br />

bestimmt. Eine Verminderung der wirksamen Plasmacholinesterase (Lebererkrankungen, Therapie mit<br />

Cholinesterasehemmern, Zytostatikatherapie, hohe Östrogenspiegel, atypische Plasmacholinesterase) führt<br />

entsprechend zu einer Wirkungsverlängerung.<br />

Nicht-depolarisiernde <strong>Muskelrelaxantien</strong> werden zum Teil renal <strong>und</strong> biliär ausgeschieden. Die Elimination kann<br />

bei Patienten mit Nieren- <strong>und</strong> Lebererkrankungen reduziert sein. Cholinesterasehemmer wirken antagonistisch.<br />

Nebenwirkungen<br />

Depolarisierende <strong>Muskelrelaxantien</strong>: parasympathomimetische Wirkung (kardiale Arrhythmien), Hyperkaliämie,<br />

Anstieg des intraokulären Drucks, Anstieg des intrakraniellen Drucks, intragastraler Druckanstieg, Kontrakturen<br />

file:///D|/RAW_TEST/all_pdf_drafts/to025530_<strong>Muskelrelaxantien</strong>,%20<strong>periphere</strong>.html[12.10.2010 07:23:55]


PDF 01360<br />

bei myotonischen Muskelerkrankungen, Myalgien, Myoglobinurie, maligne Hyperthermie, Histaminfreisetzung.<br />

Nicht-depolarisierende <strong>Muskelrelaxantien</strong>: kardiovaskuläre <strong>und</strong> vegetative Effekte, Histaminfreisetzung,<br />

allergische Reaktionen.<br />

Autor<br />

Markus Lerner<br />

file:///D|/RAW_TEST/all_pdf_drafts/to025530_<strong>Muskelrelaxantien</strong>,%20<strong>periphere</strong>.html[12.10.2010 07:23:55]

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!