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Elektromagnetische Induktion - Gymnasium Horkesgath

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Protokoll der Physikstunde vom 26.02.2004<br />

<strong>Induktion</strong><br />

(<strong>Elektromagnetische</strong> <strong>Induktion</strong>)<br />

Fabian Wartzek<br />

Krefeld, den 29.11.04<br />

1. Teil:<br />

Versuch:<br />

Wir haben eine Spule mit 1200 Wdg. an ein Voltmeter<br />

angeschlossen. Die Empfindlichkeit betrug 100 mV. Dann haben wir<br />

einen Hufeisenmagneten in die Spule eingeführt. Zur besseren<br />

Anschaulichkeit haben wir anschließend den Nullpunkt in die Mitte der<br />

Skala gelegt.<br />

Beobachtung: Beim Bewegen des Magneten schlug das Voltmeter aus.<br />

Nordpol rein Ausschlag ins Negative<br />

raus Ausschlag ins Positive<br />

Südpol rein Ausschlag ins Positive<br />

raus Ausschlag ins Negative<br />

Der Ausschlag betrug jeweils ca. 20 mV<br />

Wir stellten fest das je ruckartiger (schneller) man den Magneten<br />

bewegte, desto stärker war der Ausschlag. Folglich gab es keinen<br />

Ausschlag, wenn man den Magneten nicht bewegte.<br />

Es war ebenfalls egal, ob man den Magneten bewegte oder die<br />

Spule.<br />

2. Teil:<br />

Versuch:<br />

Wir haben statt des Hufeisenmagneten der 1. Spule eine gleich große<br />

2. Spule gegenüber gesetzt, die über einen Schalter an und aus zu<br />

schalten und an einen Trafo angeschlossen war.<br />

Zuerst führten wir den Versuch ohne einen Eisenkern in der 2. Spule<br />

durch.<br />

Beobachtung: Ohne Eisenkern betrug der Ausschlag nur ca. 5 mV. Beim<br />

Einschalten ins Positive und beim Ausschalten ins Negative.<br />

Mit Eisenkern gab es beim Einschalten einen Vollausschlag ins<br />

Negative (min. 50 mV). Der Ausschlag beim Ausschalten ins<br />

Positive war ein wenig schwächer.


Protokoll der Physikstunde vom 26.02.2004<br />

Erklärung:<br />

Fabian Wartzek<br />

Krefeld, den 29.11.04<br />

Im folgenden wird v s als Geschwindigkeit des Leiters senkrecht zum magnetischen<br />

Feld B verwendet. e ist die Elementarladung eines Elektrons. A s die<br />

Querschnittsfläche senkrecht zu B. n ist die Anzahl der Windungen der Spule.<br />

Wie wir bereits bei den Versuchen festgestellt hatten, brachte immer eine<br />

Veränderung des B-Feldes den Ausschlag. Beim 1. Versuch durch die Bewegung<br />

des Magneten, beim 2. Versuch durch das Ein- und Ausschalten des Magneten.<br />

Nun gibt es in der Literatur zwei Ansätze das Phänomen der <strong>Induktion</strong> zu erklären.<br />

Der erste benutzt als Erklärung die Lorentzkraft. Hierbei wird angenommen, dass die<br />

Elektronen eine Kraft (die Lorentzkraft) erfahren, die sie dazu bringt sich zu<br />

verlagern. Dadurch entsteht ein elektrisches Feld, das dieser Kraft entgegenwirkt.<br />

Dies ist ähnlich der Erklärung für die Hall-Spannung. Gilt aber nur, wenn ich einen<br />

Leiter senkrecht zu den B-Feldlinien bewege.<br />

Es ergibt sich hier nach folgende Formel:<br />

F = B * e * v<br />

F<br />

L<br />

el<br />

= e * E<br />

s<br />

B * e * vs<br />

= e * E<br />

Da B an jeder Stelle konstant ist, muss auch E an jeder Stelle konstant sein.<br />

Also gilt:<br />

U ind<br />

= E * d<br />

Aus:<br />

B * v = s<br />

E<br />

folgt:<br />

U<br />

ind<br />

= B * d * v s<br />

(d= Länge des Leiterstücks)<br />

Die Deduktion der Formel für die Flächenänderung erspare ich mir an dieser Stelle,<br />

da sie den Rahmen des Stundenprotokolls endgültig sprengen würde. Zu finden ist<br />

sie auf den Seiten 57 und 58 unseres Physikbuches (Dorn Bader Physik 12/13).<br />

Sie lautet:<br />

∆As<br />

U<br />

ind<br />

= n * B *<br />

∆t<br />

Wenn nun andere Versuche betrachtet werden gerät die Erklärung mit Hilfe der<br />

Lorentzkraft an ihre Grenzen. Bereits unseren zweiten Versuch kann sie nicht<br />

erklären. Hier spielt anscheinend die Änderung der magnetischen Flussdichte B eine<br />

Rolle.<br />

Experimentell nachgewiesen ergibt sich folgender Zusammenhang:<br />

∆B<br />

U<br />

ind<br />

~ n * As<br />

*<br />

∆t<br />

Es folgt also, dass in einer Spule mit n Windungen, welche in einem sich zeitlich<br />

ändernden Magnetfeld B befindet (A s = const.), eine Spannung induziert wird, die wie<br />

folgt berechnet wird:<br />

∆B<br />

U<br />

ind<br />

( t)<br />

= n * As<br />

*<br />

∆t<br />

Somit haben wir nun zwei Ursachen für die <strong>Induktion</strong>sspannung kennen gelernt. 1.<br />

Die Änderung der Fläche und 2. die Änderung der magnetischen Flussdichte.


Protokoll der Physikstunde vom 26.02.2004<br />

Zu 1. ergibt sich für die momentane <strong>Induktion</strong>sspannung<br />

∆A<br />

•<br />

s<br />

U<br />

ind1(<br />

t)<br />

= n * B * lim = n * B * As<br />

( t)<br />

∆t→o<br />

∆t<br />

analog dazu erhalten wir für 2.:<br />

•<br />

U<br />

ind 2<br />

( t)<br />

= n * As<br />

* B(<br />

t)<br />

Treten diese beiden Ursachen gleichzeitig auf, erhält man für die<br />

<strong>Induktion</strong>sspannung:<br />

Fabian Wartzek<br />

Krefeld, den 29.11.04<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

U<br />

ind<br />

( t)<br />

= U<br />

ind1(<br />

t)<br />

+ U<br />

ind 2<br />

( t)<br />

= n * B * As<br />

( t)<br />

+ n * As<br />

* B(<br />

t)<br />

= n *(( B(<br />

t) * As<br />

( t)<br />

+ As<br />

( t) * B(<br />

t))<br />

Nach der Produktregel der Differentialrechnung:<br />

•<br />

U<br />

ind<br />

( t)<br />

= n *( B(<br />

t) * As<br />

( t))<br />

Michael Faraday bezeichnete das Produkt B(t)*A s (t) als „magnetischen Fluss“ <br />

Weil es für ihn als Maß dafür galt wie viele Feldlinien durch einen bestimmten<br />

Querschnitt gehen. Faraday nahm damals fälschlicherweise an, dass man die<br />

Feldlinien wie Seile zählen könne. Nach Faraday ist also die Änderung der Menge an<br />

Feldlinien, die durch einen bestimmten Leiterquerschnitt gehen, für die<br />

<strong>Induktion</strong>sspannung verantwortlich.<br />

Die Definition des magnetischen Flusses ist also:<br />

Φ = B( t) * As<br />

( t)<br />

Die <strong>Induktion</strong> kann man also nun durch die Änderung der magnetischen Flussdichte<br />

erklären. Also entweder Durch die Änderung der Querschnittsfläche senkrecht zu B<br />

oder durch Änderung des magnetischen Feldes.<br />

∆Φ<br />

U ind<br />

( t)<br />

= n *<br />

∆t<br />

Unter Betrachtung das ält man für die<br />

Momentanspannung:<br />

U ind<br />

•<br />

Φ<br />

( t)<br />

= n * ( t)<br />

Bei genauerer Betrachtung würde man feststellen, dass die <strong>Induktion</strong>sspannung so<br />

gepolt ist das sie durch ihren Strom ihrer Ursache entgegenwirkt. Dies ist das<br />

lenzsche Gesetz.

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