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09/2011 - Bayerischer Turnspiel- Verband

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Faustball International<br />

Eine Goldmedaille zum Geburtstag<br />

Deutschland holt sich nach 16 Jahren wieder den Titel<br />

Der 13. August <strong>2011</strong>, ein ganz besonderer<br />

Tag: Ganz Deutschland erinnert sich<br />

an den Mauerbau vor 50 Jahren, Fabian<br />

Sagstetter wird 21 Jahre und schenkt sich<br />

selbst den Weltmeistertitel zum Geburtstag.<br />

Im Finale im Waldstadion zu Pasching<br />

triumphiert das deutsche Team mit<br />

4:2 über Gastgeber und Titelverteidiger<br />

Österreich.<br />

Im deutschen Kader standen der Unterfranke<br />

Fabian Sagstetter (TV Schweinfurt-<br />

Oberndorf) und der „Wahlbayer“ Steve<br />

Schmutzler (MTV Rosenheim). Beide<br />

nannten zu Beginn einhellig als Ziel den<br />

Titelgewinn. Ausschlaggebend für die Nominierung<br />

des jungen Fabian Sagstetter<br />

war für Bundestrainer Olaf Neuenfeld neben<br />

seiner Schnelligkeit vor allem sein<br />

Spielverständnis: „Fabian ist ein hochintelligenter<br />

Spieler, von der Spielintelligenz<br />

einfach Weltklasse. Fabian ist schnell und<br />

wendig in der Abwehr, er kann angreifen,<br />

er kann zuspielen. Das einzige, was ihm<br />

noch fehlt, ist Erfahrung.“ An dem Angreifer<br />

Steve Schmutzler schätzt er auch seine<br />

Defensivstärke: „Er ist antrittsschnell<br />

und kämpferisch stark. Er nimmt auch<br />

Bälle unter der Grasnarbe, was für einen<br />

Angreifer normalerweise nicht selbstverständlich<br />

ist.“<br />

Typisch Salzburger Wetter, der berühmt,<br />

berüchtigte „Schnürlregen“ empfing das<br />

deutsche Team zur Vorrunde der 13.<br />

Faustballweltmeisterschaft in der Mozart-<br />

Stadt. Vom Wetter unbeeindruckt löste die<br />

Mannschaft die Pflichtaufgaben gegen<br />

Japan und Italien mit jeweils 3:0 und qualifizierte<br />

sich souverän als Gruppenerster<br />

für die Zwischenrunde. Dort erwartete die<br />

deutschen Spieler als erstes Chile, das<br />

ebenfalls mit 3:0 besiegt wurde. Nun stand<br />

mit dem Spiel gegen die Schweiz der erste<br />

Härtetest an. Und dieser ging bei<br />

schwierigen Platzverhältnissen mit 0:3<br />

gründlich daneben. Zu keinem Zeitpunkt<br />

fand die deutsche Fünf ein Mittel gegen<br />

die Angriffschläge von Cyril „Fausto“<br />

Schreiber und die deutschen Angriffe wurden<br />

ein ums andere Mal von der eidgenössischen<br />

Hintermannschaft entschärft.<br />

Auch Spielerwechsel und Aufstellungsvarianten<br />

blieben wirkungslos. Bundestrainer<br />

Olaf Neuenfeld bescheinigte im Interview<br />

direkt nach dem Spiel dem Schweizer<br />

Hauptangreifer Weltmeisterform. Doch<br />

während sich die deutschen im Laufe des<br />

Turniers steigern sollten, reichte es für die<br />

Schweiz am Ende nur zu Platz fünf.<br />

Die weiteren Spiele der Zwischenrunde<br />

fanden in Kremsmünster statt. Und dort<br />

wartete als nächster Gegner Argentinien.<br />

Hier konnte Fabian Sagstetter seine Angreiferqualität<br />

unter Beweis stellen. Er war<br />

es, der mit einer Kurzen den Matchball<br />

zum 3:0 Sieg über die Südamerikaner<br />

verwandelte. Vergessen war die Niederlage<br />

vom Vortag. Am Abend stand dann<br />

noch die Begegnung gegen Brasilien an.<br />

In diese ging die deutsche Fünf mit breiter<br />

Brust, hatte man die seleção in der<br />

Vorbereitung zur WM zweimal deutlich<br />

geschlagen. Doch diesmal drehte das<br />

beste südamerikanische Team den Spieß<br />

um und gewann mit 3:1. Der Bundestrainer<br />

sah vor allem Schwächen im Zuspiel<br />

als Ursache für die Niederlage. So musste<br />

Patrick Thomas gegen die starke Abwehr<br />

der Brasilianer immer wieder aus 6<br />

bis 8 Meter angreifen und<br />

konnte somit nicht, wie gewohnt,<br />

punkten. Damit war<br />

man im letzten Spiel gegen<br />

Österreich unter Zugzwang,<br />

da als Vierter der<br />

Zwischenrunde im Halbfinale<br />

wieder die Nachbarn<br />

warten würden, und das<br />

wollte man, nach Vorgabe<br />

von Olaf Neuenfeld, unbedingt<br />

vermeiden In diesem<br />

Spiel war die Schwäche<br />

Daumen hoch für die Weltmeister: Steve Schmutzler (li) und Fabian Sagstetter<br />

des Vortages die Stärke. Nahezu alle Zuspiele<br />

waren in Leinennähe, so dass Steve<br />

Schmutzler, der den Hauptangriff übernahm,<br />

sein geliebtes Spiel an der Leine<br />

aufziehen konnte, gegen das die Österreicher<br />

kein Mittel fanden. Die deutsche<br />

Mannschaft hingegen stand mit einer vorgezogenen<br />

Mittelposition sicher in der<br />

Abwehr. So kassierten die bisher ungeschlagenen<br />

Österreicher die erste Niederlage<br />

des Turniers mit 1:3 gegen Deutschland.<br />

Im Viertelfinale kam es zum erneuten<br />

Aufeinandertreffen mit Chile. Der am Vortag<br />

überragende Steve Schmutzler konnte<br />

sich mit seinem kurzen Spiel, auf das<br />

sich die Südamerikaner gut eingestellt<br />

hatten, diesmal nicht durchsetzen. So<br />

ging der erste Satz mit 11:8 verloren. Bundestrainer<br />

Olaf Neuenfeld wechselte für<br />

Schmutzler Patrick Thomas ein und zog<br />

Mittelspieler Fabian Sagstetter wieder vor.<br />

Diese taktischen Umstellungen brachten<br />

die Wende und das deutsche Team gewann<br />

die drei folgenden Sätze souverän.<br />

Das Halbfinale war erreicht. Hier kam es<br />

zur Revanche gegen Brasilien. Und diese<br />

glückte mit 3:1. Eine sichere Abwehr um<br />

Mittelspieler Fabian Sagstetter und eine<br />

hohe Quote der beiden deutschen Angreifer<br />

Patrick Thomas und Lukas Schubert<br />

waren die Garanten für den Einzug ins<br />

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