Nr. 10 / 17.05.2013 - Marquartstein
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<strong>Marquartstein</strong> - <strong>10</strong> -<br />
<strong>Nr</strong>. <strong>10</strong>/13<br />
Mittwoch, 22.05.13<br />
11.30 Uhr - 12.30 Uhr Sprechstunde Diakon Soergel im<br />
Grassau, Birkenweg 1 (Caritas)<br />
Donnerstag, 23.05.13<br />
17.30 Uhr Freundeskreis Diakonie<br />
Sonntag, 26.05.13, Trinitatis<br />
9.30 Uhr Gottesdienst (Prädikant Stefan Sachs)<br />
kein Jugendcafé<br />
Montag, 27.05.13<br />
11 Uhr Sprechstunde Diakon Michael Soergel<br />
Mittwoch, 29.05.13<br />
11.30 Uhr - 12.30 Uhr Sprechstunde Diakon Soergel in<br />
Grassau, Birkenweg 1<br />
Sonntag, 02.06.13<br />
9.30 Uhr Gottesdienst mit Feier des Hl. Mahles (Pfr.<br />
Josef Höglauer)<br />
9.30 Uhr Kindergottesdienst<br />
Energie-Karte für das Achental erstellt<br />
Wolfgang Wimmer, Geschäftsführer des Ökomodell Achental,<br />
präsentierte am vergangenen Wochenende auf dem Bioenergietag<br />
mit der Eröffnung des neuen Heizwerks in Grabenstätt,<br />
die neu erstellte Energiekarte. In dem Flyer wird auf einer illustrierten<br />
Landkarte die Vielfalt der Standorte erneuerbarer Energien<br />
im Achental abgebildet. Die Energiekarte will dabei die<br />
Potentiale und die bisherigen Erfolge der Region im Ausbau mit<br />
Erneuerbarer-Energien sichtbar machen. Des Weiteren soll für<br />
Touristen und auch Einwohner des Achentals ein alternatives<br />
und zugleich spannendes Freizeitangebot präsentiert werden.<br />
Die Karten werden an den Tourist-Informationen sowie den<br />
Rathäusern der Ökomodell Gemeinden an Einheimische und<br />
Interessierte ausgegeben.<br />
Energieautarkie bis 2020 - dieses ehrgeizige Ziel hat sich das<br />
Ökomodell Achental auf die Fahnen geschrieben. Langfristig<br />
soll die Region, unabhängig von den großen Wettbewerbern,<br />
lokale Energieversorger aufbauen um damit die maximale Wertschöpfung<br />
in der Region zu halten. Als eine von 21 deutschlandweit<br />
ausgezeichneten Bioenergie-Regionen wird dabei der<br />
Ausbau des Wirtschaftszweiges Bioenergie und der Aufbau<br />
regionaler Netzwerke vorangetrieben um die wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Raumes zu fördern. Um diese Anstrengungen<br />
zu veranschaulichen wurde die Energie-Karte Achental entwickelt.<br />
Charakteristische Symbole kennzeichnen die verschiedenen<br />
Standorte im Bereich Photovoltaik, Wasserkraft, Holz,<br />
Windkraft, Biogas und Wärmeversorgung im Achental. Als<br />
alternatives Freizeitangebot locken die Standorte entlang des<br />
Achental-Radweges nicht nur Fachbesucher, sondern auch<br />
interessierte Einheimische zur Besichtigung. So können sich<br />
die Besucher nicht nur mit dem Thema erneuerbare Energien<br />
im Urlaub beschäftigen, sondern eine Idee mit nach Hause nehmen,<br />
wie die Energiewende auch in der eigenen Heimatregion<br />
umgesetzt werden könnte. Demnächst wird die Energie-Karte<br />
Achental auch interaktiv auf der Homepage des Ökomodells<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Geplante Fließgewässerkraftwerke entlang<br />
der Tiroler Achen auf technische und<br />
wirtschaftliche Plausibilität geprüft<br />
Sickerströmungsberechnung in Auftrag gegeben<br />
In der letzten Gesamtvorstandssitzung berieten die Vorstände<br />
des Ökomodells Achental über die weitere Vorgehensweise zu<br />
den geplanten Fließgewässerkraftwerken entlang der Tiroler<br />
Achen. Hauptpunkt der Versammlung stellte die Machbarkeitsuntersuchung<br />
zur energetischen Nutzung der Tiroler Achen dar.<br />
Die Machbarkeitsuntersuchung wurde von Experten auf Plausibilität<br />
in den Bereichen Technik und Wirtschaftlichkeit geprüft.<br />
Weiter wurde die Erstellung einer Sickerströmungsberechnung<br />
für den möglichen Standort in Übersee beschlossen.<br />
Grabenstätt - Die vierzehn Gesamtvorstandsmitglieder des<br />
Ökomodells Achental kamen im Rathaus in Grabenstätt zusammen<br />
um sich über die geplante energetische Nutzung der Tiroler<br />
Achen und die weiteren Schritte zu beraten. Die bereits<br />
durchgeführte Machbarkeitsuntersuchung wurde einer Plausibilitätsprüfung<br />
unterzogen. Die Experten Dr. Werner Weber,<br />
vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband, und Günther<br />
Hartmann, Ingenieur für Tief-und Wasserbau aus Seebruck,<br />
untersuchten die angefertigte Machbarkeitsstudie in den Punkten<br />
technische Realisierbarkeit aller Anlagenteile und deren<br />
Wirtschaftlichkeit.<br />
Hr. Hartmann stellte im ersten Punkt den Anwesenden die<br />
Vor- und Nachteile der dargestellten Fließgewässerkraftwerke<br />
vor. Den Anfang machte dabei die Turbinentechnik mit den<br />
Anbietern HydroMatrix und Steamdiver, welche als sehr solide<br />
eingeschätzt wurden. Als großen Vorteil der Turbinentechnik<br />
nannte er die Möglichkeit während <strong>10</strong> Monaten im Jahr Wartungsarbeiten<br />
an einer der Turbinen vornehmen zu können,<br />
ohne dass die Jahreserzeugung beeinträchtigt wird. Ein mittlerweile<br />
in der Praxis sehr erprobtes Anlagenteil sind Schlauchwehre.<br />
Die vorgesehenen Schlauchwehre wurden bereits<br />
weltweit über <strong>10</strong>0-mal erprobt und derzeit befinden sich ca.<br />
2.500 Wehre im Betrieb. Die Funktionalität kann dadurch gut<br />
nachgewiesen werden. Desweiteren ging Hartmann auf die<br />
mögliche Anbringung von Seilrechen, die an der Universität<br />
Innsbruck entwickelt wurden, ein. Diese Technik bietet interessante<br />
Lösungsansätze mehrerer Probleme, so Hartmann, und<br />
konnte auch in Laborversuchen gute Ergebnisse nachweisen.<br />
Die Technik wurde bisher jedoch noch nicht im Einsatz in freier<br />
Natur erprobt. Allerdings gibt es auch erprobte alternativen<br />
zum Einsatz der Seilrechen. Als gegeben sieht er den leichten<br />
Anstieg des Grundwasserspiegels im unmittelbaren Anlagenumfeld,<br />
welchem mit Gegenmaßnahmen entgegengewirkt werden<br />
kann. Dies könnte aber leicht durch bestehende Technik<br />
umgesetzt werden, wie dies Vielfach an bestehenden Anlagen<br />
praktiziert wird. An den geplanten Standorten sind ebenfalls<br />
Fischaufstiegshilfen geplant, die die Wanderung der Fische<br />
flussauf- und flussabwärts gewährleisten. Durch Messungen<br />
kann die Funktionalität eines solchen Schlitzpasses nachgewiesen<br />
werden. „Insgesamt geben die in der Machbarkeitsstudie<br />
dargestellten Fließgewässerkraftwerke den derzeitigen Stand<br />
der Technik und des ökologischen Wasserbaus wieder“, so<br />
Hartmanns zusammenfassende Einschätzung.<br />
Die Prüfung der Wirtschaftlichkeit wurde von Dr. Werner Weber<br />
vom Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband durchgeführt.<br />
In einer aufwendig erstellen Kostensimulation wurde die Rentabilität<br />
der geplanten Fließgewässerkraftwerke entlang der Tiroler<br />
Achen in einem Amortisationszeitraum von 20 Jahren dargestellt.<br />
Insgesamt wird von einer Investitionssumme von etwa<br />
6 Millionen Euro pro Standort ausgegangen. Um realistische<br />
Entwicklungen mit einzubeziehen wurde eine durchschnittliche<br />
Inflationsrate von 2,5 % pro Jahr sowie ein nach der EEG-Vergütung<br />
unterstellter Marktpreis von 4,5ct/kWh veranschlagt.<br />
Weber weist jedoch darauf hin, dass die Entwicklung des<br />
Strompreises nicht vorhersehbar ist und nur von einem Schätzwert<br />
ausgegangen werden muss.<br />
Als abschließendes Ergebnis der Sitzung wurde die Erstellung<br />
einer Sickerströmungsberechnung beschlossen. Das Ergebnis<br />
soll Aufschluss darüber bringen, wie sich der Betrieb der<br />
geplanten Fließgewässerkraftwerke auf den Grundwasserspiegel<br />
im Umfeld auswirkt. Exemplarisch hierfür wurde der mögliche<br />
Standort in Übersee ausgewählt. In einem Vorgespräch<br />
mit den Bauernobmännern der Ökomodell-Mitgliedsgemeinden<br />
wurde von den Bürgermeistern und der Geschäftsleitung des<br />
Ökomodells zugesichert, die Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel<br />
zu untersuchen und die Hochwassersicherheit durch<br />
geeignete Maßnahmen zu gewährleisten.