07.10.2014 Aufrufe

C43 und D03 - Tumorzentrum - Universitätsklinikum Erlangen

C43 und D03 - Tumorzentrum - Universitätsklinikum Erlangen

C43 und D03 - Tumorzentrum - Universitätsklinikum Erlangen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

IV.<br />

Darstellung einzelner Tumorentitäten<br />

Nürnberger Land (52%) <strong>und</strong> Nürnberg Stadt (61%). Mit insgesamt 415<br />

dokumentierten Fällen in 2007 ist im Vergleich zu 2005 eine weitere Zunahme von<br />

58 Fällen zu verzeichnen, wobei die Abb. 89 den kontinuierlichen Anstieg der<br />

gemeldeten Neuerkrankungen über die letzten 10 Jahre dokumentiert. In 2007 stieg<br />

die Vollzähligkeit in Bezug auf die zu erwarteten Fälle auf 76% an, was die<br />

Verbesserung in der Meldedisziplin eindrücklich reflektiert.<br />

Enteckungsrate/Lokalisation<br />

Die Kohorte der Patienten mit Malignem Melanom (Abb. 90) von 1998 bis 2007<br />

umfasst 2.628 Melanompatienten, dabei exakt die gleiche Zahl an Männern <strong>und</strong><br />

Frauen. Deutschlandweit wird eine ca. 20% höhere Inzidenz für das weibliche<br />

Geschlecht mitgeteilt (1), die auch international zutrifft (2). Das für unsere Kohorte<br />

ermittelte mediane Erkrankungsalter von 61 Jahren für Männer <strong>und</strong> 58 Jahren für<br />

Frauen entspricht sehr genau den nationalen Daten (3). Abb. 91 verdeutlicht noch<br />

einmal, dass es sich beim Melanom auch in Mittelfranken nicht um eine Alterserkrankung<br />

handelt, da 60% der gemeldeten Patienten jünger als 65 Jahre alt sind.<br />

Relevante Erkrankungsraten sehen wir bereits ab dem 20. Lebensjahr (Abb. 90). Die<br />

Lokalisation des primären Melanoms in der Patientenkohorte für Mittelfranken (Abb.<br />

92) zeigt das weltweit typische Verteilungsmuster mit einer Prädominanz des<br />

Rumpfes bei den Männern sowie der Unterschenkel bei den Frauen.<br />

Tumortypen/Stadien<br />

Die verschiedenen histologischen Typen aller neu diagnostizierten Melanome in<br />

Patienten Mittelfrankens sind in Abb. 93 vergleichend über die Jahre 1998 – 2007<br />

dargestellt. Dabei fällt ins Auge, dass der Anteil der Melanome ohne nähere<br />

Angaben (MM o.n.A.) in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen ist <strong>und</strong> in 2007<br />

mehr als 30% ausmacht. In diesen Fällen konnte entweder histologisch keine<br />

Klassifikation getroffen werden bzw. es fehlten entsprechende Angaben, oder es<br />

wurden Metastasen eines Melanoms ohne nachweisbaren Primärtumor gemeldet.<br />

Der Anteil an Melanomerkrankungen ohne Primärtumor (CUP, Cancer with Unknown<br />

Primary) zeigt weltweit eine Zunahme, die wahrscheinlich auf eine verbesserte<br />

immunhistologische Diagnostik der Metastasen zurückzuführen ist bei bekannter<br />

Regressionsneigung der primären Melanome. (Anmerkung: Überraschend war die<br />

Information durch das AJCC [American Joint Committee on Cancer melanoma<br />

staging system] auf dem Melanomweltkongress 2009 in Wien, dass die Prognose<br />

des metastasierten Melanoms in vergleichbaren Stadien III <strong>und</strong> IV für Melanompatienten<br />

mit CUP günstiger ist als für Patienten mit diagnostiziertem Primarius. Als<br />

Erklärung diskutiert wird die Regression des Primärtumors bei den Patienten als<br />

Folge einer Immunantwort, die den weiteren Verlauf günstig beeinflusst.)<br />

Unter den eindeutig klassifizierten Melanomen in Mittelfranken dominiert mit ca. 50%<br />

die Untergruppe des „Oberflächlich spreitenden Melanoms“ (SSM), wie es auch im<br />

Zentralregister Malignes Melanom Tübingen (1983 – 1995) (3) für den gesamten<br />

<strong>Tumorzentrum</strong> der Universität <strong>Erlangen</strong>-Nürnberg<br />

112 Qualitätsbericht 2009

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!