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8 TULFER GEMEINDEBLATT • DEZEMBER 2010 Die Grundsäulen christlichen Lebens und Glaubens Teil 1 Jeder Mensch braucht solide Grundlagen (auch finanzielle), um mit einer gewissen Sicherheit und Zufriedenheit leben zu können. Zu diesen Grundlagen zählen auch geistigspirituelle Fundamente des Lebens. So kennt auch der christ - liche Glaube ein solches Fundament, das aus zwei grund - legenden christlichen Wahrheiten besteht. Das II. Vatikanische Konzil hat 1964 in seinem Dekret über den Ökumenismus (Art. 1) diese Grundgemeinsamkeit aller Christen so ausgedrückt: „Die ökumenische Einheitsbewegung aller Christen wird von Menschen getragen, die den dreieinigen Gott anrufen und Jesus als Herrn und Erlöser bekennen.“ In der Kirchenkonstitution dieses Konzils (Art. 15) steht: „Die (noch getrennten) Christen glauben in Liebe an Christus, den Sohn Gottes und Erlöser.“ Damit hat diese große katholische Kirchenversammlung die Basisformel des Ökumenischen Rates der Kirchen aus dem Jahr 1961 aufgenommen, in der es heißt: „Der Ökumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von Kirchen, die den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen und darum gemeinsam zu erfüllen trachten, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geburtsgrotte in der Geburtskirche in Bethlehem Geistes.“ (Der Ökumenische Rat der Kirchen ist ein Zusammenschluss von protestantischen und orthodoxen Kirchen und ist die bedeutendste Organisation der Ökumenischen Bewegung mit Sitz in Genf. Seit 1965 bestehen enge Kontakte zur römisch-katholischen Kirche.) Die erste grundlegende Wahrheit, an die Christen glauben, ist also das Bekenntnis zu Jesus Christus, den sie als Herrn, Erlöser und Sohn Gottes bekennen. Die deutsche Bezeichnung „Herr“ steht für das griechische Wort „Kyrios“, das in der griechischen Übersetzung des Alten/Ersten Testamentes, die bereits um 130 v. Chr. vorliegt, die Übersetzung des alttestamentlichen Gottesnamens ist. Jesus Christus ist Gottes Sohn: Was bedeutet dieses Bekenntnis? In einem Zentralstück des Matthäusevangeliums (Mt 16,13-17) stellt Jesus seinen Jüngern zuerst die Frage: „Für wen halten die Leute den Menschensohn?“ Die Leute halten Jesus für irgendeinen Propheten, also für einen besonders begnadeten Gesandten Gottes, für mehr nicht. Jedenfalls erfassen die Leute das, was Jesus eigentlich ist, nicht. Dann fragt Jesus die Jünger nach ihrer Meinung: „Ihr aber, für wen haltet ihr mich?“ Petrus antwortet als Sprecher der Jünger mit dem Gemeinde - bekenntnis, das alle Jünger schon nach dem Seewandel Jesu im Boot ausgesprochen haben (Mt 14,33): „Du bist der Christus (der Messias), der Sohn des lebendigen Gottes!“ Christus ist Gottes eigener Sohn, in dem der lebendige Gott in der Geschichte mit den Menschen, mit uns, handelt. So ist die Geburt Jesu schon angekündigt: „Man wird ihm den Namen Immanuel geben, das heißt übersetzt: Gott ist mit uns.“ (Mt 1,23). Jesus, der Zimmermannssohn aus Nazaret, ist der Sohn des lebendigen Gottes – eine ungeheuerliche Botschaft, wenn man es recht bedenkt. Kein Wunder, dass es gleich nach der Beendigung der ersten Christenverfolgungen (313 durch Kaiser Konstantin) in der ganzen Kirche zu schweren Auseinandersetzungen um die Christusfrage kam, die knapp 200 Jahre dauerten und die Christenheit fast spalteten. Zeitweise schien es, als ob die Meinung, Christus sei nur ein besonders hervor- und herausragendes Geschöpf Gottes oder nur ein besonders begnadeter Prophet, die Oberhand gewinne – ein Gedanke, der menschlich viel leichter verständlich ist als die Gottessohnschaft. (Im Islam gilt Jesus - Isa nur als Prophet und manche Christen heute können sich Jesus wohl auch nur so vorstellen.) In dem bis dahin an Größe, Bedeutung und Geltung beispiellosem Konzil von Nizäa (heute Iznik in der NW-Türkei) kam es 325 zu einer überdeutlichen Aussage über die wahre Gottheit Jesu. Im Nicaeno – Konstantinopolitanischem Glaubensbekenntnis (auch „Großes Glaubensbekenntnis“), dass das eigentliche Messcredo ist und östliche und westliche Christenheit verbindet, heißt es (in der Ausdrucksweise griechischen Denkens): „Wir glauben an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht von Licht, wahrer Gott vom wahren Gott gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen.“ Das sind ungeheuerliche, unvorstellbare Aussagen über das Geheimnis Christi. Sind das alles aber nicht bloß intellektuelle Spitzfindig - keiten und Wortklaubereien? Nein – im Gegenteil: sie sind von eminenter Bedeutung für das christliche Leben. Jesus Christus ist wirklich das Um und Auf, das A und O, Alpha und Omega, Anfang und Ende aller menschlichen Geschichte. An ihn allein können wir uns wirklich halten, denn er steht ganz auf der Seite Gottes und steht zugleich durch die Menschwerdung ganz auf der Seite der Menschen. So allein kann er uns Menschen retten, erlösen und in das Leben Gottes führen; denn nur Gott kann uns Menschen erlösen und Jesus ist wahrhaft Gottes Sohn im vollen Sinn des Wortes. Wir feiern bald Weihnachten (nach Ostern das zweithöchste Fest der Christenheit). Dieses Fest ist im 4. Jh. in den Zeiten des schweren Ringens und Fragens nach dem Wesen der Person Jesu entstanden. Christen feiern zu Weihnachten die Geburt des Herrn, des Erlösers, des Sohnes Gottes. Ich wünsche Ihnen allen ein frohes friedliches, tiefinniges und tiefsinniges Weihnachtsfest! Ihr Pfarrer Sebastian Huber OPraem
TULFER GEMEINDEBLATT • DEZEMBER 2010 9 Kirchlicher Kalender Sonntag, 12. Dezember • 3. Adventsonntag Bruder & Schwester in Not-Sammlung 9.00 Uhr 1. Erstkommunionsvorbereitungsmesse Freitag, 17. Dezember 6.00 Uhr Frührorate; anschließend Frühstück für alle im Pfarrsaal Samstag, 18. Dezember 19.30 Uhr Vorabendmessen in Windegg und Volderwald Mittwoch 22. Dezember 19.30 Uhr Versöhnungsgottesdienst Freitag, 24. Dezember • Heiliger Abend 16.30 Uhr Weihnachtlicher Gang vom Ummerkreuz in die Pfarrkirche 20.30 Uhr Christmette in Volderwald 22.00 Uhr Christmette in der Pfarrkirche Samstag, 25. Dezember • Weihnachten 9.00 Uhr Festmesse in der Pfarrkirche 19.30 Uhr Festmesse in Volderwald Freitag 31. Dezember • Silvester 17.00 Uhr Jahresschlussgottesdienst Samstag, 1. Jänner 2011 9.00 Uhr Neujahrsmesse in der Pfarrkirche 19.30 Uhr Neujahrsmesse in Volderwald Sonntag, 2. Jänner 9.00 Uhr Sonntagsmesse mit Aussendung der Sternsinger Mo/Di, 3./4. Jänner • Sternsingen Donnerstag, 6. Jänner • Erscheinung des Herrn Kirchensammlung für Priester und Priesterausbildung in den Missionsländern 9.00 Uhr Sternsingermesse Aus dem Pfarrgemeinderat Besprochen wurde am 11. November: • Wohnsituation des Pfarrers • Hausbesuchsaktion • Advent/Weihnachten/Sternsingen • persönliches, Familien-, gemeinschaftliches Beten • Planung einer gemeinsamen Pfarrgemeinderats-Sitzung Tulfes- Rinn am 24. Februar • Exerzitien im Alltag in der Fastenzeit • Lambichlerhütte (Gufl) Danke! Als kleines Jubiläum wurde heuer zum 25. Mal das Adventkranzbinden und der Verkauf über die Pfarre durchgeführt. Seinerzeit von Hoppichler (Galln) Hedwig als Pfarrgemeinderatsmitglied unter der Ägide von Pfarrer Werner Seifert initiiert und mit Helfern kurzfristig organisiert, hat sich diese Aktion der Pfarre ausgeweitet und mit den erzielten Mitteln konnten von der Pfarre im Laufe der Jahre wichtige Aufgaben erledigt und Anschaffungen getätigt werden. Wie es sich für ein Jubiläum gehört, aber ohne dass darauf hingewiesen worden wäre, haben heuer besonders viele Frauen und Männer beim Binden der Advent- und Türkränze sowie Adventgestecke mitgeholfen oder sonst dazu beigetragen, sodass auch aufgrund der sehr großen Nachfrage bei etwas geringeren Anschaffungskosten ein Reinerlös von Euro 4.082,-- erzielt werden konnte, der wie angekündigt wiederum für die Außenrenovierung der Pfarrkirche verwendet wird. Allen, die zum erfreulichen Ergebnis beigetragen und in irgendeiner Form mitgewirkt haben, sei es durch Mithilfe in jeglicher Form, Kauf oder Zurverfügungstellung von Material oder Verpflegung für die Helfer, wird ein herzlicher Dank ausgesprochen, nicht zuletzt auch den Verantwortlichen von Gemeinde und – für die terminliche Rücksichtnahme – vom Theaterverein. Bei dieser Gelegenheit wird aber auch aufrichtig allen Einzelpersonen, der Gemeinde mit den Mitarbeitern, Vereinen, Firmen und anderen Institutionen gedankt, welche die Pfarre durch Mitarbeit und -hilfe, Sach- und Geldspenden oder in sonstiger Form über das ganze Jahr unterstützen. Für den Pfarrkirchenrat Bruno Angerer Die neuen Weihnachts - billets von unserer Kirchenkrippe à € 1.50 sind in den Geschäften und in der Kirche erhältlich. Reinerlös für die Kirchenrestaurierung
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