1. Branche, Zweck un
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1. Branche, Zweck un
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Abfallwirtschaftskonzept<br />
für Bürobetriebe<br />
Es wird empfohlen, bei der Erstell<strong>un</strong>g des Abfallwirtschaftskonzeptes in die Anlage<br />
integrierte Teile, die von anderen Rechtspersonen betrieben werden (z.B. Kantine), mit<br />
einzubeziehen. Es wird weiters empfohlen alle Emissionen – neben Abfall auch Abwasser <strong>un</strong>d<br />
Abluft – zu berücksichtigen sowie die Kosten der Abfallentsorg<strong>un</strong>g zu erfassen. Interessant ist<br />
auch die Berechn<strong>un</strong>g des Pro Kopf-Anfalls von Restmüll, Altstoffen etc. um sich mit anderen<br />
gleichartigen Betrieben vergleichen zu können um eventuelle Verbesser<strong>un</strong>gspotentiale zu<br />
erkennen.<br />
Das Abfallwirtschaftskonzept ist mindestens alle 5 Jahre zu aktualisieren.<br />
Abfallwirtschaftskonzepte müssen folgende Angaben beinhalten:<br />
<strong>1.</strong> <strong>Branche</strong>, <strong>Zweck</strong> <strong>un</strong>d Anlagenteile<br />
a) Allgemeine Angaben<br />
• Firma, Name des Unternehmens<br />
• Standort (Anschrift, Telefon, E-Mail)<br />
• Inhaber, Geschäftsführer<br />
• Anzahl der im Betrieb Beschäftigten (auch Außendienstmitarbeiter,<br />
Teilzeitbeschäftigte)<br />
• Sachbearbeiter des Abfallwirtschaftskonzeptes, Datum der Erstell<strong>un</strong>g<br />
b) <strong>Branche</strong>/Bereich<br />
• <strong>Branche</strong> (Beschreib<strong>un</strong>g der <strong>Branche</strong>) 1<br />
• <strong>Zweck</strong>, welche (Dienst-) Leist<strong>un</strong>gen werden angeboten, Beschreib<strong>un</strong>g der Tätigkeiten<br />
c) Verfahren <strong>un</strong>d Anlagenteile<br />
• Beschreib<strong>un</strong>g der Verfahren <strong>un</strong>d Vorgänge in ihrem Betrieb<br />
o Verfahrensbeschreib<strong>un</strong>g (z.B. Bürobetrieb, Kantine, Expedit, Reinig<strong>un</strong>g)<br />
o Darstell<strong>un</strong>g des Betriebsgebäudes (z.B. Verteil<strong>un</strong>g der Räume über die<br />
verschiedenen Geschosse <strong>un</strong>d Größe gleichartiger Nutzflächen)<br />
• Auflist<strong>un</strong>g aller Anlagenteile<br />
o Maschinen, Geräte (Kopierer, Schneidmaschinen, Drucker, Computer,<br />
akkubetriebene Geräte, Klimageräte...)<br />
o Lager, Verkaufsflächen, etc.<br />
o sonstige Anlagenteile (Küche, Garage, Fuhrpark, etc.)<br />
2. Verfahrensbezogene Darstell<strong>un</strong>g<br />
a) Darstell<strong>un</strong>g der abfallrelevanten Verfahren, Prozesse <strong>un</strong>d Anlagenteile <strong>un</strong>ter<br />
Zuordn<strong>un</strong>g der Abfälle<br />
• Beschreib<strong>un</strong>g der Verfahren/Prozesse/Anlagenteile bei denen Abfälle anfallen<br />
• Beschreib<strong>un</strong>g <strong>un</strong>d Zuordn<strong>un</strong>g der anfallenden Abfälle<br />
1<br />
Liste der <strong>Branche</strong>n: Wirtschaftstätigkeiten gemäß ÖNACE <strong>un</strong>ter: www.edm.gv.at<br />
Vorlage der MA 22 - Abfall- <strong>un</strong>d Ressourcenmanagement 1
) Darstell<strong>un</strong>g des Zusammenhangs zwischen Abfällen <strong>un</strong>d der Art, Menge <strong>un</strong>d Qualität<br />
der eingesetzten Stoffe<br />
• Auflist<strong>un</strong>g der abfallrelevanten Einsatzstoffe (am besten in Form einer Tabelle wie<br />
<strong>un</strong>ten, wobei die mengenmäßig wichtigsten Einsatzstoffe aufgelistet werden)<br />
• Einsatzmengen (in kg bzw. t umrechnen)<br />
• Zusammenhang zwischen Input <strong>un</strong>d Abfällen (in welcher Abfallfraktion landen die<br />
eingesetzten Stoffe? Zu beachten sind auch mitgebrachte Güter, die als Abfälle<br />
anfallen z.B. Speisen <strong>un</strong>d Getränkeverpack<strong>un</strong>gen)<br />
Beispiel zu 2a) <strong>un</strong>d b):<br />
Verfahren/Prozess/<br />
Anlagenteil<br />
Drucker, Kopierer<br />
Kantine<br />
Einsatzstoff<br />
Kopierpapier<br />
(x g/m2)<br />
Toner<br />
Lebensmittel<br />
Getränke<br />
Menge in<br />
kg bzw. t<br />
Anfallender<br />
Abfall<br />
Papier<br />
Toner<br />
gebraucht<br />
Speisereste<br />
Glasflaschen<br />
Menge in<br />
kg bzw. t<br />
Zuordn<strong>un</strong>g<br />
Altpapier<br />
Sonstige<br />
ausgehärtete<br />
K<strong>un</strong>ststoffabfälle<br />
Küchen- <strong>un</strong>d<br />
Speiseabfälle<br />
Altglas / Mehrweg<br />
3. Abfallrelevante Darstell<strong>un</strong>g<br />
Beispieltabelle für nicht gefährliche Abfälle (ev. getrennt für Büros, Kantine etc.)<br />
Abfallart<br />
Schlüsselnummer<br />
gem.<br />
ÖNORM<br />
S 2100<br />
Altpapier, Papier <strong>un</strong>d 18718<br />
Pappe, <strong>un</strong>beschichtet<br />
Weißglas (Verpackg.) 31468<br />
B<strong>un</strong>tglas (Verpackg.) 31469<br />
Eisenmetallemballagen 35105<br />
<strong>un</strong>d –behältnisse<br />
Elektro- u. Elektronik- 35221<br />
Altgeräte-Großgeräte<br />
mit einer Kantenlänge<br />
≥ 50 cm<br />
Elektro- u. Elektronik- 35231<br />
Altgeräte-Kleingeräte<br />
mit einer Kantenlänge<br />
< 50 cm<br />
K<strong>un</strong>ststoffemballagen 57118<br />
<strong>un</strong>d –behältnisse<br />
Tonercartridges ohne 57129<br />
gefährliche Inhaltsstoffe<br />
Siedl<strong>un</strong>gsabfälle u.<br />
91101<br />
ähnl. Gewerbeabfälle*<br />
Küchen- u. Speiseabfälle,<br />
die tierische<br />
92402<br />
Speisereste enthalten<br />
Sperrmüll 91401<br />
Summe<br />
*neue Bezeichn<strong>un</strong>g für Hausmüll/Restmüll<br />
Jahresmenge<br />
in<br />
kg bzw. t<br />
Entsorger/<br />
Übernehmer<br />
Entsorg<strong>un</strong>gsintervall<br />
x mal/Jahr<br />
Kosten<br />
in EURO<br />
Vorlage der MA 22 - Abfall- <strong>un</strong>d Ressourcenmanagement 2
Beispieltabelle für gefährliche Abfälle<br />
Abfallart<br />
Elektrische <strong>un</strong>d<br />
elektron. Geräte u.<br />
Geräteteile, mit<br />
umweltrelev. Mengen<br />
an gefährl. Abfällen od.<br />
Inhaltsstoffen z.B.<br />
Nachtspeicheröfen mit<br />
Asbestbestandteilen<br />
Bildschirmgeräte,<br />
einschl.<br />
Bildröhrengeräte<br />
Kühl- <strong>un</strong>d Klimageräte<br />
mit FCKW-, FKWhältigen<br />
Kältemitteln<br />
Elektro- u. Elektronik-<br />
Altgeräte-Großgeräte<br />
mit einer Kantenlänge<br />
≥ 50 cm, mit<br />
gefahrenrelev.<br />
Eigenschaften<br />
Elektro- u. Elektronik-<br />
Altgeräte-Kleingeräte<br />
mit einer Kantenlänge<br />
< 50 cm, mit<br />
gefahrenrelev.<br />
Eigenschaften<br />
Schlüsselnummer<br />
gem.<br />
ÖNORM<br />
S 2100<br />
35201<br />
35212<br />
35205<br />
35220<br />
35230<br />
Batterien, <strong>un</strong>sortiert 35338<br />
Gasentlad<strong>un</strong>gslampen 35339<br />
(zB. Leuchtstofflampen<br />
Leuchtstoffröhren)<br />
Summe<br />
Jahresmenge<br />
in<br />
kg bzw. t<br />
Entsorger/<br />
Übernehmer<br />
Entsorg<strong>un</strong>gsintervall<br />
x mal/Jahr<br />
Kosten in<br />
EURO<br />
Wie wurden die Mengen erhoben? Geschätzt, hochgerechnet oder gewogen.<br />
Abfalllogistik<br />
• betriebsinterne Behandl<strong>un</strong>gsverfahren (z.B. Presse für Restmüll [bei Entsorg<strong>un</strong>g durch<br />
MA 48 ist deren Bekanntgabe erforderlich],..)<br />
• Organisation der betriebsinternen Abfallsamml<strong>un</strong>g (Verantwortlicher, welche<br />
Sammelbehälter/Container, Einricht<strong>un</strong>gen zur Lager<strong>un</strong>g/Zwischenlager<strong>un</strong>g,<br />
Aufbewahr<strong>un</strong>g der Unterlagen)<br />
• Abfalltrenn<strong>un</strong>g (welche Abfallarten, wo)<br />
Bereits durchgeführte Maßnahmen zur Abfallvermeid<strong>un</strong>g <strong>un</strong>d –verwert<strong>un</strong>g<br />
• Beschreib<strong>un</strong>g von bereits gesetzten Maßnahmen zur Reduktion der Abfallmengen<br />
(quantitative Abfallvermeid<strong>un</strong>g bzw. -verwert<strong>un</strong>g)<br />
• Beschreib<strong>un</strong>g bereits gesetzter Maßnahmen zur Senk<strong>un</strong>g der Gefährlichkeit der<br />
anfallenden Abfälle (qualitative Abfallvermeid<strong>un</strong>g bzw. -verwert<strong>un</strong>g)<br />
• Beschreib<strong>un</strong>g von betrieblichen Maßnahmen (z.B. Verfahrensänder<strong>un</strong>g, Investitionen),<br />
die sich auf den Abfallanfall ausgewirkt haben<br />
• Auswirk<strong>un</strong>gen der gesetzten Maßnahmen (z.B. Abfallvermeid<strong>un</strong>g, getrennte<br />
Samml<strong>un</strong>g) auf die Abfallmengen, -qualitäten, finanzielle Auswirk<strong>un</strong>gen<br />
4. Darstell<strong>un</strong>g der organisatorischen Vorkehr<strong>un</strong>gen zur Einhalt<strong>un</strong>g<br />
Vorlage der MA 22 - Abfall- <strong>un</strong>d Ressourcenmanagement 3
der abfallwirtschaftlichen Rechtsvorschriften<br />
wie insbesondere Angabe von<br />
• Name <strong>un</strong>d F<strong>un</strong>ktion des/r Abfallbeauftragten (bei mehr als 100 Arbeitnehmern) <strong>un</strong>d<br />
seines Stellvertreters/ ihrer Stellvertreterin im Unternehmen<br />
• Wenn in Ihrem Betrieb gefährliche Abfälle anfallen, die nicht mit in Haushalten<br />
anfallenden Abfällen (in Art <strong>un</strong>d Menge) vergleichbar sind, besteht gem.<br />
B<strong>un</strong>desabfallwirtschaftsgesetz innerhalb eines Monats nach Aufnahme der Tätigkeit<br />
eine Meldepflicht. Die Meld<strong>un</strong>g erfolgt durch Registrier<strong>un</strong>g <strong>un</strong>ter der Internetadresse<br />
http://www.edm.gv.at. Sie erhalten dadurch eine Identifikationsnummer (entspricht der<br />
früheren 8-stelligen Abfallbesitzernummer), die auf den Begleitscheinen einzutragen<br />
ist.<br />
• Vorkehr<strong>un</strong>gen zur Erfüll<strong>un</strong>g der Aufzeichn<strong>un</strong>gspflicht von Abfällen gemäß § 17 AWG<br />
2002 bzw. Abfallnachweisverordn<strong>un</strong>g 2003<br />
• Vorkehr<strong>un</strong>gen zur Erfüll<strong>un</strong>g der Verpflicht<strong>un</strong>gen gemäß Verpack<strong>un</strong>gsverordn<strong>un</strong>g (falls<br />
erforderlich)<br />
5. Abschätz<strong>un</strong>g der zukünftigen Entwickl<strong>un</strong>g<br />
• geplante Maßnahmen zur Abfallvermeid<strong>un</strong>g <strong>un</strong>d deren Auswirk<strong>un</strong>gen (qualitativ,<br />
quantitativ)<br />
• geplante Maßnahmen zur Abfallverwert<strong>un</strong>g <strong>un</strong>d deren Auswirk<strong>un</strong>gen (qualitativ,<br />
quantitativ)<br />
• abfallrelevante Auswirk<strong>un</strong>gen aufgr<strong>un</strong>d von betrieblichen Maßnahmen (z.B.<br />
Verfahrensänder<strong>un</strong>gen, Produktionssteiger<strong>un</strong>g, Betriebserweiter<strong>un</strong>g), Beschreib<strong>un</strong>g<br />
der Folgen<br />
• geplante/bevorstehende Veränder<strong>un</strong>gen von Verwert<strong>un</strong>gs- <strong>un</strong>d<br />
Entsorg<strong>un</strong>gsbeding<strong>un</strong>gen<br />
Beispiele von Abfallvermeid<strong>un</strong>gsmaßnahmen (qualitativ <strong>un</strong>d quantitativ):<br />
Doppelseitiges Kopieren <strong>un</strong>d Drucken<br />
Einseitig bedrucktes Papier wird als Konzeptpapier <strong>un</strong>d „Schmierpapier“ verwendet<br />
Einsatz von Recyclingpapier<br />
Verwend<strong>un</strong>g von Recycling - Toilettenpapier<br />
Verwend<strong>un</strong>g von <strong>un</strong>gebleichten Kaffeefiltern oder Kaffeemaschinen mit Metallfilter<br />
Umstell<strong>un</strong>g der elektrischen Geräte von Batteriebetrieb auf Akkubetrieb<br />
Vermeid<strong>un</strong>g von Einwegverpack<strong>un</strong>gen<br />
Verwend<strong>un</strong>g von Großgebinden<br />
Verminder<strong>un</strong>g der Einsatzmengen<br />
Interne Abfall- <strong>un</strong>d Abwasseraufbereit<strong>un</strong>g<br />
Vorlage der MA 22 - Abfall- <strong>un</strong>d Ressourcenmanagement 4