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Zeit für Zähne - Kassenzahnärztliche Vereinigung Nordrhein

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Sommer 2010<br />

<strong>Zeit</strong> für Zähne<br />

Patientenzeitschrift zum Mitnehmen<br />

Zahnheilkunde<br />

2010<br />

Was Sie über<br />

modere<br />

Zahnmedizin<br />

wissen sollten ...<br />

Großes<br />

Preisausschreiben:<br />

Mitmachen und Gewinnen!


INHALT<br />

Inhalt<br />

Viele Informationen zum<br />

Thema Zahngesundheit<br />

finden Sie im Internet unter<br />

www.zahnaerzte-nr.de<br />

Ihre Fragen beantworten<br />

wir zügig und gerne unter<br />

info@kzvnr.de<br />

Wollen Sie zum<br />

Thema Zahngesundheit<br />

mehr wissen?<br />

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Zahnheilkunde 2010<br />

Höchste Qualität, angemessener Preis<br />

Individuelle moderne Mundhygiene<br />

Zahnpflege mit dem Zahnarzt optimieren<br />

Professionelle Zahnreinigung<br />

PZR in zehn Minuten? Sicher nicht!<br />

Kinder in der Zahnarztpraxis<br />

Vom Zahndurchbruch an<br />

Zahnerhalt: Moderne Parodontitistherapie<br />

Gesundes Zahnfleisch – gesunde Zähne<br />

Zahnerhalt: Füllung und Inlay<br />

Den Zahn erhalten<br />

Mit einer Wurzelkanalbehandlung Zähne erhalten<br />

Retten, was zu retten ist<br />

Zahnersatz: Kronen, Brücken und Prothesen<br />

Die Vielfalt moderner Zahnmedizin<br />

Umfrage:<br />

Schöne Zähne sind wichtiger<br />

Implantate: Fester Halt für Ihren Zahnersatz<br />

Fortschritt in der Zahnmedizin<br />

Zahn und Kieferregulierung<br />

Perfekter Biss für Jung und Alt<br />

Zahnkosmetik<br />

Schöne Zähne – nicht nur für Stars!<br />

Wichtige zahnmedizinische Begriffe kurz erklärt<br />

Glossar<br />

Mitmachen und wertvolle Preise gewinnen<br />

Gewinnspiel<br />

Vertrauensverhältnis statt Billigmedizin<br />

Niemand kennt Ihre Zähne besser<br />

An jedem ersten Mittwoch<br />

im Monat können Sie unter<br />

der Nummer<br />

0211 / 68 40 40<br />

von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

einen Zahnarzt persönlich<br />

befragen.<br />

Nehmen Sie dieses kostenlose Magazin mit nach<br />

Hause und zeigen Sie es Ihrer Familie und Ihren Freunden!<br />

2


+++ RUND UM DEN ZAHN +++ RUND UM DEN ZAHN +++ RUND UM DEN ZAHN +++<br />

Weltrekord im Zähneputzen<br />

Laut Guinness-Buch der Rekorde wurde der Weltrekord<br />

im Zähneputzen im Jahr 2007 in Indien<br />

von mehr als 145 000 Schülern aus 350 Schulen<br />

aufgestellt, die gleichzeitig zur Zahnbürste griffen.<br />

Größtes Maul eines Landtiers<br />

Das größte Maul hat laut Guinness-Buch der<br />

Rekorde das afrikanische Flusspferd (Hippopotamus<br />

amphibius). Es kann seinen Kiefer fast bis zu<br />

180 Grad aufklappen. Das sind bei einem erwachsenen<br />

Flusspferd im Durchschnitt 1,2 Meter.<br />

Größte Zahnbürstensammlung<br />

Die größte Zahnbürstensammlung hat – wie das<br />

Guinness-Buch der Rekorde berichtet – Grigori<br />

Fleicher aus Russland zusammengetragen: 1 320<br />

unterschiedliche Bürsten in allen Formen und<br />

Farben. Außerdem hat er über 3 000 andere<br />

Zahnpflegeprodukte gesammelt.<br />

Zahndurchbruch im Rentenalter<br />

Der Zahndurchbruch im höchsten Alter wurde<br />

laut Guinness-Buch der Rekorde im März 2007<br />

dokumentiert. Bei Maria Magdolna Pozderka, die<br />

damals 68 Jahre alt war, brach oben rechts ein<br />

Eckzahn durch.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Kassenzahnärztliche <strong>Vereinigung</strong> <strong>Nordrhein</strong>,<br />

verantwortlich: Dr. Heinz Plümer<br />

Redaktion:<br />

Dr. Uwe Neddermeyer,<br />

Lindemannstraße 34–42, 40237 Düsseldorf<br />

Telefon: 0211 / 96 84-217<br />

E-Mail: rzb@kzvnr.de<br />

Druck und Satz:<br />

Borch Druck, Printpark Neuss<br />

Bildnachweis:<br />

zoonar/Kay Wülfcken (Titelbild)<br />

Dr. Uwe Neddermeyer<br />

Hannelore Brauer-Sasserath (Seite 2)<br />

Julia Holzer (Grafik Seite 14)<br />

Detlev Braun (Grafik Seite 18 und 20)<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser!<br />

EDITORIAL<br />

„Zahnpflege gemeinsam mit<br />

dem Zahnarzt optimieren“, so<br />

lautet nicht von ungefähr eine<br />

Überschrift in dieser Ausgabe<br />

von <strong>Zeit</strong> für Zähne „Zahnheilkunde<br />

2010“. Wir Zahnärzte<br />

legen nämlich bei unserer Arbeit<br />

das größte Gewicht darauf,<br />

Zähne und Mundraum vor<br />

Erkrankungen zu schützen –<br />

gemeinsam mit Ihnen, unseren<br />

Patienten.<br />

Wenn Sie sich täglich mindestens zweimal systematisch die Zähne<br />

putzen und regelmäßig zum Zahnarzt gehen, tun Sie bereits eine<br />

Menge für gesunde Zähne und – ebenso wichtig – ein gesundes<br />

Zahnfleisch (Seite 5).<br />

Darüber hinaus sollten Sie unbedingt die Tipps Ihres Zahnarztes oder<br />

der speziell ausgebildeten Prophylaxe-Fachkraft beachten, wie Sie<br />

ganz individuell Ihre Zahnpflege noch verbessern können (Seite 6).<br />

In den letzten Jahrzehnten hat dieses Modell der individuellen Vorsorge<br />

große Erfolge gezeigt. Insbesondere immer mehr junge Menschen<br />

haben fast ausschließlich naturgesunde Zähne, auch weil viele<br />

von klein auf (Seite 8) in unsere Praxen kommen.<br />

Aber natürlich kommt es nicht nur bei der älteren Generation vor,<br />

dass Zähne mit Füllungen oder Kronen restauriert bzw. gar durch<br />

eine Brücke, Zahnprothese oder ein Implantat ersetzt werden müssen<br />

(Seite 16 bis 18). Häufig gibt es in diesem Fall mehr als nur eine<br />

Lösung. Ihr Zahnarzt wird Sie dann über alternative Behandlungsmöglichkeiten<br />

informieren.<br />

Einen ersten Überblick über das breite Spektrum der Zahnheilkunde<br />

geben wir Ihnen in dieser Sonderausgabe von <strong>Zeit</strong> für Zähne.<br />

Sie stellt damit zugleich ein – so finde ich jedenfalls – eindrucksvolles<br />

Zeugnis der großen Leistungsfähigkeit der Zahnmedizin in unserem<br />

Land dar. Vor diesem Hintergrund haben wir das Thema Kosten<br />

nicht ausgespart. Schließlich sollte jeder verstehen, dass die unterschiedlichen<br />

verwendeten Materialien, insbesondere Edelmetalle,<br />

und der oft sehr unterschiedliche Aufwand auch unterschiedlich<br />

hohe Kosten verursachen.<br />

Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen<br />

Dr. Heinz Plümer<br />

3


THEMA<br />

Zahnheilkunde 2010<br />

Höchste Qualität,<br />

angemessener Preis<br />

Die herausragende Qualität der Zahnmedizin in Deutschland ist im Ausland<br />

weithin bekannt und wird von wissenschaftlichen Studien immer wieder bestätigt.<br />

Vielseitig ist das Angebot an modernsten<br />

diagnostischen Verfahren und neuen<br />

Medizinischer Fortschritt,<br />

Komfort und gutes Aussehen<br />

schonenden Behandlungsmethoden in der<br />

Zahnheilkunde. Es reicht von der Implantation<br />

künstlicher Zahnwurzeln (Seite 18) und<br />

der Rekonstruktion von zurückgegangenem<br />

Auch wenn die GKV die Kosten bestimmter<br />

Behandlungen nicht übernimmt, kann<br />

nämlich jeder aus der breiten Palette der<br />

Zahnfleisch über metallfreie Kronen und Zahnheilkunde wählen. 2005 wurden<br />

Brücken (Seite 16) bis zum Laser als Behandlungsgerät.<br />

Dabei ist in den letzten Jahren leider etwas<br />

aus dem Blickfeld geraten, dass höchste<br />

Qualität auch in der Zahnmedizin ihren Preis<br />

hat. Die angespannte Finanzlage hat den<br />

Bemühungen der Gesetzlichen Krankenversicherung<br />

(GKV), den wissenschaftlichen<br />

und technischen Fortschritt an die Patienten<br />

weiterzugeben, enge Grenzen gesetzt. Wer<br />

Spitzenleistungen in Komfort und Ästhetik<br />

wünscht, sollte deshalb mit seinem Zahnarzt<br />

sprechen.<br />

Festzuschüsse zum Zahnersatz (Seite 16)<br />

eingeführt, die es ermöglichen, private Leistungen<br />

in Anspruch zu nehmen, ohne den<br />

Zuschuss der gesetzlichen Krankenkasse zu<br />

verlieren. Die „weiße“ Zahnfüllung (zahnfarbene<br />

mehrschichtige Komposit-Füllung,<br />

Seite 12) gehört zwar nicht zum Katalog<br />

der Leistungen der GKV, schließt man aber<br />

vor Behandlungsbeginn eine sogenannte<br />

Mehrkostenvereinbarung ab, übernimmt<br />

die Krankenkasse aber die Kosten der Regelleistung.<br />

Was darüber hinausgeht, bezahlt<br />

der Patient selbst.<br />

Mund-Gesundheit – Ihr größter Bonus<br />

Holen Sie sich den Bonus zum Zahnersatz, Mundgesundheit und allgemeine Gesundheit<br />

– und damit Lebensqualität.<br />

damit Sie ihn – dank gesunder Zähne – erst<br />

gar nicht brauchen.<br />

Bei regelmäßigem Zahnarztbesuch erhöht<br />

sich der Festzuschuss der gesetzli-<br />

Nehmen Sie die halbjährliche Kontrolluntersuchung<br />

in der Zahnarztpraxis wahr, chen Krankenkassen zum Zahnersatz um<br />

dann sparen Sie nicht nur, Sie gewinnen: bis zu 30 Prozent.<br />

Die Kosten<br />

im Griff<br />

Zusatzversicherungen, mit denen man den<br />

Eigenanteil beim Zahnersatz je nach Tarif<br />

stark verringern kann, erfreuen sich mittlerweile<br />

einer großen Nachfrage.<br />

Viele erstatten auch Zahnbehandlungen,<br />

die über das Spektrum der GKV hinausgehen<br />

und übernehmen sogar die Kosten<br />

für die sehr wichtige „Professionelle Zahnreinigung“<br />

(Seite 7). Wer auf Nummer sicher<br />

gehen will, sollte sich die Angebote<br />

einmal anschauen und mit seinem Zahnarzt<br />

darüber sprechen, ob bestimmte Tarife für<br />

ihn vorteilhaft sein könnten.<br />

Alle gesetzlich Versicherten haben zudem<br />

das Recht, sich (nach Beratung durch die<br />

Krankenkasse) für die Kostenerstattung zu<br />

entscheiden. Dann haben sie die freie Wahl<br />

– wie ein Privatpatient. Anschließend lassen<br />

sie sich die ihnen zustehende Kassenleistung<br />

von der Krankenkasse erstatten – leider<br />

abzüglich gesetzlich festgelegter Abschläge<br />

unter anderem für Verwaltungskosten. Das<br />

Bundesgesundheitsministerium hat aber angekündigt,<br />

die Regelungen zu verbessern.<br />

Dr. Uwe Neddermeyer<br />

4


ZAHNPFLEGE<br />

Individuelle moderne Mundhygiene<br />

Zahnpflege gemeinsam<br />

mit dem Zahnarzt optimieren<br />

Wissenschaftliche Studien belegen, wie sehr Patient und Zahnarzt im Team die Mundgesundheit<br />

in den letzten Jahren verbessert haben. Inzwischen geht es mehr ums<br />

„Feintuning“ – darum, die Zahnpflege den individuellen Erfordernissen entsprechend<br />

zu optimieren.<br />

Für die häusliche Zahnpflege steht heute<br />

ein breites Angebot an Hilfsmitteln zur<br />

Verfügung, angefangen von der Handzahnbürste<br />

mit den richtigen Borsten und in<br />

der richtigen Stärke und Größe bis hin zur<br />

elektrischen Zahnbürste mit optimiertem<br />

Bewegungsablauf und schonender Entfernung<br />

der Zahnbeläge. Da fällt es nicht<br />

immer leicht, die richtigen Produkte zu<br />

wählen und – noch wichtiger – diese auch<br />

korrekt anzuwenden. Wer seine Zahnpflege<br />

den eigenen Erfordernissen entsprechend<br />

optimal gestalten möchte, sollte deshalb<br />

die individuelle Beratung durch seinen<br />

Zahnarzt nutzen. Bei der Auswahl der<br />

Hilfsmittel und der individuellen Zahnpflege<br />

spielt unter anderem die Stellung der<br />

Zähne eine wichtige Rolle. Besonders eng<br />

zusammenstehende und verschachtelte<br />

Zähne, häufig in der Unterkieferfront,<br />

stellen eine Schwachstelle dar und erschweren<br />

eine ordnungsgemäße Pflege.<br />

Aber auch größere Zahnzwischenräume<br />

bieten für bakterienhaltige Beläge ideale<br />

Nistplätze. Wir Zahnärzte wissen, dass die<br />

meisten Schädigungen der Zähne und des<br />

Zahnfleisches von bakterienhaltigen Belägen<br />

aus den Zwischenräumen kommen. Deshalb<br />

Wer hier Fragen hat, findet in seinem<br />

Zahnarzt den idealen Ansprechpartner, der<br />

die besondere Zahn- und Mundgesundheit<br />

seines Patienten kennt und weiß, ob<br />

eventuell eine höhere Kariesanfälligkeit oder<br />

eine Neigung zu Zahnfleischerkrankungen<br />

vorliegt.<br />

ist es so wichtig zu wissen, wie diese Stellen Eine individuelle Beratung über die<br />

effektiv gereinigt werden können.<br />

Die besten Ergebnisse erreicht, wer bei der<br />

häuslichen Zahnpflege die unterschiedlichen<br />

und sich verändernden Gegebenheiten<br />

berücksichtigt.<br />

richtige Pflegetechnik mit Zahnzwischenraumbürsten,<br />

Zahnseide und Mundspülung<br />

findet idealerweise im Rahmen einer<br />

Professionellen Zahnreinigung (PZR) statt,<br />

die die häusliche Pflege optimal ergänzt.<br />

„Lange Zähne“ müssen nicht sein<br />

Nicht jedes Zurückweichen des Zahnfleisches<br />

ist gleich eine Parodontitis, helfen, die ästhetisch störenden Effekte<br />

Verschiedene operative Verfahren können<br />

aber „lange Zähne“ müssen heute nicht nahezu gänzlich zu beseitigen. Fragen Sie<br />

mehr sein!<br />

Ihren Zahnarzt.<br />

5


ZAHNPFLEGE<br />

???<br />

Zahnfleisch und Zahnhals<br />

individuell pflegen<br />

Was nutzen schöne weiße Zähne, wenn<br />

die Wurzel zunehmend freiliegt? Auch das<br />

Zahnfleisch und der Zahnhals bedürfen<br />

besonderer Fürsorge. Liegt das Zahnfleisch<br />

eng am Zahn an und ist gesund, ist eine<br />

andere Putztechnik angezeigt, als wenn das<br />

Zahnfleisch erkrankt ist. Liegen die Zahnhälse<br />

frei, ist es ganz besonders wichtig, die<br />

Hilfe bei empfindlichen<br />

Zahnhälsen<br />

Liegen die Zahnhälse frei, so sind sie<br />

ungeschützt. Sie reagieren dann häufig<br />

sehr empfindlich auf kalte Getränke<br />

oder Speisen und sogar auf eine Berührung<br />

durch die Zahnbürste. Eine<br />

spezielle Zahnpasta und vor allem<br />

Fluoridgel können Abhilfe schaffen.<br />

Das Fluorid dringt in die Oberfläche<br />

der Zahnwurzel ein und wirkt wie<br />

ein „Pflaster“. Der Zahnarzt kann in<br />

sehr hartnäckigen Fällen einen Lack<br />

auftragen oder den kritischen Bereich<br />

mit einer Laserbehandlung versiegeln.<br />

Zähne mit der richtigen Technik vorsichtig<br />

zu putzen. Zu starkes und horizontales<br />

„Schrubben“ vergrößert die ungeschützte<br />

freiliegende Wurzeloberfläche und lässt<br />

Mulden (Erosionen) sowie keilförmige<br />

Defekte entstehen.<br />

Ursache einer leichten oder gar schwereren<br />

Entzündung des Zahnfleisches kann<br />

unzureichende Zahnpflege sein, aber<br />

auch schwer erkennbare und schwer<br />

beeinflussbare Faktoren, wie etwa eine<br />

genetische Disposition, die Einnahme<br />

bestimmter Medikamente und nicht zuletzt<br />

schlechte Angewohnheiten wie Rauchen.<br />

Neue Ernährungsgewohnheiten<br />

mit Risiken<br />

Mit den modernen Ernährungsgewohnheiten<br />

haben sich die Risiken für die Zähne<br />

verändert. Zum Beispiel enthalten die beliebten<br />

Sportdrinks häufig Kohlenhydrate,<br />

was zu Karies führt. Vor allem sind sie<br />

aber säurehaltig, was zu Auswaschungen<br />

der Zahnhartsubstanz (Erosionen) führt.<br />

Schon bei geringen Säurewerten (unter<br />

pH 7) kommt es am Zahnhals zu Schäden.<br />

Daher säurebewusst leben! Sehr vieles,<br />

was wir essen, ist säurehaltig, ohne<br />

dass wir es merken. Täglich längere<br />

Säureangriffe durch Essen oder Getränke<br />

sollten vermieden werden! Nach dem<br />

Verzehr 60 Minuten mit dem Zähneputzen<br />

warten und erst einmal dem Speichel die<br />

Möglichkeit zur Remineralisation geben.<br />

Unter Remineralisation versteht man die<br />

Fähigkeit, die Zahnoberfläche durch den<br />

mineralhaltigen Speichel zu reparieren.<br />

Effektiv unterstützen kann man dies durch<br />

Fluoridspülungen. Wenn dies nicht möglich<br />

ist, hilft oft schon eine Mundspülung mit<br />

Wasser, durch die die Säure verdünnt wird.<br />

Zahnpflegekaugummis können ebenfalls<br />

helfen. Sie bewirken eine Anregung der<br />

Speichelproduktion und damit ebenfalls<br />

eine Verdünnung der Säure im Mund.<br />

Ein wesentlicher Baustein für die Vorbeugung<br />

und die Bekämpfung von Zahnfleischerkrankungen<br />

ist die Professionelle<br />

Zahnreinigung (PZR, mehr auf Seite 7).<br />

Wissenschaftliche Studien belegen die<br />

Notwendigkeit penibelster Entfernung von<br />

bakterienhaltigen Belägen zur Vermeidung<br />

von Karies und Zahnfleischerkrankungen:<br />

Auch in kleinsten Belägen überleben<br />

Bakterien, die eine Erkrankung erneut<br />

aufflammen lassen können.<br />

Das Wissen um die Zusammenhänge,<br />

wie Karies und Zahnfleischerkrankungen<br />

entstehen, ist dank entsprechender Publikationen<br />

durch zahnärztliche Organisationen<br />

und Aufklärung in den Zahnarztpraxen<br />

weit verbreitet. Die Betreuung<br />

durch den Zahnarzt setzt bereits bei der<br />

werdenden Mutter an und begleitet das<br />

neue Menschenkind ein Leben lang.<br />

Nutzen Sie die Möglichkeiten moderner<br />

Zahnheilkunde heute in Deutschland zum<br />

Wohl Ihrer Gesundheit. Ihr Körper wird es<br />

Ihnen danken.<br />

Dr. Harald Holzer, Dr. Ralf Hausweiler<br />

6


ZAHNPFLEGE<br />

Professionelle Zahnreinigung: das volle Programm<br />

PZR in zehn Minuten?<br />

Sicher nicht!<br />

Das breite Leistungsspektrum der Professionellen Zahnreinigung<br />

wird ständig wissenschaftlich und technisch<br />

weiterentwickelt. Das Ergebnis der PZR kann sich sehen<br />

und fühlen lassen: Rundum perfekt gesäuberte strahlende<br />

und glatte Zahnflächen – ein ästhetisches Erlebnis.<br />

Die Professionelle Zahnreinigung (PZR) wird<br />

in der Regel durch besonders ausgebildete<br />

Zahnmedizinische Fachangestellte in der<br />

Praxis durchgeführt. Sie dauert in der Regel<br />

etwa eine Stunde und sollte nach Absprache<br />

mit dem Zahnarzt mindestens ein- bis<br />

zweimal pro Jahr wahrgenommen werden.<br />

Die wichtige Vorsorgemaßnahme PZR<br />

wird heute in fast allen Zahnarztpraxen in<br />

Deutschland angeboten und auch von vielen<br />

Patienten genutzt.<br />

Wie ist es mit Ihnen? Wenn Sie es bisher<br />

nicht getan haben, sollten Sie es unbedingt<br />

Schonende Entfernung aller harten und<br />

weichen Ablagerungen auf den Zähnen<br />

oberhalb des Zahnfleischrandes und<br />

auf der Wurzeloberfläche unterhalb des<br />

Zahnfleischrandes – soweit sie unter<br />

Sicht mit Instrumenten erreichbar sind<br />

Schonende Entfernung aller harten und<br />

weichen Ablagerungen in den Zahnzwischenräumen<br />

einmal ausprobieren. Das strahlende, frische<br />

Gefühl unmittelbar danach ist fantastisch<br />

und für Ihre Mundgesundheit haben Sie<br />

bestmöglich vorgesorgt!<br />

Rundum perfekt gesäubert –<br />

ein ästhetisches Erlebnis<br />

Als ergänzende bzw. begleitende Schritte<br />

werden im Einzelfall und bei Bedarf zum Beispiel<br />

Füllungs- oder Kronenränder geglättet.<br />

Neben Handinstrumenten können Ultraschallgeräte,<br />

Polierer, Pulverstrahlsysteme,<br />

Breites Spektrum – individuelle Behandlung<br />

Ihr Zahnarzt weiß, welche der folgenden Maßnahmen für Sie geeignet und medizinisch<br />

notwendig sind:<br />

Eingehende Untersuchung und Einschätzung<br />

des individuellen Krankheits-<br />

gegebenenfalls auch Tiefenreinigung<br />

Beseitigung von Zahnverfärbungen,<br />

risikos (etwa sogenannte „Indizes“ zur von Zahngrübchen („Fissuren“)<br />

Feststellung und Kontrolle der Mundhygiene)<br />

Kontrolle und Nachreinigung aller<br />

Zahnflächen mit spezieller Politur<br />

Fluoridierung von Zahnflächen<br />

Information und Aufklärung des<br />

Patienten über Ursachen und Folgen<br />

von Karies und Parodontitis<br />

Beratung über spezielle Hilfsmittel<br />

bei der Zahnhygiene, Ernährungstipps<br />

usw.<br />

Geld gut angelegt<br />

Die unabhängige Stiftung Warentest<br />

schreibt bereits 2003 in ihrem erfolgreichen<br />

Buch „Zähne“ über die PZR:<br />

„Diese professionelle Mundhygiene ist<br />

absolut zu empfehlen. Gesunde Patienten<br />

sollten sich dem ein- bis zweimal pro<br />

Jahr unterziehen. Patienten mit tiefen,<br />

schwer zu pflegenden Taschen eher<br />

drei- bis viermal jährlich. Die Kosten (in<br />

Deutschland zwischen 80 und 180 Euro<br />

pro Sitzung) können bei mehreren Sitzungen<br />

unter Umständen schmerzen,<br />

bei tadelloser Arbeit ist das Geld aber<br />

gut angelegt. Denn Patienten, die diese<br />

Leistungen regelmäßig in Anspruch<br />

nehmen, haben gesündere Zähne als<br />

jene, die sich nur auf die eigenen Reinigungskünste<br />

verlassen. Sie ersparen sich<br />

oft Kronen, Implantate und Zahnfleischoperationen.“<br />

Spezial-Polierpasten, Polierstreifen, Fluorid-<br />

Lacke, Fluorid-Gele und vieles andere zum<br />

Einsatz kommen. Die PZR stellt deshalb<br />

große Anforderungen an die Geschicklichkeit<br />

des Zahnarztes oder seiner Prophylaxe-<br />

Assistentin und ist darüber hinaus recht<br />

zeitaufwendig.<br />

Das Ergebnis kann sich aber sehen und<br />

fühlen lassen: Rundum perfekt gesäuberte<br />

strahlende und glatte Zahnflächen – ein ästhetisches<br />

Erlebnis!<br />

Ohne die ständige Mitarbeit des Patienten<br />

kann aber auch die Professionelle Zahnreinigung<br />

keine Wunder bewirken. Wer aber<br />

zu Hause das beim Zahnarzt Gelernte umsetzt,<br />

der hat mehr als nur gute Chancen,<br />

im Team mit seinem Zahnarzt Karies und<br />

Zahnfleischerkrankungen zu vermeiden und<br />

bis ins hohe Alter gesunde Zähne und ein<br />

gesundes Zahnfleisch zu behalten.<br />

Dr. Uwe Neddermeyer<br />

7


ZAHNMEDIZIN FÜR KINDER<br />

Kinder in der Zahnarztpraxis<br />

Vom Zahndurchbruch an<br />

gleich in den richtigen Händen<br />

Verantwortungsvolle Eltern kümmern sich um die Zahngesundheit ihrer Kinder. Dazu<br />

gehört auch, sie an den Besuch beim Zahnarzt zu gewöhnen. Viele Praxen sind auf<br />

den Besuch von Kindern eingestellt und geschult im Umgang mit kleinen Patienten.<br />

Bereits zwischen dem zweiten und dritten<br />

Geburtstag sollten Kinder das erste det, bevor Schäden oder gar Schmerzen<br />

der erste Zahnarztbesuch schon stattfin-<br />

Mal gemeinsam mit Mutter oder Vater aufgetreten sind. Das Kind soll sich möglichst<br />

früh an das „neue Gesicht zum Zahnarzt gehen. Es ist wichtig, dass<br />

Zahnarzt“<br />

Kinder positiv einstimmen<br />

Auch wenn Sie selbst ungern zum Zahnarzt nur die Zähne des Kindes untersucht, damit<br />

der kleine Patient sich zunächst mit<br />

gehen, erweisen sie Ihrem Kind einen großen<br />

Gefallen, wenn Sie in dessen Gegenwart der neuen Umgebung vertraut machen<br />

nur positiv von Zahnarztbesuchen sprechen! kann. Der Zahnarztstuhl, die helle Lampe<br />

Erklären Sie Ihrem Kind außerdem vor dem und die Untersuchungsinstrumente sind<br />

Besuch in der Praxis, was der Zahnarzt machen<br />

wird. Häufig werden beim ersten Termin det werden<br />

aufregende Dinge, die erst einmal erkun-<br />

müssen.<br />

und die besondere Situation gewöhnen<br />

können. Die Untersuchung und Behandlung<br />

von Kindern ist eine besondere Herausforderung<br />

für das Zahnarztteam, denn sie<br />

unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von<br />

der Behandlung Erwachsener. Viele Zahnarztpraxen<br />

sind auf den Besuch von Kindern<br />

eingestellt und geschult im Umgang mit<br />

kleinen Patienten.<br />

Bereits vor dem ersten Besuch in der Zahnarztpraxis<br />

sollten die Eltern mit dem Kind<br />

die anstehende Untersuchung besprechen.<br />

Hierbei ist es besonders wichtig, dass keine<br />

eigenen Ängste auf das Kind übertragen<br />

werden.<br />

8


ZAHNMEDIZIN FÜR KINDER<br />

Gesunde Milchzähne<br />

sind wichtig!<br />

Auch erkrankte Milchzähne müssen behandelt<br />

werden. Zwar werden diese später von<br />

den bleibenden Zähnen ersetzt, fallen aber<br />

teilweise erst im zwölften Lebensjahr aus.<br />

Bis dahin können faule Milchzähne einige<br />

Probleme verursachen. Sie sind Schmutzfänger<br />

für Essensreste und Bakterien und<br />

stellen somit ein erhöhtes Kariesrisiko für die<br />

frisch durchbrechenden bleibenden Zähne<br />

dar. Werden zerstörte Milchzähne vorzeitig<br />

gezogen, besteht die Gefahr, dass Fehlstellungen<br />

der bleibenden Zähne auftreten, die<br />

später mit einer Zahnspange behandelt werden<br />

müssen.<br />

Wenn der Zahnarzt eine Karies feststellt,<br />

muss der erkrankte Zahn erst gesäubert und<br />

dann mit einer Füllung verschlossen werden.<br />

Gerade für Kinder ist die Behandlung<br />

im Mundbereich sehr anstrengend. Sie müssen<br />

eine ganze Weile still sitzen, den Mund<br />

offen halten und für sie fremde Gegenstände<br />

im Mund tolerieren.<br />

Hier ist es besonders wichtig, dass der Zahnarzt<br />

seinem kleinen Patienten kindgerecht<br />

erklärt, was er tut. Beispielsweise kann der<br />

Bohrer mit einer Wasserdusche und der<br />

Speichelsauger mit einem Staubsauger verglichen<br />

werden. Sinnvoll ist es auch, zwischendurch<br />

einige Pausen einzulegen. Die<br />

eigentliche Behandlungszeit sollte insgesamt<br />

aber nicht zu lang sein. Es ist besser, mehrere<br />

Behandlungstermine zu vereinbaren als<br />

zu viele Zähne auf einmal zu behandeln.<br />

Dr. Susanne Schorr<br />

Spezielle Karies-Vorsorge für Kinder<br />

Damit es möglichst gar nicht erst zu erkrankten<br />

Zähnen kommt, gibt es in der Zahnarztpraxis<br />

spezielle Karies-Vorsorge-Programme<br />

für Kinder. Hierbei wird dem Kind die richtige<br />

Zahnputztechnik erklärt und ihm beigebracht,<br />

was eine „zahngesunde“ Ernährung<br />

bedeutet. Schlecht geputzte Bereiche werden<br />

notiert und die Anfälligkeit für Karies<br />

ermittelt.<br />

Außerdem können bleibende Backenzähne<br />

durch die sogenannte Fissurenversiegelung<br />

vor Kariesbefall geschützt und der Zahnschmelz<br />

durch Auftragen von Fluoridkonzentraten<br />

gehärtet werden. Dabei werden kleine<br />

Grübchen auf den Zähnen mit Kunststoff<br />

verschlossen – „versiegelt“.<br />

Regelmäßige halbjährliche Untersuchungen<br />

beim Zahnarzt geben Ihnen die Sicherheit,<br />

dass mit den Zähnen Ihres Kindes alles in<br />

Ordnung ist.<br />

Der „Zahnärztliche Kinderpass“ dokumentiert<br />

die halbjährlichen Untersuchungstermine<br />

beim Zahnarzt. Er enthält außerdem<br />

zahlreiche wissenswerte altersbezogene Informationen<br />

über Milchzähne und bleibende<br />

Zähne, Daumenlutschen, richtiges Putzen<br />

und vieles mehr.<br />

Sprechen Sie dazu bitte Ihren Zahnarzt an.<br />

9


ZAHNMEDIZIN<br />

Ebenso wichtig für den<br />

Zahnerhalt wie gesunde,<br />

kariesfreie Zähne ist<br />

ein gesundes Zahnfleisch!<br />

Zahnerhalt: Moderne Parodontitistherapie<br />

Gesundes Zahnfleisch –<br />

gesunde Zähne<br />

Die Ursache von Zahnfleischerkrankungen sind pathogene Keime. Die moderne Therapie<br />

versucht, diese Bakterien, die eine Erkrankung auslösen können, in mehreren<br />

Schritten vollständig und dauerhaft zu beseitigen.<br />

Gesundes Zahnfleisch erkennt man an seiner<br />

blassrosa Farbe. Ist es jedoch gerötet<br />

und geschwollen, sind dies die ersten Anzeichen<br />

einer Gingivitis (Zahnfleischentzündung).<br />

Wird diese nicht behandelt, kann<br />

sich daraus eine Parodontitis entwickeln.<br />

Zahnfleisch und Knochen gehen zurück,<br />

es kommt zu verlängerten Zahnhälsen und<br />

einer Schädigung des gesamten Zahnhalteapparates;<br />

die Zähne lockern sich. Die<br />

Parodontitis verläuft häufig langsam und<br />

schleichend. Schmerzen bereitet sie nur wenig,<br />

doch gibt es auch Formen, die einen aggressiven<br />

Verlauf haben. Um die Parodontitis<br />

frühzeitig zu stoppen, ist es wichtig, schon<br />

die ersten Anzeichen sehr ernst zu nehmen<br />

und vom Zahnarzt behandeln zu lassen.<br />

Liegt der Verdacht auf eine Parodontitis vor,<br />

werden im Rahmen einer Professionellen<br />

Zahnreinigung (PZR) Zahnstein, Beläge und<br />

andere Reizfaktoren beseitigt. Der Patient<br />

wird zur richtigen Mundhygiene angeleitet.<br />

Diese erforderliche Vorbehandlung ist eine<br />

Privatleistung.<br />

Wird eine behandlungswürdige Parodontitis<br />

diagnostiziert, kann ein individueller<br />

Behandlungsplan erstellt werden. Liegt die<br />

Bewilligung der Krankenkasse vor, beginnt<br />

die Hauptbehandlung. Zunächst werden die<br />

Ablagerungen (Konkremente) in den Zahnfleischtaschen<br />

auf der Wurzeloberfläche der<br />

Zähne und entzündliches Gewebe aus den<br />

Zahnfleischtaschen entfernt, anschließend<br />

die Wurzeloberflächen geglättet. Das Zahnfleisch<br />

muss eventuell remodelliert werden,<br />

um optimale Voraussetzungen für eine Ausheilung<br />

zu schaffen und weiteren Erkrankungen<br />

vorzubeugen.<br />

Der Erfolg einer Parodontalbehandlung<br />

hängt von mehreren Faktoren ab. Wie schnell<br />

und nachhaltig die Therapie anschlägt, liegt<br />

an der Schwere der Parodontitis, am Zustand<br />

des Zahnbetts, des Kieferknochens<br />

und der Zähne sowie an der Anzahl und Art<br />

der krankheitsverursachenden Keime und<br />

10


ZAHNMEDIZIN<br />

Bakterien. Wesentliche Voraussetzung für<br />

ein positives Ergebnis der Behandlung ist die<br />

Mitarbeit des Patienten.<br />

Um den Behandlungserfolg langfristig zu sichern,<br />

muss man sich weiterhin intensiv nach<br />

den Anweisungen des Zahnarztes um seine<br />

Mundhygiene bemühen. Entscheidend für<br />

den dauerhaften Erfolg ist auch eine meist<br />

vierteljährliche Kontrolle und regelmäßige<br />

Nachbehandlung, in deren Rahmen eine<br />

PZR (Privatleistung) stattfinden sollte.<br />

Regelungen der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung<br />

Die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt die Behandlungskosten für eine<br />

Parodontitisbehandlung, wenn der Patient<br />

1. eine gute Mundhygiene und<br />

2. eine positiv verlaufende Vorbehandlung aufweist und es<br />

3. eine gute Prognose* für den Erfolg der Behandlung gibt.<br />

* Eine „ungünstige Prognose“ beruht unter anderem auf ausgeprägtem Knochenabbau und<br />

erhöhtem Lockerungsgrad der Zähne, unzureichender Mitwirkung des Patienten, Nikotinkonsum<br />

und Alkoholmissbrauch.<br />

Dr. Heinz Plümer<br />

Mit entscheidend für den dauerhaften<br />

Erfolg einer Parodontitisbehandlung<br />

ist eine regelmäßige<br />

Nachbehandlung, in deren Rahmen<br />

eine Professionelle Zahnreinigung<br />

stattfinden sollte.<br />

11


ZAHNMEDIZIN<br />

Zahnerhalt: Füllung und Inlay<br />

Den Zahn erhalten<br />

Das berühmte „Loch“ im Zahn lässt sich mit ganz verschiedenen Verfahren<br />

zuverlässig und kosmetisch einwandfrei schließen.<br />

Wer seine Zähne sorgfältig pflegt und regelmäßig<br />

vom Zahnarzt kontrollieren lässt,<br />

ist weitgehend vor ihr gefeit: der Karies.<br />

Entsteht doch einmal ein Loch im Zahn, bieten<br />

sich verschiedene Verfahren und unterschiedliche<br />

Füllungsmaterialien an. Abhängig<br />

von der Größe des Defektes, seiner Lage<br />

im Mund und den individuellen ästhetischen<br />

Vorstellungen des Patienten kommen Amalgam,<br />

Gold, Keramik oder spezielle Kunststoffe<br />

zum Einsatz.<br />

Plastische Füllungen<br />

(Amalgam, Kompomer, Komposit)<br />

Das zunächst weiche Material, das aushärtet,<br />

nachdem es in den Zahndefekt eingebracht<br />

worden ist, nennt man plastische Füllung.<br />

Mit dem weitverbreiteten plastischen<br />

Füllungsmaterial Amalgam können auch<br />

große Defekte sehr langlebig versorgt werden.<br />

Oft als Nachteil empfunden wird allerdings<br />

die dunkelsilbrige Farbe. Deswegen<br />

wird Amalgam in zunehmendem Maße von<br />

verschiedenen zahnfarbenen Füllungsmaterialien<br />

verdrängt.<br />

Hinter Kompomer und Komposit verbergen<br />

sich trotz ähnlich klingender Namen ganz<br />

unterschiedliche Kunststoff-Füllungen. Keine<br />

Angst, es ist gar nicht so kompliziert.<br />

Handelt es sich um kleinere Löcher und<br />

Milchzähne, bietet sich das kostengünstige<br />

Kompomer an. Es ist – wie das Amalgam –<br />

zuzahlungsfrei, die Kosten werden von den<br />

gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen.<br />

Sollen größere Defekte zuverlässig für die<br />

Zukunft und kosmetisch einwandfrei verschlossen<br />

werden, kann der Zahnarzt sowohl<br />

bei Seiten- als auch bei Frontzähnen<br />

Komposit verwenden. Dieses Hightech-Material<br />

ist bei der Verarbeitung sehr zeitaufwendig<br />

und verlangt hohes Geschick.<br />

So wird beispielsweise für einen perfekten<br />

Verbund der Füllung mit dem Zahn die Oberfläche<br />

in einem speziellen Verfahren vorbereitet.<br />

Anschließend wird – um der Natur<br />

am nächsten zu kommen – die Füllung nach<br />

und nach aus verschiedenen Schichten aufgebaut.<br />

Das leicht durchscheinende Material<br />

weist eine dreidimensionale Farbstruktur<br />

auf, wie sie auch für den natürlichen Zahn<br />

typisch ist. Die gesetzlichen Krankenkassen<br />

übernehmen nur einen Teil der Kosten.<br />

12


ZAHNMEDIZIN<br />

Gegossene Füllungen (Inlays)<br />

Hat es einen Zahn mal „so richtig erwischt“,<br />

kann bei großen Defekten statt des Amalgams<br />

auch eine gegossene Füllung zum<br />

Einsatz kommen: das sogenannte Inlay. In<br />

dem aufwendigen Verfahren präpariert der<br />

Zahnarzt zunächst den defekten Zahn für<br />

die Aufnahme des Inlays und nimmt dann<br />

einen exakten Abdruck.<br />

Im zahntechnischen Labor wird dann im<br />

Gussverfahren eine passende Füllung hergestellt<br />

– wie individuell gefertigter Schmuck<br />

vom Goldschmied. In einer weiteren Sitzung<br />

befestigt der Zahnarzt dann das kleine<br />

Kunstwerk millimetergenau und dauerhaft<br />

am Zahn.<br />

Das Inlay kann entweder aus Gold (eventuell<br />

mit zahnfarbener Keramik verblendet) angefertigt<br />

werden oder aus Keramik bestehen,<br />

die der individuellen Zahnfarbe angepasst<br />

ist. Besprechen Sie mögliche Alternativen<br />

mit Ihrem Zahnarzt, der Ihnen auch einen<br />

Kostenvoranschlag unterbreiten wird.<br />

Dr. Harald Holzer<br />

Kompomer ist nicht<br />

gleich Komposit<br />

Bei Kompomer und Komposit handelt<br />

es sich trotz ähnlicher Namen um ganz<br />

unterschiedliche Kunststoff-Füllungen.<br />

Bei kleineren Löchern bietet sich das<br />

kostengünstige Kompomer an. Bei<br />

größeren Löchern in Seiten- und auch<br />

Frontzähnen kommt in einem aufwendigen<br />

Verfahren das Hightech-Material<br />

Komposit zum Einsatz.<br />

Ihr Zahnersatz-Berater. Unsere zweite Meinung.<br />

Unsere Berater sind montags und mittwochs<br />

von 9.00 bis 12.00 Uhr unter<br />

Kronen, Brücken, Prothesen und Implantate,<br />

beim Zahnersatz gibt es verschiedene<br />

Behandlungsmöglichkeiten.<br />

Auch gesetzlich Krankenversicherte<br />

können jede wissenschaftlich anerkannte<br />

Therapieform wählen, ohne<br />

dabei den Zuschuss (Festzuschuss)<br />

ihrer Krankenkasse zu verlieren. Bei<br />

manchen Patienten gibt es Fragen und<br />

Unklarheiten. Wir Zahnärzte beraten<br />

Sie kompetent und neutral.<br />

Bei allen Problemen rund um das<br />

Thema „Zahnersatz“ helfen Ihnen<br />

die Zahnersatz-Berater der Kassenzahnärztlichen<br />

<strong>Vereinigung</strong> <strong>Nordrhein</strong><br />

gerne weiter.<br />

Diese freundlichen Gesichter verbergen<br />

sich hinter 01805 / 98 67 50:<br />

Nicole Kirsten-Danz, Heike Hopp und<br />

Mandy Schneider nehmen die Fragen<br />

zum Thema „Zahnersatz“ in Düsseldorf<br />

bei der Kassenzahnärztlichen <strong>Vereinigung</strong><br />

<strong>Nordrhein</strong> entgegen. Aufgrund<br />

ihres großen Wissens über die Regelungen<br />

für Kronen, Brücken, Zahnpro-<br />

Mandy Schneider<br />

Nicole Kirsten-Danz<br />

Heike Hopp<br />

thesen und Implantate können sie in vielen<br />

Fragen direkt und kompetent Auskunft<br />

Tel.: 01805 / 98 67 50<br />

(14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz.<br />

Gebühren aus dem Mobilnetz abhängig vom Anbieter.)<br />

sowie jederzeit über<br />

www.zahnaerzte-nr.de<br />

oder<br />

info@kzvnr.de<br />

zu erreichen.<br />

geben. Insbesondere dann natürlich, wenn<br />

es um den Heil- und Kostenplan, die Bezuschussung<br />

durch die Krankenkassen und<br />

den Eigenanteil geht.<br />

Bei anderen, vor allem medizinischen Fragen<br />

vermitteln sie möglichst zeitnah einen<br />

telefonischen Gesprächstermin mit einem<br />

Zahnarzt. Dazu können sie auf eine ganze<br />

Liste von Fachleuten mit großer Erfahrung<br />

in der Patientenberatung zurückgreifen.<br />

Die zahnärztlichen Telefonberater können<br />

dann im Einzelfall wiederum entscheiden,<br />

dass ein Kontakt von Angesicht zu Angesicht<br />

und eventuell auch eine Untersuchung<br />

notwendig ist.<br />

13


ZAHNMEDIZIN<br />

1<br />

2<br />

4<br />

5<br />

3<br />

Mit einer Wurzelkanalbehandlung Zähne erhalten<br />

Retten, was zu retten ist<br />

Durch moderne Behandlungsmethoden und Materialien hat sich die Wurzelkanalbehandlung<br />

zu einer bewährten und sehr erfolgreichen Behandlungsmöglichkeit entwickelt,<br />

mit der Zähne fast schmerzfrei erhalten werden können.<br />

„Das geht mir mächtig auf den Nerv“, dieser<br />

Ausspruch kann bezüglich Zahnschmerzen<br />

zur bitteren Wahrheit werden. Wenn Bakterien,<br />

beispielsweise durch eine Karies (1), in<br />

den Zahn eindringen, treffen sie irgendwann<br />

einmal zwangsläufig auf einen Hohlraum im<br />

Zahn, der die Pulpa (2) enthält. Diese umfasst<br />

die Gefäße und den Zahnnerv. Dieser<br />

entzündet sich (3) und geht zugrunde. Das<br />

kann völlig unbemerkt für den Patienten ablaufen<br />

oder aber auch Schmerzen bereiten.<br />

Klassisch ist die Aufbissempfindlichkeit des<br />

betreffenden Zahnes und ziehende bis klopfende<br />

Schmerzen.<br />

Der Zahnarzt kennt diese Symptome. Trotzdem<br />

ist es wichtig, erst einmal eine Röntgenaufnahme<br />

zu machen. Diese zeigt dem<br />

Zahnarzt, ob es in diesem Fall möglich ist,<br />

durch eine Wurzelfüllung den Zahn zu retten.<br />

Und er schätzt die Erfolgsaussichten die Behandlung nicht zulasten gesetzlicher<br />

dere Gegenanzeigen zu, darf der Zahnarzt<br />

ab. Sind die Wurzelkanalverhältnisse beispielsweise<br />

nicht eindeutig oder treffen anvat<br />

oder gar<br />

Krankenkassen erbringen, sondern nur pri-<br />

nicht.<br />

Der Aufwand lohnt<br />

Kriterien für die Kostenübernahme der Wurzel verlaufen, wie stark die Entzündung<br />

ist und ob diese bereits auf den<br />

durch eine gesetzliche Krankenversicherung<br />

sind etwa, ob durch die Wurzelbehandlung<br />

eines Backenzahnes eine Eine Garantie für die Wirksamkeit der<br />

Kieferknochen übergegriffen hat.<br />

geschlossene Zahnreihe oder funktionstüchtiger<br />

Zahnersatz erhalten werden nicht geben, aber er kann die Erfolgs-<br />

Behandlung kann Ihr Zahnarzt leider<br />

kann. Eine große Rolle spielt darüber aussichten gut beurteilen.<br />

hinaus, wie die haarfeinen Kanäle in<br />

14


ZAHNMEDIZIN<br />

Entscheidet sich Ihr Zahnarzt zur Wurzelkanalbehandlung,<br />

wird er in der Regel erst einmal<br />

die Region betäuben und den Zahn von<br />

der Kaufläche her öffnen. Das geht sogar<br />

durch Kronen hindurch. Mit feinen Instrumenten<br />

(4) werden nun die Wurzelkanäle<br />

gereinigt, erweitert und anschließend mit<br />

einem Medikament versehen.<br />

Die erste Behandlung bringt dem Patienten<br />

meist schon eine erhebliche Erleichterung.<br />

Zu den folgenden Terminen werden je nach<br />

Bedarf, bis der Zahn schmerzfrei ist, die Wurzelkanäle<br />

wiederholt gereinigt und das Medikament<br />

erneuert. Ist der Zahn schmerzfrei,<br />

erfolgt die Füllung der Wurzelkanäle mit einem<br />

zementartigen Material (5). Dazu gibt<br />

es verschiedene Materialien, denen allen<br />

gemeinsam ist, dass sie biologisch gut verträglich<br />

sind und den Zahn hermetisch dicht<br />

abschließen gegen erneutes Eindringen von<br />

Bakterien.<br />

Moderne Methoden<br />

und Materialien<br />

Modernes Röntgen mit<br />

geringer Strahlenbelastung<br />

Früher war die Wurzelkanalbehandlung für<br />

den Patienten sehr unangenehm. Das ist<br />

heute nicht mehr so. Moderne Methoden<br />

und Materialien machen diese Behandlung<br />

zu einer bewährten und sehr erfolgreichen<br />

Behandlungsmöglichkeit, die fast schmerzfrei<br />

zu bewerkstelligen ist.<br />

Die Alternativen sind allemal aufwendiger.<br />

Ist der Zahn nicht zu retten, muss er entfernt<br />

werden, um nicht auf Dauer den Körper mit<br />

diesem Krankheitsherd zu belasten. Ist der<br />

Zahn nach der Wurzelfüllung nicht völlig<br />

beschwerdefrei, kann man eine Wurzelspitzenresektion<br />

in Betracht ziehen. Dabei wird<br />

mit einem kleinen chirurgischen Eingriff von<br />

Die Strahlenbelastung einer Röntgenaufnahme<br />

sämtlicher Zähne entspricht<br />

etwa derjenigen, der man innerhalb von<br />

der Seite her in Wurzelspitzenhöhe der Kiefer<br />

geöffnet, um die infizierten Wurzelspitzen<br />

zu entfernen. Die Erfolgsaussichten sind<br />

recht gut.<br />

Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit,<br />

bei mehrwurzeligen Zähnen nur die<br />

kritische Wurzel zu entfernen und den Rest<br />

als Pfeiler zu erhalten. Da die Wurzel nur zur<br />

Hälfte entfernt wird, spricht man dann von<br />

einer Hemisektion.<br />

15 Stunden im Freien ausgesetzt ist. Vergleichbar<br />

ist die Strahlenbelastung auch<br />

mit der bei einem einstündigen Flug.<br />

Am besten lässt man es erst gar nicht so<br />

weit kommen! Gute Pflege zu Hause, die<br />

Professionelle Zahnreinigung (PZR) und eine<br />

regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt sind<br />

dabei das A und O. Und falls eine Wurzelkanalbehandlung<br />

doch einmal nötig werden<br />

sollte, gilt wie so oft: Gehen Sie rechtzeitig<br />

zu Ihrem Zahnarzt, bevor die Entzündung zu<br />

weit um sich gegriffen hat!<br />

Dr. Harald Holzer<br />

15


ZAHNMEDIZIN<br />

Die gute Zusammenarbeit<br />

vom Zahnarzt, seinem<br />

Team und dem Zahntechniker<br />

sind eine Voraussetzung<br />

für optimal<br />

angepassten Zahnersatz.<br />

Zahnersatz: Kronen, Brücken und Prothesen<br />

Die Vielfalt moderner<br />

Zahnmedizin<br />

Auch wenn das Kind sozusagen in den Brunnen gefallen ist, also Zähne fehlen oder<br />

zerstört sind, hat die moderne Zahnmedizin vielfältige hervorragende ästhetische Lösungen<br />

anzubieten, um das lückenlose strahlende Lächeln wiederherzustellen.<br />

Das breite Spektrum reicht von einfachen sprüchen gerecht werden. Der Patient kann<br />

metallischen Vollgusskronen aus Edelstahl, etwa wählen zwischen einfachem herausnehmbaren<br />

Zahnersatz, den sogenannten<br />

Titan oder Gold bis hin zu vollkeramischen<br />

Systemen, die höchsten ästhetischen An-<br />

klammergestützten Modellgussprothesen,<br />

GKV-Zuschuss allein vom Befund abhängig<br />

Vor einigen Jahren hat der Gesetzgeber Für die tatsächlich gewählte Versorgung<br />

steht dem Patienten die gesam-<br />

die (Teil-)Kostenübernahme durch die gesetzlichen<br />

Krankenkassen umgestellt: Der te Palette der zahnmedizinisch sinnvollen<br />

Möglichkeiten offen. Er behält den<br />

individuelle Befund (z. B. Zahn XY fehlt)<br />

ist die Grundlage für die Festlegung des Anspruch auf einen Zuschuss seiner gesetzlichen<br />

Krankenkasse, egal welche<br />

Festzuschusses, dessen Höhe sich an der<br />

so genannten Regelversorgung orientiert. Lösung auch immer er für sich wählt.<br />

und dem höchsten technischen und ästhetischen<br />

Ansprüchen genügenden Kombinationszahnersatz<br />

(einer Präzisionsverbindung<br />

von festsitzenden Kronen und herausnehmbarem<br />

Zahnersatz).<br />

Zahnbegrenzte Lücken lassen sich heute<br />

sowohl durch Brücken als auch durch Einzelkronen<br />

auf Implantaten schließen. Mittels<br />

mehr oder minder umfangreicher Implantationen<br />

lassen sich in sehr vielen Fällen<br />

herausnehmbare Total- oder Teilprothesen<br />

vermeiden. Erwähnenswert sind auch computergestützte<br />

Systeme der CAD/CAM-<br />

Technik, die am Behandlungsstuhl oder im<br />

zahntechnischen Labor Kronen, Inlays (Ein-<br />

16


ZAHNMEDIZIN<br />

lagefüllungen), Verblendschalen (Veneers)<br />

aus Vollkeramik herausschleifen, die innerhalb<br />

kurzer <strong>Zeit</strong> in den Mund eingesetzt<br />

werden können.<br />

Persönliche Beratung<br />

ist das A und O<br />

Moderne Zahnmedizin hat derart vielfältige<br />

Lösungsmöglichkeiten zu bieten, dass<br />

man sich unbedingt persönlich durch den<br />

Zahnarzt beraten lassen sollte. Nur er kann<br />

letztlich beurteilen, welche Lösungen medizinisch<br />

sinnvoll und verantwortbar sind.<br />

Dazu gehört auch die Aufklärung über die<br />

jeweiligen Kosten. Denn klar ist, eine einfache<br />

Krone aus Vollmetall hat einen anderen<br />

Preis als ein Keramikkrone, die mit hohem<br />

technischen Aufwand (teure Maschinen<br />

etc.) mittels der CAD/CAM-Technik am Behandlungsstuhl<br />

gefräst wird.<br />

Der Patient entscheidet nach der Beratung<br />

durch den Zahnarzt, was ihm die Wiederherstellung<br />

seiner Zahngesundheit wert ist.<br />

Er sollte genau überlegen, ob die Behandlung,<br />

Anfertigung und Eingliederung im<br />

Ausland die Nachteile der oft langen und<br />

teuren Anreise zur Nachsorge rechtfertigt,<br />

von anderen rechtlichen Ansprüchen und<br />

Systemen abgesehen. Zahnersatz ist kein<br />

genormtes Industrieprodukt, sondern<br />

muss immer individuell angefertigt und<br />

angepasst werden. Er wird in den menschlichen<br />

Körper eingesetzt und muss dort<br />

einheilen bzw. der Patient muss sich daran<br />

gewöhnen. Deshalb ist die vertrauensvolle<br />

Beratung und Nachsorge Ihres Zahnarztes<br />

vor Ort unverzichtbar.<br />

Zahnarzt Dieter Krenkel<br />

Umfrage<br />

Schöne Zähne<br />

sind wichtig!<br />

Für 85 Prozent der Deutschen<br />

sind schöne Zähne mit Abstand<br />

das wichtigste Schönheitsmerkmal!<br />

Wichtiger als ein trendiges Outfit,<br />

reine Haut oder ein makeloses Gesicht.<br />

Ihr Zahnarzt kann dafür einiges tun.<br />

Ein schönes Lächeln überzeugt: Die Frisur<br />

muss perfekt sitzen und eine gute Figur will<br />

ebenfalls jeder haben – noch wichtiger sind<br />

aber schöne Zähne. Das ergab Ende 2009<br />

eine Online-Umfrage mit mehr als 1 000<br />

Teilnehmern.<br />

95 Prozent gaben an, dass sie auf das<br />

Aussehen ihrer Zähne Wert legen. Dabei<br />

ist Frauen die Optik ihrer Zähne wichtiger<br />

als Männern. Diejenigen, die sich um das<br />

Aussehen ihrer Zähne sorgen, putzen diese<br />

regelmäßig, achten auf ästhetische Füllun-<br />

gen und gehen regelmäßig zum Zahnarzt.<br />

76 Prozent der Befragten sind laut Umfrageergebnis<br />

zudem bereit, über die Kassenleistungen<br />

hinaus in die Optik und natürlich<br />

zugleich in die Gesundheit ihrer Zähne zu<br />

investieren.<br />

17


ZAHNMEDIZIN<br />

Implantate: Fester Halt für Ihren Zahnersatz<br />

Fortschritt in der Zahnmedizin<br />

Komfort, sicherer Halt, Ästhetik und Schonung der Nachbarzähne –<br />

viele Gründe sprechen dafür, Zahnersatz auf Implantaten zu befestigen.<br />

Nach dem Verlust von Zähnen berichten<br />

viele Patienten von einer spürbaren Verschlechterung<br />

der Lebensqualität. Doch<br />

Zahnimplantate bieten in vielen Fällen die<br />

Möglichkeit einer komfortablen und ästhetischen<br />

Wiederherstellung der Kau- und<br />

Sprechfunktion. Und auch ein strahlendes<br />

Lächeln ist in jedem Alter möglich. Die moderne<br />

Implantologie ist medizinisch ausgereift<br />

und oft die beste, wenngleich nicht die<br />

kostengünstigste Lösung.<br />

Lassen Sie<br />

sich beraten!<br />

Zahn-Implantate haben sich weltweit<br />

millionenfach bewährt. Daher fragt<br />

man sich, warum Zahnlücken nicht<br />

grundsätzlich durch Implantate geschlossen<br />

werden. Ein Grund ist, dass<br />

der Behandlungserfolg stark abhängig<br />

davon ist, ob beim Patienten bestimmte<br />

Voraussetzungen erfüllt sind.<br />

Zuerst muss deshalb sein allgemeiner<br />

Gesundheitszustand überprüft werden:<br />

Manche Krankheiten verhindern die<br />

Knochenbildung und<br />

damit das Festwachsen<br />

der Implantate.<br />

Weiterhin muss der<br />

Kiefer über ausreichende<br />

Platzverhältnisse verfügen, der<br />

Knochen ausreichend dick und dicht<br />

sein. Ihr Zahnarzt informiert Sie darüber,<br />

ob in Ihrem Fall eine Implantation<br />

medizinisch möglich und sinnvoll ist.<br />

Implantat und<br />

Suprakonstruktion<br />

In der Zahnheilkunde versteht man unter<br />

Implantaten künstliche Zahnwurzeln – meist<br />

aus Titan gefertigt – , die dort, wo Naturzähne<br />

aus den verschiedensten Gründen verloren<br />

gegangen sind, in den Kieferknochen<br />

eingesetzt werden. Mit Hilfe dieser „Kunst-<br />

Zahnwurzel“ wird im entsprechenden Kieferabschnitt<br />

der Zahnersatz befestigt. Dieser<br />

heißt, wenn er auf einem Implantat befestigt<br />

wird, Suprakonstruktion.<br />

Eine Krone<br />

genügt<br />

Eine sogenannte „Einzelzahnlücke“ kann<br />

durch das Einbringen eines Implantates mit<br />

einer darauf aufgesetzten Zahnkrone geschlossen<br />

werden, ohne dass die Nachbarzähne<br />

zur Befestigung einer Brücke abgeschliffen<br />

werden müssen. Stattdessen wird<br />

in die Lücke zunächst eine neue künstliche<br />

Wurzel implantiert. Nachdem der Knochen<br />

mit dem Implantat fest verwachsen ist, wird<br />

darauf eine Einzelkrone befestigt.<br />

Fester<br />

Brückenpfeiler<br />

Fehlen Zähne an strategisch wichtigen Positionen,<br />

können Implantate als Brückenpfeiler<br />

für eine fest einzementierte Brücke dienen.<br />

So lässt sich herausnehmbarer Zahnersatz<br />

gegebenenfalls vermeiden, etwa wenn<br />

der letzte (hintere) Zahn als Brückenpfeiler<br />

ausgedient hat und entfernt werden muss.<br />

Auch bei vollständigem Zahnverlust können<br />

Implantate in den Kiefer eingesetzt werden<br />

und den totalen Zahnersatz („künstliches<br />

Gebiss“) erheblich stabilisieren.<br />

Implantat Abutment Krone<br />

Festzuschüsse und<br />

Zusatzversicherungen<br />

Von der Planung bis zur Suprakonstruktion<br />

sind Implantate reine Wahlleistungen.<br />

Die gesetzlichen Krankenversicherungen<br />

übernehmen die Kosten der Implantate nur<br />

für wenige, genau beschriebene medizinische<br />

Ausnahmefälle: Unfallfolgen, Tumore,<br />

bestimme Allgemeinerkrankungen oder<br />

angeborene Missbildungen. Für die Suprakonstruktionen<br />

(also Kronen, Brücken oder<br />

Prothesen, die auf dem Implantat befestigt<br />

werden) gibt es seit Einführung der sogenannten<br />

„befundorientierten Festzuschüsse“<br />

auch einen Zuschuss der gesetzlichen<br />

Krankenkassen. Private Versicherungen –<br />

wie auch Zusatzversicherungen – können<br />

auch Kosten für Implantate übernehmen.<br />

Sprechen Sie daher vor einer Behandlung<br />

mit Ihrem Zahnarzt darüber, welche Regelungen<br />

für Sie gelten.<br />

Dr. Stephan Kranz<br />

18


KIEFERORTHOPÄDIE<br />

Zahn- und Kieferregulierung<br />

Perfekter Biss für Jung und Alt<br />

Für ein strahlendes Lächeln ist es nie zu früh und nie spät.<br />

Zahn- und Kieferregulierungen sind in jedem Lebensalter machbar – von der<br />

Frühbehandlung von Kleinkindern bis hin zur Erwachsenenbehandlung.<br />

Korrekt stehende Zähne in einem optimal<br />

aufeinander ausgerichteten Ober- und Unterkiefer<br />

sehen toll aus. Außerdem tragen<br />

sie entscheidend zur Kaufähigkeit und zum<br />

Sprachvermögen bei. Somit ist unser Lachen<br />

nicht nur unsere Visitenkarte im Umgang<br />

mit anderen Menschen, sondern auch Bestandteil<br />

eines gesunden Körpers.<br />

Bereits bei Kindern im Kindergartenalter<br />

kann es notwendig sein, im Rahmen einer<br />

sogenannten Frühbehandlung korrigierend<br />

einzugreifen. Beispielsweise dann, wenn<br />

durch Lutschgewohnheiten oder durch falsches<br />

Schlucken bereits Fehlstellungen der<br />

Zähne vorliegen. Bei einer rechtzeitigen<br />

Behandlung können solche Fehlstände oft<br />

komplett behoben werden oder aber die reguläre<br />

Zahnspangenbehandlung im Jugendlichenalter<br />

wird entscheidend erleichtert.<br />

Insbesondere bei Jugendlichen ist die Zahnspange<br />

längst kein Grund mehr für Hänseleien,<br />

sondern sie ist ein cooles Hilfsmittel,<br />

das mit Stolz getragen<br />

wird. Grob unterschieden<br />

wird bei<br />

der kieferorthopädischen<br />

Behandlung<br />

zwischen herausnehmbaren<br />

Geräten („lose“ Zahnspange)<br />

und festsitzenden Multiband-Bracket-Apparaturen<br />

(„feste“ Zahnspange).<br />

Jedes Verfahren hat seinen speziellen Einsatzbereich<br />

mit Vor- und Nachteilen. Bei<br />

jeder Zahnspangenbehandlung sind aber<br />

eine gewissenhafte Mitarbeit und eine gute<br />

Mundhygiene entscheidend für das Endergebnis.<br />

Dr. Susanne Schorr<br />

Für Kieferorthopädie ist es nie zu spät<br />

Zahnspangen sind längst kein „Kinderkram“<br />

mehr. Zahlreiche Erwachsene Kunststoffschienen angewendet werden.<br />

liegende Brackets oder auch durchsichtige<br />

erfüllen sich ihren Traum von geraden Standardlösungen gibt es nicht:<br />

Zähnen. Erleichtert wird die Entscheidung<br />

zur kieferorthopädischen Korgehenden<br />

Untersuchungen und Aus-<br />

Für jeden Einzelnen wird nach einrektur<br />

durch Entwicklungen der letzten wertungen von Modellen sowie auch<br />

Jahre, die Zahnspange so effektiv, so Röntgenuntersuchungen ein individuelles<br />

Behandlungskonzept erstellt.<br />

komfortabel und optisch so unauffällig<br />

wie möglich zu machen. So können in Bitte beraten Sie sich mit Ihrem Zahnarzt<br />

vielen Fällen zahnfarbene oder innen-<br />

oder Ihrem Kieferorthopäden.<br />

19


ZAHNKOSMETIK<br />

Zahnkosmetik<br />

Schöne Zähne – nicht nur für Stars!<br />

Für die meisten Menschen sind schöne Zähne das wichtigste Schönheitsmerkmal!<br />

Ihr Zahnarzt kann dabei noch kräftig nachhelfen.<br />

Wie komme ich bei meinen Mitmenschen<br />

an? Oft ist es der erste Eindruck, der entscheidet!<br />

Schöne Zähne tragen viel dazu bei.<br />

Sei es im Privat- oder Berufsleben, gesunde<br />

und ästhetische Zähne strahlen Dynamik,<br />

Fitness und Erfolg aus. Der Rückschluss liegt<br />

nahe: Wer Erfolg haben will, muss „Zähne<br />

zeigen“ können. Nicht alle Menschen verfügen<br />

aber über perfekte Zahnreihen. Fehlende,<br />

beschädigte oder schlicht farblich nicht<br />

ansprechende Zähne sind für viele Menschen<br />

ein Problem. Als störend werden aber<br />

auch Fehlstellungen, unterschiedlich große<br />

Zähne und bzw. oder lückenhafte Zahnfronten<br />

empfunden. Jeder empfindet einen<br />

Makel an seinen Zähnen unterschiedlich.<br />

Beim Lächeln<br />

Zähne zeigen<br />

Ihr Zahnarzt kann mit einer breiten Palette<br />

von Privatleistungen dafür sorgen, dass sich<br />

Ihr strahlendes Lächeln sehen lassen kann.<br />

Hässlich gealterte oder verfärbte Füllungen<br />

können mit modernen Kunststoffen perfekt<br />

ersetzt werden. Mit speziellen, modernen<br />

Kunststoffen, sogenannten Kompositen Diese sind dem echten Zahn so täuschend<br />

(Composites), lassen sich außerdem kleine ähnlich, dass sie selbst der Fachmann kaum<br />

Fehlstellungen, unterschiedlich große Zähne,<br />

von natürlichen Zähnen unterscheiden<br />

unschöne Zahnformen und sogar kleine kann.<br />

Lücken zwischen den Zähnen hervorragend Auch das natürliche Zahnweiß variiert von<br />

korrigieren. Hauchdünne Keramikschalen, Mensch zu Mensch. Wenn Ihnen Ihre Zähne<br />

sogenannte Veneers, werden bei Fehlstellungen<br />

nicht weiß genug sind, kann Bleaching<br />

und Lücken oder bei abgebrochenen<br />

– chemisches Bleichen der Zähne – das Richne<br />

Ecken auf die vorderen sichtbaren Zähtige<br />

für Sie sein.<br />

aufgeklebt.<br />

Sie sehen, es gibt vielfältige Möglichkeiten,<br />

Ist ein Defekt im Zahn zu groß für eine Füllung<br />

ein strahlendes Lächeln zu bekommen. Fra-<br />

oder eine Keramikschale, kann der gen Sie einfach Ihren Zahnarzt!<br />

Zahnarzt Vollkeramik-Kronen verwenden.<br />

Dr. Stephan Kranz<br />

Bleaching ist zahnschonend möglich<br />

Vor dem Bleaching müssen Ihre Zähne<br />

vom Zahnarzt professionell gereinigt<br />

macher vertragen. Sie sind absolut<br />

zahnschonend. Allerdings sind auch<br />

werden (PZR, siehe Seite 7).<br />

der professionellen Zahnweißung<br />

Dann wird ein Bleichmittel in eine individuell<br />

angefertigte Kunststoffschiene<br />

gefüllt und für eine bestimmte <strong>Zeit</strong> auf<br />

Ihre Zähne gesetzt.<br />

Heute muss man sich keine Gedanken<br />

mehr darüber machen, ob Zahnschmelz<br />

und Zahnfleisch die Weiß-<br />

Grenzen gesetzt: Zähne lassen sich<br />

immer nur um einige Nuancen aufhellen.<br />

Damit Sie von Ihrem strahlenden Lächeln<br />

lange etwas haben, sollten Sie<br />

diese Privatbehandlung zudem immer<br />

wieder auffrischen.<br />

20


GLOSSAR/GEWINNSPIEL<br />

Glossar<br />

Wichtige zahnmedizinische Begriffe kurz erklärt<br />

Abutment: Aufbau, der in ein Implantat eingeschraubt<br />

wird, um den eigentlichen Zahnersatz<br />

(z. B. eine Krone) aufzunehmen<br />

Amalgam: Füllungsmaterial aus Quecksilber,<br />

Silber, Zinn und Kupfer<br />

Bonusheft: Nachweis der regelmäßigen Kontrolluntersuchung,<br />

der Kassenpatient erhält es<br />

beim Zahnarzt<br />

Der Festzuschuss der gesetzlichen Krankenkassen<br />

zum Zahnersatz steigt um<br />

20 (30) Prozent, wenn man ab 18 Jahren<br />

in den letzten fünf (zehn) Jahren wenigstens<br />

einmal im Jahr eine eingehende Untersuchung<br />

beim Zahnarzt nachweisen<br />

kann; Kinder und Jugendliche ab dem<br />

12. Lebensjahr müssen mindestens einen<br />

Eintrag im Rahmen der Individualprophylaxe<br />

pro Kalenderhalbjahr vorweisen<br />

können.<br />

Bleaching: chemische Behandlung der Zahnoberfläche<br />

zur Aufhellung des Zahnschmelzes<br />

Bracket: Befestigungselement einer festen<br />

Zahnspange, die mit einer speziellen Klebetechnik<br />

mit der Oberfläche der Zähne fest<br />

verbunden wird<br />

Brücke: festsitzender Zahnersatz, der eine<br />

Lücke zwischen zwei Zähnen überbrückt<br />

CAD/CAM: moderne Technik. Anstelle eines<br />

Abdrucks werden Fotos des zu versorgenden<br />

Zahns gemacht und am Computer bearbeitet.<br />

Mittels der digitalisierten Daten werden<br />

Kronen, Inlays und kleine Brücken gefräst<br />

Fissuren: Furchen, Grübchen und Zahnrillen<br />

in den Zähnen<br />

Inlay: außerhalb des Mundes durch den Zahntechniker<br />

oder Fräsgeräte hergestellte Füllung<br />

aus Gold oder Keramik<br />

Karies: durch Bakterien ausgelöste Zahnfäule<br />

(das „Loch im Zahn“)<br />

Komposit: aufwendig zu verarbeitender zahnfarbener<br />

Hightech-Füllstoff aus Kunststoff<br />

Konkremente: harte, fest anhaftende Zahnbeläge<br />

unterhalb des Zahnfleisches<br />

Kostenerstattung: Wählt der Patient die<br />

Kostenerstattung und erklärt dies seiner Krankenkasse,<br />

wird er als Selbstzahler (Privatpatient)<br />

behandelt, bezahlt seine Rechnung direkt an<br />

den Arzt und lässt sich den erstattungsfähigen<br />

Anteil durch seine Krankenkasse erstatten<br />

Parodont: Zahnhalteapparat<br />

Parodontitis: Entzündung des Zahnhalteapparates<br />

Prophylaxe in der Zahnmedizin: Maßnahmen<br />

zur Vorbeugung und Verhütung von<br />

Karies und Zahnfleischerkrankungen<br />

Prophylaxeassistentin: speziell geschulte<br />

Mitarbeiterin, die in der Zahnarztpraxis vorbeugende<br />

Maßnahmen wie Aufklärung über<br />

Mundhygiene, Zahnsteinentfernung,<br />

PZR, Fissurenversiegelung usw. durchführt<br />

Pulpa: Innenleben des Zahns mit Nervengeflecht<br />

und Blutgefäßen (im Volksmund<br />

„Zahnnerv“)<br />

PZR: gründliche „Professionelle Zahnreinigung“,<br />

die regelmäßig in der Zahnarztpraxis<br />

vorgenommen werden sollte, mit Aufklärung<br />

über die richtige Mundhygiene<br />

Remineralisation: Wiedereinlagerung von<br />

Mineralstoffen in die Zahnhartsubstanz, z. B.<br />

durch Fluorid<br />

Gewinnspiel<br />

Mitmachen<br />

lohnt sich!<br />

Zu gewinnen sind 4 x 2 Freikarten<br />

für das Musical Hairspray<br />

im Kölner Musical Dome und<br />

6 Cybersonic Schallzahnbürsten.<br />

Frage:<br />

Wofür steht die Abkürzung „PZR“?<br />

Bitte schicken Sie eine Postkarte<br />

mit dem Lösungswort<br />

bis zum 15. Juli 2010 an:<br />

Redaktion<br />

<strong>Zeit</strong> für Zähne<br />

Postfach 14 03 52<br />

40073 Düsseldorf<br />

Bitte geben Sie auch an, wo Sie<br />

<strong>Zeit</strong> für Zähne entdeckt haben –<br />

beim Zahnarzt, im Lesezirkel oder …?<br />

Wir würden uns freuen, wenn Sie<br />

uns auch Ihr Alter und Ihr Geschlecht<br />

mitteilen. Alles wird selbstverständlich<br />

vertraulich behandelt und nicht weitergegeben!<br />

Die Teilnehmerdaten werden<br />

nach der Ziehung vernichtet. Gewinner<br />

werden durch Los ermittelt und schriftlich<br />

benachrichtigt. Der Rechtsweg ist<br />

ausgeschlossen.<br />

Fissurenversiegelung: Fissuren werden mit<br />

einer dünnen Kunststoffschicht geschlossen<br />

und so vor Karies geschützt<br />

Fluorid: hilft, den Zahnschmelz zu härten;<br />

das ungiftige Fluorsalz ist heute in fast allen<br />

Zahnpasten enthalten<br />

Gingivitis: Zahnfleischentzündung<br />

Hemisektion: Abtrennung einer oder mehrerer<br />

Wurzeln eines mehrwurzeligen Zahns<br />

Implantat: künstliche Zahnwurzel aus<br />

gewebeverträglichem Material, oft Titan<br />

Veneers: dünne Keramik- oder Kunststoffschalen,<br />

die auf die Zähne geklebt werden<br />

Wurzelspitzenresektion: chirurgische Entfernung<br />

einer Zahnwurzelspitze<br />

Zahnhals: Übergang von der Zahnkrone zur<br />

Zahnwurzel beim natürlichen Zahn<br />

Zahnstein: durch Einlagerung von Mineralien,<br />

z. B. aus dem Speichel, verhärteter Zahnbelag<br />

Zahnzwischenraumbürste: spezielles Bürstchen<br />

insbesondere zur Reinigung von weiten<br />

Zahnzwischenräumen<br />

21


INTERVIEW<br />

Vertrauensverhältnis statt Billigmedizin<br />

Niemand kennt<br />

Ihre Zähne besser<br />

Bei Haushaltsgeräten und Elektronik fast normal:<br />

Geiz-ist-Geil-Mentalität und die Suche<br />

nach günstigen Angeboten. Jetzt droht die<br />

Welle auch auf das Gesundheitswesen und<br />

die (zahn‐)medizinische Versorgung überzuschwappen.<br />

Dr. Uwe Neddermeyer sprach über<br />

die Risiken mit dem Zahnarzt Martin Hendges.<br />

Martin Hendges: „Gerade die<br />

ZZ: „Geiz ist geil!“ Was früher mancher<br />

heimlich dachte, ist heute Motto einer ganzen<br />

Käuferschicht und prägt das Verhalten<br />

vieler Menschen!<br />

Hendges: Natürlich spielen Kostenfragen<br />

für die meisten von uns berechtigterweise<br />

eine große Rolle – jedoch selten in allen<br />

Lebensbereichen. Der eine will nicht beim<br />

Auto sparen, der andere schaut im Urlaub<br />

nicht auf den Euro. Bei allem Verständnis für<br />

knappe Budgets, jeder sollte sich gut überlegen,<br />

tatsächlich gerade an der eigenen<br />

Gesundheit zu sparen.<br />

ZZ: Immerhin werben jetzt einige gesetzliche<br />

Krankenkassen beim Zahnersatz mit einem<br />

„Nulltarif“! Was ist davon zu halten?<br />

Hendges: Dahinter verbergen sich Sonderverträge<br />

(sogenannte Selektivverträge) mit<br />

wenigen Zahnärzten, über die Zahnersatz<br />

aus China oder anderen Billiglohnländern<br />

angeboten wird. Einige Kassen drängen<br />

diesen ihren Mitgliedern geradezu auf. Das<br />

Kleingedruckte in der dazugehörigen Teilnahmeerklärung<br />

sollte man sehr genau lesen.<br />

Dann zeigt sich, die Sache hat mehr als<br />

nur einen Haken. Zum einen gibt es Zahnersatz<br />

zum Nulltarif nur, wenn man in den<br />

zurückliegenden zehn Jahren im Bonusheft<br />

alle Vorsorgeuntersuchungen nachweisen<br />

kann, zum anderen beschränken sich die<br />

Angebote auf die Regelversorgung.<br />

Qualität „Made in Germany“<br />

wählen<br />

ZZ: Kann sich der Patient beim Zahnersatz<br />

denn nicht für ganz unterschiedliche<br />

Varianten entscheiden, etwa für Keramik,<br />

Gold oder Nichtedelmetall, Brücke oder<br />

Implantat?<br />

Hendges: Ja! Die Einführung der Festzuschüsse<br />

hat ermöglicht, dass der Patient frei<br />

wählen kann, welche zahnmedizinisch sinnvolle<br />

Zahnersatzversorgung er in Anspruch<br />

nehmen will, ohne seinen Festzuschuss zu<br />

verlieren. Die „Nulltarif-Angebote“ beziehen<br />

sich nur auf die sogenannte Regelversorgung.<br />

Diese beinhaltet z. B. Kronen und<br />

freie Arztwahl sollte man sich<br />

nicht nehmen lassen. Durch dieses<br />

hohe Gut zeichnet sich das<br />

deutsche Gesundheitssystem im<br />

Vergleich zu vielen anderen Ländern<br />

besonders aus.“<br />

Brücken aus Nichtedelmetall (NEM). Nur die<br />

vorderen Zähne sind teilweise in Zahnfarben<br />

verblendet.<br />

ZZ: Muss man nicht außerdem eventuell<br />

weite Wege in Kauf nehmen?<br />

Hendges: Wer teilnimmt, kann seinen<br />

Zahnarzt nicht mehr frei wählen, sondern<br />

muss zu jemandem gehen, der sich mit einen<br />

Sondervertrag an eine bestimmte Krankenkasse<br />

gebunden hat – von insgesamt<br />

55 000 Zahnärzten nur einige Hundert. Außerdem<br />

muss er sich vertraglich verpflichten,<br />

seinen Zahnersatz in einem bestimmten<br />

Dentallabor im Ausland über eine Dentalhandelsgesellschaft<br />

fertigen zu lassen. Die<br />

freie Arztwahl sollte man sich nicht nehmen<br />

22


INTERVIEW<br />

Niemand kennt die Zähne besser<br />

als der Zahnarzt, der einen<br />

Patienten langjährig begleitet.<br />

So entsteht ein ganz besonderes<br />

Vertrauensverhältnis, das nachweislich<br />

seinen Anteil am Behandlungserfolg<br />

hat.<br />

lassen! Durch dieses hohe Gut zeichnet sich<br />

das deutsche Gesundheitssystem im Vergleich<br />

zu vielen anderen Ländern besonders<br />

aus.<br />

ZZ: In den Medien gab es schon öfter Warnungen<br />

vor Medizinprodukten aus dem Ausland.<br />

Auch Zahnersatz war im Gespräch.<br />

Hendges: Wer auf den Zahnarzt seines<br />

Vertrauens und das Dentallabor vor Ort<br />

setzt, sichert sich die international bekannte<br />

herausragende Qualität und die lange<br />

Lebensdauer des Zahnersatzes „Made in<br />

Germany“. Er trägt des Weiteren dazu bei,<br />

Fachkräften hier im Lande ihre Arbeitsplätze<br />

zu erhalten.<br />

Der behandelnde Zahnarzt verdient an<br />

Material und Herstellung des Zahnersatzes<br />

aus dem Fremdlabor übrigens keinen Cent,<br />

gibt die Laborkosten eins zu eins weiter. Er<br />

entscheidet sich für ein Dentallabor, das in<br />

direkter Anbindung und Kommunikation<br />

zügig arbeitet und bei dem Qualität und<br />

Service stimmen. Dann kann der Zahntechniker<br />

etwa bei aufwendigen Zahnersatzarbeiten<br />

in die Praxis kommen. Dort lassen Verlauf und den Stand der Zahngesundheit<br />

sich gemeinsam mit dem Zahnarzt individuelle<br />

Anpassungen und Wünsche des Patiendem<br />

Patienten sind Zähne und Zahnfleisch<br />

des betreffenden Patienten vorliegen. Bei jeten<br />

leichter klären.<br />

sehr verschieden. Niemand kennt deshalb<br />

die Zähne besser als der Zahnarzt, der einen<br />

Freie Arztwahl<br />

Patienten langjährig begleitet. So entsteht<br />

nicht aufgeben<br />

ein ganz besonderes Vertrauensverhältnis,<br />

das nachweislich seinen Anteil am Behandlungserfolg<br />

hat. Das wissen auch die<br />

ZZ: Einige Krankenkassen werben auch mit<br />

billiger Professioneller Zahnreinigung (PZR). Patienten. Kaum jemand lässt sich von Billigangeboten<br />

locken. Zudem ist eine PZR keine<br />

Hendges: Auch dabei verzichtet man letztendlich<br />

auf die freie Arztwahl. Die PZR wird fassenden Behandlungskonzepts und trägt<br />

Ware von der Stange. Sie ist Inhalt eines um-<br />

in einer fremden Praxis durchgeführt, der dazu bei, Zahn- und Mundgesundheit langfristig<br />

zu keinerlei Kenntnisse über den bisherigen<br />

sichern.<br />

Auskünfte und Beratung<br />

Vor Beginn der eigentlichen Versorgung<br />

mit Zahnersatz erhält man einen im Einzelfall bei sehr komplexen Fällen<br />

gerne weitere Auskünfte. Sollte man<br />

Heil- und Kostenplan, den man sich in eine zweite Meinung benötigen, kann<br />

Ruhe ansehen kann, bevor man ihn bei man sich an die „Zahnersatz-Berater“<br />

der Krankenkasse einreicht. Auf Nachfragen<br />

gibt der behandelnde Zahnarzt <strong>Nordrhein</strong> wenden (Infos auf Seite<br />

der Kassenzahnärztlichen <strong>Vereinigung</strong><br />

13).<br />

23


Michael Brenner & Marek Lieberberg präsentieren:<br />

<br />

DEUTSCHLANDS<br />

NEUER MUSICAL-HIT<br />

MIT STARBESETZUNG!<br />

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zu gewinnen!<br />

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