KlimTour - Auswirkungen des Klimawandels auf den Tiroler Tourismus

KlimTour - Auswirkungen des Klimawandels auf den Tiroler Tourismus KlimTour - Auswirkungen des Klimawandels auf den Tiroler Tourismus

07.10.2014 Aufrufe

KlimTour Auswirkungen des Klimawandels auf den Tiroler Tourismus Projektabschlussbericht Verfasser: Robert Steiger Projektteam: Mike Peters Institut für Strategisches Management, Marketing und Tourismus Hans Stötter Institut für Geographie Robert Steiger alpS GmbH Eric Veulliet alpS GmbH Projektpartner: Michael Brandl Tirol Werbung Katleen Johne Tirol Werbung Innsbruck, August 2011 1

<strong>KlimTour</strong><br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> <strong>Tiroler</strong> <strong>Tourismus</strong><br />

Projektabschlussbericht<br />

Verfasser:<br />

Robert Steiger<br />

Projektteam: Mike Peters Institut für Strategisches<br />

Management, Marketing<br />

und <strong>Tourismus</strong><br />

Hans Stötter Institut für Geographie<br />

Robert Steiger alpS GmbH<br />

Eric Veulliet alpS GmbH<br />

Projektpartner: Michael Brandl Tirol Werbung<br />

Katleen Johne Tirol Werbung<br />

Innsbruck, August 2011<br />

1


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

1. Einleitung<br />

Für das Projekt <strong>KlimTour</strong> wurde eine Literaturrecherche durchgeführt, um <strong>den</strong> Stand der<br />

Wissenschaft systematisch zu erfassen und für <strong>den</strong> <strong>Tiroler</strong> <strong>Tourismus</strong> hinsichtlich relevanter<br />

Aussagen zu bewerten. Es wur<strong>den</strong> Projektberichte (z.B. von EU-Projekten), Dissertationen,<br />

Diplomarbeiten und wissenschaftliche Fachartikel begutachtet. In diesem Bericht sind die<br />

wichtigsten Erkenntnisse und Studien zusammengefasst. Die daraus abgeleiteten offenen<br />

Fragen für <strong>den</strong> <strong>Tiroler</strong> <strong>Tourismus</strong> sind im letzten Kapitel dieses Berichtes <strong>auf</strong>geführt. Eine<br />

Kurzbeschreibung der Studien in Steckbriefform findet sich im Anhang.<br />

Die Studien wur<strong>den</strong> <strong>den</strong> Bereichen Sommertourismus, Wintertourismus, angebotsseitige<br />

Analysen (Veränderungen der klimatischen Rahmenbedingungen für das touristische Produkt)<br />

und nachfrageseitige Analysen (Veränderungen bei Touristenströmen) zugeordnet. Da<br />

manche Studien z.B. sowohl <strong>den</strong> Sommer wie auch <strong>den</strong> Winter betrachten, sind<br />

Mehrfachnennungen möglich. Im Winter (n=43) und <strong>auf</strong> der Angebotsseite (n= 46) existieren<br />

die meisten Studien. Im Sommer sind es etwas weniger Studien (35), ähnlich wie die Zahl der<br />

Nachfragestudien (33). Mit dem alpinen Sommertourismus haben sich allerdings nur fünf<br />

Studien befasst.<br />

Ziel der Studie<br />

• Bewertung der Bedeutung von Ergebnissen bestehender Klimawandel-<br />

Studien für <strong>den</strong> <strong>Tiroler</strong> <strong>Tourismus</strong>.<br />

• Formulieren von Fragen, die für die erfolgreiche, zukunftsgerichtete<br />

Entwicklung <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> <strong>Tourismus</strong> von Interesse sind.<br />

2


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

2. Ergebnisse der Literaturrecherche<br />

2.1. Angebotsseite<br />

Studien, die sich mit <strong>den</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> das touristische Angebot in<br />

<strong>den</strong> Destinationen auseinandersetzen, wer<strong>den</strong> in diesem Kapitel überblicksmäßig dargestellt.<br />

Insgesamt wur<strong>den</strong> 46 Studien analysiert. Generell kann festgestellt wer<strong>den</strong>, dass für <strong>den</strong><br />

schneebasierten Wintertourismus weltweit negative Folgen erwartet wer<strong>den</strong>, wohingegen der<br />

Sommertourismus je nach Region ebenfalls gefährdet sein oder aber auch profitieren könnte.<br />

Vielfach wird vermutet, dass eine Erwärmung in heute schon heißen Regionen (z.B.<br />

Mittelmeerraum) zu einer Verschlechterung der klimatischen Eignung für <strong>den</strong> <strong>Tourismus</strong><br />

führen wird. Eine Bestätigung für diese Annahme konnte jedoch in keiner der vorliegen<strong>den</strong><br />

Studien gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>.<br />

In <strong>den</strong> Studien wer<strong>den</strong> unterschiedliche Klimamodelle, sowie sog. Emissionsszenarien<br />

verwendet. Diesen Emissionsszenarien liegt zugrunde, dass derzeit nicht zuverlässig<br />

vorhergesagt wer<strong>den</strong> kann, welche Mengen an Treibhausgasen (z.B. CO 2 ) die Menschheit in<br />

<strong>den</strong> nächsten Jahrzehnten ausstoßen wird. Die Menge der Treibhausgase ist jedoch<br />

entschei<strong>den</strong>d für das Ausmaß der Erwärmung. Die zukünftige Treibhausgaskonzentration<br />

hängt zum Einen von der Anzahl der Weltbevölkerung und dem Wirtschaftswachstum ab,<br />

zum Anderen von <strong>den</strong> verwendeten Energiequellen (fossil oder erneuerbar). Diese Aspekte<br />

wer<strong>den</strong> in <strong>den</strong> Emissionsszenarien berücksichtigt. Es gibt vier Hauptgruppen:<br />

Die A1 Szenarienfamilie geht von einem sehr raschem Wirtschaftswachstum, einer Verringerung<br />

regionaler Unterschiede im Pro-Kopf-Einkommen, einem Bevölkerungsanstieg bis<br />

2050 und unterschiedlich starker Nutzung erneuerbarer Energieträger aus. Die A2-Familie<br />

geht von klaren Unterschie<strong>den</strong> in <strong>den</strong> verschie<strong>den</strong>en Regionen aus. Es existieren klare<br />

Differenzen <strong>des</strong> Pro-Kopf-Einkommens und auch die wirtschaftliche Entwicklung passiert in<br />

regionalem Kontext. In dieser zukünftigen Situation wächst die Bevölkerung stetig an. Die<br />

B1-Familie beschreibt eine zukünftige Welt in der wie in A1 die Weltbevölkerung ab der<br />

Mitte <strong>des</strong> 21. Jahrhunderts abnimmt. Die wirtschaftliche Entwicklung geht in diesem Szenario<br />

in Richtung Dienstleistung und Informationstechnik. Es wer<strong>den</strong> weniger Ressourcen<br />

verbraucht und effizienter genutzt. Die B2-Familie beschreibt eine Welt mit langsamem, aber<br />

stetigem Bevölkerungswachstum, in der auch wirtschaftliches Wachstum eher langsam, dafür<br />

mit starkem diversifiziertem Fortschritt stattfindet. Der Schwerpunkt in diesem Szenario liegt<br />

deutlich <strong>auf</strong> Umweltschutz und nachhaltiger Entwicklung <strong>auf</strong> regionaler Ebene.<br />

3


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

2.1.1. Winter<br />

Empirisch-statistische Konzepte<br />

Als empirisch-statistische Konzepte können Metho<strong>den</strong> bezeichnet wer<strong>den</strong>, die einen<br />

statistischen Zusammenhang zwischen min<strong>des</strong>tens zwei Faktoren in der Vergangenheit<br />

ermitteln und für die Zukunft anwen<strong>den</strong>. Ein Beispiel hierfür wäre der Zusammenhang<br />

zwischen Höhenlage und Dauer der Schneebedeckung oder Skisaison. Dadurch sind<br />

großräumige Analysen relativ leicht durchführbar 1 , jedoch ist diese Methode mit einer Reihe<br />

von Problemen konfrontiert: Dem grundsätzlich vorhan<strong>den</strong>en Zusammenhang zwischen<br />

Höhenlage und Schneehöhe oder Dauer der Schneedecke steht eine hohe räumliche<br />

Variabilität <strong>des</strong> Schnees gegenüber. So wird in einer OECD Studie 2 bspw. angenommen, dass<br />

Höhenlagen in Vorarlberg, Tirol und Kärnten oberhalb von 1200 m, in Salzburg, Nieder-,<br />

Oberösterreich und der Steiermark oberhalb von 1050 m als schneesicher gelten können.<br />

Schneesicher bedeutet in diesem Zusammenhang eine Schneehöhe von min<strong>des</strong>tens 30 cm an<br />

min<strong>des</strong>tens 100 Tagen in 70 % aller Winter. Wenn man sich jedoch typische<br />

Schneesituationen in Tirol betrachtet, würde dies bedeuten, dass im Raum Kitzbühel <strong>auf</strong><br />

1200 m die Skisaison <strong>auf</strong> Naturschnee die gleiche Dauer haben müsste, wie im <strong>Tiroler</strong><br />

Oberland (z.B. Nauders).<br />

Es konnte für Tirol nachgewiesen wer<strong>den</strong>, dass solche allgemeinen Höhengrenzen nicht gültig<br />

sind, da das Klima zu heterogen ist 3 . Es ist somit auch davon auszugehen, dass diese<br />

Höhengrenzen für andere Regionen ebenfalls nicht, oder nur in sehr unzureichendem Ausmaß<br />

zutreffen. Ein weiterer Kritikpunkt einer derartigen Vorgehensweise ist die Annahme, dass<br />

die statistischen Zusammenhänge in der Zukunft unverändert bleiben, sich also diese<br />

Höhengrenzen bei einer Erwärmung kontinuierlich nach oben verschieben wür<strong>den</strong>. Dies<br />

würde allerdings voraussetzen, dass die Schneehöhe, bzw. die Dauer der Schneedecke mit der<br />

Höhe linear abnimmt, was ebenfalls nicht der Realität entspricht.<br />

1 Vgl. Abegg et al. 2007 für 666 Skigebiete in <strong>den</strong> Alpen <strong>auf</strong> Bun<strong>des</strong>land/Kantons- bzw. Provinzebene, Breiling<br />

et al. 1997 für Österreich <strong>auf</strong> Bezirksebene und Breiling et al. 2008 für Salzburg ebenfalls <strong>auf</strong> Bezirksebene.<br />

2 Abegg et al. 2007<br />

3 Steiger 2010<br />

4


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Schneemodelle<br />

Viele Studien berechnen mit Modellen unterschiedlicher Komplexität die Schneehöhe an<br />

bestimmten Punkten der Skigebiete (meist an der Tal- oder der Mittelstation). Somit können<br />

Veränderungen bei der Saisonlänge analysiert wer<strong>den</strong>. Eine Limitierung allerdings, die die<br />

meisten dieser Modelle mit <strong>den</strong> einfachen empirisch-statistischen Konzepten gemein haben<br />

ist, dass die Beschneiung mit wenigen Ausnahmen 4 unberücksichtigt bleibt, was bei dem<br />

gegenwärtigen (hohen) Stand der beschneiten Pistenfläche in <strong>den</strong> Alpen (v.a. in Österreich<br />

und Italien) als nicht zufrie<strong>den</strong>stellend bezeichnet wer<strong>den</strong> muss.<br />

Abb. 1: Klimasensibilität der Wintersportort österreichischer Bezirke (Breiling et al.<br />

1997, S. 94)<br />

Die österreichweite Studie „Klimasensibilität österreichischer Bezirke mit besonderer<br />

Berücksichtigung <strong>des</strong> Wintertourismus” 5 von 1997 kam zu dem Ergebnis, dass negative<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> in Tirol erst relativ spät (ca. 2050) zu spüren sein wer<strong>den</strong>,<br />

mit Ausnahme der Bezirke Kitzbühel und Kufstein (Abb. 1), wo starke <strong>Auswirkungen</strong> schon<br />

4 Arbeiten von Daniel Scott, Universität Waterloo, Kanada für kanadische und US amerikanische Regionen<br />

(Scott et al. 2003, Scott et al. 2006, Scott et al. 2007, Scott et al. 2008), Kevin Hennessy, CSIRO in Australien<br />

(Hennessy et al. 2008) und Robert Steiger, Universität Innsbruck in Bayern, Tirol und Südtirol (Steiger 2007,<br />

Steiger und Mayer 2008, Steiger 2010), Steiger 2011a).<br />

5 Breiling et al. 1997<br />

5


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

2020 erwartet wer<strong>den</strong>. Dies bezieht sich allerdings ausschließlich <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Naturschnee, da die<br />

Beschneiung in dieser Bewertung nicht berücksichtigt wurde.<br />

Ebenso nicht berücksichtigt wurde die Beschneiung in einer - vor allem in <strong>den</strong> Medien oft<br />

zitierte - Studie der OECD „Climate Change in the European Alps – Adapting Winter<br />

Tourism and Natural Hazards Management“ 6 von 2007. Hierbei wur<strong>den</strong> 666 Skigebiete der<br />

Alpen (Frankreich, Schweiz, Deutschland, Italien und Österreich) hinsichtlich ihrer<br />

natürlichen Schneesicherheit (100-Tage-Regel, siehe oben) untersucht (Abb. 2).<br />

Abb. 2: Anzahl der natürlich schneesicheren Skigebiete in <strong>den</strong> Alpen bei<br />

Erwärmungsszenarien von 1°C, 2°C und 4°C (Abegg et al. 2007, S. 35)<br />

Ein Skigebiet wird als schneesicher definiert, wenn die mittlere Höhe <strong>des</strong> Skigebiets oberhalb<br />

der Höhengrenze der Schneesicherheit liegt. Es wur<strong>den</strong> für die Alpen drei Höhengrenzen<br />

festgelegt, um die klimatisch unterschiedlichen Verhältnisse im Alpenbogen berücksichtigen<br />

zu können (zwischen 1050 m im Osten, 1200 m im Zentralraum und 1500 m in <strong>den</strong><br />

Südalpen). In Abb. 2, in der die Abnahme der Zahl der schneesicheren Skigebiete dargestellt<br />

ist, wird ersichtlich, dass Tirol nicht zu <strong>den</strong> ersten Betroffenen zählen wird. Bei einem 1°C<br />

Temperaturanstieg wären v.a. die tief gelegenen Skigebiete am nördlichen Alpenrand<br />

(Süddeutschland, Ostösterreich) betroffen. Doch bei einem Anstieg um 2°C wären nur mehr<br />

6 Abegg et al. 2007<br />

6


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

56 % der 79 erfassten <strong>Tiroler</strong> Skigebiete schneesicher. Dies ist umso problematischer, da der<br />

Wintersport in <strong>den</strong> früh betroffenen Regionen im Vergleich zu Tirol wirtschaftlich kaum oder<br />

nur sehr lokal eine Rolle spielt. Tirol aber würde im Vergleich zu anderen großen<br />

Winter<strong>des</strong>tinationen (z.B. Savoyen, Graubün<strong>den</strong>, Wallis) verhältnismäßig früh und stark von<br />

einer Erwärmung betroffen sein.<br />

Für Tirol liegen die derzeit weltweit detailliertesten Ergebnisse bezüglich sich verändernder<br />

Skisaison unter Berücksichtigung der Beschneiung vor. Im wissenschaftlichen Artikel<br />

„Snowmaking and Climate Change“ 7 wurde gezeigt, dass sich bei einer Erwärmung von 2°C<br />

die Höhengrenzen, oberhalb derer akzeptable Beschneiungsbedingungen herrschen, vom<br />

Talniveau heute <strong>auf</strong> rund 1500-1600 m verschieben wür<strong>den</strong>. Mit einer Intensivierung der<br />

Beschneiung könnte dieser negative Effekt jedoch größtenteils ausgeglichen wer<strong>den</strong>.<br />

In einer Dissertation am Institut für Geographie der Universität Innsbruck 8 wur<strong>den</strong> alle<br />

Skigebiete Tirols (und Südtirols) hinsichtlich der Dauer der Skisaison mit und ohne<br />

Beschneiung untersucht, sowie der zusätzliche Bedarf an Beschneiung für alle Jahrzehnte <strong>des</strong><br />

21. Jahrhunderts ermittelt. Es wurde hierbei die komplette Pistenfläche pro Skigebiet<br />

berücksichtigt, womit Aussagen zum Anteil der schneesicheren Pistenfläche möglich sind.<br />

Mittels zweier Indikatoren (100-Tage Regel und die Wahrscheinlichkeit eines Skibetriebs zu<br />

Weihnachten) wurde die Schneesicherheit der Skigebiete unter Berücksichtigung der<br />

gegenwärtigen Beschneiungstechnologie unter Annahme einer Komplettbeschneiung (100 %)<br />

ermittelt. Bis in die 2040er sind nahezu alle Skigebiete schneesicher, im weiteren Verl<strong>auf</strong> <strong>des</strong><br />

21. Jahrhunderts würde die Zahl der schneesicheren Skigebiete allerdings stark zurückgehen<br />

(Abb. 3).<br />

Bei einer regionalen Analyse wur<strong>den</strong> vor allem die Regionen Tannheimertal, Kitzbühel und<br />

Grö<strong>den</strong>/Südtirol schon in <strong>den</strong> Zeiträumen 2020er/2030er als besonders anfällig beschrieben.<br />

Eine detaillierte Aufstellung, wann welche Regionen gefährdet sind, findet sich in Tab. 1,<br />

sowie in Abb. 4.<br />

7 Steiger und Mayer 2008<br />

8 Steiger 2011a<br />

7


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Abb. 3: Anteil der schneesicheren Skigebiete in Tirol mit dem 100-Tage und dem<br />

Weihnachtsindikator unter zwei verschie<strong>den</strong>en CO2 Emissionsszenarien (Steiger<br />

2011a, S. 77)<br />

Unter Annahme einer Weiterentwicklung der Beschneiungstechnologie wur<strong>den</strong> die<br />

theoretisch nötigen Mengen an zu produzierendem Schnee berechnet, um zumin<strong>des</strong>t eine 100-<br />

Tage Saison ab Weihnachten im gesamten Skigebiet gewährleisten zu können. Fast die Hälfte<br />

aller Skigebiete müsste demnach die Schneeproduktion bis 2050 verdoppeln und bis 2080<br />

verdreifachen. Es ist also zum Einen mit stark steigen<strong>den</strong> Beschneiungskosten zu rechnen und<br />

zum anderen mit einem stark steigen<strong>den</strong> Ressourcenverbrauch (Wasser, Energie), bei dem<br />

sich die Frage nach der Ressourcenverfügbarkeit und Finanzierbarkeit stellt, sowie die<br />

Nachhaltigkeit nicht gegeben ist.<br />

Aufgrund der Beschränkung der Arbeit <strong>auf</strong> Tirol und Südtirol ist es jedoch nicht möglich, die<br />

Konkurrenzsituation gegenüber Mitbewerbern in anderen österreichischen Bun<strong>des</strong>ländern<br />

oder Alpenstaaten abzuschätzen. Hierfür wäre eine Anwendung <strong>des</strong> Modells <strong>auf</strong> die<br />

gewünschten Regionen nötig.<br />

In der Arbeit wird schlussgefolgert, dass Beschneiung technisch gesehen noch einige<br />

Jahrzehnte möglich sein wird – bei allerdings stark steigen<strong>den</strong> Kosten. Eine Abschätzung der<br />

Kosten konnte in der Arbeit <strong>auf</strong>grund von fehlen<strong>den</strong> Daten zu realem Wasserverbrauch und<br />

aktuellen Beschneiungskosten in <strong>den</strong> Skigebieten nicht durchgeführt wer<strong>den</strong>. Die<br />

8


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Beschneiungskosten – und vor allem die ökonomischen Grenzen der Beschneiung – wer<strong>den</strong><br />

aber in Zukunft ein immer bedeutenderer Faktor wer<strong>den</strong> 9 .<br />

Tab. 1: Regionale <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> <strong>Tiroler</strong> Skigebiete<br />

Emissionsszenario<br />

2020er<br />

2030er<br />

2040er<br />

2050er<br />

2060er<br />

2070er<br />

2080er<br />

Niedrig (B1)<br />

Schlechte Schneesicherheitsbewertung im<br />

Tannheimertal und Skigebieten im Großraum<br />

Innsbruck.<br />

Steigende Anzahl nicht schneesicherer Skigebiete<br />

im Bereich Außerfern.<br />

Deutliche Verschlechterung im Raum Kitzbühel<br />

und Grö<strong>den</strong>.<br />

Sich verschlechternde Bedingungen im<br />

Außerfern, dem gesamten Inntal, Großraum<br />

Innsbruck und Kitzbühel.<br />

Keine bedeuten<strong>den</strong> Änderungen.<br />

Ein Großteil der Skigebiete im nördlichen Tirol<br />

(Grenzlinie in etwa Inntal), Osttirol, und<br />

Skigebiete im Südosten und Zentrum Südtirols<br />

haben eine schlechte Schneesicherheitseinstufung.<br />

Skigebiete entlang <strong>des</strong> Hauptkamms (südlich der<br />

Linie St.Anton-Söl<strong>den</strong>-Schwaz und nördlich der<br />

Linie Schlanders-Sterzing-Toblach-Lienz) können<br />

noch als schneesicher bezeichnet wer<strong>den</strong>.<br />

Schneesichere Skigebiete sind nur noch im<br />

Bereich St.Anton-Schlanders-Söl<strong>den</strong>-Sterzing-<br />

Mayrhofen zu fin<strong>den</strong>.<br />

Hoch (A1B)<br />

Schlechte Schneesicherheitsbewertung im<br />

Tannheimertal, Skigebieten im Großraum<br />

Innsbruck, der Region Kitzbühel und Grö<strong>den</strong>.<br />

Keine bedeuten<strong>den</strong> Änderungen.<br />

Sich verschlechternde Bedingungen im<br />

Außerfern, dem gesamten Inntal, Großraum<br />

Innsbruck, Kitzbühel, Südosten und Zentrum<br />

Südtirols.<br />

Ein Großteil der Skigebiete im nördlichen Tirol<br />

(Grenzlinie in etwa Inntal), Osttirol, und<br />

Skigebiete im Südosten und Zentrum Südtirols<br />

haben eine schlechte Schneesicherheitseinstufung.<br />

Skigebiete entlang <strong>des</strong> Hauptkamms (südlich der<br />

Linie St.Anton-Söl<strong>den</strong>-Schwaz und nördlich der<br />

Linie Schlanders-Sterzing-Toblach-Lienz) können<br />

noch als schneesicher bezeichnet wer<strong>den</strong>.<br />

Die letzten schneesicheren Skigebiete fin<strong>den</strong> sich<br />

in einem Band von Schlanders über Söl<strong>den</strong> und<br />

Sterzing.<br />

Die letzten schneesicheren Skigebiete fin<strong>den</strong> sich<br />

in einem Band von Schlanders über Söl<strong>den</strong>.<br />

Es sind nur noch die heutigen<br />

Gletscherskigebiete und einige wenige sehr hoch<br />

gelegene Skigebiete am Hauptkamm<br />

schneesicher.<br />

(Steiger 2011a)<br />

9 Steiger 2011a<br />

9


Abb. 4: Schneesicherheit <strong>Tiroler</strong> Skigebiete im 21. Jahrhundert (A1B Szenario)<br />

10


2.1.2. Sommer<br />

Für <strong>den</strong> Sommer wer<strong>den</strong> je nach Region sowohl negative, wie auch positive <strong>Auswirkungen</strong><br />

erwartet. Vielfach wird angenommen, dass eine Erwärmung sich in heute schon heißen<br />

Regionen (z.B. im Mittelmeerraum) negativ auswirken wird. Zum Einen, da die steigende<br />

Anzahl der Hitzewellen zu unerträglichen Temperaturen führen wird, zum Anderen, da<br />

Naturgefahren wie z.B. Waldbrände, oder andere Beeinträchtigungen (z.B. Wassermangel)<br />

zunehmen wer<strong>den</strong> 10 . Die Folgen für Mitteleuropa (inklusive der Alpen) wer<strong>den</strong> positiv<br />

eingeschätzt, da hier wärmere Temperaturen und trockenere Verhältnisse zu einer<br />

Verbesserung der klimatischen Randbedingungen für <strong>Tourismus</strong> führen könnten. In der Folge<br />

wer<strong>den</strong> ausgewählte Studien beschrieben, die stellvertretend für eine bestimmte Methode<br />

stehen, oder einen Bezug zum Alpenraum <strong>auf</strong>weisen.<br />

Eine große Schwierigkeit bei der Abschätzung der Klimaerwärmung <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Sommertourismus ist, dass im Gegensatz zum Winter keine Abhängigkeit von einer<br />

temperatursensitiven Größe (z.B. Schnee) besteht. Letztendlich zielen viele der Arbeiten<br />

dar<strong>auf</strong> ab, das Wohlbefin<strong>den</strong> der Touristen in Bezug <strong>auf</strong> das Klima abzuschätzen. Eine relativ<br />

häufig verwendete Methode ist der sogenannte <strong>Tourismus</strong>-Klima-Index (TCI) 11 . Der TCI<br />

basiert <strong>auf</strong> sieben Klimavariablen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Niederschlag,<br />

Sonnenscheindauer, Windgeschwindigkeit, u.a.). Es existieren weltweite Untersuchungen 12 ,<br />

sowie regionale Studien zu Nordamerika 13 , Europa 14 und dem Mittelmeerraum 15 . All diese<br />

Studien zusammenfassend kann festgestellt wer<strong>den</strong>, dass sich die Sommersaison verlängert.<br />

Jedoch ist in heißen Ländern damit zu rechnen, dass sich die Verhältnisse im Hochsommer<br />

<strong>auf</strong>grund der Hitze verschlechtern, während in <strong>den</strong> gemäßigten Breiten (Alpen bis<br />

Skandinavien) positive Effekte für <strong>den</strong> Sommertourismus erwartet wer<strong>den</strong> (Abb. 5). Ein<br />

Grundproblem dieser Methode ist jedoch, dass die Auswahl der Klimavariablen (siehe oben),<br />

sowie die relative Bedeutung der einzelnen Variablen in dem Index subjektiv erstellt wur<strong>den</strong>,<br />

ohne die Gültigkeit dieser Annahmen bei Touristen abzufragen. Außerdem bezieht sich der<br />

Index ausschließlich <strong>auf</strong> sogenannte „light outdoor activities“, welche in <strong>den</strong> Studien<br />

bespielhaft mit „sightseeing“ benannt wer<strong>den</strong>. Eine Anwendung dieses Index <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Mittelmeerraum mit großteils Strand-/Badetourismus, sowie <strong>den</strong> Alpenraum mit einer großen<br />

10 Amelung und Viner 2006<br />

11 Erstmalig beschrieben von Mieczkowski 1985<br />

12 Amelung et al. 2007<br />

13 Scott et al. 2004<br />

14 Amelung und Moreno 2009<br />

15 Amelung und Viner 2006<br />

11


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Vielfalt an Aktivitäten mit unterschiedlichen klimatischen Bedürfnissen (z.B. Ba<strong>den</strong>möglichst<br />

hohe Temperaturen versus Klettern-eher gemäßigt Temperaturen) ist nicht sehr<br />

zielführend. Für <strong>den</strong> Strandtourismus wurde aus diesem Grunde der TCI in einer 2010<br />

erschienenen Studie angepasst (sog. B-TCI) und <strong>auf</strong> 51 Länder angewandt 16 . Für die<br />

Bewertung der Klimaauswirkungen wur<strong>den</strong> dort noch eine Reihe von weiteren Faktoren<br />

berücksichtigt (z.B. Wetterextreme und der Meeresspiegelanstieg), bzw. auch die<br />

Anpassungsfähigkeit der Länder (z.B. BIP pro Kopf) miteinbezogen. Auf der Verliererseite<br />

stehen großteils Länder der Dritten Welt (z.B. Indien, Thailand, Kambodscha), <strong>auf</strong> der<br />

Gewinnerseite einige europäische Staaten (z.B. Großbritannien, Italien, Irland und<br />

Schwe<strong>den</strong>).<br />

Abb. 5: TCI im Sommer in <strong>den</strong> 1970ern (links) und <strong>den</strong> 2080ern in einem hohen<br />

(oben) und niedrigem (unten) Emissionsszenario (Amelung und Moreno 2009, S. 22)<br />

In einer österreichischen StartClim Studie 17 wur<strong>den</strong> unterschiedlichen <strong>Tourismus</strong>segmente<br />

hinsichtlich der <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> untersucht (Abb. 6). Die Abhängigkeit der<br />

einzelnen Segmente (z.B. Seentourismus, Alpintourismus) wurde jedoch subjektiv bestimmt,<br />

ohne Bestätigung durch empirische Forschungen (z.B. Befragungen). Klimawandel dürfte<br />

16 Perch-Nielsen 2010<br />

17 Fleischhacker und Formayer 2007<br />

12


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

sich demnach sehr positiv <strong>auf</strong> Seentourismus, Schutzgebietstourismus, Urlaub <strong>auf</strong> dem Lande,<br />

Luftkurorte und Weinstraßentourismus auswirken, großteils positiv <strong>auf</strong> Donautourismus,<br />

Städtetourismus, Alpintourismus und indifferent <strong>auf</strong> Kur-/Gesundheitstourismus und<br />

Kongresstourismus auswirken. Die Bewertung "positiv" oder "sehr positiv" wurde nicht in<br />

Anzahl der Übernachtungen übersetzt, dadurch sind es Ergebnisse mit nur geringer<br />

Aussagekraft.<br />

Eine weitere StartClim Studie 18 hat die <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> 4 Beispiel<strong>des</strong>tinationen (Wiener<br />

Alpen, Nockberge, Osttirol, Region Kitzbühel - Hohe Salve - Wilder Kaiser) untersucht. Es<br />

wur<strong>den</strong> hierbei Klimakenngrößen (Sonnenscheindauer, Regentage, etc.) sowie statistische<br />

Daten und das touristische Angebot analysiert. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass<br />

mit einer Zunahme der Anzahl der Hitze- und Schwületage v.a. in <strong>den</strong> niedrigeren<br />

Höhenlagen (


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Abb. 7: Modellierte Sommertage 2050 im Vergleich zum langjährigen Mittel 1961-90 (Krajasits et al. 2008, S. 26)<br />

14


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Zusammenfassung Angebotsseite<br />

Was wir wissen:<br />

• Klimatische <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> der groben räumlichen Skala (bestenfalls 10-<br />

50 km)<br />

• Die Naturschneelage wird relativ rasch deutlich schlechter (schon in <strong>den</strong><br />

nächsten 20 Jahren)<br />

• Beschneiung wird dadurch noch weiter an Bedeutung gewinnen<br />

• Die Grenzen heutiger Beschneiungstechnologie wer<strong>den</strong> in etwa der Hälfte<br />

der <strong>Tiroler</strong> Skigebiete um 2040-2050 erreicht sein<br />

• Die Schneeproduktion müsste bis 2050 in der Hälfte der Skigebiete mehr als<br />

verdoppelt wer<strong>den</strong><br />

• Die Sommer wer<strong>den</strong> ten<strong>den</strong>ziell heißer und trockener, wobei die intensiven<br />

Niederschläge zunehmen wer<strong>den</strong> (hier jedoch große räumliche Unterschiede<br />

möglich, welche bisher nicht erfasst sind!)<br />

Was wir nicht wissen:<br />

• Können sich Skigebiete die steigen<strong>den</strong> Beschneiungskosten noch leisten,<br />

ohne die Skipasspreis massiv zu erhöhen (wenn ja, welche?)?<br />

• Welche Skipasspreiserhöhungen wären für die Masse der <strong>Tiroler</strong> Gäste<br />

akzeptabel?<br />

• Was bewirkt der Klimawandel in <strong>den</strong> Konkurrenzskimärkten (z.B. Schweiz)<br />

unter Einbeziehung der Beschneiung?<br />

• Klimatische <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> der lokalen Skala<br />

15


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

2.2. Nachfrageseite<br />

33 Studien beschäftigen sich mit <strong>den</strong> Veränderungen der Nachfrage. Reaktionen der<br />

Nachfrageseite abzuschätzen, oder modellhaft abzubil<strong>den</strong> ist deutlich schwieriger, da eine<br />

Vielzahl von nur zum Teil bekannten und erfassbaren Faktoren die Nachfrage beeinflussen.<br />

Metho<strong>den</strong>, die Nachfragereaktion <strong>auf</strong> sich ändernde klimatische Bedingungen zu<br />

i<strong>den</strong>tifizieren sind Analysen von statistischen <strong>Tourismus</strong>daten in Verbindung mit<br />

Wetterdaten, Befragungen und räumliche Nachfragemodelle.<br />

2.2.1. Winter<br />

In Gästebefragungen wird seit Jahren Schneesicherheit als einer der wichtigsten Gründe für<br />

die Wahl <strong>des</strong> Urlaubsortes genannt 19 . Es ist also zu vermuten, dass eine Veränderung der<br />

Schneesicherheit zu einer Veränderung der Nachfrage führen wird. Ein Vergleich von<br />

wissenschaftlichen Studien zum Gästeverhalten in <strong>den</strong> Alpen zeigt recht deutliche<br />

Unterschiede bei der möglichen zukünftigen Reaktion (Tab. 2). So gaben 32 % der Befragten<br />

einer Schweizer Studie 20 an, dass sie in einer schneearmen Saison weniger Ski fahren wür<strong>den</strong>.<br />

In einer Studie, welche in Österreich, Frankreich und Deutschland durchgeführt wurde 21 ,<br />

gaben 64 % diese Antwort. Abgesehen von Unterschie<strong>den</strong> bei dem Wortlaut der Fragen,<br />

welche einen direkten Vergleich der Ergebnisse erschwert, könnte der Zeitpunkt der<br />

Befragung der letztgenannten Studie (der extrem schneearme Winter 2006/07) eine Ursache<br />

für die extremen Unterschiede sein.<br />

Bei einer Online Befragung österreichischer Gäste (n= ca. 800) wurde bestätigt, dass<br />

Schneesicherheit bei der Wahl eines Skigebietes das mit Abstand wichtigste<br />

Entscheidungskriterium darstellt 22 . Bei Schneemangel würde fast ein Drittel der Befragten in<br />

ein alternatives Skigebiet fahren (d.h. ihre Loyalität <strong>auf</strong>geben). 43 % der Befragten wür<strong>den</strong><br />

auch dann noch einen Skiurlaub machen, wenn keine Schneesicherheit gegeben ist. 30 %<br />

wür<strong>den</strong> nur dann einen Skiurlaub unternehmen, wenn eine gute Schneelage gegeben ist. Jeder<br />

Vierte der Befragten würde künftig bei unsicheren Schneeverhältnissen gänzlich <strong>auf</strong> einen<br />

Wintersporturlaub verzichten. Die Bereitschaft zu klimaschonendem Urlaubsverhalten ist<br />

noch eher gering ausgeprägt, vor allem bei <strong>den</strong> Winterurlaubern, obwohl sich teilweise recht<br />

19 z.B. Fleischhacker et al. 2009<br />

20 Bürki 2000<br />

21 Luthe 2009<br />

22 Fleischhacker et al. 2009<br />

16


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

hohe Akzeptanzwerte und damit Potenziale für klimaschonende Verhaltensweisen zeigen. Am<br />

ehesten akzeptiert sind ökologisch orientierte Unterkünfte als Beitrag zum Klimaschutz.<br />

Tab. 2: Gästebefragungen zum Thema Klimawandel und Skifahren<br />

Verhalten in einer Abfolge von schneearmen<br />

Wintern<br />

Author<br />

Untersuchungsregion<br />

Bewusst-sein<br />

Ski fahren<br />

<strong>auf</strong>hören<br />

Weniger Ski<br />

fahren<br />

Aufgabe der<br />

Destinationsloyalität<br />

Bürki 2000 Schweiz 83 % 4 % 32 % 49 %<br />

Unbehaun et al.<br />

2008<br />

Luthe 2009<br />

Fleischhacker et<br />

al. 2009<br />

Österreich 73 % 25 % o.A. 68 %<br />

Österreich,<br />

Frankreich,<br />

Deutschland<br />

84 % 3 % 64 % o.A.<br />

Österreich 97 % 10 % 14 % 25 %<br />

In einer kanadischen Studie 23<br />

wur<strong>den</strong> mögliche Änderungen der Nachfrage von<br />

Wintersportlern im Zuge eines <strong>Klimawandels</strong> untersucht. Gäste wur<strong>den</strong> befragt, wie sich ihr<br />

Reiseverhalten in vergangenen, außeror<strong>den</strong>tlich schneearmen Winter von ihrem üblichen<br />

Reiseverhalten unterschie<strong>den</strong> hat, und inwieweit sich ihr Reiseverhalten bei zukünftiger<br />

Schneearmut darstellen könnte. Ein Großteil der Gäste gab an, dass sie in schneearmen<br />

Wintern der vergangenen Jahre gar nicht, oder deutlich weniger ihren Sport ausgeübt haben,<br />

als in normalen Wintern. Allerdings konnten keine bedeuten<strong>den</strong> Unterschiede zwischen<br />

vergangenem realem Verhalten und vermutetem zukünftigem Verhalten festgestellt wer<strong>den</strong>,<br />

d.h. die Gäste wür<strong>den</strong> in Zukunft ähnlich reagieren, womit eine Abschätzung der<br />

Nachfragereaktion für zukünftige Winter <strong>auf</strong> Basis von Erfahrungswerten bzw.<br />

Nachfragedaten vergangener Winter zulässig erscheint.<br />

Derartige Abschätzungen zukünftiger Nachfragereaktionen <strong>auf</strong> Basis der Vergangenheit<br />

wur<strong>den</strong> für <strong>den</strong> Nordosten der USA 24 und Tirol, sowie Südtirol 25 mit der sogenannten<br />

Analog-Methode durchgeführt. Hierbei wer<strong>den</strong> klimatische und betriebliche Daten der<br />

Vergangenheit verschnitten und somit die Reaktion der Nachfrage <strong>auf</strong> besonders schlechte<br />

23 Dawson 2009, Dawson et al. (in press), Dawson und Scott 2010<br />

24 Dawson 2009, Dawson et al. 2009, Dawson und Scott 2010<br />

25 Steiger 2011a, Steiger 2011b, Steiger 2011c<br />

17


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

oder gute Bedingungen analysiert. Im Nordosten der USA führte der Winter 2001/02 mit<br />

40 % weniger Schneefällen und +4,4°C über dem Durchschnitt zu einem Umsatzeinbruch in<br />

<strong>den</strong> Skigebieten von 33 % und zu einem Rückgang der skier days von 12 % 26 . Der<br />

Stromverbrauch für die Beschneiung stieg um 31 %, trotzdem war die Skisaison um 11 %<br />

kürzer als in einem durchschnittlichen Winter 27 .<br />

In Südtirol haben zwei schneearme Winter Ende der 1980er Jahre zu Rückgängen in <strong>den</strong><br />

Skigebieten von rund 33 % und bei <strong>den</strong> Übernachtungen von bis zu 17 % geführt. In <strong>den</strong><br />

2000ern dagegen konnte kaum mehr ein Einfluss von schneearmen Wintern <strong>auf</strong> die Nachfrage<br />

gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Als Grund wur<strong>den</strong> hohe Investitionen in die Beschneiung i<strong>den</strong>tifiziert 28 . In<br />

Tirol sind im Extremwinter 2006/07 die Umsätze und Beförderungen insbesondere von<br />

kleinen, mittelgroßen und niedrig gelegenen Skigebieten deutlich zurückgegangen. Besser<br />

beschneite Skigebiete zeigten eine schwächere Reaktion, wenn auch Beschneiung in<br />

niedrigeren Höhenlagen die Verluste nicht ganz vermei<strong>den</strong> konnte. Die Nächtigungen<br />

reagierten weniger stark (-3 %), allerdings mit deutlichen regionalen Unterschie<strong>den</strong>. So<br />

verloren die Region Kitzbühel und Außerfern rund 10 %, während Innsbruck und das Zillertal<br />

leichte Gewinne (ca. 3 %) verbuchen konnten 29 . Der Winter 2006/07 würde nach Analyse von<br />

einem regionalen Klimamodell einem Durchschnittswinter im Zeitraum 2060 (in einem hohen<br />

Emissionsszenario) bis 2080 (in einem niedrigen Emissionsszenario) entsprechen. Die<br />

Abschätzung von Nachfrageaktionen in der Zukunft ist jedoch limitiert, da die Nachfrage bei<br />

einem schneearmen Winter sehr wahrscheinlich anders reagiert als bei einer Serie von<br />

schneearmen Wintern. 30<br />

26 Dawson und Scott 2010<br />

27 Dawson et al. 2009<br />

28 Steiger 2011b<br />

29 Steiger 2011c<br />

30 Steiger 2011b, Steiger 2011c<br />

18


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

2.2.2. Sommer<br />

Die Analog-Methode wurde auch für die Sommersaison angewandt. So blieben 1995 in<br />

Großbritannien <strong>auf</strong>grund <strong>des</strong> sehr guten Wetters rund zwei Millionen Übersee-Urlaube<br />

unverk<strong>auf</strong>t. Als Folge wur<strong>den</strong> die Kontingente in 1996 um rund 10 % gekürzt und die Preise<br />

für die am stärksten nachgefragten Destinationen (z.B. Spanien) um bis zu 13 % erhöht. Der<br />

Inlandtourismus konnte 1995 eine steigende Nachfrage verbuchen 31 .<br />

Für alpine Destinationen in der Schweiz wurde ein bemerkenswerter Zusammenhang<br />

zwischen Hitzewellen und steigender Nachfrage gefun<strong>den</strong> 32 . Die alpinen Destinationen in<br />

Nähe zu Großstädten zeigten die größten Reaktionen. Ein möglicher Grund ist, dass vor allem<br />

Kurzurlauber in <strong>den</strong> im Vergleich zum Umland noch heißeren Städten spontan <strong>auf</strong> das<br />

aktuelle Wetter reagieren. Wenn Hitzewellen häufiger wer<strong>den</strong>, ist es wahrscheinlich, dass<br />

alpine Destinationen mit bevölkerungsreichem Nah-Einzugsbereich mit einer steigen<strong>den</strong><br />

Nachfrage von Kurzurlaubern zu rechnen haben. Dies würde heißen, dass auch Tirol mit einer<br />

steigen<strong>den</strong> Nachfrage zu rechnen hätte. Eine Analyse für <strong>Tiroler</strong> Destinationen <strong>auf</strong> Basis der<br />

Schweizer Studie wäre wünschenswert.<br />

Um zukünftige Touristenströme zu modellieren, wurde das Hamburger <strong>Tourismus</strong> Modell<br />

(HTM) entwickelt 33 . Es ist in der Lage, globale Touristenströme <strong>auf</strong> Basis von Daten zu<br />

Abreisen und Ankünften abzubil<strong>den</strong>. Das Modell wurde auch für unterschiedliche<br />

Zukunftszeiträume angewandt, um <strong>den</strong> möglichen Einfluss von Klimawandel,<br />

Bevölkerungsentwicklung und Pro-Kopf Einkommen abschätzen zu können. Hinsichtlich <strong>des</strong><br />

<strong>Klimawandels</strong> wurde eine „optimale Temperatur“ für <strong>Tourismus</strong> angenommen, welche in<br />

Folge <strong>den</strong> Einfluss <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> die räumliche Verteilung der Nachfrage bestimmt.<br />

Mittel- bis langfristig erwarten die Autoren, dass der <strong>Tourismus</strong>sektor weltweit weiter<br />

wachsen wird und dass Änderungen durch Klimawandel weniger bedeutend sind, als<br />

Änderungen, die durch Bevölkerungsentwicklung und Pro-Kopf Einkommen ausgelöst<br />

wer<strong>den</strong>. So würde sich der modellierte Marktanteil von Österreich von 3.09% (1995) <strong>auf</strong><br />

2.43% in 2025 reduzieren 34 (Abb. 8).<br />

Weitere regionale Ergebnisse: Asien gewinnt durch <strong>den</strong> Klimawandel an touristischer<br />

Bedeutung, die touristische Attraktivität kälterer Länder (z.B. Skandinavien) für <strong>den</strong><br />

internationalen <strong>Tourismus</strong> steigt und der Inlandstourismus bspw. in Mittel- und Nordeuropa<br />

31 Giles und Perry 1998<br />

32 Serquet und Rebetez 2011<br />

33 Bigano et al. 2008, Hamilton et al. 2005a, Hamilton et al. 2005b, Hamilton und Tol 2007<br />

34 Hamilton et al. 2005a<br />

19


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

würde ebenfalls profitieren. Im Gegensatz zu einigen anderen Studien erwarten die Autoren<br />

Zuwächse für <strong>den</strong> nördlichen Mittelmeerraum 35 . Der südliche Mittelmeerraum, sowie<br />

Inselstaaten (z.B. die Malediven) erlei<strong>den</strong> einen Rückgang an Touristen.<br />

Abb. 8: Änderungen der Abreisen (a) und Ankünfte (b) bei einer 1°C Erwärmung im<br />

Jahr 2025 (Hamilton et al. 2005b, S. 250)<br />

Die Deutsche Bank hat ein Scoring Modell angewandt, das <strong>auf</strong> 4 Einflussfaktoren basiert:<br />

direkte klimatische <strong>Auswirkungen</strong>, <strong>Auswirkungen</strong> regulatorischer Maßnahmen,<br />

Anpassungsmöglichkeiten der Regionen und wirtschaftliche Abhängigkeit der Regionen vom<br />

<strong>Tourismus</strong> 36 . Es wer<strong>den</strong> jedoch keine Details zu dem Scoring Modell angeführt, was eine<br />

Bewertung <strong>des</strong> Modells und der Ergebnisse verhindert. Es wer<strong>den</strong> zahlreiche Annahmen<br />

getroffen, ohne dass diese belegt sind. Nach diesem Modell wären die Mittelmeerstaaten<br />

35 Bigano et al. 2008<br />

36 Ehmer und Heymann 2008<br />

20


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

besonders betroffen (insbesondere das östl. Mittelmeer) <strong>auf</strong>grund von Hitze<br />

und Wassermangel. Frankreich und Italien wären leicht begünstigt, Benelux, Dänemark,<br />

Deutschland und die baltischen Staaten sind Gewinner (Abb. 9). Österreich gilt als "leicht<br />

negativ betroffen" v.a. <strong>auf</strong>grund der großen Bedeutung <strong>des</strong> Wintertourismus. Somit sind die<br />

Ergebnisse <strong>den</strong> Modellierungen <strong>des</strong> HTM sehr ähnlich, was nicht weiter verwunderlich ist, da<br />

zum Teil von <strong>den</strong> gleichen (unbestätigten) Grundannahmen (Mittelmeer zu heiß) ausgegangen<br />

wurde.<br />

Abb. 9: Ergebnis <strong>des</strong> Scoring Modells <strong>auf</strong> Länderebene (Ehmer und Heymann 2008,<br />

S. 30)<br />

21


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Der oft <strong>auf</strong>gestellten aber immer noch nicht bewiesenen Behauptung, dass der<br />

Mittelmeerraum zu heiß für Sommertourismus wer<strong>den</strong> wird, wurde in einer Studie 37 mit einer<br />

Befragung (n=850) von Stu<strong>den</strong>ten in der Schweiz, Großbritannien, Österreich, Schwe<strong>den</strong>,<br />

Deutschland und <strong>den</strong> Niederlan<strong>den</strong> nachgegangen. Es wur<strong>den</strong> „nicht akzeptable“ (37°C) und „ideale“ Temperaturbereiche (27-32°C) ermittelt, welche dann mit<br />

Klimadaten von fünf Küsten- und fünf Stadt<strong>des</strong>tinationen verglichen wur<strong>den</strong>, um somit <strong>auf</strong><br />

die klimatische Eignung dieser Destinationen heute und in der Zukunft (2011-2035, 2046-<br />

2065 und 2080-2099) rückschließen zu können. Im Hochsommer sind heute zwei<br />

Destinationen (Antalya/Türkei und Larnaca/Zypern) zu heiß, was die Methodik in Frage stellt,<br />

da beide Destinationen im Sommer sehr erfolgreich sind. Gegen Mitte <strong>des</strong> Jahrhunderts<br />

wer<strong>den</strong> Milos/Griechenland und Nizza/Frankreich zu heiß. Gegen Ende <strong>des</strong> Jahrhunderts<br />

wären alle außer einer Destination (Costa Brava/Spanien) zu heiß, wobei sich hier auch die<br />

Frage stellt, inwieweit sich das Klima in Nizza so stark von der Costa Brava unterschei<strong>den</strong><br />

kann, das die Ergebnisse so unterschiedlich sind. Grundsätzlich zeigt diese Studie, dass die oft<br />

<strong>auf</strong>gestellte Behauptung „zu heiß“ <strong>auf</strong> Basis von Befragungen zumin<strong>des</strong>t in <strong>den</strong> nächsten<br />

Jahrzehnten nicht bestätigt wer<strong>den</strong> kann. Die methodische Schwäche (dass heute zwei<br />

erfolgreiche Destinationen zu heiß sind) deutet dar<strong>auf</strong> hin, dass entweder andere Gründe eine<br />

größere Rolle spielen (z.B. Preis, Kultur), oder dass die ermittelten Temperaturschwellen von<br />

Stu<strong>den</strong>ten nicht repräsentativ für <strong>den</strong> Normal-Sommerurlauber sind. Dies würde im Gegenzug<br />

bedeuten, dass die Ergebnisse etwas zu pessimistisch sind, d.h. dass mehr Destinationen in der<br />

Zukunft noch als ideal gelten können.<br />

Bei einer Online Befragung österreichischer Gäste (n= ca. 800) 38 zeigte sich sehr deutlich,<br />

dass bei einer Abfolge von mehreren extrem heißen Sommern mit unattraktiven Bedingungen<br />

am Mittelmeer rund 30 % der Urlauber keinen Mittelmeerurlaub mehr machen, sondern die<br />

heimischen Seen für einen Badeurlaub nutzen wür<strong>den</strong>. Weiters würde jeder sechste<br />

Strandurlauber statt eines Badeurlaubes künftig etwas Anderes unternehmen, z.B. einen<br />

Wander-/Bergurlaub. Durch die steigende Hitzebelastung in <strong>den</strong> Städten wird es zu einer<br />

verstärkten Nutzung der Naherholungsräume (somit auch der Alpen) für Kurzurlaube<br />

kommen.<br />

37 Rutty und Scott 2010<br />

38 Fleischhacker et al. 2009<br />

22


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Zusammenfassung Nachfrageseite<br />

Was wir wissen:<br />

• Schneeärmere Winter wirken sich negativ <strong>auf</strong> die Nachfrage aus, jedoch<br />

besteht kein linearer Zusammenhang Schnee-Nachfrage, sondern es<br />

existieren sprunghafte Reaktionen der Nachfrage <strong>auf</strong> Extremsituationen<br />

• Hitzewellen wirken sich positiv <strong>auf</strong> die Nachfrage in alpinen Destinationen<br />

aus, v.a. in Nähe zu Großstädten (Kurzurlauber)<br />

• Höhere Temperaturen sowie weniger Regentage wirken sich positiv <strong>auf</strong> die<br />

Nachfrage aus<br />

Was wir nicht wissen:<br />

• Akzeptanz <strong>des</strong> steigen<strong>den</strong> Ressourcenverbrauchs der Beschneiung<br />

(Klimawandel = mehr Beschneiung nötig); evtl. Imagescha<strong>den</strong>?<br />

• Bewertung der „weißen Bänder“ in braun-grüner „Winterlandschaft“<br />

• Findet unabhängig von <strong>den</strong> realen Schneeverhältnissen eine Verlagerung<br />

der Nachfrage in höher gelegene Regionen statt, <strong>auf</strong>grund von Faktoren,<br />

wie Medienberichterstattung, Landschaftsbild (weiße Streifen) und<br />

absoluter Schneegarantie in Höhenlagen?<br />

• Wie wirken sich Änderungen der klimatischen Rahmenbedingungen im<br />

Sommer in Tirol <strong>auf</strong> die Nachfrage aus: Wann, wo, welches Produkt und<br />

wie viel?<br />

• Bereitschaft der klassischen Mittelmeerurlauber, einen Sommerurlaub in<br />

Tirol zu verbringen (Hauptquellmärkte)<br />

• Bedeutung(szuwachs) von nachhaltigeren, authentischen<br />

<strong>Tourismus</strong>produkten (z.B. CO 2 -neutral)?<br />

• Bedeutung von Temperatur für einzelne Aktivitäten und Zielgruppen<br />

(ideale, akzeptable Temperaturbereiche)<br />

23


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

3. Implikationen und Handlungsempfehlungen<br />

Es ist erstaunlich, einerseits wie viele Studien es zu diesem Themenbereich schon gibt und<br />

andererseits wie wenige für die Praxis brauchbare und greifbare Aussagen daraus ableitbar<br />

sind. In allen Studien sind zumin<strong>des</strong>t recht allgemein gehaltene generelle<br />

Entwicklungsten<strong>den</strong>zen beschrieben, die aber zum Teil <strong>auf</strong> Spekulationen beruhen (v.a. was<br />

die Reaktion der Nachfrage betrifft), die allerdings <strong>auf</strong>grund der allgemein gehaltenen<br />

Aussagen <strong>auf</strong> regionaler (Tirol) oder gar lokaler Ebene (TVBs) nicht übertragbar sind.<br />

Verhältnismäßig viele brauchbare Aussagen lassen sich in <strong>den</strong> Winterstudien fin<strong>den</strong>, sowohl<br />

in <strong>den</strong> Befragungen, wie auch in <strong>den</strong> Modellierungen. Ein Defizit im Winter ist sicherlich,<br />

dass die Modell-Ergebnisse von unterschiedlichen Studien kaum miteinander vergleichbar<br />

sind (da z.B. großteils die Beschneiung nicht berücksichtigt wurde). Für Tirol existieren<br />

angebotsseitig derzeit die weltweit detailliertesten Ergebnisse <strong>auf</strong> Skigebietsebene. Eine<br />

Ausweitung <strong>des</strong> angewandten Modells (SkiSim 2.0) <strong>auf</strong> die Hauptkonkurrenzmärkte könnte<br />

eine Vergleichbarkeit herstellen und so die relativen Wettbewerbsvor- und/oder –nachteile<br />

einzelner <strong>Tiroler</strong> Regionen <strong>auf</strong>zeigen. Sehr relevant wird in Zukunft die Frage wer<strong>den</strong>, wer in<br />

welchem Ausmaß für die Beschneiung <strong>auf</strong>kommen kann/soll, da zunehmend mehr Skigebiete<br />

die Investitionen und <strong>den</strong> l<strong>auf</strong>en<strong>den</strong> Betrieb der Beschneiung alleinig nicht mehr finanzieren<br />

wer<strong>den</strong> können. Eine Abschätzung der Kosten ist jedoch ohne Betriebsdaten nicht seriös<br />

möglich, weshalb es <strong>auf</strong> diesem Sektor bisher auch noch keine Erkenntnisse gibt, da es sich<br />

um sensible Unternehmensdaten handelt.<br />

Das Reiseverhalten von Winterurlaubern ist recht gut untersucht, jedoch fin<strong>den</strong> sich keine<br />

Aussagen zur Bewertung von „weißen Bändern“ in der Landschaft und auch keine Hinweise<br />

<strong>auf</strong> die Bereitschaft, mehr für <strong>den</strong> Skipass auszugeben, um <strong>den</strong> steigen<strong>den</strong><br />

Beschneiungs<strong>auf</strong>wand zu finanzieren. Hier könnte man <strong>auf</strong> Basis der SkiSim-Modellierungen<br />

und Richtwerten der Beschneiungskosten verschie<strong>den</strong>e Szenarien der zukünftigen<br />

Skipasspreise erstellen und diese bei einer Gästebefragung durcharbeiten.<br />

Studien, die sich mit <strong>den</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Sommertourismus<br />

befassen, sind weniger an der Zahl, widersprechen sich zum Teil in ihren Aussagen (im<br />

Mittelmeerraum Zuwächse oder Verluste) und sind <strong>auf</strong> unbestätigte Annahmen gegründet.<br />

Mit Ausnahme der Studie von Rutty und Scott (2010), in der die Temperaturpräferenzen von<br />

Stu<strong>den</strong>ten abgefragt wur<strong>den</strong>, wird in allen Studien von einer hypothetischen<br />

Optimaltemperatur, oder von akzeptablen Temperaturbereichen ausgegangen, die jedoch nie<br />

überprüft wur<strong>den</strong>. Es wird außerdem nicht zwischen verschie<strong>den</strong>en Urlaubsaktivitäten<br />

24


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

unterschie<strong>den</strong>, was besonders für <strong>den</strong> alpinen Sommertourismus äußerst wichtig wäre, da hier<br />

ein sehr breites Angebot mit unterschiedlichen klimatischen Bedürfnissen und Grenzwerten<br />

besteht.<br />

Vielfach wurde auch mit sehr groben Klimamodellen gearbeitet – von Modellen mit mehreren<br />

100 km Auflösung bis hin zu wenigen Studien mit regionalen Modellen mit einer Auflösung<br />

von 10 km (sehr selten) bis 50 km. Mit Herbst 2011 stehen für Österreich Klimamodelle mit<br />

einer 1 km Auflösung zur Verfügung. Damit wird es möglich sein, auch lokale Phänomene<br />

und <strong>Auswirkungen</strong> im Detail zu beschreiben, was bisher nicht möglich war.<br />

Auf Basis dieser Analyse können eine Reihe von Forschungslücken und offene Fragen<br />

i<strong>den</strong>tifiziert wer<strong>den</strong>, welche in einer möglichen zweiten Phase von <strong>KlimTour</strong> bearbeitet<br />

wer<strong>den</strong> sollten, und der <strong>Tourismus</strong>wirtschaft eine solide Basis für eine längerfristige<br />

strategische Ausrichtung bieten soll.<br />

Im Sinne einer in die Zukunft gerichteten, nachhaltigen Entwicklung <strong>des</strong> für Tirol äußerst<br />

wichtigen <strong>Tourismus</strong>wirtschaft, liegt es im Interesse <strong>des</strong> <strong>Tourismus</strong>, aber auch der Politik und<br />

der Gesellschaft, mögliche Entwicklungen fundiert abschätzen und frühzeitig dar<strong>auf</strong> reagieren<br />

zu können. Konkurrenzmärkte, wie z.B. die Schweiz haben das Thema Klimawandel als<br />

Zukunftsthema erkannt und in ihre strategischen Planungen und Marketingaktivitäten<br />

eingebaut (z.B. Reinventing Swiss summer tourism, oder Seilbahnleitfa<strong>den</strong>). Im Sinne der<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>des</strong> <strong>Tiroler</strong> <strong>Tourismus</strong> dürfte es von Vorteil sein, wenn man in diesem<br />

Bereich eine Vorreiterrolle übernimmt.<br />

25


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Forschungslücken und offene Fragen<br />

• Was sind die treiben<strong>den</strong> politischen, gesellschaftlichen und klimatischen<br />

Rahmenbedingungen in <strong>den</strong> Hauptsendemärkten (Deutschland, Niederlande,<br />

Schweiz, Österreich, romanischer und skandinavischer Raum)?<br />

• Wie wirkt sich allein schon der Klimawandeldiskurs <strong>auf</strong> das Reise- und<br />

Freizeitverhalten aus?<br />

• Was bedeuten die Änderungen im Kun<strong>den</strong>verhalten für das Marketing?<br />

• Wie kann die <strong>Tourismus</strong>strategie in der Destination nachhaltig<br />

weiterentwickelt wer<strong>den</strong>?<br />

• Welche Angebots- und Produktgestaltung ist erfolgversprechend und<br />

nutzt bestmöglich die Chancen in der Destination?<br />

• Welche Prozesse können optimiert wer<strong>den</strong> und in die Vermarktung<br />

einfließen?<br />

• Was sind die naturräumlichen <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> in <strong>den</strong><br />

einzelnen <strong>Tiroler</strong> Destinationen und welche Risiken und Chancen ergeben<br />

sich hieraus für die Destinationen?<br />

• Welche Zusatzkosten könnte der Klimawandel verursachen, wie z.B.<br />

Erhöhung der Kunstschneeproduktion, Gebäude- und Infrastrukturkosten<br />

(z.B. Fundamentverschiebungen durch Rückgang <strong>des</strong> Permafrosts)?<br />

• Wie kann der Klimawandel in der langfristigen Finanzplanung<br />

entsprechend berücksichtigt wer<strong>den</strong>?<br />

• Welche Empfehlungen lassen sich somit für eine nachhaltige<br />

Marketingstrategie für <strong>den</strong> <strong>Tiroler</strong> <strong>Tourismus</strong> ableiten?<br />

26


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Anhang<br />

Steckbriefe der Studien<br />

Studien-Nummer 1<br />

Autor/in (Jahr) Abegg, B. (1996)<br />

Titel<br />

Klimaänderung und <strong>Tourismus</strong>. Klimafolgenforschung<br />

am Beispiel <strong>des</strong> Wintertourismus in <strong>den</strong> Schweizer<br />

Alpen. Zurich: vdf Zurich.<br />

Fragestellung Schneesicherheit der Skigebiete.<br />

Behandelte Region Schweiz.<br />

Methodik Empirisch-statistischer Zusammenhang Höhenlage-<br />

Dauer der Skisaison.<br />

Ergebnisse Schneesicherheitsgrenze in der Schweiz heute <strong>auf</strong> 1200<br />

m, pro 1°C Erwärmung +150 m (100-Tage Regel).<br />

Demnach gelten heute ca. 85 % der Schweizer<br />

Skigebiete als schneesicher, bei einer Erwärmung um<br />

2°C bis zum Jahr 2050 nur noch etwa 63 %. An <strong>den</strong><br />

Fallbeispielen Surselva und Einsiedeln wer<strong>den</strong> die<br />

<strong>Auswirkungen</strong> schlechter Schneeverhältnisse (v.a. Ende<br />

1980er/Anfang 1990er Jahre) <strong>auf</strong> Hotellerie und<br />

Seilbahnunternehmen dargestellt. im Winter 1989/90<br />

wur<strong>den</strong> bei <strong>den</strong> Seilbahnen Frequenzeinbußen von bis<br />

zu 50% (Brigels) <strong>auf</strong>gezeichnet (weitere Bahnen: Flims<br />

-24%, Disentis, Obersaxen -33%). Keine negativen<br />

<strong>Auswirkungen</strong> in Sedrun und Laax (in letzterer<br />

Destination haben die Beförderungen sogar stark<br />

zugenommen <strong>auf</strong>grund der Höhenlage und <strong>des</strong> Vorab-<br />

Gletschers).<br />

Relevanz für Tirol Konzept weist methodische Schwächen <strong>auf</strong><br />

(Höhengrenze der Schneesicherheit für Tirol nicht<br />

anwendbar), Beschneiung nicht berücksichtigt, nur<br />

Aussagen für die Gesamtschweiz.<br />

27


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 2<br />

Autor/in (Jahr) Abegg, B.; Agrawala, S.; Crick, F.; de Montfalcon, A.<br />

(2007)<br />

Titel<br />

Climate change impacts and adaptation in winter<br />

tourism. In: Shardul A. (Hg.) Climate Change in the<br />

European Alps. Adapting Winter Tourism and Natural<br />

Hazards Management. Paris: OECD, S. 25–60.<br />

Fragestellung Schneesicherheit der Skigebiete.<br />

Behandelte Region Alpen (666 Skigebiete in Frankreich, Schweiz,<br />

Deutschland, Italien, Österreich).<br />

Methodik Empirisch-statistischer Zusammenhang Höhenlage-<br />

Dauer der Skisaison, ohne Beschneiung.<br />

Ergebnisse Bei 1°C, 2°C, 4°C Erwärmung sind noch 77%, 57%,<br />

bzw. 29% der <strong>Tiroler</strong> Skigebiete natürlich schneesicher.<br />

Relevanz für Tirol Konzept weist methodische Schwächen <strong>auf</strong><br />

(Höhengrenze der Schneesicherheit für Tirol nicht<br />

anwendbar), Beschneiung nicht berücksichtigt. Im<br />

relativen Vergleich zu anderen Regionen gehört Tirol<br />

nicht zu <strong>den</strong> ersten Betroffenen, aber ab einer<br />

Erwärmung um 2°C zu <strong>den</strong> am stärksten Betroffenen.<br />

28


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 3<br />

Autor/in (Jahr)<br />

Abegg, B.; Kolb, M.; Sprengel, D.; Hoffmann, V.H.<br />

(2008)<br />

Titel Klimawandel aus der Sicht der Schweizer<br />

Seilbahnunternehmer. In: Thomas Bieger, Christian<br />

Laesser und Rico Maggi (Hg.) Jahrbuch der<br />

Schweizerischen <strong>Tourismus</strong>wirtschaft 2008. St. Gallen:<br />

IDT-HSG, S. 73–83.<br />

Fragestellung Wahrnehmung <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> bei<br />

Seilbahnunternehmen.<br />

Behandelte Region Schweiz.<br />

Methodik<br />

Ergebnisse<br />

Relevanz für Tirol<br />

Umfrage.<br />

Die Seilbahnunternehmer nehmen die Herausforderung<br />

Klimaänderung ernst, gewisse Anpassungsmaßnahmen<br />

sind längst umgesetzt und viele weitere sind in Planung.<br />

Studie zeigt, dass sich die Konkurrenz bereits mit dem<br />

Thema Klimawandel und Anpassung (abseits von<br />

Beschneiung) befasst.<br />

29


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 4<br />

Autor/in (Jahr) Abegg, B.; König, U.; Maisch, M. (1994)<br />

Titel Klimaänderung und Gletscherskitourismus. In:<br />

Geographica Helvetica 3, S. 103–114.<br />

Fragestellung Wie wirkt sich der Klimawandel <strong>auf</strong> Sommerskigebiete<br />

aus?<br />

Behandelte Region Schweiz.<br />

Methodik Abschätzung <strong>des</strong> Gletscherrückgangs über Verschiebung<br />

der Gleichgewichtslinie.<br />

Ergebnisse Um 2020 wer<strong>den</strong> nur noch Saas Fee und Zermatt<br />

Sommerski anbieten können.<br />

Relevanz für Tirol Konkurrenten im (kaum mehr relevanten)<br />

Sommerskigeschäft wer<strong>den</strong> weniger. Allerdings keine<br />

Aussagen für <strong>Tiroler</strong> Gletscher ableitbar.<br />

30


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 5<br />

Autor/in (Jahr) Amelung, B.; Moreno, A. (2009)<br />

Titel<br />

Impacts of climate change in tourism in Europe.<br />

PESETA-Tourism study. Hg. v. European Communities.<br />

Luxembourg.<br />

Fragestellung Wie verändert Klimawandel die klimatische Eignung für<br />

<strong>Tourismus</strong>?<br />

Behandelte Region Europa.<br />

Methodik TCI.<br />

Ergebnisse Verschiebung der für Sommertourismus ideal<br />

geeigneten Regionen nach Nor<strong>den</strong>. Verbesserung der<br />

Verhältnisse in <strong>den</strong> Alpen.<br />

Relevanz für Tirol Ergebnisse räumlich zu grob <strong>auf</strong>gelöst,<br />

Höhenunterschiede wer<strong>den</strong> nicht berücksichtigt, dies ist<br />

v.a. für <strong>den</strong> Alpenraum sehr problematisch<br />

(Durchschnittshöhe für ein 50x50km Raster).<br />

Konkurrenz- und Senderegionen dagegen sind<br />

ausreichend abgebildet. Der TCI wurde nur für leichte<br />

outdoor Aktivitäten untersucht (andere Aktivitäten<br />

haben andere optimalen Temperaturbereiche).<br />

Ergebnisse nur für 2020 und 2080.<br />

31


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 6<br />

Autor/in (Jahr) Amelung, B.; Nicholls, S.; Viner, D. (2007)<br />

Titel<br />

Implications of Global Climate Change for Tourism<br />

Flows and Seasonality. In: Journal of Travel Research<br />

45, S. 285–296.<br />

Fragestellung Wie verändert Klimawandel die klimatische Eignung für<br />

<strong>Tourismus</strong>?<br />

Behandelte Region Weltweit.<br />

Methodik TCI.<br />

Ergebnisse Verlängerung der Saison, Glättung von<br />

Nachfragespitzen. Verringerung der Urlauberzahlen in<br />

äquatornähe. Verbesserung der klimatischen Eignung in<br />

<strong>den</strong> mittleren und hohen Breiten (z.B. Mittel- und<br />

Nordeuropa).<br />

Relevanz für Tirol Ergebnisse räumlich zu grob <strong>auf</strong>gelöst,<br />

Höhenunterschiede wer<strong>den</strong> nicht berücksichtigt, dies ist<br />

v.a. für <strong>den</strong> Alpenraum sehr problematisch<br />

(Durchschnittshöhe für ein 50x50km Raster).<br />

Konkurrenz- und Senderegionen dagegen sind<br />

ausreichend abgebildet. Der TCI wurde nur für leichte<br />

outdoor Aktivitäten untersucht (andere Aktivitäten<br />

haben andere optimalen Temperaturbereiche).<br />

Ergebnisse nur für 2020 und 2080.<br />

32


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 7<br />

Autor/in (Jahr) Amelung, B.; Viner, D. (2006)<br />

Titel<br />

Mediterranean Tourism: Exploring the Future with the<br />

Tourism Climatic Index. In: Journal of Sustainable<br />

Tourism 14 (4), S. 349–366.<br />

Fragestellung Wie verändert Klimawandel die klimatische Eignung für<br />

<strong>Tourismus</strong>?<br />

Behandelte Region Europa.<br />

Methodik TCI.<br />

Ergebnisse Verschiebung der für Sommertourismus ideal<br />

geeigneten Regionen nach Nor<strong>den</strong>. Verbesserung der<br />

Verhältnisse in <strong>den</strong> Alpen.<br />

Relevanz für Tirol Ergebnisse räumlich zu grob <strong>auf</strong>gelöst,<br />

Höhenunterschiede wer<strong>den</strong> nicht berücksichtigt, dies ist<br />

v.a. für <strong>den</strong> Alpenraum sehr problematisch<br />

(Durchschnittshöhe für ein 50x50km Raster).<br />

Konkurrenz- und Senderegionen dagegen sind<br />

ausreichend abgebildet. Der TCI wurde nur für leichte<br />

outdoor Aktivitäten untersucht (andere Aktivitäten<br />

haben andere optimalen Temperaturbereiche).<br />

Ergebnisse nur für 2020 und 2080.<br />

33


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 8<br />

Autor/in (Jahr) Becken, S. (2004)<br />

Titel<br />

How Tourists and Tourism Experts Perceive Climate<br />

Change and Carbon-offsetting Schemes. In: Journal of<br />

Sustainable Tourism 12 (4), S. 332–345.<br />

Fragestellung Bewusstsein von Touristen /<strong>Tourismus</strong>experten über<br />

klimatische Veränderungen in Zusammenhang mit<br />

<strong>Tourismus</strong> und Bereitschaft zur aktiven Vermeidung von<br />

CO2-Emissionen.<br />

Behandelte Region Neuseeland, Australien.<br />

Methodik<br />

Standardisierte Befragung (n=295/n=201 Touristen in<br />

Neuseeland, n=33 Teilnehmer einer<br />

<strong>Tourismus</strong>konferenz).<br />

Ergebnisse Positiv: 51,7 % der Touristen und 97% der<br />

<strong>Tourismus</strong>experten erkennen <strong>den</strong> Zusammenhang<br />

zwischen <strong>Tourismus</strong> und Klimaveränderung 48,2% der<br />

Befragten wären bereit an einem<br />

Kompensationsprogramm teilzunehmen. Negativ: 20%<br />

der Touristen ist der Zusammenhang zwischen<br />

<strong>Tourismus</strong> und Klimawandel nicht bewusst 21,2% sind<br />

nicht bereit an einem Kompensationsprogramm<br />

teilzunehmen.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Gering, da kein Quellmarkt.<br />

34


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 9<br />

Autor/in (Jahr) Becken, S. (2007)<br />

Titel<br />

Tourists' Perception of International Air Travel's Impact<br />

on the Global Climate and Potential Climate Change<br />

Policies. In: Journal of Sustainable Tourism 15 (4), S.<br />

351–368.<br />

Fragestellung Verantwortungsbewusstsein, Reaktion <strong>auf</strong><br />

Vermeidungsstrategien, Bewusstsein über <strong>den</strong> Einfluss<br />

der Luftfahrt.<br />

Behandelte Region Neuseeland.<br />

Methodik Fokusgruppenbefragung von Touristen, die Neuseeland<br />

verlassen (n=32).<br />

Ergebnisse Positiv: Eine globale Flugsteuere wird als realistische<br />

Variante zur Reduktion von Treibhausgasen gesehen<br />

Negativ: Das Verantwortungsbewusstsein gegenüber<br />

dem Klima scheint im Alltag größer zu sein als im<br />

Urlaub, eine Einschränkung <strong>des</strong> Urlaubes ist für die<br />

Befragten nicht <strong>den</strong>kbar, da dies einen tiefen Einschnitt<br />

in ihre Freiheit bedeuten würde, gesellschaftlicher Status<br />

der Reise ist sehr ausgeprägt, Zwar ist <strong>den</strong> Touristen der<br />

negative Einfluss von Flugreisen <strong>auf</strong> das Klima bewusst,<br />

jedoch wird aus der aktuellen Situation persönlicher<br />

Nutzen gezogen solange es noch geht. Eigeninitiative ist<br />

<strong>des</strong>halb kaum zu erwarten.<br />

Relevanz für Tirol Gering, da kein Quellmarkt.<br />

35


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 10<br />

Autor/in (Jahr) Berrittella, M.; Bigano, A.; Roson, R.; Tol, R.S.<br />

(2004)<br />

Titel<br />

A general Equilibrium Analysis of Climate Change<br />

Impacts on Tourism. EEE WORKING PAPERS<br />

SERIES - N. 17.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> der Veränderung der Touristenströme <strong>auf</strong><br />

die Konsumpräferenzen für einheimische Produkte und<br />

<strong>Auswirkungen</strong> einer Umverteilung <strong>des</strong> globalen<br />

Einkommens <strong>auf</strong> Ausgaben von Touristen.<br />

Behandelte Region Weltweit.<br />

Methodik Sekundäre Datenerhebung, CGE-Model (Computed<br />

General Equilibrium Model) für 2010, 2030 und 2050.<br />

Ergebnisse Positiv: Australasien, Nordamerika, Japan, Osteuropa<br />

und Ex-Sowjetunion profitieren ökonomisch gesehen<br />

vom Klimawandel (BIP steigt bis zu +0.5%) Negativ:<br />

Klimawandel führt zu einem Wohlfahrtsverlust, der<br />

ungleichmäßig <strong>auf</strong> die Regionen der Erde <strong>auf</strong>geteilt ist;<br />

Westeuropa, Mittelmeer, Karibik, China, Indien sind<br />

hauptleidtragende Länder <strong>auf</strong>grund <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong><br />

(BIP sinkt bis zu -0,3%) .<br />

Relevanz für Tirol Keine Aussagen für Österreich enthalten.<br />

36


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 11<br />

Autor/in (Jahr) Bigano, A.; Bosello, F.; Roson, R.; Tol, R.S. (2008)<br />

Titel<br />

Economy-wide impacts of climate change: a joint<br />

analysis for sea level rise and tourism. In: Mitig Adapt<br />

Strateg Glob Change 13 (8), S. 765–791.<br />

Fragestellung (1) <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> Ansteigen <strong>des</strong> Meeresspiegels<br />

(+25 cm bis 2050) (2) <strong>Auswirkungen</strong> der Verschiebung<br />

der tourist flows (3) <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> Zusammenspiels<br />

beider Effekte.<br />

Behandelte Region Weltweit.<br />

Methodik Sekundäre Datenerhebung, CGE-Model (Computed<br />

General Equilibrium Model) für 2050.<br />

Ergebnisse Positiv: (1) Ansteigen <strong>des</strong> Meeresspiegels: Kein<br />

Wohlfahrtsverlust für Kanada (2) Verschiebung der<br />

tourist-flows: Westeuropa (1,3%), Japan (8%), Korea<br />

(8%) und Kanada gewinnen an Touristen; Australien,<br />

Neuseeland, Westeuropa, Mittlerer Osten und Südasien<br />

gewinnen an BIP; Negativ: (1) BIP sinkt von -0,0004%<br />

in Kanada bis zu -0,1% in Südostasien (2) Nachfrage<br />

sinkt von -7% in Südostasien bis zu -19% <strong>auf</strong><br />

Tropischen Inseln; BIP sinkt um -0,5% <strong>auf</strong> kleinen<br />

Inselstaaten (3) Das Zusammenspiel beider Effekte hat<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> das Ergebnis. Die Summer der<br />

Reaktionen ist entweder signifikant höher oder<br />

signifikant niedriger als bei jenen Simulationen, die<br />

separat betrachtet wer<strong>den</strong>.<br />

Relevanz für Tirol Keine Aussagen für Österreich.<br />

37


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 12<br />

Autor/in (Jahr) Bigano, A.; Hamilton, J.M.; Tol, R.S. (2005)<br />

Titel<br />

The Impact of Climate Change on Domestic and<br />

International Tourism: A Simulation Study. Working<br />

paper FNU-58.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Touristenströme.<br />

Behandelte Region Weltweit.<br />

Methodik HTM erweitertes Modell, inkl. Inlandstourismus und<br />

Touristenausgaben.<br />

Ergebnisse Inlandstourismus könnte sich in kühlen Ländern<br />

verdoppeln und in warmen Ländern um bis zu 20%<br />

verringern. Touristenströme könnten Richtung höherer<br />

Breiten verlagert wer<strong>den</strong>. Allerdings sind die<br />

Veränderungen im Vergleich zu Bevölkerungsprognosen<br />

und wirtschaftlicher Entwicklung relativ gering.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Gering, da keine Ergebnisse für Österreich oder<br />

Deutschland dargestellt (nur grob <strong>auf</strong>gelöst für<br />

"Mitteleuropa".<br />

38


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 13<br />

Autor/in (Jahr) Bigano, A.; Hamilton, J.M.; Tol, R.S. (2008)<br />

Titel<br />

Climate Change and Tourism in the Mediterranean. Hg.<br />

v. Research Unit Sustainability and Global Change.<br />

Hamburg University and Centre for Marine and<br />

Atmospheric Science. Hamburg (FNU working papers,<br />

FNU-157).<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Touristenströme.<br />

Behandelte Region Mittelmeerraum und weltweit.<br />

Methodik HTM. Sekundäre Datenerhebung (n=207), Hamburg<br />

Tourism Model (HTM) Klimaszenarien Es wer<strong>den</strong><br />

(subjektive) Annahmen zu optimaler Temperatur<br />

getroffen.<br />

Ergebnisse Es zeigen sich negative <strong>Auswirkungen</strong> für <strong>den</strong><br />

Mittelmeerraum. Der Einfluss <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> ist aber<br />

schwächer im Vergleich zu anderen Faktoren.<br />

Internationaler <strong>Tourismus</strong>: Positiv: Asien gewinnt durch<br />

<strong>den</strong> Klimawandel an touristischer Bedeutung<br />

(international gesehen), Zuwachs an einheimischem<br />

<strong>Tourismus</strong> für kältere Länder, Attraktivität für kältere<br />

Länder steigt insgesamt gesehen (bis zu 220% Zuwachs<br />

an internationalen Touristen bis zum Jahr 2100),<br />

Reiseausgaben pro Person ändern sich allgemein nur<br />

unwesentlich, Negativ: Verlust an Bedeutung der<br />

OECD-Länder im internationalen <strong>Tourismus</strong>, Rückgang<br />

<strong>des</strong> internationalen <strong>Tourismus</strong> (aggregiert) um 10% (bis<br />

zum Jahr 2025), Reduktion an einheimischem<br />

<strong>Tourismus</strong> für wärmere Länder, Minderung der<br />

Attraktivität von wärmeren Ländern (Reduktion von<br />

internationalen Touristen um bis zu 60% bis zum Jahr<br />

2100) Mittelmeer: Positiv: Der Nor<strong>den</strong> <strong>des</strong> Mittelmeers<br />

gewinnt an Touristen und totale Reiseausgaben steigen<br />

(optimale Temperaturen wer<strong>den</strong> erreicht) Negativ: Der<br />

Sü<strong>den</strong> <strong>des</strong> Mittelmeers und die Inselstaaten erlei<strong>den</strong><br />

einen Rückgang an Touristen und totalen Reiseausgaben<br />

(Temperatur entfernt sich vom Optimum).<br />

Relevanz für Tirol Für Konkurrenz<strong>des</strong>tinationen brauchbare Aussagen<br />

(s.o.). Allerdings Methodik (subjektive Festlegung einer<br />

optimalen Temperatur) fragwürdig.<br />

39


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 14<br />

Autor/in (Jahr)<br />

Braun, O. L.; Lohmann, M.; Maksimovic, O.; Meyer,<br />

M.; Merkovic, A.; Messerschmidt, E.; Riedel, A.;<br />

Turner, M. (1999)<br />

Titel Potential impact of climate change effects on<br />

preferences for tourism <strong>des</strong>tinations. A psychological<br />

pilot study. In: Climate Research 11, S. 247–254.<br />

Fragestellung Sozioökonomische <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> im<br />

Bereich <strong>des</strong> <strong>Tourismus</strong>.<br />

Behandelte Region Nord- und Ostsee.<br />

Methodik Standardisierte Befragung bezüglich Klimaszenarien<br />

(n=136), Korrelation zwischen der Stärke <strong>des</strong><br />

Verlangens nach Erholung und der Wahrscheinlichkeit<br />

die Nordsee als primären Urlaubsort zu wählen.<br />

Ergebnisse<br />

Relevanz für Tirol<br />

Positiv: In jenem Szenario in dem der Klimawandel<br />

positive Folgen hat, ist eine hohe Attraktivität einer<br />

Reise<strong>des</strong>tination zu erkennen, jedoch nicht so hoch als<br />

unter einem Szenario ohne klimatische Veränderungen.<br />

Negativ: Die Attraktivität bspw. der Nordsee als<br />

Urlaubs<strong>des</strong>tination sinkt mit der negativen Veränderung<br />

<strong>des</strong> Klimas, im Vergleich zur Attraktivität unter<br />

aktuellen klimatischen Konditionen. Schwierigkeit für<br />

regionale <strong>Tourismus</strong>industrie <strong>auf</strong> negative Effekte <strong>des</strong><br />

<strong>Klimawandels</strong> zu reagieren und sie zu verringern und im<br />

Gegenzug positive Effekte der Zielgruppe angemessen<br />

zu nutzen.<br />

Hoch, da potenzieller Konkurrenzmarkt im Sommer.<br />

40


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 15<br />

Autor/in (Jahr) Breiling, M.; Charamza, P.; Feilmayr, W. (2008)<br />

Titel<br />

Klimasensibilität <strong>des</strong> Salzburger Wintertourismus nach<br />

Bezirken. Vienna.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Schnee und<br />

Beschneiungstage bei 2°C Erwärmung.<br />

Behandelte Region Salzburg.<br />

Methodik Schneemodell.<br />

Ergebnisse Man kann mit Beschneiung noch weiter anpassen. Der<br />

Kosten der Anpassung aber wer<strong>den</strong> steigen. Die Branche<br />

wird dadurch noch klimaempfindlicher. Die finanziell<br />

Schwachen wer<strong>den</strong> sich <strong>auf</strong> Nischen spezialisieren oder<br />

aus dem Markt ausschei<strong>den</strong>.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Aussagen für Klimastationen und nicht für Skigebiete.<br />

Für einen Vergleich mit Tirol müssten Klimadaten<br />

ausgewertet wer<strong>den</strong>.<br />

41


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 16<br />

Autor/in (Jahr) Breiling, M.; Charamza, P.; Skage, O.R. (1997)<br />

Titel Klimasensibilität österreichischer Bezirke mit<br />

besonderer Berücksichtigung <strong>des</strong> Wintertourismus.<br />

Rapport 1, 1997. Alnarp.<br />

Fragestellung Welche österreichischen Bezirke mit Wintertourismus<br />

sind wann wie stark von einer 2°C Erwärmung<br />

betroffen?<br />

Behandelte Region Österreich, <strong>auf</strong> Bezirksebene.<br />

Methodik Empirisch-statistisches Modell (Zusammenhang<br />

Schneehöhe-Seehöhe), Beschneiung nicht<br />

berücksichtigt.<br />

Ergebnisse Im Osten schon 2020 große <strong>Auswirkungen</strong>, im Westen<br />

erst 2050.<br />

Relevanz für Tirol Kitzbühel und Kufstein ist schon 2020 stark gefährdet,<br />

der Rest Tirols 2050. Begrenzte Aussagekraft, da<br />

Beschneiung nicht berücksichtigt.<br />

42


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 17<br />

Autor/in (Jahr) Brunner-Sperdin, A.; Märk, S.; Peters, M.; Strobl,<br />

A.; Wagner, O. (2011)<br />

Titel<br />

Die Wahrnehmung <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> in alpinen<br />

<strong>Tourismus</strong><strong>des</strong>tinationen in Österreich. ClimAlpTour -<br />

WP 5 Workshop Ergebnisbericht. Hg. v. Institut für<br />

Strategisches Management, Marketing und <strong>Tourismus</strong>,<br />

Universität Innsbruck. Innsbruck.<br />

Fragestellung Wie nehmen touristische Entscheidungsträger <strong>den</strong><br />

Klimawandel wahr?<br />

Behandelte Region Stubai, SkiWelt Wilder Kaiser, Brandnertal.<br />

Methodik Moderierte Workshops.<br />

Ergebnisse Klimawandel wird bereits in allen 3 Destinationen<br />

diskutiert. Die <strong>Tourismus</strong>verantwortlichen überlegen<br />

sich genau, inwiefern der Klimawandel die Rentabilität<br />

von Investitionen beeinflusst. Die Stärkung <strong>des</strong><br />

Sommertourismus verspricht zukünftige saisonbezogene<br />

Umsatzsteigerungen. Gast soll für qualitativ hochwertige<br />

und umweltfreundliche Produkte sensibilisiert wer<strong>den</strong>.<br />

Individualität und Regionalität sollen in der<br />

Produktentwicklung gefördert wer<strong>den</strong>.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Hoch, da 2 <strong>Tiroler</strong> Destinationen bearbeitet wur<strong>den</strong>.<br />

Relevant für weitere Fragen der Angebotsgestaltung.<br />

Zudem hat die Studie zum Bewusstsein und zur aktiven<br />

Diskussion der Klimawandelfolgen beigetragen.<br />

43


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 18<br />

Autor/in (Jahr) Bürki, R. (1998)<br />

Titel<br />

Klimaänderung und Skitourismus. In: Geographica<br />

Helvetica 4, S. 155–161.<br />

Fragestellung Wie wirkt sich Klimawandel <strong>auf</strong> die skitouristische<br />

Nachfrage aus?<br />

Behandelte Region Schweiz.<br />

Methodik Repräsentative Gästebefragung (n=948) in fünf<br />

Schweizer Skigebieten (Engelberg-Titlis, Melchsee-<br />

Frutt, Lungern-Schönbühl, Beckenried-Klewenalp,<br />

Dallenwil-Wirzweli).<br />

Ergebnisse Schneesicherheit ist von großer Bedeutung.<br />

Tiefergelegene Gebiete wer<strong>den</strong> hauptsächlich von<br />

unterdurchschnittlich guten Skifahrern, die preisbewusst<br />

sind und <strong>auf</strong> Kinderfreundlichkeit Wert legen, besucht.<br />

Dies aber nur, wenn die Schneelage gut ist, dann<br />

profitieren diese Gebiete von relativ kurzen<br />

Anfahrtswegen zu <strong>den</strong> städtischen Zentren. Bei fünf<br />

schneearmen Wintern in Folge wür<strong>den</strong> 4% der<br />

Befragten mit dem Skifahren <strong>auf</strong>hören, 49% wür<strong>den</strong> in<br />

ein schneesicheres Gebiet wechseln und 32% wür<strong>den</strong><br />

weniger oft Ski fahren als bisher.<br />

Relevanz für Tirol Relevant, Ergebnisse sind in Fleischacker et al. (2009)<br />

für Österreichische Gäste in Österreich bestätigt.<br />

44


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 19<br />

Autor/in (Jahr) Bürki, R. (2000)<br />

Titel Klimaänderung und Anpassungsprozesse im<br />

Wintertourismus. St.Gallen (Publikation der<br />

Ostschweizerischen Geographischen Gesellschaft, 6).<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Schneesicherheit<br />

der Skigebiete, Wahrnehmung <strong>des</strong> Themas beim<br />

Kun<strong>den</strong>, Wahrnehmung bei <strong>den</strong><br />

<strong>Tourismus</strong>verantwortlichen.<br />

Behandelte Region Schweiz (Schneesicherheit), Ob- und Nidwal<strong>den</strong><br />

(Befragungen).<br />

Methodik Empirisch-statistisches Modell (Höhengrenze<br />

Schneesicherheit), quantitative und qualitative<br />

Ergebnisse<br />

Befragung.<br />

In 30-50 Jahren nur noch 44% der Schweizer Skigebiete<br />

natürlich schneesicher. Schneesicherheit ist zentraler<br />

Beweggrund bei der Wahl <strong>des</strong> Skigebietes.<br />

Verschlechterung der Schneeverhältnisse würde zu<br />

markanten Veränderungen der skitouristischen<br />

Nachfrage führen. Touristiker sind sich der Problematik<br />

bewusst, Thema hat allerdings nur geringen Stellenwert,<br />

negative <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> Klimawandeldiskurses und<br />

der Medienberichte <strong>auf</strong> die Branche.<br />

Relevanz für Tirol Beschneiung nicht berücksichtigt, Ergebnisse der<br />

Befragung sind nur für die Schweiz gültig.<br />

45


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 20<br />

Autor/in (Jahr) CIPRA (2011)<br />

Titel<br />

<strong>Tourismus</strong> im Klimawandel. Ein Hintergrundbericht der<br />

CIPRA. Unter Mitarbeit von Bruno Abegg. Hg. v.<br />

CIRPA. CIPRA. Schaan (CIPRA compact, 08/2011).<br />

Fragestellung<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> <strong>Tourismus</strong> in <strong>den</strong><br />

Alpen und Beitrag <strong>des</strong> <strong>Tourismus</strong> zum Klimawandel,<br />

Good-practice Beispiele.<br />

Behandelte Region Alpen.<br />

Methodik Literaturrecherche, Good-Practice Beispiele.<br />

Ergebnisse Klimawandel stellt <strong>den</strong> <strong>Tourismus</strong> vor große<br />

Herausforderungen. Aufgrund der Heterogenität <strong>des</strong><br />

alpinen <strong>Tourismus</strong> (naturräumliche Voraussetzungen,<br />

Angebotsstrukturen, Nachfragesegmente etc.) kann<br />

allerdings nicht von einer einheitlichen "Bedrohung"<br />

ausgegangen wer<strong>den</strong>. Demzufolge gibt es auch keine<br />

Patentrezepte, wie der <strong>Tourismus</strong> <strong>auf</strong> die<br />

Herausforderung Klimawandel reagieren soll. Zitat:<br />

"Abschließend stellt sich die Frage: Wo sind die<br />

touristischen Pioniere geblieben? Die alpinen Visionäre<br />

und Quer<strong>den</strong>ker? Leute, welche sich vom alpenweiten<br />

Gleichschritt verabschie<strong>den</strong>? Wer macht <strong>den</strong> Anfang<br />

und lanciert das erste Plus-Energie-Skigebiet? Wer <strong>den</strong><br />

ersten solar betriebenen <strong>Tourismus</strong>ort? Die erste<br />

klimaneutrale Destination? Entwicklungen, die aus Sicht<br />

<strong>des</strong> Klimaschutzes längst fällig wären und einen<br />

konsequenten Umbau <strong>des</strong> alpinen <strong>Tourismus</strong> erfordern<br />

wür<strong>den</strong>.“<br />

Relevanz für Tirol Bericht greift <strong>auf</strong> vorhan<strong>den</strong>e Literatur zurück und zeigt<br />

Good-Practice Beispiele für Verminderung der CO2<br />

Emissionen im <strong>Tourismus</strong>, Umstellung der saisonalen<br />

Ausrichtung von Winter <strong>auf</strong> Sommer (Bergbahn),<br />

politische Rahmenbedingungen.<br />

46


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 21<br />

Autor/in (Jahr) Dawson, J.; Scott, D. (2007)<br />

Titel<br />

Climate Change Vulnerability of the Vermont Ski<br />

Tourism Industry (USA). In: Annals of Leisure Research<br />

10 (3&4), S. 550–572.<br />

Fragestellung Auswirkung <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Schneesicherheit<br />

und Beschneiung.<br />

Behandelte Region Vermont (USA).<br />

Methodik Schneemodellierung, inkl. Beschneiung.<br />

Ergebnisse Nicht die gesamte Skibranche in Vermont ist gefährdet,<br />

sondern nur niedrig gelegene Gebiete. Nur zwei von 18<br />

Skigebieten wur<strong>den</strong> als stark gefährdet eingestuft.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Gering, da kein Konkurrenzmarkt.<br />

47


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 22<br />

Autor/in (Jahr) Dawson, J.; Scott, D. (2010)<br />

Titel<br />

Systems Analysis of Climate Change Vulnerability for<br />

the US Northeast Ski Sector. In: Tourism and<br />

Hospitality Planning & Devlopment 7 (3), S. 219–235.<br />

Fragestellung Auswirkung <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Angebot und<br />

Nachfrage in Winter<strong>des</strong>tinationen.<br />

Behandelte Region US Nordosten.<br />

Methodik Schneemodell inkl. Beschneiung, Gästebefragung<br />

(n=1158), Analyse besonders schneearmer Jahre.<br />

Ergebnisse In <strong>den</strong> 2020ern gelten nur noch 40% als profitabel, in<br />

<strong>den</strong> 2050ern 40% bzw. 33%<br />

(optimistisches/pessimistisches CO2-Szenario) und 34%<br />

bzw. 29% in <strong>den</strong> 2080ern. Der 2001/02 Winter mit 40%<br />

weniger Schneefällen (+4,4°C über dem Durchschnitt)<br />

führte zu einem Umsatzeinbruch von 33%. In der<br />

Befragung gaben 79% an, dass sie in vergangenen<br />

schneearmen Wintern schon die komplette Saison<br />

ausgesetzt haben, 53% für einen Teil der Saison<br />

(Mehrfachantworten möglich). Jedoch unterscheidet sich<br />

die vermutete zukünftige Reaktion nicht von der<br />

vergangenen, womit ähnliche Nachfragereaktionen in<br />

der Zukunft wie für vergangene Jahre zu erwarten sind.<br />

Relevanz für Tirol Das gleiche Schneemodell wurde in einer verbesserten<br />

Variante für Tirol angewandt, auch die Analyse<br />

schneearmer Winter wurde mit gleicher Methodik für<br />

Tirol durchgeführt (Steiger 2010, Steiger 2011a, b, c).<br />

Dadurch ist ein Vergleich möglich. Bis in die 2050er<br />

scheinen die Skigebiete im Nordosten der USA<br />

gefährdeter zu sein, in <strong>den</strong> 2080ern sind die <strong>Tiroler</strong><br />

Skigebiete stärker betroffen. In kleinen Skigebieten in<br />

Tirol waren die Umsatzeinbrüche 2006/07 ähnlich wie<br />

in <strong>den</strong> USA 2001/02, größere Skigebiete jedoch hatten<br />

deutlich geringere Einbußen.<br />

48


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 23<br />

Autor/in (Jahr) Dawson, J.; Scott, D.; McBoyle, G. (2009)<br />

Titel<br />

Climate change analogue analysis of ski tourism in the<br />

northeastern USA. In: Climate Research 39 (1), S. 1–9.<br />

Fragestellung Auswirkung <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Angebot und<br />

Nachfrage in Winter<strong>des</strong>tinationen in vergangenen<br />

besonders schneearmen Wintern.<br />

Behandelte Region US Nordosten.<br />

Methodik Analyse von klimatischen, betrieblichen und<br />

Nachfragedaten.<br />

Ergebnisse Der 2001/02 Winter mit 40% weniger Schneefällen<br />

(+4,4°C über dem Durchschnitt) führte zu einer<br />

Verkürzung der Skisaison um 11% und zu einem<br />

Anstieg <strong>des</strong> Stromverbrauchs für Beschneiung um 31%.<br />

Die skier days gingen um 12 % zurück. Das<br />

durchschnittliche Betriebsergebnis (Seilbahnbetriebe)<br />

lag um 33% unter dem eines normalen Jahres.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Die Analyse schneearmer Winter wurde mit gleicher<br />

Methodik für Tirol durchgeführt (Steiger 2011a, b, c). In<br />

kleinen Skigebieten in Tirol waren die Umsatzeinbrüche<br />

2006/07 ähnlich wie in <strong>den</strong> USA 2001/02, größere<br />

Skigebiete jedoch hatten deutlich geringere Einbußen.<br />

49


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 24<br />

Autor/in (Jahr) Ehmer, P.; Heymann, E. (2008)<br />

Titel<br />

Klimawandel und <strong>Tourismus</strong>: Wohin geht die Reise?<br />

Hg. v. Deutsche Bank Research. Frankfurt am Main<br />

(Aktuelle Themen, 416).<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong><br />

Urlaubs<strong>des</strong>tinationen.<br />

Behandelte Region weltweit, mit einigen Lücken in Afrika und Asien.<br />

Methodik Scoring-Modell, basierend <strong>auf</strong> 4 Einflussfaktoren<br />

(Direkte klimatische <strong>Auswirkungen</strong>, <strong>Auswirkungen</strong><br />

regulatorischer Maßnahmen, Anpassungsmöglichkeiten<br />

der Regionen, wirtschaftliche Abhängigkeit der<br />

Regionen vom <strong>Tourismus</strong>. Keinerlei Hinweise, wie die<br />

Bewertung durchgeführt wurde, daher keine<br />

Überprüfung der Validität möglich. Es wer<strong>den</strong><br />

zahlreiche Annahmen getroffen, ohne dass diese belegt<br />

sind.<br />

Ergebnisse Mittelmeerstaaten sind besonders betroffen<br />

(insbesondere östl. Mittelmeer) <strong>auf</strong>grund von Hitze und<br />

Wassermangel. Frankreich & Italien sind leicht<br />

begünstigt, Benelux, Dänemark, Deutschland und die<br />

baltische Staaten sind Gewinner. Österreich gilt als<br />

"leicht negativ betroffen" v.a. <strong>auf</strong>grund der großen<br />

Bedeutung <strong>des</strong> Wintertourismus.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Aussagen für Österreich zu allgemein, für Konkurrenzund<br />

Quellgebiete brauchbar, aber Ergebnisse nicht<br />

bewertbar, da Scoring-Modell nicht beschrieben ist.<br />

50


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 25<br />

Autor/in (Jahr) Elsasser, H.; Bürki, R. (2002)<br />

Titel<br />

Climate change as a threat to tourism in the Alps. In:<br />

Climate Research 20, S. 253–257.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> die<br />

Schneesicherheit von Skigebiete.<br />

Behandelte Region Schweiz<br />

Methodik Empirisch-statistisches Modell (Höhengrenze der<br />

Schneesicherheit).<br />

Ergebnisse Heute sind 85% der Schweizer Skigebiete schneesicher,<br />

bei einer Verschiebung der Höhengrenze der<br />

Schneesicherheit von 1200m (heute) <strong>auf</strong> 1500m (+2°C)<br />

wären es noch 63%. Bei 1800m (+4°C) wären es noch<br />

44%. Das Jura hätte kein Skigebiet mehr, Graubün<strong>den</strong><br />

und das Wallis sind die am wenigsten betroffenen<br />

Kantone.<br />

Relevanz für Tirol Ein regionaler Vergleich der natürlichen<br />

Schneesicherheit mit <strong>den</strong> Schweizer Kantonen wäre<br />

möglich (für Tirol in Abegg et al. 2007 durchgeführt),<br />

methodische Probleme (z.B. Schneesicherheit nicht<br />

berücksichtigt, eine einzige Höhengrenze für Tirol nicht<br />

sinnvoll - siehe Steiger 2010) begrenzen jedoch die<br />

Aussagekraft. Laut Abegg et al. 2007 wären bei 1°C,<br />

2°C, 4°C Erwärmung noch 77%, 57%, bzw. 29% der<br />

<strong>Tiroler</strong> Skigebiete natürlich schneesicher. Damit liegt<br />

Tirol im Mittelfeld der Schweizer Kantone und ist<br />

vergleichbar mit <strong>den</strong> Rückgängen im Tessin und in<br />

Bern.<br />

51


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 26<br />

Autor/in (Jahr) Fleischhacker, E; Formayer, H.; Seisser, O.; Wolf-<br />

Eberl, S.; Kromp-Kolb, H. (2009)<br />

Titel<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> das künftige<br />

Reiseverhalten im österreichischen <strong>Tourismus</strong>. Am<br />

Beispiel einer repräsentativen Befragung der<br />

österreichischen Urlaubsreisen<strong>den</strong>. Forschungsbericht<br />

im Auftrag <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong>ministeriums für Wirtschaft,<br />

Familie und Jugend. Wien.<br />

Fragestellung Wie wirkt sich der Klimawandel <strong>auf</strong> das künftige<br />

Reiseverhalten im österreichischen Inlandstourismus<br />

aus?<br />

Behandelte Region Österreich.<br />

Methodik Online Befragung (n= ca. 800).<br />

Ergebnisse Schneesicherheit ist bei der Wahl eines Skigebietes das<br />

mit Abstand wichtigste Entscheidungskriterium. Bei<br />

Schneemangel würde fast ein Drittel der Befragten in<br />

ein alternatives Skigebiet fahren. 43 % der Befragten<br />

wür<strong>den</strong> auch dann noch einen Skiurlaub machen, wenn<br />

keine Schneesicherheit gegeben ist. 30 % wür<strong>den</strong> nur<br />

bei guter Schneelage einen Skiurlaub buchen. Jeder<br />

Vierte der Online- Befragung würde künftig bei<br />

unsicheren Schneeverhältnissen gänzlich <strong>auf</strong> einen<br />

Wintersporturlaub verzichten. Die Bereitschaft zu<br />

klimaschonen<strong>den</strong> Verhaltensweisen bei Urlaubsreisen<br />

ist noch eher gering ausgeprägt, vor allem bei <strong>den</strong><br />

Winterurlaubern, obwohl sich teilweise recht hohe<br />

Akzeptanzwerte und damit Potenziale für<br />

klimaschonende Verhaltensweisen zeigen. Den<br />

höchsten Wert bei der Änderungsbereitschaft gibt es bei<br />

der Verhaltensoption ökologisch orientierte<br />

Unterkünfte auswählen, um im Zusammenhang mit<br />

Urlaubsreisen das Klima zu schützen. Die<br />

Befragungsergebnisse zeigen sehr deutlich, dass bei<br />

einer Abfolge von mehreren extrem heißen Sommer mit<br />

unattraktiven Bedingungen am Mittelmeer rund 30%<br />

der Strand- /Badeurlauber keinen Mittelmeerurlaub<br />

mehr machen, sondern die heimischen Seen für einen<br />

Badeurlaub nutzen wür<strong>den</strong>. Weiters würde jeder<br />

sechste Strandurlauber statt eines Badeurlaubes künftig<br />

etwas anderes unternehmen, z. B. einen Wander-<br />

/Bergurlaub. Ein weiterer positiver Aspekt für <strong>den</strong><br />

alpinen Sommertourismus: Die Hitzebelastung in <strong>den</strong><br />

Städten wird zu einer verstärkten Nutzung der<br />

Naherholungsräume, auch der Alpen für Kurzurlaube<br />

führen.<br />

Relevanz für Tirol Sehr relevant da es bisher kaum derartige<br />

Untersuchungen gibt. Eine Erweiterung der Studie <strong>auf</strong><br />

die Hauptquellmärkte (neben Österreich) wäre sehr<br />

sinnvoll!<br />

52


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 27<br />

Autor/in (Jahr) Fleischhacker, V.; Formayer, H. (2007)<br />

Titel<br />

Die Sensitivität <strong>des</strong> Sommertourismus in Österreich <strong>auf</strong><br />

<strong>den</strong> Klimawandel. StartClim2006 D.1. Hg. v. ITR und<br />

BOKU.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Sommertourismus.<br />

Behandelte Region Österreich.<br />

Methodik<br />

Klima-/Wettersensitivität der <strong>Tourismus</strong>segmente in<br />

Österreich wurde erstellt. Die Abhängigkeit der<br />

einzelnen Segmente (z.B. Seentourismus,<br />

Alpintourismus) wurde jedoch subjektiv bestimmt,<br />

ohne Bestätigung durch empirische Forschungen (z.B.<br />

Befragungen).<br />

Ergebnisse Klimawandel dürfte sich sehr positiv <strong>auf</strong><br />

Seentourismus, Schutzgebietstourismus, Urlaub <strong>auf</strong><br />

dem Lande, Luftkurorte und Weinstraßentourismus<br />

auswirken, großteils positiv <strong>auf</strong> Donautourismus,<br />

Städtetourismus, Alpintourismus und indifferent <strong>auf</strong><br />

Kur-/Gesundheitstourismus und Kongresstourismus<br />

auswirken.<br />

Relevanz für Tirol Bewertung ist rein subjektiv. Die Bewertung "positiv"<br />

oder "sehr positiv" wurde nicht in Anzahl der<br />

Übernachtungen übersetzt. Nur sehr generelle<br />

Ergebnisse, ohne großartigen Nutzen für die Praxis.<br />

53


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 28<br />

Autor/in (Jahr) Fukushima, T.; Kureha, M.; Ozaki, N.; Fukimori,<br />

Y.; Harasawa, H. (2003)<br />

Titel<br />

Influences of air temperature change on leisure<br />

industries: case study on ski activities. In: Mitigation<br />

and Adaptation Strategies for Climate Change (7), S.<br />

173–189.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Wintertourismus.<br />

Behandelte Region Japan.<br />

Methodik Sekundäre Datenerhebung (Schneebedeckung von<br />

Skiresorts, n=7), Regressionsanalyse zwischen der<br />

Schneebedeckung und der Besucherzahl,<br />

Klimaszenarien (Klimaerwärmung zwischen 1°C und<br />

5°C, n=6), 2 Befragungen über Reiseausgaben von<br />

Skifahrern (n=98/100) .<br />

Ergebnisse Positiver Zusammenhang zwischen Schneebedeckung<br />

und Besucherzahl. Negativ: Die Destinationen erlei<strong>den</strong><br />

bei einem Szenario mit einer Erderwärmung von 3°C<br />

einen Besucherrückgang von durchschnittlich 30%. In<br />

nördlichere bzw. höhere Lagen wür<strong>den</strong> bei einer<br />

Erhöhung um +3°C nur geringe Rückgänge zu<br />

verzeichnen sein. Schwierige Bedingungen für<br />

Reise<strong>des</strong>tinationen (sozio-ökonomische und klimatische<br />

Veränderungen).<br />

Relevanz für Tirol Gering, da weder starker Quell-, noch Konkurrenzmarkt.<br />

54


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 29<br />

Autor/in (Jahr) Giles, A. R.; Perry, A. H. (1998)<br />

Titel<br />

The use of a temporal analogue to investigate the<br />

possible impact of projected global warming on the UK<br />

tourist industry. In: Tourism Management 19 (1), S. 75–<br />

80.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> von warmen Sommern <strong>auf</strong> die<br />

touristische Nachfrage.<br />

Behandelte Region Großbritannien.<br />

Methodik<br />

Ergebnisse<br />

Analyse touristischer Daten in einem außergewöhnlich<br />

warmen Sommer.<br />

Zwei Millionen Übersee-Urlaube wur<strong>den</strong> im Sommer<br />

1995 nicht verk<strong>auf</strong>t <strong>auf</strong>grund <strong>des</strong> sehr guten Wetters in<br />

Großbritannien. Als Folge wur<strong>den</strong> die Kontingente in<br />

1996 um rund 10% gekürzt und die Preise für die am<br />

stärksten nachgefragten Destinationen (z.B. Spanien) um<br />

bis zu 13% erhöht. Der Inlandtourismus konnte 1995<br />

eine steigende Nachfrage verbuchen.<br />

Relevanz für Tirol Gering, da Großbritannien nicht zu <strong>den</strong><br />

Hauptsendeländern gehört.<br />

55


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 30<br />

Autor/in (Jahr) Hahn, I. (2008)<br />

Titel<br />

Klimawandel und <strong>Tourismus</strong> im Mittelmeerraum.<br />

Mitigations- und Adaptionsstrategien für<br />

Reiseveranstalter. Diplomarbeit. Universität Lüneburg,<br />

Lüneburg.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong><br />

Mittelmeertourismus und daraus folgende<br />

Anpassungsstrategien der Reiseveranstalter.<br />

Behandelte Region Mittelmeer.<br />

Methodik Literaturüberblick Klimawandel-Mittelmeerraum.<br />

Ergebnisse Die Verlängerung der Sommersaison und mehr<br />

Extremereignisse (z.B. Hitzewellen im Sommer) können<br />

zu einem Nachfragerückgang im Hochsommer führen.<br />

Wasserknappheit wird v.a. <strong>auf</strong> Inseln zu einem immer<br />

ernsteren Problem. Steigende Nachfrage in Nordeuropa<br />

im Hochsommer. Als Anpassungsmaßnahmen wer<strong>den</strong><br />

folgende Punkte genannt: Angebotserweiterung <strong>auf</strong><br />

Herbst und Frühling, Kontingentreduzierung im<br />

Sommer, Projekte zur Ressourcenerhaltung, Anpassen<br />

<strong>des</strong> Programms vor Ort, Anpassen der<br />

Versicherungsleistungen, Screening-Tool für<br />

klimafreundlichen Urlaub, Einflussnahme <strong>auf</strong> das<br />

Verhalten der Touristen, Klimafreundliche<br />

Klimaanlagen, Überdachungen, Pavillons u.ä. Analyse<br />

der Produktkataloge und Homepage der TUI zeigt, dass<br />

schon mit Anpassungs- und Vermeidungsmaßnahmen<br />

geworben wird (z.B. Auszeichnungen TUI Umwelt<br />

Champion, EcoResorts, Green Medal).<br />

Relevanz für Tirol Das Platzieren der Anpassungs- und<br />

Vermeidungsstrategien <strong>auf</strong> der Homepage und <strong>den</strong><br />

Katalogen zeigt, dass das Thema an Bedeutung gewinnt.<br />

Ein entsprechender Bedeutungsgewinn in Tirol könnte<br />

von Vorteil sein.<br />

56


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 31<br />

Autor/in (Jahr) Hamilton, J.M.; Maddison, D.J.; Tol, R.S. (2004)<br />

Titel<br />

Climate and the Destination Choice of german Tourists:<br />

A Segmentation Approach. In: A. Matzarakis, C.R. de<br />

Freitas und D.Scott (Hg.) Advances in Tourism<br />

Climatology, Bd. 12. Freiburg: Eigenverlag <strong>des</strong><br />

Meteorologischen Instituts der Albert-Ludwigs-<br />

Universität Freiburg (Berichte <strong>des</strong> Meteorologischen<br />

Institutes der Universität Freiburg, 12), S. 207–214.<br />

Fragestellung Klimawandel und <strong>des</strong>sen <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> die<br />

Destinationswahl von deutschen Touristen.<br />

Behandelte Region Deutschland, Europa.<br />

Methodik Sekundäre Datenerhebung / Regressionsanalyse / Case<br />

Study.<br />

Ergebnisse Positiv: nordeuropäische Länder gewinnen an<br />

Attraktivität. Negativ: in Südeuropa wird die für<br />

Touristen optimale Temperatur überschritten.<br />

Relevanz für Tirol Hoch, da sehr wichtiger Quellmarkt. Allerdings<br />

methodisch fragwürdig, da "optimale Temperatur"<br />

subjektiv festgelegt.<br />

57


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 32<br />

Autor/in (Jahr) Hamilton, J.M; Maddison, D.J.; Tol, R.S. (2005)<br />

Titel<br />

Climate change and international tourism: A simulation<br />

study. In: Global Environmental Change Part A 15 (3),<br />

S. 253–266.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Touristenströme.<br />

Behandelte Region Weltweit.<br />

Methodik HTM (Hamburger <strong>Tourismus</strong> Modell).<br />

Ergebnisse Mittel- bis langfristig wird der <strong>Tourismus</strong> noch wachsen.<br />

Der Einfluss <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> ist geringer als<br />

Änderungen <strong>des</strong> pro-Kopf Einkommens und der<br />

Bevölkerung.<br />

Relevanz für Tirol Der modellierte Marktanteil von Österreich würde sich<br />

von 3.09% (1995) <strong>auf</strong> 2.43% in 2025 reduzieren unter<br />

Berücksichtigung von Klimawandel, pro-Kopf<br />

Einkommen und Bevölkerungsentwicklung.<br />

58


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 33<br />

Autor/in (Jahr) Hamilton, J.M.; Maddison, D.J.; Tol, R.S. (2005)<br />

Titel<br />

Effects of climate change on international tourism. In:<br />

Climate Research 29, S. 245–254.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Touristenströme.<br />

Behandelte Region Weltweit.<br />

Methodik HTM (Hamburger <strong>Tourismus</strong> Modell).<br />

Ergebnisse Destinationen in höheren Breiten und Höhenlagen wären<br />

bevorzugt. Touristen aus <strong>den</strong> gemäßigten Breiten<br />

wür<strong>den</strong> ihre Urlaub vermehrt im Inland verbringen.<br />

Nachdem diese Herkunftsländer <strong>den</strong> outgoing<br />

<strong>Tourismus</strong> dominieren, würde Klimawandel zu einem<br />

Rückgang im internationalen <strong>Tourismus</strong> führen.<br />

Allerdings sind die Veränderungen im Vergleich zu<br />

Bevölkerungsprognosen und wirtschaftlicher<br />

Entwicklung relativ gering.<br />

Relevanz für Tirol Für Österreich wer<strong>den</strong> bis 2025 (1°C Erwärmung)<br />

Änderungen von -10 bis 0% erwartet.<br />

59


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 34<br />

Autor/in (Jahr) Hamilton, J.M.; Tol, R.S. (2007)<br />

Titel<br />

The impact of climate change on tourism in Germany,<br />

the UK and Ireland: a simulation study. In: Reg Environ<br />

Change 7 (3), S. 161–172.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> nationalem<br />

Niveau im Vergleich zu regionalem Niveau.<br />

Behandelte Region Deutschland, Großbritannien, Irland.<br />

Methodik Sekundäre Datenerhebung, HTM, Simulation von<br />

unterschiedlichen Szenarien.<br />

Ergebnisse Positiv: Mehr Urlaub im Heimatland Negativ: Weniger<br />

internationale Touristen.<br />

Relevanz für Tirol Aussage, dass Deutsche mehr Urlaub im Heimatland<br />

verbringen wür<strong>den</strong> ist sehr relevant. Allerdings nicht<br />

durch Befragungen gestützt und methodisch fragwürdig,<br />

da "optimale Temperatur" subjektiv festgelegt. Das<br />

könnte genausogut heißen, dass die Deutschen vermehrt<br />

nach Österreich in Urlaub fahren da dort (ebenso wie in<br />

Deutschland) sich das Klima verbessert.<br />

60


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 35<br />

Autor/in (Jahr) König, U. (1999)<br />

Titel<br />

Climate Change and Snow Tourism in Australia. In:<br />

Geographica Helvetica 54 (3), S. 147–157.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> die<br />

Schneesicherheit von Skigebieten, Reaktion der<br />

Skigebietsbetreiber.<br />

Behandelte Region Australien<br />

Methodik Schneemodell (ohne Beschneiung), Befragung von<br />

Skigebietsbetreibern.<br />

Ergebnisse Für das Jahr 2030 sind im best-case Szenario (+0,3 K)<br />

noch neun von zehn Skigebieten rentabel. Im worst-case<br />

Szenario (+1,3 K, -8 % Niederschlag) nur noch ein<br />

Skigebiet, bei fünf ist es fraglich und drei Gebiete sind<br />

nicht mehr wirtschaftlich führbar. Im Jahr 2070 sind im<br />

besten Fall (+0,6 K) noch die Hälfte der Skigebiete<br />

rentabel, bei dreien ist es fraglich, ein Skigebiet würde<br />

wegfallen. Im schlimmsten Fall (+3,4 K, -20 %<br />

Niederschlag) ist kein Skigebiet mehr wirtschaftlich<br />

überlebensfähig. Es wur<strong>den</strong> auch alle zehn<br />

Skigebietsbetreiber befragt, inwieweit eine mögliche<br />

Klimaänderung in die Planungen miteinbezogen wird:<br />

Eine Klimaerwärmung wird in neun von zehn<br />

Skigebieten nicht berücksichtigt! In Thredbo dagegen -<br />

das mit 2037 m <strong>den</strong> höchstgelegenen Skilift Australiens<br />

hat - wurde ein wissenschaftlicher Mitarbeiter<br />

eingestellt, welcher Folgen einer Klimaerwärmung<br />

untersuchen und dem Management Vorschläge<br />

unterbreiten sollte. In <strong>den</strong> dar<strong>auf</strong>folgen<strong>den</strong> Jahren wurde<br />

die Beschneiung massiv ausgebaut und das Marketing<br />

für <strong>den</strong> Ganzjahrestourismus verstärkt.<br />

Relevanz für Tirol Gering, da weder Quell- noch Konkurrenzmarkt.<br />

61


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 36<br />

Autor/in (Jahr) Krajasits, C.; Andel, A.; Neugebauer, W.; Stanzer,<br />

G.; Wach, I.; Kroisleitner, C.; Schöner, W. (2008)<br />

Titel<br />

Alpiner Sommertourismus in Österreich und mögliche<br />

Wirkungen <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong>. Österreichisches Institut<br />

für Raumplanung, ZAMG. Wien.<br />

Fragestellung Welche <strong>Auswirkungen</strong> hat der Klimawandel <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

öster-reichischen Sommertourismus?<br />

Behandelte Region 4 Destinationen: Wiener Alpen, Nockberge, Osttirol,<br />

Region Kitzbühel - Hohe Salve - Wilder Kaiser.<br />

Methodik Analyse von Klimakenngrößen (Sonnenscheindauer,<br />

Regentage, etc.). Analyse von statistischen Daten und<br />

vom touristischen Angebot.<br />

Ergebnisse Zunahme der Anzahl der Hitze- und Schwületage v.a. in<br />

<strong>den</strong> niedrigeren Höhenlagen (


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 37<br />

Autor/in (Jahr) Kromp-Kolb, H.; Formayer, H. (2001)<br />

Titel<br />

Klimaänderung und mögliche <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Wintertourismus in Salzburg. Vienna, 33 S.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Wintertourismus.<br />

Behandelte Region Salzburg.<br />

Methodik Analyse der Klimastatistik (vergangene Entwicklung).<br />

Ergebnisse Temperaturanstieg in Salzburg im Mittel 1°C von 1950-<br />

2000. Schneedeckendauer zwischen 1990-2000 bis in<br />

Höhen um 1000m um ca. 1-2 Wochen zurückgegangen.<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Wintertourismus konnten<br />

<strong>auf</strong>grund von fehlen<strong>den</strong> Daten der Skigebiete<br />

(Betriebsdauer, Einsatz von Schneekanonen) nicht<br />

getroffen wer<strong>den</strong>.<br />

Relevanz für Tirol Wenig relevant, da keine Aussagen zur Verwundbarkeit<br />

enthalten.<br />

63


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 38<br />

Autor/in (Jahr) Kulmer, A.; Eichert, W.; Pichler, L.; Portenkirchner,<br />

D.; Riedel, I. (2007)<br />

Titel<br />

Schneemangel und die Zukunft <strong>des</strong> Wintertourismus:<br />

Die Sicht der Beherbergungsbetriebe.<br />

Befragungsergebnisse einer repräsentativen Umfrage im<br />

Dezember 2006. Graz.<br />

Fragestellung Wie wirken sich schneearme Winter <strong>auf</strong> die<br />

Nächtigungen aus?<br />

Behandelte Region Österreichweit.<br />

Methodik Befragung von 297 Beherbergungsbetrieben zum Thema<br />

<strong>Auswirkungen</strong> schneearmer Winter <strong>auf</strong> <strong>den</strong> <strong>Tourismus</strong>.<br />

Ergebnisse Reaktionen <strong>auf</strong> Schneemangel: Stornierungen (42%),<br />

Verfrühte Abreise (24%), Umbuchung Termin (16%).<br />

Am sensibelsten reagieren Familien (46%) gefolgt von<br />

Jugendlichen (29%) und Personen im mittleren Alter<br />

(17%). Hinsichtlich der Zukunft gaben sich 68% der<br />

Befragten optimistisch, 13% pessimistisch, der Rest<br />

weder noch.<br />

Relevanz für Tirol Keine regionalen Ergebnisse pro Bun<strong>des</strong>land verfügbar.<br />

Es wird <strong>des</strong> Öfteren angesprochen, dass schneearme<br />

Winter z.T. auch zu positiven Nächtigungsänderungen<br />

führen, und dass dies wahrscheinlich von der Höhenlage<br />

der Betriebe abhängig ist (welche in Tirol ten<strong>den</strong>ziell<br />

höher als in anderen Bun<strong>des</strong>ländern sein dürfte). Weitere<br />

Informationen wer<strong>den</strong> aber nicht geliefert.<br />

64


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 39<br />

Autor/in (Jahr) Landauer, M.; Pröbstl, U. (2008)<br />

Titel<br />

Klimawandel, Skilangl<strong>auf</strong> und <strong>Tourismus</strong> in Österreich.<br />

Wahrnehmung durch Skilangläufer, Landschaftserlebnis<br />

und mögliche Adaptionsstrategien. In: Naturschutz und<br />

Landschaftsplanung 40, S. 336–342.<br />

Fragestellung Wie nehmen Skilangläufer Schneemangel war?<br />

Behandelte Region Österreich.<br />

Methodik Postkarten mit Informationen zum Projekt und einem<br />

Link zu einem Online-Fragebogen wur<strong>den</strong> in<br />

Langl<strong>auf</strong>gebieten verteilt. Die Mehrzahl der Postkarten<br />

wurde in der Ramsau/Dachstein verteilt. Es wur<strong>den</strong> 456<br />

Fragebögen ausgewertet.<br />

Ergebnisse<br />

Hohe Präferenz für naturnahe Landschaftserlebnisse.<br />

Die technische Beschneiung ist eher positiv besetzt, aber<br />

Langl<strong>auf</strong>tunnel, Indoorangebote oder der Wechsel in<br />

internationale Gebiete wer<strong>den</strong> nicht präferiert.<br />

Langläufer wür<strong>den</strong> bei ungenügen<strong>den</strong> Verhältnissen in<br />

diesem Jahr <strong>den</strong> Sport eher gar nicht ausüben. Der<br />

Langläufer ist in zunehmendem Maße bereit, für <strong>den</strong><br />

Sport bei guten Bedingungen und entsprechendem<br />

Service auch Gebühren zu bezahlen.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Für Langl<strong>auf</strong>regionen relevant, v.a. die Möglichkeit<br />

Gebühren zu erheben.<br />

65


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 40<br />

Autor/in (Jahr) Lieb, G.; Kern, K.; Seier, G. (2010)<br />

Titel<br />

AlpinRiskGP - Abschätzung <strong>des</strong> derzeitigen und<br />

zukünftigen Gefährdungspotentials für Alpintouristen<br />

und Infrastruktur bedingt durch Gletscherrückgang und<br />

Permafrostveränderung im Großglockner-<br />

Pasterzengebiet (Hohe Tauern, Österreich). Endbericht<br />

von StartClim2009.F. Hg. v. Universität Graz.<br />

Universität Graz.<br />

Fragestellung Gefährdungskarte heute und 2030 in 4 Klassen.<br />

Behandelte Region Großglockner-Pasterze-Gebiet.<br />

Methodik Modellierung von Sturzprozessen. Karten der<br />

Verletzlichkeit einzelner Wegabschnitte. Bewertung von<br />

möglichen Sicherungsmaßnahmen.<br />

Ergebnisse Schneller regionaler Überblick sowie exakte<br />

Lokalisierung potentieller Gefahrenstellen möglich.<br />

Ideale Entscheidungs- und Planungsgrundlage für<br />

Tourenführer - nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung<br />

stellen! Auf der Grundlage der Vulnerabilitätskarten ist<br />

die Planung von lokalen Maßnahmen der Wegerhaltung<br />

erleichtert bzw. kann gezielter erfolgen. Zu diesen<br />

Maßnahmen gehören das Abräumen von Schutt und<br />

Felsblöcken aus Wän<strong>den</strong>, die Errichtung permanenter<br />

Schutzvorrichtungen, die Errichtung neuer<br />

Wegabschnitte (Umleitungen), die völlige Neuanlage<br />

von Wegen oder gegebenenfalls auch die Auflassung<br />

von Wegen und Routen. So etwa kann die<br />

Neutrassierung in bisher nicht durch Wege<br />

erschlossenem Gelände (worin somit auch keine oder<br />

kaum Erfahrungen über das Gefahrenpotential<br />

vorliegen) mit Hilfe der Karten besser geplant wer<strong>den</strong>,<br />

zumal man dabei nicht nur <strong>auf</strong> intuitive Einschätzungen<br />

angewiesen ist, sondern objektiv nachvollziehbare<br />

Quantifizierungen als Grundlage hat. Im<br />

organisatorischen Bereich sollte eine<br />

Professionalisierung der Wegerhaltung und <strong>des</strong><br />

Wegemanagements vorangetrieben wer<strong>den</strong>.<br />

Relevanz für Tirol Methodik wäre übertragbar und würde eine Erhöhung<br />

der Sicherheit <strong>auf</strong> alpinen Routen ermöglichen.<br />

66


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 41<br />

Autor/in (Jahr) Maddison, D. (2001)<br />

Titel<br />

In search of warmer climates? The impact of climate<br />

change on flows of British tourists. In: Climatic Change<br />

(49), S. 193–208.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> touristische<br />

Destinationen.<br />

Behandelte Region Großbritannien, Griechenland, Spanien, Seychellen.<br />

Methodik Sekundäre Datenerhebung / Trade-off zwischen<br />

Urlaubsausgaben und Klima.<br />

Ergebnisse Positiv: Wohlfahrtserhöhung: Verlängerung der Saison<br />

und erhöhte Touristenzahl (britische) in Griechenland<br />

und Spanien; für die Seychellen nur relativ geringfügige<br />

Erhöhung. Negativ: Das Verschwin<strong>den</strong> von kleineren<br />

Inseln von der Landkarte <strong>auf</strong>grund <strong>des</strong> steigen<strong>den</strong><br />

Meeresspiegels.<br />

Relevanz für Tirol Gering, da nur relativ allgemeine Aussagen.<br />

67


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 42<br />

Autor/in (Jahr) Matzarakis, A.; Koch, E. (2007)<br />

Titel<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> das klimatische<br />

<strong>Tourismus</strong>potenzial. Startclim 2006.D2. Wien.<br />

Fragestellung Welche <strong>Auswirkungen</strong> hat der Klimawandel <strong>auf</strong> das<br />

<strong>Tourismus</strong>potential in Österreich?<br />

Behandelte Region Österreich.<br />

Methodik Kenngrößen aus der Humanbiometeorologie wer<strong>den</strong><br />

verwendet, um die klimatische Eignung Österreichs zu<br />

bestimmten.<br />

Ergebnisse Die Sommertourismusperiode wird sich in der Vorsaison<br />

und Nachsaison verlängern. Diesem Trend wirken drei<br />

Faktoren entgegen: a) Zunahme der Häufigkeit und<br />

Intensität von Hitzestress (PET-Verhältnisse) sowie eine<br />

Erhöhung der Tage mit Schwüle in Lagen unter 1000 m,<br />

b) Zunahme der Perio<strong>den</strong> mit thermischer Eignung für<br />

Freizeit und Erholung und c) ein Rückgang der<br />

Niederschlagstage mit leichtem oder keinem<br />

Niederschlag, aber eine leichte Erhöhung der Tage mit<br />

stärkeren Niederschlägen.<br />

Relevanz für Tirol 11 Klimastationen analysiert, davon zwei in Tirol<br />

(Innsbruck, Obergurgl). Nur punkhafte Darstellung der<br />

Veränderungen (Innsbruck, Obergurgl). Keine<br />

Übersetzung der klimatischen Analyse in<br />

tourismusrelevante Aussagen.<br />

68


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 43<br />

Autor/in (Jahr) Matzarakis, A.; Rudel, E. (2007)<br />

Titel<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> das klimatische<br />

<strong>Tourismus</strong>potenzial. StartClim2006.D2. ZAMG;<br />

Meteorologisches Institut der Universität Freiburg.<br />

Wien.<br />

Fragestellung Wie wirkt sich der Klimawandel <strong>auf</strong> das<br />

<strong>Tourismus</strong>potenzial aus?<br />

Behandelte Region Österreich.<br />

Methodik<br />

Ergebnisse<br />

Relevanz für Tirol<br />

Klimatische Analyse von 11 Stationen in Österreich.<br />

Die Anzahl der Tage mit Kältestress verringert sich um<br />

bis zu 20 Tage vor allem im Sü<strong>den</strong> und Südosten<br />

Österreichs. Die Anzahl der Tage mit Hitzestress nimmt<br />

in Zukunft zu, wobei die höheren Lagen über 1000-1200<br />

m nicht davon betroffen sind. Die Anzahl der Tage mit<br />

Hitzestress kann sich in Zukunft bis <strong>auf</strong> mehr als 40<br />

Tage im Südosten <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> erhöhen. Die Anzahl der<br />

Sonnentage erhöht sich nur in <strong>den</strong> höheren Lagen.<br />

Insgesamt gibt es einen leicht zunehmen<strong>den</strong> Trend für<br />

die Tage mit viel Niederschlag. Tage mit geringem oder<br />

keinem Niederschlag sowie Tage mit lang anhaltendem<br />

Niederschlag gewinnen im Sommer an Häufigkeit.<br />

Insgesamt wird dar<strong>auf</strong> hingewiesen, dass es äußerst<br />

schwierig ist, eine eindeutige Aussage für das zukünftige<br />

klimatische <strong>Tourismus</strong>potenzial zu treffen.<br />

<strong>Tiroler</strong> Stationen, die analysiert wur<strong>den</strong>: Obergurgl und<br />

Innsbruck. Aussagen zu <strong>den</strong> <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong><br />

<strong>Tourismus</strong> sind nicht direkt möglich, nur<br />

Vermutungen/Spekulationen möglich.<br />

69


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 44<br />

Autor/in (Jahr) McKercher, B.; Prideaux, B.; Cheung, C.; Law, R.<br />

(2010)<br />

Titel<br />

Achieving voluntary reductions in the carbon footprint<br />

of tourism and climate change. In: Journal of<br />

Sustainable Tourism 18 (3), S. 193–208.<br />

Fragestellung Bereitschaft für Veränderung der Reisegewohnheiten.<br />

Behandelte Region Hong Kong.<br />

Methodik Telefoninterview (n=859). (1) Segmentierung der<br />

Touristen <strong>auf</strong>grund ihres Reiseverhaltens in 4 Gruppen (<br />

a)„regular international tourists“, b) „active tourists“, c)<br />

„regional China tourists“, d) „least travel active“). (2)<br />

Bewusstsein der Touristen über <strong>den</strong> Klimawandel. (3)<br />

<strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> Bewusstseins <strong>auf</strong> Bereitschaft einer<br />

freiwilligen Veränderung der Reisegewohnheiten um<br />

Umweltschä<strong>den</strong> zu reduzieren.<br />

Ergebnisse Positiv: Der Großteil der Befragten ist in Bezug <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Klimawandel sehr beunruhigt und ist davon überzeugt,<br />

dass damit zusammenhängende Veränderungen das<br />

Leben negativ beeinflussen. 20% der Befragten<br />

bestätigten ihre Reisegewohnheiten geändert zu haben<br />

(3,4% [a] und 9,9% [c] haben beispielsweise die<br />

Reisefrequenz verringert). Zwischen 35,1 und 45,3%<br />

wären bereit ihren Urlaub umweltfreundlicher zu<br />

gestalten, wie z. B. mit weniger Flugreisen (23[a]-<br />

41,9%[d]), die Wahl einer Reise<strong>des</strong>tination mit<br />

geringerem CO2-Footprint (41,4[c]-61,8%[d]) oder mit<br />

lokalen Reisen (27,2[a]-59,3%[c]). Zwischen 36,4<br />

(Gruppe c) und 55,8% (Gruppe a) wären dazu bereit für<br />

die Kompensation ihrer emittierten Treibhausgase einen<br />

finanziellen Beitrag zu leisten. Gerechnet in % der<br />

gesamten Reisekosten wür<strong>den</strong> sie maximal zwischen 5,3<br />

[d]und 6,2% [a] bezahlen. Negativ: Für Gruppe c) und<br />

d) ist Luftverschmutzung ein größeres Problem als die<br />

Klimaerwärmung. Für Gruppe a) und b) ist es genau<br />

umgekehrt. Abstriche im Lifestyle zugunsten der<br />

Umwelt will nur eine kleine Anzahl der Befragten<br />

machen.<br />

Relevanz für Tirol Interessante Studie, allerdings <strong>auf</strong>grund der<br />

Untersuchungsregion (Hong Kong) kaum relevant für<br />

<strong>den</strong> <strong>Tiroler</strong> <strong>Tourismus</strong>.<br />

70


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 45<br />

Autor/in (Jahr) Mitterer, P. (2008)<br />

Titel<br />

Der Klimawandel aus Sicht der Seilbahnunternehmer.<br />

Wie nehmen Seilbahnunternehmer <strong>den</strong> Klimawandel<br />

wahr und wie gestaltet sich ein Risikomanagement?<br />

Unveröffentlichte Diplomarbeit. Universität Innsbruck,<br />

Innsbruck. Institut für Strategisches Management.<br />

Fragestellung Wie nehmen Seilbahnunternehmer <strong>den</strong> Klimawandel<br />

wahr und wie gestaltet sich ein Risikomanagement?<br />

Behandelte Region Südtirol.<br />

Methodik Befragung unter Südtiroler Seilbahnern.<br />

Ergebnisse Die Seilbahner schätzen ihr Wissen zum Klimawandel<br />

überwiegend als "gut" bzw. "sehr gut" ein. Jedoch hat<br />

die Mehrheit noch nie Kontakt zu Experten<br />

<strong>auf</strong>genommen, um mehr über die lokalen <strong>Auswirkungen</strong><br />

zu erfahren. Kontakt zu Experten haben fast nur<br />

Unternehmen mit einem Umsatz von über € 4 Mio.<br />

Folglich muss davon ausgegangen wer<strong>den</strong>, dass diese<br />

Unternehmen besser vorbereitet sind. 40 % der<br />

Befragten glauben, dass der Klimawandel in 25 Jahren<br />

eine mittlere Bedrohung darstellt, 30 % stufen die<br />

Bedrohung als "teilweise groß" ein. Bei <strong>den</strong> geplanten<br />

Anpassungsmaßnahmen wird der Ausbau der<br />

Beschneiung sehr häufig genannt. Mehr als 50%<br />

forderten eine Verteilung der Kosten <strong>auf</strong> alle<br />

touristischen Akteure.<br />

Relevanz für Tirol Interessanter Einblick in die Wahrnehmung <strong>des</strong><br />

<strong>Klimawandels</strong> bei einem benachbarten Konkurrenten.<br />

Die Strategien und Forderungen der Seilbahnern<br />

(Beteiligung bei Beschneiungskosten, weniger<br />

behördliche Auflagen) dürften in Tirol sehr ähnlich sein.<br />

71


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 46<br />

Autor/in (Jahr) Moen, J.; Fredman, P. (2007)<br />

Titel<br />

Effects of Climate Change on Alpine Skiing in Swe<strong>den</strong>.<br />

In: Journal of Sustainable Tourism 15 (4), S. 418–437.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

Wintertourismus.<br />

Behandelte Region Schwe<strong>den</strong>.<br />

Methodik Empirisch-statistisches Modell (Zusammenhang der<br />

Schneefalltage mit Tagen mit Schneehöhe > 30 cm)<br />

wurde für 1 Station angewandt. Mögliche<br />

Umsatzeinbußen wur<strong>den</strong> <strong>auf</strong> dieser Basis für ganz<br />

Schwe<strong>den</strong> abgeschätzt.<br />

Ergebnisse Die Skisaison wird sich bis Ende <strong>des</strong> 21.Jahrhunderts<br />

um 40-59% verkürzen, was zu einer Verringerung der<br />

touristischen Ausgaben im Wintertourismus von 26-47%<br />

führen würde.<br />

Relevanz für Tirol Starke methodische Schwächen (sowohl bei der<br />

klimatischen Analyse wie auch bei der Abschätzung der<br />

Umsatzrückgänge) machen die Ergebnisse unbrauchbar.<br />

72


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 47<br />

Autor/in (Jahr) Müller, H.; Weber, F. (2008)<br />

Titel<br />

Climate change and tourism – scenario analysis for the<br />

Bernese Oberland in 2030. In: Tourism Review 3, S. 57–<br />

71.<br />

Fragestellung Regionale <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

<strong>Tourismus</strong> bis 2030.<br />

Behandelte Region Berner Oberland.<br />

Methodik Analyse statistischer Daten, Expertenworkshops.<br />

Ergebnisse Die Einnahmen aus dem <strong>Tourismus</strong> wür<strong>den</strong> um 70 Mio.<br />

CHF (-4%) zurückgehen, <strong>auf</strong>grund Verluste im Winter<br />

und leichter Gewinne im Sommer.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Gering, da z.T. sehr subjektive Annahmen über<br />

Verluste/Gewinne und nicht nachvollziehbar.<br />

73


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 48<br />

Autor/in (Jahr) Perch-Nielsen, S. (2010)<br />

Titel<br />

The vulnerability of beach tourism to climate change—<br />

an index approach. In: Climatic Change (100), S. 579–<br />

606.<br />

Fragestellung Verwundbarkeit von Küsten<strong>des</strong>tinationen.<br />

Behandelte Region weltweit 51 Länder mit Küstentourismus analysiert<br />

Methodik Anpassung <strong>des</strong> TCI für Strandtourismus. Die potenzielle<br />

Anpassungskapazität der Länder (z.B. BIP) wurde<br />

ebenfalls untersucht.<br />

Ergebnisse<br />

Relevanz für Tirol<br />

Auf der Verliererseite stehen großteils Länder der<br />

Dritten Welt (z.B. Indien, Thailand, Kambodscha), <strong>auf</strong><br />

der Gewinnerseite einige europäische Staaten (z.B.<br />

Großbritannien, Italien, Irland und Schwe<strong>den</strong>).<br />

Nachdem nur Küsten<strong>des</strong>tinationen untersucht wur<strong>den</strong>,<br />

keine Aussagen für Österreich vorhan<strong>den</strong>. Allerdings ein<br />

guter Überblick der unterschiedlichen Verwundbarkeit<br />

der Konkurrenz<strong>des</strong>tinationen, wenn auch die Schwächen<br />

<strong>des</strong> Original-TCI bestehen bleiben.<br />

74


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 49<br />

Autor/in (Jahr) Pröbstl, U.; Damm, B.; Rid, W.; Mau, P.; Felber, A.;<br />

Sowa, M.; Pichler, I. (2009)<br />

Titel<br />

Wahrnehmung und Bewertung von Naturgefahren als<br />

Folge von Gletscherschwund und Permafrostdegradation<br />

in <strong>Tourismus</strong>- Destinationen am Beispiel <strong>des</strong> Tuxer Tals<br />

(Zillertaler Alpen/Österreich). StartClim 2008.F. Hg. v.<br />

BOKU. Wien.<br />

Fragestellung Änderung <strong>des</strong> Gefährdungspotenzials durch Gletscherund<br />

Permafroständerungen und Sicherheitsbedürfnis von<br />

Sommerurlaubern.<br />

Behandelte Region Tuxer Tal/Tirol.<br />

Methodik Modellierung von Gletscher- und Permafrostrückgang in<br />

einem +1,5°C Szenario (2050). Gästebefragung (n=<br />

Ergebnisse<br />

303).<br />

Sog. "bequeme Bergwanderer" erweisen sich im<br />

Hinblick <strong>auf</strong> Gefahrensituationen als sehr unerfahren<br />

und unsicher. Sie reagieren stark <strong>auf</strong> eine Veränderung<br />

der Bedingungen und zeigen eine hohe Bereitschaft in<br />

ungünstigen Fällen das Gebiet ganz zu verlassen. Daraus<br />

ergeben sich mögliche negative <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> die<br />

regionale Wertschöpfung. Die Investitionen zum Schutz<br />

und zur Erhaltung von Anlagen und Wegen, wie etwa<br />

eine bautechnische Sanierung, wer<strong>den</strong> als Aufgabe der<br />

Länder (32%), der Gemein<strong>den</strong> (22%), der<br />

<strong>Tourismus</strong>wirtschaft (21%) und der Republik (18%)<br />

gesehen. Hohe Unsicherheiten in Bezug <strong>auf</strong> Gefahren<br />

bei der Hälfte der Besucher unterstreichen die<br />

Bedeutung von Information.<br />

Relevanz für Tirol Einerseits hoch, da <strong>Tiroler</strong> Untersuchungsgebiet,<br />

Rückschlüsse für <strong>den</strong> <strong>Tourismus</strong> sind allerdings sehr<br />

allgemein gehalten ("mögliche negative <strong>Auswirkungen</strong><br />

<strong>auf</strong> die regionale Wertschöpfung").<br />

75


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 50<br />

Autor/in (Jahr) Rosselló-Nadal, J.; Riera-Font, A.; Cár<strong>den</strong>as, V.<br />

(2011)<br />

Titel<br />

The impact of weather variability on British outbound<br />

flows. In: Climatic Change 105 (1-2), S. 281–292.<br />

Fragestellung Ermittlung der Bedeutung kurzfristigen<br />

Wetterbedingungen für britische Touristen und<br />

Bedeutung <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong>.<br />

Behandelte Region UK als Quellmarkt.<br />

Methodik Transferfunktionsmodell zur Simulierung der<br />

Wettersensititivität britischer Touristen. Touristenströme<br />

von Jan. 1980 bis Jul. 2009 wur<strong>den</strong> mit Wetterdaten<br />

verschnitten. Mit diesem statistisch-empirischen Modell<br />

wur<strong>den</strong> dann zukünftige Touristenströme in<br />

unterschiedlichen Erwärmungsszenarien simuliert.<br />

Ergebnisse Mittlere Temperatur, Hitzewellen, Frosttage und<br />

Sonnenscheindauer haben einen starken Einfluss <strong>auf</strong> <strong>den</strong><br />

britischen outgoing <strong>Tourismus</strong>. Ein Temperaturanstieg<br />

von 1°C, 2°C und 3°C würde einen Rückgang von<br />

outgoing Touristen von 1,73%, 5,10% und 8,34%<br />

bedeuten, v.a. im Sommer (mehr Hitzewellen in<br />

Großbritannien) und im Winter (weniger Frosttage).<br />

Relevanz für Tirol<br />

Gering, da Großbritannien ein relativ unbedeutender<br />

Quellmarkt ist. Im Winter wird zudem davon<br />

ausgegangen, dass die Touristen in wärmere Länder<br />

reisen, womit die Ergebnisse bzw. das Modell für Tirol<br />

nicht anwendbar ist.<br />

76


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 51<br />

Autor/in (Jahr) Rutty, M.; Scott D. (2010)<br />

Titel<br />

Will the Mediterranean Become “Too Hot” for<br />

Tourism? A Reassessment. In: Tourism Planning &<br />

Development 7 (3), S. 267–281.<br />

Fragestellung Wer<strong>den</strong> Mittelmeer<strong>des</strong>tinationen zu heiß für <strong>den</strong><br />

Sommertourismus?<br />

Behandelte Region Mittelmeerraum<br />

Methodik Befragung (n=850) von Stu<strong>den</strong>ten in fünf Ländern<br />

hinsichtlich Temperaturpräferenzen. Anwendung dieser<br />

Präferenzen <strong>auf</strong> die klimatische Eignung (heute, 2011-<br />

2035, 2046-2065 und 2080-2099) von 5 Strand-<br />

(Larnaca/Zypern, Milos/Griechenland, Antalya/Türkei,<br />

Nizza/Frankreich, Costa Brava/Spanien) und 5<br />

Stadt<strong>des</strong>tinationen<br />

(Athen/Griechenland,<br />

Istanbul/Türkei,<br />

Marseilles/Frankreich;<br />

Barcelona/Spanien, Venedig/Italien).<br />

Ergebnisse Die Befragung ergab folgende Temperaturbereiche:<br />

37°C = zu heiß. Im<br />

Hochsommer sind heute zwei Destinationen<br />

(Antalya/Türkei und Larnaca/Zypern) zu heiß, was die<br />

Methodik in Frage stellt, da beide Destinationen im<br />

Sommer sehr erfolgreich sind. Gegen Mitte <strong>des</strong><br />

Jahrhunderts wer<strong>den</strong> Milos/Griechenland und<br />

Nizza/Frankreich zu heiß. GegenEnde <strong>des</strong> Jahrhunderts<br />

wären alle außer einer Destination (Costa<br />

Brava/Spanien) zu heiß, wobei sich hier auch die Frage<br />

stellt, inwieweit sich das Klima in Nizza so stark von der<br />

Costa Brava unterscheidet.<br />

Relevanz für Tirol Grundsätzlich hoch, da relevante Konkurrenzmärkte<br />

behandelt wer<strong>den</strong>, jedoch sind wie angegeben die<br />

methodischen Schwächen zu berücksichtigen.<br />

77


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 52<br />

Autor/in (Jahr) Scott, D.; Dawson, J.; Jones, B. (2008)<br />

Titel<br />

Climate change vulnerability of the US Northeast winter<br />

recreation– tourism sector. In: Mitig Adapt Strat Glob<br />

Change (13), S. 577–596.<br />

Fragestellung Einfluss <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Wintertourismus im<br />

Nordosten der USA.<br />

Behandelte Region USA Nordost.<br />

Methodik Modell zur Simulierung von Ski- und Schneemobil-<br />

Saisondauer und Beschneiung (SkiSim).<br />

Ergebnisse Im Zeitraum 2010-2039 wür<strong>den</strong> 4-6 der 15 untersuchten<br />

Schneemobil-Regionen mehr als die Hälfte der Saison<br />

verlieren und gegen Ende <strong>des</strong> Jahrhunderts wären die<br />

Saisontage deutlich unter 50. Bei <strong>den</strong> Skigebieten sind 4<br />

von 14 Großregionen im Zeitraum 2010-2039 gefährdet.<br />

Gegen Ende <strong>des</strong> Jahrhunderts sind nur noch 4 Regionen<br />

schneesicher.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Kein Konkurrenzmarkt, allerdings wurde gezeigt, dass<br />

mit die <strong>Auswirkungen</strong> mit Beschneiung deutlich<br />

geringer ausfallen als ohne. Jedoch ist mit einer<br />

Vervielfachung <strong>des</strong> Beschneiungs<strong>auf</strong>wan<strong>des</strong> zu rechnen.<br />

78


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 53<br />

Autor/in (Jahr) Scott, D.; Jones, B.; Konopek, J. (2008)<br />

Titel<br />

Exploring potential Visitor Response to Climate-induced<br />

Environmental Changes in Canada’s Rocky Mountain<br />

National Parks. In: Tourism Review International (12).<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Besucherzahlen<br />

im Nationalpark.<br />

Behandelte Region Rocky Mountain Nationalparka / Kanada.<br />

Methodik Besucherbefragung (n=809) in zwei Parks (Banff und<br />

Waterton Lakes), bei der Reaktionen <strong>auf</strong><br />

Umweltveränderungen (Gletscheränderungen,<br />

Biodiversität, Wassertemperatur, etc.) abgefragt wur<strong>den</strong>.<br />

Ergebnisse Bis Mitte <strong>des</strong> Jahrhunderts haben die<br />

Umweltveränderungen einen nur geringen Einfluss <strong>auf</strong><br />

die Besucherzahlen. Gegen Ende <strong>des</strong> Jahrhunderts sind<br />

aber stärkere Rückgänge zu erwarten.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Natur basierter <strong>Tourismus</strong> hätte in <strong>den</strong> nächsten<br />

Jahrzehnten nicht mit Rückgängen zu kämpfen. Die<br />

Fragen, ob es positive <strong>Auswirkungen</strong> geben könnte, und<br />

ob die Ergebnisse <strong>auf</strong> Tirol übertragen wer<strong>den</strong> können<br />

bleiben offen.<br />

79


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 54<br />

Autor/in (Jahr) Scott, D.; McBoyle, G.; Mills, B. (2003)<br />

Titel<br />

Climate change and the skiing industry in southern<br />

Ontario (Canada) exploring the importance of<br />

snowmaking as a technical adaptation. In: Climate<br />

Research 23, S. 171–181.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Skigebiete in<br />

Ontario/Kanada.<br />

Behandelte Region Ontario/Kanada.<br />

Methodik Modell zur Simulierung von Skisaisondauer und<br />

Beschneiung (SkiSim).<br />

Ergebnisse Die Saisonlänge würde sich unter unterschiedlichen<br />

Klimaszenarien um 0-16% in <strong>den</strong> 2020ern, 7-32% in<br />

<strong>den</strong> 2050ern und 11-50% in <strong>den</strong> 2080ern verkürzen, bei<br />

gegenwärtiger Beschneiungstechnologie. Die<br />

Kunstschneeproduktion müsste allerdings um 136-244%<br />

in <strong>den</strong> 2020ern, 161-342% in <strong>den</strong> 2050ern und 191-<br />

401% gesteigert wer<strong>den</strong>.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Kein Konkurrenzmarkt, allerdings wurde gezeigt, dass<br />

mit die <strong>Auswirkungen</strong> mit Beschneiung deutlich<br />

geringer ausfallen als ohne. Jedoch ist mit einer<br />

Vervielfachung <strong>des</strong> Beschneiungs<strong>auf</strong>wan<strong>des</strong> zu rechnen.<br />

80


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 55<br />

Autor/in (Jahr) Scott, D.; McBoyle, G.; Minogue, A. (2007)<br />

Titel<br />

Climate Change and Quebec´s Ski Industry. In: Global<br />

Environmental Change 17, S. 181–190.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Skitourismus in<br />

Québec/Kanada.<br />

Behandelte Region Québec/Kanada.<br />

Methodik Modell zur Simulierung von Skisaisondauer und<br />

Beschneiung (SkiSim).<br />

Ergebnisse Vernachlässigbare Verkürzung der Skisaison in <strong>den</strong><br />

2020ern. In <strong>den</strong> 2050ern Verkürzung um 4-7% (je nach<br />

Skigebiet) im moderaten Szenario und um 32-39% im<br />

hohen Szenario. Die produzierten Schneemengen<br />

müssten hierzu jedoch um 8-25% (niedriges Szenario)<br />

bzw. 24-59% (hohes Szenario) in <strong>den</strong> 2020ern und um<br />

18-44% bzw. 116-150% in <strong>den</strong> 2050ern erhöht wer<strong>den</strong>.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Kein Konkurrenzmarkt, allerdings wurde gezeigt, dass<br />

mit die <strong>Auswirkungen</strong> mit Beschneiung deutlich<br />

geringer ausfallen als ohne. Jedoch ist mit einer<br />

Vervielfachung <strong>des</strong> Beschneiungs<strong>auf</strong>wan<strong>des</strong> zu rechnen.<br />

81


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 56<br />

Autor/in (Jahr) Scott, D.; McBoyle, G.; Minogue, A.; Mills, B. (2006)<br />

Titel<br />

Climate Change and the Sustainability of Ski-based<br />

Tourism in Eastern North America: A Reassessment. In:<br />

Journal of Sustainable Tourism 14 (4), S. 376–398.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Skigebiete im<br />

Nordosten der USA.<br />

Behandelte Region Nordosten der USA.<br />

Methodik Modell zur Simulierung von Skisaisondauer und<br />

Beschneiung (SkiSim).<br />

Ergebnisse Moderate Verkürzung der Skisaison bei gleichzeitiger<br />

deutlicher Erhöhung <strong>des</strong> Beschneiungs<strong>auf</strong>wan<strong>des</strong>.<br />

Weniger die klimatischen Grenzen wer<strong>den</strong> als<br />

limitierend erachtet, sondern eher die steigen<strong>den</strong><br />

Beschneiungskosten.<br />

Relevanz für Tirol Kein Konkurrenzmarkt, allerdings wurde gezeigt, dass<br />

mit die <strong>Auswirkungen</strong> mit Beschneiung deutlich<br />

geringer ausfallen als ohne. Jedoch ist mit einer<br />

Vervielfachung <strong>des</strong> Beschneiungs<strong>auf</strong>wan<strong>des</strong> zu rechnen.<br />

82


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 57<br />

Autor/in (Jahr) Scott, D.; McBoyle, G.; Schwartzentruber, M. (2004)<br />

Titel<br />

Climate change and the distribution of climatic<br />

resources for tourism in North America. In: Climate<br />

Research (27), S. 105–117.<br />

Fragestellung Klimatische Eignung für <strong>Tourismus</strong> in Nordamerika.<br />

Behandelte Region Nordamerika.<br />

Methodik TCI für Gegenwart, 2050er und 2080er.<br />

Ergebnisse Die Zahl der Städte mit guten TCI Werten im Winter<br />

wird größer, d.h. größere Konkurrenz für Südflorida und<br />

Arizona. Deutliche Erhöhung der Werte im Sommer in<br />

Kanada deutet <strong>auf</strong> ein Sommerpotenzial hin.<br />

Relevanz für Tirol Gering, da weder Quell- noch großer Konkurrenzmarkt.<br />

TCI Methodik mit Problemen behaftet (siehe Bericht).<br />

83


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 58<br />

Autor/in (Jahr) Serquet, G.; Rebetez, M. (2011)<br />

Titel<br />

Relationship between tourism demand in the Swiss Alps<br />

and hot summer air temperatures associated with climate<br />

change. In: Climatic Change.<br />

Fragestellung Zusammenhang zwischen hohen Sommertemperaturen<br />

und Nachfrage in <strong>den</strong> Schweizer Alpen.<br />

Behandelte Region Schweiz.<br />

Methodik Statistische Beziehung zwischen Übernachtungen und<br />

Temperatur.<br />

Ergebnisse Der Zusammenhang zwischen Temperatur und<br />

Übernachtungen ist stärker im Juni und August und<br />

schwächer im Juli (Grund: Schulferien Juli bis Mitte<br />

August). Die alpinen Destinationen in Nähe zu<br />

Großstädten zeigen die größten Reaktionen (Grund: es<br />

reagiert wahrscheinlich die kurzfristige Nachfrage, d.h.<br />

Kurzurlauber, <strong>auf</strong> das aktuelle Wetter, was somit<br />

zahlenmäßig v.a. die städtischen Regionen betrifft.<br />

Wenn Hitzewellen häufiger wer<strong>den</strong>, ist es<br />

wahrscheinlich, dass alpine Destinationen mit<br />

bevölkerungsreichem Nah-Einzugsbereich mit einer<br />

steigen<strong>den</strong> Nachfrage bei Kurzurlaubern zu rechnen<br />

haben.<br />

Relevanz für Tirol Hoch, da einige <strong>Tiroler</strong> Destinationen auch im<br />

Nahbereich von städtischen Großräumen (München,<br />

Stuttgart) liegen. Ähnliche Studie für Tirol wäre<br />

wünschenswert.<br />

84


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 59<br />

Autor/in (Jahr) Steiger, R. (2007)<br />

Titel<br />

Der Klimawandel und seine <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> die<br />

Skigebiete im bayerischen Alpenraum. Bremen:<br />

Salzwasser-Verlag.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> aus Skitourismus.<br />

Behandelte Region Bayerische Alpen.<br />

Methodik Bilanzmodell für vorhan<strong>den</strong>e und benötigte<br />

Beschneiungstage, dadurch Ableitung von<br />

schneesicheren Höhenlagen unter Berücksichtigung der<br />

Beschneiung möglich.<br />

Ergebnisse<br />

Relevanz für Tirol<br />

Bei einer Erwärmung um 2°C wären nur noch<br />

Höhenlagen oberhalb von 1500-1700m sinnvoll<br />

beschneibar. Ein wirtschaftlich rentabler Skibetrieb<br />

scheint nur noch <strong>auf</strong> der Zugspitze möglich, die<br />

Skigebiete Garmisch-Classic und Oberstdorf sind nur<br />

noch bedingt schneesicher, der Rest ist nicht<br />

schneesicher.<br />

Eine vergleichende Studie für Tirol (Steiger&Mayer<br />

2008) zeigt etwas bessere klimatische Voraussetzungen<br />

in Tirol, abgesehen von <strong>den</strong> größeren Höhen in Tirol. Es<br />

ist wahrscheinlich, dass die Beförderungen in <strong>den</strong><br />

bayerischen Skigebieten weiter zurückgehen wer<strong>den</strong>,<br />

d.h. dass das Nachfragepotenzial für Tirol noch etwas<br />

ansteigen könnte.<br />

85


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 60<br />

Autor/in (Jahr) Steiger, R. (2010)<br />

Titel<br />

The impact of climate change on ski season length and<br />

snowmaking requirements. In: Climate Research 43 (3),<br />

S. 251–262.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Saisonlänge und<br />

Beschneiung.<br />

Behandelte Region 3 ausgewählte Skigebiete in Tirol (St. Johann,<br />

Patscherkofel, Zillertal Arena).<br />

Methodik Modell zur Simulierung von Saisondauer und<br />

Beschneiung (SkiSim 2.0) - Weiterentwicklung <strong>des</strong><br />

kanadischen SkiSim Modells (z.B. Scott et al. 2003,<br />

2008).<br />

Ergebnisse Bei gegenwärtiger Beschneiungstechnologie und der<br />

Annahme, dass 100% der jeweiligen Skigebiete<br />

beschneit wer<strong>den</strong>, wären bis 2040 (hohes<br />

Emissionsszenario) bzw. 2050 (niedriges<br />

Emissionsszenario) alle drei Skigebiete schneesicher.<br />

Die Tage mit Schneebedeckung wür<strong>den</strong> in <strong>den</strong> 2030ern<br />

in St.Johann um 10-24 Tage, in Igls um 23-28 Tage und<br />

in Gerlos um 7-8 Tage zurückgehen. In <strong>den</strong> 2050ern<br />

wäre der Rückgang ca. 1,5-2 Monate in St.Johann und<br />

Igls und rund 1 Monat in Gerlos. In <strong>den</strong> 2080ern wäre<br />

der Rückgang 2,5-4 Monate in St.Johann, 1,5 Monate in<br />

Igls (also praktisch 100% Abnahme) und 1-3 Monate<br />

Rückgang in Gerlos. Die produzierten Schneemengen<br />

müssten bis Mitte <strong>des</strong> Jahrhunderts in etwa verdoppelt<br />

wer<strong>den</strong>.<br />

Relevanz für Tirol Sehr hoch, da <strong>Tiroler</strong> Skigebiete untersucht. Bis heute<br />

weltweit das realitätsnäheste Modell.<br />

86


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 61<br />

Autor/in (Jahr) Steiger, R. (2011)<br />

Titel<br />

The impact of climate change on ski touristic demand<br />

using an analogue approach. In: Weiermair, Pechlahner<br />

et al. (eds.) 2011 – Coping with Global Climate Change.<br />

Innsbruck: Innsbruck University Press.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> schneearmer Winter <strong>auf</strong> die touristische<br />

Nachfrage.<br />

Behandelte Region Südtirol, Italien.<br />

Methodik Analogue-Jahr Methode. Verschneidung von Klima- und<br />

Nachfragedaten, Vergleich mit Klimamodelldaten.<br />

Ergebnisse Schneearme Winter in <strong>den</strong> 1980er Jahren haben zu<br />

Rückgängen in <strong>den</strong> Skigebieten von rund 33% und bei<br />

<strong>den</strong> Übernachtungen von bis zu 17% geführt. In <strong>den</strong><br />

2000ern dagegen konnte kaum mehr ein Einfluss von<br />

schneearmen Wintern <strong>auf</strong> die Nachfrage gefun<strong>den</strong><br />

wer<strong>den</strong>. Als Grund wer<strong>den</strong> hohe Investitionen in die<br />

Beschneiung angeführt. Die Abschätzung von<br />

Nachfrageaktionen in der Zukunft ist jedoch limitiert, da<br />

die Nachfrage bei einem schneearmen Winter<br />

wahrscheinlich anders reagiert als bei einer Serie von<br />

schneearmen Wintern.<br />

Relevanz für Tirol Sehr hoch, da ein naher Konkurrenzmarkt (und<br />

Quellmarkt) behandelt wurde.<br />

87


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 62<br />

Autor/in (Jahr) Steiger, R. (2011)<br />

Titel<br />

The impact of snow scarcity on ski tourism. An analysis<br />

of the record warm season 2006/07 in Tyrol (Austria).<br />

In: Tourism Review (erscheint 2011).<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> Winters 2006/07 <strong>auf</strong> die touristische<br />

Nachfrage.<br />

Behandelte Region Tirol.<br />

Methodik Analog-Jahr Methode. Verschneidung von Klima- und<br />

Nachfragedaten, Vergleich mit Klimamodelldaten.<br />

Ergebnisse Die Umsätze und Beförderungen insbesondere von<br />

kleinen, mittelgroßen und niedrig gelegenen Skigebieten<br />

sind deutlich zurückgegangen. Besser beschneite<br />

Skigebiete zeigten eine schwächere Reaktion, wenn<br />

auch Beschneiung in niedrigeren Höhenlagen die<br />

Verluste nicht ganz vermei<strong>den</strong> konnte. Die<br />

Nächtigungen reagierten weniger stark (-3%), allerdings<br />

mit deutlichen regionalen Unterschie<strong>den</strong>. So verloren<br />

die Region Kitzbühel und Außerfern rund 10%, während<br />

Innsbruck und das Zillertal leichte Gewinne (ca. 3%)<br />

verbuchen konnten. Die Abschätzung von<br />

Nachfrageaktionen in der Zukunft ist jedoch limitiert, da<br />

die Nachfrage bei einem schneearmen Winter<br />

wahrscheinlich anders reagiert als bei einer Serie von<br />

schneearmen Wintern.<br />

Relevanz für Tirol Sehr hoch, da ganz Tirol behandelt wurde.<br />

88


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 63<br />

Autor/in (Jahr) Steiger, R.; Mayer, M. (2008)<br />

Titel<br />

Snowmaking and Climate Change. Future Options for<br />

Snow Production in Tyrolean Ski Resorts. In: Mountain<br />

Research and Development 28 (3/4), S. 292–298.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Beschneibarkeit.<br />

Behandelte Region 3 Fallbeispiele in Tirol (Kufstein, St. Anton a.A.,<br />

Patscherkofel).<br />

Methodik Bilanzmodell für vorhan<strong>den</strong>e und benötigte<br />

Beschneiungstage, dadurch Ableitung von<br />

schneesicheren Höhenlagen unter Berücksichtigung der<br />

Beschneiung möglich.<br />

Ergebnisse Bei einer Erwärmung um 2°C erscheint Beschneiung<br />

unterhalb von 1500m als nicht sinnvoll. Mit einer<br />

Intensivierung der Beschneiungskapazität jedoch könnte<br />

die Erwärmung großteils ausgeglichen wer<strong>den</strong> und<br />

Höhen oberhalb von 1000-1200m wären mit<br />

Beschneiung noch schneesicher.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Sehr hoch, da <strong>Tiroler</strong> Fallbeispiele.<br />

89


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 64<br />

Autor/in (Jahr) Teich, M; Lardelli, C; Bebi, P; Gallati, D.; Kytzia, S.;<br />

Pohl, M.; Pütz, M.; Rixen, C. (2007)<br />

Titel<br />

Klimawandel und Wintertourismus: Ökonomische und<br />

ökologische <strong>Auswirkungen</strong> von technischer<br />

Beschneiung. Birmensdorf/Davos.<br />

Fragestellung : Ökonomische und ökologische <strong>Auswirkungen</strong> von<br />

technischer Beschneiung.<br />

Behandelte Region 3 Schweizer Fallbeispiele (Davos, Scuol, Braunwald).<br />

Methodik Gästebefragungen, input-output Modell, Datenanalyse.<br />

Ergebnisse Befragung: Die Akzeptanz der Beschneiung variiert<br />

zwischen <strong>den</strong> drei Fallbeispielen (hoch: Davos, Scuol,<br />

geringer: Braunwald) und <strong>den</strong> Saisonen (Sommer:<br />

geringer, Winter: höher). Schneesicherheit ist<br />

entschei<strong>den</strong>d bei Destinationswahl. Beschneiung wird<br />

als Anpassungsstrategie gesehen. Input-output Modell:<br />

Die Beschneiung in Davos kann Verluste von bis zu<br />

10% der regionalen Wertschöpfung in schneearmen<br />

Wintern verhindern. D.h. dass die gesamte regionale<br />

Wirtschaft in Davos von der Beschneiung profitiert.<br />

Relevanz für Tirol Mittel, da sehr detaillierte Fallstudien mit einem breiten<br />

Metho<strong>den</strong>mix, aber dadurch Ergebnisse schwer<br />

übertragbar.<br />

90


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 65<br />

Autor/in (Jahr) Töglhofer, C.; Eigner, F.; Prettenthaler, F. (2011)<br />

Titel<br />

Climatic and Economic Impacts on Tourism Demand in<br />

Austrian Ski Areas. In: Climate Research 46 (1), S.1-14.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> von Schneelage <strong>auf</strong> die touristische<br />

Nachfrage.<br />

Behandelte Region Österreich.<br />

Methodik Analyse von Wetter- und Übernachtungsdaten für alle<br />

österreichischen Skiregionen mittels ökonometrischer<br />

Modelle.<br />

Ergebnisse Für die meisten Skigebiete konnte ein positiver<br />

Zusammenhang zwischen Schneelage und<br />

Übernachtungen gefun<strong>den</strong> wer<strong>den</strong>. Bei hoch gelegenen<br />

Skigebieten findet sich ein Zusammenhang zwischen<br />

natürlicher Schneelage in Konkurrenzgebieten und<br />

Übernachtungen in <strong>den</strong> hochgelegenen Skigebieten (bei<br />

schlechter Schneelage mehr Nachfrage in <strong>den</strong><br />

Hochlagen). Der Zusammenhang zwischen Schnee und<br />

Übernachtungen ist jedoch zwischen 1972 und 2006<br />

geringer gewor<strong>den</strong>, vermutlich durch <strong>den</strong> verstärkten<br />

Einsatz von Beschneiung.<br />

Relevanz für Tirol Keine Informationen zu Klimawandel, sondern<br />

wissenschaftliche Beschreibung von Phänomenen, die<br />

bekannt sind (z.B. Höhenlagen-abhängige Relevanz der<br />

Schneelage).<br />

91


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 66<br />

Autor/in (Jahr) Trawöger, L. (2003)<br />

Titel Mögliche Folgen eines <strong>Klimawandels</strong> für <strong>den</strong><br />

Skitourismus. Diplomarbeit, Innsbruck. Institut für<br />

Geographie.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> <strong>den</strong> Skitourismus.<br />

Behandelte Region Bezirke Kitzbühel und Landeck.<br />

Methodik Anwendung der 1200m (heute) und 1500m (Zukunft)<br />

Schneesicherheitsgrenze (100-Tage Regel, basierend <strong>auf</strong><br />

Abegg 1996) <strong>auf</strong> Skigebiete in bei<strong>den</strong> Bezirken.<br />

Ergebnisse<br />

Relevanz für Tirol<br />

Gegenwärtig gelten 83% der analysierten Skigebiete im<br />

Bezirk Landeck sowie – je nach der Strenge der<br />

zugrundegelegten Indikatoren – zwischen 33 und 78%<br />

im Bezirk Kitzbühel als schneesicher. Die zukünftig<br />

schneesicheren Skigebiete liegen nahezu ausnahmslos<br />

im Bezirk Landeck. Im Bezirk Kitzbühel wären die<br />

<strong>Auswirkungen</strong> einer potentiellen Klimaänderung<br />

dramatisch; ein uneingeschränkter Skibetrieb wäre nur<br />

mehr in einem Skigebiet vorstellbar, in <strong>den</strong> übrigen<br />

Skigebieten müsste – falls der Betrieb überhaupt<br />

fortgesetzt wer<strong>den</strong> könnte - mit massiven<br />

Einschränkungen <strong>des</strong> Pistenangebots gerechnet wer<strong>den</strong>.<br />

Eine potentielle Klimaänderung würde in Tirol demnach<br />

zur Ausbildung neuer skitouristischer Gunst- bzw.<br />

Ungunsträume führen. Als besonders bedroht gelten<br />

tiefliegende Wintersportorte mit großer Abhängigkeit<br />

vom Skitourismus. In hochgelegenen Skigebieten (1500<br />

m – 3000 m) könnte es zumin<strong>des</strong>t kurz- und mittelfristig<br />

zu einem Nachfragewachstum kommen. Langfristig<br />

besteht jedoch die Gefahr, dass der Skisport <strong>auf</strong>grund<br />

mangelnder Möglichkeiten auch dort einen allgemeinen<br />

Trendverlust erleidet.<br />

Hoch, da Ergebnisse einzelner Skigebiete dargestellt.<br />

Jedoch Methodik mit zahlreichen Schwächen behaftet<br />

(siehe Bericht).<br />

92


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 67<br />

Autor/in (Jahr) Uhlmann, B.; Goyette, S.; Beniston, M. (2008)<br />

Titel<br />

Sensitivity analysis of snow patterns in Swiss ski resorts<br />

to shifts in temperature, precipitation and humidity<br />

under conditions of climate change. In: International<br />

Journal of Climatology 29 (8), S. 1048–1055.<br />

Fragestellung Auswirkung <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Naturschnee in<br />

unterschiedlichen Höhenlagen.<br />

Behandelte Region 20 Skigebiete in der Schweiz.<br />

Methodik Komplexes, physikalisch basiertes Modell - allerdings<br />

ohne Beschneinung.<br />

Ergebnisse Starker Rückgang der Schneemenge und<br />

Schneedeckendauer, auch in höheren Lagen (wenn auch<br />

dort die kritischen Grenzwerte nicht unterschritten<br />

wer<strong>den</strong>. Die verwundbarsten Regionen sind die<br />

Westschweiz und die östlichen Voralpen, wohingegen<br />

die Zentralalpen und das Wallis weniger betroffen<br />

wären. Nicht nur die Höhenlage spielt eine Rolle,<br />

sondern auch Exposition und Hangneigung.<br />

Relevanz für Tirol Da Beschneiung nicht berücksichtigt, für Tirol nur<br />

bedingt relevant. Jedoch ist der Hinweis, dass<br />

Exposition und Hangneigung sehr relevant sind wichtig,<br />

da Studien, die dies miteinbeziehen für Tirol noch nicht<br />

existieren. Das SkiSim Modell von Steiger (2010, 2011)<br />

könnte um diese Aspekte erweitert wer<strong>den</strong>, womit<br />

sowohl Beschneiung als auch die hier genannten<br />

wichtigen Faktoren berücksichtigt und für alle <strong>Tiroler</strong><br />

Skigebiete modelliert wer<strong>den</strong> könnten.<br />

93


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 68<br />

Autor/in (Jahr) Unbehaun, W.; Pröbstl, U.; Haider, W. (2008)<br />

Titel<br />

Trends in winter sport tourism: challenges for the future.<br />

In: Tourism Review 63 (1), S. 36–47.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong><br />

Wintersportaktivitäten und Destinationswahl der<br />

Touristen.<br />

Behandelte Region Österreich (Befragung in Wien).<br />

Methodik Befragung (n=540) ausschließlich in Wien mit einem<br />

standardisierten Fragebogen, inkl. einem Discrete<br />

Choice Experiment zur Destinationswahl.<br />

Ergebnisse<br />

Relevanz für Tirol<br />

Starke Präferenz der Befragten für Destinationen mit<br />

guten Schneebedingungen. In schneearmen Wintern<br />

gewinnen hochgelegene Gebiete an Bedeutung und<br />

Reiseentfernungen verlieren an Relevanz. Ein großer<br />

Teil der Befragten würde das Skifahren bei deutlich<br />

steigen<strong>den</strong> Kosten <strong>auf</strong>geben. Schneeunabhängige<br />

Ersatzangebote wer<strong>den</strong> für einen kurzen Zeitraum<br />

akzeptiert, aber nicht für <strong>den</strong> gesamten Winterurlaub.<br />

Die Mehrheit der Befragten würde rund 10% mehr<br />

Kosten und eine zusätzliche Fahrzeit von 2 Stun<strong>den</strong> für<br />

eine schneesichere in K<strong>auf</strong> nehmen.<br />

Grundsätzlich hoch, positiv, dass hochgelegene Gebiete<br />

an Bedeutung gewinnen. Die Frage ist, inwieweit<br />

Befragte in Wien repräsentativ für die Hauptquellmärkte<br />

von Tirol sind.<br />

94


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 69<br />

Autor/in (Jahr) Vanham, D.; Fleischhacker, E.; Rauch, W. (2009)<br />

Titel<br />

Impact of snowmaking on alpine water resources<br />

management under present and climate change<br />

conditions. In: Water Science and Technology 59 (9), S.<br />

1793–1801.<br />

Fragestellung <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> Wasserbedarf der<br />

Beschneiung und <strong>Auswirkungen</strong> <strong>auf</strong> das<br />

Wassermanagement.<br />

Behandelte Region Skigebiet Kitzbühel.<br />

Methodik Mittels eines hydrologischen Modells wird eine<br />

hydrologische Bilanz für die Region Kitzbüheler für<br />

heute und ein +2°C Szenario gerechnet.<br />

Ergebnisse<br />

Durch die Verkürzung der Wintersaison verändert sich<br />

die Saisonalität <strong>des</strong> Abflusses und somit <strong>des</strong> verfügbaren<br />

Wasserangebots (Zunahme im Winter, Abnahme im<br />

Frühjahr). Dezember ist am kritischsten hinsichtlich<br />

Wassbedarf der Beschneiung und verhältnismäßig<br />

geringem Wasserangebot. Zusätzliche Speicherseen für<br />

die Beschneiung sind notwendig.<br />

Relevanz für Tirol<br />

Hoch. Übertragbarkeit der Ergebnisse <strong>auf</strong> ähnlich<br />

feuchte Regionen in Tirol (Unterland, Außerfern). Eine<br />

Anwendung <strong>auf</strong> trockenere Regionen (z.B. Oberes<br />

Gericht) wäre wünschenswert.<br />

95


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Studien-Nummer 70<br />

Autor/in (Jahr) Wolfsegger, C.; Gössling, S.; Scott, D. (2008)<br />

Titel<br />

Climate Change Risk Appraisal in the Austrian Ski<br />

Industry. In: Tourism Review International 12 (1), S.<br />

13–23.<br />

Fragestellung Wie wird der Klimawandel bei <strong>den</strong> Seilbahnbetreibern<br />

wahrgenommen?<br />

Behandelte Region Niedrig gelegene Skigebiete in Österreich.<br />

Methodik Standardisierter Fragebogen wurde an niedrig gelegene<br />

Skigebiete (50% der Pisten < 1500m) versandt<br />

(ausgewertete Bögen: n=36).<br />

Ergebnisse<br />

Relevanz für Tirol<br />

Klimawandel ist ein relevantes Thema. Die Mehrheit<br />

glaubt, dass die Skisaisonen sich verkürzen wer<strong>den</strong>.<br />

Beschneiung wurde als probateste Anpassungsstrategie<br />

gewertet. 24% der Befragten gaben an, dass sie für<br />

weitere 30-45 Jahre <strong>den</strong> Betrieb sichern können. 44%<br />

glauben, dass der Betrieb weitere 75 Jahre gesichert ist.<br />

Es zeigte sich ein sehr hohes Vertrauen in die<br />

Beschneiung.<br />

Keine Angabe, ob und wie viele <strong>Tiroler</strong> Gebiete befragt<br />

wur<strong>den</strong>. Aussagekraft der Ergebnisse eingeschränkt, da<br />

recht kleine Grundgesamtheit (n= 36).<br />

96


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

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<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

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bedingt durch Gletscherrückgang und Permafrostveränderung im Großglockner-<br />

Pasterzengebiet (Hohe Tauern, Österreich). Endbericht von StartClim2009.F. Hg. v.<br />

Universität Graz. Universität Graz. Graz.<br />

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Matzarakis, Andreas; Rudel, Ernest (2007): <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> das<br />

klimatische <strong>Tourismus</strong>potenzial. StartClim2006.D2. ZAMG; Meteorologisches Institut der<br />

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Matzarakis, Andreas; Koch, Elisabeth (2007): <strong>Auswirkungen</strong> <strong>des</strong> <strong>Klimawandels</strong> <strong>auf</strong> das<br />

klimatische <strong>Tourismus</strong>potenzial. Startclim 2006.D2. Wien.<br />

McKercher, B.; Prideaux, B.; Cheung, C.; Law, R. (2010): Achieving voluntary reductions in<br />

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Mitterer, Philipp (2008): Der Klimawandel aus Sicht der Seilbahnunternehmer. Wie nehmen<br />

Seilbahnunternehmer <strong>den</strong> Klimawandel wahr und wie gestaltet sich ein Risikomanagement?<br />

99


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

Unveröffentlichte Diplomarbeit. Universität Innsbruck, Innsbruck. Institut für Strategisches<br />

Management.<br />

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100


<strong>KlimTour</strong> Abschlussbericht<br />

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Töglhofer, Christoph; Eigner, Franz; Prettenthaler, Franz (2011): Climatic and Economic<br />

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Trawöger, Lisa (2003): Mögliche Folgen eines <strong>Klimawandels</strong> für <strong>den</strong> Skitourismus. Diploma,<br />

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Uhlmann, Bastienne; Goyette, Stéphane; Beniston, Martin (2008): Sensitivity analysis of<br />

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zuletzt geprüft am 27.05.2009.<br />

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Wolfsegger, Christoph; Gössling, Stefan; Scott, Daniel (2008): Climate Change Risk<br />

Appraisal in the Austrian Ski Industry. In: Tourism Review International 12 (1), S. 13–23.<br />

101

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