Interne Kommunikation_Jochum.pdf
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<strong>Interne</strong> <strong>Kommunikation</strong> in Dienstleistungsunternehmen<br />
1. Einleitung<br />
Seit den 1990er Jahren stehen Unternehmen mehr und mehr in einem intensiven <strong>Kommunikation</strong>swettbewerb<br />
und immer seltener in einem reinen Produktwettbewerb (vgl.<br />
Bruhn 2005a, S. 28). Dieser Trend ist schon länger erkennbar, „da bei vergleichbaren<br />
Produkten eine Differenzierung von Angeboten bei den Konsumenten im Wesentlichen<br />
nur noch über kommunikative Maßnahmen erfolgen kann“ (Esch 2001, S. 2). Produkte<br />
werden immer austauschbarer, traditionellen Leistungsdifferenzierungen sind auf vielen<br />
Gebieten Grenzen gesetzt. In einer solchen Situation entstehen Wettbewerbsvorteile da,<br />
wo ein Unternehmen seine <strong>Kommunikation</strong> effektiv und effizient einzusetzen vermag<br />
(vgl. Hubbard 2004, S. 45). Dadurch rückt Unternehmenskommunikation als zentraler<br />
Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor immer mehr in den Mittelpunkt. Sie kann und muss zur<br />
Profilierung gegenüber den Wettbewerbern genutzt werden, um auf den Märkten von<br />
heute und morgen nachhaltig bestehen zu können.<br />
In der heutigen Zeit wird es für Unternehmen zunehmend schwieriger, potentielle Kunden<br />
auf die eigenen Leistungen überhaupt aufmerksam zu machen. Jedoch wird der<br />
nachhaltige Erfolg eines Unternehmens immer stärker davon abhängen, ob es ein eigenständiges,<br />
konsistentes, widerspruchsfreies und vor allem einzigartiges kommunikatives<br />
Bild von sich in den Köpfen der Zielgruppen zu verankern vermag (vgl. Bruhn<br />
2005a, S. 31 f.; vgl. Mast 2006, S. 49).<br />
In der <strong>Kommunikation</strong>sliteratur taucht diesbezüglich immer wieder die Forderung nach<br />
einer Integrierten Unternehmenskommunikation auf, welche die Erzeugung eines solchen<br />
stimmigen Erscheinungsbildes des Unternehmens zum Ziel hat (vgl. Meffert 2000,<br />
S. 683). Durch sie kann eine strategische Positionierung des Unternehmens im <strong>Kommunikation</strong>swettbewerb<br />
möglich gemacht und <strong>Kommunikation</strong> als Wettbewerbsfaktor<br />
genutzt werden (vgl. Bruhn 2005a, S: 84 f.).<br />
Aufgrund der komplexen und oft unüberschaubaren Umfeldbedingungen konzentrieren<br />
viele Unternehmen ihre kommunikativen Aktivitäten vorrangig auf externe Gegebenheiten.<br />
Dadurch vernachlässigen sie aber die <strong>Kommunikation</strong> an ihre vielleicht wichtigste<br />
„Zielgruppe“: die eigenen Mitarbeiter (vgl. Niederhaus 2004, S. 7). Laut Bruhn (1995)<br />
müsse eine umfassende Umsetzung der Integrierten <strong>Kommunikation</strong> jedoch als einen<br />
wesentlichen Bestandteil die <strong>Interne</strong> <strong>Kommunikation</strong> enthalten:<br />
„Besonders für Dienstleistungsunternehmen ist die Integration der <strong>Interne</strong>n <strong>Kommunikation</strong><br />
von besonderer Bedeutung, da die Mitarbeiter durch deren Interaktion mit den Kunden<br />
aktiver Bestandteil der erbrachten Leistung sind. Die meisten Unternehmen unterschätzen<br />
die Rolle der Mitarbeiter als Meinungsmultiplikatoren sowie die Wirkung, die<br />
eine abgestimmte interne Unternehmenskommunikation auf die Motivation und Identifikation<br />
der Mitarbeiter hat“ (Bruhn 1995, S. 48).<br />
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