3. Spieltag 11. August 2013 Kreisliga B Marburg Gr. 2 ... - TSV Erksdorf
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Zur neuen Saison: Regelschule mit Fifa-Schiri Felix Zwayer<br />
rien als strafbar geahndet wird, müssen wir den Spieler verwarnen. Das war vorher<br />
schon bei internationalen Spielen so und gilt jetzt auch in Deutschland verbindlich.<br />
Bei der Verhinderung eines sicheren Tors durch ein Handspiel gibt es natürlich weiterhin<br />
die Rote Karte.<br />
Was gibt's Neues im Kampf gegen Ellenbogenschläge und rohes Spiel?<br />
Wir haben den Eindruck, dass der übermäßige und manchmal brutale Einsatz von<br />
Ellbogen, wie er vor ungefähr zwei Jahren in Mode gekommen war, inzwischen zurückgegangen<br />
ist. Das ist eine Folge davon, dass wir Schiedsrichter dieses Vergehen<br />
konsequent geahndet haben. So einen ähnlichen Effekt gab es schon nach der<br />
Weltmeisterschaft 1994, als die <strong>Gr</strong>ätsche von hinten mit Roter Karte bestraft werden<br />
sollte. Damals hat man das konsequent durchgezogen und diese <strong>Gr</strong>ätschen weitgehend<br />
aus dem Spiel bekommen. Das sind Erziehungsprozesse, wie wir sie aktuell<br />
auch bei den übermäßigen Angriffen mit offener Sohle erleben. Sie werden mit einem<br />
Platzverweis bestraft, seitdem sie sich in neuer Qualität gehäuft hatten, sowohl<br />
von vorne als auch von der Seite. Da musste man schnell reagieren, und das ist<br />
auch passiert.<br />
Diese Fälle liegen allerdings klarer als die Schläge mit den Ellbogen. Wir Schiedsrichter<br />
hören immer noch, dass man beim Hochspringen doch die Arme automatisch<br />
oben hat. Schwierig ist deshalb auch die Frage nach der persönlichen Strafe in solchen<br />
Situationen. Es wird immer wieder Szenen geben, bei denen sich selbst die 20<br />
besten Experten nicht sicher auf ein Strafmaß festlegen könnten. Es muss allen<br />
Spielern und Fans klar sein: Es gibt immer wieder Interpretationsspielräume, in denen<br />
es nicht schwarz oder weiß, richtig oder falsch ist. Aber wie ist es, wenn ein<br />
Spieler seinen Gegner nicht sieht und mit dem Ellbogen so trifft, dass er im Gesicht<br />
verletzt ist, wie entscheidet man da? Einerseits gibt das Regelwerk die Gelbe Karte<br />
her, weil es nicht vorsätzlich, sondern rücksichtslos ist. Aber schwerwiegende Folgen<br />
legen die Rote Karte nahe. Ich hatte in der vergangenen Saison eine entsprechende<br />
Szene, als Raphael Holzhauser vom VfB Stuttgart beim Hochspringen Sebastian<br />
Kehl mit seinem Ellbogen im Gesicht traf und dessen Nasenbein brach. Ich<br />
habe Gelb gezeigt, hätte ihm aber eine Rote Karte zeigen müssen, weil die Aktion<br />
gesundheitsgefährdend war, obwohl ich kein bewusstes Schlagen von Holzhauser<br />
unterstellen konnte. Weil der Fall damals umstritten war, haben wir ihn in unser aktuelles<br />
Lehrvideo aufgenommen, um allen Schiedsrichtern, aber auch Spielern und<br />
Beteiligten das richtige Strafmaß in solchen Szenen noch einmal zu verdeutlichen.<br />
Rücklage, Beine nach oben: Achtung!<br />
Bei der Bewertung von Tacklings kann man übrigens schon an der Körperhaltung<br />
gut erkennen, ob ein Spieler unkontrolliert in einen Zweikampf geht. Gerät der Körper<br />
weit in Rücklage nach hinten, gehen fast immer die Beine nach oben. In solchen<br />
Situationen sage ich zu meinen Assistenten sofort: »Achtung!« Da müssen wir besonders<br />
aufmerksam sein. Wenn jemand den Gegner dann knapp unter der Knie-<br />
<strong>TSV</strong> INTEAM • Seite 5