Podologie Auch beschwerdefreie Füße sind wichtig! (Vorschau)
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10<br />
Oktober 2014 · 65. Jahrgang<br />
www.podologie.de<br />
Podo<br />
logie<br />
Postvertriebsstück. Entgelt bezahlt.<br />
Verlag Neuer Merkur, Postfach 460805, 80916 München<br />
B 3113 E<br />
Journal für die professionelle medizinische Fußpflege<br />
<strong>Auch</strong> <strong>beschwerdefreie</strong> <strong>Füße</strong> <strong>sind</strong> <strong>wichtig</strong>!<br />
Zunehmender Sturzgefahr im Alter vorbeugen Seite 8<br />
Clavi-Arten und ihre Ausprägungen<br />
Hühneraugen – ein schmerzhaftes Problem/Teil I Seite 18<br />
Praktika in der Praxis – worauf kommt es an?<br />
Interview Seite 37
Perfekt<br />
gepflegte<br />
<strong>Füße</strong> und Beine.<br />
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Editorial<br />
Mit der Behandlung von Fußbeschwerden:<br />
Stärken Sie<br />
die Gangsicherheit!<br />
IHRE PRAXIS.<br />
IMMER<br />
DABEI.<br />
Ältere und alte Menschen machen<br />
den überwiegenden Teil der Kunden<br />
bzw. Patienten einer podologischen/fußpflegerischen<br />
Praxis aus.<br />
Nicht nur die Pflege der <strong>Füße</strong>, sondern<br />
auch und vor allem die Behandlung von<br />
Beschwerden stehen hier im Mittelpunkt<br />
der fußpflegerischen Maßnahmen. Doch<br />
die Linderung etwa von Schmerzen ist<br />
dabei nur ein Aspekt. Die Behandlung<br />
hat noch einen weiteren, wesentlichen<br />
Effekt, den Sie nicht zu gering einschätzen<br />
sollten: Je weniger Fußbeschwerden<br />
ein Patient hat, desto besser ist seine<br />
Gangsicherheit! Und das stellt einen<br />
<strong>wichtig</strong>en Faktor dar, wenn es darum<br />
geht, einem erhöhten Sturzrisiko und damit<br />
natürlich Stürzen vorzubeugen.<br />
Ab etwa dem 65. Lebensjahr steigt das<br />
Risiko hinzufallen kontinuierlich an. Rund<br />
20 Prozent der gestürzten Patienten bedürfen<br />
medizinischer Betreuung. Denn<br />
es kommt neben Frakturen des Handgelenks<br />
und Oberarms auch zu den gefürchteten<br />
Frakturen des Beckens und<br />
Oberschenkelhalses. Die Anzahl dieser<br />
Verletzungen steigt dabei mit dem Alter<br />
noch weiter an.<br />
Mögliche Folgen <strong>sind</strong> in solch einem Fall<br />
nicht nur Operationen, sondern auch<br />
Thrombosen, Embolien, Infektionen und<br />
Hüftkopfnekrosen ebenso wie Einschränkung<br />
der Mobilität und eine verminderte<br />
Kognition; und ganz wesentlich dabei:<br />
Oftmals benötigen die Betroffenen<br />
hinterher Pflege – etwa die Hälfte von ihnen<br />
zeitlich begrenzt, rund ein Viertel ist<br />
ständig auf Pflege angewiesen, und ein<br />
weiteres Viertel muss bleibend in einer<br />
Pflegeeinrichtung<br />
versorgt werden.<br />
Darüber hinaus<br />
steigt die Morbidität<br />
in der Folge<br />
an. So liegt im Fall<br />
von Schenkelhalsfrakturen<br />
die Todesrate<br />
im ersten<br />
Jahr nach dem Unfall<br />
bei 12 bis 24<br />
Prozent. All das<br />
macht die Brisanz<br />
dieses Themas<br />
mehr als deutlich!<br />
Sicher, Stürze im Alter<br />
<strong>sind</strong> immer Folge eines multifaktoriellen<br />
Zusammenwirkens vieler Faktoren<br />
und oftmals eng mit nachlassenden<br />
kognitiven Fähigkeiten, neurologischen<br />
Defiziten und/oder Erkrankungen wie<br />
Demenz, Morbus Parkinson oder Schlaganfall<br />
vergesellschaftet. Dennoch, die<br />
Gangsicherheit spielt für gesunde und<br />
erst recht für kranke Senioren eine entscheidende<br />
Rolle; und diese hängt auch<br />
von schmerzfreien <strong>Füße</strong>n und einer optimalen<br />
Schuhversorgung ab.<br />
Hier kommt Ihnen als Fußprofi eine <strong>wichtig</strong>e<br />
Rolle zu: Neben der medizinischen<br />
Versorgung der <strong>Füße</strong>, sollte die Beratung<br />
ein ganz wesentlicher Aspekt der<br />
Behandlung sein; und das nicht nur hinsichtlich<br />
des richtigen Schuhwerks sowie<br />
einer möglichen Einlagenversorgung.<br />
<strong>Auch</strong> die Aufklärung über Stolperfallen<br />
im heimischen Bereich gehört<br />
dazu und natürlich, wie sich diese vermeiden<br />
lassen.<br />
Wichtige Informationen und zahlreiche<br />
Tipps hierzu finden Sie in dieser Ausgabe<br />
in dem Beitrag von podologie-Autorin<br />
Dorothea Kammerer„Zunehmender<br />
Sturzgefahr im Alter vorbeugen: <strong>Auch</strong><br />
<strong>beschwerdefreie</strong> <strong>Füße</strong> <strong>sind</strong> <strong>wichtig</strong>!“; zu<br />
lesen ab S. 8.<br />
Barbara von Wirth M. A.,<br />
Redakteurin und Fachautorin<br />
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen wie<br />
immer eine informative und nutzbringende<br />
Lektüre!<br />
Ihre<br />
BESUCHEN SIE UNS AUF DER FUSS<br />
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MÜNCHEN VOM 25.– 26. OKTOBER 2014<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 3<br />
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Ich melde mich/uns verbindlich an; das/die gewünschte(n)<br />
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Anke Niederau<br />
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Diabetes Typ 1 und 2 bei<br />
Kindern/Jugendlichen und<br />
die podologische Prävention<br />
Elvi Foss<br />
9 25.10.2014 Weiskirchen/Saarland<br />
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: 26.10.2014 Weiskirchen/Saarland<br />
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Dauer: jeweils ganztägig 9 bis 17 Uhr, je 8 UE mit umfang reichem<br />
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Teilnahmebedingungen: Nach Eingang Ihrer schriftlichen Anmeldung<br />
(per Post, Fax, E-Mail oder über das Online-Formular) erhalten Sie eine<br />
Bestätigung und nach Anmeldeschluss die Rechnung, die Sie bitte per<br />
Überweisung bezahlen. Eine Barzahlung am Tag der Veranstaltung ist<br />
nicht möglich.<br />
Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss Ihre Teil nahme stor nieren,<br />
müssen wir die gesamte Gebühr in Rechnung stellen. Stor nie ren Sie Ihre<br />
Teil nahme vor dem Anmelde schluss, müs sen wir 25,– Euro zzgl. MwSt.<br />
Bearbei tungs ge bühr erheben. Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen<br />
eine Er satz per son als Vertretung schicken.<br />
Der Veranstalter Magical Media GmbH behält sich das Recht vor, die<br />
Se mi nare aus <strong>wichtig</strong>em Grund ab zusagen.<br />
Online-Anmeldung und weitere Informationen unter:<br />
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Ihre Ansprechpartnerin:<br />
Birgit Hemscheidt • Telefon 089/31 89 05-15<br />
VNM Akademie – Ein Unternehmensbereich der Magical Media GmbH<br />
Telefon: 089/31 89 05-15 • Fax: 089/31 89 05-53 • akademie@vnmonline.de • www.vnm-akademie.de
Inhalt<br />
Editorial<br />
Mit der Behandlung von Fußbeschwerden:<br />
Stärken Sie die Gangsicherheit! 3<br />
Aktuelles<br />
Termine 6<br />
<strong>Podologie</strong> Award 2014:<br />
Seien Sie dabei … 6<br />
Auf der Ruck-Hausmesse:<br />
<strong>Auch</strong> Guderma war zu Gast 6<br />
Die Fuss 2014 in Kassel:<br />
In wenigen Tagen ist es so weit! 6<br />
29. BEAUTY FORUM MÜNCHEN:<br />
Workshops für Podologen 7<br />
Im Fokus<br />
Zunehmender Sturzgefahr im Alter vorbeugen:<br />
<strong>Auch</strong> <strong>beschwerdefreie</strong> <strong>Füße</strong> <strong>sind</strong> <strong>wichtig</strong>! 8<br />
Diabetiker und Fußprobleme/Teil II:<br />
Es geht nicht ohne Druckentlastung 13<br />
Für die Praxis<br />
Hühneraugen – ein schmerzhaftes Problem/Teil I:<br />
Clavi-Arten und ihre Ausprägungen 18<br />
Wovon das Erscheinungsbild eines Hühnerauges abhängt<br />
und worin sich die verschiedenen Clavi-Arten unterscheiden,<br />
das erfahren Sie in dem Beitrag von Podologin<br />
Elvi Foss ab S. 18.<br />
Dieser Ausgabe liegt jeweils eine Beilage der Raue<br />
GmbH, Burgwedel sowie des Verlages Neuer Merkur,<br />
München, bei. Wir bitten um freundliche Beachtung.<br />
Titelbild: © Pink Badger - Fotolia.com<br />
Journal<br />
Heil- und Schönheitsmittel<br />
mit betörendem Duft:<br />
Rosenöl – für Haut<br />
und Seele 24<br />
Vegetarier, Flexitarier und Co./Teil II:<br />
Bei Gicht- und Arthritis: Patienten profitieren 27<br />
Aderlass und Hühneraugen:<br />
Bader – Fußpfleger früher Zeiten 30<br />
Recht & Geld<br />
Wenn das Gesundheitsamt kommt/Teil !:<br />
Sind alle Anforderungen in Ihrer Praxis erfüllt? 33<br />
Ausbildung & Job<br />
Interview:<br />
Praktika in der Praxis – worauf kommt es an? 37<br />
Produkte<br />
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von Greppmayr GmbH 41<br />
Ganzheitliche Therapie bei Nagelpilz<br />
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von Busch & Co. KG 42<br />
Impressum 42<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 5
Aktuelles<br />
Termine<br />
10.10.–11.10.2014 Fuss 2014<br />
Kassel<br />
Fachmesse und Kongress für<br />
Podologen und Fußpfleger,<br />
Stadthalle Kassel<br />
Info: ZFD<br />
Telefon (0 25 91) 98 07 36–0<br />
E-Mail m.geismann@zfd.de<br />
25.10.2014 Seminar: Grundlagen des Dia-<br />
Düsseldorf betes mellitus/Nagelpilz und<br />
Onychomykose<br />
Referentin: Anke Niederau<br />
(8 Weiterbildungspunkte)<br />
Info: vnm-Akademie<br />
Birgit Hemscheidt<br />
Telefon (089) 31 89 05–15<br />
E-Mail birgit.hemscheidt@<br />
vnmonline.de<br />
25.10.2014 Seminar: Diabetes Typ 1 und 2<br />
Weiskirchen/ bei Kindern/Jugendlichen und<br />
Saarland<br />
die podologische Prävention<br />
Referentin: Elvi Foss<br />
(8 Weiterbildungspunkte)<br />
Info: vnm-Akademie<br />
Birgit Hemscheidt<br />
Telefon (089) 31 89 05–15<br />
E-Mail birgit.hemscheidt@<br />
vnmonline.de<br />
25.10.–26.10.2014 Beauty Forum<br />
München Kosmetik-Fachmesse für<br />
professionelle Kosmetik<br />
Messe München<br />
Info: Health and Beauty Trade<br />
Fairs GmbH<br />
Telefon (07 21) 1 65–0<br />
E-Mail info@health-andbeauty.com<br />
15.11.–16.11.2014 COSMETICA<br />
Berlin<br />
Kosmetik-Fachmesse<br />
Messe Berlin<br />
Info: KOSMETIK international<br />
Messe GmbH, Gaggenau<br />
Telefon (0 72 25) 9 16–159<br />
E-Mail messe@ki-verlag.de<br />
06.03.–08.03.2015 Diabetes Messe<br />
Münster<br />
Messe mit Fachkongress<br />
Halle Münsterland<br />
Info: Messe und Congress Centrum<br />
Halle Münsterland GmbH,<br />
Münster, Sanna Loos<br />
Telefon (02 51) 66 00–349<br />
E-Mail teilnehmer@<br />
diabetes-messe.com<br />
27.03.–29.03.2015 BEAUTY INTERNATIONAL<br />
Düsseldorf Messe für Kosmetik, Fuß- und<br />
Nailprofis/Messe Düsseldorf<br />
Infos: Messe Düsseldorf GmbH<br />
Telefon (02 11) 45 60–01<br />
E-Mail info@<br />
messe-duesseldorf.de<br />
25.04.–26.04.2015 Beauty Forum<br />
Leipzig<br />
Kosmetik-Fachmesse für<br />
professionelle Kosmetik<br />
Messe Leipzig<br />
Info: Health and Beauty Trade<br />
Fairs GmbH<br />
Telefon (07 21) 1 65–0<br />
E-Mail info@health-andbeauty.com<br />
Seien Sie dabei!<br />
Am Samstag, dem 11. Oktober, ist es soweit! Dann wird auf der FUSS<br />
in Kassel der PODOLOGIE Award verliehen. Seien Sie um 12.00 Uhr<br />
im Gartensaal mit dabei, wenn besonderes Engagement in der Fortund<br />
Weiterbildung ausgezeichnet wird und es zum zweiten Mal<br />
heißt: „And the winner is …“! Feiern Sie diesen besonderen Moment<br />
mit uns, den Sponsoren und natürlich der Gewinnerin oder<br />
dem Gewinner bei einem Glas Sekt. Wir freuen uns auf Sie!<br />
Sponsored by:<br />
Hausmesse bei Ruck:<br />
<strong>Auch</strong> Guderma war zu Gast<br />
Die Fuss 2014 in Kassel:<br />
In wenigen Tagen ist es so weit!<br />
Podo<br />
logie Award 2014<br />
Ihre Redaktion<br />
Unter den über 2.000 Kunden,<br />
welche die Firma Hellmut<br />
Ruck, Fachgroßhandel für Fußpflege,<br />
Kosmetik und Wellness,<br />
im Juli zu ihrer Hausmesse nach<br />
Neuenbürg geladen hatte, war<br />
in diesem Jahr auch Guderma<br />
präsent. Bjarni Gudmundsson,<br />
Geschäftsführer von Guderma,<br />
kam persönlich und stellte dem<br />
interessierten Fachpublikum aus<br />
Fußpflege/<strong>Podologie</strong>, Kosmetik<br />
und Wellness neue Produkte der<br />
„Fußpunkt-Familie“ vor. Berufliche<br />
Neueinsteiger konnten sich<br />
zudem auf interessante Startersets<br />
zu attraktiven Preisen freuen,<br />
welche die Basisprodukte für<br />
eine erfolgreiche Hautpflege beinhalten.<br />
Darüber hinaus konnten<br />
auch schon Angebote, wie die Weihnachtsaktion<br />
von Guderma, geordert<br />
werden. Hier durften sich die Kunden<br />
auf Schrunden-Wunder in einer Sonderedition<br />
freuen.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie unter<br />
www.fusspunkt.de oder telefonisch<br />
unter (0 23 06) 94 05 27.<br />
red<br />
Am Freitag und Samstag, dem<br />
10. und 11. Oktober 2014, öffnet<br />
die 20. FUSS in Kassel ihre<br />
Tore. Erwartet werden rund 2.500<br />
Fachbesucher und Fußexperten<br />
aus ganz Deutschland. Im Mittelpunkt<br />
der Veranstaltung steht<br />
das neu konzipierte Fachsymposium<br />
im Gartensaal des Kongress<br />
Palais Kassel mit mehr als zwanzig<br />
verschiedenen Programmpunkten,<br />
angefangen von Vorträgen und<br />
Präsentationen zu podologischen sowie<br />
betriebswirtschaftlichen Themen bis hin<br />
zu Tipps aus der Praxis für die Praxis.<br />
In direkter räumlicher Anbindung an das<br />
Fachsymposium präsentieren rund 100<br />
Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen<br />
rund um den Fuß.<br />
Am Freitag, dem 10. Oktober, werden im<br />
Rahmen der vom ZFD initiierten Aktion<br />
„Gemeinsam für den Nachwuchs“ Schü-<br />
6 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
ler von rund 50 <strong>Podologie</strong>schulen<br />
in Kassel erwartet.<br />
Das Fachprogramm spricht daher<br />
an diesem Tag besonders<br />
auch Podologinnen und Podologen<br />
in Ausbildung an.<br />
Zu den Schwerpunkten des<br />
Fachsymposiums gehören unter<br />
anderem Themen wie „Die<br />
Krankenkassenzulassung“<br />
und „Die Abrechnung mit den<br />
Krankenkassen aus der Sicht<br />
einer Podologin“. Ein weiteres<br />
aktuelles Thema ist das<br />
Patientenrechtegesetz. Dr.<br />
Peter Ellefret, Rechtsanwalt<br />
und Notar sowie Justiziar des<br />
ZFD, erklärt, was das Gesetz<br />
beinhaltet und welche Regelungen<br />
für das Berufsbild der<br />
Podologin/des Podologen relevant<br />
<strong>sind</strong>. Um die Zukunft<br />
der <strong>Podologie</strong>ausbildung geht<br />
es im Vortrag von Constanze<br />
Lindenau, Sprecherin der<br />
ARGE – Arbeitsgemeinschaft<br />
der staatlich genehmigten und<br />
staatlich anerkannten Schulen<br />
für <strong>Podologie</strong> in Deutschland.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist<br />
das Thema „Podologische Behandlung<br />
für Menschen mit<br />
körperlicher und geistiger Behinderung“.<br />
Das Fachsymposium findet im<br />
Gartensaal des Kongress Palais<br />
Kassel statt, in direkter<br />
Anbindung an die Fachausstellung.<br />
Die Eintrittskarte zum<br />
Fachsymposium gilt auch für<br />
die Fachausstellung.<br />
Die FUSS 2014 ist Freitag und<br />
Samstag jeweils von 10.00 bis<br />
18.00 Uhr geöffnet. Weitere<br />
Informationen finden Sie unter<br />
www.fuss2014.de. red<br />
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Schöne <strong>Füße</strong>,<br />
starker Auftritt!<br />
29. BEAUTY FORUM MÜNCHEN:<br />
Workshops für Podologen<br />
Bereits zum 29. Mal<br />
fällt der Startschuss<br />
zur BEAUTY FORUM<br />
MÜNCHEN. Am 25. und<br />
26. Oktober 2014 zieht<br />
es die Profis der professionellen<br />
Dienstleistungskosmetik<br />
in die Hallen der Messe München<br />
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Erleben Sie Trends und Neuheiten<br />
der mehr als 850 Aussteller,<br />
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in Hülle und Fülle,<br />
Präsentationen, Bühnenshows<br />
und spannende Meisterschaften.<br />
Vergünstigte Workshopund<br />
Eintrittstickets erhalten<br />
Sie noch bis 12. Oktober im<br />
Vorverkauf auf www.beautyfairs.de/ticketshop.<br />
Für Mitglieder<br />
des ZFD ist der Eintritt<br />
kostenfrei!<br />
Nutzen Sie die Workshops im<br />
Fuß-Forum am Messesonntag<br />
für Ihre persönliche Weiterbildung.<br />
Es stehen informative<br />
und interessante Themen<br />
auf dem Programm: Dr. med.<br />
Wolf-Rüdiger Klare referiert<br />
von 10–11 Uhr über „Die Po-<br />
dologie als essentieller Bestandteil<br />
im Therapiekonzept<br />
des Diabetischen Fußsyndroms“;<br />
und über „Sport und<br />
Mykosen unter besonderer<br />
Berücksichtigung der „Tinea<br />
pedis (Fußpilz)“ informiert Dr.<br />
Jan Ries von 11:15–12:15 Uhr.<br />
Am FUSS POINT stehen zudem<br />
in Kooperation mit dem<br />
ZFD, LV Bayern e. V., interessante<br />
Fachvorträge und Firmenpräsentationen<br />
auf dem<br />
Programm.<br />
Das ePaper des Messekataloges<br />
mit allen Ausstellern, Hallenübersichten<br />
sowie das gesamte<br />
Fach- und Rahmenprogramm<br />
im Detail finden Sie<br />
unter www.beauty-fairs.de/<br />
muenchen, Bereich Besucher.<br />
Die Öffnungszeiten der Messe<br />
<strong>sind</strong> Samstag von 9.00–<br />
18.00 Uhr und Sonntag von<br />
9.00–17.00 Uhr. red<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 7<br />
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Im Fokus<br />
Zunehmender Sturzgefahr im Alter vorbeugen:<br />
<strong>Auch</strong> <strong>beschwerdefreie</strong><br />
<strong>Füße</strong> <strong>sind</strong> <strong>wichtig</strong>!<br />
Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer, Fachjournalistin, Grafrath<br />
Bereits ab dem sechsten Lebensjahrzehnt<br />
nimmt das Sturzrisiko und damit die Gefahr eines<br />
Schenkelhalsbruches oder einer Kopfverletzung<br />
erheblich zu. Mangelnde Bewegungskoordination<br />
und nachlassende Reaktionsfähigkeit<br />
<strong>sind</strong> hierfür die Hauptursachen, wie Untersuchungen<br />
gezeigt haben. Dabei ließe sich nach<br />
Expertenschätzungen ein Viertel bis ein Drittel<br />
aller Stürze im Alter verhindern …<br />
Etwa jeder dritte über 65-<br />
Jährige stürzt mindestens<br />
einmal pro Jahr; und<br />
bei den über 80-Jährigen ist<br />
es jeder zweite. Rund 250.000<br />
Menschen über 65 Jahre werden<br />
infolge einer Sturzverletzung<br />
hierzulande jährlich ins<br />
Krankenhaus eingewiesen.<br />
Knapp die Hälfte von ihnen,<br />
nämlich 120.000, haben dabei<br />
eine Oberschenkelhalsfraktur<br />
erlitten. Sturzbedingte Verletzungen<br />
zählen außerdem<br />
zu den häufigsten Gründen,<br />
welche die Selbstständigkeit<br />
im späteren Lebensalter beeinträchtigen.<br />
Oft genug gehen<br />
Alltagskompetenzen verloren.<br />
Es folgt die Pflegebedürftigkeit,<br />
und letzten Endes<br />
ist nicht selten eine Heimeinweisung<br />
unumgänglich. So<br />
führen sturzbedingte Verletzungen<br />
in ungefähr 40 Prozent<br />
der Fälle in eine stationäre<br />
Langzeitpflege.<br />
Leider gilt auch die Devise:<br />
Wer schon einmal gestürzt ist,<br />
lebt mit einem wachsenden<br />
Risiko für weitere Stürze. Denn<br />
einen Sturz und seine Folgen<br />
erlebt zu haben, verunsichert<br />
die Betroffenen nachhaltig.<br />
Erhöhtes Sturzrisiko:<br />
zahlreiche Gründe<br />
Warum mit zunehmendem Alter<br />
die Gangunsicherheit zunimmt<br />
und damit das Risiko zu<br />
stürzen wächst, hat zahlreiche<br />
Gründe. Hierzu zählen eine<br />
ganze Reihe von Faktoren:<br />
Frauen stürzen fünfmal häufiger als Männer.<br />
Die Gründe hierfür lassen sich nur vermuten.<br />
So könnte dies daran liegen, dass sie sich<br />
auch im Alter für Haushalt und Einkäufe zuständig<br />
fühlen und deshalb mehr auf den<br />
Beinen <strong>sind</strong> als Männer gleichen Alters.<br />
u Abnahme der Muskelkraft.<br />
u Nachlassen der Koordinationsfähigkeit.<br />
u Schwindendes Reaktionsvermögen<br />
und abnehmender<br />
Gleichgewichtssinn.<br />
u Nachlassen der Seh- und Hörfähigkeit.<br />
u Fehlende Bewegung und damit<br />
zu wenig Training des<br />
Gleichgewichtssinns sowie<br />
der Muskelkraft.<br />
u Verminderte Wahrnehmung<br />
der <strong>Füße</strong> sowie sensorische<br />
Schwäche.<br />
u Schlecht passende Schuhe<br />
und zu starre Einlagen, die<br />
den Abrollvorgang der <strong>Füße</strong><br />
einschränken.<br />
u Aber auch die Einnahme von<br />
Medikamenten wie Beruhigungs-<br />
und Schlafmitteln,<br />
Psychopharmaka oder Blutdrucksenkern<br />
(siehe Kasten<br />
rechts) kann Einfluss auf das<br />
Sturzrisiko haben. So hat gezeigt,<br />
dass die Einnahme von<br />
Schlaf- und Beruhigungsmitteln<br />
das Sturzrisiko um<br />
bis zu 50 Prozent erhöht.<br />
Denn entsprechende Präparate<br />
reduzieren unter Umständen<br />
die Aufmerksamkeit<br />
und führen zu Benommenheit<br />
am Tag, Schläfrigkeit,<br />
Sehstörungen, Schwindel,<br />
Bewegungs- und Gangunsicherheit<br />
und/oder Muskelschwäche.<br />
Aber auch Medikamente<br />
zur Regulierung<br />
des Blutzuckers und Herz-<br />
Kreislaufs können Schwindel,<br />
Zittern oder gar Bewusstlosigkeit<br />
hervorrufen.<br />
Zu den Krankheiten, die mit<br />
einem erhöhten Sturzrisiko<br />
einhergehen, gehören:<br />
u Schmerzen im Bewegungsapparat,<br />
zum Beispiel durch<br />
arthrotische Veränderungen<br />
(Foto: © Ralf Kollmann - Fotolia.com)<br />
8 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
der Gelenke, beispielsweise<br />
von Hüften, Knien, Fußund<br />
Zehengelenken und/<br />
oder eine im Lauf der Jahrzehnte<br />
manifestierte Fehlhaltung<br />
der Wirbelsäule und<br />
dadurch bedingt eine Veränderung<br />
der Körperstatik.<br />
u Arteriosklerotische Veränderungen.<br />
Hierdurch kommt es<br />
unter Umständen zu einer<br />
Reduzierung der Durchblutung<br />
des Gehirns (kann zu<br />
Schwindel führen) oder der<br />
unteren Extremitäten, was<br />
Schmerzen zur Folge hat, die<br />
das Gehen beeinträchtigen.<br />
u Diabetes mellitus: Unterzuckerung<br />
kann mit Schwindel<br />
einhergehen. Die diabetische<br />
Polyneuropathie wiederum<br />
führt unter Umständen zu<br />
Muskelschwäche und Muskelschwund,<br />
Reflexabschwächung<br />
bzw. -ausfall,<br />
zu Taubheitsgefühlen und<br />
Schmerzen in den Unterschenkeln<br />
und <strong>Füße</strong>n.<br />
Weitere Risikofaktoren <strong>sind</strong><br />
Schwäche durch Bettlägerigkeit,<br />
Altersdepression, Blutarmut,<br />
Herz-Kreislaufstörungen<br />
und -erkrankungen, der Zustand<br />
nach einem Schlagan-<br />
(Foto: © Picture-Factory - Fotolia.com)<br />
Risikofaktor<br />
Blutdruck-Senker!<br />
Zwei Drittel aller über<br />
60-Jährigen haben zu<br />
hohen Blutdruck. Erhalten<br />
ältere Patienten jedoch<br />
blutdrucksenkende<br />
Medikamente, soll<br />
sich das Risiko für einen<br />
schweren Sturzunfall<br />
um 30 bis 40 Prozent<br />
erhöhen. So das Ergebnis einer aktuellen Studie der Yale<br />
University in New Haven (Connecticut/USA), an der fast 5.000<br />
Patienten mit Bluthochdruck, mehrheitlich um die 80 Jahre alt,<br />
teilnahmen. „Wir wissen bereits, dass antihypertensive Medikamente<br />
bei älteren Patienten mit einer Störung der Kreislaufregulation<br />
und vermehrten Synkopen verbunden <strong>sind</strong>“, kommentierte<br />
Prof. Dr. Martin Hausberg, Vorstandsvorsitzender der Deutschen<br />
Hochdruckliga und Direktor der medizinischen Klinik I am<br />
Städtischen Klinikum Karlsruhe, diese Studien-Ergebnisse. Ob<br />
wirklich eine ursächliche Beziehung zwischen diesen Medikamenten<br />
und den Stürzen bestehe, sei damit allerdings noch immer<br />
nicht bewiesen. Der Hochdruckspezialist hat noch eine weitere<br />
Erklärung für die erhöhte Sturzgefahr: „Basierend auf den<br />
vorhandenen Angaben könnte es ebenso sein, dass nicht die<br />
Blutdruckmedikamente an den vermehrten Stürzen schuld <strong>sind</strong>,<br />
sondern die zugrunde liegenden kardiovaskulären Erkrankungen.<br />
Ich vermute, man hätte dieselben Resultate erhalten, wenn<br />
alle Patienten dieselben oder auch gar keine Medikamente erhalten<br />
hätten.“<br />
Als Mittel der Wahl im Alter über 65 Jahren gelten im Moment<br />
Diuretika und Kalziumantagonisten. Betablocker und zentral<br />
wirksame Antihypertensiva haben bei Menschen dieses Alters<br />
häufiger Nebenwirkungen. Man sollte mit älteren Patienten offen<br />
darüber sprechen, wenn viele weitere Erkrankungen hinzugekommen<br />
<strong>sind</strong> und es daher sinnvoll sein kann, Prioritäten zu<br />
setzen und nur noch die wesentlichen Symptome und Krankheiten<br />
zu behandeln. So jedenfalls die Ansicht von Prof. Dr.<br />
Ralf-Joachim Schulz, Präsident der Deutschen Gesellschaft für<br />
Geriatrie. Ärzte sollten die Vielzahl an Medikamenten, die die<br />
meisten älteren Menschen täglich einnehmen, kritisch unter die<br />
Lupe nehmen. Auf jeden Fall sei es ratsam, die Blutdrucktherapie<br />
zu individualisieren, das heißt, Patienten entsprechend ihres<br />
Befindens und ihrer persönlichen Vorlieben zu behandeln. Im<br />
hohen Alter zählten Lebensqualität und Alltagskompetenz für<br />
die Patienten oftmals mehr als eine minimale Verringerung des<br />
Schlaganfallrisikos durch Antihypertensiva.<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 9
Im Fokus<br />
Risikofaktor Sarkopenie<br />
Der übermäßig fortschreitende altersbedingte Abbau von Muskeln<br />
und Muskelkraft wird als Sarkopenie bezeichnet. (griech.<br />
„sarx“ = „Fleisch“ und „penia“ = „Mangel“.) Wie es zu diesem<br />
schleichenden Krankheitsbild kommt, bei dem Muskelgewebe<br />
zunehmend durch Fettgewebe ersetzt wird, ist bisher nur unzureichend<br />
geklärt. Als begünstigende Faktoren bekannt <strong>sind</strong> eine<br />
genetische Disposition sowie Muskelabbauende Prozesse<br />
bei gleichzeitig verringertem Muskelaufbau im Alter. <strong>Auch</strong> spielen<br />
altersbedingtes Übergewicht, Inaktivität und ernährungsbedingte<br />
Defizite bekanntermaßen eine Rolle.<br />
Besonders wenn die Therapie frühzeitig einsetzt, lässt sich die<br />
Sarkopenie gut behandeln. Hierzu zählen Bewegungs- und eine<br />
eiweißreiche Ernährungstherapie. Damit lässt sich die Muskulatur<br />
weitgehend (im altersgemäßen Umfang) wieder aufbauen.<br />
Vor allem geeignet ist dazu regelmäßiges medizinisch angeleitetes<br />
Krafttraining. Ist dieses nur eingeschränkt oder gar<br />
nicht möglich, kann eine funktionelle Elektrostimulation helfen.<br />
Mit dem richtigen Sportprogramm<br />
Aufmerksamkeit, Konzentrations- und Koordinationsfähigkeit<br />
können durch Bewegung verbessert werden. Dabei wird zum<br />
einen das Gehirn besser durchblutet und mit Sauerstoff versorgt,<br />
was die Kommunikation der Nervenzellen verbessert.<br />
Bewegung aktiviert zum anderen auch das Belohnungssystem<br />
im Gehirn – Glückshormone durchströmen den Körper, bauen<br />
Anspannung und Stress ab und fördern Leistungsfähigkeit und<br />
-bereitschaft. Sport im Alter wirkt sich besonders positiv auf<br />
die Leistungsfähigkeit des Gehirns aus. Forscher der Jacobs<br />
University Bremen wiesen in einer Langzeitstudie nach, dass<br />
Senioren sowohl mit regelmäßigem Ausdauersport als auch<br />
mit Gymnastik ihre Denkleistungen deutlich steigern können.<br />
Teilnehmer von qualifizierten Bewegungsprogrammen zeigten<br />
nach Abschluss der Studie bessere Leistungen in der Aufmerksamkeitssteuerung<br />
als vorher. Es empfehlen sich also:<br />
u Sturzpräventions- und Trainingsprogramme (individuell angepasstes,<br />
regelmäßig durchgeführtes Kraft-, Balance- und Bewegungstraining)<br />
ebenso wie Bewegung bei Tai-Chi, Tanzen<br />
oder Wassergymnastik.<br />
Weitere <strong>wichtig</strong>e Maßnahmen <strong>sind</strong>:<br />
u regelmäßige Kontrolle der Sehkraft; angemessene Sehhilfen<br />
u Einsatz von geeigneten Gehhilfen (Stock, Rollator)<br />
u Stolperfallen identifizieren und beseitigen<br />
u Arzneimittel-Einnahme regelmäßig hinsichtlich möglicher<br />
Nebenwirkungen auf den Prüfstand stellen<br />
Viele Studien haben gezeigt,<br />
dass gezielte Maßnahmen Stürze<br />
von über 65-Jährigen, die<br />
noch ohne Betreuung zu Hause<br />
leben, verhindern können.<br />
In den meisten Untersuchungen<br />
wurden Teilnehmer an<br />
Sturzvermeidungs-Programmen<br />
mit Menschen verglichen,<br />
die an keinem solchen<br />
Programm teilnahmen.<br />
Vielfältige Übungen können<br />
die Sturzrate signifikant verringern.<br />
So wird für Personen,<br />
deren Gehfähigkeit nachlässt<br />
und deren Sturzgefährdung<br />
zunimmt, ein spezielles Balance-<br />
und Krafttraining für<br />
die Beinmuskelgruppen empfohlen,<br />
mit dem sich das Sturzrisiko<br />
um 30 bis 40 Prozent<br />
senken lässt. Beliebige Sportprogramme<br />
haben keinen<br />
nennenswerten positiven Effekt<br />
auf die Sturzprävention<br />
– das wurde ebenfalls wissenschaftlich<br />
untersucht.<br />
Schlechtes Sehen führt ebenfalls<br />
zu einem erhöhten Sturzrisiko.<br />
Im Alter wird dies vor<br />
allem durch diabetische Netzhautschäden,<br />
Makuladegeneration<br />
und Glaukom verursacht.<br />
Der Zusammenhang<br />
zwischen Augenerkrankungen<br />
und Sturzrisiko wurde damit<br />
in der Studie eindeutig bestätigt.<br />
Wird ein Grauer Star<br />
operiert, senkt das die Sturzgefahr<br />
– selbst dann, wenn nur<br />
die Linse eines Auges korrigiert<br />
wurde.<br />
Apropos Sehfähigkeit: Gleitsichtbrillen<br />
können auf unbekanntem<br />
Gelände das Sturzrisiko<br />
vergrößern. Denn bei<br />
Aktivitäten außer Haus muss<br />
man praktisch immer nach unten<br />
schauen, um scharf zu sehen.<br />
In bekannter Umgebung<br />
spielt dies eine geringere Rolle.<br />
In Untersuchungen sank das<br />
Sturzrisiko, wenn Gleitsichtbrillen<br />
durch Gläser mit nur<br />
einem Fokus ersetzt wurden.<br />
Fast überflüssig zu erwähnen<br />
ist: Gut sitzende Schuhe mit<br />
Antirutsch- oder Profilsohlen<br />
geben mehr Sicherheit.<br />
Bekommt ein Patient Psychopharmaka<br />
(zum Beispiel Antifall<br />
sowie Morbus Parkinson<br />
(„Schüttellähmung“, die unter<br />
anderem mit Bewegungsarmut,<br />
Zittern, Muskelsteifheit<br />
sowie Gang- oder Gleichgewichtsstörungen<br />
einhergeht).<br />
Nicht zuletzt spielen natürlich<br />
auch die Faktoren der Umgebung<br />
beim Sturzrisiko eine<br />
Rolle. Hierzu zählen schlechte<br />
Beleuchtung, Schwellen<br />
und Stufen, glatte Böden, fehlende<br />
Anti-Rutsch-Matten<br />
unter Teppichen und Läufern<br />
ebenso wie im Bad.<br />
Verlust von<br />
Muskelmasse und -kraft<br />
Ab dem 50. Lebensjahr verliert<br />
ein Mensch jährlich<br />
durchschnittlich ein bis zwei<br />
Prozent seiner Muskelmasse.<br />
Das gehört leider zum normalen<br />
Alterungsprozess; ebenso<br />
wie mit dem Alter die Muskelkraft<br />
nachlässt: zunächst<br />
jährlich um etwa 1,5 Prozent,<br />
nach dem 70. Lebensjahr um<br />
drei Prozent pro Jahr.<br />
Allerdings altert nicht jeder<br />
Mensch gleichermaßen. Es gibt<br />
bemerkenswerte individuelle<br />
Unterschiede beim Abbau von<br />
Muskelmasse. Dafür ist nicht<br />
nur die unterschiedliche genetische<br />
Ausstattung jedes<br />
Einzelnen verantwortlich, sondern<br />
vor allem körperliche<br />
Betätigungen von Spazierengehen<br />
bis Krafttraining. Fehlt<br />
es hier an Aktivität, kann der<br />
Verlust an Muskelmasse bis<br />
zum 80. Lebensjahr bis zu 40<br />
Prozent betragen.<br />
Parallel dazu vollzieht sich<br />
der Verlust an Muskelkraft.<br />
Schwindet diese in den Beinen,<br />
steigt generell das Sturzrisiko.<br />
Meist fehlt dann auch<br />
die Kraft in den Armen, um<br />
sich bei Stürzen abzufangen.<br />
Risikosteigernd kommt hinzu,<br />
dass auch die Fähigkeit schnell<br />
zu Reagieren mit zunehmendem<br />
Alter nachlässt.<br />
Wichtig als Therapeut ist zu<br />
beobachten bzw. bei den Angehörigen<br />
nachzufragen, ob<br />
der Patient in letzter Zeit langsamer<br />
geht. Denn heute weiß<br />
man: Liegt die Gehgeschwindigkeit<br />
deutlich unter einem<br />
Meter pro Sekunde, besteht eine<br />
Sturzgefährdung.<br />
Stürze gezielt verhindern<br />
Fortsetzung auf S. 12<br />
(Foto: © gewitterkind - Fotolia.com)<br />
10 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
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Im Fokus<br />
Stolperfallen in der Praxis vermeiden<br />
Auf Folgendes sollten Sie achten, um die Sicherheit<br />
Ihrer Kunden zu gewährleisten:<br />
u Sicherer Halt: Handgriffe in der Kundentoilette.<br />
u Helligkeit schaffen: Die Räumlichkeiten der<br />
Praxisgut ausleuchten.<br />
u Kabel bändigen: Muss ein Verlängerungskabel<br />
eingesetzt werden, dann dieses<br />
dicht an der Wand entlangführen.<br />
u Ausrutsch-Prophylaxe: Treppenstufen mit rutschfesten Belegen<br />
sichern.<br />
uHindernisse wegräumen: Deko-Arrangements <strong>sind</strong> nichts für Treppenabsätze.<br />
u Stolper-Risiko reduzieren: Auf Läufer am besten verzichten. Wer<br />
das auf keinen Fall möchte, sollte mit beidseitig klebenden Anti-<br />
Rutsch-Belägen für Sicherheit sorgen.<br />
u Klug planen: Falls Sie die Praxiseinrichtung noch vor sich haben,<br />
verzichten Sie in den einzelnen Praxisbereichen möglichst auf verschiedene<br />
Bodenbeläge (Stein, Parkett, PVC).<br />
u Engstellen beseitigen: Durchgänge sollten mindestens 1,20 m<br />
breit sein, um ein sicheres Durchkommen zu gewährleisten.<br />
u Türschwellen ungefährlich machen: Diese also möglichst entfernen.<br />
Falls das nicht geht, mit einer Farbe streichen, die sich vom<br />
umgebenden Fußboden deutlich abhebt.<br />
Quelle: Das sichere Haus (DSH)<br />
Fortsetzung von S. 10<br />
depressiva), sollte regelmäßig<br />
geprüft werden, ob diese Medikamente<br />
wirklich noch in<br />
der verschriebenen Dosierung<br />
oder überhaupt notwendig<br />
<strong>sind</strong>. Denn es hat sich gezeigt,<br />
dass die Reduktion dieser Mittel<br />
das Sturzrisiko verringert.<br />
8 Tipp<br />
Die gemeinnützige Aktion<br />
„Das sichere Haus“ (DSH)<br />
informiert über Unfallgefahren<br />
in Heim und Freizeit.<br />
Mit ihrer Arbeit will die<br />
DSH dazu beitragen, die<br />
hohen Unfallzahlen zu<br />
senken. Zu diesem Zweck<br />
bietet die DSH unter anderem<br />
Broschüren für alle Generationen an wie<br />
zum Beispiel die kostenlose Broschüre „Sicher<br />
leben auch im Alter. Sturzunfälle <strong>sind</strong> vermeidbar“.<br />
Alle Medien können Sie direkt über die Warenkorbfunktion<br />
bestellen – die meisten kostenlos.<br />
Für einige Veröffentlichungen und für<br />
größere Bestellmengen wird ein Versandkostenanteil<br />
erhoben.<br />
Deutsches Kuratorium für Sicherheit in Heim<br />
und Freizeit e. V. (DSH)<br />
Holsteinischer Kamp 62<br />
22081 Hamburg<br />
Telefon: (040) 29 81 04–61<br />
E-Mail: info@das-sichere-haus.de<br />
www.das-sichere-haus.de<br />
Generell gilt: Wird mehr Wert<br />
auf eine individuell angepasste<br />
Medikation der Patienten<br />
gelegt, werden Stürze seltener.<br />
Bei einer Medikationsumstellung<br />
sollten Patienten jedoch<br />
immer auf die damit eventuell<br />
einhergehende erhöhte Sturzgefahr<br />
achten.<br />
Für Parkinson-Patienten mit<br />
weniger stark ausgeprägten<br />
Symptomen habe sich Tai Chi<br />
ideal zur Sturzprävention bewährt,<br />
so Prof. Dr. Clemens<br />
Becker, Chefarzt am Robert-<br />
Bosch-Krankenhaus, Klinik<br />
für Geriatrische Rehabilitation,<br />
Stuttgart. Und für Patienten<br />
mit leichter Gebrechlichkeit<br />
komme das „Otago-Programm“<br />
infrage, das auf Kraftund<br />
Balancetraining basiert<br />
(s. Kasten oben rechts).<br />
Bestimmte chirurgische Eingriffe<br />
können ebenfalls zur<br />
Prävention beitragen. So stürzen<br />
Patienten mit einem „Karotis-Sinus-Syndrom“<br />
– hierbei<br />
besteht eine Neigung zu<br />
Blutdruckabfällen mit Schwindelgefühl<br />
und kurzfristigen<br />
„Ohnmachtsanfällen“ – seltener,<br />
wenn sie einen Schrittmacher<br />
bekommen haben; im<br />
Gegensatz zu denjenigen, die<br />
keinen entsprechenden Schrittmacher<br />
tragen.<br />
Ernährung und<br />
Sturzrisiko<br />
Untersuchungen haben gezeigt,<br />
dass viele Senioren fehloder<br />
mangelernährt <strong>sind</strong>. Die<br />
Ursachen hierfür <strong>sind</strong> ganz unterschiedlich:<br />
Manche haben<br />
keinen Appetit, weil sie kaum<br />
noch etwas schmecken oder<br />
auch, weil sie unter einer Depression<br />
leiden. Andere nehmen<br />
genügend Kalorien zu<br />
sich, jedoch gelangen aufgrund<br />
von Störungen im Dünndarm<br />
zu wenig lebens<strong>wichtig</strong>e Nährstoffe<br />
wie Aminosäuren, Mineralstoffe<br />
und Vitamine ins Blut.<br />
Mangelernährung jedoch trägt<br />
zu Hinfälligkeit im Alter bei.<br />
Denn sie fördert Abgeschlagenheit,<br />
Müdigkeit und Antriebslosigkeit.<br />
Eine lang anhaltende<br />
suboptimale Versorgung mit<br />
(Mikro-)Nährstoffen führt beispielsweise<br />
zu neurologischen<br />
und kognitiven Störungen, die<br />
Das Otago-Programm<br />
Bei Interesse können Sie hier<br />
das komplette Otago-Programm<br />
einschließlich des<br />
Trainingshandbuches als<br />
PDF herunterladen:<br />
www.physio-akademie.de =><br />
Forschung & Wissenschaft<br />
=> Otago-Programm<br />
wiederum einen Mangel an<br />
kognitiver Leistungsfähigkeit<br />
bis hin zu Verwirrtheit nach<br />
sich ziehen können.<br />
Ein geregelter Stoffwechsel<br />
(auch der Muskelzellen) ist<br />
nicht zuletzt auf die optimale<br />
Zufuhr von Eiweiß angewiesen.<br />
Der Bedarf an Proteinen<br />
scheint dabei im Alter zu steigen.<br />
Benötigen jüngere Erwachsene<br />
etwa 0,8 g Eiweiß<br />
pro Kilogramm Körpergewicht,<br />
ist im Alter 1–1,2 g Eiweiß pro<br />
Kilogramm Körpergewicht nötig,<br />
um eine Unterversorgung<br />
mit Proteinen (und damit möglicherweise<br />
die Entstehung einer<br />
Sarkopenie) zu vermeiden.<br />
Generell empfehlen Ernährungswissenschaftler<br />
zur Erhaltung<br />
der Körperkräfte:<br />
u Regelmäßig das Gewicht kontrollieren<br />
(der BMI sollte zwischen<br />
22 und 29 liegen).<br />
u Abwechslungsreich essen,<br />
vor allem Obst und Gemüse,<br />
pflanzliche Öle und Nüsse,<br />
Produkte aus Vollkorngetreide;<br />
Milch, Milchprodukte<br />
und Fleisch in Maßen.<br />
u Regelmäßig Fisch (Omega-<br />
3-Fettsäuren) verzehren.<br />
u Mindestens 1,3 Liter Flüssigkeit<br />
pro Tag trinken. Geeignet<br />
<strong>sind</strong> vor allem Trink- und<br />
Mineralwasser, Kaffee (in<br />
Maßen), grüner und Früchte-Tee,<br />
verdünnte Fruchtund<br />
Gemüsesäfte. Aber auch<br />
kalorienarme Suppen können<br />
zum Flüssigkeitshaushalt<br />
beitragen.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Dorothea Kammerer<br />
Lerchenstr. 27c<br />
82284 Grafrath<br />
E-Mail doro_kammerer@<br />
web.de<br />
(Foto: © Denis Junker - Fotolia.com)<br />
12 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Diabetiker und Fußprobleme/Teil II:<br />
Es geht nicht ohne<br />
Druckentlastung<br />
Von Dipl. oec. troph. Dorothea Kammerer,<br />
Fachjournalistin, Grafrath<br />
Jeder vierte Diabetiker entwickelt im Laufe seines<br />
Lebens Fußwunden, die auf das Diabetische<br />
Fuß-Syndrom (DFS) bzw. auf eine Minderdurchblutung<br />
oder eine diabetische Neuropathie zurückzuführen<br />
<strong>sind</strong>. Daraus können sich offene<br />
Wunden und Geschwüre entwickeln; im Extremfall<br />
droht eine Amputation. So werden mehr als<br />
die Hälfte aller Amputationen in Deutschland bei<br />
Menschen mit Diabetes durchgeführt – pro Jahr<br />
40.000. Neben der regelmäßigen Fußkontrolle<br />
und -behandlung ist eine angepasste Schuhversorgung<br />
die <strong>wichtig</strong>ste Präventivmaßnahme.<br />
A girl’s best friend ....<br />
Diamantinstrumente<br />
zur schonenden Behandlung<br />
von Risikopatienten, ob beim Nagelglätten<br />
oder dem Entfernen von Hornhautstellen<br />
Schätzungen zu Folge<br />
<strong>sind</strong> jedoch die Hälfte<br />
aller Fußläsionen bei<br />
Diabetikern durch unpassende<br />
Schuhe bedingt. Dabei trägt<br />
protektives Schuhwerk nachweislich<br />
zur Prävention eines<br />
Fußulkus bei. Aber auch bei<br />
der Behandlung des DFS ist<br />
die Versorgung mit dem richtigen<br />
Schuhwerk unerlässlich:<br />
Zum einen, um den Fuß zu<br />
entlasten und damit Druckstellen<br />
ebenso wie Zehenfehlstellungen<br />
vorzubeugen, zum<br />
anderen, um Druck von bestehenden<br />
Ulzerationen zu<br />
nehmen und damit den Wundheilungsprozess<br />
zu fördern sowie<br />
zur Rezidivprophylaxe.<br />
Orthopädie-schuhtechnische<br />
Versorgung<br />
Damit es nicht zu Läsionen<br />
und Rezidiven kommt, muss die<br />
Schuhversorgung beim Diabetiker<br />
stadiengerecht adap-<br />
Bestellen en Sie direkt beim Hersteller<br />
Die Verordnungskriterien …<br />
… zur Schuhversorgung beim diabetischen Fußsyndrom – je<br />
nach Schweregrad – wurden erarbeitet von:<br />
u den Mitgliedern der Arbeitsgemeinschaft Diabetischer Fuß<br />
der Deutschen Diabetesgesellschaft (DDG)<br />
www.ddg.info, www.ag-fuss-ddg.de<br />
u der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische<br />
Chirurgie (DGOOC)<br />
www.dgooc.de<br />
u Orthopädieschuhtechnikern und Orthopädieschuhmachern<br />
Diese Empfehlungen wurden in die Nationale Versorgungsleitlinie<br />
Typ-2-Diabetes, Präventions- und Behandlungsstrategien für<br />
Fußkomplikationen aufgenommen; nachzulesen unter:<br />
www.diabetes.versorgungsleitlinien.de<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 13<br />
acurata GmbH & Co. KG · Schulstraße 25 · 94169 Thurmansbang<br />
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(0 85 04) 91 17 0 ·<br />
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in Halle C1 / Stand D01<br />
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Fachmesse in Kassel<br />
in der Stadthalle im OG O8.<br />
FUSS<br />
2014<br />
FORUM FÜR PODOLOGIE UND FUSSPFLEGE<br />
10. und 11. Oktober, Stadthalle Kassel
Im Fokus<br />
tiert sein. <strong>Auch</strong> sollte der verordnende<br />
Arzt zusammen mit<br />
dem Orthopädieschuhtechniker<br />
die notwendige Versorgungsart<br />
auswählen, die Passgenauigkeit<br />
kontrollieren sowie<br />
den Patienten in der Einlaufphase<br />
überwachen.<br />
(alle Fotos: © balgrsit tec ag)<br />
1 2<br />
Abb. 1 und 2: Spreizfuß mit leichter Zehendeformität: Schuhe für lose Einlagen mit herausnehmbarem<br />
konfektioniertem Fußbett – hier ein entsprechender Halbschuh (für Damen).<br />
3 4<br />
Abb. 3 und 4: Spreizfuß, leichte Hammerzehen, eingewachsene Großzehennägel: Schuhe für lose<br />
Einlagen mit genügend Zehenraum oder Schuhe mit Naturform.<br />
5 6<br />
Abb. 5 und 6: Leichter Senkspreizfuß mit Hornhautschwielen an der Fußsohle: Ortho-pädische Serienschuhe<br />
mit ausreichend Platz für Fußbettung, weiches Innenfutter und genügend Zehenraum.<br />
7 8<br />
Abb. 7 und 8: Spreizfuß mit Hallux valgus, leichte Hammerzehen, eingewachsene Großzehennägel:<br />
Orthopädische Maßschuhe – hier in sportlicher Ausführung.<br />
u Risikostufe 1a: Diabetes mellitus<br />
ohne Polyneuropathie<br />
(PNP), ohne periphere arterielle<br />
Verschlusskrankheit<br />
(pAVK) und keine oder<br />
nur leichte Fußdeformitäten.<br />
Versorgung: Eine besondere<br />
Schuhversorgung ist hier<br />
nicht erforderlich, jedoch fußgerechtes<br />
Schuhwerk (s. Grafik<br />
rechte Seite). Das heißt,<br />
Schuhe mit verwindungsfester<br />
Sohle, weichem und dehnungsfähigem<br />
Obermaterial,<br />
ohne Innennähte. Im Zehenbereich<br />
sollte das Vorderblatt<br />
aus einem Stück geschnitten<br />
sein. Außerdem sollte der<br />
Schuh möglichst nicht mit einer<br />
Vorderkappe oder nur mit<br />
einer kleinen Schutzkappe<br />
gegen die Zehenspitzen hin<br />
ausgestattet sein.<br />
Ledersohlen <strong>sind</strong> ungeeignet,<br />
da sie den Druck an die <strong>Füße</strong><br />
weitergeben. Dickere PUoder<br />
Poro- und Hartgummisohlen<br />
empfehlen sich, denn<br />
sie absorbieren den Druck.<br />
Die Fersenkappe muss so sitzen,<br />
dass der Fuß beim Abrollen<br />
festen Halt hat. Die Zehen<br />
müssen genügend Raum<br />
haben, sie dürfen auf keinen<br />
Fall zusammengepresst werden.<br />
Am besten eignen sich<br />
Schnürschuhe oder Schuhe<br />
mit Klettverschluss, weil sie<br />
den Fuß durch die individuelle<br />
Schnürung bzw. Einstellungsmöglichkeit<br />
optimal umschließen<br />
(s. Abb. 1 und 2).<br />
u Risikostufe 1b: Diabetes<br />
mellitus ohne Polyneuropathie,<br />
ohne periphere arterielle<br />
Verschlusskrankheit, jedoch<br />
mit Fußdeformitäten<br />
wie Spreizfuß, Hallux valgus,<br />
leichten Hammerzehen<br />
und auch eingewachsenen<br />
Großzehennägeln.<br />
Versorgung: für Einlagen geeignete<br />
Schuhe, orthopädische<br />
Einlagen und Schuhzurichtungen.<br />
14 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Patienten mit Fußdeformitäten<br />
sollten dringend einen<br />
Arzt aufsuchen, damit sie ein<br />
Rezept für Einlagen oder andere<br />
Verbesserungen bekommen<br />
(s. Abb. 3 und 4). Eine<br />
verlängerte Hinterkappe<br />
und ein optimaler Fersenbogen<br />
bieten eine stabile Fersenführung<br />
und sicheren<br />
Halt. Sohlen- und Absatzrolle<br />
unterstützen die Abrollbewegung<br />
und sorgen für einen<br />
sicheren Gang.<br />
u Risikostufe 2a: Diabetes mellitus<br />
mit Polyneuropathie, mit<br />
oder ohne pAVK, keine ausgeprägten<br />
Fußdeformitäten.<br />
Versorgung: Wenn Podologen<br />
Patienten mit Druckstellen<br />
vor sich haben, sollten sie<br />
dringend zu einem Arztbesuch<br />
raten, damit sie ein Rezept<br />
für Einlagen oder andere<br />
Verbesserungen bekommen.<br />
Denn die konsequente<br />
Entlastung der betroffenen<br />
Fußanteile ist die <strong>wichtig</strong>ste<br />
Maßnahme, um (weitere) Läsionen<br />
zu vermeiden.<br />
Eine computergestützte Messung<br />
der Druckverteilung<br />
beim Schuhorthopädietechniker<br />
ergibt zuverlässige Daten,<br />
weil diese im Gehen und<br />
Stehen ermittelt werden. So<br />
erhält man Aufschluss über<br />
schädliche Druckspitzen am<br />
Fuß, was die Optimierung der<br />
orthopädischen Versorgung<br />
unterstützt.<br />
Konfektionierte Schutzschuhe<br />
<strong>sind</strong> bei dieser Risikostufe<br />
angemessen. Kriterien für<br />
solch einen Schuh: genügend<br />
Freiraum für die Zehen, ausreichende<br />
Breite, Fehlen von<br />
Nähten im Vorderschuh, weiches<br />
Leder, herausnehmbare<br />
Fußbettung mit Weichpolsterung<br />
und Reduktion von<br />
Druckspitzen um mindestens<br />
30 Prozent im Metatarsalbereich.<br />
Keine harten Vorderkappen<br />
(s. Abb. 5 und 6).<br />
Obwohl klinisch geprüfte<br />
konfektionierte Schutzschuhe<br />
derzeit von der Leistungspflicht<br />
der Krankenkassen<br />
ausdrücklich ausgenommen<br />
<strong>sind</strong>, wäre ein Großteil der<br />
Patienten mit solchem Schuhwerk<br />
kostengünstig stadiengerecht<br />
zu versorgen.<br />
u Risikostufe 2b: Diabetes mellitus<br />
mit Polyneuropathie, mit<br />
und ohne periphere arterielle<br />
Verschlusskrankheit sowie<br />
mit Fußdeformitäten.<br />
Versorgung: konfektionierter<br />
Schutzschuh soweit geeignet.<br />
Bei entsprechenden Fußdeformitäten<br />
<strong>sind</strong> Schuhzurichtungen<br />
und/oder individuelle<br />
Diabetes-adaptierte<br />
Fußbettungen und gegebenenfalls<br />
orthopädische Maßschuhe<br />
erforderlich (s. Abb.<br />
(Grafik: © Klaus von Wirth, Vorlage: Forschung und Praxis)<br />
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erhöhtem Vorfußdruck, ein breiter Vorfuß ohne Zehenversteifung,<br />
ausreichend Platz, um eine elastische Bettungssohle aufnehmen<br />
zu können, Verzicht auf Innennähte.<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 15<br />
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Im Fokus<br />
7 und 8). Die Schuhe bzw. die<br />
Bettungen müssen regelmäßig<br />
vom Orthopädieschuhmacher<br />
auf ihre Funktionstüchtigkeit<br />
hin überprüft und<br />
gegebenenfalls geändert bzw.<br />
erneuert werden.<br />
9 10<br />
Abb. 9 und 10: Diabetische Osteoarthropathie Typ II: Orthopädische Serienschuhe mit<br />
Brandsohlenanpassung und diabetesadaptierter Fussbettung nach Maß.<br />
11 12<br />
Abb. 11 und 12: Charcot-Fuß mit zentralem Malum perforans, Resektion 1. und 2. Strahl:<br />
Orthopädische Maßschuhe mit einer diabetesadaptierten Fußbettung nach Maß.<br />
13 14<br />
Abb. 13 und 14: Zustand nach Vorfußamputation rechts: Orthopädische Maßschuhe,<br />
rechts mit Stützlasche und Vorfußersatz.<br />
15 16<br />
Abb. 15 und 16: Malum perforans Metatarsale 1: Interimsschuh mit Sohlenversteifung<br />
und diabetesadaptierter Fußbettung. Sofortversorgung zur Erhaltung der Mobilität.<br />
u Risikostufe 3: Diabetes mellitus<br />
mit PNP, mit und ohne<br />
pAVK, Fußdeformitäten und<br />
Zustand nach einem Ulkus.<br />
Versorgung: konfektionierter<br />
Schutzschuh oder orthopädischer<br />
Maßschuh (s. Abb.<br />
9 und 10).<br />
u Risikostufe 4: Diabetes mellitus<br />
mit Polyneuropathie,<br />
mit oder ohne periphere arterielle<br />
Verschlusskrankheit<br />
und erheblichen Fußdeformitäten<br />
wie Osteoarthropathie<br />
oder Charcot-Fuß.<br />
Versorgung: Knöchelübergreifende<br />
orthopädische Maßschuhe,<br />
Orthesen, Innenschuhe<br />
nach Maß (s. Abb. 11<br />
und 12). Entlastungsorthesen<br />
haben eine entlastende,<br />
funktionssichernde und korrigierende<br />
Funktion. Sie werden<br />
nach Gipsabdruck in orthopädieschuhtechnischen<br />
Werkstätten angefertigt.<br />
u Risikostufe 5: Diabetes mellitus<br />
mit Polyneuropathie,<br />
mit und ohne pAVK, Zustand<br />
nach (Teil-)Amputationen.<br />
Versorgung: Knöchelübergreifende<br />
orthopädische Serien-<br />
oder Maßschuhe mit<br />
Stützlasche und Vorfußersatz.<br />
Herstellung nach Formabdruck<br />
und mit individuell<br />
gefertigten Leisten. Eine integrierte<br />
diabetesadaptierte<br />
Fußbettung immer für beide<br />
<strong>Füße</strong> (s. Abb. 13 und 14).<br />
u Risikostufe 6: Diabetes mellitus<br />
mit Polyneuropathie, mit<br />
und ohne pAVK, Vorliegen<br />
eines akuten Ulkus oder ischämischer<br />
Nekrose/Gangrän.<br />
Versorgung: Spezialschuh<br />
(Interimsschuh) mit versteifter<br />
Sohle und Klettverschlüssen<br />
(bieten entsprechenden<br />
Platz für Verbände). Nach<br />
Abheilung <strong>sind</strong> konfektionierte<br />
Schutzschuhe oder orthopädische<br />
Maßschuhe mit<br />
16 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Im Fokus<br />
diabetesadaptierter Fußbettung<br />
möglich. Bei plantaren<br />
Ulzera werden Entlastungsschuhe<br />
und Entlastungsorthesen<br />
erforderlich; bei nichtplantaren<br />
Ulzera kommen<br />
Verbandschuhe zum Einsatz<br />
(s. Abb. 15 und 16).<br />
Die Kosten<br />
Industriell vorgefertigte konfektionierte<br />
Spezialschuhe<br />
kosten zirka 200 Euro. Der<br />
Preis für handgefertigte orthopädische<br />
Maßschuhe<br />
kann bei bis zu 900 Euro liegen.<br />
Krankenkassen zahlen<br />
orthopädische oder auch<br />
diabetische Schutzschuhe<br />
nur in bestimmten Fällen,<br />
beispielsweise wenn das<br />
DFS bereits fortgeschritten<br />
ist. Haben die Patienten die<br />
ärztliche Verordnung einer<br />
Schwerpunktpraxis, beträgt<br />
der Eigenanteil 76 Euro.<br />
Eine orthopädische Schuhzurichtung<br />
eignet sich nur für<br />
die Behandlung leichterer<br />
Krankheitsbilder und kann<br />
nicht die orthopädische Maßversorgung<br />
ersetzen. Bei Amputationen<br />
im Zehen- und<br />
Vorfußbereich reicht aber häufig<br />
eine exakt angepasste Einlage<br />
im Schuh, die den fehlenden<br />
Teil des Fußes ausgleicht.<br />
War hingegen eine Amputation<br />
des gesamten Fußes erforderlich,<br />
wird eine Prothese<br />
angefertigt, an die sich wiederum<br />
orthopädietechnisch<br />
ein Schuh anpassen lässt.<br />
Trotz einer speziellen Schuhversorgung<br />
kann es dennoch<br />
erneut zu Läsionen kommen.<br />
Gründe hierfür <strong>sind</strong>, dass Patienten<br />
gelegentliche normale<br />
Schuhe tragen (in etwa einem<br />
Viertel der Fälle) oder dass<br />
ein Missverhältnis zwischen<br />
Fußform und Maßschuh bei<br />
Vorliegen ausgeprägter Deformitäten<br />
besteht (ebenfalls<br />
etwa bei einem Viertel der Fälle).<br />
Zudem können harte Vorderkappen<br />
die Ursache sein.<br />
Trotz weitreichender Kenntnisse,<br />
bewährter Materialien<br />
und bester Verarbeitung lassen<br />
sich bei Patienten Rezidive<br />
nicht immer vermeiden.<br />
Das liegt zu einem nicht geringen<br />
Prozentsatz an der<br />
unzureichenden Akzeptanz<br />
des orthopädischen Schuhwerks<br />
und einer dadurch mangelnden<br />
Compliance seitens<br />
der Patienten. Soweit es möglich<br />
ist, sollten sie deshalb in<br />
die Farbauswahl und Gestaltung<br />
der Schuhe mit einbezogen<br />
werden.<br />
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Für die Praxis<br />
Hühneraugen – ein schmerzhaftes Problem/Teil I:<br />
Clavi-Arten und<br />
ihre Ausprägungen<br />
Von Elvi Foss, Podologin, Wundtherapeutin WaCert, Wadern<br />
Die Entstehung von Clavi ist ebenso einfach wie<br />
nachvollziehbar: Druck und Reibung an einer<br />
Stelle rufen eine Abwehrreaktion der Haut hervor.<br />
Diese produziert zum Schutz zusätzliche<br />
Hornzellen, welche sich auch in der Tiefe verdichten<br />
und damit wiederum Druck ausüben. Die<br />
Ausprägung von Clavi ist dabei von verschiedenen<br />
Faktoren abhängig. Im Folgenden wird auf<br />
die unterschiedlichen Arten der Hühneraugen<br />
und ihr Erscheinungsbild eingegangen.<br />
(Alle Fotos: © Elvi Eoss; Grafik: © Klaus von Wirth)<br />
Oberhaut<br />
(Epidermis)<br />
Lederhaut<br />
(Cutis)<br />
Unterhaut<br />
(Subcutis)<br />
Belastung entgegenzuwirken.<br />
Die nun übermäßig produzierten<br />
Hornzellen können allerdings<br />
nicht in ausreichender<br />
Menge nach oben hin abwandern,<br />
weshalb sie sich im<br />
Hautgewebe zusammenballen.<br />
Je nach Art des Clavus<br />
entsteht nun entweder ein<br />
Hornkern bzw. -keil oder eine<br />
formlose Hornmasse. Abhängig<br />
auch von der Lokalisation<br />
des Clavus und der damit verbundenen<br />
Hautfeuchtigkeit,<br />
ist die Hornmasse hart oder<br />
weich.<br />
Durch weiterhin anhaltende<br />
Belastung drücken die Hornzellen<br />
immer weiter in die tiefer<br />
liegende, nervenreiche Lederhaut<br />
hinein. In Folge des<br />
Druckes verändern sich hier<br />
unter Umständen die Papillen.<br />
So können sie vergrößert,<br />
flachgedrückt oder anderweitig<br />
deformiert werden. Zudem<br />
verdichten sich die kollagenen<br />
Fasern der Lederhaut.<br />
In manchen Fällen kann der<br />
Hornkeil eines Clavus wie ein<br />
Dorn bis auf den Knochen reichen.<br />
Dies verursacht eine Reizung<br />
der Knochenhaut (Pe-<br />
Talgdrüse<br />
Haarbalgmuskel<br />
Knochenhaut<br />
(Periost)<br />
Schwiele<br />
Haar<br />
Arterie<br />
Bei Hühneraugen handelt<br />
es sich um punktuelle,<br />
begrenzte Hyperkeratosen,<br />
welche durch anhaltenden<br />
starken Druck zusammen<br />
mit Reibung entstehen. Durch<br />
eine vermehrte Hornzellproduktion<br />
versucht die Haut in<br />
der Tiefe der Epidermis der<br />
äußeres Hühnerauge<br />
Vene<br />
Nerven<br />
weicher Dorn<br />
des Hühnerauges<br />
Papillenschicht<br />
harter Dorn<br />
des Hühnerauges<br />
Schweißdrüse<br />
Clavus durus mit Ausprägung eines hornartigen Gebildes.<br />
riost), was extrem starke<br />
Schmerzen hervorruft.<br />
Verschiedene<br />
Erscheinungsbilder<br />
Das Erscheinungsbild der verschiedenen<br />
Clavi hat mit der<br />
Lokalisation und Dauer des<br />
Druckes sowie der Hautfeuchtigkeit<br />
zu tun. Folgende Arten<br />
von Hühneraugen werden unterschieden:<br />
u hartes Hühnerauge – Clavus<br />
durus/Cd<br />
u weiches Hühnerauge – Clavus<br />
mollis/Cm<br />
u Hühnerauge mit Kapillargefäßen<br />
– Clavus vaskularis/Cv<br />
u Hühnerauge mit Gefäßbeteiligung<br />
– Clavus neurovaskularis/Cnv<br />
u verhorntes, flächiges Hühnerauge<br />
– Clavus neurofibrosus/<br />
Cnf<br />
u weiches, beerenartiges Hühnerauge<br />
– Clavus papillaris/<br />
Cp<br />
u Hühnerauge unter der Nagelplatte<br />
– subungualer Clavus/Cs<br />
u kernartige Verhornungsstörung<br />
– Clavus miliaris/Cmil<br />
18 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Für die Praxis<br />
Die Ausprägungen können<br />
sich auch überlagern, so dass<br />
zum Beispiel in einem weichen<br />
Clavus unter Umständen auch<br />
ein harter Clavus sitzt.<br />
Clavus durus<br />
auch, dass sämtliche Randwallverhornungen<br />
abgetragen<br />
werden, da diese ansonsten<br />
Druck auf das nun ungeschützte<br />
Gewebe ausüben<br />
können. Hat man das kegelförmige<br />
Hühnerauge vollstän-<br />
dig entfernt, zeigt sich darunter<br />
die letzte, nicht verhornende<br />
Schicht der Epidermis. Wird<br />
dieses rötliche Häutchen beim<br />
Entfernen des Clavus versehentlich<br />
verletzt, kommt es zu<br />
einer starken Blutung.<br />
Das harte Hühnerauge entsteht<br />
an druckbelasteten Stellen<br />
wie etwa bei Hammerzehen<br />
dorsal auf den Zehengelenken<br />
(Abb. 1), an den Apex<br />
(Zehenkuppen) sowie plantar<br />
über Gelenken. <strong>Auch</strong> kann es<br />
sich unter der Nagelplatte oder<br />
im Sulcus bilden.<br />
Wie der Name es sagt, hat der<br />
Clavus durus (lat. für „hart“)<br />
einen Kern aus fester Hornmasse.<br />
Dieser ist in der Regel<br />
rund; er kann aber auch die<br />
Form eines Kranzes haben.<br />
Typisch ist der Druck des Kernes<br />
in die Tiefe des Gewebes,<br />
wodurch ein Druckschmerz<br />
von oben entsteht. Hier <strong>sind</strong><br />
die Hornmassen unter Umständen<br />
beträchtlich, was zusätzlich<br />
Schmerzen auslöst.<br />
Vor allem dorsale harte Clavi<br />
können sich entzünden, insbesondere<br />
dann, wenn sich unter<br />
dem Hornhautkern Sekret<br />
bildet (Abb. 2). Da dieses keine<br />
Möglichkeit hat abzufließen,<br />
<strong>sind</strong> immer tiefer liegende<br />
Gewebestrukturen von der<br />
Entzündung betroffen (Abb. 3<br />
und 4), wodurch die Schmerzen<br />
zunehmen.<br />
<strong>Auch</strong> besteht die Gefahr, dass<br />
die Gelenkkapsel in Mitleidenschaft<br />
gezogen wird. Denn<br />
über den Zehengelenken besteht<br />
wenig schützendes Gewebe.<br />
Im Fall einer Entzündung<br />
des Schleimbeutels (Bursitis),<br />
der Gelenkhaut oder des<br />
Gelenkes, <strong>sind</strong> die dadurch<br />
verursachten Schmerzen in der<br />
Regel stärker als das Hühnerauge<br />
selbst. Solche Clavi sollten<br />
immer von einem Arzt angesehen<br />
werden. Bei längerem<br />
Bestehen und einer stärkeren<br />
Entzündung ist ein Röntgenbild<br />
angezeigt.<br />
Bei der Abtragung der Hornhaut<br />
eines Clavus durus, der<br />
über einem Gelenk liegt, muss<br />
man extrem vorsichtig arbeiten,<br />
um nicht aus Versehen die<br />
Gelenkkapsel zu eröffnen.<br />
Wichtig ist bei der Behandlung<br />
1<br />
Abb. 1: Clavus durus dorsal an einer Hammerzehe<br />
nach Entfernen des Deckelchens. Man sieht zudem<br />
die Vergröberung der Hautstruktur mit einer<br />
Ausprägung des Strateum corneum. Dies deutet<br />
auf extreme chronische Druckbelastung hin.<br />
3 4<br />
2<br />
Abb. 2: Typischer Clavus durus. Der harte Kern ist<br />
sichtbar ebenso wie eine Entzündung des Zehengliedes.<br />
In einem solchen Fall könnte sich beim<br />
Abtragen Entzündungssekret entleeren. Daher ist<br />
besondere hygienische Vorsorge bezüglich Desinfektion<br />
und Sterilität erforderlich.<br />
Abb. 3 und 4: Nach dem Entfernen des Hornhautkerns zeigt sich bei diesem Clavus durus eine Wundhöhle<br />
(man sieht hier Prontoman-Schaum ohne Alkohol als Hornhauterweicher und Dekontaminationsmittel).<br />
Nach Abtragen der restlichen Hornhaut und Säubern des Gewebes wurde ein tief hinabgehender<br />
Hautdefekt sichtbar. In einem solchen Fall ist es <strong>wichtig</strong>, den Patienten an einen Arzt zu verweisen.<br />
5 6<br />
Abb. 5: Ob es sich um ein hartes Hühnerauge oder eine Dornwarze handelt, lässt sich nicht immer auf<br />
den ersten Blick erkennen. Der Schmerz ist bei beiden Störungen vor der Behandlung gleich, nach dem<br />
Abtragen eines Clavus besteht dieser allerdings eher nicht mehr, während bei Dornwarzen die Schmerzhaftigkeit<br />
erhalten bleibt. Es können aber auch Dornwarzen gemeinsam mit einem Clavus durus vorliegen<br />
wie bei dem hier abgebildeten Foto.<br />
Abb. 6: Unter dem Mikroskop sehen die Hornhautmassen sehr strukturiert aus. In der Mitte ist deutlich<br />
das Zentrum des Kerns zu sehen. Solche Kerne können extrem hart werden und die Hautstruktur nachhaltig<br />
verändern.<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 19
Für die Praxis<br />
Clavus mollis<br />
7<br />
Abb. 7: Klassischer Cm mit weißlicher Mazeration.<br />
Deutlich ist der Eindruck am Zehengewebe als Zeichen<br />
der Enge zwischen D4 und 5 erkennbar.<br />
9 10<br />
Abb. 9: Besonders bei einem Clavus mollis muss<br />
man immer auch die Gegenseite beachten. Denn<br />
ein solches Hühnerauge kommt selten allein. Langfristig<br />
helfen hier nur Zehentrenner.<br />
11 12<br />
13 14<br />
8<br />
Abb. 8: Oberflächlicher Clavus mollis nach Abtragung<br />
der Verhornung.<br />
Abb. 10: Dieser Clavus mollis hat bereits Hornmassen<br />
produziert, welche teilweise fest verbacken<br />
<strong>sind</strong>. Am Grund des Zehenzwischenraums<br />
sieht man auch aufgeweichte Areale, der Nagel<br />
ist ebenso verhornt, aufgeweicht und verdickt.<br />
Abb. 11 und 12: Clavus mollis mit einem Clavus-durus-Kern. Der weißliche Deckel muss abgetragen<br />
und der Kern soweit wie möglich unblutig entfernt werden. Rechts in der Nahaufnahme sieht man die<br />
aufgeweichte Hautstruktur, die sich deutlich von der gesunden Haut abgrenzt.<br />
Eintrittsstelle<br />
der Keime<br />
Abb. 13: Entzündetes Cm. Im Zusammenhang mit einem DFS wäre hier ein Arztkontakt angesagt.<br />
Abb. 14: Clavus mollis am Zehengrund. Bei diesem Patienten entwickelte sich ein Erysipel.<br />
Das weiche Hühnerauge entsteht<br />
immer durch Reibung<br />
und Feuchtigkeit. Daher ist seine<br />
Lokalisation im Zehenzwischenbereich,<br />
bevorzugt zwischen<br />
D 4 und 5 (Abb. 7 und<br />
8), im unteren Interdigitalbereich<br />
am Übergang zur Fußsohle<br />
oder am Grund des Zehenzwischenraums<br />
(Abb. 9).<br />
Wichtig ist immer auch, bei der<br />
Untersuchung die Gegen-seite<br />
des Clavus mollis zu beachten.<br />
Denn – wenn auch selten –<br />
kann sich an der gegenüberliegenden<br />
Seite der Zehe ebenfalls<br />
ein Cm entwickeln.<br />
Aufgrund der bestehenden<br />
Hautfeuchtigkeit ist der (flache)<br />
Hornhautkern weich.<br />
Zudem zeigt sich ein durch<br />
Mazeration (Aufweichung)<br />
verursachter weißlicher Rand<br />
(Abb. 10). In manchen Fällen<br />
kann der Clavus mollis zusammen<br />
mit einem Clavus durus<br />
auftreten (Abb. 11 und 12).<br />
Zunächst schmerzt das weiche<br />
Hühnerauge nicht, da hier kein<br />
direkter Druck entsteht. Erst<br />
wenn eine Entzündung und<br />
ein Gewebedefekt entstehen,<br />
wird diese Stelle vom Patienten<br />
durch einen brennenden,<br />
reibenden Schmerz wahrgenommen.<br />
Im Fall eines Clavus mollis besteht<br />
immer auch das Risiko,<br />
dass der Hornhautkern durch<br />
die Mazeration noch tiefer in<br />
die Haut eindringt. Dadurch<br />
kann eine schmerzhafte Entzündung<br />
entstehen (Abb 13<br />
und 14). Das umgehende Gewebe<br />
zeigt sich dann rötlich<br />
verändert.<br />
Bei der Therapie eines Cm<br />
kommt es darauf an, das Gewebe<br />
trocken zu halten und<br />
die Reibungsflächen zu trennen.<br />
Daher können im Akutstadium<br />
Hydrokolloid-Pflaster,<br />
Schutzstreifen mit Fleecy-Web<br />
oder auch nur Zehentrenner<br />
helfen. Dies entscheidet sich<br />
nach Ausmaß und Tiefe der Läsion.<br />
Grundsätzlich ist zu beachten,<br />
dass – je aufgeweichter und<br />
tiefer die Läsion ist – um so<br />
mehr Schutzverband benötigt<br />
wird. Gelhaltige Druckschutzmittel<br />
oder solche aus Gum-<br />
20 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Für die Praxis<br />
mimaterial <strong>sind</strong> hier nicht angezeigt.<br />
Diese können erst<br />
dann zur Verhinderung eines<br />
Rezidivs eingesetzt werden,<br />
wenn die Läsion abgeheilt ist.<br />
Clavus vascularis<br />
Der Cv tritt bevorzugt an den<br />
Zehenkuppen auf, kann aber<br />
an allen besonders belasteten<br />
Stellen des Fußes vorkommen<br />
(Abb. 15–17). Typisch ist, dass<br />
Kapillargefäße eingedrungen<br />
<strong>sind</strong>, die nicht mehr blutführend<br />
in ihren Enden <strong>sind</strong>. Die<br />
feinen Blutgefäße können jedoch<br />
unter Umständen auf<br />
Druck hin Blut exprimieren.<br />
Die Kapillaren zeigen sich<br />
durch ihr geronnenes Blut in<br />
kleinen dunklen Punkten spätestens<br />
dann, wenn die obere<br />
Hornschicht des Clavus abgetragen<br />
ist.<br />
Typisch für den Clavus vascularis<br />
ist die Seitendruckempfindlichkeit,<br />
die auch<br />
nach Entfernen des Hühnerauges<br />
bestehen bleibt. Zusammen<br />
mit einem Clavus<br />
vascularis kann auch ein Clavus<br />
neurofibrosus oder ein<br />
Clavus neurovascularis auftreten.<br />
15<br />
In seiner flächigen Ausbildung<br />
zeigt sich ein Kern, bei dem es<br />
manchmal zu einer Einblutung<br />
gekommen ist. <strong>Auch</strong> besteht<br />
hier eine starke Schmerzhaftigkeit<br />
auf seitlichen Druck.<br />
Denn ebenso wie der Cnv <strong>sind</strong><br />
die Hornmassen dieses Hühnerauges<br />
mit der Lederhaut<br />
verbunden, weshalb das Cnf<br />
Kapillaren und Nervenendigungen<br />
enthält. Darüber hinaus<br />
ist es von faserreichem Bindegewebe<br />
durchzogen und die<br />
Papillenleiste ist hypertrophiert<br />
(Abb. 20).<br />
Der Clavus neurofibrosus ist<br />
von einer Warze sowie einer<br />
Schwiele abzugrenzen. So<br />
schmerzen Cnf oft auch noch<br />
nach ihrem Abtragen. Da bei<br />
Schwielenbildung hingegen<br />
die Papillen meist nicht betroffen<br />
<strong>sind</strong>, verschwindet hier<br />
der Schmerz nach Entfernung<br />
der Hyperkeratose.<br />
Abb. 15 und 16: Bei diesem Clavus vascularis ist ebenfallls eine Einblutung unter der Hornhaut sichtbar.<br />
In solch einem Fall kann auch immer eine Wunde zum Vorschein treten.<br />
16<br />
Clavus neurovascularis<br />
Der Clavus neurovascularis<br />
tritt bevorzugt an den Apex<br />
und phalangealen Gelenken<br />
auf. Er reicht mit seinem Hornkern,<br />
der nicht durchgängig<br />
fest ist, ebenfalls weit in die<br />
Tiefe und hat damit Verbindung<br />
zur Lederhaut. <strong>Auch</strong> ist<br />
der Cnv mit dem umliegenden<br />
Gewebe durchzogen,<br />
weshalb er Kapillaren und<br />
Nervenendigungen enthält.<br />
Deshalb ist auch dieses Hühnerauge<br />
stark schmerzhaft.<br />
17 18<br />
Abb. 17: Typische Stelle für einen Clavus vascularis.<br />
Die Gefäßbeteiligung ist deutlich zu sehen.<br />
Abb. 18: Hier war der Ursprung ein Clavus neurovascularis.<br />
Dieser artete durch fälschliche Feuchtbehandlung<br />
in ein Ulkus aus. – Bei Hühneraugen<br />
sollte die zerstörte Haut nicht durch Nässe noch<br />
zusätzlich mazeriert werden.<br />
Clavus neurofibrosus<br />
Dieses Hühnerauge ist besonders<br />
großflächig und hart<br />
(Abb. 19) und erinnert an einen<br />
Clavus neurovascularis.<br />
Er zeigt sich überwiegend an<br />
den Metatarsalgelenken sowie<br />
den Phalangealgelenken,<br />
meist von D 1 oder auch von<br />
5. An anderen Stellen tritt er<br />
nur selten auf.<br />
19 20<br />
Abb. 19: Clavus neurofibrosus mit seinem harten<br />
Kern. Ein solcher Befund ist von einer Druckschwiele<br />
abzugrenzen. Deutlich zu sehen <strong>sind</strong> die hypertrophierten<br />
Papillen.<br />
Abb. 20: Dieser Clavus neurofibrosus zeigt eine<br />
deutliche Vergröberung der Hautleiste. Als Nebenbefund<br />
besteht hier auch ein Clavus vascularis.<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 21
Für die Praxis<br />
21 22<br />
Abb. 21: Typischer Clavus papillaris, der auf den<br />
ersten Blick oftmals mit einem Clavus durus verwechselt<br />
werden kann.<br />
Abb. 22: Bei einem subungualen Clavus ist immer<br />
auch ein Melanom in Betracht zu ziehen. Wenn<br />
keine eindeutige Enstehungssituation geklärt ist,<br />
sollte hier unbedingt ein Arztbesuch erfolgen.<br />
23<br />
24<br />
Abb. 23 und 24: Clavus miliaris. Werden die hirsekornartigen Verhornungen lange in die Fußsohle eingetreten,<br />
können sie eine gewisse Tiefe erreichen. Dann lösen sie auch ein Schmerzgefühl aus. Die<br />
abgetragenen Cmil werden als „Straße“ sichtbar.<br />
Clavus papillaris<br />
Bei diesem Clavus handelt es<br />
sich um das schmerzhafteste<br />
aller Hühneraugen – auch bei<br />
seiner Entferung. Zudem ist<br />
Wann zum Arzt?<br />
Besteht ein Clavus, sollte der Patient einen Arzt konsultieren<br />
wenn:<br />
v sich bei der Entfernung des Clavus unerwartet ein<br />
Abszess oder eine Eiterung zeigt. In diesem Fall ist<br />
das Hautareal zu desinfizieren und verbinden und der<br />
Patient umgehend an seinen Hausarzt zu verweisen.<br />
Wichtig ist es zudem, sich am folgenden Tag bei dem<br />
Patienten zu erkundigen, wie es ihm geht. All dies<br />
ist in den Patientenunterlagen zu vermerken.<br />
v er an einer Durchblutungsstörung der Beine oder einer<br />
Gerinnungsstörung leidet.<br />
v<br />
eine Marcumar (Gerinnungshemmer)-Therapie besteht.<br />
v die Beschwerden trotz Behandlung anhalten.<br />
v eine Ulzeration besteht, vor allem, wenn diese nicht<br />
abheilt und/oder ein DFS vorliegt.<br />
v eine andere mögliche Ursache sich nicht ausschließen<br />
lässt.<br />
v eine chirurgische Entfernung des Hühnerauges erforderlich<br />
ist.<br />
der Cp besonders therapieresistent,<br />
und er hat eine hohe<br />
Rezidivrate. Nach seiner Abtragung<br />
bleibt eine Empfindlichkeit<br />
auf seitlichen Druck<br />
bestehen (der seitliche Druckschmerz<br />
kommt übrigens beim<br />
Cd nicht vor).<br />
Der Clavus papillaris (Abb. 21)<br />
tritt an den Zehenkuppen, den<br />
Streckseiten der Zehen sowie<br />
plantar auf. <strong>Auch</strong> wenn der<br />
Clavus papillaris optisch zunächst<br />
an einen Clavus durus<br />
erinnert, unterscheidet er sich<br />
von diesem durch zwei wesentliche<br />
Merkmale: 1. Sein<br />
Kern ist von einem scharf umrissenen<br />
Rand umgeben, der<br />
zudem mazeriert sein kann.<br />
2. Unter der verhornten oberen<br />
Schicht liegen in der Tiefe<br />
beerenförmige Infiltrate in<br />
einer weichen Umgebung.<br />
<strong>Auch</strong> ist der Hornhautkern in<br />
seinem tiefer liegenden Teil im<br />
Gegensatz zum Clavus durus<br />
deutlich weicher.<br />
Da die Papillenschicht beim<br />
Cp hypertrophiert, entsteht ei-<br />
ne uneinheitlich tiefe Verhornung.<br />
Hierdurch ist der Clavus<br />
papillaris schlecht mechanisch<br />
abtragbar. Zudem müssen<br />
auch die beerenförmigen<br />
Infiltrate restlos entfernt werden,<br />
um ein Rezidiv zu verhindern.<br />
Aus diesen Gründen<br />
muss eine chemische Behandlung<br />
erfolgen.<br />
Subungualer Clavus<br />
Dieser stark schmerzhafte Clavus<br />
durus zeigt sich meist im<br />
vorderen Drittel unter der Nagelplatte<br />
(Abb. 22); es kann<br />
aber auch der Nagelfalz betroffen<br />
sein. Da sich in der Nagelmatrix<br />
zahlreiche Blutgefäße<br />
befinden, kommt es häufig<br />
zu Einblutungen, die sich<br />
als dunkle Verfärbung unter<br />
dem Nagel zeigen.<br />
Clavus miliaris<br />
Im eigentlichen Sinn handelt<br />
es sich bei einem Clavus miliaris<br />
nicht um einen „echten“<br />
22 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Für die Praxis<br />
Clavus, da dieser weder durch<br />
Druck noch Reibung entsteht,<br />
sondern um eine uneinheitliche<br />
Verhornungsstörung. Diese<br />
kann den gesamten plantaren<br />
Fuß, also auch die Seiten<br />
betreffen, oder an den Zehenkuppen<br />
vorkommen. Typisch<br />
<strong>sind</strong> zudem Entstehungsorte,<br />
die nicht direkt Druck oder Reibung<br />
unterliegen, so etwa am<br />
Fußgewölbe.<br />
Die flachen punktförmigen<br />
Verhornungen erinnern an<br />
kleine, isolierte Hirsekörner.<br />
Schmerzen bereitet der Clavus<br />
miliaris erst bei einer gewissen<br />
Größe und an ungelegenen<br />
Stellen. Typischerweise<br />
erinnert der Schmerz an<br />
kleine Steinchen im Schuh.<br />
Therapeutisch stellt der Clavus<br />
miliaris keine speziellen<br />
Anforderungen, und eine Ätzbehandlung<br />
ist nicht indiziert;<br />
allein schon wegen der großen<br />
Anzahl, in der die Verhornungen<br />
auftreten können.<br />
Nach dem Entfernen sieht man<br />
auch, dass die Hautschicht darunter<br />
keine Strukturstö-rungen<br />
aufweist, wie bei anderen<br />
Clavi.<br />
Nützlich ist ein regelmäßiges<br />
Abfeilen der verhornten Oberflächen.<br />
Oft lassen sich die Verhornungen<br />
nach einem Bad mit<br />
den Fingern vom Patienten<br />
selbst entfernen.<br />
Die Ursache für die Entstehung<br />
des Clavus miliaris ist nicht geklärt.<br />
Oftmals haben die Betroffenen<br />
eine trockene Haut<br />
sowie eine anlagebedingte<br />
Verhornungsstörung. Als Pflegeprodukte<br />
empfehlen sich<br />
deshalb Präparate mit eher fettenden<br />
Inhalten und auch<br />
Harnstoff.<br />
Lesen Sie im zweiten Teil alles<br />
Grundsätzliche zur Behandlung<br />
von Clavi und welche Substanzen<br />
dabei zur Anwendung<br />
kommen.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Elvi Foss<br />
Podologin<br />
Kräwigstr. 8–10<br />
66687 Wadern<br />
Telefon (0 68 71) 83 14<br />
E-Mail degezet@aol.com<br />
Clavus-bedingtes Ulkus<br />
Der Übergang von einem Clavus zu einem Ulkus kann fließend sein und kann schnell und plötzlich<br />
auftreten; zum Beispiel, wenn sich der Druck verstärkt oder eine fehlerhafte feuchte Wundbehandlung<br />
erfolgt, welche zu einer zusätzlichen Aufweichung der Haut und damit zum Defekt<br />
der Hautbarriere führen.<br />
25 26<br />
Abb. 25 und 26: Blutiges verhorntes Clavus-Ulkus. Die Druckbelastung ist auch am Nagel zu sehen.<br />
Das rechte Foto zeigt den Befund nach dem ersten Abtragen.<br />
27 28<br />
Abb. 27 und 28: Hierbei könnte es sich um einen Clavus neurovascularis handeln; es besteht aber auch<br />
die Möglichkeit eines beginnenden Malum perforans. Nach Abtragen der Verhornung wird eine kleine<br />
Wundstelle sichtbar. Diese ist antiseptisch zu behandeln. Eine gründliche Entstehungsanamnese ist bei<br />
solch einem Befund <strong>wichtig</strong>. Bei entsprechender Anamnese ist der Patient einem Arzt zuzuweisen. Zudem<br />
ist hier eine adäquate Einlagenversorgung angezeigt.<br />
29 30<br />
31<br />
Abb. 29–31: Deutliches Clavus-Ulkus. Ursache ist<br />
hier ein Superductus, der D 3 ständig nach unten<br />
drückt. Nach Abtragen der Verhornung und Säuberung<br />
wird eine tiefe Wundhöhle sichtbar. Hier ist<br />
eine Sondierung der Tiefe der Läsion ratsam.<br />
In einem solchen Fall muss ein Arztkontakt hergestellt<br />
werden. Unter Umständen ist bei einem entsprechenden<br />
Befund eine Röntgenaufnahme der<br />
Zehe erforderlich, um abzuklären, ob eine Knochenbeteiligung<br />
besteht.<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 23
Journal<br />
Heil- und Schönheitsmittel mit betörendem Duft:<br />
Rosenöl – für Haut<br />
und Seele<br />
Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />
Schon in der Antike schätzte man das Öl der<br />
Rose als Heil- und Schönheitsmittel. Heute wird<br />
seine heilende und pflegende Wirkung zunehmend<br />
wiederentdeckt. Das gilt auch für Produkte<br />
zur täglichen Fußpflege sowie zur exklusiven<br />
Wellnesspflege der <strong>Füße</strong>. Grund genug, das ätherische<br />
Öl der Rose zur Pflege der Haut, für die<br />
Gesundheit, ebenso wie seine Bedeutung für die<br />
Seele, einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.<br />
Unzählige Lieder, Gedichte,<br />
Verse und Märchen<br />
ranken sich um<br />
die Rose. Sie beeinflusste Malerei,<br />
Bildhauerei und sogar<br />
die Architektur. Man denke<br />
nur an die Fenster-Rose, die<br />
unter dem Giebel an der Portalseite<br />
vieler christlicher Kirchen<br />
zu sehen ist. Rosen gaben<br />
aber auch dem Rosenkranz sei-<br />
nen Namen. Denn ursprünglich<br />
wurden die Perlen aus Rosenblütenblättern<br />
hergestellt,<br />
die zuerst zermahlen wurden,<br />
um dann aus dem getrockneten<br />
Brei die Rosenkranzkügelchen<br />
zu formen.<br />
Im antiken Griechenland soll<br />
die Dichterin Sappho (um 630<br />
v. Chr.) der Rose den Namen<br />
„Königin der Blumen“ verliehen<br />
haben – ein Ausdruck, der<br />
über die Jahrtausende bis heute<br />
überdauert hat.<br />
Symbolreiches Gewächs<br />
<strong>Auch</strong> die Ursprünge der Symbolsprache<br />
der Rose lassen sich<br />
bis zum griechischen Mythos<br />
der Aphrodite zurückverfolgen.<br />
So wird die Symbolik der<br />
weißen wie der roten Rose der<br />
Liebesgöttin zugeschrieben.<br />
Danach verwandelten sich die<br />
weißen Schaumkronen der Wellen,<br />
als Aphrodite dem Meer<br />
entstieg, in weiße Rosen als<br />
Symbol für reine, unschuldige<br />
Liebe und Treue. Doch mit<br />
der treuen Liebe nahm es die<br />
Liebesgöttin offenbar nicht so<br />
genau. Obwohl verheiratet mit<br />
Hepheistos, dem Gott des Feuers<br />
und der Schmiedekunst,<br />
betrog sie diesen ständig mit<br />
Sterblichen und Unsterblichen.<br />
Leidenschaftlich und andauernd<br />
war die Liebesbeziehung<br />
zum Kriegsgott Ares, was<br />
Aphrodite allerdings nicht davon<br />
abhielt, sich in den schönen<br />
Jüngling Adonis zu verlieben.<br />
Ares war jedoch so eifersüchtig,<br />
dass er in der Gestalt<br />
eines Ebers seinen Rivalen<br />
auf der Jagd zerriss. Als<br />
Aphrodite zu ihrem sterbenden<br />
Geliebten eilte, wurde sie<br />
durch Rosendornen an den<br />
<strong>Füße</strong>n so stark verletzt, dass<br />
sie blutete. Getränkt vom Blut<br />
färbten sich die bisher weißen<br />
Rosen rot.<br />
Blume der Reichen<br />
und Mächtigen<br />
(Foto: © Marina Lohrbach - Fotolia.com)<br />
Neben dem Destillat ist Rosenöl auch als „Rosenabsolue” erhältlich, das man mittels Lösungsmittel<br />
extrahiert. Für die Gewinnung von Absolue werden sowohl die Blüten der Rosa<br />
damascena als auch der Rosa centifolia verwendet. Der Duft des Absolues ist süßer, lieblicher<br />
als der des Rosendestillats, und er erinnert stärker an den Duft von frischen Rosenblüten.<br />
Dafür verantwortlich ist der hohe Anteil an Phenyläthanol. Dieser Alkohol sorgt nicht nur<br />
für das Aroma, er wirkt auch ausgleichend und harmonisierend, schmerzstillend sowie zellerneuend<br />
und entzündungshemmend. Rosenabsolue kommt aus Frankreich, Marokko,<br />
Bulgarien sowie der Türkei und sollte als „rückstandsfrei“ deklariert sein.<br />
Äußerst verschwenderisch gingen<br />
die alten Griechen und<br />
Römer mit den duftenden Blüten<br />
des Rosenstrauchs um. So<br />
schmückten sie Tempel und<br />
Götterstatuen mit Rosen, brachten<br />
den Göttern diese als Opfer<br />
dar und brauchten Unmengen<br />
an Rosenblüten für religiöse<br />
Zeremonien sowie Festivitäten<br />
und Veranstaltungen<br />
aller Art. Allein vier Millionen<br />
Sesterzen soll zum Beispiel der<br />
Rosenschmuck bei dem Gastmahl<br />
eines Freundes von Kaiser<br />
Nero gekostet haben. Rosen<br />
waren im alten Rom ein<br />
24 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Journal<br />
allgegenwärtiges Statussymbol.<br />
Schon damals wurde gewerbsmäßig<br />
Rosenanbau betrieben. Ein<br />
<strong>wichtig</strong>es Zentrum des römischen<br />
Rosenanbaus war beispielsweise<br />
das heutige Palestrina, ein kleines<br />
Städtchen südöstlich von Rom. Bei<br />
den Griechen diente die Insel Rhodos<br />
als Zentrum der Rosenkultur.<br />
Geldmünzen mit realistischen Darstellungen<br />
von Rosenblüten oder<br />
-knospen lassen erahnen, welche<br />
hohe Bedeutung dieser königlichen<br />
Blume von Rhodos beigemessen<br />
wurde.<br />
Heil- und Schönheitsmittel<br />
mit Tradition<br />
In der Antike und im Mittelalter<br />
schätzte man zudem das ätherische<br />
Öl aus den Blättern der Rosenblüten<br />
als Heil- und Schönheitsmittel.<br />
So empfahl der griechische<br />
Militärarzt Dioskurides<br />
Rosenöl unter anderem als Einreibemittel<br />
aufgrund seiner adstringierenden<br />
und kühlenden Eigenschaften,<br />
als Mittel gegen<br />
Schorf und Ausschlag oder als<br />
Spülung gegen Zahnschmerzen.<br />
Kleopatra, die berühmte ägyptische Königin,<br />
bereitete Marcus Antonius, dem<br />
römischen Feldherrn und ihrem späteren<br />
Ehemann, nicht nur einen Teppich<br />
aus Rosenblütenblättern in und um den<br />
Palast, sondern verwöhnte sich bei ihren<br />
Schönheitsritualen auch mit Rosenöl und<br />
anderen Rosenprodukten.<br />
In den Klöstern des Mittelalters pflanzte<br />
man Rosen weniger zur Zierde, sondern<br />
vor allem als Heilpflanze an. Lang<br />
war damals die Liste der medizinischen<br />
Rosenanwendungen. So gab es Heilrezepturen<br />
gegen geschwollene <strong>Füße</strong>,<br />
Kopfschmerzen, Herzschmerzen und<br />
Gallenleiden sowie zur Geburtshilfe. Die<br />
Benediktiner-Äbtissin Hildegard von Bingen<br />
empfahl Rosenarzneien bei Augenleiden,<br />
Krämpfen und Lähmungen und<br />
schätzte die Rose als Medizin für die Seele:<br />
„Wer jähzornig ist, der nehme die Rose<br />
und weniger Salbei und zerreibe es<br />
zu Pulver. Und in jener Stunde, wenn der<br />
Zorn ihm aufsteigt, halte es an seine Nase.<br />
Denn der Salbei tröstet, die Rose erfreut.”<br />
Noch im 17. Jahrhundert bestand<br />
jede dritte Medizin ganz oder zum Teil<br />
aus Rosen.<br />
Ein unvergleichliches Aroma<br />
Die Rose fasziniert die Menschen seit uralten<br />
Zeiten. Das mag zum einen an der<br />
Vollkommenheit der Blüte liegen. Zum<br />
Rosen gehören …<br />
… zur großen Familie der Rosengewächse<br />
(Rosaceae), die 2.000 verschiedene Pflanzenarten<br />
zählt – darunter zum Beispiel auch Äpfel,<br />
Birnen und Kirschen. Wie viele Zuchtrosen<br />
es heute gibt, ist nicht eindeutig geklärt. Es<br />
wird von 20.000, ja sogar von 30.000 Rosensorten<br />
gesprochen. Sie <strong>sind</strong> aus den zahlreichen<br />
Wildrosen hervorgegangen, die seit<br />
Jahrtausenden auf der nördlichen Halbkugel<br />
heimisch <strong>sind</strong>. In der südlichen Hemisphäre<br />
kommen Wildrosen ursprünglich nicht vor,<br />
außer sie wurden vom Menschen dort hingebracht.<br />
anderen liegt es an dem betörenden Wohlgeruch,<br />
den die Rosen verströmen. „Duft<br />
der Liebe“ nannte ihn der berühmte<br />
arabische Arzt und Gelehrte Avicenna<br />
(980 – 1037), der die technische Destillation<br />
entwickelte, um Rosenöl und Rosenwasser<br />
zu gewinnen. Das ätherische<br />
Rosenöl als Träger des Duftes wird als<br />
„Königin der ätherischen Öle“ bezeichnet.<br />
Warm, weich, betörend, süß-blumig,<br />
honigartig, fein, hell und klar – so wird<br />
das Aroma der Rosen beschrieben.<br />
Rosenöl gewinnt man vor allem durch<br />
Wasserdampfdestillation. Zum Einsatz<br />
kommen heute alle duftenden Rosensorten.<br />
Hauptsächlich werden jedoch<br />
– neben der ursprünglich aus Persien<br />
stammenden Rosa centifolia („Hundertblättrige“)<br />
– die Blüten der Damaszenerrose<br />
genutzt; genauer gesagt, die Blüten<br />
von Abkömmlingen der Rosa damascena<br />
trigintipedala, einer Sommerdamaszenerrose<br />
mit rosafarbenen gefüllten<br />
Blüten.<br />
Das weltweit größte Rosenanbaugebiet,<br />
wo dieser robuste heckenrosenähnliche<br />
Rosenstrauch seit Jahrhunderten angebaut<br />
wird, befindet sich in Bulgarien am<br />
Fuß des Balkangebirges. Von dort kommt<br />
das exklusivste und zugleich auch teuerste<br />
Rosenöl.<br />
Geerntet werden die voll geöffneten Blüten<br />
in der Hauptblütezeit im Mai und Juni<br />
in den frühen Morgenstunden. Denn<br />
(Foto: © fBarbara von Wirth)<br />
Fusspflege<br />
natürlich basisch<br />
Basische Körperpflege mit einem<br />
pH-Wert von 8,5 verschafft ein<br />
einzigartiges Hautgefühl mit dem<br />
Ergebnis zart gepflegter und wunderbar<br />
regenerierter <strong>Füße</strong>. Erleben<br />
Sie die Faszination dieser verwöhnenden<br />
Ursprünglichkeit in Form<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 25
Journal<br />
8 Buchtipp<br />
Knobloch, Ina: Rosenduft<br />
und Blütenzauber. Ein Streifzug<br />
durch die Welt der Rosen.<br />
Scherz Verlag, Frankfurt<br />
am Main 2008, 207<br />
Seiten, 18,90 Euro, ISBN<br />
978-3-502-15117-3<br />
Das Öl der Wildrose …<br />
… riecht nicht nach Rose.<br />
Denn das aus den Hagebuttensamen<br />
der Rosa<br />
mosqueta gewonnene Öl<br />
ist kein ätherisches, sondern<br />
ein fettes Öl. Rosa<br />
mosqueta ist dabei ein<br />
Sammelbegriff für die<br />
Wildrosenarten Apfelrose<br />
(Rosa rubiginosa), Moschusrose<br />
(Rosa moschata)<br />
und Hecken- oder<br />
Hundsrose (Rosa canina).<br />
Wildrosenöl ist reich an Alpha-Linolensäure und Linolsäure, zwei mehrfach<br />
ungesättigten Fettsäuren, die für eine intakte Hautbarriere unentbehrlich<br />
<strong>sind</strong>. Eine weitere Besonderheit ist der Gehalt an Transretinolsäure,<br />
eine Vitamin-A-Vorstufe, die eine stark heilende Wirkung aufweist.<br />
So regeneriert das Öl der Wildrose die Haut und erhöht deren<br />
Feuchtigkeit. Zudem regt es die Zellerneuerung an, wirkt entzündungshemmend<br />
und beeinflusst Narben und Pigmentflecken positiv. Das Öl<br />
eignet sich besonders zur Pflege schuppiger und trockener Haut und<br />
wirkt vorzeitiger Hautalterung entgegen.<br />
Aufgrund seiner ungesättigten Fettsäuren ist das Öl jedoch stark oxidationsanfällig<br />
und sollte daher immer rasch verbraucht werden. Weil Wildrosenöl<br />
sehr teuer ist, wird es in kleinen Mengen oder vermischt mit anderen<br />
Ölen, wie zum Beispiel Jojobaöl, im Handel angeboten.<br />
dann ist ihr Gehalt an ätherischem<br />
Öl am höchsten. (Später<br />
am Tag, mit zunehmender<br />
Erwärmung durch die Sonne,<br />
verflüchtigt sich das ätherische<br />
Öl, und die Ölausbeute<br />
schwindet deutlich.)<br />
Kostbar und komplex<br />
Rosenöl ist eines der kostbarsten<br />
Blütenöle. Für einen einzigen<br />
Tropfen braucht man<br />
rund 30 Blütenblätter, für ein<br />
Kilogramm Rosenöl müssen<br />
zirca 5.000 Kilogramm Blätter<br />
gepflückt und destilliert werden;<br />
und etwa 50 Kilogramm<br />
Rosenblütenblätter sammelt<br />
ein guter Pflücker pro Tag.<br />
Kein Wunder also, dass für ein<br />
Kilogramm echtes Rosenöl<br />
mehrere tausend Euro zu zahlen<br />
<strong>sind</strong>.<br />
Rosenöl ist aber nicht nur außerordentlich<br />
kostbar, sondern<br />
es gehört auch zu den komplexesten<br />
ätherischen Ölen.<br />
Über 450 Einzelbausteine <strong>sind</strong><br />
mittlerweile bekannt, weitere<br />
120 müssen noch identifiziert<br />
werden.<br />
Prägend für den typischen Duft<br />
des Rosendestillats <strong>sind</strong> das<br />
rosenartig, gewürztraminerartig<br />
duftende Rosenoxid und<br />
das fruchtig-floral-rosenartig<br />
duftende Damascenon – zwei<br />
Inhaltsstoffe, die übrigens erst<br />
bei der Destillation entstehen.<br />
Darüber hinaus gehören zu<br />
den Hauptbestandteilen unter<br />
anderem Citronellol (rosig-blumig),<br />
Geraniol (blumigfloral),<br />
Nerol (zitrus-frischrosig),<br />
Linalool (blumig-frisch),<br />
Phenylethylalkohol (rosenartig,<br />
honigsüßlich), Farnesol<br />
(maiglöckchen-, jasminblütenartig),<br />
Neral (zitronenartig),<br />
Geranylacetat (blumig-rosenartig)<br />
sowie Methyeugenol<br />
(anis- und nelkenartig). Sie<br />
zusammen machen mit hunderten<br />
weiterer Substanzen<br />
den faszinierenden Duft aus.<br />
Darüber hinaus <strong>sind</strong> in echtem<br />
Rosenöl Wachse enthalten,<br />
weshalb es sich bei Temperaturen<br />
von etwa 18 Grad<br />
verfestigt.<br />
Vergleichbar wie ein guter<br />
Wein reift Rosenöl mit der Zeit<br />
nach und wird immer besser.<br />
Rosenöl mischt sich gut mit einer<br />
Vielzahl von ätherischen<br />
Ölen wie mit Bergamotte, Lavendel,<br />
Grapefruit, Neroli,<br />
Orange, Teebaum, Sandelholz<br />
oder Jasmin. Dabei wirkt das<br />
kostbare Öl in feinster Verdünnung<br />
– schon ein bis zwei<br />
Tropfen in der Duftlampe reichen<br />
aus, um eine harmonischentspannte<br />
Atmosphäre zu<br />
„zaubern“.<br />
Wertvoll für Psyche,<br />
Körper und Haut<br />
Nicht umsonst sagt man: „Rosenöl<br />
geht mitten ins Herz“<br />
oder „Rosenöl öffnet das Herz.“<br />
Wie bei keinem anderen ätherischen<br />
Öl zeichnet sich der<br />
Duft des Rosenöls durch eine<br />
tiefe seelische Wirkung aus.<br />
So wirkt es ausgleichend, entspannend,<br />
beruhigend, harmonisierend,<br />
psychisch stabilisierend<br />
und leicht aphrodisierend.<br />
Es hilft bei seelischem<br />
Schmerz, Enttäuschung, Nervosität,<br />
Stress, depressiver<br />
Verstimmung, Liebeskummer<br />
und Trauer. Das Öl tröstet, löst<br />
seelische Blockaden, schenkt<br />
Herzlichkeit und gilt als hilfreicher<br />
Begleiter in der Schwangerschaft<br />
und während der<br />
Geburt, aber auch zur Sterbebegleitung<br />
.<br />
Darüber hinaus wirkt Rosenöl<br />
antiseptisch, antiviral, antibakteriell,<br />
antimykotisch, entkrampfend,<br />
nerven- und herzstärkend,<br />
hormonregulierend,<br />
entzündungshemmend, hautregenerierend<br />
und hautpflegend<br />
sowie wundheilend. Da<br />
Rosenöl ausgesprochen hautfreundlich<br />
ist, kann es sogar<br />
unverdünnt auf die Haut aufgetragen<br />
werden.<br />
Das ätherische Öl der Rose<br />
eignet sich zur Hautpflege jeden<br />
Typs und Lebensalters,<br />
wobei es besonders zur Pflege<br />
trockener, empfindlicher, gereizter<br />
und entzündeter Haut<br />
empfohlen wird.<br />
Summa summarum: Rosenöl<br />
gehört heute wie anno dazumal<br />
zu den kostbarsten Ingredienzen<br />
bei der Herstellung<br />
von Haut- und Fußpflegeprodukten.<br />
g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Susanne Ahrndt<br />
Fachjournalistin<br />
Nockherstraße 52<br />
81541 München<br />
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t-online.de<br />
(Foto: © Tyler Olson - Fotolia.com)<br />
26 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Journal<br />
Vegetarier, Flexitarier und Co./Teil II:<br />
Bei Gicht- und Arthritis:<br />
Patienten profitieren<br />
Von Dipl. oec. troph. Susanne Ahrndt, München<br />
<strong>Auch</strong> Gicht und rheumatoide Arthritis können an<br />
den <strong>Füße</strong>n schwere Probleme auslösen. Für diese<br />
chronischen Erkrankungen ist eine entsprechende<br />
Datenlage zwar noch recht spärlich, aber<br />
dennoch wird eine vegetarische Ernährung hier<br />
als vorteilhaft eingeschätzt.<br />
Wie Diabetes mellitus<br />
vom Typ 2 wird auch<br />
Gicht als Wohlstandskrankheit<br />
angesehen. Denn<br />
der übermäßige Verzehr bestimmter<br />
Lebensmittel sowie<br />
reichhaltiger Alkoholkonsum<br />
spielen hier eine wesentliche<br />
Rolle für starke Beschwerden.<br />
Schmerzhafte<br />
Gichtattacken<br />
Die Ursache für die Entstehung<br />
der Gicht ist eine erblich<br />
bedingte Störung im Purinstoffwechsel,<br />
wodurch die Ausscheidung<br />
von Harnsäure vermindert<br />
und der Harnsäurespiegel<br />
im Blut stark erhöht<br />
wird. Dies führt schließlich zu<br />
Ablagerungen von Harnsäurekristallen<br />
vor allem in den Gelenken.<br />
Ist der Harnsäurespiegel<br />
anhaltend erhöht, kann ein<br />
üppiges (purinhaltiges) Essen,<br />
gepaart mit viel Alkoholkol<br />
„das Fass zum Überlaufen“<br />
bringen. Es werden zusätzlich<br />
Harnsäurekristalle gebildet,<br />
auf welche der Körper mit einer<br />
starken Enzündungsreaktion<br />
antwortet.<br />
Von einem solchen äußerst<br />
schmerzhaften und plötzlichen<br />
Gichtanfall können sowohl die<br />
kleinen als auch die mittelgroßen<br />
Gelenke betroffen sein.<br />
Oftmals zeigt sich der Gichtanfall<br />
mit seiner Rötung,<br />
Schwellung und Überwärmung<br />
am Großzehengrundgelenk.<br />
In diesem Fall spricht<br />
man von einer „Podagra“.<br />
Pflanzliche Kost hilft<br />
In der Therapie der Gicht<br />
kommt es darauf an, sowohl<br />
den Alkoholkonsum als auch<br />
den Verzehr purinreicher Lebensmittel<br />
wie Fleisch, Wurst,<br />
Fisch und anderer Meerestiere<br />
einzuschränken. Pflanzliche<br />
Lebensmittel – abgesehen<br />
von Hülsenfrüchten – enthalten<br />
dagegen weniger Purine.<br />
Die Ernährungswissenschaftler<br />
Claus Leitzmann und Markus<br />
Keller berichten in ihrem<br />
Weniger Nahrungsergänzungsmittel und Medizin<br />
Studien zufolge <strong>sind</strong> Vegetarier<br />
auch weniger von<br />
Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen,<br />
Herz-<br />
Kreislauferkrankungen und<br />
sogar Krebs (insbesondere<br />
Dickdarm- und Lungenkrebs)<br />
betroffen. Für krebsvorbeugende<br />
Wirkung wird<br />
allerdings nicht allein der<br />
Fleischverzicht verantwortlich<br />
gemacht, sondern die<br />
gesteigerte Zufuhr von sekundären Pflanzenstoffen, welche<br />
zahlreiche gesundheitsfördernde und vor allem auch krebsschützende<br />
Wirkungen haben.<br />
Die positiven Wirkungen einer vegetarischen Ernährung führen<br />
Wissenschaftler aber nicht nur auf die Ernährungsweise, sondern<br />
auch auf einen bewussten, gesunden Lebensstil zurück,<br />
denn in der Regel treiben Vegetarier häufiger Sport, und sie<br />
rauchen auch deutlich seltener.<br />
Buch „Vegetarische Ernährung“<br />
von einer Studie mit<br />
über 47.000 Männern, bei denen<br />
sich durch steigenden Verzehr<br />
von Fleisch und Meeresprodukten<br />
das Risiko für einen<br />
Gichtanfall erhöhte, aber nicht<br />
mit dem Konsum von Milchprodukten,<br />
pflanzlichen eiweißreichen<br />
Lebensmitteln und purinreichen<br />
Gemüsearten.<br />
Als gute Basis für eine purinarme<br />
Kost schätzen die Autoren<br />
eine lakto-ovo-vegetarische<br />
Ernährung. Da Übergewicht<br />
und hoher Fettkonsum die<br />
(Foto: © andreaobzerova - Fotolia.com)<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 27
Journal<br />
8 Buchtipps<br />
Leitzmann, Prof. Dr. Claus;<br />
Keller, Dr. Markus: Vegetarische<br />
Ernährung. Verlag<br />
Eugen Ulmer, Stuttgart<br />
2013, 3., aktual. Aufl.,<br />
geb., 380 Seiten, 22,99<br />
Euro, ISBN 978-3-8252-<br />
3873-5<br />
Leitzmann, Claus, Prof. Dr.<br />
u. a.: Ernährung in Prävention<br />
und Therapie. Ein<br />
Lehrbuch. Hipokrates Verlag,<br />
Stuttgart 2009, 3. vollst.<br />
überarb. Aufl., geb.,<br />
583 Seiten, 59,95 Euro,<br />
ISBN-10: 3830453256,<br />
ISBN-13: 978-3830453253<br />
Entstehung der Gicht fördern,<br />
gehen die beiden Wissenschaftler<br />
davon aus, dass Vegetarier<br />
aufgrund ihres durchschnittlich<br />
niedrigeren Körpergewichts<br />
und der meist<br />
moderaten Fettaufnahme ein<br />
geringeres Gicht-Risiko aufweisen.<br />
Hilfe bei<br />
rheumatoider Arthritis<br />
Eine entzündliche Gelenkerkrankung,<br />
von der etwa 0,5 bis<br />
ein Prozent der Bevölkerung in<br />
Deutschland – vor allem Frauen<br />
– betroffen <strong>sind</strong>, ist die rheumatoide<br />
Arthritis. Verursacht<br />
wird diese zum einen durch genetisch<br />
bedingte Autoimmunreaktionen;<br />
zum anderen <strong>sind</strong><br />
vermutlich aber auch Lebensmittelallergien<br />
und -intoleranzen<br />
mit im Spiel. Die äußerst<br />
schmerzhaften Entzündungen,<br />
die auf Dauer zu Bewegungseinschränkungen<br />
und Gelenkschäden<br />
führen können,<br />
werden durch sogenannte Entzündungsmediatoren,<br />
wie<br />
durch die entzündungsfördernden<br />
Eicosanoide, verursacht.<br />
Eine <strong>wichtig</strong>e Ausgangssubstanz<br />
für die Bildung<br />
dieser Stoffe ist Arachidonsäure,<br />
die reichlich in Fleisch, Fisch<br />
und Ei enthalten ist.<br />
Zu einer Linderung der Krankheitssymptome,<br />
so berichten<br />
Claus Leitzmann und Markus<br />
Keller, führte in verschiedenen<br />
Studien eine vegane bzw. lakto-vegetarische<br />
Kost, zum Teil<br />
mit vorausgegangenem Fasten.<br />
Für diesen positiven Effekt<br />
wird vor allem die geringe<br />
Zufuhr an Arachidon-säure<br />
verantwortlich gemacht.<br />
Darüber hinaus stellen die Autoren<br />
fest: „Die vielfach bessere<br />
Versorgung von Vegetariern<br />
mit Antioxidantien dürfte<br />
ebenfalls zu einem geringeren<br />
Risiko bei Vegetariern<br />
beitragen.“<br />
Vegetarisch ernähren:<br />
Was ist <strong>wichtig</strong>?<br />
Wer auf Fleisch und Co. verzichten<br />
will, muss seine Lebensmittel<br />
sorgfältig auswählen,<br />
um seinen Bedarf an<br />
Nährstoffen sicherzustellen.<br />
Wo-rauf es dabei ankommt,<br />
das haben Claus Leitzmann<br />
und Markus Keller in der<br />
„Gießener vegetarischen Lebensmittelpyramide“<br />
übersichtlich<br />
dargestellt (s. Abb.):<br />
u Lebensmittel im unteren Teil<br />
der Pyramide sollten häufiger<br />
verzehrt werden. Sie bilden<br />
die Basis einer vegetarischen<br />
Ernährung. Dazu gehören<br />
die fünf pflanzlichen<br />
Lebensmittelgruppen Gemüse<br />
und Obst, Vollkornprodukte<br />
und Kartoffeln,<br />
Hülsenfrüchte, Sojaprodukte<br />
und weitere pflanzliche Alternativen<br />
zu Fleisch wie etwa<br />
Seitan aus Weizeneiweiß<br />
und nicht zuletzt Nüsse und<br />
Ölsamen.<br />
u Lebensmittel, die zur Spitze<br />
der Pyramide hin angeordnet<br />
<strong>sind</strong>, sollten nur sparsam<br />
zum Einsatz kommen. So<br />
<strong>sind</strong> pflanzliche Öle und Fette,<br />
die ja für die Versorgung<br />
mit lebensnotwendigen Fettsäuren<br />
sowie für die Aufnahme<br />
der fettlöslichen Vitamine<br />
A, D, E und K vom Darm<br />
ins Blut <strong>wichtig</strong> <strong>sind</strong>, nur in<br />
Maßen zu verwenden. Für<br />
eine bessere Versorgung mit<br />
Omega-3-Fettsäuren werden<br />
vor allem naturbelassene<br />
Öle, die reich an Alpha-Linolensäure<br />
<strong>sind</strong>, empfohlen<br />
(wie zum Beispiel Raps- oder<br />
Leinöl).<br />
u Milch und Milchprodukte<br />
<strong>sind</strong> wie Eier im vorletzten<br />
Stockwerk der Pyramide angesiedelt.<br />
Obwohl Milch und<br />
Milchprodukte einen bedeutenden<br />
Beitrag zur Versorgung<br />
mit Kalzium, Vitamin<br />
B 2 und B 12 sowie Eiweiß<br />
beitragen, lautet die Empfehlung,<br />
diese aufgrund ihres<br />
teilweisen hohen Fettgehaltes<br />
auch an gesättigten<br />
Fettsäuren nur in mäßiger<br />
Menge zu verzehren. Dies<br />
gilt ebenso für Eier, da sie neben<br />
den wertvollen Inhaltsstoffen<br />
wie hochwertiges Eiweiß<br />
sowie Vitamin A, D und<br />
B 12 auch ungünstige Stoffe<br />
liefern wie Cholesterin, Purine<br />
und gesättigte Fettsäuren.<br />
u An der Spitze der Pyramide<br />
stehen Snacks, Alkohol und<br />
Süßigkeiten, die – wenn überhaupt<br />
– nur in Maßen genossen<br />
werden sollten.<br />
Nährstoffversorgung<br />
sichern<br />
Zusätzlich zu den Verzehrsempfehlungen<br />
geben die Autoren<br />
auch Hinweise zur Nährstoffversorgung,<br />
da diese bei<br />
vegetarischer/veganer Ernährung<br />
kritisch ist. So wird beispielsweise<br />
aufgrund der rein<br />
pflanzlichen Ernährung bei Veganern<br />
die Versorgung mit Vitamin<br />
B 12 und Kalzium als problematisch<br />
angesehen. Vitamin<br />
B 12 , das besonders reichlich<br />
in Innereien, Fleisch, Fisch,<br />
Eiern sowie Milch und Milchprodukten<br />
vorkommt, ist in<br />
(Grafik: © Claus Leitzmann, Markus Keller aus „Vegetarische Ernährung“, Verlag E. Ulmer/UTB)<br />
28 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Journal<br />
pflanzlichen Lebensmitteln<br />
nur gelegentlich und dann nur<br />
in geringen Mengen vorhanden<br />
(zum Beispiel in Sauerkraut).<br />
Veganern wird daher<br />
empfohlen, den Bedarf an Vitamin<br />
B 12 durch angereicherte<br />
Produkte und Supplemente<br />
zu decken.<br />
Etwa ein Kilogramm Kalzium<br />
befindet sich in unserem Körper,<br />
davon etwa 99 Prozent in<br />
Knochen und Zähnen und der<br />
Rest in Körperzellen und Blutplasma.<br />
Eine ausreichende<br />
Versorgung mit diesem Mineralstoff<br />
ist, neben anderen Faktoren,<br />
im Erwachsenenalter<br />
<strong>wichtig</strong> zur Prävention der<br />
Osteoporose.<br />
Reichlich Kalzium liefern<br />
Milch und Milchprodukte.<br />
Wird wie bei der veganen Ernährung<br />
darauf aber verzichtet,<br />
sollte ganz gezielt auf den<br />
Verzehr von anderen Kalziumlieferanten<br />
geachtet werden.<br />
Hierzu zählen zum Beispiel<br />
dunkelgrünes Gemüse<br />
sowie Nüsse und Samen, kalziumreiche<br />
Mineralwässer<br />
(>150 mg Kalzium/Liter) sowie<br />
mit Kalzium angereicherte<br />
Produkte.<br />
Vegetarisch länger leben?<br />
Ob vegetarische Ernährung für ein längeres Leben sorgt, ist mit<br />
einem einfachen „Ja“ nicht zu beantworten. Studien zeigen,<br />
dass offenbar nicht das völlige Meiden von Fleisch der entscheidende<br />
Punkt in Bezug auf die Lebenserwartung ist. <strong>Auch</strong><br />
auf eine Ernährung mit reichlich pflanzlichen Lebensmitteln wie<br />
Obst, Gemüse, Nüsse und Vollkornprodukten und damit gesundheitsschützenden<br />
und -fördernden Inhaltsstoffen sowie auf eine<br />
gesunde Lebensführung mit ausreichend Bewegung, nicht Rauchen<br />
etc., kommt es an.<br />
Untersuchungen haben nun gezeigt, dass die Sterblichkeitsrate<br />
(= die Anzahl der Todesfälle bezogen auf eine bestimmte Bevölkerung<br />
in einem bestimmten Zeitraum) bei Vegetariern ebenso<br />
wie bei gesundheitsbewussten Nicht-Vegetariern nur halb so<br />
hoch ist wie bei der Allgemeinbevölkerung. Doch auf Fleisch<br />
völlig zu verzichten spielt in punkto Lebenserwartung wohl keine<br />
Rolle. In diesen Studien fiel der Fleischverzehr bei den Nicht-<br />
Vegetariern im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung zwar<br />
deutlich geringer aus – so kam bei letzteren zum Beispiel Fleisch<br />
häufig weniger als dreimal die Woche oder sogar weniger als<br />
einmal im Monat auf den Tisch –, aber die Nicht-Vegetarier verzehrten<br />
deutlich mehr Obst und Gemüse als üblich.<br />
Das Fazit in punkto Fleisch lautet daher: Auf die Menge kommt<br />
es an. Eine Ernährung ohne bzw. mit geringem Fleischkonsum<br />
und einem hohen Anteil an pflanzlichen Lebens-mitteln kann sich<br />
offenbar positiv auf die Gesundheit und damit auf die Lebenserwartung<br />
auswirken.<br />
Abgerundet wird die Gießener<br />
vegetarische Lebensmittelpyramide<br />
mit einer Empfehlung<br />
der Autoren zur körperlichen<br />
Aktivität: Mindestens<br />
dreißig Minuten moderate<br />
Bewegung pro Tag sollten<br />
es schon sein. – Und auch dazu<br />
gehören natürlich gesunde<br />
<strong>Füße</strong>!<br />
g<br />
8Internettipps<br />
u Internetseiten des Deutschen<br />
Vegetarierbundes<br />
e. V.: www.vebu.de<br />
u Internetseiten des Instituts<br />
für alternative und<br />
nachhaltige Ernährung<br />
(IFANE): http://ifane.org<br />
u www.vegetarischeinitiative.de<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Dipl. oec. troph.<br />
Susanne Ahrndt<br />
Fachjournalistin<br />
Nockherstraße 52<br />
81541 München<br />
E-Mail susanne.ahrndt@tonline.de<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 29
Journal<br />
Aderlass und Hühneraugen:<br />
Bader – Fußpfleger<br />
früher Zeiten<br />
Von Christine Preiherr, Fachjournalistin, München<br />
Die Anfänge der medizinischen Fußpflege gehen<br />
bis ins Altertum zurück. Allerdings verlief<br />
eine Fußbehandlung nicht immer so kompetent<br />
und komfortabel wie heute beim Podologen.<br />
Denn das Verarzten von Fußbeschwerden und<br />
Nagelproblemen war über Jahrhunderte die<br />
Domäne der Bader. Diese volkstümlichen Heilkundigen<br />
besaßen zwar viele medizinische<br />
Kenntnisse, galten zum Teil aber auch als<br />
Scharlatane. Dennoch ist die Geschichte der<br />
Bader auch die der Fußpflege.<br />
Aderlass durch einen Bader – Gemälde des britischen Karikaturisten<br />
James Gillray um 1805.<br />
Ob bei unangenehmen<br />
Druckstellen, Hyperkeratosen,<br />
eingewachsenen<br />
Nägeln oder Hühneraugen<br />
– wenn im wahrsten<br />
Sinne des Wortes „der Schuh<br />
drückt“, hilft der Podologe<br />
professionell und hygienisch.<br />
Von solcherlei Behandlung<br />
konnten unsere Vorfahren allerdings<br />
nur träumen! Dabei<br />
hätten gerade ihre <strong>Füße</strong> besonders<br />
viel Zuwendung gebraucht,<br />
waren sie doch durch<br />
ständiges Barfußlaufen oder<br />
bestenfalls das Tragen einfachster<br />
Sandalen ungleich<br />
mehr strapaziert als unsere beschuhten<br />
<strong>Füße</strong> heute. Fußmalaisen<br />
aller Art gehörten für unsere<br />
Ahnen zum Alltag, und<br />
wer sich einer Behandlung unterzog,<br />
erlebte nicht selten eine<br />
Tortur. Dennoch hatte die<br />
Fußpflege bereits in der Antike<br />
einen hohen Stellenwert.<br />
Schon die alten Ägypter<br />
behandelten Clavi<br />
Reliefs und Wandmalereien<br />
ägyptischer Grabkammern<br />
zeigen beeindruckende Darstellungen<br />
fußpflegerischer<br />
Handlungen: In den Grabkammern<br />
von Saccara etwa<br />
finden sich Zeichnungen von<br />
Bediensteten, welche die <strong>Füße</strong><br />
hoher Beamter salben. In einem<br />
Sarg nahe Memphis aus<br />
der Zeit um 2.500 v. Chr. entdeckten<br />
Forscher die Darstellung<br />
eines Menschen, der die<br />
Großzehe eines Anderen behandelt.<br />
Die alten Ägypter waren wohl<br />
die Pioniere der medizinischen<br />
Fußpflege. Erste schriftliche<br />
Hinweise darauf finden<br />
sich im Papyrus Ebers aus dem<br />
15. Jahrhundert vor Christus,<br />
einer der ältesten heilkundlichen<br />
Schriften des Alten Ägypten.<br />
Forscher entschlüsselten<br />
darin das Wort „äb“ für Hornhaut<br />
und fanden Empfehlungen<br />
zur Behandlung von<br />
Schwielen mit speziellen Rezepturen:<br />
Man nehme, so ist<br />
zu lesen, eine Wacholderbeere,<br />
einige andere Beeren und<br />
Kuhfett, koche die Mischung<br />
und lege sie dann vier Tage<br />
lang als Kompresse auf die<br />
Schwiele. Das Werk enthält<br />
außerdem auch Rezepturen<br />
gegen kranke Zehen und müde<br />
Beine, ein Beweis dafür, dass<br />
sich die alten Ägypter ausgiebig<br />
mit Fußbeschwerden<br />
und deren Therapie befassten.<br />
Rund tausend Jahre später,<br />
um 400 v. Chr., hatte die Fußpflegekunde<br />
schließlich auch<br />
Hellas, das alte Griechenland,<br />
erreicht. So erwähnt der Urvater<br />
aller Therapeuten, Hippokrates,<br />
ebenfalls die Therapie<br />
von Hühneraugen.<br />
Seine Erkenntnisse nutzten<br />
später auch die Römer. Dokumentiert<br />
ist dies in den<br />
Schriften des Caius Plinius<br />
Secundus, in denen verschiedene<br />
ablösende Mittel<br />
gegen die schmerzhaften<br />
Schwielen genannt <strong>sind</strong>. Die<br />
hier erwähnten Methoden zur<br />
Nagel- und Schwielenbehandlung<br />
stammen teils auch von<br />
dem renommierten griechischen<br />
Arzt Aelius Galen (Galen<br />
von Pergamon, 103–200<br />
n. Chr.), der in Rom praktizierte.<br />
Um das Jahr 25 n.Chr.<br />
beschreibt der römische Medizinschriftsteller<br />
Aulus Cornelius<br />
Celsus in seinem Buch<br />
„De Medicina“ ebenso die<br />
Kunst, ein Hühnerauge bis<br />
(Bild: Wikimedia Commmons)<br />
30 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Journal<br />
zur Wurzel herauszuschneiden<br />
und rät, dabei die Asche<br />
von Weiden-rinde – und damit<br />
Salicyl – zu verwenden.<br />
Bader: Zahnbrecher und<br />
Hühneraugenschneider<br />
Im frühen Mittelalter finden<br />
sich erste schriftliche Hinweise<br />
auf die Verwendung von<br />
Werkzeugen zum Herausschneiden<br />
von Hühneraugen,<br />
die man damals auch „Warzen“<br />
nannte: Pinzetten, Rabenschnabelmesser<br />
(eine Art<br />
Skalpell) und Aderlanzen.<br />
Diese Instrumente wurden alsbald<br />
zum täglichen Handwerkszeug<br />
der Bader, die in<br />
den Badestuben zahlreiche<br />
Dienste rund um die Körperpflege<br />
anboten. Daneben umfasste<br />
das Badewesen aber<br />
auch medizinische Dienste.<br />
Hierzu zählten das Verabreichen<br />
von Klistieren, Aderlass<br />
und Schröpfen, Zähneziehen<br />
ebenso wie Behandlungen am<br />
Fuß. Weil den oftmals theologisch<br />
vorgebildeten Ärzten<br />
von der Kirche seit Mitte des<br />
12. Jahrhunderts die Berührung<br />
mit Blut untersagt war,<br />
betrieben Bader neben dem<br />
Badehaus auch die „kleine<br />
Chirurgie“. Das bedeutete,<br />
dass sie ebenso kleine Wunden<br />
versorgen und Brüche<br />
richten durften.<br />
Nicht alle Bader übten ihr Metier<br />
jedoch in Badestuben aus.<br />
Viele von ihnen zogen auch<br />
als fahrende „Hühneraugenschneider“<br />
und „Zahnbrecher“<br />
durch die Gegend. Auf öffentlichen<br />
Plätzen priesen sie ihre<br />
Künste lautstark an.<br />
Anders als Ärzte brauchte der<br />
im 12. Jahrhundert entstandene<br />
Berufszweig der Bader<br />
keine wissenschaftliche Ausbildung<br />
– diese war ohnehin<br />
den oberen Gesellschaftsschichten<br />
vorbehalten. Bader<br />
kannten sich aber mit vielen<br />
Heilpraktiken aus, was sie zu<br />
preiswerten ärztlichen Helfern<br />
des einfachen Volkes machte.<br />
Das Therapieren innerer<br />
Krankheiten war ihnen zwar<br />
untersagt, doch kleine Operationen<br />
am Fuß wie etwa das<br />
Entfernen von Hühneraugen,<br />
Verhornungen und Warzen<br />
überließ man ihnen gern. Der<br />
Grund: „Niedere“ chirurgische<br />
Eingriffe wie diese betrachteten<br />
Ärzte damals als unter ihrer<br />
Würde. Zudem waren körperliche<br />
Fehlstellungen und<br />
Deformationen (auch der <strong>Füße</strong>)<br />
im Mittelalter mit Aberglauben<br />
behaftet.<br />
Fußpflege damals:<br />
Nicht ohne Risiko<br />
Wer allerdings in der damaligen<br />
Zeit zimperlich war, blieb<br />
dem Bader besser fern: Eingewachsene<br />
Nägel etwa „kurierte“<br />
dieser nämlich vorzugsweise<br />
mit einem glühenden<br />
Eisen. Dies sollte nach der Entfernung<br />
des Nagels einem erneuten<br />
Einwachsen vorbeugen.<br />
Wie der berühmte persische<br />
Arzt Avicenna (980–1037 n.<br />
Chr.) bereits berichtet, kam<br />
das Glüheisen auch bei Hühneraugen<br />
„präventiv“ zum<br />
Einsatz – nachdem der Clavus<br />
mit einem Rabenschnabelmesser<br />
oder einer Aderlasslanzette<br />
ausgeschält und die<br />
Wunde mit kaltem Kauterium,<br />
einer ätzenden Arznei, behandelt<br />
worden war.<br />
Da Hygienemaßnahmen wie<br />
das Desinfizieren von Wunden<br />
und Sterilisieren von Instrumenten<br />
erst wesentlich später<br />
eingeführt wurden (im 19.<br />
Jahrhundert durch den Arzt<br />
Ignaz Phillip Semmelweiß),<br />
waren Infektionen bis hin zu<br />
tödlichen Blutvergiftungen bei<br />
der Kundschaft der Bader keine<br />
Seltenheit.<br />
„Unehrlicher“ Beruf<br />
Bis Anfang des 15. Jahrhunderts<br />
galten Bader mancherorts<br />
als „unehrlich“, da sie Verwundete,<br />
Kranke und Pflegebedürftige<br />
berührten. Das bedeutete,<br />
dass sie sich nicht in<br />
Zünften der städtischen Ständegesellschaft<br />
des Mittelalters<br />
organisieren durften.<br />
Aber auch reichlich Scharlatanerie<br />
war Markenzeichen<br />
des Badergewerbes, das sich<br />
ja an keinerlei Verordnungen<br />
gebunden fühlte. So gab es<br />
zahllose kuriose Verfahren<br />
und viel Aberglauben wie etwa<br />
die Vorschrift, jegliche Be-<br />
Ob Zähne ziehen oder Clavi entfernen – Bader versorgten<br />
das einfache Volk mit medizinischer „Dienstleistung“.<br />
Hier ein Gemälde von Johann Liss aus dem<br />
17. Jahrhundert nach einem Kupferstich von Lucas van<br />
Leyden, 1523.<br />
<br />
<br />
<br />
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<br />
(Bild: Wikimedia Commmons)<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 31
Journal<br />
Ein Bader beim Schröpfen seiner Gäste im Badehaus; Stich aus<br />
dem Jahr 1568.<br />
Selbst Kinder aus Baderfamilien<br />
durften meist kein<br />
anderes Handwerk erlernen<br />
und waren von der<br />
Aufnahme in andere<br />
Zünfte ausgeschlossen<br />
handlung nur bei abnehmendem<br />
Mond durchzuführen, da<br />
sie ansonsten nicht wirke. Deshalb<br />
standen Bader zum Teil<br />
in zweifelhaftem Ruf und wurden<br />
oft abfällig als „Quacksalber“<br />
bezeichnet.<br />
Mit den Zünften<br />
sozial anerkannt<br />
Doch selbst medizinisch ausgebildete<br />
Chirurgen waren im<br />
Mittelalter nicht anerkannt<br />
und galten als Handwerker.<br />
Während Ärzte sich mit Apothekern<br />
und Künstlern zusammenschlossen,<br />
gründeten<br />
die Chirurgen deshalb eigene<br />
Zünfte, in die auch Bader<br />
aufgenommen werden konnten.<br />
Erst Mitte des 16. Jahrhunderts<br />
erhielt die Berufsgruppe<br />
der Bader dann das<br />
allgemein Zunftrecht.<br />
Zusammen mit Barbieren,<br />
Wundärzten und Hebammen<br />
und den wenigen studierten<br />
Ärzten stellten Bader damals<br />
den Hauptanteil der Heilpersonen<br />
dar, welche vor allem<br />
die arme Bevölkerung in den<br />
Städten und auf dem Land<br />
versorgten.<br />
Als Mitglieder einer Zunft<br />
mussten sie nun eine Lehre<br />
durchlaufen und bildeten einen<br />
Stand. Die Laufbahn vom<br />
Gesellen zum Meister war dabei<br />
genau geregelt: Drei Jahre<br />
dauerte die Lehre bei einem<br />
Meister, gefolgt von einer<br />
dreijährigen Wanderschaft<br />
und Ausübung des Gewerbes<br />
bei anderen Meistern. Doch<br />
mancherorts reichte dies allein<br />
noch nicht. In Wien beispielsweise<br />
mussten die angehenden<br />
Bader anschließend<br />
erst eine recht kostspielige<br />
Meisterprüfung und ein Examen<br />
an der Wiener Medizinischen<br />
Fakultät absolvieren,<br />
um dann als Selbstständige<br />
den Beruf ausüben zu dürfen.<br />
Körperpflege im Rokoko:<br />
Fußbad statt Vollbad<br />
Eine Blüte erlebten Baderstuben<br />
und Badehäuser, als die<br />
Kreuzfahrer mit faszinierenden<br />
Berichten über orientalische<br />
Badebräuche nach Europa<br />
zurückkehrten. Zahlreiche<br />
Gemälde und Zeichnungen<br />
aus dem 15. und 16. Jahrhundert<br />
illustrieren das lebhafte<br />
Treiben in öffentlichen<br />
Badestuben; und im Mittelpunkt<br />
der Darstellungen steht<br />
dabei oftmals die Pflege der<br />
<strong>Füße</strong>. Die Bader waren also<br />
viele Jahrhunderte bis zum<br />
Spätmittelalter die Fußexperten<br />
schlechthin und dürfen<br />
deshalb als Vorläufer der medizinischen<br />
Fußpflege bezeichnet<br />
werden.<br />
Doch die Hoch-Zeit des Badekults<br />
fand ein Ende, als eine<br />
Seuche um sich griff: die<br />
ursprünglich aus Südamerika<br />
eingeschleppte Syphillis. Die<br />
Infektion verbreitete sich rasant<br />
und die öffentlichen Badeanstalten<br />
wurden aus Angst<br />
vor Ansteckung geschlossen.<br />
Schlimmer noch, bald geriet<br />
das Baden generell in Verruf,<br />
da viele Ärzte glaubten, Wasser<br />
dringe dabei durch die<br />
Haut in den Körper, vermische<br />
sich mit Blut und anderen Körpersäften<br />
und schleuse Krankheitserreger<br />
in den Organismus.<br />
Eine Ära der Wasserscheu<br />
hatte begonnen! – Das<br />
allerdings zugunsten des Fußbades:<br />
Dieses war im Rokoko<br />
überaus beliebt und sollte, neben<br />
Parfüm und Puder in adeligen<br />
Kreisen das verpönte<br />
Ganzkörperbad ersetzen. Offenbar<br />
galt das Baden der <strong>Füße</strong><br />
als unschädlich.<br />
Wandel des Berufsbildes<br />
Durch die Schließung der Badehäuser<br />
wandelte sich das<br />
Berufsbild der Bader. Sie übten<br />
ihre Tätigkeit nun im Freien<br />
und „fahrend“ aus. Durch<br />
die im 18. Jahrhundert stärker<br />
einsetzende Errichtung<br />
von Krankenhäusern auch für<br />
nicht Reiche oder gar Bedürftige<br />
ging die Bedeutung der<br />
Bader im Bereich Heilkunde<br />
zurück. Die wissenschaftlich<br />
ausgebildeten Universitätsärzte<br />
übernahmen einen immer<br />
größeren Teil dessen, was<br />
früher überwiegend Badern<br />
vorbehalten war. In Preußen<br />
wurde das Sanitätswesen dagegen<br />
aus dem Baderwesen<br />
heraus entwickelt und damit<br />
professionalisiert. Zu diesem<br />
Zweck wurden spezielle Ausbildungseinrichtungen<br />
gegründet,<br />
etwa 1710 die Charité in<br />
Berlin. <strong>Auch</strong> andernorts ergaben<br />
sich Wechselbeziehungen<br />
oder sich ergänzende<br />
Tätigkeiten. In manchen Gemeinden<br />
standen sich Badhaus<br />
und Krankenhaus zeitweise<br />
räumlich und arbeitsteilig<br />
gegenüber.<br />
Der Beruf des Baders wurde<br />
hierzulande bis in die 1950er<br />
Jahre ausgeübt und war gesetzlich<br />
geregelt. Heute werden<br />
Teile des Arbeitsspektrums<br />
der ehemaligen Bader<br />
von verschiedenen Berufen<br />
(mit-)übernommen, etwa von<br />
Orthopäden, Physiotherapeuten,<br />
Masseuren, Heilpraktikern<br />
und nicht zuletzt von Fußpflegern<br />
und Podologen. g<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Christine Preiherr<br />
Fachjournalistin, Autorin<br />
80636 München<br />
E-Mail preiherr@t-online.de<br />
(Bild: AndreasPraefcke - Wikipedia.de)<br />
32 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Recht & Geld<br />
Wenn das Gesundheitsamt kommt/Teil I:<br />
Sind alle Anforderungen<br />
in Ihrer Praxis erfüllt?<br />
Von Maren Bloß, Podologin, Hellingst<br />
Gute<br />
Gründe<br />
für Ihre Empfehlung<br />
bei Nagelpilz<br />
Für manche Kollegen ist es ein Schreck, wenn<br />
sich das Gesundheitsamt zu einem Besuch in der<br />
Praxis anmeldet. Es kann auch passieren, dass dieses<br />
unangemeldet vor der Tür steht. In einem solchen<br />
Fall könnte man davon ausgehen, dass es etwa<br />
zu einer „offiziellen Beschwerde“ kam und somit<br />
das zuständige Gesundheitsamt der Praxis einen<br />
Besuch abstattet. Aber nicht immer ist ein solcher<br />
Kontakt als negativ anzusehen. Denn das Gesundheitsamt<br />
kontrolliert nicht nur. Es informiert auch,<br />
berät und zeigt Lösungen auf, wie man eine Praxis<br />
optimal ausstattet.<br />
Wichtig!<br />
Da dieser Artikel allgemein<br />
gehalten ist und sich nicht<br />
auf jedes Bundesland beziehen<br />
kann, sei an dieser<br />
Stelle darauf hingewiesen,<br />
dass es <strong>wichtig</strong> ist, sich im<br />
jeweils eigenen Bundesland<br />
zu informieren. Gibt es Verordnungen,<br />
ist im Text mit<br />
einer Fußnote auf die Quelle<br />
hingewiesen.<br />
Die Anforderungen seitens<br />
der Gesundheitsämter<br />
<strong>sind</strong> sehr unterschiedlich.<br />
Dies resultiert daraus,<br />
dass jedes Bundesland<br />
eine Hygieneverordnung hat,<br />
die nicht bundeseinheitlich ist.<br />
Hier ist zu raten, sich im Vorfeld<br />
mit seinem zuständigen<br />
Gesundheitsamt in Verbindung<br />
zu setzen und die für<br />
sein Bundesland aktuelle Hygieneverordnung<br />
als Richtlinie<br />
zu nehmen.<br />
Die Ausstattung der<br />
Räumlichkeiten<br />
Es bestehen folgende Anforderungen<br />
an die Räume und<br />
Ausstattung 1 :<br />
u Mindestanforderungen an die<br />
Raumstruktur: Warteraum,<br />
WC, Behandlungsraum (Kabine),<br />
Aufbereitungsraum.<br />
Die Praxis muss:<br />
- in sich abgeschlossen sein<br />
und räumlich getrennt von<br />
anderen Praxen sowie privaten<br />
Wohn- und gewerblichen<br />
Räumen,<br />
- behindertengerecht zugänglich<br />
sein,<br />
- einen Warteraum mit ausreichend<br />
Sitzgelegenheiten<br />
bieten,<br />
- über mindestens einen Behandlungsraum<br />
(Kabine) mit<br />
7 m² und festen Wänden verfügen<br />
sowie einen weiteren<br />
Behandlungsraum für jede<br />
gleichzeitig tätige Fachkraft,<br />
- eine Mindestraumhöhe von<br />
2,40 m haben,<br />
– ausreichend be- und entlüftbar<br />
sowie angemessen beheizbar<br />
und beleuchtbar (Arbeitsstättenverordnung)<br />
sein,<br />
- mit einer Möglichkeit zur<br />
Fußwaschung (zum Beispiel<br />
Becken oder Schüssel) ausgestattet<br />
sein,<br />
- einen wisch- und desinfizierbaren<br />
Fußboden in Behandlungsräumen<br />
haben, sowie<br />
abwaschfeste Wände bis mindestens<br />
zu einer Höhe von<br />
1,80 m (beispielsweise ein<br />
Latexanstrich),<br />
- mit einem Behandlungsstuhl<br />
mit teilbaren und ausziehbaren<br />
Fußstützen ausgestat-<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 33<br />
(Foto: © Robert Kneschke - Fotolia.com)<br />
Patentierter Nagellack mit<br />
zuverlässigem Wirkstoff<br />
leicht anzuwenden,<br />
leicht zu entfernen<br />
ohne Feilen,<br />
ohne Lösungsmittel<br />
dringt rasch<br />
in den Nagel ein<br />
starke Wirkung,<br />
lang anhaltend<br />
beschleunigtes<br />
Nagelwachstum<br />
Starke<br />
Werbekampagne<br />
Ciclopoli® gegen Nagelpilz<br />
Wirkstoff: 8% Ciclopirox. Zusammensetzung: 1 g wirkstoffhaltiger<br />
Nagellack enthält 80 mg Ciclopirox. Sonstige Bestandteile:<br />
Ethylacetat, Ethanol 96%, Cetylstearylalkohol,<br />
Hydroxypropylchitosan, gereinigtes Wasser. Anwendungsgebiete:<br />
Durch Dermatophyten und/oder andere Ciclopirox-sensitive<br />
Pilze hervorgerufene Pilzerkrankungen der<br />
Nägel. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen einen<br />
der Inhaltsstoffe. Kinder unter 18 Jahren (fehlende Erfahrung).<br />
Nebenwirkungen: Sehr selten Rötung, Schuppung,<br />
Brennen und Jucken an den behandelten Stellen. Warnhinweis:<br />
Enthält Cetylstearylalkohol, örtlich begrenzte Hautreizungen<br />
(z. B. irritative Kontaktdermatitis) möglich. Packungsgrößen:<br />
3,3 ml und 6,6 ml. Apothekenpflichtig.<br />
Stand: Mai 2013.<br />
Taurus Pharma GmbH, Benzstr. 11, 61352 Bad Homburg.
Recht & Geld<br />
Das Handwaschbecken<br />
muss über fließend kaltes<br />
und warmes Wasser verfügen<br />
und mit einer Armatur<br />
ausgetattet sein, die<br />
eine Handgelenkbedienung<br />
ermöglicht<br />
<strong>Auch</strong> eine Kleiderablage<br />
für den Kunden ist bei<br />
der Kabinenausstattung<br />
erforderlich<br />
tet sein sowie mit einem Sitz<br />
für den Behandler,<br />
- über ein Handwaschbecken<br />
im Behandlungsraum verfügen<br />
(komplett nach TRBA<br />
250),<br />
- Arbeitsfläche zur Bereitstellung<br />
der Materialien und<br />
Sets haben.<br />
u Aufbereitungsraum mit Lüftungsmöglichkeit.<br />
Dieser<br />
muss enthalten:<br />
- Arbeitsfläche mit Instrumentendesinfektionsschüssel<br />
für<br />
Instrumente und Ablagen zusammen<br />
oder getrennt für Instrumente<br />
und Tabletts (mit<br />
Einsatzsieb und Deckel), und<br />
Ultraschall-Bad (mit Einsatzsieb<br />
und Deckel),<br />
- ein Waschbecken mit einer<br />
Ausgussmöglichkeit,<br />
- fließendes Wasser,<br />
- ein Einschweißgerät für Verbundfolie,<br />
Behälter für desinfizierte<br />
Instrumente für<br />
Hausbesuche,<br />
- einen Sterilisator mit Einsatzsieben<br />
(Autoklav),<br />
- Verpackungsmaterialien für<br />
die Sterilisation.<br />
Ausstattung für die Behandlung<br />
in der Kabine<br />
Hierzu gehören:<br />
- ein Schrank zur geschützten<br />
Aufbewahrung der Sets und<br />
sonstigen Materialien,<br />
- eine Leuchte mit Lupe,<br />
- ein Spender für Händedesinfektionsmittel,<br />
Flüssigseife<br />
und Papierhandtücher<br />
(plus Abwurf für benutzte Papierhandtücher),<br />
- Fußpflegegerät mit Trockenoder<br />
Nasstechnik,<br />
- ein Entsorgungsbehälter für<br />
Skalpellklingen und Kanülen,<br />
- Einmalhandschuhe, Mundschutz,<br />
Schutzbrille,<br />
- Hautdesinfektionsmittel,<br />
- Flächendesinfektionsmittel<br />
oder Behälter mit dementsprechender<br />
Gebrauchslösung,<br />
Weichmacher (wie Seife/Tenside,<br />
H 2 O 2 ),<br />
- Papier (beispielsweise Küchenrolle),<br />
Tupfer und Tamponaden,<br />
- Deckelbehälter für Tücher,<br />
Tupfer, Tamponaden, Pflegemittel,<br />
Pflaster und Verbandmittel,<br />
- Wundantiseptikum,<br />
- ein Erste-Hilfe-Kasten.<br />
- <strong>Auch</strong> sollte in der Praxis mit Instrumentensätzen<br />
auf einem<br />
Tablett oder einer ähnlichen<br />
Ablage gearbeitet werden.<br />
Allgemeine<br />
Anforderungen<br />
Die Hygieneforderungen gelten<br />
unabhängig davon, ob die<br />
Fußpflege beim Kunden/Patienten<br />
vor Ort oder in einer Praxis<br />
erfolgt. 2<br />
- Jede Praxis muss einen auch<br />
auf den ambulanten Einsatz<br />
abgestimmten Hygieneplan<br />
vorhalten (mindestens einen<br />
Reinigungs- und Desinfektionsplan).<br />
- Für jeden Kunden ist ein eigenes<br />
Instrumentenset vorzuhalten.<br />
Mehrfachverwendungen<br />
<strong>sind</strong> aus Infektionsgründen<br />
verboten.<br />
Der Desinfektion kommt in der<br />
<strong>Podologie</strong> und Fußpflege eine<br />
besondere Bedeutung zu<br />
- Es müssen Hände-, Haut-,<br />
Wund-, Instrumenten- und<br />
Flächendesinfektionsmittel<br />
vorhanden sein.<br />
- Es dürfen nur Präparate aus<br />
der VAH-Liste zur Anwendung<br />
kommen (Diese ist eine<br />
Liste der vom Robert Koch-<br />
Institut – RKI – geprüften und<br />
anerkannten Desinfektionsmittel<br />
und Verfahren; früher<br />
DGHM. Diese Bezeichnung<br />
steht auf den entsprechenden<br />
Produkten. (Aktuelle Listen<br />
<strong>sind</strong> auch beim Verbund<br />
für angewandte Hygiene e. V.<br />
im Internet downzuloaden<br />
unter: www.vah-online.de/<br />
uploads/PDF/vorwort_<br />
deutsch_mhp.pdf).<br />
- Das jeweils eingesetzte Präparat<br />
muss viruswirksam gegen<br />
Hepatitis B und Papovaviren<br />
sein.<br />
- Bei Dosierung und Einwirkzeiten<br />
<strong>sind</strong> die Herstellerangaben<br />
genau einzuhalten.<br />
- Das Mindesthaltbarkeitsdatum<br />
muss regelmäßig überprüft<br />
werden.<br />
u Bei der Lagerung von Instrumenten<br />
ist Folgendes zu beachten<br />
3 :<br />
- Zur offenen Lagerung von<br />
unverpackten, desinfizierten<br />
Instrumenten bis zu vier Stunden<br />
besteht keine rechtsverbindliche<br />
Vorgabe.<br />
- Bei geschützter Lagerung unverpackter,<br />
desinfizierter Instrumente<br />
bis zu 48 Stunden<br />
besteht keine rechtsverbindliche<br />
Vorgabe.<br />
- Offene Lagerung verpackter,<br />
sterilisierter Instrumente bis<br />
zu 48 Stunden. Diese Lagerungsart<br />
sollte allerdings<br />
nach Möglichkeit vermieden<br />
werden.<br />
- Die geschützte Lagerung<br />
verpackter, sterilisierter Instrumente<br />
beträgt maximal<br />
sechs Monate.<br />
u Bei der Beseitung von Praxisabfall<br />
ist darauf zu achten:<br />
- Spitze, scharfe und zerbrechliche<br />
Werkzeuge oder Gegenstände<br />
dürfen nur in den<br />
Hausmüll gegeben werden,<br />
wenn sie in Behältern gesichert<br />
<strong>sind</strong>, die eine Verletzungsgefahr<br />
ausschließen.<br />
- Kontaminierte Abfälle wie<br />
Verbandstoffe, Tupfer etc.<br />
müssen zur Verhinderung einer<br />
Weiterverbreitung von<br />
Krankheitserregern in einem<br />
geschlossenen Müllbeutel<br />
entsorgt werden.<br />
u Aufbereitung der Wäsche/<br />
Schutzkleidung:<br />
- Die Berufskleidung ist täglich<br />
und/oder nach Bedarf zu<br />
wechseln. Bei bestimmten<br />
Arbeiten (wie zum Beispiel<br />
bei Fußwarzen oder Pilzbefall)<br />
sollte Schutzkleidung getragen<br />
werden. Nach der Behandlung<br />
ist diese abzulegen.<br />
(Aus arbeitsschutzrechtlichen<br />
Gründen sei auf die Technische<br />
Richtlinie Biologische<br />
Arbeitsstoffe TRBA 250 verwiesen.)<br />
u Der Hygieneplan umfasst alle<br />
hygienischen Maßnahmen<br />
die mit der Praxis in Verbindung<br />
stehen. Jede Einrichtung<br />
muss einen solchen Hygieneplan<br />
besitzen, der genau<br />
auf diese zugeschnitten<br />
und akribisch zu führen ist.<br />
Der Hygieneplan muss Angaben<br />
über die jeweils Verantwortlichen<br />
enthalten:<br />
Fortsetzung auf S. 36<br />
34 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Moderne Ratgeber zu aktuellen Themen<br />
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www.bc-publications.de
Recht & Geld<br />
Schutzimpfungen<br />
Aufgrund der bei der Arbeitsausübung bestehenden Infektionsgefahr<br />
wird eine Schutzimpfung gegen Hepatitis B<br />
empfohlen. Für Mitarbeiter besteht hierzu seitens des Unternehmers<br />
gesetzlich die Verpflichtung nach den Unfallverhütungsvorschriften<br />
(UVV). <strong>Auch</strong> ist an eine rechtzeitige<br />
Auffrischung zu denken. Hinweise zur Schutzimpfungsrichtlinie<br />
des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) finden<br />
Sie unter: www.g-ba.de<br />
Auf den Websites des RKI kann man eine Tabelle finden, in<br />
der die empfohlenen Impfungen unter anderem nach medizinischer<br />
Indikation und für bestimmte Berufsgruppen aufgelistet <strong>sind</strong>: www.rki.de<br />
Fortsetzung von S. 34<br />
Der Hygieneplan ist mit<br />
größter Sorgfalt zu führen<br />
Wichtiges zum Hygieneplan<br />
Wer die Räume und den Arbeitsplatz<br />
reinigt und desinfiziert<br />
und wer für die Aufbereitung<br />
des Instrumentariums<br />
zuständig ist. Sie müssen<br />
ihre Aufgaben jedes Mal<br />
abzeichnen. <strong>Auch</strong> ist der Plan<br />
sichtbar und für alle Mitarbeiter<br />
zugänglich aufzubewahren.<br />
Auf Nachfrage muss er dem Gesundheitsamt<br />
vorgelegt werden!<br />
– Es reicht nicht mehr aus,<br />
einen Vordruck zu benutzen.<br />
Dieser wird vom Gesundheitsamt<br />
im Fall einer Hygieneprüfung<br />
nicht akzeptiert.<br />
Bestehen hier Unklarheiten,<br />
kann jeder Betreiber einer <strong>Podologie</strong>-/Fußpflegepraxis<br />
zum<br />
Beispiel bei seinem zuständigen<br />
Gesundheitsamt oder der<br />
Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst<br />
und Wohlfahrtspflege<br />
nachfragen (www.<br />
bgw-online.de).<br />
Personalhygiene<br />
u Arbeitskleidung: Im Behandlungsbereich<br />
und während<br />
der Patientenbehandlung<br />
Der Betreiber einer <strong>Podologie</strong>-/Fußpflegepraxis ist verpflichtet,<br />
sich über die Anforderungen der Hygiene zu informieren, die erforderlichen<br />
Hygienemaßnahmen in einem individuell zu erstellenden<br />
Hygieneplan für die eigene Praxis festzulegen und die<br />
Voraussetzungen für deren Umsetzung zu schaffen. Um sicherzustellen,<br />
dass die erforderlichen Maßnahmen von allen Mitarbeitern<br />
angewendet werden, ist es unerlässlich, diese hier regelmäßig<br />
zu schulen.<br />
In den Hygiene-Verordnungen der Bundesländer sowie in den<br />
Berufsgenossenschaftlichen Vorschriften (BGR/ TRBA 250) finden<br />
sich dazu grundlegende Vorgaben.<br />
Nach § 36 Abs. 2 Infektionsschutzgesetz (IfSG) können <strong>Podologie</strong>-/Fußpflegeeinrichtungen<br />
durch ihr zuständiges Gesundheitsamt<br />
infektionshygienisch überwacht werden.<br />
muss Schutzkleidung getragen<br />
werden. Diese sollte vorzugsweise<br />
aus kochfesten Kitteln<br />
und Hosen bestehen und<br />
die Unterarme frei lassen.<br />
Denn langärmelige Kittel<br />
können zu einer erhöhten<br />
Keimbelastung des Arbeitsfeldes<br />
führen und erschweren<br />
die Durchführung von<br />
Händedesinfektionsmaßnahmen.<br />
<strong>Auch</strong> <strong>sind</strong> vorn geschlossene<br />
Schuhe zu tragen<br />
(beispielsweise Pantoletten<br />
mit Hinterriemen).<br />
Wichtig ist zudem, dass puderfreie<br />
Latexhandschuhe aus<br />
keimdichtem Material, Schutzbrille<br />
und Mundschutz vorrätig<br />
zur Benutzung in der Kabine<br />
bereitliegen.<br />
Die Arbeitskleidung ist separat<br />
von anderen Textilien (Straßenkleidung)<br />
abzulegen und<br />
aufzubewahren. Im Fall einer<br />
Verunreinigung mit Blut oder<br />
Eiter ist sie sofort zu wechseln.<br />
Damit Verschmutzungen sofort<br />
erkannt werden, sollte die Arbeitskleidung<br />
weiß oder hellfarbig<br />
sein.<br />
u Hygienische Händedesinfektion:<br />
Das Ziel hierbei ist die<br />
Abtötung der Keime, die durch<br />
Kontakt mit dem Patienten<br />
bzw. kontaminierten Gegenständen<br />
oder Ähnlichem auf<br />
die Haut gelangt <strong>sind</strong>. Erworbene,<br />
(fakultativ) pathogene<br />
Keime sollen vor einem erneuten<br />
Hautkontakt abgetötet<br />
werden, um eine mögliche<br />
Infektion zu vermeiden.<br />
Die hygienische Händedesinfektion<br />
wird in sechs Schritten<br />
durchgeführt. (Ein Plan<br />
kann zum Beispiel kostenlos im<br />
Internet downgeloaded werden<br />
unter www.schuelke.com/do-<br />
wnload/pdf/cde_lde_Flyer_Hy-<br />
gienische_Haendedes_adv.pdf)<br />
Die Bewegungen jedes Schrittes<br />
werden fünfmal durchgeführt,<br />
bevor zum nächsten<br />
Schritt übergegangen wird. Um<br />
die erforderliche Einreibedauer<br />
einzuhalten, <strong>sind</strong> im Bedarfsfall<br />
nach Beendigung des<br />
sechsten Schrittes einzelne<br />
Schritte zu wiederholen. Besonders<br />
dabei zu berücksichtigen<br />
<strong>sind</strong> die Flächen zwischen<br />
den Fingern, die Fingerspitzen,<br />
Nagelfalze und der Daumen.<br />
Für die Dauer der Einwirkzeit<br />
die Hände ständig mit Händedesinfektionsmittel<br />
feucht halten.<br />
Bei Bedarf anschließend<br />
Hände waschen.<br />
Stark verschmutzte Hände werden<br />
zuvor vorsichtig abgespült<br />
und dann gewaschen (dabei<br />
darauf achten, dass die Umgebung<br />
und Kleidung nicht bespritzt<br />
werden, ansonsten<br />
Flächendesinfektion und Kittelwechsel!).<br />
Anschließend die<br />
Hände desinfizieren.<br />
Bei punktuellen Verunreinigungen<br />
diese mit einem Papierhandtuch,<br />
Zellstoff oder<br />
Ähnlichem mit Händedesinfektionsmittel<br />
tränken, Verunreinigung<br />
damit entfernen,<br />
anschließend die Hände desinfizieren.<br />
Zum Schutz der Haut<br />
ist es <strong>wichtig</strong>, die Hände regelmäßig<br />
zu pflegen.<br />
Lesen Sie im zweiten Teil dieses<br />
Beitrages, welche rechtlichen<br />
Anforderungen bei der<br />
mobilen Fußpflege bestehen,<br />
worauf es bei der Instrumentenaufbereitung<br />
ankommt und<br />
vieles Weitere mehr.<br />
g<br />
Quellen<br />
1 Verband der Ärzte im öffentlichen Gesundheitsdienst<br />
Mecklenburg-Vorpommern, Arbeitsgruppe<br />
Hygiene – Zentralverband der<br />
Podologen und Fußpfleger Deutschlands<br />
e. V. (ZFD), Landesverband Mecklenburg-<br />
Vorpommern)<br />
2 Infektionsschutzgesetz (IfSG) § 36 Einhaltung<br />
der Infektionshygiene Hyg VO des<br />
Landes Bremen)<br />
3 Gesundheitsamt Bremen Einhaltung der Infektionshygiene<br />
Hyg VO des Landes Bremen<br />
Korrespondenzadresse:<br />
Maren Bloß<br />
Podologin<br />
Dorfstr. 16<br />
27729 Hellingst<br />
E-Mail Info@<br />
podologie-holste.de<br />
(Foto: ©Taffi – Fotolia.com)<br />
36 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
Ausbildung & Job<br />
Interview:<br />
Praktika in der Praxis<br />
– worauf kommt es an?<br />
Von Barbara von Wirth M.A., Fachjournalistin, Witten<br />
Praktika <strong>sind</strong> ein wesentlicher, vom Gesetzgeber<br />
vorgeschriebener Teil der Ausbildung auf<br />
dem Weg zur Podologin/zum Podologen. Wir<br />
sprachen mit Günter Westkamp, dem Leiter<br />
der staatlich anerkannten Fachschule für <strong>Podologie</strong><br />
der Akademie für Gesundheitsberufe in<br />
Rheine. Er gab uns Antworten auf all die Fragen,<br />
die für Schüler ebenso wie für Praxisinhaber,<br />
die eine Praktikumsstelle vergeben<br />
wollen, relevant <strong>sind</strong>.<br />
Günter Westkamp ist<br />
Leiter der Fachschule<br />
für <strong>Podologie</strong> an der<br />
Fachakademie für<br />
Gesundheitsberufe<br />
des Mathias-Spitals<br />
im münsterländischen<br />
Rheine.<br />
u Herr Westkamp, wie muss<br />
man als Podologin/Podologe<br />
vorgehen, wenn man einen<br />
Praktikumsplatz zur Verfügung<br />
stellen will?<br />
Günter Westkamp: Zunächst<br />
muss man sich überlegen, ob<br />
man in seinem beruflichen Alltag<br />
eine Praxisbegleitung bzw.<br />
Anleitung gewährleisten kann.<br />
Erst danach macht es Sinn, zu<br />
einer Fachschule Kontakt aufzunehmen.<br />
Umgekehrt setzen<br />
wir uns aber auch als Schule<br />
mit Podologen in Verbindung.<br />
Dies kann nach einem ersten<br />
Telefonat vor Ort geschehen,<br />
oder wenn die Praxis weiter<br />
entfernt ist, erfolgt die Absprache<br />
rein telefonisch. Das<br />
ist zum Beispiel der Fall, wenn<br />
ein Schüler heimatnah ein<br />
Praktikum absolvieren will<br />
und die Praxis über eine Stunde<br />
Fahrzeit von uns entfernt<br />
liegt. Sind alle notwendigen<br />
Gegebenheiten erfüllt, wird<br />
zwischen der Schule und dem<br />
Praktikumsgeber aus versicherungstechnischen<br />
Gründen<br />
ein Kooperationsvertrag<br />
geschlossen. Dieser kann allerdings<br />
jederzeit von beiden<br />
Seiten aufgelöst werden.<br />
u Welche rechtlichen Anforderungen<br />
müssen erfüllt sein?<br />
Günter Westkamp: Die Grundvoraussetzung<br />
ist, dass eine<br />
examinierte Podologin bzw.<br />
ein examinierter Podologe in<br />
der Praxis vor Ort ist, der die<br />
Praxisanleitung übernimmt.<br />
In Niedersachsen allerdings<br />
wird zusätzlich eine Weiterbildung<br />
zum Praxisanleiter<br />
verlangt. In den meisten Bundesländern<br />
ist diese Regelung<br />
jedoch keine Pflicht. Aber als<br />
Podologe kann man sich beim<br />
zuständigen Gesundheitsamt<br />
oder bei der Bezirksregierung<br />
hierüber erkundigen.<br />
u Wie und wo kann sich ein<br />
Podologe als Praxisanleiter<br />
qualifizieren?<br />
Günter Westkamp: Dies erfolgt<br />
überall dort, wo auch Praxisanleiter<br />
für Krankenhäuser<br />
qualifiziert werden, wie zum<br />
Beispiel bei uns im Mathias-<br />
Spital in Rheine. Entsprechende<br />
Kurse in Krankenpflegeschulen<br />
und Akademien für<br />
Gesundheitsberufe lassen sich<br />
über das Internet finden. Ziel<br />
dieser Kurse ist eine pädagogische<br />
und didaktische Weiterbildung.<br />
Natürlich ist der zeitliche Aufwand<br />
mit 200 Stunden hoch,<br />
und die Ausbildung kostet<br />
auch etwas. Aber dafür ist ein<br />
Podologe nicht nur für Praktikanten<br />
hervorragend qualifiziert,<br />
er kann sein Wissen<br />
auch für die Anleitung neuer<br />
Mitarbeiter optimal nutzen,<br />
was sich in der täglichen Arbeit<br />
auszahlt. Und nicht zuletzt<br />
nutzt dieses Wissen auch<br />
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© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 37
Ausbildung & Job<br />
Ab dem Mittelkurs können<br />
gute Schüler auch schon<br />
selbstständig arbeiten<br />
Schüler können eine Praxis<br />
auf jeden Fall entlasten!<br />
uHaben Podologinnen und Podologen<br />
besondere Pflichten,<br />
wenn sie einen Praktikumsplatz<br />
zur Verfügung stellen?<br />
Günter Westkamp: Ja, sie müssen<br />
den Schüler anleiten. Das<br />
heißt, je nach Ausbildungsstand<br />
des Schülers ist dieser<br />
bei der praktischen Arbeit zu<br />
begleiten. Etwa ab dem Mittelkurs<br />
kann ein guter Schüler<br />
bereits selbstständig arbeiten.<br />
Die Sicherstellung der Qualität<br />
hat aber durch den Podologen<br />
zu erfolgen.<br />
u Welche Erwartungen können<br />
und sollten Anbieter eines<br />
Prak-tikumsplatzes haben?<br />
Günter Westkamp: Abhängig<br />
vom Wissensstand des Praktikanten<br />
sollte dieser eine Praxis<br />
auch entlasten. Der Podologe<br />
muss hier einschätzen,<br />
welche Arbeiten er übertragen<br />
kann. So können Ausbildungsanfänger<br />
zum Beispiel<br />
den Hygienedienst übernehmen<br />
oder auch organisatorische<br />
und administrative Aufgaben<br />
wie zum Beispiel das<br />
Telefon bedienen. Schon die<br />
Übernahme dieser Tätigkeiten<br />
ist für den Praxisablauf eine<br />
Entlastung.<br />
Von der Schule wiederum darf<br />
der Anbieter der Praktikumsstelle<br />
erwarten, dass sie als<br />
Ansprechpartner bei allen Fragen<br />
zur Verfügung steht und<br />
auch den Praxisplatz einmal aufsucht.<br />
Diese Besuche führen<br />
wir in der Regel zur Mitte der<br />
Praktikumszeit einmal durch,<br />
sofern die Praktikumsstelle<br />
nicht weiter als 80 bis 100 km<br />
entfernt liegt. Ansonsten erfolgt<br />
der Kontakt telefonisch.<br />
Natürlich steht die Schule auch<br />
zur Seite, sollte es einmal<br />
Probleme mit einem Schüler<br />
geben. Das ist bei uns bisher<br />
aber kaum der Fall gewesen.<br />
Wir suchen dann gemeinsam<br />
mit allen Beteiligten in einem<br />
Gespräch nach einer Lösung.<br />
u Worauf muss sich ein Podologe<br />
einstellen, wenn er einen<br />
Praktikanten in der Praxis hat?<br />
Günter Westkamp: Er muss<br />
sich immer vergegenwärtigen,<br />
dass der Praktikant ein lernender<br />
Mitarbeiter ist. Das<br />
heißt, dass man zwar einerseits<br />
von ihm als Mitarbeiter<br />
Leistung verlangen kann; ihn<br />
aber andererseits auch nicht<br />
überfordern darf.<br />
Zwischen Schüler und Praktikumsgeber<br />
gibt es zudem ein<br />
Erst-, Zwischen- und Abschlussgespräch,<br />
in dem sie über den<br />
Einsatz in der Praxis sprechen<br />
und reflektieren. Dieses wird<br />
auch kurz schriftlich zusammengefasst<br />
und vom Schüler<br />
mit in die Schule gebracht.<br />
u Mit welchen Erwartungen<br />
kann ein <strong>Podologie</strong>-Schüler<br />
seinen Praktikumsplatz antreten?<br />
Wie bereiten Sie Ihre<br />
Schüler vor?<br />
Günter Westkamp: Zunächst<br />
ist es einmal so, dass der Schüler<br />
selbst den Erstkontakt mit<br />
einer Praxis seiner Wahl herstellt.<br />
Er ruft dort an und geht<br />
möglichst auch dorthin mit einem<br />
kurzen Anschreiben und<br />
Lebenslauf. Danach wird der<br />
Kooperationsvertrag mit der<br />
Schule unterzeichnet. Gegebenenfalls<br />
<strong>sind</strong> wir aber auch<br />
mit der Suche nach einem<br />
Platz behilflich. Wir haben eine<br />
Liste mit 300 bis 400 Praxen,<br />
mit denen bereits ein Kooperationsvertrag<br />
besteht.<br />
Darüber hinaus besprechen<br />
wir mit den Schülern die Inhalte<br />
ihres Praktikums und<br />
was sie alles im Rahmen<br />
dessen sehen werden. Der<br />
Praxiseinsatz muss wirklich<br />
auf die Inhalte der <strong>Podologie</strong><br />
ausgerichtet sein.<br />
Von den 1.000 zu absolvierenden<br />
Praktikumsstunden <strong>sind</strong><br />
ja 280 in ärztlichen Einrichtungen<br />
abzuleisten und die<br />
restlichen 720 Stunden ausschließlich<br />
in podologischen<br />
Praxen. Sinnvoll <strong>sind</strong> dabei<br />
zum Beispiel besonders Praxen,<br />
in den zusätzlich Orthopädie-<br />
und Schuhtechnik angeboten<br />
werden.<br />
Was Praktika in medizinischen<br />
Einrichtungen anbelangt, so<br />
ist beispielsweise auch ein<br />
kurzer Einsatz in der Dialyse<br />
empfehlenswert. Denn 40 Prozent<br />
der Patienten dort <strong>sind</strong><br />
Diabetiker; und bei einer diabetischen<br />
Nephropathie besteht<br />
auch immer ein diabetisches<br />
Fußsyndrom.<br />
Die Schüler können sich aussuchen,<br />
in welchen medizinischen<br />
Einrichtungen sie ein<br />
Praktikum absolvieren wollen.<br />
Wir unterstützen sie dann<br />
nicht nur bei der Suche, sondern<br />
empfehlen ihnen zudem,<br />
was sie sich nach Möglichkeit<br />
ansehen sollten.<br />
Bei einem Praktikum im Krankenhaus<br />
empfiehlt es sich beispielsweise,<br />
mit zur Visite zu<br />
gehen und Physiotherapeuten<br />
sowie Ergotherapeuten bei ihrer<br />
Arbeit auf Station zu begleiten.<br />
In der Orthopädie sollten<br />
sich die Schüler auf jeden<br />
Fall Knie-OPs ansehen, Arthroskopien<br />
und Fuß-OPs wie<br />
zum Beispiel eine Hallux-valgus-Operation.<br />
Bei uns in Rheine<br />
zum Beispiel werden auch<br />
Charcot-<strong>Füße</strong> operiert. Das ist<br />
ebenfalls empfehlenswert. Bei<br />
einem Praktikum in der Dermatologie<br />
<strong>sind</strong> die Behandlung<br />
des Ulcus cruris ebenso interessant<br />
wie Verbandswechsel,<br />
kleine OPs, Warzenentfernung<br />
oder das Hautkrebs-Screening.<br />
Denn Melanome treten<br />
auch an den <strong>Füße</strong>n auf.<br />
Geht ein Schüler zum Praktikum<br />
in ein Krankenhaus, empfehlen<br />
wir ihm, sich an den<br />
dortigen Praxisanleiter zu wenden.<br />
– Einen solchen gibt es<br />
in Krankenhäusern wegen der<br />
Pflegeschüler grundsätzlich. –<br />
Der <strong>Podologie</strong>-Schüler muss<br />
diesen kontaktieren und mit<br />
ihm in einem Erstgespräch seine<br />
Wünsche und Erwartungen<br />
artikulieren. Das gilt übrigens<br />
auch für den Einsatz in<br />
einer podologischen Praxis.<br />
Hier ist das Gespräch mit dem<br />
Praxisinhaber zu führen.<br />
Wir weisen unsere Schüler<br />
außerdem darauf hin, dass<br />
es bei einem Krankenhauspraktikum<br />
nicht ihre Aufgabe<br />
ist, Betten zu machen, Essen<br />
zu verteilen oder Patienten zu<br />
waschen. Das passiert leider<br />
immer wieder einmal. Schüler<br />
müssen in solch einem Fall<br />
dann ein klärendes Gespräch<br />
mit dem Praxisanleiter suchen.<br />
Und nicht zuletzt erhält jeder<br />
Fortsetzung auf S. 40<br />
38 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
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Schüler einen Praxisplan. Darauf<br />
hakt er alles ab, was er<br />
gesehen sowie unter Aufsicht<br />
und eigenständig durchgeführt<br />
hat.<br />
u Welche Pflichten haben Schüler<br />
an ihrem Praktikumsplatz?<br />
Günter Westkamp: Das <strong>sind</strong><br />
die üblichen Pflichten, die jeder<br />
Mitarbeiter hat wie sorgfältiges<br />
Arbeiten, Pünktlichkeit<br />
… Natürlich sollten sich<br />
Praktikanten aber auch interessiert<br />
und engagiert zeigen<br />
und nachfragen, wenn etwas<br />
unklar ist oder sie etwas nicht<br />
verstanden haben.<br />
u Welches <strong>sind</strong> die größten<br />
Nutzen, die Schüler aus einem<br />
Praktikum ziehen können?<br />
Günter Westkamp: Durch die<br />
verschiedenen Praktikumsstellen<br />
sehen Schüler, wie unterschiedlich<br />
von Praxis zu<br />
Praxis gearbeitet wird.<br />
Außerdem lernen sie Patientengruppen<br />
mit ihren speziellen<br />
Befunden kennen. Liegt<br />
beispielsweise der Schwerpunkt<br />
einer Praxis in der Wundversorgung<br />
wie etwa bei einer<br />
diabetologischen Fußambulanz,<br />
handelt es sich dort<br />
natürlich um andere Patienten<br />
als in einer Praxis, die eine<br />
mehr kosmetische Ausrichtung<br />
hat.<br />
Darüber hinaus sehen die<br />
Schüler ganz verschiedene<br />
Praxiseinrichtungen, und sie<br />
erfahren, wie individuell die<br />
Mitarbeiterführung ist. Zudem<br />
erlernen sie praktisches Arbeiten<br />
auf ganz unterschiedlichen<br />
Gebieten. Das alles trägt<br />
dazu bei, dass sie sehen können,<br />
wo ihre Vorlieben und Fähigkeiten<br />
liegen. Außerdem<br />
erfahren sie so auch, wo bei ihnen<br />
wissensmäßig noch Handlungsbedarf<br />
besteht.<br />
u Sie besuchen jeden Schüler<br />
an seinem Ausbildungsplatz.<br />
Wie oft geschieht dies und<br />
warum ist das so <strong>wichtig</strong>?<br />
Günter Westkamp: Dies geschieht<br />
einmal pro Einsatz;<br />
außer bei kurzen Praktika von<br />
zwei bis drei Tagen in derma-<br />
tologischen Praxen. Hier findet<br />
die Auswertung anschließend<br />
im Blockunterricht statt.<br />
Liegt die Praxisstätte allerdings<br />
über eine Stunde Fahrzeit<br />
entfernt, wird mindestens<br />
einmal pro Einsatz – ebenfalls<br />
etwa in der Mitte der Praktikumszeit<br />
– telefoniert.<br />
u Wird das in allen <strong>Podologie</strong>-<br />
Schulen so gehandhabt?<br />
Günter Westkamp: Vor-Ort-<br />
Besuche sollten in allen Schulen<br />
zur Regel gehören.<br />
u Welches <strong>sind</strong> die häufigsten<br />
Probleme, die Schüler und Praxisinhaber<br />
haben, wenn ein<br />
Praktikum absolviert wird?<br />
Günter Westkamp: Das häufigste<br />
Problem ist eine fehlende<br />
konkrete Anleitung.<br />
Das betrifft vor allem Praktika<br />
in dermatologischen und<br />
orthopädischen Praxen. <strong>Auch</strong><br />
kommt es vor, dass Schüler<br />
keinen direkten Ansprechpartner<br />
haben und „einfach<br />
so mitlaufen“.<br />
In podologischen Praxen kann<br />
insgesamt sehr viel Arbeit anfallen<br />
und das Zeitfenster für<br />
Behandlungen eng sein. So<br />
ist es in wenigen Fällen schon<br />
vorgekommen, dass wir nachgefragt<br />
haben, ob ein Schüler<br />
etwas mehr Zeit zur selbstständigen<br />
Arbeit bekommen<br />
kann und der Podologe anschließend<br />
nur noch das Ergebnis<br />
kontrolliert. Hin und<br />
wieder beklagen sich Schüler<br />
auch über hygienische Mängel.<br />
Sind diese ganz erheblich,<br />
wird der Schüler von der<br />
Praxis abgezogen. <strong>Auch</strong> das<br />
ist bisher allerdings kaum erforderlich<br />
gewesen.<br />
Ganz selten kann zudem ein<br />
Gerät oder Instrument bei der<br />
Arbeit zerstört werden. In diesem<br />
Fall <strong>sind</strong> die Schüler über<br />
die Schule oder ihre eigene<br />
Haftpflicht versichert. Übernimmt<br />
die Privathaftpflicht<br />
den Schaden nicht, springt<br />
hier auf alle Fälle die Versicherung<br />
der Schule ein.<br />
Zu 99 Prozent <strong>sind</strong> die Erfahrungen<br />
der Schüler ebenso<br />
wie das Feedback der Podologen<br />
aber sehr gut.<br />
u Gibt es typische Probleme,<br />
mit denen sich Praxisinhaber,<br />
die Schüler in ihrer Praxis haben,<br />
an Sie wenden?<br />
Günter Westkamp: Nur wenn<br />
Schüler häufig zu spät kommen<br />
– das ist aber ganz selten.<br />
u Was geschieht, wenn es gar<br />
nicht zwischen Schüler und Praxisinhaber<br />
klappt?<br />
Günter Westkamp: Grundsätzlich<br />
sollte hier immer frühzeitig<br />
das Gespräch mit dem Praxisinhaber<br />
gesucht werden.<br />
In 10 Jahren ist es allerdings<br />
zwei- oder dreimal vorgekommen,<br />
dass die Chemie einfach<br />
nicht stimmte. Hilft hier kein Gespräch<br />
weiter, wird der Schüler<br />
notfalls in eine andere Praxis<br />
vermittelt.<br />
u Wie groß ist erfahrungsgemäß<br />
die Chance, dass sich aus dem<br />
Praktikumsverhältnis hinterher<br />
eine Festanstellung ergibt?<br />
Günter Westkamp: Das ist<br />
recht häufig der Fall. Die Schüler<br />
suchen sich natürlich die<br />
für sie beste Praxis aus. Entscheidend<br />
<strong>sind</strong> dabei Faktoren<br />
wie Teamarbeit, das Verhältnis<br />
zum Vorgesetzten und<br />
natürlich auch, dass die Bezahlung<br />
stimmt.<br />
u Im podologischen Bereich<br />
werden ja händeringend Mitarbeiter<br />
gesucht. Was empfehlen<br />
Sie hier?<br />
Günter Westkamp: Viele Praxen<br />
stellen Schüler ein, die eine<br />
berufsbegleitende Ausbildung<br />
absolvieren. Der Schüler<br />
hat dann eine Woche Unterricht<br />
und steht den restlichen<br />
Monat seinem Arbeitgeber<br />
zur Verfügung. Dieser handelt<br />
hierfür das Entgeld mit dem<br />
Schüler aus. So kann der Podologe<br />
zum Beispiel auch die<br />
Schulkosten übernehmen und<br />
dazu ein entsprechendes Gehalt<br />
zahlen. Das Schulgeld kann<br />
zudem steuerlich geltend gemacht<br />
werden.<br />
u Herr Westkamp, wir danken<br />
Ihnen für dieses informative<br />
Gespräch.<br />
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40 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
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und/oder Juckreiz<br />
sowie Hautausschläge aus.<br />
5 bis 10 Prozent der Bevölkerung <strong>sind</strong> von einer solchen<br />
Nickelallergie betroffen, die eine Abwehrreaktion im Körper<br />
hervorruft.<br />
Die 3TO-Spange ® nickelfrei besteht aus einem speziellen<br />
und besonders verträglichen Federstahldraht und ist somit<br />
die geeignete Drahtspange für Patienten, die unter einer<br />
Nickelallergie leiden. Ab sofort ist diese Spange wieder<br />
im 5er-Pack inklusive fünf 3TO-Schlaufen erhältlich.<br />
3TO GmbH, 82041 Deisenhofen, Birkenstraße 8, Telefon (0 89)<br />
20 35 34 44, Telefax (0 89) 20 35 34 45, www.spangenspezialist.de,<br />
E-Mail info@3to-gmbh.de<br />
© <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014 41
Produkte<br />
Zur effizienten<br />
Hallux-valgus-Korrektur<br />
Halluxform Bandage: Diese Bandage<br />
aus dem DRUCKSCHUTZ basic-Programm<br />
von Ruck empfiehlt sich vor allem<br />
zur Anwendung bei leichtem Schiefstand<br />
der Großzehe ohne Arthrose. Sie<br />
korrigiert und schützt vor Fehlstellungen<br />
mit individuell verstellbarer Korrekturstärke.<br />
Die elastische Zuggurtung passt sich jeder Fußform<br />
und Abrollbewegung an, bester Lauf- und Tragekomfort durch<br />
Silikon-Haft-Beschichtung. Links und rechts tragbar.<br />
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Hellmut Ruck GmbH, 75305 Neuenbürg, Daimlerstraße 23,<br />
Telefon (0 70 82) 9 44 20, Telefax (0 70 82) 9 44 2-222, www.<br />
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Schon jetzt an<br />
Weihnachten denken!<br />
Weihnachtsangebote: Die aktuellen<br />
Angebote für die Weihnachtszeit hat<br />
die Firma Lütticke in einem Flyer<br />
zusammengefasst. Neben den traditionellen<br />
Produkten aus den Serien<br />
Laufwunder ® Fußpflegemittel und<br />
Handwunder ® Handcremes finden Sie<br />
viele attraktive Geschenke für die Kosmetik<br />
und Fußpflege. Fordern Sie den<br />
Verkaufsprospekt „Weihnachtsangebote“<br />
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Franz Lütticke GmbH, 58540 Meinerzhagen, Lortzingstraße<br />
14, Telefon (0 23 54) 9 09 90, Telefax (0 23 54) 1 34 34,<br />
www.luetticke.de, E-Mail info@luetticke.de<br />
Sicher gegen Hornhaut<br />
Diamant-Schleifer KR:<br />
Bei dieser Version handelt<br />
es sich um ein Produkt der<br />
Instrumenten-Reihe mit passiver<br />
Sicherheit aus dem<br />
Hause BUSCH. All diese<br />
Diamant-Schleifer <strong>sind</strong> am<br />
oberen Rand ihres Arbeitsteils<br />
mit einer abgerundeten Kante ausgestattet. So lässt sich<br />
eine schonende Behandlung von Risikopatienten vornehmen – ob<br />
beim Nagelglätten oder Entfernen von Hornhaut.<br />
Neben den bewährten zylindrischen Grundformen bietet BUSCH<br />
jetzt mit der kleiner dimensionierten zylindrischen Form 841KR<br />
die Möglichkeit zur filigraneren Behandlung. Neu ist auch die konische<br />
Variante 854KR in zwei Größen. So haben Sie je nach Anwendung<br />
und Nagelgröße das passende Instrument zur Hand. g<br />
Busch & Co. KG, 51766 Engelskirchen, Unterkaltenbach<br />
17–27, Telefon (0 22 63) 860, Telefax (0 22 63) 2 07 41, www.<br />
busch.eu, E-Mail mail@busch.eu<br />
Podo<br />
logie<br />
10<br />
65. Jahrgang<br />
Journal für die professionelle<br />
medizinische Fußpflege<br />
Herausgeber: Burkhard P. Bierschenck<br />
Chefredaktion: Dr. Angelika Schaller (verantwortlich),<br />
E-Mail: angelika.schaller@vnmonline.de<br />
Redaktion/Layout: Text & Gestaltung, Barbara von Wirth, 58456 Witten, Rüsbergstr. 20c,<br />
Telefon: (02302) 2022759, E-Mail: bvwirth@t-online.de<br />
Fachbeirat: Prof. Dr. Dietrich Abeck, München; Dr. Bettina Born, Reutlingen; Zürich; Elvi Foss,<br />
Podologin, Wundtherapeutin, Wadern; Dr. med. Pierre Foss, Dermatologe, Wadern; Klaus<br />
Grünewald, RA Thomas Hollweck, Berlin; Braunschweig; Priv.-Doz. Dr. Thomas Klycsz, Straubing;<br />
Sonia Lechtenbörger, Podologin, Diabetesberaterin DDG, Witten; Beatrix Negel-Riegel,<br />
Podologin, Bernau; Priv.-Doz. Dr. Dr. Friedrich von Rheinbaben, Düsseldorf; Dr. med. Norbert<br />
Scholz, Krefeld; Prof. Dr. Maximilian Spraul, Rheine; Prof. Dr. Manfred Wolff, Witten-Herdecke<br />
Verlags-, Anzeigen- und Vertriebsleitung: Elke Zimmermann, Telefon: (0 89) 31 89 05-76,<br />
Fax: (0 89) 31 89 05-53, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonline.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 42 vom 1. 10. 2014<br />
Informationen über Symposien und Fortbildungen: <strong>Podologie</strong>-Fortbildung:<br />
Telefon: (0 89) 31 89 05-15 (Birgit Hemscheidt), E-Mail: akademie@vnmonline.de<br />
Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />
ABONNENTEN- und KUNDENSERVICE: Leserservice Verlag Neuer Merkur,<br />
65341 Eltville, Tel. (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />
E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de Servicezeiten: Montag bis Freitag 8 bis 17 Uhr<br />
<strong>Podologie</strong> erscheint 10 × im Jahr. Jahresabonnement 99,– Euro/198,– SFr. Für Referendare,<br />
Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung einer entsprechenden Bescheinigung<br />
51,– Euro/102,– SFr. Einzelheft 13,– Euro/26,– SFr. Die Euro-Preise beinhalten die<br />
Versandkosten für Deutschland und Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />
Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />
Die Abodauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr,<br />
wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für<br />
Sammelabonnements auf Anfrage.<br />
SCHULEN, KLASSEN, LEHRER: Telefon (089) 31 89 05-54, Telefax (089) 31 89 05-53<br />
E-Mail: buchbestellung@vnmonline.de<br />
BUCHBESTELLSERVICE: Verlag Neuer Merkur, Kundenservice, 74569 Blaufelden<br />
Tel. (0 79 53) 88 36 91, Fax: (0 79 53) 88 31 60, E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />
Redaktion vnmonline.de: Markus Duffhaus<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH, PF 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46,<br />
D-81245 München, Telefon: (0 89) 31 89 05-0, Fax: (0 89) 31 89 05 38<br />
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(zugleich Anschrift aller Verantwortlichen)<br />
Druck: Bosch Druck GmbH, Festplatzstraße 6, 84030 Ergolding<br />
ISSN 1430-8886<br />
Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />
Urheber- und Verlagsrecht: Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Bilder wird<br />
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und Abbildungen <strong>sind</strong> urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen<br />
das Recht der Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von<br />
Nachdruckrechten, zur elektronischen Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von<br />
Sonderdrucken, Fotokopien und Mikrokopien an den Verlag über. Der Autor räumt dem<br />
Verlag räumlich und mengenmäßig unbeschränkt ferner folgende ausschließliche<br />
Nutzungsrechte am Beitrag ein: das Recht zur maschinenlesbaren Erfassung und elektronischen<br />
Speicherung auf einem Datenträger und in einer eigenen oder fremden Online-<br />
Datenbank, zum Download in einem eigenen oder fremden Rechner, zur Wiedergabe am<br />
Bildschirm sowie zur Bereithaltung in einer eigenen oder fremden Offline-Datenbank zur<br />
Nutzung an Dritte, die ganze oder teilweise Zweitverwertung und Lizensierung für<br />
Übersetzungen und als elektronische Publikationen. Jede Verwertung außerhalb der<br />
durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung des Verlags<br />
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Gerichtsstand: München<br />
42 © <strong>Podologie</strong>, LXV, Heft 10/2014
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