Truvag-Info 1/07 - Truvag Treuhand AG

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Sicherungsmittel Für die Sicherung von Beitragsforderungen der letzten drei Jahre gibt es folgende Möglichkeiten: -- Sicherstellung durch Retention von beweglichen Gegenständen, die sich in den Räumen des Beitragsschuldners befinden (Faustpfänder) -- Errichtung eines Gemeinschaftspfandrechts zu Lasten der betreffenden Stockwerkeinheit (Grundpfand) Ein weiteres Sicherungsmittel ist der Arrest. Damit soll verhindert werden, dass der Schuldner Vermögenswerte vor der bevorstehenden Zwangsverwertung beiseite schafft. Bei Vorlage eines Arrestgrundes – der Stockwerkeigentümer hat sich abgesetzt, die Stockwerkeigentümergemeinschaft (STWEG) besitzt bereits einen Verlustschein, etc. – kann eine Forderung durch Arrest belegt werden, falls der Verwalter Kenntnis von Vermögenswerten des Schuldners hat und diese pfändbar sind. Schuldbetreibung / Zwangsvollstreckung Für die zwangsweise Einforderung von Geldern hat der Gläubiger drei Möglichkeiten: -- Betreibung auf Pfändung -- Betreibung auf Konkurs -- Betreibung auf Pfandverwertung (für pfandgesicherte Forderungen, Grund- oder Faustpfand) Das Schuldbetreibungsverfahren besteht aus zwei Hauptabschnitten. Einerseits dem Einleitungsverfahren, welches der Abklärung der Vollstreckbarkeit der in Betreibung gesetzten Forderung dient, und andererseits dem Hauptverfahren bzw. dem eigentlichen Zwangsvollstreckungsverfahren. Will eine Gemeinschaft einen zahlungsunwilligen oder zahlungsunfähigen Stockwerkeigentümer endgültig los werden, so wird sie den Eintrag des Gemeinschaftspfandrechts auf dem Stockwerkeigentumsgrundstück des säumigen Eigentümers wählen und anschliessend die Zwangsvollstreckung durch Betreibung auf Pfandverwertung verlangen. Zahlungsunfähigkeit der Gemeinschaft Einen besonderen Sachverhalt stellt die Zahlungsunfähigkeit einer Stockwerkeigentümergemeinschaft (STWEG) dar. Trotz fehlender Rechtspersönlichkeit kann ein Gläubiger gegen die STWEG ein Schuldbetreibungsverfahren einleiten. Es gehört zu den Aufgaben des Verwalters, alle Verbindlichkeiten fristgerecht zu bezahlen und so ein gegen die Gemeinschaft gerichtetes Schuldbetreibungsverfahren zu verhindern. In der Praxis kommt es vor, dass die STWEG Forderungen bestreitet oder ihren Verbindlichkeiten tatsächlich nicht mehr nachkommen kann. In dieser Situation wird die STWEG mit folgenden Zwangsvollstreckungsvarianten konfrontiert: -- Betreibung auf Pfändung von Beitrags- und Erneuerungsfondseinlagen -- Eintragung von Bauhandwerkerpfandrechten für Bauleistungen an gemeinschaftlichen Bauteilen (aufgeteilt auf alle Stockwerkeinheiten) mit anschliessender Betreibung auf Pfandverwertung der einzelnen Einheiten -- Eintragung von Grundpfandrechten auf allen Einheiten zur Sicherstellung des Baurechtszinses (bei Eigentum im Baurecht) mit anschliessender Betreibung auf Pfandverwertung In allen summarischen Verfahren ist der Verwalter befugt, die notwendigen Schritte einzuleiten. Summarische Verfahren zeichnen sich durch einen schnelleren Ablauf aus und kommen bei einfacheren Verhältnissen zur Anwendung. Kommt es zu einem ordentlichen Zivilprozessverfahren, braucht der Verwalter dazu die Ermächtigung der Stockwerkeigentümerversammlung. In dringenden Fällen kann die Zustimmung zum gewählten Vorgehen im Nachhinein eingeholt werden. Fazit In der Praxis lässt sich der Verwalter seine Aufgaben und Befugnisse im Schuldbetreibungs- bzw. Zwangsvollstreckungsverfahren im Verwaltungsvertrag oder durch Beschluss der Stockwerkeigentümerversammlung detailliert übertragen. Für rechtlich komplexe Verfahren ist der Beizug eines Rechtsanwaltes zu empfehlen. Die Verwaltung kann mit ihrem professionellen Vorgehen entscheidend dazu beitragen, dass Gläubiger zu ihren Guthaben kommen bzw. entsprechende Auseinandersetzungen erst gar nicht vor Gericht ausgetragen werden müssen. Die Verwaltung übernimmt beim Inkasso von Forderungen eine nicht unwesentliche «streitverhindernde» Rolle. 2
Aktuelles in Kürze Prämienverbilligung 2007 im Kanton Luzern Ab dem 1. Januar 2007 gibt es im Kanton Luzern verschiedene Ände rungen bei der individuellen Verbilligung der Krankenkassenprämien: Fritz Suter dipl. Steuerexperte Gemeindeschreiberpatent Truvag Sursee Manuel Egli Treuhänder mit eidg. Fachausweis Finanzplaner mit eidg. Fachausweis Truvag Sursee Mehrwertsteuer Kinder und junge Erwachsene haben bis zu ihrem 25. Lebensjahr Anspruch auf mindestens die Hälfte der Richtprämien, unabhängig vom eigenen und vom elterlichen Einkommen Bei jungen Erwachsenen in Ausbildung wird der Anspruch zusammen mit dem der Eltern berechnet, › wenn der steuerrechtliche Abzug in der Steuererklärung der Eltern für Jugendliche in Ausbildung beansprucht wird › wenn der Wohnsitz im Haushalt der Eltern oder eines Elternteils ist. Beträge unter CHF 300 werden nicht ausbezahlt. Weitere Auskünfte sowie die Antragsformulare erhalten Sie bei der AHVZweigstelle (Gemeindeverwaltung) an Ihrem Wohnort. Mietentgelt bei geschäftsmässig nicht begründeten Fahrzeugen Geschäftsmässig nicht begründete Fahrzeuge (z.B. Sportfahrzeuge der Luxusklasse) berechtigen weder beim Kauf noch für den Unterhalt zum Vorsteuerabzug. Dem Benutzer wird zudem ein Mietentgelt wie folgt verrechnet: Annahme Kaufpreis Sportfahrzeug CHF 150’000 Jahresmietentgelt Abschreibung 20 % CHF 30’000 Zuschlag für Unterhalt und Reparaturen 6 % CHF 9’000 Total Mietwert exkl. MWST CHF 39’000 7.6 % MWST CHF 2’964 Die Eidg. Steuerverwaltung meldet solche Tatbestände an die direkten Steuern und an die AHV. Diese Praxis gilt im Übrigen auch bei der Feststellung von nicht deklarierten Umsätzen. Privatanteil Geschäftsfahrzeug Der Privatanteil für das Geschäftsfahrzeug beträgt ab Steuerperiode 2006 bei den direkten Steuern neu pro Monat 0.8 % (bisher 1 %) des Kaufpreises exkl. MWST, mindestens aber CHF 1‘800 pro Jahr. Bei der Mehrwertsteuer wird der Privatanteil erst ab 1.1.2007 auf 0.8 % des Kaufpreises (bzw. 0.4 % bei Fahrzeugen, wo kein Vorsteuerabzug möglich war) reduziert. Neuregelung indirekte Teilliquidation Kapitalgewinne von privat gehaltenen Beteiligungen sind grundsätzlich steuerfrei. Sofern jedoch Beteiligungen vom Privatvermögen des Veräusserers in das Geschäftsvermögen des Erwerbers übergehen, wird das Nennwertprinzip durch das Buchwertprinzip abgelöst, womit die latente Steuerlast beim Veräusserer untergeht. Das Bundesgericht hat im Jahr 2004 mit einem umstrittenen Entscheid die indirekte Teilliquidation enger ausgelegt und somit diverse Nachfolgeregelungen verunmöglicht. Mit dem Bundesgesetz über dringende Anpassungen bei der Unternehmensbesteuerung vom 23. Juni 2006 wurde die indirekte Teilliquidation gesetzlich geregelt. Diese Bestimmungen traten per 1. Januar 2007 in Kraft und gelten für alle noch nicht rechtskräftigen Veranlagungen ab dem Jahr 2001. Eine indirekte Teilliquidation liegt in folgenden Fällen vor: Verkauf von mindestens 20 %Beteiligung Wechsel vom Privat ins Geschäftsvermögen Ausschüttung nichtbetriebsnotweniger Substanz (welche beim Verkauf ausschüttungsfähig war) innert 5 Jahren Mitwirkung des Verkäufers Eine detaillierte Abklärung der Steuerfolgen ist vor einem BeteiligungsVerkauf in jedem Fall zu empfehlen. Veranlagung eingetragene Partnerschaft ab 2007 Das Einkommen und Vermögen von Personen, die in rechtlich und tatsächlich ungetrennter eingetragener Partnerschaft leben, wird zusammengerechnet. Die Stellung eingetragener Partner entspricht derjenigen von Ehegatten. 3
Seite 1: 01 2007 Stockwerkeigentum - Aufgabe

Truvag-Info 1/07 - Truvag Treuhand AG

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?