Februar
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Februar
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www.stadtblatt-ruhr.de 1 | 2007 <strong>Februar</strong> - März<br />
stadtblatt:<br />
Servicemagazin für Lebens- und Konsumqualität im Ruhrgebiet<br />
im Mittelpunkt:<br />
Leben Sie wohl!<br />
Gesundheit & Naturkosmetik<br />
Joy Denalane<br />
...über Soul,<br />
Familie<br />
& Südafrika<br />
Erscheinungsdatum: 7. Feb. 2007 | Nr. 10
Für Aktive ab 60<br />
„Ich muss Kultur<br />
hautnah erleben<br />
– überall.“<br />
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Empfohlen von:<br />
BärenTicket-Inhaberin Sybille Hoch aus Solingen.
10<br />
1 | 2007 <strong>Februar</strong> - März<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
das Stadtblatt geht nun tatsächlich schon ins Dritte Jahr – wer hätte das<br />
gedacht J. Also heißen wir Sie vor allem und auch uns selbst im neuen<br />
Jahr willkommen und freuen uns auf die Zeit, die vor uns liegt.<br />
Über den Jahreswechsel haben wir unseren Internet-Auftritt runderneuert<br />
und möchten Sie einladen, das Stadtblatt auch einmal online zu besuchen.<br />
Wir entwickeln unsere Internet-Präsenz stetig weiter und wollen Ihnen<br />
dort einen aktuellen Service rund ums Ruhrgebiet inkl. Newsletter bieten.<br />
Besuchen Sie uns! www.stadtblatt-ruhr.de<br />
Zum Unsymp in der letzten Ausgabe „Materialschlacht im Hausfl ur“, der<br />
sich um „Einkauf Aktuell“, einen „Service“ Ihrer Deutschen Post, drehte,<br />
haben wir zahlreiche LeserInnenbriefe erhalten. Fast alle mit dem Tipp,<br />
der Post ihren unerwünschten Service doch einfach zurückzuschicken. Ein<br />
paar gelbe Briefkästen gibt es ja noch. Die LeserInnen baten uns, diesen<br />
Hinweis an Sie weiterzugeben, was wir hiermit gern erledigen.<br />
Eine gute Zeit und viel Spaß beim Lesen wünschen das Stadtblatt-Team<br />
und<br />
Herausgeberin & Chefredakteurin<br />
Aufruf an unsere Leserinnen und Leser!<br />
Alternative Wohnformen – Wohnen im Alter<br />
In einer der nächsten Ausgaben wollen wir uns ausführlicher dem Thema „Alternative<br />
Wohnformen“ widmen. Nicht nur, aber auch mit besonderem Blick<br />
auf das Wohnen im Alter. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Initiativen<br />
und Projekten, von Ideen und Möglichkeiten, die vor dem klassischen Seniorenheim<br />
bewahren. Und viele Menschen im Ruhrgebiet, die sich mit diesem<br />
Themenfeld, einfach weil sie selbst älter werden, zu befassen beginnen.<br />
Wenn Sie ein Wohnprojekt verwirklicht haben, das auch andere interessieren<br />
könnte, wenn Sie Architektin sind oder Stadtplaner oder Bauherr oder ein<br />
Grundstück haben, mit dem sie gern etwas Sinnvolles machen möchten, oder<br />
wenn Sie auf der Suche nach Gleichgesinnten sind – dann melden Sie sich bei<br />
uns! E-Mails an leserbriefe@stadtblatt-ruhr.de Stichwort: Wohnprojekte<br />
inhalt:<br />
4 Fritz Eckenga – kolumne:<br />
Zwölf Zille Stach<br />
5 kurzgemeldet:<br />
stadtgespräch:<br />
6 Joy Denalane<br />
9 delikatessen:<br />
Rezepte: Lachs im grünen Bett &<br />
Knusprige Tofu-Bällchen<br />
10 Rösters CoffeeCorner, Bio-Bier, Slowfood<br />
11 Geschmackschule, Wintergemüse<br />
12 mittelpunkt:<br />
Leben Sie wohl!<br />
Gesundheit & Naturkosmetik<br />
Homöopathie bei Kindern.<br />
14 Männer & Kosmetik<br />
15 Stadtblatt-Test: Naturkosmetik für Männer<br />
16 vorgestellt:* Kinderzahnheilkunde<br />
17 vorgestellt:* Bronchitis & Co kindgerecht behandeln<br />
18 Misteltherapien gegen Krebs<br />
Die Familienklinik<br />
19 ruhrgebiet:<br />
Borussia Dortmund: Profi t durch Umweltschutz<br />
Loremo: 1,5-Liter-Auto<br />
20 Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche<br />
22 mehrwert:<br />
Gasgeben mit Autogas<br />
24 Vom Papier-Recycling zum Recycling-Papier<br />
26 tipps & termine:<br />
28 kleinanzeigen:<br />
30 unsymp:<br />
Weniger Mehdorn wäre Mehrwert<br />
Impressum, Vorschau<br />
* Artikel in der Rubrik „vorgestellt:“ sind in Zusammenarbeit<br />
mit den jeweiligen Unternehmen erstellt worden.<br />
stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 3
Foto: Philipp Wente<br />
kolumne:<br />
Zwölf Zille Stach<br />
Die faszinierende Welt<br />
des Autoquartetts<br />
Bevor ich ungefähr zehn Jahre später den Führerschein<br />
dritter Klasse machte, besaß ich schon einen<br />
gewaltigen Fuhrpark. Meine Mutter nannte ihn<br />
„Staubfän-ger“, denn ich parkte meine etwa fünfzig<br />
Kraftfahrzeuge auf den Fensterbänken von Kinder-<br />
und Ess-Zimmer, hinter den Gardinen mit der<br />
Goldkante, für die Frau Marianne Koch im Fernsehen<br />
Werbung machte.<br />
Mit der Größe meiner Matchbox-Auto-Sammlung<br />
lag ich im gehobenen Mittelfeld meines Matchbox-<br />
Autos-Sammler-Bekannten-Kreises. Unsere Väter<br />
fuhren VW-Käfer, Fiat 600 und Ford Taunus. Wir<br />
waren die Söhne, denen sie immer damit drohten,<br />
dass sie es später mal besser haben sollten als sie<br />
selbst. Im PKW-Segment hatten wir sie aber schon<br />
überholt, bevor wir mit den Füßen an die Gaspedale<br />
ihrer Kleinwagen reichten. Wir fuhren nämlich<br />
beidhändig, und zwar Jaguar-E-Type, Ford<br />
Mustang und die Citroen DS, die aber in unserer<br />
Vorpubertät noch dem männlichen Geschlecht angehörte<br />
und deswegen „Der Zitröhn“ hieß. Autotheoretisch<br />
konnten unsere Alten uns schon längst<br />
nicht mehr an die Karre pinkeln. Wir besaßen nicht<br />
nur die heißeren Kisten, wir hatten auch die besseren<br />
Karten.<br />
„300 SEL sechstausendfünfhundert Kubik“. Der<br />
dicke Benz schlug mit seinem versoffenen Hubraum<br />
alle anderen. Damit kassierte man ab. Beim Autoquartett<br />
kommt es darauf an, dass man weiß, was<br />
unter der Haube steckt. Wir hatten keine Ahnung,<br />
was Hubraum bedeutet, dass aber die sechseinhalb<br />
Liter des 300 SEL viel mehr waren als die pisseligen<br />
Einskommadrei des Alfa Romeo Giulietta Sprint,<br />
das war klar wie Kraftstoff. Deswegen reichte uns<br />
Experten auch die kurze Ansage „300 Hub“, damit<br />
die anderen ihre Karten rausrückten. Jeder wusste,<br />
das ist der goldene Mercedes mit den Doppelscheinwerfern,<br />
der stach mit „sechseinhalb Hub“.<br />
4 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
dung so oft und so immer,<br />
dass er irgendwann zum<br />
Allgemeinsprachgut<br />
aufstieg.<br />
Rüdiger-Ro-80-gebraten-160,<br />
ich und die anderen Jungs<br />
spielten immer Auto-quartett.<br />
Die affi gen Blockfl ötenzicken aus<br />
der Mädchen-Parallelklasse spielten Komponistenquartett.<br />
Keine Ahnung, was da Trumpf war,<br />
wahrscheinlich „Mozart 10.000 Noten Stach“.<br />
Wir Jungens aber spielten Autoquartett. Immer.<br />
Auf dem Schulhof in der Pause. Vor und nach der<br />
Pause im Unterricht im Klassenraum der Schule.<br />
Vor und nach der Schule in der immer von uns mit<br />
der Ansage „Letzte Reihe!!!“ reservierten letzten<br />
Reihe im Schulbus, spielten wir: Autoquartett. Es<br />
sei denn, wir spielten Flugzeugquartett. Oder<br />
Schiffequartett. Es sei denn, wir schingelten.<br />
„Schingeln“ war ein anderes Spiel, das anderswo<br />
auch „Schangeln“ genannt wurde. Karten<br />
spielten dabei nicht mit. Beim Schingeln und/oder<br />
Schangeln warfen wir kleine Geld-Münzen vor<br />
Hauswände und dann ... na ja, die Regeln sind<br />
schon arg kompliziert. Ihre Erläuterung würde Sie<br />
möglicherweise überfordern. Aber nicht nur Sie.<br />
Auch mich. Ich muss mich nämlich jetzt auf etwas<br />
anderes konzentrieren. Auf eine Niederlage. Ich<br />
bin zum Autoquartett spielen verabredet.<br />
Mit ein paar Achtjährigen<br />
aus meinem Bekanntenkreis.<br />
Wir spielen zu ihren Bedingungen,<br />
das heißt: Mit einem<br />
neuen Blatt, Jahrgang 2006. Und ich<br />
bezweifel‘ sehr stark, dass da noch irgendeine mir<br />
bekannte „Zille-Hub-UM-Stach“-Karte vorkommt,<br />
mit der ich im Teilnehmerfeld ganz weit vorne fahren<br />
könnte.<br />
Eckenga live<br />
Du bist Deutschland?<br />
Ich bin Einkaufen<br />
10. Feb., Witten, Werkstatt<br />
1. März, Bottrop,<br />
Joseph Albers Gymnasium<br />
weitere Live-Auftritte<br />
fi nden Sie in unserem<br />
Terminkalender ab Seite 26.<br />
4 www.eckenga.de
Museumsplattform NRW im Internet<br />
Virtuelle Museumsbesuche ermöglicht die neue<br />
„museumsplattform nrw“, deren Pilotversion nun<br />
freigeschaltet wurde. An dem Projekt beteiligen sich<br />
bislang das Ludwig Forum für Internationale Kunst<br />
Aachen, das Museum Bochum, das Museum am<br />
Ostwall Dortmund, das Wilhelm Lehmbruck Museum<br />
Duisburg, das Städtische Museum Abteiberg<br />
Mönchengladbach sowie das Clemens-Sels-Museum<br />
Neuss.<br />
4 www.nrw-museum.de<br />
Kulturportal NRW online<br />
Musik, Theater und Tanz in NRW gibt es künftig<br />
auf einen Klick: 25 Bühnen präsentieren sich neuerdings<br />
auf einem gemeinsamen Internetportal. Das<br />
Portal soll als komfortable Datendrehscheibe alle<br />
Veranstaltungsinformationen der Partner bündeln<br />
und aktuelle Informationen liefern. Über individuell<br />
anpassbare Download-Funktionen kann sich<br />
jeder Nutzer sein persönliches Informations-Profi l<br />
erstellen.<br />
Aus dem Ruhrgebiet beteiligt sind bisher die<br />
Theater in Bochum, Dortmund, Essen, Mülheim,<br />
Oberhausen, das Prinz Regent Theater<br />
Bochum, aalto ballett theater essen, Aalto-<br />
Musiktheater Essen, Philharmonie Essen,<br />
PACT Zollverein Essen, Musiktheater im Revier<br />
Gelsenkirchen sowie das Westfälische<br />
Landestheater Castrop-Rauxel.<br />
4 www.nrw-buehnen.de<br />
GLS: Ethisch-ökologische Bank weiter auf Erfolgskurs<br />
Mit 18 Prozent übertraf das Bilanzwachstum der<br />
GLS Bank 2006 den Zuwachs des Vorjahres um<br />
mehr als die Hälfte. Auch die Kundenzahl stieg<br />
deutlich von 47.500 auf 52.000. Das Wachstum der<br />
GLS Bank, die ihren Hauptsitz in Bochum hat, als<br />
Marktführer im ethisch-ökologischen Geldbereich<br />
spiegelt nicht zuletzt den Wertewandel in der Gesellschaft<br />
wider.<br />
Valentinstag am 14. <strong>Februar</strong>: Blumen fairschenken<br />
Wenn Sie auf Blumen mit dem Flower Label achten, haben alle was davon:<br />
Das Gütesiegel steht für menschengerechte und umweltweltfreundlichen<br />
Blumenanbau. Das FLP (Flower Label Program) begeht den Valentinstag mit<br />
dem Projekt „Valentin küsst fair“, das im Rahmen eines Programms der Aktion<br />
Mensch gefördert wird. Es nimmt den 14. <strong>Februar</strong> zum Anlass, FloristInnen<br />
davon zu überzeugen, FLP-zertifi zierte Ware in ihr Sortiment aufzunehmen.<br />
Fragen Sie Ihre Floristin nach Blumen mit dem FLP-Siegel und erzählen<br />
Sie ihr, dass Sie faire Blumen kaufen möchten - Nachfrage erzeugt Angebot.<br />
4 www.fairfl owers.de<br />
Die GLS Bank ist bundesweit tätig und fi nanziert<br />
ausschließlich ökologische, soziale und nachhaltige<br />
Projekte. Eines der wichtigen Elemente der Bank ist<br />
die hohe Transparenz, auch im Kreditbereich. Die<br />
GLS bietet alle banküblichen Angebote wie Geldanlage,<br />
Darlehen, Investmentfonds, Girokonten und<br />
Beteiligungen und hat darüber hinaus einen speziellen<br />
Stiftungs- und Schenkungsbereich.<br />
4 www.gls.de<br />
kurzgemeldet:<br />
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stadtblatt: Jobs<br />
Für die Erweiterung unseres Akquisitionsteams suchen<br />
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Erfahrung im Printmedienbereich erwünscht. Sie recherchieren,<br />
akquirieren und beraten Anzeigenkunden nach<br />
erfolgter Einarbeitung selbständig.<br />
Sie sollten kommunikativ, eigeninitiativ und kundenorientiert<br />
sein. PC-Kenntnisse, eigener Computer sowie<br />
Führerschein und PKW für Kundenbesuche sind<br />
Voraussetzung.<br />
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Entwicklungsmöglichkeiten.<br />
Weitere Informationen unter www.stadtblatt-ruhr.de.<br />
Schriftliche Kurzbewerbungen bitte per E-Mail an:<br />
werbung@stadtblatt-ruhr.de<br />
oder an: Stadtblatt Alsenstr. 55 44789 Bochum.<br />
stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 5
stadtgespräch:<br />
Joy Denalane<br />
über Soul, Familie<br />
& Südafrika<br />
Interview: Barbara Underberg<br />
Fotos: Philipp Wente<br />
Als Tochter einer deutschen Mutter und eines südafrikanischen Vaters 1973 geboren, wuchs Joy Denalane mit<br />
fünf Geschwistern in Berlin-Kreuzberg auf. Mit sechzehn Jahren zog sie von zu Hause aus und begann sich auf die<br />
Musik zu konzentrieren. Joys südafrikanischer Nachname Denalane [sprich: Dinalani] bedeutet soviel wie „strahlender<br />
Stern“. Die 33Jährige ist verheiratet mit dem ebenfalls bekannten Musiker Max Herre.<br />
6 stadtblatt: 01 | 2007 <strong>Februar</strong>-März
Ihr erstes Solo-Album „Mamani“ ist 2002 erschienen.<br />
Es war sehr erfolgreich und wurde auch von<br />
der Kritik gefeiert als famoses Debüt - Soul und<br />
R&B mit guten deutschen Texten. Das aktuelle<br />
Album „Born & Raised“ ist im Sommer 2006 erschienen,<br />
alle Titel sind englisch gesungen. Wie<br />
kam es dazu?<br />
Das hat sich in der Schreibphase ergeben. Ursprünglich<br />
hatte ich geplant, ein deutschsprachiges<br />
Album zu machen mit drei, vier englischsprachigen<br />
Songs. Auch „Mamani“ hatte ich ja schon gemischt<br />
mit anderen Sprachen. So wollte ich es mit<br />
dem Folgealbum im Grunde wieder machen. Aber<br />
dann wurden die englischsprachigen Titel einfach<br />
immer mehr, weil wir die Musik und die Texte in<br />
einer Konstellation geschrieben haben, die wahnsinnig<br />
viel Output gebracht hat. Sékou Neblett,<br />
mein Mann Max Herre und ich sind lange befreundet<br />
und hatten auch jeweils schon zu zweit gearbeitet,<br />
aber zu dritt hatten wir bis dahin noch nie<br />
produziert. Dass dabei soviel Output herauskommen<br />
würde, wussten wir vorher gar nicht.<br />
Wollen Sie mit den englischsprachigen Titeln über<br />
Deutschland hinaus Europa erobern?<br />
Das war nicht der Ansatz bei der Produktion der<br />
Platte, aber natürlich bin ich offen für andere Märkte.<br />
Es gibt auch Interesse. Europa zu bereisen fi nde<br />
ich sehr interessant. In diesem Jahr werde ich in einigen<br />
Ländern spielen, und dann sehen wir einfach<br />
mal weiter.<br />
In welchen Ländern ist das Album bisher<br />
erschienen?<br />
In Südafrika, in den Niederlanden und ... hm, ich<br />
vergesse das immer wieder ... dann noch in Italien<br />
und Griechenland. In diesem Jahr kommt es in<br />
Frankreich, England und Japan raus.<br />
Wie würden Sie Ihre Musik charakterisieren?<br />
Es ist Blackmusic, sehr an Soul, HipHop und R&B<br />
orientiert. Soulmusik.<br />
Vor einigen Jahren haben Sie eine Konzertreihe mit<br />
dem bekannten Jazz-Trompeter Till Brönner gemacht.<br />
Steht etwas ähnliches auch in Zukunft an?<br />
Jazzmusik ist natürlich etwas, das mich beschäftigt.<br />
Aber ich habe nicht vor, in den nächsten Jahren<br />
zum Beispiel eine Jazzplatte zu machen. Jazz und<br />
Soul, HipHop und R&B sind Musiken, die voneinander<br />
und durcheinander leben. Sie unterscheiden<br />
sich natürlich durch bestimmte Merkmale, trotzdem<br />
gibt es keinen Jazz ohne Soul, keinen Hiphop<br />
ohne R&B und umgekehrt. All das fasse ich im<br />
Grunde unter den Begriff Blackmusic. Jeder R&B-<br />
Sänger hat auch die Techniken drauf, die ein Jazzsänger<br />
beherrscht.<br />
Ihr Vater ist Südafrikaner, das Album „Mamani“ hat<br />
deutliche Bezüge zu Südafrika. Wie ist Ihr Verhältnis<br />
zu diesem Land?<br />
Der Großteil meiner Familie lebt in Südafrika. Ich<br />
sage bewusst „Großteil“, weil die Familie väterlicherseits<br />
wahnsinnig groß ist und alle leben in Südafrika.<br />
Trotzdem haben wir einen sehr engen Kontakt.<br />
Demnächst heiratet meine Cousine, und wir<br />
wollen mit der ganzen Familie aus Deutschland rüberfl<br />
iegen und dabei sein.<br />
Als ich 2002 „Mamani“ aufgenommen habe,<br />
waren mir meine südafrikanischen Wurzeln extrem<br />
wichtig, so wichtig wie vorher nie. In dem<br />
Jahr bin ich selbst Mutter geworden und habe in<br />
der gleichen Zeit meine Mutter verloren. Es gab<br />
„Es gab viele Gründe nachzuforschen und richtig<br />
einzutauchen in die südafrikanische Musik ...“<br />
viele Gründe nachzuforschen und richtig einzutauchen<br />
in die südafrikanische Musik. Denn nun hatte<br />
ich ein eigenes Kind, mein erstes, und habe natürlich<br />
auch die Verantwortung wahrgenommen. Ich<br />
wollte meinem Kind – und zwar im Detail - erzählen<br />
können, wo es herkommt. Deswegen bin ich<br />
in die südafrikanische Geschichte der Denalanes<br />
eingetaucht.<br />
stadtgespräch<br />
Joy Delanane bei ihrem Auftritt in der Jahrhunderthalle bei der Verleihung der 1Live-Krone im letzten Jahr<br />
Wo ist diese Geschichte genau verortet?<br />
In Johannesburg und in Soweto. Ursprünglich<br />
kommt mein Vater aus Johannesburg, aber dann<br />
gab es in den sechziger Jahren die Gesetzeserlasse,<br />
durch die die gesamte schwarze Bevölkerung in die<br />
Townships ziehen musste. Mein Vater ist dann zum<br />
Studieren nach Deutschland gegangen, seine Familie<br />
musste nach Soweto ziehen. Dort leben heute<br />
immer noch die meisten von ihnen, auch wenn einige<br />
mittlerweile nach Johannesburg zurückgezogen<br />
sind. Wenn wir in Südafrika sind, dann auch<br />
immer in Soweto. Wir ziehen dann von Tante zu<br />
Tante, ein paar Tage hier, ein paar Tage dort. Ich<br />
fühle mich da sehr wohl.<br />
Haben Sie auch Kontakt zu südafrikanischen<br />
Musikern?<br />
Mein sogenannter Onkel zum Beispiel, ein Cousin<br />
meines Vaters, ist Hugh Masekela. Das ist einer der<br />
berühmtesten südafrikanischen Musiker weltweit.<br />
Da gibt es natürlich einen Kontakt, der einfach<br />
auch familiär bedingt ist.<br />
Rührt Ihr Engagement gegen Aids von Ihren südafrikanischen<br />
Wurzeln?<br />
Ja natürlich. Ich unterstütze eine Gruppe, die sich<br />
„Wolanani“ nennt. Das sind Frauen, die HIV-positiv<br />
sind und die nicht angewiesen sein wollen auf<br />
Spenden, sondern die durch Arbeit ihr Geld verdienen<br />
wollen. Damit vermitteln sie auch ihren Kindern,<br />
dass man als Mensch eine Würde hat, dass<br />
es einen Arbeitsmarkt gibt, auf dem man bestehen<br />
kann und soll.<br />
Diese Frauen leben in Townships in Südafrika, alle<br />
sind HIV-positiv. In der Regel haben sie keine Män-<br />
stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 7
8 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
Born & Raised<br />
ner mehr, zum Teil leben sie mit ihren HIV-positiven<br />
oder aidskranken Kindern auf engstem Raum in<br />
sehr ärmlichen Verhältnissen. Dennoch wollen sie<br />
ihren Kindern ein Vorbild sein und arbeiten. Bei dieser<br />
Gruppe leiste ich quasi Hilfe zur Selbsthilfe. Die<br />
Frauen stellen Perlenarbeiten her, sie machen viel<br />
mit Perlenkunsthandwerk. Ich nehme ihnen das zu<br />
ihren Konditionen ab und verkaufe die Arbeiten<br />
hier als Merchandise-Artikel.<br />
Im letzten Jahr haben Sie u.a. mit ihrem Mann Max<br />
Herre ein neues Label gegründet, „Nesola“ (Esperanto:<br />
„nicht allein“). Was ist der Hintergrund?<br />
Max und ich waren beide vorher bei Four Music,<br />
und da sind die Verträge irgendwann ausgelaufen.<br />
Da wir beide sehr autark arbeitende Künstler sind<br />
und Max außerdem einen guten Überblick übers<br />
Geschäft und gute Visionen hat, war einfach der<br />
nächste Schritt, unser eigenes Label zu gründen.<br />
Wir arbeiten nach wie vor eng mit Four Music zusammen,<br />
aber wir haben uns ein Stück selbständiger<br />
gemacht. Nesola ist ein Label, das gute<br />
Musik und Inhalte transportieren will.<br />
Was planen Sie als nächstes?<br />
In diesem Jahr werde ich einfach mal ein paar<br />
Länder in Europa bereisen und bespielen. Aber<br />
vor allem ist Max jetzt mit seiner Platte dran.<br />
Max und ich wechseln uns mit der Familienarbeit<br />
immer ab. Wenn meine aktuelle Kampagne<br />
zu Ende geht, ist Max wieder unterwegs<br />
und ich bin Zuhause und erziehe die Kinder.<br />
Für das Gespräch herzlichen Dank. n<br />
Die aktuelle CD<br />
erschienen bei Four Music (Sony BMG)<br />
4 www.joydenalane.de<br />
4 www.wolanani.co.za
Zutaten für 2 Personen:<br />
Für das Lachsfilet<br />
· 100 g Spinat (frisch o. gefroren)<br />
· 100 g Lauch<br />
· 2 Stiele Bleichsellerie<br />
· 1/2 Biozitrone<br />
· 2 Scheiben Lachsfilet à 130 g<br />
(z.B. von Deutsche See)<br />
· Salz<br />
· Chilipulver (z.B. von Lebensbaum)<br />
· 1 TL frischer, gehackter Ingwer<br />
· 2 TL gerösteter Sesam<br />
Für den Asia-Dip<br />
· 3 EL helle Sojasauce<br />
(z.B. von Arche)<br />
· 3 EL Medium Sherry oder<br />
Tawny-Portwein<br />
· 3 EL passierte Tomaten<br />
· 1/2 TL Honig (z.B. von Allos)<br />
· 1 Prise Chilipulver<br />
· 1/2 TL geröstetes Sesamöl<br />
Gesund essen, Säure-Basen-<br />
Kochbuch, 100 Genuss-Rezepte<br />
E. Fischer, Dr. I. Kührer /<br />
128 Seiten / Softcover /<br />
12,90 EUR / ISBN 3-7742-8798-8<br />
Lachs im grünen Bett<br />
Zubereitung: ca. 30 Min. ı Nährwert/Portion: ca. 385 kcal<br />
1. Den frischen Spinat verlesen, waschen und in mundgerechte Stücke zupfen. Den<br />
Lauch und den Bleichsellerie waschen und putzen. Den Lauch längs halbieren und<br />
in feine Streifen schneiden. Den Bleichsellerie in feine Stifte schneiden.<br />
2. Die Zitronenschale dünn abschneiden und in feine Streifen schneiden (oder mit dem<br />
Zestenreißer feine Streifen abreißen). Die Zitrone auspressen.<br />
3. Die Lachsfilets abwaschen, trockentupfen, mit Salz und Chilipulver würzen.<br />
4. Spinat und Lauch auf einem großen Teller verteilen. Die Lachsfilets darauf legen,<br />
mit Zitronensaft beträufeln, mit Ingwer und Bleichselleriestiften bestreuen.<br />
5. Eine Tasse in einen Wok oder einen großen, flachen Topf stellen. Den Wok ca. 5 cm<br />
hoch mit Wasser füllen. Das Wasser zum Kochen bringen.<br />
6. Den Teller mit dem Lachsfilet im grasgrünen Bett auf die Tasse stellen. Den Fisch<br />
zugedeckt im Wasserdampf 10–12 Min. garen.<br />
7. Für den Asia-Dip die Sojasauce mit Sherry, passierten Tomaten, Honig, Chilipulver<br />
und geröstetem Sesamöl vermischen.<br />
8. Die gedämpften Lachsfilets portionsweise auf dem Gemüsebett anrichten. Den Asia-<br />
Dip und die gerösteten Sesamkörner auf das Lachsfilet geben.<br />
Knusprige Tofu-Bällchen<br />
Zubereitung: 40 Min. ı Nährwert/Portion: 320 kcal<br />
1. Die Karotten und die Kohlrabi putzen und in feine Stifte scheiden. Die Frühlingszwiebeln<br />
waschen, putzen und in dicke Ringe schneiden. (Zubereitet wird das Gemüse erst am<br />
Schluss – minutenschnell. Wenn die Tofu-Bällchen schon fertig sind.)<br />
2. Den Backofen auf 70°C (Umluft 50°C) vorheizen. Für die Tofu-Bällchen die Schalotte<br />
und die Knoblauchzehe abziehen und hacken. Den Tofu kalt abspülen, trockentupfen<br />
und mit der Gabel fein zerdrücken.<br />
3. Den Tofu mit Schalotte, Knoblauch, Ingwer, Petersilie, Currypulver, Sojasauce u. Mehl vermischen.<br />
Alles mit den Händen zu einer festen Masse verkneten. Mit Salz abschmecken.<br />
4. Aus der Tofumasse kleine Bällchen mit 2,5 cm Durchmesser formen. Im Wok oder einer<br />
Pfanne reichlich Öl erhitzen. Die Tofu-Bällchen darin rundum knusprig braun braten und<br />
auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Dabei nicht zu viele Bällchen auf einmal ausbraten.<br />
5. Fertige Bällchen im Ofen warm halten, bis die gesamte Masse verbraucht ist.<br />
6. Wenn die Tofu-Bällchen fertig sind, wird das Gemüse zubereitet. Dafür im Wok oder<br />
einer beschichteten Pfanne 1 EL Öl erhitzen. Die Karotten darin 1 Min. unter Rühren<br />
braten. Kohlrabi und Frühlingszwiebeln dazugeben, leicht salzen und kurz braten.<br />
7. Mit der Gemüsebrühe aufgießen und das Gemüse zugedeckt 3 Min. dünsten. Das<br />
Gemüse vom Herd nehmen, mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.<br />
8. Das Wokgemüse portionsweise mit den Tofu-Bällchen anrichten.<br />
Als Lieferant für hochwertiges Eiweiß ist Tofu eines der wertvollsten<br />
pflanzlichen Nahrungsmittel. Er besitzt eine höhere biologische<br />
Wertigkeit als Fleisch, Fisch oder Milch. Tofu ist frei von Cholesterin,<br />
kalorienarm und mineralstoffreich. Tofu ist kein Säurebildner, was<br />
sich positiv für das Säure-Basen-Verhältnis auswirkt.<br />
Der SuperBioMarkt-Weinexperte empfiehlt:<br />
Zum Lachsfilet: 2005er Terra Vita Rosé, Qualitätswein trocken,<br />
Weingut Sander, Mettenheim/ Rheinhessen. Intensive Aromen<br />
nach Erdbeere und Nüssen; runder, fruchtiger Geschmack und<br />
harmonische Säurestruktur.<br />
Zu den Tofu-Bällchen: 2005er TIL Gutscuvée, Qualitätswein<br />
halbtrocken, Weingut Brüder Dr. Becker, Ludwigshöhe/ Rheinhessen.<br />
Frische fruchtige Nase, helle Früchte, auf der Zunge belebendes<br />
Spiel von Fruchtsüße und -säure, harmon. Abgang.<br />
Beide Weine erhalten Sie natürlich in Ihrem SuperBioMarkt.<br />
Ihr Einkaufszettel<br />
Das brauchen Sie, je nach Rezept:, z.B.:<br />
. je 100 g Spinat u. Lauch<br />
. 2 Stiele Bleichsellerie<br />
. 2 Scheiben Lachsfilet<br />
. Ingwer u. Sesam<br />
. Sojasauce u. Sherry<br />
. Honig<br />
. je 200 g Tofu, Karotten u.<br />
Kohlrabi<br />
. 4 Fru¨hlingszwiebeln<br />
. Zitrone<br />
. Ingwer u. Petersilie<br />
. Sojasauce<br />
Ihr SuperBioMarkt<br />
in Dortmund:<br />
Do-Hombruch, Harkortstr. 18<br />
www.superbiomarkt.de<br />
Tiefgarge mit 40 Parkplätzen<br />
direkt am Geschäft.<br />
Entdecken Sie den Unterschied!<br />
Zutaten für 2 Personen:<br />
Für das Gemüse<br />
· 200 g Karotten<br />
· 200 g Kohlrabi<br />
· 4 Frühlingszwiebeln<br />
· 1 EL Öl (z.B. von Davert)<br />
· 5 EL Gemüsebrühe<br />
(z.B. Würzl von Bruno Fischer)<br />
· 1 EL Zitronensaft<br />
· Salz, Pfeffer<br />
Für die Tofu-Bällchen<br />
· 1 Schalotte<br />
· 1 Knoblauchzehe<br />
· 200 g Tofu (z.B. von Taifun)<br />
· 1/2 TL frischer, gehackter<br />
Ingwer<br />
· 2 EL gehackte Petersilie<br />
· 1/2 TL Currypulver<br />
(z.B. von Lebensbaum)<br />
· 1-2 EL Sojasauce<br />
· 1-2 EL Mehl<br />
· Salz, Öl zum Ausbacken<br />
Balance zwischen Säuren und Basen<br />
Man sieht ihn nicht, man fühlt ihn nicht – trotzdem<br />
hat der Säure-Basen-Haushalt einen Einfluss<br />
auf unser Wohlbefinden. Ist er im Gleichgewicht,<br />
können alle Stoffwechselvorgänge optimal ablaufen<br />
und die Organe haben die besten Voraussetzungen,<br />
um reibungslos zu funktionieren.<br />
Ein Säure-Basen-Haushalt, der nicht im Gleichgewicht<br />
ist, kann für dauerhaftes körperliches<br />
Unbehagen verantwortlich sein.<br />
delikatessen:<br />
Eine latente Übersäuerung kann auch das Immunsystem<br />
schwächen und zu frühzeitiger Alterung<br />
führen. Hauptursache für eine Störung der Balance<br />
zwischen Säuren und Basen ist einseitiges<br />
Essen. Der Geschmack eines Lebensmittels sagt<br />
jedoch nichts darüber aus, ob es sauer oder basisch<br />
ist. Viel Obst und vor allem Gemüse tragen<br />
zu einer ausgewogenen Ernährung bei und halten<br />
den Körper im Gleichgewicht.<br />
stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 9
delikatessen:<br />
Von Profi tbohnen zu Kanonen<br />
Essen im 18. Jahrhundert: „Durch das Limbecker<br />
Tor kamen die Planwagen herein, die am Weseler<br />
Stapel die aus Holland kommenden Schiffsladungen<br />
eingefrachtet hatten: Kaffee, Zucker, Tabak...“<br />
Dieser holländische Kaffee stammte aus Java. Zusammen<br />
mit anderen Kolonialwaren bildete er den<br />
Grundstock für die spätere Industrialisierung im<br />
Ruhrgebiet, so der Essener Historiker Lappenbusch.<br />
Vom Ertrag der „Profi tbohnen“ kaufte z.B. Kolonialwarenhändlerin<br />
Helene Amalie Krupp 1800 die<br />
Gutehoffnungshütte. Napoleons Kontinentalsperre<br />
eröffnete zudem die Möglichkeit, mit Kaffeeschmuggel<br />
erheblichen Extraprofi t einzustreichen.<br />
Eingesehene Dokumente im Firmenarchiv von<br />
Krupp über die „Umgehung der Linie“, also die<br />
Schmuggelrouten und Kontakte, wurden aber nicht<br />
freigegeben. Später tauchten Krupps Kanonen vor<br />
den Küsten der Kaffeeländer auf - z.B. als Bordgeschütze<br />
imperialer Kanonenboote vor Ostafrika.<br />
Helene-Amalias Java-Bohnen wurden unter mörderischer<br />
Sklavenarbeit von der holländischen „Ostindischen<br />
Kompagnie“ produziert. Für Kaffee-Export-Plantagen<br />
wurden Nahrungsmittelfelder der<br />
Einheimischen konfi sziert. Der Niederländer E. Dekkar<br />
enhüllte die fürchterlichen Zustände in seinem<br />
1860 erschienen Buch „Max Havelaar“, das zum<br />
antikolonialen Bestseller wurde. Es ist dort heute<br />
noch ungemein populär. Die niederländische und<br />
die Schweizer Fairtrade-Organisationen heißen zu<br />
seinem Andenken „Fairtrade/Max Havelaar“. Um<br />
1900 war Dekker ein recht bekannter Schriftsteller<br />
auch in Deutschland, er hatte lange in Ingelheim<br />
gelebt. Wer sich mit ihm beschäftigen will, liest einfach<br />
das Buch – oder kauft Fairtrade-Kaffee. Man<br />
kann auch beides tun.<br />
Der RÖSTER heißt Alex Kunkel.<br />
4 www.derroester.de<br />
10 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
(Alkoholfreies Bio-) Bier ist gesund!<br />
Das Wissenschaftszentrum Weihenstephan an der TU München erbrachte erstmals den wissenschaftlichen<br />
Nachweis über die gesundheitsfördernden Eigenschaften eines alkoholfreien<br />
Bieres. Die Wissenschaftler attestieren den alkoholfreien Biobieren der Neumarkter Lammsbräu,<br />
der weltweit führenden Ökobrauerei, ein hohes gesundheitsförderndes Potenzial. Das<br />
bedeutet: Die alkoholfreien Biobiere wirken entzündungshemmend, entgiftend und schützen<br />
vor freien Radikalen. Darüber hinaus wirkt das alkoholfreie Bioweissbier immunstimulierend<br />
und allergievorbeugend.<br />
Die ernährungsphysiologischen Eigenschaften des Lebensmittels Bier sind seit langem bekannt.<br />
Gesundheitsbezogenen Aussagen stehen jedoch wettbewerbsrechtliche Einschränkungen<br />
und nicht zuletzt der Alkoholgehalt im Wege. Zusätzlich sind ab 2007 gesundheitsund<br />
nährwertbezogene Aussagen im Lebensmittelsektor durch die so genannte „Health<br />
Claims Verordnung“ der Europäischen Union erheblich eingeschränkt – es sei denn, sie sind<br />
wissenschaftlich untermauert. Diese hohe Hürde hat die Neumarkter Lammsbräu jetzt als<br />
erste Brauerei für ihre alkoholfreien Biere genommen.<br />
4 www.lammsbraeu.de<br />
Schokoladenseiten<br />
Slowfood Mittleres Ruhrgebiet<br />
Das nächste Treffen von Slowfood Mittleres Ruhrgebiet fi ndet statt am 28. <strong>Februar</strong> in Herne,<br />
Weinrestaurant Julius, Bahnhofstr. 62. Thema an diesem Abend ist „Schokolade“. Andreas<br />
Meyer, Geschäftsführer der Eco Finia GmbH, die die Bio-Schokoladen-Marke „Vivani“<br />
herstellt, trägt vor und steht zur Diskussion bereit. Um Anmeldung übers Internet wird<br />
gebeten.<br />
4 www.slowfood.de
Geschmackschule für Kinder und<br />
Jugendliche<br />
Die Geschmackschule ist eine neu gegründete Initiative für eine genussvolle,<br />
gesunde und nachhaltige Ernährung von Kindern, Jugendlichen und jungen<br />
Erwachsenen. Mit Sitz in Dortmund ist sie ein gemeinnütziger Verein, der<br />
kostenlose Workshops rund um das Thema gesunde Ernährung anbieten<br />
will. Zur Zeit befi ndet sich die Initiative noch im Aufbau und freut sich über<br />
Unterstützung.<br />
Tel. 0231.728 2071<br />
4 www.geschmackschule.net<br />
Wintergemüse<br />
Bio statt Treibhaus<br />
Der mitteleuropäische Winter gilt bei Meteorologen zwar als relativ mild,<br />
aber selbst in diesem ungewöhnlich warmen Winter gab es im Ruhrgebiet<br />
schon einige Tage unter null Grad. Und dann wächst buchstäblich kein Gras<br />
mehr. Umso erstaunlicher, dass manche Gemüsearten doch noch ausharren.<br />
Rosenkohl und Feldsalat schmecken gerade im Winter besonders gut, und<br />
Grünkohl wird überhaupt erst nach den ersten Frostnächten bekömmlich.<br />
Eine Sonderrolle spielt der Chicorée, der Spross der Zichorie, der nur bei<br />
völliger Finsternis und in kühlen Innenräumen schmackhaft gedeiht. Auch<br />
für ihn ist der Winter die beste Saison.<br />
Natürlich wäre dieses Angebot allein wenig abwechslungsreich. Deshalb ist<br />
bei uns traditionell - und das heißt seit den alten Germanen - Vorratshaltung<br />
angesagt. Viele Gemüsearten, die im Herbst geerntet werden, halten sich<br />
bei guter Lagerung bis zum Frühjahr: beispielsweise Kartoffeln, Möhren und<br />
die meisten Kohlsorten.<br />
Bio ist besser lagerfähig<br />
Bio-Gemüse hat unter dem Aspekt der Vorratshaltung übrigens einen klaren<br />
Vorteil gegenüber konventionellem Grünzeug: Durch die angemessene,<br />
natürliche Düngung speichern die Früchte weniger Wasser und sind umso<br />
besser lagerfähig. Auch beim Einlegen von milch- oder essigsaurem Gemüse<br />
im eigenen Haushalt sind Bio-Produkte deshalb die beste Garantie für gutes<br />
Gelingen und lange Haltbarkeit.<br />
Im Winter ist Saison für Chicorée, Grünkohl, Feldsalat, Hülsenfrüchte, Rosenkohl,<br />
Lager- und Tiefkühlgemüse sowie für viele andere regionale Spezialitäten.<br />
Es gibt also keinen Grund, auf Treibhausgemüse auszuweichen, das<br />
auch durch lange Transportwege schon einige Vitamine eingebüßt hat.<br />
Qualität trägt<br />
unseren Namen.<br />
Gelb wie die Sonne, rein wie die Natur und<br />
so vielfältig wie Ihr Geschmack – das ist das<br />
Eigenmarken-Programm von basic, das unser<br />
Gesamtsortiment von über 8000 Bioprodukten<br />
abrundet. Und weil wir Frische genauso<br />
groß schreiben wie Qualität und Auswahl,<br />
finden Sie an unseren Frischetheken<br />
für Wurst, Fleisch, Fisch und Käse regionale<br />
Spezialitäten und Köstlichkeiten aus aller<br />
Herren Länder. Den täglichen Vitaminschub<br />
liefern Obst und Gemüse aus heimischem<br />
Anbau und aus der ganzen Welt. Probieren<br />
Sie selbst! Wir freuen uns auf Sie.<br />
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Mo.–Sa. 8.00–20.00 Uhr<br />
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mittelpunkt:<br />
Leben Sie wohl!<br />
Gesundheit & Naturkosmetik<br />
Wahre Schönheit kommt von<br />
innen. An diesem alten Spruch<br />
ist sicher viel dran. Wahr ist<br />
auch, dass sanfte Heilmethoden<br />
manchmal mehr bewirken als<br />
eine chemische Keule. In diesem<br />
Schwerpunkt beleuchten wir einige<br />
gesellschaftliche Trends,<br />
die mit unserem Wohlbefi nden<br />
zu tun haben - von der Naturheilkunde<br />
bis zur Naturkosmetik<br />
für Männer.<br />
Krötengift, Mondlicht, Arsen und<br />
die Krankheit muss gehen<br />
Homöopathie bei Kindern<br />
Klingt ein bisschen gefährlich, ein bisschen<br />
nach Hokuspokus: Homöopathie ist umstritten<br />
und hilft doch heilen. Bei Kindern wirkt<br />
sie Wunder. Homöopathie heißt „Ähnliches<br />
mit Ähnlichem behandeln“- similia similibus<br />
curentur. Der Vater der Homöopathie, Samuel<br />
Hahnemann, wendete diese Art der<br />
Therapie schon 1796 an, indem er verschiedenste<br />
Substanzen aus der Natur in einem<br />
speziellen Verfahren, der „Potenzierung“, so<br />
oft verdünnte und verschüttelte, dass auch<br />
Gifte wie Arsen oder Blausäure ungefährlich,<br />
aber höchst wirksam wurden. Damit<br />
legte der Chemiker vor über 200 Jahren den<br />
Grundstein unserer heutigen Homöopathie.<br />
Sinn der Homöopathie ist es, den kranken Körper zu<br />
stärken und ihn zur Selbstheilung zu mobilisieren. Im<br />
Gegensatz zu Antibiotika, die dem Körper die Abwehrarbeit<br />
abnehmen, unterstützen die homöopathischen<br />
Mittel ihn nur dabei. Besonders bei Kindern<br />
ist dies gut möglich, da sie noch nicht so vorbelastet<br />
durch Umwelteinfl üsse sind und die hoch potenzierten<br />
Globuli bei den kleinen Körpern schnell wirken können.<br />
Immer mehr Eltern greifen für ihren Nachwuchs<br />
zu homöopathischen Mitteln. Bei hohem Fieber und<br />
Infektionskrankheiten sind jedoch viele noch skeptisch<br />
und geben den kleinen Patienten altbewährte Arzneien.<br />
Dabei vergessen sie, dass Fieber und Husten gesunde<br />
Abwehrreaktionen des Körpers sind.<br />
12 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
Eine Glaubensfrage?<br />
Angelika Müller hat mit ihrem Sohn<br />
schon einige Erfahrungen in der Anwendung<br />
der Homöopathie gemacht.<br />
Florian ist drei Jahre alt und<br />
ein alter Hase in Sachen Globuli. Als<br />
er mit einem Jahr seine ersten Zähne<br />
bekam, griff Angelika Müller zur Homöopathie.<br />
„Florian hörte fast unmittelbar<br />
danach auf zu weinen.“<br />
Kann Homöopathie eine Glaubensfrage<br />
sein, wenn Kinder die Wirkung<br />
noch gar nicht in Frage stellen<br />
können? „Homöopathie ist keine Philosophie,<br />
sondern Therapie. Nach meiner<br />
Erfahrung hilft sie eindeutig“, sagt<br />
Angelika Müller überzeugt. Ob Asthma,<br />
Neurodermitis, Bettnässen oder Hyperaktivität<br />
– gegen alles ist ein Kraut gewachsen.<br />
Homöopathie ist aber nicht gezwungenermaßen<br />
pfl anzlich, sondern basiert auch auf tierischen<br />
und mineralischen Substanzen. Bei einigen Inhaltsstoffen<br />
ist jedoch Skepsis geboten. Vakuum<br />
und Mondlicht sind laut vielen Ärzten keine seriösen<br />
homöopathischen Mittel. Auch bei Versprechungen,<br />
Homöopathie helfe bei Schulproblemen<br />
oder Eifersucht auf Geschwisterkinder, sollte man<br />
aufpassen. Soziale Probleme müssen auch auf sozialer<br />
Ebene lösen werden. Kein Kügelchen kann<br />
die Zuneigung der Eltern ersetzen.<br />
Chemisch nicht nachweisbar<br />
Die Wirkstoffe der Mittel sind im Endprodukt chemisch<br />
nicht mehr nachzuweisen, keine Spur mehr<br />
von Muttermilch oder Blei. Auch vom oft enthaltenen<br />
Alkohol ist nach der Potenzierung nichts<br />
mehr übrig, also gibt es laut Herstellern auch<br />
keine Nebenwirkungen für Kinder. Wieso Homöopathie<br />
trotzdem funktioniert? „Die Schwerkraft<br />
gab es auch, bevor man einen Namen für<br />
sie hatte“, sagt Gerlinde Heeren, Heilpraktike-
in aus Bochum. „Auch die Erstverschlimmerung<br />
tritt nach der Globuli-Gabe nicht zwingend<br />
auf. Wenn doch, ist dies eine natürliche Reaktion<br />
des Körpers, die den Kindern heilen hilft“, so<br />
Gerlinde Heeren. Damit der Homöopath stets<br />
das passende Mittel verordnet, sind vorherige<br />
Informationen über Schlaf- und Essgewohnheiten<br />
sowie bestimmte Charaktereigenschaften<br />
und Verhaltensmuster des Kindes unerlässlich.<br />
Bei Kleinkindern ist der Homöopath auf die<br />
Hilfe der Eltern angewiesen, Kindergarten- und<br />
Schulkinder können selbst von sich erzählen.<br />
„Homöopathie ist Ganzheitsmedizin. Deshalb<br />
können auch psychosomatische und chronische<br />
Krankheiten ausgeheilt werden“, so Heeren. In<br />
akuten Fällen wie zum Beispiel Blinddarmentzündung<br />
gehört ein Kind natürlich ins Krankenhaus,<br />
und auch bestimmte Kinderkrankheiten<br />
wie Masern oder Mumps sollten schulmedizinisch<br />
behandelt werden.<br />
Immer mehr Schulmediziner, auch Kinderärzte,<br />
bieten zusätzlich Naturheilverfahren an. So<br />
kann man durchaus schulmedizinische Behandlung<br />
und Homöopathie kombinieren.<br />
Wellness Führer Rhein-Ruhr<br />
Auch Schweinen hilft’s<br />
Dass Schulmedizin und Homöopathie keine Gegensätze<br />
sind, beweist auch Doktor Michael Teut. Er ist<br />
praktischer Arzt für beide Behandlungsmethoden<br />
in Berlin. Zusammen mit einem Kollegen hat er die<br />
„Sandkastenfi bel“ geschrieben, in der Eltern Tipps<br />
rund um die Homöopathie für und mit Kindern erhalten.<br />
Bei Verletzungen und Insektenstichen bekommen<br />
die kleinen Patienten zum Beispiel „Arnica“. „Tabacum“<br />
wird bei Übelkeit und Kaltschweiß, „Okoubaka“<br />
bei Nahrungsmittelvergiftungen verabreicht.<br />
Die Liste der Anwendungsgebiete für Kinder ist lang,<br />
die Liste der Studien über Homöopathie wird immer<br />
länger. Michael Teut versteht die Skepsis gegenüber<br />
der Homöopathie nur bedingt. „Es gibt heute<br />
viele Studien, die die Wirksamkeit homöopathischer<br />
Mittel bei einer Reihe von Erkrankungen belegen.<br />
Zum Beispiel ist die Wirksamkeit der Homöopathie<br />
bei kindlichem Durchfall in mehreren hochrangigen<br />
Studien gezeigt worden. Sogar bei Schweinen helfen<br />
die Mittel.“ Und sicher nicht deshalb, weil die<br />
Vierbeiner von der Wirksamkeit der Mittel überzeugt<br />
sind. Solange es Skeptiker gibt, wird jedoch<br />
weiter geforscht. Und das heißt für alle kleinen Patienten,<br />
dass stets nach der besten Heilmethode für<br />
sie gesucht wird. (ah) n<br />
Fitness, Schönheit und Wellness mit 200 Top-Adressen. Der Ratgeber wendet sich an Frauen ab 35, die<br />
auch ihren Alltag angenehm und schön gestalten wollen. Das Buch dreht sich um die neuesten Trends,<br />
klassische Methoden und Tipps rund um Körper und Geist.<br />
Klartext-Verlag, 175 Seiten, 14,95 Euro, ISBN/ISSN: 3-89861-537-5<br />
Karl und Veronica Carstens-Stiftung<br />
Die Stiftung arbeitet dafür, dass Ärzte zunehmend<br />
beides, Naturheilkunde und Homöopathie<br />
sowie die konventionelle Medizin,<br />
beherrschen, um im Einzelfall entscheiden<br />
zu können, welches Vorgehen am besten<br />
hilft.<br />
4 www.carstens-stiftung.de<br />
Natur und Medizin e.V.<br />
Fördergemeinschaft der Karl und Veronica<br />
Carstens-Stiftung. Patientenberatung und Forschungsförderung:<br />
Seit 1985 liefert der Natur<br />
und Medizin e.V. Verbraucherinformationen<br />
zu Naturheilverfahren und Homöopathie. Sitz<br />
des Vereins ist Essen.<br />
4 www.naturundmedizin.de<br />
Die Sandkastenfi bel<br />
Das Buch macht auf 100 Seiten Vorschläge<br />
zur homöopathischen und naturheilkundlichen<br />
Behandlung der 50 häufi gsten Kinderkrankheiten<br />
von A (wie Ausschlag) bis Z (wie<br />
Zahnung). Neu: Die homöopathische Schülerfi<br />
bel inkl. Reiseapotheke.<br />
4 www.sandkastenfi bel.de<br />
Deutscher Zentralverein homöopathischer<br />
Ärzte<br />
4 www.dzvhae.de<br />
Bundesverband Patienten für<br />
Homöopathie<br />
4 www.bph-online.de<br />
Heilpraktikerin Gerlinde Heeren<br />
4 www.naturheilpraxis-heeren.de<br />
Arzt für Homöopathie, Michael Teut<br />
4 www.michael-teut.de<br />
Firmen, die homöopathische Mittel<br />
herstellen und über Homöopathie<br />
und Naturmedizin informieren:<br />
4 www.wala.de<br />
4 www.weleda.de<br />
4 www pfl ueger.de<br />
4 www.dhu.de<br />
4 www.pascoe.de<br />
stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 13
mittelpunkt:<br />
Kosmetik für Männer<br />
Harte Kerle,<br />
weiche Haut<br />
Laut einer Umfrage im Auftrag der<br />
MSD würden 18 Prozent der Männer<br />
ihr Haar gegen einen Sportwagen<br />
eintauschen. Es sieht also so aus,<br />
als seien viele Männer völlig uneitel.<br />
Und es heißt, Männer würden<br />
- im Gegensatz zu Frauen - im Alter<br />
attraktiver.<br />
Bekanntestes Beispiel des in die Jahre gekommenen,<br />
aber immer noch attraktiven Mannes ist Sean Connery.<br />
In den letzten Jahren haben markante Typen wie<br />
er allerdings Konkurrenz bekommen. Dieser neue<br />
„Prototyp“ ist David Beckham als Verkörperung des<br />
metrosexuellen Mannes: Er scheut sich nicht, Körperpfl<br />
ege und Kosmetik in einer Weise einzusetzen, wie<br />
es das gesellschaftliche Klischee eigentlich nur Frauen<br />
zugesteht. Und nach Informationen des Industrieverbandes<br />
Körperpfl ege und Waschmittel (IKW) sind<br />
in 2006 die Umsätze im Bereich Herren-Kosmetik<br />
um 4,5 Prozent auf 676 Millionen Euro gewachsen.<br />
Ist dies also Ergebnis geschickter Werbestrategien<br />
und geht es dabei ausschließlich ums Geldverdienen,<br />
oder gibt es handfeste Gründe für speziell auf Männer<br />
abgestimmte Kosmetikprodukte?<br />
Der kleine Unterschied<br />
Zunächst unterscheiden sich Pfl egeprodukte für Männer<br />
durch ihren Duft. Der ist bei Shampoos, Deos oder<br />
Duschgels „pour homme“ herber und markanter als<br />
bei Frauenprodukten. Nicht zu vergessen ein ganzes<br />
Sortiment, auf das Männer - zumindest wenn es um<br />
die Gesichtshaut geht - ein Monopol haben: alles<br />
Naturkosmetik auf einen Blick<br />
14 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
rund um die Rasur. Gerade das Rasieren ist häufi g<br />
eine Ursache für Hautprobleme von Männern. Ein<br />
Mann verbringt durchschnittlich 3000 Stunden bzw.<br />
140 Tage seines Lebens damit, sich zu rasieren. Eine<br />
Strapaze für die Haut, sie ist stark gereizt und gerötet,<br />
manchmal bilden sich Pickelchen, die so genannte<br />
„Rasurfollikulitis“, oder Haare wachsen ein.<br />
Neben dem Bartwuchs weist die Gesichtshaut bei<br />
Männern weitere Besonderheiten auf. Sie ist im Vergleich<br />
zur Haut von Frauen zwanzig Prozent dicker<br />
und sie kann Feuchtigkeit besser speichern. Dadurch<br />
ist sie lange Zeit widerstandsfähiger und hält dem<br />
Zahn der Zeit länger stand. Darüber hinaus ist die<br />
Talgproduktion in der Haut hormongesteuert und<br />
männliche Hormone bewirken eine höhere Talgproduktion.<br />
Aus diesem Grund sind für Frauen konzipierte<br />
Pfl egecremes oft zu reichhaltig und führen bei<br />
Männern zu fettig glänzender, unreiner Haut.<br />
Eine speziell abgestimmte Zusammensetzung von<br />
Lotionen und Cremes für Männer macht also durchaus<br />
Sinn, denn Rasur und Hautstruktur bieten bereits<br />
gute Argumente für speziell männliche Kosmetikar-<br />
• pfl anzliche Rohstoffe aus biologischem Anbau<br />
• keine Tierversuche<br />
• Verzicht auf organisch-synthetische Farbstoffe, synthetische<br />
Duftstoffe, Silikone, Paraffi ne und andere Erdölprodukte<br />
• natürliche und naturidentische Konservierungsmittel<br />
• keine radioaktive Bestrahlung<br />
• Kontrollen durch unabhängige Prüfi nstitute<br />
• Aktiver Einsatz gegen Gentechnik<br />
• Ökologische und soziale Verträglichkeit im<br />
Herstellungsprozess<br />
4 www.kontrollierte-naturkosmetik.de<br />
4 www.bdih.de<br />
Preisvergleich<br />
tikel. Milde, reizarme Inhaltsstoffe bewirken eine<br />
deutlich bessere Verträglichkeit. So empfi ehlt sich,<br />
auf Alkohol, Farbstoffe und synthetische Duftstoffe<br />
zu verzichten. Ein Produkt, das nicht direkt zur Rasur<br />
gehört, diese aber erheblich erleichtern kann, ist das<br />
Peeling. Vor dem Rasieren angewendet, hilft es, das<br />
Einwachsen von Barthaaren zu verhindern. Männer,<br />
die zu Rasurfollikulitis neigen, sollten außerdem<br />
häufi g die Rasierklinge wechseln. So vermeiden sie,<br />
dass sich bei der Rasur über eine verbrauchte Klinge<br />
Keime verbreiten.<br />
Naturkosmetik für Männer<br />
Auch die Naturkosmetik-Hersteller haben sich mittlerweile<br />
der Männerhaut angenommen und Produkte<br />
konzipiert, die die Haut nach der Rasur beruhigen<br />
und mit Feuchtigkeit versorgen. Zehn Männer<br />
aus dem Stadtblatt-Umfeld haben die speziellen<br />
Männerprodukte der großen Naturkosmetik-Hersteller<br />
am eigenen Leib getestet. Die Ergebnisse lesen<br />
Sie auf Seite xx.<br />
Tipp von Frau zu Mann: Der schickste Sportwagen<br />
hilft nichts, wenn ein Stinkmops hinterm<br />
Steuer sitzt. (ive) n<br />
Weleda Rasierwasser 100 ml ca. 11.95 Euro<br />
Logona mann Aftershave Lotion 100 ml ca. 9.95 Euro<br />
Santé Homme Aftershave 100 ml ca. 9.95 Euro<br />
Dr. Hauschka Gesichtstonikum 100 ml ca. 14.90 Euro<br />
4 www.weleda.de<br />
4 www.logona.de<br />
4 www.sante.de<br />
4 www.dr.hauschka.de<br />
4 www.naturalbeauty.de
Großer Stadtblatt-Test:<br />
Naturkosmetik für Männer<br />
Gepfl egt verduftet<br />
Nein, dies ist natürlich kein Beitrag<br />
gegen männliche Eitelkeit oder gar<br />
gegen die Männer selbst. Ganz im<br />
Gegenteil. Wir mögen es ja, wenn<br />
die Jungs um uns herum nett anzusehen<br />
sind und schön riechen, dezent<br />
natürlich. Und wir Frauen wissen es<br />
nun wirklich: Von nix kommt nix.<br />
Also mussten unsere Männer ran zum Test. 13 Männer<br />
aus dem Stadtblatt-Team und –Umfeld haben<br />
sich durch die mittlerweile zahlreichen Naturkosmetik-Produkte<br />
speziell für Männer getestet. Die Männer,<br />
zwischen 31 und 61 Jahren und ausgestattet<br />
mit Haut und Haar von trocken über empfi ndlich<br />
bis fettig, stellen einen guten Querschnitt durch<br />
die Stadtblatt-Leserschaft dar. Vier Wochen lang<br />
cremten, sprayten und salbten sie im Auftrag der<br />
Stadtblatt-Forschungsabteilung.<br />
Getestet wurde von Rasierprodukten über Hautcreme<br />
bis zu Deo und Haarwasser alles, was die vier<br />
großen Naturkosmetik-Marken zu bieten haben. Mit<br />
dabei waren Weleda, Logona, Santé und Dr. Hauschka,<br />
wobei Dr. Hauschka „Unisex“-Produkte anbietet<br />
und keine eigene Männerserie hat. Wir lenken das<br />
Interesse bewusst auf Naturkosmetik, da sie einerseits<br />
spezielle Qualitäten (siehe Kasten) bietet und<br />
andererseits in diesem Kosmetik-Segment Männerserien<br />
noch relativ neu und nicht so bekannt sind.<br />
Im Großen und Ganzen waren unsere Tester mit den<br />
Produkten recht zufrieden, komplett durchgefallen<br />
ist kein Produkt. Eher ist es so, dass einige Männer<br />
einige Vorurteile (unmodern, unhandlich) ein wenig<br />
revidiert haben und durch diesen Test auf die Idee<br />
gekommen sind, demnächst weiterhin Naturkosmetik<br />
zu benutzen. Hier reiben wir Ihnen nun die Ergebnisse<br />
unter die Nase.<br />
Weleda<br />
Die Duschgels Salbei und Citrus kamen gut an, kritisiert<br />
wurde, dass sie nicht gleichzeitig als Shampoo<br />
deklariert sind („Soll ich etwa zwei Flaschen mit mir<br />
herumtragen?“). Die Deos Salbei und Citrus wurden<br />
überwiegend positiv aufgenommen, bemängelt<br />
wurde der auf einen halben Tag begrenzte Schutz<br />
vor Schweißgeruch. Das liegt wohl daran, dass Naturkosmetik<br />
auf die sonst in Deos oft üblichen Aluminiumsalze<br />
verzichtet. Packungshinweis von Weleda:<br />
Das Deo kann mehrmals täglich angewendet<br />
werden. Das scheint jedoch an der Lebensrealität<br />
vieler Männer vorbeizugehen, die Fläschchen und<br />
Tübchen nicht in Handtäschchen mit sich tragen<br />
möchten.<br />
Die Weleda-Rasierprodukte Rasierwasser und After<br />
Shave Balsam wurden in der Hautverträglichkeit<br />
recht gut bewertet. Minuspunkte gab es für Verpackung<br />
und Packungsbeilage. Die Weleda-typischen<br />
Glasfl aschen sind in der Benutzung direkt am Waschbecken<br />
nicht ohne Tücke. Schnell wird mal was umgestoßen<br />
oder fällt herunter. Die Flaschen können<br />
zersplittern und z.B. Kinder verletzen. Die Beschreibungen<br />
in der Packungsbeilage sind nicht unbedingt<br />
männer-kompatibel. Begriffe wie „adstringierend“<br />
(„zusammenziehend, bei Poren beliebt) oder „tonisieren“<br />
(kräftigen) mögen wir Frauen durch jahrzehntelange<br />
Schulung durch Kosmetikindustrie und<br />
Frauenzeitschriften (Q 10 & Co) kennen – Männer<br />
aber verstehen teilweise nur Bahnhof.<br />
Kleiner Exkurs: Bei Frauenprodukten ist dies noch<br />
viel extremer – und je teurer, desto französischer.<br />
Wissen Sie etwa mit „Créme Riche Peaux Très<br />
Sèches“ etwas anzufangen? Unsere Meinung: Solche<br />
Namen sind schon Grund genug, den Quatsch<br />
im Regal stehen zu lassen. Übrigens scheint es da<br />
einen Zusammenhang zu geben: Je unverständlicher<br />
der Name eines Produkts, desto schlechter sein Ergebnis<br />
bei Ökotest.<br />
Logona<br />
Die Serie „mann“ bietet alles, was Mann so<br />
braucht: Duschgel & Shampoo, diverse Rasierprodukte,<br />
Lotionen für Gesicht und Körper, Haar-<br />
wasser und Haargel. Die Verträglichkeit war bei<br />
unseren Testern allgemein recht gut, überwiegend<br />
kritisiert wurde jedoch der sehr holzige,<br />
herbe Duft („riecht wie Klosterfrau Melissengeist“,<br />
„nicht Freundin-kompatibel“).<br />
Weiterer Kritikpunkt war die Produktbeschreibung<br />
(„Was zum Teufel sind PEGs?“). Da erkennt<br />
man ihn wieder, den Unterschied zwischen kosmetikinteressierter<br />
Testheft-Leserin und Neuland<br />
betretendem Test-Mann. Bei PEGs handelt es sich<br />
um PolyEthylenGlykole, die als Emulgatoren Wasser<br />
und Fett verbinden. Sie können die Haut für<br />
Fremdstoffe durchlässig machen und sind daher<br />
als Kosmetik-Inhaltsstoff umstritten.<br />
Santé<br />
Die Bewertung der Santé-Linie „Homme“ (franz.:<br />
Mann, was sonst) liegt im mittleren Bereich. Der<br />
Duft wird teilweise als angenehm, teilweise als zu<br />
penetrant wahrgenommen. Beim Rasierschaum<br />
war die Dosierung nicht ganz einfach, da das Produkt<br />
nicht so stark schäumt wie konventionelle<br />
Rasierprodukte. Sehr gut bewertet wurde das Rasurergebnis<br />
– glatt wie ein Kinderpopo.<br />
Dr. Hauschka<br />
Eine eigene Männerserie hat Dr. Hauschka nicht<br />
im Programm, aber die Unisex-Produkte kommen<br />
auch bei Männern gut an. Das Fitness Körperöl<br />
wird als sehr angenehm empfunden, das Gesichtstonikum<br />
und die Gesichtscreme Quitte eignen<br />
sich gut im Anschluss an die Rasur.<br />
Tja, Jungs, Ihr seht, auch die kosmetischen Angebote<br />
für Euch werden immer größer und spezieller.<br />
Mann muss ja nicht gleich übertreiben und<br />
den ganzen Tag mit Tuben und Tigeln herumlaufen,<br />
aber die Zeiten, dass ein eingecremter Mann<br />
„uncool“ ist, sind lange vorbei. (bu) n<br />
stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 15
vorgestellt:<br />
mittelpunkt:<br />
Kinder - die ganz<br />
besonderen Patienten<br />
Kinderzahnheilkunde: höchste Ansprüche an<br />
psychologisches und praktisches Arbeiten zugleich<br />
Interview mit Dr. Yvonne Knyhala<br />
Was macht Kinderbehandlung aus?<br />
Bei der Behandlung von Kindern muss man mit viel<br />
Feingefühl arbeiten. Neben der professionellen,<br />
praktischen Arbeit ist bei Kindern die psychologische<br />
Arbeit ein ganz wichtiger Faktor. Das Kind<br />
soll sich bei uns wohl fühlen und Vertrauen zu uns<br />
entwickeln. Dabei ist es ganz wichtig, Kinder für<br />
gute Mitarbeit viel zu loben. Eines unserer Ziele ist,<br />
den Zahnarztbesuch für das Kind in sein alltägliches<br />
Leben zu integrieren und die so häufi g beschriebene<br />
Angst vor dem Zahnarzt erst gar nicht aufkommen<br />
zu lassen.<br />
Wann sollte ein Kind zum ersten Mal zum<br />
Zahnarzt?<br />
In der Regel gilt: je früher, desto besser. Die kleinen<br />
Patienten werden in unseren Praxis kompetent<br />
und liebevoll behandelt. Mit circa zweieinhalb Jahren<br />
ist das Milchgebiss der Kinder vollständig vorhanden.<br />
Zu diesem Zeitpunkt sollte eine erste Kon-<br />
16 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
trolluntersuchung stattfi nden. Ab dann vereinbaren<br />
wir halbjährliche Zahnarztbesuche, die auch<br />
der Gewöhnung der Kinder an die erst noch fremde<br />
Situation dienen sollen. Ungünstige Vorraussetzung<br />
für einen ersten Besuch sind vor allem vorhandene<br />
Zahnschmerzen, die eine sofortige Behandlung<br />
notwendig machen, weil wir dann keine Gewöhnungsmöglichkeiten<br />
haben. Wenn Eltern kariöse<br />
Stellen bei ihren Kindern entdecken, sollten sie<br />
möglichst schnell ihren Zahnarzt konsultieren.<br />
Können auch kleinere Kinder bereits behandelt<br />
werden?<br />
Diese Frage lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten.<br />
Wir versuchen, jedes Kind an eine Behandlung<br />
zu gewöhnen. Dabei kommt es nicht selten<br />
vor, dass sich auch zweijährige Kinder schon<br />
behandeln lassen. Man darf die Kinder dabei allerdings<br />
keinesfalls überfordern. Deswegen gilt:<br />
Je kleiner der Patient, umso kleiner müssen auch<br />
die Behandlungsschritte sein.<br />
Unterstützend dazu gibt es<br />
Möglichkeiten, das Fortschreiten<br />
der Karies zu verlangsamen,<br />
indem man mit<br />
Chlorhexidinlacken arbeitet,<br />
wie z.B. EC 40.<br />
Wo setzen Sie Ihren<br />
Schwerpunkt?<br />
Der Schwerpunkt unserer Arbeit<br />
liegt in der Prophylaxe,<br />
die der Verhinderung von Erkrankungen<br />
dient. Bausteine<br />
der Prophylaxe sind Instruktion<br />
und Motivation der<br />
Kinder, professionelle Reinigung<br />
der Zähne, Fluoridierungsmaßnahmen,Versiegelungen<br />
und Speicheltests<br />
zur Ermittlung des individuellen<br />
Kariesrisikos. Auswertung<br />
von Ernährungsplänen<br />
runden das Gebiet der Prophylaxe<br />
ab. Zweimal jährlich<br />
wird bei jedem Kind in<br />
einer individuellen Sitzung<br />
der Status Quo der Putztechnik ermittelt und<br />
das Kind wieder neu instruiert und motiviert.<br />
Sollte es dennoch zu einer Karies gekommen sein,<br />
arbeiten wir mit schonenden Verfahren mit dem<br />
Ziel, möglichst viel gesunde Zahnhartsubstanz<br />
zu erhalten. Neuste Füllungsmaterialien ersetzen<br />
dabei konventionelle (Amalgam). Lasertechnik setzen<br />
wir bei Kindern vor allem zur Kariesdiagnostik<br />
sehr erfolgreich ein.<br />
Was ist das große Ziel?<br />
Unser Ziel ist, die kleinen Patienten angstfrei durch<br />
ihr Zahnarztleben zu geleiten und die Kinder durch<br />
die intensive Betreuung ihre Zähne so pfl egen und<br />
schätzen lernen, dass sie bis ins hohe Alter ihre natürlichen<br />
Zähne behalten. Der lebenslange Erhalt<br />
der Zähne sollte erklärtes Ziel eines jeden Zahnarztes,<br />
Kindes und Elternteils sein. n<br />
Dr. Yvonne Knyhala<br />
Seit 1998 führt Yvonne Knyhala ausschließlich<br />
Kinderbehandlungen durch und ist seit 2001<br />
niedergelassen in der Mülheimer Gemeinschaftspraxis.<br />
Anerkannter Tätigkeitsschwerpunkt:<br />
Kinderzahnheilkunde.<br />
Gemeinschaftspraxis Dres. Weber,<br />
Hildebrand, Althoff & Partner<br />
Friedenstraße 2a/Ecke Werdener Weg,<br />
Mülheim/Oppspring<br />
Tel. 0208.38 00 31<br />
4www.zahnarztpraxis-oppspring.de
Bronchitis &<br />
Co. kindgerecht<br />
behandeln<br />
„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“ -<br />
daran sollte man vor allem denken, wenn die<br />
Kleinen einen Infekt wie beispielsweise eine<br />
akute Bronchitis haben. Warum das so ist? Kinder<br />
haben in diesem Zusammenhang ganz<br />
andere Voraussetzungen als Erwachsene:<br />
Kurze Atemwege<br />
Die Atemwege sind bei Kindern enger als bei Erwachsenen.<br />
Ein Problem entsteht im Falle einer Infektion:<br />
Die Schleimhaut der Atemwege schwillt<br />
bei Kindern im gleichen Umfang wie bei Erwachsenen<br />
an: Der Durchmesser der Atemwege verringert<br />
sich dramatisch. Eine schlechtere Belüftung<br />
sowie Atemnot sind die Folgen.<br />
Unreifes Immunsystem<br />
So wie das Kind lernen muss, in unserer Welt zu<br />
leben, so muss sein Immunsystem lernen, mit den<br />
Krankheitserregern seiner Umwelt umzugehen.<br />
Für ein Neugeborenes ist nach Verlust des mütterlichen<br />
Nestschutzes jedes Bakterium und jeder<br />
Virus eine neue, unbekannte Bedrohung. Mit zunehmender<br />
Erfahrung steigt auch die Leistungsfähigkeit<br />
des Immunsystems. Deshalb sind bei Kindern<br />
bis zu zwölf Infekte pro Jahr noch durchaus<br />
im Rahmen des Normalen.<br />
Enge Kontakte<br />
Kinder kommen sich beim Spielen und Toben naturgemäß<br />
sehr nah, trinken gerne mit der besten<br />
Freundin aus einem Becher oder teilen sich mit<br />
dem besten Freund die Spielsachen… Ganz schnell<br />
haben sie sich dann gegenseitig angesteckt.<br />
Für Kinder geeignet: Infektabwehr<br />
aus der Natur<br />
In der Behandlung von Infekten der Atemwege<br />
greifen viele Eltern auf altbekannte Hausmittel zurück:<br />
Tee mit Honig, Inhalation von ätherischen<br />
Ölen oder verschiedene Wickel. Diese bringen<br />
häufi g Linderung. Was aber tun, wenn der Infekt<br />
hartnäckig ist? Eine kindgerechte Behandlung von<br />
Bronchitis & Co. sollte möglichst wirksam, dabei<br />
jedoch auch sanft und sicher sein. Umckaloabo®,<br />
der Wurzelextrakt aus der südafrikanischen Kapland-Pelargonie,<br />
überzieht die Schleimhäute der<br />
Atemwege mit einem Schutzfi lm, der das Anheften<br />
von Krankheitserregern verhindert. Außerdem<br />
mobilisiert Umckaloabo® körpereigene Abwehrzellen,<br />
die Viren abtöten, hindert Bakterien an der<br />
Vermehrung und wirkt schleimlösend.<br />
Das ist gut für die Kleinen und die Eltern: Denn<br />
eine schnelle Besserung bedeutet kürzere Fehlzeiten<br />
im Kindergarten und in der Schule. Ein ganz<br />
wichtiges Plus: Umckaloabo® ist sehr gut verträglich<br />
- auch bei Kindern ab einem Jahr. n
mittelpunkt:<br />
Misteltherapien gegen Krebs<br />
Tod den Leukämiezellen<br />
Die Kelten kannten sie, die Druiden schrieben ihr<br />
heilende Kräfte zu. Heute ist die Mistel eine Heilpfl<br />
anze, die es vor allem in der Behandlung von<br />
Krebserkrankungen zu besonderer Berühmtheit<br />
gebracht hat: sie ist in vielen Fällen Teil komplementärmedizinischer<br />
Behandlungen und viele<br />
Krebspatienten greifen auf Arzneimittel zurück, die<br />
unter Verwendung der Mistelpfl anze hergestellt<br />
werden. Gerade Eltern erkrankter Kinder fragen,<br />
ausgerüstet mit dem Wissen über die oft erheblichen<br />
Nebenwirkungen von Medikamenten, nach<br />
Therapiealternativen.<br />
„Wir beobachten eine wachsende Nachfrage nach<br />
komplementären und alternativen Behandlungsmethoden.<br />
Besonders in prognostisch ungünstigeren<br />
Behandlungssituationen wollen bis zu 50 Prozent<br />
aller betroffenen Familien in Deutschland komplementäre<br />
Behandlungsmethoden anwenden“, so Dr.<br />
Alfred Längler, Leitender Arzt der Kinder- und Jugendmedizin<br />
am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke.<br />
Zusammen mit Fachleuten von der Universitätsklinik<br />
Charité in Berlin hat der Herdecker Spezialist<br />
Tel. 02975 96700<br />
ÜF ab 33 €<br />
Wandern<br />
Ski fahren<br />
Ayurveda<br />
Kosmetik<br />
Massagen<br />
Ruhig, tolles Panorama<br />
www.landhaus-harbecke.de<br />
57392 Westfeld, b. Winterberg<br />
18 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
für Hämatologie und Onkologie kürzlich auf dem<br />
Kongress der Amerikanischen Gesellschaft für Blutund<br />
Krebserkrankungen eine Studie präsentiert, die<br />
belegt, dass Mistelpräparate den Zelltod von Leukämiezellen<br />
positiv beeinfl ussen. Zurückzuführen ist<br />
das auf Wirkstoffe der Mistel, die das Wachstum von<br />
Krebszellen hemmen und darüber hinaus das körpereigene<br />
Immunsystem anregen. Dieses Ergebnis<br />
auf dem weltgrößten Krebsforschungskongress in<br />
San Diego hat Konsequenzen für die weitere Forschung:<br />
auf Basis dieser neuen Daten läuft hierzu ein<br />
Projekt an sechs deutschen Uni-Kliniken.<br />
Die Misteltherapie soll nicht die schulmedizinischen<br />
Therapien ersetzen, sondern kommt ergänzend für<br />
den Patienten dazu. Die Kinderärzte am Gemeinschaftskrankenhaus<br />
haben langjährige und durchaus<br />
positive Erfahrungen mit integrativen Behandlungsansätzen,<br />
in denen sowohl konventionelle wie auch<br />
komplementäre Verfahren angewendet werden.<br />
Trotz dieses Durchbruchs und obwohl die Misteltherapie<br />
von den Krankenkassen in der Regel übernommen<br />
wird, fi ndet sie noch nicht durchweg Akzeptanz.<br />
Dies wird sich demnächst ändern, hofft Dr. Längler.<br />
„Unsere Studie ist wasserdicht, an den Ergebnissen<br />
kommt man heute nicht mehr vorbei.“ n<br />
Die Familienklinik im<br />
Gemeinschaftskrankenhaus<br />
Herdecke<br />
„Eltern werden, Eltern sein, Kindheit behüten, Jugend<br />
fördern“ – das sind die Lebenssituationen, auf<br />
die sich die Angebote der Abteilungen Geburtshilfe,<br />
Kinder- und Jugendmedizin sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
des Gemeinschaftskrankenhauses<br />
Herdecke beziehen. In der Familienklinik werden Eltern,<br />
Kinder und Jugendliche beraten und begleitet.<br />
Bei der Geburt, bei Krankheit und bei seelischen<br />
Belastungen des Kindes bzw. Jugendlichen wird<br />
umfassende und ganzheitliche Versorgung gewährleistet,<br />
indem Mitarbeiter der Geburtshilfe,<br />
der Kinderheilkunde und der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />
in interdisziplinären Teams zusammenarbeiten.<br />
Die Arbeit der Familienklinik<br />
orientiert sich an der naturwissenschaftlichen<br />
sowie der anthroposophisch erweiterten Medizin.<br />
Ausdrücklich werden die Geschichte der Familie<br />
und ihr Entwicklungspotenzial in Diagnostik<br />
und Behandlung einbezogen. n<br />
4 www.gemeinschaftskrankenhaus.de
Fußball ökologisch<br />
Borussia Dortmund:<br />
Profi t durch Umweltschutz<br />
Der Fußball-Bundesligaclub Borussia Dortmund ist<br />
der prominenteste Teilnehmer der aktuellen Ökoprofi<br />
t-Runde in Dortmund. Die Profi -Fußballer wollen<br />
ein Umweltmanagementsystem einführen um damit<br />
den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Davon profi<br />
tiert nicht nur das Unternehmen, sondern auch die<br />
Umwelt.<br />
Der Signal-Iduna-Park ist das größte reine Fußballstadion<br />
Deutschlands. Die Spielstätte des Ballsportvereins<br />
Borussia ist eine Kapazität in Sachen Zuschauerzahlen,<br />
mehr als 81.264 Besucher fi nden Platz. Bei<br />
dieser Größenordnung fallen auch die Kosten für die<br />
Versorgung ins Gewicht. Energie, Wasser- und Abwasser,<br />
Abfall und weitere Stoffströme zählen in der<br />
Kostenrechnung zu den Umweltkosten, nicht nur im<br />
ehemaligen Westfalenstadion. Diese Betriebskosten<br />
zu reduzieren und damit gleichzeitig Ressourcen und<br />
Klima zu schonen, ist Aufgabe des Ökoprofi t-NRW-<br />
Programms, an dem Städte, Gemeinden und Unter-<br />
nehmen mit Unterstützung des Landes teilnehmen<br />
können. In Dortmund läuft mittlerweile die fünfte<br />
Runde des Beratungs- und Qualifi zierungsprogramms,<br />
mit dem Unternehmen fi t für den Umweltschutz<br />
gemacht werden.<br />
Bereits bei der Vorbereitung zur FIFA Weltmeisterschaft<br />
in Deutschland hatten sich die Dortmunder<br />
in der Aktion „Green Goal“ mit den Umweltauswirkungen<br />
von Großveranstaltungen beschäftigt. Mit<br />
der Teilnahme am Ökoprofi t-Programm will der BVB<br />
nun ein weiteres gutes Beispiel für ökologisch verantwortliches<br />
Handeln geben und gleichzeitig sparen.<br />
„Wir wollen unsere Öko-Effi zienz verbessern“,<br />
erklärt Dr. Christian Hockenjos, Leiter der Verwaltung<br />
und Organisation beim BVB. Erste Erfolge gibt<br />
es schon: Als größere Projekte wurde die Mülltrennung<br />
im Verwaltungsgebäude sowie ein teilweiser<br />
Austausch von Leuchtkörpern (LED) im Stadion umgesetzt.<br />
(rb) n<br />
ruhrgebiet:<br />
4 www.bvb.de 4 www.oekoprofi t-nrw.de 4www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de<br />
Sparmobil Loremo<br />
1,5-Liter-Auto aus dem Ruhrgebiet<br />
Noch zwei Jahre, dann ist es soweit: Die ersten „Low<br />
Resistance Mobile“ (Loremo) sollen dann im Industriepark<br />
Dorsten/Marl in Serie gehen. Der clevere Spaßfl<br />
itzer mit einem Verbrauch von 1,5 Litern Diesel auf<br />
100 Kilometer hat das Zeug zum Bestseller: Er wird ab<br />
2009 für rund 10.900 Euro in mehreren Modellvarianten<br />
zu haben sein. An Komfort, Spaß und Design<br />
bietet der Loremo schon jetzt mehr als bisherige Sparautos,<br />
die kaum über das Konzeptstadium hinausgekommen<br />
sind.<br />
Mit Hilfe der EU-Gebietsförderung<br />
entsteht im nördlichen<br />
Ruhrgebiet zunächst<br />
ein Prototyp, der im<br />
Herbst auf der IAA<br />
in Frankfurt vorgestellt<br />
werden<br />
soll. Gebaut<br />
wird er vom<br />
Münchener<br />
Auto-entwickler<br />
Loremo AG,<br />
der seinen Sitz<br />
dazu nach Marl<br />
verlegt hat. Die Idee hinter dem schnittigen Konzeptauto<br />
ist die Frage, warum 1,5 Tonnen Stahl notwendig<br />
sind, um einen Menschen von 80 Kilogramm zu<br />
befördern. Seit 1993 ist Entwickler Uli Sommer dieser<br />
Idee auf der Spur und konnte nach Gründung der Loremo<br />
AG erstmals 2006 seine Umsetzung vorstellen.<br />
Das schnittige Design-Auto ist eine Mischung aus<br />
Porsche und Toyota, aufgebaut auf einer stabilen<br />
stählernen Struktur mit einem puristischen, aber<br />
komfortablen Interieur. Dadurch wiegt das futuristische<br />
Individualmobil nur 450 Kilogramm und ist je<br />
nach Modell mit 20 bis 50 PS motorisiert bis zu 160<br />
oder 220 km/h schnell. Um Stabilität und Sicherheit<br />
zu erhalten, wird vorn eingestiegen, hinten haben<br />
entgegen der Fahrtrichtung sogar noch zwei kleinere<br />
Personen Platz.<br />
Dem unkonventionellen<br />
Flitzer mangelt<br />
es jedoch an<br />
nichts: Rußfi lter,<br />
On-Board-PC, Klimaanlage,<br />
MP3-<br />
Player und Navigationssystemgehö-<br />
Weiterbildung Naturund<br />
Wildnispädagogik<br />
9 Monate in Kooperation mit<br />
der VHS<br />
Raum Köln März 2007<br />
Raum Mainz Juni 2007<br />
Raum Herford Oktober 2007<br />
Aktuelles Kursprogramm<br />
für Erwachsene, Jugendliche,<br />
Kinder, Familien, Gruppen<br />
Teutoburger Wald<br />
Mödsiek 42, 33790 Halle<br />
Tel. 05201-7352-70 Fax: -71<br />
info@natur-wildnisschule.de<br />
www.natur-wildnisschule.de<br />
ren zur Serienausstattung, und ohne Hardtop wird er<br />
sogar zum Cabrio. (rb) n<br />
Interesse, Investoren und Ingenieursbewerbungen<br />
nimmt Loremo entgegen unter:<br />
4www.loremo.com<br />
stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 19
uhrgebiet:<br />
Friedlich<br />
miteinander leben<br />
lernen<br />
Gewaltpräventionsprogramme<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
Die Gewaltbereitschaft von Kindern<br />
und Jugendlichen steigt. Im Ruhrgebiet<br />
gibt es daher seit etlichen Jahren<br />
Gewaltpräventionsprogramme<br />
und -trainings, die langfristig für<br />
das Thema sensibilisieren und potenziellen<br />
Tätern und Opfern Handlungsalternativen<br />
vermitteln.<br />
In den vergangenen Monaten verübten Jugendliche<br />
einige spektakuläre Gewalttaten, die in den Medien<br />
breit diskutiert wurden. Immer wenn Jugendliche<br />
mit derart blinder Wut angreifen und töten, überschlägt<br />
sich die Berichterstattung der Medien, Politiker<br />
und Experten fordern ein „Frühwarnsystem“,<br />
mehr Psychologen an den Schulen und ein Verbot<br />
von „Killerspielen“. Dabei handelt es sich hier um<br />
die traurigen Spitzen einer Entwicklung, die bei Kindern<br />
und Jugendlichen allgemein bereits seit Mitte<br />
der 90er Jahre manifest zu beobachten ist und der<br />
nicht mit (punktuellen) Forderungen genüge getan<br />
werden kann: Die Gewaltbereitschaft von Kin-<br />
20 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
dern und Jugendlichen und die Intensität der Gewaltdelikte<br />
nimmt deutlich zu, die Hemmschwelle<br />
zu Straftaten sinkt. Das bestätigt die polizeiliche<br />
Kriminalstatistik und das bestätigen vor allem Lehrer,<br />
Pädagogen und Sozialarbeiter, die täglich mit<br />
Kindern und Jugendlichen arbeiten und zum Teil<br />
bereits seit etlichen Jahren durch Gewaltpräventionsprogramme<br />
konkrete und effektive Hilfe holen<br />
und anbieten.<br />
Busbegleiter-Ausbildung<br />
Auch im Ruhrgebiet gibt es von Seiten öffentlicher<br />
und privater Einrichtungen, der Kirche und freiberufl<br />
ichen Trainern ein breites Angebot an Präven-<br />
tionsprogrammen und -trainings. In Duisburg bei-<br />
spielsweise hat die Polizei bereits 1994 mit Gewalt-<br />
prävention begonnen und bietet aktuell Lehrer-<br />
fortbildungen und eine Busbegleiter-Ausbildung<br />
für Schüler ab der 8. Klasse an – kostenlos für jede<br />
interessierte Schule. „Die Busbegleiter-Ausbildung<br />
dauert mindestens ein halbes Jahr und fi ndet ein-<br />
mal pro Woche statt“, erklärt Kriminalhauptkom-<br />
missar Wolfgang Thomas, verantwortlich für den<br />
Bereich Gewaltprävention im Kommissariat Vor-<br />
beugung. „Die Schüler lernen in Rollen- und Ver-<br />
trauensspielen, wie sie während der Busfahrt Mit-<br />
schüler ansprechen, die sich gewalttätig verhalten,<br />
d.h. Mitschüler anpöbeln, mit ihren Schuhen die<br />
Sitze verschmutzen oder auf die Scheiben sprayen.“<br />
Ignoriert der betreffende Mitschüler die Aufforde-<br />
rung, sein gewalttätiges Verhalten zu unterlassen,<br />
entscheidet jeder Busbegleiter für sich, ob und bei<br />
wem er den Vorfall meldet. Sowohl die instruierten<br />
Busfahrer als auch verantwortliche Lehrer, Schulso-<br />
zialarbeiter und Schuldirektoren stehen den Busbe-<br />
gleitern in dieser Situation zur Verfügung und ent-<br />
scheiden über die Strafe für den Täter. Diese kann<br />
von einer Verwarnung oder Klassenkonferenz bis<br />
hin zu einem Schulverweis, einem Hausverbot bei<br />
der Duisburger Verkehrsgesellschaft DVG oder<br />
einer Strafanzeige reichen. „Kinder unter 14 Jah-<br />
ren sind im Sinne des Strafrechts zwar schuldunfähig.<br />
Die wenigsten wissen aber, dass bereits Kinder<br />
ab acht Jahren angezeigt und zivilrechtlich für ihre<br />
Taten haftbar gemacht werden können.<br />
Das bedeutet, dass entweder ihre Eltern Schmerzensgeld<br />
oder Schadensersatz leisten müssen -<br />
oder aber der Kläger holt sich einen so genannten<br />
‚Titel’ auf das betreffende Kind. Der Titel gilt<br />
30 Jahre, so dass das Kind als Heranwachsender<br />
bzw. Erwachsener seine Schulden inklusive Zinsen<br />
zahlen muss“, erklärt Wolfgang Thomas und fügt<br />
hinzu: „Wenn ich ihnen das erzähle, kriegen die<br />
Kinder große Augen!“<br />
Selbstbewusstsein aufbauen<br />
Eine der vielen Schulen, die das Angebot der Polizei<br />
wahrnehmen, ist derzeit die Duisburger Gemeinschaftshauptschule<br />
„In den Haesen“. Um ihren zukünftigen<br />
Busbegleitern ein Höchstmaß an Sicherheit<br />
und Rückendeckung zu geben, arbeiten Schule,<br />
Duisburger Verkehrsgesellschaft DVG und Polizei<br />
hier Hand in Hand: Die Busbegleiter werden in<br />
jeder Klasse der Schule offi ziell vorgestellt, sie erhalten<br />
von Seiten der DVG einen Ausweis, den sie<br />
ihren Mitschülern vorzeigen können, und am Ende<br />
der Ausbildung ein Zertifi kat. Um die fachliche<br />
Qualität der Ausbildung zu sichern, wird jede Unterrichtsstunde<br />
zudem gemeinsam von Wolfgang<br />
Thomas (Polizei), Sigrun Oesterwind (Lehrerin) bzw.<br />
Helmut Stockhecke (Sozialarbeiter) und Andreas<br />
Grehl (DVG) geleitet. Zum einen bekommen die<br />
Busbegleiter durch diese intensive Betreuung einen<br />
fundierten Einblick in die unterschiedlichen Perspektiven<br />
dieser Interessensvertreter, zum anderen<br />
wird so eine gründliche Aufarbeitung und Supervision<br />
der Erfahrungen garantiert, die die Busbegleiter<br />
bei ihren ersten „Einsätzen“ machen.<br />
Von entscheidender Bedeutung für den langfristigen<br />
Erfolg dieses Präventionsprogramms ist außerdem<br />
die Tatsache, dass das Selbstbewusstsein der
Schüler aufgebaut wird: „Oft haben sie zu Beginn<br />
das Gefühl, ihre Mitschüler zu verpfeifen oder zu<br />
bespitzeln - und es ist schwer aus ihren Köpfen herauszukriegen,<br />
dass nicht sie die Buhmänner sind,<br />
sondern die Schüler, die sich gewalttätig verhalten“,<br />
erklärt Wolfgang Thomas. Hier gilt es, über Aufklärungsarbeit<br />
das Bewusstsein der Schüler für Recht<br />
und Unrecht zu schärfen und der Gewalt durch<br />
einen Prozess des Umdenkens langfristig entgegen<br />
zu wirken. Gewalt beginnt nämlich nicht erst da,<br />
wo Kinder „ausrasten“ und brutal zuschlagen oder<br />
töten – da also, wo Gewalt eskaliert. Gewalt beginnt<br />
im „Kleinen“ und laut polizeilicher Defi nition folgerichtig<br />
da, wo „eine Person an Körper oder Seele<br />
verletzt bzw. eine Sache beschädigt wird“. Ein Kind<br />
verhält sich deshalb bereits in dem Moment gewalttätig,<br />
wo es andere Kinder beleidigt, bedroht, erpresst<br />
oder wenn es „nur“ im Bus an den Sitzen<br />
„herumschnitzt“.<br />
Grenzen setzen, Strukturen schaffen<br />
Und genau an diesem Punkt setzen Gewaltpräventionsprogramme<br />
wie die Busbegleiterausbildung<br />
sinnvoller Weise an: Ziel ist es auf der einen Seite,<br />
den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, dass<br />
sie bereits ein Opfer von Gewalt sind, wenn sie beleidigt<br />
oder bedroht werden - ein Verhalten, was<br />
die Täter in eigenem Interesse gern verharmlosen.<br />
Und es gilt, diesen Kindern so viel Selbstvertrauen<br />
und Zivilcourage zu vermitteln, dass sie sich dagegen<br />
zur Wehr setzen und bei Bedarf aktiv Hilfe<br />
holen - und nicht erst dann, wenn es „zu spät“<br />
ist und sie geschlagen oder beraubt worden sind.<br />
Auf der anderen Seite ist es dringend notwendig,<br />
den Tätern rechtzeitig klare Grenzen zu setzen und<br />
Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen, ihre<br />
Taten von offi zieller Seite öffentlich zu machen und<br />
zu bestrafen. Denn auf diese Weise lernen sie, dass<br />
selbst minimal gewalttätiges Verhalten nicht ohne<br />
negative Konsequenzen bleibt und werden dazu<br />
herausgefordert, sich zukünftig frühzeitig mit friedlicheren<br />
Möglichkeiten der Konfl iktbewältigung<br />
auseinanderzusetzen.<br />
Es mag sein, dass die Busbegleiter-Ausbildung als<br />
Gewaltpräventionsprogramm, vordergründig betrachtet,<br />
wenig „spektakulär“ erscheint. Als Medienkonsument<br />
hat man sich ja inzwischen an die<br />
eindrucksvollen Bilder gewöhnt, die beispielsweise<br />
das bekannte Anti-Aggressivitäts-Training (AAT)<br />
von Prof. Jens Weidner illustrieren, das als Behandlungsmaßnahme<br />
für Mehrfachauffällige sogar bei<br />
Serienmördern eingesetzt wird. Auf dem so genannten<br />
„heißen Stuhl“ werden hier die meist zur<br />
Brutalität neigenden Straftäter von mehreren Anti-<br />
Aggressivitäts-Trainern, Mitgefangenen und Psy-<br />
chologen bewusst provoziert<br />
und mit ihren Tatverharmlosungen,Rechtfertigungen,<br />
den Folgen<br />
ihrer Tat und ihren Schwächen<br />
konfrontiert. Sie sollen<br />
auf diese Weise lernen,<br />
mit Provokationen<br />
umzugehen und ruhiger<br />
und überlegter darauf zu<br />
reagieren.<br />
Schwerverbrecher<br />
verhindern<br />
Bei Präventionsprogrammen<br />
wie der Busbegleiter-<br />
Ausbildung geht es nicht<br />
um diese schwere Art von<br />
Straftätern. Es geht vielmehr<br />
darum zu verhindern,<br />
dass sich grundsätzlich<br />
gewaltbereite Kinder<br />
und Jugendliche in Zukunft<br />
zu „Schwerverbrechern“<br />
entwickeln. Und<br />
auch, wenn neben dem<br />
Interesse der Lehrer und<br />
Pädagogen an den Kindern berechtigterweise die<br />
Sachschadenreduzierung als rein fi nanzieller Aspekt<br />
aus Sicht der DVG eine Rolle spielt, so handelt<br />
es sich hier dennoch um ein langfristig erfolgreiches<br />
Programm, das sich in der Vergangenheit nicht nur<br />
in Duisburg, sondern darüber hinaus in Städten wie<br />
Gelsenkirchen, Bochum und Essen aufgrund der<br />
deutlich sinkenden Straftaten in den betreffenden<br />
Buslinien bewährt hat.<br />
Dass man die zunehmende Gewaltbereitschaft von<br />
Kindern und Jugendlichen nicht allein auf den steigenden<br />
Medienkonsum oder „Killerspiele“ zurückführen<br />
kann, liegt auf der Hand. Faktoren wie familiäre<br />
Erziehungsbedingungen, Gruppeneinfl üsse,<br />
Wohn- und Lebensbedingungen, gesellschaftliche<br />
und persönliche Faktoren spielen hier eine entscheidende<br />
Rolle. Es bedarf daher weniger eines<br />
weiteren Verbotes von „Killerspielen“, denn einer<br />
gesamtgesellschaftlichen Anstrengung, um dieses<br />
Problem an der Wurzel aktiv anzugehen. Kinder<br />
und Jugendliche an die Hand nehmen, ihnen zuhören,<br />
ihre Probleme verstehen und Lösungen anbieten<br />
- von einer vermeintlich emanzipierten und kultivierten<br />
Gesellschaft ist das ist im Grunde nicht zuviel<br />
verlangt: „Kinder wollen eigentlich friedlich miteinander<br />
leben, wissen aber nicht, wie das geht“,<br />
bekräftigt Klaus Wendorff, der die 1. Pfarrstelle Gewaltprävention<br />
der evangelischen Kirche im Rhein-<br />
land bekleidet und auf der Basis seiner langjährigen<br />
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sein eigenes<br />
erfolgreiches Training entwickelt hat.<br />
Weichenstellungen<br />
Bei seinem Konzept der Gruppenstreitschlichtung<br />
steht nicht das „Reden über Gewalt“ im Mittelpunkt,<br />
sondern der in einer Schulklasse oder anderen<br />
Gruppe konkret bestehende Konfl ikt, der mit<br />
Hilfe von gruppendynamischen Prozessen bearbeitet<br />
wird: „Mein Training hat die Funktion einer Weichenstellung.<br />
Die Klasse ‚biegt ab’ und hat sodann<br />
die Möglichkeit, selbständig den Prozess der Veränderung<br />
weiterzuführen.“<br />
Die Nachfrage nach Gewaltprävention ist von Seiten<br />
der Schulen - ob Hauptschulen, Gymnasien, Förderschulen<br />
etc. - so hoch, dass sowohl Wolfgang Thomas<br />
als auch Klaus Wendorff bis 2008 ausgebucht sind.<br />
Nichtsdestotrotz verfügt jede Stadt über ein breites<br />
Netz an Angeboten: Wer sich für konkrete Gewaltpräventionsprogramme<br />
und –trainings interessiert, kann<br />
sich an die örtlichen Polizeidienststellen und Jugendämter<br />
wenden. Dort erhält man eine Übersicht über<br />
aktuelle Angebote und Ansprechpartner. (fp) n<br />
4 www.gewaltakademie.de<br />
4 www.polizei-beratung.de<br />
4 www.prof-jens-weidner.de<br />
stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 21
mehrwert:<br />
Verkehr & Energie<br />
Gasgeben mit<br />
Autogas<br />
Alternative Kraftstoffe sind in aller Munde,<br />
sie sollen den Klimaschutz verbessern und<br />
die Energieabhängigkeit verringern. Flüssiggas<br />
– auch Autogas genannt und LPG<br />
abgekürzt – ist eine kostengünstige und<br />
umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen<br />
Treibstoffen, denn bis 2018<br />
bleibt Flüssiggas nun wie Erdgas steuervergünstigt.<br />
Während unsere Nachbarn massiv<br />
auf den günstigen Kraftstoff setzen,<br />
steckt Autogas hierzulande noch in den<br />
Startlöchern.<br />
Kleines Rätsel zu Beginn: Geruchlos, günstiger als Benzin<br />
oder Diesel, emittiert weniger Schadstoffe und verlängert<br />
die Lebensdauer des Motors? Genau, Autogas.<br />
Im Unterschied zum stark beworbenen Erdgas kann<br />
Autogas als Flüssiggas bereits an rund 2100 Tankstellen<br />
im Land gezapft werden – das sind 1400 Gelegenheiten<br />
mehr als bei Erdgas. Einzige Voraussetzung: Nur<br />
Fahrzeuge mit Ottomotor können das Gasgemisch aus<br />
Propan und Butan nutzen und müssen dafür umgerüstet<br />
werden. Der Umbau ist unkompliziert und kostet je<br />
nach Fahrzeug zwischen 1500 und 3000 Euro.<br />
Seinen Platz fi ndet der Tank in der Reserveradmulde<br />
oder wird „unterfl ur“ angebaut, ein Pannenspray<br />
ersetzt das Reserverad. Je nach Verbrauch verlängert<br />
sich die Reichweite des Fahrzeugs um bis zu<br />
500 Kilometer – denn der Benzintank bleibt bei den<br />
„bivalenten“ (zweiwertigen) Fahrzeugen erhalten.<br />
Während der Fahrt kann problemlos zwischen den<br />
Treibstoffen umgeschaltet werden. Die Kosten für<br />
den Umstieg haben besonders Vielfahrer schnell<br />
wieder heraus, beim Autogas gilt die Faustformel:<br />
„Tanken für die Hälfte.“ Und das wird so bleiben,<br />
denn seit Juli 2006 steht fest, dass Flüssiggas bis<br />
2018 steuervergünstigt ist.<br />
Autogas ist Flüssiggas - und eigentlich ein Abfallprodukt.<br />
Es entsteht als erstes fl üchtiges Produkt bei<br />
der Raffi nierung des Rohöls. Früher wurde es abgefackelt,<br />
heute können die Raffi nerien den Bedarf<br />
Flüssiggas ist u. a. abseits von Versorgungsnetzen interessant<br />
Bei bivalenten Fahrzeugen wird mit einem Schalter zwischen<br />
Autogas- und Benzintank gewechselt<br />
22 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
Fotos: Progas<br />
Das Tankstellennetz wächst schnell<br />
nicht mehr decken. Progas, Deutschlands größter<br />
Flüssiggas-Lieferant mit Sitz in Dortmund, bezieht<br />
das Gas von den Ölförderern in der Nordsee. 60<br />
Prozent des deutschen Bedarfs werden importiert,<br />
tiefkalt in Kesseltanks auf Schiffen und Zügen.<br />
Weiterer Vorteil: Flüssiggas ist nicht leitungsgebunden,<br />
Erdgas benötigt dagegen Pipelines und städtische<br />
Leitungsnetze. Genau das macht Flüssiggas<br />
als Heiz- oder Prozessenergie für alle Gewerbe und<br />
Haushalte interessant, die abseits von Versorgungsnetzen<br />
arbeiten und leben oder sich davon unabhängig<br />
machen wollen. Für Haushalte interessant ist<br />
Der Autogastank wird platzsparend in der Reserveradmulde<br />
montiert<br />
eine Heizungskombination aus Flüssiggas und Solarwärme<br />
– sie gilt als wirtschaftliche und zukunftsfähige<br />
Lösung. Allerdings hat beim Heizen Erdgas<br />
mit 22 Prozent Marktanteil gegenüber ein Prozent<br />
Flüssiggas noch die Nase vorn.<br />
Damit das beim umweltfreundlichen Kraftstoff Autogas<br />
auch so bleibt, hätten die Erdgaskonzerne auf<br />
eine Ungleichbehandlung bei der Steuervergünstigung<br />
zu Lasten von Autogas gedrängt, erzählt Wolfgang<br />
Macholz, Geschäftsführer der Dortmunder<br />
Progas. Vor einem Jahr wollten die Staatssekretäre<br />
bei der Novellierung des Energiesteuergesetzes eine<br />
Förderung von Erdgas bis 2020, bei Autogas bis 2009<br />
erreichen – obwohl das Gesetz bereits eine Gleichbehandlung<br />
bis 2015 vorsah. Die vorwiegend mittelständisch<br />
geprägte Flüssiggasindustrie mit ihren rund<br />
50 Unternehmen protestierte gegen den Einfl uss der<br />
Konzerne, sie sah ihre Investitionen gefährdet.<br />
„Allein in den letzten zwei Jahren haben die Flüssiggasversorger<br />
knapp 40 Millionen Euro in den Ausbau<br />
des Tankstellennetzes investiert und die Zahl der<br />
Umrüstungen auf Flüssigasbetrieb ist auf Grund der<br />
hohen Benzinpreise sprunghaft angestiegen“, betont<br />
Macholz. Während die Zahl der gesamten Erdgas-<br />
Tankstellen bei rund 700 stagniert, kamen im letzten<br />
Jahr 1000 Autogas-Tankstellen hinzu. Die Zahl<br />
der mit Flüssiggas betriebenen Fahrzeuge hat sich in<br />
2006 mit über 100.000 mehr als verdoppelt. Autogas<br />
entpuppt sich als Job- und Branchenmotor – den<br />
die großen Erdgaskonzerne kritisch beäugen. Hinzu<br />
kommen die technischen Vorteile von Auto- gegenüber<br />
Erdgas. Durch die deutlich geringeren Druckverhältnisse<br />
(Erdgas benötigt 250 bar, Autogas 9 bar)<br />
sind Tankstellen schneller errichtet, die Antriebe sind<br />
einfacher und kostengünstiger einzubauen.
Der Protest der mittelständischen Flüssiggas-Branche<br />
hatte Erfolg: Seit Juli 2006 steht fest, dass sowohl Autogas<br />
als auch Erdgas bis 2018 steuerbegünstigt bleiben<br />
und gleichbehandelt werden. „Zwar haben wir nicht<br />
die Finanzmacht der Konzerne und auch unsere Kunden<br />
sind vorwiegend Mittelständler“, sagt Macholz,<br />
„aber nun können die Autofahrer frei wählen, welche<br />
Antriebsart sie bevorzugen und werden nicht durch fi -<br />
nanzielle Anreize zugunsten von Erdgas manipuliert.“<br />
Auf EU-Ebene wird ohnehin nicht zwischen den beiden<br />
Kraftstoffen unterschieden. Denn in Ländern wie<br />
Polen, Italien oder den Niederlanden ist das Fahren mit<br />
Flüssiggas schon lange auf der Tagesordnung. Allein<br />
in den unmittelbar angrenzenden Nachbarländern sind<br />
rund drei Millionen Flüssiggasfahrzeuge unterwegs.<br />
Die Vorteile von Autogas erkennen jetzt auch hierzulande<br />
immer mehr Menschen. Schließlich kostet<br />
Autogas im Überblick<br />
Autogas ist Flüssiggas (Propan, Butan und deren Gemische) und wird vorwiegend bei der Förderung<br />
von Erdgas und Rohöl als Begleitgas bzw. Bestandteil von nassem Erdgas gewonnen. Autogas<br />
ist ein Kohlenwasserstoff, der sich bereits bei geringem Druck selbständig verfl üssigt und<br />
dann nur etwa 1/260 seines gasförmigen Volumens einnimmt. Da keine aufwändige Verfl üssigung<br />
erforderlich ist, ist Autogas recht kostengünstig. Das Autogas wird bei einem Druck von nur 6<br />
bis 8 bar in einem Autogastank gespeichert. Der Prüfdruck der Tanks beträgt mind. 30 bar.<br />
Flüssiggas zeichnet sich durch einen hohen Energiegehalt aus. Gleichzeitig verbrennt es schadstoffarm<br />
und lässt sich gut lagern. Autogas eignet sich als Kraftstoff ebenso gut wie Benzin, Diesel oder Erdgas.<br />
Die Qualitätsanforderungen an Autogas sind europaweit einheitlich geregelt und ermöglichen somit<br />
einen problemlosen grenzüberschreitenden Einsatz der Autogasfahrzeuge. Eine der prägnantesten Eigenschaften<br />
von Autogas ist seine hohe Klopffestigkeit, die den Zusatz von Additiven unnötig macht.<br />
4 www.autogas-forum.de 4 www.progas.de<br />
Autogas im Vergleich zu Benzin nur etwa die Hälfte.<br />
Hinzu kommen geringere Wartungskosten, da Autogasantriebe<br />
eine längere Lebensdauer besitzen.<br />
Im Gegensatz zu Erdgas können auch Altfahrzeuge<br />
umgerüstet werden. 2500 Euro kostet<br />
der Umbau, bei jährlichen 15.000 Kilometern<br />
rechnet sich die Investition bereits nach drei<br />
Jahren. Feinstaub ist für die Autogas-Fahrer kein<br />
Autogas kostet im Vergleich zu Benzin nur etwa die Hälfte, die<br />
Abgasemissionen sind um 80 Prozent geringer<br />
Thema: Schwefeldioxid, Benzol, Ruß und andere<br />
Partikel treten erst gar nicht auf – zukünftige<br />
Umweltzonen wären kein Problem. Die Abgasemissionen<br />
sind im Vergleich zu Benzin oder Diesel<br />
um 80 Prozent reduziert, die Belastung der<br />
Umwelt durch das klimaschädliche Kohlendioxid<br />
geht um 15 Prozent zurück. Neben den Kosten<br />
ein Grund mehr, mit Autogas endlich Gas zu<br />
geben. (rb) n<br />
Die Ökumenische Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit fördert seit mehr<br />
als 30 Jahren Entwicklung durch Darlehen.<br />
� Oikocredit vergibt faire Kredite und bietet so Zehntausenden die Chance,<br />
sich eine menschenwürdige Existenz aufzubauen.<br />
� Oikocredit ist weltweit einer der größten privaten Finanziers von Mikrokreditprogrammen.<br />
� In Nordrhein-Westfalen investieren 4.000 Anleger rund 40 Millionen Euro<br />
in Oikocredit, mit zwei Prozent Rendite und hohem sozialem Gewinn.<br />
Oikocredit –<br />
in Menschen investieren<br />
Zur Zeit 42 Autogastankstellen<br />
im Ruhrgebiet:<br />
Bochum: 2<br />
Bottrop: 3<br />
Dortmund: 8<br />
Duisburg: 2<br />
Essen: 5<br />
Gelsenkirchen: 3<br />
Hattingen: 1<br />
Herne: 2<br />
Kreis Recklinghausen: 15<br />
Mülheim: 1<br />
Die genauen Standorte fi nden Sie<br />
unter<br />
4 www.autogastanken.de<br />
Faire Geldanlage<br />
Informationen bei:<br />
Oikocredit Westdeutscher Förderkreis<br />
Adenauerallee 37<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: 0228/68 80-280<br />
E-Mail: oikocredit.bonn@t-online.de<br />
Internet: www.oikocredit.org/sa/westdt<br />
stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 23
mehrwert:<br />
Steinbeis Temming Papier GmbH & Co<br />
Vom Papier-Recycling<br />
zum Recycling-Papier Fotos:<br />
Die Wurzeln des heutigen Unternehmens Steinbeis<br />
Temming reichen tief: 1866 wurde in Gemmrigheim<br />
am Neckar eine Mahlmühle und Holzstofffabrik<br />
gegründet; Peter Gerhard Temming gründete<br />
1895 den Standort in Glückstadt an der Elbe. Aufgrund<br />
des hohen Wasserbedarfs suchen Papierfabriken<br />
immer die Nähe zu Flüssen. Glückstadt als<br />
Unternehmenszentrale und Gemmrigheim sind auch<br />
heute noch die Standorte<br />
des Unternehmens, insgesamt<br />
mit 700 Beschäftigten.<br />
Mittlerweise gilt<br />
Steinbeis Temming seit<br />
drei Jahrzehnten als führend<br />
in der europäischen<br />
Recyclingpapier-Industrie.<br />
Hier werden – und zwar<br />
ausschließlich - grafi sche<br />
Recyclingpapiere aus 100<br />
Prozent Altpapier entwickelt<br />
und produziert. Von 1931 bis 2001 Aktiengesellschaft,<br />
erwarben Steinbeis & Consorten<br />
1974 eine maßgebliche Beteiligung an der<br />
Peter Temming AG. Das Unternehmen konzentriert<br />
sich seither auf die Herstellung von Recyclingpapier<br />
auf der Basis von Altpapier. Aktueller<br />
denn je ist der schonende Umgang mit der Ressource<br />
Papier. Internet und E-Mail haben vieler Vorhersagen<br />
zum Trotz nicht zu einem geringeren Papierverbrauch<br />
geführt – im Gegenteil.<br />
Die besondere Kompetenz von Steinbeis Temming<br />
liegt in der fortwährenden Perfektionierung der stofflichen<br />
Aufbereitung von Altpapier und der technisch<br />
herausragenden Fähigkeit, daraus wieder neue Katalog-,<br />
Büro- und Farbpapiere zu entwickeln. Die Produktion<br />
von Recyclingpapier gliedert sich in vier Bereiche:<br />
1. Altpapierannahme<br />
Sortiertes Altpapier wird in Ballen und in loser Form<br />
klassifi ziert auf dem Betriebsgelände gelagert.<br />
2. Altpapieraufbereitung<br />
Unter Einsatz umweltverträglicher Hilfsstoffe wird<br />
das Altpapier nach selbstentwickelten Verfahren energie-<br />
und wassersparend aufgelöst und mechanisch<br />
von Verunreinigungen befreit. Im anschließenden<br />
Deinking-Verfahren werden die Druckfarben ent-<br />
24 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
fernt. Es folgt eine schonende Bleiche. Zuletzt<br />
wird der Faserbrei neutralisiert.<br />
3. Papierproduktion<br />
Die aufbereiteten Altpapierfaserngelangen<br />
dann<br />
zu den Pa-<br />
Lasse Brinck,<br />
Leiter der<br />
Abteilung<br />
Verkauf &<br />
Marketing,<br />
im Interview:<br />
piermaschinen. Nach einer<br />
mechanischen Entwässerung werden<br />
die Papierbahnen über dampfbeheizte<br />
Zylinder geführt und getrocknet. Je nach<br />
Papierart wird das Papier gestrichen oder geleimt.<br />
4. Ausrüstung und Versand<br />
Das fertige Recyclingpapier wird anschließend zu<br />
Rollen oder Riesen verarbeitet und Just-in-time für<br />
den Versand vorbereitet.<br />
Steinbeis Temming<br />
Wie sehen Sie – sowohl technisch als auch<br />
ökonomisch - die Zukunft auf dem Markt für<br />
Recyclingpapiere?<br />
Recyclingpapiere sind in den letzten Jahren durch<br />
massive Forschungsaktivitäten und große Investitionen<br />
sehr weit gekommen. Weiße und Sauberkeit<br />
moderner Recyclingpapiere genügen höchsten<br />
Anforderungen. Trotz dieser Qualitiät sind moderne<br />
Recyclingpapiere im punkto Umwelt den nichtrecycelten<br />
Papieren weit überlegen.<br />
Herkömmliches Papier verbraucht dreimal so viel<br />
Energie in der Produktion wie Recycling-Papier<br />
und stößt dabei natürlich signifi kant mehr CO2<br />
aus. Auch der Wasserverbrauch bei der Herstellung<br />
von gewöhnlichem Papier ist fünfmal so hoch<br />
wie bei uns. Hinzu kommt, dass das Abwasser bei<br />
der Herstellung von einfachem Papier etwa viermal<br />
so stark verschmutzt wird wie bei der Herstellung<br />
von Recyclingpapier. Die Forschung geht natürlich<br />
weiter und wird dazu führen, dass die Vorteile von<br />
Recycling-Papier noch größer werden.<br />
Welche Pläne hat Steinbeis Temming als mittelständisches<br />
Unternehmen im Wettbewerb<br />
mit den Global Playern der Papierindustrie?<br />
Steinbeis Temming ist ein spezialisiertes Unternehmen<br />
in einer sehr großen Industrie. Dennoch sind<br />
wir durch unsere Fokussierung und unsere Erfahrung<br />
das führende Unternehmen in der Recycling-
Kreislauforientierte Produktion<br />
Das Produktionskonzept von Steinbeis Temming<br />
ist in hohem Maße kreislauforientiert - sowohl in<br />
Bezug auf die Wasserversorgung als auch beim<br />
Energiebedarf. Große<br />
Summen<br />
Papier-Branche. Die großen bekannten Papierkonzerne<br />
sind stark an ihre Forstbetriebe gebunden.<br />
Steinbeis Temming wird in diesem Wettbewerb<br />
weiterhin die technologische Führungsposition<br />
halten und ausbauen.<br />
Was kann künftig weltweit das Alleinstellungsmerkmal<br />
von Steinbeis Temming sein?<br />
Ich glaube, dass wir unser heutiges Alleinstellungsmerkmal<br />
in Zukunft verlieren werden. Heute sind<br />
wir nämlich die einzigen mit einem kompletten<br />
Sortiment in Büropapieren und Magazinpapieren<br />
aus 100 Prozent Recycling-Faser. Dieser Trend wird<br />
auch von anderen Hersteller gesehen und sicherlich<br />
nachgeahmt werden. Dafür wird unser Vorsprung<br />
von den Wettbewerbern nur mit sehr viel<br />
Mühe einholbar sein. Dies wird sich sowohl qualitativ<br />
für unsere Kunden als auch monetär für Steinbeis<br />
auszahlen.<br />
Gibt es Unterschiede zwischen Deutschland<br />
resp. Europa und dem amerikanischen Markt?<br />
Alle Märkte sind unterschiedlich in ihren Bedürfnisse<br />
und Gewohnheiten. Einige Beispiele für die<br />
Sensibilitäten der verschiedenen Länder in Europa:<br />
Für England ist das Thema der Deponie-Kapazität<br />
sehr aktuell, für Österreich eher der Wassermangel,<br />
für die meisten Länder wiederum die Verwunderung<br />
über den Klimawandel.<br />
Amerika ist ein großes Land mit großen regionalen<br />
Unterschieden – die auch jeweils ihre besonderen<br />
Themen haben. Interessanterweise wundern sich<br />
auch die Amerikaner über den Klimawandel. Mitt-<br />
werden daher in die kontinuierliche Verbesserung<br />
der Technologien investiert. Zum Beispiel bei der<br />
Wasserversorung:<br />
Der gesamte Wasserbedarf wird ausschließlich durch<br />
Oberfl ächenwasser gedeckt, mehr als 50 Prozent<br />
durch Recyclingwasser. Elbwasser wird ausschließlich<br />
dort verwandt, wo es im Produktionsprozess unverzichtbar<br />
ist. Ein konsequenter Wasserkreislauf mit<br />
lerweile werden die Stimmen,<br />
die endlich Veränderungen<br />
fordern, deutlich lauter. Bei<br />
uns steht die Umwelt schon<br />
länger sehr weit oben auf<br />
der Agenda von Bevölkerung,<br />
Wirtschaft und Politik.<br />
Die Unterschiede liegen also<br />
eher in der Tradition als in<br />
der aktuellen Sicht der Dinge:<br />
Die Amerikaner haben sich<br />
bisher nicht sehr intensiv auf<br />
das Thema Ressourcenschonung<br />
und Recycling gestürzt<br />
– aber genau dies verändert<br />
sich stark in der letzten Zeit.<br />
Wasserrückgewinnungermöglicht<br />
einen effi zientenProduktionsprozess.<br />
Steinbeis Temming hat<br />
ein Verfahren entwickelt, mit dem<br />
Störstoffe gezielt aus dem Abwasser entfernt<br />
werden können.<br />
Das Unternehmen ist aufgrund des umwelt- und verfahrenstechnischen<br />
Know-hows Betreiber einer Kläranlage<br />
mit modernster biologischer Abwasser-Technologie.<br />
Die als Rückstand bei der Klärung entstehenden<br />
Schlämme werden zu 100 Prozent genutzt,<br />
statt sie zu deponieren. Die größte Menge wird in<br />
verbrannt, die gewonnene Energie wird in Form<br />
von Strom oder Wasserdampf aktiv in den Produktionskreislauf<br />
zurückgeführt. Das Restprodukt Asche<br />
wird als Füllstoff an die Zementindustrie geliefert.<br />
Nachhaltigkeit = Ökologie +<br />
Ökonomie<br />
Nachhaltigkeit ist bei Steinbeis Temming Teil der Unternehmensphilosophie.<br />
In einem ganzheitlichen<br />
Umweltmanagement-System stehen die einzelnen<br />
Abteilungen vom Gewässerschutz über das Qualitätsmanagement<br />
bis zum Immissionsschutz und<br />
Öko-Audit gleichbedeutend nebeneinander - ein<br />
wichtiger Erfolgsfaktor für effi ziente und nachhaltige<br />
Umweltpolitik.<br />
Eine ganze Reihe von Auszeichnungen zeigt, dass<br />
dieses Engagement anerkannt wird: „Blauer Engel“,<br />
das niederländische Umweltzeichen „Milieukeur“,<br />
der „Nordische Schwan“, „Umweltfreundlicher Betrieb“,<br />
sowie TÜV- und EMAS-Zertifi kate für Quali-<br />
täts- und Umweltmanagement. Der hohe Qualitätsstandard<br />
zeigt: Recyclingpapier ist keine Alternative,<br />
sondern ein hochwertiges Produkt mit vielfältigen<br />
Vorteilen und eigenständigem Profi l. Es gibt<br />
heutzutage keine Anforderung an Papier, der Recyclingpapier<br />
nicht gerecht werden kann. (bu) n<br />
Zahlen und Fakten<br />
Produktionsmenge/Jahr: 266.000 t<br />
Produktionsmenge/Tag: 760 t<br />
Altpapieraufbereitung: 1.000 t/Tag<br />
Umsatz: 192 Mio. €<br />
Exportanteil: 34 Prozent<br />
Steinbeis Temming Papier GmbH & Co<br />
Stadtstr. 2-14, 25348 Glückstadt<br />
Tel. 04124.911 01<br />
4 www.stp.de<br />
stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 25
tipps & termine:<br />
Unsere tipps & termine erheben keinen<br />
keinen Anspruch auf Vollständigkeit,<br />
sondern stellen jeweils ausgesuchte<br />
Veranstaltungen vor, die für<br />
die Stadtblatt-LeserInnen interessant<br />
sein können.<br />
Musik<br />
Emily Smith & Band<br />
Scottish Folk.<br />
9. Feb., 20:00 Uhr<br />
Hattingen, Altes Rathaus, Untermarkt 9<br />
4 www.hattingen.de<br />
Ornette Coleman And His Quartet<br />
Meet Joachim Kühn<br />
14. Feb., 20:00 Uhr<br />
Essen, Philhamonie<br />
4 www.theater-essen.de<br />
Jazz Trotz(t) Karneval<br />
Die schon traditionelle Jazzveranstaltung<br />
jenseits des Narrenfestes.<br />
17. Feb., 20:00 Uhr<br />
Gelsenkirchen, Consol Theater, in der Kellerbar<br />
4 www.consoltheater.de<br />
Julia Hülsmann Trio Feat. Daniel<br />
Mattar. Jazz<br />
23. Feb., 20:00 Uhr<br />
Dortmund, domicil<br />
4 www.domicil-dortmund.de<br />
Götz Alsmann<br />
- »Mein Geheimnis«<br />
1. März, 20:00<br />
Uhr<br />
Dortmund,<br />
Konzerthaus<br />
4 www.konzerthaus-dortmund.de<br />
McCoy Tyner<br />
Trio & Roy<br />
Haynes<br />
Quartet<br />
10. März,<br />
20:00 Uhr<br />
Dortmund,<br />
Konzerthaus<br />
4 www.konzerthaus-dortmund.de<br />
Good Girls - A-Capella Gesang.<br />
23.. März, 19:30 Uhr<br />
Hagen, AllerWeltHaus, Potthofstr. 22<br />
4 www.allerwelthaus.org<br />
Kleinkunst & Kabarett<br />
Neues aus Vogelheim.<br />
Das Spardosen Terzett<br />
Gast: Popette Betancor<br />
13. Feb, 20:00 Uhr<br />
Essen, Café Central<br />
4 www.spardosen-terzett.de<br />
26 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
Die Dortmunder Hafenliebe<br />
Ein farbenfroher Abend im Hafenamt<br />
23. Feb, 19:30 Uhr<br />
Dortmund, Hafenamt, Sunderweg 130<br />
4 www.kulturvergnuegen.com<br />
Schwerter Kleinkunstwochen<br />
u.a. mit Corpus (Canada), Figurentheater<br />
Tübingen, Marcus Jeroch, Pago & Koch und<br />
Familie Flöz.<br />
23. Feb., 20:00 Uhr<br />
Schwerte, Rohrmeisterei<br />
4 www.kuwebe.de<br />
Fritz Eckenga: Mitteilungen für<br />
Interessierte Dorfbewohner<br />
Gast: Wilfried Schmickler<br />
25. Feb., 12:00 Uhr<br />
und<br />
25. März, 12:00 Uhr<br />
Gast: Severin Groebner<br />
Dortmund, Harenberg City-Center<br />
4 www.harenberg-city-center.de<br />
Fritz Eckenga: Ein Gesellschaftsabend<br />
zu Gast: Dietmar Wischmeyer<br />
31. März.,20:03 Uhr<br />
Dortmund, Fritz-Henßler-Haus,<br />
4 www.proticket.de<br />
Literatur & Lesungen<br />
Suchers Leidenschaften<br />
zu Gast: Senta Berger liest Prosa von Arthur<br />
Schnitzler<br />
13. März, 20 Uhr<br />
Essen, Grillo Theater<br />
4 www.theater-essen.de<br />
Theater & Tanz<br />
Susanne Linke: Schritte Verfolgen.<br />
Ballett der Preisträgerin des Deutschen<br />
Tanzpreises 2007<br />
16. Feb., 20:00 Uhr,Premiere<br />
Essen, PACT Zollverein<br />
4 www.pact-zollverein.de<br />
Tanz.BO Mit Dem Folkwang Tanzstudio<br />
Essen: IF AND ONLY IF<br />
Ein Theaterabend mit Otto Sander.<br />
25. Feb., 19 Uhr<br />
Bochum, Schauspielhaus<br />
4 www.Schauspielhaus-Bochum.de<br />
Kunst & Ausstellungen<br />
Rembrandt Entdecken<br />
Die 65 schönsten Radierungen aus der<br />
Sammlung der Kunsthalle Hamburg<br />
bis 15. April<br />
Dortmund, Museum für Kunst und Kulturgeschichte<br />
4 www.mkk.dortmund.de<br />
Picasso - Malen Gegen Die Zeit<br />
Im Zentrum dieser Ausstellung steht das furiose,<br />
ausufernde Spätwerk des Künstlers,<br />
der sich 1961 mit seiner letzten Lebensge-<br />
fährtin und Frau, Jacqueline Roque, nach<br />
Mougins zurückzog. bis 28. Mai<br />
Düsseldorf, K20, Grabbeplatz 4<br />
4 www.picasso-k20.de<br />
Living Stones<br />
Die Natur als<br />
Künstlerin.<br />
Die Ausstellung<br />
„Living Stones“<br />
macht die<br />
faszinierende<br />
Vielfalt der<br />
Beziehungen<br />
zwischen der<br />
Formenwelt der<br />
natur und der<br />
Kunst erlebbar.<br />
10. Feb.-5.Mai<br />
Oberhausen, Ludwiggalerie im Schloss<br />
Oberhausen<br />
4 www.ludwiggalerie.de<br />
Zum Sterben Schön<br />
Der Tod in der Kunst des 20. Jahrhunderts.<br />
11. Feb.-15. April<br />
Recklinghausen, Kunsthalle<br />
4 www.kunst-re.de<br />
Tony Cragg – Das Potential der Dinge<br />
25. Feb.-15. April<br />
Duisburg, Lehmbruck Museum<br />
4 www.lehmbruckmuseum.de<br />
Märkte & Messen<br />
Wärmepumpen-Wochen NRW<br />
10.-24. März<br />
überall in NRW<br />
4 www.waermepumpen-marktplatz-nrw.de<br />
Unternehmensbesichtigungen<br />
14. März, 11:00 Uhr<br />
Bochumer Eisenhütte Heintzmann GmbH &<br />
Co. KG & Bogestra<br />
4 www.unternehmen-entdecken.de<br />
Vorträge & Diskussionen<br />
Prof. Karl Lauterbach über Bürgerversicherung<br />
Die Bürgerversicherung – Eine Perspektive<br />
für eine solidarische Finanzierung des Gesundheitswesens?<br />
Prof. Dr. Karl Lauterbach, Köln<br />
1. März, 19:15 - 21:45 Uhr<br />
Bochum, VHS, Clubraum<br />
4 www.attac.de/bochum<br />
„Kein Fair Light europaweit!“<br />
Fachgespräch zum EU- Bericht über Fairen<br />
Handel und Entwicklung<br />
mit Dr. Frithjof Schmidt, Mitglied des<br />
Europäischen Parlaments,<br />
Anja Osterhaus, Fair Trade Advocacy Offi ce,<br />
Brüssel<br />
2. März, 14:00 Uhr<br />
Düsseldorf, InWEnt gGmbH<br />
4 www.eine-welt-netz-nrw.de
Prof. Heinz-J. Bontrup: Arbeit Fair<br />
Teilen<br />
Arbeitszeitverkürzung, Grundsicherung,<br />
Mindestlohn<br />
Prof. Dr. Heinz-J. Bontrup, Recklinghausen<br />
29. März, 19:15 - 21:45 Uhr<br />
Bochum, VHS, Clubraum<br />
4 www.attac.de/bochum<br />
fi lmtipp:<br />
Angry Monk - Eine Reise durch<br />
Tibet<br />
Schweiz, 2005. R: Luc Schaedler.<br />
Dolby. 97 Min. teils OmU.<br />
Tibet, geheimnisvolles Dach der Welt, Sitz erleuchteter<br />
Mönche – nur einer legt sich quer: Gendun<br />
Choephel heißt der streitbare Mönch, der sich 1934<br />
vom klösterlichen Leben abwendet und in die Moderne<br />
aufbricht. Er ist ein Rebell, der die Gemüter<br />
der tibetischen Obrigkeit erhitzt. Ein reinkarnierter<br />
Lama, der auch die Frauen und den Alkohol liebt.<br />
Ein Freigeist, der seiner Zeit weit voraus ist und<br />
heute zu einem Hoffnungsträger für ein freies Tibet<br />
geworden ist. Die cineastische Zeitreise nimmt<br />
die Lebensgeschichte dieses unorthodoxen Mönchs<br />
zum Anlass, um ein Bild von Tibet aufzudecken,<br />
das gängigen Klischees zuwiderläuft. Zahlreiche<br />
verblüffende und seltene historische Aufnahmen<br />
werden hier erstmals einer breiten Öffentlichkeit<br />
zugänglich gemacht. Elegant und überraschend<br />
verwebt der Film Damals und Heute: Archivbilder<br />
von prächtigen Karawanen und Klöstern wechseln<br />
sich ab mit Szenen von Discos und Bildern von<br />
mehrspurigen Schnellstraßen in Lhasa, wo Pilger<br />
sich niederwerfen, um ihr Heiligtum zu umrunden.<br />
Angry Monk wirft ein anderes, bisweilen subversives<br />
Bild auf ein Land, dass in den letzten Jahren<br />
mit vielen Klischees betrachtet wurde.<br />
Endstation.Kino,<br />
Bochum, Bahnhof Langendreer<br />
ab 22. Feb.<br />
4 www.endstationkino.de<br />
festspieltipp:<br />
Ruhrfestspiele Recklinghausen<br />
vom 1. Mai bis 17. Juni<br />
Zu den diesjährigen Festspielen wird zwar kein<br />
Oscar-Preisträger erwartet, dafür gibt es wieder<br />
eine Vielfalt hochkarätiger Inszenierungen<br />
aus dem In- und Ausland zu sehen: Bekannte<br />
Namen wie Fritzi Haberland und Ben Becker im<br />
Schauspiel, Tim Fischer und Gianna Nannini im<br />
Bereich Musik, Regisseure wie Simon McBurney,<br />
jan Bosse, Choreografen wie Angelin Preljocaj<br />
werden die Highlights setzen, für die man zeitig<br />
Karten sichern sollte:<br />
4 www.ruhrfestspiele.de<br />
kunsttipp:<br />
Die Liebe zum Licht<br />
Fotografi e im 20. und 21. Jahrhundert<br />
Die Ausstellung „Die Liebe zum Licht“ spiegelt erstmalig<br />
und in beeindruckender Bilderfolge den Facettenreichtum<br />
in der Auseinandersetzung der Lichtbildner<br />
des 21. und 20. Jahrhunderts mit der sowohl künstlerischen<br />
als auch materialen Substanz der Fotografi e -<br />
dem Licht. In den großügigen Räumen des Museums<br />
Bochum sind mehr als 220 Arbeiten 67 internationaler<br />
Künstler zu einem, in seiner Multidimensionalität<br />
herausfordernden, begehbaren Bild versammelt.<br />
Museum Bochum<br />
bis 9. April<br />
4www.museum-bochum.de<br />
Foto: Museum am Ostwall<br />
Wo ist Zuhause?<br />
Eine Ausstellungsreihe zu Identität und<br />
Migration<br />
Die Reihe „Wo ist Zuhause?“ zeigt fünf aktuelle<br />
künstlerische Positionen zu den Themen Migration<br />
und Identität. Sie wirft die Frage auf, wie Menschen<br />
zu Fremden (gemacht) werden, wie „migrantische<br />
Identität“ geprägt wird und wie sich verschiedene<br />
kulturelle Backgrounds vermischen. Zu sehen sind<br />
Arbeiten von Jun Yang, Rauminstallationen Ivan<br />
Bazaks, Videoarbeiten von Andrijana Stojkovic und<br />
Valeriano Lopez sowie Rauminstallationen und ein<br />
neues Projekt von Anny und Sibel Öztürk.<br />
bis 18. März<br />
Dortmund, Museum am Ostwall<br />
4 www.museumamostwall.dortmund.de<br />
Auguste Rodin.<br />
Der Kuss. Die Paare.<br />
Auguste Rodins skulpturales Hauptwerk „Der<br />
Kuss“ ist als Ikone der sinnlichen Liebe Teil des<br />
kollektiven Gedächtnisses. Die Ausstellung offenbart<br />
nun andere, vielleicht widersprüchliche<br />
Aspekte dieser wohl populärsten Schöpfung des<br />
großen französischen Bildhauers (1840-1917).<br />
bis 8. April<br />
Essen, Museum Folkwang<br />
4 www.museum-folkwang.de<br />
musiktipp:<br />
Nguyên Lê:<br />
The Hendrix Project<br />
Nguyên Lê gilt als einer<br />
der wichtigsten zeitgenössischen<br />
Gitarristen.<br />
Er verkörpert wie kein<br />
anderer die Verschmelzung<br />
unterschiedlicher<br />
Kulturen zu einer Weltmusik.<br />
Sein Hendrix-Project zeigt folglich auch<br />
nur eine Facette dieses Ausnahmegitarristen. Der<br />
in Paris lebende Musiker hat bereits durch eine<br />
Vielzahl internationaler Erfolge auf sich aufmerksam<br />
gemacht: Auftritte in Montreux oder mit der<br />
WDR Bigband, auf dem Berliner Jazzfest oder die<br />
Kooperation mit Carla Bley und Randy Brecker<br />
belegen die Kompetenz des 46-jährigen. Das Jimi<br />
Hendrix Project ist beileibe keine Coverversion<br />
der Musik des amerikanischen Rocksuperstars.<br />
Vielmehr gelingt Nguyên Lê eine eigenständige<br />
und glaubhafte Interpretation des Gitarrenklassikers,<br />
die aber durchgehend der musikalischen<br />
Gegenwart verpfl ichtet ist und den Rang des<br />
Musikers als Erneuerer seines Instruments unterstreicht.<br />
17. Feb, 20:00 Uhr<br />
Dortmund, domicil<br />
AK/VVK 19/16 Euro<br />
4 www.domicil-dortmund.de<br />
Foto: Rose Anne Jarrett<br />
Klavierfestival Ruhr<br />
Beethoven, Neue Klavierwerke, JazzLine und Education<br />
„Mozarts Erbe: Ludwig van Beethoven“<br />
- mit diesem Programmschwerpunkt schreibt das<br />
Klavier-Festival Ruhr seinen dreijährigen Mozart-<br />
Zyklus fort. Vom 12. Mai bis 20. Juli erklingt nahezu<br />
das gesamte Klavier-Œuvre des in Bonn geborenen<br />
Komponisten. Exklusiv-Wochenenden<br />
ermöglichen intensive Begegnungen mit den<br />
Künstlern Michel Camilo, Marc-André Hamelin<br />
und Andreas Staier bei jeweils drei Konzerten.<br />
In der JazzLine des Klavier-Festivals Ruhr 2007<br />
gibt der große Keith Jarrett (Foto) mit seinen<br />
Triopartnern Gary Peacock und Jack DeJohnette<br />
sein spektakuläres Festival-Debüt. In Deutschland<br />
war das Trio zuletzt 1989 in Köln zu hören.<br />
12.Mai- 20.Juli<br />
4 www.klavierfestival.de<br />
stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 27
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stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 29
unsymp:<br />
Als die Bahn aus dem Gleis geriet<br />
Weniger Mehdorn wäre Mehrwert<br />
Mehdorn? Hartmut Mehdorn, ja? Sicher, kennt jeder,<br />
ist aber lange tot. Richtig: Das war dieser Mensch, der<br />
Anfang des Jahrtausends den öffentlichen Schienenverkehr<br />
zur Strecke brachte. Der Anfang vom Ende war<br />
das, wir erinnern uns gut – aber nicht gern. Mehdorn<br />
bedeutete das Ende des klimafreundlichen Verkehrs in<br />
Europa, und wir ließen ihn machen. Noch heute steht<br />
„Mehdornen“ für das Torpedieren guter Ideen gegen<br />
jede Vernunft. „Mensch, mehdorn´ hier nicht rum“,<br />
heißt es, wenn einer mal wieder meint, das Ruder<br />
für seine eigenen Interessen herumreißen zu müssen.<br />
Wenn sie ruft „Du bist mein Mehdorn!“ ist damit der<br />
quälende Stachel im Fleisch einer eigentlich guten Beziehung<br />
gemeint. Mehdorn ist das Symbol des genervten<br />
Gegenwillens geworden. Mehdorn, das ist wider<br />
die Mehrheit und für die Merkwürdigkeit.<br />
Mehdorn. Was ein Typ. Während der Blick in den Dauerregen<br />
fällt – falls man überhaupt etwas sieht – wird<br />
eine unwirkliche Masse Mensch aus Macht, Monstranz<br />
und Scheinmoral sichtbar. Mehdorn war als profi lsüchtiger<br />
Flugzeugmanager mit seiner Mannschaft 1999<br />
bei der Deutschen Bahn AG eingestiegen. Das Ziel der<br />
Flugzeugbauer, die von MBB, Airbus und der Deutschen<br />
Aerospace geschickt worden waren: Die Vernichtung<br />
des schienengebundenen Verkehrs zugunsten von<br />
Billigfl iegern und Spritfressern. Auch für einen gestandenen<br />
Luftwaffen-Hauptmann, Verdienstkreuzträger,<br />
Ehrenlegionär und Ehrendoktor keine leichte Aufgabe.<br />
Doch das gemütliche Speisen in eigens dafür eingerichteten<br />
Wagen (Speisewagen), das Überall-Hinkommenzum-geringen-Preis<br />
(Interregio) und ein einfacher Fahrkartenkauf<br />
(Schalter) sollten schon bald der Vergangenheit<br />
angehören.<br />
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Verlag: Im Selbstverlag, Druckaufl age: 50.000<br />
Verbreitung: kostenlos im Großraum Ruhrgebiet<br />
Herausgeberin & Chefredakteurin: Barbara Underberg (bu)<br />
Tel. 0234.950 9401 Fax 0234.577 0747<br />
redaktion@stadtblatt-ruhr.de<br />
Anzeigenvertrieb: Markus Schumann,<br />
Tel. 0234.388 8942 ms@stadtblatt-ruhr.de<br />
Redaktion: Ralf Bindel (rb), Frauke Pilarek (fp), Georg Schulze (gs),<br />
Ina vom Endt (ive),<br />
Freie Mitarbeit: Anita Horn (ah), Volker K. Belghaus (vkb)<br />
Kolumne: Fritz Eckenga, www.eckenga.de<br />
Karikaturen: Michael Hüter, Bochum<br />
Fotos Joy Delanane: Philipp Wente,<br />
www.philippwente.com<br />
30 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />
Wie alle unangenehmen Erinnerungen auch, denn<br />
Mehdorn wollte auch keine Ausstellung zum Schicksal<br />
von 11000 jüdischen Kindern, die während des zweiten<br />
Weltkriegs mit Hilfe der Deutschen Reichsbahn in<br />
das Vernichtungslager Auschwitz deportiert worden<br />
waren – das war ihm dann doch zu tödlich, obwohl<br />
es sein Vorhaben vielleicht sogar beschleunigt hätte.<br />
Nachdem Mehdorn anfänglich noch von einigem Widerstand<br />
gebremst worden war (Preissystem), konnte<br />
er in den ersten zehn Jahren des Jahrtausends doch<br />
der Bahn den Todesstoß versetzen. Börsengang, war<br />
sein Zauberwort, Privatisierung sein Mantra. Damals<br />
gab es die Börse noch, eine Art Wettsystem für Vermögensverwaltungen<br />
und Glücksgläubige. Und das<br />
umweltfreundliche Verkehrssystem aus Schienen und<br />
Bahnfahrzeugen gehörte seinerzeit auch nicht Mehdorn<br />
selbst, sondern einer Art Vermögensverwaltung,<br />
dem so genannten Staat, der Steuern von Tagelöhnern<br />
einnahm und sie jahrzehntelang in „öffentliche“ Infrastruktur<br />
gesteckt hatte.<br />
Dem zähen Mehdorn gelang, was vorher keiner geschafft<br />
hatte: Ein Gesetz zur Privatisierung wurde erlassen,<br />
die Bahn AG für den Bruchteil ihres Wertes an<br />
wenige Vermögende verkauft. Innerhalb weniger Jahre<br />
wurden die Preise erhöht und nur noch teure Schnellverbindungen<br />
zwischen Metropolen angeboten. So,<br />
wie es die Flugzeugbauer aus dem Luftfahrtwesen<br />
kannten. Warentransporte wurden ganz auf damals<br />
noch häufi g verkehrende Lkw verschoben. Hinzu kam<br />
eine Mischung aus Verspätungen, Missmanagement,<br />
Mängelservice, Personalmangel und Bausünden, das<br />
der bis dahin funktionierenden Bahn den Rest gab. Andere<br />
europäische Bahnen wurden hineingezogen, weil<br />
Layout: Peter Liffers, Agentur für Unternehmenskommunikation,<br />
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Bahnchef Mehdorn weitere Bundesgenossen von Börsengängen<br />
überzeugt und eingekauft hatte. Die Folge:<br />
Das Netz verlor immer mehr Stränge, bis es schließlich<br />
bis auf ein paar unbeugsame Schweizer Bergbahnen<br />
ganz verschwand. Schließlich hatte der Staat schon<br />
lange kein Geld mehr, um das Netz zusammenzuhalten<br />
und neben dem Interesse außerdem die Verfügungsgewalt<br />
darüber verloren.<br />
Mehdorn und seine Manager waren im Glück. Allerdings<br />
zeigte sich, dass der zunehmende Luft- und Straßenverkehr<br />
das Klima doch stärker belastete als angenommen.<br />
Als Aufsichtsrat beim Energiekonzern RWE<br />
hatte Mehdorn mit seinem Freund Müller gleich noch<br />
die Verbrennung der Braunkohle gefördert. Erwärmung<br />
und Extremwetter nahmen zu, bis nach einigen Jahren<br />
dieser elende Dauerregen einsetzte, der bis heute nicht<br />
endet und alles in Schlamm, Schmutz und Schimmel<br />
versinken lässt. In dieser feindlichen Atmosphäre ist an<br />
„Verkehr“ gar nicht mehr zu denken. Die Menschen<br />
wandern unterirdisch durch Rohre, den meisten fehlt<br />
das Geld, um sich einen der streng bewachten Batterieroller<br />
zu leihen. Mehdorn hatte damals die „Börsenbahn“<br />
gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung<br />
durchgesetzt, Staatsverwalter ihm geholfen – die Bürger<br />
ihre Bahn aufgegeben, obwohl es Modelle für eine<br />
konstruktive Modernisierung nach Schweizer Vorbild<br />
gab. Schade, dass sie nicht selbst erleben, was sie uns<br />
eingebrockt haben. Verfl uchter Regen.<br />
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4 www.stadtblatt-ruhr.de
Naturkostfachgeschäft & Lieferservice<br />
Bioland-Hof Deiters<br />
Buschhausener Weg 12<br />
46514 Schermbeck<br />
Telefon 02853 3556<br />
Öffnungszeiten des Hofladens:<br />
Di & Fr 10-19 Uhr, Sa 10-13 Uhr<br />
www.biohofdeiters.de<br />
stadtblatt:<br />
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(Tel. 0234.388 8942 oder<br />
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Mein SuperBioMarkt:<br />
Der ohne Nebenwirkung.<br />
Ein ganzer Supermarkt voll Bio: Über<br />
6.000 Produkte für ein gesundes Leben.<br />
Entdecken Sie den natürlichen Bio-Genuss<br />
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Unterschied und erleben Sie ökologisches<br />
Einkaufen mit viel Spaß.<br />
Mein SuperBioMarkt Dortmund-Hombruch<br />
Harkortstraße 18, 44225 Dortmund<br />
Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 8.00 bis 19.00 Uhr,<br />
Sa. 8.00 bis 16.00 Uhr<br />
Tiefgarage mit 40 Parkplätzen<br />
direkt am Geschäft.<br />
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