02.11.2012 Aufrufe

Februar

Februar

Februar

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

www.stadtblatt-ruhr.de 1 | 2007 <strong>Februar</strong> - März<br />

stadtblatt:<br />

Servicemagazin für Lebens- und Konsumqualität im Ruhrgebiet<br />

im Mittelpunkt:<br />

Leben Sie wohl!<br />

Gesundheit & Naturkosmetik<br />

Joy Denalane<br />

...über Soul,<br />

Familie<br />

& Südafrika<br />

Erscheinungsdatum: 7. Feb. 2007 | Nr. 10


Für Aktive ab 60<br />

„Ich muss Kultur<br />

hautnah erleben<br />

– überall.“<br />

Das BärenTicket bietet unglaublich viele Vorteile:<br />

Rund um die Uhr im ganzen VRR unterwegs, fahren in der 1. Klasse, exklusives Bonusprogramm<br />

„AboLust“, Tipps und Anregungen im Ratgeber fit & mobil. Mehr Infos unter www.vrr.de<br />

Empfohlen von:<br />

BärenTicket-Inhaberin Sybille Hoch aus Solingen.


10<br />

1 | 2007 <strong>Februar</strong> - März<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das Stadtblatt geht nun tatsächlich schon ins Dritte Jahr – wer hätte das<br />

gedacht J. Also heißen wir Sie vor allem und auch uns selbst im neuen<br />

Jahr willkommen und freuen uns auf die Zeit, die vor uns liegt.<br />

Über den Jahreswechsel haben wir unseren Internet-Auftritt runderneuert<br />

und möchten Sie einladen, das Stadtblatt auch einmal online zu besuchen.<br />

Wir entwickeln unsere Internet-Präsenz stetig weiter und wollen Ihnen<br />

dort einen aktuellen Service rund ums Ruhrgebiet inkl. Newsletter bieten.<br />

Besuchen Sie uns! www.stadtblatt-ruhr.de<br />

Zum Unsymp in der letzten Ausgabe „Materialschlacht im Hausfl ur“, der<br />

sich um „Einkauf Aktuell“, einen „Service“ Ihrer Deutschen Post, drehte,<br />

haben wir zahlreiche LeserInnenbriefe erhalten. Fast alle mit dem Tipp,<br />

der Post ihren unerwünschten Service doch einfach zurückzuschicken. Ein<br />

paar gelbe Briefkästen gibt es ja noch. Die LeserInnen baten uns, diesen<br />

Hinweis an Sie weiterzugeben, was wir hiermit gern erledigen.<br />

Eine gute Zeit und viel Spaß beim Lesen wünschen das Stadtblatt-Team<br />

und<br />

Herausgeberin & Chefredakteurin<br />

Aufruf an unsere Leserinnen und Leser!<br />

Alternative Wohnformen – Wohnen im Alter<br />

In einer der nächsten Ausgaben wollen wir uns ausführlicher dem Thema „Alternative<br />

Wohnformen“ widmen. Nicht nur, aber auch mit besonderem Blick<br />

auf das Wohnen im Alter. Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Initiativen<br />

und Projekten, von Ideen und Möglichkeiten, die vor dem klassischen Seniorenheim<br />

bewahren. Und viele Menschen im Ruhrgebiet, die sich mit diesem<br />

Themenfeld, einfach weil sie selbst älter werden, zu befassen beginnen.<br />

Wenn Sie ein Wohnprojekt verwirklicht haben, das auch andere interessieren<br />

könnte, wenn Sie Architektin sind oder Stadtplaner oder Bauherr oder ein<br />

Grundstück haben, mit dem sie gern etwas Sinnvolles machen möchten, oder<br />

wenn Sie auf der Suche nach Gleichgesinnten sind – dann melden Sie sich bei<br />

uns! E-Mails an leserbriefe@stadtblatt-ruhr.de Stichwort: Wohnprojekte<br />

inhalt:<br />

4 Fritz Eckenga – kolumne:<br />

Zwölf Zille Stach<br />

5 kurzgemeldet:<br />

stadtgespräch:<br />

6 Joy Denalane<br />

9 delikatessen:<br />

Rezepte: Lachs im grünen Bett &<br />

Knusprige Tofu-Bällchen<br />

10 Rösters CoffeeCorner, Bio-Bier, Slowfood<br />

11 Geschmackschule, Wintergemüse<br />

12 mittelpunkt:<br />

Leben Sie wohl!<br />

Gesundheit & Naturkosmetik<br />

Homöopathie bei Kindern.<br />

14 Männer & Kosmetik<br />

15 Stadtblatt-Test: Naturkosmetik für Männer<br />

16 vorgestellt:* Kinderzahnheilkunde<br />

17 vorgestellt:* Bronchitis & Co kindgerecht behandeln<br />

18 Misteltherapien gegen Krebs<br />

Die Familienklinik<br />

19 ruhrgebiet:<br />

Borussia Dortmund: Profi t durch Umweltschutz<br />

Loremo: 1,5-Liter-Auto<br />

20 Gewaltprävention für Kinder und Jugendliche<br />

22 mehrwert:<br />

Gasgeben mit Autogas<br />

24 Vom Papier-Recycling zum Recycling-Papier<br />

26 tipps & termine:<br />

28 kleinanzeigen:<br />

30 unsymp:<br />

Weniger Mehdorn wäre Mehrwert<br />

Impressum, Vorschau<br />

* Artikel in der Rubrik „vorgestellt:“ sind in Zusammenarbeit<br />

mit den jeweiligen Unternehmen erstellt worden.<br />

stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 3


Foto: Philipp Wente<br />

kolumne:<br />

Zwölf Zille Stach<br />

Die faszinierende Welt<br />

des Autoquartetts<br />

Bevor ich ungefähr zehn Jahre später den Führerschein<br />

dritter Klasse machte, besaß ich schon einen<br />

gewaltigen Fuhrpark. Meine Mutter nannte ihn<br />

„Staubfän-ger“, denn ich parkte meine etwa fünfzig<br />

Kraftfahrzeuge auf den Fensterbänken von Kinder-<br />

und Ess-Zimmer, hinter den Gardinen mit der<br />

Goldkante, für die Frau Marianne Koch im Fernsehen<br />

Werbung machte.<br />

Mit der Größe meiner Matchbox-Auto-Sammlung<br />

lag ich im gehobenen Mittelfeld meines Matchbox-<br />

Autos-Sammler-Bekannten-Kreises. Unsere Väter<br />

fuhren VW-Käfer, Fiat 600 und Ford Taunus. Wir<br />

waren die Söhne, denen sie immer damit drohten,<br />

dass sie es später mal besser haben sollten als sie<br />

selbst. Im PKW-Segment hatten wir sie aber schon<br />

überholt, bevor wir mit den Füßen an die Gaspedale<br />

ihrer Kleinwagen reichten. Wir fuhren nämlich<br />

beidhändig, und zwar Jaguar-E-Type, Ford<br />

Mustang und die Citroen DS, die aber in unserer<br />

Vorpubertät noch dem männlichen Geschlecht angehörte<br />

und deswegen „Der Zitröhn“ hieß. Autotheoretisch<br />

konnten unsere Alten uns schon längst<br />

nicht mehr an die Karre pinkeln. Wir besaßen nicht<br />

nur die heißeren Kisten, wir hatten auch die besseren<br />

Karten.<br />

„300 SEL sechstausendfünfhundert Kubik“. Der<br />

dicke Benz schlug mit seinem versoffenen Hubraum<br />

alle anderen. Damit kassierte man ab. Beim Autoquartett<br />

kommt es darauf an, dass man weiß, was<br />

unter der Haube steckt. Wir hatten keine Ahnung,<br />

was Hubraum bedeutet, dass aber die sechseinhalb<br />

Liter des 300 SEL viel mehr waren als die pisseligen<br />

Einskommadrei des Alfa Romeo Giulietta Sprint,<br />

das war klar wie Kraftstoff. Deswegen reichte uns<br />

Experten auch die kurze Ansage „300 Hub“, damit<br />

die anderen ihre Karten rausrückten. Jeder wusste,<br />

das ist der goldene Mercedes mit den Doppelscheinwerfern,<br />

der stach mit „sechseinhalb Hub“.<br />

4 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

dung so oft und so immer,<br />

dass er irgendwann zum<br />

Allgemeinsprachgut<br />

aufstieg.<br />

Rüdiger-Ro-80-gebraten-160,<br />

ich und die anderen Jungs<br />

spielten immer Auto-quartett.<br />

Die affi gen Blockfl ötenzicken aus<br />

der Mädchen-Parallelklasse spielten Komponistenquartett.<br />

Keine Ahnung, was da Trumpf war,<br />

wahrscheinlich „Mozart 10.000 Noten Stach“.<br />

Wir Jungens aber spielten Autoquartett. Immer.<br />

Auf dem Schulhof in der Pause. Vor und nach der<br />

Pause im Unterricht im Klassenraum der Schule.<br />

Vor und nach der Schule in der immer von uns mit<br />

der Ansage „Letzte Reihe!!!“ reservierten letzten<br />

Reihe im Schulbus, spielten wir: Autoquartett. Es<br />

sei denn, wir spielten Flugzeugquartett. Oder<br />

Schiffequartett. Es sei denn, wir schingelten.<br />

„Schingeln“ war ein anderes Spiel, das anderswo<br />

auch „Schangeln“ genannt wurde. Karten<br />

spielten dabei nicht mit. Beim Schingeln und/oder<br />

Schangeln warfen wir kleine Geld-Münzen vor<br />

Hauswände und dann ... na ja, die Regeln sind<br />

schon arg kompliziert. Ihre Erläuterung würde Sie<br />

möglicherweise überfordern. Aber nicht nur Sie.<br />

Auch mich. Ich muss mich nämlich jetzt auf etwas<br />

anderes konzentrieren. Auf eine Niederlage. Ich<br />

bin zum Autoquartett spielen verabredet.<br />

Mit ein paar Achtjährigen<br />

aus meinem Bekanntenkreis.<br />

Wir spielen zu ihren Bedingungen,<br />

das heißt: Mit einem<br />

neuen Blatt, Jahrgang 2006. Und ich<br />

bezweifel‘ sehr stark, dass da noch irgendeine mir<br />

bekannte „Zille-Hub-UM-Stach“-Karte vorkommt,<br />

mit der ich im Teilnehmerfeld ganz weit vorne fahren<br />

könnte.<br />

Eckenga live<br />

Du bist Deutschland?<br />

Ich bin Einkaufen<br />

10. Feb., Witten, Werkstatt<br />

1. März, Bottrop,<br />

Joseph Albers Gymnasium<br />

weitere Live-Auftritte<br />

fi nden Sie in unserem<br />

Terminkalender ab Seite 26.<br />

4 www.eckenga.de


Museumsplattform NRW im Internet<br />

Virtuelle Museumsbesuche ermöglicht die neue<br />

„museumsplattform nrw“, deren Pilotversion nun<br />

freigeschaltet wurde. An dem Projekt beteiligen sich<br />

bislang das Ludwig Forum für Internationale Kunst<br />

Aachen, das Museum Bochum, das Museum am<br />

Ostwall Dortmund, das Wilhelm Lehmbruck Museum<br />

Duisburg, das Städtische Museum Abteiberg<br />

Mönchengladbach sowie das Clemens-Sels-Museum<br />

Neuss.<br />

4 www.nrw-museum.de<br />

Kulturportal NRW online<br />

Musik, Theater und Tanz in NRW gibt es künftig<br />

auf einen Klick: 25 Bühnen präsentieren sich neuerdings<br />

auf einem gemeinsamen Internetportal. Das<br />

Portal soll als komfortable Datendrehscheibe alle<br />

Veranstaltungsinformationen der Partner bündeln<br />

und aktuelle Informationen liefern. Über individuell<br />

anpassbare Download-Funktionen kann sich<br />

jeder Nutzer sein persönliches Informations-Profi l<br />

erstellen.<br />

Aus dem Ruhrgebiet beteiligt sind bisher die<br />

Theater in Bochum, Dortmund, Essen, Mülheim,<br />

Oberhausen, das Prinz Regent Theater<br />

Bochum, aalto ballett theater essen, Aalto-<br />

Musiktheater Essen, Philharmonie Essen,<br />

PACT Zollverein Essen, Musiktheater im Revier<br />

Gelsenkirchen sowie das Westfälische<br />

Landestheater Castrop-Rauxel.<br />

4 www.nrw-buehnen.de<br />

GLS: Ethisch-ökologische Bank weiter auf Erfolgskurs<br />

Mit 18 Prozent übertraf das Bilanzwachstum der<br />

GLS Bank 2006 den Zuwachs des Vorjahres um<br />

mehr als die Hälfte. Auch die Kundenzahl stieg<br />

deutlich von 47.500 auf 52.000. Das Wachstum der<br />

GLS Bank, die ihren Hauptsitz in Bochum hat, als<br />

Marktführer im ethisch-ökologischen Geldbereich<br />

spiegelt nicht zuletzt den Wertewandel in der Gesellschaft<br />

wider.<br />

Valentinstag am 14. <strong>Februar</strong>: Blumen fairschenken<br />

Wenn Sie auf Blumen mit dem Flower Label achten, haben alle was davon:<br />

Das Gütesiegel steht für menschengerechte und umweltweltfreundlichen<br />

Blumenanbau. Das FLP (Flower Label Program) begeht den Valentinstag mit<br />

dem Projekt „Valentin küsst fair“, das im Rahmen eines Programms der Aktion<br />

Mensch gefördert wird. Es nimmt den 14. <strong>Februar</strong> zum Anlass, FloristInnen<br />

davon zu überzeugen, FLP-zertifi zierte Ware in ihr Sortiment aufzunehmen.<br />

Fragen Sie Ihre Floristin nach Blumen mit dem FLP-Siegel und erzählen<br />

Sie ihr, dass Sie faire Blumen kaufen möchten - Nachfrage erzeugt Angebot.<br />

4 www.fairfl owers.de<br />

Die GLS Bank ist bundesweit tätig und fi nanziert<br />

ausschließlich ökologische, soziale und nachhaltige<br />

Projekte. Eines der wichtigen Elemente der Bank ist<br />

die hohe Transparenz, auch im Kreditbereich. Die<br />

GLS bietet alle banküblichen Angebote wie Geldanlage,<br />

Darlehen, Investmentfonds, Girokonten und<br />

Beteiligungen und hat darüber hinaus einen speziellen<br />

Stiftungs- und Schenkungsbereich.<br />

4 www.gls.de<br />

kurzgemeldet:<br />

�����������<br />

��������������<br />

� ����������������������<br />

���� ���������������������������<br />

��������������������<br />

� ������������������������<br />

��������������������<br />

� �������������������������<br />

���� ������������������������<br />

�����������������������<br />

���������������������������<br />

���������������������������������<br />

������������������������������������<br />

������������������������������������������<br />

stadtblatt: Jobs<br />

Für die Erweiterung unseres Akquisitionsteams suchen<br />

wir ab sofort:<br />

freiberufl iche MitarbeiterInnen<br />

auf Provisionsbasis<br />

Erfahrung im Printmedienbereich erwünscht. Sie recherchieren,<br />

akquirieren und beraten Anzeigenkunden nach<br />

erfolgter Einarbeitung selbständig.<br />

Sie sollten kommunikativ, eigeninitiativ und kundenorientiert<br />

sein. PC-Kenntnisse, eigener Computer sowie<br />

Führerschein und PKW für Kundenbesuche sind<br />

Voraussetzung.<br />

Wir bieten: Arbeit von Zuhause aus, fl exible Arbeitszeiteinteilung,<br />

ein nettes Team und gute<br />

Entwicklungsmöglichkeiten.<br />

Weitere Informationen unter www.stadtblatt-ruhr.de.<br />

Schriftliche Kurzbewerbungen bitte per E-Mail an:<br />

werbung@stadtblatt-ruhr.de<br />

oder an: Stadtblatt Alsenstr. 55 44789 Bochum.<br />

stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 5


stadtgespräch:<br />

Joy Denalane<br />

über Soul, Familie<br />

& Südafrika<br />

Interview: Barbara Underberg<br />

Fotos: Philipp Wente<br />

Als Tochter einer deutschen Mutter und eines südafrikanischen Vaters 1973 geboren, wuchs Joy Denalane mit<br />

fünf Geschwistern in Berlin-Kreuzberg auf. Mit sechzehn Jahren zog sie von zu Hause aus und begann sich auf die<br />

Musik zu konzentrieren. Joys südafrikanischer Nachname Denalane [sprich: Dinalani] bedeutet soviel wie „strahlender<br />

Stern“. Die 33Jährige ist verheiratet mit dem ebenfalls bekannten Musiker Max Herre.<br />

6 stadtblatt: 01 | 2007 <strong>Februar</strong>-März


Ihr erstes Solo-Album „Mamani“ ist 2002 erschienen.<br />

Es war sehr erfolgreich und wurde auch von<br />

der Kritik gefeiert als famoses Debüt - Soul und<br />

R&B mit guten deutschen Texten. Das aktuelle<br />

Album „Born & Raised“ ist im Sommer 2006 erschienen,<br />

alle Titel sind englisch gesungen. Wie<br />

kam es dazu?<br />

Das hat sich in der Schreibphase ergeben. Ursprünglich<br />

hatte ich geplant, ein deutschsprachiges<br />

Album zu machen mit drei, vier englischsprachigen<br />

Songs. Auch „Mamani“ hatte ich ja schon gemischt<br />

mit anderen Sprachen. So wollte ich es mit<br />

dem Folgealbum im Grunde wieder machen. Aber<br />

dann wurden die englischsprachigen Titel einfach<br />

immer mehr, weil wir die Musik und die Texte in<br />

einer Konstellation geschrieben haben, die wahnsinnig<br />

viel Output gebracht hat. Sékou Neblett,<br />

mein Mann Max Herre und ich sind lange befreundet<br />

und hatten auch jeweils schon zu zweit gearbeitet,<br />

aber zu dritt hatten wir bis dahin noch nie<br />

produziert. Dass dabei soviel Output herauskommen<br />

würde, wussten wir vorher gar nicht.<br />

Wollen Sie mit den englischsprachigen Titeln über<br />

Deutschland hinaus Europa erobern?<br />

Das war nicht der Ansatz bei der Produktion der<br />

Platte, aber natürlich bin ich offen für andere Märkte.<br />

Es gibt auch Interesse. Europa zu bereisen fi nde<br />

ich sehr interessant. In diesem Jahr werde ich in einigen<br />

Ländern spielen, und dann sehen wir einfach<br />

mal weiter.<br />

In welchen Ländern ist das Album bisher<br />

erschienen?<br />

In Südafrika, in den Niederlanden und ... hm, ich<br />

vergesse das immer wieder ... dann noch in Italien<br />

und Griechenland. In diesem Jahr kommt es in<br />

Frankreich, England und Japan raus.<br />

Wie würden Sie Ihre Musik charakterisieren?<br />

Es ist Blackmusic, sehr an Soul, HipHop und R&B<br />

orientiert. Soulmusik.<br />

Vor einigen Jahren haben Sie eine Konzertreihe mit<br />

dem bekannten Jazz-Trompeter Till Brönner gemacht.<br />

Steht etwas ähnliches auch in Zukunft an?<br />

Jazzmusik ist natürlich etwas, das mich beschäftigt.<br />

Aber ich habe nicht vor, in den nächsten Jahren<br />

zum Beispiel eine Jazzplatte zu machen. Jazz und<br />

Soul, HipHop und R&B sind Musiken, die voneinander<br />

und durcheinander leben. Sie unterscheiden<br />

sich natürlich durch bestimmte Merkmale, trotzdem<br />

gibt es keinen Jazz ohne Soul, keinen Hiphop<br />

ohne R&B und umgekehrt. All das fasse ich im<br />

Grunde unter den Begriff Blackmusic. Jeder R&B-<br />

Sänger hat auch die Techniken drauf, die ein Jazzsänger<br />

beherrscht.<br />

Ihr Vater ist Südafrikaner, das Album „Mamani“ hat<br />

deutliche Bezüge zu Südafrika. Wie ist Ihr Verhältnis<br />

zu diesem Land?<br />

Der Großteil meiner Familie lebt in Südafrika. Ich<br />

sage bewusst „Großteil“, weil die Familie väterlicherseits<br />

wahnsinnig groß ist und alle leben in Südafrika.<br />

Trotzdem haben wir einen sehr engen Kontakt.<br />

Demnächst heiratet meine Cousine, und wir<br />

wollen mit der ganzen Familie aus Deutschland rüberfl<br />

iegen und dabei sein.<br />

Als ich 2002 „Mamani“ aufgenommen habe,<br />

waren mir meine südafrikanischen Wurzeln extrem<br />

wichtig, so wichtig wie vorher nie. In dem<br />

Jahr bin ich selbst Mutter geworden und habe in<br />

der gleichen Zeit meine Mutter verloren. Es gab<br />

„Es gab viele Gründe nachzuforschen und richtig<br />

einzutauchen in die südafrikanische Musik ...“<br />

viele Gründe nachzuforschen und richtig einzutauchen<br />

in die südafrikanische Musik. Denn nun hatte<br />

ich ein eigenes Kind, mein erstes, und habe natürlich<br />

auch die Verantwortung wahrgenommen. Ich<br />

wollte meinem Kind – und zwar im Detail - erzählen<br />

können, wo es herkommt. Deswegen bin ich<br />

in die südafrikanische Geschichte der Denalanes<br />

eingetaucht.<br />

stadtgespräch<br />

Joy Delanane bei ihrem Auftritt in der Jahrhunderthalle bei der Verleihung der 1Live-Krone im letzten Jahr<br />

Wo ist diese Geschichte genau verortet?<br />

In Johannesburg und in Soweto. Ursprünglich<br />

kommt mein Vater aus Johannesburg, aber dann<br />

gab es in den sechziger Jahren die Gesetzeserlasse,<br />

durch die die gesamte schwarze Bevölkerung in die<br />

Townships ziehen musste. Mein Vater ist dann zum<br />

Studieren nach Deutschland gegangen, seine Familie<br />

musste nach Soweto ziehen. Dort leben heute<br />

immer noch die meisten von ihnen, auch wenn einige<br />

mittlerweile nach Johannesburg zurückgezogen<br />

sind. Wenn wir in Südafrika sind, dann auch<br />

immer in Soweto. Wir ziehen dann von Tante zu<br />

Tante, ein paar Tage hier, ein paar Tage dort. Ich<br />

fühle mich da sehr wohl.<br />

Haben Sie auch Kontakt zu südafrikanischen<br />

Musikern?<br />

Mein sogenannter Onkel zum Beispiel, ein Cousin<br />

meines Vaters, ist Hugh Masekela. Das ist einer der<br />

berühmtesten südafrikanischen Musiker weltweit.<br />

Da gibt es natürlich einen Kontakt, der einfach<br />

auch familiär bedingt ist.<br />

Rührt Ihr Engagement gegen Aids von Ihren südafrikanischen<br />

Wurzeln?<br />

Ja natürlich. Ich unterstütze eine Gruppe, die sich<br />

„Wolanani“ nennt. Das sind Frauen, die HIV-positiv<br />

sind und die nicht angewiesen sein wollen auf<br />

Spenden, sondern die durch Arbeit ihr Geld verdienen<br />

wollen. Damit vermitteln sie auch ihren Kindern,<br />

dass man als Mensch eine Würde hat, dass<br />

es einen Arbeitsmarkt gibt, auf dem man bestehen<br />

kann und soll.<br />

Diese Frauen leben in Townships in Südafrika, alle<br />

sind HIV-positiv. In der Regel haben sie keine Män-<br />

stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 7


8 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

Born & Raised<br />

ner mehr, zum Teil leben sie mit ihren HIV-positiven<br />

oder aidskranken Kindern auf engstem Raum in<br />

sehr ärmlichen Verhältnissen. Dennoch wollen sie<br />

ihren Kindern ein Vorbild sein und arbeiten. Bei dieser<br />

Gruppe leiste ich quasi Hilfe zur Selbsthilfe. Die<br />

Frauen stellen Perlenarbeiten her, sie machen viel<br />

mit Perlenkunsthandwerk. Ich nehme ihnen das zu<br />

ihren Konditionen ab und verkaufe die Arbeiten<br />

hier als Merchandise-Artikel.<br />

Im letzten Jahr haben Sie u.a. mit ihrem Mann Max<br />

Herre ein neues Label gegründet, „Nesola“ (Esperanto:<br />

„nicht allein“). Was ist der Hintergrund?<br />

Max und ich waren beide vorher bei Four Music,<br />

und da sind die Verträge irgendwann ausgelaufen.<br />

Da wir beide sehr autark arbeitende Künstler sind<br />

und Max außerdem einen guten Überblick übers<br />

Geschäft und gute Visionen hat, war einfach der<br />

nächste Schritt, unser eigenes Label zu gründen.<br />

Wir arbeiten nach wie vor eng mit Four Music zusammen,<br />

aber wir haben uns ein Stück selbständiger<br />

gemacht. Nesola ist ein Label, das gute<br />

Musik und Inhalte transportieren will.<br />

Was planen Sie als nächstes?<br />

In diesem Jahr werde ich einfach mal ein paar<br />

Länder in Europa bereisen und bespielen. Aber<br />

vor allem ist Max jetzt mit seiner Platte dran.<br />

Max und ich wechseln uns mit der Familienarbeit<br />

immer ab. Wenn meine aktuelle Kampagne<br />

zu Ende geht, ist Max wieder unterwegs<br />

und ich bin Zuhause und erziehe die Kinder.<br />

Für das Gespräch herzlichen Dank. n<br />

Die aktuelle CD<br />

erschienen bei Four Music (Sony BMG)<br />

4 www.joydenalane.de<br />

4 www.wolanani.co.za


Zutaten für 2 Personen:<br />

Für das Lachsfilet<br />

· 100 g Spinat (frisch o. gefroren)<br />

· 100 g Lauch<br />

· 2 Stiele Bleichsellerie<br />

· 1/2 Biozitrone<br />

· 2 Scheiben Lachsfilet à 130 g<br />

(z.B. von Deutsche See)<br />

· Salz<br />

· Chilipulver (z.B. von Lebensbaum)<br />

· 1 TL frischer, gehackter Ingwer<br />

· 2 TL gerösteter Sesam<br />

Für den Asia-Dip<br />

· 3 EL helle Sojasauce<br />

(z.B. von Arche)<br />

· 3 EL Medium Sherry oder<br />

Tawny-Portwein<br />

· 3 EL passierte Tomaten<br />

· 1/2 TL Honig (z.B. von Allos)<br />

· 1 Prise Chilipulver<br />

· 1/2 TL geröstetes Sesamöl<br />

Gesund essen, Säure-Basen-<br />

Kochbuch, 100 Genuss-Rezepte<br />

E. Fischer, Dr. I. Kührer /<br />

128 Seiten / Softcover /<br />

12,90 EUR / ISBN 3-7742-8798-8<br />

Lachs im grünen Bett<br />

Zubereitung: ca. 30 Min. ı Nährwert/Portion: ca. 385 kcal<br />

1. Den frischen Spinat verlesen, waschen und in mundgerechte Stücke zupfen. Den<br />

Lauch und den Bleichsellerie waschen und putzen. Den Lauch längs halbieren und<br />

in feine Streifen schneiden. Den Bleichsellerie in feine Stifte schneiden.<br />

2. Die Zitronenschale dünn abschneiden und in feine Streifen schneiden (oder mit dem<br />

Zestenreißer feine Streifen abreißen). Die Zitrone auspressen.<br />

3. Die Lachsfilets abwaschen, trockentupfen, mit Salz und Chilipulver würzen.<br />

4. Spinat und Lauch auf einem großen Teller verteilen. Die Lachsfilets darauf legen,<br />

mit Zitronensaft beträufeln, mit Ingwer und Bleichselleriestiften bestreuen.<br />

5. Eine Tasse in einen Wok oder einen großen, flachen Topf stellen. Den Wok ca. 5 cm<br />

hoch mit Wasser füllen. Das Wasser zum Kochen bringen.<br />

6. Den Teller mit dem Lachsfilet im grasgrünen Bett auf die Tasse stellen. Den Fisch<br />

zugedeckt im Wasserdampf 10–12 Min. garen.<br />

7. Für den Asia-Dip die Sojasauce mit Sherry, passierten Tomaten, Honig, Chilipulver<br />

und geröstetem Sesamöl vermischen.<br />

8. Die gedämpften Lachsfilets portionsweise auf dem Gemüsebett anrichten. Den Asia-<br />

Dip und die gerösteten Sesamkörner auf das Lachsfilet geben.<br />

Knusprige Tofu-Bällchen<br />

Zubereitung: 40 Min. ı Nährwert/Portion: 320 kcal<br />

1. Die Karotten und die Kohlrabi putzen und in feine Stifte scheiden. Die Frühlingszwiebeln<br />

waschen, putzen und in dicke Ringe schneiden. (Zubereitet wird das Gemüse erst am<br />

Schluss – minutenschnell. Wenn die Tofu-Bällchen schon fertig sind.)<br />

2. Den Backofen auf 70°C (Umluft 50°C) vorheizen. Für die Tofu-Bällchen die Schalotte<br />

und die Knoblauchzehe abziehen und hacken. Den Tofu kalt abspülen, trockentupfen<br />

und mit der Gabel fein zerdrücken.<br />

3. Den Tofu mit Schalotte, Knoblauch, Ingwer, Petersilie, Currypulver, Sojasauce u. Mehl vermischen.<br />

Alles mit den Händen zu einer festen Masse verkneten. Mit Salz abschmecken.<br />

4. Aus der Tofumasse kleine Bällchen mit 2,5 cm Durchmesser formen. Im Wok oder einer<br />

Pfanne reichlich Öl erhitzen. Die Tofu-Bällchen darin rundum knusprig braun braten und<br />

auf Küchenkrepp abtropfen lassen. Dabei nicht zu viele Bällchen auf einmal ausbraten.<br />

5. Fertige Bällchen im Ofen warm halten, bis die gesamte Masse verbraucht ist.<br />

6. Wenn die Tofu-Bällchen fertig sind, wird das Gemüse zubereitet. Dafür im Wok oder<br />

einer beschichteten Pfanne 1 EL Öl erhitzen. Die Karotten darin 1 Min. unter Rühren<br />

braten. Kohlrabi und Frühlingszwiebeln dazugeben, leicht salzen und kurz braten.<br />

7. Mit der Gemüsebrühe aufgießen und das Gemüse zugedeckt 3 Min. dünsten. Das<br />

Gemüse vom Herd nehmen, mit Zitronensaft, Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

8. Das Wokgemüse portionsweise mit den Tofu-Bällchen anrichten.<br />

Als Lieferant für hochwertiges Eiweiß ist Tofu eines der wertvollsten<br />

pflanzlichen Nahrungsmittel. Er besitzt eine höhere biologische<br />

Wertigkeit als Fleisch, Fisch oder Milch. Tofu ist frei von Cholesterin,<br />

kalorienarm und mineralstoffreich. Tofu ist kein Säurebildner, was<br />

sich positiv für das Säure-Basen-Verhältnis auswirkt.<br />

Der SuperBioMarkt-Weinexperte empfiehlt:<br />

Zum Lachsfilet: 2005er Terra Vita Rosé, Qualitätswein trocken,<br />

Weingut Sander, Mettenheim/ Rheinhessen. Intensive Aromen<br />

nach Erdbeere und Nüssen; runder, fruchtiger Geschmack und<br />

harmonische Säurestruktur.<br />

Zu den Tofu-Bällchen: 2005er TIL Gutscuvée, Qualitätswein<br />

halbtrocken, Weingut Brüder Dr. Becker, Ludwigshöhe/ Rheinhessen.<br />

Frische fruchtige Nase, helle Früchte, auf der Zunge belebendes<br />

Spiel von Fruchtsüße und -säure, harmon. Abgang.<br />

Beide Weine erhalten Sie natürlich in Ihrem SuperBioMarkt.<br />

Ihr Einkaufszettel<br />

Das brauchen Sie, je nach Rezept:, z.B.:<br />

. je 100 g Spinat u. Lauch<br />

. 2 Stiele Bleichsellerie<br />

. 2 Scheiben Lachsfilet<br />

. Ingwer u. Sesam<br />

. Sojasauce u. Sherry<br />

. Honig<br />

. je 200 g Tofu, Karotten u.<br />

Kohlrabi<br />

. 4 Fru¨hlingszwiebeln<br />

. Zitrone<br />

. Ingwer u. Petersilie<br />

. Sojasauce<br />

Ihr SuperBioMarkt<br />

in Dortmund:<br />

Do-Hombruch, Harkortstr. 18<br />

www.superbiomarkt.de<br />

Tiefgarge mit 40 Parkplätzen<br />

direkt am Geschäft.<br />

Entdecken Sie den Unterschied!<br />

Zutaten für 2 Personen:<br />

Für das Gemüse<br />

· 200 g Karotten<br />

· 200 g Kohlrabi<br />

· 4 Frühlingszwiebeln<br />

· 1 EL Öl (z.B. von Davert)<br />

· 5 EL Gemüsebrühe<br />

(z.B. Würzl von Bruno Fischer)<br />

· 1 EL Zitronensaft<br />

· Salz, Pfeffer<br />

Für die Tofu-Bällchen<br />

· 1 Schalotte<br />

· 1 Knoblauchzehe<br />

· 200 g Tofu (z.B. von Taifun)<br />

· 1/2 TL frischer, gehackter<br />

Ingwer<br />

· 2 EL gehackte Petersilie<br />

· 1/2 TL Currypulver<br />

(z.B. von Lebensbaum)<br />

· 1-2 EL Sojasauce<br />

· 1-2 EL Mehl<br />

· Salz, Öl zum Ausbacken<br />

Balance zwischen Säuren und Basen<br />

Man sieht ihn nicht, man fühlt ihn nicht – trotzdem<br />

hat der Säure-Basen-Haushalt einen Einfluss<br />

auf unser Wohlbefinden. Ist er im Gleichgewicht,<br />

können alle Stoffwechselvorgänge optimal ablaufen<br />

und die Organe haben die besten Voraussetzungen,<br />

um reibungslos zu funktionieren.<br />

Ein Säure-Basen-Haushalt, der nicht im Gleichgewicht<br />

ist, kann für dauerhaftes körperliches<br />

Unbehagen verantwortlich sein.<br />

delikatessen:<br />

Eine latente Übersäuerung kann auch das Immunsystem<br />

schwächen und zu frühzeitiger Alterung<br />

führen. Hauptursache für eine Störung der Balance<br />

zwischen Säuren und Basen ist einseitiges<br />

Essen. Der Geschmack eines Lebensmittels sagt<br />

jedoch nichts darüber aus, ob es sauer oder basisch<br />

ist. Viel Obst und vor allem Gemüse tragen<br />

zu einer ausgewogenen Ernährung bei und halten<br />

den Körper im Gleichgewicht.<br />

stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 9


delikatessen:<br />

Von Profi tbohnen zu Kanonen<br />

Essen im 18. Jahrhundert: „Durch das Limbecker<br />

Tor kamen die Planwagen herein, die am Weseler<br />

Stapel die aus Holland kommenden Schiffsladungen<br />

eingefrachtet hatten: Kaffee, Zucker, Tabak...“<br />

Dieser holländische Kaffee stammte aus Java. Zusammen<br />

mit anderen Kolonialwaren bildete er den<br />

Grundstock für die spätere Industrialisierung im<br />

Ruhrgebiet, so der Essener Historiker Lappenbusch.<br />

Vom Ertrag der „Profi tbohnen“ kaufte z.B. Kolonialwarenhändlerin<br />

Helene Amalie Krupp 1800 die<br />

Gutehoffnungshütte. Napoleons Kontinentalsperre<br />

eröffnete zudem die Möglichkeit, mit Kaffeeschmuggel<br />

erheblichen Extraprofi t einzustreichen.<br />

Eingesehene Dokumente im Firmenarchiv von<br />

Krupp über die „Umgehung der Linie“, also die<br />

Schmuggelrouten und Kontakte, wurden aber nicht<br />

freigegeben. Später tauchten Krupps Kanonen vor<br />

den Küsten der Kaffeeländer auf - z.B. als Bordgeschütze<br />

imperialer Kanonenboote vor Ostafrika.<br />

Helene-Amalias Java-Bohnen wurden unter mörderischer<br />

Sklavenarbeit von der holländischen „Ostindischen<br />

Kompagnie“ produziert. Für Kaffee-Export-Plantagen<br />

wurden Nahrungsmittelfelder der<br />

Einheimischen konfi sziert. Der Niederländer E. Dekkar<br />

enhüllte die fürchterlichen Zustände in seinem<br />

1860 erschienen Buch „Max Havelaar“, das zum<br />

antikolonialen Bestseller wurde. Es ist dort heute<br />

noch ungemein populär. Die niederländische und<br />

die Schweizer Fairtrade-Organisationen heißen zu<br />

seinem Andenken „Fairtrade/Max Havelaar“. Um<br />

1900 war Dekker ein recht bekannter Schriftsteller<br />

auch in Deutschland, er hatte lange in Ingelheim<br />

gelebt. Wer sich mit ihm beschäftigen will, liest einfach<br />

das Buch – oder kauft Fairtrade-Kaffee. Man<br />

kann auch beides tun.<br />

Der RÖSTER heißt Alex Kunkel.<br />

4 www.derroester.de<br />

10 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

(Alkoholfreies Bio-) Bier ist gesund!<br />

Das Wissenschaftszentrum Weihenstephan an der TU München erbrachte erstmals den wissenschaftlichen<br />

Nachweis über die gesundheitsfördernden Eigenschaften eines alkoholfreien<br />

Bieres. Die Wissenschaftler attestieren den alkoholfreien Biobieren der Neumarkter Lammsbräu,<br />

der weltweit führenden Ökobrauerei, ein hohes gesundheitsförderndes Potenzial. Das<br />

bedeutet: Die alkoholfreien Biobiere wirken entzündungshemmend, entgiftend und schützen<br />

vor freien Radikalen. Darüber hinaus wirkt das alkoholfreie Bioweissbier immunstimulierend<br />

und allergievorbeugend.<br />

Die ernährungsphysiologischen Eigenschaften des Lebensmittels Bier sind seit langem bekannt.<br />

Gesundheitsbezogenen Aussagen stehen jedoch wettbewerbsrechtliche Einschränkungen<br />

und nicht zuletzt der Alkoholgehalt im Wege. Zusätzlich sind ab 2007 gesundheitsund<br />

nährwertbezogene Aussagen im Lebensmittelsektor durch die so genannte „Health<br />

Claims Verordnung“ der Europäischen Union erheblich eingeschränkt – es sei denn, sie sind<br />

wissenschaftlich untermauert. Diese hohe Hürde hat die Neumarkter Lammsbräu jetzt als<br />

erste Brauerei für ihre alkoholfreien Biere genommen.<br />

4 www.lammsbraeu.de<br />

Schokoladenseiten<br />

Slowfood Mittleres Ruhrgebiet<br />

Das nächste Treffen von Slowfood Mittleres Ruhrgebiet fi ndet statt am 28. <strong>Februar</strong> in Herne,<br />

Weinrestaurant Julius, Bahnhofstr. 62. Thema an diesem Abend ist „Schokolade“. Andreas<br />

Meyer, Geschäftsführer der Eco Finia GmbH, die die Bio-Schokoladen-Marke „Vivani“<br />

herstellt, trägt vor und steht zur Diskussion bereit. Um Anmeldung übers Internet wird<br />

gebeten.<br />

4 www.slowfood.de


Geschmackschule für Kinder und<br />

Jugendliche<br />

Die Geschmackschule ist eine neu gegründete Initiative für eine genussvolle,<br />

gesunde und nachhaltige Ernährung von Kindern, Jugendlichen und jungen<br />

Erwachsenen. Mit Sitz in Dortmund ist sie ein gemeinnütziger Verein, der<br />

kostenlose Workshops rund um das Thema gesunde Ernährung anbieten<br />

will. Zur Zeit befi ndet sich die Initiative noch im Aufbau und freut sich über<br />

Unterstützung.<br />

Tel. 0231.728 2071<br />

4 www.geschmackschule.net<br />

Wintergemüse<br />

Bio statt Treibhaus<br />

Der mitteleuropäische Winter gilt bei Meteorologen zwar als relativ mild,<br />

aber selbst in diesem ungewöhnlich warmen Winter gab es im Ruhrgebiet<br />

schon einige Tage unter null Grad. Und dann wächst buchstäblich kein Gras<br />

mehr. Umso erstaunlicher, dass manche Gemüsearten doch noch ausharren.<br />

Rosenkohl und Feldsalat schmecken gerade im Winter besonders gut, und<br />

Grünkohl wird überhaupt erst nach den ersten Frostnächten bekömmlich.<br />

Eine Sonderrolle spielt der Chicorée, der Spross der Zichorie, der nur bei<br />

völliger Finsternis und in kühlen Innenräumen schmackhaft gedeiht. Auch<br />

für ihn ist der Winter die beste Saison.<br />

Natürlich wäre dieses Angebot allein wenig abwechslungsreich. Deshalb ist<br />

bei uns traditionell - und das heißt seit den alten Germanen - Vorratshaltung<br />

angesagt. Viele Gemüsearten, die im Herbst geerntet werden, halten sich<br />

bei guter Lagerung bis zum Frühjahr: beispielsweise Kartoffeln, Möhren und<br />

die meisten Kohlsorten.<br />

Bio ist besser lagerfähig<br />

Bio-Gemüse hat unter dem Aspekt der Vorratshaltung übrigens einen klaren<br />

Vorteil gegenüber konventionellem Grünzeug: Durch die angemessene,<br />

natürliche Düngung speichern die Früchte weniger Wasser und sind umso<br />

besser lagerfähig. Auch beim Einlegen von milch- oder essigsaurem Gemüse<br />

im eigenen Haushalt sind Bio-Produkte deshalb die beste Garantie für gutes<br />

Gelingen und lange Haltbarkeit.<br />

Im Winter ist Saison für Chicorée, Grünkohl, Feldsalat, Hülsenfrüchte, Rosenkohl,<br />

Lager- und Tiefkühlgemüse sowie für viele andere regionale Spezialitäten.<br />

Es gibt also keinen Grund, auf Treibhausgemüse auszuweichen, das<br />

auch durch lange Transportwege schon einige Vitamine eingebüßt hat.<br />

Qualität trägt<br />

unseren Namen.<br />

Gelb wie die Sonne, rein wie die Natur und<br />

so vielfältig wie Ihr Geschmack – das ist das<br />

Eigenmarken-Programm von basic, das unser<br />

Gesamtsortiment von über 8000 Bioprodukten<br />

abrundet. Und weil wir Frische genauso<br />

groß schreiben wie Qualität und Auswahl,<br />

finden Sie an unseren Frischetheken<br />

für Wurst, Fleisch, Fisch und Käse regionale<br />

Spezialitäten und Köstlichkeiten aus aller<br />

Herren Länder. Den täglichen Vitaminschub<br />

liefern Obst und Gemüse aus heimischem<br />

Anbau und aus der ganzen Welt. Probieren<br />

Sie selbst! Wir freuen uns auf Sie.<br />

www.basicbio.de<br />

Der frische Bio-Supermarkt.<br />

Dortmund City<br />

Weddepoth 2– 4 / Kampstraße 102<br />

Essen City<br />

Kettwiger Straße 64<br />

Hagen, in der Volme Galerie<br />

Friedrich-Ebert-Platz 3<br />

Mo.–Sa. 8.00–20.00 Uhr<br />

www.glanzer-partner.de


mittelpunkt:<br />

Leben Sie wohl!<br />

Gesundheit & Naturkosmetik<br />

Wahre Schönheit kommt von<br />

innen. An diesem alten Spruch<br />

ist sicher viel dran. Wahr ist<br />

auch, dass sanfte Heilmethoden<br />

manchmal mehr bewirken als<br />

eine chemische Keule. In diesem<br />

Schwerpunkt beleuchten wir einige<br />

gesellschaftliche Trends,<br />

die mit unserem Wohlbefi nden<br />

zu tun haben - von der Naturheilkunde<br />

bis zur Naturkosmetik<br />

für Männer.<br />

Krötengift, Mondlicht, Arsen und<br />

die Krankheit muss gehen<br />

Homöopathie bei Kindern<br />

Klingt ein bisschen gefährlich, ein bisschen<br />

nach Hokuspokus: Homöopathie ist umstritten<br />

und hilft doch heilen. Bei Kindern wirkt<br />

sie Wunder. Homöopathie heißt „Ähnliches<br />

mit Ähnlichem behandeln“- similia similibus<br />

curentur. Der Vater der Homöopathie, Samuel<br />

Hahnemann, wendete diese Art der<br />

Therapie schon 1796 an, indem er verschiedenste<br />

Substanzen aus der Natur in einem<br />

speziellen Verfahren, der „Potenzierung“, so<br />

oft verdünnte und verschüttelte, dass auch<br />

Gifte wie Arsen oder Blausäure ungefährlich,<br />

aber höchst wirksam wurden. Damit<br />

legte der Chemiker vor über 200 Jahren den<br />

Grundstein unserer heutigen Homöopathie.<br />

Sinn der Homöopathie ist es, den kranken Körper zu<br />

stärken und ihn zur Selbstheilung zu mobilisieren. Im<br />

Gegensatz zu Antibiotika, die dem Körper die Abwehrarbeit<br />

abnehmen, unterstützen die homöopathischen<br />

Mittel ihn nur dabei. Besonders bei Kindern<br />

ist dies gut möglich, da sie noch nicht so vorbelastet<br />

durch Umwelteinfl üsse sind und die hoch potenzierten<br />

Globuli bei den kleinen Körpern schnell wirken können.<br />

Immer mehr Eltern greifen für ihren Nachwuchs<br />

zu homöopathischen Mitteln. Bei hohem Fieber und<br />

Infektionskrankheiten sind jedoch viele noch skeptisch<br />

und geben den kleinen Patienten altbewährte Arzneien.<br />

Dabei vergessen sie, dass Fieber und Husten gesunde<br />

Abwehrreaktionen des Körpers sind.<br />

12 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

Eine Glaubensfrage?<br />

Angelika Müller hat mit ihrem Sohn<br />

schon einige Erfahrungen in der Anwendung<br />

der Homöopathie gemacht.<br />

Florian ist drei Jahre alt und<br />

ein alter Hase in Sachen Globuli. Als<br />

er mit einem Jahr seine ersten Zähne<br />

bekam, griff Angelika Müller zur Homöopathie.<br />

„Florian hörte fast unmittelbar<br />

danach auf zu weinen.“<br />

Kann Homöopathie eine Glaubensfrage<br />

sein, wenn Kinder die Wirkung<br />

noch gar nicht in Frage stellen<br />

können? „Homöopathie ist keine Philosophie,<br />

sondern Therapie. Nach meiner<br />

Erfahrung hilft sie eindeutig“, sagt<br />

Angelika Müller überzeugt. Ob Asthma,<br />

Neurodermitis, Bettnässen oder Hyperaktivität<br />

– gegen alles ist ein Kraut gewachsen.<br />

Homöopathie ist aber nicht gezwungenermaßen<br />

pfl anzlich, sondern basiert auch auf tierischen<br />

und mineralischen Substanzen. Bei einigen Inhaltsstoffen<br />

ist jedoch Skepsis geboten. Vakuum<br />

und Mondlicht sind laut vielen Ärzten keine seriösen<br />

homöopathischen Mittel. Auch bei Versprechungen,<br />

Homöopathie helfe bei Schulproblemen<br />

oder Eifersucht auf Geschwisterkinder, sollte man<br />

aufpassen. Soziale Probleme müssen auch auf sozialer<br />

Ebene lösen werden. Kein Kügelchen kann<br />

die Zuneigung der Eltern ersetzen.<br />

Chemisch nicht nachweisbar<br />

Die Wirkstoffe der Mittel sind im Endprodukt chemisch<br />

nicht mehr nachzuweisen, keine Spur mehr<br />

von Muttermilch oder Blei. Auch vom oft enthaltenen<br />

Alkohol ist nach der Potenzierung nichts<br />

mehr übrig, also gibt es laut Herstellern auch<br />

keine Nebenwirkungen für Kinder. Wieso Homöopathie<br />

trotzdem funktioniert? „Die Schwerkraft<br />

gab es auch, bevor man einen Namen für<br />

sie hatte“, sagt Gerlinde Heeren, Heilpraktike-


in aus Bochum. „Auch die Erstverschlimmerung<br />

tritt nach der Globuli-Gabe nicht zwingend<br />

auf. Wenn doch, ist dies eine natürliche Reaktion<br />

des Körpers, die den Kindern heilen hilft“, so<br />

Gerlinde Heeren. Damit der Homöopath stets<br />

das passende Mittel verordnet, sind vorherige<br />

Informationen über Schlaf- und Essgewohnheiten<br />

sowie bestimmte Charaktereigenschaften<br />

und Verhaltensmuster des Kindes unerlässlich.<br />

Bei Kleinkindern ist der Homöopath auf die<br />

Hilfe der Eltern angewiesen, Kindergarten- und<br />

Schulkinder können selbst von sich erzählen.<br />

„Homöopathie ist Ganzheitsmedizin. Deshalb<br />

können auch psychosomatische und chronische<br />

Krankheiten ausgeheilt werden“, so Heeren. In<br />

akuten Fällen wie zum Beispiel Blinddarmentzündung<br />

gehört ein Kind natürlich ins Krankenhaus,<br />

und auch bestimmte Kinderkrankheiten<br />

wie Masern oder Mumps sollten schulmedizinisch<br />

behandelt werden.<br />

Immer mehr Schulmediziner, auch Kinderärzte,<br />

bieten zusätzlich Naturheilverfahren an. So<br />

kann man durchaus schulmedizinische Behandlung<br />

und Homöopathie kombinieren.<br />

Wellness Führer Rhein-Ruhr<br />

Auch Schweinen hilft’s<br />

Dass Schulmedizin und Homöopathie keine Gegensätze<br />

sind, beweist auch Doktor Michael Teut. Er ist<br />

praktischer Arzt für beide Behandlungsmethoden<br />

in Berlin. Zusammen mit einem Kollegen hat er die<br />

„Sandkastenfi bel“ geschrieben, in der Eltern Tipps<br />

rund um die Homöopathie für und mit Kindern erhalten.<br />

Bei Verletzungen und Insektenstichen bekommen<br />

die kleinen Patienten zum Beispiel „Arnica“. „Tabacum“<br />

wird bei Übelkeit und Kaltschweiß, „Okoubaka“<br />

bei Nahrungsmittelvergiftungen verabreicht.<br />

Die Liste der Anwendungsgebiete für Kinder ist lang,<br />

die Liste der Studien über Homöopathie wird immer<br />

länger. Michael Teut versteht die Skepsis gegenüber<br />

der Homöopathie nur bedingt. „Es gibt heute<br />

viele Studien, die die Wirksamkeit homöopathischer<br />

Mittel bei einer Reihe von Erkrankungen belegen.<br />

Zum Beispiel ist die Wirksamkeit der Homöopathie<br />

bei kindlichem Durchfall in mehreren hochrangigen<br />

Studien gezeigt worden. Sogar bei Schweinen helfen<br />

die Mittel.“ Und sicher nicht deshalb, weil die<br />

Vierbeiner von der Wirksamkeit der Mittel überzeugt<br />

sind. Solange es Skeptiker gibt, wird jedoch<br />

weiter geforscht. Und das heißt für alle kleinen Patienten,<br />

dass stets nach der besten Heilmethode für<br />

sie gesucht wird. (ah) n<br />

Fitness, Schönheit und Wellness mit 200 Top-Adressen. Der Ratgeber wendet sich an Frauen ab 35, die<br />

auch ihren Alltag angenehm und schön gestalten wollen. Das Buch dreht sich um die neuesten Trends,<br />

klassische Methoden und Tipps rund um Körper und Geist.<br />

Klartext-Verlag, 175 Seiten, 14,95 Euro, ISBN/ISSN: 3-89861-537-5<br />

Karl und Veronica Carstens-Stiftung<br />

Die Stiftung arbeitet dafür, dass Ärzte zunehmend<br />

beides, Naturheilkunde und Homöopathie<br />

sowie die konventionelle Medizin,<br />

beherrschen, um im Einzelfall entscheiden<br />

zu können, welches Vorgehen am besten<br />

hilft.<br />

4 www.carstens-stiftung.de<br />

Natur und Medizin e.V.<br />

Fördergemeinschaft der Karl und Veronica<br />

Carstens-Stiftung. Patientenberatung und Forschungsförderung:<br />

Seit 1985 liefert der Natur<br />

und Medizin e.V. Verbraucherinformationen<br />

zu Naturheilverfahren und Homöopathie. Sitz<br />

des Vereins ist Essen.<br />

4 www.naturundmedizin.de<br />

Die Sandkastenfi bel<br />

Das Buch macht auf 100 Seiten Vorschläge<br />

zur homöopathischen und naturheilkundlichen<br />

Behandlung der 50 häufi gsten Kinderkrankheiten<br />

von A (wie Ausschlag) bis Z (wie<br />

Zahnung). Neu: Die homöopathische Schülerfi<br />

bel inkl. Reiseapotheke.<br />

4 www.sandkastenfi bel.de<br />

Deutscher Zentralverein homöopathischer<br />

Ärzte<br />

4 www.dzvhae.de<br />

Bundesverband Patienten für<br />

Homöopathie<br />

4 www.bph-online.de<br />

Heilpraktikerin Gerlinde Heeren<br />

4 www.naturheilpraxis-heeren.de<br />

Arzt für Homöopathie, Michael Teut<br />

4 www.michael-teut.de<br />

Firmen, die homöopathische Mittel<br />

herstellen und über Homöopathie<br />

und Naturmedizin informieren:<br />

4 www.wala.de<br />

4 www.weleda.de<br />

4 www pfl ueger.de<br />

4 www.dhu.de<br />

4 www.pascoe.de<br />

stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 13


mittelpunkt:<br />

Kosmetik für Männer<br />

Harte Kerle,<br />

weiche Haut<br />

Laut einer Umfrage im Auftrag der<br />

MSD würden 18 Prozent der Männer<br />

ihr Haar gegen einen Sportwagen<br />

eintauschen. Es sieht also so aus,<br />

als seien viele Männer völlig uneitel.<br />

Und es heißt, Männer würden<br />

- im Gegensatz zu Frauen - im Alter<br />

attraktiver.<br />

Bekanntestes Beispiel des in die Jahre gekommenen,<br />

aber immer noch attraktiven Mannes ist Sean Connery.<br />

In den letzten Jahren haben markante Typen wie<br />

er allerdings Konkurrenz bekommen. Dieser neue<br />

„Prototyp“ ist David Beckham als Verkörperung des<br />

metrosexuellen Mannes: Er scheut sich nicht, Körperpfl<br />

ege und Kosmetik in einer Weise einzusetzen, wie<br />

es das gesellschaftliche Klischee eigentlich nur Frauen<br />

zugesteht. Und nach Informationen des Industrieverbandes<br />

Körperpfl ege und Waschmittel (IKW) sind<br />

in 2006 die Umsätze im Bereich Herren-Kosmetik<br />

um 4,5 Prozent auf 676 Millionen Euro gewachsen.<br />

Ist dies also Ergebnis geschickter Werbestrategien<br />

und geht es dabei ausschließlich ums Geldverdienen,<br />

oder gibt es handfeste Gründe für speziell auf Männer<br />

abgestimmte Kosmetikprodukte?<br />

Der kleine Unterschied<br />

Zunächst unterscheiden sich Pfl egeprodukte für Männer<br />

durch ihren Duft. Der ist bei Shampoos, Deos oder<br />

Duschgels „pour homme“ herber und markanter als<br />

bei Frauenprodukten. Nicht zu vergessen ein ganzes<br />

Sortiment, auf das Männer - zumindest wenn es um<br />

die Gesichtshaut geht - ein Monopol haben: alles<br />

Naturkosmetik auf einen Blick<br />

14 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

rund um die Rasur. Gerade das Rasieren ist häufi g<br />

eine Ursache für Hautprobleme von Männern. Ein<br />

Mann verbringt durchschnittlich 3000 Stunden bzw.<br />

140 Tage seines Lebens damit, sich zu rasieren. Eine<br />

Strapaze für die Haut, sie ist stark gereizt und gerötet,<br />

manchmal bilden sich Pickelchen, die so genannte<br />

„Rasurfollikulitis“, oder Haare wachsen ein.<br />

Neben dem Bartwuchs weist die Gesichtshaut bei<br />

Männern weitere Besonderheiten auf. Sie ist im Vergleich<br />

zur Haut von Frauen zwanzig Prozent dicker<br />

und sie kann Feuchtigkeit besser speichern. Dadurch<br />

ist sie lange Zeit widerstandsfähiger und hält dem<br />

Zahn der Zeit länger stand. Darüber hinaus ist die<br />

Talgproduktion in der Haut hormongesteuert und<br />

männliche Hormone bewirken eine höhere Talgproduktion.<br />

Aus diesem Grund sind für Frauen konzipierte<br />

Pfl egecremes oft zu reichhaltig und führen bei<br />

Männern zu fettig glänzender, unreiner Haut.<br />

Eine speziell abgestimmte Zusammensetzung von<br />

Lotionen und Cremes für Männer macht also durchaus<br />

Sinn, denn Rasur und Hautstruktur bieten bereits<br />

gute Argumente für speziell männliche Kosmetikar-<br />

• pfl anzliche Rohstoffe aus biologischem Anbau<br />

• keine Tierversuche<br />

• Verzicht auf organisch-synthetische Farbstoffe, synthetische<br />

Duftstoffe, Silikone, Paraffi ne und andere Erdölprodukte<br />

• natürliche und naturidentische Konservierungsmittel<br />

• keine radioaktive Bestrahlung<br />

• Kontrollen durch unabhängige Prüfi nstitute<br />

• Aktiver Einsatz gegen Gentechnik<br />

• Ökologische und soziale Verträglichkeit im<br />

Herstellungsprozess<br />

4 www.kontrollierte-naturkosmetik.de<br />

4 www.bdih.de<br />

Preisvergleich<br />

tikel. Milde, reizarme Inhaltsstoffe bewirken eine<br />

deutlich bessere Verträglichkeit. So empfi ehlt sich,<br />

auf Alkohol, Farbstoffe und synthetische Duftstoffe<br />

zu verzichten. Ein Produkt, das nicht direkt zur Rasur<br />

gehört, diese aber erheblich erleichtern kann, ist das<br />

Peeling. Vor dem Rasieren angewendet, hilft es, das<br />

Einwachsen von Barthaaren zu verhindern. Männer,<br />

die zu Rasurfollikulitis neigen, sollten außerdem<br />

häufi g die Rasierklinge wechseln. So vermeiden sie,<br />

dass sich bei der Rasur über eine verbrauchte Klinge<br />

Keime verbreiten.<br />

Naturkosmetik für Männer<br />

Auch die Naturkosmetik-Hersteller haben sich mittlerweile<br />

der Männerhaut angenommen und Produkte<br />

konzipiert, die die Haut nach der Rasur beruhigen<br />

und mit Feuchtigkeit versorgen. Zehn Männer<br />

aus dem Stadtblatt-Umfeld haben die speziellen<br />

Männerprodukte der großen Naturkosmetik-Hersteller<br />

am eigenen Leib getestet. Die Ergebnisse lesen<br />

Sie auf Seite xx.<br />

Tipp von Frau zu Mann: Der schickste Sportwagen<br />

hilft nichts, wenn ein Stinkmops hinterm<br />

Steuer sitzt. (ive) n<br />

Weleda Rasierwasser 100 ml ca. 11.95 Euro<br />

Logona mann Aftershave Lotion 100 ml ca. 9.95 Euro<br />

Santé Homme Aftershave 100 ml ca. 9.95 Euro<br />

Dr. Hauschka Gesichtstonikum 100 ml ca. 14.90 Euro<br />

4 www.weleda.de<br />

4 www.logona.de<br />

4 www.sante.de<br />

4 www.dr.hauschka.de<br />

4 www.naturalbeauty.de


Großer Stadtblatt-Test:<br />

Naturkosmetik für Männer<br />

Gepfl egt verduftet<br />

Nein, dies ist natürlich kein Beitrag<br />

gegen männliche Eitelkeit oder gar<br />

gegen die Männer selbst. Ganz im<br />

Gegenteil. Wir mögen es ja, wenn<br />

die Jungs um uns herum nett anzusehen<br />

sind und schön riechen, dezent<br />

natürlich. Und wir Frauen wissen es<br />

nun wirklich: Von nix kommt nix.<br />

Also mussten unsere Männer ran zum Test. 13 Männer<br />

aus dem Stadtblatt-Team und –Umfeld haben<br />

sich durch die mittlerweile zahlreichen Naturkosmetik-Produkte<br />

speziell für Männer getestet. Die Männer,<br />

zwischen 31 und 61 Jahren und ausgestattet<br />

mit Haut und Haar von trocken über empfi ndlich<br />

bis fettig, stellen einen guten Querschnitt durch<br />

die Stadtblatt-Leserschaft dar. Vier Wochen lang<br />

cremten, sprayten und salbten sie im Auftrag der<br />

Stadtblatt-Forschungsabteilung.<br />

Getestet wurde von Rasierprodukten über Hautcreme<br />

bis zu Deo und Haarwasser alles, was die vier<br />

großen Naturkosmetik-Marken zu bieten haben. Mit<br />

dabei waren Weleda, Logona, Santé und Dr. Hauschka,<br />

wobei Dr. Hauschka „Unisex“-Produkte anbietet<br />

und keine eigene Männerserie hat. Wir lenken das<br />

Interesse bewusst auf Naturkosmetik, da sie einerseits<br />

spezielle Qualitäten (siehe Kasten) bietet und<br />

andererseits in diesem Kosmetik-Segment Männerserien<br />

noch relativ neu und nicht so bekannt sind.<br />

Im Großen und Ganzen waren unsere Tester mit den<br />

Produkten recht zufrieden, komplett durchgefallen<br />

ist kein Produkt. Eher ist es so, dass einige Männer<br />

einige Vorurteile (unmodern, unhandlich) ein wenig<br />

revidiert haben und durch diesen Test auf die Idee<br />

gekommen sind, demnächst weiterhin Naturkosmetik<br />

zu benutzen. Hier reiben wir Ihnen nun die Ergebnisse<br />

unter die Nase.<br />

Weleda<br />

Die Duschgels Salbei und Citrus kamen gut an, kritisiert<br />

wurde, dass sie nicht gleichzeitig als Shampoo<br />

deklariert sind („Soll ich etwa zwei Flaschen mit mir<br />

herumtragen?“). Die Deos Salbei und Citrus wurden<br />

überwiegend positiv aufgenommen, bemängelt<br />

wurde der auf einen halben Tag begrenzte Schutz<br />

vor Schweißgeruch. Das liegt wohl daran, dass Naturkosmetik<br />

auf die sonst in Deos oft üblichen Aluminiumsalze<br />

verzichtet. Packungshinweis von Weleda:<br />

Das Deo kann mehrmals täglich angewendet<br />

werden. Das scheint jedoch an der Lebensrealität<br />

vieler Männer vorbeizugehen, die Fläschchen und<br />

Tübchen nicht in Handtäschchen mit sich tragen<br />

möchten.<br />

Die Weleda-Rasierprodukte Rasierwasser und After<br />

Shave Balsam wurden in der Hautverträglichkeit<br />

recht gut bewertet. Minuspunkte gab es für Verpackung<br />

und Packungsbeilage. Die Weleda-typischen<br />

Glasfl aschen sind in der Benutzung direkt am Waschbecken<br />

nicht ohne Tücke. Schnell wird mal was umgestoßen<br />

oder fällt herunter. Die Flaschen können<br />

zersplittern und z.B. Kinder verletzen. Die Beschreibungen<br />

in der Packungsbeilage sind nicht unbedingt<br />

männer-kompatibel. Begriffe wie „adstringierend“<br />

(„zusammenziehend, bei Poren beliebt) oder „tonisieren“<br />

(kräftigen) mögen wir Frauen durch jahrzehntelange<br />

Schulung durch Kosmetikindustrie und<br />

Frauenzeitschriften (Q 10 & Co) kennen – Männer<br />

aber verstehen teilweise nur Bahnhof.<br />

Kleiner Exkurs: Bei Frauenprodukten ist dies noch<br />

viel extremer – und je teurer, desto französischer.<br />

Wissen Sie etwa mit „Créme Riche Peaux Très<br />

Sèches“ etwas anzufangen? Unsere Meinung: Solche<br />

Namen sind schon Grund genug, den Quatsch<br />

im Regal stehen zu lassen. Übrigens scheint es da<br />

einen Zusammenhang zu geben: Je unverständlicher<br />

der Name eines Produkts, desto schlechter sein Ergebnis<br />

bei Ökotest.<br />

Logona<br />

Die Serie „mann“ bietet alles, was Mann so<br />

braucht: Duschgel & Shampoo, diverse Rasierprodukte,<br />

Lotionen für Gesicht und Körper, Haar-<br />

wasser und Haargel. Die Verträglichkeit war bei<br />

unseren Testern allgemein recht gut, überwiegend<br />

kritisiert wurde jedoch der sehr holzige,<br />

herbe Duft („riecht wie Klosterfrau Melissengeist“,<br />

„nicht Freundin-kompatibel“).<br />

Weiterer Kritikpunkt war die Produktbeschreibung<br />

(„Was zum Teufel sind PEGs?“). Da erkennt<br />

man ihn wieder, den Unterschied zwischen kosmetikinteressierter<br />

Testheft-Leserin und Neuland<br />

betretendem Test-Mann. Bei PEGs handelt es sich<br />

um PolyEthylenGlykole, die als Emulgatoren Wasser<br />

und Fett verbinden. Sie können die Haut für<br />

Fremdstoffe durchlässig machen und sind daher<br />

als Kosmetik-Inhaltsstoff umstritten.<br />

Santé<br />

Die Bewertung der Santé-Linie „Homme“ (franz.:<br />

Mann, was sonst) liegt im mittleren Bereich. Der<br />

Duft wird teilweise als angenehm, teilweise als zu<br />

penetrant wahrgenommen. Beim Rasierschaum<br />

war die Dosierung nicht ganz einfach, da das Produkt<br />

nicht so stark schäumt wie konventionelle<br />

Rasierprodukte. Sehr gut bewertet wurde das Rasurergebnis<br />

– glatt wie ein Kinderpopo.<br />

Dr. Hauschka<br />

Eine eigene Männerserie hat Dr. Hauschka nicht<br />

im Programm, aber die Unisex-Produkte kommen<br />

auch bei Männern gut an. Das Fitness Körperöl<br />

wird als sehr angenehm empfunden, das Gesichtstonikum<br />

und die Gesichtscreme Quitte eignen<br />

sich gut im Anschluss an die Rasur.<br />

Tja, Jungs, Ihr seht, auch die kosmetischen Angebote<br />

für Euch werden immer größer und spezieller.<br />

Mann muss ja nicht gleich übertreiben und<br />

den ganzen Tag mit Tuben und Tigeln herumlaufen,<br />

aber die Zeiten, dass ein eingecremter Mann<br />

„uncool“ ist, sind lange vorbei. (bu) n<br />

stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 15


vorgestellt:<br />

mittelpunkt:<br />

Kinder - die ganz<br />

besonderen Patienten<br />

Kinderzahnheilkunde: höchste Ansprüche an<br />

psychologisches und praktisches Arbeiten zugleich<br />

Interview mit Dr. Yvonne Knyhala<br />

Was macht Kinderbehandlung aus?<br />

Bei der Behandlung von Kindern muss man mit viel<br />

Feingefühl arbeiten. Neben der professionellen,<br />

praktischen Arbeit ist bei Kindern die psychologische<br />

Arbeit ein ganz wichtiger Faktor. Das Kind<br />

soll sich bei uns wohl fühlen und Vertrauen zu uns<br />

entwickeln. Dabei ist es ganz wichtig, Kinder für<br />

gute Mitarbeit viel zu loben. Eines unserer Ziele ist,<br />

den Zahnarztbesuch für das Kind in sein alltägliches<br />

Leben zu integrieren und die so häufi g beschriebene<br />

Angst vor dem Zahnarzt erst gar nicht aufkommen<br />

zu lassen.<br />

Wann sollte ein Kind zum ersten Mal zum<br />

Zahnarzt?<br />

In der Regel gilt: je früher, desto besser. Die kleinen<br />

Patienten werden in unseren Praxis kompetent<br />

und liebevoll behandelt. Mit circa zweieinhalb Jahren<br />

ist das Milchgebiss der Kinder vollständig vorhanden.<br />

Zu diesem Zeitpunkt sollte eine erste Kon-<br />

16 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

trolluntersuchung stattfi nden. Ab dann vereinbaren<br />

wir halbjährliche Zahnarztbesuche, die auch<br />

der Gewöhnung der Kinder an die erst noch fremde<br />

Situation dienen sollen. Ungünstige Vorraussetzung<br />

für einen ersten Besuch sind vor allem vorhandene<br />

Zahnschmerzen, die eine sofortige Behandlung<br />

notwendig machen, weil wir dann keine Gewöhnungsmöglichkeiten<br />

haben. Wenn Eltern kariöse<br />

Stellen bei ihren Kindern entdecken, sollten sie<br />

möglichst schnell ihren Zahnarzt konsultieren.<br />

Können auch kleinere Kinder bereits behandelt<br />

werden?<br />

Diese Frage lässt sich natürlich nicht pauschal beantworten.<br />

Wir versuchen, jedes Kind an eine Behandlung<br />

zu gewöhnen. Dabei kommt es nicht selten<br />

vor, dass sich auch zweijährige Kinder schon<br />

behandeln lassen. Man darf die Kinder dabei allerdings<br />

keinesfalls überfordern. Deswegen gilt:<br />

Je kleiner der Patient, umso kleiner müssen auch<br />

die Behandlungsschritte sein.<br />

Unterstützend dazu gibt es<br />

Möglichkeiten, das Fortschreiten<br />

der Karies zu verlangsamen,<br />

indem man mit<br />

Chlorhexidinlacken arbeitet,<br />

wie z.B. EC 40.<br />

Wo setzen Sie Ihren<br />

Schwerpunkt?<br />

Der Schwerpunkt unserer Arbeit<br />

liegt in der Prophylaxe,<br />

die der Verhinderung von Erkrankungen<br />

dient. Bausteine<br />

der Prophylaxe sind Instruktion<br />

und Motivation der<br />

Kinder, professionelle Reinigung<br />

der Zähne, Fluoridierungsmaßnahmen,Versiegelungen<br />

und Speicheltests<br />

zur Ermittlung des individuellen<br />

Kariesrisikos. Auswertung<br />

von Ernährungsplänen<br />

runden das Gebiet der Prophylaxe<br />

ab. Zweimal jährlich<br />

wird bei jedem Kind in<br />

einer individuellen Sitzung<br />

der Status Quo der Putztechnik ermittelt und<br />

das Kind wieder neu instruiert und motiviert.<br />

Sollte es dennoch zu einer Karies gekommen sein,<br />

arbeiten wir mit schonenden Verfahren mit dem<br />

Ziel, möglichst viel gesunde Zahnhartsubstanz<br />

zu erhalten. Neuste Füllungsmaterialien ersetzen<br />

dabei konventionelle (Amalgam). Lasertechnik setzen<br />

wir bei Kindern vor allem zur Kariesdiagnostik<br />

sehr erfolgreich ein.<br />

Was ist das große Ziel?<br />

Unser Ziel ist, die kleinen Patienten angstfrei durch<br />

ihr Zahnarztleben zu geleiten und die Kinder durch<br />

die intensive Betreuung ihre Zähne so pfl egen und<br />

schätzen lernen, dass sie bis ins hohe Alter ihre natürlichen<br />

Zähne behalten. Der lebenslange Erhalt<br />

der Zähne sollte erklärtes Ziel eines jeden Zahnarztes,<br />

Kindes und Elternteils sein. n<br />

Dr. Yvonne Knyhala<br />

Seit 1998 führt Yvonne Knyhala ausschließlich<br />

Kinderbehandlungen durch und ist seit 2001<br />

niedergelassen in der Mülheimer Gemeinschaftspraxis.<br />

Anerkannter Tätigkeitsschwerpunkt:<br />

Kinderzahnheilkunde.<br />

Gemeinschaftspraxis Dres. Weber,<br />

Hildebrand, Althoff & Partner<br />

Friedenstraße 2a/Ecke Werdener Weg,<br />

Mülheim/Oppspring<br />

Tel. 0208.38 00 31<br />

4www.zahnarztpraxis-oppspring.de


Bronchitis &<br />

Co. kindgerecht<br />

behandeln<br />

„Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“ -<br />

daran sollte man vor allem denken, wenn die<br />

Kleinen einen Infekt wie beispielsweise eine<br />

akute Bronchitis haben. Warum das so ist? Kinder<br />

haben in diesem Zusammenhang ganz<br />

andere Voraussetzungen als Erwachsene:<br />

Kurze Atemwege<br />

Die Atemwege sind bei Kindern enger als bei Erwachsenen.<br />

Ein Problem entsteht im Falle einer Infektion:<br />

Die Schleimhaut der Atemwege schwillt<br />

bei Kindern im gleichen Umfang wie bei Erwachsenen<br />

an: Der Durchmesser der Atemwege verringert<br />

sich dramatisch. Eine schlechtere Belüftung<br />

sowie Atemnot sind die Folgen.<br />

Unreifes Immunsystem<br />

So wie das Kind lernen muss, in unserer Welt zu<br />

leben, so muss sein Immunsystem lernen, mit den<br />

Krankheitserregern seiner Umwelt umzugehen.<br />

Für ein Neugeborenes ist nach Verlust des mütterlichen<br />

Nestschutzes jedes Bakterium und jeder<br />

Virus eine neue, unbekannte Bedrohung. Mit zunehmender<br />

Erfahrung steigt auch die Leistungsfähigkeit<br />

des Immunsystems. Deshalb sind bei Kindern<br />

bis zu zwölf Infekte pro Jahr noch durchaus<br />

im Rahmen des Normalen.<br />

Enge Kontakte<br />

Kinder kommen sich beim Spielen und Toben naturgemäß<br />

sehr nah, trinken gerne mit der besten<br />

Freundin aus einem Becher oder teilen sich mit<br />

dem besten Freund die Spielsachen… Ganz schnell<br />

haben sie sich dann gegenseitig angesteckt.<br />

Für Kinder geeignet: Infektabwehr<br />

aus der Natur<br />

In der Behandlung von Infekten der Atemwege<br />

greifen viele Eltern auf altbekannte Hausmittel zurück:<br />

Tee mit Honig, Inhalation von ätherischen<br />

Ölen oder verschiedene Wickel. Diese bringen<br />

häufi g Linderung. Was aber tun, wenn der Infekt<br />

hartnäckig ist? Eine kindgerechte Behandlung von<br />

Bronchitis & Co. sollte möglichst wirksam, dabei<br />

jedoch auch sanft und sicher sein. Umckaloabo®,<br />

der Wurzelextrakt aus der südafrikanischen Kapland-Pelargonie,<br />

überzieht die Schleimhäute der<br />

Atemwege mit einem Schutzfi lm, der das Anheften<br />

von Krankheitserregern verhindert. Außerdem<br />

mobilisiert Umckaloabo® körpereigene Abwehrzellen,<br />

die Viren abtöten, hindert Bakterien an der<br />

Vermehrung und wirkt schleimlösend.<br />

Das ist gut für die Kleinen und die Eltern: Denn<br />

eine schnelle Besserung bedeutet kürzere Fehlzeiten<br />

im Kindergarten und in der Schule. Ein ganz<br />

wichtiges Plus: Umckaloabo® ist sehr gut verträglich<br />

- auch bei Kindern ab einem Jahr. n


mittelpunkt:<br />

Misteltherapien gegen Krebs<br />

Tod den Leukämiezellen<br />

Die Kelten kannten sie, die Druiden schrieben ihr<br />

heilende Kräfte zu. Heute ist die Mistel eine Heilpfl<br />

anze, die es vor allem in der Behandlung von<br />

Krebserkrankungen zu besonderer Berühmtheit<br />

gebracht hat: sie ist in vielen Fällen Teil komplementärmedizinischer<br />

Behandlungen und viele<br />

Krebspatienten greifen auf Arzneimittel zurück, die<br />

unter Verwendung der Mistelpfl anze hergestellt<br />

werden. Gerade Eltern erkrankter Kinder fragen,<br />

ausgerüstet mit dem Wissen über die oft erheblichen<br />

Nebenwirkungen von Medikamenten, nach<br />

Therapiealternativen.<br />

„Wir beobachten eine wachsende Nachfrage nach<br />

komplementären und alternativen Behandlungsmethoden.<br />

Besonders in prognostisch ungünstigeren<br />

Behandlungssituationen wollen bis zu 50 Prozent<br />

aller betroffenen Familien in Deutschland komplementäre<br />

Behandlungsmethoden anwenden“, so Dr.<br />

Alfred Längler, Leitender Arzt der Kinder- und Jugendmedizin<br />

am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke.<br />

Zusammen mit Fachleuten von der Universitätsklinik<br />

Charité in Berlin hat der Herdecker Spezialist<br />

Tel. 02975 96700<br />

ÜF ab 33 €<br />

Wandern<br />

Ski fahren<br />

Ayurveda<br />

Kosmetik<br />

Massagen<br />

Ruhig, tolles Panorama<br />

www.landhaus-harbecke.de<br />

57392 Westfeld, b. Winterberg<br />

18 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

für Hämatologie und Onkologie kürzlich auf dem<br />

Kongress der Amerikanischen Gesellschaft für Blutund<br />

Krebserkrankungen eine Studie präsentiert, die<br />

belegt, dass Mistelpräparate den Zelltod von Leukämiezellen<br />

positiv beeinfl ussen. Zurückzuführen ist<br />

das auf Wirkstoffe der Mistel, die das Wachstum von<br />

Krebszellen hemmen und darüber hinaus das körpereigene<br />

Immunsystem anregen. Dieses Ergebnis<br />

auf dem weltgrößten Krebsforschungskongress in<br />

San Diego hat Konsequenzen für die weitere Forschung:<br />

auf Basis dieser neuen Daten läuft hierzu ein<br />

Projekt an sechs deutschen Uni-Kliniken.<br />

Die Misteltherapie soll nicht die schulmedizinischen<br />

Therapien ersetzen, sondern kommt ergänzend für<br />

den Patienten dazu. Die Kinderärzte am Gemeinschaftskrankenhaus<br />

haben langjährige und durchaus<br />

positive Erfahrungen mit integrativen Behandlungsansätzen,<br />

in denen sowohl konventionelle wie auch<br />

komplementäre Verfahren angewendet werden.<br />

Trotz dieses Durchbruchs und obwohl die Misteltherapie<br />

von den Krankenkassen in der Regel übernommen<br />

wird, fi ndet sie noch nicht durchweg Akzeptanz.<br />

Dies wird sich demnächst ändern, hofft Dr. Längler.<br />

„Unsere Studie ist wasserdicht, an den Ergebnissen<br />

kommt man heute nicht mehr vorbei.“ n<br />

Die Familienklinik im<br />

Gemeinschaftskrankenhaus<br />

Herdecke<br />

„Eltern werden, Eltern sein, Kindheit behüten, Jugend<br />

fördern“ – das sind die Lebenssituationen, auf<br />

die sich die Angebote der Abteilungen Geburtshilfe,<br />

Kinder- und Jugendmedizin sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

des Gemeinschaftskrankenhauses<br />

Herdecke beziehen. In der Familienklinik werden Eltern,<br />

Kinder und Jugendliche beraten und begleitet.<br />

Bei der Geburt, bei Krankheit und bei seelischen<br />

Belastungen des Kindes bzw. Jugendlichen wird<br />

umfassende und ganzheitliche Versorgung gewährleistet,<br />

indem Mitarbeiter der Geburtshilfe,<br />

der Kinderheilkunde und der Kinder- und Jugendpsychiatrie<br />

in interdisziplinären Teams zusammenarbeiten.<br />

Die Arbeit der Familienklinik<br />

orientiert sich an der naturwissenschaftlichen<br />

sowie der anthroposophisch erweiterten Medizin.<br />

Ausdrücklich werden die Geschichte der Familie<br />

und ihr Entwicklungspotenzial in Diagnostik<br />

und Behandlung einbezogen. n<br />

4 www.gemeinschaftskrankenhaus.de


Fußball ökologisch<br />

Borussia Dortmund:<br />

Profi t durch Umweltschutz<br />

Der Fußball-Bundesligaclub Borussia Dortmund ist<br />

der prominenteste Teilnehmer der aktuellen Ökoprofi<br />

t-Runde in Dortmund. Die Profi -Fußballer wollen<br />

ein Umweltmanagementsystem einführen um damit<br />

den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Davon profi<br />

tiert nicht nur das Unternehmen, sondern auch die<br />

Umwelt.<br />

Der Signal-Iduna-Park ist das größte reine Fußballstadion<br />

Deutschlands. Die Spielstätte des Ballsportvereins<br />

Borussia ist eine Kapazität in Sachen Zuschauerzahlen,<br />

mehr als 81.264 Besucher fi nden Platz. Bei<br />

dieser Größenordnung fallen auch die Kosten für die<br />

Versorgung ins Gewicht. Energie, Wasser- und Abwasser,<br />

Abfall und weitere Stoffströme zählen in der<br />

Kostenrechnung zu den Umweltkosten, nicht nur im<br />

ehemaligen Westfalenstadion. Diese Betriebskosten<br />

zu reduzieren und damit gleichzeitig Ressourcen und<br />

Klima zu schonen, ist Aufgabe des Ökoprofi t-NRW-<br />

Programms, an dem Städte, Gemeinden und Unter-<br />

nehmen mit Unterstützung des Landes teilnehmen<br />

können. In Dortmund läuft mittlerweile die fünfte<br />

Runde des Beratungs- und Qualifi zierungsprogramms,<br />

mit dem Unternehmen fi t für den Umweltschutz<br />

gemacht werden.<br />

Bereits bei der Vorbereitung zur FIFA Weltmeisterschaft<br />

in Deutschland hatten sich die Dortmunder<br />

in der Aktion „Green Goal“ mit den Umweltauswirkungen<br />

von Großveranstaltungen beschäftigt. Mit<br />

der Teilnahme am Ökoprofi t-Programm will der BVB<br />

nun ein weiteres gutes Beispiel für ökologisch verantwortliches<br />

Handeln geben und gleichzeitig sparen.<br />

„Wir wollen unsere Öko-Effi zienz verbessern“,<br />

erklärt Dr. Christian Hockenjos, Leiter der Verwaltung<br />

und Organisation beim BVB. Erste Erfolge gibt<br />

es schon: Als größere Projekte wurde die Mülltrennung<br />

im Verwaltungsgebäude sowie ein teilweiser<br />

Austausch von Leuchtkörpern (LED) im Stadion umgesetzt.<br />

(rb) n<br />

ruhrgebiet:<br />

4 www.bvb.de 4 www.oekoprofi t-nrw.de 4www.wirtschaftsfoerderung-dortmund.de<br />

Sparmobil Loremo<br />

1,5-Liter-Auto aus dem Ruhrgebiet<br />

Noch zwei Jahre, dann ist es soweit: Die ersten „Low<br />

Resistance Mobile“ (Loremo) sollen dann im Industriepark<br />

Dorsten/Marl in Serie gehen. Der clevere Spaßfl<br />

itzer mit einem Verbrauch von 1,5 Litern Diesel auf<br />

100 Kilometer hat das Zeug zum Bestseller: Er wird ab<br />

2009 für rund 10.900 Euro in mehreren Modellvarianten<br />

zu haben sein. An Komfort, Spaß und Design<br />

bietet der Loremo schon jetzt mehr als bisherige Sparautos,<br />

die kaum über das Konzeptstadium hinausgekommen<br />

sind.<br />

Mit Hilfe der EU-Gebietsförderung<br />

entsteht im nördlichen<br />

Ruhrgebiet zunächst<br />

ein Prototyp, der im<br />

Herbst auf der IAA<br />

in Frankfurt vorgestellt<br />

werden<br />

soll. Gebaut<br />

wird er vom<br />

Münchener<br />

Auto-entwickler<br />

Loremo AG,<br />

der seinen Sitz<br />

dazu nach Marl<br />

verlegt hat. Die Idee hinter dem schnittigen Konzeptauto<br />

ist die Frage, warum 1,5 Tonnen Stahl notwendig<br />

sind, um einen Menschen von 80 Kilogramm zu<br />

befördern. Seit 1993 ist Entwickler Uli Sommer dieser<br />

Idee auf der Spur und konnte nach Gründung der Loremo<br />

AG erstmals 2006 seine Umsetzung vorstellen.<br />

Das schnittige Design-Auto ist eine Mischung aus<br />

Porsche und Toyota, aufgebaut auf einer stabilen<br />

stählernen Struktur mit einem puristischen, aber<br />

komfortablen Interieur. Dadurch wiegt das futuristische<br />

Individualmobil nur 450 Kilogramm und ist je<br />

nach Modell mit 20 bis 50 PS motorisiert bis zu 160<br />

oder 220 km/h schnell. Um Stabilität und Sicherheit<br />

zu erhalten, wird vorn eingestiegen, hinten haben<br />

entgegen der Fahrtrichtung sogar noch zwei kleinere<br />

Personen Platz.<br />

Dem unkonventionellen<br />

Flitzer mangelt<br />

es jedoch an<br />

nichts: Rußfi lter,<br />

On-Board-PC, Klimaanlage,<br />

MP3-<br />

Player und Navigationssystemgehö-<br />

Weiterbildung Naturund<br />

Wildnispädagogik<br />

9 Monate in Kooperation mit<br />

der VHS<br />

Raum Köln März 2007<br />

Raum Mainz Juni 2007<br />

Raum Herford Oktober 2007<br />

Aktuelles Kursprogramm<br />

für Erwachsene, Jugendliche,<br />

Kinder, Familien, Gruppen<br />

Teutoburger Wald<br />

Mödsiek 42, 33790 Halle<br />

Tel. 05201-7352-70 Fax: -71<br />

info@natur-wildnisschule.de<br />

www.natur-wildnisschule.de<br />

ren zur Serienausstattung, und ohne Hardtop wird er<br />

sogar zum Cabrio. (rb) n<br />

Interesse, Investoren und Ingenieursbewerbungen<br />

nimmt Loremo entgegen unter:<br />

4www.loremo.com<br />

stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 19


uhrgebiet:<br />

Friedlich<br />

miteinander leben<br />

lernen<br />

Gewaltpräventionsprogramme<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

Die Gewaltbereitschaft von Kindern<br />

und Jugendlichen steigt. Im Ruhrgebiet<br />

gibt es daher seit etlichen Jahren<br />

Gewaltpräventionsprogramme<br />

und -trainings, die langfristig für<br />

das Thema sensibilisieren und potenziellen<br />

Tätern und Opfern Handlungsalternativen<br />

vermitteln.<br />

In den vergangenen Monaten verübten Jugendliche<br />

einige spektakuläre Gewalttaten, die in den Medien<br />

breit diskutiert wurden. Immer wenn Jugendliche<br />

mit derart blinder Wut angreifen und töten, überschlägt<br />

sich die Berichterstattung der Medien, Politiker<br />

und Experten fordern ein „Frühwarnsystem“,<br />

mehr Psychologen an den Schulen und ein Verbot<br />

von „Killerspielen“. Dabei handelt es sich hier um<br />

die traurigen Spitzen einer Entwicklung, die bei Kindern<br />

und Jugendlichen allgemein bereits seit Mitte<br />

der 90er Jahre manifest zu beobachten ist und der<br />

nicht mit (punktuellen) Forderungen genüge getan<br />

werden kann: Die Gewaltbereitschaft von Kin-<br />

20 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

dern und Jugendlichen und die Intensität der Gewaltdelikte<br />

nimmt deutlich zu, die Hemmschwelle<br />

zu Straftaten sinkt. Das bestätigt die polizeiliche<br />

Kriminalstatistik und das bestätigen vor allem Lehrer,<br />

Pädagogen und Sozialarbeiter, die täglich mit<br />

Kindern und Jugendlichen arbeiten und zum Teil<br />

bereits seit etlichen Jahren durch Gewaltpräventionsprogramme<br />

konkrete und effektive Hilfe holen<br />

und anbieten.<br />

Busbegleiter-Ausbildung<br />

Auch im Ruhrgebiet gibt es von Seiten öffentlicher<br />

und privater Einrichtungen, der Kirche und freiberufl<br />

ichen Trainern ein breites Angebot an Präven-<br />

tionsprogrammen und -trainings. In Duisburg bei-<br />

spielsweise hat die Polizei bereits 1994 mit Gewalt-<br />

prävention begonnen und bietet aktuell Lehrer-<br />

fortbildungen und eine Busbegleiter-Ausbildung<br />

für Schüler ab der 8. Klasse an – kostenlos für jede<br />

interessierte Schule. „Die Busbegleiter-Ausbildung<br />

dauert mindestens ein halbes Jahr und fi ndet ein-<br />

mal pro Woche statt“, erklärt Kriminalhauptkom-<br />

missar Wolfgang Thomas, verantwortlich für den<br />

Bereich Gewaltprävention im Kommissariat Vor-<br />

beugung. „Die Schüler lernen in Rollen- und Ver-<br />

trauensspielen, wie sie während der Busfahrt Mit-<br />

schüler ansprechen, die sich gewalttätig verhalten,<br />

d.h. Mitschüler anpöbeln, mit ihren Schuhen die<br />

Sitze verschmutzen oder auf die Scheiben sprayen.“<br />

Ignoriert der betreffende Mitschüler die Aufforde-<br />

rung, sein gewalttätiges Verhalten zu unterlassen,<br />

entscheidet jeder Busbegleiter für sich, ob und bei<br />

wem er den Vorfall meldet. Sowohl die instruierten<br />

Busfahrer als auch verantwortliche Lehrer, Schulso-<br />

zialarbeiter und Schuldirektoren stehen den Busbe-<br />

gleitern in dieser Situation zur Verfügung und ent-<br />

scheiden über die Strafe für den Täter. Diese kann<br />

von einer Verwarnung oder Klassenkonferenz bis<br />

hin zu einem Schulverweis, einem Hausverbot bei<br />

der Duisburger Verkehrsgesellschaft DVG oder<br />

einer Strafanzeige reichen. „Kinder unter 14 Jah-<br />

ren sind im Sinne des Strafrechts zwar schuldunfähig.<br />

Die wenigsten wissen aber, dass bereits Kinder<br />

ab acht Jahren angezeigt und zivilrechtlich für ihre<br />

Taten haftbar gemacht werden können.<br />

Das bedeutet, dass entweder ihre Eltern Schmerzensgeld<br />

oder Schadensersatz leisten müssen -<br />

oder aber der Kläger holt sich einen so genannten<br />

‚Titel’ auf das betreffende Kind. Der Titel gilt<br />

30 Jahre, so dass das Kind als Heranwachsender<br />

bzw. Erwachsener seine Schulden inklusive Zinsen<br />

zahlen muss“, erklärt Wolfgang Thomas und fügt<br />

hinzu: „Wenn ich ihnen das erzähle, kriegen die<br />

Kinder große Augen!“<br />

Selbstbewusstsein aufbauen<br />

Eine der vielen Schulen, die das Angebot der Polizei<br />

wahrnehmen, ist derzeit die Duisburger Gemeinschaftshauptschule<br />

„In den Haesen“. Um ihren zukünftigen<br />

Busbegleitern ein Höchstmaß an Sicherheit<br />

und Rückendeckung zu geben, arbeiten Schule,<br />

Duisburger Verkehrsgesellschaft DVG und Polizei<br />

hier Hand in Hand: Die Busbegleiter werden in<br />

jeder Klasse der Schule offi ziell vorgestellt, sie erhalten<br />

von Seiten der DVG einen Ausweis, den sie<br />

ihren Mitschülern vorzeigen können, und am Ende<br />

der Ausbildung ein Zertifi kat. Um die fachliche<br />

Qualität der Ausbildung zu sichern, wird jede Unterrichtsstunde<br />

zudem gemeinsam von Wolfgang<br />

Thomas (Polizei), Sigrun Oesterwind (Lehrerin) bzw.<br />

Helmut Stockhecke (Sozialarbeiter) und Andreas<br />

Grehl (DVG) geleitet. Zum einen bekommen die<br />

Busbegleiter durch diese intensive Betreuung einen<br />

fundierten Einblick in die unterschiedlichen Perspektiven<br />

dieser Interessensvertreter, zum anderen<br />

wird so eine gründliche Aufarbeitung und Supervision<br />

der Erfahrungen garantiert, die die Busbegleiter<br />

bei ihren ersten „Einsätzen“ machen.<br />

Von entscheidender Bedeutung für den langfristigen<br />

Erfolg dieses Präventionsprogramms ist außerdem<br />

die Tatsache, dass das Selbstbewusstsein der


Schüler aufgebaut wird: „Oft haben sie zu Beginn<br />

das Gefühl, ihre Mitschüler zu verpfeifen oder zu<br />

bespitzeln - und es ist schwer aus ihren Köpfen herauszukriegen,<br />

dass nicht sie die Buhmänner sind,<br />

sondern die Schüler, die sich gewalttätig verhalten“,<br />

erklärt Wolfgang Thomas. Hier gilt es, über Aufklärungsarbeit<br />

das Bewusstsein der Schüler für Recht<br />

und Unrecht zu schärfen und der Gewalt durch<br />

einen Prozess des Umdenkens langfristig entgegen<br />

zu wirken. Gewalt beginnt nämlich nicht erst da,<br />

wo Kinder „ausrasten“ und brutal zuschlagen oder<br />

töten – da also, wo Gewalt eskaliert. Gewalt beginnt<br />

im „Kleinen“ und laut polizeilicher Defi nition folgerichtig<br />

da, wo „eine Person an Körper oder Seele<br />

verletzt bzw. eine Sache beschädigt wird“. Ein Kind<br />

verhält sich deshalb bereits in dem Moment gewalttätig,<br />

wo es andere Kinder beleidigt, bedroht, erpresst<br />

oder wenn es „nur“ im Bus an den Sitzen<br />

„herumschnitzt“.<br />

Grenzen setzen, Strukturen schaffen<br />

Und genau an diesem Punkt setzen Gewaltpräventionsprogramme<br />

wie die Busbegleiterausbildung<br />

sinnvoller Weise an: Ziel ist es auf der einen Seite,<br />

den Kindern und Jugendlichen zu vermitteln, dass<br />

sie bereits ein Opfer von Gewalt sind, wenn sie beleidigt<br />

oder bedroht werden - ein Verhalten, was<br />

die Täter in eigenem Interesse gern verharmlosen.<br />

Und es gilt, diesen Kindern so viel Selbstvertrauen<br />

und Zivilcourage zu vermitteln, dass sie sich dagegen<br />

zur Wehr setzen und bei Bedarf aktiv Hilfe<br />

holen - und nicht erst dann, wenn es „zu spät“<br />

ist und sie geschlagen oder beraubt worden sind.<br />

Auf der anderen Seite ist es dringend notwendig,<br />

den Tätern rechtzeitig klare Grenzen zu setzen und<br />

Strukturen zu schaffen, die es ermöglichen, ihre<br />

Taten von offi zieller Seite öffentlich zu machen und<br />

zu bestrafen. Denn auf diese Weise lernen sie, dass<br />

selbst minimal gewalttätiges Verhalten nicht ohne<br />

negative Konsequenzen bleibt und werden dazu<br />

herausgefordert, sich zukünftig frühzeitig mit friedlicheren<br />

Möglichkeiten der Konfl iktbewältigung<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Es mag sein, dass die Busbegleiter-Ausbildung als<br />

Gewaltpräventionsprogramm, vordergründig betrachtet,<br />

wenig „spektakulär“ erscheint. Als Medienkonsument<br />

hat man sich ja inzwischen an die<br />

eindrucksvollen Bilder gewöhnt, die beispielsweise<br />

das bekannte Anti-Aggressivitäts-Training (AAT)<br />

von Prof. Jens Weidner illustrieren, das als Behandlungsmaßnahme<br />

für Mehrfachauffällige sogar bei<br />

Serienmördern eingesetzt wird. Auf dem so genannten<br />

„heißen Stuhl“ werden hier die meist zur<br />

Brutalität neigenden Straftäter von mehreren Anti-<br />

Aggressivitäts-Trainern, Mitgefangenen und Psy-<br />

chologen bewusst provoziert<br />

und mit ihren Tatverharmlosungen,Rechtfertigungen,<br />

den Folgen<br />

ihrer Tat und ihren Schwächen<br />

konfrontiert. Sie sollen<br />

auf diese Weise lernen,<br />

mit Provokationen<br />

umzugehen und ruhiger<br />

und überlegter darauf zu<br />

reagieren.<br />

Schwerverbrecher<br />

verhindern<br />

Bei Präventionsprogrammen<br />

wie der Busbegleiter-<br />

Ausbildung geht es nicht<br />

um diese schwere Art von<br />

Straftätern. Es geht vielmehr<br />

darum zu verhindern,<br />

dass sich grundsätzlich<br />

gewaltbereite Kinder<br />

und Jugendliche in Zukunft<br />

zu „Schwerverbrechern“<br />

entwickeln. Und<br />

auch, wenn neben dem<br />

Interesse der Lehrer und<br />

Pädagogen an den Kindern berechtigterweise die<br />

Sachschadenreduzierung als rein fi nanzieller Aspekt<br />

aus Sicht der DVG eine Rolle spielt, so handelt<br />

es sich hier dennoch um ein langfristig erfolgreiches<br />

Programm, das sich in der Vergangenheit nicht nur<br />

in Duisburg, sondern darüber hinaus in Städten wie<br />

Gelsenkirchen, Bochum und Essen aufgrund der<br />

deutlich sinkenden Straftaten in den betreffenden<br />

Buslinien bewährt hat.<br />

Dass man die zunehmende Gewaltbereitschaft von<br />

Kindern und Jugendlichen nicht allein auf den steigenden<br />

Medienkonsum oder „Killerspiele“ zurückführen<br />

kann, liegt auf der Hand. Faktoren wie familiäre<br />

Erziehungsbedingungen, Gruppeneinfl üsse,<br />

Wohn- und Lebensbedingungen, gesellschaftliche<br />

und persönliche Faktoren spielen hier eine entscheidende<br />

Rolle. Es bedarf daher weniger eines<br />

weiteren Verbotes von „Killerspielen“, denn einer<br />

gesamtgesellschaftlichen Anstrengung, um dieses<br />

Problem an der Wurzel aktiv anzugehen. Kinder<br />

und Jugendliche an die Hand nehmen, ihnen zuhören,<br />

ihre Probleme verstehen und Lösungen anbieten<br />

- von einer vermeintlich emanzipierten und kultivierten<br />

Gesellschaft ist das ist im Grunde nicht zuviel<br />

verlangt: „Kinder wollen eigentlich friedlich miteinander<br />

leben, wissen aber nicht, wie das geht“,<br />

bekräftigt Klaus Wendorff, der die 1. Pfarrstelle Gewaltprävention<br />

der evangelischen Kirche im Rhein-<br />

land bekleidet und auf der Basis seiner langjährigen<br />

Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sein eigenes<br />

erfolgreiches Training entwickelt hat.<br />

Weichenstellungen<br />

Bei seinem Konzept der Gruppenstreitschlichtung<br />

steht nicht das „Reden über Gewalt“ im Mittelpunkt,<br />

sondern der in einer Schulklasse oder anderen<br />

Gruppe konkret bestehende Konfl ikt, der mit<br />

Hilfe von gruppendynamischen Prozessen bearbeitet<br />

wird: „Mein Training hat die Funktion einer Weichenstellung.<br />

Die Klasse ‚biegt ab’ und hat sodann<br />

die Möglichkeit, selbständig den Prozess der Veränderung<br />

weiterzuführen.“<br />

Die Nachfrage nach Gewaltprävention ist von Seiten<br />

der Schulen - ob Hauptschulen, Gymnasien, Förderschulen<br />

etc. - so hoch, dass sowohl Wolfgang Thomas<br />

als auch Klaus Wendorff bis 2008 ausgebucht sind.<br />

Nichtsdestotrotz verfügt jede Stadt über ein breites<br />

Netz an Angeboten: Wer sich für konkrete Gewaltpräventionsprogramme<br />

und –trainings interessiert, kann<br />

sich an die örtlichen Polizeidienststellen und Jugendämter<br />

wenden. Dort erhält man eine Übersicht über<br />

aktuelle Angebote und Ansprechpartner. (fp) n<br />

4 www.gewaltakademie.de<br />

4 www.polizei-beratung.de<br />

4 www.prof-jens-weidner.de<br />

stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 21


mehrwert:<br />

Verkehr & Energie<br />

Gasgeben mit<br />

Autogas<br />

Alternative Kraftstoffe sind in aller Munde,<br />

sie sollen den Klimaschutz verbessern und<br />

die Energieabhängigkeit verringern. Flüssiggas<br />

– auch Autogas genannt und LPG<br />

abgekürzt – ist eine kostengünstige und<br />

umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen<br />

Treibstoffen, denn bis 2018<br />

bleibt Flüssiggas nun wie Erdgas steuervergünstigt.<br />

Während unsere Nachbarn massiv<br />

auf den günstigen Kraftstoff setzen,<br />

steckt Autogas hierzulande noch in den<br />

Startlöchern.<br />

Kleines Rätsel zu Beginn: Geruchlos, günstiger als Benzin<br />

oder Diesel, emittiert weniger Schadstoffe und verlängert<br />

die Lebensdauer des Motors? Genau, Autogas.<br />

Im Unterschied zum stark beworbenen Erdgas kann<br />

Autogas als Flüssiggas bereits an rund 2100 Tankstellen<br />

im Land gezapft werden – das sind 1400 Gelegenheiten<br />

mehr als bei Erdgas. Einzige Voraussetzung: Nur<br />

Fahrzeuge mit Ottomotor können das Gasgemisch aus<br />

Propan und Butan nutzen und müssen dafür umgerüstet<br />

werden. Der Umbau ist unkompliziert und kostet je<br />

nach Fahrzeug zwischen 1500 und 3000 Euro.<br />

Seinen Platz fi ndet der Tank in der Reserveradmulde<br />

oder wird „unterfl ur“ angebaut, ein Pannenspray<br />

ersetzt das Reserverad. Je nach Verbrauch verlängert<br />

sich die Reichweite des Fahrzeugs um bis zu<br />

500 Kilometer – denn der Benzintank bleibt bei den<br />

„bivalenten“ (zweiwertigen) Fahrzeugen erhalten.<br />

Während der Fahrt kann problemlos zwischen den<br />

Treibstoffen umgeschaltet werden. Die Kosten für<br />

den Umstieg haben besonders Vielfahrer schnell<br />

wieder heraus, beim Autogas gilt die Faustformel:<br />

„Tanken für die Hälfte.“ Und das wird so bleiben,<br />

denn seit Juli 2006 steht fest, dass Flüssiggas bis<br />

2018 steuervergünstigt ist.<br />

Autogas ist Flüssiggas - und eigentlich ein Abfallprodukt.<br />

Es entsteht als erstes fl üchtiges Produkt bei<br />

der Raffi nierung des Rohöls. Früher wurde es abgefackelt,<br />

heute können die Raffi nerien den Bedarf<br />

Flüssiggas ist u. a. abseits von Versorgungsnetzen interessant<br />

Bei bivalenten Fahrzeugen wird mit einem Schalter zwischen<br />

Autogas- und Benzintank gewechselt<br />

22 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

Fotos: Progas<br />

Das Tankstellennetz wächst schnell<br />

nicht mehr decken. Progas, Deutschlands größter<br />

Flüssiggas-Lieferant mit Sitz in Dortmund, bezieht<br />

das Gas von den Ölförderern in der Nordsee. 60<br />

Prozent des deutschen Bedarfs werden importiert,<br />

tiefkalt in Kesseltanks auf Schiffen und Zügen.<br />

Weiterer Vorteil: Flüssiggas ist nicht leitungsgebunden,<br />

Erdgas benötigt dagegen Pipelines und städtische<br />

Leitungsnetze. Genau das macht Flüssiggas<br />

als Heiz- oder Prozessenergie für alle Gewerbe und<br />

Haushalte interessant, die abseits von Versorgungsnetzen<br />

arbeiten und leben oder sich davon unabhängig<br />

machen wollen. Für Haushalte interessant ist<br />

Der Autogastank wird platzsparend in der Reserveradmulde<br />

montiert<br />

eine Heizungskombination aus Flüssiggas und Solarwärme<br />

– sie gilt als wirtschaftliche und zukunftsfähige<br />

Lösung. Allerdings hat beim Heizen Erdgas<br />

mit 22 Prozent Marktanteil gegenüber ein Prozent<br />

Flüssiggas noch die Nase vorn.<br />

Damit das beim umweltfreundlichen Kraftstoff Autogas<br />

auch so bleibt, hätten die Erdgaskonzerne auf<br />

eine Ungleichbehandlung bei der Steuervergünstigung<br />

zu Lasten von Autogas gedrängt, erzählt Wolfgang<br />

Macholz, Geschäftsführer der Dortmunder<br />

Progas. Vor einem Jahr wollten die Staatssekretäre<br />

bei der Novellierung des Energiesteuergesetzes eine<br />

Förderung von Erdgas bis 2020, bei Autogas bis 2009<br />

erreichen – obwohl das Gesetz bereits eine Gleichbehandlung<br />

bis 2015 vorsah. Die vorwiegend mittelständisch<br />

geprägte Flüssiggasindustrie mit ihren rund<br />

50 Unternehmen protestierte gegen den Einfl uss der<br />

Konzerne, sie sah ihre Investitionen gefährdet.<br />

„Allein in den letzten zwei Jahren haben die Flüssiggasversorger<br />

knapp 40 Millionen Euro in den Ausbau<br />

des Tankstellennetzes investiert und die Zahl der<br />

Umrüstungen auf Flüssigasbetrieb ist auf Grund der<br />

hohen Benzinpreise sprunghaft angestiegen“, betont<br />

Macholz. Während die Zahl der gesamten Erdgas-<br />

Tankstellen bei rund 700 stagniert, kamen im letzten<br />

Jahr 1000 Autogas-Tankstellen hinzu. Die Zahl<br />

der mit Flüssiggas betriebenen Fahrzeuge hat sich in<br />

2006 mit über 100.000 mehr als verdoppelt. Autogas<br />

entpuppt sich als Job- und Branchenmotor – den<br />

die großen Erdgaskonzerne kritisch beäugen. Hinzu<br />

kommen die technischen Vorteile von Auto- gegenüber<br />

Erdgas. Durch die deutlich geringeren Druckverhältnisse<br />

(Erdgas benötigt 250 bar, Autogas 9 bar)<br />

sind Tankstellen schneller errichtet, die Antriebe sind<br />

einfacher und kostengünstiger einzubauen.


Der Protest der mittelständischen Flüssiggas-Branche<br />

hatte Erfolg: Seit Juli 2006 steht fest, dass sowohl Autogas<br />

als auch Erdgas bis 2018 steuerbegünstigt bleiben<br />

und gleichbehandelt werden. „Zwar haben wir nicht<br />

die Finanzmacht der Konzerne und auch unsere Kunden<br />

sind vorwiegend Mittelständler“, sagt Macholz,<br />

„aber nun können die Autofahrer frei wählen, welche<br />

Antriebsart sie bevorzugen und werden nicht durch fi -<br />

nanzielle Anreize zugunsten von Erdgas manipuliert.“<br />

Auf EU-Ebene wird ohnehin nicht zwischen den beiden<br />

Kraftstoffen unterschieden. Denn in Ländern wie<br />

Polen, Italien oder den Niederlanden ist das Fahren mit<br />

Flüssiggas schon lange auf der Tagesordnung. Allein<br />

in den unmittelbar angrenzenden Nachbarländern sind<br />

rund drei Millionen Flüssiggasfahrzeuge unterwegs.<br />

Die Vorteile von Autogas erkennen jetzt auch hierzulande<br />

immer mehr Menschen. Schließlich kostet<br />

Autogas im Überblick<br />

Autogas ist Flüssiggas (Propan, Butan und deren Gemische) und wird vorwiegend bei der Förderung<br />

von Erdgas und Rohöl als Begleitgas bzw. Bestandteil von nassem Erdgas gewonnen. Autogas<br />

ist ein Kohlenwasserstoff, der sich bereits bei geringem Druck selbständig verfl üssigt und<br />

dann nur etwa 1/260 seines gasförmigen Volumens einnimmt. Da keine aufwändige Verfl üssigung<br />

erforderlich ist, ist Autogas recht kostengünstig. Das Autogas wird bei einem Druck von nur 6<br />

bis 8 bar in einem Autogastank gespeichert. Der Prüfdruck der Tanks beträgt mind. 30 bar.<br />

Flüssiggas zeichnet sich durch einen hohen Energiegehalt aus. Gleichzeitig verbrennt es schadstoffarm<br />

und lässt sich gut lagern. Autogas eignet sich als Kraftstoff ebenso gut wie Benzin, Diesel oder Erdgas.<br />

Die Qualitätsanforderungen an Autogas sind europaweit einheitlich geregelt und ermöglichen somit<br />

einen problemlosen grenzüberschreitenden Einsatz der Autogasfahrzeuge. Eine der prägnantesten Eigenschaften<br />

von Autogas ist seine hohe Klopffestigkeit, die den Zusatz von Additiven unnötig macht.<br />

4 www.autogas-forum.de 4 www.progas.de<br />

Autogas im Vergleich zu Benzin nur etwa die Hälfte.<br />

Hinzu kommen geringere Wartungskosten, da Autogasantriebe<br />

eine längere Lebensdauer besitzen.<br />

Im Gegensatz zu Erdgas können auch Altfahrzeuge<br />

umgerüstet werden. 2500 Euro kostet<br />

der Umbau, bei jährlichen 15.000 Kilometern<br />

rechnet sich die Investition bereits nach drei<br />

Jahren. Feinstaub ist für die Autogas-Fahrer kein<br />

Autogas kostet im Vergleich zu Benzin nur etwa die Hälfte, die<br />

Abgasemissionen sind um 80 Prozent geringer<br />

Thema: Schwefeldioxid, Benzol, Ruß und andere<br />

Partikel treten erst gar nicht auf – zukünftige<br />

Umweltzonen wären kein Problem. Die Abgasemissionen<br />

sind im Vergleich zu Benzin oder Diesel<br />

um 80 Prozent reduziert, die Belastung der<br />

Umwelt durch das klimaschädliche Kohlendioxid<br />

geht um 15 Prozent zurück. Neben den Kosten<br />

ein Grund mehr, mit Autogas endlich Gas zu<br />

geben. (rb) n<br />

Die Ökumenische Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit fördert seit mehr<br />

als 30 Jahren Entwicklung durch Darlehen.<br />

� Oikocredit vergibt faire Kredite und bietet so Zehntausenden die Chance,<br />

sich eine menschenwürdige Existenz aufzubauen.<br />

� Oikocredit ist weltweit einer der größten privaten Finanziers von Mikrokreditprogrammen.<br />

� In Nordrhein-Westfalen investieren 4.000 Anleger rund 40 Millionen Euro<br />

in Oikocredit, mit zwei Prozent Rendite und hohem sozialem Gewinn.<br />

Oikocredit –<br />

in Menschen investieren<br />

Zur Zeit 42 Autogastankstellen<br />

im Ruhrgebiet:<br />

Bochum: 2<br />

Bottrop: 3<br />

Dortmund: 8<br />

Duisburg: 2<br />

Essen: 5<br />

Gelsenkirchen: 3<br />

Hattingen: 1<br />

Herne: 2<br />

Kreis Recklinghausen: 15<br />

Mülheim: 1<br />

Die genauen Standorte fi nden Sie<br />

unter<br />

4 www.autogastanken.de<br />

Faire Geldanlage<br />

Informationen bei:<br />

Oikocredit Westdeutscher Förderkreis<br />

Adenauerallee 37<br />

53113 Bonn<br />

Tel.: 0228/68 80-280<br />

E-Mail: oikocredit.bonn@t-online.de<br />

Internet: www.oikocredit.org/sa/westdt<br />

stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 23


mehrwert:<br />

Steinbeis Temming Papier GmbH & Co<br />

Vom Papier-Recycling<br />

zum Recycling-Papier Fotos:<br />

Die Wurzeln des heutigen Unternehmens Steinbeis<br />

Temming reichen tief: 1866 wurde in Gemmrigheim<br />

am Neckar eine Mahlmühle und Holzstofffabrik<br />

gegründet; Peter Gerhard Temming gründete<br />

1895 den Standort in Glückstadt an der Elbe. Aufgrund<br />

des hohen Wasserbedarfs suchen Papierfabriken<br />

immer die Nähe zu Flüssen. Glückstadt als<br />

Unternehmenszentrale und Gemmrigheim sind auch<br />

heute noch die Standorte<br />

des Unternehmens, insgesamt<br />

mit 700 Beschäftigten.<br />

Mittlerweise gilt<br />

Steinbeis Temming seit<br />

drei Jahrzehnten als führend<br />

in der europäischen<br />

Recyclingpapier-Industrie.<br />

Hier werden – und zwar<br />

ausschließlich - grafi sche<br />

Recyclingpapiere aus 100<br />

Prozent Altpapier entwickelt<br />

und produziert. Von 1931 bis 2001 Aktiengesellschaft,<br />

erwarben Steinbeis & Consorten<br />

1974 eine maßgebliche Beteiligung an der<br />

Peter Temming AG. Das Unternehmen konzentriert<br />

sich seither auf die Herstellung von Recyclingpapier<br />

auf der Basis von Altpapier. Aktueller<br />

denn je ist der schonende Umgang mit der Ressource<br />

Papier. Internet und E-Mail haben vieler Vorhersagen<br />

zum Trotz nicht zu einem geringeren Papierverbrauch<br />

geführt – im Gegenteil.<br />

Die besondere Kompetenz von Steinbeis Temming<br />

liegt in der fortwährenden Perfektionierung der stofflichen<br />

Aufbereitung von Altpapier und der technisch<br />

herausragenden Fähigkeit, daraus wieder neue Katalog-,<br />

Büro- und Farbpapiere zu entwickeln. Die Produktion<br />

von Recyclingpapier gliedert sich in vier Bereiche:<br />

1. Altpapierannahme<br />

Sortiertes Altpapier wird in Ballen und in loser Form<br />

klassifi ziert auf dem Betriebsgelände gelagert.<br />

2. Altpapieraufbereitung<br />

Unter Einsatz umweltverträglicher Hilfsstoffe wird<br />

das Altpapier nach selbstentwickelten Verfahren energie-<br />

und wassersparend aufgelöst und mechanisch<br />

von Verunreinigungen befreit. Im anschließenden<br />

Deinking-Verfahren werden die Druckfarben ent-<br />

24 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

fernt. Es folgt eine schonende Bleiche. Zuletzt<br />

wird der Faserbrei neutralisiert.<br />

3. Papierproduktion<br />

Die aufbereiteten Altpapierfaserngelangen<br />

dann<br />

zu den Pa-<br />

Lasse Brinck,<br />

Leiter der<br />

Abteilung<br />

Verkauf &<br />

Marketing,<br />

im Interview:<br />

piermaschinen. Nach einer<br />

mechanischen Entwässerung werden<br />

die Papierbahnen über dampfbeheizte<br />

Zylinder geführt und getrocknet. Je nach<br />

Papierart wird das Papier gestrichen oder geleimt.<br />

4. Ausrüstung und Versand<br />

Das fertige Recyclingpapier wird anschließend zu<br />

Rollen oder Riesen verarbeitet und Just-in-time für<br />

den Versand vorbereitet.<br />

Steinbeis Temming<br />

Wie sehen Sie – sowohl technisch als auch<br />

ökonomisch - die Zukunft auf dem Markt für<br />

Recyclingpapiere?<br />

Recyclingpapiere sind in den letzten Jahren durch<br />

massive Forschungsaktivitäten und große Investitionen<br />

sehr weit gekommen. Weiße und Sauberkeit<br />

moderner Recyclingpapiere genügen höchsten<br />

Anforderungen. Trotz dieser Qualitiät sind moderne<br />

Recyclingpapiere im punkto Umwelt den nichtrecycelten<br />

Papieren weit überlegen.<br />

Herkömmliches Papier verbraucht dreimal so viel<br />

Energie in der Produktion wie Recycling-Papier<br />

und stößt dabei natürlich signifi kant mehr CO2<br />

aus. Auch der Wasserverbrauch bei der Herstellung<br />

von gewöhnlichem Papier ist fünfmal so hoch<br />

wie bei uns. Hinzu kommt, dass das Abwasser bei<br />

der Herstellung von einfachem Papier etwa viermal<br />

so stark verschmutzt wird wie bei der Herstellung<br />

von Recyclingpapier. Die Forschung geht natürlich<br />

weiter und wird dazu führen, dass die Vorteile von<br />

Recycling-Papier noch größer werden.<br />

Welche Pläne hat Steinbeis Temming als mittelständisches<br />

Unternehmen im Wettbewerb<br />

mit den Global Playern der Papierindustrie?<br />

Steinbeis Temming ist ein spezialisiertes Unternehmen<br />

in einer sehr großen Industrie. Dennoch sind<br />

wir durch unsere Fokussierung und unsere Erfahrung<br />

das führende Unternehmen in der Recycling-


Kreislauforientierte Produktion<br />

Das Produktionskonzept von Steinbeis Temming<br />

ist in hohem Maße kreislauforientiert - sowohl in<br />

Bezug auf die Wasserversorgung als auch beim<br />

Energiebedarf. Große<br />

Summen<br />

Papier-Branche. Die großen bekannten Papierkonzerne<br />

sind stark an ihre Forstbetriebe gebunden.<br />

Steinbeis Temming wird in diesem Wettbewerb<br />

weiterhin die technologische Führungsposition<br />

halten und ausbauen.<br />

Was kann künftig weltweit das Alleinstellungsmerkmal<br />

von Steinbeis Temming sein?<br />

Ich glaube, dass wir unser heutiges Alleinstellungsmerkmal<br />

in Zukunft verlieren werden. Heute sind<br />

wir nämlich die einzigen mit einem kompletten<br />

Sortiment in Büropapieren und Magazinpapieren<br />

aus 100 Prozent Recycling-Faser. Dieser Trend wird<br />

auch von anderen Hersteller gesehen und sicherlich<br />

nachgeahmt werden. Dafür wird unser Vorsprung<br />

von den Wettbewerbern nur mit sehr viel<br />

Mühe einholbar sein. Dies wird sich sowohl qualitativ<br />

für unsere Kunden als auch monetär für Steinbeis<br />

auszahlen.<br />

Gibt es Unterschiede zwischen Deutschland<br />

resp. Europa und dem amerikanischen Markt?<br />

Alle Märkte sind unterschiedlich in ihren Bedürfnisse<br />

und Gewohnheiten. Einige Beispiele für die<br />

Sensibilitäten der verschiedenen Länder in Europa:<br />

Für England ist das Thema der Deponie-Kapazität<br />

sehr aktuell, für Österreich eher der Wassermangel,<br />

für die meisten Länder wiederum die Verwunderung<br />

über den Klimawandel.<br />

Amerika ist ein großes Land mit großen regionalen<br />

Unterschieden – die auch jeweils ihre besonderen<br />

Themen haben. Interessanterweise wundern sich<br />

auch die Amerikaner über den Klimawandel. Mitt-<br />

werden daher in die kontinuierliche Verbesserung<br />

der Technologien investiert. Zum Beispiel bei der<br />

Wasserversorung:<br />

Der gesamte Wasserbedarf wird ausschließlich durch<br />

Oberfl ächenwasser gedeckt, mehr als 50 Prozent<br />

durch Recyclingwasser. Elbwasser wird ausschließlich<br />

dort verwandt, wo es im Produktionsprozess unverzichtbar<br />

ist. Ein konsequenter Wasserkreislauf mit<br />

lerweile werden die Stimmen,<br />

die endlich Veränderungen<br />

fordern, deutlich lauter. Bei<br />

uns steht die Umwelt schon<br />

länger sehr weit oben auf<br />

der Agenda von Bevölkerung,<br />

Wirtschaft und Politik.<br />

Die Unterschiede liegen also<br />

eher in der Tradition als in<br />

der aktuellen Sicht der Dinge:<br />

Die Amerikaner haben sich<br />

bisher nicht sehr intensiv auf<br />

das Thema Ressourcenschonung<br />

und Recycling gestürzt<br />

– aber genau dies verändert<br />

sich stark in der letzten Zeit.<br />

Wasserrückgewinnungermöglicht<br />

einen effi zientenProduktionsprozess.<br />

Steinbeis Temming hat<br />

ein Verfahren entwickelt, mit dem<br />

Störstoffe gezielt aus dem Abwasser entfernt<br />

werden können.<br />

Das Unternehmen ist aufgrund des umwelt- und verfahrenstechnischen<br />

Know-hows Betreiber einer Kläranlage<br />

mit modernster biologischer Abwasser-Technologie.<br />

Die als Rückstand bei der Klärung entstehenden<br />

Schlämme werden zu 100 Prozent genutzt,<br />

statt sie zu deponieren. Die größte Menge wird in<br />

verbrannt, die gewonnene Energie wird in Form<br />

von Strom oder Wasserdampf aktiv in den Produktionskreislauf<br />

zurückgeführt. Das Restprodukt Asche<br />

wird als Füllstoff an die Zementindustrie geliefert.<br />

Nachhaltigkeit = Ökologie +<br />

Ökonomie<br />

Nachhaltigkeit ist bei Steinbeis Temming Teil der Unternehmensphilosophie.<br />

In einem ganzheitlichen<br />

Umweltmanagement-System stehen die einzelnen<br />

Abteilungen vom Gewässerschutz über das Qualitätsmanagement<br />

bis zum Immissionsschutz und<br />

Öko-Audit gleichbedeutend nebeneinander - ein<br />

wichtiger Erfolgsfaktor für effi ziente und nachhaltige<br />

Umweltpolitik.<br />

Eine ganze Reihe von Auszeichnungen zeigt, dass<br />

dieses Engagement anerkannt wird: „Blauer Engel“,<br />

das niederländische Umweltzeichen „Milieukeur“,<br />

der „Nordische Schwan“, „Umweltfreundlicher Betrieb“,<br />

sowie TÜV- und EMAS-Zertifi kate für Quali-<br />

täts- und Umweltmanagement. Der hohe Qualitätsstandard<br />

zeigt: Recyclingpapier ist keine Alternative,<br />

sondern ein hochwertiges Produkt mit vielfältigen<br />

Vorteilen und eigenständigem Profi l. Es gibt<br />

heutzutage keine Anforderung an Papier, der Recyclingpapier<br />

nicht gerecht werden kann. (bu) n<br />

Zahlen und Fakten<br />

Produktionsmenge/Jahr: 266.000 t<br />

Produktionsmenge/Tag: 760 t<br />

Altpapieraufbereitung: 1.000 t/Tag<br />

Umsatz: 192 Mio. €<br />

Exportanteil: 34 Prozent<br />

Steinbeis Temming Papier GmbH & Co<br />

Stadtstr. 2-14, 25348 Glückstadt<br />

Tel. 04124.911 01<br />

4 www.stp.de<br />

stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 25


tipps & termine:<br />

Unsere tipps & termine erheben keinen<br />

keinen Anspruch auf Vollständigkeit,<br />

sondern stellen jeweils ausgesuchte<br />

Veranstaltungen vor, die für<br />

die Stadtblatt-LeserInnen interessant<br />

sein können.<br />

Musik<br />

Emily Smith & Band<br />

Scottish Folk.<br />

9. Feb., 20:00 Uhr<br />

Hattingen, Altes Rathaus, Untermarkt 9<br />

4 www.hattingen.de<br />

Ornette Coleman And His Quartet<br />

Meet Joachim Kühn<br />

14. Feb., 20:00 Uhr<br />

Essen, Philhamonie<br />

4 www.theater-essen.de<br />

Jazz Trotz(t) Karneval<br />

Die schon traditionelle Jazzveranstaltung<br />

jenseits des Narrenfestes.<br />

17. Feb., 20:00 Uhr<br />

Gelsenkirchen, Consol Theater, in der Kellerbar<br />

4 www.consoltheater.de<br />

Julia Hülsmann Trio Feat. Daniel<br />

Mattar. Jazz<br />

23. Feb., 20:00 Uhr<br />

Dortmund, domicil<br />

4 www.domicil-dortmund.de<br />

Götz Alsmann<br />

- »Mein Geheimnis«<br />

1. März, 20:00<br />

Uhr<br />

Dortmund,<br />

Konzerthaus<br />

4 www.konzerthaus-dortmund.de<br />

McCoy Tyner<br />

Trio & Roy<br />

Haynes<br />

Quartet<br />

10. März,<br />

20:00 Uhr<br />

Dortmund,<br />

Konzerthaus<br />

4 www.konzerthaus-dortmund.de<br />

Good Girls - A-Capella Gesang.<br />

23.. März, 19:30 Uhr<br />

Hagen, AllerWeltHaus, Potthofstr. 22<br />

4 www.allerwelthaus.org<br />

Kleinkunst & Kabarett<br />

Neues aus Vogelheim.<br />

Das Spardosen Terzett<br />

Gast: Popette Betancor<br />

13. Feb, 20:00 Uhr<br />

Essen, Café Central<br />

4 www.spardosen-terzett.de<br />

26 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

Die Dortmunder Hafenliebe<br />

Ein farbenfroher Abend im Hafenamt<br />

23. Feb, 19:30 Uhr<br />

Dortmund, Hafenamt, Sunderweg 130<br />

4 www.kulturvergnuegen.com<br />

Schwerter Kleinkunstwochen<br />

u.a. mit Corpus (Canada), Figurentheater<br />

Tübingen, Marcus Jeroch, Pago & Koch und<br />

Familie Flöz.<br />

23. Feb., 20:00 Uhr<br />

Schwerte, Rohrmeisterei<br />

4 www.kuwebe.de<br />

Fritz Eckenga: Mitteilungen für<br />

Interessierte Dorfbewohner<br />

Gast: Wilfried Schmickler<br />

25. Feb., 12:00 Uhr<br />

und<br />

25. März, 12:00 Uhr<br />

Gast: Severin Groebner<br />

Dortmund, Harenberg City-Center<br />

4 www.harenberg-city-center.de<br />

Fritz Eckenga: Ein Gesellschaftsabend<br />

zu Gast: Dietmar Wischmeyer<br />

31. März.,20:03 Uhr<br />

Dortmund, Fritz-Henßler-Haus,<br />

4 www.proticket.de<br />

Literatur & Lesungen<br />

Suchers Leidenschaften<br />

zu Gast: Senta Berger liest Prosa von Arthur<br />

Schnitzler<br />

13. März, 20 Uhr<br />

Essen, Grillo Theater<br />

4 www.theater-essen.de<br />

Theater & Tanz<br />

Susanne Linke: Schritte Verfolgen.<br />

Ballett der Preisträgerin des Deutschen<br />

Tanzpreises 2007<br />

16. Feb., 20:00 Uhr,Premiere<br />

Essen, PACT Zollverein<br />

4 www.pact-zollverein.de<br />

Tanz.BO Mit Dem Folkwang Tanzstudio<br />

Essen: IF AND ONLY IF<br />

Ein Theaterabend mit Otto Sander.<br />

25. Feb., 19 Uhr<br />

Bochum, Schauspielhaus<br />

4 www.Schauspielhaus-Bochum.de<br />

Kunst & Ausstellungen<br />

Rembrandt Entdecken<br />

Die 65 schönsten Radierungen aus der<br />

Sammlung der Kunsthalle Hamburg<br />

bis 15. April<br />

Dortmund, Museum für Kunst und Kulturgeschichte<br />

4 www.mkk.dortmund.de<br />

Picasso - Malen Gegen Die Zeit<br />

Im Zentrum dieser Ausstellung steht das furiose,<br />

ausufernde Spätwerk des Künstlers,<br />

der sich 1961 mit seiner letzten Lebensge-<br />

fährtin und Frau, Jacqueline Roque, nach<br />

Mougins zurückzog. bis 28. Mai<br />

Düsseldorf, K20, Grabbeplatz 4<br />

4 www.picasso-k20.de<br />

Living Stones<br />

Die Natur als<br />

Künstlerin.<br />

Die Ausstellung<br />

„Living Stones“<br />

macht die<br />

faszinierende<br />

Vielfalt der<br />

Beziehungen<br />

zwischen der<br />

Formenwelt der<br />

natur und der<br />

Kunst erlebbar.<br />

10. Feb.-5.Mai<br />

Oberhausen, Ludwiggalerie im Schloss<br />

Oberhausen<br />

4 www.ludwiggalerie.de<br />

Zum Sterben Schön<br />

Der Tod in der Kunst des 20. Jahrhunderts.<br />

11. Feb.-15. April<br />

Recklinghausen, Kunsthalle<br />

4 www.kunst-re.de<br />

Tony Cragg – Das Potential der Dinge<br />

25. Feb.-15. April<br />

Duisburg, Lehmbruck Museum<br />

4 www.lehmbruckmuseum.de<br />

Märkte & Messen<br />

Wärmepumpen-Wochen NRW<br />

10.-24. März<br />

überall in NRW<br />

4 www.waermepumpen-marktplatz-nrw.de<br />

Unternehmensbesichtigungen<br />

14. März, 11:00 Uhr<br />

Bochumer Eisenhütte Heintzmann GmbH &<br />

Co. KG & Bogestra<br />

4 www.unternehmen-entdecken.de<br />

Vorträge & Diskussionen<br />

Prof. Karl Lauterbach über Bürgerversicherung<br />

Die Bürgerversicherung – Eine Perspektive<br />

für eine solidarische Finanzierung des Gesundheitswesens?<br />

Prof. Dr. Karl Lauterbach, Köln<br />

1. März, 19:15 - 21:45 Uhr<br />

Bochum, VHS, Clubraum<br />

4 www.attac.de/bochum<br />

„Kein Fair Light europaweit!“<br />

Fachgespräch zum EU- Bericht über Fairen<br />

Handel und Entwicklung<br />

mit Dr. Frithjof Schmidt, Mitglied des<br />

Europäischen Parlaments,<br />

Anja Osterhaus, Fair Trade Advocacy Offi ce,<br />

Brüssel<br />

2. März, 14:00 Uhr<br />

Düsseldorf, InWEnt gGmbH<br />

4 www.eine-welt-netz-nrw.de


Prof. Heinz-J. Bontrup: Arbeit Fair<br />

Teilen<br />

Arbeitszeitverkürzung, Grundsicherung,<br />

Mindestlohn<br />

Prof. Dr. Heinz-J. Bontrup, Recklinghausen<br />

29. März, 19:15 - 21:45 Uhr<br />

Bochum, VHS, Clubraum<br />

4 www.attac.de/bochum<br />

fi lmtipp:<br />

Angry Monk - Eine Reise durch<br />

Tibet<br />

Schweiz, 2005. R: Luc Schaedler.<br />

Dolby. 97 Min. teils OmU.<br />

Tibet, geheimnisvolles Dach der Welt, Sitz erleuchteter<br />

Mönche – nur einer legt sich quer: Gendun<br />

Choephel heißt der streitbare Mönch, der sich 1934<br />

vom klösterlichen Leben abwendet und in die Moderne<br />

aufbricht. Er ist ein Rebell, der die Gemüter<br />

der tibetischen Obrigkeit erhitzt. Ein reinkarnierter<br />

Lama, der auch die Frauen und den Alkohol liebt.<br />

Ein Freigeist, der seiner Zeit weit voraus ist und<br />

heute zu einem Hoffnungsträger für ein freies Tibet<br />

geworden ist. Die cineastische Zeitreise nimmt<br />

die Lebensgeschichte dieses unorthodoxen Mönchs<br />

zum Anlass, um ein Bild von Tibet aufzudecken,<br />

das gängigen Klischees zuwiderläuft. Zahlreiche<br />

verblüffende und seltene historische Aufnahmen<br />

werden hier erstmals einer breiten Öffentlichkeit<br />

zugänglich gemacht. Elegant und überraschend<br />

verwebt der Film Damals und Heute: Archivbilder<br />

von prächtigen Karawanen und Klöstern wechseln<br />

sich ab mit Szenen von Discos und Bildern von<br />

mehrspurigen Schnellstraßen in Lhasa, wo Pilger<br />

sich niederwerfen, um ihr Heiligtum zu umrunden.<br />

Angry Monk wirft ein anderes, bisweilen subversives<br />

Bild auf ein Land, dass in den letzten Jahren<br />

mit vielen Klischees betrachtet wurde.<br />

Endstation.Kino,<br />

Bochum, Bahnhof Langendreer<br />

ab 22. Feb.<br />

4 www.endstationkino.de<br />

festspieltipp:<br />

Ruhrfestspiele Recklinghausen<br />

vom 1. Mai bis 17. Juni<br />

Zu den diesjährigen Festspielen wird zwar kein<br />

Oscar-Preisträger erwartet, dafür gibt es wieder<br />

eine Vielfalt hochkarätiger Inszenierungen<br />

aus dem In- und Ausland zu sehen: Bekannte<br />

Namen wie Fritzi Haberland und Ben Becker im<br />

Schauspiel, Tim Fischer und Gianna Nannini im<br />

Bereich Musik, Regisseure wie Simon McBurney,<br />

jan Bosse, Choreografen wie Angelin Preljocaj<br />

werden die Highlights setzen, für die man zeitig<br />

Karten sichern sollte:<br />

4 www.ruhrfestspiele.de<br />

kunsttipp:<br />

Die Liebe zum Licht<br />

Fotografi e im 20. und 21. Jahrhundert<br />

Die Ausstellung „Die Liebe zum Licht“ spiegelt erstmalig<br />

und in beeindruckender Bilderfolge den Facettenreichtum<br />

in der Auseinandersetzung der Lichtbildner<br />

des 21. und 20. Jahrhunderts mit der sowohl künstlerischen<br />

als auch materialen Substanz der Fotografi e -<br />

dem Licht. In den großügigen Räumen des Museums<br />

Bochum sind mehr als 220 Arbeiten 67 internationaler<br />

Künstler zu einem, in seiner Multidimensionalität<br />

herausfordernden, begehbaren Bild versammelt.<br />

Museum Bochum<br />

bis 9. April<br />

4www.museum-bochum.de<br />

Foto: Museum am Ostwall<br />

Wo ist Zuhause?<br />

Eine Ausstellungsreihe zu Identität und<br />

Migration<br />

Die Reihe „Wo ist Zuhause?“ zeigt fünf aktuelle<br />

künstlerische Positionen zu den Themen Migration<br />

und Identität. Sie wirft die Frage auf, wie Menschen<br />

zu Fremden (gemacht) werden, wie „migrantische<br />

Identität“ geprägt wird und wie sich verschiedene<br />

kulturelle Backgrounds vermischen. Zu sehen sind<br />

Arbeiten von Jun Yang, Rauminstallationen Ivan<br />

Bazaks, Videoarbeiten von Andrijana Stojkovic und<br />

Valeriano Lopez sowie Rauminstallationen und ein<br />

neues Projekt von Anny und Sibel Öztürk.<br />

bis 18. März<br />

Dortmund, Museum am Ostwall<br />

4 www.museumamostwall.dortmund.de<br />

Auguste Rodin.<br />

Der Kuss. Die Paare.<br />

Auguste Rodins skulpturales Hauptwerk „Der<br />

Kuss“ ist als Ikone der sinnlichen Liebe Teil des<br />

kollektiven Gedächtnisses. Die Ausstellung offenbart<br />

nun andere, vielleicht widersprüchliche<br />

Aspekte dieser wohl populärsten Schöpfung des<br />

großen französischen Bildhauers (1840-1917).<br />

bis 8. April<br />

Essen, Museum Folkwang<br />

4 www.museum-folkwang.de<br />

musiktipp:<br />

Nguyên Lê:<br />

The Hendrix Project<br />

Nguyên Lê gilt als einer<br />

der wichtigsten zeitgenössischen<br />

Gitarristen.<br />

Er verkörpert wie kein<br />

anderer die Verschmelzung<br />

unterschiedlicher<br />

Kulturen zu einer Weltmusik.<br />

Sein Hendrix-Project zeigt folglich auch<br />

nur eine Facette dieses Ausnahmegitarristen. Der<br />

in Paris lebende Musiker hat bereits durch eine<br />

Vielzahl internationaler Erfolge auf sich aufmerksam<br />

gemacht: Auftritte in Montreux oder mit der<br />

WDR Bigband, auf dem Berliner Jazzfest oder die<br />

Kooperation mit Carla Bley und Randy Brecker<br />

belegen die Kompetenz des 46-jährigen. Das Jimi<br />

Hendrix Project ist beileibe keine Coverversion<br />

der Musik des amerikanischen Rocksuperstars.<br />

Vielmehr gelingt Nguyên Lê eine eigenständige<br />

und glaubhafte Interpretation des Gitarrenklassikers,<br />

die aber durchgehend der musikalischen<br />

Gegenwart verpfl ichtet ist und den Rang des<br />

Musikers als Erneuerer seines Instruments unterstreicht.<br />

17. Feb, 20:00 Uhr<br />

Dortmund, domicil<br />

AK/VVK 19/16 Euro<br />

4 www.domicil-dortmund.de<br />

Foto: Rose Anne Jarrett<br />

Klavierfestival Ruhr<br />

Beethoven, Neue Klavierwerke, JazzLine und Education<br />

„Mozarts Erbe: Ludwig van Beethoven“<br />

- mit diesem Programmschwerpunkt schreibt das<br />

Klavier-Festival Ruhr seinen dreijährigen Mozart-<br />

Zyklus fort. Vom 12. Mai bis 20. Juli erklingt nahezu<br />

das gesamte Klavier-Œuvre des in Bonn geborenen<br />

Komponisten. Exklusiv-Wochenenden<br />

ermöglichen intensive Begegnungen mit den<br />

Künstlern Michel Camilo, Marc-André Hamelin<br />

und Andreas Staier bei jeweils drei Konzerten.<br />

In der JazzLine des Klavier-Festivals Ruhr 2007<br />

gibt der große Keith Jarrett (Foto) mit seinen<br />

Triopartnern Gary Peacock und Jack DeJohnette<br />

sein spektakuläres Festival-Debüt. In Deutschland<br />

war das Trio zuletzt 1989 in Köln zu hören.<br />

12.Mai- 20.Juli<br />

4 www.klavierfestival.de<br />

stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 27


kleinanzeigen:<br />

Unternehmen & Projekte<br />

Wer träumt auch davon, einen christlichen<br />

Verlag im Raum Dortmund-Hagen-<br />

Witten-Märk. Kreis zu gründen? Suche<br />

Kontakt zu Visionären u. Realisten; M.<br />

Steinhofer, PF 5868, 58113 Hagen<br />

Gruppen & Initiativen<br />

Die Tausch- und Aktivitätenbörse<br />

Witten und Umgebung lädt am Sonntag,<br />

25. <strong>Februar</strong> um 10 Uhr zur Info-Stunde<br />

für neue Interessierte und um 11 Uhr zum<br />

TauschRausch für Mitglieder in das Haus<br />

der Jugend, Nordstraße 15 in Witten ein.<br />

Aktivurlaub und<br />

Gruppenreisen<br />

Winter: Husky / Langlauf<br />

Sommer: Kanu / Wandern<br />

Familien: Erlebnisreisen<br />

Tel. 0251-871880<br />

www.rucksack-reisen.de<br />

Faktor vier?<br />

Faktor zehn?<br />

Faktor X?<br />

Kostenloses Probeabo:<br />

www.factory-magazin.de<br />

28 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

Trennungs-Gruppe für Frauen & Männer<br />

in Duisburg-City (am HBF), Info: 0203<br />

/ 74 0708, Neustart 6.2.<br />

www.bottroper-agenda21.de – Die<br />

Initiative für mehr Bürgerbeteiligung,<br />

Demokratieförderung & Soziale Gerechtigkeit<br />

= Information, Kommunikation &<br />

Netzwerkarbeit. Kontakt: Sigrid Kniest,<br />

Infos s. Webseite.<br />

Arbeitskreis Verkehr der Bochum-<br />

Agenda 21 sucht interessierte BürgerInnen<br />

und Anregungen für mehr Bus &<br />

Bahn, Fahrrad & Fuß, weniger Auto in Bochum.<br />

Treffen einmal im Monat: 28.02.,<br />

28.03.07, 19 Uhr, BO-Rathaus, Raum 54.<br />

niels.funke@gmx.de<br />

Kurse & Workshops<br />

Supervisorin i.A. bietet kompetente Beratung<br />

und Coaching für Einzelpersonen,<br />

Teams und Gruppen; Honorar nach<br />

Vereinbarung. Alexandra Mühlenbeck,<br />

02335-9753757, alex.muehlenbeck@<br />

gmx.de<br />

Helden gesucht für ritualisiertes Theater.<br />

Meditative Darstellung, asiatische<br />

Masken u. Gewänder. Unterricht monatl.<br />

52, Tel 0208-4378468. www.theaterlabor-traumgesicht.de<br />

Sportliches<br />

Netter Hobby-Badminton-Verein sucht<br />

bewegungswillige Verstärkung. Wir sind eine<br />

gemischte Gruppe zw. 35 u. 55 J. und spielen<br />

1 x pro Wo. freitags 17.00-19.30 Uhr in einer<br />

Turnhalle in Bochum-Hamme. Wir suchen<br />

noch Leute m. ein bisschen Ballgefühl, die<br />

regelm. mitspielen. Infos Tel. 0234 / 910-1835<br />

o. dkleefeld@bochum.de<br />

Tennisballdruckdosen - Die Balldose,<br />

die Ihren Tennisbällen wieder Druck<br />

einhaucht. Euro 19,95, Stadtblatt-Leser<br />

erhalten die Druckdose für 14,00 Euro<br />

zzgl. Versand. Tel.: 02362 / 73010,<br />

E-Mail: RE-RU-375gmx.de<br />

Musik<br />

Übungsraum gesucht - Damit<br />

unsere Nachbarn uns nicht immer nur<br />

grimmig anschauen, suchen wir einen<br />

Übungsraum. Es wäre schön, wenn<br />

wir 3 Saxophonneulinge etwas in und<br />

um Bochum fi nden würden. Weitere<br />

Mitspieler sind erwünscht. mailto:<br />

pekain-kawa@web.de<br />

Theremin – Suche gebrauchtes aber<br />

intaktes Etherwave Theremin von Moog<br />

bis 170 Euro je nach Gebrauchszustand<br />

und vorhandenem Equipment. Hole es<br />

gerne selber ab. Tel.: 0203/4864097.<br />

Kreatives<br />

Audio-Worx Tonstudio Bochum - Selber<br />

Radio machen ! Unser Team bietet<br />

Unterstützung bei der Konzeptionierung<br />

und technischen Umsetzung Ihres Beitrages<br />

- Von der Sendeidee bis zur fertigen<br />

Produktion. Kostenlos ! Für alle die<br />

was im Radio zu sagen haben. Tel. 0234<br />

– 3616984, www.audio-worx.de<br />

300 Jahre Kulturgeschichte: vom<br />

L´eau Admirable zum Kölnisch Wasser<br />

oder wie aus dem Allheilmittel ein Parfüm<br />

wurde, erzählt und illustriert unter: www.<br />

eau-admirable.de<br />

An- und Verkauf<br />

1 Yogamatte, ca. 3x benutzt, VB, mit<br />

Tasche beige, Tel. 02045 / 30 99 60<br />

Fach-/Sachbücher: 2000 antiqu. Titel,<br />

ab 1890, à ab EUR 1,75, aufgelistet!<br />

Punkrock: 100 LPs, Singles u. CDs, ab<br />

1986, ungespielt, EUR 145! Jazz: 350<br />

CDs, ab 1985, Trad. – Modern, VS!<br />

02041 / 21 980<br />

Suche alles für, von und über Super<br />

8: Filme (unbespielte und bereits<br />

entwickelte), Kameras, Projektoren,<br />

Zubehör. Hole innerhalb des Ruhrgebiets<br />

factorY berichtet,<br />

was Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit unternehmen.<br />

ab und freue mich auf Ihren Anruf unter<br />

02302-425725 oder Ihre mail an entereurope@gmx.de.<br />

Paravent/Raumteiler zu verkaufen,<br />

der gleichzeitig als CD-Ständer zu benutzen<br />

ist, aus hellem Holz. Anfrage unter<br />

sichere-stadt@gmx.de (Foto kann nachgeliefert<br />

werden). Preis nach VB<br />

Dies & Jenes<br />

Suche für Buchprojekt Rezepte<br />

(Bücher, Aufzeichnungen) zum Thema<br />

„Wildfrüchte o. Unkräuter – Gebrauch<br />

in der Kriegs- o. Nachkriegszeit“. Bin für<br />

jeden Tipp dankbar. Tel. 02364 / 5538<br />

Freizeitkontakte<br />

Tennisdoppel: Mittelst. Spieler, 57/182,<br />

abends frei, sucht anschl. an nette, aktive<br />

T.-Gruppe im mittleren Ruhrgebiet (Halle).<br />

Bitte melden, E-Mail: artsscience@<br />

gmx.de o. 0177 / 690 6261<br />

Top-Angebot! TraumTreff - Die<br />

andere Freundschaftsvermittlung - für<br />

Singles 50plus möchte Sie kennen lernen.<br />

Tel.0234-3257850, info@traum-treff.<br />

com, www.traum-treff.com<br />

factorY bietet Analysen zu wichtigen Themen, wie Materialeffizienz,<br />

Nachhaltigkeitsmanagement, Nachhaltigkeitsberichte,<br />

Neue Technologien, Corporate Social Responsibility (CSR).<br />

factorY stellt aktuelle Projekte aus der praxisorientierten Forschung vor.<br />

factorY hilft, Antworten zu finden.


kleinanzeigen-Preise kleinanzeigen-Auftrag<br />

privat gewerblich<br />

normaler Fließtext 0,00 30,00<br />

1- 8 Zeilen 1- 6 Zeilen<br />

jede weitere Zeile + 1,50 + 6,00<br />

Text fett + 4,00 + 10,00<br />

Text<br />

schwarz eingerahmt<br />

+ 4,00 + 10,00<br />

Text farbig hinterlegt + 5,00 + 13,00<br />

Gewerbliche Anzeigen zzgl. MwSt.<br />

Bitte den Kleinanzeigenauftrag<br />

schicken an:<br />

stadtblatt Alsenstr. 55 44789 Bochum<br />

oder per Fax: 0234.577 07 47<br />

oder e-mail:<br />

kleinanzeigen@stadtblatt-ruhr.de<br />

oder per Internet: www.stadtblatt-ruhr.de<br />

Netter Frauen-Kegelklub „Ruhige<br />

Kugel“ in Dorsten (Hervest) sucht noch<br />

Mitglieder. Tel. 02362 / 7 30 10<br />

Kulturkreis im Ruhrgebiet sucht<br />

noch Interessierte ca. zwischen 30 - 45<br />

Jahren, die Zeit und Lust haben, das<br />

beraten · messen · bewerten<br />

· Schlafplatzuntersuchungen<br />

· Immobiliencheck<br />

· Raumluftuntersuchungen<br />

· Schimmelpilze<br />

· und vieles mehr …<br />

Reinhard Hollinderbäumer<br />

Dipl. Biol. & Baubiologe IBN<br />

TRGS 519, BGR 128<br />

Fon. 0234. 58 44 276<br />

Fax. 0234. 58 44 278<br />

Sachverständigenbüro<br />

für Baubiologie<br />

www.rh-tusculum.de<br />

reichhaltige Kulturangebot unserer Region<br />

gemeinsam zu nutzen. Wir treffen<br />

uns 2 mal monatlich locker zu einem<br />

Stammtisch in Bochum. Meldet euch<br />

unter kulturtreff@gmx.net<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

30 Zeichen/Zeile<br />

Kontaktdaten bitte nicht vergessen.<br />

Chiffre nicht möglich.<br />

Art der Anzeige Gestaltung<br />

Annahmeschluss für<br />

die April-Ausgabe<br />

(erscheint am 11.April 2007)<br />

50.000 Exemplare<br />

ruhrgebietsweit<br />

16.<br />

März<br />

Private und nicht-kommerzielle<br />

Kleinanzeigen<br />

bis 240 Zeichen kostenlos<br />

c privat c normaler Fließtext c Text schwarz eingerahmt<br />

c gewerblich c Text fett c Text farbig hinterlegt<br />

Rubriken<br />

c Unternehmen & Projekte<br />

c Gruppen & Initiativen<br />

c Jobs<br />

c Kurse & Workshops<br />

c Wohnen<br />

AuftraggeberIn<br />

Vorname Name<br />

Firma (bei gewerbl. Anzeigen)<br />

Straße Hausnummer<br />

PLZ Ort<br />

Telefon<br />

E-Mail<br />

Unterschrift<br />

c Reisen<br />

c Sportliches<br />

c Musik<br />

c Kreatives<br />

c Körper & Geist<br />

c An- und Verkauf<br />

c Zu verschenken<br />

c Dies & Jenes<br />

c Freizeitkontakte<br />

Bezahlung<br />

c liegen in bar bei<br />

c Vorkasse<br />

Überweisung bis spätestens<br />

24. August auf folgendes Konto:<br />

Stadtblatt:<br />

GLS Gemeinschaftsbank eG<br />

BLZ 430 609 67<br />

Konto 400 629 5100<br />

c per Lastschrift vom Konto<br />

Kontonummer<br />

Geldinstitut<br />

BLZ<br />

Datum, 2. Unterschrift<br />

stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März 29


unsymp:<br />

Als die Bahn aus dem Gleis geriet<br />

Weniger Mehdorn wäre Mehrwert<br />

Mehdorn? Hartmut Mehdorn, ja? Sicher, kennt jeder,<br />

ist aber lange tot. Richtig: Das war dieser Mensch, der<br />

Anfang des Jahrtausends den öffentlichen Schienenverkehr<br />

zur Strecke brachte. Der Anfang vom Ende war<br />

das, wir erinnern uns gut – aber nicht gern. Mehdorn<br />

bedeutete das Ende des klimafreundlichen Verkehrs in<br />

Europa, und wir ließen ihn machen. Noch heute steht<br />

„Mehdornen“ für das Torpedieren guter Ideen gegen<br />

jede Vernunft. „Mensch, mehdorn´ hier nicht rum“,<br />

heißt es, wenn einer mal wieder meint, das Ruder<br />

für seine eigenen Interessen herumreißen zu müssen.<br />

Wenn sie ruft „Du bist mein Mehdorn!“ ist damit der<br />

quälende Stachel im Fleisch einer eigentlich guten Beziehung<br />

gemeint. Mehdorn ist das Symbol des genervten<br />

Gegenwillens geworden. Mehdorn, das ist wider<br />

die Mehrheit und für die Merkwürdigkeit.<br />

Mehdorn. Was ein Typ. Während der Blick in den Dauerregen<br />

fällt – falls man überhaupt etwas sieht – wird<br />

eine unwirkliche Masse Mensch aus Macht, Monstranz<br />

und Scheinmoral sichtbar. Mehdorn war als profi lsüchtiger<br />

Flugzeugmanager mit seiner Mannschaft 1999<br />

bei der Deutschen Bahn AG eingestiegen. Das Ziel der<br />

Flugzeugbauer, die von MBB, Airbus und der Deutschen<br />

Aerospace geschickt worden waren: Die Vernichtung<br />

des schienengebundenen Verkehrs zugunsten von<br />

Billigfl iegern und Spritfressern. Auch für einen gestandenen<br />

Luftwaffen-Hauptmann, Verdienstkreuzträger,<br />

Ehrenlegionär und Ehrendoktor keine leichte Aufgabe.<br />

Doch das gemütliche Speisen in eigens dafür eingerichteten<br />

Wagen (Speisewagen), das Überall-Hinkommenzum-geringen-Preis<br />

(Interregio) und ein einfacher Fahrkartenkauf<br />

(Schalter) sollten schon bald der Vergangenheit<br />

angehören.<br />

impressum:<br />

Stadtblatt:<br />

Alsenstr. 55, 44789 Bochum<br />

www.stadtblatt-ruhr.de, info@stadtblatt-ruhr.de<br />

Verlag: Im Selbstverlag, Druckaufl age: 50.000<br />

Verbreitung: kostenlos im Großraum Ruhrgebiet<br />

Herausgeberin & Chefredakteurin: Barbara Underberg (bu)<br />

Tel. 0234.950 9401 Fax 0234.577 0747<br />

redaktion@stadtblatt-ruhr.de<br />

Anzeigenvertrieb: Markus Schumann,<br />

Tel. 0234.388 8942 ms@stadtblatt-ruhr.de<br />

Redaktion: Ralf Bindel (rb), Frauke Pilarek (fp), Georg Schulze (gs),<br />

Ina vom Endt (ive),<br />

Freie Mitarbeit: Anita Horn (ah), Volker K. Belghaus (vkb)<br />

Kolumne: Fritz Eckenga, www.eckenga.de<br />

Karikaturen: Michael Hüter, Bochum<br />

Fotos Joy Delanane: Philipp Wente,<br />

www.philippwente.com<br />

30 stadtblatt: 1 l 2007 <strong>Februar</strong>-März<br />

Wie alle unangenehmen Erinnerungen auch, denn<br />

Mehdorn wollte auch keine Ausstellung zum Schicksal<br />

von 11000 jüdischen Kindern, die während des zweiten<br />

Weltkriegs mit Hilfe der Deutschen Reichsbahn in<br />

das Vernichtungslager Auschwitz deportiert worden<br />

waren – das war ihm dann doch zu tödlich, obwohl<br />

es sein Vorhaben vielleicht sogar beschleunigt hätte.<br />

Nachdem Mehdorn anfänglich noch von einigem Widerstand<br />

gebremst worden war (Preissystem), konnte<br />

er in den ersten zehn Jahren des Jahrtausends doch<br />

der Bahn den Todesstoß versetzen. Börsengang, war<br />

sein Zauberwort, Privatisierung sein Mantra. Damals<br />

gab es die Börse noch, eine Art Wettsystem für Vermögensverwaltungen<br />

und Glücksgläubige. Und das<br />

umweltfreundliche Verkehrssystem aus Schienen und<br />

Bahnfahrzeugen gehörte seinerzeit auch nicht Mehdorn<br />

selbst, sondern einer Art Vermögensverwaltung,<br />

dem so genannten Staat, der Steuern von Tagelöhnern<br />

einnahm und sie jahrzehntelang in „öffentliche“ Infrastruktur<br />

gesteckt hatte.<br />

Dem zähen Mehdorn gelang, was vorher keiner geschafft<br />

hatte: Ein Gesetz zur Privatisierung wurde erlassen,<br />

die Bahn AG für den Bruchteil ihres Wertes an<br />

wenige Vermögende verkauft. Innerhalb weniger Jahre<br />

wurden die Preise erhöht und nur noch teure Schnellverbindungen<br />

zwischen Metropolen angeboten. So,<br />

wie es die Flugzeugbauer aus dem Luftfahrtwesen<br />

kannten. Warentransporte wurden ganz auf damals<br />

noch häufi g verkehrende Lkw verschoben. Hinzu kam<br />

eine Mischung aus Verspätungen, Missmanagement,<br />

Mängelservice, Personalmangel und Bausünden, das<br />

der bis dahin funktionierenden Bahn den Rest gab. Andere<br />

europäische Bahnen wurden hineingezogen, weil<br />

Layout: Peter Liffers, Agentur für Unternehmenskommunikation,<br />

Essen, www.liffers.de<br />

Druck: L.N. Schaffrath GmbH & Co. KG, Geldern,<br />

www.schaffrath.de<br />

Papier: gedruckt auf 100 % Recycling-Papier Charisma Silk<br />

von Steinbeis Temming Papier GmbH & Co., Glückstadt,<br />

www.stp.de<br />

Kleinanzeigen: kleinanzeigen@stadtblatt-ruhr.de und unter<br />

www.stadtblatt-ruhr.de<br />

Abonnement: 5 Ausgaben (ein Jahr) 15 Euro, per E-Mail an:<br />

abo@stadtblatt-ruhr.de<br />

Leserbriefe: leserbriefe@stadtblatt-ruhr.de.<br />

Bei Abdruck Kürzungen vorbehalten.<br />

Bankverbindung: GLS Gemeinschaftsbank eG,<br />

BLZ 430 609 67, Konto 400 629 5100<br />

Bahnchef Mehdorn weitere Bundesgenossen von Börsengängen<br />

überzeugt und eingekauft hatte. Die Folge:<br />

Das Netz verlor immer mehr Stränge, bis es schließlich<br />

bis auf ein paar unbeugsame Schweizer Bergbahnen<br />

ganz verschwand. Schließlich hatte der Staat schon<br />

lange kein Geld mehr, um das Netz zusammenzuhalten<br />

und neben dem Interesse außerdem die Verfügungsgewalt<br />

darüber verloren.<br />

Mehdorn und seine Manager waren im Glück. Allerdings<br />

zeigte sich, dass der zunehmende Luft- und Straßenverkehr<br />

das Klima doch stärker belastete als angenommen.<br />

Als Aufsichtsrat beim Energiekonzern RWE<br />

hatte Mehdorn mit seinem Freund Müller gleich noch<br />

die Verbrennung der Braunkohle gefördert. Erwärmung<br />

und Extremwetter nahmen zu, bis nach einigen Jahren<br />

dieser elende Dauerregen einsetzte, der bis heute nicht<br />

endet und alles in Schlamm, Schmutz und Schimmel<br />

versinken lässt. In dieser feindlichen Atmosphäre ist an<br />

„Verkehr“ gar nicht mehr zu denken. Die Menschen<br />

wandern unterirdisch durch Rohre, den meisten fehlt<br />

das Geld, um sich einen der streng bewachten Batterieroller<br />

zu leihen. Mehdorn hatte damals die „Börsenbahn“<br />

gegen den Mehrheitswillen der Bevölkerung<br />

durchgesetzt, Staatsverwalter ihm geholfen – die Bürger<br />

ihre Bahn aufgegeben, obwohl es Modelle für eine<br />

konstruktive Modernisierung nach Schweizer Vorbild<br />

gab. Schade, dass sie nicht selbst erleben, was sie uns<br />

eingebrockt haben. Verfl uchter Regen.<br />

Humanoid-Nr. X890B234N90, Ruhrarena 51018c421,<br />

<strong>Februar</strong> 2053 (rb) n<br />

Im April haben wir wieder einen interessanten<br />

Interviewpartner. Seien Sie<br />

gespannt!<br />

Das nächste Heft erscheint am<br />

11. April 2007<br />

Druckunterlagenschluss:<br />

16. März<br />

Infos über das Stadtblatt und Mediadaten unter<br />

4 www.stadtblatt-ruhr.de


Naturkostfachgeschäft & Lieferservice<br />

Bioland-Hof Deiters<br />

Buschhausener Weg 12<br />

46514 Schermbeck<br />

Telefon 02853 3556<br />

Öffnungszeiten des Hofladens:<br />

Di & Fr 10-19 Uhr, Sa 10-13 Uhr<br />

www.biohofdeiters.de<br />

stadtblatt:<br />

Unser neuer Internet-<br />

Auftritt ist online!<br />

www.stadtblatt-ruhr.de<br />

Ihr Print- und Online-Magazin<br />

für das Ruhrgebiet<br />

Aktuelle Meldungen<br />

Aktuelle Veranstaltungstipps<br />

Alle Beiträge aus dem<br />

Printmagazin zum Online-Lesen<br />

Newsletter<br />

Interessante Links ins<br />

World Wide Web<br />

Interessieren Sie sich für Werbung<br />

auf unserer Internet-Seite,<br />

dann wenden Sie sich an<br />

Markus Schumann<br />

(Tel. 0234.388 8942 oder<br />

ms@stadtblatt-ruhr.de),<br />

er berät Sie gern.<br />

online


www.superbiomarkt.de<br />

Mein SuperBioMarkt:<br />

Der ohne Nebenwirkung.<br />

Ein ganzer Supermarkt voll Bio: Über<br />

6.000 Produkte für ein gesundes Leben.<br />

Entdecken Sie den natürlichen Bio-Genuss<br />

vom SuperBioMarkt. Schmecken Sie den<br />

Unterschied und erleben Sie ökologisches<br />

Einkaufen mit viel Spaß.<br />

Mein SuperBioMarkt Dortmund-Hombruch<br />

Harkortstraße 18, 44225 Dortmund<br />

Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 8.00 bis 19.00 Uhr,<br />

Sa. 8.00 bis 16.00 Uhr<br />

Tiefgarage mit 40 Parkplätzen<br />

direkt am Geschäft.<br />

Entdecken Sie den Unterschied!

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!