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Träume
Andacht
Trauminsel, Traumjob, Traumfrau: Das sind Stichworte
aus Hochglanzzeitschriften zum Wohlfühlen,
Stichworte weit jenseits des alltäglichen Lebens.
Was für ein Leben leben wir, wenn wir nur diesen
Träumen nachhängen?
Es gibt Träume, aus denen schreckt man
schweißgebadet hoch. Menschen, die einem lieb
sind, kommen einem darin abhanden, Gesichter
von Freunden werden zu Fratzen, man selber geht
unter, sinkt hinab in den Morast der düsteren Gedanken,
die einen gefangen halten.
Pastorin Dr. Uta Andrée
(privat)
Wie schlimm wäre es, wenn wir aus solchen Träumen nicht immer wieder
rechtzeitig aufwachen dürften? Wie schlimm ist es, wenn ein
Mensch von solchen Träumen nicht wieder loskommt?
In alten Zeiten hat Gott sich bei den Menschen durch Träume bemerkbar
gemacht. So hat er Jakob auf seiner Flucht vor Esau im Traum Mut
gemacht, seinen schweren Weg zu Ende zu gehen und die Hoffnung
auf reiche Nachkommenschaft nicht aufzugeben. (1 Mose 28,10-15) Josef,
dem jüngsten der Brüder, hat er im Traum das Selbstbewusstsein
gestärkt, sich gegen seine älteren Brüder durchzusetzen. (1 Mose 37,5-
10)
Was wäre aus Gottes Geschichte mit den Menschen geworden, wenn
er bei diesen nicht auf wache Träumer gestoßen wäre, die seine Stimme
erkannten und in ihren Träumen Wegweisung und Stärkung erfuhren?
Und es geht weiter: Gott hat Josef im Traum davon abgehalten, die
schwangere Maria zu verlassen. (Mt 1,20-25) Er hat den Weisen aus
dem Morgenland geboten, nicht zu Herodes, dem Kindermörder, zurückzukehren
und Jesu Aufenthaltsort zu verraten. (Mt 2,12)
Was wäre aus uns geworden, wenn diese Menschen ihre Träume nicht
in die Tat umgesetzt hätten?
Manche Träume sind zum Träumen da, manche Träume sind zum Verarbeiten
und Vergessen da und manche Träume sind zum Hinhören
und Handeln da.