Download - Klinergie 2020
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Inhaltsverzeichnis<br />
5 Innovative Konzepte zur Wärme- und Kälteversorgung für Kliniken<br />
6 Multifunktionale und hocheffiziente Wärme-/Kälterückgewinnung im Krankenhaus<br />
7 Mehr als nur grün – Green + Hospitals<br />
8 Sichere Selbstversorgung<br />
10 Effiziente Beleuchtung: Wie Gesundheitszentren auch wirtschaftlich gesund bleiben<br />
12 <strong>Klinergie</strong>Check: Einsparpotenziale identifizieren<br />
14 Energieerfolgsstory über ein Jahrzehnt<br />
16 „Überdurchschnittlich wirksamer Stellhebel“ – Matthias Domke im Interview<br />
17 Energieeffizienzmaßnahmen erfolgreich finanzieren<br />
18 Schlaues System<br />
20 Ausgezeichnete Energieeffizienz<br />
21 Innovative Wärme- und Stromversorgung<br />
22 Einsparpotenziale erkennen und nutzen – Stephan Kleiner im Interview<br />
Innovative Konzepte zur Wärmeund<br />
Kälteversorgung für Kliniken<br />
Das Universitätsklinikum Gießen Marburg gehört zu den größten Universitätskliniken bundesweit.<br />
Mit dem Um- und Neubau des Standortes Gießen (2009 Planung, 2009-2010 Neubau, Anfang<br />
2011 Inbetriebnahme) war entsprechend der Größe des Klinikums ein beträchtlicher Aufwand<br />
im Bereich der Kälte- und Wärmeversorgung verbunden.<br />
Neben dem wesentlichen Faktor Wirtschaftlichkeit sollte der Fokus auf Ökologie und innovative<br />
Maßnahmen gelegt werden. Aus diesen Vorgaben entwickelte sich eine einzigartige Anlagenkonstellation<br />
aus folgenden Komponenten:<br />
Anzahl Bezeichnung Hersteller KW term. KW el.<br />
1 Kessel Buderus 1750<br />
3 BHKW MTU 311 386<br />
1 Abgaswärmetauscher Hering 980<br />
1 Abgaswärmetauscher Aprovis 250<br />
2 Kompressionskälte Cofely 900<br />
1 Absorptionskälte WorldEnergy 765<br />
1 Absorptionskälte WorldEnergy 258<br />
2 Netzanschlüsse Fernwärme 2.000<br />
1 Netzanschluss Fernkälte 1.000<br />
Impressum<br />
Bilder - Quellen und Copyrights<br />
Herausgeber: viamedica - Stiftung für eine gesunde Medizin<br />
Redaktion: Markus Loh, Katharina Meinholt<br />
Layout: Tobias Binnig, gestalter<br />
Auflage: 5.000<br />
Titel: großes Bild: © Taffi - Fotolia.com; kleine Bilder v.l.n.r. © viamedica, © Rhombur - Fotolia.com, ©<br />
Buderus, © oromotion - Fotolia.com; S.2 © viamedica; S.3 © Buderus; S.4 © Vladislav Gajic - Fotolia.<br />
com; S.5 © Stadtwerke Gießen AG; S.6 © SEW®; S.7 © Siemens AG; S.8/9 © Bosch Industriekessel<br />
GmbH; S.10/11 © Osram; S.12 v.l.n.r © viamedica, © beerkoff - Fotolia.com, © wetwater - Fotolia.<br />
com, © Rhombur - Fotolia.com, © Frank F. Haub - Fotolia.com; S.13 v.l.n.r © viamedica, © tobin_79<br />
- Fotolia.com, © viamedica, © beerkoff - Fotolia.com, © oromotion - Fotolia.com; S.14-16 © Ebert-<br />
Ingenieure; S.17 © Deutsche Kreditbank AG; S.18-22 © Buderus<br />
Die Grundlage für dieses Konzept ist der ganzjährige<br />
Betrieb der Blockheizkraftwerke zur Wärme- und<br />
Stromproduktion. Im Kühllastfall werden die heißen<br />
Abgase der Blockheizkraftwerke über eine zweistufige<br />
Absorptionskältemaschine geführt. Nichtverbrauchte<br />
Wärme im Abgasweg wird über einen zweiten Wärmetauscher<br />
zu den sommerlichen Wärmeverbrauchern<br />
geführt oder in das vorgelagerte Wärmenetz eingespeist.<br />
Als Redundanz- und Spitzenlastanlage gehen<br />
die Kompressionskälteanlagen mit ans Kältenetz.<br />
Ist der Kühllastbedarf kleiner als die Erzeugung, wird<br />
überschüssige Kälte über das Kältenetz weitergeführt.<br />
Im reinen Heizlastfall wird die gesamte Wärme der<br />
Blockheizkraftwerke ins Heizsystem geführt. Neben<br />
den Anschlüssen an das Wärmenetz stellt die Kesselanlage<br />
von Buderus eine weitere Sicherheit zur Wärmeversorgung<br />
des Klinikums dar.<br />
Pro Tag hat das Klinikum einen durchschnittlichen<br />
Stromverbrauch von 35.000 kWh. Über die Hälfte dieser<br />
Energie bezieht es nicht aus dem öffentlichen Netz,<br />
sondern erzeugt sie im eigenen Haus. Hierbei kommen<br />
erstmals drei Technologien (MTU) zur Dauer-, Spitzenund<br />
Notstromversorgung gemeinsam an einem Standort<br />
zum Einsatz.<br />
Gesteuert wird die Energieversorgung von der Energiezentrale<br />
Gießen GmbH, die speziell für diesen Zweck<br />
von der Rhön-Klinikum AG und den Stadtwerken Gießen<br />
gegründet wurde. Die Stadtwerke Gießen sind im<br />
Vorfeld für die Planung der Erzeugungstechnik und<br />
weiterhin als Dienstleister für den sicheren und ökonomischen<br />
Betrieb verantwortlich.<br />
Durch die Umstellung auf dieses innovative Konzept<br />
im Bereich der Kälte- und Wärmeversorgung spart die<br />
Universitätsklinik am Standort Gießen nun jährlich<br />
3.415 Tonnen CO2 und adäquat dazu die entsprechende<br />
Menge an Brennstoff. Das Beispiel zeigt, dass moderne,<br />
individuell angepasste Technologien den Kliniken hohe<br />
Einsparpotentiale ermöglichen und einen erheblichen<br />
Beitrag zum Umweltschutz leisten.<br />
Stadtwerke Gießen AG<br />
Lahnstraße 31<br />
35398 Gießen<br />
E-Mail: En5@stadtwerke-giessen.de<br />
Tel.: 0641 708-0<br />
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