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Einsparpotenziale<br />

erkennen und nutzen<br />

nicht nur die Heiztechnik modernisiert, sondern die<br />

Technik übergreifend überprüft und in entsprechende<br />

Systeme investiert.<br />

Loh: Können Sie den Lesern ungefähr sagen, in welcher<br />

Zeit sich eine moderne Anlage amortisiert und wie hoch<br />

die Einsparpotenziale sind?<br />

Krankenhäuser kämpfen mit steigendem Kostendruck.<br />

Einen nicht unerheblichen Anteil daran haben die Energiekosten<br />

im alltäglichen Krankenhausbetrieb. Welche<br />

Einsparpotenziale die Modernisierung alter Wärmeerzeuger<br />

bietet, darüber spricht Markus Loh, Projektleiter<br />

Stiftung Viamedica, mit Stephan Kleiner, Sales Key<br />

Account Manager bei Buderus Deutschland und Spezialist<br />

für Projekte im Gesundheitswesen.<br />

Loh: Herr Kleiner, als Key Account Manager bei Buderus<br />

Deutschland sind Sie für den Bereich Gesundheitswesen<br />

zuständig. Was sind Ihre Aufgaben und worauf legen Sie<br />

Ihren Fokus?<br />

Kleiner: In erster Linie sehe ich mich als Netzwerker<br />

und Kontakter. Meine Aufgabe ist es, Beziehungen zu<br />

knüpfen und zu pflegen und die Zusammenarbeit mit<br />

den Partnern voranzubringen. Dazu gehören auch Programme<br />

wie die Stiftung Viamedica, das BUND Gütesiegel<br />

oder das Green Hospital Partner Programm. Darüber<br />

hinaus betreue ich auch die Internetseiten von<br />

www.buderus.de/gesundheitswesen als Redakteur.<br />

Loh: Buderus Deutschland legt auch einen Fokus auf<br />

Krankenhäuser. Wo sehen Sie bei Kliniken wesentlichen<br />

Handlungsbedarf?<br />

Stephan Kleiner<br />

Sales Key Account Manager bei Buderus Deutschland<br />

Kleiner: Angesichts eines wachsenden Kostendrucks<br />

im Gesundheitswesen ist ein effizienter Energieeinsatz Loh: Wie sieht Ihrer Meinung nach eine optimale, energieeffiziente<br />

erforderlich. Wir dürfen nicht vergessen: Energiekosten<br />

und versorgungssichere technische Lösung<br />

gehören hier zu den wichtigen Faktoren. Auch unter für den Bereich Wärme für ein Krankenhaus aus, haben<br />

dem Aspekt zu erwartender Energiekostensteigerungen<br />

Sie ein Beispiel?<br />

ist es wichtig, Einsparpotenziale auszuschöp-<br />

fen. Wärmeerzeugungsanlagen in Krankenhäusern Kleiner: Gerade in Krankenhäusern mit einer spezifischen<br />

sind teilweise veraltet und überdimensioniert, was<br />

Verbrauchsstruktur von Wärme und Strom ha-<br />

geringe Jahresnutzungsgrade und hohe Bereitstellungsverluste<br />

ben Blockheizkraftwerke (BHKW) einen besonders horierungen<br />

zur Folge hat. Zudem führen Umstruktuhen<br />

Stellenwert. Hier findet die Kraft-Wärme-Kopplung<br />

wie die Auslagerung oder der Zubau neuer (KWK) ideale Einsatzbedingungen, weil Strom und Wärme<br />

in großen Mengen oft zeitgleich und ganzjährig<br />

Betriebseinheiten dazu, dass die installierte Technik<br />

Loh: Ich danke Ihnen für dieses Gespräch, Herr Kleiner,<br />

nicht mehr optimal auf den Bedarf zugeschnitten benötigt werden. Gepaart mit effizienten Brennwertkesseln,<br />

abgestimmter Hydraulik und moderner Rege-<br />

und hoffe wir können den Lesern den Impuls geben, über<br />

ist. Die Folge ist eine schlechte Effizienz. In vielen Fällen<br />

ist ein Anlagentausch mit deutlichen Energieeinlungstechnik<br />

bildet dieses System eine gute technische<br />

die Modernisierung Ihrer Anlagen nachzudenken. Ich<br />

wünsche Ihnen noch viel Erfolg.<br />

sparungen verbunden und damit wirtschaftlich wie Möglichkeit für den rationellen Energieeinsatz. Kombinationen<br />

ökologisch sinnvoll. Außer der Optimierung der Wärmeversorgung<br />

aus Grund- und Spitzenlasterzeugern bilden<br />

sollten auch Verbesserungen bei der oftmals die Grundlage zur Kosteneinsparung und zur<br />

Wärmeverteilung in Betracht gezogen werden – dazu Effizienzsteigerung. Ein positives Beispiel ist etwa die<br />

gehören ein hydraulischer Abgleich, der Einsatz von en-<br />

Klinik Hohe Mark in Oberursel. Hier wurde konsequent<br />

22 23<br />

ergiesparenden Pumpen und die Isolierung von Armaturen<br />

und Rohrleitungen. Für sämtliche Bereiche bietet<br />

Buderus die passenden Produkte: von Brennwertkesseln<br />

über Blockheizkraftwerke bis hin zu Energie- und<br />

Speichermanagementsystemen.<br />

Loh: Welche Vorteile und welches Plus haben Kliniken,<br />

wenn Sie zum Beispiel bei der Wärmeerzeugung auf moderne<br />

effiziente Technologien setzen - ist das nicht viel zu<br />

teuer?<br />

Kleiner: Krankenhäuser sind mit umfangreicher Technik<br />

ausgestattet. Die gesamte Gebäudetechnik mit ihren<br />

komplexen Anforderungen führt zu enormen Energieaufwendungen.<br />

Der Energiekostenanteil in Kliniken<br />

liegt bei etwa zwei bis drei Prozent der Gesamtkosten.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsprojekt Energieeffiziente<br />

Krankenhäuser vom Fraunhofer Institut<br />

für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik. Durch<br />

effizienten Energieeinsatz sind Einsparpotenziale von<br />

bis zu 30 Prozent möglich – und das in allen Bereichen<br />

von Wärme über Strom bis zum Wasser. Bei einer Neuinstallation<br />

von moderner Heiztechnik sind hohe Einsparungen<br />

kein Einzelfall. Betrachten wir die Laufzeit<br />

solcher Anlagen, ist eine entsprechende Investition sicherlich<br />

angemessen. Und als weiteres Plus steht auch<br />

die erhebliche CO2-Reduzierung im Fokus.<br />

Kleiner: Um die Kapitalkosten für moderne Technologien<br />

durch geringe Verbrauchskosten auszugleichen,<br />

ist eine hohe Auslastung der Anlage erforderlich. Bei<br />

entsprechenden Voraussetzungen kann die Amortisationszeit<br />

für moderne Systemtechnik mit Kraft-Wärme-Kopplung<br />

unter drei Jahren liegen – wie etwa im<br />

Martin-Luther-Krankenhaus in Bochum. Hier betrug<br />

die Amortisationszeit nach Aussagen der Verantwortlichen<br />

nur 2,8 Jahre. Die Einsparpotenziale sind somit<br />

sehr hoch im Bezug zu den Investitionskosten.<br />

Loh:Weniger Verbrauch bedeutet ja nicht nur finanzielle<br />

Einsparungen, es bedeutet auch weniger CO2-Ausstoß<br />

und damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Wie<br />

viel CO2 wird mit moderner Heiztechnik denn eingespart?<br />

Kleiner: Das Einsparpotenzial bemisst sich immer anhand<br />

des Vergleiches von alter und neuer Anlagentechnik.<br />

Wenn moderne Systeme ein Viertel oder mehr CO2<br />

einsparen, dann ist das etwa Voraussetzung für das<br />

BUND Gütesiegel für Krankenhäuser. Ein solches Einsparpotenzial<br />

ist bei einer ganzheitlichen Planung einer<br />

Modernisierungsmaßnahme durchaus realistisch.<br />

Loh: Herr Kleiner, haben Sie abschließend eine Empfehlung<br />

für die Krankenhäuser? Wie lässt sich eine solche<br />

Modernisierung auf den Weg bringen? Was sind die ersten<br />

Schritte?<br />

Kleiner: Grundsätzlich sollte man den Rat erfahrener<br />

Planungsbüros oder spezialisierter Anlagenbauer einholen.<br />

Diese Fachleute erfassen die Ist-Situation und<br />

überprüfen den Bestand auf Energieeffizienz und<br />

eventuelle hydraulische Fehleinbindungen. Weil in der<br />

Regel kaum Betriebsdaten und Energiemessungen vorhanden<br />

sind, die Defizite deutlich machen, erfolgt im<br />

nächsten Schritt eine Datenerhebung und Bewertung.<br />

Jetzt kommt der Hersteller von heiztechnischen Systemen<br />

ins Spiel. Hier kann der Planer etwa gemeinsam<br />

mit dem Technischen Berater von Buderus aktiv werden<br />

und sich über die neuesten effizienten heiztechnischen<br />

Möglichkeiten bezogen auf das konkrete Projekt beraten<br />

lassen. Gerne unterstützen wir die Handwerkspartner<br />

bei der Erstellung von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />

als Grundlage für die Investitionsentscheidung<br />

der Klinikleitung. Wir sehen uns auch als Partner für die<br />

Zeit nach der Fertigstellung, wenn es um Inbetriebnahme,<br />

Optimierung im laufenden Betrieb und Wartung<br />

der Anlage geht.

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