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<strong>Klinergie</strong><br />

Magazin<br />

Technische Lösungen<br />

für Energieeffizienz und<br />

Nachhaltigkeit in Kliniken<br />

001 | Juli 2013<br />

Sichere<br />

Selbstversorgung<br />

Energieeffizienzmaßnahmen<br />

erfolgreich<br />

finanzieren<br />

Innovative Wärmeund<br />

Stromversorgung<br />

Einsparpotenziale<br />

identifizieren


Sehr geehrte<br />

Damen und Herren,<br />

Liebe Leserinnen<br />

und Leser,<br />

der Krankenhaus Raiting Report 2012 des Rheinisch-Westfälischen Instituts<br />

für Wirtschaftsforschung e.V. zeigt, dass sich die wirtschaftliche Lage<br />

der deutschen Krankenhäuser seit 2010 verschlechtert hat. Die angespannte<br />

finanzielle Situation der Kliniken ist ein allgegenwärtiges Thema<br />

bei Fachgesprächen und in der Presse.<br />

Welche Behandlung und welches Mittel kann dem Patienten Krankenhaus<br />

hier wieder auf die Beine helfen? Angezeigt sind nachhaltig wirkende Behandlungen<br />

mit durchweg positiven Begleiterscheinungen.<br />

Angesichts des bereits bestehenden Fachkräftemangels, sind Einsparungen<br />

im Personalbereich häufig kontraproduktiv, da sie unter Umständen<br />

zu Qualitätseinbußen führen. Auch bei der Medizintechnik sollte das<br />

hohe Niveau gehalten werden, steht das Zusammenspiel zwischen hoch<br />

qualifiziertem Personal und der medizinischen Spitzentechnologie doch<br />

für die weltweit vorbildliche medizinische Versorgung in deutschen Kliniken.<br />

Die Bereiche Energieeffizienz und Nachhaltigkeit geben den Kliniken die<br />

Möglichkeit hohe Einsparpotenziale zu realisieren und die Qualität und<br />

den Komfort der Kliniken zu optimieren. Hier profitieren alle Beteiligte<br />

und die Maßnahmen stehen für umfangreiche positive Effekte, die den<br />

Häusern direkt zugute kommen: Steigern des Patientenkomforts, Erhöhen<br />

und Optimieren der Versorgungssicherheit und Aufwertung der Klinikimmobilie.<br />

Mit der vorliegenden ersten Ausgabe des <strong>Klinergie</strong>Magazins hat die Stiftung<br />

viamedica ein Format entwickelt, mit dem wir die Kliniken bei der<br />

Suche nach technischen Lösungen in den Bereichen Energieeffizienz und<br />

Nachhaltigkeit unterstützten. Es werden Detaillösungen, Maßnahmen<br />

und Produkte vorgestellt, die bereits erfolgreich in Kliniken zum Einsatz<br />

kommen.<br />

Das Ziel des <strong>Klinergie</strong>Magazins ist es, Impulse für die Umsetzung von<br />

Maßnahmen in diesem Bereich zu geben und damit die Kliniken zu unterstützen.<br />

Die vorgestellten Technologien und Referenzprojekte aus Kliniken<br />

stehen dafür, dass man das Rad nicht immer neu erfinden muss!<br />

Die Themen in dieser ersten Ausgabe des <strong>Klinergie</strong>Magazins bilden ein<br />

umfangreiches Portfolio von Möglichkeiten ab, von der Wärmeerzeugung<br />

über die Wärmerückgewinnung, zur Beleuchtung, der Planung und Finanzierung.<br />

Ich hoffe, dass wir Ihnen mit dieser Ausgabe einen Anstoß geben sich mit<br />

den Themen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit für Ihre Klinik zu beschäftigen<br />

und wertvolle Potenziale zu heben.<br />

das deutsche Gesundheitssystem und damit auch die deutschen Kliniken<br />

gehören zu den besten der Welt. Damit das so bleibt, wird selbst<br />

bei unserem höchsten Gut – der Gesundheit – mit spitzem Stift gerechnet.<br />

Durchschnittlich eine halbe Million Euro gibt ein Krankenhaus in<br />

Deutschland jährlich für Energie aus. Das entspricht etwa zwei bis drei<br />

Prozent der Gesamtkosten, bei den Sachkosten sind es sechs bis neun Prozent.<br />

Und um weiter bei einigen Zahlen zu bleiben: 12.500.000 MWh Wärme<br />

verbrauchen die Krankenhäuser in Deutschland jedes Jahr und geben<br />

dafür in Summe 1,7 Milliarden Euro aus. Das entspricht 24.670 MWh oder<br />

3.348 Euro pro Bett – das hat das statistische Bundesamt für das Jahr 2007<br />

ermittelt.<br />

Dafür gibt es gute Gründe, schließlich geht es hier um Menschen und<br />

ihre Gesundheit. Und um diese Gesundheit zu erhalten, zu verbessern<br />

oder wiederherzustellen, ist mitunter ein gewaltiger – auch technischer<br />

– Aufwand notwendig: Die Erzeugung von Wärme, Kälte, Strom, Druckluft<br />

und Vakuum in einem komplexen technischen Umfeld führt zu einem enormen<br />

Energiebedarf. Das liegt auch daran, dass in Kliniken vollständige<br />

Versorgungssicherheit und Funktionsfähigkeit gegeben sein müssen –<br />

unter hygienischen und sonstigen medizinischen Aspekten. Und nicht zuletzt<br />

geht es auch um Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz. Spätestens<br />

hier kommt dann die Heiztechnik ins Spiel. Denn durch intelligenten Energieeinsatz<br />

mit Systemen von Buderus sind bis zu 30 Prozent Einsparung<br />

möglich.<br />

Vier Bausteine sind in diesem Fall von zentraler Bedeutung: eine fundierte<br />

Ist-Analyse, die energetische Schwachstellen aufdeckt, ein effizientes<br />

Energiekonzept, das allen Anforderungen des Hauses gerecht wird, ein<br />

nachhaltiges Energiemanagement und die entsprechenden Heiztechnik-<br />

Systeme. Das alles bekommen Sie bei Buderus aus einer Hand. Beratung,<br />

Planung und die passenden Produkte: Groß-, Mittel- und Kleinkessel mit<br />

Niedertemperatur- oder Brennwerttechnologie, Kraft-Wärme-Kopplung<br />

mit speziell auf Klinik-Anforderungen zugeschnittenen Blockheizkraftwerken,<br />

Systeme zur Nutzung regenerativer Energiequellen sowie Energie-<br />

und Speichermanagementsysteme. Damit sind bei Buderus alle<br />

Produkte und das Wissen für eine effiziente Energienutzung in Kliniken<br />

vorhanden. Nun gilt es, gemeinsam mit Betreibern und auch dem Gesetzgeber<br />

den Rahmen für energetische Sanierung und Modernisierung der<br />

deutschen Krankenhauslandschaft zu stecken. Nicht zuletzt, damit das<br />

deutsche Gesundheitssystem weiterhin nicht nur eines der besten bleibt,<br />

sondern auch eines der energieeffizientesten wird.<br />

Wie wir uns das bei Buderus vorstellen und wie wir das schon umgesetzt<br />

haben, wollen wir Ihnen im <strong>Klinergie</strong>Magazin zeigen.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude beim Lesen<br />

Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre mit hoffentlich vielen Denkanstößen<br />

Ihr Prof. Dr. Franz Daschner<br />

Vorstandsvorsitzender Stiftung viamedica<br />

Ihr Luc Geerinck<br />

Leiter Marketing Buderus Deutschland<br />

2<br />

3


Inhaltsverzeichnis<br />

5 Innovative Konzepte zur Wärme- und Kälteversorgung für Kliniken<br />

6 Multifunktionale und hocheffiziente Wärme-/Kälterückgewinnung im Krankenhaus<br />

7 Mehr als nur grün – Green + Hospitals<br />

8 Sichere Selbstversorgung<br />

10 Effiziente Beleuchtung: Wie Gesundheitszentren auch wirtschaftlich gesund bleiben<br />

12 <strong>Klinergie</strong>Check: Einsparpotenziale identifizieren<br />

14 Energieerfolgsstory über ein Jahrzehnt<br />

16 „Überdurchschnittlich wirksamer Stellhebel“ – Matthias Domke im Interview<br />

17 Energieeffizienzmaßnahmen erfolgreich finanzieren<br />

18 Schlaues System<br />

20 Ausgezeichnete Energieeffizienz<br />

21 Innovative Wärme- und Stromversorgung<br />

22 Einsparpotenziale erkennen und nutzen – Stephan Kleiner im Interview<br />

Innovative Konzepte zur Wärmeund<br />

Kälteversorgung für Kliniken<br />

Das Universitätsklinikum Gießen Marburg gehört zu den größten Universitätskliniken bundesweit.<br />

Mit dem Um- und Neubau des Standortes Gießen (2009 Planung, 2009-2010 Neubau, Anfang<br />

2011 Inbetriebnahme) war entsprechend der Größe des Klinikums ein beträchtlicher Aufwand<br />

im Bereich der Kälte- und Wärmeversorgung verbunden.<br />

Neben dem wesentlichen Faktor Wirtschaftlichkeit sollte der Fokus auf Ökologie und innovative<br />

Maßnahmen gelegt werden. Aus diesen Vorgaben entwickelte sich eine einzigartige Anlagenkonstellation<br />

aus folgenden Komponenten:<br />

Anzahl Bezeichnung Hersteller KW term. KW el.<br />

1 Kessel Buderus 1750<br />

3 BHKW MTU 311 386<br />

1 Abgaswärmetauscher Hering 980<br />

1 Abgaswärmetauscher Aprovis 250<br />

2 Kompressionskälte Cofely 900<br />

1 Absorptionskälte WorldEnergy 765<br />

1 Absorptionskälte WorldEnergy 258<br />

2 Netzanschlüsse Fernwärme 2.000<br />

1 Netzanschluss Fernkälte 1.000<br />

Impressum<br />

Bilder - Quellen und Copyrights<br />

Herausgeber: viamedica - Stiftung für eine gesunde Medizin<br />

Redaktion: Markus Loh, Katharina Meinholt<br />

Layout: Tobias Binnig, gestalter<br />

Auflage: 5.000<br />

Titel: großes Bild: © Taffi - Fotolia.com; kleine Bilder v.l.n.r. © viamedica, © Rhombur - Fotolia.com, ©<br />

Buderus, © oromotion - Fotolia.com; S.2 © viamedica; S.3 © Buderus; S.4 © Vladislav Gajic - Fotolia.<br />

com; S.5 © Stadtwerke Gießen AG; S.6 © SEW®; S.7 © Siemens AG; S.8/9 © Bosch Industriekessel<br />

GmbH; S.10/11 © Osram; S.12 v.l.n.r © viamedica, © beerkoff - Fotolia.com, © wetwater - Fotolia.<br />

com, © Rhombur - Fotolia.com, © Frank F. Haub - Fotolia.com; S.13 v.l.n.r © viamedica, © tobin_79<br />

- Fotolia.com, © viamedica, © beerkoff - Fotolia.com, © oromotion - Fotolia.com; S.14-16 © Ebert-<br />

Ingenieure; S.17 © Deutsche Kreditbank AG; S.18-22 © Buderus<br />

Die Grundlage für dieses Konzept ist der ganzjährige<br />

Betrieb der Blockheizkraftwerke zur Wärme- und<br />

Stromproduktion. Im Kühllastfall werden die heißen<br />

Abgase der Blockheizkraftwerke über eine zweistufige<br />

Absorptionskältemaschine geführt. Nichtverbrauchte<br />

Wärme im Abgasweg wird über einen zweiten Wärmetauscher<br />

zu den sommerlichen Wärmeverbrauchern<br />

geführt oder in das vorgelagerte Wärmenetz eingespeist.<br />

Als Redundanz- und Spitzenlastanlage gehen<br />

die Kompressionskälteanlagen mit ans Kältenetz.<br />

Ist der Kühllastbedarf kleiner als die Erzeugung, wird<br />

überschüssige Kälte über das Kältenetz weitergeführt.<br />

Im reinen Heizlastfall wird die gesamte Wärme der<br />

Blockheizkraftwerke ins Heizsystem geführt. Neben<br />

den Anschlüssen an das Wärmenetz stellt die Kesselanlage<br />

von Buderus eine weitere Sicherheit zur Wärmeversorgung<br />

des Klinikums dar.<br />

Pro Tag hat das Klinikum einen durchschnittlichen<br />

Stromverbrauch von 35.000 kWh. Über die Hälfte dieser<br />

Energie bezieht es nicht aus dem öffentlichen Netz,<br />

sondern erzeugt sie im eigenen Haus. Hierbei kommen<br />

erstmals drei Technologien (MTU) zur Dauer-, Spitzenund<br />

Notstromversorgung gemeinsam an einem Standort<br />

zum Einsatz.<br />

Gesteuert wird die Energieversorgung von der Energiezentrale<br />

Gießen GmbH, die speziell für diesen Zweck<br />

von der Rhön-Klinikum AG und den Stadtwerken Gießen<br />

gegründet wurde. Die Stadtwerke Gießen sind im<br />

Vorfeld für die Planung der Erzeugungstechnik und<br />

weiterhin als Dienstleister für den sicheren und ökonomischen<br />

Betrieb verantwortlich.<br />

Durch die Umstellung auf dieses innovative Konzept<br />

im Bereich der Kälte- und Wärmeversorgung spart die<br />

Universitätsklinik am Standort Gießen nun jährlich<br />

3.415 Tonnen CO2 und adäquat dazu die entsprechende<br />

Menge an Brennstoff. Das Beispiel zeigt, dass moderne,<br />

individuell angepasste Technologien den Kliniken hohe<br />

Einsparpotentiale ermöglichen und einen erheblichen<br />

Beitrag zum Umweltschutz leisten.<br />

Stadtwerke Gießen AG<br />

Lahnstraße 31<br />

35398 Gießen<br />

E-Mail: En5@stadtwerke-giessen.de<br />

Tel.: 0641 708-0<br />

4 4<br />

5


Referenzprojekt mit Vorbildfunktion: Maria Hilf Krankenhaus, Mönchengladbach<br />

Multifunktionale und hocheffiziente Wärme-/<br />

Kälterückgewinnung im Krankenhausbereich<br />

Lüftungs- und Klimaanlagen werden im Krankenhausbereich<br />

seit 1985 mit hocheffizienten GSWT®-<br />

Wärmerückgewinnungs- und FCKW-freien-Naturkühlsystemen<br />

ausgerüstet. Auch die “Kliniken Maria Hilf”<br />

in Mönchengladbach legt hohen Wert auf Wasser- und<br />

Energiesparkonzepte und verfügt über eine eigene<br />

Kommission für Energie- und Umweltschutzfragen. Die<br />

Klinik umfasst über 16 Fachabteilungen und 4 interdisziplinäre<br />

Krebszentren mit insgesamt rund 750 Betten.<br />

Seit 2001 wurden dort bisher insgesamt 8 GSWT®-<br />

Energiesparsysteme, im Rahmen des Masterplanes<br />

und Energiesparkonzeptes, installiert. Die multifunktionalen<br />

Wärmeaustauscher in spezieller Gegenstrom-<br />

Schicht-Bauweise (GSWT®) zur hocheffizienten Wärme-<br />

und Kälteübertragung sind im vorliegenden Fall<br />

auf die gesamte Luftkonditionierung der RLT-Anlage<br />

Labore, OP’s, Bettenhäuser und Küche ausgelegt.<br />

Dazu Peter Weidemann, Leiter der Haus- und Betriebstechnik<br />

in den Kliniken Maria Hilf: „Durch eigene Energiemessungen<br />

konnte ein hohes Maß an Energieeinsparpotential<br />

nachgewiesen werden. Der Einbau dieser<br />

innovativen Kreislaufverbundsysteme hat sich somit<br />

bereits nach 2 Jahren armortisiert“.<br />

Technische Daten:<br />

Mit der bisher eingebauten GSWT®-Technologie werden<br />

folgende Erzeugungsleistungen eingespart:<br />

Heizleistung durch<br />

Wärmerückgewinnung:<br />

Kälteleistung durch adiabatische Kühlung:<br />

2.658 kW<br />

1.118 kW<br />

Rückkühlleistung durch eingesparte Kälte<br />

sowie vom GSWT®-System übernommene<br />

Kältemaschinenrückkühlung:<br />

2.043 kW<br />

Freie Kühlleistung:<br />

281 kW<br />

Jährlich werden so mehrere Millionen kWh an Wärme,<br />

Kälte und Strom und infolgedessen hohe Mengen an<br />

CO2 eingespart. Dies senkt Energiekosten und entspricht<br />

vorbeugendem Umweltschutz. Die Wärmerückgewinnung<br />

in Kreislaufverbundtechnik ist dabei<br />

konstruktiv keim- und schadstoffübertragungsfrei. Des<br />

Weiteren erlaubt der hohe Austauschgrad von bis zu<br />

80% einen Lüftungsbetrieb mit 100% Außenluft. Dies<br />

vermindert ein mögliches Infektionsrisiko und erhöht<br />

die Zu- und Raumluftqualität.<br />

Um weiter Strom einzusparen und den Nutzwert des<br />

Gebäudes noch weiter zu erhöhen, können die GSWT®-<br />

Systeme multifunktional genutzt werden, beispielsweise<br />

mittels der integrierten Nacherwärmung. Dabei wird<br />

Wärme in den Kreislauf eingespeist bis die gewünschte<br />

Zulufttemperatur erreicht ist. Damit ist ein luftseitiger<br />

Nacherwärmer nicht mehr erforderlich. Dies spart<br />

Ventilatorstrom und ermöglicht die Verkleinerung des<br />

Lüftungsgerätes. Im Sommerfall reduziert die indirekt<br />

adiabatische Verdunstungskühlung in der Fortluft die<br />

vorzuhaltende Kälteleistung, fehlende Kälte wird - ebenso<br />

wie die Wärme im Winter - in das System eingespeist.<br />

Weitere nutzbringende Funktionen/Ausstattungen sind<br />

die Entfeuchtungskälterückgewinnung, Kältemaschinenrückkühlung,<br />

Brauchwasservorerwärmung, Freie<br />

Kühlung sowie die Zonentechnik für dezentrale Anlagen.<br />

Die Steuerung des Systems erfolgt über eine Siemens<br />

S7 mit der Erweiterung zur Energieerfassung sowie diversen<br />

Bus-Systemen. Als neueste Entwicklung kann das<br />

System zudem per HTML-Seite auf jedem PC und sogar<br />

dem iPhone/iPad dargestellt werden.<br />

Die Nachhaltigkeit ergibt sich dadurch, dass aufgrund<br />

der Redundanz und Betriebssicherheit der GSWT®-<br />

Technologie die sonst üblicherweise vorzuhaltenden<br />

Heiz-, Kühl- und Elektroleistungen reduziert und Reserven<br />

geschaffen werden. Die GSWT®-Technologie kann<br />

direkt bei Baubeginn oder aber auch im Nachhinein<br />

- bei der Sanierung - in die Lüftungsanlage integriert<br />

werden.<br />

Luftleistungen<br />

360.000 m 3 /h (im Mittel) in 8 Anlagen<br />

Jährlich eingesparte Energien:<br />

Wärme:<br />

Kälte:<br />

Strom:<br />

CO2 -Emissions-Minderung:<br />

Steuerzentrale der GSWT®-Systeme:<br />

Pumpen- und Armaturenbaugruppe (PAG)<br />

mit Anschlussschalteinheit (ASE)<br />

SEW® -Systemtechnik für Energierecycling und Wärmeflußbegrenzung GmbH<br />

Industriering Ost 86-90, 47906 Kempen<br />

Telefon: 02152/91560, Telefax: 02152/9156999, www.sew-kempen.de<br />

6.375.000 kWh/a<br />

484.000 kWh/a<br />

161.000 kWh/a<br />

2.025 t/a<br />

<br />

Mehr als nur grün<br />

Green + Hospitals<br />

Gesundheitseinrichtungen jeder Größenordnung müssen heute mehr denn je ihre ökonomischen<br />

und ökologischen Ziele miteinander in Einklang bringen – nur so ist nachhaltiger<br />

Erfolg im Gesundheitswesen auch in Zukunft möglich. Weil eine Fokussierung auf klassische<br />

Umweltthemen hier nicht ausreicht, hat Siemens Healthcare mit Green + Hospitals ein modulares<br />

Programm entwickelt, mit dem Ziele in den Bereichen Umwelt, Qualität und Effizienz<br />

gleichzeitig, schnell und vor allem kostengünstig erreicht werden können.<br />

Umwelt, Qualität und Effizienz<br />

Den Einstieg in nachhaltige Infrastrukturlösungen bietet der Green + Check, der auf Grundlage<br />

einer strukturierten Methodik die Stärken und Schwächen einer Einrichtung in bis zu 39 unterschiedlichen<br />

Bereichen objektiv bewertet und im sogenannten Green + Radar (siehe Abbildung)<br />

dargestellt. Dabei ermöglicht der Check den Verantwortlichen der Einrichtungen eine<br />

gezielte Investitionssteuerung, da die Handlungsempfehlungen in den jeweiligen Bereichen<br />

hinsichtlich ihres Aufwands und Nutzens priorisiert werden.<br />

Green + Check am Universitätsklinikum Bonn<br />

Mit dem Anfang 2011 am Universitätsklinikum Bonn im Auftrag der viamedica durchgeführten<br />

Green + Check bestätigte Siemens Healthcare dem Klinikum Stärken im Bereich der medizinischen<br />

und pflegerischen Qualität sowie bei Finanzen und Strategie. Gleichzeitig identifizierte<br />

der Check spezifische Verbesserungspotenziale in den Bereichen Umwelt und Effizienz.<br />

Die hieraus abgeleiteten Vorschläge für konkrete Maßnahmen umfassten unter anderem die<br />

Sanierung der Zentrale des Blockheizkraftwerks, die Optimierung von Beleuchtung und Lüftungstechnik<br />

sowie den Ausbau der IT-Infrastruktur – alles Projekte, die das Klinikum bei überschaubarem<br />

Aufwand dem Ziel einer umfassenderen Nachhaltigkeit wirksam näher bringen.<br />

Green + Radar –<br />

Nachhaltigkeit auf einen Blick<br />

Der Gesamtscore von 54 bestätigt<br />

dem Universitätsklinikum Bonn<br />

eine insgesamt gute Performance<br />

im Vergleich zum Wettbewerb. In<br />

den grün markierten Bereichen ist<br />

das Klinikum bereits nachhaltig<br />

aufgestellt – orange und rot kennzeichnen<br />

Bereiche mit Verbesserungspotenzial.<br />

Energiesparcontracting am Krankenhaus Achim<br />

Den nächsten Schritt im Rahmen des Green + Hospitals-Konzepts hat die Aller-Weser-Klinik<br />

gGmbH am Achimer Krankenhaus bereits unternommen. Im Rahmen eines auf zehn Jahre<br />

angelegten Energiesparcontractings ermöglichte Siemens Financial Services der Klinik eine<br />

umfassende und zugleich kostenneutrale energetische Sanierung und Prozessoptimierung.<br />

Dabei wurden unter anderem der Heizungshauptverteiler erneuert, ein neues Konzept zur<br />

Wärmerzeugung umgesetzt und die Klimazentralen modernisiert. So konnten die Energiekosten<br />

um 267.000 Euro pro Jahr und die CO2-Emissionen um jährlich 1.139 Tonnen gesenkt<br />

werden.<br />

Siemens AG<br />

Green + Hospitals<br />

Karlheinz-Kaske-Straße 2<br />

91052 Erlangen<br />

Germany<br />

greenplushospitals.healthcare@siemens.com<br />

Phone: +49 800 188 188 5<br />

www.siemens.de/greenplushospitals<br />

6 7


Universitätsklinikum Marburg<br />

Sichere<br />

Selbstversorgung<br />

Auf insgesamt mehr als 2 Milliarden Euro summierten sich in Deutschlands Kliniken<br />

im Jahr 2010 die Kosten für Energie, Brennstoffe und Wasser, das hat das Statistische<br />

Bundesamt festgestellt. Darin steckt enormes Einsparpotential: über Investitionen in<br />

eine zeitgemäße Energie-Architektur lassen sich die Kosten deutlich senken.<br />

Die Technik<br />

Zwei Universal Dampfkessel UL-S mit einer Dampfleistung<br />

von je 3.000 Kilogramm pro Stunde versorgen<br />

Küche, Wäscherei, Reinigungs- und Desinfektionsgeräte/Anlagen,<br />

beispielsweise zur Bettenaufbereitung<br />

oder Sterilisation mit Dampf.<br />

Der Großwasserraum-Dampferzeuger UL-S ist ein moderner<br />

und effizienter Dreizugkessel. Flammrohr (1.<br />

Zug) und zwei Rauchrohrbündel (2. und 3. Zug) sind<br />

mit der wasserumspülten hinteren Wendekammer im<br />

zylindrischen Druckkörper integriert. Als Brennstoff<br />

kommt Erdgas zum Einsatz, die Verbrennung erfolgt so<br />

emissionsarm und umweltfreundlich.<br />

Ein integrierter Economiser dient zur Abgaswärmerückgewinnung<br />

und erhöht so den Kesselwirkungsgrad.<br />

Das Wasserservicemodul WSM-V versorgt die<br />

Dampfkessel mit entgastem und chemisch konditioniertem<br />

Speisewasser und entsorgt das Absalz- und<br />

Ablasswasser. Das Wasseranalysegerät WA misst und<br />

überwacht die Kesselwasserqualität vollautomatisch:<br />

Es schützt die Anlage vor Schäden aufgrund unzureichender<br />

Wasserparameter, senkt den Brennstoff- und<br />

Frischwasserverbrauch und reduziert zusätzlich den<br />

Chemikalieneinsatz.<br />

Zwei Unimat Heizkessel UT-L mit einer Wärmeleistung<br />

von je 7,7 Megawatt sind für die Erwärmung von Trinkund<br />

Heizwasser zuständig. Die Kessel werden ebenfalls<br />

emissionsarm mit Erdgas betrieben – einer davon dank<br />

Kombifeuerung auf Wunsch auch mit leichtem Heizöl.<br />

Die beiden Unimat Heizkessel UT-L arbeiten ebenfalls<br />

mit einer 3-Zug-Konstruktion. Sie schaffen ohne Abgaswärmetauscher<br />

einen Normnutzungsgrad von bis zu<br />

95 Prozent. Die Kesselfronttür ist voll aufschwenkbar,<br />

der gesamte Kesselquerschnitt somit frei zugänglich.<br />

Das erleichtert Wartung, Reinigung und Revision. Die<br />

Steuerung der vier Kessel erfolgt über das Anlagenmanagementsystem<br />

SCO und die Kesselsteuerungen<br />

BCO. Alle Betriebsdaten lassen sich speichern und über<br />

die Touch-Panels in Form übersichtlicher Kurvendiagramme<br />

oder Summendarstellungen aufrufen. Eine integrierte<br />

Überwachungs- und Schutzfunktion schützt<br />

vor Fehlbedienung.<br />

Das Ergebnis<br />

Mit moderner Kessel- und Modultechnik von Bosch<br />

Industriekessel hat das Universitätsklinikum Marburg<br />

den Schritt zum Energie-Selbstversorger geschafft.<br />

Die Investition in die zeitgemäße Energie-Architektur<br />

macht sich schon nach rund vier Jahren bezahlt.<br />

Bosch Industriekessel GmbH<br />

Nürnberger Straße 73<br />

91710 Gunzenhausen<br />

Telefon: +49 (0)9831 56-253<br />

E-Mail: sales@bosch-industrial.com<br />

www.bosch-industrial.com<br />

Effiziente Wärme- und Dampfversorgung:<br />

Die Heizkessel UT-L sowie ein<br />

Dampfkessel UL-S. Seit Juli 2012 werden<br />

alle Industriekesselsysteme unter der<br />

Marke Bosch ausgeliefert, die vorgestellte<br />

Anlage trägt noch die Marke Loos.<br />

Vollautomatische Wasseraufbereitung<br />

durch das Wasserservicemodul WSM-<br />

V. Die wesentlichen Komponenten des<br />

Moduls sind ein dampfbeheizter Speisewasserbehälter<br />

mit Rieselentgaser,<br />

Chemikaliendosieranlage, Abschlammund<br />

Entspannungsbehälter, ein Wasserprobenkühler<br />

sowie eine moderne<br />

Steuerung. Eine optimale Wasserqualität<br />

gewährleistet das Wasseranalyse-<br />

Die Randbedingungen<br />

Bis 2010 versorgte das Fernheizwerk der Universität<br />

Marburg das Universitätsklinikum Marburg mit<br />

Dampf und Heißwasser. Das Klinikum entschloss sich,<br />

eine eigene Energieversorgung aufzubauen – ökonomische<br />

und ökologische Gründe spielten dabei eine<br />

wesentliche Rolle. Im September 2010 stellte Bosch<br />

Industriekessel die Technik dafür zur Verfügung. Das<br />

Unternehmen mit Sitz im nordbayerischen Gunzenhausen<br />

entwickelt und produziert Groß- und Industriekesselanlagen<br />

für Gewerbe, Industrie und Kommunen.<br />

Bereits Ende Oktober desselben Jahres gingen je zwei<br />

gerät WA.<br />

Dampf- und Heizkessel in Betrieb.<br />

8 9


Effiziente Beleuchtung:<br />

Wie Gesundheitszentren<br />

auch wirtschaftlich<br />

gesund bleiben<br />

Einsparpotentiale aufdecken und nutzen<br />

Um aufzuzeigen, wo und wie durch einfache Austausch-<br />

und Umrüstungsmaßnahmen bei bestehenden<br />

Beleuchtungsanlagen Kosten reduziert werden<br />

können, bietet Osram so genannte Energy Audits an:<br />

Ein Gebäude wird unter wirtschaftlichen und optischen<br />

Gesichtspunkten analysiert, mit dem Ziel, eine<br />

auch im Hinblick auf geltende Normen (DIN EN 12464<br />

– Beleuchtung von Arbeitsstätten) geeignete Beleuchtungslösung<br />

zu schaffen. So kann es sinnvoll sein, entweder<br />

bei den Räumen mit der längsten Betriebszeit<br />

oder den Leuchtentypen mit dem höchsten Einsparpotential<br />

zu beginnen. Am meisten wird gespart, wenn<br />

beide Faktoren betrachtet werden.<br />

Dabei hilft vor allem der Einsatz moderner Beleuchtungslösungen:<br />

Diese zeichnen sich durch lange Lebensdauer,<br />

einen niedrigen Energieverbrauch und<br />

geringen Wartungsaufwand aus und erfüllen Anforderungen<br />

von Gesundheitseinrichtungen hervorragend.<br />

So können Lichtkonzepte installiert werden, die nicht<br />

nur die funktionalen, biologischen und emotionalen<br />

Bedürfnisse des Menschen berücksichtigen, sondern<br />

auch die Energieeffizienz.<br />

Lohnenswerter Wechsel zu effektiver LED-Technologie<br />

Angesetzt wird hier vor allem bei den neuesten und<br />

sehr effektiven Lichtquellen bzw. Leuchten mit modernen<br />

Betriebsgeräten und Reflektoren sowie bei der<br />

optimalen Nutzung des Tageslichts und dem Einsatz<br />

von Präsenzmeldern und Lichtmanagementsystemen.<br />

Dass sich der Einsatz moderner Leuchtmittel rechnet<br />

und große Einsparpotentiale bietet, zeigen konkrete Rechenbeispiele:<br />

Ein Flur, der mit 20 Leuchten – bestückt<br />

mit Energiesparlampen – ausgestattet ist, verursacht<br />

im Jahr rund 2.200 Euro Gesamtkosten. Steigen die Betreiber<br />

auf Downlights mit effizienter LED-Technologie<br />

um, können sie die Kosten um 50% reduzieren. Wurde<br />

ursprünglich Halogenlampen verwendet, sind die Potenziale<br />

noch größer: Bei einem Foyer, das mit 50 Parathom<br />

LED-Lampen angestrahlt wird, beträgt die Amortisationszeit<br />

für den Wechsel von zuvor verwendeter<br />

Halogen- auf LED-Technologie nur 7,4 Monate. Die Garantiezeit<br />

von fünf Jahren machen Parathom Pro LED<br />

Lampen zu einer sicheren Investition.<br />

Rechenbeispiel 1:<br />

Flur – bestückt mit 20 Leuchten, Brenndauer 24/7,<br />

Strompreis 19ct/kWh, Wechselkosten 10,00 EUR<br />

Handlungsbedarf für Gesundheitseinrichtungen<br />

Neben Kostenargumenten sollten sich Betreiber von<br />

Gesundheitseinrichtungen auch aufgrund gesetzlicher<br />

Rahmenbedingungen wie der Ökodesign-Richtlinie<br />

(ErP) der Europäischen Union Gedanken über die Beleuchtung<br />

machen: Bisher eingesetzte Leuchtmittel<br />

werden früher oder später nicht mehr erhältlich sein, so<br />

dass Betreiber kurz- und mittelfristig handeln müssen –<br />

ein Energy Audit zeigt entsprechende Alternativen auf.<br />

Zudem setzt die in Deutschland geltende Energieeinsparverordnung<br />

den zulässigen Primärenergiebedarf<br />

für Gebäude fest. Nur wenn dieser unter einem festgelegten<br />

Referenzwert bleibt, werden Baugenehmigung<br />

und Gebäudeenergieausweis ausgestellt. In Zukunft<br />

werden noch niedrigere Referenzwerte eine immer höhere<br />

Energieeffizienz der Beleuchtung erfordern.<br />

Informationen zum Thema Energy Audit können per<br />

E-Mail an energyaudit@osram.de angefordert werden.<br />

Mit effizienten LED-<br />

Produkten wie der Lampe<br />

Parathom (linke Seite) oder<br />

Ledvance Downlights können<br />

erheblich Energiekosten<br />

gespart werden.<br />

Rechenbeispiel 2:<br />

Foyer – bestückt mit 50 Leuchten, Brenndauer 18/7,<br />

Strompreis 19ct/kWh, Wechselkosten 5,00 EUR<br />

Effizienter Umgang mit Energie und nachhaltiger Ressourceneinsatz rücken in vielen Branchen immer<br />

mehr in den Mittelpunkt. Ein Bereich, in dem besonders großes Potenzial liegt ist dabei die Beleuchtung.<br />

So auch in der Gesundheitsbranche: Hier machen Kosten für Beleuchtung rund die Hälfte<br />

der Gesamtstromkosten aus. Denn gerade in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen wird Licht<br />

auf vielfältige Art und Weise genutzt und muss vielen Anforderungen gerecht werden: Es wird zur<br />

Behandlung eingesetzt, unterstützt den Heilungsprozess und trägt wesentlich zum Wohlbefinden<br />

der Patienten bei. Hinzu kommt, dass in Räumen wie Operationssaal, Untersuchungs- oder Behandlungszimmern<br />

optimale Beleuchtung zwingend notwendig ist. Gleichzeitig rückt durch die intensive<br />

und lange Beleuchtung auch das Thema Energieeffizienz in den Fokus. Durch den insgesamt schon<br />

hohen Energieverbrauch – bei einem Rund-um-die-Uhr-Betrieb – ergibt sich zudem eine große Verantwortung<br />

gegenüber der Umwelt.<br />

Alt<br />

Neu<br />

Produkt 2x Dulux Ledvance<br />

D 26W Downlight XL 32W<br />

Stromkosten 1.731 Euro 1.065 Euro<br />

Wechselkosten 350 Euro 35 Euro<br />

Materialkosten 99 Euro ---------<br />

Gesamtkosten/Jahr 2.180 Euro 1.100 Euro<br />

Ersparnis 1.080 Euro (50%)<br />

Amortisationszeit 29,5 Monate<br />

Amortisationszeit 7,4 Monate<br />

10 11<br />

Alt<br />

Neu<br />

Produkt Decostar Parathom Pro<br />

35W MR16 35 10W<br />

Stromkosten 2.184 Euro 624 Euro<br />

Wechselkosten 821 Euro 66 Euro<br />

Materialkosten 290 Euro 361 Euro<br />

Gesamtkosten/Jahr 3.296 Euro 1.051 Euro<br />

Ersparnis 2.245 Euro (68%)


Einsparpotenziale<br />

identifizieren<br />

Der <strong>Klinergie</strong>Check, die unabhängige energetische Potenzialanalyse, wurde<br />

speziell für Kliniken entwickelt. Die Analyse identifiziert Einsparpotenziale<br />

und schafft so neue Spielräume für Investitionen.<br />

Kontakt<br />

<strong>Klinergie</strong>Check<br />

viamedica - Stiftung für eine gesunde Medizin<br />

Universitätsklinikum Freiburg<br />

Breisacher Str. 115 B<br />

79106 Freiburg<br />

Tel.: 0761 - 270 82190<br />

E-Mail: klinergie@viamedica-stiftung.de<br />

Weitere Informationen<br />

www.klinergie.de<br />

www.viamedica-stiftung.de<br />

Durch die aktuelle Preisentwicklung auf dem Energiemarkt<br />

kommen erhebliche Mehrkosten auf Kliniken zu,<br />

die das Budget der Häuser unmittelbar belasten. Das<br />

Thema Energie brennt vielen Kliniken unter den Nägeln,<br />

denn die Kosten für die Ware Energie entwickeln<br />

sich eindeutig und unablässig nach oben, und ein Ende<br />

dieser Entwicklung ist nicht absehbar. Zudem gehören<br />

Kliniken mit ihren umfassenden und komplexen Aufgabenbereichen<br />

zu den größten Energieverbrauchern im<br />

Sektor Dienstleistung und Handel.<br />

Um Maßnahmen zu identifizieren und Entscheidungen<br />

treffen zu können, ist es wichtig zu wissen, in welcher<br />

energetischen Situation sich die Klinik befindet und<br />

welche Maßnahmen sinnvoll zu mehr Energieeffizienz<br />

und zu direkten Einsparungen führen.<br />

Dazu ist eine Analyse und Identifikation des Ist-Zustandes<br />

unumgänglich. Hier müssen die Energieflüsse<br />

dargestellt werden und die großen Verbraucher identifizieren<br />

werden. Für die Klinik ist es wichtig, eine realistische<br />

wirtschaftliche Einschätzung von Maßnahmen<br />

zur Verbesserung der Energieeffizienz zu erfahren. Der<br />

<strong>Klinergie</strong>Check stellt diese wesentlichen Informationen<br />

der Klinik neutral und unabhängig zur Verfügung und<br />

versetzt Klinikleitung und technisches Personal in die<br />

Lage eigenständig handlungsfähig zu sein und somit<br />

ihr Haus zukunftsfähig aufstellen und positionieren zu<br />

können.<br />

möglich, die sich schnell auf sechs- und siebenstellige<br />

Summen jährlich belaufen.<br />

Das Thema Energie kann für die Kliniken zur Chance<br />

werden, wenn man die Potenziale hebt. Zwar werden in<br />

den Kernbereichen bereits viele Anstrengungen unternommen<br />

Abläufe zu optimieren – ein Prozess der den<br />

Kliniken aber häufig einen Spagat zwischen Einsparung<br />

und Qualität abverlangt, insbesondere vor dem<br />

Hintergrund eines immer härter werdenden Wettbewerbs<br />

um den Patienten. Vielfach ist der energetische<br />

Ist-Zustand einer Klinik jedoch gar nicht bekannt und<br />

damit auch nicht das mögliche Einsparpotenzial.<br />

Die Umsetzung von Maßnahmen im Energiebereich<br />

birgt für die Kliniken viele Vorteile<br />

Aufwertung der Klinikimmobilie<br />

Erhöhung der Versorgungssicherheit<br />

Steigerung des Patientenkomforts<br />

Beitrag zum Klimaschutz<br />

Der <strong>Klinergie</strong>Check bietet<br />

eine modular aufgebaute Potenzialanalyse im Energiebereich<br />

speziell für Kliniken,<br />

eine Identifikation von Einsparpotenzialen und relevanten<br />

Maßnahmen,<br />

eine neutrale und unabhängige Beratung - die<br />

Stiftung viamedica ist gemeinnützig -<br />

kompetente Kooperationspartner, die über weit<br />

reichende Erfahrungen bei Klinikprojekten verfügen<br />

und ein hohes Qualitäts- und Leistungsniveau<br />

garantieren.<br />

Leistungen und Module des <strong>Klinergie</strong>Check<br />

Basismodul Erstanalyse<br />

Diese Potenzialermittlung verschafft den Kliniken eine<br />

grundlegende Datenbasis und identifiziert Schwachstellen.<br />

Sie beinhaltet:<br />

Verbrauchsauswertung / Benchmarking<br />

Visualisierung von Energieflüssen<br />

Identifikation von Schwachstellen<br />

Überschlägige Ermittlung der Potenziale<br />

Überschlägige Ermittlung der Kosten<br />

Erarbeitung eines strategischen Umsetzungsplans<br />

(Maßnahmen, Zeitplan, Akteure, Finanzierung)<br />

Der praktische Ablauf<br />

Bereitstellung Bestandsunterlagen / Daten durch<br />

die Klinik<br />

Vor-Ort-Aufnahme auf Basis von Checklisten und<br />

Interviews (1-4 Tage)<br />

Auswertung (4-8 Wochen)<br />

Zusammenfassung und Präsentation der Ergebnisse<br />

Weitere Module<br />

Detailanalyse / Maßnahmenanalyse<br />

Detaillierte Untersuchung Gebäude / Anlage<br />

Maßnahmenempfehlungen für Gebäudehülle und<br />

Anlagentechnik<br />

Ermittlung Energie, Emissionen, Kosten, Wirtschaftlichkeit<br />

Förderprogrammübersicht, Beratung zur Antragsstellung<br />

Unterstützung der Bewerbung zum BUND Gütesiegel<br />

Umsetzungsempfehlungen<br />

Energie- und Anlagenmonitoring<br />

Entwicklung eines Monitoringkonzepts (Datenpunktlisten,<br />

Qualität der Sensorik, Art der Auswertung,<br />

Einbindung der Akteure)<br />

Unterstützung bei der Umsetzung des Konzepts<br />

Betriebsdiagnose<br />

Regelmäßige Auswertung / Betreuung des Kunden<br />

Die Module des <strong>Klinergie</strong>Check sind optional und können<br />

an die projektspezifischen Anforderungen angepasst<br />

werden.<br />

Referenzen<br />

Im Universitätsklinikum Bonn wurde die Detailanalyse<br />

der Anlagentechnik erfolgreich durchgeführt. Das<br />

Kreiskrankenhaus Ehingen der ADK GmbH und das<br />

Universitätsklinikum in Freiburg ließen im Rahmen<br />

von <strong>Klinergie</strong>Check Grundlagen und Einsparpotenziale<br />

ermitteln. Außerdem wurden dort die Energieflüsse<br />

visualisiert, eine Nutzwertanalyse durchgeführt sowie<br />

Handlungsschwerpunkte identifiziert.<br />

Das Städtische Klinikum in Karlsruhe wurde bei der<br />

Auslobung eines Architektenwettbewerbes begleitet.<br />

Weiter wurde ein umfänglicher Masterplan Energie<br />

für die gesamte Klinik samt des geplanten Neubaus erstellt,<br />

mit dem die Klinik strategisch Projekte und Maßnahmen<br />

planen kann.<br />

Fazit<br />

Kliniken haben allen Grund, sich in den Bereichen Energieeffizienz<br />

und erneuerbare Energien zu engagieren.<br />

Denn dadurch können sie hohe Einsparpotenziale realisieren,<br />

ihre Klinikimmobilie aufwerten, sich zukunftssicher<br />

aufstellen, die Versorgungssicherheit erhöhen,<br />

den Patientenkomfort steigern und einen wichtigen<br />

Beitrag zum Klimaschutz leisten – auf jeden Fall eine<br />

lohneswerte Angelegenheit!<br />

Fakten<br />

Der Energieverbrauch eines Klinikbettes liegt im<br />

Schnitt bei 7.786 kWh Strom und 24.670 kWh Wärme Auf der <strong>Klinergie</strong>Check Experience Plattform bündeln<br />

im Jahr und ist damit so hoch wie der für zwei Einfamilienhäuser.<br />

wir intern unsere Erfahrungen und unser Know-how<br />

Es entstehen Energiegesamtkosten von aus den umgesetzten Projekten. Die Plattform ermög-<br />

Unterstützung bei der Umsetzung<br />

ca. 3.348 Euro pro Klinikbett und Jahr. Dass bei einem licht uns eine stetige Weiterentwicklung aller Module.<br />

Begleitung des Planungs- und Ausschreibungsprozesses<br />

derartig hohen Verbrauch gewaltige Einsparpotenziale Unsere <strong>Klinergie</strong>Check-Kunden profitieren von diesem<br />

hinsichtlich energierelevanter Aspekte<br />

zu realisieren sind, liegt auf der Hand. Tatsächlich sind konzentrierten Wissen um die Abläufe und Bedürfnisse<br />

Contracting-Beratung<br />

12<br />

bei den Energiekosten Einsparungen von bis zu 40% von Kliniken.<br />

Angebotsprüfung / Mithilfe bei der Vergabe<br />

13


Energieerfolgsstory<br />

über ein Jahrzehnt<br />

Das Klinikum Lüdenscheid ist mit seinen 28 Kliniken und Instituten das größte Krankenhaus<br />

im südwestfälischen Raum und weist aufgrund der Versorgungstiefe und<br />

geforderten Redundanzen einen hohen Energieverbrauch auf. Bereits vor über zehn<br />

Jahren startete das Klinikum zusammen mit Ebert-Ingenieure (EB) erste Maßnahmen<br />

zur Optimierung und Reduzierung des Energieverbrauches.<br />

Bereits 1999 wurden alle Anlagen der Technischen<br />

Gebäudeausrüstung von der Klimatechnik bis hin zur<br />

Stromversorgung hinsichtlich Betriebssicherheit, Sanierungsbedarf<br />

und Energiesparpotenzialen untersucht.<br />

Die erarbeiteten Einsparmaßnahmen wurden<br />

hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit überprüft. Mit dem<br />

erstellten Realisierungsvorschlag erhielt die Klinikleitung<br />

einen Maßnahmenkatalog mit einer Prioritätenliste<br />

für die weiteren Investitionsentscheidungen.<br />

Die höchsten Einsparpotenziale lagen im Bereich der<br />

Raumklimatisierung. Die Kälte- und Lüftungsanlagen<br />

verursachten damals rund 40% des jährlichen Stromverbrauchs<br />

und über 45% des jährlichen Wärmeverbrauchs.<br />

Als zielführende Maßnahmen wurden unter<br />

Anderem die Aufwertung der vorhandenen Wärmerückgewinnung<br />

mit adiabatischer Abluftkühlung und<br />

hocheffizienten Wärmeaustauschern (Temperaturaustauschgrad<br />

von bis zu 80%), der Einsatz von Volumenstromreglern<br />

sowie die Erneuerung der Ventilatoren<br />

zur Realisierung vorgeschlagen.<br />

Die Umsetzung dieses Maßnahmenpakets begann<br />

2001. Seit der Inbetriebnahme der modernisierten<br />

Wärmerückgewinnung sind die Jahresabrechnungen<br />

für die Wärmelieferung des Klinikums stetig gesunken.<br />

Und dies obwohl eine Reihe von neuen zusätzlichen<br />

Wärmeverbrauchern an das Heizungswassernetz des<br />

Klinikums angeschlossen wurden. Auch die Stromkosten<br />

des Klinikums sind nach Umsetzung der Maßnahmen<br />

zur Optimierung der Ventilatorantriebe merklich<br />

gesunken.<br />

Die Reduzierung des Kältebedarfes für Klimatisierung<br />

und die Erneuerung der Kältemaschinen im Bereich<br />

der „Großkälte“ (Klimakälte) haben entscheidende<br />

Auswirkung auf die Betriebsweise und die Effizienz der<br />

Rückkühlwerke. Im Februar 2010 konnten hier durch EB<br />

weitere Einsparpotentiale in Höhe von ca. 45.000 €/a<br />

aufgezeigt werden. Die Untersuchungsergebnisse bildeten<br />

die fundierte Grundlage für die Entscheidungsfindung<br />

des Klinikums bei Optimierung der Rückkühlsysteme,<br />

die dann 2011 – 2012 umgesetzt wurde.<br />

Die Energieversorgung des Klinikums erfolgt durch<br />

die WIDI Energie GmbH. Die Dienstleistungen dieser<br />

Gesellschaft umfassen den Betrieb von Heizwerken<br />

sowie den Energieeinkauf für Einrichtungen des Gesundheitswesens.<br />

In der Energiezentrale wurde im Jahr<br />

2010 auf Basis einer umfassenden Systemstudie und<br />

der anschließenden Planungsumsetzung durch EB eine<br />

BHKW-Anlage zur Dampf- und Pumpenwarmwassererzeugung<br />

sowie der Eigenstromerzeugung installiert.<br />

In den vergangenen drei Jahren haben die im Betrieb<br />

erreichten Vollbenutzungsstunden der BHKW-Anlage<br />

und die durch den Betrieb der BHKW - Anlage erreichten<br />

Einsparungen den vollen Erfolg dieser Maßnahme<br />

bescheinigt.<br />

Um seine kontinuierlichen Bestrebungen zur Erhöhung<br />

der Energieeffizienz „offiziell“ zu dokumentieren und zu<br />

kommunizieren, hat das Klinikum mit Unterstützung<br />

von EB einen Antrag auf Erteilung des BUND-Gütesiegels<br />

„Energiesparendes Krankenhaus“ gestellt. Dafür<br />

wurden die Energieverbrauchswerte der letzten fünf<br />

Jahre erfasst, witterungs- und nutzerbereinigt, und<br />

in die entsprechenden Formblätter eingearbeitet. Im<br />

Ergebnis wurde dem Klinikum im Dezember 2011 das<br />

Gütesiegel „Energiesparendes Krankenhaus“ verliehen.<br />

Durch die Projektbegleitung seitens EB wurden fundierte<br />

Grundlagen für die erforderlichen Systementscheidungen<br />

sowie für die Budgetierung und Umsetzung<br />

der identifizierten Maßnahmen geschaffen. Diese<br />

wurden auf die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Betreibers<br />

abgestimmt und sukzessive gemäß einer Prioritätenverteilung<br />

umgesetzt.<br />

Das Klinikum Lüdenscheidt und sein Dienstleister WIDI<br />

Energie GmbH haben im letzten Jahrzehnt ein nachhaltiges<br />

Maßnahmenpaket auf den Weg gebracht, dadurch<br />

Einsparungen von insgesamt jährlich ca. 1.000.000 €<br />

eingefahren – und mit ihrer strukturierten Vorgehensweise<br />

ein positives Beispiel für das wirtschaftliche und<br />

umweltbewusste Handeln gegeben.<br />

Ansprechpartner:<br />

Klinikum Lüdenscheid<br />

Herr M. Kimmeskamp, 02351 462319<br />

WIDI Energie GmbH<br />

Herr C. Hackler, 02351 642844<br />

Abb. Klinikum Lüdenscheid und BHKW bei WIDI<br />

EB<br />

14<br />

Herr Dr. W. Krämer, 0911 9522-134, w.kraemer@eb-ing.com<br />

15


Sehr geehrter Herr Domke, Sie sind<br />

Leiter Energieplanung im Competence<br />

Center Nachhaltiges Bauen bei<br />

Ebert-Ingenieure (EB). Ich habe Ihre<br />

Referenzliste im Krankenhausbereich<br />

überflogen und über 70 große Projekte<br />

in Kliniken gezählt. Das ist eine<br />

sehr beeindruckende Zusammenstellung!<br />

Man darf EB also durchaus<br />

Experten im Bereich technischer Umbauten<br />

und Planungen in Kliniken<br />

nennen. Ich möchte den Fokus auf den<br />

Bereich von energetischen Einsparpotenzialen<br />

in Kliniken richten und hier<br />

auch meine erste Frage stellen:<br />

Wo sehen Sie die großen Einsparpotenziale<br />

in den Kliniken?<br />

Kliniken sind Gebäude mit überdurchschnittlich<br />

hohem technischem<br />

Installationsgrad – aus diesem<br />

Grund bietet die Optimierung<br />

der Technischen Anlagen hier auch<br />

einen überdurchschnittlich wirksamen<br />

Stellhebel.<br />

Wir sehen in unseren Projekten<br />

dominierende Themen in den Einsatzmöglichkeiten<br />

der Kraft-Wärme-Kopplung,<br />

der intelligenten<br />

Bereitstellung von Kälte, der Anpassung<br />

der Dampferzeugung an<br />

die Bedarfsstruktur, der Nutzung<br />

von Abwärme – generell also in der<br />

zentralen Erzeugungs-Infrastruktur.<br />

Einen weiteren Schwerpunkt bildet<br />

die Effizienzsteigerung der Lüftungsund<br />

Klimatechnik: Wärmerückgewinnung,<br />

effiziente Antriebe, Optimierung<br />

der Anlagenregelung.<br />

„Überdurchschnittlich<br />

wirksamer Stellhebel“<br />

Matthias Domke, Ebert-Ingenieure,<br />

zum Umfeld der Energieoptimierung in Kliniken<br />

Sanierung ganzer Anlagensysteme<br />

auf der Agenda steht. Und so etwas<br />

geht einher mit der Definition eines<br />

Sanierungsfahrplans und mit Budgetplanung.<br />

Aber das ist nur die eine<br />

Seite des Themas.<br />

Unsere Aufmerksamkeit gilt genauso<br />

der Anpassung des Anlagenbetriebs<br />

an die Nutzungsanforderungen.<br />

Wir unterstützen die Klinik<br />

dabei, die vorhandene Anlagentechnik<br />

so zu betreiben, dass sie an den<br />

Bedarf angepasst ist. Das Stichwort<br />

heißt Betriebsoptimierung – und<br />

hier geht es um nicht-investive oder<br />

gering-investive Einsparpotenziale,<br />

die leicht zu heben sind und schnell<br />

wirksam werden.<br />

Die Kliniken haben also viel Potenzial<br />

Kosten zu sparen und aktiv Klimaschutz<br />

zu betreiben! Das ist doch<br />

eine sehr gute Nachricht für die Kliniken.Werden<br />

die Potenziale in den<br />

Kliniken denn als solche erkannt und<br />

auch realisiert?<br />

Zwei Voraussetzungen lassen sich<br />

festhalten: Das Thema Energie muss<br />

im Klinik-Management verankert<br />

und zugeordnet sein, und zwar mit<br />

der entsprechenden Priorität. Außerdem<br />

muss es einen „Kümmerer“<br />

geben, dem es ein persönliches Anliegen<br />

ist, hier etwas voranzutreiben<br />

und der auch mit den erforderlichen<br />

projektbezogenen Vollmachten ausgestattet<br />

ist.<br />

Was leisten Sie im <strong>Klinergie</strong>Check<br />

und wie unterstützen Sie die Kliniken<br />

dabei, ihre Potenziale zu identifizieren<br />

und zu heben?<br />

Die technische Expertise ist für eine<br />

erfolgreiche Beratung natürlich<br />

unerlässlich, reicht aber nicht aus.<br />

Wichtig ist uns der methodische Ansatz,<br />

mit dem wir die Kliniken dabei<br />

unterstützen, einen strukturierten<br />

Prozess aufzusetzen. Wir schaffen<br />

einen Überblick über Verbrauchsschwerpunkte,<br />

indem wir die aktuelle<br />

Verbrauchsstruktur transparent<br />

durchleuchten. Wir tragen dazu bei,<br />

Nutzungsanforderungen klar und<br />

ggf. neu zu definieren, indem wir alte<br />

Gewohnheiten hinterfragen. Wir<br />

identifizieren Handlungsschwerpunkte<br />

und erstellen aus diesen „top<br />

runnern“ gemeinsam mit unserem<br />

Auftraggeber einen priorisierten<br />

Fahrplan zur weiteren Vorgehensweise.<br />

Sehr geehrter Herr Domke, ich danke<br />

Ihnen für dieses interessante Interview<br />

und hoffe mit Ihnen, dass<br />

Kliniken, Verbände und die Politik<br />

die Chancen erkennen, die in der energetischen<br />

Gebäudesanierung und<br />

der Betriebsoptimierung stecken<br />

und diese Chancen aktiver nutzen.<br />

Ich wünsche Ihnen noch viel Erfolg.<br />

Das Interview führte Markus Loh,<br />

Projektleiter <strong>Klinergie</strong> <strong>2020</strong><br />

bei der viamedica Stiftung.<br />

Energieeffizienzmaßnahmen erfolgreich finanzieren<br />

Der deutsche Gesundheitsmarkt ist hart umkämpft. Krankenhäuser<br />

stehen seit Jahren vor komplexen Herausforderungen,<br />

um hier zu bestehen. Das betrifft vor allem die Kostenstruktur.<br />

Die aktuelle Krankenhausstatistik zeigt weiterhin steigende<br />

Sachkosten. Die Aufwendungen für Wasser, Energie und Brennstoffe<br />

haben daran einen Anteil von 6,5 Prozent. Sie wachsen<br />

seit 2001 im Schnitt mit über 6,2 Prozent pro Jahr deutlich<br />

schneller als die Gesamtkosten. Die Ursachen hierfür sind der<br />

Mehrverbrauch, aber insbesondere auch Preissteigerungen,<br />

die die Kosten für Strom, Wärme und Kälte in die Höhe treiben.<br />

Mit Einsparmaßnahmen im täglichen Verbrauch und Modernisierungen<br />

von Gebäudebestand und Haustechnik versuchen<br />

die Krankenhäuser, ihre Energieeffizienz zu erhöhen. Diese<br />

Investitionen gestalten sich angesichts sinkender Fördermittel<br />

durch das Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) zunehmend<br />

schwieriger. Der folgende Beitrag zeigt weitere mögliche<br />

Wege der Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen.<br />

Vielfältige Finanzierungsmodelle<br />

Für die Finanzierung von Energieeffizienzmaßnahmen stehen<br />

einem Krankenhaus verschiedene Möglichkeiten offen.<br />

Kleinere Investitionen können meist aus dem freien Cashflow<br />

des Geschäftsbetriebs getätigt werden. Für größere Vorhaben,<br />

die Kapital für längere Zeit binden, bieten Banken wie die Deutsche<br />

Kreditbank AG (DKB) klassische Kreditfinanzierungen an.<br />

Sollten dem Krankenhaus keine Investitionsmittel zur Verfügung<br />

stehen, kann auch ein Energiespar-Contracting die Finanzierung<br />

der Modernisierung sicherstellen. Hierbei garantiert<br />

der Contractingpartner Einsparungen von Energiekosten bei<br />

Umsetzung der geplanten Investition. Daraus refinanzieren<br />

sich die Investitionskosten während der Vertragslaufzeit. Da<br />

diese Modelle meist sehr komplex sind, empfiehlt es sich, mit<br />

erfahrenen Contractingpartnern zusammenzuarbeiten. In den<br />

vergangenen beiden Jahren hat zudem das Interesse an klassischen<br />

Leasing- oder Mietkaufmodellen deutlich zugenommen.<br />

Einbindung von Fördermitteln<br />

Bei Investitionen in Energieeffizienzmaßnahmen können oftmals<br />

Fördermittel in die Finanzierungsstruktur einbezogen<br />

werden. EU, Bund und Länder stellen hierfür über Ministerien<br />

und Förderbanken verschiedene Programme zur Verfügung. In<br />

Abhängigkeit des jeweiligen Vorhabens können zinsgünstige<br />

Darlehen aufgenommen oder nichtrückzahlbare Zuschüsse<br />

beantragt werden. So genehmigt das Bundesamt für Wirtschaft<br />

und Ausfuhrkontrolle (BAFA) beispielsweise Investitionszuschüsse<br />

für die Modernisierung von Klima- und Kälteanlagen.<br />

Anforderungen der Bank<br />

Für die Kreditentscheidung einer Bank ist ein umfassender Einblick<br />

in die Wirtschaftlichkeit des Krankenhauses erforderlich.<br />

Es wird festgestellt, ob das Krankenhaus nachhaltig kapitaldienstfähig<br />

ist, ob es Zins und Tilgung über die Kreditvertragslaufzeit<br />

leisten kann. Dazu werden rückblickend die Daten<br />

aus den Jahresabschlüssen der letzten beiden Geschäftsjahre<br />

sowie aktuelle Zwischenzahlen geprüft. Darüber hinaus ist es<br />

unabdingbar, der Bank die Unternehmensstrategie zu erläutern<br />

und diese mit einem Wirtschaftsplan für die kommenden<br />

Jahre zu unterlegen. In die Kreditentscheidung fließen auch<br />

krankenhausspezifische Faktoren, wie die Entwicklung der Fallzahlen,<br />

die Höhe des Case Mix Index (CMI) oder eine angemessene<br />

Verweildauer mit ein. Eine gute Vorbereitung und eine<br />

offene kontinuierliche Informationspolitik mit der Bank sind<br />

optimale Voraussetzungen für eine positive Kreditentscheidung<br />

und damit für eine erfolgreiche Investition.<br />

Referenzbeispiele:<br />

Klinikum Region Hannover (KRH)<br />

energetische Sanierung von acht Standorten<br />

Das KRH hat sein Klinikum Neustadt am<br />

Rübenberge als „Pilothaus“ im Rahmen<br />

eines Energieeinspar-Contracting-Modells<br />

energetisch saniert - 2012/13 folgten weitere<br />

acht Standorte. Auch hier hat man sich<br />

für ein Energieeinspar-Contracting entschieden.<br />

Das KRH trägt die notwendigen<br />

Investitionen in die Modernisierung und<br />

Optimierung der Wärmeerzeugung, der<br />

Lüftungs- und Kälteanlagen sowie der Beleuchtung;<br />

insgesamt belaufen sich diese<br />

auf rund 24 Mio. Euro. Der Contracting-Partner<br />

garantiert die Kosteneinsparungen von<br />

3,6 Mio. Euro pro Jahr über eine Vertragslaufzeit<br />

von 10 Jahren. Basierend auf diesen<br />

Eckpunkten hat die DKB eine Bankfinanzierung<br />

mit gleicher Laufzeit bereitgestellt.<br />

Sankt Rochus Kliniken Bad Schönborn<br />

Errichtung eines Blockheizkraftwerks<br />

Im Rahmen eines Energiespar-Contractings<br />

wurde im Jahr 2011 die Cofely Deutschland<br />

GmbH (Contractor) von den Sankt Rochus<br />

Kliniken mit der Errichtung eines Blockheizkraftwerks<br />

beauftragt. Auf eigene Kosten<br />

errichtete der Contractor alle notwendigen<br />

Anlagen und hält diese über die Vertragslaufzeit<br />

von 10 Jahren instand. Der Contractor<br />

bekommt vom Auftraggeber für seine<br />

Dienstleistungen eine Grundvergütung als<br />

Anteil der von ihm garantierten Energieeinsparungen.<br />

Zur Refinanzierung der angefallenen<br />

Investitionskosten verkauft der<br />

Contractor nunmehr einen festen Anteil<br />

seiner Forderung aus der Grundvergütung<br />

an die DKB.<br />

Als Partner im <strong>Klinergie</strong>Check der<br />

Stiftung viamedica arbeiten Sie<br />

Hört sich alles danach an, als schon seit einiger Zeit zusammen<br />

Markus Höhne<br />

müssten dafür erst mal schwere Investitionen<br />

gestemmt werden…<br />

Ja – natürlich sind die Einsparpotenziale<br />

mit der Stiftung daran, den Entscheidern<br />

in den Kliniken das Thema<br />

Energieeffizienz und die damit verbundenen<br />

hohen Einsparpotenziale<br />

Ansprechpartner:<br />

Matthias Domke<br />

m.domke@eb-ing.com<br />

Fachbereich Gesundheit und Pflege<br />

E-Mail: Markus.Hoehne@dkb.de<br />

Tel.: 030 12030-3531<br />

www.DKB.de/gesundheit<br />

dann besonders hoch, wenn die nahe zu bringen.<br />

089 149812-35<br />

16 17


Schlaues System<br />

Multivalente Heiztechnik von Buderus sorgt im Senioren-Zentrum „Schöne Flora“, Bremen,<br />

für eine wirtschaftliche Wärmeerzeugung. Weil sich die intelligente Systemlösung gleichzeitig<br />

selbst mit elektrischer Energie versorgt, spart sie außer Brennstoffen, Heizkosten und<br />

CO2-Emissionen auch beispielhaft viel Strom.<br />

Steigende Kosten für fossile Energieträger und gesetzliche<br />

Vorgaben führen dazu, dass immer häufiger multivalente<br />

Wärmeerzeugungssysteme geplant und ausgeführt<br />

werden. Solche Heizsysteme kombinieren drei<br />

oder mehr Wärmeerzeuger – und dieses Prinzip macht<br />

sich vor allem in größeren Gebäudekomplexen schnell<br />

bezahlt: Die im Vergleich zu einer konventionellen<br />

Brennwertanlage höheren Investitionskosten amortisieren<br />

sich bereits nach wenigen Jahren.<br />

Bewährter Verbund<br />

Multivalente Heiztechnik ist im Senioren-Zentrum<br />

seit April 2010 im Einsatz. In dem Wohngebäude mit<br />

133 Pflegeplätzen arbeiten alle Komponenten zur<br />

Gebäudebeheizung, Warmwasser- und Stromerzeugung<br />

innerhalb eines Gesamtsystems zusammen: Ein<br />

Erdgas-Blockheizkraftwerk Loganova EN20 mit einer<br />

elektrischen Leistung von bis zu 19 kW und einer thermischen<br />

Leistung von bis zu 34 kW, zwei Gas-Brennwertheizkessel<br />

Logano plus GB312 und eine Logafix<br />

Luft/Wasser-Wärmepumpe WPL 220 AR.<br />

Das Zusammenspiel der Einzellösungen folgt einem<br />

bewährten Regelungskonzept: Das Blockheizkraftwerk<br />

deckt die Grundlast bei der Trinkwassererwärmung<br />

und der Gebäudebeheizung. Die Antriebsenergie der<br />

Wärmepumpe stammt aus dem BHKW. Durch den Eigenverbrauch<br />

des selbsterzeugten Stroms im Objekt<br />

wird die Wirtschaftlichkeit der Anlage maßgeblich verbessert.<br />

Die Gas-Brennwertheizkessel – mit einer garantierten<br />

Effizienz von mindestens 95 % bezogen auf<br />

den Heizwert (Hi) – unterstützen in Spitzenlastzeiten<br />

bei der Beheizung der Räume.<br />

Nur so viel Leistung wie nötig<br />

Ein integriertes, intelligentes Energie- und Speichermanagement<br />

stimmt die einzelnen Wärmeerzeuger exakt<br />

aufeinander ab. Über einen Schaltschrank wird jeder<br />

Wärmeerzeuger bedarfsgerecht angesteuert: Hier werden<br />

Temperaturen und Volumenströme überwacht sowie<br />

Wärme- und Gasmengen, Anlagennutzungsgrad<br />

als auch Taktung der Wärmeerzeuger erfasst. Dies maximiert<br />

beispielsweise die Laufzeiten des BHKWs und<br />

der Wärmepumpe und reduziert gleichzeitig die Brennerstarts<br />

der Gas-Brennwertheizkessel.<br />

Die erzeugte Wärme wird in Pufferspeichern zwischengespeichert,<br />

aus denen sie bei Bedarf entnommen<br />

und in den Heizkreislauf eingespeist wird. Im<br />

Buderus-System arbeiten vier Pufferspeicher Hand in<br />

Hand mit den Wärmeerzeugern: Ein 500-Liter-Speicher<br />

sichert die optimale Betriebsweise der Wärmepumpe.<br />

Drei 1.500-Liter-Speicher übernehmen die Wärme des<br />

BHKW – und sind auch für die Trinkwassererwärmung<br />

zuständig. Damit dabei alles mit hygienischen Dingen<br />

zugeht und das Legionellen-Risiko minimiert wird, ist<br />

auch ein Buderus-Frischwassersystem zur Trinkwassererwärmung<br />

integriert.<br />

Referenzbeispiel<br />

Senioren-Zentrum „Schöne Flora“ in Bremen<br />

• 7.000 m 2 zu beheizende Fläche<br />

• 133 Pflegeplätze<br />

• energie-, kosten- und CO2-sparende Systemlösung<br />

• effektive Kraft-Wärme-Kopplung durch Erdgas-<br />

BHKW Loganova EN20<br />

• wirtschaftliche Heizung und Trinkwassererwärmung<br />

durch zwei Gas-Brennwertkessel Logano<br />

plus GB312 und eine Luft/Wasser-Wärmepumpe<br />

Logafix WPL220 AR<br />

• hydraulische Einbindung ins Gesamtsystem und<br />

Trinkwassererwärmung im Durchflussprinzip<br />

zur Reduzierung des Legionellen-Risikos<br />

Senioren-Zentrum „Schöne Flora“ in Bremen<br />

Ein intelligentes Energie- und Speichermanagementsystem<br />

stimmt die einzelnen Wärmeerzeuger optimal aufeinander<br />

ab.<br />

Lohnende Investition<br />

In Summe profitieren Anlagenbetreiber im Vergleich<br />

zu einer Einzellösung von einem geringeren Primärenergieverbrauch,<br />

geringeren Betriebskosten und<br />

deutlichen CO2-Einsparungen. Als zukunftssichere Lösung<br />

erfüllt multivalente Heiztechnik zudem alle im<br />

Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) geforderten<br />

gesetzlichen Vorgaben für den Neubau.<br />

BHKW-Modul Loganova EN20 und Gas-Brennwertkessel<br />

Logano plus GB312<br />

18 19


Ausgezeichnete Energieeffizienz<br />

Innovative Wärme- und Stromversorgung<br />

Das ist Energieeffizienz mit Brief und Siegel: Der BUND<br />

Berlin (Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland)<br />

hat das Martin-Luther-Krankenhaus in Bochum<br />

mit dem Gütesiegel „Energie sparendes Krankenhaus“<br />

ausgezeichnet. Damit würdigt die Umweltschutzorganisation<br />

das besondere Engagement der Klinik für<br />

Energieeffizienz und Klimaschutz. Im Jahr 2008 wurde<br />

die Wärmeerzeugung grundlegend modernisiert und<br />

effiziente Buderus Heiztechnik eingebaut. Seitdem hat<br />

sich der CO2-Ausstoß um 400 Tonnen pro Jahr reduziert,<br />

die Klinik spart jährlich etwa 800 MWh Erdgas<br />

und 46 MWh Strom.<br />

Intelligente Lösung<br />

Ein Energie- und Speichermanagement sorgt im Martin-Luther-Krankenhaus<br />

Bochum dafür, dass die unterschiedlichen<br />

Wärmeerzeuger optimal aufeinander<br />

abgestimmt sind.<br />

Das Martin-Luther-Krankenhaus besteht seit 125 Jahren,<br />

auf rund 12.000 Quadratmetern bietet es Platz für<br />

295 Patienten. Im Zuge der Modernisierung wurden alle<br />

Komponenten zur Gebäudebeheizung sowie zur Trinkwassererwärmung<br />

und Stromerzeugung erneuert.<br />

Wer eine Heizungsanlage mit einer Jahresleistung von<br />

mehr als 2.800 MWh plant, setzt auf eine sichere und<br />

durchdachte Systemlösung. Diese sollte insbesondere<br />

die unterschiedlichen Wärmeerzeuger perfekt kombinieren,<br />

um dadurch Energieverbrauch und Emissionen<br />

zu senken. Ein intelligentes Energie- und Speichermanagement<br />

optimiert das System, um das wirtschaftliche<br />

Potenzial vollständig auszuschöpfen und gleichzeitig<br />

die Trinkwasserqualität zu erhöhen.<br />

Das eingebaute Erdgas-Blockheizkraftwerk Loganova<br />

EN50 mit 50 kW elektrischer und 80 kW thermischer<br />

Leistung liefert Strom für das Krankenhaus und belädt<br />

sechs Pufferspeicher mit jeweils 2.000 Liter Inhalt, die<br />

der Trinkwassererwärmung nach dem Durchflussprinzip<br />

dienen. Es erreicht einen Gesamtnutzungsgrad<br />

(elektrisch und thermisch) von bis zu 95 Prozent. Im<br />

Vergleich zu einer getrennten Strom- und Wärmeerzeugung<br />

in Kraftwerk beziehungsweise Heizkessel sparen<br />

Buderus Blockheizkraftwerke bei gleicher Leistung nahezu<br />

40 Prozent Primärenergie.<br />

Die Gebäudebeheizung übernehmen sechs Gas-Brennwertkessel<br />

Logano plus GB312, die in Kaskade geschaltet<br />

sind – davon vier mit jeweils 240 kW und zwei mit<br />

280 kW Leistung. Sie erreichen einen hohen Normnutzungsgrad<br />

von bis zu 109 Prozent bezogen auf den<br />

Heizwert (Hi) und haben einen Modulationsbereich<br />

von 30 bis 100 Prozent.<br />

Das intelligente Energie- und Speichermanagement<br />

stellt sicher, dass alle Komponenten nur die Leistung<br />

bringen, die dem aktuellen Bedarf entspricht. Dadurch<br />

lässt sich die Laufzeit des Blockheizkraftwerks<br />

maximieren und die Zahl der Brennerstarts der Gas-<br />

Brennwertkessel auf ein Minimum reduzieren. Eine<br />

speziell ausgelegte Warmwasserbereitung nach dem<br />

Durchlaufprinzip mit Primär-Pufferspeichern bis 95<br />

Grad C Ladetemperatur, leistungsgeregelter Be- und<br />

Entladung sowie bedarfsgerechter Warmwasser-Zirkulation<br />

beugt dem Befall von Legionellen maximal vor.<br />

Die Trinkwassererwärmung erfolgt dabei entsprechend<br />

den Anforderungen der Trinkwasserverordnung.<br />

Referenzbeispiel<br />

Martin-Luther-Krankenhaus in Bochum<br />

• 12.000 m 2 zu beheizende Fläche<br />

• 295 Betten<br />

• effiziente Wärmeerzeugung mit Buderus Loganova<br />

BHKW-Modul EN50<br />

• wirtschaftliche Raumheizung und Trinkwassererwärmung<br />

durch vier Gas-Brennwertkessel<br />

Logano plus GB312-240 und zwei Gas-Brennwertkessel<br />

Logano plus GB312-280<br />

• intelligentes Energie- und Speichermanagement<br />

• Trinkwassererwärmung nach dem Durchlaufprinzip<br />

bestehend aus zwei Frischwassermodulen<br />

Als erstes Krankenhaus in Hessen wurde die Klinik<br />

Hohe Mark in Oberursel mit dem BUND-Gütesiegel<br />

„Energie sparendes Krankenhaus“ ausgezeichnet. Kern<br />

des energetischen Modernisierungskonzeptes ist die<br />

effiziente Bereitstellung von Wärme und Elektrizität<br />

durch ein Blockheizkraftwerk im Verbund mit einer<br />

Gas-Brennwertheizung<br />

Die Klinik Hohe Mark in Oberursel ist ein freigemeinnütziges<br />

Krankenhaus in Trägerschaft des Deutschen<br />

Diakonie-Gemeinschaftverband GmbH Marburg, dem<br />

neuntgrößten evangelischen Krankenhausträger in<br />

Deutschland. Das zwischen Frankfurt und dem Naturpark<br />

Hochtaunus gelegene Krankenhaus verfügt über<br />

eine Kapazität von 216 Betten, beschäftigt 360 Mitarbeiter<br />

und erzielt einen jährlichen Pflegesatzerlös von<br />

rund 15 Millionen Euro. Damit ist die Klinik Hohe Mark<br />

die größte Gesundheitseinrichtung in Oberursel. Mit<br />

modernen Therapiekonzepten in den Bereichen Psychiatrie,<br />

Psychotherapie und Psychosomatik genießt sie<br />

einen hervorragenden Ruf.<br />

Auf dem neuesten Stand der Technik präsentiert sich<br />

das Haus auch in Bezug auf das Versorgungskonzept für<br />

Wärme und Strom. Dieses wurde in den vergangenen<br />

Jahren für rund 1,6 Millionen Euro modernisiert. Zum<br />

Einsatz kommt dabei unter anderem ein neues Blockheizkraftwerk<br />

mit einer jährlichen Eigenerzeugung von<br />

1,1 GWh Strom sowie 1,7 GWh Wärme. Verglichen mit<br />

der Altanlage entspricht das einer Einsparung von 650<br />

Tonnen CO2 und einer Reduzierung der Energiekosten<br />

um rund 30 Prozent jährlich. Die Investitionen werden<br />

sich in 2,3 Jahren amortisiert haben.<br />

Wärme und Strom effizient bereitstellen<br />

Die ganzheitliche Sanierung umfasst außer der Gebäudedämmung<br />

und einem neuen Beleuchtungskonzept<br />

auch die grundlegende Modernisierung der Wärmeund<br />

Stromversorgung. Herzstück der neuen Anlage<br />

ist das Buderus Blockheizkraftwerk-Modul Loganova<br />

EN140 mit einer Leistung von 140 kW elektrisch und 212<br />

kW thermisch. Eine nachgewiesene Laufzeit von gut<br />

8.000 Stunden im ersten Betriebsjahr unterstreicht die<br />

optimale Auslegung auf den Bedarf und ist der Grundstein<br />

eines wirtschaftlichen Betriebs. Der alte Gaskessel<br />

mit 1,6 MW aus dem Jahr 1982 wurde durch einen<br />

effizienten Buderus-Gasbrennwertkessel Logano plus<br />

SB735 mit lediglich 970 kW zur Spitzenlastabdeckung<br />

abgelöst.<br />

Zugleich wurde das gesamte Nahwärmenetz mit einer<br />

Gesamtlänge von rund 800 Metern sowie die Wärmeverteileranlagen<br />

in den jeweils 25 angeschlossenen Gebäuden<br />

erneuert und sämtliche Umwälzpumpen gegen<br />

stromsparende geregelte Pumpen ausgetauscht.<br />

Die Klima- und Lüftungstechnik wird im neuen Konzept<br />

mit bedarfsgerechten Absenkzeiten betrieben. Das Ergebnis<br />

kann sich sehen lassen: Dank der beschriebenen<br />

Maßnahmen konnten die Vorlauftemperaturen um<br />

rund 22 Prozent gesenkt und die Wärmeverluste damit<br />

reduziert werden.<br />

Regelung mit Intelligenz<br />

Die zentrale Anlagensteuerung übernimmt eine neue<br />

busgesteuerte direkte digitale Regelung (DDC-Regelung),<br />

mit Zugriff auf alle Heizanlagen im Nahwärmenetz.<br />

Sie gewährleistet auch die Steuerung von maximaler<br />

Raumtemperatur und Absenkzeiten. Zugleich<br />

findet eine kontinuierliche automatische Erfassung<br />

und Auswertung der Wärme- und Stromverbrauchsdaten<br />

statt. Der hieraus resultierende monatliche<br />

Energiebericht für die Krankenhausverwaltung und<br />

-technik bietet Potenzial für zukünftige Optimierungsmaßnahmen.<br />

Referenzbeispiel<br />

Krankenhaus Hohe Mark in Oberursel<br />

• 216 Betten<br />

• energie-, kosten- und CO2-sparende Systemlösung<br />

• effektive Kraft-Wärme-Kopplung durch BHKW-<br />

Modul Loganova EN140<br />

• Anbindung aller 25 Klinikgebäude durch ein<br />

rund 800 Meter langes Nahwärmenetz; Einsatz<br />

effizienter Umwälzpumpen<br />

• wirtschaftliche Heizung und Trinkwassererwärmung<br />

durch Einbindung eines Logano plus<br />

SB735 mit 970 kW in das hydraulische Gesamtsystem<br />

• Legionellenprävention durch tägliche thermische<br />

Desinfektion der gesamten Anlage<br />

Moderne Technik hinter historischer Fassade. Die ganzheitliche<br />

Sanierung der Klinik Hohe Mark in Oberursel<br />

umfasste außer der Gebäudedämmung auch die grundlegende<br />

Modernisierung der Wärme- und Stromversorgung.<br />

Bosch Thermotechnik GmbH<br />

Buderus Deutschland<br />

Sophienstraße 30-32<br />

35576 Wetzlar<br />

Das Martin-Luther-Krankenhaus in Bochum wurde für Das Erdgas-Blockheizkraftwerk Loganova EN50 liefert<br />

Tel.: 06441-418-0<br />

sein umweltschonendes Wärmekonzept mit dem BUND- Strom und belädt sechs Pufferspeicher mit jeweils 2.000<br />

E-Mail: info.gesundheitswesen@buderus.de<br />

20<br />

Gütesiegel ausgezeichnet.<br />

Liter Inhalt.<br />

www.buderus.de/gesundheitswesen<br />

21


Einsparpotenziale<br />

erkennen und nutzen<br />

nicht nur die Heiztechnik modernisiert, sondern die<br />

Technik übergreifend überprüft und in entsprechende<br />

Systeme investiert.<br />

Loh: Können Sie den Lesern ungefähr sagen, in welcher<br />

Zeit sich eine moderne Anlage amortisiert und wie hoch<br />

die Einsparpotenziale sind?<br />

Krankenhäuser kämpfen mit steigendem Kostendruck.<br />

Einen nicht unerheblichen Anteil daran haben die Energiekosten<br />

im alltäglichen Krankenhausbetrieb. Welche<br />

Einsparpotenziale die Modernisierung alter Wärmeerzeuger<br />

bietet, darüber spricht Markus Loh, Projektleiter<br />

Stiftung Viamedica, mit Stephan Kleiner, Sales Key<br />

Account Manager bei Buderus Deutschland und Spezialist<br />

für Projekte im Gesundheitswesen.<br />

Loh: Herr Kleiner, als Key Account Manager bei Buderus<br />

Deutschland sind Sie für den Bereich Gesundheitswesen<br />

zuständig. Was sind Ihre Aufgaben und worauf legen Sie<br />

Ihren Fokus?<br />

Kleiner: In erster Linie sehe ich mich als Netzwerker<br />

und Kontakter. Meine Aufgabe ist es, Beziehungen zu<br />

knüpfen und zu pflegen und die Zusammenarbeit mit<br />

den Partnern voranzubringen. Dazu gehören auch Programme<br />

wie die Stiftung Viamedica, das BUND Gütesiegel<br />

oder das Green Hospital Partner Programm. Darüber<br />

hinaus betreue ich auch die Internetseiten von<br />

www.buderus.de/gesundheitswesen als Redakteur.<br />

Loh: Buderus Deutschland legt auch einen Fokus auf<br />

Krankenhäuser. Wo sehen Sie bei Kliniken wesentlichen<br />

Handlungsbedarf?<br />

Stephan Kleiner<br />

Sales Key Account Manager bei Buderus Deutschland<br />

Kleiner: Angesichts eines wachsenden Kostendrucks<br />

im Gesundheitswesen ist ein effizienter Energieeinsatz Loh: Wie sieht Ihrer Meinung nach eine optimale, energieeffiziente<br />

erforderlich. Wir dürfen nicht vergessen: Energiekosten<br />

und versorgungssichere technische Lösung<br />

gehören hier zu den wichtigen Faktoren. Auch unter für den Bereich Wärme für ein Krankenhaus aus, haben<br />

dem Aspekt zu erwartender Energiekostensteigerungen<br />

Sie ein Beispiel?<br />

ist es wichtig, Einsparpotenziale auszuschöp-<br />

fen. Wärmeerzeugungsanlagen in Krankenhäusern Kleiner: Gerade in Krankenhäusern mit einer spezifischen<br />

sind teilweise veraltet und überdimensioniert, was<br />

Verbrauchsstruktur von Wärme und Strom ha-<br />

geringe Jahresnutzungsgrade und hohe Bereitstellungsverluste<br />

ben Blockheizkraftwerke (BHKW) einen besonders horierungen<br />

zur Folge hat. Zudem führen Umstruktuhen<br />

Stellenwert. Hier findet die Kraft-Wärme-Kopplung<br />

wie die Auslagerung oder der Zubau neuer (KWK) ideale Einsatzbedingungen, weil Strom und Wärme<br />

in großen Mengen oft zeitgleich und ganzjährig<br />

Betriebseinheiten dazu, dass die installierte Technik<br />

Loh: Ich danke Ihnen für dieses Gespräch, Herr Kleiner,<br />

nicht mehr optimal auf den Bedarf zugeschnitten benötigt werden. Gepaart mit effizienten Brennwertkesseln,<br />

abgestimmter Hydraulik und moderner Rege-<br />

und hoffe wir können den Lesern den Impuls geben, über<br />

ist. Die Folge ist eine schlechte Effizienz. In vielen Fällen<br />

ist ein Anlagentausch mit deutlichen Energieeinlungstechnik<br />

bildet dieses System eine gute technische<br />

die Modernisierung Ihrer Anlagen nachzudenken. Ich<br />

wünsche Ihnen noch viel Erfolg.<br />

sparungen verbunden und damit wirtschaftlich wie Möglichkeit für den rationellen Energieeinsatz. Kombinationen<br />

ökologisch sinnvoll. Außer der Optimierung der Wärmeversorgung<br />

aus Grund- und Spitzenlasterzeugern bilden<br />

sollten auch Verbesserungen bei der oftmals die Grundlage zur Kosteneinsparung und zur<br />

Wärmeverteilung in Betracht gezogen werden – dazu Effizienzsteigerung. Ein positives Beispiel ist etwa die<br />

gehören ein hydraulischer Abgleich, der Einsatz von en-<br />

Klinik Hohe Mark in Oberursel. Hier wurde konsequent<br />

22 23<br />

ergiesparenden Pumpen und die Isolierung von Armaturen<br />

und Rohrleitungen. Für sämtliche Bereiche bietet<br />

Buderus die passenden Produkte: von Brennwertkesseln<br />

über Blockheizkraftwerke bis hin zu Energie- und<br />

Speichermanagementsystemen.<br />

Loh: Welche Vorteile und welches Plus haben Kliniken,<br />

wenn Sie zum Beispiel bei der Wärmeerzeugung auf moderne<br />

effiziente Technologien setzen - ist das nicht viel zu<br />

teuer?<br />

Kleiner: Krankenhäuser sind mit umfangreicher Technik<br />

ausgestattet. Die gesamte Gebäudetechnik mit ihren<br />

komplexen Anforderungen führt zu enormen Energieaufwendungen.<br />

Der Energiekostenanteil in Kliniken<br />

liegt bei etwa zwei bis drei Prozent der Gesamtkosten.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsprojekt Energieeffiziente<br />

Krankenhäuser vom Fraunhofer Institut<br />

für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik. Durch<br />

effizienten Energieeinsatz sind Einsparpotenziale von<br />

bis zu 30 Prozent möglich – und das in allen Bereichen<br />

von Wärme über Strom bis zum Wasser. Bei einer Neuinstallation<br />

von moderner Heiztechnik sind hohe Einsparungen<br />

kein Einzelfall. Betrachten wir die Laufzeit<br />

solcher Anlagen, ist eine entsprechende Investition sicherlich<br />

angemessen. Und als weiteres Plus steht auch<br />

die erhebliche CO2-Reduzierung im Fokus.<br />

Kleiner: Um die Kapitalkosten für moderne Technologien<br />

durch geringe Verbrauchskosten auszugleichen,<br />

ist eine hohe Auslastung der Anlage erforderlich. Bei<br />

entsprechenden Voraussetzungen kann die Amortisationszeit<br />

für moderne Systemtechnik mit Kraft-Wärme-Kopplung<br />

unter drei Jahren liegen – wie etwa im<br />

Martin-Luther-Krankenhaus in Bochum. Hier betrug<br />

die Amortisationszeit nach Aussagen der Verantwortlichen<br />

nur 2,8 Jahre. Die Einsparpotenziale sind somit<br />

sehr hoch im Bezug zu den Investitionskosten.<br />

Loh:Weniger Verbrauch bedeutet ja nicht nur finanzielle<br />

Einsparungen, es bedeutet auch weniger CO2-Ausstoß<br />

und damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Wie<br />

viel CO2 wird mit moderner Heiztechnik denn eingespart?<br />

Kleiner: Das Einsparpotenzial bemisst sich immer anhand<br />

des Vergleiches von alter und neuer Anlagentechnik.<br />

Wenn moderne Systeme ein Viertel oder mehr CO2<br />

einsparen, dann ist das etwa Voraussetzung für das<br />

BUND Gütesiegel für Krankenhäuser. Ein solches Einsparpotenzial<br />

ist bei einer ganzheitlichen Planung einer<br />

Modernisierungsmaßnahme durchaus realistisch.<br />

Loh: Herr Kleiner, haben Sie abschließend eine Empfehlung<br />

für die Krankenhäuser? Wie lässt sich eine solche<br />

Modernisierung auf den Weg bringen? Was sind die ersten<br />

Schritte?<br />

Kleiner: Grundsätzlich sollte man den Rat erfahrener<br />

Planungsbüros oder spezialisierter Anlagenbauer einholen.<br />

Diese Fachleute erfassen die Ist-Situation und<br />

überprüfen den Bestand auf Energieeffizienz und<br />

eventuelle hydraulische Fehleinbindungen. Weil in der<br />

Regel kaum Betriebsdaten und Energiemessungen vorhanden<br />

sind, die Defizite deutlich machen, erfolgt im<br />

nächsten Schritt eine Datenerhebung und Bewertung.<br />

Jetzt kommt der Hersteller von heiztechnischen Systemen<br />

ins Spiel. Hier kann der Planer etwa gemeinsam<br />

mit dem Technischen Berater von Buderus aktiv werden<br />

und sich über die neuesten effizienten heiztechnischen<br />

Möglichkeiten bezogen auf das konkrete Projekt beraten<br />

lassen. Gerne unterstützen wir die Handwerkspartner<br />

bei der Erstellung von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />

als Grundlage für die Investitionsentscheidung<br />

der Klinikleitung. Wir sehen uns auch als Partner für die<br />

Zeit nach der Fertigstellung, wenn es um Inbetriebnahme,<br />

Optimierung im laufenden Betrieb und Wartung<br />

der Anlage geht.


Einsparpotenziale<br />

erkennen und nutzen<br />

nicht nur die Heiztechnik modernisiert, sondern die<br />

Technik übergreifend überprüft und in entsprechende<br />

Systeme investiert.<br />

Loh: Können Sie den Lesern ungefähr sagen, in welcher<br />

Zeit sich eine moderne Anlage amortisiert und wie hoch<br />

die Einsparpotenziale sind?<br />

Krankenhäuser kämpfen mit steigendem Kostendruck.<br />

Einen nicht unerheblichen Anteil daran haben die Energiekosten<br />

im alltäglichen Krankenhausbetrieb. Welche<br />

Einsparpotenziale die Modernisierung alter Wärmeerzeuger<br />

bietet, darüber spricht Markus Loh, Projektleiter<br />

Stiftung Viamedica, mit Stephan Kleiner, Sales Key<br />

Account Manager bei Buderus Deutschland und Spezialist<br />

für Projekte im Gesundheitswesen.<br />

Loh: Herr Kleiner, als Key Account Manager bei Buderus<br />

Deutschland sind Sie für den Bereich Gesundheitswesen<br />

zuständig. Was sind Ihre Aufgaben und worauf legen Sie<br />

Ihren Fokus?<br />

Kleiner: In erster Linie sehe ich mich als Netzwerker<br />

und Kontakter. Meine Aufgabe ist es, Beziehungen zu<br />

knüpfen und zu pflegen und die Zusammenarbeit mit<br />

den Partnern voranzubringen. Dazu gehören auch Programme<br />

wie die Stiftung Viamedica, das BUND Gütesiegel<br />

oder das Green Hospital Partner Programm. Darüber<br />

hinaus betreue ich auch die Internetseiten von<br />

www.buderus.de/gesundheitswesen als Redakteur.<br />

Loh: Buderus Deutschland legt auch einen Fokus auf<br />

Krankenhäuser. Wo sehen Sie bei Kliniken wesentlichen<br />

Handlungsbedarf?<br />

Stephan Kleiner<br />

Sales Key Account Manager bei Buderus Deutschland<br />

Kleiner: Angesichts eines wachsenden Kostendrucks<br />

im Gesundheitswesen ist ein effizienter Energieeinsatz Loh: Wie sieht Ihrer Meinung nach eine optimale, energieeffiziente<br />

erforderlich. Wir dürfen nicht vergessen: Energiekosten<br />

und versorgungssichere technische Lösung<br />

gehören hier zu den wichtigen Faktoren. Auch unter für den Bereich Wärme für ein Krankenhaus aus, haben<br />

dem Aspekt zu erwartender Energiekostensteigerungen<br />

Sie ein Beispiel?<br />

ist es wichtig, Einsparpotenziale auszuschöp-<br />

fen. Wärmeerzeugungsanlagen in Krankenhäusern Kleiner: Gerade in Krankenhäusern mit einer spezifischen<br />

sind teilweise veraltet und überdimensioniert, was<br />

Verbrauchsstruktur von Wärme und Strom ha-<br />

geringe Jahresnutzungsgrade und hohe Bereitstellungsverluste<br />

ben Blockheizkraftwerke (BHKW) einen besonders horierungen<br />

zur Folge hat. Zudem führen Umstruktuhen<br />

Stellenwert. Hier findet die Kraft-Wärme-Kopplung<br />

wie die Auslagerung oder der Zubau neuer (KWK) ideale Einsatzbedingungen, weil Strom und Wärme<br />

in großen Mengen oft zeitgleich und ganzjährig<br />

Betriebseinheiten dazu, dass die installierte Technik<br />

Loh: Ich danke Ihnen für dieses Gespräch, Herr Kleiner,<br />

nicht mehr optimal auf den Bedarf zugeschnitten benötigt werden. Gepaart mit effizienten Brennwertkesseln,<br />

abgestimmter Hydraulik und moderner Rege-<br />

und hoffe wir können den Lesern den Impuls geben, über<br />

ist. Die Folge ist eine schlechte Effizienz. In vielen Fällen<br />

ist ein Anlagentausch mit deutlichen Energieeinlungstechnik<br />

bildet dieses System eine gute technische<br />

die Modernisierung Ihrer Anlagen nachzudenken. Ich<br />

wünsche Ihnen noch viel Erfolg.<br />

sparungen verbunden und damit wirtschaftlich wie Möglichkeit für den rationellen Energieeinsatz. Kombinationen<br />

ökologisch sinnvoll. Außer der Optimierung der Wärmeversorgung<br />

aus Grund- und Spitzenlasterzeugern bilden<br />

sollten auch Verbesserungen bei der oftmals die Grundlage zur Kosteneinsparung und zur<br />

Wärmeverteilung in Betracht gezogen werden – dazu Effizienzsteigerung. Ein positives Beispiel ist etwa die<br />

gehören ein hydraulischer Abgleich, der Einsatz von en-<br />

Klinik Hohe Mark in Oberursel. Hier wurde konsequent<br />

22 23<br />

ergiesparenden Pumpen und die Isolierung von Armaturen<br />

und Rohrleitungen. Für sämtliche Bereiche bietet<br />

Buderus die passenden Produkte: von Brennwertkesseln<br />

über Blockheizkraftwerke bis hin zu Energie- und<br />

Speichermanagementsystemen.<br />

Loh: Welche Vorteile und welches Plus haben Kliniken,<br />

wenn Sie zum Beispiel bei der Wärmeerzeugung auf moderne<br />

effiziente Technologien setzen - ist das nicht viel zu<br />

teuer?<br />

Kleiner: Krankenhäuser sind mit umfangreicher Technik<br />

ausgestattet. Die gesamte Gebäudetechnik mit ihren<br />

komplexen Anforderungen führt zu enormen Energieaufwendungen.<br />

Der Energiekostenanteil in Kliniken<br />

liegt bei etwa zwei bis drei Prozent der Gesamtkosten.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt das Forschungsprojekt Energieeffiziente<br />

Krankenhäuser vom Fraunhofer Institut<br />

für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik. Durch<br />

effizienten Energieeinsatz sind Einsparpotenziale von<br />

bis zu 30 Prozent möglich – und das in allen Bereichen<br />

von Wärme über Strom bis zum Wasser. Bei einer Neuinstallation<br />

von moderner Heiztechnik sind hohe Einsparungen<br />

kein Einzelfall. Betrachten wir die Laufzeit<br />

solcher Anlagen, ist eine entsprechende Investition sicherlich<br />

angemessen. Und als weiteres Plus steht auch<br />

die erhebliche CO2-Reduzierung im Fokus.<br />

Kleiner: Um die Kapitalkosten für moderne Technologien<br />

durch geringe Verbrauchskosten auszugleichen,<br />

ist eine hohe Auslastung der Anlage erforderlich. Bei<br />

entsprechenden Voraussetzungen kann die Amortisationszeit<br />

für moderne Systemtechnik mit Kraft-Wärme-Kopplung<br />

unter drei Jahren liegen – wie etwa im<br />

Martin-Luther-Krankenhaus in Bochum. Hier betrug<br />

die Amortisationszeit nach Aussagen der Verantwortlichen<br />

nur 2,8 Jahre. Die Einsparpotenziale sind somit<br />

sehr hoch im Bezug zu den Investitionskosten.<br />

Loh:Weniger Verbrauch bedeutet ja nicht nur finanzielle<br />

Einsparungen, es bedeutet auch weniger CO2-Ausstoß<br />

und damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Wie<br />

viel CO2 wird mit moderner Heiztechnik denn eingespart?<br />

Kleiner: Das Einsparpotenzial bemisst sich immer anhand<br />

des Vergleiches von alter und neuer Anlagentechnik.<br />

Wenn moderne Systeme ein Viertel oder mehr CO2<br />

einsparen, dann ist das etwa Voraussetzung für das<br />

BUND Gütesiegel für Krankenhäuser. Ein solches Einsparpotenzial<br />

ist bei einer ganzheitlichen Planung einer<br />

Modernisierungsmaßnahme durchaus realistisch.<br />

Loh: Herr Kleiner, haben Sie abschließend eine Empfehlung<br />

für die Krankenhäuser? Wie lässt sich eine solche<br />

Modernisierung auf den Weg bringen? Was sind die ersten<br />

Schritte?<br />

Kleiner: Grundsätzlich sollte man den Rat erfahrener<br />

Planungsbüros oder spezialisierter Anlagenbauer einholen.<br />

Diese Fachleute erfassen die Ist-Situation und<br />

überprüfen den Bestand auf Energieeffizienz und<br />

eventuelle hydraulische Fehleinbindungen. Weil in der<br />

Regel kaum Betriebsdaten und Energiemessungen vorhanden<br />

sind, die Defizite deutlich machen, erfolgt im<br />

nächsten Schritt eine Datenerhebung und Bewertung.<br />

Jetzt kommt der Hersteller von heiztechnischen Systemen<br />

ins Spiel. Hier kann der Planer etwa gemeinsam<br />

mit dem Technischen Berater von Buderus aktiv werden<br />

und sich über die neuesten effizienten heiztechnischen<br />

Möglichkeiten bezogen auf das konkrete Projekt beraten<br />

lassen. Gerne unterstützen wir die Handwerkspartner<br />

bei der Erstellung von Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen<br />

als Grundlage für die Investitionsentscheidung<br />

der Klinikleitung. Wir sehen uns auch als Partner für die<br />

Zeit nach der Fertigstellung, wenn es um Inbetriebnahme,<br />

Optimierung im laufenden Betrieb und Wartung<br />

der Anlage geht.

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