03.10.2014 Aufrufe

Speed-Magazin IDM Finale 2014 (Vorschau)

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2,80 Euro<br />

idm-finale <strong>2014</strong><br />

exklusiv inteRviews<br />

• Jonathan Rea<br />

• kenan sofuoglu<br />

• maRkus ReiteRbeRgeR<br />

la dolce vita<br />

valentino Rossi veRsetzt<br />

misano in ausnahmezustand<br />

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Oktober <strong>2014</strong> / Nr. 10 / 20. Jahrgang


123rf.com – freeartist<br />

ZERTIFIZIERTES<br />

U N T E R N E H M E N<br />

Die Motorradmesse<br />

Jetzt Aussteller werden<br />

und Infos anfordern!<br />

16.–18. Januar 2015<br />

MESSE DRESDEN<br />

Freitag 11 – 18 Uhr<br />

Sa./So. 10 – 18 Uhr<br />

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ORTEC Messe und Kongress GmbH · Telefon: 0351 315330 · E-Mail: info@ortec.de


Liebe Leser,<br />

VORWORT<br />

die Motorradsaison <strong>2014</strong> neigt sich dem Ende und die ersten Rennserien sind bereits beendet.<br />

So konnte beispielsweise IRRC Pilot Didier Grams Mitte September in Frohburg seinen fünften Titel in<br />

dieser Klasse einfahren.<br />

In der internationalen deutschen Motorradmeisterschaft feiert erstmals ein Spanier den Titel bei den Superbikes,<br />

aber auch unsere deutschen Starter Max Neukirchner und Markus Reiterberger haben sich hier<br />

achtbar in Szene setzen können.<br />

In der Superstock-Klasse war es der Österreicher Marco Nekvasil, der den Titel mit in seine Heimat nehmen<br />

konnte. Der zweitplatzierten Rennlady Lucy Glöckner fehlten hier nur acht Punkte in der Gesamtwertung.<br />

Mit dem Titel in der <strong>IDM</strong> Supersport feierte Marvin Fritz den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere.<br />

Nicht das wir von <strong>Speed</strong> Motorradmagazin dem jungen Burschen den Titel nicht gönnen mögen, ganz im Gegenteil, doch hätte<br />

uns hier ein Triumpf von unserem Schweizer Urgestein und Freund Roman Stamm auch ganz gut gefallen. Wir sind uns jedoch<br />

sicher, dass im nächsten Jahr ein weiterer Angriff seinerseits auf die Krone in der <strong>IDM</strong> folgen wird.<br />

Ein ganz besonderer Triumpf gelang Lukas Trautmann im Yamaha R6-Dunlop-Cup. Der Fahrer in Diensten von Freudenberg<br />

Racing gewann alle acht Läufe dieser Saison. Vor ihm gelang diese Siegesserie in der Geschichte des Cups noch keinem.<br />

Bei den Sidecars hatte das deutsch-österreichische Duo Josef Sattler und Stefan<br />

Trautner am Ende die Nase vorn.<br />

Tim Georgi gewann die Trophäe bei den jüngsten Teilnehmern. Er sicherte sich<br />

den Titel im ADAC Junior Cup souverän mit einem Vorsprung von 53 Zählern.<br />

Die gesamte Redaktion von <strong>Speed</strong> Motorradmagazin gratuliert dazu recht herzlich!<br />

Ab der Saison 2015 wird es auch wieder eine internationale Moto3-Serie im<br />

Rahmen der <strong>IDM</strong> geben. Dazu hat der ADAC in Zusammenarbeit mit Honda ein<br />

unschlagbares Paket geschnürt, über das sie auf den Seiten 6 und 7 in dieser<br />

Ausgabe näher informiert werden.<br />

Weiteren packenden Rennsport und exklusives Bildmaterial finden sie natürlich<br />

in gewohnter Weise auch wieder in unserer Oktober-Ausgabe.<br />

Dann bleibt mit eigentlich nur noch viel Spaß beim lesen zu wünschen und verbleibe<br />

herzlichst,<br />

Inhalt 10-<strong>2014</strong><br />

<strong>Speed</strong>-Verlag<br />

Messe & Marketing<br />

André Birkenkampf<br />

Hüttengrundstraße 1<br />

09337 Hohenstein-Ernstthal<br />

Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />

Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />

e-mail: speed@speed-verlag.de<br />

Web: www.speed-verlag.de<br />

Verleger: André Birkenkampf<br />

Redaktionsmitarbeiter:<br />

Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />

E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />

Bernd Lukas George, Toni Börner,<br />

André Birkenkampf, Rainer Hechtl<br />

Freie Mitarbeiter:<br />

Fritz Glänzel, Tony Schumann,<br />

Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />

Andrew Hartley, Peter Lange,<br />

Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />

Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />

Stuart Niland, Detlev Plötner,<br />

Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />

Wolfgang Zech, Felix Wießmann,<br />

Jörg Klöppner, Mike Lischka,<br />

Christian Bourget, Pierre Stevenin,<br />

Gerhard Schiel<br />

Presseagenturen:<br />

effel.media, highsidePR<br />

Presseagenturen:<br />

effel.media, highsidePR<br />

Motorradtest:<br />

Sebastian Brombacher<br />

Druck: Limbacher Druck GmbH<br />

Heftpreis: 2,80 Euro inkl. 7% MwSt.<br />

Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />

über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />

von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />

Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />

Hamburg und Berlin.<br />

Abonnement: 39,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />

an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />

Nachdruck und gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />

gestalteter Anzeigen, Texte und Fotos nur<br />

mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Für Druckfehler übernimmt der Verlag keine<br />

Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />

Rücksendung erfolgt nicht.<br />

Seite 03 Vorwort<br />

Seite 04 Händler- und Verbrauchernews<br />

Seite 06-07 Moto3 - Deine Chance 2015<br />

Seite 08-11 24h von LeMans<br />

Seite 12-13 <strong>IDM</strong> Lausitzring<br />

Seite 14-15 Interview Markus Reiterberger<br />

Seite 16-18 <strong>IDM</strong> <strong>Finale</strong> Hockenheim<br />

Seite 19-21 R6-Dunlop-Cup Hockenheim<br />

Seite 22 Meistertitel für Didier Grams<br />

Seite 23-26 Autogrammkarten/Poster<br />

Seite 27-31 World Superbike Jerez<br />

Seite 32-33 Interview Jonathan Rea<br />

Seite 34 Interview Kenan Sofuoglu<br />

Seite 35-40 MotoGP Misano<br />

Seite 41-46 MotoGP Aragon<br />

Titelbild-Foto:<br />

Fotos: Ronny Lekl (1), Jörg Wießmann (1)<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />

PRODUKT Information …<br />

NGK Iridium IX<br />

Die Hightech-Zündkerze für Motorräder<br />

Die NGK Iridium IX Hightech-Zündkerze<br />

für Motorräder, ermöglicht eine bessere Laufruhe,<br />

optimierte Beschleunigung, verminderter Schadstoffausstoß<br />

und führt zu einer Senkung des Kraftstoffverbrauchs.<br />

Im Motorsport garantiert das Hightech-Metall Iridium<br />

absolute Spitzenleistung - im Alltag beschert sie<br />

jedem Bike ebenfalls mehr Performance und Effizienz.<br />

Die Iridium IX-Zündkerze hat gleich mehrere Vorteile.<br />

Ihre Mittelelektrode aus dem Edelmetall Iridum ist<br />

lediglich 0,6 mm dünn und extrem hart im Nehmen.<br />

Weil der Werkstoff Iridium erst bei über 2400 °C<br />

schmilzt, ist er äußerst widerstandsfähig.<br />

Die Vorteile der Iridium IX-Zündkerze auf einen Blick<br />

• Immun gegen Verrußung: Verrußung kann bei Standard-Typen auftreten, wenn viel Stop-and-Go gefahren wird und das Motorrad<br />

oft im Leerlauf läuft. Die Iridium IX macht hier den Unterschied: In ihrem Ringspalt finden nämlich permanent elektrische Entladungen<br />

statt, die Rußpartikel entfernen, selbst wenn die Selbstreinigungstemperatur der Zündkerze noch nicht erreicht ist.<br />

• Lange Lebensdauer: Während sich bei Standard-Typen der Abstand zwischen den Elektroden mit der Zeit vergrößert und die<br />

Qualität der Zündung beeinträchtigen können, bleibt der Abstand bei Iridium-Zündkerzen über die gesamte Lebensdauer konstant.<br />

Hier macht sich die Verwendung des Edelmetalls im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt.<br />

• Höchste Motoreffizienz: Da die Mittelelektrode so dünn ist, verlangt die Zündkerze der Zündspule weniger Strom ab – Spule und<br />

Batterie werden entlastet. Die schlanke Form der Iridium-Mittelelektrode sorgt dafür, dass mehr zündfähiges<br />

Gemisch in die Nähe des Funkens gelangt. Die Verbrennung wird effizienter, die Gasannahme<br />

spürbar verbessert, der Verbrauch sinkt.<br />

Mehr Power durch Iridium ..<br />

Das Geheimnis der Iridium IX Zündkerze liegt in der lasergeschweißten<br />

Elektrode aus Iridium. Durch ihren minimalen Durchmesser von nur 0,6<br />

mm bündelt sie die Zündspannung, wodurch die Verbrennung in allen<br />

Fahrstufen verbessert wird. Damit läuft der Motor absolut rund und<br />

das Motorrad beschleunigt schneller. Das Hightech-Metall Iridim<br />

hält den exakten Abstand zwischen den Elektroden.<br />

Das verhindert Zündaussetzer.<br />

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Stand: 13.08.2013 - JS<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Die Internationale Deutsche<br />

Moto3 Klasse kehrt zurück<br />

Ab 2015<br />

• Moto3 GP und Moto3 Standard Klasse nach<br />

Grand-Prix-Reglement in der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong><br />

• Einheitliche Honda NSF250 Maschinen<br />

kämpfen um den Titel „Deutscher Meister“<br />

• Dorna Sports S.L. unterstützt neue Moto3<br />

Standard<br />

Die Moto3 ist zurück. Ab 2015 wird diese in<br />

Zusammenarbeit von SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> Promoter<br />

MotorEvents, dem Deutschen Motorsport<br />

Bund (DMSB) vom ADAC wieder eingeführt.<br />

Die neue Moto3 teilt sich in Moto3 GP<br />

und Moto3 Standard auf. Die Moto3 GP fährt<br />

nach Grand-Prix-Reglement und ist für alle<br />

Moto3-Motorräder zugelassen, während alle<br />

Fahrer in der Moto3 Standard Kategorie auf<br />

einheitlichen Honda NSF250 Maschinen an<br />

den Start gehen und wie die Fahrer der Moto3<br />

GP um den deutschen Meistertitel kämpfen.<br />

„Wenn wir den Talenten den Weg an die Spitze<br />

im Straßenrennsport ebnen wollen, ist eine<br />

funktionierende Moto3 Klasse unverzichtbar“,<br />

sagt DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck zur<br />

neuen Moto3. Stuck betont die Bedeutung<br />

einer Nachwuchskategorie nach Grand-Prix-<br />

Reglement: „Sie ist ab der Saison 2015 ein<br />

zentraler Schritt für die Verzahnung von nationaler<br />

Basis und Motorrad-Weltmeisterschaft.“<br />

Die Moto3 ist eine Einstiegsklasse für weiterführende<br />

Serien und bildet damit gleichzeitig<br />

eine wichtige Grundlage im deutschen Motorradrennsport-System<br />

sowie eine Aufstiegsmöglichkeit<br />

für Talente aus dem ADAC Junior<br />

Cup. ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk<br />

erklärt: „Aufstrebende, talentierte Fahrer benö-<br />

<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Diese Zweikämpfe wird es ab 2015 auch wieder in der <strong>IDM</strong> zu sehen geben.


Maximilian Kappler ist amtierender Meister der <strong>IDM</strong> Moto3 und holte<br />

diesen Titel 2013 ebenfalls auf einem von Honda befeuerten Bike.<br />

tigen eine angemessene Kategorie, in der sie<br />

ihre Fahrfähigkeiten, ihr Wissen und Geschick<br />

weiter ausbauen können, um eines Tages dort<br />

anzukommen, wonach jeder Motorradrennfahrer<br />

strebt: der Weltmeisterschaft. Aus diesem<br />

Grund ist die Moto3 unverzichtbar für den<br />

deutschen Motorradsport. Wir werden alles<br />

dafür tun, dass dieses Konzept erfolgreich umgesetzt<br />

wird.“<br />

Aufgrund der sehr guten Beziehungen zwischen<br />

ADAC und Dorna Sports S.L. ist es gelungen,<br />

dass die neue Moto3 Standard und<br />

Moto3 GP Klasse nicht nur von Honda Racing<br />

Corporation (HRC), DMSB, MotorEvents und<br />

ADAC, sondern auch von<br />

Dorna Sports S.L., dem Vermarkter der MotoGP<br />

und der Eni World Superbike besondere<br />

Unterstützung erfährt. Gemeinsames Ziel<br />

ist es, den mittel- und nordeuropäischen Markt<br />

zu stärken und den Talenten eine sportliche<br />

Basis zu bieten, die an die spanische FIM Repsol<br />

CEV Moto3 Meisterschaft angelehnt ist.<br />

„Dorna Sports S.L. hat diesem Projekt ihre<br />

Unterstützung zugesagt. Zusammen mit HRC<br />

denken wir darüber nach, drei oder vier Fahrer<br />

dieser Moto3 Serie zu fördern“, erklärt Carmelo<br />

Ezpeleta, CEO von Dorna Sports S.L. ADAC<br />

Sportpräsident Tomczyk begrüßt die Unterstützung<br />

des WM-Vermarkters: „Wir freuen<br />

uns sehr über den Support der Dorna und sind<br />

uns sicher, dass unser Projekt auch dank dieser<br />

starken Unterstützung Früchte trägt.“<br />

Grundlagen der neuen Moto3 Klasse<br />

Mit dem Wechsel von 125ccm zu Moto3 Motorrädern,<br />

nahm die Anzahl der Teilnehmer in<br />

der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> stetig ab. Schon Ende<br />

2013 erarbeiteten DMSB und MotorEvents<br />

HMP GmbH ein neues Moto3-Konzept mit Unterstützung<br />

von Honda, das unter anderem<br />

zwei Rennen pro Veranstaltung und damit zu<br />

hohe Kosten vorsah. Das geschnürte Paket<br />

erzielte nicht auf Anhieb den erhofften positiven<br />

Effekt. Das veränderte Konzept für die<br />

kommende Saison reduziert die technischen<br />

Kosten für die Teilnehmer erheblich und bietet<br />

eine vielversprechende Zukunft.<br />

Für zehn Teilnehmer bietet der DMSB das<br />

Motorrad für nur 17.850 Euro inklusive 1.190<br />

Euro Ersatzteilkit an. Die Fahrer können das<br />

Motorrad über mehrere Jahre pilotieren, allerdings<br />

nur kleine Teile verändern. Erlaubt<br />

ist der reglementkonforme Wechsel verschiedener<br />

Hebel, Fußrasten, Verkleidung, Felgen,<br />

Übersetzung und Bremsbeläge, beziehungsweise<br />

Bremsscheiben. Da diese zehn Motorräder<br />

verplombt sind, sind technische Kontrollen<br />

nicht notwendig. Auch alle anderen originalen<br />

NSF 250 sind in der Moto3 Standard Klasse<br />

zugelassen.<br />

Die Fahrer der Moto3 Standard Klasse kämpfen<br />

nicht nur um den begehrten Titel, sondern<br />

auch um ein Preisgeld von Honda, das insgesamt<br />

fast 15.000 Euro beträgt. Bereits ab 1.<br />

September <strong>2014</strong> können sich Interessierte,<br />

die mindestens 14 Jahre alt sind, unter www.<br />

adac.de/moto3 einschreiben. Die Nenn- und<br />

Einschreibegebühr für die komplette Saison<br />

2015 in der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> wurde um 50<br />

Prozent reduziert und beläuft sich auf lediglich<br />

2.735 Euro. Auch Gaststarts sind jederzeit<br />

möglich.<br />

Die Saison 2015<br />

Wie in den Jahren zuvor, wird der Kalender<br />

der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> Saison 2015 erneut acht<br />

Rennveranstaltungen in Deutschland und den<br />

Nachbarländern umfassen. Dazu kommt ein<br />

Auftakttraining. Die Moto3-Piloten absolvieren<br />

an den Wochenenden jeweils Freie Trainings,<br />

zwei Zeittrainings und ein Rennen, womit sie<br />

auf eine Gesamtfahrleistung von etwa 2.400<br />

Kilometer kommen. Somit kann eine komplette<br />

Saison mit nur einer Revision bestritten<br />

werden.<br />

Vor Ort stehen den Moto3-Fahrern Ersatzteildienst<br />

und Reifendienst zur Verfügung. Die<br />

Reifenmarke ist den Teilnehmern freigestellt.<br />

Allerdings dürfen pro Rennwochenende lediglich<br />

fünf Reifen verwendet werden. Auch<br />

die Drehzahl der Motoren soll reduziert werden,<br />

um die Moto3 Standard Klasse noch<br />

kostengünstiger zu machen. Hier wird der<br />

Nachwuchs auf bestem Niveau für die Folgeserien<br />

wie Supersport und Superbike in der<br />

SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> oder gar einen Einstieg auf<br />

WM-Ebene vorbereitet.<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


ENDURANCE - 24h LE MANS<br />

Neue Sieger - Neue Weltmeister<br />

Text: Toni Börner<br />

Fotos: highsidePR T.Börner<br />

Alles neu macht der September – oder so.<br />

Aus den letzten zehn 24-Stunden-Rennen<br />

seit 2010 hatte sieben Mal das Team SRC-<br />

Kawasaki gewonnen. Von 2010 bis 2013 ging<br />

der Sieg bei den 24-Stunden von Le Mans vier<br />

Mal in Folge an die Truppe von Teammanager<br />

Gilles Stafler – und das Suzuki Endurance Racing<br />

Team (SERT) wurde Weltmeister. <strong>2014</strong><br />

war alles anders: SERT gewann das <strong>Finale</strong> der<br />

FIM World Endurance Championship – und<br />

die Yamaha Racing GMT94 Michelin Truppe<br />

von Christophe Guyot wurde Champion.<br />

Rekord-Beteiligung bei den 24 Stunden von<br />

Le Mans: Insgesamt 55 Teams á mindestens<br />

drei Piloten hatten sich zum Rennen gemeldet.<br />

18 EWC-Superbikes, 4 Open-Teams und sage<br />

und schreibe 33 Superstock-Mannschaften<br />

wollten die Tortur von „Rock-around-the-Clock“<br />

auf sich nehmen. Und das trotz horrender<br />

Einschreibe-Gebühren! Das Startgeld, was die<br />

Teams bezahlen mussten, war innerhalb von<br />

nur einem Jahr nahezu verdoppelt worden.<br />

Eingeschriebene WM-Teams hatten 5.400<br />

Euro im Vorfeld zu überweisen, alle anderen<br />

gar 5.900 Euro. Für den Gesamt-Sieg im<br />

Rennen gibt es 1.800 Euro plus 800 Euro für<br />

den EWC- oder 600 Euro für den Superstock-<br />

Klassensieg. „Das reicht nicht einmal, um mit<br />

meiner gesamten Mannschaft schön Essen<br />

gehen zu können“, murrte SRC-Kawasaki-<br />

Teammanager Gilles Stafler. Begründet wurde<br />

die Anhebung der Gebühren durch rückläufige<br />

Zuschauerzahlen, aber auch <strong>2014</strong> sahen<br />

wieder knappe 100.000 Fans den legendären<br />

Le-Mans-Start. An die Teams zurückbezahlt<br />

wurde daher nichts. „Wir wissen nicht, wie<br />

viele Leute kommen“, verlauteten die Organisatoren<br />

im Vorfeld und erklärten damit die<br />

höheren Einschreibegebühren. „Müssen dann<br />

die Rolling Stones und Valentino Rossi auch<br />

bezahlen, um ihre Show abzuliefern, weil ihr<br />

nicht wisst, wie viele Leute kommen?“, fragte<br />

Yamaha Austria Racing Team (YART) Manager<br />

Mandy Kainz. Er erntete dafür großen Beifall<br />

aller Beteiligten.<br />

Premiere<br />

Rico Penzkofer hat in Le Mans einen Doppelstart<br />

gewagt. Der sächsische Teammanager<br />

setzte zwei Teams ein: In der Superstock<br />

sollten Pedro Vallcaneras (SPA), Steve Mercer<br />

(GBR) und Didier van Keymeulen (BEL) den<br />

Angriff auf den World-Cup-Titel starten, in der<br />

Open-Klasse sollten Jason Pridmore (USA),<br />

Sylvain Barrier (FRA) und Glenn Allerton (AUS)<br />

die Etablierten ärgern.<br />

Während dieses Heft im Druck ist, stellt BMW<br />

Motorrad auf der Intermot in Köln gerade die<br />

neue BMW S 1000 RR 2015 vor. In Le Mans<br />

ist dieses Bike bereits gefahren und wurde aufgrund<br />

der noch fehlenden Homologation in der<br />

Open-Klasse eingesetzt. Die neue Granate aus<br />

Berlin-Spandau, wo BMW seine Motorräder<br />

produziert, sorgte dabei gleich zum Le Mans<br />

Auftakt für Furore: In 1:38,196 Minuten setzte<br />

die Mannschaft im ersten freien Training die<br />

Bestzeit. Spätestens jetzt nahm auch der letzte<br />

im Fahrerlager die Open-Mannschaft als<br />

Das Team von RS <strong>Speed</strong>bikes war in Le Mans vom Pech verfolgt.<br />

Abenddämmerung: Zweikampf zwischen Penz13.com und SERT.<br />

<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


ENDURANCE - 24h LE MANS<br />

Die Boxenstops sorgen bei den Langstreckenrennen immer für Spannung.<br />

ernst zu nehmende Konkurrenz dar.<br />

Wetter<br />

Größtenteils zeigte sich das Wetter bei der 37.<br />

Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans zwar<br />

warm, schwül und schön, aber auch Gewitter<br />

und Regen mischten die Meute immer wieder<br />

auf – im Training wie im Rennen. Der Regenschauer<br />

vom Freitagmorgen hatte bedeutet,<br />

dass die Piloten 1 und 2 ihre Zeiten im zweiten<br />

Qualifying nicht mehr steigern konnten, nur<br />

einige der Fahrer 3 konnten das noch einmal<br />

schaffen.<br />

Aus vor dem Start<br />

Das Abenteuer Le Mans war für RS <strong>Speed</strong>bikes<br />

Racing aus dem sächsischen Bielatal<br />

bereits beendet, da hat das Nachttraining<br />

am Donnerstag noch gar nicht angefangen.<br />

Bereits im freien Training war Florian Bauer<br />

heftig abgeflogen. Der Baden-Württemberger<br />

krachte nach einem Highsider schwer auf den<br />

Asphalt auf, zog sich dabei Verletzungen im<br />

Schulterbereich und an der Lunge zu, war kurz<br />

bewusstlos. Bauer wurde ins Krankenhaus gebracht<br />

– die BMW S 1000 RSE03 war Kernschrott.<br />

Rahmenbruch.<br />

Für das Qualifying musste die zweite Maschine<br />

der Mannschaft herhalten, Reserve-Fahrer<br />

Tobias Kollan rückte in die Stammbesetzung<br />

auf, denn dass Bauer an diesem Wochenende<br />

nicht mehr würde fahren können, war klar. Filip<br />

Altendorfer, Tobias Kollan und Rico Löwe<br />

zogen das Qualifying durch und schafften den<br />

30. Startplatz mit einem Rundenmittel von<br />

1:42,406 Minuten. Doch Löwe brachte das<br />

T-Bike der RSE03 am Ende des Qualifyings<br />

„Rouge“ (rote Armbinde, dritter Fahrer) nicht<br />

zurück an die Box: Nach einem zunächst<br />

harmlosen Rutscher stellte sich die Maschine<br />

auf einem Curb auf, überschlug sich mehrfach<br />

und flog bis hinter die Leitplanke, nur knapp<br />

an einem Streckenposten vorbei. Fahrer Löwe<br />

ok, Motorrad Schrott, Rahmen gebrochen.<br />

Zum Zweiten. Innerhalb von nicht einmal fünf<br />

Stunden.<br />

„Wir haben noch überlegt, wo wir einen neuen<br />

Rahmen herbekommen könnten“, so Teamchef<br />

Ronny Schlieder gegenüber der SPEED.<br />

„Aber es war einfach zu viel kaputt, es waren ja<br />

nicht nur die Rahmen, sondern auch die vielen<br />

Anbauteile, wir hätten in vielen Punkten auf<br />

Serie zurückgehen müssen.“ Kurzzeitig überlegte<br />

man am Donnerstag die Pflichtrunden<br />

im Nachttraining mit einer Ersatz-Maschine<br />

vom Penz13-Team in RS-Verkleidung zu absolvieren,<br />

um Zeit zu schinden und eben die vorgeschriebene<br />

Nachtfahrt mit mindestens einer<br />

gezeiteten Runde ad acta zu legen. Doch der<br />

Gedanke wurde alsbald wieder verworfen. „Am<br />

Ende ist das alles auch eine Geldfrage“, so<br />

Schlieder weiter. „Was ist denn, wenn wir das<br />

Bike dann auch wieder weg werfen? So leid es<br />

mir und dem ganzen Team auch tut, aber das<br />

war die einzige Entscheidung, die wir in dieser<br />

Situation treffen konnten. Es ist natürlich<br />

bitter, nicht einmal bis ins zweite Qualifying<br />

zu kommen, aber so bitter ist der Rennsport<br />

manchmal. Wir packen jetzt zusammen und<br />

müssen dann erst einmal eine Bestandsaufnahme<br />

machen, um nächstes Jahr gestärkt<br />

zurück zu kommen.“<br />

Startaufstellung<br />

Die Le Mans Top-Favoriten vom Team SRC Kawasaki<br />

mit Gregory Leblanc, Mathieu Lagrive<br />

und Fabien Foret sicherten sich die Pole Position<br />

zu den 37. 24 Stunden von Le Mans. Das<br />

Trio fuhr geschlossen im mittleren 1:37er Bereich<br />

und kam auf eine Durchschnitts-Bestzeit<br />

von 1:37,273 Minuten. Damit blieben sie um<br />

0,733 Sekunden vor den Oschersleben-Siegern<br />

von Honda Racing (Julien da Costa, Sébastien<br />

Gimbert, Freddy Foray). Monster Energy<br />

Yamaha YART (Broc Parkes, Michael Laverty,<br />

Sheridan Morais), das Suzuki Endurance Racing<br />

Team SERT (Vincent Philippe, Anthony<br />

Delhalle, Erwan Nigon) und die WM-Leader von<br />

Yamaha Racing – GMT 94 – Michelin (David<br />

Checa, Kenny Foray, Mathieu Gines) rundeten<br />

die Top fünf ab.<br />

Schnellste Superstock-Mannschaft des Qualifyings<br />

wurde das Qatar Endurance Racing<br />

Team mit Anthony West, Alexander Cudlin und<br />

Mashel Al Naimi auf dem siebten Startplatz.<br />

Die Open-Mannschaft vom Penz13.com Racing<br />

Team klassierte sich auf Startplatz zehn.<br />

Der Australier Allerton hatte dabei am Freitag<br />

noch Glück mit dem Wetter und konnte sich<br />

im Vergleich zum Donnerstag bei seinem „ersten<br />

Mal“ in Le Mans um fast zwei Sekunden<br />

steigern. Das Superstock-Schwester-Team<br />

Penz13.com Franks Autowelt Racing holte<br />

Startplatz 14, die Völpker NRT 48 Schubert<br />

Motors-Mannschaft aus Oschersleben fuhr mit<br />

Hayato Takada, Tristan Guyot und Björn Stuppi<br />

den 34. Startplatz heraus.<br />

Das Motobox Kremer Racing by Shell Advance-<br />

Team fuhr mit Timo Paavilainen, Martin Scherrer<br />

und Oliver Skach zu Startplatz 41.<br />

1. Stunde: Das Battle-Trio<br />

Wenn vor dem Start zu den 24 Stunden von<br />

Le Mans knapp 100.000 Franzosen ihre Marseillaise<br />

aus vollem Halse singen, stehen auch<br />

dem letzten in der Boxengasse die Haare<br />

zu Berge. Eine Stimmung, die einfach unbeschreiblich<br />

ist.<br />

Irgendwie ist es ja klar, dass bei diesem Ren-<br />

Die Yamahas von GMT 94 (David Checa, Kenny Foray, Mathieu Gines) und YART (Broc Parkes, Michael Laverty, Sheridan Morais).<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


nen zunächst die Franzosen die Pace machen<br />

und so setzten sich die SRC-Kawasaki #11 und<br />

die Honda #111 an die Spitze. Es dauerte aber<br />

nicht lang und die Moderatoren, Fans – und ein<br />

kleines deutsches Team – drehten komplett<br />

durch: Superbike WM-Pilot Sylvain Barrier<br />

übernahm auf der Open-BMW S 1000 RR des<br />

Penz-Teams die Spitze und führte das Feld an.<br />

Der Franzose setzte sich von den Verfolgern ab<br />

und fuhr bis gegen Ende seines Stints einen<br />

immensen Vorsprung heraus. Allerdings gab<br />

es dann bei diesem ersten Rennen mit dem<br />

neuen Motorrad ein kleineres Problem und<br />

man verlor wieder an Boden. Die Penz-Truppe<br />

mischte in den ersten Stunden dennoch ganz<br />

vorn in den Top Drei mit.<br />

Aus für die 24er-Favoriten<br />

SRC Kawasaki übernahm nun die Führungsarbeit<br />

und alles war „wie immer“. Wer soll<br />

die ZX-10-R-Seriensieger nun noch stoppen?<br />

Die Antwort: Sie sich selbst. Kurz vor 23 Uhr<br />

stürzte Foret, konnte das Bike aber in Windeseile<br />

wieder an die Box bringen. Nach zehn Minuten<br />

war man auf Rang 16 zurückgefallen,<br />

ging aber wieder ins Rennen. Doch auch beim<br />

Bol d’Or war die Truppe gestürzt, weit zurückgefallen<br />

und hatte im Frühjahr in Magny-Cours<br />

trotzdem noch gewinnen können. Dieses Mal<br />

aber war das Glück nicht auf der Seite der<br />

Grünen. Kurz vor Rennhalbzeit um gegen 3<br />

Uhr stürzte Lagrive in den „Esses Bleue“ und<br />

musste erneut an die Box. Wieder dauerten<br />

die Reparaturarbeiten nur zehn Minuten.<br />

Am Sonntagmorgen dann das endgültige Aus:<br />

Ein Defekt an der Schnellwechselanlage hinten<br />

veranlasste Teammanager Stafler das Boxentor<br />

schließen zu lassen. „Das ist eine große<br />

Enttäuschung, aber so läuft das in der Endurance“,<br />

sagte er. „Jedes Rennen ist anders als<br />

das davor. Ich habe entschieden, aufzugeben,<br />

da wir nach dem dritten Problem zu weit zurück<br />

lagen, um eine realistische Chance auf<br />

das Podest zu haben. Mir tut das für Kawasaki<br />

und meine ganze Mannschaft wirklich leid. Wir<br />

haben in den Trainings und im ersten Teil des<br />

Rennens einen perfekten Job gemacht, aber<br />

in der Endurance kann immer alles passieren<br />

und man weiß nie, was einen im Rennen erwartet.<br />

Wir werden im April stärker zurückkehren<br />

und dann sicher den Sieg holen, den wir<br />

verdienen.“<br />

Weiteres Favoriten-Aus: Honda Racing<br />

Auch Julien da Costa, Freddy Foray und Sebastien<br />

Gimbert schlugen für das Honda Racing<br />

Team eine hohe Pace an, mussten dabei aber<br />

auch Tribut zollen. Das Team war schon in den<br />

ersten Stunden mit einem kleinen Sturz zu<br />

Boden gegangen, hatte sich aber von Rang 16<br />

ENDURANCE - 24h LE MANS<br />

wieder auf zwei nach vor gekämpft. Nach 14<br />

Stunden ging dann aber auch beim Team von<br />

Neil Tuxworth das Boxentor zu.<br />

3:30 Uhr war da Costa an die Box gekommen,<br />

da er an seinem Bike ungewöhnliche Vibrationen<br />

gespürt hatte. Man wollte auf Nummer<br />

sicher gehen, nachdem man beim Bol d’Or<br />

kurz vor Rennende schon durch einen technischen<br />

Defekt ausgefallen war. Zwei Stunden<br />

lang suchten die Mechaniker nach dem Fehler,<br />

zerlegten die komplette CBR inklusive Motor<br />

in ihre Einzelteile. Man Fand ein Problem im<br />

Getriebe, steckte alles wieder zusammen und<br />

schickte da Costa wieder auf die Strecke. Der<br />

Franzose kam aber mehrfach zurück an die<br />

Box und schließlich gab man aus Sicherheitsgründen<br />

ganz auf.<br />

„Das ist unglaublich enttäuschend und frustrierend,<br />

die Saison so abzuschließen“, schnaubte<br />

Teammanager Tuxworth. „Die Fahrer und die<br />

Crew haben unglaublich hart gearbeitet und<br />

wir verdienen das so eigentlich nicht. Aber<br />

auf der positiven Seite haben wir dieses Jahr<br />

unseren ersten EWC-Sieg überhaupt gefeiert<br />

und wir wissen, dass wir Rennen anführen und<br />

gewinnen können. Die Langstrecke ist hart<br />

und du musst die Höhen und Tiefen mitnehmen.<br />

Ich bin stolz auf mein Team, wir können<br />

trotzdem erhobenen Hauptes hier raus gehen,<br />

denke ich.“<br />

Das Beste kommt zum Schluss:<br />

Erster SERT-Sieg der Saison<br />

Der „Suzuki-Gebuchte-WM-Titel“ war schon<br />

vor dem <strong>Finale</strong> prinzipiell weg. Die 13-fachen<br />

Weltmeister von SERT hatten ein wahres Seuchenjahr<br />

hinter sich, doch in Le Mans wollte<br />

man noch mal zeigen, dass man dennoch<br />

zu den Großen des Endurance-Sportes zählt<br />

– sollte irgendwer je daran gezweifelt haben.<br />

Die Truppe von Teammanager Dominique Meliand<br />

sammelte beim <strong>Finale</strong> alles, was es zu<br />

sammeln gab: 10 Zusatzpunkte für die Führung<br />

nach 8 Stunden, 10 Zusatzpunkte für die<br />

Führung nach 16 Stunden und die 40 Punkte<br />

für den Sieg. Plus 60 Zähler in der WM-Tabelle<br />

bedeutete am Ende noch den Vize-Titel – vier<br />

Punkte vor Team Bolliger Switzerland #8.<br />

„Ich habe hier schon elf Jahre lang nicht mehr<br />

gewonnen und <strong>2014</strong> war für SERT und auch<br />

für mich ein echt schweres Jahr“, so Vincent<br />

Phillipe. „Das hier ist ein ganz besonderer<br />

Sieg heute. Am Freitag hätten wir nie an unsere<br />

Chance auf den Rennsieg geglaubt! 2015<br />

greifen wir wieder an.“<br />

Für Erwan Nigon wurde es der erste 24er-Sieg.<br />

„Ich möchte mich bei allen im Team, meinen<br />

Fahrerkollegen und all die harte Arbeit bedanken“,<br />

sagte er. „Die Strecke war dieses Wochenende<br />

mehr als schwierig, aber wir haben<br />

echt keine Fehler gemacht – auch nicht an den<br />

Boxen.“<br />

Teammanager Meliand: „Es ist noch zu früh,<br />

um über 2015 zu sprechen, aber dieser Sieg<br />

zum Saisonabschluss öffnet uns neue Türen.<br />

Japan hat uns schon gratuliert!“<br />

Den Suzuki-Erfolg komplett mache das Junior<br />

Team LMS #72, die mit dem zweiten Superstock-Platz<br />

im Rennen und Gesamtrang acht<br />

den World-Cup einsackten. Nach einem Sturz<br />

am Sonntagvormittag war zwar der Klassen-<br />

Sieg weg und ging schließlich an Qatar Endurance,<br />

aber der WM-Titel bleibt. Gregg Black<br />

feierte damit sogar gleich zwei Titel in einer<br />

Saison: Er wurde auch französischer Superbike-Meister.<br />

Weltmeister nach 10 Jahren<br />

Das Herz muss Teammanager Christophe Guyot<br />

mehr als in die Hose gerutscht sein, als er<br />

seinen Startfahrer David Checa in der ersten<br />

Links-Kurve vor dem Dunlop-Bogen direkt am<br />

Start im Kies liegen sah. Der große Traum<br />

vom Titel nach nur wenigen Renn-Sekunden<br />

geplatzt? Drei Minuten Reparatur-Zeit, Platz<br />

48. Stunde 1: Platz 43 Gesamt, Rang 17 – und<br />

damit Letzter – in der EWC. 2 Runden Rückstand<br />

auf die Spitze. Man kann es sich auch<br />

schwer machen.<br />

Was dann aber folgte war eine Meisterleistung:<br />

Keinerlei Fehler mehr auf der Strecke oder in<br />

der Box. 27 Mal kam die Mannschaft zum Radund<br />

Fahrerwechsel, sowie zum Auftanken an<br />

die Box. Von 27 Boxenstopps blieben 22 unter<br />

50 Sekunden!<br />

David Checa, Kenny Foray und Mathieu Gines<br />

blieben zwar die zwei Runden Rückstand auf<br />

die Sieger, aber eben nur diese zwei Runden.<br />

Am Ende beendeten sie das Rennen auf Rang<br />

zwei. Mit 141 Punkten auf dem Konto feierte<br />

GMT94 nach 2004 exakt zehn Jahre später<br />

den zweiten WM-Titel in der FIM Endurance<br />

World Championship. Das Trio beendete alle<br />

vier Saisonläufe, schlechtestes Ergebnis wurde<br />

Rang neun von Suzuka!<br />

„Es war ein schwieriges, aber wunderbares<br />

Rennen“, so Teammanager Guyot. „Wir wussten,<br />

dass der Sieg nach dem Sturz in der ersten<br />

Runde weg war, aber wir sind vor allem<br />

Kämpfer und wir mussten weiter alles geben,<br />

um erfolgreich zu sein. Das Ziel war der WM-<br />

Titel. Über die gesamten 24 Stunden hinweg<br />

war eine immense Anspannung da, gerade<br />

auch mit dem schwierigen Wetter. Unsere Yamaha<br />

R1 hat aber perfekt funktioniert, auf die<br />

Michelin-Reifen konnten wir uns immer verlassen<br />

und das Team hat all seine Erfahrung mit<br />

der der Fahrer in eine Waagschale geworfen.<br />

Heute sind das Team und die Fahrer Weltmeister<br />

geworden! Ich freue mich ganz besonders<br />

für unsere drei Piloten, denn die haben diesen<br />

Titel wirklich verdient.“<br />

Das Team von SRC Kawasaki hatte zwei Stürze zu verkraften.<br />

SERT gewinnt die 24h von Le Mans.<br />

10 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Die größte Erleichterung spürte dabei wohl<br />

David Checa, der in Kurve zwei abgeschossen<br />

worden war. „Nach 24 Sekunden im Rennen im<br />

Kies zu legen und jetzt nach 24 Stunden Weltmeister<br />

zu sein zeigt, wie hart es hier zugeht“,<br />

freute er sich. „Das war nicht leicht, ständig<br />

hätte alles kippen können. Wir sind eine sehr<br />

gute Saison gefahren, auch wenn wir kein Rennen<br />

gewonnen haben. Heute Weltmeister zu<br />

sein, ist eine wunderbare Auszeichnung.“<br />

Kenny Foray musste auf diesen Erfolg lange<br />

hinarbeiten. „Das ist meine fünfte Saison mit<br />

GMT94 und endlich haben wir es geschafft.<br />

Das ging nur wegen der harten Arbeit aller und<br />

einem eng verbundenen Team. Ich fühle mich<br />

hier wohl. Ich bin froh, jedem einzelnen in dieser<br />

Mannschaft diesen Titel geben zu können,<br />

im Team, meiner Familie, meinen Freunden<br />

und all den Leuten, die uns in den guten wie<br />

in den schlechten Momenten in all den Jahren<br />

unterstützt haben.“<br />

Mathieu Gines: „Meine erste Saison mit<br />

GMT94 könnte nicht besser zu Ende gehen.<br />

Ich wusste, dass das Team viel Potenzial hat,<br />

ich kannte meine Teamkollegen und die Michelin-Reifen<br />

schon vorher. Ich bereue nichts!“<br />

Zwei Yamahas auf dem Podium:<br />

YART wird Dritter<br />

Broc Parkes, Michael Laverty und Sheridan<br />

Morais brachten die Yamaha R1 von YART<br />

ebenfalls auf das Podest und wurden Dritte.<br />

„Das war mein erstes 24 Stunden Rennen und<br />

mir haben immer alle gesagt, dass es so hart<br />

werden wird, dass du das direkt nach dem<br />

Rennen nie wieder machen willst“, sagte Laverty<br />

am Ende gegenüber SPEED. „Das ist für<br />

alle eine wahre Herausforderung, für alle im<br />

Team, alles muss funktionieren.“<br />

„Ich hatte es mir schon hart vorgestellt und<br />

ich bin jetzt natürlich müde, aber es hat auch<br />

richtig Spaß gemacht. Hier in Le Mans bei diesem<br />

Klassiker auf dem Podest zu stehen, ist<br />

etwas ganz besonderes, die Stimmung ist unbeschreiblich.<br />

Ich glaube ich schlafe jetzt mindestens<br />

zehn bis zwölf Stunden, ganz sicher.“<br />

Sieg für die Qataris bei den Stockern<br />

Nach einem harten Fight zwischen dem Junior<br />

Team LMS Suzuki und dem Qatar Endurance<br />

Racing Team, ging die Mannschaft aus dem<br />

Wüstenstaat schließlich als Laufsieger in der<br />

Superstock-Klasse hervor, die Suzuki bekam<br />

Rang zwei und den WM-Titel.<br />

„Das ist mein erstes 24 Stunden Rennen und<br />

wir haben gleich gewonnen“, frohlockte der<br />

Australier Anthony West, der sonst auch in der<br />

Moto2-Weltmeisterschaft für die Qataris unterwegs<br />

ist. „Ich freue mich für das gesamte<br />

Team, die haben einen Super-Job gemacht.<br />

Ich bin einen guten Start gefahren, habe echt<br />

Druck gemacht, aber das hier durfte ich nicht<br />

erwarten. Vielleicht war ich am Anfang auch<br />

etwas übermotiviert, was meine Kraft und<br />

die Distanz von 24 Stunden angeht. Heute<br />

Morgen um 06:00 Uhr habe ich mich gefragt:<br />

‚Was zum Geier mache ich hier eigentlich?’ Am<br />

Ende ist es aber eine fantastische und wundervolle<br />

Erfahrung. Die Anstrengungen haben sich<br />

ausgezahlt.“ Am Ende gab es für die Truppe<br />

WM-Rang drei in der Superstock-Klasse.<br />

Penz’ erfolgreiche Frankreich-Reise<br />

Rico Penzkofer konnte am Ende des 24-Stunden-Klassikers<br />

zufrieden auf das Rennen zurückblicken:<br />

Beide eingesetzte Motorräder<br />

fuhren nach einer vollen Tagesdistanz durch<br />

das Ziel. Die Liste der Erfolge der Mannschaft<br />

aus Sachsen wurde um einige weitere Punkte<br />

ENDURANCE - 24h LE MANS<br />

ergänzt.<br />

Mit der Open-Mannschaft und Sylvain Barrier<br />

feierte man die schnellste Rennrunde des gesamten<br />

Laufes. In 1:38,133 hatte die der Franzose<br />

in Runde 116 in den Asphalt gebrannt.<br />

Außerdem gewann man die Open-Wertung und<br />

holte den siebten Gesamtrang im Rennen. Nur<br />

20 Runden fehlten der Truppe am Ende auf<br />

den Sieger.<br />

Mit der Superstock-Truppe hatte man eigentlich<br />

den zweiten WM-Titel nach 2012 ins Visier<br />

genommen, aber dieser Traum zerschlug sich<br />

schon nach wenigen Rennkilometern, als man<br />

zwei Mal zehn Minuten an die Box musste, um<br />

ein Elektronik-Problem zu beheben. „Am Ende<br />

war das eine Zehn-Cent-Sicherung“, ärgerte<br />

sich Crewchief Gordon Unger. Auch einen kleinen<br />

Sturz musste die Mannschaft im weiteren<br />

Rennverlauf noch hinnehmen.<br />

Im Ziel wurde die Startnummer 13 auf dem<br />

15. Gesamtrang gewertet, in der Superstock-<br />

Klasse reichte es noch zu Platz sieben. WM-<br />

Endrang: Drei.<br />

„Was soll ich sagen, ich bin überwältigt – wir<br />

haben hier zwei Motorräder über die Distanz<br />

von 24 Stunden ins Ziel gebracht, haben die<br />

Open-Wertung gewonnen, sind WM-Dritter in<br />

der Superstock-Klasse“, so Teamchef Rico<br />

Penzkofer, der beim Stock-Bike während des<br />

Rennens selbst die Hinterräder wechselte.<br />

„Wir mussten hier alle alles geben – nicht nur<br />

unsere Fahrer auf beiden Maschinen – Pedro,<br />

Steve, Didier und Martin auf der Stock und<br />

Sylvain, Jason und Glenn auf der Open-BMW.<br />

Wie schon beim Bol d’Or in Magny-Cours hat<br />

das Wetter etwas verrückt gespielt, wir hatten<br />

etwas Pech, unsere Gegner in der Superstock-<br />

Klasse dafür etwas mehr Glück. So ist das<br />

im Rennsport manchmal, aber nichts desto<br />

trotz hat das Junior-Team Suzuki eine starke<br />

Leistung gezeigt und den Titel verdient, das<br />

Qatar-Endurance Team<br />

hat hier gewonnen,<br />

meinen herzlichen<br />

Glückwunsch an alle!“<br />

„Mit dem Open-Bike<br />

wollten wir hier vor<br />

allem das Ziel sehen,<br />

wir wollten einen Test<br />

unter realen Rennbedingungen<br />

fahren“,<br />

fuhr der Böhlener fort.<br />

„Dann sind wir noch<br />

auf dem siebten Gesamtrang<br />

rein gekommen,<br />

Sylvain hat die<br />

Das Podium: zweimal Yamaha, einmal Suzuki<br />

schnellste Rennrunde<br />

gedreht und wir haben<br />

die Open-Wertung gewonnen.“<br />

„Ich möchte mich bei<br />

allen im Team bedanken,<br />

auch dafür, dass sich beide Mannschaften<br />

im Rennen geholfen haben. Ganz besonderer<br />

Dank geht auch an Gordon Unger, dem ich<br />

quasi bei der Vorbereitung schon einige schlaflose<br />

Nächte bereitet habe. Danke an die ganze<br />

Crew, Danke an BMW Motorrad Motorsport,<br />

Danke an alle Sponsoren, Danke an die Fahrer,<br />

Danke an alle! Danke, Danke, Danke.“<br />

Durchhalten<br />

Im Langstreckensport zählt vor allem eines:<br />

Durchhalten! Und das taten bei den 24 Stunden<br />

von Le Mans <strong>2014</strong> sage und schreibe 40<br />

Teams. Von den 54 gestarteten Mannschaften<br />

fielen nur deren 13 aus, ein Team schaffte die<br />

erforderlichen Mindestrunden-Zahlen nicht.<br />

Fakten zu den 24 Stunden von Le Mans:<br />

Teams gestartet: 54<br />

Teams im Ziel: 40<br />

Schnellste Rennrunde: Sylvain Barrier<br />

1:38,133, Runde 116<br />

Sieger: Suzuki Endurance Racing Team<br />

Fahrer: Vincent Phillipe, Anthony Delhalle,<br />

Erwan Nigon<br />

Zurückgelegte Runden: 812<br />

Zurückgelegte Distanz: 3398,22 Kilometer<br />

Renn-Zeit Gesamt: 24:00:42,444 Stunden<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit Gesamt: 141,5<br />

km/h<br />

Führungsrunden:<br />

Runde 1-4: #11 SRC Kawasaki<br />

Runde 5-30: #31 Penz13 BMW<br />

Runde 31-34: #111 Honda Racing<br />

Runde 35-240: #11 SRC Kawasaki<br />

Runde 241-812: #1 Suzuki Endurance Racing<br />

Team<br />

Das Team von penz13.com brachte<br />

beide Maschinen über die Distanz.<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

11


<strong>IDM</strong> lausItzrIng<br />

<strong>IDM</strong> trifft DTM - Premiere mit Tücken<br />

Text: Toni Börner<br />

Fotos: Jörg Wießmann<br />

Die Superbike <strong>IDM</strong> fuhr auf dem Lausitzring<br />

erstmals mit der DTM zusammen. Ein Kombi-<br />

Event, wie es derlei eigentlich viel mehr geben<br />

sollte. Allerdings hatte die Premiere einige Tücken<br />

zu überstehen.<br />

Das Wetter in der „Sonne Brandenburgs“<br />

spielte einmal mehr verrückt. Nebelschwaden<br />

umzogen den Lausitzring und sorgten für einiges<br />

an Chaos. Und dennoch war das erste<br />

Kombi-Event mit <strong>IDM</strong> und DTM in gewisser<br />

Weise ein Erfolg.<br />

Zunächst galt es einmal die alten Strukturen<br />

der teilweise ergrauten Kommissare zu entrümpeln.<br />

Die besagten, dass Motorräder und<br />

Autos nicht auf der gleichen Strecke fahren<br />

dürften. Nach den Sessions kam es zu Umbauarbeiten<br />

im Zielbereich des Lausitzrings.<br />

Warum und wieso: Mit gesundem Menschenverstand<br />

nicht zu begreifen. Während sich die<br />

Superbiker auf die Kurzanbindung und die<br />

verlängerte, verhakte Startkurve anpassen<br />

mussten, durfte man von den Autos natürlich<br />

nicht verlangen, im Zielbereich die Motorrad-<br />

Strecke zu lernen – in Form von zwei Kurven<br />

Rechts-Links anstelle von zwei Kurven Rechts-<br />

Links. Diese Arbeiten hätte man sich sparen<br />

können, allerdings waren die auch viel schneller<br />

erledigt, als zunächst gedacht.<br />

Wahres Chaos folgte dann aber am Samstagvormittag.<br />

Hatten Freitagabend die DTM-Autos<br />

bei ihrem Roll-Out noch ordentlich Gummiabrieb<br />

auf die Piste gebracht, war der Tags darauf<br />

nach nächtlichem Regen zu Schmierseife<br />

12 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Markus Reiterberger war in der Lausitz Mann des Wochenendes.


<strong>IDM</strong> lausItzrIng<br />

Für Matej Smrz war es kein berauschendes Wochenende. 11. im Quali, 10. in Lauf eins und im zweiten Rennen schied er aus.<br />

geworden. Die Folge: Die Superbiker blieben nur circa zwei Runden auf<br />

der Piste, produzierten aber ordentlich Schrott. Dann drehte sich bis<br />

Mittag kein Rad.<br />

Der Nebel hing so tief, dass der Rettungshubschrauber nicht fliegen<br />

konnte. Die Autos blieben in ihren Boxen und Zelten. Begründet wurde<br />

das mit möglichen Brandverletzungen und Einklemmungen in den Boliden.<br />

Die Motorradler schüttelten nur den Kopf und schwangen sich<br />

gegen 14 Uhr wieder auf ihre Maschinen. Da durften die Hubschrauber<br />

immer noch nicht fliegen, aber die Biker störte das nicht.<br />

Wenig später kam die Ansage, man solle sich in zehn Minuten für die<br />

Superpole bereithalten. Alles strömte wieder Richtung Start-Ziel, dann<br />

kam zwei Minuten vor Trainingsbeginn die Absage: Die Motorräder hätten<br />

schon genug Streckenzeit gehabt, die Auto-Piloten hatten sich offenbar<br />

trockene Socken besorgt und waren ausgeschlafen und würden<br />

jetzt trainieren. Kopfschüttelnd stapften die Superbiker zurück zu ihren<br />

Boxenzelten.<br />

Fores mit Pole<br />

die Lady wurde dazu starke Gesamt-Achte.<br />

Im zweiten Rennen war es erneut Reiterberger, der gewann, dieses Mal<br />

aber vor Neukirchner und Fores. Bastien Mackels, Teamkollege des Siegers,<br />

holte Rang vier und verpasste das Podest damit knapp. Bei den<br />

Superstockern ging der Sieg diese Mal an Dominik Vincon vor Leon<br />

Bovee.<br />

Damit wurde die Titelentscheidung auf Hockenheim vertagt. Fores reiste<br />

mit 278 Punkten auf dem Konto aus der Lausitz ab und hat nach<br />

wie vor alle Rennen der Saison in den Top Drei und damit auf dem Podest<br />

beendet. Neukirchner (252 Punkte) und Reiterberger (232) hielten<br />

ihre Hoffnungen auf die deutsche Superbike-Krone intakt.<br />

iDM SuPeRbike unD SuPeRStock QuaLiFying<br />

1. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

2. M. Reiterberger<br />

3. M. Neukirchner<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

GER 3C-Racing Team<br />

BMW<br />

Ducati<br />

4. D. Cudlin AUS Weber-Diener Racing TeamKawasaki<br />

5. L. Lanzi<br />

ITA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

1:31,487<br />

1:31,778<br />

1:31,981<br />

1:32,648<br />

1:33,117<br />

Damit setzte sich die Startaufstellung klassisch aus den zwei Qualifyings<br />

zusammen und der Spanier Xavi Fores stand auf Pole. Der Ducati-Pilot<br />

blieb 0,291 Sekunden vor BMW-Treiber Markus Reiterberger. Max<br />

Neukirchner rundete die erste Startreihe ab, dahinter gingen Damian<br />

Cudlin, Lorenzo Lanzi und Erwan Nigon ins Rennen.<br />

Reiterberger zerstört Ducati-Feierlichkeiten<br />

Markus Reiterberger hat am Lausitzring dafür gesorgt, dass erstmals<br />

in dieser Saison keine Ducati gewinnen konnte. Der Van Zon Remeha<br />

BMW-Pilot gewann beide Rennen von Klettwitz, beide Male im Nassen.<br />

„Endlich habe ich es geschafft, die Ducati-Jungs zu besiegen“, freute<br />

sich der Vorjahresmeister. „Ich war schon so oft dran, aber es hat vorher<br />

nie geklappt. Heute habe ich mich sogar im Regen richtig wohlgefühlt<br />

und den habe ich sonst nie gemocht. Es war zwar ganz schön glatt auf<br />

der Strecke beim Beschleunigen und ich bin immer am Limit gefahren,<br />

doch nie so, dass ich in Sturzgefahr war.“<br />

Im ersten Lauf gewann Reitberger mit fast neun Sekunden Vorsprung<br />

auf Fores, Neukirchner wurde Dritter, Lanzi Vierter. Der Superstock-Sieg<br />

ging an Rennamazone Lucy Glöckner auf der HP4 des Wilbers-Teams,<br />

iDM SuPeRbike unD SuPeRStock Rennen 1 - 21 RunDen<br />

1. M. Reiterberger<br />

2. X. Fores<br />

3. M. Neukirchner<br />

4. L. Lanzi<br />

5. B. Mackels<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

GER 3C-Racing Team<br />

ITA 3C-Racing Team<br />

BEL VanZon Remeha BMW<br />

BMW<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

BMW<br />

32:00,976<br />

+ 8,696<br />

+ 18,644<br />

+ 21,621<br />

+ 42,339<br />

iDM SuPeRbike unD SuPeRStock Rennen 2 - 18 RunDen<br />

1. M. Reiterberger<br />

2. M. Neukirchner<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

GER 3C-Racing Team<br />

BMW<br />

Ducati<br />

26:29,603<br />

+ 11,245<br />

3. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati + 24,557<br />

4. B. Mackels BEL VanZon Remeha BMW BMW + 37,052<br />

5. D. Cudlin AUS Weber-Diener Racing TeamKawasaki<br />

+ 48,529<br />

iDM SuPeRbike unD SuPeRStock PunkteStanD<br />

1. X. Fores<br />

2. M. Neukirchner<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. B. Mackels<br />

5. S. Nebel<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

GER 3C-Racing Team<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

BEL VanZon Remeha BMW<br />

Ducati<br />

BMW<br />

BMW<br />

GER Wilbers-BMW-Racing TeamBMW<br />

278<br />

252<br />

232<br />

123<br />

111<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

13


<strong>IDM</strong> - IntervIew Markus reIterberger<br />

Interview: André Birkenkampf<br />

Markus Reiterberger<br />

Frohnatur, Sympathieträger, Racer<br />

Markus, <strong>2014</strong> den Titel verloren. Bist du darüber<br />

sehr enttäuscht?<br />

Nein gar nicht, natürlich wäre mir lieber gewesen,<br />

wenn ich wieder gewonnen hätte, aber<br />

wir haben in diesen Jahr sehr gute Arbeit geleistet,<br />

waren überall zwischen 0,5sec und<br />

1,5sec schneller pro Runde als letztes Jahr,<br />

aber wirklich auf jeder Strecke!<br />

Alle Rundenrekorde wurden heuer gebrochen...<br />

Unser Bike fährt fantastisch, im Team fühle ich<br />

mich sehr wohl, wir haben große Fortschritte<br />

erziehlt.<br />

Hand aufs Herz, woran lag es genau. Waren<br />

die Ducatis diese Saison einfach unschlagbar?<br />

Nein, sie waren nicht unschlagbar, das hat man<br />

auch gesehen, wir konnten Sie am Ende der<br />

Saison 3mal in Folge schlagen, aber manchmal<br />

war es wirklich sehr schwierig...<br />

Alle Rennen waren hart, ich musste in jeder<br />

Runde, in jeden Rennen, Training, Qualifing<br />

alles geben, mein Motorrad komplett ausquetschen<br />

um das Tempo gehen zu können.<br />

Manchmal hat es nicht geklappt, wir waren am<br />

Limit, manchmal bin ich nur knapp gescheitert<br />

beide Ducatis zu bezwingen, z.B. In Zolder<br />

nur um ein paar Hundertstel, und manchmal<br />

hat es geklappt. Das 3C Team ist das Einzige<br />

Werksteam in der <strong>IDM</strong>, sie nutzten das Reglement<br />

vollkommen aus.<br />

Was waren <strong>2014</strong> deine schönsten Momente<br />

und was waren die, die man am liebsten vergessen<br />

möchte?<br />

Am Schönsten: Der Doppelsieg am Lausitzring<br />

mit der DTM, gleichzeitig mein erster Sieg im<br />

Regen.<br />

Zum Vergessen gibts nichts, es war eine sehr<br />

schöne Saison.<br />

Nächstes Jahr warten neue Herausforderungen<br />

auf dich, erzähle uns doch etwas darüber.<br />

Wir sind noch in der Planungsphase. Fest<br />

steht, ich will mit meinen Team um Teamchef<br />

Werner Daemen weitermachen, es gefällt mir<br />

hervorragend im Team. Werner bemüht sich<br />

immer alles perfekt zu machen und mich weiterzubringen,<br />

er will mich in die WSBK bringen.<br />

Auch alle Anderen im Team, besonders<br />

meine Mechaniker (Mein Vater und Wolfgang)<br />

strengen sich sehr an.<br />

So wie es momentan aussieht, fahren wir min.<br />

4 Wildcards auf BMW in der WSBK.<br />

Eine ganze Saison können wir nicht finanzieren,<br />

arbeiten aber noch daran. Deshalb werde<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

14 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


<strong>IDM</strong> - IntervIew Markus reIterberger<br />

ich auch nochmal SUPERBIKE <strong>IDM</strong> fahren. Es<br />

gibt auch Gespräche über Langstrecke...<br />

Gab es viele Anfragen von anderen Teams,<br />

die dich gern verpflichtet hätten?<br />

Es gab einige ja, aber keiner konnte mir die<br />

Zukunft in der Weltmeisterschaft zusagen.<br />

Und WSBK fahren in einen Team, das vielleicht<br />

nicht über gutes Material verfügt kam nicht in<br />

Frage, denn 1 Jahr hinten rum fahren und das<br />

wars dann...<br />

Welche motorsportlichen Ziele verfolgst du<br />

in Zukunft konkret? Der <strong>IDM</strong>-Titel von 2013<br />

soll doch sicher nicht der einzige gewesen<br />

sein?<br />

Das Ziel eines jeden Motorradrennfahrers ist<br />

die MotoGP.<br />

Aber mal realistisch, mein Ziel ist erstmal die<br />

World Superbike. Dass ich dort mit vertrauten<br />

Leuten und einen guten Team arbeiten kann<br />

und erfolgreich bin.<br />

Nächstes Jahr wollen wir die <strong>IDM</strong> Meisterschaft<br />

wieder zurückgewinnen und mit unseren Wild<br />

Cards in der WSBK gut abschneiden.<br />

Wie sieht es bei dir in Sachen Sponsoring<br />

aus, kannst du auch nächste Saison auf „alte<br />

Bekannte“ vertrauen?<br />

Jetzt ist die Saison erst vorbei, und die Sponsorengespräche<br />

laufen.<br />

Aber ich denke stark, dass meine persönlichen<br />

Sponsoren bleiben und bin dafür auch sehr<br />

dankbar!<br />

Wer sind deine wichtigsten Personen bei den<br />

Rennen selbst? Ich weiß, dass dich beispielsweise<br />

dein Vati oft oder besser gesagt immer<br />

zu den Rennen begleitet.<br />

Ja mein Papa ist immer dabei, er ist mein Mechaniker.<br />

Er und Wolfgang sind sehr wichtig für<br />

mich, ich kann mich auf Sie verlassen und wir<br />

haben immer Spaß ;)<br />

Außerdem ist Teamchef Werner ist sehr wichtig<br />

für mich, er kennt die Sicht eines Rennfahrers<br />

und weis, wie wichtig das Umfeld für mich<br />

ist.<br />

Mein Reifenmann ist immer der lustigste und<br />

bringt mich immer zum Lachen, auch mal auf<br />

andere Gedanken, wenns mal nicht so läuft<br />

;) Auch alle Anderen im Team sind super, wir<br />

passen sehr gut zusammen.<br />

Welchen Einfluss haben deine Eltern generell<br />

in Hinsicht auf die Rennerei auf dich?<br />

Meine Familie unterstützt mich in jeder Hinsicht<br />

und sie sind stolz auf mich, dafür bin<br />

ich Ihnen sehr dankbar. Wir machen das jetzt<br />

schon seit 2003 so!<br />

Du bist immer viel unterwegs, hat man da<br />

noch Zeit für Privates oder bleiben beispielsweise<br />

Freundschaften etwas auf der Strecke?<br />

Ich bin viel unterwegs ja, und wenn ich mal<br />

daheim bin, muss ich arbeiten. Ich hab also<br />

sehr wenig Freizeit, aber Freundschaften sind<br />

mir sehr wichtig, ich unternehme viel mit Kumpels.<br />

Die sind auch alle Motorrad und Moped<br />

begeistert und kommen auch oft an die Rennstrecke.<br />

Aber für eine Freundin hab ich leider noch keine Zeit...<br />

Wie ist in deiner rennfreien Zeit die Planung? Was machst du in dieser?<br />

Ich arbeite als Motorradmechaniker und bemühe mich darum, dass ich<br />

nächstes Jahr Rennfahrer als Beruf machen kann.<br />

Die Vorbereitung für die kommende Saison ist wichtig: Trainieren, möglichst<br />

viel Motorrad fahren, Fitness usw.<br />

Einen Fanshop habe ich auch noch, den ich persönlich betreue.<br />

Wie schätzt du den Stellenwert der <strong>IDM</strong> ein, gerade auch was ihre Zukunft<br />

betrifft? Ab nächster Saison wird es ja auch wieder eine Moto3-<br />

Klasse geben.<br />

Ich finde, dass die Spitze in der Superbike Klasse auf WM Niveau ist.<br />

Motor Events bemüht sich sehr um die SUPERBIKE <strong>IDM</strong>, es wird alles<br />

besser, ich hoffe dass der Stellenwert wieder höher wird. Dafür ist auch<br />

eine Moto3 Klasse nötig.<br />

Markus, ich danke dir wie immer für deine aufschlussreichen Antworten<br />

und wünsche dir für die Zukunft viel Erfolg, Glück, natürlich Gesundheit<br />

und immer genug Asphalt unter den Gummis!!!<br />

Foto: Mike Lischka<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

15


Foto: Jörg Wießmann<br />

Die deutschen Meister sind gekürt: Marvin Fritz (h.l., <strong>IDM</strong> Supersport), Josef Sattler/Stefan Trautner (<strong>IDM</strong> Sidecar),<br />

16 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Xavi Forés (v.l., <strong>IDM</strong> Superbike) und Marco Nekvasil (<strong>IDM</strong> Superstock)


<strong>IDM</strong> hockenheIM<br />

Xavi Forés ist erster spanischer<br />

Titelträger in der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong><br />

Foto: Mike Lischka<br />

Text: <strong>IDM</strong> Presse<br />

Mit Xavi Forés ist erstmals ein Spanier Titelträger<br />

in der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong><br />

Die SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> <strong>2014</strong> ist Geschichte, die<br />

Meister sind gekürt. Über 12.000 Zuschauer<br />

pilgerten am vergangenen Wochenende zum<br />

<strong>Finale</strong> ins badische Motodrom von Hockenheim,<br />

um hochkarätigen Motorsport live zu erleben.Der<br />

Superbike-Meister des Jahres <strong>2014</strong><br />

heißt Xavi Forés. Der Spanier vom 3C-Racing<br />

Team machte auf der Ducati 1199 Panigale<br />

R den Triumph in der höchsten deutschen<br />

Motorradstraßenrennsport-Klasse im ersten<br />

Sonntags-Lauf klar, auch wenn Markus Reiterberger<br />

(VanZon Remeha BMW) vor ihm ins<br />

Ziel kam.Xavi Forés: „Ich bin absolut glücklich,<br />

dass ich den Siegerpokal in den Händen halten<br />

kann. Zum Saisonbeginn auf dem Lausitzring<br />

wusste ich noch nicht richtig, was auf mich<br />

in der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> zukommt. Nach dem<br />

ersten Sieg habe ich aber hart daran gearbeitet,<br />

auch den Titel zu gewinnen. Er bedeutet<br />

mir viel. Ich habe viel erlebt in diesem Jahr.<br />

Die Organisation der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> hat<br />

mir gefallen und ich habe auch neue Freunde<br />

wie Matej Smrz (Yamaha) und Marco Nekvasil<br />

(BMW) gefunden.“Vizemeister in der Top-Klasse<br />

wurde Forés Teamkollege Max Neukirchner.<br />

Markus Reiterberger beendete die Saison als<br />

Gesamt-Dritter.<br />

Den Titel in der Klasse Superstock 1000,<br />

die ins Superbike-Feld integriert war, aber<br />

getrennt gewertet wurde, sicherte sich der<br />

erste 17-jährige Österreicher Marco Nekvasil<br />

(Interwetten Racing by Fritze Tuning). Lucy<br />

Glöckner (Wilbers-BMW-Racing) heizte dem<br />

Österreicher aber noch einmal richtig ein. Der<br />

13-Sekunden-Vorsprung, den Nekvasil zum<br />

Hockenheim-<strong>Finale</strong> mitbrachte, schrumpfte<br />

im ersten Lauf bedrohlich, denn die schnelle<br />

Dame kam vor ihm ins Ziel, während er mit<br />

der Technik an seiner BMW kämpfte. Glöckner,<br />

die im zweiten Rennen nun vor der großen<br />

Chance stand, Nekvasil den Titel noch vor<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

17


<strong>IDM</strong> hockenheIM<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Jahr so und jetzt bin ich einfach nur glücklich und kann feiern.“<br />

Garniert wurde das <strong>Finale</strong> der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> mit den Entscheidungen<br />

in den Nachwuchsklassen. Den ADAC Junior Cup powered by<br />

KTM gewann der 14-jährige Tim Georgi. Im Yamaha R6-Dunlop-Cup<br />

stand der Gewinner mit Lukas Trautmann schon fest. Der Österreicher<br />

sorgte jedoch noch für einen Rekord. Er gewann in der 37-jährigen Cup-<br />

Geschichte als erster Teilnehmer sämtliche Saisonrennen.<br />

Abseits der Rennstrecke vergnügten sich die Zuschauer bei Taxifahrten<br />

und dem Pitwalk. Mit Begeisterung wurde im Fahrerlager ein Stunt-Fahrer<br />

empfangen.<br />

Max Neukirchner wurde Gesamtzweiter.<br />

der Nase wegschnappen zu können, verbremste sich dann jedoch in der<br />

Sachse-Kurve, ratterte durch den Kies und verlor durch die unfreiwillige<br />

Stunt-Einlage drei Positionen. Dominik Vincon (BMW Stilgenbauer), der<br />

zum Abschluss zweimal die höchstmögliche Punktzahl holte, wurde Gesamt-Dritter.<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Sidecar-Titel mit drei Punkten Vorsprung für Sattler/Trautner.<br />

idM SuPerbike uNd SuPerSTock quaLifyiNG<br />

1. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW<br />

2. X. Fores<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

3. M. Neukirchner GER 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

4. L. Lanzi<br />

ITA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

5. M. Smrz CZE Team Yamaha Motor Yamaha<br />

1:26,240<br />

1:26,268<br />

1:26,545<br />

1:26,846<br />

1:27,166<br />

idM SuPerbike uNd SuPerSTock reNNeN 1 - 18 ruNdeN<br />

1. M. Reiterberger<br />

2. X. Fores<br />

3. M. Neukirchner<br />

4. B. Mackels<br />

5. M. Smrz<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

GER 3C-Racing Team<br />

BEL VanZon Remeha BMW<br />

CZE Team Yamaha Motor<br />

BMW<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

BMW<br />

Yamaha<br />

26:18,082<br />

+ 2,933<br />

+ 4,920<br />

+ 6,747<br />

+ 18,583<br />

Marvin fritz ist Meister der idM Supersport.<br />

Eine knappe Entscheidung gab es im <strong>Finale</strong> der Klasse Sidecar. Zwei<br />

Punkte trennten die Titelverteidiger André Kretzer/Jens Lehnertz (AKW-<br />

Kretzer-Racing) vor dem Abschlussrennen vor den Verfolgern Josef Sattler/Stefan<br />

Trautner (PSV-Polizeisport-Verein Wels). Am Ende siegten die<br />

Herausforderer. Die deutsch-österreichische Kombination kam im strömenden<br />

Regen besser an den zu überrundenden Konkurrenten vorbei<br />

und hatte zum Abschluss einen Abstand von 7,2 Sekunden vor Kretzer/Lehnertz<br />

herausgefahren und durch den Sieg drei Punkte mehr auf<br />

dem Konto.<br />

Bereits am Samstag war der Champion in der Klasse Supersport 600<br />

gekürt worden. Marvin Fritz (Bayer-Bikerbox Racing) hatte das erste<br />

Rennen des Wochenendes gewonnen. Sein größter Kontrahent Roman<br />

Stamm (Kawasaki Schnock Team Shell Advance) schied mit technischem<br />

Defekt aus. Marvin Fritz nach den Rennen: „Ich war etwas aufgeregt vor<br />

dem Rennen und hätte nicht gedacht, dass die Entscheidung schon heute<br />

fallen würde. In der ersten Runde ist Lukas Pesek (Suzuki) innen in<br />

die erste Kurve reingestochen, ich musste einen Bogen fahren und bin<br />

dadurch auf den fünften Platz zurückgefallen. Ich konnte zwar schnell<br />

auf Roman Stamm aufschließen, aber so einen Ausgang im <strong>Finale</strong> hatte<br />

ich mir nicht gewünscht. Aber es muss eben alles zusammen passen,<br />

um zu gewinnen. Fahrer, Technik und Team. Bei mir war es in diesem<br />

idM SuPerbike uNd SuPerSTock reNNeN 2 - 14 ruNdeN<br />

1. L. Lanzi<br />

2. X. Fores<br />

ITA<br />

SPA<br />

3C-Racing Team<br />

3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

24:08,408<br />

+ 0,212<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. M. Neukirchner<br />

5. B. Mackels<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

GER 3C-Racing Team<br />

BEL VanZon Remeha BMW<br />

BMW<br />

Ducati<br />

BMW<br />

+ 9,889<br />

+ 10,121<br />

+ 47,710<br />

idM SuPerbike uNd SuPerSTock PuNkTeSTaNd<br />

1. X. Fores<br />

2. M. Neukirchner<br />

3. M. Reiterberger<br />

4. B. Mackels<br />

5. S. Nebel<br />

idM SuPerSPorT quaLifyiNG<br />

1. L. Trautmann<br />

2. M. Fritz<br />

3. R. Stamm<br />

4. S. Kerschbaumer<br />

5. L. Pesek<br />

SPA 3C-Racing Team<br />

Ducati<br />

GER 3C-Racing Team<br />

GER VanZon Remeha BMW<br />

BEL VanZon Remeha BMW<br />

Ducati<br />

BMW<br />

BMW<br />

GER Wilbers-BMW-Racing TeamBMW<br />

GER<br />

GER<br />

SUI<br />

AUT<br />

CZE<br />

Freudenberg Racing Team<br />

Bayer-Bikerbox Racing<br />

Schnock Shell Advance<br />

Langenscheidt Racing<br />

Team Suzuki Stoneline-<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

idM SuPerSPorT reNNeN 1 - 17 ruNdeN<br />

1. M. Fritz<br />

2. S. Kerschbaumer<br />

3. L. Pesek<br />

GER Bayer-Bikerbox Racing<br />

AUT Langenscheidt Racing<br />

CZE Team Suzuki Stoneline-<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

4. V. Iannuzzo ITA Mayer<br />

Suzuki<br />

5. P. Bijsterbosch NED HPC-Power Suzuki Racing Yamaha<br />

318<br />

281<br />

273<br />

147<br />

130<br />

1:29,382<br />

1:29,417<br />

1:29,684<br />

1:30,244<br />

1:30,603<br />

25:39,858<br />

+ 10,702<br />

+ 10,919<br />

+ 21,350<br />

+ 23,977<br />

idM SuPerSPorT reNNeN 2 - 17 ruNdeN<br />

1. R. Stamm<br />

2. L. Trautmann<br />

3. M. Fritz<br />

4. S. Kerschbaumer<br />

5. J. Huber<br />

SUI<br />

GER<br />

GER<br />

AUT<br />

SUI<br />

Schnock Shell Advance<br />

Freudenberg Racing Team<br />

Bayer-Bikerbox Racing<br />

Langenscheidt Racing<br />

Schnock Shell Advance<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

25:32,974<br />

+ 0,870<br />

+ 3,102<br />

+ 25,192<br />

+ 34,950<br />

idM SuPerSPorT PuNkTeSTaNd<br />

1. M. Fritz<br />

GER Bayer-Bikerbox Racing<br />

2. R. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />

3. S. Kerschbaumer<br />

4. P. Bijsterbosch<br />

AUT Langenscheidt Racing<br />

NED Langenscheidt Racing<br />

5. T. Lauslehto FIN Team Suzuki Stoneline-<br />

Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Suzuki<br />

311<br />

290<br />

242<br />

170<br />

160<br />

18 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


NGK ENTZÜNDET<br />

LEIDENSCHAFT.<br />

© MOTORRAD<br />

NGK. Weltweit die Nr. 1 für Bikes.<br />

Lukas Trautmann (Freudenberg-HF-Romero)<br />

gelang als erstem Fahrer in der mittlerweile<br />

37-jährigen Erfolgsgeschichte des Yamaha R6-<br />

Dunlop-Cups der Durchmarsch. Der bereits<br />

seit Assen als Meister feststehende Salzburger<br />

gewann beim <strong>Finale</strong> auf dem Hockenheimring<br />

auch das achte Rennen vor Manou Antweiler<br />

(Bienenbüttel, AC MoTeC/Team Bergau) und<br />

Maurice Ullrich (Wörrstadt, Pepe-Tuning/Romero).<br />

Roman Fischer (Elsau, BCC Racing<br />

Team/Zweirad Meggle) sicherte sich mit<br />

einem vierten Platz die Vize-Meisterschaft vor<br />

Max Fritzsch (Claußnitz, Freudenberg ADAC<br />

Sachsen-LZ-Mierisch), der beim Angriff auf<br />

seinen Teamkollegen Trautmann stürzte, aber<br />

weiterfahren konnte und noch als Achter gewertet<br />

wurde.<br />

„Ich wusste, dass ich eine hohe Rennpace<br />

habe, konnte früh in Führung gehen und in der<br />

Anfangsphase alle Angriffe abwehren. Nach<br />

dem Sturz von Max war ich safe und konnte<br />

den Sieg nach Hause fahren“, beschrieb der<br />

Champion sein Rennen. Vor dem Start waren<br />

alle Blicke zum Himmel gerichtet. Die Strecke<br />

war zwar fast komplett abgetrocknet, aber es<br />

begann noch einmal ganz leicht zu tröpfeln.<br />

„Wenn als Dry Race gestartet wird, muss bei<br />

Regen abgebrochen werden, also kannst Du<br />

bei der Reifenwahl eigentlich nichts falsch machen“,<br />

ließ sich Trautmann von der Aufregung<br />

nicht anstecken. Mit Sieg Nummer acht krönte<br />

der 18-Jährige Österreicher eine beeindruckende<br />

Saison und die Zuschauer honorierten<br />

seine spektakulären Slides im Motodrom mit<br />

Standing Ovations. „Ich habe das Jahr im Yamaha-Cup<br />

genossen. Das Preis-Leistungsverhältnis,<br />

die Organisation und das sportliche<br />

Niveau sind top und die Atmosphäre in der<br />

Cup-Familie ist einfach cool.“ Wohin der Weg<br />

im nächsten Jahr führt, ist noch offen: „Moto2<br />

in Spanien ist ein Traum, aber mir ist klar, dass<br />

das als Österreicher nu schwer zu finanzieren<br />

sein wird.“ Eine weitere Option ist die natürlich<br />

<strong>IDM</strong>, die sich über einen solchen Aufsteiger sicher<br />

freuen könnte.<br />

Bei Manou Antweiler bestimmte das Budget<br />

schon in diesem Jahr die Rennplanung. Er<br />

konnte erst beim dritten Lauf in die Saison<br />

einsteigen und die Teilnahme am <strong>Finale</strong> war<br />

auch erst eine Woche vor dem Rennen gesichert.<br />

Das rechtfertigte der 19-Jährige mit<br />

einem blitzsauberen zweiten Platz. „In der ersten<br />

Kurve wurde es ziemlich eng, ich konnte<br />

aber heute den <strong>Speed</strong> des Führungsduos gut<br />

Pech im Rennen für Polesetter Max Fritzsch.<br />

Foto: Jörg Wießmann<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Lukas Trautmann schrieb Geschichte.<br />

Verdienter Jubel bei Freudenberg 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin Racing.<br />

19


Yamaha R6-Dunlop-Cup hoCkenheim<br />

Arnaud Friedrich fuhr auf Position elf über die Ziellinie.<br />

Maurice Ullrich belegte Platz drei.<br />

Daniel Rubin machte mit Platz sechs sein bestes Saisonergebnis klar...<br />

...sein Bruder Dominik hatte diesmal Pech und sah die Zielflgge nicht.<br />

mitgehen. Nachdem ich mit Max zweimal die<br />

Positionen gewechselt habe, ist ihm direkt vor<br />

mir das Vorderrad eingeklappt. Ich habe dann<br />

beschlossen, die sicheren 20 Punkte mitzunehmen.“<br />

Vom Missgeschick des Sachsen profitierte<br />

auch Maurice Ullrich, der nach dem Nürburgring<br />

auch beim zweiten ‚Heimspiel‘ auf dem<br />

Podium stand. „Ich habe nach dem Start sogar<br />

erstmals ein paar Meter geführt“, freute<br />

sich der 15-jährige Cup-Rookie. „Das Tempo<br />

der Spitze war aber schon grenzwertig für<br />

mich, ich hatte mich deshalb schon mit Platz<br />

vier abgefunden, doch durch den Sturz von<br />

Max kam ich sogar noch aufs Podest.“<br />

Die Zielsetzung von Roman Fischer war klar:<br />

„Heute ging es ausschließlich um die Vize-<br />

Meisterschaft, ich bin deshalb von Anfang an<br />

ohne maximales Risiko gefahren. Ich habe<br />

mir am Nürburgring und bei der <strong>Speed</strong>week<br />

zwei schlechte Ergebnisse geleistet, sonst war<br />

ich immer unter den Top-Vier. Und ich konnte<br />

mich als Einziger zwischen die beiden dominierenden<br />

Freudenberg-Piloten schieben“,<br />

freute sich der junge Schweizer mit berechtigtem<br />

Stolz.<br />

Die Plätze vier bis sechs in der Gesamtwertung<br />

belegten schließlich drei Fahrer punktgleich.<br />

Vorjahres-Meister Dominik Engelen<br />

(Leverkusen, Schüller Racing Team) profitierte<br />

dabei von den besseren Einzelplatzierungen,<br />

in Hockenheim hatte er mit einem Regenreifen<br />

vorne komplett verwachst und wurde<br />

nur Zwanzigster. Gian Mertens (Steenhuffel,<br />

Schüller Racing Team) war auf Rang fünf ins<br />

Ziel gekommen, musste sich im Championat<br />

aber mit ebenfalls 88 Punkten hinter Maurice<br />

Ullrich einreihen, der einen Podestplatz mehr<br />

eingefahren hat. Der Belgier war mit seinem<br />

ersten Cup-Jahr dennoch zufrieden: „Die Bedingungen<br />

waren speziell in der Anfangsphase<br />

recht schwierig, deshalb wollte ich nicht zu viel<br />

riskieren, zumal ich die ganze Saison nicht gestürzt<br />

bin.“<br />

Mit einem blitzsauberen sechsten Platz setzte<br />

Daniel Rubin (Schwanau, Motorrad Rubin Racing<br />

Team) zum Ende seiner Premieren-Saison<br />

ein Ausrufezeichen. „Gleich zu Beginn gab es<br />

vor mir durch den Sturz von Clin Rossi ein<br />

ziemliches Durcheinander. Am Ende bin ich<br />

beim Überrunden etwas aufgehalten worden,<br />

so konnte ich zwar noch auf Gian aufschließen,<br />

aber keinen Angriff mehr setzen. Diese<br />

Platzierung, zudem beim Heimrennen, ist natürlich<br />

die beste Motivation fürs nächste Jahr“,<br />

schickt der 16-Jährige Schüler augenzwinkernd<br />

eine Botschaft an Teamchef und Vater<br />

Hubert Rubin.<br />

Die steht beim Siebten Thomas Müller (Karlstadt,<br />

Racing Team Reinecke) trotz klarem Auf-<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Lenno 20Huthmacher 10 - <strong>2014</strong> Ihr holte Motorradmagazin sich mit Platz fünfzehn das letzte Pünktchen.<br />

Im Kampf um Platz zwei konnte sich Manou Antweiler durchsetzen.


Yamaha R6-Dunlop-Cup hoCkenheim<br />

Foto: Felix Wießmann<br />

Letztes Podium der Saison <strong>2014</strong>. Lukas Trautmann (mi.), Manou Antweiler (li.) und Maurice Ullrich<br />

wärtstrend in der zweiten Saisonhälfte noch in<br />

den Sternen. Auch bei Müllers entscheidet das<br />

leidige Geld über eine dritte Cup-Saison: „Ohne<br />

die Überrundungen hätte ich Daniel vielleicht<br />

noch packen können, aber zum Schluss noch<br />

das beste Saisonresultat, das passt schon.“<br />

Arnaud Friedrich (Limbach-Oberfrohna, PZmotorsport<br />

Yamaha Mildner) erlebte kein einfaches<br />

Jahr. Der ADAC-Junior-Cup-Sieger von<br />

2013 wollte ursprünglich in der <strong>IDM</strong> Moto3<br />

fahren, nachdem die Klasse abgesagt wurde,<br />

stieg er kurzfristig in den Yamaha-Cup ein. „Ich<br />

habe im Winter nur auf der Moto3-Maschine<br />

getestet und zur R6 war es schon eine große<br />

Umstellung.“ Zudem warf ihn eine Verletzung<br />

zurück. In Hockenheim durfte er sich nun über<br />

Platz neun freuen: „Mir war klar, dass <strong>2014</strong> ein<br />

Lehrjahr wird. In der nächsten Saison möchte<br />

ich meine Erfahrungen umsetzen“, erklärte<br />

der erst 14-jährige Cup-Youngster.<br />

Platz zehn ging an Thomas Eder (Falkenberg,<br />

LSRT/Zweirad Geier): „Seit ich von Daniel<br />

Bergaus Team betreut werde, geht es richtig<br />

voran. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr,<br />

wenn wir von Anfang an zusammenarbeiten.“<br />

Die ersten Cup-Punkte gab‘s für Marco Freyer<br />

(Binswangen, Zweirad Hösl) auf Rang elf, der<br />

ebenfalls 2015 wieder dabei sein wird. Auch<br />

Timo Kugler (SUI-Rebstein, Meggle Kugler Racing),<br />

Adrian Pasek (POL-Komorów, AC MoTeC)<br />

und Jérôme Feyen (BEL-Amel, Schüller Racing<br />

Team), die auf den folgenden Plätzen einkamen,<br />

wird man nächstes Jahr wiedersehen.<br />

Daniel Bergau (Team Bergau/Zweirad Nöbel),<br />

YAMAhA R6 DUnLoP CUP qUALIfYIng<br />

1. M. Fritzsch<br />

2. L. Trautmann<br />

3. M. Antweiler<br />

GER Freudenberg/HF/Romero<br />

AUT Freudenberg Racing/LZ<br />

GER AC MoTeC Team Bergau<br />

4. R. Fischer<br />

5. R. Wiederkehr<br />

SUI<br />

SUI<br />

BCC Racing Team<br />

Moto-Star Romero<br />

der den letzten Punkt mitnahm, sicher auch,<br />

aber vermutlich nur noch als Teamchef: „Ich<br />

hatte dieses Jahr noch einmal richtig viel Fahrspaß“,<br />

verriet der 37-jährige Berliner. „Nächstes<br />

Jahr möchte ich neben Tom gerne noch einen<br />

zweiten Cup-Fahrer ins Team nehmen und<br />

mit Tim Georgi die Moto3-<strong>IDM</strong> bestreiten.“ Mit<br />

dem Gewinn des ADAC-Junior-Cups durch den<br />

von ihm betreuten Georgi, durfte das Bergau-<br />

Team in Hockenheim bereits den ersten Titel<br />

feiern.<br />

Lukas Trautmann:<br />

„Es war eigentlich ein durchwachsenes Wochenende.<br />

Das Wetter hat zum Glück doch etwas<br />

mitgespielt. Im ersten Supersport-Rennen<br />

habe ich leider relativ wenig Vertrauen zum<br />

Bike gehabt und mir ist das Vorderrad weggerutscht.<br />

Ich habe aber zum Glück weiter machen<br />

können und habe noch einen sechsten<br />

Platz reingefahren. Das Rennen im R6-Cup ist<br />

relativ gut verlaufen, mein Start war zwar nicht<br />

so ideal, aber ich habe in der ersten Runde die<br />

Führung übernehmen können und habe die bis<br />

zum Schluss nicht mehr hergegeben. Ich habe<br />

immer geschaut, eine relativ gute Pace zu machen<br />

und das ist mir ziemlich gut gelungen.<br />

8 von 8 ist ein perfektes Resultat der Saison.<br />

Im zweiten Supersport Rennen bin ich Zweiter<br />

geworden und ich denke, dass ich dieses Jahr<br />

alles in allem eine gute Visitenkarte hinterlassen<br />

habe. Schauen wir mal, was in der Zukunft<br />

kommt. Danke an alle!“<br />

Max Fritzsch:<br />

„Das Wochenende war eigentlich super-gut.<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

1:31,646<br />

1:31,925<br />

1:31,941<br />

1:32,602<br />

1:33,700<br />

Wir konnten in den freien Trainings schon<br />

schnell anfangen und haben in den Qualifyings<br />

dann noch was am Fahrwerk gefunden. Damit<br />

konnte ich in der letzten Runde des zweiten<br />

Qualifyings noch eine super-gute Runde fahren<br />

– eine Sekunde schneller, als der Rundenrekord<br />

vom letzten Jahr. Im Rennen waren<br />

Anfangs schwierige Bedingungen, es war viel<br />

Hektik in der Box und keiner wusste so richtig,<br />

was passiert. Wir haben uns dann für Trockenreifen<br />

entschieden, was auch die richtige Entscheidung<br />

war. Das Rennen war weitestgehend<br />

trocken, nur einzelne nasse Flecken. Ich konnte<br />

dem Lukas locker folgen und hatte das Ziel<br />

zu gewinnen. Zwei Runden vor Schluss ist mir<br />

dann auf der langsamsten Passage der Strecke<br />

auf einem nassen Fleck das Vorderrad eingeklappt.<br />

Das war vielleicht ein Fahrfehler, aber<br />

der Fleck war auch nur so klein, dass man den<br />

wirklich nicht gesehen hat. Ich konnte mein<br />

Motorrad dann noch ins Ziel bringen, Punkte<br />

mitnehmen, das ist ganz ok, trotzdem schade,<br />

dass es nicht geklappt hat mit dem Vizetitel.<br />

Ich möchte mich beim Team und bei Freudenbergs<br />

ganz herzlich bedanken, es war wirklich<br />

ein sehr tolles Jahr. Wir haben immer sehr viel<br />

gelacht, viel zusammen durchgemacht. Es war<br />

wirklich sehr schön. Danke auch an die ganzen<br />

Helfer und Gönner, die mir dieses Jahr ermöglicht<br />

haben.“<br />

Im Rahmen dessen bedankt sich <strong>Speed</strong> Motorradmagazin<br />

bei allen Verantwortlichen des<br />

Yamaha R6-Dunlop-Cup für die tolle Zusammenarbeit<br />

<strong>2014</strong>.<br />

YAMAhA R6 DUnLoP CUP Rennen - 15 RUnDen<br />

1. L. Trautmann<br />

2. M. Antweiler<br />

3. M. Ullrich<br />

4. R. Fischer<br />

5. G. Mertens<br />

AUT Freudenberg/HF/Romero<br />

GER AC MoTeC Team Bergau<br />

GER Pepe-Tuning/Romero<br />

SUI BCC Racing Team<br />

BEL Schüller Racing Team<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

YAMAhA R6 DUnLoP CUP PUnKTeSTAnD<br />

1. L. Trautmann AUT Freudenberg/HF/Romero Yamaha<br />

2. R. Fischer SUI BCC Racing Team Yamaha<br />

3. M. Fritzsch<br />

4. D. Engelen<br />

5. M. Ullrich<br />

GER Freudenberg/HF/Romero<br />

GER Schüller Racing Team<br />

GER Pepe-Tuning/Romero<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

23:21,274<br />

+ 1,185<br />

+ 12,619<br />

+ 23,435<br />

+ 53,984<br />

200<br />

102<br />

98<br />

88<br />

88<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

21


ROADRACING<br />

Meistertitel gesichert!<br />

Didier Grams und der<br />

fünfte Stern von Frohburg<br />

Text und Fotos: Rainer Hechtl<br />

Die IRRC ging am letzten September-Wochenende in Frohburg in die letzte<br />

Runde. Didier Grams, amtierender Champion führte vor den letzten beiden<br />

Läufen mit 40 Punkten vor dem Holländer Johan Fredriks. Bei noch 50 zu<br />

vergebenden Punkten brauchte der Limbach-Oberfrohnaer also noch insgesmt<br />

10 Punkte, um die Meisterschaft zu gewinnen. Und die holte er sich<br />

gleich im ersten Lauf, den er vor Fredriks und Gaststarter Michael Dunlop<br />

in gewohnter Frohburg-Manier gewann. Damit kann sich Didier Grams seine<br />

fünften Stern an die Alne-Kombi nageln - so oft hat er mittlerweile die IRRC<br />

dominiert. Auch im zweiten Lauf setzte er sich gegen Fredriks durch, konnte<br />

diesen allerdings erst in der vorletzten Runde überholen. Da wächst für<br />

2015 harte Konkurrenz heran.<br />

Mehr zur IRRC und ein ausführlicher Saisonrückblick in der November-<br />

Ausgabe der SPEED<br />

22 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Fotos: André Birkenkampf<br />

5<br />

6<br />

7 8


Fotos: André Birkenkampf<br />

Crash Alex Rins - Sachsenring <strong>2014</strong><br />

1<br />

2<br />

SCHNAPPSCHUSS<br />

3 4


Offene Rechnung<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Superbike Weltmeisterschaft<br />

Station Zehn - Jerez/SPA<br />

Text: Bernd Lukas George<br />

Der September ist oftmals der Monat in dem<br />

bereits das Jahr “ausgekehrt” wird und so<br />

manche offene Rechnung noch zur Klärung<br />

ansteht. So auch in der Superbike-WM. Der<br />

eine oder andere Pilot hat bereits ein neues<br />

Team für 2015 gefunden und will es nun seinem<br />

alten Arbeitgeber nochmal zeigen. Manch<br />

anderer ist noch heftig am Suchen und möchte<br />

sich mit einer Glanzleistung in eine gute Position<br />

auf dem sich immer rasanter drehenden<br />

Transfer-Karussell bringen. Allen voran die beiden<br />

Alstare-Bimota Piloten Badovini und Iddon.<br />

Beide haben mit der neuen Maschine aus<br />

Rimini tolle Leistungen gezeigt und mehr als<br />

einmal die Evo-Wertung inoffiziell angeführt<br />

oder gar gewonnen. Dass die Synthologen im<br />

sonnigen Rimini die geforderten 125 Motorräder<br />

(angeblich wurden nur 34 Stück montiert!)<br />

nicht bauen konnten, kann weder dem Racing<br />

Team noch den Piloten angelastet werden. Badovini<br />

hat scheinbar einen Vertrag mit Francis<br />

Batta für 2015 – doch Ungewissheit ist keine<br />

gute Basis für die Winterpause. Der Italiener<br />

wurde dann auch sowohl bei BMW Italien, als<br />

auch bei Pedercini und Barni im Gästebereich<br />

gesehen. Der Brite Iddon liebäugelt mit einer<br />

Rückkehr zu den Supersportlern und hat sich<br />

bei MV angeboten. Fast noch verworrener ist<br />

die Situation bei Aprilia: Melandri ist erst zur<br />

Saisonmitte aufgewacht, jetzt aber der dominierende<br />

Fahrer in der Serie. Sowohl das Baby<br />

(Glückwunsch auch von <strong>Speed</strong>), als auch die<br />

Option mit Aprilia in die MotoGP zurückzukehren<br />

motivieren den Mann aus Ravenna. Die<br />

jüngste Variante ist aber eine weitere Saison<br />

bei den Superbikes, da Aprilia für das MotoGP-<br />

Projekt mit Fausto Gresini zusammenarbeiten<br />

will und dadurch Material und Personal für<br />

eine weitere Werks-SBK-Saison verfügbar wären.<br />

Und die Option den SBK-Titel in 2015 zu<br />

holen. Marcos letzter Titel (250 ccm) stammt<br />

ja aus dem letzten Jahrzehnt. Aktuell könnte<br />

Sylvain Guintoli den Titel noch für Aprilia holen<br />

– doch der Franzose scheint das Team in Richtung<br />

Kawasaki oder Honda zu verlassen. Womit<br />

wir bei der ersten Rechnung wären: gerne<br />

würde sich Guintoli mit dem Titel verabschieden.<br />

Und sich so für die fehlende Nestwärme<br />

bedanken. B wie BMW: der Einsatz in der ersten<br />

Evo-Saison soll auch wieder aus Italien<br />

gesteuert werden. Italien-Boss Andrea Buzzo-<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Die Superpole gewann Loris Baz vor Davide Giugliano und Tom Sykes.<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

27


WORLD SUPERBIKE JEREZ<br />

Marco Melandri und Teamkollege Sylvain Guintoli schenkten sich in beiden Rennen nichts.<br />

Tom Sykes führt in der Weltmeisterschaft immernoch mit 31 Punkten.<br />

28 10 Dreikampf - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin zwischen Leon Haslam, Jonathan Rea und Eugene Laverty.<br />

Foto: worldsbk.com<br />

Foto: worldsbk.com Foto: Hans Denzler<br />

ni versicherte, dass man mit Sylvain Barrier<br />

schon fast einig ist. Gerne würden die Italiener<br />

eine zweite Maschine einsetzen, da „ja sicherlich<br />

in wenigen Wochen noch der eine oder andere<br />

Topfahrer“ anklopfen werde. Aber typisch<br />

- nicht nur für Italien: nur wenn ein Sponsor<br />

gefunden wird! Sponsoren hat Ducati und<br />

man wird wohl weiterhin mit Chaz Davies und<br />

Davide Giugliano antreten. Canepa soll in ein<br />

privates Team transferiert werden. Bei Barni<br />

wird kein Platz sein, da dort Leon Haslam und<br />

der Argentinier Leandro Mercado die Panigale<br />

bewegen werden. Am verrücktesten ist die Situation<br />

bei Honda: Michael van der Mark hat<br />

beste Unterstützung aus Japan und der Ten<br />

Kate-Zentrale. Und ist damit für zwei Jahre gesetzt.<br />

Haslam ist schon weg, Rea fast. Der Nordire<br />

mit Wohnsitz Isle of Man wird wohl Teamkollege<br />

von Tommy Sykes. Wenn ihm Honda<br />

nicht noch eine Top-MotoGP Angebot machen<br />

kann. Allerdings hat der stille Pilot wohl selbst<br />

vergessen, dass er mit der Stoner-Honda seinerzeit<br />

nicht unbedingt Bäume ausgerissen<br />

hat. Womit wir bei Kawasaki wären. Dort ist<br />

Sykes sicher. Und der angehende Evo-Champion<br />

Salom genauso unsicher. Er wird aber wohl<br />

in einem Aufsteiger-Team mit grünen Kunden-<br />

Motorrädern unterkommen. Hinter SBK-Laufsieger<br />

Baz steht ein Fragezeichen, welches fast<br />

so groß ist wie der 21 jährige Franzose. Seine<br />

Option im Team von „Aspar“ Martinez scheiterte<br />

an den 193 cm Körperlänge. Vielleicht<br />

führt das Fahrerlager zu diesem Punkt gerade<br />

eine genauso tiefgründige Diskussion wie zu<br />

den Ducati-Problemen mit dem 90 Grad V4.<br />

„Ein 90 Grad Motor baut zu lang für ein erfolgreiches<br />

MotoGP-Bike“ war vor gar nicht langer<br />

Zeit zu hören. Eigentlich machte dieses Konzept<br />

ein solches Motorrad unfahrbar. So die<br />

„Spezialisten“. Die Diskussion war allerdings<br />

schlagartig beendet, als Honda erstmals die<br />

überlegene RC 213 V ohne Verkleidung zeigte<br />

- und ein 90 Grad V4 zum Vorschein kam!<br />

Auf die Frage, ob er vor dem Heimspiel in Magny<br />

Cours sich neue Motorräder auf der INTER-<br />

MOT anschauen würde, nickte Baz grinsend.<br />

Ducati wird übrigens einen riesigen Stand in<br />

Köln haben, war zu erfahren! Und da wäre<br />

auch noch Yamaha. Eine der verrücktesten<br />

Visionen war das Yamaha R1-Team mit Ben<br />

Spies und Loris Baz! Oder eine Suzuki für Baz<br />

und dann mit Dorna-Unterstützung den einen<br />

oder anderen Wildcard-Einsatz in der MotoGP?<br />

Alles ist denkbar. Auch ein Randy de Puniet,<br />

der Laverty bei Crescent Suzuki ersetzt. Laverty<br />

hat einen Vertrag bei Jorge „Aspar“<br />

Martinez und wird dort eine Kunden-RCV mit<br />

<strong>2014</strong>er Werksmotor fahren. Suzuki möchte de<br />

Puniet als Testfahrer halten, wünscht sich aber<br />

auch frische Rennerfahrung von ihm. Womit<br />

Paul Denning dann einen Topfahrer neben Lowes<br />

bekommen könnte. Ölmulti Motorex wird<br />

für die letzten Rennen den Kolumbianer und<br />

Daytona-Sieger Martin Cardenas in die Supersport<br />

WM bringen. Er soll auch die Suzuki<br />

testen und wäre eine Option für die Briten,<br />

die auf das Schweizer Öl vertrauen. Und dann<br />

wollen wir unseren <strong>Speed</strong>-Lesern auch das übliche,<br />

italienische Gerücht noch nahe bringen:<br />

Max Biaggi fährt ab 2016 wieder MotoGP und<br />

zum „Warm-werden“ in 2015 die Superbike-<br />

WM. Wieder ein gutes Beispiel für eine offene<br />

italienische Rechnung. Der Piaggio-Konzern<br />

kämpft überall mit Umsatz-Einbrüchen – hat<br />

aber plötzlich die nötigen Millionen für Max!<br />

Besser zurück zur Realität – und die spielte am<br />

ersten September-Wochenende im Fahrerlager<br />

und auf der Strecke von Jerez de la Frontera.<br />

Und da machte Baz deutlich, dass er auch noch<br />

eine offene Rechnung hat. Am Freitag liefert<br />

der großgewachsene Jüngling die Bestzeiten<br />

ohne große Probleme. Am Samstagmorgen


hatte dann Marco Melandri mit der Aprilia die<br />

Nase vorn. Vor der Superpole brachte er sich<br />

damit in die Favoritenposition. Giugliano war<br />

Zweitschnellster vor Lokalmatador Toni Elias<br />

mit der Kunden-Aprilia, Laverty und Giuglianos<br />

Teamkollegen Chaz Davies. Guintoli fuhr die<br />

sechst-beste Zeit vor Alex Lowes. Weltmeister<br />

Tom Sykes und Loris Baz blieben nur die Positionen<br />

Acht und Neun vor der Honda-Fraktion<br />

Jonathan Rea und Leon Haslam. David Salom<br />

war als Zwölfter der beste EVO-Pilot.<br />

Superpole<br />

Loris Baz drehte den Spieß in der Superpole-<br />

Sitzung dann um und holte sich überlegen seine<br />

zweite Superpole. Eine, die Sykes damit<br />

nicht holen konnte. Offene Rechnung und so!<br />

Lange sah es nach der Bestzeit für Davide Giugliano<br />

mit der Ducati aus, doch Baz war am<br />

ende der Schnellste. Genau wie Giugliano und<br />

der Dritte Tom Sykes blieb er unter dem bestehenden<br />

Rundenrekord für die 4423 Meter<br />

lange Rennstrecke in Spaniens größtem Sherry-Anbaugebiet.<br />

Interessant stellte sich die<br />

zweite Startreihe zusammen. Mit Marco Melandri<br />

(4.), seinem Teamkollegen Sylvain Guintoli<br />

(5.) und Eugene Laverty (Crescent Suzuki)<br />

werden am Renntag in der zweiten Startreihe<br />

die Aprilia-Werksfahrer der letzten beiden<br />

Jahre Aufstellung nehmen. Barrier wurde bester<br />

EVO-Pilot. Er stürzte zwar, blieb aber auf<br />

Startplatz Zwölf. Den zwölften Saisonsturz liefert<br />

dann auch noch Alex Lowes in der letzten<br />

Minute. Rang Neun für den Suzuki Piloten.<br />

Rennen Eins<br />

WORLD SUPERBIKE JEREZ<br />

Foto: worldsbk.com Foto: worldsbk.com<br />

Loris Baz (76) konnte in Jerez kein Kapital aus seiner Poleposition schlagen.<br />

Marco Melandri gewann in Jerez beide Läufe. Den ersten vor Sylvain Guintoli und Chaz Davies.<br />

Beim Start wurde dann die nächste offene<br />

Rechnung überreicht: Sykes beschleunigte<br />

sehr gut, machte aber einen kräftigen Schlenker<br />

um Baz von der Ideallinie zu verdrängen.<br />

Dieses Manöver brachte ihm später eine Verwarnung<br />

der Rennleitung ein und öffnete für<br />

die beiden Werks-Aprilias eine Tür um noch<br />

vor den beiden Kawasakis in die erste Kurve<br />

einzubiegen. Einen eher schlechten Start erlebt<br />

der verwunderte Giugliano, der von den<br />

beiden Grünen in die Zange genommen wurde.<br />

Den allerbesten Start zeigte aber Lowes, der<br />

sich in den ersten beiden Kurven auf den dritten<br />

Platz bringen kann. Doch die Positionen<br />

sind noch nicht bezogen und es ist Guintoli der<br />

das Feld nach der ersten Runde anführt. Lowes,<br />

Baz, Melandri, Davies, Guigliano, Sykes<br />

und Laverty folgen ihm direkt. Auf Position<br />

Neun fährt Rea vor Haslam. Elias ist 11. und<br />

damit letzter der schnellsten Superbiker. Es<br />

folgen die besten Evo-Bikes mit Barrier, Morais,<br />

Canepa und Salom. In der dritten Runde<br />

hat sich Baz wieder hinter den älteren Landsmann<br />

mit MotoGP-Erfahrung gesetzt. Immerhin<br />

führte Guintoli einmal den GP von Le Mans<br />

an, als Baz noch gar keinen Führerschein hatte.<br />

Lowes macht sich solche Gedanken sicher<br />

nicht, lässt sich aber etwas abhängen. Er darf<br />

sich aber auch nicht ausruhen, denn hinter<br />

ihm duellieren sich die beiden Ducati-Piloten.<br />

Melandri ist zu diesem Zeitpunkt Sechster und<br />

kann den WM-Leader Sykes im Schach halten.<br />

Im Feld ändern sich die Positionen permanent.<br />

Aber auch an der Spitze, die mit Baz zur fünften<br />

Runde wieder eine Kawasaki vorne sieht.<br />

Bis zur sechsten Runde haben dann die beiden<br />

Ducati Panigale-Piloten den frechen Lowes<br />

niedergerungen. Und für den BSB Champion<br />

wird es noch härter, als sich zu Beginn der 7.<br />

Runde Melandri mit seinem Aprilia Power an<br />

der GSXR 1000 von Lowes vorbei katapultiert.<br />

Noch in der 7. Runde geht dann auch noch<br />

Rea an Lowes vorbei, wobei der Nordire einmal<br />

mehr mit seinen unorthodoxen Linien die Geg-<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

29


ner im Duell entweder zur Verzweiflung – oder<br />

neben die Ideallinie bringt. In der 8. Runde<br />

holt sich Guintoli dann die Führung wieder von<br />

Baz zurück, in dem er den langen Landsmann<br />

mit der Nummer 76 ausbremst. Ebenfalls auf<br />

der Bremse schnappt sich Melandri den Waliser<br />

mit der Nummer 7. Als dann die Hälfte<br />

der 20 Runden um sind, lautet die Reihenfolge<br />

Guintoli-Baz-Giugliano-Melandri-Davies–Rea-<br />

Sykes-Haslam-Laverty-Lowes-Elias. Dann auf<br />

Position 12 der Evo-Führende Sylvain Barrier<br />

vor Salom, Morais und Andreozzi, der als 15.<br />

auf dem letzten Punkte-Platz fährt. In Runde<br />

11 sieht dann Sykes verblüfft, welche Linien<br />

und Bremspunkte sein vielleicht zukünftiger<br />

Teamkollege Rea nutzt. Nur mit Glück und<br />

Können kann der amtierende Weltmeister<br />

eine Kollision verhindern. Doch Sykes findet<br />

sich dadurch plötzlich hinter Haslam wieder.<br />

Aber er fährt noch – nicht so Davide Giugliano,<br />

der seine Ducati erst neben die Strecke<br />

wirft und dann bei der versuchten Weiterfahrt<br />

die Panigale tief eingräbt. Noch turbulenter<br />

wird das Rennen dann in der 14. Runde als<br />

zunächst Lowes in den Kies fliegt und es ihm<br />

innerhalb weniger Sekunden Polemann Baz<br />

nachmacht, als er von Melandri überholt wird.<br />

Dem jungen Franzosen muss man leider vorwerfen,<br />

dass er bei diesem Überholvorgang<br />

nicht genügend Abstand zu Melandri hielt, der<br />

schneller in die Kurve hineinstach und so keine<br />

enge Linie fahren konnte. Deshalb berührte<br />

er den Italiener und stürzt. Damit kann sich<br />

Melandri nun ungestört auf die Verfolgung des<br />

Teamkollegen machen. In der 17. Runde hat<br />

er den Franzosen mit der Nummer 50 gestellt<br />

und geht ohne große Gegenwehr in Führung.<br />

Gewaltige Gegenwehr gibt es aber im Duell um<br />

den Evo-Sieg zwischen Barrier und Salom. Da<br />

30 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

WORLD SUPERBIKE JEREZ<br />

Alex Lowes (22) und Toni Elias kämpften im zweiten Rennen um Platz zehn.<br />

wird gedriftet und berührt dass es die zahlreichen<br />

Fans von den Sitzen reißt. Toni Elias<br />

ist als Superbiker mit der privaten V4 Aprilia<br />

in diesen Kampf geraten und wird stellenweise<br />

von den beiden schnellen Evo-Piloten regelrecht<br />

vorgeführt. In der Endphase kommen<br />

die beiden Aprilia Piloten an der Spitze noch<br />

einmal dichter zusammen, doch Melandri holt<br />

letztlich den Sieg. Ein Sieg, der dem in der<br />

WM-Zweitplatzierten Guintoli genau 5 Punkte<br />

in der WM-Wertung kostet. Vielleicht wird sich<br />

ein Aprilia-Verantwortlicher irgendwann über<br />

diese 5 Punkte tüchtig ärgern!<br />

Sieger Melandri erklärte nach dem vierten Sieg<br />

des Jahres und mit dem größten der Sherry-<br />

Becher aus edlem Zinn: „Ein schwieriges Rennen<br />

und ich wollte es am Anfang etwas ruhiger<br />

angehen lassen. Doch fast war es zu ruhig<br />

und ich hätte beinahe den Anschluss verloren.<br />

Zum Ende bin ich dann auch nochmal in den<br />

falschen Modus geraten.“<br />

Rennen Zwei<br />

Dieses Mal kommt Baz am besten weg. Melandri<br />

ist zweiter vor der Ducati mit der 34, Guintoli<br />

und Sykes, der gerne Rea hinter sich hat.<br />

Zum Ende der ersten Umrundung des Jerez-<br />

Kurses führen Baz und Giugliano vor Guintoli,<br />

Sykes und Melandri. In der zweiten Runde ist<br />

Sykes schon Dritter hinter einem italienischen<br />

Motorrad und dem Führenden Baz - doch kein<br />

Grund zur Freude für die Kawasaki-Fahrer,<br />

da David Salom mit der ZXR 10 gestürzt ist.<br />

Mit Beginn der dritten Runde setzt sich dann<br />

Guintoli an die Spitze. Wenige Kurven später<br />

geht dann auch Sykes am jungen Baz vorbei.<br />

Wieder eine offene Rechnung: denken wir an<br />

Sepang! Noch mehr Frust gibt es allerdings für<br />

Foto: worldsbk.com Foto: worldsbk.com<br />

Giugliano, der mit der Panigale in der vierten<br />

Runde durch das Kiesbett ausrollen muss. In<br />

der nächsten Runde erwischt es dann auch<br />

Canepa, der nach dem Sturz von Salom eine<br />

gute Chance auf den Evo-Sieg hatte. Probleme<br />

macht auch die MV Agusta von Corti, der in<br />

der sechsten Runde einen Boxenstopp einlegt.<br />

Bei MV wird allerdings gerechnet: mit nur<br />

noch 20 Motorrädern im Rennen gibt es eine<br />

realistische Chance auf WM-Punkte. Also wird<br />

Pilot Corti mit der F4 wieder auf Punktejagd<br />

geschickt. In Runde Acht führt Guintoli vor<br />

Sykes, Melandri, Davies und einer Viergruppe<br />

mit Laverty, Rea, Baz und Haslam in der es<br />

richtig rund geht. Bei Halbzeit ist Melandri im<br />

Windschatten von Sykes (2.) angekommen.<br />

Davies ist Vierter mit deutlichem Abstand<br />

vor Laverty, Rea, Haslam und Lowes. Elias ist<br />

Zehnter vor dem besten Evo-Piloten Barrier<br />

mit der BMW. Dann folgen Andreozzi, Morais<br />

und Guarnoni, die alle auf Kawasakis sitzen.<br />

Der ehemalige <strong>IDM</strong>-Pilot Gabor Rizmayer ist<br />

mit der Toth-BMW 15. Mit Beginn der 11 Runde<br />

schnappt sich der frische Familienvater<br />

Marco Melandri den amtierenden Weltmeister<br />

und macht sich nun schon 7 Runden früher als<br />

im ersten Lauf auf die direkte Verfolgung des<br />

führenden Teamkollegen. WM-Leader Sykes ist<br />

zu diesem Zeitpunkt sicherlich mit den Punkten<br />

für den dritten Platz zufrieden. Anders als<br />

Polemann Baz, der sich mit allen Kräften wehren<br />

muss, um sich Leon Haslam vom Hals zu<br />

halten. Als dann 7 Runden vor Schluss Andreozzi<br />

die Pedercini-Kawasaki neben die Piste<br />

wirft, ist Yates als 15. mit der EBR plötzlich<br />

auf Punktekurs. Auf Siegeskurs ist dagegen<br />

Melandri fünf Runden vor dem Ziel, als er<br />

Guintoli ausbremsen kann. Als sicherer und<br />

einsamer Evo-Führender geht Sylvain Barrier<br />

mit der BMW in die letzten drei Runden. Canepa<br />

verdrängt die EBR wieder aus den Punkten<br />

- doch sonst passiert bis zum Ziel nicht mehr<br />

viel. Haslam kann sich zwischenzeitlich vor<br />

Baz bringen, doch kurz vor der Ziellinie kann<br />

der Franzose den Briten mit der Honda wieder<br />

überrumpeln. Haslams Teamkollege Jonathan<br />

Rea kann zwar mit der CBR bis in den Windschatten<br />

von Davies fahren, findet aber keinen<br />

Weg an der Ducati vorbei. Mit dem Anblick<br />

dieser Ducati und der Startnummer hatte übrigens<br />

auch der spanische Ducati-Botschafter<br />

Carlos Checa leichte Probleme: „Wirklich ein<br />

merkwürdiges Gefühl, diese Ducati mit meiner<br />

alten Nummer zusehen. Ich freue mich aber<br />

super über das Podium im ersten Rennen für<br />

das Team“, war von El Torro zu hören. Er muss<br />

auch nicht rechnen. Das wird man aber bei<br />

Aprilia, wo man heute wieder 10 Punkte im<br />

WM-Kampf verloren hat.<br />

Supersport<br />

Den größten Trubel erlebte in der langen<br />

Sommerpause ganz sicher der dreifache<br />

Supersport-Weltmeister Kenan Sofuoglu:<br />

der schnelle Türke wechselte nicht nur das<br />

Team, nachdem das indische Mahi-Team bereits<br />

mehrfach mit technischen Defekten und<br />

deutlichen Zahlungsverzögerungen für Unmut<br />

gesorgte hatte. Nein, Kenan heiratete im August<br />

auch noch direkt nach dem Fastenmonat<br />

Ramadan seine langjährige Freundin und<br />

Verlobte, die Niederländerin Julia Loomann.<br />

Mit der neuen San Carlo Puccetti-Kawasaki<br />

ZXR gab es für den dreifachen Weltmeister<br />

auch noch ein neues Motorrad in einem neuen<br />

Team. Dabei handelt es sich lediglich um einen<br />

Kit-Motor; das Werks-Material wurde vom<br />

Mahi-Team bei etlichen Defekten aufgebraucht.<br />

Ein Startplatz war für Kenan sicherlich fast wie<br />

eine perfekte Hochzeitsnacht. Da er aber nun<br />

schon den siebten Motor zum Einsatz brachte,


musste er aus der Boxengasse dem Feld hinterherhetzen.<br />

Damit hatte Polemann van der Mark einen Gegner weniger. Beim Start<br />

hielt der Niederländer die Spitze vor dem gut gestarteten Marino. Doch<br />

er ging zu optimistisch in die erste Kurve und fällt dadurch auf Position<br />

7 zurück. Was aber nicht so schlimm ist wie die Startphase von Kenan,<br />

der 10 Sekunden hinter dem Feld seinen üblichen Gegner gar nicht sehen<br />

kann.<br />

Marino führt vor Zanetti, Jacobsen, Cluzel, Kennedy, Wilairot und van<br />

der Mark. In Runde Zwei robbt sich Kennedy an Cluzel und Jacobsen<br />

an Zanetti vorbei auf Zwei, womit es eine Kawasaki-Doppelführung<br />

vor zwei Hondas und einer MV gibt. In Runde Drei bringt sich Kennedy<br />

auf Platz Drei - doch noch sind alle sehr eng unterwegs. Kurz danach<br />

ist Zanetti wieder Zweiter vor der MV. Eine Runde später tauschen die<br />

beiden die Positionen. Cluzel muss versuchen seine letzte Chance zu<br />

wahren. Doch hinter dem schnellen Franzosen folgen Zanetti, Jacobsen<br />

und van der Mark im Zehntel-Sekunden Abstand und warten auf<br />

den allerkleinsten Fehler. In Runde Fünf leisten wieder die beiden Kawasakis<br />

die Führungsarbeit vor Zanetti, Cluzel und van der Mark. Doch<br />

die ersten Sieben sind dicht beisammen. 7. ist der Thailänder Wilairot<br />

vor Rolfo, der aber nur zwei Motorradlängen auf den ehemaligen<br />

Moto2-Kollegen eingebüßt hat. In Runde Sechs hat dann WM-Leader<br />

ganz offensichtlich die Nase vom Gedränge voll und setzt sich hinter<br />

den führenden Marino. Dritter ist Cluzel mit der MV. In jeder Runde<br />

bekommen die Fans etwas Neues geboten: in Runde Sieben geht dann<br />

Cluzel an der niederländischen Honda mit der Nummer 60 vorbei. Bei<br />

der nächsten Umrundung kommen sich die beiden Franzosen Marino<br />

und Cluzel in die Quere, was dazu führt dass Cluzel den zweiten Platz<br />

wieder an van der Mark verliert. Doch auch dahinter geht es heftig rund:<br />

beim nächsten Umlauf um den Kurs an der Südspitze Spaniens testen<br />

die Herren Zanetti und Jacobsen die Brems- und Beschleunigungskräfte<br />

ihrer 600er gegeneinander aus. Mit dem Resultat, dass sich die Positionen<br />

spektakulär ändern. In Runde Zehn geht dann Cluzel erstmals an<br />

die Spitze vor Marino und dem WM-Leader. Alle Rechnungsvarianten<br />

werden aber Nebensache, als in Runde 11 Michael van der Mark an<br />

Cluzel vorbei geht und auf WM-Kurs ist. Doch der Franzose kontert. In<br />

Runde 12 führt wieder Marino vor der Honda und der MV. Es dauert<br />

bis zur 13. Runde, ehe van der Mark wieder an die Spitze kommt und<br />

damit die WM-Entscheidung herbeiführen kann. Kenan ist jetzt 19. und<br />

der Schweizer Schmitter bei seinem erst zweiten Supersport Rennen<br />

auf dem starken 13. Platz unterwegs. In Runde 14 ist Kenan als 17.<br />

unterwegs und Marino wieder ganz vorne. Er kann sich in der Folge mit<br />

van der Mark etwas von Cluzel absetzen. Doch es ist ein Kampf am<br />

Limit und mit einem kleinen Rutscher beim Anbremsen einer Rechtskurve<br />

verliert Marino die Führung wieder an den Mann aus der holländischen<br />

Käsemetropole Gouda. Aber nicht lange und sowohl Marino als<br />

auch Landsmann Cluzel fahren wieder vor dem Suzuka-Sieger aus dem<br />

Ten Kate-Team. In der Führungsphase des 21 jährigen Süd-Franzosen<br />

kommen die ersten Fünf wieder dichter zusammen. In der vorletzten<br />

Runde geht es dann schon mächtig rund. Cluzel attackiert und geht<br />

in Führung, rutscht aber direkt über das Vorderrad neben die Strecke.<br />

Marino kann nur mit Glück und Können einen Sturz verhindern. In der<br />

letzten Runde schafft es der Kawapilot des Intermoto-Teams zwar noch<br />

hinter seinen Teamkollegen Jacobsen – aber kommt nicht mehr vorbei.<br />

Michael van der Mark krönt sich damit zum Supersport-Weltmeister<br />

und feiert das ausgelassen. Glückwunsch auch von hier.<br />

Superstock 600<br />

Grund zum Feiern gab es auch im Superstock 600-Rennen. Vor einem<br />

Jahr setzte sich der 18jährige Marco Faccani bei der Talentsuche des<br />

italienischen Verbandes durch und erhielt einen Platz in der Europameisterschaft.<br />

Der jetzt 20-jährige Italiener aus der Melandri-Stadt Ravenna<br />

fuhr im San Carlo-Team seine erste internationale Saison und holte mit<br />

einem weiteren Sieg in Jerez den Titel. Zuvor hatte er bereits den Saisonauftakt<br />

in Aragon gewonnen. Nach einem 10. Platz in Assen holte er<br />

beim Heimrennen in Imola den zweiten Sieg. Es folgten zwei weitere in<br />

Folge, ehe es in die Sommerpause ging. In fünf Rennen fuhr er vier dominierende<br />

Siege ein. Vor dem Spanien-Lauf hatte er bereits 34 Punkte<br />

Vorsprung gesammelt. Mit dem Sieg in Spanien machte er den STK600-<br />

Titel vorzeitig klar. Pech dagegen für den einzigen deutschen Starter,<br />

Julian Puffe aus Schleiz. Nach einem starken 16. Trainingsplatz wurde<br />

Puffe unschuldig in eine Startkollision verwickelt und schied bereits in<br />

der ersten Runde aus.<br />

Superstock 1000<br />

WORLD SUPERBIKE JEREZ<br />

Foto: Wolfgang Zech<br />

Michael van der Mark gewinnt das Rennen und ist<br />

damit frühzeitig Supersport Weltmeister <strong>2014</strong>.<br />

Mit Leandro Mercado holte sich ein Argentinier und Ducati-Pilot den<br />

Sieg im Superstock 1000-Rennen. Der ehemalige Pedercini-Pilot wurde<br />

noch belächelt, als er vor drei Jahren mit einer privaten Kawasaki in<br />

der Superbike-Klasse einstieg. Jetzt führt er eine der wichtigsten Serien<br />

vor dem letzten Saisonlauf in Frankreich mit fünf Punkten an. Der Ducati-Pilot<br />

setzte sich in dem nach einem Abbruch auf zehn Runden gekürzten<br />

Rennen gegen den Briten Kyle Smith und den Italiener Lorenzo<br />

Savadori (Team Pedercini) durch.<br />

Mercado feierte damit seinen zweiten Saisonsieg und übernahm wieder<br />

die Spitze in der Gesamtwertung. Die Titelentscheidung fällt in Frankreich<br />

zwischen Mercado und Savadori. Der Frankfurter Marc Moser<br />

vom Triple M Racing Team schnappte sich als 15. mit seiner Ducati den<br />

letzten Punkt.<br />

SuPERBiKE SuPERPoLE JEREZ<br />

1. L. Baz<br />

2. D. Giugliano<br />

FRA<br />

ITA<br />

Kawasaki Racing Team<br />

Ducati Superbike Team<br />

3. T. Sykes<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

4. M. Melandri<br />

5. S. Guintoli<br />

ITA<br />

FRA<br />

Aprilia Racing Team<br />

Aprilia Racing Team<br />

SuPERBiKE REnnEn 1 JEREZ - 20 RunDEn<br />

1. M. Melandri<br />

2. S. Guintoli<br />

3. C. Davies<br />

4. J. Rea<br />

5. T. Sykes<br />

ITA Aprilia Racing Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

GBR Ducati Superbike Team<br />

GBR PATA Honda<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

SuPERBiKE REnnEn 2 JEREZ - 20 RunDEn<br />

1. M. Melandri ITA Aprilia Racing Team<br />

2. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />

3. T. Sykes<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

4. C. Davies GBR Ducati Superbike Team<br />

5. J. Rea<br />

GBR PATA Honda<br />

SuPERBiKE-WM GESAMTSTAnD<br />

1. T. Sykes<br />

2. S. Guintoli<br />

3. J. Rea<br />

4. M. Melandri<br />

5. L. Baz<br />

GBR Kawasaki Racing Team<br />

FRA Aprilia Racing Team<br />

GBR PATA Honda<br />

ITA Aprilia Racing Team<br />

FRA Kawasaki Racing Team<br />

SuPERSPoRT quALifyinG JEREZ<br />

1. M. vd Mark NED PATA Honda<br />

2. K. Sofuoglu TUR<br />

3. L. Zanetti ITA<br />

4. F. Marino FRA<br />

5. P. Jacobsen USA<br />

San Carlo Puccetti Racing<br />

PATA Honda<br />

Intermoto Ponyexpres<br />

Intermoto Ponyexpres<br />

SuPERSPoRT REnnEn JEREZ - 19 RunDEn<br />

1. M. vd Mark<br />

2. P. Jacobsen<br />

NED PATA Honda<br />

USA Intermoto Ponyexpres<br />

3. F. Marino<br />

4. J. Kennedy<br />

FRA<br />

IRL<br />

Intermoto Ponyexpres<br />

CIA Insurance Honda<br />

5. K. Coghlan GBR DMC Panavto Yamaha<br />

Kawasaki<br />

Ducati<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Ducati<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Ducati<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Aprilia<br />

Honda<br />

Aprilia<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

Kawasaki<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

1:40,298<br />

1:40,533<br />

1:40,561<br />

1:40,822<br />

1:40,877<br />

34:20,164<br />

+ 1,397<br />

+ 4,283<br />

+ 5,705<br />

+ 6,979<br />

34:25,940<br />

+ 2,845<br />

+ 6,097<br />

+ 7,749<br />

+ 7,935<br />

352<br />

321<br />

285<br />

267<br />

262<br />

1:44,293<br />

1:44,433<br />

1:44,489<br />

1:44,699<br />

1:44,745<br />

33:34,503<br />

+ 0,363<br />

+ 0,508<br />

+ 0,960<br />

+ 2,951<br />

SuPERSPoRT-WM GESAMTSTAnD<br />

1. M. vd Mark NED PATA Honda<br />

2. F. Marino FRA<br />

3. J. Cluzel FRA<br />

4. L. Zanetti ITA<br />

5. K. Coghlan GBR<br />

Intermoto Ponyexpres<br />

MV Agusta Reparto Corse<br />

PATA Honda<br />

DMC Panavto Yamaha<br />

Honda<br />

Kawasaki<br />

MV Agusta<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

185<br />

109<br />

107<br />

90<br />

88<br />

31


WORLD SUPERBIKE - IntERvIEW jOnathan REa<br />

Jonathan Rea - Die beste<br />

Saison seiner Karriere<br />

Text, Interview, Fotos: Toni Börner<br />

Jonathan Rea ist auf dem besten Wege, die beste<br />

Saison seiner Superbike WM-Karriere überhaupt<br />

zu fahren. Der Nordire hat in 20 Saisonläufen<br />

schon sieben Podeste, darunter vier<br />

Siege, eingefahren. Als er 2010 WM-Vierter<br />

wurde, kam er auf 10 Podien und auch vier<br />

Siege. Vier Rennen stehen noch aus, in denen<br />

er mindestens den dritten WM-Rang halten<br />

will. Leicht wird das nicht: Auf Sylvain Guintoli<br />

fehlen rund anderthalb Rennsiege, Marco Melandri<br />

drückt von hinten.<br />

Gerüchten zu Folge soll Rea nächstes Jahr in<br />

Kawasaki-Grün antreten, entschieden ist dabei<br />

wohl aber noch nichts. Am Ende könnte es<br />

auch ein Poker sein, um die Gage bei Honda<br />

nach oben zu treiben. In den letzten Jahren<br />

ist Rea der einzige, der mit der CBR1000RR in<br />

der Superbike WM Laufsiege einfahren kann.<br />

Der 27-Jährige hat alle seine bisher rund 140<br />

WSBK-Rennen für Honda bestritten und dabei<br />

seit 2009 mindestens einen Sieg pro Saison<br />

gefeiert. Gesamt 40 Podeste, darunter 15<br />

Siege, machen ihn zu einer sicheren Bank in<br />

der Superbike WM.<br />

Die Saison bisher ist ja hinsichtlich Punkten<br />

und Siegen deine beste überhaupt in der Superbike<br />

WM.<br />

Ja, diese Saison habe ich richtig Spaß. Es<br />

war immer schwierig. Jedes Jahr hatten wir<br />

das Ziel, in den Top Drei zu sein. Manchmal<br />

ist dieses Ziel nicht realistisch, aber dieses<br />

Jahr hat das Team viel umgestellt, gleich am<br />

Start. Wir haben das Elektronik-Paket wieder<br />

gewechselt, sind zurück zu etwas gegangen,<br />

was wir als Team mehr selbst kontrollieren<br />

können. Außerdem hatten wir ein paar Ingenieure,<br />

die neu dazu gekommen sind. Das war<br />

schon Grund genug, optimistisch zu sein und<br />

realistisch das Ziel der Top Drei in der Meisterschaft<br />

zu setzen.<br />

Du warst ja auch konstant vorn dabei und hast<br />

viele Podeste und Siege geholt.<br />

Wir haben in so ziemlich fast jedem Rennen<br />

in dieser Saison Punkte geholt, mein<br />

schlechtestes Ergebnis war Rang sieben. Ich<br />

hatte ein paar sechste Plätze, aber ich habe<br />

auch vier Siege und war im Nassen ziemlich<br />

dominant. Im Regen war ich schnell, das war<br />

echt überraschend, denn normalerweise ist<br />

die Konkurrenz da richtig stark. Ich bin mit<br />

dem Job, den wir dieses Jahr gemacht haben,<br />

ziemlich zufrieden.<br />

Um wie viel ist die SP besser, als das vorangegangene<br />

Modell?<br />

Als Basis-Modell ist das Bike viel besser, ich<br />

bin die SP beim Launch in Katar gefahren,<br />

letzten November. Es ist klar zu sehen, dass<br />

das Bike viel besser ist. Auch in der Britischen<br />

Superstock, da sind die Hondas immer vorn<br />

dabei. Da haben sie echt einen guten Job gemacht.<br />

Leider können wir die Upgrades des<br />

SP-Straßenmodells nicht in die Superbike<br />

WM transferieren. Die Kolben tauschen wir eh,<br />

die Motoren sind komplett getunt hier. Unser<br />

Race-Bike entwickelt sich mit jeder Saison und<br />

mit jedem Rennen. Aber das Basis-Motorrad,<br />

mit dem wir dieses Jahr angefangen haben,<br />

war um einiges stärker als zuvor.<br />

32 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

33


WORLD SUPERBIKE - IntERvIEW KEnan SOfUOgLU<br />

Kenan Sofuoglu<br />

Das Seuchenjahr<br />

Text, Interview, Fotos: Toni Börner<br />

Kenan Sofuoglu ist dreifacher Supersport-Weltmeister<br />

und hat das Fahren sicher nicht von heute auf<br />

morgen verlernt. Doch beim türkischen Kawasaki-<br />

Piloten lief <strong>2014</strong> nicht viel zusammen – meist vereitelten<br />

technische Gebrechen an der ZX6-R Podestplätze,<br />

wenn nicht gar Siege.<br />

Kenan, deine Saison ging ja im Endeffekt schon<br />

nicht gut los.<br />

Das stimmt. Wir hatten wirklich eine sehr, sehr<br />

schwere Saison. Wir haben stark angefangen. Auf<br />

Phillip Island war ich sehr stark, ich war in jeder<br />

Session der schnellste und führte im Rennen. Dann<br />

wurde abgebrochen und nach dem Re-Start war ich<br />

wieder vorn, bin aber leider gestützt. Aber dort war<br />

noch das Wichtigste, dass ich in allen Sessions der<br />

schnellste war.<br />

Dann kam der Lohn: Ein Sieg. Aber auch gleich<br />

das nächste Tief.<br />

Ja, den zweiten Saisonlauf habe ich gewonnen.<br />

Dann, im dritten Rennen, musste ich mit einem<br />

Getriebeproblem aufgeben. Da habe ich wieder<br />

viele Punkte verloren. In Italien lag ich in Führung,<br />

hätte wieder fast gewonnen, aber drei Runden vor<br />

Schluss ging die Kupplung kaputt und ich war wieder<br />

raus aus dem Rennen. Dann ging es nach Großbritannien,<br />

ich führte wieder mit einem großen Vorsprung,<br />

dann ging die Verkleidung kaputt und ich<br />

musste mich erst einmal darauf einstellen. Es war<br />

dieses Jahr echt viel Pech dabei.<br />

Dann kamen da noch weitere Probleme mit dem<br />

Mahi-Team dazu...<br />

Das Team war zur Halbzeit finanztechnisch am<br />

Ende. Für den letzten Teil der Saison musste ich in<br />

ein neues Team wechseln. Das ist immer schwierig.<br />

Zuvor hatte ich die offiziellen Kawasaki Motorenund<br />

Elektronik-Pakete, jetzt, mit dem neuen Team<br />

[seit Jerez], muss ich deren Paket fahren. Das ist<br />

aber ganz anders als mein Motorrad bisher.<br />

Dieses Wochenende [Jerez] ist es wieder schwierig,<br />

denn im Mahi-Team waren alle Motoren kaputt und<br />

du darfst in der gesamten Saison nur sechs benutzen.<br />

Die sind für mich aber aufgebraucht und ich<br />

muss mit dem neuen Teammotor hier beginnen,<br />

das ist der siebte für mich. Daher muss ich aus der<br />

Boxengasse starten. Das ist noch schlimmer, als<br />

die letzte Reihe. Aus der letzten Reihe kannst du<br />

noch immer ein gutes Ergebnis holen, aber aus der<br />

Boxengasse, bei normalen, trockenen Bedingungen,<br />

ist das zu schwer.<br />

Verliert man da nicht auch manchmal die Motivation<br />

und Lust?<br />

Ich kämpfe noch immer richtig. Die Leute hinter<br />

mir – Kawasaki, Red Bull, meine Sponsoren – sie<br />

alle unterstützen mich noch immer und glauben an<br />

mich. Vielleicht können wir dieses Jahr nicht mehr<br />

den Titel holen, aber ich kann das nächstes Jahr<br />

wieder in Angriff nehmen. Dafür testen wir jetzt bei<br />

diesen letzten Rennen.<br />

34 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Tobias Linke<br />

Valentino Rossi versetzt<br />

Misano in Ausnahmezustand<br />

Text: André Birkenkampf<br />

Das Rennwochenende von Misano begann<br />

eigentlich erst am Samstag. Nachdem am<br />

Freitag widrige Bedingungen den Fahrern das<br />

Leben schwer machten und den Vormittag in<br />

Misano zu einem halben Schrottplatz verkommen<br />

ließen (Stürze von Valentino Rossi, Aleix<br />

Espargaro, Bradley Smith, Andrea Iannone,<br />

Alex De Angelis, Karel Abraham, Scott Redding<br />

und Alvaro Bautista), war es am Ende des<br />

Tages Ducati-Pilot Andrea Dovizioso, der mit<br />

1:49.195 die Bestmarke setzte. Er blieb damit<br />

auch der einzige Fahrer, der die 1:50er Marke<br />

zu knacken vermochte. Dani Pedrosa und<br />

Marc Marquez folgten auf den Plätzen zwei<br />

und drei. Danilo Petrucci, Yonny Hernandez,<br />

Pol Espargaro, Stefan Bradl, Jorge Lorenzo,<br />

Andrea Iannone und Valentino Rossi machten<br />

die Top Ten rund.<br />

Völlig andere Streckenbedingungen boten sich<br />

den Fahrern dann am Samstag, und sofort fielen<br />

die Rundenzeiten um rund 15 Sekunden<br />

zum Vortag. Das bessere Wetter sorgte auch<br />

für reichlich Betrieb auf der Strecke, denn nun<br />

ging es um den direkten Einzug in Qualifying<br />

zwei.<br />

Andrea Iannone war da als Führender auf<br />

der sicheren Seite. Mit 1:34.120 verbuchte er<br />

Platz eins vor seinem Markenkollege Andrea<br />

Dovizioso. Jorge Lorenzo, Marc Marquez, Dani<br />

Pedrosa, Valentino Rossi, Aleix Espargaro,<br />

Bradley Smith, Pol Espargaro und Alvaro Bautista<br />

waren es am Ende, die sich Q1 ersparen<br />

konnten. Stefan Bradl trennten als Elfter gerade<br />

mal 0,091 Sekunden von Platz zehn, bei<br />

Yonny Hernandez waren es 0,133 Sekunden.<br />

Beide Piloten machten jedoch in Q1 dann den<br />

besten Job und setzten sich da gegen den Rest<br />

des Feldes durch.<br />

Pole für Jorge Lorenzo<br />

Der Movistar Yamaha-Pilot war es, der sich<br />

im alles entscheidenden Qualifying den ersten<br />

Startplatz sicherte. 0,051 Sekunden trennten<br />

Andrea Iannone von diesem, wobei der Italiener<br />

auch mit diesem zweiten Platz mehr als<br />

zufrieden war. Valentino Rossi komplettierte<br />

mit Platz drei die erste Startreihe und gab in<br />

Pole Für Jorge Lorenzo.<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

35


MotogP MISanO<br />

Jorge Lorenzo übernahm zunächst vor Valentino Rossi und Marc Marquez die Führung.<br />

der anschließenden Pressekonferenz für Sonntag<br />

gleich einmal eine Kampfansage an den<br />

Rest. „So wie es aussieht, wird morgen mit uns<br />

zu rechnen sein und ich werde von Beginn an<br />

versuchen, auf Angriff zu fahren. Das Wetter<br />

soll ja ähnlich dem heutigen werden und von<br />

daher sollte es passen. Wir werden morgen im<br />

Warmup noch ein paar Feinabstimmungen vornehmen<br />

und hoffen, damit noch die eine oder<br />

andere Tausendstel zu finden. Mein Glückwunsch<br />

geht aber auch an Jorge, der heute<br />

den besten Job gemacht hat und sich die Pole<br />

im wahrsten Sinne des Wortes hart erkämpft<br />

hat. Mein Rückstand auf die ersten beiden hält<br />

sich jedoch in Grenzen und somit bin ich für<br />

morgen eigentlich sehr optimistisch, ein Wörtchen<br />

um den Sieg mitreden zu können.“<br />

Marc Marquez, Dani Pedrosa und Andrea<br />

Dovizioso nahmen die Plätze in der zweiten<br />

Startreihe ein, gefolgt von den Espargaro Brüdern<br />

Pol und Aleix und dem Briten Bradley<br />

Smith in der dritten.<br />

Stefan Bradl auf Platz zehn, Hernandez elf<br />

und Bautista zwölf.<br />

Sieg für den Lokalmatador<br />

Nachdem am Sonntag die Ampel auf grün umschaltete,<br />

war es zunächst Polesetter Jorge Lorenzo,<br />

der sich an die Spitze des Feldes setzte.<br />

Knapp dahinter Weltmeister Marc Marquez<br />

und Valentino Rossi. Unter tosendem Applaus<br />

fackelte der neunfache Weltmeister jedoch<br />

nicht lange und schnappte sich zuerst Marquez<br />

und wenig später auch seinen Teamkollege Lorenzo,<br />

der dann auch noch den amtierenden<br />

Weltmeister passieren lassen musste.<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Mike Lischka<br />

36 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso kämpften im Verfolgerfeld.


MotoGP MISANO<br />

Null Punkte für Stefan Bradl.<br />

Im Laufe der folgenden Runden setzten sich<br />

Marquez und Rossi mehr und mehr vom Rest<br />

des Feldes ab, schenkten sich durch zahlreiche<br />

Positionswechsel aber keinen Zentimeter.<br />

In Runde zehn geschah dann das, was sich<br />

eigentlich kein Fan des Motorradrennsports<br />

wünscht. Marquez stürzte im direkten Verfolgerduell<br />

hinter Rossi. In Kurve neun rutschte<br />

der Weltmeister über das Vorderrad weg und<br />

fiel durch die geringe Geschwindigkeit, die in<br />

dieser gefahren wird, um wie ein Brett. Er richtete<br />

seine Maschine zwar im Anschluss wieder<br />

auf, doch bevor sie von den italienischen<br />

Streckenposten wieder fahrbar gemacht wurde,<br />

verging – wie man sich vorstellen kann<br />

– eine halbe Ewigkeit. Das ganze geschah<br />

zudem noch unter tosendem Applaus der Tifosi,<br />

die nunmehr an das Wunder von Misano<br />

glaubten.<br />

Unangefochten kontrollierte jetzt Rossi<br />

das Rennen an der Spitze und ließ bis zum<br />

schwenken der schwarz-weiß karierten Flagge<br />

nichts mehr anbrennen. Jorge Lorenzo konnte<br />

zwar den Abstand auf seinen Boxennachbar<br />

noch etwas verringern, doch war dies dessen<br />

geschuldet, dass Rossi mehr auf Sicherheit<br />

bedacht war, um den Triumph am Ende nicht<br />

noch zu gefährden.<br />

„Heute ist ein ganz besonderer Tag für mich.<br />

Ich bin sehr glücklich darüber, hier vor all<br />

meinen Fans, der Familie und meinen Freunden<br />

diesen Sieg feiern zu können. Fünf Jahre<br />

nach meinem letzten Triumpf hier in Misano<br />

ging ich das Rennen an, wie damals und es<br />

war auch der gleiche Fight mit Jorge. Schon<br />

in den Trainings war mir klar, dass unsere<br />

Foto: Tobias Linke<br />

Foto: Mike Lischka<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Tobias Linke<br />

Valentino Rossi übernahm unter tosendem Beifall der Tifosi die Führung.<br />

kommt Zeit - kommt Rat: Marc Marquez war den Italienern ausgeliefert.<br />

Der Weltmeister auf der letzten Rille - am<br />

Ende holte er noch einen Punkt.<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

37


1<br />

9<br />

7<br />

2<br />

5<br />

0<br />

Grandioser Sieg des neunfachen<br />

Weltmeisters vor heimischer Kulisse.<br />

Yamahas hier wunderbar funktionierten und<br />

wir sogar einen kleinen Vorteil gegenüber den<br />

Hondas hatten. Es war klar, dass der Sieg nur<br />

über Jorge, Marc und Dani gehen würde und<br />

deshalb habe ich versucht, von Beginn an zu<br />

pushen. Es ist großartig, über ein Jahr nach<br />

meinem letzten Sieg in Assen, hier ganz oben<br />

auf dem Podest zu stehen. Ich danke Yamaha,<br />

meinem Team, meinen Freunden und natürlich<br />

der Menge, die mich da draußen unterstützt<br />

haben. Dieser Sieg ist ganz besonders, vor<br />

allem hier in Misano.“<br />

Absolut keine Trauer zeigte Jorge Lorenzo, der<br />

den Sieg seinem Teamkollegen von Herzen<br />

Foto: Mike Lischka<br />

MotoGP MISANO<br />

gönnte. „Für mich war es ein hartes Rennen<br />

heute und natürlich ist man als Rennfahrer<br />

enttäucht, wenn man nicht den Sieg davontragen<br />

kann. Ich hatte zwar einen guten Start,<br />

doch nach wenigen Runden bemerkte ich bereits,<br />

dass mir der Vorderradreifen Probleme<br />

machte. Wir hatten da auf die härtere Mischung<br />

zurückgegriffen, da diese in Brünn gut<br />

funktionierte. Hier war es genau anders herum.<br />

Trotzdem habe ich versucht, so schnell<br />

wie möglich zu fahren, doch dann musste ich<br />

Valentino und Marc ziehen lassen. Als ich dann<br />

noch sah, wie Marc stürzte, wusste ich, dass<br />

der Sieg Valentino nicht mehr zu nehmen ist,<br />

weil er einfach schneller fahren konnte als ich.<br />

Valentino hatte alles in allem hier ein perfektes<br />

Wochenende und damit den Sieg mehr als verdient<br />

und dass im Alter von 35 (lachend). Für<br />

Yamaha freue ich mich über unseren Doppelsieg,<br />

denn der letzte liegt ja schon einige Zeit<br />

zurück. Jetzt möchte ich es Valentino in dieser<br />

Saison noch gleich tun und auch ein Rennen<br />

gewinnen. Wir müssen halt noch warten (wieder<br />

lächelnd).“<br />

Unglücksrabe Marc Marquez nach dem Rennen:<br />

„Trotz des Sturzes bin ich mit dem Wochenende<br />

zufrieden, zumal es bis gestern<br />

nicht danach aussah, als könnte ich mit Jorge<br />

und Valentino mithalten. Im Rennen sah ich<br />

dann die Möglichkeit, Jorge und Valentino den<br />

Sieg streitig machen zu können und kämpfte<br />

dadurch hart am Limit. In der zehnten Runde<br />

geriet ich, beim Versuch an Vale dranzubleiben<br />

innen auf die Randsteine und verlor dadurch<br />

meine Front. Zum Glück konnte ich das<br />

Rennen noch fortsetzen und erlangte am Ende<br />

sogar noch einen Punkt, der am Ende sehr<br />

wichtig sein könnte.<br />

Dani Pedrosa überquerte als Dritter die Ziellinie<br />

und sagte nach dem Rennen folgendes:<br />

„Es gab eigentlich wenig was ich tun konnte,<br />

denn wir hatten das ganze Wochenende über<br />

Probleme mit der Front- und Heckabstimmung.<br />

Dadurch war ich nicht in der Lage, am<br />

Spitzentrio dranzubleiben. Zudem verlor ich<br />

zu Beginn zu viel Zeit im Verkehr und das beeinflusste<br />

mein Rennen zusätzlich. Ich konnte<br />

zwar ab Mitte des Rennens die gleichen Rundenzeiten<br />

fahren wie die Spitze, doch da war<br />

der Zug vorn schon abgefahren. Heute habe<br />

ich, und das sage ich ganz offen, vom Sturz<br />

von Marc profitiert. Wir müssen jetzt hart weiterarbeiten<br />

und hoffen, dass wir die Probleme<br />

beim nächsten Rennen in Aragon in den Griff<br />

bekommen.“<br />

Hinter Pedrosa kamen bis Platz zehn Dovizioso,<br />

Iannone, Pol Espargaro, Smith, Bautista,<br />

Crutchlow und Hernandez ins Ziel.<br />

Unser deutscher Starter Stefan Bradl sorgte<br />

bei seinem LCR Honda Team abermals für<br />

lange Gesichter und schied durch Sturz aus.<br />

„Ich bin sehr enttäuscht dass ich gestürzt bin,<br />

obwohl es gerade gut lief. Das Rennen war von<br />

Anfang an gut, weil ich von der vierten Reihe<br />

aus einen guten Start hatte. Ich habe gemerkt,<br />

dass ich schneller als Aleix Espargaro unterwegs<br />

bin, aber es hat etwas gedauert, bis ich<br />

ihn überholen konnte. Schließlich habe ich es<br />

geschafft und es gelang mir, die Lücke zu den<br />

vorderen Jungs zu schließen. Plötzlich, in der<br />

Linkskurve Nr. 13, rutschte ich vorne weg. Es<br />

tut mir sehr leid, denn das Team hat dieses<br />

Wochenende eine super Arbeit geleistet. Vor<br />

allem tut es mir für Lucio Leid. Wir hätten einen<br />

guten Job machen können, wenn wir auf<br />

die fünfte oder sechste Stelle gekommen wären,<br />

denn die Rundenzeiten waren schnell.“<br />

Moto2: Erneuter Doppelschlag von Marc VDS<br />

In der Moto2 ging es ab dem Qualifying am<br />

Samstag eigentlich nur darum, wer von den<br />

beiden Marc VDS-Piloten am Rennsonntag die<br />

Nase vorn haben wird.<br />

Zunächst war es aber Mika Kallio, der seine<br />

KALEX in 1:38.043 auf den ersten Startplatz<br />

stellte. Esteve Rabat folgte mit einem Rückstand<br />

von nur 0,067 Sekunden auf Platz zwei,<br />

Tom Lüthi mit nur 0,071 Sekunden auf Kallio<br />

auf drei.<br />

Vinales, Aegerter, Zarco, Cardus, Nakagami,<br />

Krummenacher, Pons, Schrötter, Folger, Simon,<br />

Cortese und Salom folgten auf den Plätzen<br />

vier bis fünfzehn und alle genannten lagen<br />

innerhalb einer Sekunde.<br />

Sieg für Tito Rabat<br />

Mika Kallio war es zunächst, der das Rennen<br />

an der Spitze bestimmte und im Verlauf sogar<br />

eine Lücke zu seinem Verfolger Rabat auffahren<br />

konnte. Doch der WM-Führende machte<br />

ab Mitte des Rennens richtig Druck und knabberte<br />

Zehntel um Zehntel vom Vorsprung Kallios<br />

ab. Der Finne hatte dem Spanier nach<br />

dessen Überholvorgang auch nichts mehr entgegenzusetzen,<br />

und Rabat gewann noch mit<br />

einem Vorsprung von über zwei Sekunden. Als<br />

Dritter überquerte der Franzose Johann Zarco<br />

die Ziellinie. Maverick Vinales, Tom Lüthi und<br />

Domi Aegerter auf den Plätzen vier bis sechs.<br />

Pech hatte Jonas Folger, der in den Top Ten<br />

liegend eine Durchfahrtsstrafe erhielt, weil er<br />

sich beim herausbeschleunigen etwas neben<br />

den Kerbs befand und die Rennleitung daraufhin<br />

diese Strafe wegen „Abkürzens“ verhängte.<br />

Völliger Schwachsinn, denn Folger hätte sich<br />

daraufhin um eine Position nach hinten fallen<br />

lassen sollen, wobei seine Verfolger schon meilenweit<br />

zurücklagen. „Ich bin natürlich enorm<br />

enttäuscht. Und, es wird hoffentlich nicht lange<br />

dauern, bis ich diesen Brocken geschluckt<br />

habe. Ich bin heute ein super Rennen gefahren.<br />

Von der ersten bis zur letzten Runde war ich<br />

38 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


MotoGP MISANO<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

fragwürdige Strafe für Jonas Folger (94)<br />

Marcel Schrötter (23) bester Deutscher<br />

in der Lage voll am Limit zu pushen, es lief<br />

alles wunderbar. Am Ende ist mir allerdings<br />

ein starkes Ergebnis versagt geblieben. Ich<br />

hätte nie gedacht, dass man gleich bestraft<br />

wird, wenn man im Kurvenausgang ein paar<br />

Mal mit der halben Reifenbreite außerhalb der<br />

Kerbs fährt. In der ersten Runde war es offensichtlich,<br />

dass ich abseits der Piste unterwegs<br />

war. Zu diesem Zeitpunkt ging es allerdings<br />

sehr hektisch und eng zu. Ich konnte mir also<br />

auf gar keinen Fall einen Vorteil verschaffen,<br />

und auch nicht bei den anderen Situationen.<br />

Jedenfalls hat es eine Weile gedauert, bis ich<br />

realisiert habe, was man mir eigentlich anzeigen<br />

wollte und im nächsten Augenblick bekam<br />

ich auch schon die Durchfahrtsstrafe aufgebrummt.<br />

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich<br />

wirklich keine Ahnung, was ich zu tun hatte.<br />

Mit dem Penalty war dann das Rennen endgültig<br />

gelaufen. Nichtsdestotrotz, ich bin mit meiner<br />

Performance mehr als zufrieden. Ich lag<br />

an einer sehr guten Position und konnte meine<br />

Pace konstant fahren. Bis auf den Abschluss<br />

ist dieses Wochenende super verlaufen. Das<br />

gibt Auftrieb für die nächsten Grand Prix.“<br />

Bester deutscher Pilot an diesem Wochenende<br />

war Marcel Schrötter, der das Rennen als<br />

Elfter beenden konnte, darüber jedoch weniger<br />

glücklich war. „Der heutige elfte Rang<br />

schmeckt mir ehrlich gesagt weniger, obwohl<br />

ich wieder vier wertvolle Punkte für die Meisterschaft<br />

gesammelt habe. Im Rennen tauchen<br />

immer wieder die gleichen Probleme<br />

auf, nämlich dass unser Gesamtpaket auf der<br />

Bremse gegenüber der Konkurrenz etwas im<br />

Nachteil ist. Es ist im Moment unmöglich,<br />

später und aggressiver zu bremsen. Natürlich<br />

arbeiten wir intensiv daran, das Fahrverhalten<br />

in diesem Bereich zu verbessern. Heute<br />

Vormittag während des Warmup wurde noch<br />

Verschiedenes probiert und sogar bis zum<br />

Start haben wir noch eine gravierende Änderung<br />

vorgenommen. Das zeigt aber auch, dass<br />

wir leider in den meisten Fällen am Renntag<br />

noch keine ordentliche Basis erarbeitet haben.<br />

Oder anders ausgedrückt, dass wir nicht optimal<br />

vorbereitet sind. Meine Rennmaschine ist<br />

eben zu wenig ausbalanciert, um im Rennen<br />

in den Zweikämpfen voll attackieren zu können.<br />

Heute war es wieder einmal das Gleiche.<br />

Nach einem guten Start, wo ich sofort zwei,<br />

drei Positionen gutmachen konnte, ging dieses<br />

Spiel von Beginn an wieder los. Als ich hinter<br />

Taka (Nakagami) fuhr, hatte ich das Gefühl eigentlich<br />

schneller als er zu sein, und wenn ich<br />

an ihm vorbeikomme, dass ich den Anschluss<br />

nach vorne halten könnte. Aber im Endeffekt<br />

war es unmöglich, ihn im Kurveneingang zu<br />

überholen. Das Rad drehte sich dann weiter,<br />

nämlich wenn man eben nur hinterher fährt<br />

und nicht überholt, wird man selber überholt.<br />

Natürlich passen dann die Rundenzeiten nicht<br />

mehr, und noch mehr leidet der Rhythmus darunter.<br />

Zu all dem musste ich dann noch einen<br />

Konkurrent vorbeilassen, weil ich in Turn sechs<br />

einmal den Grünstreifen benutzt habe. Ok, Regel<br />

ist Regel, aber eingesehen habe ich diesen<br />

Penalty nicht, weil ich mir in dieser Situation<br />

absolut keinen Vorteil verschafft habe. Jedenfalls<br />

war dann der Zug nach vorne endgültig<br />

abgefahren. Pasini vorbeizulassen hat eine gefühlte<br />

Ewigkeit gekostet, da er zu diesem Zeitpunkt<br />

in etwa drei Sekunden hinter mir war.<br />

Das restliche Rennen war dann ein Spiegelbild<br />

bis zu diesem Moment. Ich brauchte abermals<br />

einige Runden, um meine Position wieder<br />

gutzumachen. Das Positive nach diesem Rennen<br />

ist, dass ich die gesamte Renndistanz voll<br />

gepusht habe, obwohl in den letzten Runden<br />

noch Schaltprobleme auftraten. In der letzten<br />

Runde bin ich sogar meine schnellste Rennrunde<br />

gefahren. Das zeigt, dass unser Grund-<br />

<strong>Speed</strong> und meine körperliche Verfassung ok<br />

sind. Aber wir müssen uns schleunigst im<br />

Pole für Mika Kallio aber das Rennen gegen Tito Rabat,<br />

der im Hintergrund angeflogen kommt, verloren.<br />

Zweikampf verbessern, denn das ist das Um<br />

und Auf in der Moto2.“<br />

Sandro Cortese, der in Brünn noch auf dem<br />

Podium stand und an diesem Wochenende<br />

schon einiges zu verkraften hatte, wurde diesmal<br />

nur Zwölfter und äußerte sich nach dem<br />

Rennen folgendermaßen: „Nach drei Stürzen<br />

an diesem Wochenende war natürlich das<br />

Selbstbewusstsein nicht mehr so groß wie<br />

vorher. Ich wollte ruhig bleiben und abrufen,<br />

was heute möglich war. Was wir uns vielleicht<br />

von Misano erträumt haben, war einfach unrealistisch.<br />

Ich habe versucht, einen guten Start<br />

zu machen und in der zweiten großen Gruppe<br />

mitzufahren. Die ersten fünf waren weg. Ich<br />

hab mit Schrötter und Pasini gekämpft. An<br />

Pasini bin ich lange nicht vorbeigekommen.<br />

Wir sind gleich schnelle Runden gefahren und<br />

auf dieser Strecke kann man nicht mal eben<br />

eine Sekunde aufholen. Ich habe versucht, den<br />

13. Platz zu verteidigen und ein paar Punkte<br />

mit heim zu nehmen. Letztendlich bin ich froh,<br />

das Rennen beendet zu haben. Heute war<br />

nicht mehr möglich. Ich habe alles gegeben.<br />

Wir haben vom Warm-Up zum Rennen noch<br />

etwas geändert. Das war positiv. Natürlich bin<br />

ich nicht glücklich, wie das ganze Wochenende<br />

gelaufen ist. Aber wir haben vier Punkte mitgenommen<br />

und den Tabellenplatz verteidigt.”<br />

Moto3: Miller büßt wichtige<br />

Punkte im WM Kampf ein<br />

Nachdem der Australier Jack Miller, der nächstes<br />

Jahr als erster Pilot den direkten Aufstieg<br />

von der Moto3 in die MotoGP wagen wird und<br />

da bei LCR als Nachfolger des mehr oder weniger<br />

erfolglosen Stefen Bradl unterschrieben<br />

hat, am Samstag mit 0,004 Sekunden Abstand<br />

zu Niklas Ajo geradeso die Pole ergatterte, hatte<br />

er am Sonntag das Nachsehen gegenüber<br />

den Honda Werks-Piloten Alex Rins und Alex<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

39


MotoGP MISANO<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

meine Fahrtechnik verbessern. Ich möchte in diesem Jahr noch sehr viel<br />

lernen und das in der nächsten Saison, am besten noch vor Saisonende,<br />

in gute Ergebnisse umsetzen. Das Team arbeitet perfekt, ich habe ein<br />

konkurrenzfähiges Motorrad und auch sonst alles im Umfeld, um erfolgreich<br />

zu sein. Jetzt ist es Zeit, den Fahrer zu verbessern!“<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

alex Rins (42) und alex Marquez dominierten die Moto3.<br />

Marquez. Die beiden spanischen Estrella Galicia Fahrer nagten damit<br />

weiter am WM-Vorsprung des KTM befeuerten Australiers.<br />

Die Fahrer des SaxoPrint RTG kamen diesmal über die Plätze zehn und<br />

dreizehn nicht hinaus und entfernen sich damit in den letzten Rennen<br />

immer weiter von Podiumsplatzierungen. „Das Rennresultat ist von der<br />

Position her enttäuschend. Wir hatten uns auf jeden Fall mehr vorgenommen.<br />

Wenn man den Abstand nach vorn betrachtet, sieht es so aus,<br />

dass wir uns schon extrem strecken müssen, wenn wir um den Titel<br />

kämpfen wollen. Wie gesagt, alles ist offen. Beide sind ein gutes Rennen<br />

gefahren, aber es hat leider nicht gereicht, um mit der Spitzengruppe<br />

mitfahren zu können.“ So Teamchef Dirk Heidolf.<br />

Auch Philipp Öttl blieb der Sprung in die Punkteränge verwehrt. Der<br />

Bayer konnte sich zwar im Rennen um zehn Positionen verbessern, doch<br />

die Ausgangsposition von Startplatz 29 war dabei nicht hilfreich. „Mein<br />

Start war sehr gut. Auch die erste Runde war okay. Ich habe mich dann<br />

nach vorne gekämpft und in meiner Gruppe durchsetzen können. Das<br />

war das Positive an dem Rennen. Das Negative ist, dass ich mich in letzter<br />

Zeit zu viel auf die unwesentlichen Dinge konzentriert habe. Ich habe<br />

zu wenig auf der Strecke gearbeitet und mich zu sehr darum gekümmert,<br />

dass abseits der Strecke alles passt. Auf der Strecke gibt es noch<br />

den größten Raum für Verbesserungen. Ich will die Kommunikation im<br />

Team weiter verbessern, will nach den Trainings noch mehr Feedback geben,<br />

dass wir das Bike besser abstimmen können, und ich möchte auch<br />

John McPhee vom saxoPrint Rtg führt die Verfolgergruppe an.<br />

Moto3 Qualifying Misano<br />

1. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

2. N. Ajo<br />

3. A. Rins<br />

4. A. Marquez<br />

FIN<br />

SPA<br />

SPA<br />

Avant Tecno Husqvarna<br />

Ajo<br />

Estrella-Galicia 0,0<br />

5. M. Oliveira POR Estrella-Galicia 0,0<br />

Moto3 Rennen Misano - 23 Runden<br />

1. A. Rins<br />

2. A. Marquez<br />

3. J. Miller<br />

4. I. Vinales<br />

5. E. Bastianini<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

SPA Calvo Team<br />

ITA Junior Team GO&FUN<br />

Moto3 Punktestand<br />

1. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

2. A. Marquez SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

3. A. Rins<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

4. E. Vazquez SPA SaxoPrint-RTG<br />

5. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46<br />

Moto2 Qualifying Misano<br />

1. M. Kallio<br />

2. E. Rabat<br />

3. T. Lüthi<br />

4. M. Vinales<br />

5. D. Aegerter<br />

FIN<br />

SPA<br />

SUI<br />

SPA<br />

SUI<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Interwetten Paddock<br />

Paginas Amarillas HP40<br />

Technomag carXpert<br />

KTM 1:42,974<br />

Husqvarna 1:42,978<br />

Honda 1:43,012<br />

Honda 1:43,163<br />

Mahindra 1:43,298<br />

Honda<br />

Honda<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

KTM<br />

Honda<br />

Honda<br />

Honda<br />

KTM<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Suter<br />

39:50,694<br />

+ 0,042<br />

+ 3,403<br />

+ 4,459<br />

+ 4,485<br />

195<br />

186<br />

145<br />

135<br />

125<br />

1:38,043<br />

1:38,110<br />

1:38,114<br />

1:38,202<br />

1:38,236<br />

Moto2 Rennen Misano - 26 Runden<br />

1. E. Rabat<br />

2. M. Kallio<br />

3. J. Zarco<br />

4. M. Vinales<br />

5. T. Lüthi<br />

SPA<br />

FIN<br />

FRA<br />

SPA<br />

SUI<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

AirAsia Caterham<br />

Paginas Amarillas HP40<br />

Interwetten Paddock<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

Suter<br />

42:48,724<br />

+ 2,271<br />

+ 4,268<br />

+ 7,448<br />

+ 9,679<br />

Moto2 Punktestand<br />

1. E. Rabat<br />

2. M. Kallio<br />

3. M. Vinales<br />

4. D. Aegerter<br />

5. T. Lüthi<br />

SPA<br />

FIN<br />

SPA<br />

SUI<br />

SUI<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Paginas Amarillas HP 40<br />

Technomag carXpert<br />

Interwetten Paddock<br />

MotogP Qualifying Misano<br />

1. J. Lorenzo<br />

2. A. Iannone<br />

3. V. Rossi<br />

4. M. Marquez<br />

5. D. Pedrosa<br />

SPA<br />

ITA<br />

ITA<br />

SPA<br />

SPA<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Pramac Racing<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Repsol Honda Team<br />

Repsol Honda Team<br />

MotogP Rennen Misano - 28 Runden<br />

1. V. Rossi<br />

ITA<br />

2. J. Lorenzo SPA<br />

3. D. Pedrosa SPA<br />

4. A. Dovizioso ITA<br />

5. A. Iannone ITA<br />

MotogP Punktestand<br />

1. M. Marquez<br />

2. D. Pedrosa<br />

3. V. Rossi<br />

4. J. Lorenzo<br />

5. A. Dovizioso<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Movistar Yamaha MotoGP<br />

Repsol Honda Team<br />

Ducati Team<br />

Pramac Racing<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Suter<br />

Yamaha<br />

Ducati<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

Yamaha<br />

Honda<br />

Ducati<br />

Ducati<br />

SPA<br />

SPA<br />

Repsol Honda Team<br />

Repsol Honda Team<br />

Honda<br />

Honda<br />

ITA<br />

SPA<br />

Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

ITA Ducati Team<br />

Ducati<br />

258<br />

236<br />

179<br />

133<br />

103<br />

1:33,238<br />

1:33,289<br />

1:33,302<br />

1:33,360<br />

1:33,418<br />

44:14,586<br />

+ 1,578<br />

+ 4,276<br />

+ 5,510<br />

+ 11,771<br />

289<br />

215<br />

214<br />

177<br />

142<br />

40 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


Chaosrennen Aragon<br />

Foto: motogp.com<br />

Text: André Birkenkampf<br />

Das Wochenende von Aragon begann mit einer<br />

guten Nachricht für alle Ducatisti. Das italienische<br />

Werk unter deutscher Leitung hatte<br />

eine überarbeitete Desmosedici im Gepäck,<br />

mit der Andrea Dovizioso am Freitag gleich<br />

einmal die Bestzeit (1:48.123) in den Asphalt<br />

brannte. Landsmann Andrea Iannone gelang<br />

auf der GP14.2 die viertbeste Zeit. Dazwischen<br />

tummelten sich die Repsol Honda-Piloten<br />

Marc Marquez und Dani Pedrosa auf den<br />

Plätzen zwei und drei. Aleix und Pol Espargaro<br />

auf fünf und sechs, Jorge Lorenzo und Stefan<br />

Bradl sieben und acht, Bradley Smith und Valentino<br />

Rossi komplettierten die Top Ten.<br />

Erfreuliche Nachrichten gab es auch im Team<br />

von Drive M7 Aspar, die Nicky Hayden zurück<br />

an Bord hatten. Der Amerikaner fuhr nach<br />

mehreren Wochen und Rennen Verletzungspause<br />

am Freitag auf Platz achtzehn.<br />

Knappe Geschichte für den Misano-Sieger<br />

Bereits am Samstagvormittag zeichnete sich<br />

ab, dass der amtierende Weltmeister vor heimischer<br />

Kulisse auf der Höhe des Geschehens<br />

ist. Er verbesserte Doviziosos Bestzeit<br />

vom Freitag um gut eine zehntel Sekunde und<br />

stand damit auf Platz eins der Zeitenliste.<br />

Den weiteren direkten Einzug in Q2 schafften<br />

weiterhin Iannone, Espargaro klein, Dovizioso,<br />

Bradl, Smith, Pedrosa, Lorenzo, Crutchlow<br />

und Espargaro groß.<br />

Ein kleines Desaster zeichnete sich bei Valentino<br />

Rossi ab, der einfach auf keine Zeiten kam<br />

und mit Platz elf dann einige Extrarunden am<br />

Nachmittag absolvieren musste. Ein ähnliches<br />

Schicksal ereilte Alvaro Bautista, bei dem es<br />

mit Platz dreizehn allerdings noch düsterer<br />

aussah.<br />

Letztendlich machte der Misano-Sieger in Q1<br />

den Sack zu und maß sich im Anschluss mit<br />

der restlichen Weltelite um die besten zwölf<br />

Startplätze.<br />

Dies gelang auch Hector Barbera, der für das<br />

Avintia Racing Team erstmals eine Ducati pilotierte.<br />

Marquez zurück auf Startplatz eins<br />

In 1:47.187, einer Rundenzeit, die vorher noch<br />

kein einziger Pilot auf dieser Strecke gefahren<br />

war, sicherte sich Marquez souverän die Pole<br />

Position. Teamkollege Dani Pedrosa hatte dem<br />

nichts entgegenzusetzen und lag am Ende auf<br />

Platz zwei bereits knapp vier Zehntel hinter<br />

seinem Teamkollegen. Andrea Iannone, der<br />

sich mehr und mehr zu einem Spitzenpiloten<br />

mausert, belegte Startplatz drei. Pol Espargaro,<br />

ein glänzend aufgelegter Cal Crutchlow und<br />

ein wiedererstarkter Valentino Rossi nahmen<br />

die zweite Reihe für sich in Anspruch. Jorge<br />

Lorenzo, Stefan Bradl und Andrea Dovizioso<br />

- den ein Crash zur falschen Zeit zurückwarf,<br />

folgten in Reihe drei vor Aleix Espargaro, Bradley<br />

Smith und Hector Barbera in Startreihe<br />

vier.<br />

800. Grand Prix der Geschichte<br />

endet mit Sieg für Jorge Lorenzo<br />

Nachdem das Rennen unter trockenen Bedingungen<br />

gestartet wurde, gestaltete sich der<br />

Verlauf bei wechselnden Bedingungen mehr<br />

als dramatisch.<br />

Zunächst war es Dani Pedrosa, der den Start<br />

am besten erwischte und gleich an Polesetter<br />

Marc Marquez vorbeiging. Das gleiche tat Pramac<br />

Ducati-Pilot Andrea Iannone und somit<br />

fand sich Marc Marquez in der ersten Kurve<br />

nur an dritter Stelle wieder.<br />

Jorge Lorenzo kam ebenfalls gut weg und befand<br />

sich nach dem Start unmittelbar hinter<br />

dem Spitzentrio. Ihm folgten Pol Espargaro<br />

und Valentino Rossi. Unterdessen musste vorn<br />

schon wieder Pedrosa Platz machen, als ihn<br />

Marquez und Iannone passierten. In der folgenden<br />

Runde gab es zwischen den Beiden<br />

10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

41


MotoGP ARAGON<br />

Dreikampf zwischen Pedrosa, Marquez und Lorenzo zu mitte des Rennens.<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: motogp.com<br />

Cal Crutchlow (35) im Zweikampf mit Alvaro Bautista.<br />

dann zahlreiche Positionswechsel, die jedoch<br />

in Runde zwei, durch den Sturz von Iannone,<br />

ein jähes Ende fanden. Der Italiener zerstörte<br />

dabei seine GP14.2 völlig.<br />

Zwei Runden später hatte Valentino Rossi ein<br />

ähnliches Problem wie sein Landsmann Iannone.<br />

Durch einen Verbremser<br />

geriet Rossi<br />

auf den feuchten Kunstrasen<br />

neben der Strecke<br />

und flog danach<br />

übel ab. Zunächst sah<br />

es nach etwas Schwerwiegenderem<br />

aus, denn<br />

Rossi blieb zunächst<br />

im Kiesbett liegen.<br />

Nach dem Abtransport<br />

durch die Streckenposten<br />

und weiteren<br />

Untersuchungen im<br />

Clinica Mobile und im<br />

Krankenhaus, konnten<br />

glücklicherweise keine<br />

ernsthafteren Verletzungen<br />

festgestellt werden.<br />

Die Dreiergruppe an der Spitze bildeten nunmehr<br />

Marquez, Pedrosa und Lorenzo, wobei<br />

der Mallorquiner in Runde dreizehn die Führung<br />

übernahm, sich im Verlauf aber nicht<br />

entscheidend von seinen Verfolgern absetzen<br />

konnte. Das hatte zur Folge, dass Marquez erneut<br />

die Führungsposition erobern konnte und<br />

sich Meter um Meter absetzten.<br />

Nach stärker einsetzendem Regen ließ die<br />

Rennleitung in der dreizehnten Runde dann<br />

die weiße Flagge schwenken, was bedeutete,<br />

das alle Fahrer auf das Ersatzbike, bestückt<br />

mit Regenreifen, wechseln können – was aber<br />

zunächst keiner der noch fahrenden Protagonisten<br />

tat.<br />

In dieser Phase des Rennens verlor Stefan<br />

Bradl platz fünf an Pol Espargaro und musste<br />

wenig später auch Bautista, Crutchlow und<br />

Aleix Espargaro ziehen lassen.<br />

Vorn hatte Lorenzo inzwischen wieder die Lücke<br />

zu Marquez geschlossen und konnte in der<br />

fünfzehnten Runde sogar wieder die Führung<br />

übernehmen. Diese sollte aber nicht lange andauern,<br />

denn Marquez schlüpfte erneut innen<br />

durch und zog Pedrosa gleich mit. Nun machten<br />

die Repsol-Piloten, angeführt von Pedrosa,<br />

42 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


MotoGP ARAGON<br />

NEU: RPHA 10+ Lorenzo Replica<br />

Ghost Fuera MC5 SF<br />

N°1 IN THE WORLD<br />

Der Wechsel auf Regenreifen brachte Jorge Lorenzo den Sieg.<br />

Foto: motogp.com<br />

Foto: motogp.com<br />

Misano-Sieger Valentino Rossi stürzte, trug aber keine schweren Verletzungen davon.<br />

Foto: motogp.com<br />

The Jorge Lorenzo<br />

GP Racer<br />

experience<br />

Testsieger<br />

02/2012<br />

10 PLUS<br />

14/2010<br />

09/2010<br />

Jorge Lorenzo gewinnt vor Aleix Espargaro und Cal Crutchlow.<br />

vorn das Tempo.<br />

Als sechs Runden vor Ende der Regen immer<br />

stärker wurde, war Aleix Espargaro der erste,<br />

der vom Motorradwechsel gebrauch machte.<br />

Dies taten ihm im Anschluss die meisten Fahrer<br />

gleich, nur die Spitze zögerte noch. Andrea<br />

Dovizioso wurde diese zögerliche Haltung doch<br />

bald zum Verhängnis.<br />

Danach entschied sich auch Jorge Lorenzo<br />

dazu, sein Bike zu wechseln und hatte damit<br />

für sich die beste Entscheidung des Rennens<br />

getroffen.<br />

Kaum war Lorenzo wieder auf der Strecke, verabschiedete<br />

sich Pedrosa in Kurve eins Ende<br />

Start-Ziel. Nun war Marquez Alleinunterhalter<br />

an der Spitze und konnte sich trotz des Dramas<br />

seines Teamkollegen nicht dazu durchringen,<br />

das Gleiche zu tun wie Lorenzo, der nunmehr<br />

pro Runde vier Sekunden schneller war<br />

als der Führende.<br />

Es kam wie es kommen musste, denn wenig<br />

später lag auch Marquez auf der Nase und<br />

damit war der Weg war frei für Jorge Lorenzo.<br />

Der Mallorquiner sicherte sich damit auch<br />

seinen ersten Saisonsieg <strong>2014</strong>. „Heute war<br />

ein verrücktes Rennen und das noch dazu auf<br />

einer Strecke, wo wir noch nie gewinnen konnten.<br />

Ich hatte einen guten Start und war in den<br />

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10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

43


MotoGP ARAGON<br />

Stefan Bradl erzielte in Aragon den vierten Platz.<br />

Wahnsinn! Aleix Espargaro fuhr<br />

als Zweiter über die Ziellinue<br />

Foto: Peter Langel<br />

ersten Runden auch gut unterwegs. Das Bike<br />

fühlte sich gut an und so konnte ich an Marc<br />

dranbleiben und ihn sogar ein- oder zweimal<br />

überholen. Ein größeres Problem tauchte erst<br />

auf, als es stärker zu regnen begann. Ich verlor<br />

das Vertrauen und fuhr fortan erst einmal<br />

auf Sicherheit. Somit konnten Marc und Dani<br />

vorn entwischen. Dann musste ich auch noch<br />

mit Dovizioso kämpfen und dachte mir, dass<br />

wohl mehr wie Platz drei oder vier nicht machbar<br />

sei. Als die Strecke immer nasser wurde,<br />

entschied ich mich, das Bike zu wechseln,<br />

denn ich war in der letzten Runde, in der ich<br />

auf Slicks unterwegs war, mehrmals in akuter<br />

Sturzgefahr. Meine Boxencrew zeigte mir<br />

Platz vier und in der nächsten Runde war ich<br />

plötzlich Erster, was mich etwas überraschte.<br />

Dieser Sieg ist für mich eine riesen Erleichterung.<br />

Nach so vielen Monaten Kampf und den<br />

ganzen Herausforderungen bin ich wirklich<br />

stolz, endlich wieder ganz oben zu stehen.<br />

Hinter Lorenzo bahnte sich ein Zweikampf<br />

an, der bis zum überqueren der Ziellinie auf<br />

Messers Schneide stand. Aleix Espargaro<br />

und Cal Crutchlow bogen Seite an Seite auf<br />

die Start-Ziel Gerade ein und der Spanier behielt<br />

in diesem <strong>Finale</strong> um 0,017 Sekunden die<br />

Oberhand.<br />

Foto: Ronny Lekl<br />

Moto2: Maverick Vinales siegt in Aragon<br />

Nachdem sich der Spanier am Samstag bereits<br />

die Pole sichern konnte, siegte er auch<br />

im Rennen. Zweiter wurde sein Landsmann<br />

Tito Rabat, der sich am Ende um 1,285 Sekunden<br />

geschlagen geben musste. Der Franzose<br />

Johann Zarco unterstrich seine aufsteigende<br />

Form und sicherte sich nach dem Podium in<br />

Misano erneut den dritten Platz.<br />

Der Schweizer Tom Lüthi überquerte als<br />

Vierter die Ziellinie, wobei am Ende auf Platz<br />

drei nur ein Wimpernschlag fehlte. „Ich wäre<br />

natürlich gern aufs Podium gefahren, aber ich<br />

wurde gleich in der ersten Runde weit zurückgeworfen,<br />

als mir ein Gang herausgesprungen<br />

ist. Ich bin wegen diesem Problem im hinteren<br />

Streckenteil geradeaus geschossen und habe<br />

zu viele Plätze verloren. Der weitere Rennverlauf<br />

war dann gut: Ich konnte angreifen, konnte<br />

gut überholen und war sehr stark auf der<br />

Bremse, was mir sehr geholfen hat. Ich habe<br />

lange die Gruppe vor mir Auge gehabt, bin aber<br />

nicht wirklich näher gekommen, der Abstand<br />

blieb in etwa gleich. Ich habe gehofft, dass die<br />

irgendwann zu kämpfen und sich gegenseitig<br />

zu überholen anfangen, und das gab dann tatsächlich<br />

den Ausschlag, dass ich heranfahren<br />

konnte. Ich konnte auch bei der Rundenzeit<br />

noch einen Tick drauflegen und mich schließlich<br />

in diese Gruppe einmischen. So betrachtet<br />

war das Rennen gut. Schade war nur, dass ich<br />

den Kampf gegen Johann Zarco in der letzten<br />

Runde verloren habe. Das Motorrad war perfekt,<br />

bis auf ein leichtes Chattering in den letzten<br />

fünf Runden, vielleicht, weil sich der Reifen<br />

ein bisschen auf der Felge gedreht hat. Das<br />

Team hat das ganze Wochenende über einen<br />

Top-Job gemacht. Großer Dank an alle!“<br />

Bester Deutscher wurde erneut Marcel Schrötter,<br />

dessen Dienste auch 2015 bei Tech3 gefragt<br />

sind und der das Rennen am Ende als<br />

Zehnter beendete. „Mit diesem zehnten Rang<br />

muss ich wirklich mehr als zufrieden sein,<br />

wenn man bedenkt, dass ich nur knapp zwei<br />

Sekunden hinter meiner bislang besten Saisonplatzierung<br />

ins Ziel gekommen bin. Außerdem<br />

wurden wir an diesem Wochenende durch<br />

zahlreiche Probleme gebremst. Am Freitag<br />

haben wir wegen des Vormittags-Crashs viel<br />

Trainingszeit eingebüßt und es war unmöglich<br />

das Bike ordentlich abzustimmen. Von dem<br />

her konnten wir erst am Samstag richtig zu<br />

arbeiten beginnen. Zu jeder Zeit haben wir<br />

erneut Teamgeist und Zusammenhalt gezeigt,<br />

denn jeder hat am gleichen Strang gezogen<br />

Foto: motogp.com<br />

Maverick Vinales dominierte die Moto2.<br />

44 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


MotoGP ARAGON<br />

Foto: motogp.com<br />

Marcel Schrötter (23), hier im Zweikampf mit Sandro Cortese, war wieder bester Deutscher.<br />

Strang gezogen und hat seinen Beitrag geleistet,<br />

um mir in dieser knappen Zeit zu einer<br />

guten Position zu verhelfen. Daher möchte ich<br />

an dieser Stelle meinen Jungs nochmals ein<br />

riesengroßes Dankeschön für die großartige<br />

Unterstützung ausrichten. Über das heutige<br />

Ergebnis dürfen wir uns zu Recht freuen und<br />

wir können auch stolz darauf sein, das wir<br />

wieder in die Top-10 gefahren sind. Schritt für<br />

Schritt machen wir gute Fortschritte und ich<br />

bin mir auch sicher, dass noch vor dem Ende<br />

der Saison die Resultate noch besser werden.<br />

Mein Ziel ist es nach wie vor die Meisterschaft<br />

in den Top-10 zu beenden.“<br />

Sandro Cortese landete zwei Positionen hinter<br />

ihm und sagte nach dem Rennen: „Es war ein<br />

sehr schwieriges Rennen. Mein Start war nicht<br />

wirklich gut, weil ich viele Plätze verloren habe.<br />

Aber dann habe ich mich zurückgekämpft<br />

und viel gepusht. Ich glaube, ich habe es die<br />

letzten vier, fünf Runden etwas übertrieben<br />

und dabei den Reifen überfahren. Ich konnte<br />

dann einfach nicht mehr mithalten. Schade,<br />

dass ich in der letzten Kurve auch noch den<br />

11. Platz verloren habe. Ich hatte nicht damit<br />

gerechnet, dass der Syahrin bei mir reinfährt.<br />

Das war etwas sehr übermotiviert. Aber das<br />

gehört auch dazu. Klar, wir haben uns in der<br />

WM um eine Position verbessert. Wir versuchen<br />

natürlich, jetzt noch WM-Achter zu werden.<br />

Aber wir müssen schauen, dass wir die<br />

Fahrer hinter uns in Schach halten. Die Jungs<br />

haben eine Top-Arbeit geleistet. Jetzt müssen<br />

wir uns auf Übersee vorbereiten. Da kommen<br />

drei anstrengende Wochen auf uns zu. Aber<br />

dort bin ich immer gut gefahren und darum<br />

freue ich mich darauf.”<br />

Kein glückliches Wochenende erlebte mit Platz<br />

23 auch Jonas Folger. „Ich bin natürlich sehr<br />

enttäuscht. Nicht nur wegen des Fehlers am<br />

Start, sondern viel mehr über das gesamte<br />

Wochenende. Ich hatte für Aragon so viel erwartet<br />

und am Ende ist absolut gar nichts<br />

herausgekommen. Mir war heute sofort klar,<br />

dass es ein Frühstart war. Für einen kurzen Moment<br />

habe ich Kupplung kommen lassen und<br />

ich bin ein paar Zentimeter gerollt. Das war’s<br />

und gleichzeitig mehr als ärgerlich, denn mein<br />

Start war super und die erste Runde ebenfalls<br />

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch insgeheim<br />

gehofft, die Rennleitung würde es vielleicht<br />

übersehen haben, aber in der zweiten Runde<br />

habe ich schon das Signal für den Penalty auf<br />

meinem Display gesehen. Nach den schwierigen<br />

Trainings war ich am Start etwas nervös<br />

und überehrgeizig zugleich. Mit einem guten<br />

Start wollte ich eben gleich etwas gutmachen.<br />

Aber ab dem Zeitpunkt der Durchfahrtsstrafe<br />

war ich richtig enttäuscht. Ich bin dennoch das<br />

Rennen zwar zu Ende gefahren, obwohl es im<br />

Prinzip nicht einmal ein Training war. Für das<br />

Rennen haben wir die Abstimmung ziemlich<br />

radikal geändert. Ich hatte zwar ein komplett<br />

anderes Motorrad, aber die Probleme sind deshalb<br />

nicht gelöst worden. Von dem her liegen<br />

die Ursachen also an mir selber. Im Moment<br />

fahre ich einfach nicht befreit und locker genug,<br />

um auf starke Rundenzeiten<br />

zu kommen.<br />

Ich denke, das Beste ist<br />

dieses Wochenende umgehend<br />

abzuhaken, alles<br />

zu vergessen und in zwei<br />

Wochen in Japan wieder<br />

bei null beginnen. Wie<br />

bereits gesagt, habe ich<br />

mir so viel ausgerechnet<br />

und die Resultate sind<br />

ausgeblieben. Daher war es für uns doppelt<br />

schwer zu verstehen, warum eigentlich. Im<br />

Endeffekt war es eine Sache mangelnden Vertrauens,<br />

das zu allen den Schwierigkeiten geführt<br />

hat.“<br />

Moto3: Fenati siegt von Startplatz13<br />

Aufgrund von Nebel wurde das Rennen der<br />

kleinen Klasse zunächst verschoben.<br />

Unter wechselhaften Streckenverhältnissen<br />

war es dann der Italiener Romano Fenati, der<br />

am besten wusste, wie mit solchen umzugehen<br />

ist. Mit einem Vorsprung von 0,057 Sekunden<br />

verwies er den bis in die letzte Runde<br />

Führenden Alex Marquez auf Position zwei.<br />

Dritter wurde Red Bull Husqvarna-Pilot Danny<br />

Kent. Jack Miller verbuchte einen Nuller, als er<br />

im Zweikampf mit Marquez zu Sturz kam. Damit<br />

ist auch die WM-Führung zunächst einmal<br />

Geschichte. Der Australier hat nunmehr elf<br />

Punkte Rückstand auf Honda-Pilot Marquez.<br />

Unser deutscher Starter Philipp Öttl hatte sich<br />

im Rennverlauf von Startplatz 34 bereits tapfer<br />

nach vorn gekämpft, als auch er zu Sturz kam.<br />

„Ich habe im Rennen sofort einen guten Rhythmus<br />

gefunden und fand schnell Anschluss<br />

nach vorn. Leider bin ich dann zu schnell in<br />

08 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />

45


MotoGP ARAGON<br />

Foto: Peter Langel<br />

Foto: Peter Langel<br />

...und teamkollege John McPhee auch.<br />

efren Vazquez vom saxoPrint Rtgstürzte...<br />

den Korkenzieher, die Bergab-S-Kurve im hinteren Streckenteil, reingefahren.<br />

Der Hinterreifen rutschte weg, ich hatte einen Highsider und bin<br />

gestürzt. Am Anfang dachte ich, ich hätte mich am Fuß verletzt, doch ich<br />

bin okay. Schade war der Sturz natürlich trotzdem, denn Punkte wären<br />

auf jeden Fall drin gewesen!“<br />

Auch die Fahrer des SaxoPrint RTG sahen die Zielflagge nicht. Teamchef<br />

Dirk Heidolf zum ausscheiden seiner Fahrer: „Ich bin mit dem Rennverlauf<br />

und dem Ergebnis nicht zufrieden. Die Rennperformance von beiden<br />

war trotzdem sehr gut. John hat bis zu seinem Sturz ums Podium<br />

gekämpft. Mit der Berührung durch Marquez ist er aufs Nasse gekommen<br />

und gestürzt. Er ist dann weitergefahren und nochmals gestürzt.<br />

Dann war das Rennen für ihn vorbei. Efren hat ebenfalls gut aufgeholt,<br />

wäre er nicht gestürzt, wäre er sicher in die Top10 gefahren. Nach seinem<br />

Sturz war das Bike sehr kaputt und er konnte nur noch mit halber<br />

Kraft kämpfen. Trotzdem konnte er w ichtige Punkte holen. Der WM Titel<br />

ist allerdings nun in weite Ferne gerückt.“<br />

Moto3 Qualifying aRagon<br />

1. A. Rins<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

2. D. Kent<br />

GBR Red Bull Husqvarna Ajo<br />

3. J. Guevara SPA Mapfre Aspar Team<br />

4. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

5. A. Marquez SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

Moto3 Rennen aRagon - 20 Runden<br />

1. R. Fenati<br />

2. A. Marquez<br />

3. D. Kent<br />

4. A. Rins<br />

5. J. Kornfeil<br />

ITA SKY Racing Team VR46<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

GBR Red Bull Husqvarna Ajo<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

CZE Calvo Team<br />

Moto3 Punktestand<br />

1. A. Marquez SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

2. J. Miller<br />

AUS Red Bull KTM Ajo<br />

3. A. Rins<br />

SPA Estrella-Galicia 0,0<br />

4. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46<br />

5. E. Vazquez SPA SaxoPrint-RTG<br />

Moto2 Qualifying aRagon<br />

1. M. Vinales<br />

2. J. Zarco<br />

3. M. Kallio<br />

4. F. Morbidelli<br />

5. E. Rabat<br />

SPA<br />

FRA<br />

FIN<br />

ITA<br />

SPA<br />

Paginas Amarillas HP 40<br />

AirAsia Caterham<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Italtrans Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Honda 1:58,318<br />

Husqvarna 1:58,434<br />

Kalex KTM 1:58,470<br />

KTM 1:58,476<br />

Honda 1:58,510<br />

KTM<br />

Honda<br />

Husqvarna<br />

Honda<br />

KTM<br />

Honda<br />

KTM<br />

Honda<br />

KTM<br />

Honda<br />

Kalex<br />

Cat. Suter<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

40:52,209<br />

+ 0,057<br />

+ 0,283<br />

+ 11,631<br />

+ 18,382<br />

206<br />

195<br />

188<br />

165<br />

154<br />

1:54,073<br />

1:54,124<br />

1:54,130<br />

1:54,183<br />

1:54,224<br />

Moto2 Rennen aRagon - 21 Runden<br />

1. M. Vinales<br />

2. E. Rabat<br />

3. J. Zarco<br />

4. T. Lüthi<br />

5. F. Morbidelli<br />

SPA<br />

SPA<br />

FRA<br />

SUI<br />

ITA<br />

Paginas Amarillas HP 40<br />

Marc VDS Racing Team<br />

AirAsia Caterham<br />

Interwetten Paddock<br />

Italtrans Racing Team<br />

Kalex 40:16,321<br />

Kalex + 1,285<br />

Cat. Suter + 4,876<br />

Suter + 5,033<br />

Kalex + 5,960<br />

Moto2 Punktestand<br />

1. E. Rabat<br />

2. M. Kallio<br />

3. M. Vinales<br />

4. D. Aegerter<br />

5. T. Lüthi<br />

SPA<br />

FIN<br />

SPA<br />

SUI<br />

SUI<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Marc VDS Racing Team<br />

Paginas Amarillas HP 40<br />

Technomag carXpert<br />

Interwetten Paddock<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Kalex<br />

Suter<br />

Kalex<br />

278<br />

245<br />

204<br />

148<br />

116<br />

MotogP Qualifying aRagon<br />

1. M. Marquez<br />

2. D. Pedrosa<br />

3. A. Iannone<br />

4. P. Espargaro<br />

5. C. Crutchlow<br />

SPA Repsol Honda Team<br />

SPA Repsol Honda Team<br />

ITA Pramac Racing<br />

SPA Monster Yamaha Tech3<br />

GBR Ducati Team<br />

Honda<br />

Honda<br />

Ducati<br />

Yamaha<br />

Ducati<br />

1:47,187<br />

1:47,549<br />

1:47,685<br />

1:47865<br />

1:47,897<br />

MotogP Rennen aRagon - 23 Runden<br />

1. J. Lorenzo SPA Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

2. A. Espargaro SPA NGM Forward Racing Yamaha<br />

3. C. Crutchlow<br />

4. S. Bradl<br />

5. B. Smith<br />

GBR Ducati Team<br />

GER LCR Honda MotoGP<br />

GBR Monster Yamaha Tech3<br />

Ducati<br />

Honda<br />

Yamaha<br />

MotogP Punktestand<br />

1. M. Marquez<br />

2. D. Pedrosa<br />

3. V. Rossi<br />

4. J. Lorenzo<br />

5. A. Dovizioso<br />

SPA<br />

SPA<br />

Repsol Honda Team<br />

Repsol Honda Team<br />

Honda<br />

Honda<br />

ITA<br />

SPA<br />

Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />

ITA Ducati Team<br />

Ducati<br />

44:20,406<br />

+ 10,295<br />

+ 10,312<br />

+ 11,718<br />

+ 29,483<br />

292<br />

217<br />

214<br />

202<br />

142<br />

46 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin


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