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idm-finale <strong>2014</strong><br />
exklusiv inteRviews<br />
• Jonathan Rea<br />
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Oktober <strong>2014</strong> / Nr. 10 / 20. Jahrgang
123rf.com – freeartist<br />
ZERTIFIZIERTES<br />
U N T E R N E H M E N<br />
Die Motorradmesse<br />
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und Infos anfordern!<br />
16.–18. Januar 2015<br />
MESSE DRESDEN<br />
Freitag 11 – 18 Uhr<br />
Sa./So. 10 – 18 Uhr<br />
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ORTEC Messe und Kongress GmbH · Telefon: 0351 315330 · E-Mail: info@ortec.de
Liebe Leser,<br />
VORWORT<br />
die Motorradsaison <strong>2014</strong> neigt sich dem Ende und die ersten Rennserien sind bereits beendet.<br />
So konnte beispielsweise IRRC Pilot Didier Grams Mitte September in Frohburg seinen fünften Titel in<br />
dieser Klasse einfahren.<br />
In der internationalen deutschen Motorradmeisterschaft feiert erstmals ein Spanier den Titel bei den Superbikes,<br />
aber auch unsere deutschen Starter Max Neukirchner und Markus Reiterberger haben sich hier<br />
achtbar in Szene setzen können.<br />
In der Superstock-Klasse war es der Österreicher Marco Nekvasil, der den Titel mit in seine Heimat nehmen<br />
konnte. Der zweitplatzierten Rennlady Lucy Glöckner fehlten hier nur acht Punkte in der Gesamtwertung.<br />
Mit dem Titel in der <strong>IDM</strong> Supersport feierte Marvin Fritz den größten Erfolg seiner bisherigen Karriere.<br />
Nicht das wir von <strong>Speed</strong> Motorradmagazin dem jungen Burschen den Titel nicht gönnen mögen, ganz im Gegenteil, doch hätte<br />
uns hier ein Triumpf von unserem Schweizer Urgestein und Freund Roman Stamm auch ganz gut gefallen. Wir sind uns jedoch<br />
sicher, dass im nächsten Jahr ein weiterer Angriff seinerseits auf die Krone in der <strong>IDM</strong> folgen wird.<br />
Ein ganz besonderer Triumpf gelang Lukas Trautmann im Yamaha R6-Dunlop-Cup. Der Fahrer in Diensten von Freudenberg<br />
Racing gewann alle acht Läufe dieser Saison. Vor ihm gelang diese Siegesserie in der Geschichte des Cups noch keinem.<br />
Bei den Sidecars hatte das deutsch-österreichische Duo Josef Sattler und Stefan<br />
Trautner am Ende die Nase vorn.<br />
Tim Georgi gewann die Trophäe bei den jüngsten Teilnehmern. Er sicherte sich<br />
den Titel im ADAC Junior Cup souverän mit einem Vorsprung von 53 Zählern.<br />
Die gesamte Redaktion von <strong>Speed</strong> Motorradmagazin gratuliert dazu recht herzlich!<br />
Ab der Saison 2015 wird es auch wieder eine internationale Moto3-Serie im<br />
Rahmen der <strong>IDM</strong> geben. Dazu hat der ADAC in Zusammenarbeit mit Honda ein<br />
unschlagbares Paket geschnürt, über das sie auf den Seiten 6 und 7 in dieser<br />
Ausgabe näher informiert werden.<br />
Weiteren packenden Rennsport und exklusives Bildmaterial finden sie natürlich<br />
in gewohnter Weise auch wieder in unserer Oktober-Ausgabe.<br />
Dann bleibt mit eigentlich nur noch viel Spaß beim lesen zu wünschen und verbleibe<br />
herzlichst,<br />
Inhalt 10-<strong>2014</strong><br />
<strong>Speed</strong>-Verlag<br />
Messe & Marketing<br />
André Birkenkampf<br />
Hüttengrundstraße 1<br />
09337 Hohenstein-Ernstthal<br />
Tel.: (0 37 23) 67 92 08 0<br />
Fax: (0 37 23) 67 92 08 5<br />
e-mail: speed@speed-verlag.de<br />
Web: www.speed-verlag.de<br />
Verleger: André Birkenkampf<br />
Redaktionsmitarbeiter:<br />
Ralph Schwotzer (Werbekoordinator)<br />
E-Mail: rschwotzer@speed-verlag.de<br />
Bernd Lukas George, Toni Börner,<br />
André Birkenkampf, Rainer Hechtl<br />
Freie Mitarbeiter:<br />
Fritz Glänzel, Tony Schumann,<br />
Hans Denzler, Stefan Friebel,<br />
Andrew Hartley, Peter Lange,<br />
Hubert Lebeau, Tobias Linke,<br />
Ronny Lekl, Sonja Malfroy,<br />
Stuart Niland, Detlev Plötner,<br />
Luc Vervoort, Jörg Wießmann,<br />
Wolfgang Zech, Felix Wießmann,<br />
Jörg Klöppner, Mike Lischka,<br />
Christian Bourget, Pierre Stevenin,<br />
Gerhard Schiel<br />
Presseagenturen:<br />
effel.media, highsidePR<br />
Presseagenturen:<br />
effel.media, highsidePR<br />
Motorradtest:<br />
Sebastian Brombacher<br />
Druck: Limbacher Druck GmbH<br />
Heftpreis: 2,80 Euro inkl. 7% MwSt.<br />
Erscheint: jeden letzten Freitag des Vormonats<br />
über den Zeitschriften- u. Bahnhofsbuchhandel<br />
von Sachsen, Thüringen, Brandenburg,<br />
Sachsen-Anhalt, Hessen, Bayern,<br />
Hamburg und Berlin.<br />
Abonnement: 39,- Euro per Scheck o. Überweisung<br />
an den <strong>Speed</strong>-Verlag.<br />
Nachdruck und gewerbliche Nutzung vom Verlag<br />
gestalteter Anzeigen, Texte und Fotos nur<br />
mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Für Druckfehler übernimmt der Verlag keine<br />
Haftung. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Fotos wird keine Haftung übernommen,<br />
Rücksendung erfolgt nicht.<br />
Seite 03 Vorwort<br />
Seite 04 Händler- und Verbrauchernews<br />
Seite 06-07 Moto3 - Deine Chance 2015<br />
Seite 08-11 24h von LeMans<br />
Seite 12-13 <strong>IDM</strong> Lausitzring<br />
Seite 14-15 Interview Markus Reiterberger<br />
Seite 16-18 <strong>IDM</strong> <strong>Finale</strong> Hockenheim<br />
Seite 19-21 R6-Dunlop-Cup Hockenheim<br />
Seite 22 Meistertitel für Didier Grams<br />
Seite 23-26 Autogrammkarten/Poster<br />
Seite 27-31 World Superbike Jerez<br />
Seite 32-33 Interview Jonathan Rea<br />
Seite 34 Interview Kenan Sofuoglu<br />
Seite 35-40 MotoGP Misano<br />
Seite 41-46 MotoGP Aragon<br />
Titelbild-Foto:<br />
Fotos: Ronny Lekl (1), Jörg Wießmann (1)<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
HÄNDLER- UND VERBRAUCHERNEWS<br />
PRODUKT Information …<br />
NGK Iridium IX<br />
Die Hightech-Zündkerze für Motorräder<br />
Die NGK Iridium IX Hightech-Zündkerze<br />
für Motorräder, ermöglicht eine bessere Laufruhe,<br />
optimierte Beschleunigung, verminderter Schadstoffausstoß<br />
und führt zu einer Senkung des Kraftstoffverbrauchs.<br />
Im Motorsport garantiert das Hightech-Metall Iridium<br />
absolute Spitzenleistung - im Alltag beschert sie<br />
jedem Bike ebenfalls mehr Performance und Effizienz.<br />
Die Iridium IX-Zündkerze hat gleich mehrere Vorteile.<br />
Ihre Mittelelektrode aus dem Edelmetall Iridum ist<br />
lediglich 0,6 mm dünn und extrem hart im Nehmen.<br />
Weil der Werkstoff Iridium erst bei über 2400 °C<br />
schmilzt, ist er äußerst widerstandsfähig.<br />
Die Vorteile der Iridium IX-Zündkerze auf einen Blick<br />
• Immun gegen Verrußung: Verrußung kann bei Standard-Typen auftreten, wenn viel Stop-and-Go gefahren wird und das Motorrad<br />
oft im Leerlauf läuft. Die Iridium IX macht hier den Unterschied: In ihrem Ringspalt finden nämlich permanent elektrische Entladungen<br />
statt, die Rußpartikel entfernen, selbst wenn die Selbstreinigungstemperatur der Zündkerze noch nicht erreicht ist.<br />
• Lange Lebensdauer: Während sich bei Standard-Typen der Abstand zwischen den Elektroden mit der Zeit vergrößert und die<br />
Qualität der Zündung beeinträchtigen können, bleibt der Abstand bei Iridium-Zündkerzen über die gesamte Lebensdauer konstant.<br />
Hier macht sich die Verwendung des Edelmetalls im wahrsten Sinne des Wortes bezahlt.<br />
• Höchste Motoreffizienz: Da die Mittelelektrode so dünn ist, verlangt die Zündkerze der Zündspule weniger Strom ab – Spule und<br />
Batterie werden entlastet. Die schlanke Form der Iridium-Mittelelektrode sorgt dafür, dass mehr zündfähiges<br />
Gemisch in die Nähe des Funkens gelangt. Die Verbrennung wird effizienter, die Gasannahme<br />
spürbar verbessert, der Verbrauch sinkt.<br />
Mehr Power durch Iridium ..<br />
Das Geheimnis der Iridium IX Zündkerze liegt in der lasergeschweißten<br />
Elektrode aus Iridium. Durch ihren minimalen Durchmesser von nur 0,6<br />
mm bündelt sie die Zündspannung, wodurch die Verbrennung in allen<br />
Fahrstufen verbessert wird. Damit läuft der Motor absolut rund und<br />
das Motorrad beschleunigt schneller. Das Hightech-Metall Iridim<br />
hält den exakten Abstand zwischen den Elektroden.<br />
Das verhindert Zündaussetzer.<br />
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10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
Die Internationale Deutsche<br />
Moto3 Klasse kehrt zurück<br />
Ab 2015<br />
• Moto3 GP und Moto3 Standard Klasse nach<br />
Grand-Prix-Reglement in der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong><br />
• Einheitliche Honda NSF250 Maschinen<br />
kämpfen um den Titel „Deutscher Meister“<br />
• Dorna Sports S.L. unterstützt neue Moto3<br />
Standard<br />
Die Moto3 ist zurück. Ab 2015 wird diese in<br />
Zusammenarbeit von SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> Promoter<br />
MotorEvents, dem Deutschen Motorsport<br />
Bund (DMSB) vom ADAC wieder eingeführt.<br />
Die neue Moto3 teilt sich in Moto3 GP<br />
und Moto3 Standard auf. Die Moto3 GP fährt<br />
nach Grand-Prix-Reglement und ist für alle<br />
Moto3-Motorräder zugelassen, während alle<br />
Fahrer in der Moto3 Standard Kategorie auf<br />
einheitlichen Honda NSF250 Maschinen an<br />
den Start gehen und wie die Fahrer der Moto3<br />
GP um den deutschen Meistertitel kämpfen.<br />
„Wenn wir den Talenten den Weg an die Spitze<br />
im Straßenrennsport ebnen wollen, ist eine<br />
funktionierende Moto3 Klasse unverzichtbar“,<br />
sagt DMSB-Präsident Hans-Joachim Stuck zur<br />
neuen Moto3. Stuck betont die Bedeutung<br />
einer Nachwuchskategorie nach Grand-Prix-<br />
Reglement: „Sie ist ab der Saison 2015 ein<br />
zentraler Schritt für die Verzahnung von nationaler<br />
Basis und Motorrad-Weltmeisterschaft.“<br />
Die Moto3 ist eine Einstiegsklasse für weiterführende<br />
Serien und bildet damit gleichzeitig<br />
eine wichtige Grundlage im deutschen Motorradrennsport-System<br />
sowie eine Aufstiegsmöglichkeit<br />
für Talente aus dem ADAC Junior<br />
Cup. ADAC Sportpräsident Hermann Tomczyk<br />
erklärt: „Aufstrebende, talentierte Fahrer benö-<br />
<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
Diese Zweikämpfe wird es ab 2015 auch wieder in der <strong>IDM</strong> zu sehen geben.
Maximilian Kappler ist amtierender Meister der <strong>IDM</strong> Moto3 und holte<br />
diesen Titel 2013 ebenfalls auf einem von Honda befeuerten Bike.<br />
tigen eine angemessene Kategorie, in der sie<br />
ihre Fahrfähigkeiten, ihr Wissen und Geschick<br />
weiter ausbauen können, um eines Tages dort<br />
anzukommen, wonach jeder Motorradrennfahrer<br />
strebt: der Weltmeisterschaft. Aus diesem<br />
Grund ist die Moto3 unverzichtbar für den<br />
deutschen Motorradsport. Wir werden alles<br />
dafür tun, dass dieses Konzept erfolgreich umgesetzt<br />
wird.“<br />
Aufgrund der sehr guten Beziehungen zwischen<br />
ADAC und Dorna Sports S.L. ist es gelungen,<br />
dass die neue Moto3 Standard und<br />
Moto3 GP Klasse nicht nur von Honda Racing<br />
Corporation (HRC), DMSB, MotorEvents und<br />
ADAC, sondern auch von<br />
Dorna Sports S.L., dem Vermarkter der MotoGP<br />
und der Eni World Superbike besondere<br />
Unterstützung erfährt. Gemeinsames Ziel<br />
ist es, den mittel- und nordeuropäischen Markt<br />
zu stärken und den Talenten eine sportliche<br />
Basis zu bieten, die an die spanische FIM Repsol<br />
CEV Moto3 Meisterschaft angelehnt ist.<br />
„Dorna Sports S.L. hat diesem Projekt ihre<br />
Unterstützung zugesagt. Zusammen mit HRC<br />
denken wir darüber nach, drei oder vier Fahrer<br />
dieser Moto3 Serie zu fördern“, erklärt Carmelo<br />
Ezpeleta, CEO von Dorna Sports S.L. ADAC<br />
Sportpräsident Tomczyk begrüßt die Unterstützung<br />
des WM-Vermarkters: „Wir freuen<br />
uns sehr über den Support der Dorna und sind<br />
uns sicher, dass unser Projekt auch dank dieser<br />
starken Unterstützung Früchte trägt.“<br />
Grundlagen der neuen Moto3 Klasse<br />
Mit dem Wechsel von 125ccm zu Moto3 Motorrädern,<br />
nahm die Anzahl der Teilnehmer in<br />
der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> stetig ab. Schon Ende<br />
2013 erarbeiteten DMSB und MotorEvents<br />
HMP GmbH ein neues Moto3-Konzept mit Unterstützung<br />
von Honda, das unter anderem<br />
zwei Rennen pro Veranstaltung und damit zu<br />
hohe Kosten vorsah. Das geschnürte Paket<br />
erzielte nicht auf Anhieb den erhofften positiven<br />
Effekt. Das veränderte Konzept für die<br />
kommende Saison reduziert die technischen<br />
Kosten für die Teilnehmer erheblich und bietet<br />
eine vielversprechende Zukunft.<br />
Für zehn Teilnehmer bietet der DMSB das<br />
Motorrad für nur 17.850 Euro inklusive 1.190<br />
Euro Ersatzteilkit an. Die Fahrer können das<br />
Motorrad über mehrere Jahre pilotieren, allerdings<br />
nur kleine Teile verändern. Erlaubt<br />
ist der reglementkonforme Wechsel verschiedener<br />
Hebel, Fußrasten, Verkleidung, Felgen,<br />
Übersetzung und Bremsbeläge, beziehungsweise<br />
Bremsscheiben. Da diese zehn Motorräder<br />
verplombt sind, sind technische Kontrollen<br />
nicht notwendig. Auch alle anderen originalen<br />
NSF 250 sind in der Moto3 Standard Klasse<br />
zugelassen.<br />
Die Fahrer der Moto3 Standard Klasse kämpfen<br />
nicht nur um den begehrten Titel, sondern<br />
auch um ein Preisgeld von Honda, das insgesamt<br />
fast 15.000 Euro beträgt. Bereits ab 1.<br />
September <strong>2014</strong> können sich Interessierte,<br />
die mindestens 14 Jahre alt sind, unter www.<br />
adac.de/moto3 einschreiben. Die Nenn- und<br />
Einschreibegebühr für die komplette Saison<br />
2015 in der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> wurde um 50<br />
Prozent reduziert und beläuft sich auf lediglich<br />
2.735 Euro. Auch Gaststarts sind jederzeit<br />
möglich.<br />
Die Saison 2015<br />
Wie in den Jahren zuvor, wird der Kalender<br />
der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> Saison 2015 erneut acht<br />
Rennveranstaltungen in Deutschland und den<br />
Nachbarländern umfassen. Dazu kommt ein<br />
Auftakttraining. Die Moto3-Piloten absolvieren<br />
an den Wochenenden jeweils Freie Trainings,<br />
zwei Zeittrainings und ein Rennen, womit sie<br />
auf eine Gesamtfahrleistung von etwa 2.400<br />
Kilometer kommen. Somit kann eine komplette<br />
Saison mit nur einer Revision bestritten<br />
werden.<br />
Vor Ort stehen den Moto3-Fahrern Ersatzteildienst<br />
und Reifendienst zur Verfügung. Die<br />
Reifenmarke ist den Teilnehmern freigestellt.<br />
Allerdings dürfen pro Rennwochenende lediglich<br />
fünf Reifen verwendet werden. Auch<br />
die Drehzahl der Motoren soll reduziert werden,<br />
um die Moto3 Standard Klasse noch<br />
kostengünstiger zu machen. Hier wird der<br />
Nachwuchs auf bestem Niveau für die Folgeserien<br />
wie Supersport und Superbike in der<br />
SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> oder gar einen Einstieg auf<br />
WM-Ebene vorbereitet.<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
ENDURANCE - 24h LE MANS<br />
Neue Sieger - Neue Weltmeister<br />
Text: Toni Börner<br />
Fotos: highsidePR T.Börner<br />
Alles neu macht der September – oder so.<br />
Aus den letzten zehn 24-Stunden-Rennen<br />
seit 2010 hatte sieben Mal das Team SRC-<br />
Kawasaki gewonnen. Von 2010 bis 2013 ging<br />
der Sieg bei den 24-Stunden von Le Mans vier<br />
Mal in Folge an die Truppe von Teammanager<br />
Gilles Stafler – und das Suzuki Endurance Racing<br />
Team (SERT) wurde Weltmeister. <strong>2014</strong><br />
war alles anders: SERT gewann das <strong>Finale</strong> der<br />
FIM World Endurance Championship – und<br />
die Yamaha Racing GMT94 Michelin Truppe<br />
von Christophe Guyot wurde Champion.<br />
Rekord-Beteiligung bei den 24 Stunden von<br />
Le Mans: Insgesamt 55 Teams á mindestens<br />
drei Piloten hatten sich zum Rennen gemeldet.<br />
18 EWC-Superbikes, 4 Open-Teams und sage<br />
und schreibe 33 Superstock-Mannschaften<br />
wollten die Tortur von „Rock-around-the-Clock“<br />
auf sich nehmen. Und das trotz horrender<br />
Einschreibe-Gebühren! Das Startgeld, was die<br />
Teams bezahlen mussten, war innerhalb von<br />
nur einem Jahr nahezu verdoppelt worden.<br />
Eingeschriebene WM-Teams hatten 5.400<br />
Euro im Vorfeld zu überweisen, alle anderen<br />
gar 5.900 Euro. Für den Gesamt-Sieg im<br />
Rennen gibt es 1.800 Euro plus 800 Euro für<br />
den EWC- oder 600 Euro für den Superstock-<br />
Klassensieg. „Das reicht nicht einmal, um mit<br />
meiner gesamten Mannschaft schön Essen<br />
gehen zu können“, murrte SRC-Kawasaki-<br />
Teammanager Gilles Stafler. Begründet wurde<br />
die Anhebung der Gebühren durch rückläufige<br />
Zuschauerzahlen, aber auch <strong>2014</strong> sahen<br />
wieder knappe 100.000 Fans den legendären<br />
Le-Mans-Start. An die Teams zurückbezahlt<br />
wurde daher nichts. „Wir wissen nicht, wie<br />
viele Leute kommen“, verlauteten die Organisatoren<br />
im Vorfeld und erklärten damit die<br />
höheren Einschreibegebühren. „Müssen dann<br />
die Rolling Stones und Valentino Rossi auch<br />
bezahlen, um ihre Show abzuliefern, weil ihr<br />
nicht wisst, wie viele Leute kommen?“, fragte<br />
Yamaha Austria Racing Team (YART) Manager<br />
Mandy Kainz. Er erntete dafür großen Beifall<br />
aller Beteiligten.<br />
Premiere<br />
Rico Penzkofer hat in Le Mans einen Doppelstart<br />
gewagt. Der sächsische Teammanager<br />
setzte zwei Teams ein: In der Superstock<br />
sollten Pedro Vallcaneras (SPA), Steve Mercer<br />
(GBR) und Didier van Keymeulen (BEL) den<br />
Angriff auf den World-Cup-Titel starten, in der<br />
Open-Klasse sollten Jason Pridmore (USA),<br />
Sylvain Barrier (FRA) und Glenn Allerton (AUS)<br />
die Etablierten ärgern.<br />
Während dieses Heft im Druck ist, stellt BMW<br />
Motorrad auf der Intermot in Köln gerade die<br />
neue BMW S 1000 RR 2015 vor. In Le Mans<br />
ist dieses Bike bereits gefahren und wurde aufgrund<br />
der noch fehlenden Homologation in der<br />
Open-Klasse eingesetzt. Die neue Granate aus<br />
Berlin-Spandau, wo BMW seine Motorräder<br />
produziert, sorgte dabei gleich zum Le Mans<br />
Auftakt für Furore: In 1:38,196 Minuten setzte<br />
die Mannschaft im ersten freien Training die<br />
Bestzeit. Spätestens jetzt nahm auch der letzte<br />
im Fahrerlager die Open-Mannschaft als<br />
Das Team von RS <strong>Speed</strong>bikes war in Le Mans vom Pech verfolgt.<br />
Abenddämmerung: Zweikampf zwischen Penz13.com und SERT.<br />
<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
ENDURANCE - 24h LE MANS<br />
Die Boxenstops sorgen bei den Langstreckenrennen immer für Spannung.<br />
ernst zu nehmende Konkurrenz dar.<br />
Wetter<br />
Größtenteils zeigte sich das Wetter bei der 37.<br />
Ausgabe der 24 Stunden von Le Mans zwar<br />
warm, schwül und schön, aber auch Gewitter<br />
und Regen mischten die Meute immer wieder<br />
auf – im Training wie im Rennen. Der Regenschauer<br />
vom Freitagmorgen hatte bedeutet,<br />
dass die Piloten 1 und 2 ihre Zeiten im zweiten<br />
Qualifying nicht mehr steigern konnten, nur<br />
einige der Fahrer 3 konnten das noch einmal<br />
schaffen.<br />
Aus vor dem Start<br />
Das Abenteuer Le Mans war für RS <strong>Speed</strong>bikes<br />
Racing aus dem sächsischen Bielatal<br />
bereits beendet, da hat das Nachttraining<br />
am Donnerstag noch gar nicht angefangen.<br />
Bereits im freien Training war Florian Bauer<br />
heftig abgeflogen. Der Baden-Württemberger<br />
krachte nach einem Highsider schwer auf den<br />
Asphalt auf, zog sich dabei Verletzungen im<br />
Schulterbereich und an der Lunge zu, war kurz<br />
bewusstlos. Bauer wurde ins Krankenhaus gebracht<br />
– die BMW S 1000 RSE03 war Kernschrott.<br />
Rahmenbruch.<br />
Für das Qualifying musste die zweite Maschine<br />
der Mannschaft herhalten, Reserve-Fahrer<br />
Tobias Kollan rückte in die Stammbesetzung<br />
auf, denn dass Bauer an diesem Wochenende<br />
nicht mehr würde fahren können, war klar. Filip<br />
Altendorfer, Tobias Kollan und Rico Löwe<br />
zogen das Qualifying durch und schafften den<br />
30. Startplatz mit einem Rundenmittel von<br />
1:42,406 Minuten. Doch Löwe brachte das<br />
T-Bike der RSE03 am Ende des Qualifyings<br />
„Rouge“ (rote Armbinde, dritter Fahrer) nicht<br />
zurück an die Box: Nach einem zunächst<br />
harmlosen Rutscher stellte sich die Maschine<br />
auf einem Curb auf, überschlug sich mehrfach<br />
und flog bis hinter die Leitplanke, nur knapp<br />
an einem Streckenposten vorbei. Fahrer Löwe<br />
ok, Motorrad Schrott, Rahmen gebrochen.<br />
Zum Zweiten. Innerhalb von nicht einmal fünf<br />
Stunden.<br />
„Wir haben noch überlegt, wo wir einen neuen<br />
Rahmen herbekommen könnten“, so Teamchef<br />
Ronny Schlieder gegenüber der SPEED.<br />
„Aber es war einfach zu viel kaputt, es waren ja<br />
nicht nur die Rahmen, sondern auch die vielen<br />
Anbauteile, wir hätten in vielen Punkten auf<br />
Serie zurückgehen müssen.“ Kurzzeitig überlegte<br />
man am Donnerstag die Pflichtrunden<br />
im Nachttraining mit einer Ersatz-Maschine<br />
vom Penz13-Team in RS-Verkleidung zu absolvieren,<br />
um Zeit zu schinden und eben die vorgeschriebene<br />
Nachtfahrt mit mindestens einer<br />
gezeiteten Runde ad acta zu legen. Doch der<br />
Gedanke wurde alsbald wieder verworfen. „Am<br />
Ende ist das alles auch eine Geldfrage“, so<br />
Schlieder weiter. „Was ist denn, wenn wir das<br />
Bike dann auch wieder weg werfen? So leid es<br />
mir und dem ganzen Team auch tut, aber das<br />
war die einzige Entscheidung, die wir in dieser<br />
Situation treffen konnten. Es ist natürlich<br />
bitter, nicht einmal bis ins zweite Qualifying<br />
zu kommen, aber so bitter ist der Rennsport<br />
manchmal. Wir packen jetzt zusammen und<br />
müssen dann erst einmal eine Bestandsaufnahme<br />
machen, um nächstes Jahr gestärkt<br />
zurück zu kommen.“<br />
Startaufstellung<br />
Die Le Mans Top-Favoriten vom Team SRC Kawasaki<br />
mit Gregory Leblanc, Mathieu Lagrive<br />
und Fabien Foret sicherten sich die Pole Position<br />
zu den 37. 24 Stunden von Le Mans. Das<br />
Trio fuhr geschlossen im mittleren 1:37er Bereich<br />
und kam auf eine Durchschnitts-Bestzeit<br />
von 1:37,273 Minuten. Damit blieben sie um<br />
0,733 Sekunden vor den Oschersleben-Siegern<br />
von Honda Racing (Julien da Costa, Sébastien<br />
Gimbert, Freddy Foray). Monster Energy<br />
Yamaha YART (Broc Parkes, Michael Laverty,<br />
Sheridan Morais), das Suzuki Endurance Racing<br />
Team SERT (Vincent Philippe, Anthony<br />
Delhalle, Erwan Nigon) und die WM-Leader von<br />
Yamaha Racing – GMT 94 – Michelin (David<br />
Checa, Kenny Foray, Mathieu Gines) rundeten<br />
die Top fünf ab.<br />
Schnellste Superstock-Mannschaft des Qualifyings<br />
wurde das Qatar Endurance Racing<br />
Team mit Anthony West, Alexander Cudlin und<br />
Mashel Al Naimi auf dem siebten Startplatz.<br />
Die Open-Mannschaft vom Penz13.com Racing<br />
Team klassierte sich auf Startplatz zehn.<br />
Der Australier Allerton hatte dabei am Freitag<br />
noch Glück mit dem Wetter und konnte sich<br />
im Vergleich zum Donnerstag bei seinem „ersten<br />
Mal“ in Le Mans um fast zwei Sekunden<br />
steigern. Das Superstock-Schwester-Team<br />
Penz13.com Franks Autowelt Racing holte<br />
Startplatz 14, die Völpker NRT 48 Schubert<br />
Motors-Mannschaft aus Oschersleben fuhr mit<br />
Hayato Takada, Tristan Guyot und Björn Stuppi<br />
den 34. Startplatz heraus.<br />
Das Motobox Kremer Racing by Shell Advance-<br />
Team fuhr mit Timo Paavilainen, Martin Scherrer<br />
und Oliver Skach zu Startplatz 41.<br />
1. Stunde: Das Battle-Trio<br />
Wenn vor dem Start zu den 24 Stunden von<br />
Le Mans knapp 100.000 Franzosen ihre Marseillaise<br />
aus vollem Halse singen, stehen auch<br />
dem letzten in der Boxengasse die Haare<br />
zu Berge. Eine Stimmung, die einfach unbeschreiblich<br />
ist.<br />
Irgendwie ist es ja klar, dass bei diesem Ren-<br />
Die Yamahas von GMT 94 (David Checa, Kenny Foray, Mathieu Gines) und YART (Broc Parkes, Michael Laverty, Sheridan Morais).<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
nen zunächst die Franzosen die Pace machen<br />
und so setzten sich die SRC-Kawasaki #11 und<br />
die Honda #111 an die Spitze. Es dauerte aber<br />
nicht lang und die Moderatoren, Fans – und ein<br />
kleines deutsches Team – drehten komplett<br />
durch: Superbike WM-Pilot Sylvain Barrier<br />
übernahm auf der Open-BMW S 1000 RR des<br />
Penz-Teams die Spitze und führte das Feld an.<br />
Der Franzose setzte sich von den Verfolgern ab<br />
und fuhr bis gegen Ende seines Stints einen<br />
immensen Vorsprung heraus. Allerdings gab<br />
es dann bei diesem ersten Rennen mit dem<br />
neuen Motorrad ein kleineres Problem und<br />
man verlor wieder an Boden. Die Penz-Truppe<br />
mischte in den ersten Stunden dennoch ganz<br />
vorn in den Top Drei mit.<br />
Aus für die 24er-Favoriten<br />
SRC Kawasaki übernahm nun die Führungsarbeit<br />
und alles war „wie immer“. Wer soll<br />
die ZX-10-R-Seriensieger nun noch stoppen?<br />
Die Antwort: Sie sich selbst. Kurz vor 23 Uhr<br />
stürzte Foret, konnte das Bike aber in Windeseile<br />
wieder an die Box bringen. Nach zehn Minuten<br />
war man auf Rang 16 zurückgefallen,<br />
ging aber wieder ins Rennen. Doch auch beim<br />
Bol d’Or war die Truppe gestürzt, weit zurückgefallen<br />
und hatte im Frühjahr in Magny-Cours<br />
trotzdem noch gewinnen können. Dieses Mal<br />
aber war das Glück nicht auf der Seite der<br />
Grünen. Kurz vor Rennhalbzeit um gegen 3<br />
Uhr stürzte Lagrive in den „Esses Bleue“ und<br />
musste erneut an die Box. Wieder dauerten<br />
die Reparaturarbeiten nur zehn Minuten.<br />
Am Sonntagmorgen dann das endgültige Aus:<br />
Ein Defekt an der Schnellwechselanlage hinten<br />
veranlasste Teammanager Stafler das Boxentor<br />
schließen zu lassen. „Das ist eine große<br />
Enttäuschung, aber so läuft das in der Endurance“,<br />
sagte er. „Jedes Rennen ist anders als<br />
das davor. Ich habe entschieden, aufzugeben,<br />
da wir nach dem dritten Problem zu weit zurück<br />
lagen, um eine realistische Chance auf<br />
das Podest zu haben. Mir tut das für Kawasaki<br />
und meine ganze Mannschaft wirklich leid. Wir<br />
haben in den Trainings und im ersten Teil des<br />
Rennens einen perfekten Job gemacht, aber<br />
in der Endurance kann immer alles passieren<br />
und man weiß nie, was einen im Rennen erwartet.<br />
Wir werden im April stärker zurückkehren<br />
und dann sicher den Sieg holen, den wir<br />
verdienen.“<br />
Weiteres Favoriten-Aus: Honda Racing<br />
Auch Julien da Costa, Freddy Foray und Sebastien<br />
Gimbert schlugen für das Honda Racing<br />
Team eine hohe Pace an, mussten dabei aber<br />
auch Tribut zollen. Das Team war schon in den<br />
ersten Stunden mit einem kleinen Sturz zu<br />
Boden gegangen, hatte sich aber von Rang 16<br />
ENDURANCE - 24h LE MANS<br />
wieder auf zwei nach vor gekämpft. Nach 14<br />
Stunden ging dann aber auch beim Team von<br />
Neil Tuxworth das Boxentor zu.<br />
3:30 Uhr war da Costa an die Box gekommen,<br />
da er an seinem Bike ungewöhnliche Vibrationen<br />
gespürt hatte. Man wollte auf Nummer<br />
sicher gehen, nachdem man beim Bol d’Or<br />
kurz vor Rennende schon durch einen technischen<br />
Defekt ausgefallen war. Zwei Stunden<br />
lang suchten die Mechaniker nach dem Fehler,<br />
zerlegten die komplette CBR inklusive Motor<br />
in ihre Einzelteile. Man Fand ein Problem im<br />
Getriebe, steckte alles wieder zusammen und<br />
schickte da Costa wieder auf die Strecke. Der<br />
Franzose kam aber mehrfach zurück an die<br />
Box und schließlich gab man aus Sicherheitsgründen<br />
ganz auf.<br />
„Das ist unglaublich enttäuschend und frustrierend,<br />
die Saison so abzuschließen“, schnaubte<br />
Teammanager Tuxworth. „Die Fahrer und die<br />
Crew haben unglaublich hart gearbeitet und<br />
wir verdienen das so eigentlich nicht. Aber<br />
auf der positiven Seite haben wir dieses Jahr<br />
unseren ersten EWC-Sieg überhaupt gefeiert<br />
und wir wissen, dass wir Rennen anführen und<br />
gewinnen können. Die Langstrecke ist hart<br />
und du musst die Höhen und Tiefen mitnehmen.<br />
Ich bin stolz auf mein Team, wir können<br />
trotzdem erhobenen Hauptes hier raus gehen,<br />
denke ich.“<br />
Das Beste kommt zum Schluss:<br />
Erster SERT-Sieg der Saison<br />
Der „Suzuki-Gebuchte-WM-Titel“ war schon<br />
vor dem <strong>Finale</strong> prinzipiell weg. Die 13-fachen<br />
Weltmeister von SERT hatten ein wahres Seuchenjahr<br />
hinter sich, doch in Le Mans wollte<br />
man noch mal zeigen, dass man dennoch<br />
zu den Großen des Endurance-Sportes zählt<br />
– sollte irgendwer je daran gezweifelt haben.<br />
Die Truppe von Teammanager Dominique Meliand<br />
sammelte beim <strong>Finale</strong> alles, was es zu<br />
sammeln gab: 10 Zusatzpunkte für die Führung<br />
nach 8 Stunden, 10 Zusatzpunkte für die<br />
Führung nach 16 Stunden und die 40 Punkte<br />
für den Sieg. Plus 60 Zähler in der WM-Tabelle<br />
bedeutete am Ende noch den Vize-Titel – vier<br />
Punkte vor Team Bolliger Switzerland #8.<br />
„Ich habe hier schon elf Jahre lang nicht mehr<br />
gewonnen und <strong>2014</strong> war für SERT und auch<br />
für mich ein echt schweres Jahr“, so Vincent<br />
Phillipe. „Das hier ist ein ganz besonderer<br />
Sieg heute. Am Freitag hätten wir nie an unsere<br />
Chance auf den Rennsieg geglaubt! 2015<br />
greifen wir wieder an.“<br />
Für Erwan Nigon wurde es der erste 24er-Sieg.<br />
„Ich möchte mich bei allen im Team, meinen<br />
Fahrerkollegen und all die harte Arbeit bedanken“,<br />
sagte er. „Die Strecke war dieses Wochenende<br />
mehr als schwierig, aber wir haben<br />
echt keine Fehler gemacht – auch nicht an den<br />
Boxen.“<br />
Teammanager Meliand: „Es ist noch zu früh,<br />
um über 2015 zu sprechen, aber dieser Sieg<br />
zum Saisonabschluss öffnet uns neue Türen.<br />
Japan hat uns schon gratuliert!“<br />
Den Suzuki-Erfolg komplett mache das Junior<br />
Team LMS #72, die mit dem zweiten Superstock-Platz<br />
im Rennen und Gesamtrang acht<br />
den World-Cup einsackten. Nach einem Sturz<br />
am Sonntagvormittag war zwar der Klassen-<br />
Sieg weg und ging schließlich an Qatar Endurance,<br />
aber der WM-Titel bleibt. Gregg Black<br />
feierte damit sogar gleich zwei Titel in einer<br />
Saison: Er wurde auch französischer Superbike-Meister.<br />
Weltmeister nach 10 Jahren<br />
Das Herz muss Teammanager Christophe Guyot<br />
mehr als in die Hose gerutscht sein, als er<br />
seinen Startfahrer David Checa in der ersten<br />
Links-Kurve vor dem Dunlop-Bogen direkt am<br />
Start im Kies liegen sah. Der große Traum<br />
vom Titel nach nur wenigen Renn-Sekunden<br />
geplatzt? Drei Minuten Reparatur-Zeit, Platz<br />
48. Stunde 1: Platz 43 Gesamt, Rang 17 – und<br />
damit Letzter – in der EWC. 2 Runden Rückstand<br />
auf die Spitze. Man kann es sich auch<br />
schwer machen.<br />
Was dann aber folgte war eine Meisterleistung:<br />
Keinerlei Fehler mehr auf der Strecke oder in<br />
der Box. 27 Mal kam die Mannschaft zum Radund<br />
Fahrerwechsel, sowie zum Auftanken an<br />
die Box. Von 27 Boxenstopps blieben 22 unter<br />
50 Sekunden!<br />
David Checa, Kenny Foray und Mathieu Gines<br />
blieben zwar die zwei Runden Rückstand auf<br />
die Sieger, aber eben nur diese zwei Runden.<br />
Am Ende beendeten sie das Rennen auf Rang<br />
zwei. Mit 141 Punkten auf dem Konto feierte<br />
GMT94 nach 2004 exakt zehn Jahre später<br />
den zweiten WM-Titel in der FIM Endurance<br />
World Championship. Das Trio beendete alle<br />
vier Saisonläufe, schlechtestes Ergebnis wurde<br />
Rang neun von Suzuka!<br />
„Es war ein schwieriges, aber wunderbares<br />
Rennen“, so Teammanager Guyot. „Wir wussten,<br />
dass der Sieg nach dem Sturz in der ersten<br />
Runde weg war, aber wir sind vor allem<br />
Kämpfer und wir mussten weiter alles geben,<br />
um erfolgreich zu sein. Das Ziel war der WM-<br />
Titel. Über die gesamten 24 Stunden hinweg<br />
war eine immense Anspannung da, gerade<br />
auch mit dem schwierigen Wetter. Unsere Yamaha<br />
R1 hat aber perfekt funktioniert, auf die<br />
Michelin-Reifen konnten wir uns immer verlassen<br />
und das Team hat all seine Erfahrung mit<br />
der der Fahrer in eine Waagschale geworfen.<br />
Heute sind das Team und die Fahrer Weltmeister<br />
geworden! Ich freue mich ganz besonders<br />
für unsere drei Piloten, denn die haben diesen<br />
Titel wirklich verdient.“<br />
Das Team von SRC Kawasaki hatte zwei Stürze zu verkraften.<br />
SERT gewinnt die 24h von Le Mans.<br />
10 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
Die größte Erleichterung spürte dabei wohl<br />
David Checa, der in Kurve zwei abgeschossen<br />
worden war. „Nach 24 Sekunden im Rennen im<br />
Kies zu legen und jetzt nach 24 Stunden Weltmeister<br />
zu sein zeigt, wie hart es hier zugeht“,<br />
freute er sich. „Das war nicht leicht, ständig<br />
hätte alles kippen können. Wir sind eine sehr<br />
gute Saison gefahren, auch wenn wir kein Rennen<br />
gewonnen haben. Heute Weltmeister zu<br />
sein, ist eine wunderbare Auszeichnung.“<br />
Kenny Foray musste auf diesen Erfolg lange<br />
hinarbeiten. „Das ist meine fünfte Saison mit<br />
GMT94 und endlich haben wir es geschafft.<br />
Das ging nur wegen der harten Arbeit aller und<br />
einem eng verbundenen Team. Ich fühle mich<br />
hier wohl. Ich bin froh, jedem einzelnen in dieser<br />
Mannschaft diesen Titel geben zu können,<br />
im Team, meiner Familie, meinen Freunden<br />
und all den Leuten, die uns in den guten wie<br />
in den schlechten Momenten in all den Jahren<br />
unterstützt haben.“<br />
Mathieu Gines: „Meine erste Saison mit<br />
GMT94 könnte nicht besser zu Ende gehen.<br />
Ich wusste, dass das Team viel Potenzial hat,<br />
ich kannte meine Teamkollegen und die Michelin-Reifen<br />
schon vorher. Ich bereue nichts!“<br />
Zwei Yamahas auf dem Podium:<br />
YART wird Dritter<br />
Broc Parkes, Michael Laverty und Sheridan<br />
Morais brachten die Yamaha R1 von YART<br />
ebenfalls auf das Podest und wurden Dritte.<br />
„Das war mein erstes 24 Stunden Rennen und<br />
mir haben immer alle gesagt, dass es so hart<br />
werden wird, dass du das direkt nach dem<br />
Rennen nie wieder machen willst“, sagte Laverty<br />
am Ende gegenüber SPEED. „Das ist für<br />
alle eine wahre Herausforderung, für alle im<br />
Team, alles muss funktionieren.“<br />
„Ich hatte es mir schon hart vorgestellt und<br />
ich bin jetzt natürlich müde, aber es hat auch<br />
richtig Spaß gemacht. Hier in Le Mans bei diesem<br />
Klassiker auf dem Podest zu stehen, ist<br />
etwas ganz besonderes, die Stimmung ist unbeschreiblich.<br />
Ich glaube ich schlafe jetzt mindestens<br />
zehn bis zwölf Stunden, ganz sicher.“<br />
Sieg für die Qataris bei den Stockern<br />
Nach einem harten Fight zwischen dem Junior<br />
Team LMS Suzuki und dem Qatar Endurance<br />
Racing Team, ging die Mannschaft aus dem<br />
Wüstenstaat schließlich als Laufsieger in der<br />
Superstock-Klasse hervor, die Suzuki bekam<br />
Rang zwei und den WM-Titel.<br />
„Das ist mein erstes 24 Stunden Rennen und<br />
wir haben gleich gewonnen“, frohlockte der<br />
Australier Anthony West, der sonst auch in der<br />
Moto2-Weltmeisterschaft für die Qataris unterwegs<br />
ist. „Ich freue mich für das gesamte<br />
Team, die haben einen Super-Job gemacht.<br />
Ich bin einen guten Start gefahren, habe echt<br />
Druck gemacht, aber das hier durfte ich nicht<br />
erwarten. Vielleicht war ich am Anfang auch<br />
etwas übermotiviert, was meine Kraft und<br />
die Distanz von 24 Stunden angeht. Heute<br />
Morgen um 06:00 Uhr habe ich mich gefragt:<br />
‚Was zum Geier mache ich hier eigentlich?’ Am<br />
Ende ist es aber eine fantastische und wundervolle<br />
Erfahrung. Die Anstrengungen haben sich<br />
ausgezahlt.“ Am Ende gab es für die Truppe<br />
WM-Rang drei in der Superstock-Klasse.<br />
Penz’ erfolgreiche Frankreich-Reise<br />
Rico Penzkofer konnte am Ende des 24-Stunden-Klassikers<br />
zufrieden auf das Rennen zurückblicken:<br />
Beide eingesetzte Motorräder<br />
fuhren nach einer vollen Tagesdistanz durch<br />
das Ziel. Die Liste der Erfolge der Mannschaft<br />
aus Sachsen wurde um einige weitere Punkte<br />
ENDURANCE - 24h LE MANS<br />
ergänzt.<br />
Mit der Open-Mannschaft und Sylvain Barrier<br />
feierte man die schnellste Rennrunde des gesamten<br />
Laufes. In 1:38,133 hatte die der Franzose<br />
in Runde 116 in den Asphalt gebrannt.<br />
Außerdem gewann man die Open-Wertung und<br />
holte den siebten Gesamtrang im Rennen. Nur<br />
20 Runden fehlten der Truppe am Ende auf<br />
den Sieger.<br />
Mit der Superstock-Truppe hatte man eigentlich<br />
den zweiten WM-Titel nach 2012 ins Visier<br />
genommen, aber dieser Traum zerschlug sich<br />
schon nach wenigen Rennkilometern, als man<br />
zwei Mal zehn Minuten an die Box musste, um<br />
ein Elektronik-Problem zu beheben. „Am Ende<br />
war das eine Zehn-Cent-Sicherung“, ärgerte<br />
sich Crewchief Gordon Unger. Auch einen kleinen<br />
Sturz musste die Mannschaft im weiteren<br />
Rennverlauf noch hinnehmen.<br />
Im Ziel wurde die Startnummer 13 auf dem<br />
15. Gesamtrang gewertet, in der Superstock-<br />
Klasse reichte es noch zu Platz sieben. WM-<br />
Endrang: Drei.<br />
„Was soll ich sagen, ich bin überwältigt – wir<br />
haben hier zwei Motorräder über die Distanz<br />
von 24 Stunden ins Ziel gebracht, haben die<br />
Open-Wertung gewonnen, sind WM-Dritter in<br />
der Superstock-Klasse“, so Teamchef Rico<br />
Penzkofer, der beim Stock-Bike während des<br />
Rennens selbst die Hinterräder wechselte.<br />
„Wir mussten hier alle alles geben – nicht nur<br />
unsere Fahrer auf beiden Maschinen – Pedro,<br />
Steve, Didier und Martin auf der Stock und<br />
Sylvain, Jason und Glenn auf der Open-BMW.<br />
Wie schon beim Bol d’Or in Magny-Cours hat<br />
das Wetter etwas verrückt gespielt, wir hatten<br />
etwas Pech, unsere Gegner in der Superstock-<br />
Klasse dafür etwas mehr Glück. So ist das<br />
im Rennsport manchmal, aber nichts desto<br />
trotz hat das Junior-Team Suzuki eine starke<br />
Leistung gezeigt und den Titel verdient, das<br />
Qatar-Endurance Team<br />
hat hier gewonnen,<br />
meinen herzlichen<br />
Glückwunsch an alle!“<br />
„Mit dem Open-Bike<br />
wollten wir hier vor<br />
allem das Ziel sehen,<br />
wir wollten einen Test<br />
unter realen Rennbedingungen<br />
fahren“,<br />
fuhr der Böhlener fort.<br />
„Dann sind wir noch<br />
auf dem siebten Gesamtrang<br />
rein gekommen,<br />
Sylvain hat die<br />
Das Podium: zweimal Yamaha, einmal Suzuki<br />
schnellste Rennrunde<br />
gedreht und wir haben<br />
die Open-Wertung gewonnen.“<br />
„Ich möchte mich bei<br />
allen im Team bedanken,<br />
auch dafür, dass sich beide Mannschaften<br />
im Rennen geholfen haben. Ganz besonderer<br />
Dank geht auch an Gordon Unger, dem ich<br />
quasi bei der Vorbereitung schon einige schlaflose<br />
Nächte bereitet habe. Danke an die ganze<br />
Crew, Danke an BMW Motorrad Motorsport,<br />
Danke an alle Sponsoren, Danke an die Fahrer,<br />
Danke an alle! Danke, Danke, Danke.“<br />
Durchhalten<br />
Im Langstreckensport zählt vor allem eines:<br />
Durchhalten! Und das taten bei den 24 Stunden<br />
von Le Mans <strong>2014</strong> sage und schreibe 40<br />
Teams. Von den 54 gestarteten Mannschaften<br />
fielen nur deren 13 aus, ein Team schaffte die<br />
erforderlichen Mindestrunden-Zahlen nicht.<br />
Fakten zu den 24 Stunden von Le Mans:<br />
Teams gestartet: 54<br />
Teams im Ziel: 40<br />
Schnellste Rennrunde: Sylvain Barrier<br />
1:38,133, Runde 116<br />
Sieger: Suzuki Endurance Racing Team<br />
Fahrer: Vincent Phillipe, Anthony Delhalle,<br />
Erwan Nigon<br />
Zurückgelegte Runden: 812<br />
Zurückgelegte Distanz: 3398,22 Kilometer<br />
Renn-Zeit Gesamt: 24:00:42,444 Stunden<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit Gesamt: 141,5<br />
km/h<br />
Führungsrunden:<br />
Runde 1-4: #11 SRC Kawasaki<br />
Runde 5-30: #31 Penz13 BMW<br />
Runde 31-34: #111 Honda Racing<br />
Runde 35-240: #11 SRC Kawasaki<br />
Runde 241-812: #1 Suzuki Endurance Racing<br />
Team<br />
Das Team von penz13.com brachte<br />
beide Maschinen über die Distanz.<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
11
<strong>IDM</strong> lausItzrIng<br />
<strong>IDM</strong> trifft DTM - Premiere mit Tücken<br />
Text: Toni Börner<br />
Fotos: Jörg Wießmann<br />
Die Superbike <strong>IDM</strong> fuhr auf dem Lausitzring<br />
erstmals mit der DTM zusammen. Ein Kombi-<br />
Event, wie es derlei eigentlich viel mehr geben<br />
sollte. Allerdings hatte die Premiere einige Tücken<br />
zu überstehen.<br />
Das Wetter in der „Sonne Brandenburgs“<br />
spielte einmal mehr verrückt. Nebelschwaden<br />
umzogen den Lausitzring und sorgten für einiges<br />
an Chaos. Und dennoch war das erste<br />
Kombi-Event mit <strong>IDM</strong> und DTM in gewisser<br />
Weise ein Erfolg.<br />
Zunächst galt es einmal die alten Strukturen<br />
der teilweise ergrauten Kommissare zu entrümpeln.<br />
Die besagten, dass Motorräder und<br />
Autos nicht auf der gleichen Strecke fahren<br />
dürften. Nach den Sessions kam es zu Umbauarbeiten<br />
im Zielbereich des Lausitzrings.<br />
Warum und wieso: Mit gesundem Menschenverstand<br />
nicht zu begreifen. Während sich die<br />
Superbiker auf die Kurzanbindung und die<br />
verlängerte, verhakte Startkurve anpassen<br />
mussten, durfte man von den Autos natürlich<br />
nicht verlangen, im Zielbereich die Motorrad-<br />
Strecke zu lernen – in Form von zwei Kurven<br />
Rechts-Links anstelle von zwei Kurven Rechts-<br />
Links. Diese Arbeiten hätte man sich sparen<br />
können, allerdings waren die auch viel schneller<br />
erledigt, als zunächst gedacht.<br />
Wahres Chaos folgte dann aber am Samstagvormittag.<br />
Hatten Freitagabend die DTM-Autos<br />
bei ihrem Roll-Out noch ordentlich Gummiabrieb<br />
auf die Piste gebracht, war der Tags darauf<br />
nach nächtlichem Regen zu Schmierseife<br />
12 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
Markus Reiterberger war in der Lausitz Mann des Wochenendes.
<strong>IDM</strong> lausItzrIng<br />
Für Matej Smrz war es kein berauschendes Wochenende. 11. im Quali, 10. in Lauf eins und im zweiten Rennen schied er aus.<br />
geworden. Die Folge: Die Superbiker blieben nur circa zwei Runden auf<br />
der Piste, produzierten aber ordentlich Schrott. Dann drehte sich bis<br />
Mittag kein Rad.<br />
Der Nebel hing so tief, dass der Rettungshubschrauber nicht fliegen<br />
konnte. Die Autos blieben in ihren Boxen und Zelten. Begründet wurde<br />
das mit möglichen Brandverletzungen und Einklemmungen in den Boliden.<br />
Die Motorradler schüttelten nur den Kopf und schwangen sich<br />
gegen 14 Uhr wieder auf ihre Maschinen. Da durften die Hubschrauber<br />
immer noch nicht fliegen, aber die Biker störte das nicht.<br />
Wenig später kam die Ansage, man solle sich in zehn Minuten für die<br />
Superpole bereithalten. Alles strömte wieder Richtung Start-Ziel, dann<br />
kam zwei Minuten vor Trainingsbeginn die Absage: Die Motorräder hätten<br />
schon genug Streckenzeit gehabt, die Auto-Piloten hatten sich offenbar<br />
trockene Socken besorgt und waren ausgeschlafen und würden<br />
jetzt trainieren. Kopfschüttelnd stapften die Superbiker zurück zu ihren<br />
Boxenzelten.<br />
Fores mit Pole<br />
die Lady wurde dazu starke Gesamt-Achte.<br />
Im zweiten Rennen war es erneut Reiterberger, der gewann, dieses Mal<br />
aber vor Neukirchner und Fores. Bastien Mackels, Teamkollege des Siegers,<br />
holte Rang vier und verpasste das Podest damit knapp. Bei den<br />
Superstockern ging der Sieg diese Mal an Dominik Vincon vor Leon<br />
Bovee.<br />
Damit wurde die Titelentscheidung auf Hockenheim vertagt. Fores reiste<br />
mit 278 Punkten auf dem Konto aus der Lausitz ab und hat nach<br />
wie vor alle Rennen der Saison in den Top Drei und damit auf dem Podest<br />
beendet. Neukirchner (252 Punkte) und Reiterberger (232) hielten<br />
ihre Hoffnungen auf die deutsche Superbike-Krone intakt.<br />
iDM SuPeRbike unD SuPeRStock QuaLiFying<br />
1. X. Fores<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
Ducati<br />
2. M. Reiterberger<br />
3. M. Neukirchner<br />
GER VanZon Remeha BMW<br />
GER 3C-Racing Team<br />
BMW<br />
Ducati<br />
4. D. Cudlin AUS Weber-Diener Racing TeamKawasaki<br />
5. L. Lanzi<br />
ITA 3C-Racing Team<br />
Ducati<br />
1:31,487<br />
1:31,778<br />
1:31,981<br />
1:32,648<br />
1:33,117<br />
Damit setzte sich die Startaufstellung klassisch aus den zwei Qualifyings<br />
zusammen und der Spanier Xavi Fores stand auf Pole. Der Ducati-Pilot<br />
blieb 0,291 Sekunden vor BMW-Treiber Markus Reiterberger. Max<br />
Neukirchner rundete die erste Startreihe ab, dahinter gingen Damian<br />
Cudlin, Lorenzo Lanzi und Erwan Nigon ins Rennen.<br />
Reiterberger zerstört Ducati-Feierlichkeiten<br />
Markus Reiterberger hat am Lausitzring dafür gesorgt, dass erstmals<br />
in dieser Saison keine Ducati gewinnen konnte. Der Van Zon Remeha<br />
BMW-Pilot gewann beide Rennen von Klettwitz, beide Male im Nassen.<br />
„Endlich habe ich es geschafft, die Ducati-Jungs zu besiegen“, freute<br />
sich der Vorjahresmeister. „Ich war schon so oft dran, aber es hat vorher<br />
nie geklappt. Heute habe ich mich sogar im Regen richtig wohlgefühlt<br />
und den habe ich sonst nie gemocht. Es war zwar ganz schön glatt auf<br />
der Strecke beim Beschleunigen und ich bin immer am Limit gefahren,<br />
doch nie so, dass ich in Sturzgefahr war.“<br />
Im ersten Lauf gewann Reitberger mit fast neun Sekunden Vorsprung<br />
auf Fores, Neukirchner wurde Dritter, Lanzi Vierter. Der Superstock-Sieg<br />
ging an Rennamazone Lucy Glöckner auf der HP4 des Wilbers-Teams,<br />
iDM SuPeRbike unD SuPeRStock Rennen 1 - 21 RunDen<br />
1. M. Reiterberger<br />
2. X. Fores<br />
3. M. Neukirchner<br />
4. L. Lanzi<br />
5. B. Mackels<br />
GER VanZon Remeha BMW<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
GER 3C-Racing Team<br />
ITA 3C-Racing Team<br />
BEL VanZon Remeha BMW<br />
BMW<br />
Ducati<br />
Ducati<br />
Ducati<br />
BMW<br />
32:00,976<br />
+ 8,696<br />
+ 18,644<br />
+ 21,621<br />
+ 42,339<br />
iDM SuPeRbike unD SuPeRStock Rennen 2 - 18 RunDen<br />
1. M. Reiterberger<br />
2. M. Neukirchner<br />
GER VanZon Remeha BMW<br />
GER 3C-Racing Team<br />
BMW<br />
Ducati<br />
26:29,603<br />
+ 11,245<br />
3. X. Fores<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
Ducati + 24,557<br />
4. B. Mackels BEL VanZon Remeha BMW BMW + 37,052<br />
5. D. Cudlin AUS Weber-Diener Racing TeamKawasaki<br />
+ 48,529<br />
iDM SuPeRbike unD SuPeRStock PunkteStanD<br />
1. X. Fores<br />
2. M. Neukirchner<br />
3. M. Reiterberger<br />
4. B. Mackels<br />
5. S. Nebel<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
Ducati<br />
GER 3C-Racing Team<br />
GER VanZon Remeha BMW<br />
BEL VanZon Remeha BMW<br />
Ducati<br />
BMW<br />
BMW<br />
GER Wilbers-BMW-Racing TeamBMW<br />
278<br />
252<br />
232<br />
123<br />
111<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
13
<strong>IDM</strong> - IntervIew Markus reIterberger<br />
Interview: André Birkenkampf<br />
Markus Reiterberger<br />
Frohnatur, Sympathieträger, Racer<br />
Markus, <strong>2014</strong> den Titel verloren. Bist du darüber<br />
sehr enttäuscht?<br />
Nein gar nicht, natürlich wäre mir lieber gewesen,<br />
wenn ich wieder gewonnen hätte, aber<br />
wir haben in diesen Jahr sehr gute Arbeit geleistet,<br />
waren überall zwischen 0,5sec und<br />
1,5sec schneller pro Runde als letztes Jahr,<br />
aber wirklich auf jeder Strecke!<br />
Alle Rundenrekorde wurden heuer gebrochen...<br />
Unser Bike fährt fantastisch, im Team fühle ich<br />
mich sehr wohl, wir haben große Fortschritte<br />
erziehlt.<br />
Hand aufs Herz, woran lag es genau. Waren<br />
die Ducatis diese Saison einfach unschlagbar?<br />
Nein, sie waren nicht unschlagbar, das hat man<br />
auch gesehen, wir konnten Sie am Ende der<br />
Saison 3mal in Folge schlagen, aber manchmal<br />
war es wirklich sehr schwierig...<br />
Alle Rennen waren hart, ich musste in jeder<br />
Runde, in jeden Rennen, Training, Qualifing<br />
alles geben, mein Motorrad komplett ausquetschen<br />
um das Tempo gehen zu können.<br />
Manchmal hat es nicht geklappt, wir waren am<br />
Limit, manchmal bin ich nur knapp gescheitert<br />
beide Ducatis zu bezwingen, z.B. In Zolder<br />
nur um ein paar Hundertstel, und manchmal<br />
hat es geklappt. Das 3C Team ist das Einzige<br />
Werksteam in der <strong>IDM</strong>, sie nutzten das Reglement<br />
vollkommen aus.<br />
Was waren <strong>2014</strong> deine schönsten Momente<br />
und was waren die, die man am liebsten vergessen<br />
möchte?<br />
Am Schönsten: Der Doppelsieg am Lausitzring<br />
mit der DTM, gleichzeitig mein erster Sieg im<br />
Regen.<br />
Zum Vergessen gibts nichts, es war eine sehr<br />
schöne Saison.<br />
Nächstes Jahr warten neue Herausforderungen<br />
auf dich, erzähle uns doch etwas darüber.<br />
Wir sind noch in der Planungsphase. Fest<br />
steht, ich will mit meinen Team um Teamchef<br />
Werner Daemen weitermachen, es gefällt mir<br />
hervorragend im Team. Werner bemüht sich<br />
immer alles perfekt zu machen und mich weiterzubringen,<br />
er will mich in die WSBK bringen.<br />
Auch alle Anderen im Team, besonders<br />
meine Mechaniker (Mein Vater und Wolfgang)<br />
strengen sich sehr an.<br />
So wie es momentan aussieht, fahren wir min.<br />
4 Wildcards auf BMW in der WSBK.<br />
Eine ganze Saison können wir nicht finanzieren,<br />
arbeiten aber noch daran. Deshalb werde<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
14 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
<strong>IDM</strong> - IntervIew Markus reIterberger<br />
ich auch nochmal SUPERBIKE <strong>IDM</strong> fahren. Es<br />
gibt auch Gespräche über Langstrecke...<br />
Gab es viele Anfragen von anderen Teams,<br />
die dich gern verpflichtet hätten?<br />
Es gab einige ja, aber keiner konnte mir die<br />
Zukunft in der Weltmeisterschaft zusagen.<br />
Und WSBK fahren in einen Team, das vielleicht<br />
nicht über gutes Material verfügt kam nicht in<br />
Frage, denn 1 Jahr hinten rum fahren und das<br />
wars dann...<br />
Welche motorsportlichen Ziele verfolgst du<br />
in Zukunft konkret? Der <strong>IDM</strong>-Titel von 2013<br />
soll doch sicher nicht der einzige gewesen<br />
sein?<br />
Das Ziel eines jeden Motorradrennfahrers ist<br />
die MotoGP.<br />
Aber mal realistisch, mein Ziel ist erstmal die<br />
World Superbike. Dass ich dort mit vertrauten<br />
Leuten und einen guten Team arbeiten kann<br />
und erfolgreich bin.<br />
Nächstes Jahr wollen wir die <strong>IDM</strong> Meisterschaft<br />
wieder zurückgewinnen und mit unseren Wild<br />
Cards in der WSBK gut abschneiden.<br />
Wie sieht es bei dir in Sachen Sponsoring<br />
aus, kannst du auch nächste Saison auf „alte<br />
Bekannte“ vertrauen?<br />
Jetzt ist die Saison erst vorbei, und die Sponsorengespräche<br />
laufen.<br />
Aber ich denke stark, dass meine persönlichen<br />
Sponsoren bleiben und bin dafür auch sehr<br />
dankbar!<br />
Wer sind deine wichtigsten Personen bei den<br />
Rennen selbst? Ich weiß, dass dich beispielsweise<br />
dein Vati oft oder besser gesagt immer<br />
zu den Rennen begleitet.<br />
Ja mein Papa ist immer dabei, er ist mein Mechaniker.<br />
Er und Wolfgang sind sehr wichtig für<br />
mich, ich kann mich auf Sie verlassen und wir<br />
haben immer Spaß ;)<br />
Außerdem ist Teamchef Werner ist sehr wichtig<br />
für mich, er kennt die Sicht eines Rennfahrers<br />
und weis, wie wichtig das Umfeld für mich<br />
ist.<br />
Mein Reifenmann ist immer der lustigste und<br />
bringt mich immer zum Lachen, auch mal auf<br />
andere Gedanken, wenns mal nicht so läuft<br />
;) Auch alle Anderen im Team sind super, wir<br />
passen sehr gut zusammen.<br />
Welchen Einfluss haben deine Eltern generell<br />
in Hinsicht auf die Rennerei auf dich?<br />
Meine Familie unterstützt mich in jeder Hinsicht<br />
und sie sind stolz auf mich, dafür bin<br />
ich Ihnen sehr dankbar. Wir machen das jetzt<br />
schon seit 2003 so!<br />
Du bist immer viel unterwegs, hat man da<br />
noch Zeit für Privates oder bleiben beispielsweise<br />
Freundschaften etwas auf der Strecke?<br />
Ich bin viel unterwegs ja, und wenn ich mal<br />
daheim bin, muss ich arbeiten. Ich hab also<br />
sehr wenig Freizeit, aber Freundschaften sind<br />
mir sehr wichtig, ich unternehme viel mit Kumpels.<br />
Die sind auch alle Motorrad und Moped<br />
begeistert und kommen auch oft an die Rennstrecke.<br />
Aber für eine Freundin hab ich leider noch keine Zeit...<br />
Wie ist in deiner rennfreien Zeit die Planung? Was machst du in dieser?<br />
Ich arbeite als Motorradmechaniker und bemühe mich darum, dass ich<br />
nächstes Jahr Rennfahrer als Beruf machen kann.<br />
Die Vorbereitung für die kommende Saison ist wichtig: Trainieren, möglichst<br />
viel Motorrad fahren, Fitness usw.<br />
Einen Fanshop habe ich auch noch, den ich persönlich betreue.<br />
Wie schätzt du den Stellenwert der <strong>IDM</strong> ein, gerade auch was ihre Zukunft<br />
betrifft? Ab nächster Saison wird es ja auch wieder eine Moto3-<br />
Klasse geben.<br />
Ich finde, dass die Spitze in der Superbike Klasse auf WM Niveau ist.<br />
Motor Events bemüht sich sehr um die SUPERBIKE <strong>IDM</strong>, es wird alles<br />
besser, ich hoffe dass der Stellenwert wieder höher wird. Dafür ist auch<br />
eine Moto3 Klasse nötig.<br />
Markus, ich danke dir wie immer für deine aufschlussreichen Antworten<br />
und wünsche dir für die Zukunft viel Erfolg, Glück, natürlich Gesundheit<br />
und immer genug Asphalt unter den Gummis!!!<br />
Foto: Mike Lischka<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
15
Foto: Jörg Wießmann<br />
Die deutschen Meister sind gekürt: Marvin Fritz (h.l., <strong>IDM</strong> Supersport), Josef Sattler/Stefan Trautner (<strong>IDM</strong> Sidecar),<br />
16 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
Xavi Forés (v.l., <strong>IDM</strong> Superbike) und Marco Nekvasil (<strong>IDM</strong> Superstock)
<strong>IDM</strong> hockenheIM<br />
Xavi Forés ist erster spanischer<br />
Titelträger in der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong><br />
Foto: Mike Lischka<br />
Text: <strong>IDM</strong> Presse<br />
Mit Xavi Forés ist erstmals ein Spanier Titelträger<br />
in der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong><br />
Die SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> <strong>2014</strong> ist Geschichte, die<br />
Meister sind gekürt. Über 12.000 Zuschauer<br />
pilgerten am vergangenen Wochenende zum<br />
<strong>Finale</strong> ins badische Motodrom von Hockenheim,<br />
um hochkarätigen Motorsport live zu erleben.Der<br />
Superbike-Meister des Jahres <strong>2014</strong><br />
heißt Xavi Forés. Der Spanier vom 3C-Racing<br />
Team machte auf der Ducati 1199 Panigale<br />
R den Triumph in der höchsten deutschen<br />
Motorradstraßenrennsport-Klasse im ersten<br />
Sonntags-Lauf klar, auch wenn Markus Reiterberger<br />
(VanZon Remeha BMW) vor ihm ins<br />
Ziel kam.Xavi Forés: „Ich bin absolut glücklich,<br />
dass ich den Siegerpokal in den Händen halten<br />
kann. Zum Saisonbeginn auf dem Lausitzring<br />
wusste ich noch nicht richtig, was auf mich<br />
in der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> zukommt. Nach dem<br />
ersten Sieg habe ich aber hart daran gearbeitet,<br />
auch den Titel zu gewinnen. Er bedeutet<br />
mir viel. Ich habe viel erlebt in diesem Jahr.<br />
Die Organisation der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> hat<br />
mir gefallen und ich habe auch neue Freunde<br />
wie Matej Smrz (Yamaha) und Marco Nekvasil<br />
(BMW) gefunden.“Vizemeister in der Top-Klasse<br />
wurde Forés Teamkollege Max Neukirchner.<br />
Markus Reiterberger beendete die Saison als<br />
Gesamt-Dritter.<br />
Den Titel in der Klasse Superstock 1000,<br />
die ins Superbike-Feld integriert war, aber<br />
getrennt gewertet wurde, sicherte sich der<br />
erste 17-jährige Österreicher Marco Nekvasil<br />
(Interwetten Racing by Fritze Tuning). Lucy<br />
Glöckner (Wilbers-BMW-Racing) heizte dem<br />
Österreicher aber noch einmal richtig ein. Der<br />
13-Sekunden-Vorsprung, den Nekvasil zum<br />
Hockenheim-<strong>Finale</strong> mitbrachte, schrumpfte<br />
im ersten Lauf bedrohlich, denn die schnelle<br />
Dame kam vor ihm ins Ziel, während er mit<br />
der Technik an seiner BMW kämpfte. Glöckner,<br />
die im zweiten Rennen nun vor der großen<br />
Chance stand, Nekvasil den Titel noch vor<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
17
<strong>IDM</strong> hockenheIM<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Jahr so und jetzt bin ich einfach nur glücklich und kann feiern.“<br />
Garniert wurde das <strong>Finale</strong> der SUPERBIKE*<strong>IDM</strong> mit den Entscheidungen<br />
in den Nachwuchsklassen. Den ADAC Junior Cup powered by<br />
KTM gewann der 14-jährige Tim Georgi. Im Yamaha R6-Dunlop-Cup<br />
stand der Gewinner mit Lukas Trautmann schon fest. Der Österreicher<br />
sorgte jedoch noch für einen Rekord. Er gewann in der 37-jährigen Cup-<br />
Geschichte als erster Teilnehmer sämtliche Saisonrennen.<br />
Abseits der Rennstrecke vergnügten sich die Zuschauer bei Taxifahrten<br />
und dem Pitwalk. Mit Begeisterung wurde im Fahrerlager ein Stunt-Fahrer<br />
empfangen.<br />
Max Neukirchner wurde Gesamtzweiter.<br />
der Nase wegschnappen zu können, verbremste sich dann jedoch in der<br />
Sachse-Kurve, ratterte durch den Kies und verlor durch die unfreiwillige<br />
Stunt-Einlage drei Positionen. Dominik Vincon (BMW Stilgenbauer), der<br />
zum Abschluss zweimal die höchstmögliche Punktzahl holte, wurde Gesamt-Dritter.<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Sidecar-Titel mit drei Punkten Vorsprung für Sattler/Trautner.<br />
idM SuPerbike uNd SuPerSTock quaLifyiNG<br />
1. M. Reiterberger GER VanZon Remeha BMW BMW<br />
2. X. Fores<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
Ducati<br />
3. M. Neukirchner GER 3C-Racing Team<br />
Ducati<br />
4. L. Lanzi<br />
ITA 3C-Racing Team<br />
Ducati<br />
5. M. Smrz CZE Team Yamaha Motor Yamaha<br />
1:26,240<br />
1:26,268<br />
1:26,545<br />
1:26,846<br />
1:27,166<br />
idM SuPerbike uNd SuPerSTock reNNeN 1 - 18 ruNdeN<br />
1. M. Reiterberger<br />
2. X. Fores<br />
3. M. Neukirchner<br />
4. B. Mackels<br />
5. M. Smrz<br />
GER VanZon Remeha BMW<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
GER 3C-Racing Team<br />
BEL VanZon Remeha BMW<br />
CZE Team Yamaha Motor<br />
BMW<br />
Ducati<br />
Ducati<br />
BMW<br />
Yamaha<br />
26:18,082<br />
+ 2,933<br />
+ 4,920<br />
+ 6,747<br />
+ 18,583<br />
Marvin fritz ist Meister der idM Supersport.<br />
Eine knappe Entscheidung gab es im <strong>Finale</strong> der Klasse Sidecar. Zwei<br />
Punkte trennten die Titelverteidiger André Kretzer/Jens Lehnertz (AKW-<br />
Kretzer-Racing) vor dem Abschlussrennen vor den Verfolgern Josef Sattler/Stefan<br />
Trautner (PSV-Polizeisport-Verein Wels). Am Ende siegten die<br />
Herausforderer. Die deutsch-österreichische Kombination kam im strömenden<br />
Regen besser an den zu überrundenden Konkurrenten vorbei<br />
und hatte zum Abschluss einen Abstand von 7,2 Sekunden vor Kretzer/Lehnertz<br />
herausgefahren und durch den Sieg drei Punkte mehr auf<br />
dem Konto.<br />
Bereits am Samstag war der Champion in der Klasse Supersport 600<br />
gekürt worden. Marvin Fritz (Bayer-Bikerbox Racing) hatte das erste<br />
Rennen des Wochenendes gewonnen. Sein größter Kontrahent Roman<br />
Stamm (Kawasaki Schnock Team Shell Advance) schied mit technischem<br />
Defekt aus. Marvin Fritz nach den Rennen: „Ich war etwas aufgeregt vor<br />
dem Rennen und hätte nicht gedacht, dass die Entscheidung schon heute<br />
fallen würde. In der ersten Runde ist Lukas Pesek (Suzuki) innen in<br />
die erste Kurve reingestochen, ich musste einen Bogen fahren und bin<br />
dadurch auf den fünften Platz zurückgefallen. Ich konnte zwar schnell<br />
auf Roman Stamm aufschließen, aber so einen Ausgang im <strong>Finale</strong> hatte<br />
ich mir nicht gewünscht. Aber es muss eben alles zusammen passen,<br />
um zu gewinnen. Fahrer, Technik und Team. Bei mir war es in diesem<br />
idM SuPerbike uNd SuPerSTock reNNeN 2 - 14 ruNdeN<br />
1. L. Lanzi<br />
2. X. Fores<br />
ITA<br />
SPA<br />
3C-Racing Team<br />
3C-Racing Team<br />
Ducati<br />
Ducati<br />
24:08,408<br />
+ 0,212<br />
3. M. Reiterberger<br />
4. M. Neukirchner<br />
5. B. Mackels<br />
GER VanZon Remeha BMW<br />
GER 3C-Racing Team<br />
BEL VanZon Remeha BMW<br />
BMW<br />
Ducati<br />
BMW<br />
+ 9,889<br />
+ 10,121<br />
+ 47,710<br />
idM SuPerbike uNd SuPerSTock PuNkTeSTaNd<br />
1. X. Fores<br />
2. M. Neukirchner<br />
3. M. Reiterberger<br />
4. B. Mackels<br />
5. S. Nebel<br />
idM SuPerSPorT quaLifyiNG<br />
1. L. Trautmann<br />
2. M. Fritz<br />
3. R. Stamm<br />
4. S. Kerschbaumer<br />
5. L. Pesek<br />
SPA 3C-Racing Team<br />
Ducati<br />
GER 3C-Racing Team<br />
GER VanZon Remeha BMW<br />
BEL VanZon Remeha BMW<br />
Ducati<br />
BMW<br />
BMW<br />
GER Wilbers-BMW-Racing TeamBMW<br />
GER<br />
GER<br />
SUI<br />
AUT<br />
CZE<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Bayer-Bikerbox Racing<br />
Schnock Shell Advance<br />
Langenscheidt Racing<br />
Team Suzuki Stoneline-<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Suzuki<br />
idM SuPerSPorT reNNeN 1 - 17 ruNdeN<br />
1. M. Fritz<br />
2. S. Kerschbaumer<br />
3. L. Pesek<br />
GER Bayer-Bikerbox Racing<br />
AUT Langenscheidt Racing<br />
CZE Team Suzuki Stoneline-<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Suzuki<br />
4. V. Iannuzzo ITA Mayer<br />
Suzuki<br />
5. P. Bijsterbosch NED HPC-Power Suzuki Racing Yamaha<br />
318<br />
281<br />
273<br />
147<br />
130<br />
1:29,382<br />
1:29,417<br />
1:29,684<br />
1:30,244<br />
1:30,603<br />
25:39,858<br />
+ 10,702<br />
+ 10,919<br />
+ 21,350<br />
+ 23,977<br />
idM SuPerSPorT reNNeN 2 - 17 ruNdeN<br />
1. R. Stamm<br />
2. L. Trautmann<br />
3. M. Fritz<br />
4. S. Kerschbaumer<br />
5. J. Huber<br />
SUI<br />
GER<br />
GER<br />
AUT<br />
SUI<br />
Schnock Shell Advance<br />
Freudenberg Racing Team<br />
Bayer-Bikerbox Racing<br />
Langenscheidt Racing<br />
Schnock Shell Advance<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
25:32,974<br />
+ 0,870<br />
+ 3,102<br />
+ 25,192<br />
+ 34,950<br />
idM SuPerSPorT PuNkTeSTaNd<br />
1. M. Fritz<br />
GER Bayer-Bikerbox Racing<br />
2. R. Stamm SUI Schnock Shell Advance<br />
3. S. Kerschbaumer<br />
4. P. Bijsterbosch<br />
AUT Langenscheidt Racing<br />
NED Langenscheidt Racing<br />
5. T. Lauslehto FIN Team Suzuki Stoneline-<br />
Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Suzuki<br />
311<br />
290<br />
242<br />
170<br />
160<br />
18 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
NGK ENTZÜNDET<br />
LEIDENSCHAFT.<br />
© MOTORRAD<br />
NGK. Weltweit die Nr. 1 für Bikes.<br />
Lukas Trautmann (Freudenberg-HF-Romero)<br />
gelang als erstem Fahrer in der mittlerweile<br />
37-jährigen Erfolgsgeschichte des Yamaha R6-<br />
Dunlop-Cups der Durchmarsch. Der bereits<br />
seit Assen als Meister feststehende Salzburger<br />
gewann beim <strong>Finale</strong> auf dem Hockenheimring<br />
auch das achte Rennen vor Manou Antweiler<br />
(Bienenbüttel, AC MoTeC/Team Bergau) und<br />
Maurice Ullrich (Wörrstadt, Pepe-Tuning/Romero).<br />
Roman Fischer (Elsau, BCC Racing<br />
Team/Zweirad Meggle) sicherte sich mit<br />
einem vierten Platz die Vize-Meisterschaft vor<br />
Max Fritzsch (Claußnitz, Freudenberg ADAC<br />
Sachsen-LZ-Mierisch), der beim Angriff auf<br />
seinen Teamkollegen Trautmann stürzte, aber<br />
weiterfahren konnte und noch als Achter gewertet<br />
wurde.<br />
„Ich wusste, dass ich eine hohe Rennpace<br />
habe, konnte früh in Führung gehen und in der<br />
Anfangsphase alle Angriffe abwehren. Nach<br />
dem Sturz von Max war ich safe und konnte<br />
den Sieg nach Hause fahren“, beschrieb der<br />
Champion sein Rennen. Vor dem Start waren<br />
alle Blicke zum Himmel gerichtet. Die Strecke<br />
war zwar fast komplett abgetrocknet, aber es<br />
begann noch einmal ganz leicht zu tröpfeln.<br />
„Wenn als Dry Race gestartet wird, muss bei<br />
Regen abgebrochen werden, also kannst Du<br />
bei der Reifenwahl eigentlich nichts falsch machen“,<br />
ließ sich Trautmann von der Aufregung<br />
nicht anstecken. Mit Sieg Nummer acht krönte<br />
der 18-Jährige Österreicher eine beeindruckende<br />
Saison und die Zuschauer honorierten<br />
seine spektakulären Slides im Motodrom mit<br />
Standing Ovations. „Ich habe das Jahr im Yamaha-Cup<br />
genossen. Das Preis-Leistungsverhältnis,<br />
die Organisation und das sportliche<br />
Niveau sind top und die Atmosphäre in der<br />
Cup-Familie ist einfach cool.“ Wohin der Weg<br />
im nächsten Jahr führt, ist noch offen: „Moto2<br />
in Spanien ist ein Traum, aber mir ist klar, dass<br />
das als Österreicher nu schwer zu finanzieren<br />
sein wird.“ Eine weitere Option ist die natürlich<br />
<strong>IDM</strong>, die sich über einen solchen Aufsteiger sicher<br />
freuen könnte.<br />
Bei Manou Antweiler bestimmte das Budget<br />
schon in diesem Jahr die Rennplanung. Er<br />
konnte erst beim dritten Lauf in die Saison<br />
einsteigen und die Teilnahme am <strong>Finale</strong> war<br />
auch erst eine Woche vor dem Rennen gesichert.<br />
Das rechtfertigte der 19-Jährige mit<br />
einem blitzsauberen zweiten Platz. „In der ersten<br />
Kurve wurde es ziemlich eng, ich konnte<br />
aber heute den <strong>Speed</strong> des Führungsduos gut<br />
Pech im Rennen für Polesetter Max Fritzsch.<br />
Foto: Jörg Wießmann<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Lukas Trautmann schrieb Geschichte.<br />
Verdienter Jubel bei Freudenberg 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin Racing.<br />
19
Yamaha R6-Dunlop-Cup hoCkenheim<br />
Arnaud Friedrich fuhr auf Position elf über die Ziellinie.<br />
Maurice Ullrich belegte Platz drei.<br />
Daniel Rubin machte mit Platz sechs sein bestes Saisonergebnis klar...<br />
...sein Bruder Dominik hatte diesmal Pech und sah die Zielflgge nicht.<br />
mitgehen. Nachdem ich mit Max zweimal die<br />
Positionen gewechselt habe, ist ihm direkt vor<br />
mir das Vorderrad eingeklappt. Ich habe dann<br />
beschlossen, die sicheren 20 Punkte mitzunehmen.“<br />
Vom Missgeschick des Sachsen profitierte<br />
auch Maurice Ullrich, der nach dem Nürburgring<br />
auch beim zweiten ‚Heimspiel‘ auf dem<br />
Podium stand. „Ich habe nach dem Start sogar<br />
erstmals ein paar Meter geführt“, freute<br />
sich der 15-jährige Cup-Rookie. „Das Tempo<br />
der Spitze war aber schon grenzwertig für<br />
mich, ich hatte mich deshalb schon mit Platz<br />
vier abgefunden, doch durch den Sturz von<br />
Max kam ich sogar noch aufs Podest.“<br />
Die Zielsetzung von Roman Fischer war klar:<br />
„Heute ging es ausschließlich um die Vize-<br />
Meisterschaft, ich bin deshalb von Anfang an<br />
ohne maximales Risiko gefahren. Ich habe<br />
mir am Nürburgring und bei der <strong>Speed</strong>week<br />
zwei schlechte Ergebnisse geleistet, sonst war<br />
ich immer unter den Top-Vier. Und ich konnte<br />
mich als Einziger zwischen die beiden dominierenden<br />
Freudenberg-Piloten schieben“,<br />
freute sich der junge Schweizer mit berechtigtem<br />
Stolz.<br />
Die Plätze vier bis sechs in der Gesamtwertung<br />
belegten schließlich drei Fahrer punktgleich.<br />
Vorjahres-Meister Dominik Engelen<br />
(Leverkusen, Schüller Racing Team) profitierte<br />
dabei von den besseren Einzelplatzierungen,<br />
in Hockenheim hatte er mit einem Regenreifen<br />
vorne komplett verwachst und wurde<br />
nur Zwanzigster. Gian Mertens (Steenhuffel,<br />
Schüller Racing Team) war auf Rang fünf ins<br />
Ziel gekommen, musste sich im Championat<br />
aber mit ebenfalls 88 Punkten hinter Maurice<br />
Ullrich einreihen, der einen Podestplatz mehr<br />
eingefahren hat. Der Belgier war mit seinem<br />
ersten Cup-Jahr dennoch zufrieden: „Die Bedingungen<br />
waren speziell in der Anfangsphase<br />
recht schwierig, deshalb wollte ich nicht zu viel<br />
riskieren, zumal ich die ganze Saison nicht gestürzt<br />
bin.“<br />
Mit einem blitzsauberen sechsten Platz setzte<br />
Daniel Rubin (Schwanau, Motorrad Rubin Racing<br />
Team) zum Ende seiner Premieren-Saison<br />
ein Ausrufezeichen. „Gleich zu Beginn gab es<br />
vor mir durch den Sturz von Clin Rossi ein<br />
ziemliches Durcheinander. Am Ende bin ich<br />
beim Überrunden etwas aufgehalten worden,<br />
so konnte ich zwar noch auf Gian aufschließen,<br />
aber keinen Angriff mehr setzen. Diese<br />
Platzierung, zudem beim Heimrennen, ist natürlich<br />
die beste Motivation fürs nächste Jahr“,<br />
schickt der 16-Jährige Schüler augenzwinkernd<br />
eine Botschaft an Teamchef und Vater<br />
Hubert Rubin.<br />
Die steht beim Siebten Thomas Müller (Karlstadt,<br />
Racing Team Reinecke) trotz klarem Auf-<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Lenno 20Huthmacher 10 - <strong>2014</strong> Ihr holte Motorradmagazin sich mit Platz fünfzehn das letzte Pünktchen.<br />
Im Kampf um Platz zwei konnte sich Manou Antweiler durchsetzen.
Yamaha R6-Dunlop-Cup hoCkenheim<br />
Foto: Felix Wießmann<br />
Letztes Podium der Saison <strong>2014</strong>. Lukas Trautmann (mi.), Manou Antweiler (li.) und Maurice Ullrich<br />
wärtstrend in der zweiten Saisonhälfte noch in<br />
den Sternen. Auch bei Müllers entscheidet das<br />
leidige Geld über eine dritte Cup-Saison: „Ohne<br />
die Überrundungen hätte ich Daniel vielleicht<br />
noch packen können, aber zum Schluss noch<br />
das beste Saisonresultat, das passt schon.“<br />
Arnaud Friedrich (Limbach-Oberfrohna, PZmotorsport<br />
Yamaha Mildner) erlebte kein einfaches<br />
Jahr. Der ADAC-Junior-Cup-Sieger von<br />
2013 wollte ursprünglich in der <strong>IDM</strong> Moto3<br />
fahren, nachdem die Klasse abgesagt wurde,<br />
stieg er kurzfristig in den Yamaha-Cup ein. „Ich<br />
habe im Winter nur auf der Moto3-Maschine<br />
getestet und zur R6 war es schon eine große<br />
Umstellung.“ Zudem warf ihn eine Verletzung<br />
zurück. In Hockenheim durfte er sich nun über<br />
Platz neun freuen: „Mir war klar, dass <strong>2014</strong> ein<br />
Lehrjahr wird. In der nächsten Saison möchte<br />
ich meine Erfahrungen umsetzen“, erklärte<br />
der erst 14-jährige Cup-Youngster.<br />
Platz zehn ging an Thomas Eder (Falkenberg,<br />
LSRT/Zweirad Geier): „Seit ich von Daniel<br />
Bergaus Team betreut werde, geht es richtig<br />
voran. Ich freue mich schon auf nächstes Jahr,<br />
wenn wir von Anfang an zusammenarbeiten.“<br />
Die ersten Cup-Punkte gab‘s für Marco Freyer<br />
(Binswangen, Zweirad Hösl) auf Rang elf, der<br />
ebenfalls 2015 wieder dabei sein wird. Auch<br />
Timo Kugler (SUI-Rebstein, Meggle Kugler Racing),<br />
Adrian Pasek (POL-Komorów, AC MoTeC)<br />
und Jérôme Feyen (BEL-Amel, Schüller Racing<br />
Team), die auf den folgenden Plätzen einkamen,<br />
wird man nächstes Jahr wiedersehen.<br />
Daniel Bergau (Team Bergau/Zweirad Nöbel),<br />
YAMAhA R6 DUnLoP CUP qUALIfYIng<br />
1. M. Fritzsch<br />
2. L. Trautmann<br />
3. M. Antweiler<br />
GER Freudenberg/HF/Romero<br />
AUT Freudenberg Racing/LZ<br />
GER AC MoTeC Team Bergau<br />
4. R. Fischer<br />
5. R. Wiederkehr<br />
SUI<br />
SUI<br />
BCC Racing Team<br />
Moto-Star Romero<br />
der den letzten Punkt mitnahm, sicher auch,<br />
aber vermutlich nur noch als Teamchef: „Ich<br />
hatte dieses Jahr noch einmal richtig viel Fahrspaß“,<br />
verriet der 37-jährige Berliner. „Nächstes<br />
Jahr möchte ich neben Tom gerne noch einen<br />
zweiten Cup-Fahrer ins Team nehmen und<br />
mit Tim Georgi die Moto3-<strong>IDM</strong> bestreiten.“ Mit<br />
dem Gewinn des ADAC-Junior-Cups durch den<br />
von ihm betreuten Georgi, durfte das Bergau-<br />
Team in Hockenheim bereits den ersten Titel<br />
feiern.<br />
Lukas Trautmann:<br />
„Es war eigentlich ein durchwachsenes Wochenende.<br />
Das Wetter hat zum Glück doch etwas<br />
mitgespielt. Im ersten Supersport-Rennen<br />
habe ich leider relativ wenig Vertrauen zum<br />
Bike gehabt und mir ist das Vorderrad weggerutscht.<br />
Ich habe aber zum Glück weiter machen<br />
können und habe noch einen sechsten<br />
Platz reingefahren. Das Rennen im R6-Cup ist<br />
relativ gut verlaufen, mein Start war zwar nicht<br />
so ideal, aber ich habe in der ersten Runde die<br />
Führung übernehmen können und habe die bis<br />
zum Schluss nicht mehr hergegeben. Ich habe<br />
immer geschaut, eine relativ gute Pace zu machen<br />
und das ist mir ziemlich gut gelungen.<br />
8 von 8 ist ein perfektes Resultat der Saison.<br />
Im zweiten Supersport Rennen bin ich Zweiter<br />
geworden und ich denke, dass ich dieses Jahr<br />
alles in allem eine gute Visitenkarte hinterlassen<br />
habe. Schauen wir mal, was in der Zukunft<br />
kommt. Danke an alle!“<br />
Max Fritzsch:<br />
„Das Wochenende war eigentlich super-gut.<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
1:31,646<br />
1:31,925<br />
1:31,941<br />
1:32,602<br />
1:33,700<br />
Wir konnten in den freien Trainings schon<br />
schnell anfangen und haben in den Qualifyings<br />
dann noch was am Fahrwerk gefunden. Damit<br />
konnte ich in der letzten Runde des zweiten<br />
Qualifyings noch eine super-gute Runde fahren<br />
– eine Sekunde schneller, als der Rundenrekord<br />
vom letzten Jahr. Im Rennen waren<br />
Anfangs schwierige Bedingungen, es war viel<br />
Hektik in der Box und keiner wusste so richtig,<br />
was passiert. Wir haben uns dann für Trockenreifen<br />
entschieden, was auch die richtige Entscheidung<br />
war. Das Rennen war weitestgehend<br />
trocken, nur einzelne nasse Flecken. Ich konnte<br />
dem Lukas locker folgen und hatte das Ziel<br />
zu gewinnen. Zwei Runden vor Schluss ist mir<br />
dann auf der langsamsten Passage der Strecke<br />
auf einem nassen Fleck das Vorderrad eingeklappt.<br />
Das war vielleicht ein Fahrfehler, aber<br />
der Fleck war auch nur so klein, dass man den<br />
wirklich nicht gesehen hat. Ich konnte mein<br />
Motorrad dann noch ins Ziel bringen, Punkte<br />
mitnehmen, das ist ganz ok, trotzdem schade,<br />
dass es nicht geklappt hat mit dem Vizetitel.<br />
Ich möchte mich beim Team und bei Freudenbergs<br />
ganz herzlich bedanken, es war wirklich<br />
ein sehr tolles Jahr. Wir haben immer sehr viel<br />
gelacht, viel zusammen durchgemacht. Es war<br />
wirklich sehr schön. Danke auch an die ganzen<br />
Helfer und Gönner, die mir dieses Jahr ermöglicht<br />
haben.“<br />
Im Rahmen dessen bedankt sich <strong>Speed</strong> Motorradmagazin<br />
bei allen Verantwortlichen des<br />
Yamaha R6-Dunlop-Cup für die tolle Zusammenarbeit<br />
<strong>2014</strong>.<br />
YAMAhA R6 DUnLoP CUP Rennen - 15 RUnDen<br />
1. L. Trautmann<br />
2. M. Antweiler<br />
3. M. Ullrich<br />
4. R. Fischer<br />
5. G. Mertens<br />
AUT Freudenberg/HF/Romero<br />
GER AC MoTeC Team Bergau<br />
GER Pepe-Tuning/Romero<br />
SUI BCC Racing Team<br />
BEL Schüller Racing Team<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
YAMAhA R6 DUnLoP CUP PUnKTeSTAnD<br />
1. L. Trautmann AUT Freudenberg/HF/Romero Yamaha<br />
2. R. Fischer SUI BCC Racing Team Yamaha<br />
3. M. Fritzsch<br />
4. D. Engelen<br />
5. M. Ullrich<br />
GER Freudenberg/HF/Romero<br />
GER Schüller Racing Team<br />
GER Pepe-Tuning/Romero<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
23:21,274<br />
+ 1,185<br />
+ 12,619<br />
+ 23,435<br />
+ 53,984<br />
200<br />
102<br />
98<br />
88<br />
88<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
21
ROADRACING<br />
Meistertitel gesichert!<br />
Didier Grams und der<br />
fünfte Stern von Frohburg<br />
Text und Fotos: Rainer Hechtl<br />
Die IRRC ging am letzten September-Wochenende in Frohburg in die letzte<br />
Runde. Didier Grams, amtierender Champion führte vor den letzten beiden<br />
Läufen mit 40 Punkten vor dem Holländer Johan Fredriks. Bei noch 50 zu<br />
vergebenden Punkten brauchte der Limbach-Oberfrohnaer also noch insgesmt<br />
10 Punkte, um die Meisterschaft zu gewinnen. Und die holte er sich<br />
gleich im ersten Lauf, den er vor Fredriks und Gaststarter Michael Dunlop<br />
in gewohnter Frohburg-Manier gewann. Damit kann sich Didier Grams seine<br />
fünften Stern an die Alne-Kombi nageln - so oft hat er mittlerweile die IRRC<br />
dominiert. Auch im zweiten Lauf setzte er sich gegen Fredriks durch, konnte<br />
diesen allerdings erst in der vorletzten Runde überholen. Da wächst für<br />
2015 harte Konkurrenz heran.<br />
Mehr zur IRRC und ein ausführlicher Saisonrückblick in der November-<br />
Ausgabe der SPEED<br />
22 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
Fotos: André Birkenkampf<br />
5<br />
6<br />
7 8
Fotos: André Birkenkampf<br />
Crash Alex Rins - Sachsenring <strong>2014</strong><br />
1<br />
2<br />
SCHNAPPSCHUSS<br />
3 4
Offene Rechnung<br />
Foto: worldsbk.com<br />
Superbike Weltmeisterschaft<br />
Station Zehn - Jerez/SPA<br />
Text: Bernd Lukas George<br />
Der September ist oftmals der Monat in dem<br />
bereits das Jahr “ausgekehrt” wird und so<br />
manche offene Rechnung noch zur Klärung<br />
ansteht. So auch in der Superbike-WM. Der<br />
eine oder andere Pilot hat bereits ein neues<br />
Team für 2015 gefunden und will es nun seinem<br />
alten Arbeitgeber nochmal zeigen. Manch<br />
anderer ist noch heftig am Suchen und möchte<br />
sich mit einer Glanzleistung in eine gute Position<br />
auf dem sich immer rasanter drehenden<br />
Transfer-Karussell bringen. Allen voran die beiden<br />
Alstare-Bimota Piloten Badovini und Iddon.<br />
Beide haben mit der neuen Maschine aus<br />
Rimini tolle Leistungen gezeigt und mehr als<br />
einmal die Evo-Wertung inoffiziell angeführt<br />
oder gar gewonnen. Dass die Synthologen im<br />
sonnigen Rimini die geforderten 125 Motorräder<br />
(angeblich wurden nur 34 Stück montiert!)<br />
nicht bauen konnten, kann weder dem Racing<br />
Team noch den Piloten angelastet werden. Badovini<br />
hat scheinbar einen Vertrag mit Francis<br />
Batta für 2015 – doch Ungewissheit ist keine<br />
gute Basis für die Winterpause. Der Italiener<br />
wurde dann auch sowohl bei BMW Italien, als<br />
auch bei Pedercini und Barni im Gästebereich<br />
gesehen. Der Brite Iddon liebäugelt mit einer<br />
Rückkehr zu den Supersportlern und hat sich<br />
bei MV angeboten. Fast noch verworrener ist<br />
die Situation bei Aprilia: Melandri ist erst zur<br />
Saisonmitte aufgewacht, jetzt aber der dominierende<br />
Fahrer in der Serie. Sowohl das Baby<br />
(Glückwunsch auch von <strong>Speed</strong>), als auch die<br />
Option mit Aprilia in die MotoGP zurückzukehren<br />
motivieren den Mann aus Ravenna. Die<br />
jüngste Variante ist aber eine weitere Saison<br />
bei den Superbikes, da Aprilia für das MotoGP-<br />
Projekt mit Fausto Gresini zusammenarbeiten<br />
will und dadurch Material und Personal für<br />
eine weitere Werks-SBK-Saison verfügbar wären.<br />
Und die Option den SBK-Titel in 2015 zu<br />
holen. Marcos letzter Titel (250 ccm) stammt<br />
ja aus dem letzten Jahrzehnt. Aktuell könnte<br />
Sylvain Guintoli den Titel noch für Aprilia holen<br />
– doch der Franzose scheint das Team in Richtung<br />
Kawasaki oder Honda zu verlassen. Womit<br />
wir bei der ersten Rechnung wären: gerne<br />
würde sich Guintoli mit dem Titel verabschieden.<br />
Und sich so für die fehlende Nestwärme<br />
bedanken. B wie BMW: der Einsatz in der ersten<br />
Evo-Saison soll auch wieder aus Italien<br />
gesteuert werden. Italien-Boss Andrea Buzzo-<br />
Foto: worldsbk.com<br />
Die Superpole gewann Loris Baz vor Davide Giugliano und Tom Sykes.<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
27
WORLD SUPERBIKE JEREZ<br />
Marco Melandri und Teamkollege Sylvain Guintoli schenkten sich in beiden Rennen nichts.<br />
Tom Sykes führt in der Weltmeisterschaft immernoch mit 31 Punkten.<br />
28 10 Dreikampf - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin zwischen Leon Haslam, Jonathan Rea und Eugene Laverty.<br />
Foto: worldsbk.com<br />
Foto: worldsbk.com Foto: Hans Denzler<br />
ni versicherte, dass man mit Sylvain Barrier<br />
schon fast einig ist. Gerne würden die Italiener<br />
eine zweite Maschine einsetzen, da „ja sicherlich<br />
in wenigen Wochen noch der eine oder andere<br />
Topfahrer“ anklopfen werde. Aber typisch<br />
- nicht nur für Italien: nur wenn ein Sponsor<br />
gefunden wird! Sponsoren hat Ducati und<br />
man wird wohl weiterhin mit Chaz Davies und<br />
Davide Giugliano antreten. Canepa soll in ein<br />
privates Team transferiert werden. Bei Barni<br />
wird kein Platz sein, da dort Leon Haslam und<br />
der Argentinier Leandro Mercado die Panigale<br />
bewegen werden. Am verrücktesten ist die Situation<br />
bei Honda: Michael van der Mark hat<br />
beste Unterstützung aus Japan und der Ten<br />
Kate-Zentrale. Und ist damit für zwei Jahre gesetzt.<br />
Haslam ist schon weg, Rea fast. Der Nordire<br />
mit Wohnsitz Isle of Man wird wohl Teamkollege<br />
von Tommy Sykes. Wenn ihm Honda<br />
nicht noch eine Top-MotoGP Angebot machen<br />
kann. Allerdings hat der stille Pilot wohl selbst<br />
vergessen, dass er mit der Stoner-Honda seinerzeit<br />
nicht unbedingt Bäume ausgerissen<br />
hat. Womit wir bei Kawasaki wären. Dort ist<br />
Sykes sicher. Und der angehende Evo-Champion<br />
Salom genauso unsicher. Er wird aber wohl<br />
in einem Aufsteiger-Team mit grünen Kunden-<br />
Motorrädern unterkommen. Hinter SBK-Laufsieger<br />
Baz steht ein Fragezeichen, welches fast<br />
so groß ist wie der 21 jährige Franzose. Seine<br />
Option im Team von „Aspar“ Martinez scheiterte<br />
an den 193 cm Körperlänge. Vielleicht<br />
führt das Fahrerlager zu diesem Punkt gerade<br />
eine genauso tiefgründige Diskussion wie zu<br />
den Ducati-Problemen mit dem 90 Grad V4.<br />
„Ein 90 Grad Motor baut zu lang für ein erfolgreiches<br />
MotoGP-Bike“ war vor gar nicht langer<br />
Zeit zu hören. Eigentlich machte dieses Konzept<br />
ein solches Motorrad unfahrbar. So die<br />
„Spezialisten“. Die Diskussion war allerdings<br />
schlagartig beendet, als Honda erstmals die<br />
überlegene RC 213 V ohne Verkleidung zeigte<br />
- und ein 90 Grad V4 zum Vorschein kam!<br />
Auf die Frage, ob er vor dem Heimspiel in Magny<br />
Cours sich neue Motorräder auf der INTER-<br />
MOT anschauen würde, nickte Baz grinsend.<br />
Ducati wird übrigens einen riesigen Stand in<br />
Köln haben, war zu erfahren! Und da wäre<br />
auch noch Yamaha. Eine der verrücktesten<br />
Visionen war das Yamaha R1-Team mit Ben<br />
Spies und Loris Baz! Oder eine Suzuki für Baz<br />
und dann mit Dorna-Unterstützung den einen<br />
oder anderen Wildcard-Einsatz in der MotoGP?<br />
Alles ist denkbar. Auch ein Randy de Puniet,<br />
der Laverty bei Crescent Suzuki ersetzt. Laverty<br />
hat einen Vertrag bei Jorge „Aspar“<br />
Martinez und wird dort eine Kunden-RCV mit<br />
<strong>2014</strong>er Werksmotor fahren. Suzuki möchte de<br />
Puniet als Testfahrer halten, wünscht sich aber<br />
auch frische Rennerfahrung von ihm. Womit<br />
Paul Denning dann einen Topfahrer neben Lowes<br />
bekommen könnte. Ölmulti Motorex wird<br />
für die letzten Rennen den Kolumbianer und<br />
Daytona-Sieger Martin Cardenas in die Supersport<br />
WM bringen. Er soll auch die Suzuki<br />
testen und wäre eine Option für die Briten,<br />
die auf das Schweizer Öl vertrauen. Und dann<br />
wollen wir unseren <strong>Speed</strong>-Lesern auch das übliche,<br />
italienische Gerücht noch nahe bringen:<br />
Max Biaggi fährt ab 2016 wieder MotoGP und<br />
zum „Warm-werden“ in 2015 die Superbike-<br />
WM. Wieder ein gutes Beispiel für eine offene<br />
italienische Rechnung. Der Piaggio-Konzern<br />
kämpft überall mit Umsatz-Einbrüchen – hat<br />
aber plötzlich die nötigen Millionen für Max!<br />
Besser zurück zur Realität – und die spielte am<br />
ersten September-Wochenende im Fahrerlager<br />
und auf der Strecke von Jerez de la Frontera.<br />
Und da machte Baz deutlich, dass er auch noch<br />
eine offene Rechnung hat. Am Freitag liefert<br />
der großgewachsene Jüngling die Bestzeiten<br />
ohne große Probleme. Am Samstagmorgen
hatte dann Marco Melandri mit der Aprilia die<br />
Nase vorn. Vor der Superpole brachte er sich<br />
damit in die Favoritenposition. Giugliano war<br />
Zweitschnellster vor Lokalmatador Toni Elias<br />
mit der Kunden-Aprilia, Laverty und Giuglianos<br />
Teamkollegen Chaz Davies. Guintoli fuhr die<br />
sechst-beste Zeit vor Alex Lowes. Weltmeister<br />
Tom Sykes und Loris Baz blieben nur die Positionen<br />
Acht und Neun vor der Honda-Fraktion<br />
Jonathan Rea und Leon Haslam. David Salom<br />
war als Zwölfter der beste EVO-Pilot.<br />
Superpole<br />
Loris Baz drehte den Spieß in der Superpole-<br />
Sitzung dann um und holte sich überlegen seine<br />
zweite Superpole. Eine, die Sykes damit<br />
nicht holen konnte. Offene Rechnung und so!<br />
Lange sah es nach der Bestzeit für Davide Giugliano<br />
mit der Ducati aus, doch Baz war am<br />
ende der Schnellste. Genau wie Giugliano und<br />
der Dritte Tom Sykes blieb er unter dem bestehenden<br />
Rundenrekord für die 4423 Meter<br />
lange Rennstrecke in Spaniens größtem Sherry-Anbaugebiet.<br />
Interessant stellte sich die<br />
zweite Startreihe zusammen. Mit Marco Melandri<br />
(4.), seinem Teamkollegen Sylvain Guintoli<br />
(5.) und Eugene Laverty (Crescent Suzuki)<br />
werden am Renntag in der zweiten Startreihe<br />
die Aprilia-Werksfahrer der letzten beiden<br />
Jahre Aufstellung nehmen. Barrier wurde bester<br />
EVO-Pilot. Er stürzte zwar, blieb aber auf<br />
Startplatz Zwölf. Den zwölften Saisonsturz liefert<br />
dann auch noch Alex Lowes in der letzten<br />
Minute. Rang Neun für den Suzuki Piloten.<br />
Rennen Eins<br />
WORLD SUPERBIKE JEREZ<br />
Foto: worldsbk.com Foto: worldsbk.com<br />
Loris Baz (76) konnte in Jerez kein Kapital aus seiner Poleposition schlagen.<br />
Marco Melandri gewann in Jerez beide Läufe. Den ersten vor Sylvain Guintoli und Chaz Davies.<br />
Beim Start wurde dann die nächste offene<br />
Rechnung überreicht: Sykes beschleunigte<br />
sehr gut, machte aber einen kräftigen Schlenker<br />
um Baz von der Ideallinie zu verdrängen.<br />
Dieses Manöver brachte ihm später eine Verwarnung<br />
der Rennleitung ein und öffnete für<br />
die beiden Werks-Aprilias eine Tür um noch<br />
vor den beiden Kawasakis in die erste Kurve<br />
einzubiegen. Einen eher schlechten Start erlebt<br />
der verwunderte Giugliano, der von den<br />
beiden Grünen in die Zange genommen wurde.<br />
Den allerbesten Start zeigte aber Lowes, der<br />
sich in den ersten beiden Kurven auf den dritten<br />
Platz bringen kann. Doch die Positionen<br />
sind noch nicht bezogen und es ist Guintoli der<br />
das Feld nach der ersten Runde anführt. Lowes,<br />
Baz, Melandri, Davies, Guigliano, Sykes<br />
und Laverty folgen ihm direkt. Auf Position<br />
Neun fährt Rea vor Haslam. Elias ist 11. und<br />
damit letzter der schnellsten Superbiker. Es<br />
folgen die besten Evo-Bikes mit Barrier, Morais,<br />
Canepa und Salom. In der dritten Runde<br />
hat sich Baz wieder hinter den älteren Landsmann<br />
mit MotoGP-Erfahrung gesetzt. Immerhin<br />
führte Guintoli einmal den GP von Le Mans<br />
an, als Baz noch gar keinen Führerschein hatte.<br />
Lowes macht sich solche Gedanken sicher<br />
nicht, lässt sich aber etwas abhängen. Er darf<br />
sich aber auch nicht ausruhen, denn hinter<br />
ihm duellieren sich die beiden Ducati-Piloten.<br />
Melandri ist zu diesem Zeitpunkt Sechster und<br />
kann den WM-Leader Sykes im Schach halten.<br />
Im Feld ändern sich die Positionen permanent.<br />
Aber auch an der Spitze, die mit Baz zur fünften<br />
Runde wieder eine Kawasaki vorne sieht.<br />
Bis zur sechsten Runde haben dann die beiden<br />
Ducati Panigale-Piloten den frechen Lowes<br />
niedergerungen. Und für den BSB Champion<br />
wird es noch härter, als sich zu Beginn der 7.<br />
Runde Melandri mit seinem Aprilia Power an<br />
der GSXR 1000 von Lowes vorbei katapultiert.<br />
Noch in der 7. Runde geht dann auch noch<br />
Rea an Lowes vorbei, wobei der Nordire einmal<br />
mehr mit seinen unorthodoxen Linien die Geg-<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
29
ner im Duell entweder zur Verzweiflung – oder<br />
neben die Ideallinie bringt. In der 8. Runde<br />
holt sich Guintoli dann die Führung wieder von<br />
Baz zurück, in dem er den langen Landsmann<br />
mit der Nummer 76 ausbremst. Ebenfalls auf<br />
der Bremse schnappt sich Melandri den Waliser<br />
mit der Nummer 7. Als dann die Hälfte<br />
der 20 Runden um sind, lautet die Reihenfolge<br />
Guintoli-Baz-Giugliano-Melandri-Davies–Rea-<br />
Sykes-Haslam-Laverty-Lowes-Elias. Dann auf<br />
Position 12 der Evo-Führende Sylvain Barrier<br />
vor Salom, Morais und Andreozzi, der als 15.<br />
auf dem letzten Punkte-Platz fährt. In Runde<br />
11 sieht dann Sykes verblüfft, welche Linien<br />
und Bremspunkte sein vielleicht zukünftiger<br />
Teamkollege Rea nutzt. Nur mit Glück und<br />
Können kann der amtierende Weltmeister<br />
eine Kollision verhindern. Doch Sykes findet<br />
sich dadurch plötzlich hinter Haslam wieder.<br />
Aber er fährt noch – nicht so Davide Giugliano,<br />
der seine Ducati erst neben die Strecke<br />
wirft und dann bei der versuchten Weiterfahrt<br />
die Panigale tief eingräbt. Noch turbulenter<br />
wird das Rennen dann in der 14. Runde als<br />
zunächst Lowes in den Kies fliegt und es ihm<br />
innerhalb weniger Sekunden Polemann Baz<br />
nachmacht, als er von Melandri überholt wird.<br />
Dem jungen Franzosen muss man leider vorwerfen,<br />
dass er bei diesem Überholvorgang<br />
nicht genügend Abstand zu Melandri hielt, der<br />
schneller in die Kurve hineinstach und so keine<br />
enge Linie fahren konnte. Deshalb berührte<br />
er den Italiener und stürzt. Damit kann sich<br />
Melandri nun ungestört auf die Verfolgung des<br />
Teamkollegen machen. In der 17. Runde hat<br />
er den Franzosen mit der Nummer 50 gestellt<br />
und geht ohne große Gegenwehr in Führung.<br />
Gewaltige Gegenwehr gibt es aber im Duell um<br />
den Evo-Sieg zwischen Barrier und Salom. Da<br />
30 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
WORLD SUPERBIKE JEREZ<br />
Alex Lowes (22) und Toni Elias kämpften im zweiten Rennen um Platz zehn.<br />
wird gedriftet und berührt dass es die zahlreichen<br />
Fans von den Sitzen reißt. Toni Elias<br />
ist als Superbiker mit der privaten V4 Aprilia<br />
in diesen Kampf geraten und wird stellenweise<br />
von den beiden schnellen Evo-Piloten regelrecht<br />
vorgeführt. In der Endphase kommen<br />
die beiden Aprilia Piloten an der Spitze noch<br />
einmal dichter zusammen, doch Melandri holt<br />
letztlich den Sieg. Ein Sieg, der dem in der<br />
WM-Zweitplatzierten Guintoli genau 5 Punkte<br />
in der WM-Wertung kostet. Vielleicht wird sich<br />
ein Aprilia-Verantwortlicher irgendwann über<br />
diese 5 Punkte tüchtig ärgern!<br />
Sieger Melandri erklärte nach dem vierten Sieg<br />
des Jahres und mit dem größten der Sherry-<br />
Becher aus edlem Zinn: „Ein schwieriges Rennen<br />
und ich wollte es am Anfang etwas ruhiger<br />
angehen lassen. Doch fast war es zu ruhig<br />
und ich hätte beinahe den Anschluss verloren.<br />
Zum Ende bin ich dann auch nochmal in den<br />
falschen Modus geraten.“<br />
Rennen Zwei<br />
Dieses Mal kommt Baz am besten weg. Melandri<br />
ist zweiter vor der Ducati mit der 34, Guintoli<br />
und Sykes, der gerne Rea hinter sich hat.<br />
Zum Ende der ersten Umrundung des Jerez-<br />
Kurses führen Baz und Giugliano vor Guintoli,<br />
Sykes und Melandri. In der zweiten Runde ist<br />
Sykes schon Dritter hinter einem italienischen<br />
Motorrad und dem Führenden Baz - doch kein<br />
Grund zur Freude für die Kawasaki-Fahrer,<br />
da David Salom mit der ZXR 10 gestürzt ist.<br />
Mit Beginn der dritten Runde setzt sich dann<br />
Guintoli an die Spitze. Wenige Kurven später<br />
geht dann auch Sykes am jungen Baz vorbei.<br />
Wieder eine offene Rechnung: denken wir an<br />
Sepang! Noch mehr Frust gibt es allerdings für<br />
Foto: worldsbk.com Foto: worldsbk.com<br />
Giugliano, der mit der Panigale in der vierten<br />
Runde durch das Kiesbett ausrollen muss. In<br />
der nächsten Runde erwischt es dann auch<br />
Canepa, der nach dem Sturz von Salom eine<br />
gute Chance auf den Evo-Sieg hatte. Probleme<br />
macht auch die MV Agusta von Corti, der in<br />
der sechsten Runde einen Boxenstopp einlegt.<br />
Bei MV wird allerdings gerechnet: mit nur<br />
noch 20 Motorrädern im Rennen gibt es eine<br />
realistische Chance auf WM-Punkte. Also wird<br />
Pilot Corti mit der F4 wieder auf Punktejagd<br />
geschickt. In Runde Acht führt Guintoli vor<br />
Sykes, Melandri, Davies und einer Viergruppe<br />
mit Laverty, Rea, Baz und Haslam in der es<br />
richtig rund geht. Bei Halbzeit ist Melandri im<br />
Windschatten von Sykes (2.) angekommen.<br />
Davies ist Vierter mit deutlichem Abstand<br />
vor Laverty, Rea, Haslam und Lowes. Elias ist<br />
Zehnter vor dem besten Evo-Piloten Barrier<br />
mit der BMW. Dann folgen Andreozzi, Morais<br />
und Guarnoni, die alle auf Kawasakis sitzen.<br />
Der ehemalige <strong>IDM</strong>-Pilot Gabor Rizmayer ist<br />
mit der Toth-BMW 15. Mit Beginn der 11 Runde<br />
schnappt sich der frische Familienvater<br />
Marco Melandri den amtierenden Weltmeister<br />
und macht sich nun schon 7 Runden früher als<br />
im ersten Lauf auf die direkte Verfolgung des<br />
führenden Teamkollegen. WM-Leader Sykes ist<br />
zu diesem Zeitpunkt sicherlich mit den Punkten<br />
für den dritten Platz zufrieden. Anders als<br />
Polemann Baz, der sich mit allen Kräften wehren<br />
muss, um sich Leon Haslam vom Hals zu<br />
halten. Als dann 7 Runden vor Schluss Andreozzi<br />
die Pedercini-Kawasaki neben die Piste<br />
wirft, ist Yates als 15. mit der EBR plötzlich<br />
auf Punktekurs. Auf Siegeskurs ist dagegen<br />
Melandri fünf Runden vor dem Ziel, als er<br />
Guintoli ausbremsen kann. Als sicherer und<br />
einsamer Evo-Führender geht Sylvain Barrier<br />
mit der BMW in die letzten drei Runden. Canepa<br />
verdrängt die EBR wieder aus den Punkten<br />
- doch sonst passiert bis zum Ziel nicht mehr<br />
viel. Haslam kann sich zwischenzeitlich vor<br />
Baz bringen, doch kurz vor der Ziellinie kann<br />
der Franzose den Briten mit der Honda wieder<br />
überrumpeln. Haslams Teamkollege Jonathan<br />
Rea kann zwar mit der CBR bis in den Windschatten<br />
von Davies fahren, findet aber keinen<br />
Weg an der Ducati vorbei. Mit dem Anblick<br />
dieser Ducati und der Startnummer hatte übrigens<br />
auch der spanische Ducati-Botschafter<br />
Carlos Checa leichte Probleme: „Wirklich ein<br />
merkwürdiges Gefühl, diese Ducati mit meiner<br />
alten Nummer zusehen. Ich freue mich aber<br />
super über das Podium im ersten Rennen für<br />
das Team“, war von El Torro zu hören. Er muss<br />
auch nicht rechnen. Das wird man aber bei<br />
Aprilia, wo man heute wieder 10 Punkte im<br />
WM-Kampf verloren hat.<br />
Supersport<br />
Den größten Trubel erlebte in der langen<br />
Sommerpause ganz sicher der dreifache<br />
Supersport-Weltmeister Kenan Sofuoglu:<br />
der schnelle Türke wechselte nicht nur das<br />
Team, nachdem das indische Mahi-Team bereits<br />
mehrfach mit technischen Defekten und<br />
deutlichen Zahlungsverzögerungen für Unmut<br />
gesorgte hatte. Nein, Kenan heiratete im August<br />
auch noch direkt nach dem Fastenmonat<br />
Ramadan seine langjährige Freundin und<br />
Verlobte, die Niederländerin Julia Loomann.<br />
Mit der neuen San Carlo Puccetti-Kawasaki<br />
ZXR gab es für den dreifachen Weltmeister<br />
auch noch ein neues Motorrad in einem neuen<br />
Team. Dabei handelt es sich lediglich um einen<br />
Kit-Motor; das Werks-Material wurde vom<br />
Mahi-Team bei etlichen Defekten aufgebraucht.<br />
Ein Startplatz war für Kenan sicherlich fast wie<br />
eine perfekte Hochzeitsnacht. Da er aber nun<br />
schon den siebten Motor zum Einsatz brachte,
musste er aus der Boxengasse dem Feld hinterherhetzen.<br />
Damit hatte Polemann van der Mark einen Gegner weniger. Beim Start<br />
hielt der Niederländer die Spitze vor dem gut gestarteten Marino. Doch<br />
er ging zu optimistisch in die erste Kurve und fällt dadurch auf Position<br />
7 zurück. Was aber nicht so schlimm ist wie die Startphase von Kenan,<br />
der 10 Sekunden hinter dem Feld seinen üblichen Gegner gar nicht sehen<br />
kann.<br />
Marino führt vor Zanetti, Jacobsen, Cluzel, Kennedy, Wilairot und van<br />
der Mark. In Runde Zwei robbt sich Kennedy an Cluzel und Jacobsen<br />
an Zanetti vorbei auf Zwei, womit es eine Kawasaki-Doppelführung<br />
vor zwei Hondas und einer MV gibt. In Runde Drei bringt sich Kennedy<br />
auf Platz Drei - doch noch sind alle sehr eng unterwegs. Kurz danach<br />
ist Zanetti wieder Zweiter vor der MV. Eine Runde später tauschen die<br />
beiden die Positionen. Cluzel muss versuchen seine letzte Chance zu<br />
wahren. Doch hinter dem schnellen Franzosen folgen Zanetti, Jacobsen<br />
und van der Mark im Zehntel-Sekunden Abstand und warten auf<br />
den allerkleinsten Fehler. In Runde Fünf leisten wieder die beiden Kawasakis<br />
die Führungsarbeit vor Zanetti, Cluzel und van der Mark. Doch<br />
die ersten Sieben sind dicht beisammen. 7. ist der Thailänder Wilairot<br />
vor Rolfo, der aber nur zwei Motorradlängen auf den ehemaligen<br />
Moto2-Kollegen eingebüßt hat. In Runde Sechs hat dann WM-Leader<br />
ganz offensichtlich die Nase vom Gedränge voll und setzt sich hinter<br />
den führenden Marino. Dritter ist Cluzel mit der MV. In jeder Runde<br />
bekommen die Fans etwas Neues geboten: in Runde Sieben geht dann<br />
Cluzel an der niederländischen Honda mit der Nummer 60 vorbei. Bei<br />
der nächsten Umrundung kommen sich die beiden Franzosen Marino<br />
und Cluzel in die Quere, was dazu führt dass Cluzel den zweiten Platz<br />
wieder an van der Mark verliert. Doch auch dahinter geht es heftig rund:<br />
beim nächsten Umlauf um den Kurs an der Südspitze Spaniens testen<br />
die Herren Zanetti und Jacobsen die Brems- und Beschleunigungskräfte<br />
ihrer 600er gegeneinander aus. Mit dem Resultat, dass sich die Positionen<br />
spektakulär ändern. In Runde Zehn geht dann Cluzel erstmals an<br />
die Spitze vor Marino und dem WM-Leader. Alle Rechnungsvarianten<br />
werden aber Nebensache, als in Runde 11 Michael van der Mark an<br />
Cluzel vorbei geht und auf WM-Kurs ist. Doch der Franzose kontert. In<br />
Runde 12 führt wieder Marino vor der Honda und der MV. Es dauert<br />
bis zur 13. Runde, ehe van der Mark wieder an die Spitze kommt und<br />
damit die WM-Entscheidung herbeiführen kann. Kenan ist jetzt 19. und<br />
der Schweizer Schmitter bei seinem erst zweiten Supersport Rennen<br />
auf dem starken 13. Platz unterwegs. In Runde 14 ist Kenan als 17.<br />
unterwegs und Marino wieder ganz vorne. Er kann sich in der Folge mit<br />
van der Mark etwas von Cluzel absetzen. Doch es ist ein Kampf am<br />
Limit und mit einem kleinen Rutscher beim Anbremsen einer Rechtskurve<br />
verliert Marino die Führung wieder an den Mann aus der holländischen<br />
Käsemetropole Gouda. Aber nicht lange und sowohl Marino als<br />
auch Landsmann Cluzel fahren wieder vor dem Suzuka-Sieger aus dem<br />
Ten Kate-Team. In der Führungsphase des 21 jährigen Süd-Franzosen<br />
kommen die ersten Fünf wieder dichter zusammen. In der vorletzten<br />
Runde geht es dann schon mächtig rund. Cluzel attackiert und geht<br />
in Führung, rutscht aber direkt über das Vorderrad neben die Strecke.<br />
Marino kann nur mit Glück und Können einen Sturz verhindern. In der<br />
letzten Runde schafft es der Kawapilot des Intermoto-Teams zwar noch<br />
hinter seinen Teamkollegen Jacobsen – aber kommt nicht mehr vorbei.<br />
Michael van der Mark krönt sich damit zum Supersport-Weltmeister<br />
und feiert das ausgelassen. Glückwunsch auch von hier.<br />
Superstock 600<br />
Grund zum Feiern gab es auch im Superstock 600-Rennen. Vor einem<br />
Jahr setzte sich der 18jährige Marco Faccani bei der Talentsuche des<br />
italienischen Verbandes durch und erhielt einen Platz in der Europameisterschaft.<br />
Der jetzt 20-jährige Italiener aus der Melandri-Stadt Ravenna<br />
fuhr im San Carlo-Team seine erste internationale Saison und holte mit<br />
einem weiteren Sieg in Jerez den Titel. Zuvor hatte er bereits den Saisonauftakt<br />
in Aragon gewonnen. Nach einem 10. Platz in Assen holte er<br />
beim Heimrennen in Imola den zweiten Sieg. Es folgten zwei weitere in<br />
Folge, ehe es in die Sommerpause ging. In fünf Rennen fuhr er vier dominierende<br />
Siege ein. Vor dem Spanien-Lauf hatte er bereits 34 Punkte<br />
Vorsprung gesammelt. Mit dem Sieg in Spanien machte er den STK600-<br />
Titel vorzeitig klar. Pech dagegen für den einzigen deutschen Starter,<br />
Julian Puffe aus Schleiz. Nach einem starken 16. Trainingsplatz wurde<br />
Puffe unschuldig in eine Startkollision verwickelt und schied bereits in<br />
der ersten Runde aus.<br />
Superstock 1000<br />
WORLD SUPERBIKE JEREZ<br />
Foto: Wolfgang Zech<br />
Michael van der Mark gewinnt das Rennen und ist<br />
damit frühzeitig Supersport Weltmeister <strong>2014</strong>.<br />
Mit Leandro Mercado holte sich ein Argentinier und Ducati-Pilot den<br />
Sieg im Superstock 1000-Rennen. Der ehemalige Pedercini-Pilot wurde<br />
noch belächelt, als er vor drei Jahren mit einer privaten Kawasaki in<br />
der Superbike-Klasse einstieg. Jetzt führt er eine der wichtigsten Serien<br />
vor dem letzten Saisonlauf in Frankreich mit fünf Punkten an. Der Ducati-Pilot<br />
setzte sich in dem nach einem Abbruch auf zehn Runden gekürzten<br />
Rennen gegen den Briten Kyle Smith und den Italiener Lorenzo<br />
Savadori (Team Pedercini) durch.<br />
Mercado feierte damit seinen zweiten Saisonsieg und übernahm wieder<br />
die Spitze in der Gesamtwertung. Die Titelentscheidung fällt in Frankreich<br />
zwischen Mercado und Savadori. Der Frankfurter Marc Moser<br />
vom Triple M Racing Team schnappte sich als 15. mit seiner Ducati den<br />
letzten Punkt.<br />
SuPERBiKE SuPERPoLE JEREZ<br />
1. L. Baz<br />
2. D. Giugliano<br />
FRA<br />
ITA<br />
Kawasaki Racing Team<br />
Ducati Superbike Team<br />
3. T. Sykes<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
4. M. Melandri<br />
5. S. Guintoli<br />
ITA<br />
FRA<br />
Aprilia Racing Team<br />
Aprilia Racing Team<br />
SuPERBiKE REnnEn 1 JEREZ - 20 RunDEn<br />
1. M. Melandri<br />
2. S. Guintoli<br />
3. C. Davies<br />
4. J. Rea<br />
5. T. Sykes<br />
ITA Aprilia Racing Team<br />
FRA Aprilia Racing Team<br />
GBR Ducati Superbike Team<br />
GBR PATA Honda<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
SuPERBiKE REnnEn 2 JEREZ - 20 RunDEn<br />
1. M. Melandri ITA Aprilia Racing Team<br />
2. S. Guintoli FRA Aprilia Racing Team<br />
3. T. Sykes<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
4. C. Davies GBR Ducati Superbike Team<br />
5. J. Rea<br />
GBR PATA Honda<br />
SuPERBiKE-WM GESAMTSTAnD<br />
1. T. Sykes<br />
2. S. Guintoli<br />
3. J. Rea<br />
4. M. Melandri<br />
5. L. Baz<br />
GBR Kawasaki Racing Team<br />
FRA Aprilia Racing Team<br />
GBR PATA Honda<br />
ITA Aprilia Racing Team<br />
FRA Kawasaki Racing Team<br />
SuPERSPoRT quALifyinG JEREZ<br />
1. M. vd Mark NED PATA Honda<br />
2. K. Sofuoglu TUR<br />
3. L. Zanetti ITA<br />
4. F. Marino FRA<br />
5. P. Jacobsen USA<br />
San Carlo Puccetti Racing<br />
PATA Honda<br />
Intermoto Ponyexpres<br />
Intermoto Ponyexpres<br />
SuPERSPoRT REnnEn JEREZ - 19 RunDEn<br />
1. M. vd Mark<br />
2. P. Jacobsen<br />
NED PATA Honda<br />
USA Intermoto Ponyexpres<br />
3. F. Marino<br />
4. J. Kennedy<br />
FRA<br />
IRL<br />
Intermoto Ponyexpres<br />
CIA Insurance Honda<br />
5. K. Coghlan GBR DMC Panavto Yamaha<br />
Kawasaki<br />
Ducati<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Ducati<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Aprilia<br />
Kawasaki<br />
Ducati<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
Aprilia<br />
Honda<br />
Aprilia<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
Kawasaki<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
1:40,298<br />
1:40,533<br />
1:40,561<br />
1:40,822<br />
1:40,877<br />
34:20,164<br />
+ 1,397<br />
+ 4,283<br />
+ 5,705<br />
+ 6,979<br />
34:25,940<br />
+ 2,845<br />
+ 6,097<br />
+ 7,749<br />
+ 7,935<br />
352<br />
321<br />
285<br />
267<br />
262<br />
1:44,293<br />
1:44,433<br />
1:44,489<br />
1:44,699<br />
1:44,745<br />
33:34,503<br />
+ 0,363<br />
+ 0,508<br />
+ 0,960<br />
+ 2,951<br />
SuPERSPoRT-WM GESAMTSTAnD<br />
1. M. vd Mark NED PATA Honda<br />
2. F. Marino FRA<br />
3. J. Cluzel FRA<br />
4. L. Zanetti ITA<br />
5. K. Coghlan GBR<br />
Intermoto Ponyexpres<br />
MV Agusta Reparto Corse<br />
PATA Honda<br />
DMC Panavto Yamaha<br />
Honda<br />
Kawasaki<br />
MV Agusta<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
185<br />
109<br />
107<br />
90<br />
88<br />
31
WORLD SUPERBIKE - IntERvIEW jOnathan REa<br />
Jonathan Rea - Die beste<br />
Saison seiner Karriere<br />
Text, Interview, Fotos: Toni Börner<br />
Jonathan Rea ist auf dem besten Wege, die beste<br />
Saison seiner Superbike WM-Karriere überhaupt<br />
zu fahren. Der Nordire hat in 20 Saisonläufen<br />
schon sieben Podeste, darunter vier<br />
Siege, eingefahren. Als er 2010 WM-Vierter<br />
wurde, kam er auf 10 Podien und auch vier<br />
Siege. Vier Rennen stehen noch aus, in denen<br />
er mindestens den dritten WM-Rang halten<br />
will. Leicht wird das nicht: Auf Sylvain Guintoli<br />
fehlen rund anderthalb Rennsiege, Marco Melandri<br />
drückt von hinten.<br />
Gerüchten zu Folge soll Rea nächstes Jahr in<br />
Kawasaki-Grün antreten, entschieden ist dabei<br />
wohl aber noch nichts. Am Ende könnte es<br />
auch ein Poker sein, um die Gage bei Honda<br />
nach oben zu treiben. In den letzten Jahren<br />
ist Rea der einzige, der mit der CBR1000RR in<br />
der Superbike WM Laufsiege einfahren kann.<br />
Der 27-Jährige hat alle seine bisher rund 140<br />
WSBK-Rennen für Honda bestritten und dabei<br />
seit 2009 mindestens einen Sieg pro Saison<br />
gefeiert. Gesamt 40 Podeste, darunter 15<br />
Siege, machen ihn zu einer sicheren Bank in<br />
der Superbike WM.<br />
Die Saison bisher ist ja hinsichtlich Punkten<br />
und Siegen deine beste überhaupt in der Superbike<br />
WM.<br />
Ja, diese Saison habe ich richtig Spaß. Es<br />
war immer schwierig. Jedes Jahr hatten wir<br />
das Ziel, in den Top Drei zu sein. Manchmal<br />
ist dieses Ziel nicht realistisch, aber dieses<br />
Jahr hat das Team viel umgestellt, gleich am<br />
Start. Wir haben das Elektronik-Paket wieder<br />
gewechselt, sind zurück zu etwas gegangen,<br />
was wir als Team mehr selbst kontrollieren<br />
können. Außerdem hatten wir ein paar Ingenieure,<br />
die neu dazu gekommen sind. Das war<br />
schon Grund genug, optimistisch zu sein und<br />
realistisch das Ziel der Top Drei in der Meisterschaft<br />
zu setzen.<br />
Du warst ja auch konstant vorn dabei und hast<br />
viele Podeste und Siege geholt.<br />
Wir haben in so ziemlich fast jedem Rennen<br />
in dieser Saison Punkte geholt, mein<br />
schlechtestes Ergebnis war Rang sieben. Ich<br />
hatte ein paar sechste Plätze, aber ich habe<br />
auch vier Siege und war im Nassen ziemlich<br />
dominant. Im Regen war ich schnell, das war<br />
echt überraschend, denn normalerweise ist<br />
die Konkurrenz da richtig stark. Ich bin mit<br />
dem Job, den wir dieses Jahr gemacht haben,<br />
ziemlich zufrieden.<br />
Um wie viel ist die SP besser, als das vorangegangene<br />
Modell?<br />
Als Basis-Modell ist das Bike viel besser, ich<br />
bin die SP beim Launch in Katar gefahren,<br />
letzten November. Es ist klar zu sehen, dass<br />
das Bike viel besser ist. Auch in der Britischen<br />
Superstock, da sind die Hondas immer vorn<br />
dabei. Da haben sie echt einen guten Job gemacht.<br />
Leider können wir die Upgrades des<br />
SP-Straßenmodells nicht in die Superbike<br />
WM transferieren. Die Kolben tauschen wir eh,<br />
die Motoren sind komplett getunt hier. Unser<br />
Race-Bike entwickelt sich mit jeder Saison und<br />
mit jedem Rennen. Aber das Basis-Motorrad,<br />
mit dem wir dieses Jahr angefangen haben,<br />
war um einiges stärker als zuvor.<br />
32 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
33
WORLD SUPERBIKE - IntERvIEW KEnan SOfUOgLU<br />
Kenan Sofuoglu<br />
Das Seuchenjahr<br />
Text, Interview, Fotos: Toni Börner<br />
Kenan Sofuoglu ist dreifacher Supersport-Weltmeister<br />
und hat das Fahren sicher nicht von heute auf<br />
morgen verlernt. Doch beim türkischen Kawasaki-<br />
Piloten lief <strong>2014</strong> nicht viel zusammen – meist vereitelten<br />
technische Gebrechen an der ZX6-R Podestplätze,<br />
wenn nicht gar Siege.<br />
Kenan, deine Saison ging ja im Endeffekt schon<br />
nicht gut los.<br />
Das stimmt. Wir hatten wirklich eine sehr, sehr<br />
schwere Saison. Wir haben stark angefangen. Auf<br />
Phillip Island war ich sehr stark, ich war in jeder<br />
Session der schnellste und führte im Rennen. Dann<br />
wurde abgebrochen und nach dem Re-Start war ich<br />
wieder vorn, bin aber leider gestützt. Aber dort war<br />
noch das Wichtigste, dass ich in allen Sessions der<br />
schnellste war.<br />
Dann kam der Lohn: Ein Sieg. Aber auch gleich<br />
das nächste Tief.<br />
Ja, den zweiten Saisonlauf habe ich gewonnen.<br />
Dann, im dritten Rennen, musste ich mit einem<br />
Getriebeproblem aufgeben. Da habe ich wieder<br />
viele Punkte verloren. In Italien lag ich in Führung,<br />
hätte wieder fast gewonnen, aber drei Runden vor<br />
Schluss ging die Kupplung kaputt und ich war wieder<br />
raus aus dem Rennen. Dann ging es nach Großbritannien,<br />
ich führte wieder mit einem großen Vorsprung,<br />
dann ging die Verkleidung kaputt und ich<br />
musste mich erst einmal darauf einstellen. Es war<br />
dieses Jahr echt viel Pech dabei.<br />
Dann kamen da noch weitere Probleme mit dem<br />
Mahi-Team dazu...<br />
Das Team war zur Halbzeit finanztechnisch am<br />
Ende. Für den letzten Teil der Saison musste ich in<br />
ein neues Team wechseln. Das ist immer schwierig.<br />
Zuvor hatte ich die offiziellen Kawasaki Motorenund<br />
Elektronik-Pakete, jetzt, mit dem neuen Team<br />
[seit Jerez], muss ich deren Paket fahren. Das ist<br />
aber ganz anders als mein Motorrad bisher.<br />
Dieses Wochenende [Jerez] ist es wieder schwierig,<br />
denn im Mahi-Team waren alle Motoren kaputt und<br />
du darfst in der gesamten Saison nur sechs benutzen.<br />
Die sind für mich aber aufgebraucht und ich<br />
muss mit dem neuen Teammotor hier beginnen,<br />
das ist der siebte für mich. Daher muss ich aus der<br />
Boxengasse starten. Das ist noch schlimmer, als<br />
die letzte Reihe. Aus der letzten Reihe kannst du<br />
noch immer ein gutes Ergebnis holen, aber aus der<br />
Boxengasse, bei normalen, trockenen Bedingungen,<br />
ist das zu schwer.<br />
Verliert man da nicht auch manchmal die Motivation<br />
und Lust?<br />
Ich kämpfe noch immer richtig. Die Leute hinter<br />
mir – Kawasaki, Red Bull, meine Sponsoren – sie<br />
alle unterstützen mich noch immer und glauben an<br />
mich. Vielleicht können wir dieses Jahr nicht mehr<br />
den Titel holen, aber ich kann das nächstes Jahr<br />
wieder in Angriff nehmen. Dafür testen wir jetzt bei<br />
diesen letzten Rennen.<br />
34 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Valentino Rossi versetzt<br />
Misano in Ausnahmezustand<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Das Rennwochenende von Misano begann<br />
eigentlich erst am Samstag. Nachdem am<br />
Freitag widrige Bedingungen den Fahrern das<br />
Leben schwer machten und den Vormittag in<br />
Misano zu einem halben Schrottplatz verkommen<br />
ließen (Stürze von Valentino Rossi, Aleix<br />
Espargaro, Bradley Smith, Andrea Iannone,<br />
Alex De Angelis, Karel Abraham, Scott Redding<br />
und Alvaro Bautista), war es am Ende des<br />
Tages Ducati-Pilot Andrea Dovizioso, der mit<br />
1:49.195 die Bestmarke setzte. Er blieb damit<br />
auch der einzige Fahrer, der die 1:50er Marke<br />
zu knacken vermochte. Dani Pedrosa und<br />
Marc Marquez folgten auf den Plätzen zwei<br />
und drei. Danilo Petrucci, Yonny Hernandez,<br />
Pol Espargaro, Stefan Bradl, Jorge Lorenzo,<br />
Andrea Iannone und Valentino Rossi machten<br />
die Top Ten rund.<br />
Völlig andere Streckenbedingungen boten sich<br />
den Fahrern dann am Samstag, und sofort fielen<br />
die Rundenzeiten um rund 15 Sekunden<br />
zum Vortag. Das bessere Wetter sorgte auch<br />
für reichlich Betrieb auf der Strecke, denn nun<br />
ging es um den direkten Einzug in Qualifying<br />
zwei.<br />
Andrea Iannone war da als Führender auf<br />
der sicheren Seite. Mit 1:34.120 verbuchte er<br />
Platz eins vor seinem Markenkollege Andrea<br />
Dovizioso. Jorge Lorenzo, Marc Marquez, Dani<br />
Pedrosa, Valentino Rossi, Aleix Espargaro,<br />
Bradley Smith, Pol Espargaro und Alvaro Bautista<br />
waren es am Ende, die sich Q1 ersparen<br />
konnten. Stefan Bradl trennten als Elfter gerade<br />
mal 0,091 Sekunden von Platz zehn, bei<br />
Yonny Hernandez waren es 0,133 Sekunden.<br />
Beide Piloten machten jedoch in Q1 dann den<br />
besten Job und setzten sich da gegen den Rest<br />
des Feldes durch.<br />
Pole für Jorge Lorenzo<br />
Der Movistar Yamaha-Pilot war es, der sich<br />
im alles entscheidenden Qualifying den ersten<br />
Startplatz sicherte. 0,051 Sekunden trennten<br />
Andrea Iannone von diesem, wobei der Italiener<br />
auch mit diesem zweiten Platz mehr als<br />
zufrieden war. Valentino Rossi komplettierte<br />
mit Platz drei die erste Startreihe und gab in<br />
Pole Für Jorge Lorenzo.<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
35
MotogP MISanO<br />
Jorge Lorenzo übernahm zunächst vor Valentino Rossi und Marc Marquez die Führung.<br />
der anschließenden Pressekonferenz für Sonntag<br />
gleich einmal eine Kampfansage an den<br />
Rest. „So wie es aussieht, wird morgen mit uns<br />
zu rechnen sein und ich werde von Beginn an<br />
versuchen, auf Angriff zu fahren. Das Wetter<br />
soll ja ähnlich dem heutigen werden und von<br />
daher sollte es passen. Wir werden morgen im<br />
Warmup noch ein paar Feinabstimmungen vornehmen<br />
und hoffen, damit noch die eine oder<br />
andere Tausendstel zu finden. Mein Glückwunsch<br />
geht aber auch an Jorge, der heute<br />
den besten Job gemacht hat und sich die Pole<br />
im wahrsten Sinne des Wortes hart erkämpft<br />
hat. Mein Rückstand auf die ersten beiden hält<br />
sich jedoch in Grenzen und somit bin ich für<br />
morgen eigentlich sehr optimistisch, ein Wörtchen<br />
um den Sieg mitreden zu können.“<br />
Marc Marquez, Dani Pedrosa und Andrea<br />
Dovizioso nahmen die Plätze in der zweiten<br />
Startreihe ein, gefolgt von den Espargaro Brüdern<br />
Pol und Aleix und dem Briten Bradley<br />
Smith in der dritten.<br />
Stefan Bradl auf Platz zehn, Hernandez elf<br />
und Bautista zwölf.<br />
Sieg für den Lokalmatador<br />
Nachdem am Sonntag die Ampel auf grün umschaltete,<br />
war es zunächst Polesetter Jorge Lorenzo,<br />
der sich an die Spitze des Feldes setzte.<br />
Knapp dahinter Weltmeister Marc Marquez<br />
und Valentino Rossi. Unter tosendem Applaus<br />
fackelte der neunfache Weltmeister jedoch<br />
nicht lange und schnappte sich zuerst Marquez<br />
und wenig später auch seinen Teamkollege Lorenzo,<br />
der dann auch noch den amtierenden<br />
Weltmeister passieren lassen musste.<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Mike Lischka<br />
36 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso kämpften im Verfolgerfeld.
MotoGP MISANO<br />
Null Punkte für Stefan Bradl.<br />
Im Laufe der folgenden Runden setzten sich<br />
Marquez und Rossi mehr und mehr vom Rest<br />
des Feldes ab, schenkten sich durch zahlreiche<br />
Positionswechsel aber keinen Zentimeter.<br />
In Runde zehn geschah dann das, was sich<br />
eigentlich kein Fan des Motorradrennsports<br />
wünscht. Marquez stürzte im direkten Verfolgerduell<br />
hinter Rossi. In Kurve neun rutschte<br />
der Weltmeister über das Vorderrad weg und<br />
fiel durch die geringe Geschwindigkeit, die in<br />
dieser gefahren wird, um wie ein Brett. Er richtete<br />
seine Maschine zwar im Anschluss wieder<br />
auf, doch bevor sie von den italienischen<br />
Streckenposten wieder fahrbar gemacht wurde,<br />
verging – wie man sich vorstellen kann<br />
– eine halbe Ewigkeit. Das ganze geschah<br />
zudem noch unter tosendem Applaus der Tifosi,<br />
die nunmehr an das Wunder von Misano<br />
glaubten.<br />
Unangefochten kontrollierte jetzt Rossi<br />
das Rennen an der Spitze und ließ bis zum<br />
schwenken der schwarz-weiß karierten Flagge<br />
nichts mehr anbrennen. Jorge Lorenzo konnte<br />
zwar den Abstand auf seinen Boxennachbar<br />
noch etwas verringern, doch war dies dessen<br />
geschuldet, dass Rossi mehr auf Sicherheit<br />
bedacht war, um den Triumph am Ende nicht<br />
noch zu gefährden.<br />
„Heute ist ein ganz besonderer Tag für mich.<br />
Ich bin sehr glücklich darüber, hier vor all<br />
meinen Fans, der Familie und meinen Freunden<br />
diesen Sieg feiern zu können. Fünf Jahre<br />
nach meinem letzten Triumpf hier in Misano<br />
ging ich das Rennen an, wie damals und es<br />
war auch der gleiche Fight mit Jorge. Schon<br />
in den Trainings war mir klar, dass unsere<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Foto: Mike Lischka<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Tobias Linke<br />
Valentino Rossi übernahm unter tosendem Beifall der Tifosi die Führung.<br />
kommt Zeit - kommt Rat: Marc Marquez war den Italienern ausgeliefert.<br />
Der Weltmeister auf der letzten Rille - am<br />
Ende holte er noch einen Punkt.<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
37
1<br />
9<br />
7<br />
2<br />
5<br />
0<br />
Grandioser Sieg des neunfachen<br />
Weltmeisters vor heimischer Kulisse.<br />
Yamahas hier wunderbar funktionierten und<br />
wir sogar einen kleinen Vorteil gegenüber den<br />
Hondas hatten. Es war klar, dass der Sieg nur<br />
über Jorge, Marc und Dani gehen würde und<br />
deshalb habe ich versucht, von Beginn an zu<br />
pushen. Es ist großartig, über ein Jahr nach<br />
meinem letzten Sieg in Assen, hier ganz oben<br />
auf dem Podest zu stehen. Ich danke Yamaha,<br />
meinem Team, meinen Freunden und natürlich<br />
der Menge, die mich da draußen unterstützt<br />
haben. Dieser Sieg ist ganz besonders, vor<br />
allem hier in Misano.“<br />
Absolut keine Trauer zeigte Jorge Lorenzo, der<br />
den Sieg seinem Teamkollegen von Herzen<br />
Foto: Mike Lischka<br />
MotoGP MISANO<br />
gönnte. „Für mich war es ein hartes Rennen<br />
heute und natürlich ist man als Rennfahrer<br />
enttäucht, wenn man nicht den Sieg davontragen<br />
kann. Ich hatte zwar einen guten Start,<br />
doch nach wenigen Runden bemerkte ich bereits,<br />
dass mir der Vorderradreifen Probleme<br />
machte. Wir hatten da auf die härtere Mischung<br />
zurückgegriffen, da diese in Brünn gut<br />
funktionierte. Hier war es genau anders herum.<br />
Trotzdem habe ich versucht, so schnell<br />
wie möglich zu fahren, doch dann musste ich<br />
Valentino und Marc ziehen lassen. Als ich dann<br />
noch sah, wie Marc stürzte, wusste ich, dass<br />
der Sieg Valentino nicht mehr zu nehmen ist,<br />
weil er einfach schneller fahren konnte als ich.<br />
Valentino hatte alles in allem hier ein perfektes<br />
Wochenende und damit den Sieg mehr als verdient<br />
und dass im Alter von 35 (lachend). Für<br />
Yamaha freue ich mich über unseren Doppelsieg,<br />
denn der letzte liegt ja schon einige Zeit<br />
zurück. Jetzt möchte ich es Valentino in dieser<br />
Saison noch gleich tun und auch ein Rennen<br />
gewinnen. Wir müssen halt noch warten (wieder<br />
lächelnd).“<br />
Unglücksrabe Marc Marquez nach dem Rennen:<br />
„Trotz des Sturzes bin ich mit dem Wochenende<br />
zufrieden, zumal es bis gestern<br />
nicht danach aussah, als könnte ich mit Jorge<br />
und Valentino mithalten. Im Rennen sah ich<br />
dann die Möglichkeit, Jorge und Valentino den<br />
Sieg streitig machen zu können und kämpfte<br />
dadurch hart am Limit. In der zehnten Runde<br />
geriet ich, beim Versuch an Vale dranzubleiben<br />
innen auf die Randsteine und verlor dadurch<br />
meine Front. Zum Glück konnte ich das<br />
Rennen noch fortsetzen und erlangte am Ende<br />
sogar noch einen Punkt, der am Ende sehr<br />
wichtig sein könnte.<br />
Dani Pedrosa überquerte als Dritter die Ziellinie<br />
und sagte nach dem Rennen folgendes:<br />
„Es gab eigentlich wenig was ich tun konnte,<br />
denn wir hatten das ganze Wochenende über<br />
Probleme mit der Front- und Heckabstimmung.<br />
Dadurch war ich nicht in der Lage, am<br />
Spitzentrio dranzubleiben. Zudem verlor ich<br />
zu Beginn zu viel Zeit im Verkehr und das beeinflusste<br />
mein Rennen zusätzlich. Ich konnte<br />
zwar ab Mitte des Rennens die gleichen Rundenzeiten<br />
fahren wie die Spitze, doch da war<br />
der Zug vorn schon abgefahren. Heute habe<br />
ich, und das sage ich ganz offen, vom Sturz<br />
von Marc profitiert. Wir müssen jetzt hart weiterarbeiten<br />
und hoffen, dass wir die Probleme<br />
beim nächsten Rennen in Aragon in den Griff<br />
bekommen.“<br />
Hinter Pedrosa kamen bis Platz zehn Dovizioso,<br />
Iannone, Pol Espargaro, Smith, Bautista,<br />
Crutchlow und Hernandez ins Ziel.<br />
Unser deutscher Starter Stefan Bradl sorgte<br />
bei seinem LCR Honda Team abermals für<br />
lange Gesichter und schied durch Sturz aus.<br />
„Ich bin sehr enttäuscht dass ich gestürzt bin,<br />
obwohl es gerade gut lief. Das Rennen war von<br />
Anfang an gut, weil ich von der vierten Reihe<br />
aus einen guten Start hatte. Ich habe gemerkt,<br />
dass ich schneller als Aleix Espargaro unterwegs<br />
bin, aber es hat etwas gedauert, bis ich<br />
ihn überholen konnte. Schließlich habe ich es<br />
geschafft und es gelang mir, die Lücke zu den<br />
vorderen Jungs zu schließen. Plötzlich, in der<br />
Linkskurve Nr. 13, rutschte ich vorne weg. Es<br />
tut mir sehr leid, denn das Team hat dieses<br />
Wochenende eine super Arbeit geleistet. Vor<br />
allem tut es mir für Lucio Leid. Wir hätten einen<br />
guten Job machen können, wenn wir auf<br />
die fünfte oder sechste Stelle gekommen wären,<br />
denn die Rundenzeiten waren schnell.“<br />
Moto2: Erneuter Doppelschlag von Marc VDS<br />
In der Moto2 ging es ab dem Qualifying am<br />
Samstag eigentlich nur darum, wer von den<br />
beiden Marc VDS-Piloten am Rennsonntag die<br />
Nase vorn haben wird.<br />
Zunächst war es aber Mika Kallio, der seine<br />
KALEX in 1:38.043 auf den ersten Startplatz<br />
stellte. Esteve Rabat folgte mit einem Rückstand<br />
von nur 0,067 Sekunden auf Platz zwei,<br />
Tom Lüthi mit nur 0,071 Sekunden auf Kallio<br />
auf drei.<br />
Vinales, Aegerter, Zarco, Cardus, Nakagami,<br />
Krummenacher, Pons, Schrötter, Folger, Simon,<br />
Cortese und Salom folgten auf den Plätzen<br />
vier bis fünfzehn und alle genannten lagen<br />
innerhalb einer Sekunde.<br />
Sieg für Tito Rabat<br />
Mika Kallio war es zunächst, der das Rennen<br />
an der Spitze bestimmte und im Verlauf sogar<br />
eine Lücke zu seinem Verfolger Rabat auffahren<br />
konnte. Doch der WM-Führende machte<br />
ab Mitte des Rennens richtig Druck und knabberte<br />
Zehntel um Zehntel vom Vorsprung Kallios<br />
ab. Der Finne hatte dem Spanier nach<br />
dessen Überholvorgang auch nichts mehr entgegenzusetzen,<br />
und Rabat gewann noch mit<br />
einem Vorsprung von über zwei Sekunden. Als<br />
Dritter überquerte der Franzose Johann Zarco<br />
die Ziellinie. Maverick Vinales, Tom Lüthi und<br />
Domi Aegerter auf den Plätzen vier bis sechs.<br />
Pech hatte Jonas Folger, der in den Top Ten<br />
liegend eine Durchfahrtsstrafe erhielt, weil er<br />
sich beim herausbeschleunigen etwas neben<br />
den Kerbs befand und die Rennleitung daraufhin<br />
diese Strafe wegen „Abkürzens“ verhängte.<br />
Völliger Schwachsinn, denn Folger hätte sich<br />
daraufhin um eine Position nach hinten fallen<br />
lassen sollen, wobei seine Verfolger schon meilenweit<br />
zurücklagen. „Ich bin natürlich enorm<br />
enttäuscht. Und, es wird hoffentlich nicht lange<br />
dauern, bis ich diesen Brocken geschluckt<br />
habe. Ich bin heute ein super Rennen gefahren.<br />
Von der ersten bis zur letzten Runde war ich<br />
38 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
MotoGP MISANO<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
fragwürdige Strafe für Jonas Folger (94)<br />
Marcel Schrötter (23) bester Deutscher<br />
in der Lage voll am Limit zu pushen, es lief<br />
alles wunderbar. Am Ende ist mir allerdings<br />
ein starkes Ergebnis versagt geblieben. Ich<br />
hätte nie gedacht, dass man gleich bestraft<br />
wird, wenn man im Kurvenausgang ein paar<br />
Mal mit der halben Reifenbreite außerhalb der<br />
Kerbs fährt. In der ersten Runde war es offensichtlich,<br />
dass ich abseits der Piste unterwegs<br />
war. Zu diesem Zeitpunkt ging es allerdings<br />
sehr hektisch und eng zu. Ich konnte mir also<br />
auf gar keinen Fall einen Vorteil verschaffen,<br />
und auch nicht bei den anderen Situationen.<br />
Jedenfalls hat es eine Weile gedauert, bis ich<br />
realisiert habe, was man mir eigentlich anzeigen<br />
wollte und im nächsten Augenblick bekam<br />
ich auch schon die Durchfahrtsstrafe aufgebrummt.<br />
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich<br />
wirklich keine Ahnung, was ich zu tun hatte.<br />
Mit dem Penalty war dann das Rennen endgültig<br />
gelaufen. Nichtsdestotrotz, ich bin mit meiner<br />
Performance mehr als zufrieden. Ich lag<br />
an einer sehr guten Position und konnte meine<br />
Pace konstant fahren. Bis auf den Abschluss<br />
ist dieses Wochenende super verlaufen. Das<br />
gibt Auftrieb für die nächsten Grand Prix.“<br />
Bester deutscher Pilot an diesem Wochenende<br />
war Marcel Schrötter, der das Rennen als<br />
Elfter beenden konnte, darüber jedoch weniger<br />
glücklich war. „Der heutige elfte Rang<br />
schmeckt mir ehrlich gesagt weniger, obwohl<br />
ich wieder vier wertvolle Punkte für die Meisterschaft<br />
gesammelt habe. Im Rennen tauchen<br />
immer wieder die gleichen Probleme<br />
auf, nämlich dass unser Gesamtpaket auf der<br />
Bremse gegenüber der Konkurrenz etwas im<br />
Nachteil ist. Es ist im Moment unmöglich,<br />
später und aggressiver zu bremsen. Natürlich<br />
arbeiten wir intensiv daran, das Fahrverhalten<br />
in diesem Bereich zu verbessern. Heute<br />
Vormittag während des Warmup wurde noch<br />
Verschiedenes probiert und sogar bis zum<br />
Start haben wir noch eine gravierende Änderung<br />
vorgenommen. Das zeigt aber auch, dass<br />
wir leider in den meisten Fällen am Renntag<br />
noch keine ordentliche Basis erarbeitet haben.<br />
Oder anders ausgedrückt, dass wir nicht optimal<br />
vorbereitet sind. Meine Rennmaschine ist<br />
eben zu wenig ausbalanciert, um im Rennen<br />
in den Zweikämpfen voll attackieren zu können.<br />
Heute war es wieder einmal das Gleiche.<br />
Nach einem guten Start, wo ich sofort zwei,<br />
drei Positionen gutmachen konnte, ging dieses<br />
Spiel von Beginn an wieder los. Als ich hinter<br />
Taka (Nakagami) fuhr, hatte ich das Gefühl eigentlich<br />
schneller als er zu sein, und wenn ich<br />
an ihm vorbeikomme, dass ich den Anschluss<br />
nach vorne halten könnte. Aber im Endeffekt<br />
war es unmöglich, ihn im Kurveneingang zu<br />
überholen. Das Rad drehte sich dann weiter,<br />
nämlich wenn man eben nur hinterher fährt<br />
und nicht überholt, wird man selber überholt.<br />
Natürlich passen dann die Rundenzeiten nicht<br />
mehr, und noch mehr leidet der Rhythmus darunter.<br />
Zu all dem musste ich dann noch einen<br />
Konkurrent vorbeilassen, weil ich in Turn sechs<br />
einmal den Grünstreifen benutzt habe. Ok, Regel<br />
ist Regel, aber eingesehen habe ich diesen<br />
Penalty nicht, weil ich mir in dieser Situation<br />
absolut keinen Vorteil verschafft habe. Jedenfalls<br />
war dann der Zug nach vorne endgültig<br />
abgefahren. Pasini vorbeizulassen hat eine gefühlte<br />
Ewigkeit gekostet, da er zu diesem Zeitpunkt<br />
in etwa drei Sekunden hinter mir war.<br />
Das restliche Rennen war dann ein Spiegelbild<br />
bis zu diesem Moment. Ich brauchte abermals<br />
einige Runden, um meine Position wieder<br />
gutzumachen. Das Positive nach diesem Rennen<br />
ist, dass ich die gesamte Renndistanz voll<br />
gepusht habe, obwohl in den letzten Runden<br />
noch Schaltprobleme auftraten. In der letzten<br />
Runde bin ich sogar meine schnellste Rennrunde<br />
gefahren. Das zeigt, dass unser Grund-<br />
<strong>Speed</strong> und meine körperliche Verfassung ok<br />
sind. Aber wir müssen uns schleunigst im<br />
Pole für Mika Kallio aber das Rennen gegen Tito Rabat,<br />
der im Hintergrund angeflogen kommt, verloren.<br />
Zweikampf verbessern, denn das ist das Um<br />
und Auf in der Moto2.“<br />
Sandro Cortese, der in Brünn noch auf dem<br />
Podium stand und an diesem Wochenende<br />
schon einiges zu verkraften hatte, wurde diesmal<br />
nur Zwölfter und äußerte sich nach dem<br />
Rennen folgendermaßen: „Nach drei Stürzen<br />
an diesem Wochenende war natürlich das<br />
Selbstbewusstsein nicht mehr so groß wie<br />
vorher. Ich wollte ruhig bleiben und abrufen,<br />
was heute möglich war. Was wir uns vielleicht<br />
von Misano erträumt haben, war einfach unrealistisch.<br />
Ich habe versucht, einen guten Start<br />
zu machen und in der zweiten großen Gruppe<br />
mitzufahren. Die ersten fünf waren weg. Ich<br />
hab mit Schrötter und Pasini gekämpft. An<br />
Pasini bin ich lange nicht vorbeigekommen.<br />
Wir sind gleich schnelle Runden gefahren und<br />
auf dieser Strecke kann man nicht mal eben<br />
eine Sekunde aufholen. Ich habe versucht, den<br />
13. Platz zu verteidigen und ein paar Punkte<br />
mit heim zu nehmen. Letztendlich bin ich froh,<br />
das Rennen beendet zu haben. Heute war<br />
nicht mehr möglich. Ich habe alles gegeben.<br />
Wir haben vom Warm-Up zum Rennen noch<br />
etwas geändert. Das war positiv. Natürlich bin<br />
ich nicht glücklich, wie das ganze Wochenende<br />
gelaufen ist. Aber wir haben vier Punkte mitgenommen<br />
und den Tabellenplatz verteidigt.”<br />
Moto3: Miller büßt wichtige<br />
Punkte im WM Kampf ein<br />
Nachdem der Australier Jack Miller, der nächstes<br />
Jahr als erster Pilot den direkten Aufstieg<br />
von der Moto3 in die MotoGP wagen wird und<br />
da bei LCR als Nachfolger des mehr oder weniger<br />
erfolglosen Stefen Bradl unterschrieben<br />
hat, am Samstag mit 0,004 Sekunden Abstand<br />
zu Niklas Ajo geradeso die Pole ergatterte, hatte<br />
er am Sonntag das Nachsehen gegenüber<br />
den Honda Werks-Piloten Alex Rins und Alex<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
39
MotoGP MISANO<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
meine Fahrtechnik verbessern. Ich möchte in diesem Jahr noch sehr viel<br />
lernen und das in der nächsten Saison, am besten noch vor Saisonende,<br />
in gute Ergebnisse umsetzen. Das Team arbeitet perfekt, ich habe ein<br />
konkurrenzfähiges Motorrad und auch sonst alles im Umfeld, um erfolgreich<br />
zu sein. Jetzt ist es Zeit, den Fahrer zu verbessern!“<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
alex Rins (42) und alex Marquez dominierten die Moto3.<br />
Marquez. Die beiden spanischen Estrella Galicia Fahrer nagten damit<br />
weiter am WM-Vorsprung des KTM befeuerten Australiers.<br />
Die Fahrer des SaxoPrint RTG kamen diesmal über die Plätze zehn und<br />
dreizehn nicht hinaus und entfernen sich damit in den letzten Rennen<br />
immer weiter von Podiumsplatzierungen. „Das Rennresultat ist von der<br />
Position her enttäuschend. Wir hatten uns auf jeden Fall mehr vorgenommen.<br />
Wenn man den Abstand nach vorn betrachtet, sieht es so aus,<br />
dass wir uns schon extrem strecken müssen, wenn wir um den Titel<br />
kämpfen wollen. Wie gesagt, alles ist offen. Beide sind ein gutes Rennen<br />
gefahren, aber es hat leider nicht gereicht, um mit der Spitzengruppe<br />
mitfahren zu können.“ So Teamchef Dirk Heidolf.<br />
Auch Philipp Öttl blieb der Sprung in die Punkteränge verwehrt. Der<br />
Bayer konnte sich zwar im Rennen um zehn Positionen verbessern, doch<br />
die Ausgangsposition von Startplatz 29 war dabei nicht hilfreich. „Mein<br />
Start war sehr gut. Auch die erste Runde war okay. Ich habe mich dann<br />
nach vorne gekämpft und in meiner Gruppe durchsetzen können. Das<br />
war das Positive an dem Rennen. Das Negative ist, dass ich mich in letzter<br />
Zeit zu viel auf die unwesentlichen Dinge konzentriert habe. Ich habe<br />
zu wenig auf der Strecke gearbeitet und mich zu sehr darum gekümmert,<br />
dass abseits der Strecke alles passt. Auf der Strecke gibt es noch<br />
den größten Raum für Verbesserungen. Ich will die Kommunikation im<br />
Team weiter verbessern, will nach den Trainings noch mehr Feedback geben,<br />
dass wir das Bike besser abstimmen können, und ich möchte auch<br />
John McPhee vom saxoPrint Rtg führt die Verfolgergruppe an.<br />
Moto3 Qualifying Misano<br />
1. J. Miller<br />
AUS Red Bull KTM Ajo<br />
2. N. Ajo<br />
3. A. Rins<br />
4. A. Marquez<br />
FIN<br />
SPA<br />
SPA<br />
Avant Tecno Husqvarna<br />
Ajo<br />
Estrella-Galicia 0,0<br />
5. M. Oliveira POR Estrella-Galicia 0,0<br />
Moto3 Rennen Misano - 23 Runden<br />
1. A. Rins<br />
2. A. Marquez<br />
3. J. Miller<br />
4. I. Vinales<br />
5. E. Bastianini<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
AUS Red Bull KTM Ajo<br />
SPA Calvo Team<br />
ITA Junior Team GO&FUN<br />
Moto3 Punktestand<br />
1. J. Miller<br />
AUS Red Bull KTM Ajo<br />
2. A. Marquez SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
3. A. Rins<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
4. E. Vazquez SPA SaxoPrint-RTG<br />
5. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46<br />
Moto2 Qualifying Misano<br />
1. M. Kallio<br />
2. E. Rabat<br />
3. T. Lüthi<br />
4. M. Vinales<br />
5. D. Aegerter<br />
FIN<br />
SPA<br />
SUI<br />
SPA<br />
SUI<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Interwetten Paddock<br />
Paginas Amarillas HP40<br />
Technomag carXpert<br />
KTM 1:42,974<br />
Husqvarna 1:42,978<br />
Honda 1:43,012<br />
Honda 1:43,163<br />
Mahindra 1:43,298<br />
Honda<br />
Honda<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
KTM<br />
Honda<br />
Honda<br />
Honda<br />
KTM<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Suter<br />
39:50,694<br />
+ 0,042<br />
+ 3,403<br />
+ 4,459<br />
+ 4,485<br />
195<br />
186<br />
145<br />
135<br />
125<br />
1:38,043<br />
1:38,110<br />
1:38,114<br />
1:38,202<br />
1:38,236<br />
Moto2 Rennen Misano - 26 Runden<br />
1. E. Rabat<br />
2. M. Kallio<br />
3. J. Zarco<br />
4. M. Vinales<br />
5. T. Lüthi<br />
SPA<br />
FIN<br />
FRA<br />
SPA<br />
SUI<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Marc VDS Racing Team<br />
AirAsia Caterham<br />
Paginas Amarillas HP40<br />
Interwetten Paddock<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
Suter<br />
42:48,724<br />
+ 2,271<br />
+ 4,268<br />
+ 7,448<br />
+ 9,679<br />
Moto2 Punktestand<br />
1. E. Rabat<br />
2. M. Kallio<br />
3. M. Vinales<br />
4. D. Aegerter<br />
5. T. Lüthi<br />
SPA<br />
FIN<br />
SPA<br />
SUI<br />
SUI<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Paginas Amarillas HP 40<br />
Technomag carXpert<br />
Interwetten Paddock<br />
MotogP Qualifying Misano<br />
1. J. Lorenzo<br />
2. A. Iannone<br />
3. V. Rossi<br />
4. M. Marquez<br />
5. D. Pedrosa<br />
SPA<br />
ITA<br />
ITA<br />
SPA<br />
SPA<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Pramac Racing<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Repsol Honda Team<br />
Repsol Honda Team<br />
MotogP Rennen Misano - 28 Runden<br />
1. V. Rossi<br />
ITA<br />
2. J. Lorenzo SPA<br />
3. D. Pedrosa SPA<br />
4. A. Dovizioso ITA<br />
5. A. Iannone ITA<br />
MotogP Punktestand<br />
1. M. Marquez<br />
2. D. Pedrosa<br />
3. V. Rossi<br />
4. J. Lorenzo<br />
5. A. Dovizioso<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Movistar Yamaha MotoGP<br />
Repsol Honda Team<br />
Ducati Team<br />
Pramac Racing<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Suter<br />
Yamaha<br />
Ducati<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
Yamaha<br />
Honda<br />
Ducati<br />
Ducati<br />
SPA<br />
SPA<br />
Repsol Honda Team<br />
Repsol Honda Team<br />
Honda<br />
Honda<br />
ITA<br />
SPA<br />
Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />
Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />
ITA Ducati Team<br />
Ducati<br />
258<br />
236<br />
179<br />
133<br />
103<br />
1:33,238<br />
1:33,289<br />
1:33,302<br />
1:33,360<br />
1:33,418<br />
44:14,586<br />
+ 1,578<br />
+ 4,276<br />
+ 5,510<br />
+ 11,771<br />
289<br />
215<br />
214<br />
177<br />
142<br />
40 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
Chaosrennen Aragon<br />
Foto: motogp.com<br />
Text: André Birkenkampf<br />
Das Wochenende von Aragon begann mit einer<br />
guten Nachricht für alle Ducatisti. Das italienische<br />
Werk unter deutscher Leitung hatte<br />
eine überarbeitete Desmosedici im Gepäck,<br />
mit der Andrea Dovizioso am Freitag gleich<br />
einmal die Bestzeit (1:48.123) in den Asphalt<br />
brannte. Landsmann Andrea Iannone gelang<br />
auf der GP14.2 die viertbeste Zeit. Dazwischen<br />
tummelten sich die Repsol Honda-Piloten<br />
Marc Marquez und Dani Pedrosa auf den<br />
Plätzen zwei und drei. Aleix und Pol Espargaro<br />
auf fünf und sechs, Jorge Lorenzo und Stefan<br />
Bradl sieben und acht, Bradley Smith und Valentino<br />
Rossi komplettierten die Top Ten.<br />
Erfreuliche Nachrichten gab es auch im Team<br />
von Drive M7 Aspar, die Nicky Hayden zurück<br />
an Bord hatten. Der Amerikaner fuhr nach<br />
mehreren Wochen und Rennen Verletzungspause<br />
am Freitag auf Platz achtzehn.<br />
Knappe Geschichte für den Misano-Sieger<br />
Bereits am Samstagvormittag zeichnete sich<br />
ab, dass der amtierende Weltmeister vor heimischer<br />
Kulisse auf der Höhe des Geschehens<br />
ist. Er verbesserte Doviziosos Bestzeit<br />
vom Freitag um gut eine zehntel Sekunde und<br />
stand damit auf Platz eins der Zeitenliste.<br />
Den weiteren direkten Einzug in Q2 schafften<br />
weiterhin Iannone, Espargaro klein, Dovizioso,<br />
Bradl, Smith, Pedrosa, Lorenzo, Crutchlow<br />
und Espargaro groß.<br />
Ein kleines Desaster zeichnete sich bei Valentino<br />
Rossi ab, der einfach auf keine Zeiten kam<br />
und mit Platz elf dann einige Extrarunden am<br />
Nachmittag absolvieren musste. Ein ähnliches<br />
Schicksal ereilte Alvaro Bautista, bei dem es<br />
mit Platz dreizehn allerdings noch düsterer<br />
aussah.<br />
Letztendlich machte der Misano-Sieger in Q1<br />
den Sack zu und maß sich im Anschluss mit<br />
der restlichen Weltelite um die besten zwölf<br />
Startplätze.<br />
Dies gelang auch Hector Barbera, der für das<br />
Avintia Racing Team erstmals eine Ducati pilotierte.<br />
Marquez zurück auf Startplatz eins<br />
In 1:47.187, einer Rundenzeit, die vorher noch<br />
kein einziger Pilot auf dieser Strecke gefahren<br />
war, sicherte sich Marquez souverän die Pole<br />
Position. Teamkollege Dani Pedrosa hatte dem<br />
nichts entgegenzusetzen und lag am Ende auf<br />
Platz zwei bereits knapp vier Zehntel hinter<br />
seinem Teamkollegen. Andrea Iannone, der<br />
sich mehr und mehr zu einem Spitzenpiloten<br />
mausert, belegte Startplatz drei. Pol Espargaro,<br />
ein glänzend aufgelegter Cal Crutchlow und<br />
ein wiedererstarkter Valentino Rossi nahmen<br />
die zweite Reihe für sich in Anspruch. Jorge<br />
Lorenzo, Stefan Bradl und Andrea Dovizioso<br />
- den ein Crash zur falschen Zeit zurückwarf,<br />
folgten in Reihe drei vor Aleix Espargaro, Bradley<br />
Smith und Hector Barbera in Startreihe<br />
vier.<br />
800. Grand Prix der Geschichte<br />
endet mit Sieg für Jorge Lorenzo<br />
Nachdem das Rennen unter trockenen Bedingungen<br />
gestartet wurde, gestaltete sich der<br />
Verlauf bei wechselnden Bedingungen mehr<br />
als dramatisch.<br />
Zunächst war es Dani Pedrosa, der den Start<br />
am besten erwischte und gleich an Polesetter<br />
Marc Marquez vorbeiging. Das gleiche tat Pramac<br />
Ducati-Pilot Andrea Iannone und somit<br />
fand sich Marc Marquez in der ersten Kurve<br />
nur an dritter Stelle wieder.<br />
Jorge Lorenzo kam ebenfalls gut weg und befand<br />
sich nach dem Start unmittelbar hinter<br />
dem Spitzentrio. Ihm folgten Pol Espargaro<br />
und Valentino Rossi. Unterdessen musste vorn<br />
schon wieder Pedrosa Platz machen, als ihn<br />
Marquez und Iannone passierten. In der folgenden<br />
Runde gab es zwischen den Beiden<br />
10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
41
MotoGP ARAGON<br />
Dreikampf zwischen Pedrosa, Marquez und Lorenzo zu mitte des Rennens.<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Cal Crutchlow (35) im Zweikampf mit Alvaro Bautista.<br />
dann zahlreiche Positionswechsel, die jedoch<br />
in Runde zwei, durch den Sturz von Iannone,<br />
ein jähes Ende fanden. Der Italiener zerstörte<br />
dabei seine GP14.2 völlig.<br />
Zwei Runden später hatte Valentino Rossi ein<br />
ähnliches Problem wie sein Landsmann Iannone.<br />
Durch einen Verbremser<br />
geriet Rossi<br />
auf den feuchten Kunstrasen<br />
neben der Strecke<br />
und flog danach<br />
übel ab. Zunächst sah<br />
es nach etwas Schwerwiegenderem<br />
aus, denn<br />
Rossi blieb zunächst<br />
im Kiesbett liegen.<br />
Nach dem Abtransport<br />
durch die Streckenposten<br />
und weiteren<br />
Untersuchungen im<br />
Clinica Mobile und im<br />
Krankenhaus, konnten<br />
glücklicherweise keine<br />
ernsthafteren Verletzungen<br />
festgestellt werden.<br />
Die Dreiergruppe an der Spitze bildeten nunmehr<br />
Marquez, Pedrosa und Lorenzo, wobei<br />
der Mallorquiner in Runde dreizehn die Führung<br />
übernahm, sich im Verlauf aber nicht<br />
entscheidend von seinen Verfolgern absetzen<br />
konnte. Das hatte zur Folge, dass Marquez erneut<br />
die Führungsposition erobern konnte und<br />
sich Meter um Meter absetzten.<br />
Nach stärker einsetzendem Regen ließ die<br />
Rennleitung in der dreizehnten Runde dann<br />
die weiße Flagge schwenken, was bedeutete,<br />
das alle Fahrer auf das Ersatzbike, bestückt<br />
mit Regenreifen, wechseln können – was aber<br />
zunächst keiner der noch fahrenden Protagonisten<br />
tat.<br />
In dieser Phase des Rennens verlor Stefan<br />
Bradl platz fünf an Pol Espargaro und musste<br />
wenig später auch Bautista, Crutchlow und<br />
Aleix Espargaro ziehen lassen.<br />
Vorn hatte Lorenzo inzwischen wieder die Lücke<br />
zu Marquez geschlossen und konnte in der<br />
fünfzehnten Runde sogar wieder die Führung<br />
übernehmen. Diese sollte aber nicht lange andauern,<br />
denn Marquez schlüpfte erneut innen<br />
durch und zog Pedrosa gleich mit. Nun machten<br />
die Repsol-Piloten, angeführt von Pedrosa,<br />
42 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
MotoGP ARAGON<br />
NEU: RPHA 10+ Lorenzo Replica<br />
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Der Wechsel auf Regenreifen brachte Jorge Lorenzo den Sieg.<br />
Foto: motogp.com<br />
Foto: motogp.com<br />
Misano-Sieger Valentino Rossi stürzte, trug aber keine schweren Verletzungen davon.<br />
Foto: motogp.com<br />
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Jorge Lorenzo gewinnt vor Aleix Espargaro und Cal Crutchlow.<br />
vorn das Tempo.<br />
Als sechs Runden vor Ende der Regen immer<br />
stärker wurde, war Aleix Espargaro der erste,<br />
der vom Motorradwechsel gebrauch machte.<br />
Dies taten ihm im Anschluss die meisten Fahrer<br />
gleich, nur die Spitze zögerte noch. Andrea<br />
Dovizioso wurde diese zögerliche Haltung doch<br />
bald zum Verhängnis.<br />
Danach entschied sich auch Jorge Lorenzo<br />
dazu, sein Bike zu wechseln und hatte damit<br />
für sich die beste Entscheidung des Rennens<br />
getroffen.<br />
Kaum war Lorenzo wieder auf der Strecke, verabschiedete<br />
sich Pedrosa in Kurve eins Ende<br />
Start-Ziel. Nun war Marquez Alleinunterhalter<br />
an der Spitze und konnte sich trotz des Dramas<br />
seines Teamkollegen nicht dazu durchringen,<br />
das Gleiche zu tun wie Lorenzo, der nunmehr<br />
pro Runde vier Sekunden schneller war<br />
als der Führende.<br />
Es kam wie es kommen musste, denn wenig<br />
später lag auch Marquez auf der Nase und<br />
damit war der Weg war frei für Jorge Lorenzo.<br />
Der Mallorquiner sicherte sich damit auch<br />
seinen ersten Saisonsieg <strong>2014</strong>. „Heute war<br />
ein verrücktes Rennen und das noch dazu auf<br />
einer Strecke, wo wir noch nie gewinnen konnten.<br />
Ich hatte einen guten Start und war in den<br />
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10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
43
MotoGP ARAGON<br />
Stefan Bradl erzielte in Aragon den vierten Platz.<br />
Wahnsinn! Aleix Espargaro fuhr<br />
als Zweiter über die Ziellinue<br />
Foto: Peter Langel<br />
ersten Runden auch gut unterwegs. Das Bike<br />
fühlte sich gut an und so konnte ich an Marc<br />
dranbleiben und ihn sogar ein- oder zweimal<br />
überholen. Ein größeres Problem tauchte erst<br />
auf, als es stärker zu regnen begann. Ich verlor<br />
das Vertrauen und fuhr fortan erst einmal<br />
auf Sicherheit. Somit konnten Marc und Dani<br />
vorn entwischen. Dann musste ich auch noch<br />
mit Dovizioso kämpfen und dachte mir, dass<br />
wohl mehr wie Platz drei oder vier nicht machbar<br />
sei. Als die Strecke immer nasser wurde,<br />
entschied ich mich, das Bike zu wechseln,<br />
denn ich war in der letzten Runde, in der ich<br />
auf Slicks unterwegs war, mehrmals in akuter<br />
Sturzgefahr. Meine Boxencrew zeigte mir<br />
Platz vier und in der nächsten Runde war ich<br />
plötzlich Erster, was mich etwas überraschte.<br />
Dieser Sieg ist für mich eine riesen Erleichterung.<br />
Nach so vielen Monaten Kampf und den<br />
ganzen Herausforderungen bin ich wirklich<br />
stolz, endlich wieder ganz oben zu stehen.<br />
Hinter Lorenzo bahnte sich ein Zweikampf<br />
an, der bis zum überqueren der Ziellinie auf<br />
Messers Schneide stand. Aleix Espargaro<br />
und Cal Crutchlow bogen Seite an Seite auf<br />
die Start-Ziel Gerade ein und der Spanier behielt<br />
in diesem <strong>Finale</strong> um 0,017 Sekunden die<br />
Oberhand.<br />
Foto: Ronny Lekl<br />
Moto2: Maverick Vinales siegt in Aragon<br />
Nachdem sich der Spanier am Samstag bereits<br />
die Pole sichern konnte, siegte er auch<br />
im Rennen. Zweiter wurde sein Landsmann<br />
Tito Rabat, der sich am Ende um 1,285 Sekunden<br />
geschlagen geben musste. Der Franzose<br />
Johann Zarco unterstrich seine aufsteigende<br />
Form und sicherte sich nach dem Podium in<br />
Misano erneut den dritten Platz.<br />
Der Schweizer Tom Lüthi überquerte als<br />
Vierter die Ziellinie, wobei am Ende auf Platz<br />
drei nur ein Wimpernschlag fehlte. „Ich wäre<br />
natürlich gern aufs Podium gefahren, aber ich<br />
wurde gleich in der ersten Runde weit zurückgeworfen,<br />
als mir ein Gang herausgesprungen<br />
ist. Ich bin wegen diesem Problem im hinteren<br />
Streckenteil geradeaus geschossen und habe<br />
zu viele Plätze verloren. Der weitere Rennverlauf<br />
war dann gut: Ich konnte angreifen, konnte<br />
gut überholen und war sehr stark auf der<br />
Bremse, was mir sehr geholfen hat. Ich habe<br />
lange die Gruppe vor mir Auge gehabt, bin aber<br />
nicht wirklich näher gekommen, der Abstand<br />
blieb in etwa gleich. Ich habe gehofft, dass die<br />
irgendwann zu kämpfen und sich gegenseitig<br />
zu überholen anfangen, und das gab dann tatsächlich<br />
den Ausschlag, dass ich heranfahren<br />
konnte. Ich konnte auch bei der Rundenzeit<br />
noch einen Tick drauflegen und mich schließlich<br />
in diese Gruppe einmischen. So betrachtet<br />
war das Rennen gut. Schade war nur, dass ich<br />
den Kampf gegen Johann Zarco in der letzten<br />
Runde verloren habe. Das Motorrad war perfekt,<br />
bis auf ein leichtes Chattering in den letzten<br />
fünf Runden, vielleicht, weil sich der Reifen<br />
ein bisschen auf der Felge gedreht hat. Das<br />
Team hat das ganze Wochenende über einen<br />
Top-Job gemacht. Großer Dank an alle!“<br />
Bester Deutscher wurde erneut Marcel Schrötter,<br />
dessen Dienste auch 2015 bei Tech3 gefragt<br />
sind und der das Rennen am Ende als<br />
Zehnter beendete. „Mit diesem zehnten Rang<br />
muss ich wirklich mehr als zufrieden sein,<br />
wenn man bedenkt, dass ich nur knapp zwei<br />
Sekunden hinter meiner bislang besten Saisonplatzierung<br />
ins Ziel gekommen bin. Außerdem<br />
wurden wir an diesem Wochenende durch<br />
zahlreiche Probleme gebremst. Am Freitag<br />
haben wir wegen des Vormittags-Crashs viel<br />
Trainingszeit eingebüßt und es war unmöglich<br />
das Bike ordentlich abzustimmen. Von dem<br />
her konnten wir erst am Samstag richtig zu<br />
arbeiten beginnen. Zu jeder Zeit haben wir<br />
erneut Teamgeist und Zusammenhalt gezeigt,<br />
denn jeder hat am gleichen Strang gezogen<br />
Foto: motogp.com<br />
Maverick Vinales dominierte die Moto2.<br />
44 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin
MotoGP ARAGON<br />
Foto: motogp.com<br />
Marcel Schrötter (23), hier im Zweikampf mit Sandro Cortese, war wieder bester Deutscher.<br />
Strang gezogen und hat seinen Beitrag geleistet,<br />
um mir in dieser knappen Zeit zu einer<br />
guten Position zu verhelfen. Daher möchte ich<br />
an dieser Stelle meinen Jungs nochmals ein<br />
riesengroßes Dankeschön für die großartige<br />
Unterstützung ausrichten. Über das heutige<br />
Ergebnis dürfen wir uns zu Recht freuen und<br />
wir können auch stolz darauf sein, das wir<br />
wieder in die Top-10 gefahren sind. Schritt für<br />
Schritt machen wir gute Fortschritte und ich<br />
bin mir auch sicher, dass noch vor dem Ende<br />
der Saison die Resultate noch besser werden.<br />
Mein Ziel ist es nach wie vor die Meisterschaft<br />
in den Top-10 zu beenden.“<br />
Sandro Cortese landete zwei Positionen hinter<br />
ihm und sagte nach dem Rennen: „Es war ein<br />
sehr schwieriges Rennen. Mein Start war nicht<br />
wirklich gut, weil ich viele Plätze verloren habe.<br />
Aber dann habe ich mich zurückgekämpft<br />
und viel gepusht. Ich glaube, ich habe es die<br />
letzten vier, fünf Runden etwas übertrieben<br />
und dabei den Reifen überfahren. Ich konnte<br />
dann einfach nicht mehr mithalten. Schade,<br />
dass ich in der letzten Kurve auch noch den<br />
11. Platz verloren habe. Ich hatte nicht damit<br />
gerechnet, dass der Syahrin bei mir reinfährt.<br />
Das war etwas sehr übermotiviert. Aber das<br />
gehört auch dazu. Klar, wir haben uns in der<br />
WM um eine Position verbessert. Wir versuchen<br />
natürlich, jetzt noch WM-Achter zu werden.<br />
Aber wir müssen schauen, dass wir die<br />
Fahrer hinter uns in Schach halten. Die Jungs<br />
haben eine Top-Arbeit geleistet. Jetzt müssen<br />
wir uns auf Übersee vorbereiten. Da kommen<br />
drei anstrengende Wochen auf uns zu. Aber<br />
dort bin ich immer gut gefahren und darum<br />
freue ich mich darauf.”<br />
Kein glückliches Wochenende erlebte mit Platz<br />
23 auch Jonas Folger. „Ich bin natürlich sehr<br />
enttäuscht. Nicht nur wegen des Fehlers am<br />
Start, sondern viel mehr über das gesamte<br />
Wochenende. Ich hatte für Aragon so viel erwartet<br />
und am Ende ist absolut gar nichts<br />
herausgekommen. Mir war heute sofort klar,<br />
dass es ein Frühstart war. Für einen kurzen Moment<br />
habe ich Kupplung kommen lassen und<br />
ich bin ein paar Zentimeter gerollt. Das war’s<br />
und gleichzeitig mehr als ärgerlich, denn mein<br />
Start war super und die erste Runde ebenfalls<br />
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch insgeheim<br />
gehofft, die Rennleitung würde es vielleicht<br />
übersehen haben, aber in der zweiten Runde<br />
habe ich schon das Signal für den Penalty auf<br />
meinem Display gesehen. Nach den schwierigen<br />
Trainings war ich am Start etwas nervös<br />
und überehrgeizig zugleich. Mit einem guten<br />
Start wollte ich eben gleich etwas gutmachen.<br />
Aber ab dem Zeitpunkt der Durchfahrtsstrafe<br />
war ich richtig enttäuscht. Ich bin dennoch das<br />
Rennen zwar zu Ende gefahren, obwohl es im<br />
Prinzip nicht einmal ein Training war. Für das<br />
Rennen haben wir die Abstimmung ziemlich<br />
radikal geändert. Ich hatte zwar ein komplett<br />
anderes Motorrad, aber die Probleme sind deshalb<br />
nicht gelöst worden. Von dem her liegen<br />
die Ursachen also an mir selber. Im Moment<br />
fahre ich einfach nicht befreit und locker genug,<br />
um auf starke Rundenzeiten<br />
zu kommen.<br />
Ich denke, das Beste ist<br />
dieses Wochenende umgehend<br />
abzuhaken, alles<br />
zu vergessen und in zwei<br />
Wochen in Japan wieder<br />
bei null beginnen. Wie<br />
bereits gesagt, habe ich<br />
mir so viel ausgerechnet<br />
und die Resultate sind<br />
ausgeblieben. Daher war es für uns doppelt<br />
schwer zu verstehen, warum eigentlich. Im<br />
Endeffekt war es eine Sache mangelnden Vertrauens,<br />
das zu allen den Schwierigkeiten geführt<br />
hat.“<br />
Moto3: Fenati siegt von Startplatz13<br />
Aufgrund von Nebel wurde das Rennen der<br />
kleinen Klasse zunächst verschoben.<br />
Unter wechselhaften Streckenverhältnissen<br />
war es dann der Italiener Romano Fenati, der<br />
am besten wusste, wie mit solchen umzugehen<br />
ist. Mit einem Vorsprung von 0,057 Sekunden<br />
verwies er den bis in die letzte Runde<br />
Führenden Alex Marquez auf Position zwei.<br />
Dritter wurde Red Bull Husqvarna-Pilot Danny<br />
Kent. Jack Miller verbuchte einen Nuller, als er<br />
im Zweikampf mit Marquez zu Sturz kam. Damit<br />
ist auch die WM-Führung zunächst einmal<br />
Geschichte. Der Australier hat nunmehr elf<br />
Punkte Rückstand auf Honda-Pilot Marquez.<br />
Unser deutscher Starter Philipp Öttl hatte sich<br />
im Rennverlauf von Startplatz 34 bereits tapfer<br />
nach vorn gekämpft, als auch er zu Sturz kam.<br />
„Ich habe im Rennen sofort einen guten Rhythmus<br />
gefunden und fand schnell Anschluss<br />
nach vorn. Leider bin ich dann zu schnell in<br />
08 10 - <strong>2014</strong> Ihr Motorradmagazin<br />
45
MotoGP ARAGON<br />
Foto: Peter Langel<br />
Foto: Peter Langel<br />
...und teamkollege John McPhee auch.<br />
efren Vazquez vom saxoPrint Rtgstürzte...<br />
den Korkenzieher, die Bergab-S-Kurve im hinteren Streckenteil, reingefahren.<br />
Der Hinterreifen rutschte weg, ich hatte einen Highsider und bin<br />
gestürzt. Am Anfang dachte ich, ich hätte mich am Fuß verletzt, doch ich<br />
bin okay. Schade war der Sturz natürlich trotzdem, denn Punkte wären<br />
auf jeden Fall drin gewesen!“<br />
Auch die Fahrer des SaxoPrint RTG sahen die Zielflagge nicht. Teamchef<br />
Dirk Heidolf zum ausscheiden seiner Fahrer: „Ich bin mit dem Rennverlauf<br />
und dem Ergebnis nicht zufrieden. Die Rennperformance von beiden<br />
war trotzdem sehr gut. John hat bis zu seinem Sturz ums Podium<br />
gekämpft. Mit der Berührung durch Marquez ist er aufs Nasse gekommen<br />
und gestürzt. Er ist dann weitergefahren und nochmals gestürzt.<br />
Dann war das Rennen für ihn vorbei. Efren hat ebenfalls gut aufgeholt,<br />
wäre er nicht gestürzt, wäre er sicher in die Top10 gefahren. Nach seinem<br />
Sturz war das Bike sehr kaputt und er konnte nur noch mit halber<br />
Kraft kämpfen. Trotzdem konnte er w ichtige Punkte holen. Der WM Titel<br />
ist allerdings nun in weite Ferne gerückt.“<br />
Moto3 Qualifying aRagon<br />
1. A. Rins<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
2. D. Kent<br />
GBR Red Bull Husqvarna Ajo<br />
3. J. Guevara SPA Mapfre Aspar Team<br />
4. J. Miller<br />
AUS Red Bull KTM Ajo<br />
5. A. Marquez SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
Moto3 Rennen aRagon - 20 Runden<br />
1. R. Fenati<br />
2. A. Marquez<br />
3. D. Kent<br />
4. A. Rins<br />
5. J. Kornfeil<br />
ITA SKY Racing Team VR46<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
GBR Red Bull Husqvarna Ajo<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
CZE Calvo Team<br />
Moto3 Punktestand<br />
1. A. Marquez SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
2. J. Miller<br />
AUS Red Bull KTM Ajo<br />
3. A. Rins<br />
SPA Estrella-Galicia 0,0<br />
4. R. Fenati ITA SKY Racing Team VR46<br />
5. E. Vazquez SPA SaxoPrint-RTG<br />
Moto2 Qualifying aRagon<br />
1. M. Vinales<br />
2. J. Zarco<br />
3. M. Kallio<br />
4. F. Morbidelli<br />
5. E. Rabat<br />
SPA<br />
FRA<br />
FIN<br />
ITA<br />
SPA<br />
Paginas Amarillas HP 40<br />
AirAsia Caterham<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Italtrans Racing Team<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Honda 1:58,318<br />
Husqvarna 1:58,434<br />
Kalex KTM 1:58,470<br />
KTM 1:58,476<br />
Honda 1:58,510<br />
KTM<br />
Honda<br />
Husqvarna<br />
Honda<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
Honda<br />
KTM<br />
Honda<br />
Kalex<br />
Cat. Suter<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
40:52,209<br />
+ 0,057<br />
+ 0,283<br />
+ 11,631<br />
+ 18,382<br />
206<br />
195<br />
188<br />
165<br />
154<br />
1:54,073<br />
1:54,124<br />
1:54,130<br />
1:54,183<br />
1:54,224<br />
Moto2 Rennen aRagon - 21 Runden<br />
1. M. Vinales<br />
2. E. Rabat<br />
3. J. Zarco<br />
4. T. Lüthi<br />
5. F. Morbidelli<br />
SPA<br />
SPA<br />
FRA<br />
SUI<br />
ITA<br />
Paginas Amarillas HP 40<br />
Marc VDS Racing Team<br />
AirAsia Caterham<br />
Interwetten Paddock<br />
Italtrans Racing Team<br />
Kalex 40:16,321<br />
Kalex + 1,285<br />
Cat. Suter + 4,876<br />
Suter + 5,033<br />
Kalex + 5,960<br />
Moto2 Punktestand<br />
1. E. Rabat<br />
2. M. Kallio<br />
3. M. Vinales<br />
4. D. Aegerter<br />
5. T. Lüthi<br />
SPA<br />
FIN<br />
SPA<br />
SUI<br />
SUI<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Marc VDS Racing Team<br />
Paginas Amarillas HP 40<br />
Technomag carXpert<br />
Interwetten Paddock<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Kalex<br />
Suter<br />
Kalex<br />
278<br />
245<br />
204<br />
148<br />
116<br />
MotogP Qualifying aRagon<br />
1. M. Marquez<br />
2. D. Pedrosa<br />
3. A. Iannone<br />
4. P. Espargaro<br />
5. C. Crutchlow<br />
SPA Repsol Honda Team<br />
SPA Repsol Honda Team<br />
ITA Pramac Racing<br />
SPA Monster Yamaha Tech3<br />
GBR Ducati Team<br />
Honda<br />
Honda<br />
Ducati<br />
Yamaha<br />
Ducati<br />
1:47,187<br />
1:47,549<br />
1:47,685<br />
1:47865<br />
1:47,897<br />
MotogP Rennen aRagon - 23 Runden<br />
1. J. Lorenzo SPA Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />
2. A. Espargaro SPA NGM Forward Racing Yamaha<br />
3. C. Crutchlow<br />
4. S. Bradl<br />
5. B. Smith<br />
GBR Ducati Team<br />
GER LCR Honda MotoGP<br />
GBR Monster Yamaha Tech3<br />
Ducati<br />
Honda<br />
Yamaha<br />
MotogP Punktestand<br />
1. M. Marquez<br />
2. D. Pedrosa<br />
3. V. Rossi<br />
4. J. Lorenzo<br />
5. A. Dovizioso<br />
SPA<br />
SPA<br />
Repsol Honda Team<br />
Repsol Honda Team<br />
Honda<br />
Honda<br />
ITA<br />
SPA<br />
Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />
Movistar Yamaha MotoGP Yamaha<br />
ITA Ducati Team<br />
Ducati<br />
44:20,406<br />
+ 10,295<br />
+ 10,312<br />
+ 11,718<br />
+ 29,483<br />
292<br />
217<br />
214<br />
202<br />
142<br />
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