Zukunftschancen der Nebenerwerbslandwirte - Deutscher ...
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<strong>Deutscher</strong> Bundesverband <strong>der</strong> Landwirte im<br />
Nebenberuf e.V. (DBN) – seit 1972<br />
<strong>Zukunftschancen</strong> <strong>der</strong> <strong>Nebenerwerbslandwirte</strong><br />
Vortrag Jens Reichardt<br />
Sonnabend, den 28. Oktober 2006 – Ev. Landjugendakademie Altenkirchen<br />
<strong>Zukunftschancen</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Nebenerwerbslandwirte</strong><br />
Entwicklung <strong>der</strong> Landwirtschaft in<br />
Deutschland zum Nebenerwerb?<br />
von Jens Reichardt – Bundesgeschäftsf<br />
ftsführer des DBN
<strong>Deutscher</strong> Bundesverband <strong>der</strong> Landwirte im<br />
Nebenberuf e.V. (DBN – seit 1972<br />
<strong>Zukunftschancen</strong> <strong>der</strong> <strong>Nebenerwerbslandwirte</strong><br />
Vortrag Jens Reichardt<br />
Sonnabend, den 28. Oktober 2006 – Ev. Landjugendakademie Altenkirchen<br />
Zur Person:<br />
___________________________________________________________<br />
• geb. 1971<br />
• Studium Stadt- und Regionalplanung<br />
• seit 1993 land- und forstwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb<br />
• seit 1998 Bundesgeschäftsführer des DBN<br />
• seit 2001 Landesvorsitzen<strong>der</strong> des VLN Sachsen-Anhalt<br />
• seit 2005 stellv. Bundesvorsitzen<strong>der</strong> des DBN
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<strong>Zukunftschancen</strong> <strong>der</strong> <strong>Nebenerwerbslandwirte</strong><br />
Vortrag Jens Reichardt<br />
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Was ist Nebenerwerb?<br />
„Es gibt keine Haupterwerbsbetriebe<br />
mehr, son<strong>der</strong>n nur noch nebenberufliche,<br />
und solche, die es nicht wahrhaben<br />
wollen!“<br />
Dr. Erich Geiersberger<br />
DBN-Jahrestagung<br />
2001 in Weiden/Obpf<br />
Obpf.
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• stabile Form familienbäuerlicher<br />
Landwirtsch.<br />
• rund 60% <strong>der</strong> landwirtschaftlichen Betriebe<br />
• Familieneinkommen aus Lw < 50%<br />
• außerlandwirtschaftliche Tätigkeit T<br />
überwiegt<br />
• betrieblicher AK-Besatz < 1,5 AK<br />
• unterschiedliche Betriebsstrukturen<br />
• unterschiedliche Einkommenskombinationen<br />
• d.h., keine homogene Gruppe
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Bedeutung <strong>der</strong> NE-<br />
Landwirtschaft<br />
• stabilisierende Wirkung auf ländl. . Raum<br />
• Verbindung zwischen Lw und Nicht-Lw<br />
• Bindung <strong>der</strong> Familien an ihre Region<br />
• Bindung/Erhalt von Eigentum an G+B
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Wo finden wir NE-Landwirte<br />
Landwirte?<br />
• in schwach entwickelten, benachteiligten<br />
Gebieten, überwiegend in den (Mittel-)<br />
Gebirgsregionen<br />
• am Rand <strong>der</strong> Ballungsräume ume mit hohem<br />
Angebot an Industriearbeitsplätzen<br />
tzen<br />
• weniger in begünstigten Ackerbauregionen<br />
abseits von Ballungsräumen<br />
umen
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Klassischer Nebenerwerb<br />
Die betriebswirtschaftliche und allgem. familiäre<br />
Einkommenssituation, lässt l<br />
ein Bestehen des<br />
landwirtschaftlichen Betriebes im HE nicht mehr<br />
zu. Der Betriebsleiter entscheidet sich, einer<br />
außerlandwirtschaftlichen Tätigkeit T<br />
nachzugehen,<br />
dabei wird <strong>der</strong> landwirtschaftliche Betrieb im NE<br />
weitergeführt. Die Einnahmen daraus sichern <strong>der</strong><br />
Familie ein benötigtes Zusatzeinkommen und<br />
dienen dem Erhalt des Eigentums an Grund und<br />
Boden (Haus und Hof).
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• Betrachtung des klassischen NE führte f<br />
zu falschen<br />
Schlussfolgerungen – NE ist Einstieg in Ausstieg<br />
• tatsächliche Entwicklung konnte diese Annahme<br />
wi<strong>der</strong>legen – NE-Anteil<br />
bleibt konstant o<strong>der</strong> nimmt<br />
geringfügig gig zu<br />
• NE-Betriebe<br />
wachsen auch – ca. 20% <strong>der</strong> NE-<br />
Betriebe, , die zahlenmäß<br />
äßig aus Statistik<br />
verschwinden, steigen in HE auf<br />
• NE ist auch Einstieg in die Landwirtschaft – Bsp.<br />
neue Bundeslän<strong>der</strong>, n<strong>der</strong>, o<strong>der</strong> Existenzgründungen ndungen in<br />
<strong>der</strong> Landwirtschaft im allgemeinen
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Neuer Nebenerwerb<br />
Das Zusatzeinkommen aus <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
erscheint Vielen wie<strong>der</strong> als eine attraktive<br />
Erwerbsform. Daher werden viele NE-Betriebe<br />
schon in zweiter o<strong>der</strong> dritter Generation geführt<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Hofnachfolger eines HE-Betriebes<br />
entscheidet sich zur Hofübernahme im NE.<br />
Hinzu kommt <strong>der</strong> allg. Trend nach Natur und<br />
Selbstverwirklichung, etc., weswegen Familien in<br />
die ländlichen l<br />
Räume R<br />
und in die Landwirtschaft<br />
gehen wollen. Dabei wird von Anfang an auf<br />
Einkommenskombination gesetzt.
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• Betrachtung des neuen NE führte f<br />
zu Än<strong>der</strong>ungen<br />
in <strong>der</strong> Agrarpolitik – Gleichstellung in Agenda 2000<br />
• Politik schenkt dem NE mehr Aufmerksamkeit und<br />
erkennt zunehmend die Potentiale<br />
• Wandel <strong>der</strong> Agrarpolitik hin zur Politik für f r den<br />
ländlichen Raum stärkt die Position <strong>der</strong> NE-<br />
Betriebe<br />
• NE wird als wichtige Säule S<br />
für f r die Entwicklung<br />
ländlicher Räume R<br />
benötigt<br />
• NE-Betriebe<br />
als Rückgrat R<br />
familienbäuerlicher<br />
Landwirtschaft auch Basis des EU-Agrarmodells
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Grundlegen<strong>der</strong> Wandel in<br />
Agrarstruktur und ländl. . Raum<br />
• Vom Agrarproduzenten zum Einkommenskombinierer<br />
• Von <strong>der</strong> Mehrheit zur Min<strong>der</strong>heit in <strong>der</strong> dörflichen d<br />
Gesellschaft<br />
• Vom Rückgang R<br />
<strong>der</strong> Landbevölkerung zur Entvölkerung<br />
des Landes<br />
• Vom Ergänzungsraum zum Altnernativraum für f r die<br />
Stadt
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• Von <strong>der</strong> Mangelwirtschaft über die<br />
Überversorgung zu neuem Marktgleichgewicht<br />
• Von Angebots- zu Nachfrage-gesteuerten<br />
gesteuerten<br />
Märkten<br />
• Von <strong>der</strong> Menge zu Sicherheit und Qualität<br />
• Vom Landesproduktenmarkt zur<br />
Veredelungskette<br />
• Von <strong>der</strong> arbeitsintensiven zur kapitalintensiven<br />
Wirtschaftsweise
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<strong>Zukunftschancen</strong> <strong>der</strong> <strong>Nebenerwerbslandwirte</strong><br />
Vortrag Jens Reichardt<br />
Sonnabend, den 28. Oktober 2006 – Ev. Landjugendakademie Altenkirchen<br />
„Noch wichtiger ist aber vielleicht, dass <strong>der</strong><br />
zunehmende Rückgriff R<br />
landwirtschaftlicher<br />
Familienbetriebe auf Nichtagrareinkommen (in den<br />
meisten Fällen F<br />
machen die Direkteinnahmen aus <strong>der</strong><br />
Landwirtschaft weniger als die Hälfte H<br />
des<br />
Haushaltseinkommens aus) gleichzeitig bedeutet, dass<br />
landwirtschaftliche Betriebe auch an <strong>der</strong><br />
Diversifizierung <strong>der</strong> ländlichen l<br />
Wirtschaft durch<br />
Erschließung neuer Sektoren interessiert sind."<br />
OECD-Bericht<br />
über die Politik für f r den ländlichen l<br />
Raum<br />
„Das neue Paradigma für f r den ländlichen l<br />
Raum“
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Werden wir alle NE-<br />
Landwirte?<br />
• weiter Rückgang R<br />
<strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> Betriebe<br />
• Strukturwandel nicht abhängig von Größ<br />
öße<br />
• Anteil <strong>der</strong> NE-Landwirte<br />
bleibt konstant<br />
• weitere Einkommensdiversifizierung im HE<br />
• Agrarbeihilfen (1. Säule) S<br />
werden sinken
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Sonnabend, den 28. Oktober 2006 – Ev. Landjugendakademie Altenkirchen<br />
„(es)<br />
… besteht Anlass zu Bedenken über<br />
die Wirksamkeit <strong>der</strong> Agrarpolitik und<br />
insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Agrarsubventionen als<br />
wichtigen Bestandteil <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Politik für f r ländliche l<br />
Regionen.“<br />
OECD-Bericht<br />
über die Politik für f r den ländlichen l<br />
Raum<br />
„Das neue Paradigma für f r den ländlichen l<br />
Raum“
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<strong>Zukunftschancen</strong> <strong>der</strong> <strong>Nebenerwerbslandwirte</strong><br />
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Mit an<strong>der</strong>en Worten:<br />
Neue Berufsbil<strong>der</strong><br />
• <strong>der</strong> agrarische Rohstoffproduzent<br />
• <strong>der</strong> integrierte Wertschöpfer<br />
• <strong>der</strong> Agrar-Dienstleister<br />
• <strong>der</strong> Einkommenskombinierer
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Mit an<strong>der</strong>en Worten:<br />
agrarpol. . Konsequenzen<br />
• Investitionen in Forschung, Entwicklung<br />
• Investitionen in Aus- und Weiterbildung<br />
• Ausbau des Beratungssystems<br />
• Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> Betriebe <strong>der</strong> Veredlungskette<br />
• verän<strong>der</strong>te Agrarmarktpolitik<br />
• öffentliche Leistungsabgeltung<br />
• Reform <strong>der</strong> Sozialen Sicherung <strong>der</strong> Landwirte<br />
• Mo<strong>der</strong>nisierung <strong>der</strong> ländlichen l<br />
RäumeR
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<strong>Zukunftschancen</strong> <strong>der</strong> <strong>Nebenerwerbslandwirte</strong><br />
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Mit an<strong>der</strong>en Worten:<br />
Umdenken <strong>der</strong> Bauern<br />
• wir Landwirte brauchen uns nicht verstecken<br />
• mehr Selbstbewusstsein <strong>der</strong> NE-Landwirte<br />
• mehr Stolz auf unseren Berufsstand vermitteln<br />
• weniger Konkurrenzdenken im Ort<br />
• gemeinsam globale Herausfor<strong>der</strong>ung erkennen<br />
• Berufsstand für f r Quereinsteiger öffnen<br />
• Stärken des ländlichen l<br />
Raumes hervorheben<br />
• Zusammenarbeit im ländlichen l<br />
Raum organisieren
<strong>Deutscher</strong> Bundesverband <strong>der</strong> Landwirte im<br />
Nebenberuf e.V. (DBN – seit 1972<br />
<strong>Zukunftschancen</strong> <strong>der</strong> <strong>Nebenerwerbslandwirte</strong><br />
Vortrag Jens Reichardt<br />
Sonnabend, den 28. Oktober 2006 – Ev. Landjugendakademie Altenkirchen<br />
Der Landwirt hat längst l<br />
begriffen, dass man<br />
auch von zweibeinigen Rindviechern leben<br />
kann. (Nun würde w<br />
ich freundliche Menschen, die<br />
sich für f r einen Urlaub auf dem Bauernhof<br />
entscheiden, nicht als Rindviecher bezeichnen.<br />
Warum gefällt mir das Zitat dennoch? Weil es in<br />
knapper Form auf den Punkt bringt, was<br />
Innovation heißt: Umdenken nämlich.) n<br />
Eugen Roth
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<strong>Zukunftschancen</strong> <strong>der</strong> <strong>Nebenerwerbslandwirte</strong><br />
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Sonnabend, den 28. Oktober 2006 – Ev. Landjugendakademie Altenkirchen<br />
Vielen Dank für f r Ihre<br />
Aufmerksamkeit!<br />
<strong>Deutscher</strong> Bundesverband <strong>der</strong><br />
Landwirte im Nebenberuf e.V.<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Sanner Dorfstraße e 27<br />
39606 Sanne-Kerkuhn<br />
Tel.: (03 90 34) 9 43 45<br />
www.dbn-ev.de
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