Unser Land - Deutscher Bundesverband der Landwirte im ...

Seite 6 Unser Land - Infobrief Ausgabe Okt./Nov.
Interessante Themen und lange Anreise
Nebenerwerbslandwirte aus Rheinland-Pfalz und Saarland in der Altmark auf Lehrfahrt
Besichtigung im Bio-Ölwerk: Biokraftstoffe sind zukunftsfähig
Salzwedel (gom). Eine lange Anreise
hatten die Teilnehmer aus
Rheinland Pfalz auf ihrer diesjährigen
Lehrfahrt hinter sich. Von
Rhein und
M o s e l
ging es in
den Norden
Sachs
e n -
Anhalts,
in die Altmark.
Ein interessantes
und
abwechslungsrei-
Im Käselager: Hier einmal
Mäuschen sein!
ches Programm,
Brüssel (jrs). Viel Bürokratie mit
der neuen Agrarreform. Als Sinnbild
dafür steht „Cross Compliance“.
Und noch sind weitere Reformen
geplant. Dabei hat alles nur
bis 2013 Bestand. Dann enden die
heutigen Reformen und Zusagen.
Für die Landwirte heißt das: Zukunft
ungewiss.
Ein Meilenstein der Agrarpolitik, dies
soll die Reform der Gemeinsamen
Agrarpolitik (GAP) der EU sein. Und
wahrlich wurden Meilensteine in der
Bürokratie gesetzt. Die Landwirtschaft
als Esel der Behörden? Dies fragen
sich inzwischen die Bäuerinnen und
Bauern und nicht wenige überlegen
welches den Teilnehmern
die Vielfalt
der Land- und
Ernährungsmittelwirtschaft
in
Sachsen-Anhalt
vermittelte, entschädigte
für die
Strapazen der
langen Anreise.
Unter Mitwirkung
des Landesverbandes
Nordrhein-Westfalen
konnte schon die
Hinreise thematisch genutzt werden.
Eine Betriebsbesichtigung in der
Großschlachterei Tönnies in der Nähe
von Gütersloh bildete das erste Highlight
der Lehrfahrt.
In der Altmark, der
Region im Norden
Sachsen-Anhalts
erwartete der dortige
Landesverband
die Gäste aus
Rheinland-Pfalz.
Mit einem umfassenden
Programm
wurde ein objektives
Bild über die
Agrarstruktur in
den neuen Bundesländern
vermittelt.
sich, den Betrieb aufzugeben.
Doch so unterschiedlich die Betrachtungsweise
auch sein mag, dass sich
an der GAP etwas ändern musste, da
sind sich alle einig. Die Agrarreform
hat zudem einen Spagat geschafft,
nämlich den Erhalt einer flächendeckenden
Landwirtschaft für die nächsten
Jahre zu sichern. Ob dies angesichts
der knappen Haushaltsmittel in
der EU und den Mitgliedsstaaten, allen
voran Deutschland, so aufrechterhalten
werden kann und sollt, da sind
sich aber wieder alle uneins. Denn mit
der GAP-Reform gewinnen auch die
Kritiker der Politik der flächendeckenden
Landwirtschaft an Boden. Ihr Ziel:
Von besonderem Interesse waren die
Besichtigung des Bio-Ölwerkes in
Magdeburg, einem Betrieb unter Beteiligung
landwirtschaftlicher Großunternehmen
zur Herstellung von Biodiesel,
und die Besichtigung einer
Hofkäserei in der Nähe von Osterburg.
Dabei wurde den Teilnehmern
deutlich, dass die Agrarstruktur in den
neuen Ländern nicht nur von den
Großbetrieben lebt, sondern von einer
gesunden Mischung von Betriebsformen
und -strukturen.
Interessante Gespräche bildeten auch
die Themen Treuhand-
Flächenprivatisierung und Alteigentümer
in den neuen Ländern. Dazu besichtigte
die Reisegruppe den Betrieb
von Dr. v. Katte in Kamern. ■
In der Hofkäserei: Heidrun Kintra erklärt den Weg zum Käse
Unterschiedliche Beurteilung der GAP-Reform
Meilenstein in der Bürokratie und ungewisse Zukunft für die Landwirtschaft
Landwirtschaft in Kerngebieten mit
den besten natürlichen Voraussetzungen
(z.B. hohe Bonität der Böden)
erhalten und in Randgebieten nur
noch dann, wenn dies andere gesellschaftliche
Erfordernisse ermöglichen
(z.B. Kulturlandschaftspflege für Tourismus).
Vor allem in der Kritik, die hohen Prämienzahlungen
an Großbetriebe, die
ihre Produktion nun umstellen. Begründet
sind die hohen Beihilfezahlungen
in den Tierbeständen und den
damit verbundenen Tierprämien in der
letzten Jahre. Diese Prämien werden
auch weiterhin gewährt, auch wenn
die Tiere jetzt abgeschafft werden. ■