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Unser Land - Deutscher Bundesverband der Landwirte im ...

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Seite 2 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Okt./Nov.<br />

DBN Jahrestagung 2005 in Templin<br />

<strong>Bundesverband</strong> lud Politiker und <strong>Land</strong>wirte zur Diskussion über zukünftige Agrarpolitik<br />

Podium mit Agrarpolitiker (v.l.n.r.): Dr. Christel Happach-Kasan<br />

(FDP), Albrecht Löblein (DBN), Peter Bleser (CDU/CSU), Waltraud<br />

Wolf (SPD), Burkhard Möller (DBV), Ulrike Höfken (B90/Grüne)<br />

Templin (ale). Die traditionelle Jahrestagung<br />

des DBN <strong>im</strong> November<br />

2005 <strong>im</strong> brandenburgischen Templin,<br />

war in diesem Jahr geprägt von<br />

den politischen Än<strong>der</strong>ungen nach<br />

<strong>der</strong> Bundestagswahl. Die Agrarpolitischen<br />

Sprecher <strong>der</strong> Bundestagsfraktionen<br />

mussten zur zukünftigen<br />

Politik Rede und Antwort stehen.<br />

Schwerpunkt war dabei die Zukunft<br />

des agrarsozialen Sicherungssystems.<br />

<strong>Land</strong>wirtschaftliche Berufsgenossenschaft<br />

(LBG)<br />

Von <strong>der</strong> Politik wird eine bundeszentrale<br />

Berufsgenossenschaft für die<br />

<strong>Land</strong>- und Forstwirtschaft in die Diskussion<br />

gebracht. Die einzelnen Parteien<br />

vertreten diesen Vorschlag jedoch<br />

unterschiedlich. Der DBN und<br />

die Teilnehmer <strong>der</strong> Tagung machten<br />

Hauptreferent Burkard Möller vom DBV sprach zum LSV-System<br />

deutlich, dass<br />

eine weitere Fusion<br />

von <strong>Land</strong>wirtschaftlichen<br />

Ber<br />

u f s g e -<br />

nossenschaften<br />

<strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong><br />

alten Bundeslän<strong>der</strong><br />

durchaus weitere<br />

Einsparungen<br />

bringen<br />

könnte, aber <strong>im</strong><br />

Grundsatz wird<br />

vom DBN eine<br />

bundesweite LBG<br />

abgelehnt. Das<br />

Zentralproblem<br />

<strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Sozialversicherung,<br />

den sozialen Sicherungsbedarf<br />

in <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

zu decken trotz fehlen<strong>der</strong> Einkünfte in<br />

den Betrieben, wird durch eine Bundes-BG<br />

nicht gelöst.<br />

<strong>Land</strong>wirtschaftliche Krankenkasse<br />

(LKK)<br />

Mit <strong>der</strong> Reform des Gesundheitssystems<br />

werde auch die landwirtschaftliche<br />

Krankenversicherung in das neue<br />

System eingebunden, ob es nun zur<br />

Bürgerversicherung, wie von <strong>der</strong> SPD<br />

gefor<strong>der</strong>t, o<strong>der</strong> zur so genannten<br />

Kopfpauschale, wie von <strong>der</strong> Union<br />

gewollt, kommt. Im Bereich <strong>der</strong> nebenberuflichen<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft wird<br />

die Einbindung <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Krankenversicherung in ein gesamtgesellschaftliches<br />

System begrüßt,<br />

da viele nebenberufliche <strong>Land</strong>wirte<br />

wegen <strong>der</strong> außerlandwirtschaftlichen<br />

Tätigkeit in<br />

an<strong>der</strong>en Krankenkassen<br />

versichert<br />

sind. Außerdem<br />

würde <strong>der</strong><br />

unhaltbare Zustand<br />

<strong>der</strong> Vorrangversicherung<br />

in <strong>der</strong> LKK für<br />

<strong>Land</strong>wirte die aus<br />

dem aktiven auß<br />

e r l a n d -<br />

wirtschaftlichen<br />

Berufsleben<br />

durch Renteneintritt<br />

o<strong>der</strong> Frühverrentung<br />

ausscheiden,<br />

abgeschafft.<br />

<strong>Land</strong>wirtschaftliche Alterskasse<br />

(LAK)<br />

Die Beitragspflicht <strong>der</strong> nebenberuflichen<br />

<strong>Land</strong>wirte und ihrer Ehegatten in<br />

<strong>der</strong> LAK ist seit Jahren das zentrale<br />

Thema des DBN. Insbeson<strong>der</strong>e mit<br />

dem Wegfall <strong>der</strong> Befreiungsmöglichkeiten<br />

für Ehegatten in kleineren nebenberuflichen<br />

Betrieben ab dem<br />

01.01.2000, verzeichnet <strong>der</strong> Verband<br />

einen Anstieg <strong>der</strong> Betriebsaufgaben,<br />

weil die Alterskassenbeiträge <strong>im</strong> landwirtschaftlichen<br />

Betrieb nicht erwirtschaften<br />

lassen. Hauptargument des<br />

DBN: auch die Ehegatten in nebenberuflichen<br />

Betrieben sind über die außerlandwirtschaftliche<br />

Tätigkeit <strong>der</strong><br />

Betriebsleiter hinreichend abgesichert.<br />

Allerdings hat die Politik das<br />

Problem <strong>der</strong> Alterskassenpflicht für<br />

nebenberufliche <strong>Land</strong>wirte noch nicht<br />

Bundesvorsitzen<strong>der</strong> Albrecht Löblein:<br />

LSV-System ist nur auf hauptberufliche<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft zugeschnitten, eine Anpassung<br />

an die Belange und Bedürfnisse<br />

nebenberuflicher <strong>Land</strong>wirtschaft und damit<br />

an die Realität, ist dringend erfor<strong>der</strong>lich<br />

als dringlich erkannt. Während die<br />

Union über dieses Problem reden will,<br />

sieht die SPD keinen Grund für eine<br />

Än<strong>der</strong>ung. Der DBN und die Teilnehmer<br />

machten deutlich, dass die bestehende<br />

Regelung <strong>der</strong> Totengräber für<br />

kleinere Betriebe ist. Diese Betriebe<br />

finden wir <strong>im</strong> Wesentlichen in benachteiligten<br />

Gebieten, wo <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong><br />

kleineren Strukturen <strong>im</strong> Hinblick auf<br />

die <strong>Land</strong>schaftspflege und dem agrarsozialen<br />

Gefüge des ländlichen Raumes<br />

eine beson<strong>der</strong>e gesellschaftliche<br />

Bedeutung haben muss.

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