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Unser Land - Deutscher Bundesverband der Landwirte im ...

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<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundesverband</strong> <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf<br />

<strong>Unser</strong> <strong>Land</strong><br />

Mitteilungsblatt des<br />

DBN - 3. Jahrgang<br />

Okt./November 2005<br />

Sie lesen in dieser<br />

Ausgabe:<br />

Seite<br />

DBN Jahrestagung 2005<br />

in Templin<br />

DBN Jahrestagung 2005<br />

in Templin<br />

Neue Gesichter in <strong>der</strong><br />

Agrarpolitik<br />

Bericht über die Lehrfahrten<br />

<strong>der</strong> <strong>Land</strong>esverbände<br />

Bericht über die Lehrfahrten<br />

<strong>der</strong> <strong>Land</strong>esverbände<br />

Position zur GAP-<br />

Reform<br />

Vorstandswahl be<strong>im</strong><br />

VLN Thüringen<br />

Informationen zeitnah<br />

und umfangreicher:<br />

Z.B. Protokolle <strong>der</strong> Agrarministerkonferenz,<br />

Anhörungsunterlagen<br />

und aktuelle Stellungnahmen<br />

zur Agrarpolitik<br />

Wenn Sie schneller<br />

informiert sein wollen,<br />

dann teilen Sie uns<br />

Ihre E-Mail mit.<br />

Schreiben Sie uns unter:<br />

DBN-mail@t-online.de<br />

Wir antworten!<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6-7<br />

6-7<br />

8<br />

Liebe Mitglie<strong>der</strong>!<br />

Grüne Gentechnik ist in aller<br />

Munde - vorerst nur verbal, bald<br />

aber in unserem täglich Brot?<br />

Ein Gedanke <strong>der</strong> nicht nur<br />

Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

aufschrecken lässt. Auch<br />

wir <strong>Land</strong>wirte stehen <strong>der</strong> Grünen<br />

Gentechnik sehr skeptisch<br />

gegenüber.<br />

Da wird uns viel versprochen,<br />

die Lösung zahlreicher Probleme<br />

und <strong>der</strong> neue Fortschritt in<br />

unseren Betrieben. Aber so<br />

richtig hat mich noch niemand<br />

überzeugen können. Vielmehr<br />

komme ich, stelle ich mir die<br />

Frage: Wem nützt die Grüne<br />

Gentechnik?, zum Ergebnis:<br />

Niemandem und niemand will<br />

sie haben! - Warum machen wir<br />

es dann? Welche Interessen<br />

stehen in Wirklichkeit hinter <strong>der</strong><br />

Grünen Gentechnik?<br />

Eine Antwort mag <strong>der</strong> Blick<br />

über den großen Teich geben.<br />

In Amerika wurde die Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft von<br />

den großen Chemie- und Saatgutkonzernen<br />

mit Einführung<br />

gentechnisch verän<strong>der</strong>tem<br />

Saatguts deutlich erhöht. Selbst<br />

<strong>Land</strong>wirte, die dieses Saatgut<br />

nicht verwenden, laufen wegen<br />

<strong>der</strong> Auskreuzung auf den Fel<strong>der</strong>n<br />

Gefahr, von <strong>der</strong> Industrie<br />

auf Lizenzgebühren verklagt zu<br />

werden. Alles schon Geschehen<br />

und nicht nur ein Horrorszenario!<br />

Aus diesem Grunde hatte sich<br />

<strong>der</strong> DBN auf seiner Jahrestagung<br />

<strong>im</strong> brandenburgischen<br />

Templin auch des Themas angenommen.<br />

Erstaunlich, dass<br />

Verbraucherschutzorganisationen,<br />

Kirchen, Anbauverbände<br />

und <strong>Land</strong>wirte sich gegen Gentechnik<br />

auf deutschen Fel<strong>der</strong>n<br />

aussprechen und rund 3/4 <strong>der</strong><br />

Verbraucherinnen und Verbrau-<br />

Infobrief<br />

Gentechnik: Die Geister, die ich rief ...<br />

Höhnow (jrs). Die Sozialwahl<br />

2005 bei <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaftlichen<br />

Sozialversicherung<br />

Mittel- und Ostdeutschland<br />

brachte erstmals<br />

in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong><br />

Selbständigen ohne fremde<br />

Arbeitskräfte (SofA)<br />

eine Mehrheit für die nicht<br />

<strong>im</strong> Bauernverband organisierten<br />

Verbände.<br />

Aufgrund <strong>der</strong> Sitzverteilung<br />

in <strong>der</strong> neuen Vertreterversammlung<br />

in <strong>der</strong> LBG Mittelund<br />

Ostdeutschland, wurde<br />

erstmals ein Vertreter des<br />

Deutschen <strong>Bundesverband</strong>es<br />

<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf<br />

e.V. (DBN) in den<br />

Vorstand des Sozialversicherungsträgers<br />

auf <strong>der</strong><br />

konstituierenden Sitzung <strong>der</strong><br />

cher Gentechnik in ihrer täglichen<br />

Nahrung ablehnen würden.<br />

Dennoch soll <strong>der</strong> Versuch<br />

gestartet werden ohne hinreichende<br />

Sicherheit, wer für einen<br />

möglichen Schaden aufkommen<br />

soll.<br />

Das erinnert mich doch stark an<br />

Goethes Zauberlehrling.<br />

Ihr Jens Reichardt<br />

Gert Bräuer aus Sachsen ist erstes Mitglied des DBN<br />

<strong>im</strong> Vorstand <strong>der</strong> LBG Mittel- und Ostdeutschland<br />

Mitglie<strong>der</strong> des Vorstandes und GF <strong>der</strong> LSV MOD in Hönow<br />

Vertreterversammlung<br />

Oktober 2006 gewählt.<br />

<strong>im</strong><br />


Seite 2 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Okt./Nov.<br />

DBN Jahrestagung 2005 in Templin<br />

<strong>Bundesverband</strong> lud Politiker und <strong>Land</strong>wirte zur Diskussion über zukünftige Agrarpolitik<br />

Podium mit Agrarpolitiker (v.l.n.r.): Dr. Christel Happach-Kasan<br />

(FDP), Albrecht Löblein (DBN), Peter Bleser (CDU/CSU), Waltraud<br />

Wolf (SPD), Burkhard Möller (DBV), Ulrike Höfken (B90/Grüne)<br />

Templin (ale). Die traditionelle Jahrestagung<br />

des DBN <strong>im</strong> November<br />

2005 <strong>im</strong> brandenburgischen Templin,<br />

war in diesem Jahr geprägt von<br />

den politischen Än<strong>der</strong>ungen nach<br />

<strong>der</strong> Bundestagswahl. Die Agrarpolitischen<br />

Sprecher <strong>der</strong> Bundestagsfraktionen<br />

mussten zur zukünftigen<br />

Politik Rede und Antwort stehen.<br />

Schwerpunkt war dabei die Zukunft<br />

des agrarsozialen Sicherungssystems.<br />

<strong>Land</strong>wirtschaftliche Berufsgenossenschaft<br />

(LBG)<br />

Von <strong>der</strong> Politik wird eine bundeszentrale<br />

Berufsgenossenschaft für die<br />

<strong>Land</strong>- und Forstwirtschaft in die Diskussion<br />

gebracht. Die einzelnen Parteien<br />

vertreten diesen Vorschlag jedoch<br />

unterschiedlich. Der DBN und<br />

die Teilnehmer <strong>der</strong> Tagung machten<br />

Hauptreferent Burkard Möller vom DBV sprach zum LSV-System<br />

deutlich, dass<br />

eine weitere Fusion<br />

von <strong>Land</strong>wirtschaftlichen<br />

Ber<br />

u f s g e -<br />

nossenschaften<br />

<strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong><br />

alten Bundeslän<strong>der</strong><br />

durchaus weitere<br />

Einsparungen<br />

bringen<br />

könnte, aber <strong>im</strong><br />

Grundsatz wird<br />

vom DBN eine<br />

bundesweite LBG<br />

abgelehnt. Das<br />

Zentralproblem<br />

<strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Sozialversicherung,<br />

den sozialen Sicherungsbedarf<br />

in <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

zu decken trotz fehlen<strong>der</strong> Einkünfte in<br />

den Betrieben, wird durch eine Bundes-BG<br />

nicht gelöst.<br />

<strong>Land</strong>wirtschaftliche Krankenkasse<br />

(LKK)<br />

Mit <strong>der</strong> Reform des Gesundheitssystems<br />

werde auch die landwirtschaftliche<br />

Krankenversicherung in das neue<br />

System eingebunden, ob es nun zur<br />

Bürgerversicherung, wie von <strong>der</strong> SPD<br />

gefor<strong>der</strong>t, o<strong>der</strong> zur so genannten<br />

Kopfpauschale, wie von <strong>der</strong> Union<br />

gewollt, kommt. Im Bereich <strong>der</strong> nebenberuflichen<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft wird<br />

die Einbindung <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Krankenversicherung in ein gesamtgesellschaftliches<br />

System begrüßt,<br />

da viele nebenberufliche <strong>Land</strong>wirte<br />

wegen <strong>der</strong> außerlandwirtschaftlichen<br />

Tätigkeit in<br />

an<strong>der</strong>en Krankenkassen<br />

versichert<br />

sind. Außerdem<br />

würde <strong>der</strong><br />

unhaltbare Zustand<br />

<strong>der</strong> Vorrangversicherung<br />

in <strong>der</strong> LKK für<br />

<strong>Land</strong>wirte die aus<br />

dem aktiven auß<br />

e r l a n d -<br />

wirtschaftlichen<br />

Berufsleben<br />

durch Renteneintritt<br />

o<strong>der</strong> Frühverrentung<br />

ausscheiden,<br />

abgeschafft.<br />

<strong>Land</strong>wirtschaftliche Alterskasse<br />

(LAK)<br />

Die Beitragspflicht <strong>der</strong> nebenberuflichen<br />

<strong>Land</strong>wirte und ihrer Ehegatten in<br />

<strong>der</strong> LAK ist seit Jahren das zentrale<br />

Thema des DBN. Insbeson<strong>der</strong>e mit<br />

dem Wegfall <strong>der</strong> Befreiungsmöglichkeiten<br />

für Ehegatten in kleineren nebenberuflichen<br />

Betrieben ab dem<br />

01.01.2000, verzeichnet <strong>der</strong> Verband<br />

einen Anstieg <strong>der</strong> Betriebsaufgaben,<br />

weil die Alterskassenbeiträge <strong>im</strong> landwirtschaftlichen<br />

Betrieb nicht erwirtschaften<br />

lassen. Hauptargument des<br />

DBN: auch die Ehegatten in nebenberuflichen<br />

Betrieben sind über die außerlandwirtschaftliche<br />

Tätigkeit <strong>der</strong><br />

Betriebsleiter hinreichend abgesichert.<br />

Allerdings hat die Politik das<br />

Problem <strong>der</strong> Alterskassenpflicht für<br />

nebenberufliche <strong>Land</strong>wirte noch nicht<br />

Bundesvorsitzen<strong>der</strong> Albrecht Löblein:<br />

LSV-System ist nur auf hauptberufliche<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft zugeschnitten, eine Anpassung<br />

an die Belange und Bedürfnisse<br />

nebenberuflicher <strong>Land</strong>wirtschaft und damit<br />

an die Realität, ist dringend erfor<strong>der</strong>lich<br />

als dringlich erkannt. Während die<br />

Union über dieses Problem reden will,<br />

sieht die SPD keinen Grund für eine<br />

Än<strong>der</strong>ung. Der DBN und die Teilnehmer<br />

machten deutlich, dass die bestehende<br />

Regelung <strong>der</strong> Totengräber für<br />

kleinere Betriebe ist. Diese Betriebe<br />

finden wir <strong>im</strong> Wesentlichen in benachteiligten<br />

Gebieten, wo <strong>der</strong> Erhalt <strong>der</strong><br />

kleineren Strukturen <strong>im</strong> Hinblick auf<br />

die <strong>Land</strong>schaftspflege und dem agrarsozialen<br />

Gefüge des ländlichen Raumes<br />

eine beson<strong>der</strong>e gesellschaftliche<br />

Bedeutung haben muss.


Seite 3 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Okt./Nov.<br />

DBN Jahrestagung 2005 in Templin<br />

<strong>Bundesverband</strong> informierte zu Fragen <strong>der</strong> Grünen Gentechnik und Biokraftstoffen<br />

(Fortsetzung von Seite 2)<br />

Der DBN for<strong>der</strong>te die Politiker auf, die<br />

Reform des agrarsozialen Sicherungssystems<br />

gewissenhaft und <strong>im</strong><br />

Interesse <strong>der</strong> familienbäuerlichen Betriebe<br />

durchzuführen. Der DBN verwies<br />

auch nochmals darauf, dass<br />

rund 60% <strong>der</strong> landwirtschaftlichen<br />

Betriebe, Betriebe <strong>im</strong> Nebenerwerb<br />

seien, die eine stabile Größe in <strong>der</strong><br />

Agrarstruktur darstellen. Mit den weiteren<br />

agrarpolitischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

werde in den familienbäuerlichen Betrieben<br />

die Einkommensdiversifizierung,<br />

also die Nutzung von Zuerwerb<br />

in den, <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft angelagerten<br />

Bereichen, weiter fortschreiten.<br />

Dieser Entwicklung muss auch das<br />

agrarsoziale Sicherungssystem gerecht<br />

werden.<br />

Das ausschließlich auf die <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

<strong>im</strong> Haupterwerb ausgerichtete<br />

System <strong>der</strong> agrarsozialen Sicherung<br />

von LAK und LKK entstand in einer<br />

Zeit, in <strong>der</strong> die Annahme, dass die<br />

nebenberufliche <strong>Land</strong>wirtschaft ein<br />

Ausstiegs- und Auslaufmodell sei,<br />

Politik war. Dies müsse sich dringend<br />

än<strong>der</strong>n. Die Realität hat diese Politik<br />

schon längst überholt. Än<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>der</strong> EU-Agrarpolitik müssen in <strong>der</strong><br />

Reform des agrarsozialen Sicherungssystem<br />

ihre Fortführung finden.<br />

Fachinformationen am zweiten Tag<br />

zu Biokraftstoffen und Gentechnik<br />

Dr. Georg Gruber for<strong>der</strong>te angesichts <strong>der</strong><br />

geplanten Besteuerung von Biokraftstoffen<br />

die Einhaltung <strong>der</strong> Zusage <strong>der</strong> Steuerfreiheit<br />

bis 2009!<br />

auf den Kirchenflächen den Anbau<br />

von gentechnisch verän<strong>der</strong>ten Pflanzen<br />

zu unterlassen. Rainer Dalchow<br />

betonte in seinem Vortrag, dass es<br />

keine Gründe gibt, auf Gentechnik zu<br />

setzen. Die weltweite Ernährungssituation<br />

lasse sich mit herkömmlichen<br />

Lösungen ohne Einsatz <strong>der</strong> Gentechnik<br />

lösen. Noch <strong>im</strong>mer liegen die<br />

Probleme des Hungers vor allem in<br />

<strong>der</strong> Verteilung <strong>der</strong> Nahungsmittel und<br />

<strong>der</strong> hinreichenden und qualitativen<br />

Lagerungsmöglichkeiten.<br />

Dr. Georg Gruber von den Vereinigte<br />

Werkstätten für Pflanzenöltechnologie<br />

referierte zum Thema: Einsatz von<br />

Biokraftstoffen in <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft.<br />

Dabei stellte er die unterschiedlichen<br />

Herangehensweisen an den Einsatz<br />

von Pflanzenölen vor. Entwe<strong>der</strong>, so<br />

Dr. Gruber, passe man den Motor an<br />

den Kraftstoff, o<strong>der</strong> den Kraftstoff an<br />

den Motor an. Er sei ein Verfechter<br />

des erstgenannten Weges. Gruber<br />

betonte, dass es politisch ein Fehler<br />

sei, die Steuerfreiheit von Biokraftstoffen<br />

jetzt aufzugeben. Vielmehr sei<br />

eine verstärkte Forschung und Entwicklung<br />

in Bereich <strong>der</strong> Motorentechnologie<br />

und <strong>der</strong> Bio-<br />

Kraftstoffgewinnung erfor<strong>der</strong>lich. Die<br />

fossilen Ressourcen sind auf absehbarer<br />

Zeit erschöpft und als echte Alternative<br />

sei nur die Biomasseproduktion<br />

<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft erkennbar. Dr.<br />

Georg Gruber machte den Teilnehmern<br />

Mut zum Einsatz <strong>der</strong> hofeigenen<br />

Ressourcen wie Biogas und Pflanzenölen<br />

in <strong>der</strong> Technik und verwies<br />

auf seine jahrelangen guten Erfahrungen.<br />

Weitere Infos zu den Themen:<br />

www.pflanzenoel-motor.de<br />

www.ekd.de/agu/<br />

Traditionell wurde die Tagung des<br />

DBN am zweiten Tag mit fachlichen<br />

Themen fortgesetzt. Auch in <strong>der</strong> Themenwahl<br />

des zweiten Tages zeigte<br />

<strong>der</strong> DBN Aktualität. Biokraftstoffe und<br />

Gentechnik - beides sind Politikfel<strong>der</strong><br />

in denen Än<strong>der</strong>ungen von <strong>der</strong> Großen<br />

Koalition gegenüber <strong>der</strong> Vorgängerregierung<br />

zu erwarten sind.<br />

Erster Redner am Sonntag war Rainer<br />

Dalchow, Pfarrer und Mitglied <strong>der</strong><br />

Arbeitsgemeinschaft <strong>der</strong> Umweltbeauftragten<br />

<strong>der</strong> EKD. Er erläuterte den<br />

Teilnehmern die Sicht <strong>der</strong> Kirchen<br />

zum Einsatz <strong>der</strong> Grünen Gentechnik<br />

in Deutschland.<br />

Bekannt ist, dass die Kirchen die<br />

Gentechnik in <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft ablehnen.<br />

Pachtverträge über kircheneigene<br />

Flächen werden nur mit einem<br />

entsprechenden Passus geschlossen,<br />

wonach sich <strong>der</strong> Pächter verpflichtet,<br />

Referierte zum Thema Gentechnik: Pfarrer Rainer Dalchow von <strong>der</strong> Arbeitsgemeinschaft<br />

<strong>der</strong> Umweltbeauftragten (AGU) <strong>der</strong> Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD)


Seite 4 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Okt./Nov.<br />

Große Koalition - die neuen Gesichter<br />

DBN nach ersten Gesprächen zuversichtlich - Agrarsoziale Fragen bilden Schwerpunkt<br />

Berlin (jrs). Unerwartete, wenn auch bekannte<br />

Namen erscheinen auf <strong>der</strong> Besetzungsliste<br />

<strong>der</strong> neuen Bundesregierung <strong>im</strong><br />

Bereich <strong>der</strong> Agrarpolitik und des Verbraucherschutzes.<br />

Erste Än<strong>der</strong>ung: Be<strong>im</strong> Bundesministerium<br />

für Verbraucherschutz,<br />

Ernährung und <strong>Land</strong>wirtschaft (BMVEL),<br />

rutschte <strong>der</strong> Verbraucherschutz nach hinten<br />

zum Bundesministerium für Ernährung,<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft und Verbraucherschutz<br />

(BMELV) - Hauptsitz weiterhin in Bonn.<br />

Berlin (jrs). Mit <strong>der</strong> großen Koalition<br />

werden Politikschwerpunkte <strong>der</strong><br />

alten rot-grünen Regierung fortgesetzt,<br />

aber auch <strong>der</strong> Großteil <strong>der</strong><br />

grünen Themen <strong>der</strong> alten Bundesregierung<br />

ersetzt. In <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

sind dabei am spürbarsten<br />

Än<strong>der</strong>ungen zu erwarten, folgte<br />

doch <strong>der</strong> Grünenpolitikerin Künast<br />

<strong>der</strong> CSU-Mann Seehofer.<br />

In <strong>der</strong> Koalitionsvereinbarung zwischen<br />

CDU/CSU und SPD werden<br />

neue Weichen gestellt für die Agrarpolitik.<br />

Aber einen krassen Wechsel<br />

<strong>der</strong> Politik kann man nicht feststellen,<br />

eher ein Wechsel <strong>der</strong> Gewichtungen.<br />

Horst Seehofer (CSU - großes Bild links) ist<br />

eine Überraschung auf dem Posten des <strong>Land</strong>wirtschaftsministers<br />

und wirkte bei den ersten<br />

Auftritten irgendwie eher wie <strong>der</strong> he<strong>im</strong>liche<br />

Gesundheitsminister, das Amt, welches <strong>der</strong><br />

heute 56jährige Diplomverwaltungswirt unter<br />

Dr. Helmut Kohl 1992-1998 inne hatte.<br />

Die Entscheidungen für die Neubesetzung <strong>der</strong><br />

Staatssekretärsposten fielen ebenfalls eher<br />

unerwartet aus, wobei als beamteter Staatssekretär<br />

<strong>der</strong> gebürtige Wuppertaler Gert Lindemann<br />

(Bild: oben rechts) noch eine nahe<br />

liegende Vermutung war. Der 58jährige Jurist<br />

hat seine berufliche Laufbahn <strong>im</strong> nie<strong>der</strong>sächsischen<br />

<strong>Land</strong>wirtschaftsministerium 1979 begonnen,<br />

wo er zuletzt Staatssekretär war.<br />

Zwei <strong>der</strong> insgesamt 30 parlamentarischen<br />

Staatssekretäre <strong>der</strong> neuen Bundesregierung<br />

finden sich <strong>im</strong> BMELV. Der Krumbacher Dr.<br />

Gerd Müller (CSU - Bild: rechts Mitte) ist 51<br />

Jahre und von Beruf Diplomwirtschaftspädagoge.<br />

Vor seiner Abgeordnetentätigkeit als<br />

Europa- und nun Bundestagsabgeordneter<br />

war Dr. Gerd Müller als Beamter <strong>im</strong> Bayerischen<br />

Wirtschaftsministerium tätig. Dr. Müller<br />

hat als bäuerlichen Hintergrund, dass er auf<br />

dem elterlichen Hof in Schwaben aufwuchs.<br />

Der Gebürtige Gelsenkirchener Dr. Peter Paziorek<br />

(CDU - Bild: unten rechts) ist Jurist und<br />

seine berufliche Laufbahn ist bisher eng mit<br />

<strong>der</strong> Kommunalpolitik verbunden, u.a. war <strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> heute 58jährige als Stadtdirektor in Breckerfeld<br />

und in Beckum tätig.<br />

■<br />

Koalitionsvertrag setzt auf Chancengleichheit<br />

<strong>Bundesverband</strong> positioniert sich zu politischer Zielsetzung <strong>der</strong> Großen Koalition<br />

Ein wesentlicher Punkt dabei ist die<br />

Besteuerung <strong>der</strong> Bio-Kraftstoffe. Der<br />

DBN kritisiert dabei, dass es keine<br />

Differenzierung geben soll. Der DBN<br />

setzt sich dafür ein, dass landwirtschaftliche<br />

Betriebe ihren selbst erzeugten<br />

Bio-Kraftstoff auch weiterhin<br />

steuerfrei verwenden dürfen. Im Gegenzug<br />

dazu könnte sich <strong>der</strong> DBN<br />

vorstellen, dass die Gasölbeihilfe<br />

ganz wegfällt und <strong>im</strong> Europäischen<br />

Maßstab dies ebenfalls so durchgesetzt<br />

wird.<br />

Im Bezug auf die Diskussion ökologisch<br />

und konventionell, setzt die<br />

neue Bundesregierung auf Chancengleichheit.<br />

Eine Bevorzugung einer<br />

Produktionsrichtung soll es nicht mehr<br />

geben. Im DBN ist man <strong>der</strong> Auffassung,<br />

dass es nicht zutrifft, dass die<br />

ökologische <strong>Land</strong>wirtschaft höher geför<strong>der</strong>t<br />

wurde als konventionelle Betriebe.<br />

Die Annahme beruht vielmehr<br />

auf einen ideologischen Parteienstreit.<br />

Wesentliche Aussagen zum agrarsozialen<br />

Sicherungssystem sind nicht<br />

getroffen worden, vielmehr bleibt abzuwarten,<br />

wie sich die Gesundheitsreform<br />

darstellen wird und wie die <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

darin einbezogen wird. Der<br />

DBN sieht die Notwendigkeit einer<br />

Reform <strong>der</strong> agrarsozialen Sicherung.■


Seite 5 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Okt./Nov.<br />

Lehrfahrt <strong>im</strong> Doppelpack nach Baden-Württemberg<br />

Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zur gemeinsamen Fahrt<br />

Nebenberufliche <strong>Land</strong>wirte aus den fünf neuen Bundeslän<strong>der</strong>n kamen<br />

zur Lehrfahrt nach Baden-Württemberg<br />

Nie<strong>der</strong>stetten (mas). Großer Andrang<br />

auf Baden-Württembergs<br />

landwirtschaftlichen Betrieben<br />

herrschte, als eine Doppel-<br />

Lehrfahrt <strong>im</strong> September ihr Programm<br />

durchführte.<br />

Aus den fünf neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-<br />

Anhalt, Brandenburg, Sachsen und<br />

Thüringen nahmen nebenberufliche<br />

<strong>Land</strong>wirte an <strong>der</strong> Lehrfahrt des DBN<br />

nach Baden-Württemberg teil.<br />

Als Schwerpunkte <strong>der</strong> diesjährigen<br />

Lehrfahrt, die erstmals gemeinsam für<br />

die <strong>Land</strong>esverbände in den neuen<br />

Neuseddin (jrs). Der<br />

<strong>Bundesverband</strong> <strong>der</strong> Maschinenringe<br />

(BMR) hat<br />

sein bundesweites Netz<br />

<strong>der</strong> <strong>Land</strong>esverbände nun<br />

geschlossen. Als letzter<br />

<strong>Land</strong>esverband gründete<br />

sich Anfang Oktober<br />

<strong>der</strong> <strong>Land</strong>esmaschinenring<br />

Brandenburg.<br />

Für die Entwicklung <strong>der</strong><br />

nebenberuflichen <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

ist <strong>der</strong> Maschinenring<br />

eine wichtige Einrichtung.<br />

Darauf verwies<br />

gen landwirtschaftlicher<br />

Betriebe und<br />

interessante<br />

Informationen<br />

zur <strong>Land</strong>wirtschaftsstruktur<br />

in Bad<br />

e n -<br />

Württemberg<br />

auf <strong>der</strong> A-<br />

b e n d -<br />

veranstaltung<br />

wurden den<br />

Teilnehmern<br />

geboten.<br />

Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

angeboten<br />

wurde,<br />

standen die<br />

ökologische<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft<br />

und<br />

die Nutzung<br />

nachwachsen<strong>der</strong><br />

Rohstoffe<br />

in den<br />

landwirtschaftlichen<br />

Betrieben<br />

auf <strong>der</strong> Tagesordnung.<br />

Zahlreiche<br />

Besichtigun-<br />

Als Betriebe wurden z.B. <strong>der</strong> Ökobetrieb<br />

von Albrecht Löblein in Nie<strong>der</strong>stetten<br />

mit ökologischer Schweinezucht<br />

und <strong>der</strong> Betrieb von Roland<br />

Schnei<strong>der</strong> in Windischbuch mit Milchviehhaltung<br />

und Biogas-Erzeugung,<br />

sowie den Einsatz von Pflanzenöl und<br />

Biogas in betrieblichen Anlagen und<br />

Fahrzeugen besichtigt.<br />

Neben den Hauptthemen wurden<br />

auch Informationen zu Absatzfragen<br />

in <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft durch Besichtigung<br />

<strong>der</strong> LBAG Vorbach-Tauber und<br />

zu Fragen <strong>der</strong> Obst- und Kleinbrennereien<br />

bei <strong>der</strong> Betriebsbesichtigung <strong>der</strong><br />

Brennerei Eugen Nörr in Nie<strong>der</strong>stetten<br />

geboten.<br />

■<br />

Ökologische Schweinezucht auf dem Betrieb von Albrecht Löblein<br />

Maschinenring in Brandenburg gegründet<br />

Nebenerwerbsverband stand Pate bei Gründung in Neuseddin<br />

Gründungsmitglie<strong>der</strong> des LMR Brandenburg in Neuseddin<br />

Jens Reichardt, Bundesgeschäftsführer<br />

des<br />

DBN und sein Kollege<br />

vom BMR, Stephan v.<br />

Felbert, verwies auf die<br />

gemeinsamen personellen<br />

Wurzeln von Maschinenringen<br />

und<br />

DBN.<br />

Unter <strong>der</strong> Leitung von<br />

Julius Wrede (Bild-<br />

Mitte) wird <strong>der</strong> <strong>Land</strong>esmaschinenring<br />

nun seine<br />

Arbeit aufnehmen<br />

und sich aufbauen. ■


Seite 6 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Okt./Nov.<br />

Interessante Themen und lange Anreise<br />

Nebenerwerbslandwirte aus Rheinland-Pfalz und Saarland in <strong>der</strong> Altmark auf Lehrfahrt<br />

Besichtigung <strong>im</strong> Bio-Ölwerk: Biokraftstoffe sind zukunftsfähig<br />

Salzwedel (gom). Eine lange Anreise<br />

hatten die Teilnehmer aus<br />

Rheinland Pfalz auf ihrer diesjährigen<br />

Lehrfahrt hinter sich. Von<br />

Rhein und<br />

M o s e l<br />

ging es in<br />

den Norden<br />

Sachs<br />

e n -<br />

Anhalts,<br />

in die Altmark.<br />

Ein interessantes<br />

und<br />

abwechslungsrei-<br />

Im Käselager: Hier einmal<br />

Mäuschen sein!<br />

ches Programm,<br />

Brüssel (jrs). Viel Bürokratie mit<br />

<strong>der</strong> neuen Agrarreform. Als Sinnbild<br />

dafür steht „Cross Compliance“.<br />

Und noch sind weitere Reformen<br />

geplant. Dabei hat alles nur<br />

bis 2013 Bestand. Dann enden die<br />

heutigen Reformen und Zusagen.<br />

Für die <strong>Land</strong>wirte heißt das: Zukunft<br />

ungewiss.<br />

Ein Meilenstein <strong>der</strong> Agrarpolitik, dies<br />

soll die Reform <strong>der</strong> Gemeinsamen<br />

Agrarpolitik (GAP) <strong>der</strong> EU sein. Und<br />

wahrlich wurden Meilensteine in <strong>der</strong><br />

Bürokratie gesetzt. Die <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

als Esel <strong>der</strong> Behörden? Dies fragen<br />

sich inzwischen die Bäuerinnen und<br />

Bauern und nicht wenige überlegen<br />

welches den Teilnehmern<br />

die Vielfalt<br />

<strong>der</strong> <strong>Land</strong>- und<br />

Ernährungsmittelwirtschaft<br />

in<br />

Sachsen-Anhalt<br />

vermittelte, entschädigte<br />

für die<br />

Strapazen <strong>der</strong><br />

langen Anreise.<br />

Unter Mitwirkung<br />

des <strong>Land</strong>esverbandes<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

konnte schon die<br />

Hinreise thematisch genutzt werden.<br />

Eine Betriebsbesichtigung in <strong>der</strong><br />

Großschlachterei Tönnies in <strong>der</strong> Nähe<br />

von Gütersloh bildete das erste Highlight<br />

<strong>der</strong> Lehrfahrt.<br />

In <strong>der</strong> Altmark, <strong>der</strong><br />

Region <strong>im</strong> Norden<br />

Sachsen-Anhalts<br />

erwartete <strong>der</strong> dortige<br />

<strong>Land</strong>esverband<br />

die Gäste aus<br />

Rheinland-Pfalz.<br />

Mit einem umfassenden<br />

Programm<br />

wurde ein objektives<br />

Bild über die<br />

Agrarstruktur in<br />

den neuen Bundeslän<strong>der</strong>n<br />

vermittelt.<br />

sich, den Betrieb aufzugeben.<br />

Doch so unterschiedlich die Betrachtungsweise<br />

auch sein mag, dass sich<br />

an <strong>der</strong> GAP etwas än<strong>der</strong>n musste, da<br />

sind sich alle einig. Die Agrarreform<br />

hat zudem einen Spagat geschafft,<br />

nämlich den Erhalt einer flächendeckenden<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft für die nächsten<br />

Jahre zu sichern. Ob dies angesichts<br />

<strong>der</strong> knappen Haushaltsmittel in<br />

<strong>der</strong> EU und den Mitgliedsstaaten, allen<br />

voran Deutschland, so aufrechterhalten<br />

werden kann und sollt, da sind<br />

sich aber wie<strong>der</strong> alle uneins. Denn mit<br />

<strong>der</strong> GAP-Reform gewinnen auch die<br />

Kritiker <strong>der</strong> Politik <strong>der</strong> flächendeckenden<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft an Boden. Ihr Ziel:<br />

Von beson<strong>der</strong>em Interesse waren die<br />

Besichtigung des Bio-Ölwerkes in<br />

Magdeburg, einem Betrieb unter Beteiligung<br />

landwirtschaftlicher Großunternehmen<br />

zur Herstellung von Biodiesel,<br />

und die Besichtigung einer<br />

Hofkäserei in <strong>der</strong> Nähe von Osterburg.<br />

Dabei wurde den Teilnehmern<br />

deutlich, dass die Agrarstruktur in den<br />

neuen Län<strong>der</strong>n nicht nur von den<br />

Großbetrieben lebt, son<strong>der</strong>n von einer<br />

gesunden Mischung von Betriebsformen<br />

und -strukturen.<br />

Interessante Gespräche bildeten auch<br />

die Themen Treuhand-<br />

Flächenprivatisierung und Alteigentümer<br />

in den neuen Län<strong>der</strong>n. Dazu besichtigte<br />

die Reisegruppe den Betrieb<br />

von Dr. v. Katte in Kamern. ■<br />

In <strong>der</strong> Hofkäserei: Heidrun Kintra erklärt den Weg zum Käse<br />

Unterschiedliche Beurteilung <strong>der</strong> GAP-Reform<br />

Meilenstein in <strong>der</strong> Bürokratie und ungewisse Zukunft für die <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft in Kerngebieten mit<br />

den besten natürlichen Voraussetzungen<br />

(z.B. hohe Bonität <strong>der</strong> Böden)<br />

erhalten und in Randgebieten nur<br />

noch dann, wenn dies an<strong>der</strong>e gesellschaftliche<br />

Erfor<strong>der</strong>nisse ermöglichen<br />

(z.B. Kulturlandschaftspflege für Tourismus).<br />

Vor allem in <strong>der</strong> Kritik, die hohen Prämienzahlungen<br />

an Großbetriebe, die<br />

ihre Produktion nun umstellen. Begründet<br />

sind die hohen Beihilfezahlungen<br />

in den Tierbeständen und den<br />

damit verbundenen Tierprämien in <strong>der</strong><br />

letzten Jahre. Diese Prämien werden<br />

auch weiterhin gewährt, auch wenn<br />

die Tiere jetzt abgeschafft werden. ■


Seite 7 <strong>Unser</strong> <strong>Land</strong> - Infobrief Ausgabe Okt./Nov.<br />

<strong>Land</strong>wirte aus NRW zu Gast bei <strong>Land</strong>wirten in NRW<br />

<strong>Land</strong>esverband NRW organisierte Lehrfahrt für Nebenerwerbslandwirte ins Sauerland<br />

Blankenhe<strong>im</strong> (wib). Die Lehrfahrt<br />

des DBN für den Bereich Nordrhein-Westfalen<br />

führte die Teilnehmer<br />

in die Eifel und das angrenzende<br />

Rheinland-Pfalz. Der <strong>Land</strong>esverband<br />

NRW nutzte die Gelegenheit<br />

um die Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> unterschiedlichen<br />

<strong>Land</strong>esteile zu einem Gedankenaustausch<br />

zusammenzubringen.<br />

Unter <strong>der</strong> bewährten Leitung des <strong>Land</strong>esvorsitzenden<br />

des VLN NRW Wilhelm<br />

Birwe aus Marienfeld bei Gütersloh,<br />

wurde die Lehrfahrt für den<br />

Bereich NRW organisiert und durchgeführt.<br />

Schwerpunkt <strong>der</strong> Lehrfahrt war die<br />

Entwicklung und die Perspektiven <strong>der</strong><br />

<strong>Land</strong>wirtschaft in benachteiligten Ge-<br />

Berlin (jrs). Der ländliche Raum<br />

darf nicht sterben. Um ihn zu erhalten<br />

fließen jährlich Millionen an<br />

För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> <strong>der</strong> EU auch nach<br />

Deutschland. Doch damit ist es<br />

bald vorbei. Denn zum einen müssen<br />

die EU-Mitgliedsstaaten sparen<br />

und zum an<strong>der</strong>en sind neue Aufgaben<br />

in den Beitrittslän<strong>der</strong>n zu finanzieren.<br />

Nach ersten Schätzungen werden nur<br />

rund ein Drittel bis 40% <strong>der</strong> finanziellen<br />

Mittel für die Ausgestaltung <strong>der</strong> 2.<br />

Säule <strong>der</strong> Agrarpolitik in Deutschland<br />

zur Verfügung stehen. Und schon<br />

wird <strong>der</strong> Ruf laut: Umschichtungen<br />

müssen her. Dabei geht es um weitere<br />

Modulation <strong>der</strong> ersten Säule zu<br />

bieten.<br />

D a b e i<br />

konnten<br />

sich die<br />

Teilnehmer<br />

von<br />

<strong>der</strong> Leistungsfähigkeit<br />

nebenberuflicher<br />

Betriebe<br />

in<br />

<strong>der</strong> Eifel<br />

überzeugen. Gerade die beson<strong>der</strong>e<br />

Lebens- und Arbeitsform <strong>der</strong> nebenberuflichen<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft sichert in<br />

den benachteiligten<br />

Gebieten die flächendeckende<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft.<br />

Zu den Betriebsbesichtigungen<br />

gehörten<br />

u.a. ein Grünlandbetrieb<br />

mit<br />

Fleischrin<strong>der</strong>zucht,<br />

einen Milchviehbetrieb<br />

<strong>im</strong> Nebenerwerb<br />

und einen<br />

Mutterkuhbetrieb.<br />

Auch die Fragen<br />

<strong>der</strong> Zusammenar-<br />

Ein attraktives Angebot sichert jährlich eine hohe Teilnehmerzahl<br />

Gunsten <strong>der</strong> 2. Säule, also zur Entwicklung<br />

des ländlichen Raumes.<br />

Zahlreiche Maßnahmen hängen an<br />

<strong>der</strong> 2. Säule, neben <strong>der</strong> Dorferneuerung<br />

und dem ländlichen Wegebau<br />

auch Agrarumweltmaßnahmen<br />

(AUM). Ein Teil dieser AUM muss mit<br />

den Mitteln <strong>der</strong> 2. Säule den <strong>Land</strong>wirten<br />

ausgeglichen werden (z.B. Natura<br />

2000 Flächen). Diese Vorgabe <strong>der</strong> EU<br />

bindet schon einen Großteil <strong>der</strong> Finanzmittel.<br />

Hinzu kommt die Verpflichtung<br />

<strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong> aus <strong>der</strong><br />

bisherigen nationalen Modulation.<br />

Somit bleibt nach ersten Schätzungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaftsministerien <strong>der</strong><br />

Bundeslän<strong>der</strong> nur noch ein kleiner<br />

finanzieller Spielraum für eine aktive<br />

beit von Naturschutz und <strong>Land</strong>wirtschaft<br />

wurden an einem Beispiel erörtert.<br />

Dazu wurde die Schäferei des<br />

Schäfermeisters Werner Kullig besichtigt.<br />

Ein weiteres Thema <strong>der</strong> Betriebsbesichtigungen<br />

war die Direktvermarktung<br />

landwirtschaftlicher Erzeugnisse.<br />

Auf <strong>der</strong> Abendveranstaltung referierte<br />

Dr. Alexan<strong>der</strong> Schink, Staatssekretär<br />

<strong>im</strong> <strong>Land</strong>wirtschaftsministerium von<br />

NRW. Dr. Schink stellte die Ziele <strong>der</strong><br />

<strong>Land</strong>esregierung <strong>im</strong> Bereich <strong>der</strong> Agrarpolitik<br />

dar und verwies insbeson<strong>der</strong>e<br />

auf die geplanten Maßnahmen zum<br />

Bürokratieabbau.<br />

■<br />

Information zu Fachthemen auf <strong>der</strong> Abendveranstaltungen<br />

<strong>Land</strong>wirte müssen mit weiteren Kürzungen rechnen<br />

Leere Kassen in Bund und Län<strong>der</strong>n, Finanzstreit in <strong>der</strong> EU - nichts Gutes für Bauern<br />

Politik zur Entwicklung Ländlicher<br />

Räume. In einigen Teilen Deutschlands<br />

ist dieser so klein, dass sich<br />

eigene Programme ohne zusätzliche<br />

Mittel kaum noch lohnen werden.<br />

Wo sollen weitere Mittel herkommen?<br />

Die EU hat dazu den Mitgliedesstaaten<br />

die Möglichkeit gegeben, die Direktzahlungen<br />

<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirtschaft zusätzlich<br />

zu den 5% obligatorische Modulation<br />

um bis zu 20% zu kürzen.<br />

Dies alles ohne diese Mittel zusätzlich<br />

kofinanzieren zu müssen. Diese Überlegungen<br />

werden nun angestellt und<br />

geben einen Vorgeschmack auf kommende<br />

Agrarreformen. Noch ist die<br />

erste Säule nicht tot, aber sie wird<br />

deutlich schrumpfen.<br />


<strong>Deutscher</strong> <strong>Bundesverband</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf<br />

Bayern<br />

Sybille Steinbach (sys)<br />

93109 Wiesent<br />

Tel: (0 9 4 82) 36 60<br />

Brandenburg-Berlin<br />

Detlef Gürgen (deg)<br />

16515 Zehlendorf<br />

Tel: (03 30 53) 7 03 88<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Jörg Lübbecke (lüb)<br />

17098 Friedland<br />

Tel: (03 96 01) 2 13 16<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Wilhelm Birwe (wib)<br />

33428 Marienfeld<br />

Tel: (0 52 47) 85 61<br />

Sachsen-Anhalt<br />

Jens Reichardt (jrs)<br />

39606 Sanne-Kerkuhn<br />

Tel: (03 90 34) 9 43 45<br />

Thüringen<br />

Rainer Menger (rme)<br />

99102 Rohda a. Haarberg<br />

Tel: (03 61) 4 21 25 04<br />

Schafhaltervgg. Rhön<br />

Helmut Kremer (hek)<br />

36100 Petersberg<br />

Tel: (06 61) 6 18 23<br />

Bundesgeschäftsstelle<br />

Telefon: (03 90 34) 9 43 45<br />

Fax: (01 80) 50 60 34 79 82 30<br />

E-Mail: DBN-mail@t-online.de / Internet: www.dbn-ev.de<br />

V.i.S.d.P.: Jens Reichardt (jrs)<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Albrecht Löblein (ale), Wilhelm<br />

Birwe (wib), Gerhard Gompelmann (gom), Klaus-Peter<br />

Matthey (kpm), Matthias Schreier (mas)<br />

<strong>Land</strong>es- und Fachverbände des DBN<br />

Baden-Württemberg<br />

Albrecht Löblein (ale)<br />

97996 Nie<strong>der</strong>stetten<br />

Tel.: (0 79 32) 2 24<br />

Hessen<br />

Kurt Zilch (kuz)<br />

36179 Bebra-Breitenbach<br />

Tel: (0 66 22) 75 36<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen-Bremen<br />

Dr. Jürgen Meyer (jme)<br />

29439 Lüchow<br />

Tel: (0 58 41) 32 13<br />

Rheinland-Pfalz-Saar<br />

Gerhard Gompelmann (gom)<br />

54597 Euscheid<br />

Tel: (0 65 56) 9 30 60<br />

Sachsen<br />

Matthias Schreier (mas)<br />

08340 Waschleithe<br />

Tel: (0 37 74) 32 90 73<br />

Schleswig-Holstein<br />

Silke Dierk (sdi)<br />

25569 Bahrenfleth<br />

Tel: (0 48 24) 3 00 44 58<br />

Schafhvgg. Waldhessen<br />

Elmar Albrecht (ela)<br />

36179 Bebra<br />

Tel: (0 66 22) 71 89<br />

Mitgliedsantrag<br />

Verband <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong> Nebenberuf<br />

Der Verband ist Sprecher <strong>der</strong> großen Gruppe nebenberuflicher <strong>Land</strong>wirte in Deutschland. Der DBN<br />

vertritt seine Mitglie<strong>der</strong> und <strong>der</strong>en Interessen gegenüber Politik und Verwaltung und klärt die Öffentlichkeit<br />

über die Bedeutung nebenberuflicher <strong>Land</strong>wirtschaft als beson<strong>der</strong>e Arbeits- und Lebensform<br />

auf. Er wendet sich gegen die Schlechterbehandlung kleinstrukturierter landwirtschaftlicher Betriebe<br />

und spricht sich für ein familienbäuerliches Leitbild und eine sozial gerechtere und ökologisch orientierte<br />

Agrarpolitik aus.<br />

Hiermit beantrage ich die Mitgliedschaft <strong>im</strong> <strong>Land</strong>es-/Fachverband (VLN: Verband <strong>der</strong> <strong>Land</strong>wirte <strong>im</strong><br />

Nebenberuf) □ VLN Baden-Württemberg / □ Bayerischer Bauern Bund / □ VLN Brandenburg-Berlin<br />

/ □ VLN Hessen / □ VLN Mecklenburg-Vorpommern / □ VLN Nordrhein-Westfalen / □ VLN Nie<strong>der</strong>sachsen-Bremen<br />

/ □ VLN Rheinland-Pfalz / □ VLN Sachsen / □ VLN Sachsen-Anhalt / □ VLN<br />

Thüringen / □ Schleswig-Holsteinischer Bauern Bund / □ Schafhaltervereinig. Rhön / □ Schafhaltervereinig.<br />

Waldhessen / □ Ziegenzuchtverband Werra-Fulda / □ Zukunftswerkstatt <strong>Land</strong>wirtschaft e.V.<br />

Name, Vorname:<br />

…………………………………………………………….………….<br />

PLZ Ort:<br />

………………………………………………………………<br />

Straße:<br />

Geb.-Dat.:<br />

Telefonnummer:<br />

…………..……………………….<br />

………………………………………………..<br />

…………………………………………………………...…………………………………..……………………<br />

Betriebsstruktur/Hauptberuf:<br />

………………………………………………………………………………………………..……………………<br />

Abbuchungsauftrag - Bitte buchen Sie den Beitrag von meinem Konto ab:<br />

Bank:<br />

BLZ:<br />

………………………………………………………<br />

Kontonummer:<br />

………………………………………………………………<br />

……………………………………...……………...…<br />

Unterschrift:<br />

…………………………………………..……………………<br />

VLN Thüringen: Mit neuem Vorstand an die Arbeit<br />

We<strong>im</strong>ar (kpm). Mit neuem<br />

Vorstand und geän<strong>der</strong>ter Satzung<br />

wollen wir uns an die<br />

Arbeit machen - so drückte<br />

es Klaus-Peter Matthey aus<br />

Langenorla nach seiner Wahl<br />

zum Vorsitzenden des VLN<br />

Thüringen aus und erhielt<br />

dafür Beifall von den anwesenden<br />

Mitglie<strong>der</strong>n.<br />

Der Stillstand und Streit in den<br />

letzten vier Jahren hat unserem<br />

Verband und damit <strong>der</strong> familienbäuerlichen<br />

und nebenberuflichen<br />

<strong>Land</strong>wirtschaft in Thüringen<br />

geschadet. Doch unter<br />

dem was gestern war wurde<br />

ein Schlussstrich gezogen.<br />

Auf <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong>versammlung<br />

in Possendorf bei We<strong>im</strong>ar<br />

wurden als neuer Vorstand<br />

(bild) Klaus-Peter<br />

Matthey zum Vorsitzenden<br />

und Marlene Menger aus<br />

Troistedt und Henry Wagner<br />

aus Langenorla zu Stellvertretern<br />

gewählt. Ebenso beschlossen<br />

die Mitglie<strong>der</strong> eine<br />

neue Satzung um die Fehler<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit nicht zu<br />

wie<strong>der</strong>holen.<br />

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