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MARKTORIEN- TIERTES VERSORGUNGS - E.ON Ruhrgas AG

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GESCHÄFTSBERICHT 2002<br />

GUT UNTERWEGS.<br />

ruhrgas


JAHRESABSCHLUSS IM ÜBERBLICK<br />

<strong>Ruhrgas</strong>-Konzern <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

2002 2001 2002 2001<br />

Mio o Mio m Mio o Mio m<br />

Umsatzerlöse 11 924 13 322 10 526 11 820<br />

Materialaufwand 9 954 11 510 9 425 10 842<br />

Personalaufwand<br />

Abschreibungen auf Sachanlagen<br />

589 609 257 252<br />

und immaterielle Vermögensgegenstände 322 256 188 134<br />

Jahresüberschuss 554 491 432 432<br />

Cashflow 913 837 656 606<br />

Gesamtinvestitionen<br />

Sachanlagen und immaterielle<br />

1 250 653 1 775 491<br />

Vermögensgegenstände 1 560 1 725 690 833<br />

Finanzanlagen 3 466 2 520 4 924 3 245<br />

Gezeichnetes Kapital 1 125 1 125 1 125 1 125<br />

Rücklagen 624 1 028 1 370 1 283<br />

Mittel- und langfristige Verbindlichkeiten 498 577 326 336<br />

Bilanzsumme 8 924 8 051 8 487 7 055<br />

MITARBEITER<br />

<strong>Ruhrgas</strong>-Konzern <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

2002 2001 2002 2001<br />

Anzahl am Jahresende 12 514 9 187 2 595 2 623<br />

KENNZAHLEN DER RUHRGAS <strong>AG</strong><br />

2002 2001<br />

Gasabsatz (Mrd kWh) 612 601<br />

Höchster Tagesabsatz (Mio kWh) 3 109 2 896<br />

Niedrigster Tagesabsatz (Mio kWh) 773 720<br />

Leitungsnetz (km) 10 905 10 837<br />

Verdichteranlagen (MW) 831 831<br />

Untertagespeicher (Arbeitsgas-Kapazität in Mio m 3 ) 5 028 4 856


RUHRGAS-ENG<strong>AG</strong>EMENT IN EUROPA<br />

� � �<br />

Großbritannien<br />

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Belgien<br />

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Frankreich<br />

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Niederlande<br />

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Luxemburg<br />

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Schweiz<br />

� Bezugsländer<br />

� Lieferungen/Liefervereinbarungen<br />

� Kooperationsvereinbarungen<br />

� Beteiligungen<br />

� Außenbüros<br />

�<br />

Dänemark<br />

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Italien<br />

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Norwegen<br />

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Deutschland<br />

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Liechtenstein<br />

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Schweden<br />

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Tschechien<br />

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Österreich<br />

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Slowenien<br />

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Kroatien<br />

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Polen<br />

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Slowakei<br />

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Ungarn<br />

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Finnland<br />

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Estland<br />

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Lettland<br />

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Litauen<br />

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Rumänien<br />

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Weißrussland<br />

� � � �<br />

Russland<br />

� �<br />

Ukraine


RUHRGAS VOR ORT<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Berlin<br />

Friedrichstraße 82<br />

10117 Berlin<br />

Telefon 030/20 38 85 10<br />

030/20 38 85 11<br />

Telefax 030/20 38 85 02<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Bratislava<br />

Jesenského ul. č. 2<br />

81102 Bratislava/Slowakische Republik<br />

Telefon 0 04 21/2/54 4189 76<br />

00421/2/54 4189 77<br />

Telefax 0 04 21/2/54 4189 78<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Brüssel<br />

40, Avenue des Arts<br />

B-1040 Brüssel<br />

Telefon 00 32/2/2 3111 30<br />

00 32/2/5 03 34 40<br />

Telefax 00 32/2/2 3115 44<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Kiew<br />

wul. Bogdana Chmelnizkoho, 6<br />

01001 Kiew/Ukraine<br />

Telefon 00 38/044/2 21 27 46<br />

Telefax 00 38/044/2 35 43 95<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Mailand<br />

Via Fontana 15<br />

I-20122 Milan<br />

Telefon 00 39/02 54/12 25 61<br />

Telefax 00 39/02 54/12 27 98<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Moskau<br />

Krasnopresnenskaja nab, 6<br />

14. Etage<br />

123100 Moskau/Russische Föderation<br />

Telefon 007/095/7 82 0100<br />

Telefax 007/095/7 82 04 20 oder 21<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro München<br />

Promenadeplatz 11<br />

80333 München<br />

Telefon 089/22 5184-5<br />

Telefax 089/29 4188<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Oslo<br />

Stortingsgaten 8<br />

N-0161 Oslo 1<br />

Telefon 00 47/22 4742 30<br />

Telefax 00 47/22 4742 33<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Paris<br />

3, rue du Quatre Septembre<br />

F-75002 Paris<br />

Telefon 00 33/1/40 20 94 46<br />

Telefax 00 33/1/40 20 99 21<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Prag<br />

Platnéˇrská 4<br />

CZ-11000 Prag 1 – Staré Město<br />

Telefon 0 04 20/222/31 88 30<br />

00420/222/32 97 84<br />

Telefax 0 04 20/222/31 89 70<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Riga<br />

c/o Latvijas Gaze<br />

A. Briana iela 6<br />

LV-1001 Riga<br />

Telefon 0 03 71/7/36 9180<br />

Telefax 0 03 71/7/36 9165<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Tallinn<br />

(Verbindungsstelle)<br />

c/o Eesti Gaas Isc<br />

Liivalaia 9<br />

EE-10001 Tallinn<br />

Telefon 0 03 72/6/30 31 27<br />

Telefax 0 03 72/6/46 62 52<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Büro Warschau<br />

ul. Koszykowa 54<br />

PL-00-675 Warschau<br />

Telefon 00 48/22/6 25 5144<br />

00 48/22/6 25 6119<br />

Telefax 00 48/22/6 25 4159<br />

<strong>Ruhrgas</strong> Austria <strong>AG</strong><br />

Freyung 3/1<br />

A-1010 Wien<br />

Telefon 00 43/1/5 32 29 63<br />

Telefax 00 43/1/5 32 29 6310


HIGHLIGHTS & EREIGNISSE


HIGHLIGHTS<br />

25 JAHRE<br />

ERDGASLIEFERUNGEN<br />

IN DIE SCHWEIZ<br />

08. Februar 2002<br />

Die Swissgas, Zürich, und die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> begehen das<br />

25-jährige Jubiläum der Erdgaslieferungen in die Schweiz,<br />

die sich zum Jubiläumstag auf insgesamt 24 Mrd m3 belaufen.<br />

Erdgas hat einen Anteil von 12 Prozent am Primärenergieverbrauch<br />

der Schweiz. Die jährlichen Lieferungen der <strong>Ruhrgas</strong><br />

belaufen sich auf rund 1,7 Mrd m3 Erdgas.


HIGHLIGHTS<br />

DEUTSCH-RUSSISCHER<br />

ENERGIEK<strong>ON</strong>GRESS<br />

15. April 2002<br />

Die immensen Potenziale der Wirtschaftskooperation<br />

im Energie- und Rohstoffsektor standen im Mittelpunkt<br />

des Deutsch-Russischen Energiekongresses, der vom Ost-<br />

Ausschuss der Deutschen Wirtschaft im Rahmen der Industriemesse<br />

in Hannover veranstaltet wurde. Dr. Burckhard<br />

Bergmann, Vorstandsvorsitzender der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und stellv.<br />

Vorsitzender des Ost-Ausschusses, sagte: „Das Potenzial für<br />

die zukünftige Energiekooperation zwischen Deutschland<br />

und Russland ist groß. Wir sind in hohem Maße auf russische<br />

Öl- und Gasexporte angewiesen. Umgekehrt steht Russland<br />

vor einem enormen Investitionsbedarf, um seine Energiewirtschaft<br />

zu modernisieren, damit die inländische Versorgungsfähigkeit<br />

sowie die Exportfähigkeit aufrechterhalten bzw.<br />

gesteigert werden können.“


„ERDGAS MOBIL”<br />

GEGRÜNDET<br />

HIGHLIGHTS<br />

19. April 2002<br />

Die deutsche Gaswirtschaft gründet unter Federführung<br />

der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> die Gesellschaft erdgas mobil mit dem Ziel,<br />

eine flächendeckende Infrastruktur für Erdgas als Kraftstoff<br />

in Deutschland aufzubauen. Direkt beteiligt sind 19 deutsche<br />

Gasgesellschaften. Marktpartner sind die lokalen Energiedienstleistungsunternehmen<br />

sowie führende Mineralölgesellschaften<br />

wie ARAL, BP, Esso und TotalFinaElf. Bis zum Jahr<br />

2006 sollen in einer ersten Stufe 1 000 Erdgastankstellen an<br />

den gewohnten Tankstellen eingerichtet werden.


HIGHLIGHTS<br />

GASTRANSIT-PROJEKT<br />

DURCH DIE UKRAINE<br />

10. Juni 2002<br />

Die Präsidenten Russlands und der Ukraine sowie der<br />

deutsche Bundeskanzler verabschieden eine gemeinsame<br />

Erklärung mit dem Ziel, den Gastransit durch die Ukraine<br />

durch ein internationales Konsortium für den Betrieb und die<br />

Modernisierung des Transitsystems zu sichern. Der Transit<br />

hat eine herausragende Bedeutung für die Versorgungssicherheit<br />

in Deutschland und Europa, da rund 80 Prozent des<br />

russischen Erdgases für Westeuropa über ukrainisches Gebiet<br />

fließen. Ein erstes Abstimmungsgespräch zwischen der<br />

deutschen und ukrainischen Seite findet im Dezember in<br />

Kiew statt, an dem der deutsche Botschafter in der Ukraine,<br />

Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums und der<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> teilnehmen.


BETEILIGUNG AN<br />

SLOWAKISCHER<br />

GASGESELLSCHAFT<br />

SPP<br />

HIGHLIGHTS<br />

11. Juli 2002<br />

Vertreter des slowakischen Staates und der Konsortialpartner<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> sowie der Gaz de France haben den Erwerb<br />

einer Beteiligung des Konsortiums an der slowakischen<br />

Gasgesellschaft Slovensk´y plynárensk´y priemysel, a.s. (SPP)<br />

abgeschlossen. Damit sind 49 Prozent der Aktien an dem<br />

slowakischen Gasversorger zu gleichen Teilen an die Konsortialpartner<br />

im Rahmen des Privatisierungsverfahrens übergegangen.<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> sichert sich damit eine strategische<br />

Position auf dem Transitweg des russischen Erdgases nach<br />

Deutschland. Dem Konsortium gehört auch die Gazprom an,<br />

die ihren Anteil jedoch später übernehmen wird.


HIGHLIGHTS<br />

25 JAHRE DEUTSCH-<br />

NORWEGISCHES<br />

ERDGASGESCHÄFT<br />

13. September 2002<br />

Vor 25 Jahren strömte das erste Erdgas aus der norwegischen<br />

Nordsee nach Deutschland. „Die Norwegische<br />

Dimension ist zu einer festen Größe für die Erdgasversorgung<br />

Europas geworden“, so Dr. Burckhard Bergmann anlässlich<br />

der Jubiläumsfeierlichkeiten in Oslo. Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> ist<br />

der größte Kunde für norwegisches Erdgas. Heute deckt es<br />

rund ein Fünftel des deutschen und 12 Prozent des westeuropäischen<br />

Gasbedarfs, Tendenz steigend.


50 JAHRE<br />

OSTAUSSCHUSS<br />

DER DEUTSCHEN<br />

WIRTSCHAFT<br />

HIGHLIGHTS<br />

17. Dezember 2002<br />

Der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft begeht<br />

sein 50-jähriges Bestehen. Er spielte eine wichtige Rolle<br />

beim Aufbau der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen<br />

und der Energiekooperation in Zeiten des „Kalten Krieges“.<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> bezieht seit fast 30 Jahren Erdgas aus<br />

Russland. Es sind heute schon Regelungen für die Zeit bis<br />

2030 getroffen.


01 M<strong>AG</strong>AZIN<br />

INHALT<br />

02 Vorwort<br />

04 25 Jahre deutsch-norwegisches Erdgasgeschäft<br />

13 Entwicklungen auf dem europäischen Gasmarkt<br />

17 Sicherheit der Energieversorgung<br />

20 EU-Beitrittsländer: Gaswirtschaftliche Potenziale<br />

24 Energiepartnerschaft mit Russland<br />

30 Branchenreport: Erdgas im Energiemarkt<br />

42 Erdgas als Kraftstoff: Verbesserte Perspektive<br />

(Redaktionsschluss: Ende April 2003)


02 VORWORT<br />

Dr. Burckhard<br />

Bergmann,<br />

Vorsitzender<br />

des Vorstands<br />

der <strong>Ruhrgas</strong><br />

Aktiengesellschaft<br />

GUT UNTERWEGS<br />

Im Geschäftsjahr 2002 hat sich unser Unternehmen<br />

erfolgreich weiterentwickelt, und der stabile Jahresab-<br />

schluss 2002 bestätigt erneut die gute Substanz der<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>. Dass wir das bisher höchste Investitions-<br />

niveau in unserer Unternehmensgeschichte realisiert<br />

haben, unterstreicht dies zusätzlich.<br />

Wir sind gut unterwegs – und das in einer Zeit, in der sich nicht nur der<br />

energierechtliche Ordnungsrahmen grundlegend wandelt, sondern sich<br />

auch die Marktverhältnisse auf der Beschaffungs- und Absatzseite im Umbruch<br />

befinden. Ausführungen zu diesen Veränderungen und zu den Entwicklungen<br />

in den einzelnen Aufgabenfeldern enthält der Bericht zum<br />

Geschäftsjahr 2002.<br />

Wie ist das <strong>Ruhrgas</strong>-Geschäft in die übergeordneten Zusammenhänge von<br />

Energie-, Wettbewerbs- und Umweltpolitik einzuordnen? Um Antworten<br />

auf diese Frage zu geben und weil das geschäftliche Umfeld der <strong>Ruhrgas</strong><br />

durch sehr komplexe Entwicklungen geprägt ist, wollen wir mit dem vorliegenden<br />

Geschäftsbericht erneut auch zusätzliche, vertiefende Informationen<br />

zu zentralen gaswirtschaftlichen Themen geben. Diesen erweiterten<br />

Blick in das „Innenleben“ unseres Industriezweiges vermitteln die Beiträge,<br />

die wir für Sie in diesem Magazinteil des <strong>Ruhrgas</strong>-Geschäftsberichts<br />

2002 zusammengestellt haben.


03 VORWORT<br />

Darin werden die 25-jährigen Geschäftsbeziehungen zu unseren norwegischen<br />

Erdgaslieferanten beleuchtet sowie die Rolle der Energiepartnerschaft<br />

mit Russland und deren Perspektiven vor dem Hintergrund des<br />

50-jährigen Jubiläums des Ostausschusses der Deutschen Wirtschaft im<br />

vergangenen Jahr analysiert.<br />

Eckpunkte, die die Zukunft der europäischen Gaswirtschaft betreffen,<br />

zeigen u.a. Berichte über die Themen der Versorgungssicherheit, der<br />

Struktur des europäischen Erdgasmarktes und der gaswirtschaftlichen<br />

Potenziale in den EU-Beitrittsländern. Darüber hinaus bietet der Branchenreport<br />

mit dem Titel „Erdgas im Energiemarkt 2002“ auf einen Blick wesentliche<br />

Daten und Fakten zur weltweiten, europäischen und deutschen<br />

Gaswirtschaft.<br />

Dr. Burckhard Bergmann<br />

Vorsitzender des Vorstands der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>


04 DEUTSCH-NORWEGISCHES ERDGASGESCHÄFT<br />

25 JAHRE ERDGAS AUS<br />

NORWEGEN FÜR DEN<br />

DEUTSCHEN GASMARKT<br />

Ein ohrenbetäubender Hubschrauberflug von knapp<br />

100 Minuten ist notwendig, um den Ursprungsort des<br />

norwegischen Öl- und Gasreichtums zu erreichen.<br />

Mehrmals täglich fliegen Helikopter die 450 Kilometer<br />

von der südnorwegischen Stadt Stavanger, dem<br />

Zentrum der norwegischen Öl- und Gasindustrie, bis<br />

zum Ekofisk-Komplex.<br />

Hier, im südlichsten Zipfel des norwegischen Nordseesektors, wäre der<br />

Traum von Wohlstand bringenden Energieschätzen fast schon begraben<br />

worden, ehe er richtig begann. Erst die letzte von rund 800 Bohrungen<br />

brachte im Dezember 1969 den Erfolg: In rund 3 000 Meter Tiefe spürten<br />

die Bohrmannschaften der Phillips Norway Gruppe schließlich die ersehnten<br />

Kohlenwasserstoffe auf.<br />

Im vergangenen Jahr feierte die <strong>Ruhrgas</strong> mit ihren norwegischen Partnern<br />

bereits den 25. Jahrestag der Lieferaufnahme. Ein wenig von der Pionierleistung,<br />

die das Ekofisk-Projekt darstellt, spürt man noch heute bei einem<br />

Besuch des Plattform-Komplexes. Dass auf Ekofisk, der mittlerweile ältesten<br />

Förderanlage in der norwegischen Nordsee, nach mehr als 30 Jahren<br />

immer noch reger Betrieb herrscht, liegt vor allem an den lange unterschätzten<br />

Reserven der Lagerstätte, aus der noch immer Öl und Gas strömen.<br />

Aber auch technische Weiterentwicklungen haben dazu beigetragen,<br />

denn sie ermöglichen es, mehr von den Energiereserven aus der Lagerstätte<br />

zu fördern. Die begehrten Rohstoffe gelangen über ein halbes Hundert<br />

Förderstränge aus dem mehrere hundert Quadratkilometer großen Areal<br />

an die Oberfläche. Im Zentralkomplex werden Öl und Gas getrennt und per<br />

Pipeline zu den Verbrauchern auf dem Kontinent und den britischen Inseln<br />

transportiert. Außerdem ist Ekofisk weiterhin ein zentraler Punkt des unterseeisch<br />

verlegten Gastransportsystems. Von hier aus sind es 440 Kilometer<br />

per Norpipe bis zur deutschen Küste und gut 600 Kilometer via Statpipe<br />

bis zu den Gaslagerstätten vor der mittelnorwegischen Küste.


Teesside<br />

05 DEUTSCH-NORWEGISCHES ERDGASGESCHÄFT<br />

St. Fergus<br />

Erdgas aus der Nordsee<br />

Cats<br />

Easington<br />

Theddlethorpe<br />

London<br />

Erdgasfelder<br />

vorhandene Erdgasleitungen<br />

Grenzen der Schelfgebiete<br />

Vesterled<br />

Seal<br />

Bacton<br />

Britannia<br />

Frigg<br />

Sleipner<br />

Everest<br />

Brae<br />

Elgin<br />

Statfjord<br />

Oseberg<br />

Heimdal<br />

Gullfaks<br />

Zeebrügge<br />

Dünkirchen<br />

Troll<br />

Draupner<br />

Franklin Ekofisk<br />

Fulmar<br />

Interconnector<br />

Zeepipe<br />

Franpipe<br />

Norpipe<br />

ATS<br />

Kollsnes<br />

Tyra<br />

Callantsoog<br />

Bergen<br />

Kårstø<br />

Stavanger<br />

Statpipe<br />

Uithuizen<br />

Europipe l<br />

Europipe II<br />

Emden<br />

Essen<br />

Kærgård<br />

Esbjerg<br />

Oslo


06 DEUTSCH-NORWEGISCHES ERDGASGESCHÄFT<br />

Der Plattform-<br />

Komplex<br />

Ekofisk in der<br />

norwegischen<br />

Nordsee<br />

ERGIEBIGE RESERVEN<br />

Die Ergiebigkeit des Ekofisk-Gebiets überrascht auch die Fachleute,<br />

denn den ursprünglichen Wirtschaftlichkeitsberechnungen entsprechend<br />

sollte eigentlich die Förderung der in den siebziger Jahren größten Offshore-Anlage<br />

der Welt spätestens nach 20 Produktionsjahren beendet sein.<br />

Geologen hatten die Gasvorräte auf 250 Mrd m3 Erdgas veranschlagt –<br />

einen Wert, der später mehrfach nach oben korrigiert wurde. In den achtziger<br />

Jahren begann sich der Meeresboden unter den Plattformen zudem<br />

bedenklich abzusenken. Eingepumptes Wasser stabilisierte Untergrund und<br />

Förderung. In einer bisher beispiellosen Aktion wurde im Sommer 1987<br />

ein Großteil der insgesamt 27 Bauwerke des Ekofisk-Komplexes um bis zu<br />

16 Meter erhöht, um den Wellenbergen der Nordsee weitere Jahrzehnte<br />

standzuhalten.<br />

Mehr als 25 Mrd m flossen im Laufe der Zeit in die Erschließung des<br />

Ekofisk-Gebiets. Zur Absicherung dieser Investitionen kamen nur langfristige<br />

Liefervereinbarungen und große Abnahmemengen in Frage. Die deutsche<br />

Seite verpflichtete sich zur Abnahme von jährlich 5 Mrd m3 Erdgas.<br />

Um diese Mengen erfolgreich zu vermarkten, akzeptierten die Produzenten<br />

die Wettbewerbspreisbildung mit ihrer Bindung an die Preisentwicklung<br />

der Hauptkonkurrenzenergie Heizöl. 1977 landete das erste Ekofisk-Gas<br />

über die Offshore-Pipeline Norpipe bei Emden an der deutschen Nordseeküste<br />

an.<br />

Neue Rekorde stellte die norwegische Öl- und Gasindustrie bald auch bei<br />

der Erschließung von Lagerstätten vor der mittel- und nordnorwegischen<br />

Küste auf. Wassertiefen ab 200 Meter erforderten den Bau gigantischer<br />

Förderplattformen. Die Entdeckung und Erschließung der Feldergruppe<br />

Statfjord, Heimdal und Gulfaks in der zweiten Hälfte der siebziger Jahre<br />

war so etwas wie eine Zwischenstation zum bisher größten Projekt, dem<br />

Troll-Feld. 1977 entdeckt, entwickelte sich dieses Vorkommen mit ins-


07 DEUTSCH-NORWEGISCHES ERDGASGESCHÄFT<br />

gesamt 1 300 Mrd m3 zum bisher größten Erdgasfund in der norwegischen<br />

Nordsee. Wassertiefen bis 350 Meter erforderten den Bau der damals<br />

größten Förderplattform mit 470 Metern Gesamthöhe und einer Wasserverdrängung<br />

von rund einer Mio t.<br />

Das Troll-Feld, knapp 100 Kilometer vor der norwegischen Hafenstadt<br />

Bergen gelegen, veränderte Norwegens Rolle als Erdgasproduzent. Die<br />

Troll-Verträge mit verschiedenen europäischen Gasunternehmen sind<br />

bis heute das größte Handelsgeschäft des skandinavischen Landes. Aus<br />

dem Troll-Feld werden jährlich 20 Mrd m3 Erdgas für Westeuropa bereitgestellt,<br />

davon 8 Mrd m3 allein für Deutschland. Die 1986 abgeschlossenen<br />

und mehrmals erweiterten Verträge haben eine Laufzeit von 30 Jahren.<br />

Nur durch derart umfangreiche und langfristige Verträge war das 13-Milliarden-m-Projekt<br />

sicher finanzierbar.<br />

Die norwegische Offshore-Industrie entwickelte sich aus kleinen Anfängen<br />

parallel zu den steigenden technischen Anforderungen zu einer international<br />

führenden Industriesparte. Heute ist es sogar möglich, in der nördlichen<br />

Nordsee und im Nordmeer Erfolg versprechende Projekte unter Extrembedingungen<br />

in Angriff zu nehmen. Die bereits in den achtziger Jahren<br />

entdeckten Funde im Asgard-Feld liegen mehr als 700 Kilometer nördlich<br />

des Ekofisk-Komplexes; die Produktion wurde dort im Jahr 2000 aufgenommen.<br />

GRAVIERENDER UMBRUCH<br />

Die zweite Hälfte des vergangenen Jahrhunderts brachte für Norwegen<br />

und seine 4,5 Mio Bürger die wohl größten sozialen und ökonomischen<br />

Umwälzungen in der Geschichte des Landes. Aus dem Fischereiund<br />

Agrarland mit europäischer Randlage wurde ein wichtiger industrieller<br />

und politischer Partner im EWR-Raum. Derzeit exportiert Norwegen jährlich<br />

Kohlenwasserstoffe im Wert von mehr als 40 Mrd m, das sind mehr als die<br />

Hälfte aller Ausfuhren des Landes. Heute ist Norwegen der zweitgrößte<br />

Erdgasproduzent der Welt. Erdgas und Erdöl aus Norwegen sichern einen<br />

wesentlichen Teil der westeuropäischen Energieversorgung.<br />

STIPENDIENPROGRAMM<br />

Bereits 1984 rief die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> ein deutsch-norwegisches<br />

Stipendiatenprogramm ins Leben, das sich zu einem<br />

wichtigen Element der bilateralen Zusammenarbeit entwickelt<br />

hat. Das Programm fördert den akademischen und wissenschaftlichen<br />

Austausch zwischen Norwegen und Deutschland<br />

in den Bereichen Wirtschaft und Recht sowie Politikwissenschaften.<br />

Bisher wurden rund 1 000 Stipendien für Studienund<br />

Forschungsaufenthalte vergeben sowie eine große Zahl<br />

von deutsch-norwegischen Fachkonferenzen durchgeführt.


08 DEUTSCH-NORWEGISCHES ERDGASGESCHÄFT<br />

Helikopter<br />

pendeln zwischen<br />

dem<br />

Festland und<br />

Plattformen.<br />

Das Wohlstandspotenzial, das sich für Norwegen aus den Gewinnen der<br />

Offshore-Industrie ergibt, beeinträchtigt erheblich die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Onshore-Industrie, auf die die wesentliche Mehrheit der Beschäftigung<br />

entfällt. Norwegen versucht hier, einen gewissen Ausgleich durch<br />

den Norwegian Government Petroleum Fund zu schaffen, in dem zum Jahresende<br />

2002 bereits ein Vermögenswert von über 80 Mrd m (609 Mrd NOK)<br />

aufgebaut worden ist und der bis 2010 auf rund 250 Mrd m anwachsen<br />

soll. Gleichzeitig ist der Petroleum Fund eine Art Generationenvertrag,<br />

denn trotz der relativ schnellen Ausbeute der Reserven praktisch ohne jede<br />

Depletion Policy wird ein Teil des sich daraus ergebenden Reichtums für<br />

zukünftige Generationen reserviert.<br />

GLÜCKSGRIFF<br />

Auf den ersten Blick schien die in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts<br />

nach strengen mathematischen Maßstäben im Verhältnis zur<br />

Küstenlinie vorgenommene Aufteilung der Nordsee unter die Anrainer-<br />

Staaten die Norweger begünstigt zu haben. Aus dem Abstand von knapp<br />

einem halben Jahrhundert betrachtet erweist sich der Nordsee-Vertrag<br />

hingegen als Glücksgriff des europäischen Geistes. Der Vertrag sorgte für<br />

Wohlstand, Sicherheit und Annäherung. Auch wenn sich Norwegen –<br />

vorwiegend aus historischen Gründen – bisher nicht zu einer EU-Vollmitgliedschaft<br />

entschließen konnte, so sind Land und Bürger doch fest in<br />

den westeuropäischen Wirtschaftsraum integriert.<br />

Gerade die mit Deutschland abgeschlossenen Erdgasbezugsverträge bilden<br />

bis heute ein stabiles Fundament für sich dynamisch entfaltende wirtschaftliche,<br />

politische, gesellschaftliche und kulturelle Beziehungen und<br />

Annäherungen. Dieser Prozess ist insbesondere aus deutscher Sicht zu begrüßen,<br />

war doch die Haltung vieler Norweger seit dem Ende des letzten<br />

Krieges bis weit in die achtziger Jahre von deutlicher Distanz zu Deutschland<br />

geprägt. Anlässlich des 25-jährigen Jubiläums norwegischer Gaslieferungen<br />

nach Deutschland im Herbst 2002 wurde das breite Spektrum<br />

der deutsch-norwegischen Beziehungen gewürdigt.


09 DEUTSCH-NORWEGISCHES ERDGASGESCHÄFT<br />

Öl- und Gasmuseum<br />

in<br />

Stavanger<br />

NORWEGENS BEITR<strong>AG</strong> ZUR<br />

SICHEREN GASVERSORGUNG WÄCHST<br />

Erdgas aus norwegischen Vorkommen deckt heute rund ein Fünftel des<br />

deutschen Erdgasbedarfs, und Deutschland ist der größte Absatzmarkt für<br />

Erdgas aus Norwegen. Auf Grundlage der heute bereits abgeschlossenen<br />

Verträge wird der Anteil bis 2010 auf etwa 30 Prozent steigen.<br />

<strong>Ruhrgas</strong> hat in den zurückliegenden Jahren die Erdgasbezüge aus Norwegen<br />

kontinuierlich erhöht. Derzeit stammen rund 15 Mrd m3 , das entspricht<br />

29 Prozent des Gesamtaufkommens, aus Norwegen. Damit deckt Norwegen<br />

etwa den gleichen Anteil wie Russland.<br />

Diese dynamische Entwicklung konnte nur auf der Grundlage stabiler<br />

Vereinbarungen erfolgen, die die Risiken der Produktion ebenso absichern<br />

wie die Marktrisiken. Anders als eine Bedarfsdeckung auf Kurzfristmärkten<br />

gewährleisten langfristige Erdgasbezugsverträge eine sichere Versorgung,<br />

denn sie haben annähernd die gleiche Verfügbarkeitsqualität wie direkte<br />

Förderrechte. Für eine auf große Importmengen angewiesene Volkswirtschaft<br />

sind die bewährten Langfristverträge daher unerlässlich.<br />

Die Notwendigkeit zuverlässiger und langfristiger gaswirtschaftlicher<br />

Beziehungen hat auch nach der grundlegenden Neustrukturierung der norwegischen<br />

Gaswirtschaft im Jahre 2001 Bestand. Ende 2002 wurde der<br />

staatliche Erdgasverhandlungsausschuss (GFU) für den westeuropäischen<br />

Wirtschaftsraum abgeschafft sowie der Staatsbesitz an Unternehmen und<br />

Vorkommen neu geregelt. Norwegen reagierte auf den veränderten Marktrahmen<br />

in der EU, indem es eigenständige Unternehmen für den Gastransport<br />

gründete. Erdgasimporteure wie die <strong>Ruhrgas</strong> haben ihre bestehenden<br />

Verträge an diese neuen Gegebenheiten angepasst. Bemerkenswert an<br />

diesen strukturellen Veränderungen ist, dass sie ohne Nachteile für Verbraucher<br />

und die Versorgungssicherheit bewältigt wurden. Norwegischen<br />

Erdgasproduzenten eröffneten sie zudem die Möglichkeit, sich verstärkt<br />

auf den offenen europäischen Gasmärkten zu engagieren.


10 DEUTSCH-NORWEGISCHES ERDGASGESCHÄFT<br />

INTERESSENAUSGLEICH IM BLICK BEHALTEN<br />

Die Energielieferungen Norwegens für Westeuropa sind im besten<br />

Wortsinne unverzichtbar. Die Öl- und Gasproduzenten des Landes sehen<br />

auch in Zukunft Westeuropa als ihren natürlichen Partner, ohne andere<br />

attraktive Absatzregionen von vornherein auszuschließen.<br />

Wichtig ist, dass sich Norwegen zur aktiven Absicherung Westeuropas<br />

im Hinblick auf Preis- und Versorgungsrisiken bekannt hat. Dies erfordert<br />

im Gegenzug von den Verbraucherländern Verständnis und Berücksichtigung<br />

der Interessen der Produktionsseite. Die Erschließung neuer Vorkommen<br />

wird teurer, die Transportentfernungen steigen. Die damit verbundenen<br />

wirtschaftlichen und technischen Risiken müssen in entsprechenden<br />

Absatzstrategien verankert werden.<br />

Die weitere Vertiefung der ökonomischen, politischen und kulturellen<br />

Verbindungen wird ebenfalls die Partnerschaft stärken. Z<br />

CHR<strong>ON</strong>IK: ERDGAS AUS NORWEGEN<br />

1969<br />

Im Dezember erste Erdgasfunde im Ekofisk-Feld durch die Phillips Norway Gruppe<br />

1973<br />

Im Januar unterzeichnen <strong>Ruhrgas</strong> und weitere europäische Gasgesellschaften einen<br />

Vertrag über den Bezug von Ekofisk-Gas mit der Phillips Norway Gruppe. Deutscher<br />

Anteil: rund 5 Mrd m3 pro Jahr (Plateau).<br />

1975 – 76<br />

<strong>Ruhrgas</strong> und andere europäische Gasgesellschaften unterzeichnen weitere Verträge<br />

über den Bezug von Erdgas aus dem Ekofisk-Gebiet mit der Phillips Norway Gruppe,<br />

Shell und der Amoco Gruppe.<br />

1977<br />

Im September strömt das erste norwegische Erdgas über die 440 Kilometer lange<br />

Offshore-Leitung „Norpipe“ nach Emden.<br />

1979<br />

Entdeckung des Troll-Feldes durch Shell/Statoil. Mit 1 300 Mrd m3 sicher gewinnbarer<br />

Erdgasreserven ist es der bisher größte Fund in der norwegischen Nordsee.<br />

1982 – 84<br />

<strong>Ruhrgas</strong> und weitere europäische Gasgesellschaften vereinbaren mit der staatlichen<br />

norwegischen Öl- und Gasgesellschaft Statoil und anderen Produzenten Erdgaslieferungen<br />

aus den in den siebziger Jahren entdeckten Feldern Statfjord, Heimdal und<br />

Gullfaks. Menge der deutschen Vertragspartner: 1,5 Mrd m3 pro Jahr; Lieferaufnahme<br />

1985. Zur Lieferung des Gases wird die rund 880 Kilometer lange Offshore-Pipeline<br />

„Statpipe“ gebaut und mit der Norpipe von Ekofisk nach Emden verbunden.


11 DEUTSCH-NORWEGISCHES ERDGASGESCHÄFT<br />

1985<br />

Im Frühjahr beginnen <strong>Ruhrgas</strong> und weitere europäische Gasgesellschaften<br />

Verhandlungen über den Bezug von Erdgas aus dem Troll-Feld. Mitte Oktober<br />

werden die Erdgaslieferungen aus dem Statfjord-Feld aufgenommen.<br />

1986<br />

Im April Aufnahme der Lieferungen aus dem Heimdal-Feld. Ende Mai erfolgreicher<br />

Abschluss der Troll-Verhandlungen. Statoil und die anderen Lizenzinhaber des Troll-<br />

Feldes vereinbaren Lieferungen von rund 20 Mrd m3 Erdgas pro Jahr (Plateau) an<br />

europäische Gasgesellschaften, der deutsche Anteil liegt bei jährlich 8 Mrd m3 .<br />

Lieferbeginn: 1993. Es handelt sich um den größten Handelsvertrag der norwegischen<br />

Geschichte. Die vereinbarte Laufzeit über das Jahr 2020 hinaus stellt einen neuen<br />

Rekord auf. Norwegen plant den Ausbau des Leitungssystems nach Kontinentaleuropa<br />

durch die 1 100 Kilometer lange Offshore-Pipeline „Zeepipe“ zur belgischen Küste in<br />

Zeebrugge.<br />

1987<br />

Im Juli Aufnahme der Erdgaslieferungen aus dem Gullfaks-Feld<br />

1990<br />

Aufstockung der Troll-Mengen für Deutschland um etwa 5 Mrd m3 jährlich. <strong>Ruhrgas</strong><br />

und andere Käufergesellschaften verlängern die Laufzeit ihrer Lieferverträge mit der<br />

Phillips Norway Gruppe bis zum Jahr 2011.<br />

1991<br />

Aufstockung der Troll-Mengen für Deutschland um weitere 1,3 Mrd m3 pro Jahr<br />

1993<br />

Im Oktober beginnen die Gaslieferungen unter den Troll-Verträgen nach Kontinentaleuropa.<br />

<strong>Ruhrgas</strong> übt eine Option zur Erhöhung der Liefermenge um jährlich 1,5 Mrd m3 aus und vereinbart zusätzliche Mengen von 2 Mrd m3 Erdgas pro Jahr ab 1996. Im<br />

Dezember schließt die ostdeutsche Verbundnetz Gas <strong>AG</strong> (VNG) ihren ersten Liefervertrag<br />

über norwegisches Erdgas. Liefermenge: 4 Mrd m3 pro Jahr.<br />

1994<br />

Im Oktober vereinbaren <strong>Ruhrgas</strong> und BEB mit den norwegischen Öl- und Gasproduzenten<br />

Statoil und Norsk Hydro den Bau und Betrieb einer neuen Erdgasleitung<br />

von Etzel/Oldenburg bis Salzwedel an der Grenze von Niedersachsen/Sachsen-<br />

Anhalt. Die NETRA (Norddeutsche Erdgas-Transversale) öffnet den Weg für<br />

norwegische Gaslieferungen nach Ostdeutschland sowie nach Zentral- und Osteuropa.<br />

1995<br />

Inbetriebnahme der NETRA


12 DEUTSCH-NORWEGISCHES ERDGASGESCHÄFT<br />

1996<br />

Im Mai wird die neue Offshore-Pipeline „Europipe I“ in Betrieb genommen, die in<br />

Dornum bei Emden anlandet. Im Juli vereinbart <strong>Ruhrgas</strong> mit den norwegischen<br />

Gesellschaften Statoil, Norsk Hydro und Saga einen langfristigen Bezugsvertrag bis<br />

zum Jahr 2029 über ein Volumen von insgesamt 60 Mrd m3 Erdgas.<br />

1999<br />

Im Oktober wird die rund 660 Kilometer lange Offshore-Pipeline „Europipe II“ von<br />

Karstø an der norwegischen Westküste nach Dornum an der deutschen Nordseeküste<br />

in Betrieb genommen. <strong>Ruhrgas</strong> bezieht nun den größten Teil ihrer norwegischen Erdgasmengen<br />

über die Europipe II. Für die Anbindung an den Übergabepunkt Dornum<br />

wurde das Pipelinenetz der NETRA um 49 Kilometer von Etzel nach Dornum verlängert.<br />

2000<br />

Im Oktober werden Gaslieferungen aus dem Åsgard-Feld zum europäischen Kontinent<br />

aufgenommen. Das Feld liegt über 700 Kilometer weiter nördlich als Ekofisk in der<br />

Norwegischen See und umfasst die Anfang der achtziger Jahre entdeckten Funde<br />

Midgard, Smørbukk und Smørbukk Süd. Die Lieferungen aus dem Åsgard-Feld strömen<br />

über die Europipe II nach Kontinentaleuropa. Åsgard eröffnet eine neue Förderregion<br />

für den norwegischen Gasexport nach Europa.<br />

2001<br />

Im Juni beginnt eine umfassende Neustrukturierung der norwegischen Gasindustrie:<br />

Der Erdgasverhandlungsausschuss (GFU) wird für den EWR-Raum zunächst ausgesetzt<br />

und ab 1. Oktober 2002 ganz abgeschafft. Die staatliche Öl- und Gasgesellschaft Statoil<br />

wird am 18. Juni teilprivatisiert. Über die Börse werden zunächst 18,2 Prozent der<br />

Aktien emittiert. Im Vorfeld überträgt der Staat 15 Prozent der direkt gehaltenen Anteile<br />

an den Öl- und Gasfeldern (SDFI) an Statoil und beschließt, 6,5 Prozent der Anteile<br />

an Norsk Hydro und andere Gesellschaften zu verkaufen. Die restlichen SDFI bringt der<br />

Staat in die neu gegründete staatliche Gesellschaft Petoro ein. Das Eigentum am norwegischen<br />

Offshore-Leitungssystem wird in die Gesellschaft Gasled II übertragen,<br />

an der die norwegischen Produzenten entsprechende Anteile halten. Den Betrieb des<br />

Leitungssystems übernimmt die unabhängige Gesellschaft GassCo. Im Juni erwirbt<br />

<strong>Ruhrgas</strong> von Norsk Hydro Anteile an zwei kleineren Gasversorgungsgesellschaften, die<br />

an der norwegischen Westküste aktiv sind (15 Prozent der Aktien von Gasnor ASA und<br />

14 Prozent der Aktien von Naturgass Vest AS). Mit ihrem umfassenden Marketing-<br />

Know-how will <strong>Ruhrgas</strong> dazu beitragen, den norwegischen Endverbrauchermarkt für<br />

Erdgas weiterzuentwickeln.<br />

2002<br />

Im September bezieht Deutschland seit 25 Jahren Erdgas aus Norwegen und deckt<br />

damit inzwischen gut ein Fünftel seines Gasaufkommens (20 Mrd m3 Erdgas im Jahr<br />

2001). Größter Kunde der norwegischen Produzenten ist die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> mit einem<br />

Bezug von 13 Mrd m3 Erdgas (2001). Am 13. September feiert <strong>Ruhrgas</strong> mit den norwegischen<br />

Produzenten das 25-jährige Lieferjubiläum im Rathaus von Oslo.


13 EUROPÄISCHER GASMARKT<br />

AKTUELLE ENTWICKLUNGEN<br />

AUF DEM EUROPÄISCHEN<br />

GASMARKT<br />

MARKTSTRUKTUREN UND<br />

ORDNUNGSRAHMEN IM WANDEL<br />

Ein anhaltender, erheblicher Veränderungsdruck kennzeichnet die<br />

Gaswirtschaft der Europäischen Union. Das bezieht sich auf die Marktund<br />

Wettbewerbsstrukturen sowie auf den Ordnungsrahmen. Richtlinienvorschläge<br />

der EU-Kommission sollen die Marktöffnung beschleunigen.<br />

Der Energiedialog mit Russland, neue Vereinbarungen mit Norwegen im<br />

Rahmen der EWR-Gespräche sowie Vorschläge zur Erhöhung der Versorgungssicherheit<br />

gehören zu einer Politik, die die europäische Gaswirtschaft<br />

wettbewerbsorientiert und zukunftssicher gestalten soll. Die<br />

europäischen Gasunternehmen engagieren sich für die Gestaltung des<br />

europäischen Gasmarktes. Sie bringen ihre Erfahrungen und Vorstellungen<br />

ein, um zu sachgerechten Lösungen zu kommen.<br />

Westeuropa ist eine der größten Erdgasverbrauchsregionen der Welt.<br />

Der Erdgasverbrauch der EU-Mitgliedsländer (EU-15) liegt bei rund<br />

400 Mrd m3 jährlich, und der Bedarf wird nach EU-Schätzungen im Jahr<br />

2020 bei knapp 490 Mrd m3 liegen. Diese Entwicklung geht mit einer<br />

weiter anwachsenden Importabhängigkeit und rückläufigen Eigenförderung<br />

einher. Ursache hierfür ist vor allem der erwartete Rückgang der Erdgasproduktion<br />

in Großbritannien. Die Importabhängigkeit der EU-15 soll<br />

angesichts dieser Eckdaten von heute 45 Prozent auf etwa 67 Prozent im<br />

Jahre 2020 ansteigen.


14 EUROPÄISCHER GASMARKT<br />

Verlegung<br />

einer Ferngasleitung:<br />

Seitenbäume<br />

senken den<br />

zusammengeschweißten<br />

Rohrstrang in<br />

den Graben ab.<br />

Neben der EU-eigenen Erdgasförderung decken heute langfristig kontrahierte<br />

Importmengen bereits einen bedeutenden Teil des künftigen Bedarfs<br />

ab. Vor dem Hintergrund der skizzierten Bedarfsentwicklung könnte sich<br />

aber ab 2005 eine Lücke mit einer noch nicht durch langfristige Importverträge<br />

abgedeckten Bedarfsentwicklung öffnen. Sie wird bis 2010 auf<br />

rund 40 Mrd m3 wachsen und könnte 2020 eine Höhe von 135 Mrd m3 erreichen. Hierfür fehlen dann nach Berechnungen der EU-Kommission<br />

Transportkapazitäten in einer Höhe von mehr als 120 Mrd m3 .<br />

ZUNAHME DER UPSTREAM-ENG<strong>AG</strong>EMENTS<br />

Angesichts dieser Perspektiven sind die europäische Gaswirtschaft<br />

und die EU-Kommission der Ansicht, dass der Versorgungssicherheit eine<br />

größere Bedeutung beizumessen ist. Es besteht auch Einigkeit darüber,<br />

dass langfristige Erdgasbezugsverträge weiterhin eine zentrale Rolle<br />

spielen für Stabilität und Kalkulierbarkeit in der internationalen Erdgasbeschaffung.<br />

Importierenden Gasgesellschaften und ihren Leitungsnetzen<br />

kommt dabei besondere Verantwortung zu, vor allem auch was Betrieb,<br />

Ausbau und Unterhaltung der Netze betrifft.<br />

Zudem besteht ein wesentlicher Aspekt der zukünftigen Erdgasversorgung<br />

darin, dass neue Erdgasbeschaffungsprojekte gekennzeichnet sind durch<br />

lange Vorlaufzeiten sowie hohe und stetig steigende Investitionen in<br />

Aufsuchung, Förderung und Transport bis in die europäischen Verbraucherländer.<br />

Bei diesen Projekten wird für den Produzenten eine Absicherung<br />

des Investitionsrisikos über langfristige Lieferverträge allein nicht mehr<br />

ausreichen. Beteiligungen von bisher nur auf der Importstufe tätigen Unternehmen<br />

werden daher für wesentlich erachtet. Der Trend zu engeren<br />

Partnerschaften im Upstream-Sektor entspricht auch den beiderseitigen<br />

Interessen. Die europäische Gaswirtschaft könnte durch Up- und Midstream-Investitionen<br />

ihre Bezugsbasis erweitern und zusätzlich absichern.<br />

Allerdings erfordern solche Engagements, z.B. in Russland, neben einem<br />

hohen Kapitaleinsatz auch für ausländische Investoren stabile Rahmenbedingungen<br />

in den Produktionsländern.


15 EUROPÄISCHER GASMARKT<br />

Marktöffnung Marktgröße<br />

(Stand Ende 2002) in Mrd m3 in Prozent<br />

Deutschland 100 92,8<br />

Großbritannien 100 95,4<br />

Österreich 100 7,7<br />

Italien 96 70,3<br />

Irland 82 4,1<br />

Spanien 79 16,9<br />

Luxemburg 72 0,8<br />

Niederlande 60 44,4<br />

Belgien 59 16,0<br />

Schweden 47 0,9<br />

Dänemark 35 5,0<br />

Frankreich 20 42,6<br />

TEMPO DER MARKTÖFFNUNG UNTERSCHIEDLICH<br />

Die Entwicklung des europäischen Gasmarktes wird seit gut fünf<br />

Jahren maßgeblich durch das Ziel der Marktöffnung und die konkrete Ausgestaltung<br />

des Rechtsrahmens bestimmt. Die Fortschritte bei der Marktöffnung<br />

versucht die EU-Kommission in jährlichen „Benchmarking-Berichten“<br />

zu dokumentieren. Der im Herbst 2002 erschienene zweite Bericht<br />

konstatiert, dass Deutschland, neben Österreich und Großbritannien, eine<br />

Führungsrolle bei der Gasmarktöffnung in Europa einnimmt. Mit einem<br />

Marktvolumen von jeweils nahezu 100 Mrd m3 bilden Deutschland und<br />

Großbritannien zugleich die größten Teilmärkte in der EU. Trotz Marktgröße<br />

und 100-prozentiger Marktöffnung wird in den Benchmarking-Berichten<br />

der EU-Kommission jedoch ein überwiegend negatives Bild vom deutschen<br />

Gasmarkt gezeichnet.<br />

Kritisiert wird Folgendes: „Als einziger Mitgliedsstaat praktiziert<br />

Deutschland ein Modell, das keine sektorspezifische Regulierungsstelle<br />

vorsieht, sondern sich hauptsächlich auf das Ex-Post-Kontrollsystem der<br />

Wettbewerbsaufsicht stützt.“ Für den Bundesverband der deutschen<br />

Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) ist dies „eine Diskreditierung des verhandelten<br />

Netzzugangs“.<br />

Wenig Beachtung findet die pluralistische Struktur der deutschen Gaswirtschaft.<br />

So betreiben in Deutschland insgesamt 18 Unternehmen<br />

den regionalen und überregionalen Ferngastransport. In Großbritannien,<br />

Schweden, Irland, Luxemburg und Dänemark ist hierfür jeweils nur ein<br />

einziges Unternehmen zuständig. In den anderen EU-Staaten sind es vier.<br />

Bei den Verteilungsnetzen kann lediglich Italien auf eine ähnlich breite<br />

Struktur verweisen wie Deutschland. Auf dem deutschen Gasmarkt<br />

herrschen alle Freiheiten; dies ist in Europa außer in Deutschland nur in<br />

Großbritannien der Fall.


16 EUROPÄISCHER GASMARKT<br />

Verdichteranlage<br />

der<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Die Vielzahl der Netzbetreiber in Deutschland ist – vor allem auf der Stufe<br />

des Ferntransports – ein wirkungsvolles Instrument des Wettbewerbs. Es<br />

hat sich ein marktnaher Transport-Wettbewerb entwickelt. Die leistungsund<br />

entfernungsabhängige Entgeltberechnung bildet die Gegebenheiten<br />

des Marktes dabei besser ab als ein Entgeltsystem, das sich nur an wenigen<br />

Ein- und Ausspeisepunkten orientiert. Anders als in den Benchmarking-Berichten<br />

dargestellt, führt das deutsche Netzzugangsmodell nicht zu<br />

überhöhten Netznutzungsentgelten, sondern fügt sich überwiegend im<br />

Mittelfeld ein, beim überregionalen Transport sogar in der Spitzengruppe.<br />

Außerdem entwickelt sich in Deutschland bereits ein Markt für Speicher-<br />

Dienstleistungen.<br />

Die EU-Kommission fordert eine noch stärkere Entflechtung der einzelnen<br />

gaswirtschaftlichen Tätigkeiten. Hier bietet die Situation in einzelnen<br />

Mitgliedsstaaten ebenfalls ein heterogenes Bild: Während Deutschland,<br />

Frankreich, die Niederlande und Luxemburg sowie Schweden eine Trennung<br />

der Rechnungslegung für ausreichend halten, befürworten die anderen<br />

EU-Mitglieder eine rechtliche Trennung von Handels- und Transportaktivitäten.<br />

KOMPLEXE HERAUSFORDERUNGEN<br />

Erdgas wird Europas Wachstumsenergie Nummer 1 sein – auch in einem<br />

erweiterten Europa. Erdgas wird aber auch mehr als andere Energien<br />

Veränderungen der Rahmenbedingungen ausgesetzt, die wegen der hohen<br />

Importabhängigkeit und der starren Importwege via Pipeline besonders<br />

komplexe Herausforderungen darstellen und ein hohes Verantwortungsbewusstsein<br />

aller Beteiligten erfordern. Z


17 SICHERHEIT DER ENERGIEVERSORGUNG<br />

EU-REGULIERUNGS-<br />

VORSCHLÄGE VERSUS<br />

EIGENINITIATIVE<br />

UND KOOPERATI<strong>ON</strong>EN<br />

Die Diskussion über die Sicherheit der Energiever-<br />

sorgung hat viele Facetten. Im Spannungsdreieck von<br />

Geopolitik, Marktentwicklungen und dem Zugang zu den<br />

Energieressourcen wird die Sicherheit der Energiever-<br />

sorgung unterschiedlich bewertet. In der zweiten Hälfte<br />

des vergangenen Jahrzehnts stand das Thema Versor-<br />

gungssicherheit angesichts auskömmlicher Marktversor-<br />

gung eher im Hintergrund. In Westeuropa überlagerte<br />

zudem die Marktöffnung bei Gas und Strom das wichtige<br />

Ziel der Sicherung der künftigen Energieversorgung.<br />

Die EU-Kommission rückte dieses Thema allerdings stärker in die öffentliche<br />

Diskussion: zunächst mit der Vorlage ihres Grünbuchs Ende 2001,<br />

dann mit ihrem Richtlinienvorschlag zur Versorgungssicherheit beim Erdgas.<br />

Auslöser dafür war vor allem die Erkenntnis steigender Importabhängigkeit<br />

nicht nur beim Erdgas, sondern bei praktisch allen Energieträgern<br />

mit Ausnahme der erneuerbaren. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die EU<br />

mit 14 bis 15 Prozent des Weltenergieverbrauchs eine der großen Energieverbrauchsregionen<br />

ist. Beim Erdgas ist nach Berechnungen der europäischen<br />

Gaswirtschaft mit einem Anstieg des Importanteils von jetzt 45 auf<br />

bis zu 60 Prozent im Jahre 2010 zu rechnen.<br />

Die Sicherheit der Energieversorgung ist in erster Linie eine nationale<br />

Aufgabe. Ihre erfolgreiche Bewältigung obliegt den Regierungen und den<br />

Unternehmen der Energiewirtschaft. Die Väter der europäischen Verträge<br />

haben nicht den europäischen Institutionen die Zuständigkeit für die<br />

Sicherheit der Energieversorgung zugeordnet, sondern den Mitgliedsstaaten<br />

selbst. Sie nahmen damit Rücksicht auf die sehr unterschiedlichen<br />

Strukturen und Strategien der einzelnen Mitgliedsstaaten in der Europäischen<br />

Union. Denn der hohe Eigenversorgungsgrad Großbritanniens oder<br />

der Niederlande erfordert in der Energiepolitik andere Grundsätze, Maßnahmen<br />

und Planungen als dies für Deutschland der Fall ist, dessen große<br />

Vorräte an festen Brennstoffen zwar einen gewissen Ausgleich bieten,


18 SICHERHEIT DER ENERGIEVERSORGUNG<br />

das aber in hohem Maße auf Gas- und Ölimporte angewiesen ist. Anders<br />

gelagert ist wiederum die Situation im wasserkraftreichen Skandinavien<br />

und in den Alpenländern.<br />

Zu den bewährten Instrumenten zur Sicherung der Energieversorgung gehört<br />

die Diversifizierung der Energieträger und der Bezugsregionen. Ersteres<br />

hat seine unveränderte Bedeutung für die Stromerzeugung; Letzteres<br />

wird vor allem für die Versorgung mit Mineralöl und Erdgas praktiziert und<br />

ausgebaut.<br />

<strong>VERSORGUNGS</strong>SICHERHEIT ALS SYSTEMBESTANDTEIL<br />

Ein weiteres wichtiges Instrument der Versorgungssicherheit sind für<br />

Energieimportländer langfristige Bezugsverträge mit zuverlässigen Lieferanten.<br />

Seit Jahrzehnten stützt sich die internationale Gaswirtschaft erfolgreich<br />

auf langfristige Bezugsverträge. Mit Laufzeiten von bis zu 30 Jahren<br />

werden bedarfsorientiert Erdgasmengen unter Vertrag genommen.<br />

Die Take-or-Pay-Klausel sichert dem Erdgasproduzenten den Verkauf einer<br />

bestimmten Mindestmenge und damit den Rücklauf seiner hohen Investitionen<br />

in Aufsuchung, Erschließung und Förderung sowie in den Transport.<br />

Dieser vertraglich langfristig gesicherte Versorgungsbeitrag mit Erdgas<br />

wird künftig ergänzt durch Direktinvestitionen. Die direkte Beteiligung an<br />

Produktions- und Transportprojekten wird von einer zunehmenden Zahl<br />

der Produzenten gefordert. Dies gilt z.B. für neue Aufkommensgebiete,<br />

aber auch für Russland. So wird angesichts des gewaltigen Volumens der<br />

erforderlichen Investitionen in die russische Gaswirtschaft – die Internationale<br />

Energieagentur IEA nennt für die nächsten 20 Jahre 150 bis<br />

170 Mrd US-$ – auch ein wesentliches Investment der ausländischen Kunden<br />

erforderlich sein, um die notwendigen Finanzmittel aufzubringen.<br />

Das geht zusammen mit einem steigenden Interesse von Gasimportunternehmen<br />

europaweit,<br />

Y ihre langfristige Bezugsbasis durch Upstream-Investitionen oder<br />

Engagements in Transport- und Transitprojekten zusätzlich abzusichern,<br />

Y einen gewissen Risikoausgleich zum Downstream-Geschäft zu<br />

erreichen,<br />

Y auf die Gestaltung der Projekte im Interesse einer möglichst sicheren<br />

und wirtschaftlichen Versorgung Einfluss zu nehmen.<br />

Es tun sich damit neue Möglichkeiten auf, und gleichzeitig entstehen<br />

neue Anforderungen auf den komplexer werdenden internationalen Erdgasbeschaffungsmärkten.<br />

PRIVATWIRTSCHAFTLICHE INSTRUMENTE STATT<br />

REGULIERENDER EINGRIFFE<br />

Die europäische Gaswirtschaft hat in den zurückliegenden Jahren die<br />

Vorteile der bewährten Instrumente der Versorgungssicherheit immer<br />

wieder unterstrichen und wird darin von internationalen Produzenten wie


19 SICHERHEIT DER ENERGIEVERSORGUNG<br />

Russland und Norwegen unterstützt. Das Grünbuch der EU-Kommission<br />

zur Stärkung der Versorgungssicherheit als Grundlage für eine künftige<br />

Gemeinschafts-Richtlinie konzediert grundsätzlich die historische und zukünftige<br />

Richtigkeit dieses Instrumentariums.<br />

Ähnlich wie in den Vorschriften zur Marktöffnung tendiert die EU-Kommission<br />

bei der Versorgungssicherheit aber zu regulativen Lösungen und Eingriffen<br />

in die privatwirtschaftlichen Instrumente. Insgesamt unterstellt die<br />

EU-Kommission eine „unzulängliche Vorsorgepolitik“. Hinzu kommen umfangreiche<br />

Informations- und Kontrollregelungen, die zu einem erheblichen<br />

bürokratischen Mehraufwand und den damit verbundenen Kosten führen.<br />

Besonders kritisch zu hinterfragen ist die Sinnhaftigkeit eines umfangreichen<br />

und permanenten Kontrollmechanismus durch die Einrichtung einer<br />

europäischen Beobachtungsstelle.<br />

Die deutsche Gaswirtschaft ist offen für einen konstruktiven Dialog über<br />

das Thema Versorgungssicherheit. Sie hält zwar den Richtlinienvorschlag<br />

der Kommission nicht für den geeigneten Weg. Aber für die weitere Diskussion<br />

sind entsprechende Änderungsvorschläge erarbeitet worden, die<br />

auf unternehmerische Initiative und subsidiäre, den nationalen Gegebenheiten<br />

angepasste Elemente setzen.<br />

Ein Richtlinienvorschlag muss von der Grundüberlegung ausgehen, dass<br />

energiepolitische Maßnahmen zur Regelung der Versorgungssicherheit<br />

originäre Aufgabe der Mitgliedsstaaten sind. Letztendlich verantwortlich<br />

für die Gewährleistung der Versorgungssicherheit bleiben die Unternehmen.<br />

Bei der Abgrenzung der Verantwortungsbereiche muss das Subsidiaritätsprinzip<br />

entsprechend berücksichtigt werden. In der Konsequenz bedeutet<br />

dies, dass zunächst die Unternehmen verantwortlich sind, die bereits<br />

heute durch eigenverantwortliche privatwirtschaftliche Maßnahmen die<br />

Versorgungssicherheit auf höchstem Niveau gewährleisten. Erst wenn die<br />

Versorgungssicherheit nicht mehr von den Unternehmen gewährleistet<br />

werden kann, sollte der Staat verantwortlich einbezogen werden und in<br />

einem letzten Schritt die Europäische Union. Z<br />

FAZIT<br />

Die Eigenverantwortung der Mitgliedsstaaten und der jeweils<br />

zuständigen Gasunternehmen für die Versorgungssicherheit muss<br />

erhalten bleiben. Interventionistische Korrekturmechanismen hingegen<br />

würden voraussichtlich Diskriminierungen bzw. gerichtliche<br />

Auseinandersetzungen hervorrufen, die Marktteilnehmer verunsichern<br />

und letztlich nicht zu mehr Versorgungssicherheit beitragen.


20 GASWIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />

Europa<br />

wächst weiter<br />

zusammen.<br />

GASWIRTSCHAFTLICHE<br />

POTENZIALE IN<br />

EU-BEITRITTSLÄNDERN<br />

WICHTIGE FUNKTI<strong>ON</strong> FÜR <strong>VERSORGUNGS</strong>SICHERHEIT/<br />

ERHEBLICHE ANPASSUNGSLEISTUNGEN<br />

Die Europäische Union wird demnächst ihren Mitgliederkreis deutlich<br />

erweitern. Zehn Beitrittsländer sollen die Union auf 25 Mitglieder vergrößern.<br />

Schwerpunkt der EU-Erweiterung ist Zentral- und Osteuropa: Die<br />

baltischen Staaten Estland, Lettland, und Litauen sowie Polen, die Slowakei,<br />

Slowenien, Tschechien und Ungarn werden am 1. Mai 2004 Mitglieder<br />

der Europäischen Union; für Bulgarien und Rumänien wurde in Anerkennung<br />

der Beitrittsanstrengungen das Jahr 2007 förmlich als Beitrittsdatum festgelegt,<br />

wobei eine zukünftige Mitgliedschaft ausschließlich vom Fortschritt<br />

und der Umsetzung der von ihnen erwarteten Reformen abhängen wird.<br />

Durch vorbereitende Maßnahmen sollen die Neumitglieder in die Lage versetzt<br />

werden, „dem Wettbewerbsdruck und den Marktkräften im Binnenmarkt<br />

standzuhalten“, so die EU-Kommission.


21 GASWIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />

Es steht außer Frage, dass die Erweiterung der EU politisch, ökonomisch,<br />

energie- und auch gaswirtschaftlich nur zu begrüßen ist. Es steht ebenso<br />

außer Frage, dass hierfür noch ein erheblicher Anpassungsbedarf besteht.<br />

Die Verhandlungen des Energiekapitels, die (vorläufig) bereits seit längerem<br />

abgeschlossen sind, haben die offenen Punkte Land für Land identifiziert.<br />

Auf der Liste der energiespezifischen Forderungen an die Beitrittsländer<br />

stehen neben denjenigen z.B. nach der Formulierung einer allgemeinen<br />

Energiestrategie, nach dem Abbau der Energieverschwendung oder nach<br />

einer Verbesserung der Infrastrukturen auch konkrete Schritte zur Vorbereitung<br />

auf den Energiebinnenmarkt, die verstärkt und ohne Verzögerung in<br />

Angriff genommen werden sollen.<br />

Dieser Befund gilt, auch wenn die Transformationsländer – das eine in größerem,<br />

das andere in kleinerem Maße – insgesamt schon Fortschritte bei<br />

der Umstrukturierung und Integration ihrer Gaswirtschaften erzielt haben.<br />

Seit mehr als zehn Jahren engagiert sich die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> für den marktwirtschaftlichen<br />

Ausbau der Gaswirtschaften in den Ländern Zentral- und<br />

Osteuropas. Beispiele sind die Investitionen und Beteiligungen im Baltikum,<br />

Ungarn, Polen, Tschechien und der Slowakei. In praktisch allen Ländern,<br />

die 2004 der Europäischen Union beitreten wollen, bestehen interessante<br />

gaswirtschaftliche Potenziale. Auch die Funktion dieser Staaten<br />

als Transitländer für Erdgaslieferungen aus Russland und Zentralasien ist<br />

wichtig für die Erdgasimportländer. Mehr als die Hälfte der westeuropäischen<br />

Erdgasimporte fließt durch EU-Beitrittsländer.<br />

ENERGIE–PRÜFSTEIN<br />

Ein Prüfstein bei der Erfüllung der Anforderungen durch die EU-Beitrittsländer<br />

ist der Energiemarkt. Die bereits erbrachten strukturellen Veränderungen<br />

auf den jeweiligen nationalen Märkten der EU-Beitrittsländer<br />

verdienen Beachtung und Anerkennung. Die meisten der neuen Mitglieder


22 GASWIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />

haben ihre Märkte immerhin teilweise geöffnet. Am weitesten gingen<br />

die baltischen Länder Estland und Litauen, mit Marktöffnungen bis zu<br />

80 Prozent. Die Slowakei erfüllt seit 2003 die Mindestanforderungen der<br />

Richtlinie. In Ungarn sollen ab 2004 rund 40 Prozent des Marktes geöffnet<br />

werden. Polen und Tschechien arbeiten ebenfalls an der Umsetzung der<br />

Richtlinie, wobei in Polen bereits jetzt die Durchleitung von inländischen<br />

Mengen möglich ist. Mit dem EU-Beitritt sollen darüber hinaus in Polen<br />

alle Regelungen der gültigen Gasdirektive umgesetzt werden.<br />

Während sich die Struktur der Gasmärkte in den Beitrittsländern den EU-<br />

Standards angleicht, existieren noch erhebliche Defizite bei der Diversifizierung<br />

der Versorgungsquellen und den gastechnischen Infrastrukturen.<br />

So decken die baltischen Staaten jeweils 100 Prozent ihres Gasverbrauchs<br />

aus Russland. Nur Polen und Ungarn verfügen über größere Inlandsvorkommen<br />

oder haben zusätzliche Importquellen.<br />

LÄNDERSPEZIFISCHE AUFGABEN<br />

Je nach den energiewirtschaftlichen Gegebenheiten im Beitrittsland<br />

stehen spezifische Aufgaben an. So ist Polen eines der weltweit am<br />

stärksten von der Kohle abhängigen Länder. Am gesamten Primärenergiebedarf<br />

von rund 90 Mio Tonnen Öleinheiten hat die Kohle einen Anteil<br />

von über 67 Prozent. Erdgas kommt auf 11 und Mineralöl auf 22 Prozent.<br />

Sowohl im Privatbereich wie in der Industrie wird mit deutlich steigendem<br />

Erdgasbedarf gerechnet. Eine Privatisierung der staatlichen Versorgungsunternehmen<br />

steht noch aus. Angestrebt wird eine deutliche Diversifizierung<br />

der Erdgasbezüge, insbesondere mittels Lieferungen aus Norwegen.<br />

Derzeit importiert Polen mit jährlich über 7 Mrd m3 Erdgas überwiegend<br />

aus Russland. Die Importe aus westlichen Quellen sind heute noch vergleichsweise<br />

gering.


23 GASWIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE<br />

In der Slowakei werden der Strom- und der Gasmarkt schrittweise geöffnet.<br />

An der Privatisierung des Gasversorgers Slovensk´y plynárensk´y priemysel<br />

(SPP) sind Gaz de France und <strong>Ruhrgas</strong> beteiligt und haben insgesamt<br />

49 Prozent der Anteile erworben. Auf <strong>Ruhrgas</strong> entfallen 24,49 Prozent.<br />

Das SPP-Engagement war die bisher größte Einzelinvestition der <strong>Ruhrgas</strong>.<br />

Mit insgesamt neun Beteiligungen ist <strong>Ruhrgas</strong> in Tschechien vertreten.<br />

Hier wird der Gasmarkt erst ab 2005 für Großverbraucher geöffnet. Ungarn<br />

hat den ersten Schritt der Marktöffnung zwar bereits vollzogen, über den<br />

weiteren Verlauf herrscht jedoch Unsicherheit. Mit drei Unternehmensbeteiligungen,<br />

darunter auch an den Budapester Gaswerken, ist <strong>Ruhrgas</strong> seit<br />

einer Reihe von Jahren in Ungarn aktiv.<br />

<strong>Ruhrgas</strong> plant, die Zusammenarbeit mit den künftigen EU-Neumitgliedern<br />

durch Leitungsverbindungen, Lieferbeziehungen, Know-how-Transfer und<br />

Beteiligungen weiter auszubauen. Gerade in den Staaten, die jetzt Beitrittskandidaten<br />

sind, wurden schon frühzeitig große gaswirtschaftliche<br />

Potenziale gesehen, die weiterentwickelt werden sollen. Z


24 ENERGIEPARTNERSCHAFT<br />

ENERGIEPARTNERSCHAFT:<br />

ECKPFEILER DER DEUTSCH-<br />

RUSSISCHEN WIRTSCHAFTS-<br />

BEZIEHUNGEN<br />

Die Energiepartnerschaft ist seit mehreren Jahrzehnten<br />

ein Eckpfeiler der deutsch-russischen Wirtschafts-<br />

beziehungen. Sie hat auch in Phasen großer politischer<br />

Veränderungen zur Stabilisierung der Beziehungen<br />

wesentlich beigetragen und hat sich ohne Zweifel für<br />

beide Seiten bewährt. Für Russland ist Deutschland ein<br />

verlässlicher Markt und für Deutschland ist Russland<br />

ein verlässlicher Lieferant.<br />

Besondere Bedeutung kommt dem Erdgasgeschäft zu, das sich nunmehr<br />

seit knapp drei Jahrzehnten störungsfrei entwickelt hat. Heute ist Deutschland<br />

der mit Abstand größte Erdgaskunde Russlands mit einem Anteil von<br />

rund 46 Prozent an den gesamten russischen Erdgasexporten nach Westeuropa.<br />

Die Energiepartnerschaft geht zunehmend über Handelsgeschäfte hinaus.<br />

Der enorme Investitionsbedarf Russlands in der Gaswirtschaft, aber auch in<br />

der Ölwirtschaft, wird dazu führen, dass sich <strong>Ruhrgas</strong> und andere deutsche<br />

Unternehmen an den Investitionen in Russland beteiligen werden. Einen<br />

ersten Schritt hat <strong>Ruhrgas</strong> mit der Beteiligung an Gazprom Ende 1998 vollzogen.<br />

Aber auch russische Unternehmen werden sich mit Investitionen in<br />

Deutschland engagieren, wie es schon vor über zehn Jahren die Gazprom<br />

getan hat, als sie mit der Wintershall das Joint Venture Wingas gründete.<br />

PARTNERSCHAFT MIT PERSPEKTIVEN<br />

Die Aussichten für den weiteren Ausbau der Beziehungen sind günstig<br />

vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Aufschwungs und der politischen<br />

Stabilisierung in Russland. Der Reformprozess ist dort, trotz einiger<br />

retardierender Momente, auf einem guten Weg. Die Energiebeziehungen<br />

werden wachsen und über Investitionsbeteiligungen strukturell breiter<br />

aufgestellt sein als in der Vergangenheit. Die geografische Lage Deutschlands,<br />

die führende Rolle Deutschlands in den Handelsbeziehungen mit<br />

Russland und die damit verbundenen positiven Erfahrungen auf beiden<br />

Seiten sind eine sehr gute Ausgangsbasis für den Ausbau der Energiebeziehungen<br />

in Struktur und Umfang. Vor dem Hintergrund der Osterweiterung<br />

der Europäischen Union und der Bedeutung Russlands als Energie-


25 ENERGIEPARTNERSCHAFT<br />

Blick auf den<br />

Kreml<br />

lieferant Europas gilt es, diese positive Entwicklung der Handelsbeziehungen<br />

tatkräftig zu unterstützen.<br />

Der konsequente Ausbau der Energiepartnerschaft Westeuropas mit Russland<br />

erscheint – vor allem auch angesichts des künftig weiter wachsenden<br />

Erdgasbedarfs und der geografischen Verteilung der Ressourcen – wichtiger<br />

denn je. Für die Exploration, für Produktion und Transportinfrastruktur besteht<br />

in der russischen Öl- und Gaswirtschaft ein enormer Investitionsbedarf.<br />

Um die Dimensionen zu verdeutlichen: Der gesamte Investitionsbedarf<br />

für die russische Gaswirtschaft wird von der Internationalen Energieagentur<br />

(IEA) in den kommenden 20 Jahren auf 150 – 170 Mrd US-$ geschätzt.<br />

Im Hinblick auf derartige finanzielle und zeitliche Dimensionen sind<br />

verlässliche Rahmenbedingungen für die investierenden Unternehmen in<br />

Russland unabdingbar. Nur dann ist gewährleistet, dass diese dringend<br />

notwendigen Investitionen in den russischen Energiesektor getätigt werden,<br />

und nur dann ist auch die Voraussetzung gegeben, dass die steigende<br />

Nachfrage auf den innerrussischen und den Exportmärkten langfristig zu<br />

decken ist, und nicht zuletzt, dass die russische Wirtschaft weiter expandieren<br />

kann.<br />

RUSSLANDS „ENERGIESTRATEGIE 2020“<br />

Die Größe des Investitionsbedarfs erfordert den Einsatz ausländischen<br />

Kapitals. Westliche, so auch deutsche Unternehmen der Energiewirtschaft<br />

und der Ausrüstungsindustrie sind bereit, sich als Investoren in Russland<br />

zu engagieren. Damit verbunden ist als eine der zentralen Fragen, welche<br />

Chancen und Risiken für ausländische Investoren heute und in Zukunft


26 ENERGIEPARTNERSCHAFT<br />

Die Gazprom-<br />

Hauptverwaltung<br />

in Moskau,<br />

Erdgas-<br />

Pipelines in<br />

Sibirien<br />

bestehen. Dies ist eine Frage der rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen,<br />

aber auch der Bereitschaft zu erforderlichen strukturellen<br />

Veränderungen. Hierzu hat die russische Regierung in der „Energiestrategie<br />

2020“ ihre Vorstellungen dargelegt.<br />

Zu dieser Konzeption gehört das Thema der sparsamen und rationellen<br />

Energieverwendung. Russland hat ein erhebliches Energieeinsparpotenzial,<br />

sowohl im Bereich der Energieumwandlung und -verteilung als auch bei<br />

der Nutzung der Energieträger in allen Sektoren. Wenn es gelingt, verstärkt<br />

diese Einsparpotenziale durch gemeinsame Projekte in Kooperation<br />

zwischen Russland und Deutschland zu erschließen, können wesentliche<br />

Beiträge zur Schonung der russischen Energiereserven, zur Steigerung<br />

des russischen Energieexportpotenzials, aber auch für die Modernisierung<br />

der russischen Industrie geleistet werden.<br />

Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass die großen Investitionen in der<br />

Energiewirtschaft tatsächlich getätigt und gleichzeitig Energieeinsparungen<br />

realisiert werden, ist eine entsprechende Preispolitik auf den russischen<br />

Märkten. Die Preise für Energieträger bei den Endverbrauchern müssen<br />

so hoch sein, dass sie nicht zu einem Substanzverzehr bei den Energieunternehmen<br />

führen und weitere Ausbauinvestitionen nicht rechtfertigen.<br />

Die Gestaltung der Energiepreispolitik in Russland ist somit eine Schlüsselfrage<br />

für die zukünftige Entwicklung der russischen Energiewirtschaft<br />

und für den Abbau der Energieverschwendung auf der Verbraucherstufe.<br />

Über die reinen Energieimporte hinaus profitieren auch assoziierte Branchen<br />

der Energiewirtschaft von der deutsch-russischen Kooperation. So<br />

haben sich im Bereich der Erschließung von Öl- und Gasvorkommen, in der<br />

Zulieferung von Ausrüstung und darüber hinaus vielfältige und beständige<br />

Allianzen im Bereich Technik- und Know-how-Transfer gebildet. Ebenso<br />

liegt es im deutschen Interesse, sich im Bereich zusätzlicher Transitwege


27 ENERGIEPARTNERSCHAFT<br />

für die steigenden russischen Gasexporte nach Westeuropa zu engagieren;<br />

daher untersuchen deutsche und russische Experten in internationalen<br />

Konsortien geeignete wirtschaftliche Gastransportrouten. Ziel einer solchen<br />

Zusammenarbeit ist, den Transit des für Westeuropa bestimmten<br />

russischen Erdgases technisch und wirtschaftlich zu sichern und zu diversifizieren.<br />

Im Kontext dieser engen deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen hat<br />

<strong>Ruhrgas</strong> sich im Dezember 1998 als erster westlicher strategischer Investor<br />

direkt an der OAO Gazprom beteiligt und diese Anteile kontinuierlich<br />

aufgestockt. Der Anteil beläuft sich heute auf rund 6 Prozent. Es handelt<br />

sich hierbei jedoch nicht nur um eine Finanzbeteiligung; vielmehr ist im Zuge<br />

des Aktienerwerbs zwischen Gazprom und <strong>Ruhrgas</strong> vereinbart worden,<br />

dass Gazprom bis zu etwa einem Drittel des Erdgasbedarfs der <strong>Ruhrgas</strong> bis<br />

2030 flexibel deckt. Hierdurch werden zusätzliche Erdgasmengen aus Russland<br />

für den deutschen Markt verfügbar, insbesondere im Zeitraum nach<br />

2010, wenn die Lieferungen aus einem Teil der westeuropäischen Quellen<br />

voraussichtlich zurückgehen werden.<br />

MEHR ALS NUR REIN<br />

KOMMERZIELLE KOOPERATI<strong>ON</strong>EN<br />

Die Zusammenarbeit zwischen der deutschen und der russischen<br />

Gaswirtschaft geht über eine rein kommerzielle Kooperation hinaus. Ein<br />

Projekt, das international Aufmerksamkeit und Anerkennung erfährt, ist die<br />

Optimierung des Erdgastransports auf dem Haupttransport-Korridor der<br />

Gazprom. Hier werden komplexe betriebliche Optimierungsaufgaben in den<br />

Transportsystemen gelöst. Mit dem Joint-Implementation-Projekt von Gazprom<br />

und <strong>Ruhrgas</strong> in Russland wird der Energieverbrauch der Verdichter in<br />

Transportsystemen signifikant reduziert, was der Umwelt und besonders<br />

dem Klimaschutz zugute kommt.<br />

Dieses Projekt ist eine konkrete Ausfüllung des Memorandum of Understanding,<br />

das anlässlich des Besuchs von Präsident Putin im Sommer 2000<br />

in Deutschland mit Gazprom zur Zusammenarbeit im Umweltschutz unterzeichnet<br />

wurde. Beim EU-Russland-Gipfel Anfang des Jahres 2001 wurde<br />

eine enge energiewirtschaftliche Zusammenarbeit vereinbart, mit der die<br />

Bedeutung des Energiebereichs als zentrale europäische Dimension unterstrichen<br />

wird. Bei den Treffen des Deutsch-Russischen Kooperationsrates<br />

und bei den Konferenzen des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft<br />

bemühen sich hochrangige Regierungs- und Unternehmensvertreter um die<br />

Vertiefung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Das Thema Energie<br />

findet sich also immer ganz oben auf der Agenda.


28 ENERGIEPARTNERSCHAFT<br />

Über den Energiebereich hinaus reichen auch Projekte der partnerschaftlichen<br />

Zusammenarbeit in anderen Bereichen. Beide Seiten haben Vorteile<br />

von dem seit Jahren erfolgreich praktizierten deutsch-russischen Austauschprogramm<br />

zur Weiterbildung von Führungskräften sowie von einem<br />

umfangreichen Kultursponsoring-Programm. Besonders zu nennen ist die<br />

Wiederherstellung des Bernsteinzimmers in St. Petersburg; ein Projekt<br />

von symbolischer Bedeutung für die deutsch-russische Beziehung, das im<br />

Mai 2003 vollendet sein wird. Projekte auf dem Gebiet von Kunst und<br />

Kultur können Dauerhaftigkeit und Verlässlichkeit wirtschaftlicher Beziehungen<br />

langfristig abstützen, so dass aus einem rein wirtschaftlich motivierten<br />

Interesse eine übergreifende Zusammenarbeit gesellschaftlich<br />

verantwortungsbewusster Partner wird.<br />

AUSBLICK<br />

Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen West-Europa und Russland,<br />

mit besonderem Fokus auf Deutschland und Russland, werden auf<br />

breiter politischer Ebene gefördert und unterstützt. Es ist für die Europäische<br />

Union und für Deutschland unerlässlich, mit geeigneten politischen<br />

Maßnahmen auch künftig die bilateralen Kooperationen zwischen den<br />

daran beteiligten Unternehmen zu flankieren.<br />

Die Wirtschaftsbeziehungen sind ein tragendes Element dieser Zusammenarbeit.<br />

Dabei ist klar: In dem Maße, in dem Russland seine Wirtschaft und<br />

seine Gesellschaft modernisiert und die Rahmenbedingungen für Handel<br />

und Investitionen verbessert, wird auch der Wirtschaftsaustausch weiter<br />

zunehmen. Denn auch für die Zukunft besteht ein großes Potenzial der<br />

Zusammenarbeit: Russland braucht Auslandsinvestitionen zur Aufrechterhaltung<br />

und Weiterentwicklung seines Energiesektors. Deutschland wird<br />

weiterhin auf die Energieexporte aus Russland angewiesen sein. Im<br />

Gegenzug zeigen russische Energieunternehmen Interesse, sich in Deutschland<br />

zu engagieren.<br />

Auf europäischer Ebene ist der ständige EU-Russland-Dialog zu begrüßen,<br />

der vielfältige Kooperationsfelder untersucht und eine Stabilität der europäisch-russischen<br />

Wirtschaftsbeziehungen zum Ziel hat. Die auf bilateraler<br />

Ebene zwischen Russland und Deutschland bestehenden, vielfältigen Kooperationsformen<br />

sollten fortgesetzt, intensiviert und auf europäischer<br />

Ebene ergänzt werden. Gemeinsames Ziel sollte sein, die Stabilität der Beziehungen<br />

im Wirtschafts- und Energiebereich im gegenseitigen Interesse<br />

zu sichern. Z<br />

Gekürzte Fassung eines Beitrags von Dr. Burckhard Bergmann, Vorstandsvorsitzender<br />

der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, in der Publikation „Brücke für die deutsche Wirtschaft“ zum<br />

50-jährigen Jubiläum des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft im Jahr 2002.<br />

Dr. Bergmann ist stellv. Vorsitzender im Vorstand des Ost-Ausschusses.


29 ENERGIEPARTNERSCHAFT<br />

Vom Ost-West-Ausschuss in 2002 organisiert: Energie-Kongress im Umfeld der<br />

Hannover-Messe<br />

50 JAHRE OST-WEST-AUSSCHUSS DER<br />

DEUTSCHEN WIRTSCHAFT<br />

Der Ost-West-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft beging Ende 2002 sein<br />

50-jähriges Bestehen. „Vor 50 Jahren wurde der Grundstein für eine Institution gelegt,<br />

die in Zeiten politischer Spannungen und Konfrontationen immer auch ein Band des<br />

Zusammenhalts der zwei einander diametral gegenüberstehenden Lager bildete und<br />

beide Teile Europas verband“, so Dr. Klaus Mangold, Vorsitzender des Vorstands des<br />

Ost-West-Ausschusses in seiner Einleitung zur Jubiläumsschrift.<br />

Der Ost-West-Handel war über lange Zeit davon geprägt, dass den Exporten von<br />

Rohstoffen, vor allem Kohle, Erdöl und Erdgas, die Lieferungen von Investitionsgütern<br />

gegenüberstanden. Diese Investitionsgüter dienten dem Ausbau der Energieinfrastruktur<br />

in der früheren Sowjetunion, die dafür selbst zunächst nicht die erforderlichen<br />

Kapazitäten hatte.<br />

Diesem Muster folgten auch die umfangreichen Lieferungen von Großrohren für den Pipelinebau.<br />

Diese Lieferungen wurden durch das „Röhrenembargo“ von 1962 aus politischen<br />

Gründen unterbrochen. Im Rahmen der so genannten „Erdgas-Röhren-Geschäfte“<br />

seit 1970 wurden sie wieder aufgenommen und ausgebaut. Infolge der Ölkrise 1973/74<br />

sind auf Grundlage dieser „Dreiecksgeschäfte“ die Importe von Öl und Gas aus der<br />

Sowjetunion zu einem zunehmend wichtigen Faktor für die Energieversorgung Westeuropas<br />

geworden. Auf der anderen Seite waren die Erdgas- und Mineralölexporte die<br />

Hauptdevisenbringer für die Sowjetunion. Der Abschluss der umfangreichen Erdgasimportverträge<br />

vom November 1981, bei denen die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> für die westeuropäische<br />

Käufergruppe eine führende Rolle spielte, kann auch heute noch als ein Meilenstein<br />

für die Entwicklung des Ost-West-Handels in der Nachkriegszeit bewertet werden.<br />

Das Ende der Sowjetunion und die Jahre des Umbruchs haben die energiewirtschaftlichen<br />

Beziehungen nicht unberührt gelassen. Aber im Rückblick lässt sich feststellen,<br />

dass der Zusammenbruch der alten politischen Ordnung in Osteuropa zu keinem Bruch<br />

der langfristig angelegten Vertragsbeziehungen geführt hat. Das beweist einmal mehr,<br />

wie stabil derartige Lieferbeziehungen sind, weil sie nämlich dem dauerhaften, beiderseitigen<br />

Interesse entsprechen.


30 BRANCHENREPORT<br />

ERDGAS IM<br />

ENERGIEMARKT 2002<br />

WELTWEITE ENTWICKLUNGEN IM ÜBERBLICK<br />

Der weltweite Energieverbrauch blieb 2002 infolge eines nur gedämpften<br />

Wachstums der Weltwirtschaft mit rund 9 Milliarden Tonnen Öleinheiten<br />

(Mrd t OE) in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.<br />

Die Lage auf den internationalen Ölmärkten war weitgehend entspannt.<br />

Vor dem Hintergrund einer vergleichsweise schwachen Nachfrageentwicklung<br />

war die weltweite Rohölförderung insgesamt leicht rückläufig. Insbesondere<br />

in den OPEC-Ländern wurden im Interesse einer Stabilisierung<br />

des Preisniveaus Förderkürzungen vorgenommen. Die Preisentwicklung<br />

auf den internationalen Ölmärkten war aber weniger durch grundlegende<br />

Marktdaten als vielmehr durch die Sorge um einen Krieg im Irak gekennzeichnet,<br />

die zu Preisaufschlägen führte („Kriegsprämie“).<br />

Ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau Ende 2001/Anfang 2002 war<br />

der Preistrend im Jahresverlauf 2002, unterbrochen von kurzzeitigen Ausschlägen<br />

nach unten, insgesamt aufwärts gerichtet.<br />

Welterdgasverbrauch<br />

Nach einer Abschwächung im Oktober/November<br />

in Mrd m zogen die Spotpreise kräftig an und überschritten<br />

zum Jahresende, auch aufgrund von streikbeding-<br />

2 400<br />

ten Förderausfällen in Venezuela, die 30-Dollar-<br />

Marke. Im Jahresdurchschnitt notierte Brent-Öl auf<br />

den Spotmärkten mit rund 25 US-$ /Barrel gering-<br />

2 000<br />

fügig über Vorjahresniveau.<br />

3<br />

Sonstige<br />

1 600<br />

1 200<br />

800<br />

400<br />

0<br />

1) vorläufig<br />

93 98 99 00 01 02<br />

1993 1 985<br />

1998 2 185<br />

1999 2 250<br />

2000 2 350<br />

2001 2 355<br />

20021) 2 360<br />

Japan<br />

Westeuropa<br />

USA<br />

GUS<br />

Welterdgasförderung und -verbrauch blieben mit<br />

2 360 Mrd m3 (2,1 Mrd t OE) gegenüber dem Vorjahr<br />

nahezu unverändert. Der Anteil des Erdgases am<br />

weltweiten Energieverbrauch betrug wie im Vorjahr<br />

knapp ein Viertel.<br />

Der grenzüberschreitende Erdgashandel lag mit<br />

rund 650 Mrd m3 um etwa 5 Prozent über Vorjahreshöhe.<br />

Er entsprach gut einem Viertel der Welterdgasförderung<br />

und war vornehmlich ein intraregionaler<br />

Handel, geprägt durch die Lieferungen aus<br />

Kanada in die USA und die Lieferströme innerhalb<br />

Westeuropas sowie im asiatisch-pazifischen Raum.<br />

Zu den interregionalen Lieferungen gehörten insbesondere<br />

die Lieferungen Russlands nach West-,<br />

Mittel- und Osteuropa und die Exporte Algeriens<br />

nach Europa und Nordamerika sowie diejenigen aus<br />

der Golfregion nach Fernost. Unverändert wurden<br />

gut drei Viertel der grenzüberschreitend gelieferten


31 BRANCHENREPORT<br />

Welterdgasvorräte 2002<br />

in Billionen m3 60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Russland<br />

verfügt über<br />

gut 30 Prozent<br />

der weltweitenErdgasreserven.<br />

Mittel- und Nahost 56,1<br />

GUS 55,3<br />

Fernost/Pazifik 12,6<br />

Afrika 11,8<br />

Nordamerika 7,1<br />

Lateinamerika 7,1<br />

Westeuropa 6,1<br />

Zentraleuropa 0,4<br />

Mengen per Pipeline zwischen Herkunfts- und Bestimmungsland transportiert<br />

und knapp ein Viertel in verflüssigter Form (LNG: Liquefied<br />

Natural Gas).<br />

Die sicher gewinnbaren Erdgasreserven in der Welt wurden Ende 2002 mit<br />

rund 157 000 Mrd m3 beziffert und lagen damit leicht über dem Vorjahresstand.<br />

Ihre statische Reichweite belief sich nach wie vor auf gut 60 Jahre.<br />

ENTWICKLUNGEN IN DEN WELTREGI<strong>ON</strong>EN<br />

In Russland, dem größten Förderland der Welt, erhöhte sich die Erdgasförderung<br />

um 2 Prozent auf rund 530 Mrd m3 , entsprechend 23 Prozent<br />

der Welterdgasförderung. Damit war erstmals nach einer Reihe von Jahren<br />

wieder ein Anstieg der russischen Erdgasförderung zu verzeichnen, die<br />

allerdings noch merklich unter dem Höchststand Anfang der neunziger<br />

Jahre blieb.<br />

Die Erdgasexporte aus Russland lagen mit gut 160 Mrd m3 etwa auf Vorjahresniveau<br />

und entsprachen damit nach wie vor gut einem Viertel aller<br />

grenzüberschreitend gelieferten Erdgasmengen. Von den russischen Erdgasexporten<br />

entfielen drei Viertel auf Lieferungen nach Europa einschließlich<br />

Türkei und ein Viertel auf GUS-Staaten.


32 BRANCHENREPORT<br />

Welterdgasförderung 2002<br />

Gesamtvolumen: rd. 2 360 Mrd m 3<br />

in Mrd m 3<br />

500<br />

450<br />

400<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

Mit rund 48 000 Mrd m3 verfügte Russland über gut 30 Prozent der weltweiten<br />

Erdgasreserven und blieb mit deutlichem Abstand das Land mit den<br />

größten sicher gewinnbaren Erdgasvorräten.<br />

In den übrigen GUS-Staaten hatte die Erdgasförderung die Größenordnung<br />

von 120 Mrd m3 . Die mit Abstand größten Förderländer waren Usbekistan<br />

(gut 50 Mrd m3 ) und Turkmenistan (rund 45 Mrd m3 ).<br />

In den USA ging der Erdgasverbrauch erneut zurück, und zwar um 3 Prozent<br />

auf 560 Mrd m3 , im Wesentlichen bedingt durch das milde Winterwetter<br />

und die eher verhaltene konjunkturelle Entwicklung. Die Erdgasförderung<br />

war ebenfalls rückläufig (– 3 Prozent): Mit knapp 500 Mrd m3 entfielen damit<br />

21 Prozent der weltweiten Erdgasförderung auf die Vereinigten Staaten.<br />

Die Importe von Erdgas per Pipeline aus Kanada – nach wie vor mit einem<br />

Anteil von 16 Prozent an den insgesamt weltweit grenzüberschreitend<br />

gelieferten Erdgasmengen zweitgrößtes Erdgasexportland – wurden um<br />

3 Prozent auf rund 100 Mrd m3 hochgefahren. Damit entfielen etwa 60 Prozent<br />

der gesamten Erdgasförderung Kanadas, die sich wie im Vorjahr auf<br />

170 Mrd m3 belief, auf Lieferungen in das Nachbarland. Nahezu vollständig<br />

zurückgenommen wurden die Bezüge aus Mexiko.<br />

Russland 23 %<br />

USA 21 %<br />

Kanada 7 %<br />

Großbritannien 4 %<br />

Algerien 4 %<br />

Indonesien 3 %<br />

Iran 3 %<br />

Niederlande 3 %<br />

Norwegen 2 %<br />

Usbekistan 2 %<br />

Saudi-Arabien 2 %<br />

Turkmenistan 2 %<br />

Argentinien 2 %<br />

Malaysia 2 %<br />

Übrige 20 %<br />

Rückläufig waren ebenso die Bezüge<br />

von Erdgas in verflüssigter Form.<br />

Sie stammten aus Algerien, Australien,<br />

Brunei, Katar, Malaysia,<br />

Nigeria, Oman, Trinidad/Tobago sowie<br />

den Vereinigten Arabischen<br />

Emiraten.<br />

Auf die USA entfielen importseitig<br />

rund 17 Prozent der gesamten<br />

grenzüberschreitend gelieferten<br />

Erdgasmengen in der Welt. Sie<br />

blieben damit größtes Erdgasimportland.<br />

Die Exporte von Erdgas wurden<br />

erneut kräftig erhöht (+ 40 Prozent<br />

auf 13 Mrd m3 ). Sie wurden per<br />

Pipeline nach Kanada und Mexiko<br />

sowie als LNG per Tanker nach<br />

Japan geliefert.<br />

In Lateinamerika lag die Erdgasförderung<br />

unverändert auf dem<br />

Niveau von gut 100 Mrd m3 . Davon<br />

entfielen rund 80 Prozent auf die<br />

drei größten Förderländer Argen-


33 BRANCHENREPORT<br />

Transport von<br />

verflüssigtem<br />

Erdgas: LNG-<br />

Terminal und<br />

LNG-Tanker<br />

tinien, Venezuela und Trinidad/Tobago. Der grenzüberschreitende Erdgashandel<br />

blieb im Schwerpunkt intraregional. Hinzu kamen LNG-Exporte von<br />

Trinidad/Tobago in die USA und nach Westeuropa.<br />

In Japan belief sich die Erdgasförderung unverändert auf rund 2,5 Mrd m3 ,<br />

entsprechend 3 Prozent des gesamten Erdgasverbrauchs, der mit knapp<br />

75 Mrd m3 um nahezu ein Zehntel unter Vorjahresniveau lag. Aus Importen<br />

stammten dementsprechend 97 Prozent der in Japan verfügbaren Erdgasmengen.<br />

Diese wurden gegenüber dem Vorjahr um rund 10 Prozent zurückgefahren<br />

und kamen zum größten Teil in verflüssigter Form aus Ländern<br />

der asiatisch-pazifischen Region, in der sich die Erdgasförderung leicht auf<br />

insgesamt rund 265 Mrd m3 erhöhte. Weitere LNG-Importe stammten aus<br />

Ländern der Golfregion sowie in geringerem Umfang als bisher auch aus<br />

den USA.<br />

In Afrika wurden wie im Vorjahr rund 130 Mrd m3 Erdgas gefördert, davon<br />

allein zwei Drittel in Algerien, dem nach wie vor größten Förder- und<br />

Exportland dieses Kontinents. Algerien war mit 9 Prozent an den weltweit<br />

grenzüberschreitend gelieferten Erdgasmengen beteiligt. Weitere afrikanische<br />

Exportländer waren Nigeria und Libyen, die Erdgas in verflüssigter<br />

Form exportierten.<br />

In den Ländern des Nahen und Mittleren Ostens blieb die Erdgasförderung<br />

mit rund 220 Mrd m3 ebenfalls nahezu unverändert. Die größten Förderländer<br />

dieser Region blieben Iran (28 Prozent), Saudi-Arabien (23 Prozent)<br />

und die Vereinigten Arabischen Emirate (18 Prozent). Von der gesamten<br />

Erdgasförderung in dieser Region wurde wie bisher nur ein geringer Teil in<br />

andere Regionen geliefert, vornehmlich in verflüssigter Form nach Japan.<br />

In Mittel- und Osteuropa lagen Erdgasaufkommen und -verbrauch mit<br />

knapp 70 Mrd m3 etwa auf Vorjahresniveau. Das Erdgasaufkommen stamm-


St. Fergus<br />

Theddlethorpe<br />

London<br />

Teesside<br />

Bacton<br />

Barcelona<br />

34 BRANCHENREPORT<br />

Drehscheibe Deutschland im<br />

europäischen Erdgasverbund<br />

Canvey<br />

Toulouse<br />

Erdgasleitungen<br />

in Planung<br />

Erdgasimportstelle<br />

Erdgasfelder<br />

Bezugsländer<br />

Dunkerque<br />

Gournay<br />

Paris<br />

Lyon<br />

Zeebrügge<br />

Brüssel<br />

Groningen<br />

Fos-sur-Mer<br />

Kollsnes<br />

Kårsto<br />

Stavanger<br />

Essen<br />

Aachen<br />

Bern<br />

Flensburg<br />

Oslo<br />

Wilhelmshaven<br />

Emden Hamburg<br />

Saarbrücken<br />

Freiburg<br />

Erfurt<br />

Frankfurt<br />

Stuttgart<br />

Hannover<br />

München<br />

La Spezia<br />

Montalto di Castro<br />

Rostock<br />

Passau<br />

Rom<br />

Berlin<br />

Trondheim<br />

Prag<br />

Ljubljana<br />

Wien<br />

Zagreb<br />

Bratislava<br />

Budapest<br />

Zenica<br />

Warschau<br />

Sarajevo<br />

Helsinki<br />

Belgrad


35 BRANCHENREPORT<br />

Internationaler Erdgashandel 2002<br />

Exportländer<br />

Gesamtvolumen: rd. 650 Mrd m 3<br />

in Mrd m 3<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

Russland 25 %<br />

Kanada 16 %<br />

Norwegen 9 %<br />

Algerien 9 %<br />

Turkmenistan 7 %<br />

Niederlande 6 %<br />

Indonesien 5 %<br />

Malaysia 3 %<br />

Katar 3 %<br />

Großbritannien 2 %<br />

Andere Länder 15 %<br />

Importländer<br />

Gesamtvolumen: rd. 650 Mrd m 3<br />

in Mrd m 3<br />

175<br />

150<br />

125<br />

100<br />

75<br />

50<br />

25<br />

0<br />

te zu ca. 30 Prozent aus der Förderung in dieser Region (insbesondere<br />

Rumänien, Polen, Ungarn und Kroatien), die sich auf gut 20 Mrd m3 belief,<br />

Importe aus Russland trugen zu mehr als 60 Prozent zum Erdgasaufkommen<br />

bei und Lieferungen aus Westeuropa – wie bisher im Wesentlichen in<br />

die Tschechische Republik, nach Ungarn und Polen – zu 7 Prozent. Wie im<br />

Vorjahr deckte Erdgas gut ein Fünftel des gesamten Energieverbrauchs in<br />

den Ländern Mittel- und Osteuropas.<br />

WESTEUROPA:<br />

ERDGASVERBRAUCH AUF VORJAHRESNIVEAU<br />

In Westeuropa betrug die Erdgasförderung rund 270 Mrd m3 , 2 Prozent<br />

mehr als 2001. Davon entfielen etwa 85 Prozent allein auf die drei größten<br />

Förderländer: Großbritannien (103 Mrd m3 ), Norwegen (66 Mrd m3 ) und<br />

die Niederlande (61 Mrd m3 ). Ihr Anteil an den gesamten sicher gewinnbaren<br />

Erdgasreserven dieser Region lag in der gleichen Größenordnung<br />

(Norwegen: 3 270 Mrd m3 , Niederlande: 1 550 Mrd m3 , Großbritannien:<br />

rund 620 Mrd m3 ).<br />

Der Erdgasverbrauch in Westeuropa blieb 2002 mit rund 400 Mrd m3 auf<br />

Vorjahresniveau, ebenso sein Anteil am gesamten Primärenergieverbrauch<br />

(23 Prozent). Dabei stand einem witterungs- und konjunkturbedingten<br />

USA 17 %<br />

Deutschland 12 %<br />

Japan 12 %<br />

Italien 8 %<br />

Ukraine 8 %<br />

Frankreich 6 %<br />

Südkorea 4 %<br />

Spanien 3 %<br />

Türkei 2 %<br />

Belarus 2 %<br />

Andere Länder 26 %


36 BRANCHENREPORT<br />

Bohrgestänge<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Verbrauchsrückgang in einer Reihe von Ländern wie z.B. Großbritannien,<br />

der Schweiz, Österreich, Italien oder Dänemark ein z.T. kräftiges Verbrauchswachstum<br />

in Ländern mit sich noch entwickelnden Märkten, wie<br />

insbesondere Portugal, Spanien oder Griechenland, gegenüber.<br />

Die einzelnen Lieferströme in und nach Westeuropa entwickelten sich<br />

wiederum unterschiedlich:<br />

Y Die Erdgaslieferungen aus den norwegischen Offshore-Fördergebieten<br />

erhöhten sich kräftig auf rund 55 Mrd m3 . Sie gingen nach wie vor zum<br />

größten Teil zum europäischen Kontinent. Importgesellschaften aus<br />

Deutschland bezogen mit gut 23 Mrd m3 etwa ein Fünftel mehr Erdgas<br />

aus Norwegen als im Jahr zuvor. Damit entfielen etwa 40 Prozent der<br />

Nationale Marktanteile der<br />

sieben größten europäischen<br />

Gasgesellschaften auf der<br />

Aufkommensseite (2001)<br />

in %<br />

Distrigas<br />

Gaz de France<br />

Gas Natural<br />

Gasunie<br />

Eni Gas & Power<br />

Centrica<br />

<strong>Ruhrgas</strong><br />

Distrigas 98 %<br />

Gaz de France 95 %<br />

Gas Natural 92 %<br />

Gasunie 85 %<br />

Eni Gas & Power 84 %<br />

Centrica 55 %<br />

<strong>Ruhrgas</strong> 54 %<br />

Quelle: Cedigaz, 10/2002


37 BRANCHENREPORT<br />

Erdgasleitung<br />

unter einem<br />

Tulpenfeld in<br />

den Niederlanden<br />

norwegischen Erdgasexporte auf Abnehmer in Deutschland. Großbritannien<br />

importierte nach Inbetriebnahme einer neuen Pipelineverbindung<br />

im 4. Quartal 2001 im vergangenen Jahr deutlich mehr Erdgas aus<br />

Norwegen als 2001.<br />

Y Die Lieferungen aus den Niederlanden lagen mit gut 36 Mrd m 3 nur un-<br />

wesentlich über Vorjahresniveau. Davon gingen 18 Mrd m3 an Kunden<br />

in Deutschland, was knapp der Hälfte der gesamten niederländischen<br />

Erdgasexporte entsprach.<br />

Y Die Erdgasexporte aus Großbritannien betrugen rund 13 Mrd m 3 . Davon<br />

wurden wie im Vorjahr knapp ein Viertel nach Irland und gut drei Viertel<br />

zum europäischen Kontinent geliefert, von wo umgekehrt Erdgas via<br />

Interconnector nach Großbritannien floss, und zwar vornehmlich in den<br />

Wintermonaten.<br />

Y Aus der dänischen Nordsee sind knapp 4 Mrd m 3 Erdgas exportiert<br />

worden. Wie bisher flossen davon gut 70 Prozent nach Deutschland<br />

und knapp 30 Prozent nach Schweden.<br />

Y Die Erdgaslieferungen aus Russland beliefen sich auf 68 Mrd m 3 . Dabei<br />

blieb Deutschland mit einem Anteil von 43 Prozent der gesamten russischen<br />

Erdgaslieferungen nach Westeuropa mit deutlichem Abstand vor<br />

Italien (25 Prozent) und Frankreich (15 Prozent) größtes Abnehmerland<br />

für russisches Erdgas in Westeuropa.<br />

Y Algerien lieferte knapp 50 Mrd m 3 nach Westeuropa. Auf Lieferun-<br />

gen per Pipeline nach Italien sowie auf die Iberische Halbinsel<br />

entfielen 55 Prozent der algerischen Erdgasexporte nach Westeuropa<br />

und 45 Prozent auf Lieferungen in verflüssigter Form, und zwar nach<br />

Frankreich, Spanien, Belgien, Italien und Griechenland.<br />

Y Die Bezüge westeuropäischer Länder aus weiteren Drittländern<br />

(Abu Dhabi, Katar, Libyen, Malaysia, Nigeria, Oman, Trinidad/Tobago)<br />

beliefen sich auf knapp 12 Mrd m3 .


38 BRANCHENREPORT<br />

Aus eigener Förderung stammte mit 68 Prozent wie bisher der überwiegende<br />

Teil des in Westeuropa verfügbaren Erdgases, aus russischen Quellen<br />

kamen 17 Prozent, aus Algerien 12 Prozent und aus sonstigen außereuropäischen<br />

Ländern 3 Prozent.<br />

DEUTSCHLAND: ENERGIEVERBRAUCH K<strong>ON</strong>JUNKTUR-<br />

UND WITTERUNGSBEDINGT RÜCKLÄUFIG<br />

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland ging 2002 gegenüber<br />

dem Vorjahr um rund 2 Prozent auf 342 Mio t OE zurück. Maßgeblich hierfür<br />

waren die deutlich wärmere Witterung und die schwache konjunkturelle<br />

Entwicklung mit einer Stagnation des realen Bruttoinlandsproduktes.<br />

Temperaturbereinigt lag der Primärenergieverbrauch um etwa 0,6 Prozent<br />

niedriger als 2001; die volkswirtschaftliche Energieproduktivität verbesserte<br />

sich im Zuge des anhaltenden Trends zu einem effizienteren Energieeinsatz<br />

um knapp 1 Prozent. Aus inländischer Gewinnung (einschließlich<br />

Kernenergie) stammten wie im Vorjahr knapp 40 Prozent und aus Importen<br />

gut 60 Prozent der bereit gestellten Energie.<br />

ENERGIEIMPORTRECHNUNG ERNEUT GESUNKEN<br />

Die Aufwendungen für den Import von Energie (netto: Einfuhr minus<br />

Ausfuhr) lagen mit 33 Mrd m um gut 5 Mrd m unter Vorjahresniveau. Die<br />

Importrechnung für Mineralöl (Rohöl und Produkte) ging dabei um gut<br />

4 Mrd m zurück. Maßgeblich für den Rückgang war insbesondere der Kursanstieg<br />

des Euro gegenüber dem US Dollar, der zu einem Rückgang der<br />

in Euro gerechneten Importpreise führte. Hinzu kam ein mengenmäßiger<br />

Rückgang der Produktimporte.<br />

Zudem sank die Importrechnung für Erdgas um knapp 1 Mrd m auf 9 Mrd m.<br />

Dem mengenmäßigen Importanstieg stand dabei ein Rückgang des Importpreisniveaus<br />

gegenüber, das im Jahresdurchschnitt 2002 merklich unter<br />

dem des Jahres 2001 lag. Dabei setzte<br />

Erdgasaufkommen in Westeuropa 2002 sich die bereits im Vorjahr rückläufige<br />

Gesamtvolumen: rd. 400 Mrd m Importpreisentwicklung bis in das<br />

3. Quartal fort und erst im 4. Quartal<br />

zeichneten sich wieder steigende<br />

Tendenzen ab.<br />

Die Importrechnung für Steinkohle fiel<br />

auf 1,7 Mrd m zurück (2001: 2 Mrd m),<br />

bedingt durch rückläufige Importmengen<br />

und -preise.<br />

3<br />

Sonstige<br />

Algerien<br />

12 %<br />

*<br />

3%<br />

Russland<br />

17 %<br />

Westeuropa<br />

68 %<br />

* Abu Dhabi, Katar, Libyen, Malaysia, Nigeria,<br />

Oman, Trinidad/Tobago<br />

ERDGASAUFKOMMEN:<br />

SICHER, BEDARFSGERECHT<br />

UND GUT DIVERSIFIZIERT<br />

Das Erdgasaufkommen nahm in 2002<br />

um gut 5 Prozent auf rund 84 Mio t OE<br />

zu; hierbei erreichte die inländische<br />

Förderung mit gut 15 Mio t OE fast das


39 BRANCHENREPORT<br />

Entwicklung des Erdgasverbrauchs in<br />

Westeuropa 2002<br />

Veränderungen in %<br />

65<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

– 5<br />

Teil der Verdichter-<br />

und<br />

Speicheranlagen<br />

Epe der<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Belgien + 1,5 %<br />

Dänemark – 1,2 %<br />

Deutschland – 0,4 %<br />

Finnland – 0,3 %<br />

Frankreich ± 0,0 %<br />

Griechenland + 7,6 %<br />

Großbritannien – 2,1 %<br />

Irland + 2,6 %<br />

Italien – 1,1 %<br />

Luxemburg + 67,5 %<br />

Niederlande + 0,2 %<br />

Österreich – 1,8 %<br />

Portugal + 20,2 %<br />

Schweden + 2,0 %<br />

Schweiz – 2,0 %<br />

Spanien + 14,6 %<br />

Vorjahresniveau (– 0,3 Prozent), während die Importe deutlich anstiegen<br />

(+ knapp 7 Prozent).<br />

Erdgas stammte in 2002 weiterhin zu fast einem Fünftel aus inländischer<br />

Förderung und zu gut vier Fünfteln aus Importen. Wichtigstes Lieferland<br />

war wieder Russland mit einem Anteil von 31 Prozent (2001: 33 Prozent);<br />

es folgte Norwegen, das seinen Anteil deutlich auf 25 Prozent (22 Prozent)<br />

ausbauen konnte, vor den Niederlanden mit 19 Prozent (20 Prozent) und<br />

den Bezügen aus heimischer Förderung mit 18 Prozent (19 Prozent). Großbritannien<br />

und Dänemark deckten rund 7 Prozent (6 Prozent) des Erdgasaufkommens.<br />

ERDGASVERBRAUCH:<br />

LEICHT UNTER VORJAHRESNIVEAU<br />

Der Erdgasverbrauch ging im Jahr 2002 leicht um 0,4 Prozent auf<br />

74,3 Mio t OE zurück. Maßgeblich hierfür waren die schwache wirtschaftliche<br />

Entwicklung und die mildere Witterung. Die Durchschnittstemperatur<br />

lag mit 9,5°C um knapp 0,5°C höher als in 2001 und sogar um 0,9°C<br />

höher im Vergleich zum langjährigen Mittel. Bei Normaltemperaturen wären<br />

in 2002 vergleichsweise fast 79 Mio t OE Erdgas verbraucht worden.


40 BRANCHENREPORT<br />

Erdgasförderung<br />

in Norddeutschland<br />

Der Erdgasanteil am Primärenergieverbrauch stieg auf 21,7 Prozent (2001:<br />

21,4 Prozent).<br />

Im Sektor Haushalte und Kleinverbraucher (private Haushalte sowie Gewerbe-,<br />

Handels- und Dienstleistungsunternehmen) war der Verbrauch<br />

leicht rückläufig (rund – 2 Prozent). Hierbei konnten die temperaturbedingten<br />

Einbußen durch den Anschluss neuer Heizgaskunden nicht ausgeglichen<br />

werden.<br />

Der Bestand an erdgasbeheizten Wohnungen stieg zwar um gut 300 000 an;<br />

dieser Zuwachs war jedoch deutlich geringer als im Vorjahr (+ 400 000).<br />

Die Gründe hierfür lagen in der niedrigeren Umstellungsquote von anderen<br />

Energieträgern auf Erdgas sowie in der weiter rückläufigen Neubautätigkeit.<br />

Am Jahresende waren 17,1 Mio Wohnungen oder 46,0 Prozent (2001:<br />

45,3 Prozent) des gesamten Wohnungsbestandes mit einer Erdgasheizung<br />

ausgestattet. Bei den zum Bau genehmigten neuen Wohnungen hatte die<br />

Erdgasheizung einen Marktanteil von 75 Prozent, dies entsprach in etwa<br />

dem Vorjahresergebnis.<br />

Wohnungsbeheizung in Deutschland 2002<br />

Heizöl<br />

31,8 %<br />

Kohle<br />

4,0 %<br />

Strom<br />

5,8 %<br />

Fernheizung<br />

12,4 %<br />

Gas<br />

46,0 %<br />

Wohnungs- Gasbeheizte Anteil<br />

bestand Wohnungen in %<br />

in Mio in Mio<br />

1992 34,1 10,7 31,3<br />

1993 34,5 11,5 33,2<br />

1994 34,9 12,3 35,3<br />

1995 35,3 13,2 37,3<br />

1996 35,7 13,9 39,0<br />

1997 36,0 14,6 40,6<br />

1998 36,4 15,3 42,0<br />

1999 36,7 15,9 43,4<br />

2000 37,0 16,5 44,5<br />

2001 37,1 16,8 45,3<br />

20021) 37,3 17,1 46,0<br />

1) Schätzung


41 BRANCHENREPORT<br />

Erdgasverbrauch in Deutschland<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Der Erdgasanteil am Endenergieverbrauch<br />

des gesamten HuK-Sektors stieg auf knapp<br />

36 Prozent (34,7 Prozent).<br />

In der Industrie (produzierendes Gewerbe)<br />

nahm der Erdgaseinsatz geringfügig zu (+ gut<br />

1 Prozent). Von der schwachen Konjunktur<br />

gingen kaum Impulse auf den Erdgasabsatz in<br />

wichtigen Branchen aus. Der Erdgasanteil am<br />

industriellen Endenergieverbrauch stieg auf<br />

knapp 33 Prozent (32,2 Prozent).<br />

Die Stromerzeugung auf Basis von Erdgas sank<br />

schätzungsweise um knapp 3 Prozent. Der Erdgasanteil<br />

an der gesamten Stromerzeugung belief<br />

sich weiterhin auf gut 9 Prozent.<br />

Die sektorale Struktur des Erdgasverbrauchs<br />

veränderte sich im Vorjahresvergleich nur unwesentlich.<br />

Haushalte und Kleinverbraucher<br />

waren die mit Abstand wichtigste Verbrauchergruppe<br />

mit einem Anteil am gesamten Erdgasverbrauch<br />

von 48 Prozent. Auf die Industrie<br />

entfiel ein Viertel, 13 Prozent des Erdgases<br />

wurden in Kraftwerken zur Stromerzeugung eingesetzt,<br />

14 Prozent in den übrigen Sektoren<br />

(insbesondere Fernwärmeerzeugung und nicht<br />

energetischer Verbrauch).<br />

EINZELASPEKTE DER<br />

DEUTSCHEN GASWIRTSCHAFT<br />

Die Budgets der Unternehmen der deutschen<br />

Gaswirtschaft für Investitionen in Sachanlagen wurden für 2002 auf<br />

rund 2 Mrd m veranschlagt. Das Leitungsnetz hatte zum Ende des Jahres<br />

2002 eine Länge von rund 375 000 Kilometern (Ende 2001: rund 369 000 Kilometer).<br />

Es waren 42 Untertagespeicher in Betrieb, vornehmlich eingesetzt<br />

für den saisonalen Strukturausgleich, mit einer Arbeitsgaskapazität<br />

von knapp 19 Mrd m3 0<br />

93 98 99 00 01 02<br />

Erdgas- Erdgasverbrauch<br />

anteil am<br />

1993<br />

in Mio t OE<br />

60,2<br />

PEV in %<br />

17,6<br />

1998 72,1 20,8<br />

1999 71,9 21,0<br />

2000<br />

2001<br />

71,5<br />

74,6<br />

20,9<br />

21,4<br />

2002 74,3 21,7<br />

.<br />

In den gut 700 Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft (Förderunternehmen,<br />

Ferngas- bzw. Importgesellschaften, regionale und kommunale<br />

Gasgesellschaften), neben denen Gashändler und eine Reihe von ausländischen<br />

Wettbewerbern auf dem deutschen Markt agierten, waren Ende<br />

2002 etwa 36 000 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

Die fiskalischen Belastungen des Erdgases (Mineralölsteuer auf Erdgas,<br />

Konzessionsabgaben auf Erdgas, Förderabgaben) gingen um 4,9 Prozent auf<br />

3,9 Mrd m zurück (2001: 4,1 Mrd m). Dabei verringerte sich das Aufkommen<br />

an Förderabgaben von rund 0,5 Mrd m auf 0,3 Mrd m. Z


42 ERDGAS ALS KRAFTSTOFF<br />

ERDGASFAHRZEUGE<br />

MIT VERBESSERTER<br />

PERSPEKTIVE<br />

GUTE RAHMENBEDINGUNGEN – EUROPA HOLT AUF<br />

Erdgas ist auf dem Vormarsch – dieser traditionelle Slogan der Gaswirtschaft<br />

kann inzwischen mit Berechtigung auch auf den Verkehrsbereich<br />

angewendet werden. Weltweit rollen bereits über zwei Mio Kraftfahrzeuge<br />

mit Erdgas als Kraftstoff über die Straßen. Mehr als die Hälfte davon fährt<br />

in Südamerika. Bei den Zuwachsraten fällt in jüngster Zeit Europa und hier<br />

besonders Deutschland ins Auge.<br />

Unangefochtener Marktführer für Erdgasfahrzeuge ist in Westeuropa Italien<br />

mit rund 400 000 Fahrzeugen. Auf Platz zwei der Zulassungsstatistik<br />

folgt mit derzeit 15 000 Einheiten Deutschland. Zwar haben damit Erdgasfahrzeuge<br />

hier immer noch eher Seltenheitswert. Der Bestand hat sich aber<br />

seit 1996 mehr als verzehnfacht. Experten schätzen, dass sich die Zahl<br />

weiter erhöht: 2010 könnten 500 000 Erdgasfahrzeuge auf deutschen Straßen<br />

zu sehen sein.<br />

ZUSÄTZLICHE IMPULSE<br />

Solche Erwartungen an das Marktpotenzial scheinen nicht unbegründet.<br />

Automobilindustrie, Mineralölwirtschaft und Gaswirtschaft arbeiten<br />

heute stärker zusammen als noch vor wenigen Jahren. In manchen Regionen<br />

geben auch öffentliche Institutionen und Landesregierungen zusätzliche<br />

Impulse, z.B. mit der Ausgestaltung von Förderprogrammen wie dem<br />

Gemeinde-Verkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG).<br />

Ausschlaggebend für den derzeitigen Auftrieb ist ein Bündel von Faktoren.<br />

Heute engagieren sich bereits fünf führende Autohersteller und bieten ihre<br />

BESTAND AN ERDGASFAHRZEUGEN UND -TANKSTELLEN IN WESTEUROPA<br />

Erdgasfahrzeuge Erdgastankstellen<br />

(Ende 2002) (Ende 2002)<br />

Italien 400 000 flächendeckend<br />

Deutschland 15 000 336<br />

Frankreich 4 550 6<br />

Schweden 2 000 20<br />

Großbritannien 835 12<br />

Niederlande 574 2<br />

Schweiz 520 27<br />

Belgien 300 9<br />

Tschechien 300 7<br />

Spanien 300 10<br />

Österreich 83 8<br />

Quelle: Das Erdgasfahrzeug, Köln


43 ERDGAS ALS KRAFTSTOFF<br />

Modelle ab Werk mit Erdgasantrieb an – mit steigender Tendenz. Hinzu<br />

kommen Nutzfahrzeuge sowie Busse und spezielle Kommunalfahrzeuge.<br />

Insbesondere Flottenfahrzeugen, z.B. für den öffentlichen Nahverkehr,<br />

kommt wachsende Bedeutung zu.<br />

Auch bei der Fahrzeugtechnik steht die Zeit nicht still. Mit Hochdruck<br />

wird an der Entwicklung neuer, platzsparender, strukturoptimierter Tanks<br />

gearbeitet. Behälter aus Kohlefasern könnten in Zukunft die herkömmlichen<br />

starren Stahlflaschen ohne Sicherheitseinbußen ablösen. Ein größeres<br />

Tankvolumen würde die Reichweiten der Erdgasfahrzeuge noch einmal<br />

deutlich erhöhen. Bei der Motorentechnik tut sich ebenfalls einiges. Kommen<br />

bisher vor allem Ottomotoren zum Einbau, die auf den Erdgasbetrieb<br />

optimiert wurden oder wahlweise den Einsatz von gasförmigen und flüssigen<br />

Treibstoffen zulassen, so zeichnet sich jetzt der Praxiseinsatz von<br />

Motoren ab, die ihre technischen Wurzeln in der Dieseltechnik haben.<br />

Der Erfolg der Erdgasfahrzeuge in Deutschland wäre ohne das gebündelte<br />

Engagement der Gaswirtschaft kaum möglich gewesen. In der „Gemeinschaftsinitiative<br />

erdgas mobil“ kooperieren nicht nur die einzelnen Partner,<br />

es werden auch wichtige Impulse zur Verbreitung und Verbesserung von<br />

Technologien und Infrastrukturen gegeben. Neben einer ausreichend breiten<br />

Fahrzeugpalette ist insbesondere ein möglichst flächendeckendes<br />

Tankstellennetz für den Markterfolg notwendig. Kostengünstige, standardisierte<br />

Anlagen sind hier ebenso notwendig wie eine umsichtige Planung<br />

der Betankungsorte.<br />

Eine wichtiges ökologisches und ökonomisches Signal ist die steuerliche<br />

Begünstigung von Erdgasfahrzeugen. Mit einem Steuersatz von 12,4 m<br />

je Megawattstunde (MWh) ist die Abgabenpflicht für Erdgas im Verkehrsbereich<br />

nur etwa halb so hoch wie bei Diesel- und Ottokraftstoffen. Dieser<br />

Steuervorteil wurde zum Jahresanfang 2003 im Rahmen der ökologischen<br />

Steuerreform bis in das Jahr 2020 fortgeschrieben. Fahrzeughersteller,<br />

Gaswirtschaft und Kunden haben damit eine sichere Grundlage und einen<br />

rechenbaren Anreiz für ihre Investitionen in die Entwicklung und Nutzung<br />

dieser Technologie.<br />

GRÜNDE FÜR DIE ATTRAKTIVITÄT<br />

Für die Autofahrer ist der Erdgasantrieb aus zwei Gründen attraktiv:<br />

Er ist wegen der geringeren Betriebskosten deutlich wirtschaftlicher als<br />

der Betrieb mit Mineralöl. Die Umrüst- oder Mehrkosten in Größenordnungen<br />

von 2 500 bis 5 600 m lassen sich relativ leicht amortisieren. Auch<br />

die ökologischen Vorteile werden zunehmend für die Kaufentscheidung<br />

wichtiger. Erdgasfahrzeuge emittieren praktisch keine Stickoxide, Staub,<br />

Ruß oder Schwefelverbindungen. Der Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid<br />

wird um etwa 25 Prozent vermindert. Die Wirtschaftlichkeit wird<br />

zudem durch zahlreiche Markteinführungshilfen der Gasversorger unterstützt.<br />

Sie variieren regional und reichen von direkten Zuschüssen bis zu<br />

kostenlosen Anfangsbetankungen. Z


01<br />

GESCHÄFTSBERICHT 2002<br />

INHALT<br />

02 Organe der Gesellschaft<br />

04 Bericht des Aufsichtsrats<br />

07 Lagebericht Konzern und <strong>AG</strong><br />

07 Geschäftsverlauf und Umfeld<br />

13 Absatz: Wettbewerbsfähige Angebote sichern Marktposition<br />

16 Gastransport: Anfragen und Abschlüsse weiter gestiegen<br />

17 Beschaffung: Mit Langfristverträgen für die Zukunft gewappnet<br />

21 Entwicklung: Effizienter Netzbetrieb und neue Marktsegmente im Fokus<br />

24 Technik: Marktorientiertes Versorgungs- und Transportsystem<br />

27 Konzerninvestitionen deutlich gestiegen<br />

28 Konzernergebnis: Stabile Entwicklung<br />

29 Konzernweites Risikomanagement mit umfassender Vorsorge<br />

32 Geschäftsverlauf in den ersten Monaten 2003<br />

33 Mitarbeiter: Neue Herausforderungen durch Wachstum im Ausland<br />

37 Umweltschutz: Zunehmend internationale Dimensionen<br />

40 Entwicklung der Konzernunternehmen<br />

45 Vermögens- und Finanzlage Konzern<br />

47 Jahresabschluss Konzern und <strong>AG</strong><br />

79 Beteiligungsgesellschaften<br />

GESCHÄFTS-<br />

JAHR 2002


02 ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />

EHRENVORSITZENDER<br />

DES AUFSICHTSRATS<br />

Dr. Klaus Liesen,<br />

(seit 17.02.2003),<br />

Essen<br />

AUFSICHTSRAT<br />

Dr. Klaus Liesen (bis 17.02.2003),<br />

Essen,<br />

Vorsitzender (bis 17.02.2003)<br />

Ulrich Hartmann (seit 17.02.2003),<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong>, Düsseldorf,<br />

Vorsitzender (seit 18.02.2003)<br />

Gabriele Gratz,<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen,<br />

stellv. Vorsitzende<br />

Werner Bartoschek,<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Dr. Christian Beckervordersandforth<br />

(seit 05.06.2002),<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Pieter Berkhout (bis 31.03.2002),<br />

ehem. Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Deutsche Shell GmbH, Hamburg<br />

Dr. Wulf Bernotat (seit 17.02.2003),<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong>, Düsseldorf<br />

Dr. Anton Binder (bis 05.06.2002),<br />

<strong>Ruhrgas</strong> Energie Beteiligungs-<strong>AG</strong>, Essen<br />

Dr. Gerhard Cromme,<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />

ThyssenKrupp <strong>AG</strong>, Düsseldorf<br />

Rainer Dampf (bis 05.06.2002),<br />

LOI Thermprocess GmbH, Essen<br />

Kurt F. Döhmel (seit 05.04.2002,<br />

bis 07.03.2003),<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der<br />

Deutsche Shell GmbH, Hamburg<br />

Dr. Uwe Franke (bis 02.08.2002),<br />

stellv. Vorsitzender des Vorstands der<br />

Deutsche BP Aktiengesellschaft,<br />

Hamburg<br />

Dr. Hans Michael Gaul<br />

(seit 17.02.2003),<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong>, Düsseldorf<br />

Wolfgang Goretzki (seit 05.06.2002),<br />

G. Kromschröder <strong>AG</strong>, Osnabrück<br />

Wilhelm Hamann,<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Dr. Hans-Dieter Harig (seit 17.02.2003),<br />

ehem. Vorsitzender des Vorstands der<br />

E.<strong>ON</strong> Energie <strong>AG</strong>, München<br />

Kurt Kuck (bis 05.06.2002),<br />

G. Kromschröder <strong>AG</strong>, Osnabrück<br />

Wingolf R. Lachmann (bis 17.03.2003),<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

ESSO Deutschland GmbH, Hamburg<br />

Heinz Niehaus (seit 05.06.2002),<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Harald Norvik (seit 25.03.2003),<br />

Chairman<br />

Oslo Stock Exchange,<br />

Nesoddtangen, Norwegen<br />

Hartmut Riemann (seit 05.06.2002),<br />

1. Bevollmächtigter der<br />

IG-Metall, Osnabrück<br />

Albert Schell (seit 05.06.2002),<br />

ELSTER GmbH, Mainz-Kastel<br />

Dr. Erhard Schipporeit<br />

(seit 25.03.2003),<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong>, Düsseldorf<br />

Dipl.-Volkswirt Jobst D. Siemer<br />

(bis 17.03.2003),<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats der<br />

Esso Deutschland GmbH, Hamburg<br />

Klaus Simon (bis 05.06.2002),<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen<br />

Karl Starzacher (bis 17.02.2003),<br />

Vorsitzender des Vorstands der<br />

R<strong>AG</strong> Aktiengesellschaft, Essen<br />

Kurt F. Viermetz (seit 25.03.2003),<br />

ehem. Vice-Chairman und<br />

Director of the Board J.P. Morgan & Co.,<br />

Inc., Rye/New York, USA, und München<br />

Dipl.-Kfm. Albert Weismüller<br />

(bis 16.08.2002),<br />

Mitglied des Vorstands der<br />

Vodafone <strong>AG</strong>, Düsseldorf<br />

Justin Ziegelgänsberger<br />

(bis 05.06.2002),<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, Essen


03 ORGANE DER GESELLSCHAFT<br />

Dr. Burckhard Bergmann Dr. Friedrich Janssen<br />

Dr. e.h. Achim Middelschulte<br />

Dr. Fritz Gautier Dr. Jürgen Lenz<br />

VORSTAND<br />

Dr. Burckhard Bergmann,<br />

Vorsitzender und Gasbeschaffung<br />

Dr. Fritz Gautier,<br />

Gastransport/<br />

Beteiligungen Gasdistribution<br />

Dr. Friedrich Janssen,<br />

Finanzen<br />

GENERALBEVOLLMÄCHTIGTE<br />

Dr. Michael Pfingsten<br />

Dr. Jürgen Lenz,<br />

Technik<br />

Dr. e.h. Achim Middelschulte,<br />

Personalwesen<br />

Dr. Michael Pfingsten,<br />

Vertrieb/Marketing<br />

Dr. Wilfried Czernie Dr. Jochen Weise<br />

(seit 01.01.2003)


04 BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

Ulrich Hartmann,<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Der Aufsichtsrat ist vom Vorstand regelmäßig über die Entwicklung und die Lage des<br />

Unternehmens sowie über wesentliche Geschäftsvorgänge unterrichtet worden. Anhand<br />

der Berichte und der erteilten Auskünfte hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung<br />

überwacht, Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung eingehend beraten<br />

und sich von der Ordnungsmäßigkeit der Geschäftsführung überzeugt. Gegenstand<br />

der Beratungen waren vor allem die Beschaffungs-, Transport- und Absatzsituation<br />

beim Erdgas, die wirtschaftliche Lage des Unternehmens, Leitungsnetz- und sonstige<br />

Investitionsvorhaben, Akquisitionsprojekte und wesentliche geschäftliche Vorgänge<br />

bei verbundenen Unternehmen. Daneben wurde eingehend über Maßnahmen zur<br />

Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, insbesondere vor dem Hintergrund der Liberalisierung<br />

der Energiemärkte, sowie grundsätzliche Fragen der Planung, insbesondere<br />

der Finanz-, Investitions- und Personalplanung beraten.<br />

Der Jahresabschluss und der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2002 sowie der<br />

zu einem Bericht zusammengefasste Lagebericht der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und des Konzerns<br />

sind unter Einbeziehung der Buchführung von der PwC Deutsche Revision Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Essen, geprüft und mit dem uneingeschränkten<br />

Bestätigungsvermerk versehen worden. Die Prüfungsberichte wurden<br />

den Aufsichtsratsmitgliedern ausgehändigt. Der Aufsichtsrat hat zustimmend von<br />

dem Ergebnis der Prüfung Kenntnis genommen.


05 BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

Der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss, den Konzernabschluss, den Lagebericht<br />

und den Vorschlag für die Verwendung des Bilanzgewinns geprüft. Der Abschlussprüfer<br />

hat an den Beratungen des Aufsichtsrats über diese Vorlagen teilgenommen<br />

und über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat<br />

erklärt, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen<br />

gegen den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und den Lagebericht zu erheben<br />

sind. Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss<br />

sowie den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss, der damit festgestellt ist.<br />

Dem Vorschlag des Vorstands für die Verwendung des Bilanzgewinns schließt sich<br />

der Aufsichtsrat an.<br />

Der nach §312 AktG vom Vorstand aufzustellende Bericht über Beziehungen zu<br />

verbundenen Unternehmen liegt vor. Der Abschlussprüfer hat diesen Bericht geprüft<br />

und mit folgendem Bestätigungsvermerk versehen:<br />

„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass<br />

1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind;<br />

2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der<br />

Gesellschaft nicht unangemessen hoch war.”<br />

Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erklärt der Aufsichtsrat, dass<br />

Einwendungen gegen den Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen<br />

Unternehmen (einschließlich der Erklärung am Schluss des Berichts) sowie gegen<br />

das Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer nicht zu erheben sind.<br />

Herr Pieter Berkhout ist am 31. März 2002 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.<br />

Herr Kurt F. Döhmel wurde mit Wirkung zum 5. April 2002 zum neuen Mitglied des<br />

Aufsichtsrats bestellt.<br />

Mit Ablauf der Hauptversammlung am 5. Juni 2002, mit der die Amtszeit des Aufsichtsrats<br />

endete, schieden die Herren Dr. Anton Binder, Rainer Dampf, Kurt Kuck,<br />

Klaus Simon und Justin Ziegelgänsberger aus dem Aufsichtsrat aus. Neu in den Aufsichtsrat<br />

wurden die Herren Dr. Christian Beckervordersandforth, Wolfgang Goretzki,<br />

Heinz Niehaus, Hartmut Riemann und Albert Schell gewählt. In der konstituierenden<br />

Aufsichtsratssitzung am 5. Juni 2002 wurden Herr Dr. Klaus Liesen zum Vorsitzenden<br />

und Frau Gabriele Gratz zur stellvertretenden Vorsitzenden des neuen Aufsichtsrats<br />

gewählt.<br />

Im Zuge der Veränderungen in der Aktionärsstruktur der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> sind<br />

Herr Dr. Uwe Franke am 2. August 2002, Herr Dipl.-Kfm. Albert Weismüller am<br />

16. August 2002, die Herren Dr. Klaus Liesen und Karl Starzacher am 17. Februar<br />

2003, Herr Kurt F. Döhmel am 7. März 2003 und die Herren Wingolf R. Lachmann


06 BERICHT DES AUFSICHTSRATS<br />

und Dipl.-Volkswirt Jobst D. Siemer am 17. März 2003 aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden.<br />

Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden die Herren Dr. Wulf Bernotat,<br />

Dr. Hans Michael Gaul, Dr. Hans-Dieter Harig und Ulrich Hartmann mit Wirkung<br />

zum 17. Februar 2003 und die Herren Harald Norvik, Dr. Erhard Schipporeit und<br />

Kurt F. Viermetz mit Wirkung zum 25. März 2003. Der Aufsichtsrat hat Herrn Ulrich<br />

Hartmann mit Wirkung zum 18. Februar 2003 zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats<br />

gewählt.<br />

Allen ausgeschiedenen Mitgliedern dankt der Aufsichtsrat für ihre Mitarbeit und<br />

ihren wertvollen Rat. Herrn Dr. Klaus Liesen spricht der Aufsichtsrat besonderen<br />

Dank und Anerkennung für seinen herausragenden Beitrag zur Entwicklung des<br />

Unternehmens während der vergangenen sieben Jahre als Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

aus. In der Hauptversammlung am 17. Februar 2003 wurde Herr Dr. Liesen<br />

zum Ehrenvorsitzenden des Aufsichtsrats ernannt.<br />

Der Aufsichtsrat hat der Erteilung von Generalvollmacht für Herrn Dr. Jochen Weise<br />

mit Wirkung ab 1. Januar 2003 zugestimmt.<br />

Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />

für ihre im Geschäftsjahr 2002 geleistete Arbeit Dank und Anerkennung aus.<br />

Essen, im Mai 2003<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Ulrich Hartmann<br />

Vorsitzender


Versorgungssicherheit<br />

Eine geteilte Versorgungsverant-<br />

wortung in einer pluralistisch<br />

strukturierten Gaswirtschaft sowie<br />

ein geringes Maß an staatlicher<br />

Rahmensetzung können durchaus<br />

zusammengehen mit einem hohen<br />

Grad an Versorgungssicherheit, wie<br />

die Erfahrungen in Deutschland<br />

zeigen. Deutschland ist nachweis-<br />

lich eines der mit Erdgas am besten<br />

versorgten Gebiete in der EU. Die<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> trägt dazu mit ihrem<br />

großen, breit diversifizierten und<br />

langfristig abgesicherten Bezugs-<br />

portfolio maßgeblich bei.


alle Signale auf Sicherheit.


jederzeit bedarfsgerecht beliefert.


sicherheit<br />

Eine geteilte VersorgungsverantVersorgungs-<br />

wortung in einer pluralistisch<br />

strukturierten Gaswirtschaft sowie<br />

ein geringes Maß an staatlicher<br />

Rahmensetzung können durchaus<br />

zusammengehen mit einem hohen<br />

Grad an Versorgungssicherheit, wie<br />

die Erfahrungen in Deutschland<br />

zeigen. Deutschland ist nachweis-<br />

lich eines der mit Erdgas am besten<br />

versorgten Gebiete in der EU. Die<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> trägt dazu mit ihrem<br />

großen, breit diversifizierten und<br />

langfristig abgesicherten Bezugs-<br />

portfolio maßgeblich bei.


07 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Primärenergieverbrauch<br />

in Deutschland<br />

Primärenergieverbrauch in Mio t OE<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

0<br />

93 98 99 00 01 02<br />

1993 341,7<br />

1998 346,8<br />

1999 342,1<br />

2000 342,9<br />

2001 348,5<br />

20021) 342,0<br />

Sonstige 2)<br />

Kernenergie<br />

2)<br />

Mineralöl<br />

Braunkohle<br />

Steinkohle<br />

Erdgas<br />

1) vorläufig<br />

2) Neubewertung von Kernenergie,<br />

Wasser, Windkraft etc. sowie<br />

Außenhandel Strom<br />

GESCHÄFTSVERLAUF<br />

UND UMFELD<br />

ANHALTENDE WACHSTUMSSCHWÄCHE<br />

Für die deutsche Wirtschaft kam es auch 2002 nicht zum erhofften Aufschwung.<br />

Die gesamtwirtschaftliche Produktion verharrte praktisch auf dem Niveau des<br />

Vorjahres. Das Bruttoinlandsprodukt war real nur 0,2 Prozent höher als in 2001.<br />

Wegen der anhaltenden Wachstumsflaute verschlechterte sich die Lage auf dem<br />

Arbeitsmarkt erneut. Die Arbeitslosenzahl stieg im Jahresdurchschnitt auf rund<br />

4,1 Millionen. Die zunehmende Gefährdung von Arbeitsplätzen, die Einführung des<br />

Euro und die steigende Abgabenlast dämpften die Konsumneigung der privaten<br />

Haushalte. Auch die Geschäftserwartungen der Unternehmen, die sich in der ersten<br />

Jahreshälfte aufgehellt hatten, trübten sich im weiteren Jahresverlauf wieder deutlich<br />

ein. Die Investitionen wurden in 2002 weiter eingeschränkt. Da sich auch die<br />

internationale Konjunktur weniger als erwartet belebte, blieb der Anstieg der Exporte<br />

zu gering, um die Schwäche der Binnenkonjunktur auszugleichen.<br />

Erdgasaufkommen in Deutschland 2002<br />

Inland<br />

18 %<br />

Niederlande<br />

19 %<br />

Dänemark /<br />

Großbritannien<br />

7%<br />

Norwegen<br />

25 %<br />

Russland<br />

31 %<br />

in Mrd m 3<br />

Russland 29,5<br />

Norwegen 23,5<br />

Niederlande 17,5<br />

Inland 17<br />

Dänemark/Großbritannien 6,5<br />

Gesamt 94


08 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Kennzahlen der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Basis 1980 = 100<br />

160<br />

150<br />

140<br />

130<br />

120<br />

110<br />

100<br />

90<br />

80<br />

80 85 90 95 00 02<br />

Leitungsnetz<br />

in km 10 905<br />

Gasabsatz<br />

in Mrd kWh 612<br />

Mitarbeiter 2 595<br />

ENERGIEVERBRAUCH GESUNKEN<br />

Der Primärenergieverbrauch in Deutschland sank im Berichtsjahr um 1,9 Prozent<br />

auf 342 Millionen Tonnen Öleinheiten (Mio t OE). Dies ist sowohl auf die wärmere<br />

Witterung als auch auf die gesamtwirtschaftliche Stagnation zurückzuführen. Die<br />

Durchschnittstemperaturen lagen mit 9,5°C fast 1°C über dem langjährigen Mittel<br />

und um etwa 0,5°C über dem Durchschnitt des Vorjahres. Das Jahr 2002 geht damit<br />

nach 1934, 1994 und 2000 als das viertwärmste in die Wettergeschichte Deutschlands<br />

seit 1901 ein.<br />

Einen überdurchschnittlichen Absatzrückgang verzeichnete das Mineralöl mit einem<br />

Minus von 3,7 Prozent. Der höchste Rückgang unter den Mineralölprodukten entfiel<br />

auf das leichte Heizöl mit 11 Prozent. Mit einem Anteil von 37,5 Prozent blieb<br />

Mineralöl zwar der wichtigste Primärenergieträger, musste gegenüber dem Vorjahr<br />

jedoch 0,7 Prozentpunkte abgeben.<br />

Der Erdgasanteil am Energieverbrauch erhöhte sich um 0,3 Prozentpunkte auf<br />

21,7 Prozent. Die gesamte Erdgasnachfrage nahm witterungs- und konjunkturbedingt<br />

um 0,4 Prozent auf 74,3 Mio t OE ab. Der Einsatz von Erdgas zur Stromerzeugung<br />

ging zurück; die Stromerzeugung auf Erdgasbasis sank um gut 3 Prozent. Das produzierende<br />

Gewerbe bezog geringfügig mehr Erdgas. Bei den privaten Haushalten baute<br />

das Erdgas mit einem Zugang von gut 300 000 gasbeheizten Wohnungen seine<br />

führende Marktposition weiter aus; der Verbrauchsrückgang infolge der gegenüber<br />

dem Vorjahr milderen Witterung konnte jedoch nicht ausgeglichen werden. Insgesamt<br />

sank der Erdgasverbrauch im Sektor privater Haushalte und Kleinverbraucher<br />

leicht. Bereinigt um den Temperatureffekt hätte das Erdgas einen Zuwachs von gut<br />

2 Prozent verbucht.<br />

Der Steinkohlenverbrauch in Deutschland ging um 2,3 Prozent zurück. Dabei waren<br />

die Lieferungen an die Kraftwerke rückläufig. Der Verbrauch an Braunkohle nahm<br />

dagegen infolge des gestiegenen Einsatzes in Kraftwerken um 1,8 Prozent zu. Die<br />

deutschen Kernkraftwerke verminderten ihre Stromproduktion um knapp 4 Prozent.<br />

Zuwächse verbuchten die erneuerbaren Energien, vor allem die Windenergie.<br />

WETTBEWERB AM SCHEIDEWEG V<strong>ON</strong> REGULIERUNG<br />

UND DEREGULIERUNG<br />

Unmittelbar nach der Bundestagswahl wurde der Entwurf eines Gesetzes zur<br />

Änderung des Gesetzes zur „Neuregelung des Energiewirtschaftsrechts“ erneut von<br />

der Regierungskoalition eingebracht. Ziel war es, möglichst zügig einen Abschluss<br />

des Gesetzgebungsverfahrens zu erreichen, nachdem es im Berichtsjahr zunächst<br />

nicht gelungen war, eine parlamentarische Entscheidung zum Gesetzesentwurf<br />

herbeizuführen.<br />

Nachdem Bundestag und Bundesrat im April 2003 dem Ergebnis des Vermittlungsausschusses<br />

insbesondere in der Frage der Verrechtlichung zugestimmt haben, ist<br />

die Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes in Kraft getreten.


09 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Mit diesem Gesetz wird die EU-Richtlinie<br />

von 1998 zur Liberalisierung des<br />

Gasmarktes in Europa vollständig umgesetzt<br />

werden. Wesentliche Elemente<br />

der Gasrichtlinie waren bereits mit dem<br />

im April 1998 geänderten Energiewirtschaftsgesetz<br />

und dem Gesetz gegen<br />

Wettbewerbsbeschränkungen (GWB),<br />

das in der Fassung der 6. Novelle seit<br />

Anfang 1999 in Kraft ist, umgesetzt<br />

worden. Auf dieser Grundlage und in<br />

Anwendung der Verbändevereinbarung<br />

Erdgas I und II hat sich in Deutschland<br />

bereits ohne vollständige formale Umsetzung<br />

der EU-Gasrichtlinie ein intensiver<br />

Gas-zu-Gas-Wettbewerb entwickelt.<br />

Die Diskussion zum Richtlinienvorschlag<br />

der EU-Kommission zur Änderung der<br />

Strom- und Gasrichtlinien – der so genannten<br />

Beschleunigungsrichtlinie –<br />

wurde intensiv fortgeführt. Unter dänischer<br />

Präsidentschaft gelang Ende November<br />

2002 eine politische Einigung,<br />

die nicht in allen Punkten die Zustimmung<br />

der deutschen Gaswirtschaft gefunden<br />

hat. Zwar wird begrüßt, dass ein<br />

Fahrplan festgelegt wurde, der Mitte<br />

2007 zu einer vollständigen Marktöffnung<br />

in der EU führt. Kritisch gesehen<br />

werden aber die vorgesehene Aufspaltung<br />

der Unternehmen (Legal Unbundling)<br />

und die Regelungen, die den Trend<br />

zur Regulierung der Märkte fortsetzen.<br />

Nach der Behandlung im Europäischen<br />

Parlament und der darauf folgenden<br />

2. Lesung im Rat wird erwartet, dass<br />

die Richtlinie voraussichtlich im<br />

2. Quartal des Jahres 2003 in Kraft tritt.<br />

Angesichts der kurzen Umsetzungsfrist,<br />

die für die neue Richtlinie vorgesehen<br />

ist, ist davon auszugehen, dass die Mitgliedstaaten<br />

unmittelbar die Umsetzung<br />

in nationales Recht in Angriff nehmen<br />

müssen.<br />

Der nach dem neuen Energiewirtschaftsgesetz vorgesehene Monitoringbericht, der<br />

bis zum 31. August 2003 vorzulegen ist, soll die Grundlage für die Umsetzung der<br />

so genannten Beschleunigungsrichtlinie sein.<br />

Mit der Einigung über die Verbändevereinbarung Erdgas II im Mai 2002 wurden dem<br />

brancheninternen Wettbewerb neue Impulse gegeben. Industrie und Gaswirtschaft<br />

bekräftigten damit unverändert ihre Absicht, den Gas-zu-Gas-Wettbewerb auf<br />

Basis marktwirtschaftlicher Verhandlungslösungen weiter zu intensivieren und nicht<br />

durch staatliche Regulierung. Die Verbändevereinbarung Erdgas II stellt eine Fortschreibung<br />

dar, bei der die bisher gemachten Erfahrungen aus der Praxis eingeflossen<br />

sind. <strong>Ruhrgas</strong> hatte bereits vor In-Kraft-Treten der Verbändevereinbarung Erdgas<br />

II ihre wesentlichen geschäftlichen Bedingungen durch Servicekomponenten<br />

ergänzt, die den Netzzugang weiter vereinfachen und die Transparenz der Netzzugangsbedingungen<br />

erhöhen. Die Verhandlungen über eine weitere Fortschreibung<br />

der Verbändevereinbarung Erdgas II, die bis zum 30. September 2003 gültig ist, wurden<br />

aufgenommen. Dabei standen verschiedene Netzzugangsmodelle sowie Entgeltfragen<br />

im Mittelpunkt. Der verhandelte Netzzugang stellt für die Gaswirtschaft die<br />

ordnungspolitisch richtige und für die deutschen Verhältnisse angemesse Lösung<br />

dar. Bis Ende April 2003 konnte aber keine Einigung zwischen den beteiligten Verbänden<br />

erzielt werden.<br />

<strong>VERSORGUNGS</strong>SICHERHEIT:<br />

VORRANGIGE AUFGABE DER UNTERNEHMEN<br />

Ende 2001 leitete die EU-Kommission mit der Vorlage eines Grünbuchs zur<br />

Sicherheit der Energieversorgung in der Europäischen Union europaweit eine Diskussion<br />

über die Versorgungssicherheit ein. Sie dokumentierte damit die angesichts<br />

steigender Importabhängigkeit auch in liberalisierten Märkten notwendige Rückbesinnung<br />

auf sichere und diversifizierte Energieversorgungsstrukturen. Im Berichtsjahr<br />

legte die EU-Kommission auf dieser Grundlage einen Richtlinienvorschlag vor,<br />

der – ähnlich wie bei der Durchsetzung der Energiemarktliberalisierung – deutlich<br />

regulierende Ansätze mit hoher Eingriffsintensität beinhaltet. Diesen Ansatz hält die<br />

deutsche Gaswirtschaft für nicht zielführend.<br />

Wesentliche Maßnahmen des Richtlinienvorschlags sind mit großer bürokratischer<br />

Eingriffstiefe verbunden, die das Prinzip der Eigenverantwortlichkeit der Unternehmen<br />

stark einschränken und durch regulatorische Maßnahmen für den Krisenfall<br />

ersetzen. Die geplanten Maßnahmen würden deutlich in die Eigentums- und Wirtschaftsfreiheit<br />

eingreifen. Sie führen nicht zu einer Stärkung der Fähigkeit und Bereitschaft<br />

der Unternehmen, Versorgungssicherheit kurz- wie langfristig in hohem<br />

Maße aufrechtzuerhalten oder sogar zu verbessern.<br />

Die Erfahrungen in Deutschland zeigen, dass eine geteilte Versorgungsverantwortung<br />

in einer pluralistisch strukturierten Gaswirtschaft sowie ein geringes Maß an<br />

staatlicher Rahmensetzung durchaus zusammengehen können mit einem hohen Grad<br />

an Versorgungssicherheit. Deutschland ist nachweislich eines der mit Erdgas am<br />

besten versorgten Gebiete in der EU, sowohl was das Mengenangebot als auch den<br />

Grad der Diversifizierung betrifft.


10 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Dass die EU-Kommission in langfristigen Erdgasbezugsverträgen ein wesentliches<br />

Element sieht, um Versorgungssicherheit gewährleisten zu können, begrüßt die<br />

deutsche Gaswirtschaft. Sie fühlt sich damit in ihrer langfristig und auf breite<br />

Diversifizierung der Bezugsquellen angelegten Beschaffungspolitik auch durch die<br />

EU-Kommission bestätigt.<br />

EU-VORSCHLÄGE ZUM EMISSI<strong>ON</strong>SHANDEL<br />

Ebenfalls zu einer grundsätzlichen politischen Einigung kam es im Berichtsjahr<br />

über die Vorschläge der EU-Kommission zur Einführung eines Handels mit CO2-Emissionszertifikaten.<br />

Hierbei wurde nach intensiven Verhandlungen die Vorreiterrolle<br />

Deutschlands im Klimaschutz berücksichtigt und eine weitgehend kostenlose Verteilung<br />

der Emissionszertifikate beschlossen. Mit der Möglichkeit zur Bildung eines<br />

freiwilligen Pools betroffener Anlagenbetreiber ähnlich einer „Bubble“ ist die modifizierte<br />

Fortführung der erfolgreichen Klimavereinbarungen der deutschen Wirtschaft<br />

möglich. Die EU als bedeutende Gruppe der im Kyoto-Protokoll erfassten Industrieländer<br />

hat damit international die Benchmark für die Umsetzung des Kyoto-<br />

Protokolls in konkrete Politik gesetzt, noch bevor das Protokoll verbindlich geworden<br />

ist. Der Emissionshandel soll vor allem die EU-Länder unterstützen, die bei der<br />

Erfüllung der übernommenen Verpflichtungen zur Reduktion klimaschädigender Gase<br />

noch nicht ausreichend erfolgreich waren. Erfasst werden die Anlagen besonders<br />

energieintensiver Branchen. Der Zwang, die Freisetzung klimaschädigender Gase zu<br />

reduzieren, soll bei den betroffenen Betrieben erhebliche Anstrengungen auslösen,<br />

um die Energieeffizienz zu erhöhen oder auf klimaschonende Energien umzustellen.<br />

Mit der Formulierung des nationalen Allokationsplans werden bedeutende energie-,<br />

wettbewerbs- sowie strukturpolitische Entscheidungen getroffen. Es wird erwartet,<br />

dass die Klimavorteile des Erdgases stärker im Markt wirksam werden.<br />

ERDGASSTEUERERHÖHUNG:<br />

ÖKOLOGISCH K<strong>ON</strong>TRAPRODUKTIV, WETTBEWERBS-<br />

VERZERREND UND VERBRAUCHERFEINDLICH<br />

Im Dezember 2002 wurde das Gesetz zur Fortentwicklung der ökologischen<br />

Steuerreform verabschiedet. Damit wurde u.a. die Erdgassteuer zum 1. Januar 2003<br />

deutlich erhöht.<br />

Dabei wurde von der falschen Annahme eines bisher bestehenden Vorteils für<br />

Erdgas ausgegangen. Erdgas ist gegenüber dem Mix seiner Konkurrenzenergien<br />

steuerlich pönalisiert. Selbst bei einem isolierten Vergleich allein mit leichtem Heizöl<br />

gibt es wegen erheblicher zusätzlicher Abgabenbelastungen keinen fiskalischen<br />

Nachholbedarf des Erdgases. Die Erdgassteuer ist ökologisch unausgewogen und<br />

ineffizient, weil sie die unstreitig umweltschonendste fossile Energie trifft, die ökologische<br />

Schieflage der Energiebesteuerung verstärkt und keinen Beitrag zum<br />

Umwelt- und Klimaschutz darstellt. Sie steht im Widerspruch zur Zielsetzung der<br />

bisherigen Umwelt- und Klimapolitik der Bundesregierung.<br />

Als Verbrauchsteuer muss die Erdgassteuer von den Haushalten und der Industrie<br />

getragen werden. Sie trifft damit fast die Hälfte aller Haushalte, besonders energieintensive<br />

Industrieunternehmen und das Gewerbe.


11 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Schwer wiegt auch, dass die einseitige<br />

Erdgassteuererhöhung in der EU keine<br />

Parallelen hat. In keinem anderen Land<br />

der EU wird Erdgas in gleicher Höhe<br />

besteuert wie leichtes Heizöl. Andere<br />

EU-Länder räumen dem Erdgas einen<br />

Ökobonus ein. Mit der Erdgassteuererhöhung<br />

in Deutschland ist ein Ökomalus<br />

eingeführt worden.<br />

Die Verlängerung der Steuerermäßigung<br />

für Erdgas als Kraftstoff bis 2020 ist dagegen<br />

ein wichtiges ökologisches Signal.<br />

Sie fördert den zunehmenden Trend,<br />

Erdgasautos im Markt zu etablieren und<br />

Investitionsnachteile zu vermindern. Die<br />

ökologischen Vorteile sind unbestritten.<br />

Die Gaswirtschaft engagiert sich vielfältig<br />

für die weitere Markteinführung,<br />

insbesondere beim Aufbau einer Tankstelleninfrastruktur.<br />

DISKUSSI<strong>ON</strong> UM NEUORDNUNG DES AKTI<strong>ON</strong>ÄRSKREISES<br />

Im Berichtsjahr nahm die Veränderung der Aktionärsstruktur breiten Raum ein.<br />

Bereits 2001 hatte die Düsseldorfer E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong> angekündigt, eine Mehrheitsbeteiligung<br />

an der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> übernehmen zu wollen. Die geplante Übernahme der Mehrheit<br />

an der Gelsenberg <strong>AG</strong> und der Bergemann GmbH durch die E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong> wurde aber<br />

vom Bundeskartellamt untersagt. Auch die Monopolkommission äußerte sich in zwei<br />

Gutachten ablehnend. Unter Hinweis auf die überragenden Gemeinwohlaspekte<br />

beantragte E.<strong>ON</strong> eine Ministererlaubnis durch den Bundeswirtschaftsminister, die<br />

mit Durchführung einer mündlichen Verhandlung mit Auflagen am 5. Juli 2002 erteilt<br />

wurde. Nur wenige Tage vorher hatte sich E.<strong>ON</strong> den bis dahin noch bei ehemaligen<br />

Aktionären verbliebenen 40-prozentigen <strong>Ruhrgas</strong>-Anteil gesichert.<br />

Mehrere am Verfahren beteiligte Unternehmen legten gegen diese Erlaubnis<br />

Beschwerde beim Oberlandesgericht (OLG) Düsseldorf ein und beantragten die Herstellung<br />

der aufschiebenden Wirkung. Das OLG Düsseldorf gab den Anträgen statt<br />

und verhängte einen Vollzugsstopp bezüglich der angestrebten Fusion. Aufgrund einer<br />

erneuten mündlichen Verhandlung Anfang September 2002, mit der eine Heilung<br />

der vom OLG Düsseldorf gerügten Verfahrensmängel bei der Ministererlaubnis von<br />

Anfang Juli 2002 erreicht werden sollte, erteilte das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Arbeit am 18. September 2002 eine geänderte Ministererlaubnis. Zusätzliche<br />

Veräußerungsauflagen für E.<strong>ON</strong> und <strong>Ruhrgas</strong> sowie das Gebot, die Liquidität<br />

des deutschen Gasmarktes durch ein Gas-Release-Programm zu verstärken, konnten<br />

die Kritik des Gerichts, im Rahmen der zweiten Ministererlaubnis sei u.a. den betroffenen<br />

Unternehmen nicht ausreichendes rechtliches Gehör eingeräumt worden,<br />

nicht entkräften. Mitte Dezember bestätigte das OLG Düsseldorf die Anordnung der<br />

aufschiebenden Wirkung der Beschwerden. Im Berichtsjahr kam es deshalb nicht<br />

zur Neuordnung des <strong>Ruhrgas</strong>-Aktionärskreises.


12 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Gesamtabsatz und Umsatzerlöse<br />

der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

in Mrd kWh/Mrd f<br />

1 100<br />

1 000<br />

900<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

93 98 99 00 01 02<br />

Gesamt- Umsatzabsatz<br />

erlöse<br />

in Mrd kWh in Mrd e<br />

1993 562,2 6,2<br />

1998 585,7 6,6<br />

1999 585,7 6,1<br />

2000 582,1 9,2<br />

2001 601,3 11,8<br />

2002 611,6 10,5<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

ZUM GESCHÄFTSVERLAUF<br />

Unabhängig von der blockierten Neuordnung des Aktionärskreises nahm<br />

die Unternehmensentwicklung der <strong>Ruhrgas</strong> in der <strong>AG</strong> und im Konzern einen erfolgreichen<br />

Verlauf.<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, die mit einem Anteil von über 80 Prozent am Konzernumsatz unverändert<br />

die Entwicklung des Gesamtkonzerns bestimmt, verzeichnete einen Anstieg<br />

ihres Gasabsatzes um 1,7 Prozent auf 611,6 Milliarden Kilowattstunden (Mrd kWh).<br />

Das entspricht einer Erhöhung um über 10 Mrd kWh.<br />

Die Absatzsteigerung lässt sich vornehmlich auf die erneut gestiegenen Exporte<br />

in insgesamt neun Länder zurückführen. Im Berichtsjahr nahmen vor allem die Kurzfristgeschäfte<br />

mit Großbritannien zu. Der Inlandsabsatz verminderte sich dagegen<br />

infolge des weiter zunehmenden Gas-zu-Gas-Wettbewerbs, der schlechten Konjunktur<br />

und der warmen Witterung um etwa 2,5 Prozent. Der Wettbewerb auf dem inländischen<br />

Markt hat sich weiter intensiviert. Händler boten verstärkt Kurzfristverträge<br />

an, aber auch große ausländische Gasunternehmen zeigten verstärkte Präsenz<br />

und Aktivität.<br />

Die Belieferung der <strong>Ruhrgas</strong>-Kunden erfolgte im Berichtsjahr bedarfsgerecht und<br />

ohne Störungen.<br />

Die Umsatzerlöse der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> verminderten sich auf 10,5 Mrd m. Das entspricht<br />

einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent. Diese Entwicklung wurde<br />

maßgeblich durch sinkende Gaspreise bestimmt. Die Ergebnisentwicklung verlief<br />

stabil.<br />

Auch die Ertragslage des <strong>Ruhrgas</strong>-Konzerns war zufrieden stellend, obwohl einzelne<br />

Konzernbereiche stärker vom schlechten konjunkturellen Umfeld beeinflusst wurden.<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> Energie Beteiligungs-<strong>AG</strong> (RGE) erzielte im Berichtsjahr das beste Ergebnis<br />

seit ihrer Gründung 1994 und war mit Neuakquisitionen vor allem im Ausland erfolgreich.<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong>-Industriebeteiligungen konnten sich bei rückläufigem Umsatz<br />

in den Geschäftsfeldern Gasmessung und -regelung sowie Industrieofenbau gut behaupten.<br />

Trotz der anhaltenden Diskussion um die Übernahme der <strong>Ruhrgas</strong> durch E.<strong>ON</strong> behielt<br />

die <strong>Ruhrgas</strong> ihre Handlungsfähigkeit. Im Berichtsjahr wurde mit Nettoinvestitionen<br />

von 1,25 Mrd m das höchste Investitionsniveau in der bisherigen Unternehmensgeschichte<br />

erreicht. Zu den herausragenden Investitionsprojekten des Berichtsjahres<br />

gehörten der Erwerb von Anteilen an der slowakischen Gasgesellschaft SPP sowie<br />

die Übernahme des Unternehmensbereichs Messtechnik vom Technologiekonzern<br />

ABB.<br />

Durch die ABB-Akquisition stieg die Mitarbeiterzahl des <strong>Ruhrgas</strong>-Konzerns um<br />

3 330 Mitarbeiter und lag zum Jahresende 2002 bei insgesamt 12 514. Die Mitarbeiterzahl<br />

in der <strong>AG</strong> veränderte sich nur geringfügig und belief sich am Ende des<br />

Berichtsjahres auf 2 595. Z


13 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Das Jahr 2002 war für die<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> im Vertrieb durch<br />

den intensiven Gas-zu-Gas-<br />

Wettbewerb geprägt. In Kon-<br />

kurrenz zu einer wachsenden<br />

Zahl in- und ausländischer<br />

Händler und Versorgungs-<br />

unternehmen gelang es, die<br />

führende Marktposition zu<br />

behaupten.<br />

ABSATZ: WETTBEWERBS-<br />

FÄHIGE ANGEBOTE SICHERN<br />

MARKTPOSITI<strong>ON</strong><br />

Aufgrund wettbewerbsfähiger Angebote und umfangreicher, auf die Kundenbedürfnisse<br />

zugeschnittener Dienstleistungen sowohl im Weiterverteilersektor als auch<br />

bei den Industriekunden konnten nicht nur bestehende Beziehungen fortgeführt werden.<br />

Es wurden neue Kunden hinzu- und verlorene Kunden wieder zurückgewonnen.<br />

ABSATZANSTIEG DURCH ERHÖHTE LIEFERUNGEN IN<br />

EXPORTMÄRKTE<br />

Im Jahr 2002 betrug der Gasabsatz der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> insgesamt 611,6 Mrd kWh.<br />

Es wurden damit 10,3 Mrd kWh oder 1,7 Prozent mehr abgesetzt als im Vorjahr.<br />

Die Absatzsteigerung wurde trotz der im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich<br />

0,5°C höheren Temperaturen erreicht.<br />

Gasabsatz der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

nach Kundengruppen<br />

in Mrd kWh<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

93 98 99 00 01 02<br />

1993 562,2<br />

1998 585,7<br />

1999 585,7<br />

2000 582,1<br />

2001 601,3<br />

2002 611,6<br />

Industrie<br />

Stadtwerke<br />

Ferngasgesellschaften<br />

Entwicklung des höchsten<br />

Tagesabsatzes der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

in Mrd kWh<br />

3,2<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

0<br />

93 98 99 00 01 02<br />

30.11.1993 2,618<br />

22.11.1998 2,793<br />

13.02.1999 2,744<br />

25.01.2000 2,763<br />

15.12.2001 2,896<br />

11.12.2002 3,109


14 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Die Steigerung ist auf Absatzzuwächse<br />

im Auslandsgeschäft zurückzuführen.<br />

Die Lieferungen an Kunden im Ausland<br />

stiegen gegenüber dem Vorjahr um<br />

49,2 Prozent auf 66,5 Mrd kWh. Gründe<br />

hierfür sind insbesondere die Zuwächse<br />

von kurzfristigen Gashandelsgeschäften<br />

sowie gestiegene Lieferungen nach<br />

Großbritannien und in die Benelux-<br />

Länder.<br />

Der Exportanteil am Gesamtabsatz der<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> erreichte eine Höhe von<br />

10,9 Prozent. Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> exportierte<br />

im Jahr 2002 Erdgas in folgende europäische<br />

Staaten: Österreich, Schweiz,<br />

Benelux, Liechtenstein, Ungarn, Polen,<br />

Großbritannien und Schweden.<br />

Der höchste Tagesabsatz wurde am<br />

11. Dezember 2002 mit 3,1 Mrd kWh bei<br />

einer Tagesdurchschnittstemperatur von<br />

– 6,2°C erzielt. Er lag um rund 7 Prozent<br />

über dem Spitzenwert des Jahres 2001,<br />

der bei Temperaturen von – 5,5°C erreicht<br />

wurde. Der höchste Tagesabsatz<br />

lag etwa viermal höher als der Absatz<br />

am 23. Juni 2002, dem absatzschwächsten<br />

Tag des Jahres. Mit der erfolgreichen<br />

Bewältigung der großen Absatzschwankungen<br />

stellte die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

die Leistungsfähigkeit ihres gaswirtschaftlichen<br />

und gastechnischen Instrumentariums<br />

unter Beweis. Alle Kunden<br />

der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> wurden auch im Jahr<br />

2002 jederzeit bedarfsgerecht beliefert.<br />

KUNDENSTRUKTUR NAHEZU UNVERÄNDERT<br />

Mit einem Anteil von 65 Prozent am gesamten Absatz bildeten die Ferngasgesellschaften<br />

auch im Jahr 2002 die größte Kundengruppe der <strong>Ruhrgas</strong>. 25 Prozent<br />

des Absatzes gingen an Ortsgasunternehmen, rund 10 Prozent wurden direkt an Industriekunden<br />

geliefert. Die Lieferungen an Ferngasunternehmen lagen über dem<br />

Vorjahresniveau, während der Absatz an Ortsgasunternehmen leicht rückläufig war.<br />

Der Absatz an Industriekunden blieb nahezu unverändert.<br />

ERDGAS IN DER WOHNUNGSBEHEIZUNG WEITER FÜHREND<br />

Auch im Jahr 2002 setzte sich der Trend zum Erdgas als moderner und umweltschonender<br />

Heizenergie fort. Etwa 46 Prozent aller Wohnungen in Deutschland<br />

wurden Ende 2002 mit Erdgas beheizt. Damit baute das Erdgas seine Führungsrolle<br />

Gasabsatz der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> 2002<br />

Höchster und niedrigster Tagesabsatz in Mrd kWh<br />

3,2<br />

2,8<br />

2,4<br />

2,0<br />

1,6<br />

1,2<br />

0,8<br />

0,4<br />

0<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Maximum Minimum<br />

in Mio kWh in Mio kWh<br />

05.01. 3 100 28.01. 1 935<br />

21.02. 2 454 02.02. 1 739<br />

27.03. 2 215 31.03. 1 255<br />

16.04. 2 104 25.04. 1 410<br />

06.05. 1 725 19.05. 821<br />

11.06. 1 091 23.06. 773<br />

03.07. 1 234 28.07. 860<br />

28.08. 1 143 04.08. 775<br />

25.09. 1 914 08.09. 805<br />

29.10. 2 066 03.10. 1 304<br />

07.11. 2 359 02.11. 1 656<br />

11.12. 3 109 30.12. 1 868


15 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

auf dem Wärmemarkt weiter aus. Im<br />

Jahr 2002 kamen gut 300 000 gasbeheizte<br />

Wohnungen hinzu. Bei den im<br />

Jahr 2002 zum Bau genehmigten neuen<br />

Wohnungen lag der Erdgasanteil mit<br />

75 Prozent etwa auf dem Niveau des<br />

Vorjahres.<br />

GASPREISENTWICKLUNG<br />

2002<br />

Die Verkaufspreise der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

lagen im gesamten Jahr 2002 deutlich<br />

unter den Preisen des Vorjahres. Der<br />

Preisrückgang, der Mitte 2001 begonnen<br />

hatte, hielt bis in die zweite Jahreshälfte<br />

2002 an. Erst im Herbst war<br />

ein leichter Preisanstieg zu verzeichnen.<br />

Die Gaspreise folgten damit der Entwicklung<br />

der Ölpreise, an die sie mit<br />

zeitlicher Verzögerung gebunden sind.<br />

Die Erdgaspreise an den volatilen<br />

Spotmärkten zeigten im Unterschied zu<br />

den langfristig vereinbarten, ölpreisgebundenen<br />

Erdgasimportpreisen im Jahr<br />

2002 starke Schwankungen.<br />

DIENSTLEISTUNGEN:<br />

DEN MARKTERFORDERNIS-<br />

SEN ENTSPRECHEND<br />

WEITERENTWICKELT<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> hat im Jahr 2002 ihr<br />

Dienstleistungsangebot im Marketing-,<br />

Werbe- und Beratungssektor weiterentwickelt<br />

und den Erfordernissen des<br />

Marktes angepasst.<br />

Auf dieser Grundlage konnte auf nationaler<br />

Ebene gemeinsam mit Kunden und<br />

Marktpartnern wesentlich zur weiteren<br />

Profilierung des Produktes Erdgas beigetragen<br />

werden. Daneben hatten Aktivitäten<br />

zum Aufbau von Marketing- und<br />

Vertriebsstrukturen bei Beteiligungsunternehmen<br />

in Zentral- und Osteuropa<br />

besonderen Stellenwert. Entsprechende<br />

Projekte wurden in Lettland, Rumänien,<br />

Ungarn, Tschechien und insbesondere<br />

auch in der Slowakei durchgeführt.<br />

VERKAUFSFÖRDERUNG<br />

An dem im Jahr 2002 fortgeführten Programm zur Unterstützung von Heizungsumstellungen<br />

auf die Energie Erdgas haben sich im vergangenen Jahr mehr als<br />

300 Energieversorgungsunternehmen beteiligt. Durch die so initiierten Vertriebsaktivitäten<br />

ist der Heizungsmarkt für Erdgas nachhaltig stimuliert worden. Die<br />

lokalen Betriebe des Sanitär-, Heizungs- und Klimagewerbes sind in das Programm<br />

eingebunden. Damit bietet es den Energieversorgungsunternehmen eine ideale<br />

Plattform, um die Kooperation mit dem Handwerk auf lokaler Ebene zu fördern.<br />

Daneben kam das Verkaufsförderungsinstrument „Dialogmarketing“ im Berichtsjahr<br />

verstärkt zum Einsatz. Die Anzahl der in diesem Rahmen gemeinsam mit den weiterverteilenden<br />

Kunden der <strong>Ruhrgas</strong> durchgeführten Dialogmarketing-Projekte nahm<br />

gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent zu. Sie umfassten neben der Akquisitionsunterstützung<br />

vermehrt Kundenbindungsmaßnahmen für Stadtwerke.<br />

Als weitere Unterstützung bei der Vermarktung von Erdgas wurden im Jahr 2002<br />

die beiden neuen Internet-Portale www.erdgasinfo.de und www.erdgasplus.de eingerichtet.<br />

Das Portal www.erdgasinfo.de ist auf die Zielgruppen Endverbraucher,<br />

Marktpartner und Industrie ausgerichtet und enthält speziell auf sie zugeschnittene<br />

Informationen rund um die Energie Erdgas. www.erdgasplus.de steht exklusiv den<br />

Kunden der <strong>Ruhrgas</strong> zur Verfügung und bietet zahlreiche Service- und Informationsmodule.<br />

ERDGAS-PRODUKTKAMP<strong>AG</strong>NE<br />

Das in den vergangenen Jahren verfolgte Konzept der Produkt- und Werbekampagne<br />

„Voll im Leben“ wurde weiterentwickelt und um neue Anzeigenmotive<br />

ergänzt. Mit diesen Motiven wird Erdgas als moderne, umweltfreundliche und<br />

zukunftsorientierte Energie präsentiert. Ganzseitige Anzeigen in Zeitschriften und<br />

Adaptionen der Kampagne durch unsere Kunden (7 Ferngasgesellschaften mit ihren<br />

Kunden und 45 direkt belieferte Stadtwerke) gaben dem Produkt Erdgas eine starke<br />

öffentliche und verbrauchernahe Präsenz. Ergänzend zur Produktkampagne wurden<br />

in allen überregionalen Tageszeitungen kleinformatige Textanzeigen geschaltet.<br />

SPORTSP<strong>ON</strong>SORING<br />

Sportsponsoringmaßnahmen mit Schwerpunkten in den Sportarten Fußball, Biathlon<br />

und Skispringen trugen auch im Jahr 2002 dazu bei, Bekanntheit und Image<br />

der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> sowie des Produkts Erdgas zu fördern. Ergänzt wurden diese Aktivitäten<br />

durch die Verleihung des Förderpreises Deutscher Jugendsport, der speziell<br />

auf die Förderung junger Sporttalente ausgerichtet ist. Z


16 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Leitungsnetz der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> *<br />

Länge in km<br />

12 000<br />

10 000<br />

8 000<br />

6 000<br />

4 000<br />

2 000<br />

0<br />

93 98 99 00 01 02<br />

1993 9 316<br />

1998 10 361<br />

1999 10 638<br />

2000 10 748<br />

2001 10 837<br />

2002 10 905<br />

* einschließlich Miteigentum<br />

und Projektgesellschaften<br />

GASTRANSPORT:<br />

ANFR<strong>AG</strong>EN UND ABSCHLÜSSE<br />

WEITER GESTIEGEN<br />

Im Berichtsjahr hat sich das Transportgeschäft der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> weiter intensiviert.<br />

Das bereits im Jahr 2000 veröffentlichte und im vergangenen Jahr modifizierte<br />

Netzzugangsmodell der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> mit entfernungsabhängigen Einheitspreisen hat<br />

sich im liberalisierten Gasmarkt bewährt. <strong>Ruhrgas</strong> ist Marktführer im Gastransportgeschäft:<br />

Bis Ende 2002 wurden insgesamt rund 800 Transportanfragen an <strong>Ruhrgas</strong><br />

gerichtet – davon nahezu 400 im Jahr 2002. In mehr als 150 Fällen – davon mehr als<br />

100 im Berichtsjahr – ist es zum Abschluss eines Transportvertrages gekommen.<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> leistet mit ihrem weiter verbesserten Konzept eines einfachen und<br />

transparenten Zugangs zu ihrem Leitungssystem einen wichtigen Beitrag zur Funktionsfähigkeit<br />

des Netzzugangs in Deutschland.<br />

WEITER VEREINFACHTER NETZZUGANG<br />

Die Verhandlungen zur Weiterentwicklung des Netzzugangs zwischen dem<br />

Bundesverband der deutschen Gas- und Wasserwirtschaft (BGW) und dem Verband<br />

kommunaler Unternehmen (VkU) einerseits und der Industrie andererseits wurden<br />

fortgeführt. Anfang Mai 2002 unterzeichneten sie die Verbändevereinbarung Erdgas<br />

II. Deren wichtigster Bestandteil ist die Reduzierung von drei Netzzugangsmodellen<br />

auf zwei.<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> veröffentlichte ihr entsprechend modifiziertes Netzzugangsmodell<br />

(Punktzahlenmodell) nach Abschluss der Gespräche. Daneben erweiterte sie ihr<br />

Bilanzausgleichsmodell: <strong>Ruhrgas</strong> bietet seither ihren Transportkunden an, Differenzmengen<br />

im Folgemonat in natura auszugleichen oder mehrere Transporte – gegebenenfalls<br />

auch verschiedener Transportkunden – auf der gleichen Strecke zu einem<br />

gemeinsamen Bilanzausgleich zusammenzufassen. Dieses Angebot der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

bedeutet eine weitere Vereinfachung des Netzzugangs in Deutschland.<br />

HUB-SERVICES<br />

Im September 2002 wurde die HubCo – North West European Hub Service Company<br />

GmbH mit Sitz in Haan gegründet. Geschäftsgegenstand der Gesellschaft ist<br />

es, einen Hub im Raum Bunde/Emden zu schaffen und zu entwickeln. Gesellschafter<br />

sind <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, BEB Erdgas und Erdöl GmbH und Statoil Deutschland GmbH, die<br />

zu je einem Drittel beteiligt sind. HubCo bietet ihre Dienstleistungen seit Mitte<br />

Oktober 2002 an. Die Hub-Services beinhalten:<br />

Y den Abgleich von Mitteilungen seitens der Händler über abgeschlossene<br />

Gashandelsgeschäfte mit Erfüllungsort Hub,<br />

Y die Orderverfolgung der Gashandelsgeschäfte,<br />

Y die Transportabwicklung mit den Netzbetreibern sowie<br />

Y ein Backup-/Backdown-Konzept.<br />

Bis zum Ende des Berichtsjahres hatten sechs Gesellschaften den Hub-Kundenvertrag<br />

unterzeichnet. Weitere internationale Tradinggesellschaften befanden sich<br />

in der Prüfungsphase und planten, die Hub-Services zu nutzen. Z


17 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

BESCHAFFUNG: MIT<br />

LANGFRISTVERTRÄGEN FÜR<br />

DIE ZUKUNFT GEWAPPNET<br />

Von den internationalen, komplexer werdenden Erdgasbeschaffungsmärkten gingen<br />

im Berichtsjahr unterschiedliche Signale aus: Unter dem Aspekt der Vertragsgestaltung<br />

waren Entwicklungen bedeutsam, die sich aus dem Spannungsfeld von langfristigen<br />

Lieferverträgen und Vorgängen auf den Kurzfristmärkten ergeben. Daneben<br />

verstärkten sich Anzeichen für einen mittelfristigen Übergang aus einer Phase mit<br />

auskömmlichem Mengenangebot in eine Periode ansteigender Mengenknappheit auf<br />

den Beschaffungsmärkten.<br />

ERHÖHTER IMPORTBEDARF IN EUROPA ABSEHBAR<br />

Aktuell sind für die Erdgasversorgung – sowohl in Deutschland als auch in<br />

Westeuropa insgesamt – ausreichend kontrahierte Mengen verfügbar. Mittel- und<br />

langfristig wird jedoch erwartet, dass eine weiter wachsende Nachfrage nach Erdgas,<br />

vor allem aber die zurückgehende Eigenproduktion in den europäischen Ländern<br />

– auch und insbesondere im UK – zu einem erhöhten Importbedarf in Europa führen<br />

werden. Bereits in naher Zukunft sind auf Produzentenebene z.T. erhebliche Investitionen<br />

zu tätigen, um die Förderkapazitäten auszubauen. Zudem muss die naturbedingt<br />

sinkende Produktion in älteren Feldern durch Neuerschließungen kompensiert<br />

werden.<br />

In diesem Umfeld kommt langfristigen Erdgasbezugsverträgen auch weiterhin eine<br />

entscheidende Bedeutung zu. Sie werden das Rückgrat der europäischen Gasversorgung<br />

bleiben, mit fairem Risikoausgleich zwischen Produzenten und Importeuren.<br />

Mit ihnen kann eine ausreichende Versorgung mit Erdgas zu wettbewerbsfähigen<br />

Preisen sichergestellt und den Produzenten die notwendige Langfrist-Perspektive für<br />

ihre Investitionen in Milliardenhöhe gegeben werden. Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> ist durch ihre<br />

Erdgasaufkommen der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> 2002<br />

Gesamtaufkommen 53,5 Mrd m 3<br />

Inländische<br />

Produktion<br />

17 %<br />

Niederlande<br />

18 %<br />

Großbritannien<br />

4%<br />

Dänemark<br />

3%<br />

Norwegen<br />

29 %<br />

Russland<br />

29 %


18 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

langfristigen und diversifizierten Erdgaslieferverträge<br />

für die Zukunft gut gewappnet.<br />

Im Berichtsjahr wurden weiterhin kleinere<br />

Gasmengen im Rahmen von Spotgeschäften<br />

gehandelt, vornehmlich in<br />

ausländischen Märkten. Die durch kurzfristige<br />

Schwankungen bei Angebot und<br />

Nachfrage sehr volatilen Spotpreise<br />

üben aber trotz relativ geringer Mengen<br />

einen zunehmenden Einfluss auf die<br />

Wettbewerbssituation aus.<br />

<strong>MARKTORIEN</strong>TIERTE<br />

VERTR<strong>AG</strong>SANPASSUNGEN<br />

Die aus der Liberalisierung des<br />

europäischen Gasmarktes resultierenden<br />

Veränderungen im Wettbewerbsumfeld<br />

sind sowohl bei der Preisstellung<br />

als auch im Hinblick auf die Mengenflexibilität<br />

in den Langfristverträgen<br />

zu berücksichtigen. Es besteht die Herausforderung,<br />

die Einkaufsverträge an<br />

die veränderten Rahmenbedingungen<br />

anzupassen. Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> hat im<br />

Berichtsjahr mit einer Reihe von Lieferanten<br />

diesbezügliche Verhandlungen<br />

geführt und dabei marktorientierte Vertragsanpassungen<br />

erreicht.<br />

Auf der Erdgasbeschaffungsseite ist in Europa auch der Trend hin zu verstärkten Upstream-Investitionen<br />

von Importunternehmen festzustellen. Dabei geht es um direkte<br />

Beteiligungen an Explorations- oder Infrastrukturprojekten sowie Beteiligungen<br />

an Unternehmen im Upstream-Bereich.<br />

Damit verfolgen die Importunternehmen in Europa das Ziel, ihre langfristige<br />

Bezugsbasis zusätzlich abzusichern, die damit verbundenen Risiken z.B. hinsichtlich<br />

der Preisbildung oder der Anpassungsmöglichkeit von Preisbestimmungen in Bezugsverträgen<br />

zu minimieren und auf die Gestaltung der Projekte im Interesse einer möglichst<br />

sicheren und wirtschaftlichen Versorgung Einfluss zu nehmen.<br />

Neue Beschaffungsprojekte sind zunehmend gekennzeichnet durch wachsende<br />

Transportentfernungen, haben lange Vorlaufzeiten, erfordern hohe Investitionen in<br />

Aufschluss, Förderung und Transport und sind deshalb mit erheblichen technischen<br />

und wirtschaftlichen Risiken verbunden. Es mehren sich die Signale, dass in Produzenten-<br />

oder Transitländern anstehende Projekte angesichts der enormen Kapitalerfordernisse<br />

nicht mehr ohne Partner finanziert werden können. Die Investitionserfordernisse<br />

für Erschließung, Produktion und Errichtung der Transportinfrastruktur bis<br />

zu den europäischen Verbraucherländern überschreiten vielfach die Möglichkeiten<br />

eines einzelnen Produzenten.<br />

LNG-OPTI<strong>ON</strong> GESICHERT<br />

Neben Erdgaslieferungen per Pipeline nimmt die Bedeutung von Liquefied<br />

Natural Gas (LNG) für den europäischen Markt wieder zu. Zahlreiche neue Terminalprojekte<br />

sind geplant, und der LNG-Markt wird zunehmend liquide.<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> verfügt mit ihrer Mehrheitsbeteiligung an der Deutsche Flüssigerdgas<br />

Terminal Gesellschaft mbH (DFTG) in Wilhelmshaven über ein Gelände mit<br />

gültiger Baugenehmigung für einen LNG-Anlandeterminal. Bei weiter sinkenden<br />

spezifischen Kosten im LNG-Bereich und enger werdender Mengensituation beim<br />

Pipeline-Gas hat <strong>Ruhrgas</strong> mit diesem Standort für einen Anlandeterminal eine<br />

realistische Option zur weiteren Diversifizierung ihres Bezugsportfolios. Vor dem<br />

Hintergrund der Diskussion über den Entwurf einer EU-Richtlinie zur Versorgungssicherheit<br />

beim Erdgas in Europa gewinnt die Erweiterung von Bezugsmöglichkeiten<br />

zusätzlich an Bedeutung.<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> hat im abgelaufenen Jahr neben den Bezügen aus heimischer Produktion<br />

Erdgas aus fünf Lieferländern importiert. Bei einem Gesamtaufkommen in<br />

Höhe von 53,5 Mrd m3 entfielen auf die beiden größten Lieferländer Russland und<br />

Norwegen jeweils 29 Prozent der Bezüge. Die Niederlande trugen mit 18 Prozent,<br />

Dänemark mit 3 Prozent und Großbritannien mit 4 Prozent zum Aufkommen bei. Aus<br />

dem Inland wurden 17 Prozent des Gesamtaufkommens bezogen. Die Anteile der<br />

Lieferländer haben sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verschoben, wobei der<br />

Anteil Norwegens stieg und der Russlands zurückging. Beide Länder sind nunmehr<br />

mit nahezu gleichen Anteilen am Erdgasaufkommen der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> beteiligt.


19 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

DEUTSCHLAND<br />

Mit deutschen Erdgasproduzenten<br />

schloss die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> neue Verträge<br />

über zusätzliche Erdgaslieferungen im<br />

Umfang von insgesamt rund 2,8 Mrd m3 aus inländischen Erdgasfunden ab.<br />

Diese Verträge haben eine Laufzeit bis<br />

2027. Darüber hinaus vereinbarte die<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> kurzfristige Lieferungen<br />

über zusätzliche Erdgasmengen in Höhe<br />

von insgesamt rund 0,8 Mrd m3 .<br />

Bei der periodischen Preisüberprüfung<br />

konnte mit den deutschen Produzenten<br />

eine Einigung über die ab April 2002<br />

geltenden Preisbestimmungen für Erdgaslieferungen<br />

unter den langfristigen<br />

Bezugsverträgen erzielt werden.<br />

Temperaturmittel im Jahresverlauf<br />

in °C<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

– 2<br />

– 4<br />

– 6<br />

1. Januar<br />

1. Februar<br />

1. März<br />

1. April<br />

effektiv 2002<br />

effektiv 2001<br />

langjähriges Mittel 1969/70 – 1998/99<br />

NIEDERLANDE<br />

Die Erdgasbezüge aus den Niederlanden haben nach wie vor einen bedeutenden<br />

Anteil am Erdgasaufkommen der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>. Im Berichtsjahr war die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

weiterhin der größte Importeur von niederländischem Erdgas. Neben dieser quantitativen<br />

Bedeutung ist vor allem die hohe Bezugsflexibilität des Importvertrages für<br />

niederländisches Erdgas wichtig. Sie erlaubt es der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, auf Veränderungen<br />

der Erdgasnachfrage kurzfristig mit Veränderungen der Bezugsmengen zu reagieren.<br />

RUSSLAND<br />

Russland war im Berichtsjahr – neben Norwegen – weiterhin die größte Erdgasbezugsquelle<br />

für die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>. Russisches Erdgas behielt damit seine zentrale<br />

Rolle im immer stärker diversifizierten Bezugsportfolio der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>. Das russische<br />

Erdgas wurde ausschließlich von der für den Außenhandel zuständigen Tochter<br />

der OAO Gazprom, der OOO Gazexport, im Rahmen von langfristigen Lieferverträgen<br />

bezogen. Diese laufen größtenteils bis zum Jahre 2020.<br />

Ihre direkte und indirekte Beteiligung an der OAO Gazprom hat die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

im Jahr 2002 auf rund 5,5 Prozent ausgebaut. Damit stärkte sie ihre Position<br />

als größter ausländischer Investor der Gazprom. Im Juni 2002 wählte die Hauptversammlung<br />

der OAO Gazprom den Vorstandsvorsitzenden der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>,<br />

Dr. Burckhard Bergmann, erneut in ihren Direktorenrat.<br />

1. Mai<br />

1. Juni<br />

1. Juli<br />

1. August<br />

1. September<br />

1. Oktober<br />

1. November<br />

1. Dezember<br />

1. Januar


20 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Seit dem Sommer 2002 engagiert sich<br />

die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> für ein internationales<br />

Konsortium zum Betrieb, zur Rehabilitierung<br />

und zur Weiterentwicklung des<br />

Gastransitsystems der Ukraine. Dieses<br />

Projekt geht auf eine Initiative der<br />

Präsidenten Russlands und der Ukraine<br />

sowie des deutschen Bundeskanzlers<br />

zurück. Über das ukrainische Pipelinesystem<br />

fließen 80 Prozent der russischen<br />

Erdgaslieferungen für Westeuropa<br />

und mehr als 90 Prozent des russischen<br />

Erdgases, das die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> bezieht.<br />

Deshalb hat ein sicherer Transit<br />

eine herausragende Bedeutung für die<br />

Versorgungssicherheit in Deutschland<br />

und in Europa insgesamt.<br />

Darüber hinaus arbeitet die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

in einer Initiative der Gazprom mit, die<br />

sich mit einer geplanten Leitung von<br />

Russland durch die Ostsee nach Westeuropa<br />

befasst. Diese Leitung wird die<br />

Exportkapazität für russisches Erdgas<br />

nach Westeuropa, je nach Auslegungsfall,<br />

um bis zu 30 Mrd m3 pro Jahr erweitern.<br />

Gleichzeitig stellt sie eine Diversifizierung<br />

der Lieferwege für russisches<br />

Gas nach Westeuropa dar und<br />

besitzt transporttechnisch günstige<br />

Erschließungsmöglichkeiten für neue<br />

Absatzmärkte für russisches Erdgas.<br />

NORWEGEN<br />

Der im Berichtsjahr deutlich erhöhte Bezug von Erdgas aus Norwegen ist darin<br />

begründet, dass die jährlichen Liefermengen unter den bestehenden langfristigen<br />

Importverträgen weiterhin stufenweise aufgebaut werden.<br />

Norwegen hat die EU-Binnenmarkt-Richtlinie Gas, die aufgrund einer Entscheidung<br />

des Gemeinsamen Ausschusses des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) vom<br />

Oktober 2001 seit April 2002 auch für Norwegen als Mitgliedstaat des EWR verpflichtend<br />

ist, auch im Berichtsjahr weiterhin in das norwegische Recht umgesetzt.<br />

Nach Auflösung des GFU, der ehemaligen Vermarktungs-Institution, in 2001 wurde<br />

Anfang Oktober 2002 das Gasvermarktungssystem auf individuelle Vermarktung<br />

seitens der produzierenden Gesellschaften, die so genannten „Company Based<br />

Sales”, umgestellt. Seither sind alle Vertragspartner unter den Troll- und Statpipe-<br />

Verträgen für das Handling ihrer eigenen Mengen unmittelbar selbst zuständig.<br />

Die Umstellung konnte sowohl auf der Vertragsseite als auch im Dispatching erfolgreich<br />

vollzogen werden.<br />

Ebenfalls seit Anfang Oktober übernahm Gassco als unabhängiger Betreiber das<br />

norwegische Offshore-Pipeline-System sowie die wichtigen Anlandeterminals auf<br />

dem Kontinent. Parallel dazu wurde die Eigentümerschaft der großen Anbindungsleitungen<br />

zum Kontinent und in das UK sowie der Terminals auf dem Festland in ihrer<br />

Struktur vereinheitlicht. Dies war mit der Einführung eines neuen Tarifsystems verbunden,<br />

das kurz vor Ende des Jahres 2002 im Rahmen eines königlichen Erlasses<br />

verabschiedet wurde.<br />

Wie in anderen von der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> geschlossenen, langfristigen Erdgasbezugsverträgen<br />

sind auch unter den Troll- und Statpipe-Verträgen mit norwegischen Produzenten<br />

periodische Preisüberprüfungen vorgesehen. Die in diesem Rahmen ab<br />

Oktober 2001 geführten Verhandlungen konnten zum überwiegenden Teil mit einer<br />

Anpassung der vertraglichen Preisstellung an die Wettbewerbssituation abgeschlossen<br />

werden.<br />

GROSSBRITANNIEN<br />

Die Erdgaslieferungen im Rahmen des 1997 mit BP Gas Marketing abgeschlossenen<br />

Liefervertrages wurden im Geschäftsjahr 2002 weitergeführt. Auch hier wurden<br />

im Rahmen der periodischen Preisüberprüfungen Anpassungen an die veränderten<br />

Wettbewerbsbedingungen vorgenommen.<br />

Von der Tochtergesellschaft <strong>Ruhrgas</strong> UK Exploration and Production Limited hat die<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> rund 110 Mio m3 Gas aus dem Elgin/Franklin-Projekt bezogen.<br />

DÄNEMARK<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> bezog im Berichtsjahr Erdgas im Rahmen der bestehenden<br />

Lieferverträge vom dänischen Vertragspartner D<strong>ON</strong>G.<br />

Die Vertragsparteien verständigten sich darauf, auf der Käuferseite den Erdgasliefervertrag<br />

von 1993 zu trennen, so dass <strong>Ruhrgas</strong> und BEB nunmehr voneinander<br />

unabhängige Importverträge mit dem dänischen Lieferanten besitzen. Z


21 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Speicherkapazität der<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> *<br />

Arbeitsgas in Mio m3 5 000<br />

4 500<br />

4 000<br />

3 500<br />

3 000<br />

2 500<br />

2 000<br />

1 500<br />

1 000<br />

500<br />

0<br />

93 98 99 00 01 02<br />

1993 3 329<br />

1998 4 697<br />

1999 4 814<br />

2000 4 849<br />

2001 4 856<br />

2002 5 028<br />

* einschließlich angemieteter<br />

Speicherkapazität<br />

Kavernenspeicher<br />

Porenspeicher<br />

ENTWICKLUNG: EFFIZIENTER<br />

NETZBETRIEB UND NEUE<br />

MARKTSEGMENTE IM FOKUS<br />

Die technischen Entwicklungsaktivitäten der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> waren auch im Berichtsjahr<br />

auf zwei zentrale Ziele ausgerichtet: Die Wettbewerbsposition des Erdgases<br />

soll in seinen Anwendungsgebieten gegenüber den Wettbewerbsenergien verbessert<br />

und es sollen neue Marktsegmente erschlossen werden. Zudem wird das eigene<br />

Leitungssystem hinsichtlich Betrieb und Überwachung optimiert. Damit festigte die<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> auch im Berichtsjahr ihre Rolle als Technologieführer.<br />

NEUE DIMENSI<strong>ON</strong> DER LEITUNGSÜBERWACHUNG<br />

Die im Vorjahr gemeinsam mit europäischen Partnern begonnenen Arbeiten<br />

zur Nutzung hochauflösender Fernerkundungstechniken, mit denen der Automatisierungsgrad<br />

und die Effizienz bei den gesetzlich vorgeschriebenen Leitungsüberwachungsaufgaben<br />

gesteigert werden, sind fortgesetzt worden. Unter Einbeziehung<br />

des inzwischen unternehmensweit nutzbaren grafischen Informationssystems GIS, in<br />

dessen digitales Kartenwerk genaue Angaben zu den Leitungsverläufen integriert<br />

sind, und des <strong>Ruhrgas</strong>-Referenzdienstes für Satellitenvermessungsaufgaben „ascos“<br />

wurden neue Möglichkeiten des Pipeline-Managements untersucht. Es zeichnen<br />

sich neue hochflexible und effiziente Formen bei der Betreuung von Erdgasleitungsnetzen<br />

ab: Die Basis dafür bildet die kombinierte Verwendung digitaler Kartenwerke<br />

und moderner Satellitenvermessungssysteme bei der Navigation in Verbindung mit<br />

neuester Kommunikationstechnik. Das gilt sowohl für die Navigation von Helikoptern<br />

zur Leitungsüberwachung und Gasleck-Erkennung als auch von betrieblichen<br />

Einsatzfahrzeugen. Die neuen Überwachungsformen werden es auch ermöglichen,<br />

auf eventuelle Beeinträchtigungen der Erdgastransportleitungen durch Korrosion<br />

oder durch Bauarbeiten im näheren Umkreis schnell zu reagieren.<br />

KOSTENGÜNSTIGE ROHRSANIERUNG<br />

Um ältere Gas-Hochdruckleitungen wirtschaftlich sanieren zu können, wurden<br />

in einem Forschungsvorhaben sechs unterschiedlich aufgebaute Gewebeschläuche<br />

für einen Druckbereich bis 30 bar untersucht, die zur Innenauskleidung der alten<br />

Leitungen dienen. Durch Optimierung der Werkstoffe und Anpassung der Techniken<br />

zum Verkleben und Einpressen konnten zwei Verfahren so weiterentwickelt werden,


22 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

dass sie alle gestellten Anforderungen erfüllen. Diese Verfahren sind inzwischen<br />

DVGW-zertifiziert und können zur kostengünstigeren Rohrsanierung eingesetzt<br />

werden.<br />

ERDGAS IM VERKEHR<br />

In diesem Marktsegment zielten die Entwicklungsaktivitäten der <strong>Ruhrgas</strong> darauf,<br />

die Tankstelleninfrastruktur und die Speichertechnik für erdgasbetriebene Fahrzeuge<br />

zu verbessern. Es wurde ein modulares Erdgastankstellen-Konzept für den flächen-<br />

Entwicklung des monatlichen Gasabsatzes<br />

in Mrd kWh<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Januar<br />

Februar<br />

März<br />

April<br />

Mai<br />

2001 2002 Veränderung<br />

Mrd kWh Quartal Mrd kWh Quartal absolut in %<br />

Jan 74,9 79,7 + 4,8 + 6,4<br />

Feb 62,7 60,0 – 2,7 – 4,3<br />

Mrz 63,0 200,6 57,5 197,2 – 5,5 – 8,7<br />

Apr 51,0 51,1 + 0,1 + 0,2<br />

Mai 35,0 36,8 + 1,8 + 5,1<br />

Jun 31,3 117,3 28,9 116,8 – 2,4 – 7,7<br />

Jul 28,8 32,5 + 3,7 + 12,8<br />

Aug 28,1 29,7 + 1,6 + 5,7<br />

Sep 41,9 98,8 39,0 101,2 – 2,9 – 6,9<br />

Okt 42,2 57,9 + 15,7 + 37,2<br />

Nov 65,2 62,5 – 2,7 – 4,1<br />

Dez 77,2 184,6 76,0 196,4 – 1,2 – 1,6<br />

Gesamt 601,3 611,6 + 10,3 + 1,7<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

November<br />

Dezember<br />

Abweichungen durch Rundungen


23 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

deckenden Aufbau einer CNG-Infrastruktur<br />

(CNG = Compressed Natural Gas)<br />

entwickelt, das über die neu gegründete<br />

Gesellschaft erdgas mobil umgesetzt<br />

(siehe Seite 26) werden soll.<br />

Die bisher für die Speicherung von komprimiertem<br />

Erdgas in Kraftfahrzeugen<br />

eingesetzten Zusatztanks sind sehr<br />

sperrig. Ihre Unterbringung im Fahrzeug<br />

ist für die Hersteller schwierig und entspricht<br />

nicht den Komfortwünschen<br />

der Kunden. <strong>Ruhrgas</strong> ist deshalb in der<br />

Entwicklung von Strukturtanks aktiv, um<br />

den Erdgastank ohne Sicherheitseinbußen<br />

besser in das Fahrzeug zu integrieren.<br />

Die neuartigen Tanks sollen auch<br />

größere Mengen speichern und damit<br />

die Reichweite der Erdgasfahrzeuge<br />

erhöhen.<br />

MEHR ERDGAS<br />

IN DER KUNSTSTOFF-<br />

VERARBEITUNG<br />

Bei den mehrjährigen intensiven<br />

Entwicklungsarbeiten für Erdgasanwendungen<br />

in der Kunststoffverarbeitung<br />

waren Erfolge zu verzeichnen. Die neu<br />

entwickelten Anwendungen erschließen<br />

für das Erdgas einen neuen, großen<br />

Markt; sie verdrängen vor allem die hier<br />

bisher angewendeten elektrischen Verfahren.<br />

Mit der Messepräsentation der<br />

Erdgasbeheizung für Extruder erreichten<br />

die Arbeiten einen weiteren Meilenstein.<br />

Für die Entwicklung wurde dem<br />

<strong>Ruhrgas</strong>-Projektpartner, der Firma<br />

WEMA GmbH, der „Innovationspreis für<br />

zukunftsweisende Erdgasanwendungen“<br />

im Rahmen des ASUE-Preises der deutschen<br />

Gaswirtschaft verliehen. Nachdem<br />

mit dem erdgasbeheizten Trockner<br />

für Granulate der erste Systembaustein<br />

für das bisher vom Strom dominierte<br />

Feld der Kunststoffverarbeitung in den<br />

Markt eingeführt wurde, steht jetzt<br />

mit dem erdgasbeheizten Extruder der<br />

zweite Systembaustein vor der Markteinführung.<br />

IMPULSE FÜR ENERGIEEINSPARVERORDNUNG<br />

Auf Initiative der <strong>Ruhrgas</strong> haben Verbände der Energie- und Heizungswirtschaft<br />

sowie das Handwerk eigene Impulse zur Umsetzung und Einhaltung der neuen Energieeinspar-Verordnung<br />

gegeben. Schwerpunkt der Aktivitäten ist die Ansprache von<br />

Planern und Architekten, die jetzt energiesparende Heizsysteme bereits frühzeitig<br />

in der Gebäudeplanung berücksichtigen müssen, um die angestrebten Einsparungen<br />

an Energie und Klimagas-Emissionen zu erreichen. Zugleich werden dieser Zielgruppe<br />

auch die Vorteile des erdgasvollversorgten Hauses vermittelt.<br />

BRENNSTOFFZELLEN-HEIZGERÄTE IM FELDTEST<br />

Anfang 2002 wurde in Gelsenkirchen der offizielle Startschuss für den ersten<br />

Praxistest des Vaillant Brennstoffzellen-Heizgerätes (BZH) gegeben. Im Rahmen des<br />

NRW-Feldtests haben die Projektpartner Vaillant GmbH, <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, E.<strong>ON</strong> Engineering<br />

GmbH, ELE Emscher Lippe Energie GmbH und EUS – Gesellschaft für innovative<br />

Energieumwandlung und -speicherung mbH die ersten Vaillant BZH in NRW installiert.<br />

Das erste Gerät wurde bereits Ende Dezember 2001 in einem Mehrfamilienhaus<br />

in Gelsenkirchen eingebaut und versorgt dieses Haus mit Strom und Wärme.<br />

Ein weiteres BZH wurde in einem Mehrfamilienhaus in Essen installiert und in Betrieb<br />

genommen. Im Sommer 2002 ging das dritte Gerät in einem Gewerbebetrieb<br />

in Düsseldorf in Betrieb. Die Aktivitäten werden im Rahmen einer gemeinsamen<br />

Initiative koordiniert und gefördert.<br />

VERBESSERTE ENERGIEABRECHNUNG<br />

Um die Energieabrechnung weiter zu verbessern und zu vereinheitlichen, baut<br />

<strong>Ruhrgas</strong> ein hochpräzises Referenzkalorimeter im Rahmen eines internationalen<br />

Konsortiums von Gasgesellschaften und metrologischen Instituten auf. Der Aufbau<br />

des Referenzkalorimeters erfolgt durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt<br />

(PTB). Das Gerät wird anschließend im Entwicklungszentrum der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> in<br />

Dorsten betrieben. Mit dem Gerät kann der Brennwert von Erdgasen und reinen<br />

Stoffen, wie Methan und Ethan, mit bisher unerreichter Genauigkeit ermittelt werden.<br />

Die Ergebnisse werden in internationale Standards einfließen.<br />

Für das Jahr 2003 sind Entwickungsaktivitäten in den Feldern Brennstoffzelle,<br />

Erdgas im Verkehr, Erdgas in Gewerbe und Industrie, Erdgas in Landwirtschaft und<br />

Gartenbau und Erdgas im Gebäude vorgesehen. Ein weiterer Schwerpunkt werden<br />

Untersuchungen zum Langzeitverhalten von Turbinenradgaszählern und Ultraschallgaszählern<br />

sein. Z


24 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Die Liberalisierung der Ener-<br />

giemärkte und privatwirt-<br />

schaftliches Effizienzstreben<br />

bilden den Hintergrund für<br />

vielfältige Ausbau- und Opti-<br />

mierungsmaßnahmen im Lei-<br />

tungs- und Speichersystem<br />

der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>.<br />

TECHNIK: <strong>MARKTORIEN</strong>-<br />

<strong>TIERTES</strong> <strong>VERSORGUNGS</strong>-<br />

UND TRANSPORTSYSTEM<br />

Die gut ausgebaute und gut organisierte Infrastruktur einschließlich kontinuierlicher<br />

Instandhaltung sind notwendig, um die Position im Markt halten und weiter ausbauen<br />

zu können. Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und ihre Projektgesellschaften betreiben eines<br />

der effizientesten Systeme zum Transport und zur Speicherung von Erdgas in Europa.<br />

INFRASTRUKTUR WEITER AUSGEBAUT<br />

Durch den Bau fünf weiterer Loop-Leitungsabschnitte zum Transportsystem der<br />

Projektgesellschaft TENP und den Bau mehrerer Anschlussleitungen verlängerte sich<br />

das Leitungsnetz der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und ihrer Projektgesellschaften zum Jahresende<br />

auf 10 905 Kilometer. Überwachungsaufgaben nimmt die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> für Leitungen<br />

von rund 12 422 Kilometern Länge wahr; davon 1 265 Kilometer Leitungen für Dritte.<br />

Die Umrüstung der ehemaligen Ölleitung CEL auf den Gastransport konnte im<br />

Berichtsjahr technisch abgeschlossen werden. Die Inbetriebnahme der Leitung verzögerte<br />

sich aufgrund von Wegerechtsproblemen und Sicherheitsdiskussionen mit<br />

öffentlichen Stellen. Die Leitung soll noch 2003 in Betrieb gehen.<br />

Der zum Jahresende 2001 auf der TENP-Verdichterstation Stolberg fertig gestellte<br />

Turboexpander wurde Ende Mai 2002 offiziell übernommen. Die installierte Antriebsleistung<br />

aller 26 von der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> betriebenen eigenen oder im Besitz der<br />

Projektgesellschaften befindlichen Verdichterstationen belief sich zum Jahresende<br />

2002 auf 831 Megawatt (MW).<br />

Durch den Ausbau der obertägigen Anlagen wurde die Abgabeleistung des Kavernenspeichers<br />

Epe deutlich erhöht. Damit stand <strong>Ruhrgas</strong> am Ende des Berichtsjahres<br />

aus zwölf eigenen bzw. angemieteten Untertage-Erdgasspeichern ein Arbeitsgasvolumen<br />

von 5,0 Mrd m3 mit einer Ausspeicherleistung von insgesamt 5,6 Mio m3 pro Stunde zur Verfügung.<br />

DIENSTLEISTUNGSGESCHÄFT ERWEITERT<br />

Das technische Dienstleistungsgeschäft der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> konnte auch im Jahr<br />

2002 erweitert werden. Neue Dienstleistungsangebote wurden eingeführt und<br />

fanden eine steigende, positive Resonanz im Markt.<br />

Im Herbst 2002 wurde auf dem <strong>Ruhrgas</strong>-Betriebsgelände Köln-Porz der erste Großfunkturm<br />

mit einer Gesamthöhe von 65 Metern fertig gestellt. Es handelt sich um<br />

ein Pilotprojekt der <strong>Ruhrgas</strong> zur erweiterten Nutzung ihrer Grundstücke am Rande<br />

von Großstädten oder Ballungszentren mit Anbindung an das Glasfaserkommunikationsnetz.<br />

Die Anlage in Porz, die Platz für 70-m2-Richtfunk-Parabolspiegel für den<br />

Festnetz-Weitverkehr und 20-m2-Flächenantennen zur lokalen Handy-Versorgung<br />

bietet, ist bereits an drei Mobilfunkanbieter vermietet. Diese Mehrfachnutzung entspricht<br />

dem aus wirtschaftlichen Gründen angestrebten Infrastructure-Sharing-


25 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong>-Leitungssystem<br />

und -Betriebsanlagen<br />

Köln<br />

Aachen<br />

Essen<br />

Saarbrücken<br />

Alle Angaben einschließlich<br />

Miteigentum,<br />

Nutzungsüberlassung<br />

und Projektgesellschaften<br />

Emden<br />

Koblenz<br />

Münster<br />

Mainz<br />

Freiburg<br />

Wilhelmshaven<br />

Karlsruhe<br />

Flensburg<br />

Bremen<br />

Bielefeld<br />

Marburg<br />

Frankfurt/<br />

Main<br />

Stuttgart<br />

Würzburg<br />

Rendsburg<br />

Hamburg<br />

Hannover<br />

Erfurt<br />

Nürnberg<br />

Schwerin<br />

München<br />

Rostock<br />

Bamberg Weiden<br />

Leipzig<br />

Waidhaus<br />

Regensburg<br />

Berlin<br />

Passau<br />

Frankfurt/Oder<br />

Dresden<br />

Leitung in Betrieb<br />

Leitung in Bau/Planung<br />

Kokereigasleitung<br />

Verdichterstation<br />

Untertagespeicher<br />

Betriebsstelle<br />

Entwicklungszentrum<br />

Erdgasimportstelle


26 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Konzept der Netzbetreiber. Sie wird<br />

auch von den Behörden aus ökologischen<br />

Gründen gefordert. Weitere Großstandortprojekte<br />

sind in Planung.<br />

Im Mai 2002 verständigten sich die Arbeitsgemeinschaft<br />

der Vermessungsverwaltungen<br />

der Länder der Bundesrepublik<br />

Deutschland (AdV) und der <strong>Ruhrgas</strong>-<br />

Satelliten-Referenzdienst ascos über<br />

eine weitreichende, bundesweite Zusammenarbeit.<br />

Auf dieser Basis kann<br />

mit Beginn 2003 ein Echtzeit-DGPS-<br />

Dienst mit einer Genauigkeit von zwei<br />

Zentimetern – zunächst beschränkt auf<br />

die alten Bundesländer – angeboten<br />

werden.<br />

ERDGAS MOBIL GEGRÜNDET<br />

Im April 2002 gründete die deutsche Gaswirtschaft unter Federführung der<br />

<strong>Ruhrgas</strong> die Gesellschaft erdgas mobil mit dem Ziel, eine flächendeckende Infrastruktur<br />

für Erdgas als Kraftstoff in Deutschland aufzubauen. erdgas mobil tritt<br />

als Generalunternehmer für den Bau standardisierter CNG-Betankungsanlagen auf<br />

öffentlichen Tankstellen auf und unterstützt damit insbesondere die örtlichen Gasversorgungsunternehmen<br />

und die Tankstellenbetreiber. erdgas mobil ist seit Oktober<br />

2002 operativ tätig und hat bereits erste Aufträge erhalten. Als Dienstleistung<br />

für die Gaswirtschaft übernimmt erdgas mobil zudem die zentrale Ausbauplanung<br />

für das Erdgastankstellen-Netz und hat Musterverträge zur Standortnutzung mit den<br />

kooperierenden Mineralölunternehmen ausgearbeitet.<br />

OPTIMIERUNG V<strong>ON</strong> ARBEITSABLÄUFEN UND<br />

TECHNISCHEN PROZESSEN<br />

Im Rahmen der Optimierung von Arbeitsabläufen und Prozessen in der Technik<br />

entwickelte <strong>Ruhrgas</strong> im Berichtsjahr eine Reihe neuer Systeme und Organisationsformen<br />

und führte diese in die Betriebsabläufe ein.<br />

Nach ausgedehnten Tests und einer mehrmonatigen Parallelbetriebsphase wird seit<br />

März 2002 ausschließlich die Vorschaltversion des neuen Dispatching-Anwendungsund<br />

Informationssystems DAISY zur Steuerung der Erdgasströme im <strong>Ruhrgas</strong>-Leitungsnetz<br />

eingesetzt. Bis Anfang 2004 wird das System flexibel um zusätzliche<br />

Funktionalitäten ergänzt.<br />

Das neue grafische Informationssystem der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> (GIS) stellt als Basisdatensystem<br />

Informationen unternehmensweit zur Nutzung – auch in anderen Anwendungssystemen<br />

– bereit. Für den Zugriff auf diese GIS-Daten wurde ein leicht zu bedienendes<br />

Auskunftssystem entwickelt, das auch weitere Projekte, wie z.B. die<br />

beiden folgenden, funktional unterstützt:<br />

Mitte des Jahres nahm die neue Zentrale Meldestelle der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, ZMS, ihren<br />

Betrieb auf. Ihr stehen modernste Überwachungs- und Kommunikationssysteme zur<br />

Verfügung. Rund um die Uhr besetzt und mit Zugriff auf alle Bereitschafts- und Einsatzpläne<br />

der <strong>Ruhrgas</strong> und ihrer Vertragspartner werden dort Störungsmeldungen<br />

entgegengenommen und in enger Zusammenarbeit mit dem Dispatching, der Notrufzentrale<br />

und den Entstörungsdiensten bearbeitet.<br />

Im Rahmen der technologischen Neuausrichtung des Betriebs wurde Mitte 2002<br />

damit begonnen, die für die Netzbetreuung eingesetzten <strong>Ruhrgas</strong>-Fahrzeuge mit<br />

mobilen Rechnern auszurüsten, auf denen alle für diese Aufgabe wesentlichen Informationen<br />

und Planunterlagen zur Verfügung stehen. Damit ist das Personal unabhängiger<br />

von der Betriebsstelle und kann sowohl im Tagesgeschäft als auch im Störungsfall<br />

flexibler und effizienter eingesetzt werden. Der mobile Arbeitsplatz ist ein<br />

wesentlicher Baustein des neuen Betriebskonzeptes der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>.<br />

ARBEITSSICHERHEIT ZERTIFIZIERT<br />

Im Laufe des Jahres 2002 wurde das Arbeitsschutz-Management-System der<br />

<strong>Ruhrgas</strong> erstmals durch einen unabhängigen Gutachter zertifiziert. Z


27 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Investitionen * des<br />

<strong>Ruhrgas</strong>-Konzerns<br />

in Mio f<br />

1 200<br />

1 050<br />

900<br />

750<br />

600<br />

450<br />

300<br />

150<br />

0<br />

93 98 99 00 01 02<br />

1993 563<br />

1998 822<br />

1999 727<br />

2000 635<br />

2001 653<br />

2002 1 250<br />

* nach Verrechnung von<br />

Geschäfts- oder Firmenwerten<br />

K<strong>ON</strong>ZERNINVESTITI<strong>ON</strong>EN<br />

DEUTLICH GESTIEGEN<br />

Der <strong>Ruhrgas</strong>-Konzern investierte ohne Geschäfts- oder Firmenwerte in 2002 insgesamt<br />

1 250 Mio m (2001: 653 Mio m) in Anlagevermögen. Der Investitionsschwerpunkt<br />

lag wie in den Vorjahren mit über 80 Prozent im Bereich der Finanzanlagen.<br />

Größte Einzelinvestitionen waren der Erwerb von Anteilen an der Slovensk´y plynárensk´y<br />

priemysel a.s. (SPP), Bratislava, und von Anteilen an Unternehmen der ABB<br />

Messtechnik-Gruppe.<br />

Weitere wesentliche Beteiligungsinvestitionen betrafen den Kauf von zusätzlichen<br />

Anteilen an der OAO Gazprom, Moskau, der HE<strong>AG</strong> Versorgungs-<strong>AG</strong>, Darmstadt, der<br />

Mittelrheinische Erdgastransport Gesellschaft mbH, Haan (Rhld.), und der Südhessische<br />

Gas und Wasser <strong>AG</strong>, Darmstadt. In das Sach- und immaterielle Anlagevermögen<br />

des Konzerns wurden im Geschäftsjahr 194 Mio m (2001: 221 Mio m) investiert.<br />

Die Investitionen in das Finanzanlagevermögen wurden zum Teil durch die Inanspruchnahme<br />

einer Syndicated Loan Facility finanziert. Darüber hinaus konnte der<br />

Kapitalbedarf aus Innenfinanzierungsmitteln gedeckt werden. Z<br />

CASHFLOW RUHRGAS-K<strong>ON</strong>ZERN UND RUHRGAS <strong>AG</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong>- <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Konzern<br />

2002 2002<br />

Mio o Mio o<br />

Jahresüberschuss<br />

Abschreibungen/Zuschreibungen (–)<br />

auf Gegenstände<br />

554 432<br />

des Anlagevermögens 325 192<br />

Zunahme der Pensionsrückstellungen<br />

Veränderung der Sonderposten<br />

34 31<br />

mit Rücklageanteil 1<br />

Cashflow 913 656


28 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

K<strong>ON</strong>ZERNERGEBNIS:<br />

STABILE ENTWICKLUNG<br />

Die Außenumsatzerlöse des Konzerns verminderten sich im Geschäftsjahr 2002 um<br />

1,4 Mrd m oder rund 10,5 Prozent auf 11,9 Mrd m.<br />

Maßgebend dafür war insbesondere die Umsatzentwicklung bei der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>.<br />

Trotz eines Mehrabsatzes von rund 10,3 Mrd kWh (+ 1,7 Prozent) reduzierte sich der<br />

Umsatz der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> preisbedingt von 11,8 Mrd m um 1,3 Mrd m auf 10,5 Mrd m.<br />

Der Anteil der im Ausland erzielten Umsatzerlöse beträgt im Konzern 15 Prozent<br />

(Vorjahr: 13 Prozent).<br />

Der Geschäftsverlauf der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, der mit Abstand wirtschaftlich bedeutendsten<br />

Gesellschaft im Konzernkreis, war insbesondere durch die folgenden Entwicklungen<br />

geprägt:<br />

Das in 2002 erzielte betriebliche Ergebnis in Höhe von 519 Mio m lag um 54 Mio m<br />

über dem Vorjahreswert. Dem preisbedingten Rückgang des Materialaufwands um<br />

1,4 Mrd m steht hierbei insbesondere die ebenfalls preisbedingte Minderung der<br />

Umsatzerlöse um 1,3 Mrd m sowie ein Anstieg der Abschreibungen und der Sonstigen<br />

betrieblichen Aufwendungen gegenüber.<br />

Das Beteiligungs- und Finanzergebnis der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> erhöhte sich im Vergleich<br />

zum Vorjahr infolge höherer Beteiligungserträge um 52 Prozent von 186 Mio m auf<br />

283 Mio m.<br />

Auf der Grundlage des gestiegenen Betrieblichen Ergebnisses und des erhöhten<br />

Beteiligungsergebnisses ergibt sich ein Anstieg des Ergebnisses der gewöhnlichen<br />

Geschäftstätigkeit um 151 Mio m auf 802 Mio m sowie ein entsprechend erhöhter<br />

Steueraufwand von 370 Mio m.<br />

Damit erreichte der Jahresüberschuss mit 432 Mio m den Vorjahreswert.<br />

Der Hauptversammlung wird vorgeschlagen, eine Dividende von 345 Mio m auszuschütten<br />

(Vorjahr: 345 Mio m). Daneben werden wie im Vorjahr 87 Mio m den<br />

Anderen Gewinnrücklagen zugeführt.<br />

Der Jahresüberschuss des Konzerns erhöhte sich um 63 Mio m auf 554 Mio m und<br />

liegt damit um 122 Mio m über dem entsprechenden Ergebnis der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>. Er<br />

dokumentiert damit die insgesamt zufrieden stellende Entwicklung der Ergebnisse<br />

der übrigen Konzernunternehmen.<br />

Der Vorstand hat gemäß § 312 AktG einen Bericht über die Beziehungen zu verbundenen<br />

Unternehmen erstellt, der folgende Schlusserklärung enthält:<br />

„Bei jedem Rechtsgeschäft hat die Gesellschaft eine angemessene Gegenleistung<br />

erhalten; weitere berichtspflichtige Vorgänge haben im Berichtsjahr nicht vorgelegen“.<br />

Z


29 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Durch <strong>Ruhrgas</strong> überwachtes<br />

Leitungsnetz<br />

Länge in km<br />

12 000<br />

10 500<br />

9 000<br />

7 500<br />

6 000<br />

4 500<br />

3 000<br />

1 500<br />

0<br />

93 98 99 00 01 02<br />

1993 9 298<br />

1998 10 381<br />

1999 12 062<br />

2000 11 970<br />

2001 12 281<br />

2002 12 422<br />

Gemeinschaftsleitungen<br />

Dritte<br />

Beteiligungen<br />

<strong>Ruhrgas</strong><br />

K<strong>ON</strong>ZERNWEITES<br />

RISIKOMAN<strong>AG</strong>EMENT MIT<br />

UMFASSENDER VORSORGE<br />

Der <strong>Ruhrgas</strong>-Konzern ist bei seinen nationalen und internationalen Aktivitäten<br />

unterschiedlichen Risiken ausgesetzt, die untrennbar mit dem unternehmerischen<br />

Handeln in den verschiedenen Geschäftsfeldern verbunden sind. Die Risikolage wird<br />

auch durch die gravierenden Änderungen infolge der weiteren Liberalisierung der<br />

Energiemärkte beeinflusst.<br />

Die Risikostrategie der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> ist darauf ausgerichtet, dass unternehmerische<br />

Entscheidungen erst nach sorgfältigem Abwägen von Chancen und Risiken getroffen<br />

werden.<br />

Die Risikostrategie ist wesentlicher Teil der Konzernstrategie; die Risikogrundsätze<br />

werden vom <strong>Ruhrgas</strong>-Vorstand formuliert. Der ebenfalls vom Vorstand initiierte<br />

Risikomanagementprozess ist so angelegt, dass die verantwortlichen Gremien und<br />

Mitarbeiter sämtliche möglichen Risiken nach Risikoarten und Risikofeldern erkennen,<br />

bewerten und kommunizieren. Auf dieser Basis erfolgen Steuerung und Überwachung<br />

im Rahmen der Risikostrategie.<br />

Die Risikomanagement-Organisation umfasst zahlreiche Steuerungs-, Berichts- und<br />

Kontrollsysteme. Zudem bestehen interaktive Verbindungen zum Controlling, zur<br />

Unternehmensplanung und zur konzernweiten internen Revision. Wesentliche Teile<br />

der Risikoprävention und Risikosteuerung bestehen darin, Genehmigungsverfahren,<br />

Richtlinien, Zertifizierungen und Qualitätssicherungsmaßnahmen zu erarbeiten, zu<br />

praktizieren und zu kontrollieren. Vorstand und Aufsichtsrat werden zeitnah über<br />

wesentliche Risiken informiert.<br />

Erkennbaren Risiken ist im <strong>Ruhrgas</strong>-Konzern durch Rückstellungen angemessen<br />

Rechnung getragen worden.


30 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Der Abschlussprüfer der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und des <strong>Ruhrgas</strong>-Konzerns hat als Ergebnis<br />

seiner Prüfung festgestellt, dass der Vorstand der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> über die erforderlichen<br />

Instrumente eines Risikofrüherkennungssystems verfügt und das System geeignet<br />

ist, seine Aufgaben zu erfüllen.<br />

Unter Berücksichtigung der Gesamtrisiken und der Maßnahmen zur Risikobewältigung<br />

war in 2002 keine Bestandsgefährdung der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und des <strong>Ruhrgas</strong>-<br />

Konzerns im Sinne des Gesetzes zur Kontrolle und Transparenz im Unternehmensbereich<br />

(KonTraG) erkennbar.<br />

GASEINKAUF UND GASVERKAUF<br />

Der Einkauf von Erdgas und dessen Absatz in Deutschland und in Europa sind<br />

den in der Energiebranche üblichen Preis- und Mengenrisiken ausgesetzt. Um diese<br />

Marktrisiken zu begrenzen und zu steuern, werden im <strong>Ruhrgas</strong>-Konzern bewährte,<br />

zuverlässige Instrumente wie langfristige Liefervereinbarungen mit Bezugsflexibilitäten<br />

und Preisgleitklauseln eingesetzt. Zudem wird die Kongruenz zwischen<br />

kontrahierten Bezugs- und Absatzmengen permanent überwacht. Um eine Risikokonzentration<br />

infolge von Lieferanten- und Kundenabhängigkeiten zu vermeiden,<br />

wird eine breite Diversifizierung der nationalen und internationalen Bezugsquellen<br />

sowie eine Preispolitik auf Basis der Wettbewerbspreisbildung betrieben.<br />

Die durch den gemeinsamen Standpunkt des Energierates über die so genannte<br />

Beschleunigungsrichtlinie forcierte weitere Liberalisierung des Gasmarkts in Verbindung<br />

mit der Einigung über die Verbändevereinbarung Erdgas II hat bereits zu deutlichen<br />

Veränderungen der Marktsituation geführt.<br />

Unsicherheiten und Risiken können sich aus der praktischen Umsetzung der künftig<br />

anzuwendenden Rechtsnormen zum Legal Unbundling, den Netzzugangsbedingungen,<br />

der Weiterverhandlung der Verbändevereinbarung Erdgas sowie aus möglichen<br />

regulatorischen Eingriffen ergeben.<br />

Den aus der Liberalisierung insgesamt resultierenden Absatzrisiken stehen nach<br />

unserer Einschätzung unternehmerische Chancen auch im Transport gegenüber.<br />

Die politischen und rechtlichen Umfeldbedingungen, die bezugs- und absatzseitigen<br />

Gasmärkte sowie deren kurz- und langfristige Entwicklungen werden konzernweit<br />

unter Verwendung analytischer Methoden permanent beobachtet und beurteilt.<br />

Durch intensive und kompetente Diskussionen mit politischen Gruppen und Entscheidungsträgern<br />

sind wir bestrebt, die sich ändernden Umfeldbedingungen aktiv<br />

mitzugestalten.<br />

Risiken und Unsicherheiten, die mit nicht beeinflussbaren Bestimmungsgrößen verbunden<br />

sind, wie meteorologische Faktoren und gesamtwirtschaftliche Entwicklungen,<br />

werden erfasst und bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt. Das wird<br />

durch technische und organisatorische Maßnahmen auf der Basis von langjährigen<br />

statistisch und analytisch unterlegten Erfahrungswerten und Messverfahren sichergestellt.


31 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

TECHNIK<br />

Der <strong>Ruhrgas</strong>-Konzern verfügt über ein gut ausgebautes, technisch hoch entwickeltes<br />

und komplexes Leitungssystem. Es ist wesentlicher und zentraler Bestandteil<br />

des europäischen Erdgasverbundsystems. Um betriebstechnische Risiken und Betriebsstörungen<br />

vermeiden, begrenzen, steuern und beherrschen zu können, werden<br />

folgende Maßnahmen durchgeführt:<br />

Y Zertifizierungen der Betriebsanlagen und -standorte nach deutschen und<br />

überwiegend internationalen Normen.<br />

Y Periodische Qualitätskontrollen verbunden mit technologischen Weiterentwicklungen<br />

von Verfahren und betrieblichen Abläufen.<br />

Y Systematische Wartung und Verbesserung sämtlicher Betriebsanlagen<br />

im Rahmen einer erprobten konzernweiten Sicherheitsarchitektur.<br />

Y Interne und externe Mitarbeiter- und Führungskräftequalifikation.<br />

Y Kontrahierung geeigneter Versicherungen.<br />

Y Anwendung von Arbeits- und Verfahrensrichtlinien.<br />

Y Simulation von Störfällen und deren Bewältigung.<br />

FINANZEN<br />

Das operative Geschäft des <strong>Ruhrgas</strong>-Konzerns ist Zins-, Währungs- und<br />

Commodity-Preisrisiken ausgesetzt. Sie werden im Rahmen eines aktiven Treasury-<br />

Managements durch Anwendung geeigneter Finanzinstrumente abgesichert.<br />

RECHT<br />

In den Lageberichten der vergangenen zwei Jahre wurde bereits darauf hingewiesen,<br />

dass das amerikanische Unternehmen Marathon eine Beschwerde bei der<br />

Europäischen Kommission wegen angeblicher Verstöße der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und anderer<br />

europäischer Gasgesellschaften gegen das EU-Kartellrecht zurückgenommen hat.<br />

Gleichwohl hat die EU-Kommission das Verfahren formell noch nicht beendet; es<br />

ruht, könnte aber später wieder aufgegriffen werden.<br />

Die von der Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BVS) als<br />

Nachfolgerin der Treuhandanstalt gegen die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> erhobene Klage auf Nachzahlungen<br />

auf den Kaufpreis der 1990 erworbenen Beteiligung an der VNG Verbundnetz<br />

Gas Aktiengesellschaft, Leipzig, ist durch erstinstanzliches Urteil des Landgerichts<br />

Essen abgewiesen worden. Die BVS hat hiergegen Berufung eingelegt. Z


32 L<strong>AG</strong>EBERICHT K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Leistung der von <strong>Ruhrgas</strong><br />

betriebenen Verdichter<br />

in MW<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

93 98 99 00 01 02<br />

1993 647<br />

1998 760<br />

1999 785<br />

2000 785<br />

2001 831<br />

2002 831<br />

GESCHÄFTSVERLAUF IN DEN<br />

ERSTEN M<strong>ON</strong>ATEN 2003<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> setzte im I. Quartal 2003 rund 231,8 Mrd kWh Erdgas ab. Das waren<br />

rund 34,6 Mrd kWh oder 17,5 Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal.<br />

Am 9. Januar wurden bei einer Temperatur von – 8,8°C 3,291 Mrd kWh abgesetzt;<br />

damit wurde der höchste Tagesabsatz in der Geschichte der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> erreicht.<br />

Im I. Quartal 2003 sind 159 Transportanfragen und 3 Speicheranfragen eingegangen.<br />

22 Transportverträge wurden in dieser Zeit abgeschlossen, davon 11 auf unterbrechbarer<br />

Basis.<br />

Die Blockade für die Übernahme der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> durch die E.<strong>ON</strong> <strong>AG</strong> konnte am<br />

31. Januar 2003 beseitigt werden. Mit allen Beschwerdeführern, die vor dem<br />

Oberlandesgericht Düsseldorf geklagt hatten, erzielte E.<strong>ON</strong> eine außergerichtliche<br />

Einigung. Die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit erteilte Ministererlaubnis<br />

wurde rechtskräftig. Es wurde damit begonnen, die mit der Erlaubnis<br />

verknüpften Auflagen umzusetzen.<br />

Die Beteiligung der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> an der OAO Gazprom wurde auf rund 6 Prozent<br />

ausgebaut. Z


Die künftigen Herausforderungen<br />

für die Gaswirtschaft sollten<br />

uns ermutigen und motivieren.<br />

<strong>Ruhrgas</strong> hat eine leistungsfähige<br />

Infrastruktur, eine hochdiver-<br />

sifizierte, langfristig gesicherte<br />

Versorgungsstruktur. Sie hat<br />

Kunden, die sie seit jeher als Kun-<br />

den gesehen und gepflegt hat;<br />

Herausforderungen<br />

und <strong>Ruhrgas</strong> hat leistungsbereite,<br />

qualifizierte und motivierte<br />

Mitarbeiter.


auf dem Weg in neue Märkte.


zunehmende Internationalisierung.


Die künftigen Herausforderungen<br />

für die Gaswirtschaft sollten<br />

uns ermutigen und motivieren.<br />

<strong>Ruhrgas</strong> hat eine leistungsfähige<br />

Infrastruktur, eine hochdiver-<br />

sifizierte, langfristig gesicherte<br />

Versorgungsstruktur. Sie hat<br />

Kunden, die sie seit jeher als Kun-<br />

den gesehen und gepflegt hat;<br />

und <strong>Ruhrgas</strong> hat leistungsbereite,<br />

qualifizierte und motivierte<br />

Mitarbeiter.<br />

Herausforderungen


33 MITARBEITER<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> hat sich<br />

personalwirtschaftlich im<br />

Berichtsjahr weiter auf die<br />

veränderten Rahmenbedin-<br />

gungen und das zunehmende<br />

internationale Wachstum des<br />

Unternehmens ausgerichtet.<br />

MITARBEITER: NEUE<br />

HERAUSFORDERUNGEN DURCH<br />

WACHSTUM IM AUSLAND<br />

Die Entwicklung zu einem integrierten, europäischen Gasunternehmen spiegelte<br />

sich im Berichtsjahr vor allem im Konzern wider, in dem die Internationalisierung der<br />

energiewirtschaftlichen und der industriellen Beteiligungen weitere Fortschritte<br />

machte.<br />

ENTWICKLUNG DER MITARBEITERZAHLEN<br />

Der <strong>Ruhrgas</strong>-Konzern beschäftigte Ende 2002 weltweit 12 514 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, d.h. rund 3 330 Mitarbeiter (36 Prozent) mehr als vor einem Jahr.<br />

Der Anstieg beruht auf dem Erwerb des Strom-, Wasser- und Gaszählergeschäfts der<br />

ABB durch die RGI-Gruppe. Der Anteil der außerhalb Deutschlands tätigen Mitarbeiter<br />

stieg innerhalb dieses Zeitraums von 38 auf 52 Prozent. Damit sind erstmals<br />

mehr als die Hälfte der Mitarbeiter im Ausland tätig.<br />

Zum 31. Dezember 2002 beschäftigte die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> 2 595 Mitarbeiter. Darin enthalten<br />

sind 81 Auszubildende. Der Personalstand verringerte sich um 28 Mitarbeiter<br />

gegenüber dem Vorjahresende. Gründe waren insbesondere, dass weiterhin die<br />

Einrichtung neuer Stellen restriktiv gehandhabt und die <strong>Ruhrgas</strong>-Service GmbH neu<br />

eingerichtet wurde. Darin werden Mitarbeiter beschäftigt, die das Kerngeschäft<br />

unterstützende Aufgaben im Dienstleistungs- und Verwaltungsbereich wahrnehmen.<br />

Am Jahresende waren 26 Prozent der Mitarbeiter im gewerblichen Bereich und<br />

74 Prozent der Mitarbeiter als Angestellte tätig. Der Anteil der Mitarbeiterinnen am<br />

Personalstand blieb mit 23 Prozent unverändert.<br />

PERS<strong>ON</strong>ALAUFWAND LEICHT ERHÖHT<br />

Im Berichtsjahr erhöhte sich bei der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> der Personal- und Sozialaufwand<br />

gegenüber dem Vorjahr um 5,2 Mio m (+ 2,1 Prozent) auf insgesamt 257 Mio m,<br />

u.a. durch die jährlichen Lohn- und Gehaltsanpassungen. Konzernweit betrug der<br />

Personalaufwand 589,1 Mio m.<br />

LEISTUNGSGERECHTE VERGÜTUNGSMODELLE<br />

Die bisher starre Jahressonderzahlung für nichtleitende AT-Angestellte wurde<br />

in diesem Jahr durch eine stärker erfolgs- und leistungsorientierte Tantiemezahlung<br />

ersetzt. Nach Schulung aller Vorgesetzten wurden erstmalig ressortbezogene Personalkonferenzen<br />

durchgeführt, bei denen für alle außertariflichen Mitarbeiter eine individuelle<br />

Leistungsbewertung stattfand. Das neue Modell hat durch den intensiven<br />

Austausch zwischen Führungskräften und Mitarbeitern über Leistungen und Leistungserwartungen<br />

sowie die Möglichkeit der Leistungsdifferenzierung und -anerkennung<br />

breite Akzeptanz erfahren.<br />

In Beratungen mit dem Betriebsrat und dem Sprecherausschuss wurden Vereinbarungen<br />

über ein Tantiememodell abgeschlossen, wobei die Regelung für den<br />

nichtleitenden AT-Bereich zunächst bis 2003 befristet ist.


34 MITARBEITER<br />

BEDARFSGERECHTE PERS<strong>ON</strong>AL- UND<br />

FÜHRUNGSKRÄFTEENTWICKLUNG<br />

Neben dem seit Jahren etablierten Management-Entwicklungsprogramm (ME-<br />

Programm) für hoch qualifizierte Hochschulabsolventen tragen wir den steigenden<br />

Anforderungen an Führungskräfte durch gezielte Nachwuchsförderung im Führungskräfte-Entwicklungsprogramm<br />

(FKE-Programm) Rechnung. Dabei stehen die Identifikation<br />

von Potenzialen und die Herausbildung von Sozial- und Führungskompetenzen<br />

im Mittelpunkt des Programms.<br />

Darauf aufbauend unterstützen wir die leitenden Angestellten im Rahmen des „TOP-<br />

Programms“ bei der weiteren Qualifizierung im komplexer werdenden Wettbewerb.<br />

Dabei wird dem Thema Führung, das im Zuge des internen und externen Wandels<br />

eine zunehmende Bedeutung erfährt, besondere Aufmerksamkeit gewidmet:<br />

LA<br />

AT<br />

Tarif<br />

Personal- und Führungskräfteentwicklung (Überblick)<br />

ME-PROGRAMM<br />

RUHRGAS FACHKRAFT<br />

BERUFSAUSBILDUNG<br />

TOP-PROGRAMM<br />

FÜHRUNGSKRÄFTE-<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

PROGRAMM<br />

FK(TARIF)-PROGRAMM*<br />

fachorientiert führungsorientiert<br />

Unternehmensprogamme * erst 2003<br />

individuelle Beratung/Weiterbildung


35 MITARBEITER<br />

Y International ausgebildete<br />

Führungsnachwuchskräfte<br />

Um der zunehmenden Internationalisierung<br />

unseres Geschäfts<br />

Rechnung zu tragen, beteiligt sich<br />

<strong>Ruhrgas</strong> an der Stiftungsinitiative<br />

namhafter deutscher Unternehmen<br />

zum Aufbau der European School<br />

for Management and Technology<br />

(ESMT), die das Ziel hat, qualifizierten<br />

Managementnachwuchs mit<br />

europäischer Ausrichtung auszubilden.<br />

Die neue Hochschule soll sich<br />

in den nächsten Jahren in der Spitze<br />

der europäischen Business Schools<br />

etablieren. Die dort entwickelten<br />

Qualifizierungsangebote werden wir<br />

als integrale Bestandteile unserer<br />

Management-Weiterbildung nutzen.<br />

Y Aus- und Weiterbildung als Qualifizierung<br />

für den Wettbewerb<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> hat sich auch 2002<br />

ihrer gesellschaftspolitischen Verantwortung<br />

gestellt und über den<br />

eigenen Bedarf hinaus ausgebildet.<br />

Das breite Ausbildungsangebot in<br />

zehn Berufsbildern ist auf die speziellen<br />

Bedürfnisse des Unternehmens<br />

zugeschnitten. Stärkeres<br />

Gewicht nehmen zukünftig ausbildungsbegleitende<br />

Studiengänge<br />

ein. Im August und September 2002<br />

haben insgesamt 28 Auszubildende<br />

ihre Ausbildung bei <strong>Ruhrgas</strong> begonnen.<br />

Von der hohen Qualität der<br />

Ausbildung zeugen die über dem<br />

Kammerdurchschnitt liegenden Prüfungsergebnisse.<br />

Die Zahl der Weiterbildungstage blieb<br />

2002 gegenüber dem Vorjahr mit 8 112<br />

Tagen nahezu unverändert. Die Schwerpunkte<br />

der Weiterbildung lagen mit<br />

über 50 Prozent in den Themenfeldern Technik und Informationsverarbeitung. Die<br />

Einführung eines Tantiememodells für den gesamten außertariflichen Bereich und<br />

die damit zusammenhängenden Schulungen führten zu einer Steigerung der Weiterbildungstage<br />

im Bereich „Personalführung“ um 65 Prozent auf 2 127 Weiterbildungstage.<br />

Die Förderkreise für Tarifmitarbeiter zur <strong>Ruhrgas</strong>-Fachkraft, Fachrichtung Betriebswirtschaft<br />

bzw. Technik, wurden weiterhin erfolgreich durchgeführt. In beiden<br />

Veranstaltungsreihen wurden bis heute über 300 Mitarbeiter geschult und damit<br />

30 Prozent der Zielgruppe erreicht.<br />

GRENZÜBERSCHREITENDE WEITERBILDUNGSKOOPERATI<strong>ON</strong><br />

Die seit 1990 zwischen der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und der russischen Gazprom bestehende<br />

Weiterbildungskooperation wurde erfolgreich fortgeführt. Ziel dieser Kooperation<br />

ist es, den Erfahrungsaustausch und die Qualifizierung von Führungskräften beider<br />

Unternehmen zu fördern. Mehr als 800 Fach- und Führungskräfte der Gazprom haben<br />

bisher an Seminaren und an Treffen zum Erfahrungsaustausch bei der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

teilgenommen. Ein weiteres Element der partnerschaftlichen Beziehungen zur Gazprom<br />

ist ein Kinder- und Jugendaustauschprogramm. Seit 1990 nahmen mehr als<br />

1 100 Kinder und Jugendliche daran teil.<br />

UNTERSTÜTZUNG PRIVATER ALTERSVORSORGE<br />

Im Rahmen der neuen gesetzlichen Möglichkeiten der privaten Altersvorsorge<br />

bietet <strong>Ruhrgas</strong> ihren Mitarbeitern als Ergänzung zur gesetzlichen Rentenversicherung<br />

attraktive Modelle zur Altersvorsorge an. Neben der nur gering in Anspruch<br />

genommenen „Riester-Rente“ und der bekannten pauschal zu versteuernden „Direktversicherung“<br />

wurde als besonders attraktive Alternative die Möglichkeit der<br />

„aufgeschobenen Vergütung“ für alle Mitarbeiter angeboten. Insgesamt nahmen<br />

rund 730 Mitarbeiter, d.h. rund 32 Prozent, dieses Angebot an.<br />

SICHERHEIT WEITER VERBESSERT<br />

Die Zahl der meldepflichtigen Unfälle ging mit insgesamt 30 um 38 Prozent<br />

gegenüber dem Vorjahr zurück. Die Unfallzahlen liegen damit auf dem niedrigsten<br />

Stand der letzten zehn Jahre. Dies konnte durch gezielte Sicherheitsschulungen<br />

und -unterweisungen von Führungskräften und Mitarbeitern erreicht werden.


36 MITARBEITER<br />

BETRIEBLICHES<br />

VORSCHL<strong>AG</strong>SWESEN AUF<br />

HOHEM NIVEAU<br />

Unterstützt durch gezielte Mitarbeiteraktionen<br />

war im Berichtsjahr eine<br />

sehr positive Entwicklung im Ideenmanagement<br />

zu verzeichnen. Die Zahl<br />

der Verbesserungsvorschläge stieg um<br />

über 30 Prozent, und auch die Mitarbeiterbeteiligung<br />

war im Vergleich<br />

zum Vorjahr deutlich höher. Hierzu hat<br />

auch die neue, allen Mitarbeitern über<br />

das Intranet zugängliche Ideendatenbank<br />

„ideeNet“ beigetragen. Mit dem<br />

System „ideeNet“ können die Mitarbeiter<br />

im Intranet ihre Verbesserungsvorschläge<br />

einfacher einreichen.<br />

MITARBEITER UND<br />

ERFOLGSBETEILIGUNG<br />

<strong>Ruhrgas</strong> beteiligt die Mitarbeiter<br />

durch die <strong>Ruhrgas</strong>-Namens-Gewinnschuldverschreibung<br />

(RNGS), die an<br />

die Dividende des Unternehmens gekoppelt<br />

ist, am Unternehmenserfolg.<br />

Im Berichtsjahr wurde die 18. RNGS-<br />

Tranche aufgelegt. Die Zeichnung von<br />

maximal 1 000 m pro Mitarbeiter wurde<br />

durch das Unternehmen im Rahmen<br />

der steuerlichen Möglichkeiten mit<br />

154 m gefördert. Die hohe Akzeptanz<br />

dieses Erfolgsbeteiligungsmodells bei<br />

den <strong>Ruhrgas</strong>-Mitarbeitern zeigt sich<br />

erneut an der Zeichnungsquote von<br />

91 Prozent.<br />

KULTURELLES<br />

ENG<strong>AG</strong>EMENT<br />

<strong>Ruhrgas</strong> ist seit September 1999<br />

der exklusive Sponsor für die Wiederherstellung<br />

des Bernsteinzimmers im<br />

Katharinenpalais von Zarskoye Selo<br />

(St. Petersburg). Dafür werden bis zu<br />

3,5 Mio US-$ zur Verfügung gestellt.<br />

Im Jahr 2002 haben die Restaurierungsarbeiten planmäßig Fortschritte gemacht,<br />

und bislang noch fehlende Teile der Vertäfelung sowie der Florentiner Mosaike<br />

konnten weitgehend fertig gestellt werden. Es ist vorgesehen, das wieder erstandene<br />

Bernsteinzimmer im Rahmen des 300-jährigen Jubiläums der Stadt St. Petersburg<br />

im Mai 2003 zu eröffnen.<br />

ZUSAMMENARBEIT MIT DEM BETRIEBSRAT UND DEM<br />

SPRECHERAUSSCHUSS DER LEITENDEN ANGESTELLTEN<br />

Die Sozialpartner sind im vergangenen Jahr ihren Aufgaben mit großem persönlichem<br />

Einsatz nachgekommen. In zahlreichen Gesprächen wurde aufgrund unterschiedlicher<br />

Interessenslagen intensiv diskutiert, aber stets die Sicherung und wirtschaftliche<br />

Weiterentwicklung der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und des Konzerns als gemeinsame<br />

Zielsetzung beibehalten. Auf Basis dieser partnerschaftlichen und vertrauensvollen<br />

Zusammenarbeit haben Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertreter die Motivation<br />

und Innovationskraft der Mitarbeiter gestärkt und gefördert.<br />

DANK AN DIE MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER<br />

Der Vorstand dankt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihre hohe Leistungsbereitschaft,<br />

ihre Kreativität und ihren persönlichen Einsatz im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr. Der Dank gilt auch dem Betriebsrat und dem Sprecherausschuss der<br />

leitenden Angestellten für die Zusammenarbeit und den sachlichen Dialog. Z<br />

Personalbestand des <strong>Ruhrgas</strong>-<br />

Konzerns 2002<br />

Gasmessung und<br />

-regelung<br />

33,9 %<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

20,8 %<br />

Sonstige 1,2 %<br />

RGE-Gruppe 0,8 %<br />

<strong>Ruhrgas</strong> Industries GmbH 0,1 %<br />

Gebäudetechnik 0,0 %<br />

Elektrizitäts- und<br />

Wasserzähler<br />

27,4 %<br />

Industrieofenbau<br />

12,8 %<br />

Engineering<br />

3,0 %<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> 2 595<br />

<strong>Ruhrgas</strong> Industries Gruppe 9 299<br />

| Gasmessung und -regelung 4 252<br />

| Elektrizitäts- und Wasserzähler 3 433<br />

| Industrieofenbau 1 594<br />

| Gebäudetechnik 1<br />

| <strong>Ruhrgas</strong> Industries GmbH 19<br />

Engineering 372<br />

RGE-Gruppe 100<br />

Sonstige 148<br />

Gesamt 12 514


37 UMWELTSCHUTZ<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> war auch<br />

im Berichtsjahr national wie<br />

international vielfältig für<br />

den Umweltschutz aktiv. Da-<br />

bei spielte auch eine Rolle,<br />

dass die Europäische Union<br />

sich verpflichtet hat, im<br />

Rahmen des Kyoto-Protokolls<br />

erhebliche Reduktionen bei<br />

der Freisetzung von Treib-<br />

hausgasen bis 2012 zu reali-<br />

sieren.<br />

UMWELTSCHUTZ:<br />

ZUNEHMEND INTERNATI<strong>ON</strong>ALE<br />

DIMENSI<strong>ON</strong>EN<br />

Diese Verpflichtungen wurden im Rahmen eines Lasten-Verteilungsplans (Burden<br />

Sharing) in unterschiedlichen Größenordnungen an die Mitgliedsländer weitergegeben.<br />

Durch erhebliche Vorleistungen kann Deutschland auf eine Vorreiterrolle im Klimaschutz<br />

verweisen. Die erzielten nationalen Minderungserfolge bei Kohlendioxid und<br />

anderen klimawirksamen Gasen wurden bisher vor allem von der Energiewirtschaft<br />

und der Industrie auf der Grundlage des Instruments der freiwilligen Selbstverpflichtungen<br />

erbracht. Zukünftige nationale Reduktionsbeiträge sollten aus Gründen<br />

volkswirtschaftlicher Vernunft verstärkt aus den Bereichen Verkehr und Privathaushalte<br />

kommen und auch den Einsatz neuer Instrumente im globalen Klimaschutz<br />

berücksichtigen.<br />

<strong>Ruhrgas</strong> trägt zur Nutzung zusätzlicher Minderungspotenziale auf mehrfache Weise<br />

bei. So hat sie im Berichtsjahr zusammen mit Handel, Handwerk und Gasversorgern<br />

die Aufklärungsarbeit zum Thema Heizungserneuerung verstärkt. Breite Öffentlichkeitsarbeit<br />

und Kampagnen sollen dieses auch konjunktur- und beschäftigungspolitisch<br />

wichtige Thema voranbringen. Abzuwarten bleibt, ob es zur Auslösung von<br />

Investitionsentscheidungen zusätzlicher Impulse bedarf, um zumindest die rund drei<br />

Millionen Kesselanlagen mit einem Alter von zwanzig und mehr Jahren zügig zu<br />

modernisieren.<br />

Unter maßgeblicher Beteiligung der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> baut das Gemeinschaftsunternehmen<br />

der deutschen Gaswirtschaft „erdgas mobil“ eine flächendeckende Infrastruktur<br />

zur Betankung von erdgasbetriebenen Fahrzeugen in Deutschland auf. Ein wachsender<br />

Anteil kohlenstoffärmerer Treibstoffe erhöht nicht nur die Energieeffizienz<br />

infolge geringeren Treibstoffverbrauchs, sondern trägt auch dazu bei, die CO2-Bilanz<br />

des Verkehrssektors zu verbessern.<br />

EMISSI<strong>ON</strong>SHANDEL UND ZUSÄTZLICHE<br />

KLIMASCHUTZINSTRUMENTE ERÖFFNEN NEUE PERSPEKTIVEN<br />

Die EU-Umweltminister konnten sich zum Ende des Berichtsjahres auf die Einführung<br />

eines Emissionshandels für CO2-Zertifikate einigen, nachdem das deutsche<br />

Anliegen nach kostenloser Zuteilung und Anerkennung der erbrachten Vorleistungen<br />

berücksichtigt wurde. Vor allem wachstumsorientierte Unternehmen mit hohem<br />

Energieeinsatz werden nach Umsetzung dieses neuen Instruments zur Klimavorsorge<br />

verstärkt kohlenstoffärmere Energien einsetzen und ihre Energieeffizienz steigern.<br />

Künftig sollen aber auch die bereits im Kyoto-Protokoll bezeichneten Joint-Implementation-Programme<br />

(JI) und Clean Development Mechanisms (CDM) verstärkt genutzt<br />

und mit dem EU-Emissionshandel verknüpft werden.


38 UMWELTSCHUTZ<br />

Das gemeinsame JI-Pilotprojekt von<br />

Gazprom und <strong>Ruhrgas</strong> zur Verminderung<br />

des Antriebsenergieverbrauchs und<br />

damit der CO2-Emissionen im Ushgoroder<br />

Korridor des russischen Erdgastransportnetzes<br />

wurde anlässlich des<br />

Weltklimagipfels in Johannesburg einer<br />

breiten internationalen Öffentlichkeit<br />

präsentiert. Dem <strong>Ruhrgas</strong>-Gazprom-<br />

Projekt wird eine Pilotfunktion für die<br />

Festlegung der Verfahrensweisen der<br />

Zertifizierung, der Evaluierung, des<br />

Monitorings und des Reportings von<br />

Joint-Implementation-Projekten im Rahmen<br />

der deutsch-russischen Energieund<br />

Umweltkooperation zugeschrieben.<br />

Bereits Anfang des Jahres 2002 hatten<br />

sich Gazprom und <strong>Ruhrgas</strong> nach erfolgreichem<br />

Abschluss intensiver Vorarbeiten<br />

auf die Fortsetzung des Pilotprojekts<br />

bei Wolgotransgaz und Aufnahme entsprechender<br />

Arbeiten bei Sewergaz-<br />

prom im Nordlicht-Korridor geeinigt. Die beteiligten Firmen werden sowohl von russischer<br />

als auch von deutscher Regierungsseite ermutigt, das Projekt auf möglichst<br />

viele Transportbetriebe der Gazprom auszudehnen.<br />

GLYKOLVERBRAUCH DEUTLICH REDUZIERT<br />

Im Rahmen der Kooperation mit Gazprom wurde im November 2002 auf einer<br />

dem Erdgasfeld Medvezhe nachgeschalteten Trocknungsanlage der Nadymgazprom<br />

ein sechsmonatiger Demonstrationsbetrieb mit dem <strong>Ruhrgas</strong>-Glykolalterungsschutz-<br />

Additiv gestartet. Das in einer geringen Dosierung von nur 1 Prozent beigemengte<br />

Additiv verzögert den Alterungsprozess des Kreislaufglykols wesentlich. Glykolverbrauch<br />

und Kosten werden damit deutlich gesenkt. Ein geringer Glykolverbrauch<br />

steht synonym für einen reduzierten Energieeinsatz bei der Glykolherstellung und<br />

damit für eingesparte CO2-Emissionen sowie verminderte Abfallmengen.<br />

Schwankungen der Jahresdurchschnittstemperatur<br />

in Deutschland<br />

Abweichungen vom langjährigen Mittelwert<br />

in °C<br />

1,5<br />

1,0<br />

0,5<br />

0<br />

– 0,5<br />

– 1,0<br />

91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02<br />

1991 + 0,07<br />

1992 + 0,74<br />

1993 + 0,33<br />

1994 + 1,12<br />

1995 + 0,41<br />

1996 – 0,97<br />

1997 + 0,45<br />

1998 + 0,74<br />

1999 + 1,09<br />

2000 + 1,48<br />

2001 + 0,59<br />

2002 + 1,07


39 UMWELTSCHUTZ<br />

UMWELTMAN<strong>AG</strong>EMENTSYSTEM ERNEUT ERFOLGREICH<br />

ZERTIFIZIERT<br />

Das Umweltmanagementsystem wurde gemäß DIN EN ISO 14001 erfolgreich für<br />

weitere drei Jahre rezertifiziert. Es konnte nachgewiesen werden, dass <strong>Ruhrgas</strong> das<br />

System weiterentwickelt und sich in einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess<br />

befindet.<br />

Weitere Informationen zu unseren Umweltschutzaktivitäten enthält der Umweltbericht<br />

der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, der alle zwei Jahre erstellt wird. Die nächste Ausgabe wird<br />

Mitte 2003 erscheinen. Z<br />

Klimaschutzerklärung des deutschen<br />

Gasfachs<br />

Reduktion der CO2-Emissionen in Haushalt<br />

und Gewerbe<br />

in Mio t/a<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Stand 2002<br />

Ziel<br />

45,0<br />

90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 12<br />

1990 0<br />

1991 3,9<br />

1992 7,0<br />

1993 11,5<br />

1994 14,4<br />

1995 17,6<br />

1996 21,7<br />

1997 27,9<br />

1998 29,3<br />

1999 30,3<br />

2000 32,7<br />

2001 34,4<br />

2012 45,0


40 ENTWICKLUNG DER K<strong>ON</strong>ZERNUNTERNEHMEN<br />

Zum <strong>Ruhrgas</strong>-Konzern ge-<br />

hören außer der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

zwei Holding-Gesellschaften.<br />

In der <strong>Ruhrgas</strong> Energie Be-<br />

teiligungs-<strong>AG</strong> (RGE) ist die<br />

Mehrzahl der Beteiligungen<br />

an in- und ausländischen<br />

Energieunternehmen zusam-<br />

mengefasst. Über die Ruhr-<br />

gas Industries GmbH werden<br />

die industriellen Beteiligun-<br />

gen geführt.<br />

ENTWICKLUNG DER<br />

K<strong>ON</strong>ZERNUNTERNEHMEN<br />

Die positive Entwicklung der RGE setzte sich im Berichtsjahr fort. Trotz konjunktureller<br />

Nachfrageschwäche konnte sich die <strong>Ruhrgas</strong> Industries-Gruppe in ihren Geschäftsfeldern<br />

„Gasmessung und -regelung“ sowie „Industrieofenbau“ behaupten.<br />

ENERGIEBETEILIGUNGEN<br />

Bei den deutschen Beteiligungen der RGE ergaben sich im Berichtsjahr nur<br />

geringe Veränderungen. Im Wesentlichen war die RGE bei Akquisitionen im Ausland<br />

erfolgreich. <strong>Ruhrgas</strong> hielt über die RGE zum Ende des Berichtsjahres 25 in- und<br />

23 ausländische Beteiligungen an Energieunternehmen.<br />

Im Geschäftsjahr 2002 erzielte die RGE mit einem Jahresüberschuss von<br />

100,9 Mio m ihr bislang bestes Ergebnis. Es lag deutlich über dem Ergebnis des<br />

Vorjahres (29,2 Mio m). Zum Ergebniszuwachs trug einerseits der Anstieg der<br />

Beteiligungserträge von 77,3 Mio m auf 109,1 Mio m bei. Andererseits war das<br />

Ergebnis des Geschäftsjahres 2001 durch eine Teilwertabschreibung belastet. Die<br />

RGE-Gruppe beschäftigte im Jahr 2002 im Durchschnitt 85 Mitarbeiter.<br />

DEUTSCHLAND<br />

RGE hat ihre Anteile an den Darmstädter Versorgungsunternehmen auf die vereinbarten<br />

Quoten erhöht. Damit hält RGE an der HE<strong>AG</strong> Versorgungs-<strong>AG</strong> 25 Prozent<br />

zzgl. einer Aktie und an der Südhessische Gas und Wasser <strong>AG</strong> 15 Prozent. Die<br />

Gesellschaften und ihre Aktionäre haben eine enge Kooperation und Nutzung gemeinsamer<br />

Services vereinbart, die in eine Fusion der Gesellschaften münden soll.<br />

Ende November 2002 wurden die Verträge zum Erwerb einer 20-prozentigen Beteiligung<br />

an der Stadtwerke Langenfeld GmbH unterzeichnet, die mit Wirkung zum<br />

1. Januar 2003 wirtschaftlich wirksam wurden. RGE hat ihre Beteiligungen neu geordnet<br />

und die Anteile an deutschen Weiterverteilerunternehmen in einer neuen<br />

Tochtergesellschaft, der RGE Holding GmbH, zusammengefasst.<br />

AUSLAND<br />

Ende Juni 2002 wurde der Erwerb einer Beteiligung an der litauischen AB Lietuvos<br />

Dujos in Höhe von 34 Prozent vollzogen. <strong>Ruhrgas</strong> ist nunmehr gemeinsam mit<br />

dem Konsortialpartner E.<strong>ON</strong> Energie <strong>AG</strong> mit 35,6 Prozent beteiligt, wobei <strong>Ruhrgas</strong><br />

rund 21 Prozent an Lietuvos Dujos hält. Zum Ende des Berichtsjahres verhandelte<br />

der litauische Staat die Veräußerung von weiteren 34 Prozent an die russische<br />

Gazprom.<br />

Anfang Juli 2002 erwarben die Konsortialpartner <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> sowie Gaz de France<br />

zu gleichen Teilen insgesamt rund 49 Prozent am slowakischen Gasversorger Slovensk´y<br />

plynárensk´y priemysel a.s. (SPP). Dem Konsortium gehört auch OAO Gazprom<br />

an, die ihren Anteil jedoch zu einem späteren Zeitpunkt übernehmen wird. Die bisher<br />

zu 100 Prozent staatliche slowakische Gasgesellschaft SPP betreibt in der Slowakei<br />

das Erdgastransitsystem, über das russisches Erdgas für Westeuropa transportiert<br />

wird. SPP ist damit ein wichtiger Partner für eine sichere Versorgung mit


41 ENTWICKLUNG DER K<strong>ON</strong>ZERNUNTERNEHMEN<br />

SPARTE ENERGIE <strong>Ruhrgas</strong> Energie Beteiligungs-Aktiengesellschaft, Essen, GK: 156,0 100%<br />

DEUTSCHLAND<br />

Ferngas Nordbayern<br />

GmbH*, Nürnberg,<br />

GK: 33,0 53,10%<br />

Bayerngas GmbH*,<br />

München,<br />

GK: 75,3 22,02%<br />

Stadtwerke Essen <strong>AG</strong>,<br />

Essen,<br />

GK: 56,3 20,00%<br />

Südhessische Gas und<br />

Wasser <strong>AG</strong>, Darmstadt,<br />

GK: 46,6 15,00%<br />

DREW<strong>AG</strong> – Stadtwerke<br />

Dresden GmbH, Dresden,<br />

GK: 81,8 10,00%<br />

EUROPA<br />

Gasnor ASA, Avaldsnes/<br />

Karmoy/Norwegen,<br />

GK: 37,3 NOK 15,00%<br />

Latvijas Gaze,<br />

Riga/Lettland,<br />

GK: 39,9 LVL 28,18%<br />

EUROPGAS a.s., Prag/<br />

Tschechische Republik,<br />

GK: 4 422 CZK 50,00%<br />

Stˇredočeská plynárenská a.s (STP)<br />

(Mittelböhmische Gas <strong>AG</strong>),<br />

Prag/Tschechische Republik,<br />

GK: 649,4 CZK 14,27%<br />

Jihomoravská plynárenská a.s (JMP)<br />

(Südmährische Gas <strong>AG</strong>),<br />

Brünn/Tschechische Republik,<br />

GK: 2 687,5 CZK 1,49%<br />

Colonia-Cluj-Napoca-<br />

Energie S.R.L. (CCNE),<br />

Klausenburg/Rumänien,<br />

GK: 46 625 ROL 33,33%<br />

Compagnie Industrielle et<br />

Commerciale du Gaz S.A.,<br />

Vevey/Schweiz,<br />

GK: 10,5 CHF 4,00%<br />

FSG-Holding GmbH*,<br />

München,<br />

GK: 42,2 45,00%<br />

Saar Ferngas <strong>AG</strong>*,<br />

Saarbrücken,<br />

GK: 50,0 20,00%<br />

EWR GmbH, Remscheid<br />

GK: 17,5 20,00%<br />

EVI Hildesheim GmbH &<br />

Co. KG, Hildesheim,<br />

GK: 5,1 12,60%<br />

Stadtwerke Karlsruhe<br />

GmbH, Karlsruhe,<br />

GK: 116,8 10,00%<br />

Naturgass Vest AS,<br />

Bergen/Norwegen,<br />

GK: 94,3 NOK 14,04%<br />

AB Lietuvos Dujos,<br />

Vilnius/Litauen,<br />

GK: 340,9 LTL 0,98%<br />

beteiligt an:<br />

SPP Bohemia a.s., Prag/<br />

Tschechische Republik,<br />

GK: 1 100 CZK 50,00%<br />

S.C. Congaz S.A.,<br />

Konstanza/Rumänien,<br />

GK: 379.400 ROL<br />

28,57%<br />

Praˇzská plynárenská<br />

Holding a.s. (PPH), Prag/<br />

Tschechische Republik,<br />

GK: 1 515,5 CZK 24,0%<br />

Ferngas Salzgitter<br />

GmbH*, Salzgitter,<br />

Stimmrechtsanteil: 24%<br />

GK: 25,6 39,00%<br />

Gaswerk Philippsburg<br />

GmbH, Essen,<br />

GK: 0,16 87,90%<br />

Stadtwerke Chemnitz <strong>AG</strong>,<br />

Chemnitz,<br />

GK: 62,6 15,00%<br />

Stadtwerke Hannover <strong>AG</strong>,<br />

Hannover,<br />

GK: 86,0 12,00%<br />

Thüga <strong>AG</strong>*, München,<br />

GK: 221,8 10,00%<br />

Nova Naturgas AB,<br />

Stockholm/Schweden,<br />

GK: 120,0 SEK 29,59%<br />

therminvest Sp. z o.o.,<br />

Danzig/Polen,<br />

GK: 0,8 PLN 75,00%<br />

beteiligt an: Morávské<br />

Naftové Dol´y, Hodonín/<br />

Tschechische Republik,<br />

GK: 834 CZK 46,47%<br />

Déldunántúli<br />

Gázszolgáltató Rt.<br />

(DDGÁZ), Pécs/Ungarn,<br />

GK: 6 051,5 HUF 41,43%<br />

Ekopur d.o.o.,<br />

Ljubljana/Slowenien,<br />

GK: 2,1 SIT 100%<br />

beteiligt an: Praˇzská<br />

plynárenská a.s. (PP), Prag/<br />

Tschechische Republik,<br />

GK: 1 400 CZK 50,19%<br />

VNG-Verbundnetz<br />

Gas <strong>AG</strong>*, Leipzig,<br />

GK: 327,2 36,84%<br />

HE<strong>AG</strong> Versorgungs-<strong>AG</strong>,<br />

Darmstadt,<br />

GK: 90,9 25,00%<br />

+ 1 Aktie<br />

MVV Energie <strong>AG</strong>,<br />

Mannheim,<br />

GK: 129,8 15,00%<br />

GAS<strong>AG</strong> Berliner<br />

Gaswerke <strong>AG</strong>, Berlin,<br />

GK: 413,1 11,95%<br />

European Energy<br />

Exchange <strong>AG</strong> (EEX),<br />

Leipzig,<br />

GK: 40,0 0,25%<br />

Gasum Oy,<br />

Espoo/Finnland,<br />

GK: 178,3 20,00%<br />

Inwestycyjna Spolka<br />

Energetyczna Sp. z o.o.<br />

(IRB), Warschau/Polen,<br />

GK: 5,0 PLN 50,00%<br />

V´ychodočeská plynárenská a.s. (VCP)<br />

(Ostböhmische Gas <strong>AG</strong>),<br />

Königgrätz/Tschechische Republik,<br />

GK: 960,6 CZK 16,52%<br />

RGE Hungária Kft.,<br />

Budapest/Ungarn,<br />

GK: 500 HUF 100,00%<br />

beteiligt an: Geoplin d.o.o.,<br />

Ljubljana/Slowenien,<br />

GK: 9 276,95 Mio SIT<br />

5,19%<br />

Gas-Union GmbH*,<br />

Frankfurt/Main,<br />

GK: 23,0 25,93%<br />

Stadtwerke Duisburg <strong>AG</strong>,<br />

Duisburg,<br />

GK: 43,5 20,00%<br />

Stadtwerke Neuss<br />

Energie und Wasser<br />

GmbH, Neuss,<br />

GK: 25,6 15,00%<br />

swb <strong>AG</strong>, Bremen,<br />

GK: 117,5 10,34%<br />

* über RGE Holding GmbH<br />

AS Eesti Gaas,<br />

Tallinn/Estland,<br />

GK: 155,2 EEK 33,47%<br />

Szczecinska Energetyka<br />

Cieplna Sp. z o.o. (SEC),<br />

Stettin/Polen,<br />

GK: 126,5 PLN 26,24%<br />

Severomoravská plynárenská a.s. (SMP)<br />

(Nordmährische Gas <strong>AG</strong>),<br />

Ostrava/Tschechische Republik,<br />

GK: 2 069,7 CZK 9,57%<br />

beteiligt an:<br />

Budapester Gaswerke <strong>AG</strong><br />

(FÖGÁZ), Budapest/Ungarn,<br />

GK: 32 245,2 HUF 16,36%<br />

SOTEG – Société de<br />

Transport de Gaz S.A.,<br />

Luxemburg,<br />

GK: 20,0 20,00%<br />

Gezeichnetes Kapital (GK) in<br />

Mio m bzw. in Landeswährung<br />

Beteiligung in %<br />

Stand: 31.12.2002


42 ENTWICKLUNG DER K<strong>ON</strong>ZERNUNTERNEHMEN<br />

SPARTE INDUSTRIE<br />

GASMESSUNG UND -REGELUNG<br />

American Meter<br />

Company, Horsham,<br />

Pennsylvania/USA,<br />

GK: 1 000 US-$ 100%<br />

ELSTER GmbH,<br />

Mainz-Kastel,<br />

GK: 5,2 100%<br />

Elster Electricity LLC,<br />

Raleigh,<br />

North Carolina/USA,<br />

GK: 0 100%<br />

AMCo Water Metering<br />

Systems, Inc., Ocala,<br />

Florida/USA,<br />

GK: 112 000 US-$ 100%<br />

G. Kromschröder <strong>AG</strong>,<br />

Osnabrück,<br />

GK: 15,9 92%<br />

Instromet International<br />

N.V.,<br />

Essen/Belgien,<br />

GK: 743 682 m 100%<br />

ELEKTRIZITÄTS- UND WASSERZÄHLER<br />

Elster Messtechnik<br />

GmbH, Lampertheim,<br />

GK: 2,8 100%<br />

Elster Metering Ltd.,<br />

Luton/Großbritannien,<br />

GK: 1 000 000 GBP 100%<br />

Erdgas in Europa. Daneben erfüllt SPP<br />

in der Slowakei die Aufgaben eines integrierten<br />

nationalen Gasversorgungsunternehmens<br />

(Import, Transport und<br />

Verteilung von Erdgas). An der Gasspeicherung,<br />

die bei eigenständigen Unternehmen<br />

liegt, ist SPP als Mehrheitsgesellschafter<br />

beteiligt. SPP versorgt<br />

über 1,3 Millionen Gaskunden in der<br />

Slowakei mit rund 80 Mrd kWh Erdgas.<br />

Insgesamt sind bei SPP in der <strong>AG</strong> rund<br />

6 500 Mitarbeiter beschäftigt.<br />

<strong>Ruhrgas</strong> Industries GmbH, Essen, GK: 52,0 100%<br />

INDUSTRIEOFENBAU<br />

Ipsen International, Inc.,<br />

Cherry Valley, Illinois/USA,<br />

GK: 53 000 US-$ 100%<br />

Ipsen International<br />

GmbH, Kleve,<br />

GK: 2,6 100%<br />

LOI Thermprocess GmbH,<br />

Essen,<br />

GK: 10,2 100%<br />

Hauzer Techno<br />

Coating B.V.,<br />

Venlo/Niederlande,<br />

GK: 18 000 m 100%<br />

Gezeichnetes Kapital (GK) in<br />

Mio m bzw. in Landeswährung<br />

Beteiligung in %<br />

Stand: 31.12.2002<br />

Wesentliche mittelbare und<br />

unmittelbare Beteiligungen<br />

RGE und MVV ESCO Polska S.A. übernahmen im August 2002 zu gleichen Teilen<br />

mit insgesamt 52,48 Prozent im Konsortium die Anteilsmehrheit an der Szczecinska<br />

Energetyka Cieplna Sp. z o.o. (SEC), Stettin. SEC hält mit der bestehenden Fernwärmeversorgung<br />

und den dezentralen Wärmesystemen einen Anteil von rund zwei<br />

Dritteln am Stettiner Wärmemarkt. Das Unternehmen erwirtschaftet mit rund 530<br />

Mitarbeitern einen jährlichen Umsatz von ca. 40 Mio m. Die Wärmeerzeugung im<br />

Stettiner Raum basiert weitgehend auf Kohle und soll schrittweise auf Erdgas<br />

umgestellt werden.<br />

Die Europgas a.s., Prag, an der RGE zu 50 Prozent beteiligt ist, hat rund 46,5 Prozent<br />

der Aktien der Morávské Naftové Dol´y a.s. (MND) erworben. Die MND ist eine<br />

tschechische Gesellschaft, die in der Exploration und Produktion von Öl und Erdgas<br />

sowie im Speichergeschäft tätig ist. Dem Erwerb war ein Übernahmeangebot an<br />

die Minderheitsaktionäre der MND vorausgegangen, das im Zusammenhang mit der<br />

Beteiligung der <strong>Ruhrgas</strong> an der slowakischen SPP erforderlich wurde.<br />

INDUSTRIEBETEILIGUNGEN<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong>-Industries-Gruppe konnte in 2002 in einem konjunkturell schwierigen<br />

Marktumfeld einen Umsatz von 875,6 Mio m erzielen. Der nominelle Rückgang<br />

beträgt 10,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Umsatzminderung resultiert überwiegend<br />

aus der Abschwächung des amerikanischen Dollars gegenüber dem Euro.<br />

Das betriebliche Ergebnis wurde zudem durch einen noch nicht geklärten Produkthaftungs-Rechtsstreit<br />

in den USA belastet und sank überproportional um 44,7 Prozent<br />

auf 40,3 Mio m.


43 ENTWICKLUNG DER K<strong>ON</strong>ZERNUNTERNEHMEN<br />

PROJEKTGESELLSCHAFTEN<br />

<strong>Ruhrgas</strong> UK Exploration<br />

and Production Limited,<br />

London/Großbritannien,<br />

GK: 60,0 Mio GBP<br />

100,0%<br />

MEGAL GmbH Mittel-<br />

Europäische-Gasleitungsgesellschaft,<br />

Essen,<br />

GK: 20,5 50,0%<br />

DEUDAN – Deutsch/<br />

Dänische Erdgastransport-<br />

Gesellschaft mbH & Co.<br />

KG, Handewitt,<br />

GK: 16,9 25,0%<br />

Etzel Gas-Lager Statoil<br />

Deutschland GmbH & Co.,<br />

Friedeburg-Etzel,<br />

GK: 48,5 74,8%<br />

Mittelrheinische Erdgastransport<br />

Gesellschaft<br />

mbH, Haan (Rhld.),<br />

GK: 26,1 80,0%<br />

Die Geschäftsfelder „Gasmessung und<br />

-regelung“ sowie „Industrieofenbau“<br />

nehmen international führende Positionen<br />

ein. Der Auslandsanteil des konsolidierten<br />

Umsatzes betrug etwa<br />

77,3 Prozent.<br />

Das Geschäftsfeld „Gasmessung und<br />

-regelung“ konnte sich in einem schwierigen<br />

Marktumfeld gut behaupten.<br />

Wechselkursbedingt sank der Umsatz<br />

allerdings gegenüber dem Vorjahr um<br />

5,1 Prozent auf 605,3 Mio m. Die Neuordnung<br />

des britischen Gasversorgungsmarktes<br />

hatte negative Auswirkungen<br />

auf die Geschäftsentwicklung im europäischen<br />

Haushaltszählerbereich. In den<br />

USA stand einer schwachen industriellen<br />

Nachfrage ein auf anhaltend hohem<br />

Niveau verlaufender Absatz von Haushaltszählern<br />

gegenüber.<br />

NETRA GmbH<br />

Norddeutsche Erdgas<br />

Transversale & Co. KG,<br />

Emstek,<br />

GK: 156,8 41,7%<br />

Nordrheinische Erdgastransportleitungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG,<br />

Haan (Rhld.),<br />

GK: 23,5 50,0%<br />

GasLINE Telekommunikationsnetzgesellschaft deutscher<br />

Gasversorgungsunternehmen mbH & Co. KG, Essen,<br />

GK: 40,9 25,0%<br />

Trans Europa Naturgas<br />

Pipeline GmbH (TENP),<br />

Essen,<br />

GK: 7,7 51,0%<br />

Süddeutsche Erdgas<br />

Transport Gesellschaft<br />

mbH, Haan (Rhld.),<br />

GK: 3,1 66,7%<br />

Gezeichnetes Kapital (GK) in<br />

Mio m bzw. in Landeswährung<br />

Beteiligung in %<br />

Stand: 31.12.2002<br />

Wesentliche mittelbare und<br />

unmittelbare Beteiligungen<br />

Die im Jahr 2001 erstmalig konsolidierte Instromet-Gruppe erreichte im Berichtsjahr,<br />

gestützt durch die Abrechnung eines Großprojektes, eine deutliche Umsatzsteigerung.<br />

Die Märkte für Industrieöfen zeichneten sich in 2002 durch eine starke Investitionszurückhaltung<br />

aus. Während sich die Erholung des amerikanischen Marktes weiter<br />

verzögerte und auch der europäische Markt deutlich zurückgegangen ist, entwickelte<br />

sich vor allem der asiatische Markt positiv. Trotz eines Umsatzrückgangs um<br />

17,9 Prozent auf 273,8 Mio m konnte in den meisten Märkten der Marktanteil weiter<br />

ausgebaut werden. Auch durch Weiterentwicklung der Produktpalette, Maßnahmen<br />

zur Steigerung der internen Effizienz und Intensivierung der Marktbearbeitung hat<br />

sich das Geschäftsfeld im Vergleich zum Wettbewerb insgesamt überdurchschnittlich<br />

entwickelt.<br />

Im Rahmen der Anpassung an das konjunkturelle Umfeld hat die <strong>Ruhrgas</strong>-Industries-<br />

Gruppe die Zahl der Mitarbeiter vor allem in den USA reduziert und beschäftigte<br />

ohne die neu erworbene ABB Messtechnik-Gruppe am Jahresende weltweit<br />

5 866 Mitarbeiter (Vorjahr: 6 004 Mitarbeiter).<br />

Um ihre Spitzenstellung im Markt für Messgeräte und Dienstleistungen „rund um<br />

das Messen für Versorgungsunternehmen“ weiter auszubauen, hat <strong>Ruhrgas</strong> Industries<br />

den Bereich „Gasmessung und -regelung“ durch den Erwerb der ABB Messtechnik-Gruppe<br />

ergänzt. Es handelt sich hierbei um einen international bedeutenden


44 ENTWICKLUNG DER K<strong>ON</strong>ZERNUNTERNEHMEN<br />

Anbieter von Strom- und Wasserzählern.<br />

Mit Vertragsabschluss Anfang<br />

Dezember 2002 sind die wesentlichen<br />

Unternehmenseinheiten auf <strong>Ruhrgas</strong><br />

Industries übergegangen. Die verbleibenden<br />

neun Unternehmenseinheiten<br />

sollen in der 1. Hälfte 2003 übertragen<br />

werden. Die ABB Messtechnik-Gruppe<br />

hatte im Jahr 2001 einen Umsatz<br />

von ca. 460 Mio m und beschäftigte<br />

ca. 3 800 Mitarbeiter. Die Erstkonsolidierung<br />

wird im Geschäftsjahr 2003<br />

erfolgen.<br />

<strong>Ruhrgas</strong> Industries hat ihre Beteiligungen,<br />

analog zu RGE, ebenfalls neu geordnet<br />

und die bisherigen Geschäftsfelder<br />

„Gasmessung und -regelung“ sowie<br />

„Industrieofenbau“ in einer neuen Tochtergesellschaft,<br />

der RI Industrie Holding<br />

GmbH, zusammengefasst. Die Gesellschaften<br />

der ABB Messtechnik-Gruppe<br />

sind der ebenfalls neuen Tochtergesellschaft<br />

RI Metering Holding GmbH zugeordnet.<br />

UPSTREAM-AKTIVITÄTEN<br />

In Großbritannien hat <strong>Ruhrgas</strong> UK<br />

Exploration & Production Ltd., London,<br />

aus der Beteiligung am Elgin/Franklin-<br />

Projekt knapp 2,3 Mio Barrel Kondensat<br />

und rund 2,7 Mrd kWh Gas produziert.<br />

<strong>Ruhrgas</strong> UK erhöhte durch Zukauf im<br />

Berichtsjahr ihren Anteil am Glenelg-<br />

Gasfeld auf ca. 15 Prozent. Dieses<br />

Gasfeld liegt im westlich an das Elgin/<br />

Franklin-Gebiet angrenzenden Block, knapp 4 Kilometer von der Elgin-Produktionsplattform<br />

entfernt. Vorgesehen ist, dass im Laufe des Jahres 2003 ein Beschluss<br />

zur Feldentwicklung gefasst wird mit dem Ziel, die Produktion im Jahre 2005 aufzunehmen.<br />

<strong>Ruhrgas</strong> UK hat außerdem einen 12-prozentigen Anteil am Scoter-Gasfeld erworben.<br />

Für dieses Projekt ist die Produktionsaufnahme im 4. Quartal 2003 vorgesehen.<br />

Zusammen mit Chevron Texaco als Operator (Anteil: 50 Prozent) und Gaz de France<br />

(Anteil: 25 Prozent) hat <strong>Ruhrgas</strong> UK im Rahmen der diesjährigen Lizenzrunde einen<br />

25-prozentigen Anteil am Explorationsblock 22/2b erworben.<br />

TELEKOMMUNIKATI<strong>ON</strong>/GASLINE<br />

Die auf die Vermietung von Glasfaserkabeln für Telekommunikationsunternehmen<br />

spezialisierte Beteiligungsgesellschaft GasLINE GmbH & Co. KG konnte sich<br />

den Wirkungen der tief greifenden Marktbereinigung in der Telekommunikation nicht<br />

vollständig entziehen. Zwar hat die Gesellschaft, an der neben der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

14 andere Unternehmen der deutschen Gaswirtschaft beteiligt sind, neues Geschäft<br />

hinzugewinnen können. Sie hat aber durch das Ausscheiden einiger Marktteilnehmer<br />

auch Geschäft verloren, so dass per Saldo die Summe der an Kunden vermieteten<br />

Netzlängen, d.h. einschließlich der Mehrfachvermietungen von Strecken an<br />

mehrere Kunden, im laufenden Jahr auf rund 51 500 Kilometer (Vorjahr: rund<br />

56 600 Kilometer) zurückgegangen ist.<br />

Im Geschäftsjahr 2002 erreichte die Gesellschaft einen Umsatz von 86,0 Mio m<br />

(Vorjahr: 81,3 Mio m) und steigerte ihr Jahresergebnis auf 16,0 Mio m gegenüber<br />

6,8 Mio m in 2001. Dem von der Konsolidierung geprägten Marktumfeld wurde<br />

mit umfangreichen bilanziellen Vorsorgemaßnahmen Rechnung getragen.<br />

INGENIEURLEISTUNGEN<br />

Die Pipeline Engineering Gesellschaft für Planung, Bau- und Betriebsüberwachung<br />

von Fernleitungen mbH (PLE) einschließlich Tochter- und Beteiligungsunternehmen<br />

stellt Ingenieurleistungen für die Planung und Abwicklung von kompletten<br />

Pipelinesystemen oder Teilanlagen für den Transport, die Speicherung und die Verteilung<br />

von Gas, Produkten, Wasser und Feststoffen zur Verfügung.<br />

Nach Abschluss der Neuorientierung konnte die PLE im Geschäftsjahr 2002 mit<br />

3,1 Mio m gegenüber dem Vorjahr ein deutlich verbessertes Ergebnis vor Steuern erzielen.<br />

Die Gesamtleistung in Höhe von 56,6 Mio m wurde in etwa gleichem Honorarumfang<br />

für Projekte der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und Konzernunternehmen wie auch für Dritte<br />

im In- und Ausland erbracht.<br />

Die Konzentration auf die Kernkompetenzen und – bei Drittkunden – auf die europäischen<br />

Märkte konnte erfolgreich umgesetzt werden mit der Beauftragung von Ingenieurdienstleistungen<br />

für bedeutende Projekte, wie z.B. die Verdichterstationen<br />

Zeebrügge/Bacton der Interconnector (UK), und für Produktleitungen für Ethylen und<br />

Propylen der chemischen Industrie. Z


45 VERMÖGENS- UND FINANZL<strong>AG</strong>E K<strong>ON</strong>ZERN<br />

BILANZAUFBAU DES<br />

RUHRGAS-K<strong>ON</strong>ZERNS<br />

Die Entwicklungen bei der <strong>Ruhrgas</strong><br />

<strong>AG</strong> bestimmten, wie in den Vorjahren,<br />

weitgehend die Änderungen der Vermögens-<br />

und Kapitalstruktur des Konzerns.<br />

Das Bilanzvolumen stieg, im Wesentlichen<br />

durch Investitionen in das Finanzanlagevermögen,<br />

um 0,9 Mrd m auf<br />

8,9 Mrd m. Bei absolut nahezu unverändertem<br />

Umlaufvermögen erhöhte sich<br />

der Anteil des Anlagevermögens am Gesamtvermögen<br />

auf 56 Prozent.<br />

Die Eigenkapitalquote verringerte sich<br />

trotz Thesaurierung infolge der relativ<br />

stärkeren Ausweitung der Bilanzsumme<br />

und der Verrechnung von Geschäftsoder<br />

Firmenwerten aus den Finanzinvestitionen<br />

von 27 auf 20 Prozent.<br />

VERMÖGENS- UND<br />

FINANZL<strong>AG</strong>E K<strong>ON</strong>ZERN<br />

Da neben dem Einsatz von erwirtschafteten Innenfinanzierungsmitteln zur Finanzierung<br />

der Investitionen Fremdkapital aufgenommen wurde, erhöhte sich der Anteil<br />

des übrigen Fremdkapitals an der Bilanzsumme von 37 auf 50 Prozent. Hingegen<br />

sanken die mittel- und langfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen für Pensionen<br />

relativ und die Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung relativ und absolut<br />

zum Vorjahr. Entsprechend ergab sich eine Deckung des langfristig in Anlagen<br />

gebundenen Vermögens durch mittel- und langfristiges Kapital von über 60 Prozent.<br />

Berücksichtigt man darüber hinaus die Anfinanzierung durch Fremdkapitalaufnahme,<br />

so errechnet sich eine Deckung von über 80 Prozent. Der <strong>Ruhrgas</strong>-Konzernabschluss<br />

weist somit insgesamt eine zufrieden stellende Finanzierungsstruktur aus.<br />

Bilanzaufbau des<br />

<strong>Ruhrgas</strong>-Konzerns 2002<br />

Stand jeweils 31. Dezember<br />

in Mio f<br />

Übrige Aktiva<br />

Forderungen und<br />

sonstige Vermögensgegenstände<br />

Vorräte<br />

Anlagevermögen<br />

01 02<br />

Vermögensstruktur<br />

2001 2002<br />

in % in %<br />

Anlagevermögen 53 56<br />

Vorräte<br />

Forderungen und<br />

sonstige Vermögens-<br />

5 6<br />

gegenstände 36 33<br />

Übrige Aktiva 6 5<br />

Gesamt in Mio g 8 051 8 924<br />

9 000<br />

7 500<br />

6 000<br />

4 500<br />

3 000<br />

1 500<br />

0<br />

02 01<br />

Übriges<br />

Fremdkapital<br />

Kurzfristige LieferundLeistungsverbindlichkeiten<br />

Mittel- und langfristigeVerbindlichkeiten<br />

und Pensionsrückstellungen<br />

Eigenkapital<br />

Kapitalstruktur<br />

2002 2001<br />

in % in %<br />

20 27 Eigenkapital<br />

Mittel- und langfristigeVerbindlichkeiten<br />

und Pen-<br />

14 16 sionsrückstellungen<br />

Kurzfristige Lieferund<br />

Leistungs-<br />

16 20 verbindlichkeiten<br />

50 37 Übriges Fremdkapital<br />

8 924 8 051 Gesamt in Mio g


46 VERMÖGENS- UND FINANZL<strong>AG</strong>E K<strong>ON</strong>ZERN<br />

FINANZIERUNGSRECHNUNG<br />

IM RUHRGAS-K<strong>ON</strong>ZERN 2002<br />

Das Finanzierungsvolumen des<br />

Konzerns belief sich in 2002 auf<br />

1 762 Mio m.<br />

Die Mittelverwendung wurde mit 71<br />

Prozent des Gesamtvolumens durch die<br />

Konzerninvestitionen (ohne Geschäftsoder<br />

Firmenwerte) bestimmt. Schwerpunkt<br />

waren mit 1 056 Mio m die Investitionen<br />

in das Finanzanlagevermögen,<br />

die vornehmlich Beteiligungserwerbe<br />

der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, der <strong>Ruhrgas</strong> Energie<br />

Beteiligungs-Aktiengesellschaft (RGE)<br />

und der <strong>Ruhrgas</strong> Industries GmbH betrafen.<br />

Bei den Zugängen in den Sachanlagen<br />

und immateriellen Vermögensgegenständen<br />

von 194 Mio m handelte<br />

es sich vor allem um Investitionen in<br />

den weiteren Ausbau des Leitungsnetzes.<br />

Den Gesamtinvestitionen in Höhe<br />

von 1 250 Mio m standen Abschreibungen<br />

und Anlagenabgänge von 456 Mio m<br />

gegenüber.<br />

Eine weitere Position im Rahmen der<br />

Mittelverwendung stellte die Verringerung<br />

des Eigenkapitals um 392 Mio m<br />

dar. Ursächlich hierfür war die im Rahmen<br />

der Akquisitionen vorgenommene<br />

Verrechnung der Geschäfts- oder Firmenwerte<br />

mit den Konzernrücklagen.<br />

Aufgrund des Aufbaus von Vorräten in den Speichern erhöhten sich die Arbeitsgasvorräte<br />

um 91 Mio m.<br />

Einen dominierenden Finanzierungsbeitrag leisteten 2002 die Veränderungen im<br />

Kurzfristbereich in Höhe von 1 215 Mio m, die vorwiegend in der Erhöhung der<br />

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten zur Anfinanzierung der Investitionen<br />

begründet waren.<br />

Den langfristigen Darlehensaufnahmen in Höhe von 13 Mio m standen Tilgungen –<br />

vornehmlich bei den Projektgesellschaften – von 29 Mio m gegenüber. Z<br />

Finanzierungsrechnung des <strong>Ruhrgas</strong>-Konzerns 2002<br />

in Mio f<br />

Saldo der Veränderungen<br />

im Kurzfristbereich<br />

Darlehensaufnahmen<br />

Erhöhung der<br />

Pensionsrückstellungen<br />

Kreditrückflüsse<br />

Abschreibungen und<br />

Anlagenabgänge<br />

Finanzierungsvolumen 1 762<br />

Mittelherkunft<br />

Abschreibungen und<br />

in Mio e<br />

Anlagenabgänge 456<br />

Kreditrückflüsse<br />

Erhöhung der<br />

44<br />

Pensionsrückstellungen 34<br />

Darlehensaufnahmen<br />

Saldo der Veränderungen<br />

13<br />

im Kurzfristbereich 1 215<br />

02<br />

1 800<br />

1 600<br />

1 400<br />

1 200<br />

1 000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

02<br />

Darlehenstilgungen<br />

Erhöhung der<br />

Arbeitsgasvorräte<br />

Investitionen in Sachanlagen<br />

und immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

Verringerung des<br />

Eigenkapitals<br />

Finanzinvestitionen<br />

in Mio e Mittelverwendung<br />

1 056 Finanzinvestitionen<br />

Verringerung des<br />

392 Eigenkapitals<br />

Investitionen in Sachanlagen<br />

und immaterielle<br />

194 Vermögensgegenstände<br />

Erhöhung der<br />

91 Arbeitsgasvorräte<br />

29 Darlehenstilgungen


Effizienz<br />

Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> wird mit der<br />

gleichen Entschlossenheit ihre<br />

Chancen nutzen, wie bisher.<br />

Sie hat sich stets den Anforde-<br />

rungen des Marktes gestellt.<br />

Dabei hilft es heute, das <strong>Ruhrgas</strong><br />

seit jeher auf eine effiziente<br />

Organisation geachtet hat. Auch<br />

das macht <strong>Ruhrgas</strong> zu einem<br />

attraktiven Partner für die Pro-<br />

duzenten, um große Erdgas-<br />

mengen zu vermarkten.


gut organisiert.


Chancen gezielt genutzt.


Die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> wird mit der<br />

Effizienz<br />

gleichen Entschlossenheit ihre<br />

Chancen nutzen, wie bisher.<br />

Sie hat sich stets den Anforde-<br />

rungen des Marktes gestellt.<br />

Dabei hilft es heute, das <strong>Ruhrgas</strong><br />

seit jeher auf eine effiziente<br />

Organisation geachtet hat. Auch<br />

das macht <strong>Ruhrgas</strong> zu einem<br />

attraktiven Partner für die Pro-<br />

duzenten, um große Erdgas-<br />

mengen zu vermarkten.


47 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

INHALT<br />

48 Konzernbilanz<br />

49 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung<br />

50 Bilanz der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

51 Gewinn- und Verlustrechnung der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

52 Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens<br />

54 Entwicklung des Anlagevermögens der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

56 Anhang <strong>Ruhrgas</strong>-Konzern und <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>


48 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

31.12.2001<br />

Passiva Anhang Mio m Mio o Mio m<br />

Eigenkapital (9)<br />

K<strong>ON</strong>ZERNBILANZ DER<br />

RUHRGAS AKTIENGESELLSCHAFT,<br />

ESSEN,<br />

ZUM 31. DEZEMBER 2002<br />

31.12.2001<br />

Aktiva Anhang Mio m Mio o Mio m<br />

Anlagevermögen (1)<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände (2) 116,5 78,5<br />

Sachanlagen (3) 1 443,5 1 646,7<br />

Finanzanlagen (4) 3 465,8 2 519,8<br />

Umlaufvermögen<br />

5 025,8 4 245,0<br />

Vorräte<br />

Forderungen und sonstige<br />

(5) 493,3 453,3<br />

Vermögensgegenstände (6) 2 925,2 2 886,2<br />

Sonstige Wertpapiere (7) 238,3 191,6<br />

Flüssige Mittel (8) 232,9 264,6<br />

3 889,7 3 795,7<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 8,4 9,8<br />

8 923,9 8 050,5<br />

Gezeichnetes Kapital 1 125,0 1 125,0<br />

Konzernrücklagen 623,5 1 027,7<br />

Bilanzgewinn<br />

Ausgleichsposten für Anteile<br />

345,0 345,0<br />

anderer Gesellschafter 53,9 41,9<br />

2 147,4 2 539,6<br />

Sonderposten mit Rücklageanteil (10) 3,1 2,9<br />

Rückstellungen<br />

Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpflichtungen 770,3 736,7<br />

Übrige Rückstellungen (11) 1 980,5 1 580,7<br />

2 750,8 2 317,4<br />

Verbindlichkeiten (12) 3 784,7 2 938,8<br />

Rechnungsabgrenzungsposten (13) 237,9 251,8<br />

8 923,9 8 050,5


49 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

K<strong>ON</strong>ZERN-GEWINN- UND<br />

VERLUSTRECHNUNG DER<br />

RUHRGAS AKTIENGESELLSCHAFT,<br />

ESSEN,<br />

VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2002<br />

Anhang Mio m Mio o<br />

2001<br />

Mio m<br />

Außenumsatzerlöse<br />

Bestandsveränderung und<br />

(14) 11 924,3 13 321,7<br />

andere aktivierte Eigenleistungen (15) – 26,8 – 25,4<br />

Sonstige betriebliche Erträge (16) 134,7 80,1<br />

Gesamtleistung 12 032,2 13 376,4<br />

Materialaufwand (17) 9 954,2 11 510,2<br />

Personalaufwand<br />

Abschreibungen auf immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

(18) 589,1 609,3<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen (19) 321,9 256,2<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (20) 347,5 317,1<br />

– 11 212,7 – 12 692,8<br />

Betriebliches Ergebnis 819,5 683,6<br />

Beteiligungsergebnis (21) 190,1 131,7<br />

Finanzergebnis (22) 6,8 – 24,5<br />

Beteiligungs- und Finanzergebnis 196,9 107,2<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 1 016,4 790,8<br />

Steuern (23) – 462,1 – 299,4<br />

Jahresüberschuss 554,3 491,4


50 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

BILANZ DER<br />

RUHRGAS AKTIENGESELLSCHAFT,<br />

ESSEN,<br />

ZUM 31. DEZEMBER 2002<br />

31.12.2001<br />

Passiva Anhang Mio m Mio o Mio m<br />

Eigenkapital (9)<br />

31.12.2001<br />

Aktiva Anhang Mio m Mio o Mio m<br />

Anlagevermögen (1)<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände (2) 18,4 16,5<br />

Sachanlagen (3) 671,7 816,0<br />

Finanzanlagen (4) 4 924,4 3 245,1<br />

Umlaufvermögen<br />

5 614,5 4 077,6<br />

Vorräte<br />

Forderungen und sonstige<br />

(5) 337,1 264,2<br />

Vermögensgegenstände (6) 2 286,5 2 483,5<br />

Sonstige Wertpapiere (7) 193,2 152,3<br />

Flüssige Mittel (8) 50,7 72,0<br />

2 867,5 2 972,0<br />

Rechnungsabgrenzungsposten 5,0 5,5<br />

8 487,0 7 055,1<br />

Gezeichnetes Kapital 1 125,0 1 125,0<br />

Kapitalrücklage 1 172,2 1 172,2<br />

Gewinnrücklagen 197,3 110,3<br />

Bilanzgewinn 345,0 345,0<br />

2 839,5 2 752,5<br />

Sonderposten mit Rücklageanteil (10) 1,4 0,9<br />

Rückstellungen<br />

Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpflichtungen 575,6 544,3<br />

Übrige Rückstellungen (11) 1 634,4 1 230,7<br />

2 210,0 1 775,0<br />

Verbindlichkeiten (12) 3 218,4 2 296,6<br />

Rechnungsabgrenzungsposten (13) 217,7 230,1<br />

8 487,0 7 055,1


51 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

DER RUHRGAS AKTIENGESELLSCHAFT,<br />

ESSEN,<br />

VOM 1. JANUAR BIS 31. DEZEMBER 2002<br />

Anhang Mio m Mio o<br />

2001<br />

Mio m<br />

Umsatzerlöse<br />

Bestandsveränderung und<br />

(14) 10 525,6 11 819,7<br />

andere aktivierte Eigenleistungen (15) – 16,3 – 12,2<br />

Sonstige betriebliche Erträge (16) 87,1 19,9<br />

Gesamtleistung 10 596,4 11 827,4<br />

Materialaufwand (17) 9 425,1 10 842,0<br />

Personalaufwand<br />

Abschreibungen auf immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

(18) 257,0 251,8<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen (19) 188,2 133,9<br />

Sonstige betriebliche Aufwendungen (20) 207,1 135,1<br />

– 10 077,4 – 11 362,8<br />

Betriebliches Ergebnis 519,0 464,6<br />

Beteiligungsergebnis (21) 265,7 158,7<br />

Finanzergebnis (22) 16,9 27,7<br />

Beteiligungs- und Finanzergebnis 282,6 186,4<br />

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 801,6 651,0<br />

Steuern (23) – 369,6 – 219,0<br />

Jahresüberschuss 432,0 432,0<br />

Einstellungen in Gewinnrücklagen – 87,0 – 87,0<br />

Bilanzgewinn 345,0 345,0


52 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

ENTWICKLUNG DES<br />

K<strong>ON</strong>ZERN-ANL<strong>AG</strong>EVERMÖGENS<br />

AnschaffungsundHerstellungskosten<br />

Zugänge Abgänge<br />

Mio m Mio m Mio m<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte sowie<br />

Lizenzen an solchen Rechten und Werten 131,8 59,2 3,2<br />

Geschäfts- oder Firmenwert 2,7<br />

Geleistete Anzahlungen 4,2 1,9 0,1<br />

138,7 61,1 3,3<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 511,8 6,0 11,2<br />

Technische Anlagen und Maschinen 6 687,6 81,4 16,8<br />

Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 248,3 27,5 14,7<br />

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 74,7 18,5 8,3<br />

Finanzanlagen<br />

7 522,4 133,4 51,0<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen<br />

Beteiligungen an assoziierten Unternehmen,<br />

12,1 206,5 2,0<br />

die nach der Equity-Methode bewertet sind 510,3 696,6 3,2<br />

Übrige Beteiligungen<br />

Ausleihungen an Unternehmen,<br />

2 028,2 137,0 57,5<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 37,8 37,4<br />

Wertpapiere des Anlagevermögens 6,9 9,0 4,3<br />

Sonstige Ausleihungen 9,5 6,8 2,0<br />

2 604,8 1 055,9 106,4<br />

10 265,9 1 250,4 160,7


53 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Abschreibungen Buchwert Buchwert<br />

Abschreibungen<br />

des<br />

Umbuchungen Zuschreibungen (kumuliert) 31.12.2002 31.12.2001 Geschäftsjahres<br />

Mio m Mio m Mio m Mio o Mio m Mio m<br />

3,4 78,9 112,3 72,5 20,8<br />

1,1 1,6 1,8 0,2<br />

– 3,4 2,6 4,2<br />

80,0 116,5 78,5 21,0<br />

0,8 345,6 161,8 172,9 9,6<br />

45,2 5 598,5 1 198,9 1 348,8 262,5<br />

– 0,3 202,1 58,7 63,9 28,8<br />

– 45,7 15,1 24,1 61,1<br />

6 161,3 1 443,5 1 646,7 300,9<br />

2,0 2,5 216,1 10,3 1,6<br />

4,8 1 198,9 505,5<br />

82,9 2 024,8 1 950,0 3,7<br />

0,4 37,8<br />

0,1 11,5 6,9<br />

0,2 14,1 9,3 0,1<br />

2,0 90,5 3 465,8 2 519,8 5,4<br />

2,0 6 331,8 5 025,8 4 245,0 327,3


54 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

ENTWICKLUNG DES<br />

ANL<strong>AG</strong>EVERMÖGENS DER RUHRGAS <strong>AG</strong><br />

AnschaffungsundHerstellungskosten<br />

Zugänge Abgänge<br />

Mio m Mio m Mio m<br />

Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte sowie<br />

Lizenzen an solchen Rechten und Werten 27,1 4,5 1,5<br />

Geleistete Anzahlungen 4,1 1,9<br />

31,2 6,4 1,5<br />

Sachanlagen<br />

Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten<br />

einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 307,5 0,4 3,2<br />

Technische Anlagen und Maschinen 3 953,2 19,6 13,0<br />

Betriebs- und Geschäftsausstattung 120,8 16,2 5,6<br />

Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 43,1 4,4<br />

Finanzanlagen<br />

4 424,6 40,6 21,8<br />

Anteile an verbundenen Unternehmen 2 179,0 1 619,9 0,1<br />

Beteiligungen<br />

Ausleihungen an Unternehmen,<br />

1 021,6 106,8 6,1<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 37,4 37,4<br />

Sonstige Ausleihungen 7,7 1,6 1,4<br />

3 245,7 1 728,3 45,0<br />

7 701,5 1 775,3 68,3


55 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Abschreibungen Buchwert Buchwert<br />

Abschreibungen<br />

des<br />

Umbuchungen (kumuliert) 31.12.2002 31.12.2001 Geschäftsjahres<br />

Mio m Mio m Mio o Mio m Mio m<br />

3,4 17,7 15,8 12,4 4,6<br />

– 3,4 2,6 4,1<br />

17,7 18,4 16,5 4,6<br />

241,1 63,6 68,7 4,9<br />

41,9 3 425,9 575,8 682,3 167,8<br />

104,7 26,7 21,9 10,9<br />

– 41,9 5,6 43,1<br />

3 771,7 671,7 816,0 183,6<br />

1,5 4,0 3 796,3 2 179,0 4,0<br />

– 1,5 0,6 1 120,2 1 021,0<br />

37,4<br />

7,9 7,7<br />

4,6 4 924,4 3 245,1 4,0<br />

3 794,0 5 614,5 4 077,6 192,2


56 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

ANHANG RUHRGAS-K<strong>ON</strong>ZERN<br />

UND RUHRGAS <strong>AG</strong><br />

Der Konzernabschluss und der Jahresabschluss der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> werden nach den<br />

maßgeblichen Vorschriften des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes<br />

aufgestellt und im Folgenden gemeinsam erläutert. Angaben, die nicht für beide<br />

Abschlüsse gelten, erfolgen gesondert.<br />

Um die Klarheit der Darstellung zu verbessern, sind einzelne Posten in der Bilanz<br />

und Gewinn- und Verlustrechnung zusammengefasst. Diese Posten sind nachstehend<br />

ausgewiesen.<br />

K<strong>ON</strong>SOLIDIERUNGSKREIS<br />

Im Konzernabschluss werden 40 inländische und 63 ausländische verbundene<br />

Unternehmen voll und 5 inländische Gemeinschaftsunternehmen anteilig konsolidiert<br />

sowie 11 inländische assoziierte und 11 ausländische assoziierte Unternehmen<br />

nach der Equity-Methode berücksichtigt. Erstmalig wurden im Berichtsjahr 6 inländische,<br />

davon 1 bisher anteilig konsolidiertes, und 1 ausländisches Unternehmen<br />

vollkonsolidiert sowie 1 inländisches und 3 ausländische Unternehmen nach der<br />

Equity-Methode berücksichtigt. Darüber hinaus sind 1 bisher vollkonsolidiertes inländisches<br />

Unternehmen durch Verschmelzung und 2 inländische bisher vollkonsolidierte<br />

Unternehmen aufgrund untergeordneter Bedeutung aus dem Konsolidierungskreis<br />

ausgeschieden. Die Vergleichbarkeit des Konzernabschlusses mit dem<br />

Vorjahr wird durch die Veränderungen des Konsolidierungskreises nicht beeinträchtigt.<br />

Gemäß §296 Abs. 1 Nr. 2 HGB wurden 16 am Jahresende erworbene verbundene<br />

Unternehmen nicht konsolidiert. Wegen untergeordneter Bedeutung für die<br />

Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns werden 15 inländische und 46<br />

ausländische verbundene Unternehmen nicht konsolidiert sowie 14 inländische und<br />

31 ausländische assoziierte Unternehmen zum Anschaffungswert angesetzt. Angaben<br />

zu diesen Unternehmen werden beim Handelsregister des Amtsgerichts Essen<br />

unter HRB 83 hinterlegt.<br />

K<strong>ON</strong>SOLIDIERUNGSGRUNDSÄTZE<br />

Die Einzelabschlüsse der in den Konzernabschluss der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> einbezogenen<br />

Tochter- und Gemeinschaftsunternehmen werden entsprechend den gesetzlichen<br />

Vorschriften und einheitlich nach den bei der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> geltenden Bilanzierungsund<br />

Bewertungsgrundsätzen aufgestellt.<br />

Aktiva und Passiva werden, soweit nicht von Konsolidierungs- oder sonstigen<br />

Anpassungsvorgängen beeinflusst, in voller Höhe bzw. in Höhe des Konzernanteils<br />

unverändert übernommen. Forderungen und Verbindlichkeiten zwischen konsolidierten<br />

Unternehmen sind aufgerechnet, vom Vorjahr abweichende Aufrechnungsunterschiede<br />

ergebniswirksam verrechnet. Konzerninterne Umsätze sowie sonstige<br />

Erträge sind mit den entsprechenden Aufwandsposten verrechnet. Zwischenergebnisse<br />

werden für Anlage- und Umlaufvermögen – soweit wesentlich – eliminiert.


57 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Die Kapitalkonsolidierung erfolgt in Anwendung der Buchwertmethode durch<br />

Verrechnung der Anschaffungskosten der Beteiligungen mit dem Konzernanteil am<br />

Eigenkapital dieser Unternehmen. Ein sich ergebender Goodwill wird mit den Konzernrücklagen<br />

verrechnet, ein passivischer Unterschied erhöhend berücksichtigt. Als<br />

Zeitpunkt der Erstkonsolidierung gilt der erstmalige Einbeziehungszeitpunkt. Anteile<br />

konzernfremder Gesellschafter werden, soweit es sich nicht um quotal einbezogene<br />

Gesellschaften handelt, mit Kapital-, Gewinn- bzw. Verlustanteil gesondert ausgewiesen.<br />

Die Bewertung von assoziierten Unternehmen nach der Equity-Methode erfolgt<br />

durch Gegenüberstellung von Beteiligungsbuchwert und anteiligem Eigenkapital dieser<br />

Unternehmen bei Verrechnung eines hieraus resultierenden Goodwills mit den<br />

Konzernrücklagen. Als Zeitpunkt der Erstkonsolidierung gilt der erstmalige Einbeziehungszeitpunkt.<br />

Die Fortschreibung der Buchwerte nach der Equity-Methode wird<br />

als Zugang bzw. Abgang im Konzernanlagespiegel gezeigt. Die Jahresabschlüsse der<br />

assoziierten Unternehmen sind nicht an die konzerneinheitliche Bewertung angepasst.<br />

Auf eine Eliminierung von Zwischenergebnissen wird wegen Geringfügigkeit<br />

verzichtet.<br />

WÄHRUNGSUMRECHNUNG<br />

Die Abschlüsse ausländischer Konzernunternehmen werden auf der Grundlage<br />

der Stichtagsmethode umgerechnet. Die Berücksichtigung von Fremdwährungsforderungen<br />

und -verbindlichkeiten erfolgt mit dem Kurs zum Zeitpunkt des Entstehens<br />

unter Berücksichtigung der Verluste aus Kursänderungen.<br />

BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSGRUNDSÄTZE<br />

Die bisher angewandten Bewertungsgrundsätze werden, soweit nicht gesondert<br />

erwähnt, unverändert weitergeführt.<br />

Im Einzelnen wird wie folgt bewertet:<br />

Die Immateriellen Vermögensgegenstände und Sachanlagen werden mit<br />

den Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich planmäßiger und außerplanmäßiger<br />

Abschreibungen bewertet. In die Herstellungskosten der selbst erstellten<br />

Anlagen sind neben den Einzelkosten teilweise auch Gemeinkosten einbezogen.<br />

Neben der linearen findet die degressive Abschreibungsmethode Anwendung. Die<br />

Abschreibungssätze entsprechen in der Regel den steuerlichen Vorschriften. Im<br />

Sachanlagevermögen ist auf die Zugänge des ersten Halbjahres der volle und auf<br />

die Zugänge des zweiten Halbjahres der halbe Abschreibungssatz verrechnet.<br />

Geringwertige Anlagegüter werden im Jahr der Anschaffung in voller Höhe abgeschrieben.<br />

Innerhalb der Finanzanlagen sind die Anteile an verbundenen Unternehmen und<br />

Beteiligungen zu Anschaffungskosten, vermindert um außerplanmäßige Abschreibungen<br />

aufgrund eingetretener Wertminderungen, angesetzt. Verzinsliche Ausleihungen<br />

werden zum Nennwert bilanziert, unverzinsliche auf den Barwert abgezinst.<br />

Zugänge bei unverzinslichen Ausleihungen sind zum Barwert aktiviert, Aufzinsungen<br />

als Zugang ausgewiesen.


58 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Bei den Vorräten werden die Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Handelswaren<br />

grundsätzlich zu durchschnittlichen Anschaffungskosten unter Beachtung des<br />

Niederstwertprinzips bewertet. Daneben findet auch die Lifo-Methode bei der<br />

Ermittlung der Anschaffungs- und Herstellungskosten Anwendung. Noch nicht abgerechnete<br />

Fremdaufträge und Eigenerzeugnisse werden zu Herstellungskosten<br />

angesetzt. Die Bewertung der Herstellungskosten basiert auf Einzelkosten. Für Bestandsrisiken<br />

infolge Lagerdauer und geminderter Verwendbarkeit werden ausreichende<br />

Abwertungen vorgenommen.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert<br />

bzw. Barwert unter Berücksichtigung angemessener Einzelwertberichtigungen bei<br />

erkennbaren Risiken angesetzt. Zur Abdeckung des allgemeinen Kreditrisikos<br />

werden sie um eine Pauschalwertberichtigung gekürzt.<br />

Die Sonstigen Wertpapiere werden mit dem Ankaufskurs bzw. Stichtagskurs<br />

unter Berücksichtigung des Niederstwertprinzips angesetzt.<br />

Die Rückstellungen tragen allen erkennbaren Risiken im Rahmen der handelsrechtlichen<br />

Möglichkeiten ausreichend Rechnung. Die Berechnung der Pensionsund<br />

Jubiläumsrückstellungen erfolgt nach dem versicherungsmathematischen<br />

Teilwertverfahren. Bei der Rückstellungsbildung wird ein Rechnungszinsfuß von<br />

3,5 Prozent zugrunde gelegt.<br />

Verbindlichkeiten sind mit dem Rückzahlungsbetrag bewertet.


59 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

ERLÄUTERUNGEN ZUR BILANZ<br />

AKTIVA<br />

(1) ANL<strong>AG</strong>EVERMÖGEN<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> und des <strong>Ruhrgas</strong>-Konzerns<br />

ist in der Anlage zur Bilanz dargestellt.<br />

(2) IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Konzern<br />

31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002 31.12.2001<br />

Mio o Mio m Mio o Mio m<br />

Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte<br />

und ähnliche Rechte und Werte<br />

sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 15,8 12,4 112,3 72,5<br />

Geschäfts- oder Firmenwert 1,6 1,8<br />

Geleistete Anzahlungen 2,6 4,1 2,6 4,2<br />

18,4 16,5 116,5 78,5<br />

(3) SACHANL<strong>AG</strong>EN<br />

Die Sachanlagen der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> stellen sich auf 671,7 Mio m, die des Konzerns auf<br />

1 443,5 Mio m.<br />

Die Zugänge zu Sachanlagen verteilen sich wie folgt:<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Konzern<br />

Technische Anlagen und Maschinen<br />

Andere Anlagen, Betriebs-<br />

59% 75%<br />

und Geschäftsausstattung 40% 21%<br />

Übrige Sachanlagen 1% 4%<br />

100% 100%<br />

Sie betreffen überwiegend den weiteren Ausbau des Transportsystems.


60 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

(4) FINANZANL<strong>AG</strong>EN<br />

Angaben zu Beteiligungen der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> sind dem Abschnitt „Konsolidierungskreis“<br />

zu entnehmen. Die vollständige Aufstellung des Anteilsbesitzes der<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> bzw. des Konzerns wird beim Handelsregister des Amtsgerichts Essen<br />

unter HRB 83 hinterlegt.<br />

Die im Berichtsjahr durch die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> erworbenen Anteile der Slovensk´y<br />

plynárensk´y priemysel, a.s. (SPP), Bratislava, wurden im Wege einer Kapitalerhöhung<br />

durch Sacheinlage in die neu gegründete <strong>Ruhrgas</strong> Mittel- und Osteuropa GmbH,<br />

Essen, eingebracht. Darüber hinaus wurden in die <strong>Ruhrgas</strong> Energie Beteiligungs-<br />

Aktiengesellschaft, Essen, von der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Kapitalerhöhungen durch Einzahlung<br />

durchgeführt. Hieraus und aus dem Zukauf weiterer Anteile an der Mittelrheinische<br />

Erdgastransport Gesellschaft mbH, Haan (Rhld.), sowie der Süddeutsche Erdgastransport<br />

Gesellschaft mbH, Haan (Rhld.), resultieren im Wesentlichen die Zugänge<br />

bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen.<br />

Bei der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> wurde eine inländische Beteiligung abgeschrieben.<br />

Die Zugänge bei den Anteilen an verbundenen Unternehmen im Konzern betreffen<br />

am Jahresende 2002 erworbene Unternehmen der ABB Messtechnik-Gruppe, die<br />

gemäß §296 Abs. 1 Nr. 2 HGB nicht konsolidiert werden.<br />

Zugänge bei den Beteiligungen betreffen insbesondere den Erwerb von weiteren Anteilen<br />

an der OAO Gazprom, Moskau. Im Konzern entfallen die Zugänge darüber hinaus<br />

im Wesentlichen auf 16,3 Prozent der Anteile an der Slovensk´y plynárensk´y<br />

priemysel, a.s. (SPP), Bratislava, den Erwerb von Anteilen an der HE<strong>AG</strong> Versorgungs-<br />

<strong>AG</strong>, Darmstadt, der Südhessische Gas und Wasser <strong>AG</strong>, Darmstadt, und der Latvijas<br />

Gaze, Riga.<br />

In den Abgängen der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> wird hauptsächlich die planmäßige Kapitalrückzahlung<br />

der Etzel Gas-Lager Statoil Deutschland GmbH & Co., Friedeburg-Etzel,<br />

gezeigt.<br />

Im Konzern wurden eine inländische und vier ausländische Beteiligungen auf den<br />

niedrigeren beizulegenden Wert abgeschrieben.<br />

Die sonstigen Ausleihungen beinhalten vornehmlich zinslose Darlehen für die<br />

Beschaffung von eigengenutztem Wohnraum unserer Belegschaftsmitglieder.<br />

(5) VORRÄTE<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Konzern<br />

31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002 31.12.2001<br />

Mio o Mio m Mio o Mio m<br />

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 7,1 7,0 64,2 69,9<br />

Unfertige Erzeugnisse, unfertige Leistungen 18,6 36,2 93,9 133,4<br />

Fertige Erzeugnisse und Waren 309,5 218,3 326,7 238,7<br />

Geleistete Anzahlungen 1,9 2,7 8,5 11,3<br />

337,1 264,2 493,3 453,3


61 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Der Anstieg bei fertigen Erzeugnissen und Waren ist insbesondere auf den Aufbau<br />

der Vorräte in den Erdgasspeichern infolge der hohen Entnahmen des Vorjahres<br />

zurückzuführen. Der Unterschiedsbetrag aus der Anwendung der Lifo-Methode<br />

beträgt bei der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> 199,1 Mio m.<br />

(6) FORDERUNGEN UND S<strong>ON</strong>STIGE VERMÖGENSGEGENSTÄNDE<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Konzern<br />

31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002 31.12.2001<br />

Mio o Mio m Mio o Mio m<br />

Forderungen aus Lieferungen und Leistungen<br />

davon mit einer Restlaufzeit<br />

702,6 825,2 998,7 1 170,7<br />

von mehr als einem Jahr (2,2) (2,3)<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen<br />

davon mit einer Restlaufzeit<br />

297,2 67,7 39,1 5,3<br />

von mehr als einem Jahr<br />

Forderungen gegen Unternehmen,<br />

(0,2)<br />

mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht<br />

davon mit einer Restlaufzeit<br />

442,3 474,2 480,4 496,4<br />

von mehr als einem Jahr (7,2) (5,8)<br />

Sonstige Vermögensgegenstände<br />

davon mit einer Restlaufzeit<br />

844,4 1 116,4 1 407,0 1 213,8<br />

von mehr als einem Jahr (132,6) (132,1) (139,2) (137,0)<br />

2 286,5 2 483,5 2 925,2 2 886,2<br />

Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen vermindern sich im Vorjahresvergleich<br />

preisbedingt und aufgrund des witterungsbedingt geringeren Absatzes in den<br />

letzten zwei Monaten des Berichtsjahres.<br />

Forderungen gegen verbundene Unternehmen und gegen Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht, resultieren vornehmlich aus Gaslieferungen, dem<br />

Verrechnungsverkehr und aus Darlehensgewährung.<br />

In den sonstigen Vermögensgegenständen sind zur Veräußerung vorgesehene<br />

Geschäftsanteile, kurz- und mittelfristige Darlehen, Steuererstattungs- und Zinsansprüche<br />

sowie verschiedene andere Vermögensgegenstände zusammengefasst.<br />

(7) S<strong>ON</strong>STIGE WERTPAPIERE<br />

Die sonstigen Wertpapiere werden aus Zinsoptimierungsgründen gehalten.<br />

(8) FLÜSSIGE MITTEL<br />

Die flüssigen Mittel bestehen überwiegend aus Guthaben bei Kreditinstituten.


62 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

PASSIVA<br />

(9) EIGENKAPITAL<br />

Das Grundkapital der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>, das aus 440 000 000 Stück vinkulierten, auf Namen<br />

lautenden Stückaktien besteht, hat sich im Geschäftsjahr 2002 nicht verändert.<br />

In der Kapitalrücklage sind die bei der Ausgabe von Aktien der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> erhaltenen<br />

Agio-Beträge von 89,2 Mio m enthalten.<br />

Die Gewinnrücklagen der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> erhöhen sich nach Zuweisung von 87,0 Mio m<br />

aus dem Jahresüberschuss auf 197,3 Mio m. Sie enthalten eine gesetzliche Rücklage<br />

in Höhe von 23,3 Mio m.<br />

In den zu Konzernrücklagen zusammengefassten Kapital- und Gewinnrücklagen<br />

werden Geschäfts- oder Firmenwerte aus der Kapitalkonsolidierung erstmalig<br />

konsolidierter Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 44,6 Mio m und<br />

passivische Unterschiedsbeträge von 2,0 Mio m verrechnet. Ferner werden Geschäfts-<br />

oder Firmenwerte von 501,9 Mio m aus der Anwendung der Equity-Methode<br />

berücksichtigt.<br />

Der Ausgleichsposten für Anteile anderer Gesellschafter in Höhe von 53,9 Mio m<br />

ergibt sich aus Anteilen an Kapital und Rücklagen von 44,3 Mio m, am Gewinn von<br />

15,2 Mio m sowie am Verlust von 5,6 Mio m.<br />

(10) S<strong>ON</strong>DERPOSTEN MIT RÜCKL<strong>AG</strong>EANTEIL<br />

Der Sonderposten mit Rücklageanteil betrifft Rücklagen gemäß §6b EStG und im<br />

Konzern zusätzlich Rücklagen gemäß §52 EStG i.V.m. §6 EStG.


63 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

(11) ÜBRIGE RÜCKSTELLUNGEN<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Konzern<br />

31.12.2002 31.12.2001 31.12.2002 31.12.2001<br />

Mio o Mio m Mio o Mio m<br />

Steuerrückstellungen 202,9 124,5 302,5 200,2<br />

Sonstige Rückstellungen 1 431,5 1 106,2 1 678,0 1 380,5<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

1 634,4 1 230,7 1 980,5 1 580,7<br />

In den Steuerrückstellungen des Konzerns sind latente Steuern aus den Einzelabschlüssen<br />

von 34,0 Mio m sowie aus der Konsolidierung von 28,8 Mio m enthalten.<br />

Die sonstigen Rückstellungen werden insbesondere gebildet für noch ausstehende<br />

Abrechnungen und Risiken des internationalen Gasgeschäfts, Umweltschutz- und<br />

Sicherungsmaßnahmen sowie Verpflichtungen im Zusammenhang mit Gasspeicherprojekten.<br />

(12) VERBINDLICHKEITEN<br />

<strong>Ruhrgas</strong> Aktiengesellschaft, Essen<br />

Restlaufzeiten<br />

Gesamt Gesamt<br />

31.12.2002 bis 1 Jahr 1 bis 5 Jahre über 5 Jahre 31.12.2001<br />

Mio o Mio m Mio m Mio m Mio m<br />

Kreditinstituten<br />

Erhaltene Anzahlungen<br />

1 445,6 1 165,6 55,0 225,0 280,0<br />

auf Bestellungen<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

9,4 9,4 26,5<br />

Lieferungen und Leistungen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

1 316,9 1 301,7 15,1 0,1 1 502,5<br />

verbundenen Unternehmen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

58,4 58,4 93,8<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 62,5 48,8 11,3 2,4 60,3<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 325,6 309,0 8,2 8,4 333,5<br />

davon aus Steuern<br />

davon im Rahmen der<br />

(204,3) (204,3) (273,8)<br />

sozialen Sicherheit (3,5) (3,5) (3,4)<br />

3 218,4 2 892,9 89,6 235,9 2 296,6<br />

Der Rückgang der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen ergibt sich vor<br />

allem aus dem Gasgeschäft und ist preisbedingt.<br />

Die sonstigen Verbindlichkeiten beinhalten insbesondere noch nicht fällige Steuerverpflichtungen<br />

und die an Mitarbeiter ausgegebenen <strong>Ruhrgas</strong>-Namens-Gewinnschuldverschreibungen.


64 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

<strong>Ruhrgas</strong> Aktiengesellschaft, Essen<br />

Konzern<br />

Verbindlichkeiten Restlaufzeiten Sicherungen<br />

gesi- Form<br />

Gesamt bis 1 bis über cherter der Gesamt<br />

31.12. 02 1 Jahr 5 Jahre 5 Jahre Betrag Sicherung 31.12.01<br />

Mio o Mio m Mio m Mio m Mio m Mio m<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 1 818,7 1 379,0 191,3 248,4 109,5<br />

Grundpfand-<br />

rechte/Durch-<br />

Erhaltene Anzahlungen<br />

satzverträge 729,2<br />

auf Bestellungen<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

93,4 91,6 1,8 131,5<br />

Lieferungen und Leistungen<br />

Verbindlichkeiten aus der<br />

Annahme gezogener Wechsel<br />

und der Ausstellung eigener<br />

1 391,1 1 373,4 15,7 2,0 1 600,3<br />

Wechsel<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

0,2 0,2<br />

verbundenen Unternehmen<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

1,0 1,0 3,8<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 67,9 47,0 11,4 9,5 67,4<br />

Sonstige<br />

Verbindlichkeiten 412,4 394,1 9,8 8,5 3,7<br />

Durchsatzverträge<br />

406,6<br />

davon aus Steuern<br />

davon im Rahmen<br />

(234,6) (234,5) (0,1) (298,7)<br />

der sozialen Sicherheit (9,1) (9,1) (9,0)<br />

3 784,7 3 286,3 230,0 268,4 113,2 2 938,8<br />

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten dienen hauptsächlich der Anfinanzierung<br />

von Beteiligungen sowie der Investitionen von Projektgesellschaften.<br />

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen und Verbindlichkeiten<br />

gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, ergeben<br />

sich aus dem Verrechnungsverkehr.


65 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

(13) RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN<br />

Der Rechnungsabgrenzungsposten enthält Erträge aus vertraglich begründeten<br />

Ansprüchen, die planmäßig über die Vertragslaufzeit vereinnahmt werden.<br />

HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND<br />

S<strong>ON</strong>STIGE FINANZIELLE VERPFLICHTUNGEN<br />

In Wahrnehmung der vertraglich und faktisch übernommenen Aufgabe der Deckung<br />

des Erdgasbedarfs ihrer Kunden ist die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> langfristige vertragliche Verpflichtungen<br />

auf der Beschaffungsseite eingegangen.<br />

Zum Jahresende 2002 bestehen bei der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Verbindlichkeiten aus Gewährleistungsverträgen<br />

von 174,9 Mio m und darüber hinaus im Konzern von 4,9 Mio m.<br />

Die Verbindlichkeiten aus Bürgschaften von 6,1 Mio m bei der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> betreffen<br />

verbundene Unternehmen. Im Konzern bestehen Verbindlichkeiten aus Bürgschaften<br />

von 5,3 Mio m.


66 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Veränderung des Bestands an fertigen<br />

ERLÄUTERUNGEN ZUR<br />

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG<br />

(14) UMSATZERLÖSE<br />

Die in der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> aus dem Gasgeschäft resultierenden Umsatzerlöse von<br />

10 525,6 Mio m sind trotz eines Mehrabsatzes von rund 10,3 Mrd kWh preisbedingt<br />

um 1 294,1 Mio m gesunken. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr einen Rückgang<br />

um 10,9 Prozent.<br />

Der Konzernumsatz entfällt mit 91 Prozent auf das Gasgeschäft. Die übrigen<br />

Umsatzerlöse betreffen gasaffine Aktivitäten.<br />

(15) BESTANDSVERÄNDERUNG UND ANDERE<br />

AKTIVIERTE EIGENLEISTUNGEN<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Konzern<br />

2002 2001 2002 2001<br />

Mio o Mio m Mio o Mio m<br />

und unfertigen Erzeugnissen – 17,6 – 14,1 – 28,8 – 29,4<br />

Andere aktivierte Eigenleistungen 1,3 1,9 2,0 4,0<br />

– 16,3 – 12,2 – 26,8 – 25,4<br />

Der Rückgang des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen betrifft vor<br />

allem die Abrechnung von Teilabschnitten eines Großprojekts.<br />

(16) S<strong>ON</strong>STIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE<br />

Dieser Posten enthält bei der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Erträge aus der Auflösung von Sonderposten<br />

mit Rücklageanteil von 0,1 Mio m, im Konzern von 0,5 Mio m, und darüber<br />

hinaus im Wesentlichen Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen sowie<br />

Kursgewinne aus der Auflösung von Spezialfonds.


67 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

(17) MATERIALAUFWAND<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Konzern<br />

2002 2001 2002 2001<br />

Mio o Mio m Mio o Mio m<br />

Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und für bezogene Waren 9 310,2 10 697,8 9 694,9 11 190,7<br />

Aufwendungen für bezogene Leistungen 114,9 144,2 259,3 319,5<br />

9 425,1 10 842,0 9 954,2 11 510,2<br />

Im Materialaufwand werden die Gaseinstandskosten einschließlich der Erdgassteuer,<br />

Pacht für Leitungen und Anlagen, Energiekosten, Material- und Reparaturaufwendungen<br />

sowie andere Einstandskosten zusammengefasst.<br />

(18) PERS<strong>ON</strong>ALAUFWAND<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Konzern<br />

2002 2001 2002 2001<br />

Mio o Mio m Mio o Mio m<br />

Löhne und Gehälter<br />

Soziale Abgaben und Aufwendungen<br />

176,2 165,0 425,1 438,1<br />

für Altersversorgung und für Unterstützung 80,8 86,8 164,0 171,2<br />

davon für Altersversorgung (56,0) (62,9) (79,7) (86,5)<br />

257,0 251,8 589,1 609,3<br />

(19) ABSCHREIBUNGEN AUF IMMATERIELLE VERMÖGENSGEGEN-<br />

STÄNDE DES ANL<strong>AG</strong>EVERMÖGENS UND SACHANL<strong>AG</strong>EN<br />

Innerhalb der Abschreibungen sind bei der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> außerplanmäßige Abschreibungen<br />

auf Sachanlagen in Höhe von 66,4 Mio m enthalten. Darüber hinaus<br />

ergeben sich im Konzern außerplanmäßige Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen in Höhe von 8,7 Mio m.<br />

Gemäß §6b EStG wurden Abschreibungen von 0,1 Mio m vorgenommen.<br />

(20) S<strong>ON</strong>STIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN<br />

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten Vertriebskosten, Raum- und<br />

andere Verwaltungskosten, Wertberichtigungen auf das Umlaufvermögen sowie<br />

die hierunter auszuweisenden Rückstellungszuführungen. Darüber hinaus sind Einstellungen<br />

in Sonderposten mit Rücklageanteil von 0,6 Mio m enthalten.


68 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

(21) BETEILIGUNGSERGEBNIS<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Konzern<br />

2002 2001 2002 2001<br />

Mio o Mio m Mio o Mio m<br />

Erträge aus Beteiligungen 106,5 130,0 173,4 117,5<br />

davon aus verbundenen Unternehmen (45,3) (69,5) (0,4) (0,4)<br />

Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 159,5 28,8 16,7 14,3<br />

Aufwendungen aus Verlustübernahme – 0,3 – 0,1 – 0,1<br />

265,7 158,7 190,1 131,7<br />

Im Konzernabschluss sind aus Unternehmen, die nach der Equity-Methode einbezogen<br />

werden, 102,9 Mio m in den Erträgen aus Beteiligungen und 16,5 Mio m in den<br />

Erträgen aus Gewinnabführungsverträgen enthalten.<br />

(22) FINANZERGEBNIS<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Konzern<br />

2002 2001 2002 2001<br />

Mio o Mio m Mio o Mio m<br />

Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />

Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 3,3 2,2 4,1 7,2<br />

Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge 96,7 63,0 106,0 73,5<br />

davon aus verbundenen Unternehmen<br />

Abschreibungen auf Finanzanlagen und<br />

(2,2) (0,7) (0,2)<br />

auf Wertpapiere des Umlaufvermögens – 4,0 – 0,1 – 5,4 – 44,9<br />

Zinsen und ähnliche Aufwendungen – 79,1 – 37,4 – 97,9 – 60,3<br />

davon an verbundene Unternehmen (– 5,4) (– 6,5) (– 0,7) (– 0,8)<br />

(23) STEUERN<br />

16,9 27,7 6,8 – 24,5<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Konzern<br />

2002 2001 2002 2001<br />

Mio o Mio m Mio o Mio m<br />

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 369,2 218,7 459,6 296,9<br />

Sonstige Steuern 0,4 0,3 2,5 2,5<br />

369,6 219,0 462,1 299,4<br />

Die obigen Beträge sind 2002 um 2,4 Mio m Körperschaftsteueranrechnungsbeträge<br />

gemäß §49 KStG i.V.m. §36 EStG gekürzt. Darüber hinaus sind bei der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

Steuerumlagen in Höhe von 6,6 Mio m verrechnet.


69 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

BEEINFLUSSUNG DES JAHRESERGEBNISSES DURCH<br />

STEUERRECHTLICHE VORSCHRIFTEN<br />

Steuerrechtliche Vorschriften, deren Inanspruchnahme zu Ergebniswirkungen<br />

führten, betreffen den Sonderposten mit Rücklageanteil (vgl. Anmerkung 10) sowie<br />

Abschreibungen (vgl. Anmerkung 19). Aufgrund der Anwendung dieser Vorschriften<br />

wurde das Jahresergebnis nicht wesentlich beeinflusst.<br />

S<strong>ON</strong>STIGE ANGABEN<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> Konzern<br />

2002 2001 2002 2001<br />

Gewerbliche Mitarbeiter 648 663 3 746 3 871<br />

Angestellte 1 884 1 849 5 003 4 923<br />

Mitarbeiter im Jahresdurchschnitt 2 532 2 512 8 749 8 794<br />

Als Mitarbeiter des Konzerns werden die Arbeitnehmer der in den Konzernabschluss<br />

einbezogenen Gesellschaften genannt. Die Mitglieder des Aufsichtsrats und des<br />

Vorstands sind auf den Seiten 2 und 3 aufgeführt.<br />

Die Gesamtbezüge des Vorstands der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> für das Geschäftsjahr 2002<br />

betrugen bei der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> 6 964 701 m, im Konzern 7 011 492 m.<br />

Die Vergütung an den Aufsichtsrat der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> betrug im Geschäftsjahr<br />

1222 861 m.<br />

Die Bergemann GmbH, Essen, ist zum 31. Dezember 2002 kapitalmäßig mit mehr<br />

als 25 Prozent, stimmrechtsmäßig mit mehr als 50 Prozent an der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong><br />

beteiligt und erstellt einen Konzernabschluss, in den die <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> einbezogen<br />

ist (Hinterlegung beim Amtsgericht Essen, Registernummer B 5963). Die BEB Beteiligungsgesellschaft<br />

mbH, Hannover, ist stimmrechtsmäßig mit 25 Prozent, kapitalmäßig<br />

mit mehr als 25 Prozent an der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> beteiligt. Die Gelsenberg <strong>AG</strong>,<br />

Essen, ist kapitalmäßig mit mehr als 25 Prozent an der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> beteiligt.


70 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

K<strong>ON</strong>SOLIDIERUNGSKREIS<br />

Gesellschaft Gezeichnetes Anteil der Kapital-<br />

Kapital (in <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> haltende<br />

1 000 Währungs- oder Tochter Geselleinheiten)<br />

am Gesell- schaften<br />

Vollkonsolidierte verbundene Unternehmen<br />

schaftskapital<br />

in Prozent<br />

(lfd. Nr.)<br />

1. <strong>Ruhrgas</strong> Aktiengesellschaft, Essen<br />

2. <strong>Ruhrgas</strong> Energie Beteiligungs-<br />

1 125 000 (m)<br />

Aktiengesellschaft, Essen<br />

3. <strong>Ruhrgas</strong> Energie Hungária Részesedések Kft.,<br />

156 000 (m) 100,00 1<br />

Budapest/Ungarn 500 000 (HUF) 100,00 2<br />

4. Gaswerk Philippsburg GmbH, Essen 160 (m) 87,90 2<br />

5. RGE Holding GmbH, Essen* 50 (m) 100,00 2<br />

6. Ferngas Nordbayern GmbH, Nürnberg 33 000 (m) 53,10 5<br />

7. KGN Kommunalgas Nordbayern GmbH, Bamberg 5 400 (m) 100,00 6<br />

8. <strong>Ruhrgas</strong> Industries GmbH, Essen 52 000 (m) 100,00 1<br />

9. RI-Industrie Holding GmbH, Essen* 50 (m) 100,00 8<br />

10. LOI-IPSEN Holding GmbH, Essen 56 242 (m) 100,00 9<br />

11. LINAC Holdings Inc., Wilmington/USA 350 (US-$) 100,00 10<br />

12. LOI Inc., Wilmington/USA 400 (US-$) 100,00 11<br />

13. Ipsen International Inc., Wilmington/USA<br />

14. Hauck Manufacturing Company Inc.,<br />

53 (US-$) 100,00 11<br />

Cleona/USA<br />

15. Vacuum Furnace Systems Corp.,<br />

36 (US-$) 100,00 11<br />

Souderton/USA 28 (US-$) 100,00 11<br />

16. RI Europe Furnaces Holding GmbH, Essen* 50 (m) 100,00 10<br />

17. LOI Thermprocess GmbH, Essen 10 226 (m) 100,00 16<br />

18. Grundstücksverwaltung LBH GmbH & Co., Essen 5 621 (m) 99,50 17<br />

19. Schmitz & Apelt LOI Industrieofenanlagen GmbH,<br />

0,50 10<br />

Wuppertal<br />

20. LOI Thermprocess (Tianjin) Co. Ltd.,<br />

2 045 (m) 100,00 17<br />

Tianjin/China 9 771 (CNY) 100,00 17<br />

21. Härterei VTN Witten GmbH, Witten 767 (m) 100,00 17<br />

22. LOI Fours Industriels S.A., Lüttich/Belgien<br />

23. LOI-POLAND Spolka z o.o.,<br />

62 (m) 100,00 17<br />

Tarnowskie Gory/Polen 111 (PLN) 100,00 17<br />

24. Härterei VTN Wilthen GmbH, Wilthen 26 (m) 90,00 17<br />

25. Ipsen International GmbH, Kleve<br />

26. Ipsen Industries Furnaces (Shanghai) Ltd.,<br />

2 556 (m) 100,00 16<br />

Shanghai/China*<br />

* erstmalig konsolidiertes Unternehmen<br />

12 531 (CNY) 100,00 25


71 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Gesellschaft Gezeichnetes Anteil der Kapital-<br />

Kapital (in <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> haltende<br />

1 000 Währungs- oder Tochter Geselleinheiten)<br />

am Gesell- schaften<br />

27. Ipsen Abar UK Limited, Birmingham/<br />

schaftskapital<br />

in Prozent<br />

(lfd. Nr.)<br />

Großbritannien<br />

28. WESMAN IPSEN Furnaces Pvt. Ltd.,<br />

250 (£) 100,00 25<br />

Calcutta/Indien 2 000 (INR) 51,00 25<br />

29. Hauzer Techno Coating B.V., Venlo/Niederlande<br />

30. Hauzer Techno Coating Engineering B.V.,<br />

18 (m) 100,00 25<br />

Venlo/Niederlande<br />

31. Hauzer Techno Coating Production B.V.,<br />

18 (m) 100,00 29<br />

Venlo/Niederlande 18 (m) 100,00 29<br />

32. Ipsen Industries Nordiska AB, Spanga/Schweden 100 (SEK) 100,00 25<br />

33. Ipsen Industries SARL, Evry, Cedex/Frankreich<br />

34. Ipsen Industries Iberica SL,<br />

8 (m) 100,00 25<br />

San Sebastian/Spanien 3 (m) 100,00 25<br />

35. ELSTER <strong>AG</strong> Meß- und Regeltechnik, Wiesbaden 42 000 (m) 100,00 9<br />

36. G. Kromschröder <strong>AG</strong>, Osnabrück1 15 912 (m) 92,07 35<br />

37. elkro gas S.p.A., Salerno/Italien 1 620 (m) 66,67 36<br />

33,33 35<br />

38. Synergo GmbH, Hamburg<br />

39. Ecta Kromschroeder S.p.A., Segrate,<br />

1 050 (m) 60,00 36<br />

Mailand/Italien<br />

40. Compteurs Magnol S.A., Noisy-le-Grand/<br />

1 000 (m) 100,00 36<br />

Frankreich<br />

41. GAZ ET THERMIQUE C<strong>ON</strong>TROLE S.A.R.L.,<br />

360 (m) 100,00 36<br />

Noisy-le-Grand/Frankreich 100 (m) 100,00 40<br />

42. LBE Feuerungstechnik GmbH, Wuppertal<br />

43. C<strong>ON</strong>STRUCTI<strong>ON</strong>S GENERALES ELECTRIQUES<br />

256 (m) 100,00 36<br />

ET GAZIERES COGEGAZ S.A., Lüttich/Belgien 75 (m) 100,00 36<br />

44. ELSTER SERVICE GmbH, Osnabrück 52 (m) 100,00 36<br />

45. NGT Neue Gebäudetechnik GmbH, Essen 1 534 (m) 100,00 44<br />

46. KROMOS B.V., Rotterdam/Niederlande<br />

47. Kromschroder (UK) Ltd.,<br />

32 (m) 100,00 36<br />

Kidderminster/Großbritannien 0 (£) 100,00 36<br />

48. ELSTER GmbH, Mainz-Kastel 5 200 (m) 100,00 35<br />

49. FLOW COMP Systemtechnik GmbH, Dortmund 65 (m) 80,00 48<br />

50. ELSTER HANDEL GmbH, Wiesbaden 52 (m) 51,00 48<br />

1 Die G. Kromschröder <strong>AG</strong>, Osnabrück, hat die nach §161 AktG vorgeschriebene Entsprechenserklärung<br />

zur Beachtung des Deutschen Corporate Governance Kodex abgegeben und durch Veröffentlichung im<br />

Internet den Aktionären zugänglich gemacht.<br />

49,00 36


72 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Gesellschaft Gezeichnetes Anteil der Kapital-<br />

Kapital (in <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> haltende<br />

1 000 Währungs- oder Tochter Geselleinheiten)<br />

am Gesell- schaften<br />

51. Elster Amco de Mexico, San Luis Potosi/<br />

schaftskapital<br />

in Prozent<br />

(lfd. Nr.)<br />

Mexiko<br />

52. Internationale Gas Apparaten B.V.,<br />

30 003 (MXN) 100,00 35<br />

Waalwijk/Niederlande<br />

53. PREM<strong>AG</strong>AS s.r.o.,<br />

2 396 (m) 100,00 35<br />

Stará Turá/Slowakische Republik<br />

54. ELSTER AMCO DE SUDAMERICA S.A.,<br />

67 300 (SKK) 100,00 35<br />

La Rioja/Argentinien 1 500 (ARS) 100,00 35<br />

55. B.V. ERMAF, Rotterdam/Niederlande 455 (m) 70,00 35<br />

56. Thermo Heating Productions B.V.,<br />

30,00 46<br />

Amerongen/Niederlande<br />

57. Elster Gastechnic, Produktions- und Vertriebs-<br />

643 (m) 100,00 55<br />

gesellschaft m.b.H., Wien/Österreich<br />

58. International Gas Apparatur A/S,<br />

182 (m) 100,00 35<br />

Hjørring/Dänemark 900 (DKK) 100,00 35<br />

59. Instromet Holding B.V., Silvolde/Niederlande 55 (m) 100,00 35<br />

60. Ipsam International N.V., Essen/Belgien 620 (m) 84,50 59<br />

15,50 61<br />

61. Ipsam N.V., Essen/Belgien<br />

62. Instromet Investments B.V., Silvolde/<br />

198 (m) 100,00 59<br />

Niederlande 18 (m) 100,00 59<br />

63. Instromet GmbH, Steinfurt 767 (m) 100,00 62<br />

64. Instromet International N.V., Essen/Belgien 744 (m) 100,00 62<br />

65. Instromet S.a.r.l., Evry-Paris/Frankreich<br />

66. B.S. Instruments Ltd.,<br />

369 (m) 100,00 64<br />

Littlehampton/Großbritannien<br />

67. Instromet Ultrasonics B.V.,<br />

1 (£) 75,00 64<br />

Dordrecht/Niederlande 227 (m) 100,00 62<br />

68. Instromet Invest N.V., Essen/Belgien 62 (m) 99,00 62<br />

1,00 74<br />

69. Instromet Inc., Houston/USA 982 (US-$) 99,00 68<br />

1,00 64<br />

70. Instromet Canada Ltd., Calgary/Kanada<br />

71. Nottingham Flow Controls Ltd.,<br />

5 (CAD) 100,00 69<br />

Melton Mowbray/Großbritannien 100 (£) 100,00 68<br />

72. ITI Instromet Italia srl., Mailand/Italien 47 (m) 87,00 62<br />

73. Instromet B.V., Silvolde/Niederlande 23 (m) 100,00 62


73 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Gesellschaft Gezeichnetes Anteil der Kapital-<br />

Kapital (in <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> haltende<br />

1 000 Währungs- oder Tochter Geselleinheiten)<br />

am Gesell- schaften<br />

74. Instromet Patrimonium B.V., Silvolde/<br />

schaftskapital<br />

in Prozent<br />

(lfd. Nr.)<br />

Niederlande 18 (m) 100,00 62<br />

75. ELSTER (UK) Ltd., Tipton/Großbritannien<br />

76. ELSTER JEAV<strong>ON</strong>S LIMITED,<br />

2 (£) 100,00 35<br />

Tipton/Großbritannien<br />

77. International Gas Apparatus Limited,<br />

7 400 (£) 100,00 75<br />

Camberley/Großbritannien<br />

78. American Meter Holdings Corporation,<br />

400 (£) 100,00 75<br />

Wilmington/USA 1 (US-$) 100,00 35<br />

79. Kromschroder Inc., Wilmington/USA 100 (US-$) 80,00 78<br />

80. American Meter Company, Wilmington/USA 1 (US-$) 100,00 78<br />

81. Perfection Corporation, Wilmington/USA<br />

82. H + H Engineered Molded Products Inc.,<br />

1 (US-$) 100,00 80<br />

Solon/USA<br />

83. American Meter International Company,<br />

161 (US-$) 100,00 81<br />

Wilmington/USA 1 (US-$) 100,00 80<br />

84. Canadian Meter Company Inc., Milton/Kanada<br />

85. AMCO Automated Systems, LLC.,<br />

0 (CAD) 100,00 83<br />

Wilmington/USA 0 (US-$) 100,00 80<br />

86. RI Metering Holding GmbH, Essen* 25 (m) 100,00 8<br />

87. <strong>Ruhrgas</strong> North Sea GmbH, Essen<br />

88. <strong>Ruhrgas</strong> UK Exploration and Production Limited,<br />

50 000 (m) 100,00 1<br />

London/Großbritannien<br />

89. Mittelrheinische Erdgastransport<br />

60 000 (£) 100,00 87<br />

Gesellschaft mbH, Haan (Rhld.)<br />

90. MEGAL GmbH Mittel-Europäische-<br />

26 076 (m) 80,00 1<br />

Gasleitungsgesellschaft, Essen**<br />

91. Pipeline Engineering Gesellschaft für Planung,<br />

Bau- und Betriebsüberwachung von<br />

20 452 (m) 50,00 1<br />

Fernleitungen mbH, Essen<br />

92. PLEcon Pipeline Engineering Consulting GmbH,<br />

5 113 (m) 100,00 1<br />

Berlin<br />

93. PLE INTERNATI<strong>ON</strong>AL LIMITED,<br />

511 (m) 85,00 91<br />

London/Großbritannien<br />

94. PLEdoc Gesellschaft für Dokumentations-<br />

50 (£) 100,00 91<br />

erstellung und -pflege mbH, Essen 26 (m) 100,00 91<br />

95. <strong>Ruhrgas</strong> Austria <strong>AG</strong>, Wien/Österreich 5 110 (m) 100,00 1<br />

96. ruhrgas direkt GmbH, Essen 5 000 (m) 100,00 1<br />

* erstmalig konsolidiertes Unternehmen<br />

** Die Einbeziehung erfolgt aufgrund §294 Abs. 1 i.V.m. §290 Abs. 2 Nr. 2 HGB


74 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Gesellschaft Gezeichnetes Anteil der Kapital-<br />

Kapital (in <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> haltende<br />

1 000 Währungs- oder Tochter Geselleinheiten)<br />

am Gesell- schaften<br />

97. Grundstücksverwaltungsgesellschaft<br />

schaftskapital<br />

in Prozent<br />

(lfd. Nr.)<br />

<strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> & Co., Essen*** 4 761 (m) 99,50 1<br />

98. ESC Energie Service Center GmbH & Co. KG,<br />

0,50 ****<br />

Neuss<br />

99. Süddeutsche Erdgas Transport Gesellschaft mbH,<br />

4 000 (m) 100,00 1<br />

Haan (Rhld.)<br />

100. MEGAL Finance Company Ltd.,<br />

3 068 (m) 66,67 1<br />

George Town/Cayman Islands**<br />

101. DFTG – Deutsche Flüssigerdgas Terminal<br />

1 170 (m) 50,00 1<br />

Gesellschaft mbH, Wilhelmshaven 128 (m) 60,12 1<br />

102. METHA-Methanhandel GmbH, Essen 26 (m) 85,00 1<br />

103. <strong>Ruhrgas</strong> Mittel- und Osteuropa GmbH, Essen*<br />

Quotal konsolidierte Beteiligungsunternehmen<br />

104. NETRA GmbH Norddeutsche Erdgas<br />

25 (m) 100,00 1<br />

Transversale & Co. KG, Emstek<br />

105. Etzel Gas-Lager Statoil Deutschland GmbH & Co.,<br />

156 849 (m) 41,74 1<br />

Friedeburg-Etzel***<br />

106. Nordrheinische Erdgastransportleitungs-<br />

48 484 (m) 74,80 1<br />

gesellschaft mbH & Co. KG, Haan (Rhld.)<br />

107. Trans Europa Naturgas Pipeline GmbH (TENP),<br />

23 519 (m) 50,00 1<br />

Essen<br />

108. DEUDAN-Deutsch/Dänische Erdgastransport<br />

Gesellschaft mbH & Co.<br />

7 669 (m) 51,00 1<br />

Kommanditgesellschaft, Kiel<br />

Nach der Equity-Methode einbezogene<br />

Beteiligungsunternehmen<br />

5 (m) 24,99 1<br />

109. AB Lietuvos Dujos, Vilnius/Litauen* 340 878 (LTL) 20,40 1<br />

110. GasLINE Telekommunikationsnetz-<br />

Gesellschaft deutscher<br />

Gasversorgungsunternehmen mbH & Co.<br />

0,98 2<br />

Kommanditgesellschaft, Essen 40 903 (m) 25,00 1<br />

111. Erdgasversorgungsgesellschaft<br />

5,00 6<br />

Thüringen-Sachsen mbH (EVG), Erfurt 32 000 (m) 50,00 1<br />

112. Gasum Oy, Espoo/Finnland 178279 (m) 20,00 2<br />

113. EUROPGAS a.s., Prag/Tschechische Republik 4 122 016 (CZK) 50,00 2<br />

* erstmalig konsolidiertes Unternehmen<br />

** Die Einbeziehung erfolgt aufgrund §294 Abs. 1 i.V.m. §290 Abs. 2 Nr. 2 HGB<br />

*** <strong>Ruhrgas</strong> Aktiengesellschaft ist unbeschränkt haftender Gesellschafter<br />

**** ERDGASHEIZUNG-Gesellschaft für Beratung und Information mbH, Essen


75 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Gesellschaft Gezeichnetes Anteil der Kapital-<br />

Kapital (in <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> haltende<br />

1 000 Währungs- oder Tochter Geselleinheiten)<br />

am Gesell- schaften<br />

schaftskapital<br />

in Prozent<br />

(lfd. Nr.)<br />

114. HE<strong>AG</strong> Versorgungs-<strong>AG</strong>, Darmstadt* 90 874 (m) 25,00 2<br />

115. Latvijas Gaze, Riga/Lettland 39 900 (LVL) 28,18 2<br />

116. Stadtwerke Essen <strong>AG</strong>, Essen<br />

117. Szczecinska Energetyka Cieplna Sp. z o.o.,<br />

56 320 (m) 20,00 2<br />

Stettin/Polen*<br />

118. Déldunántúli Gázszolgáltató Részvénytársaság<br />

120 000 (PLN) 26,24 2<br />

(DDGÁZ), Pécs/Ungarn<br />

119. SOCIETE DE TRANSPORT DE GAZ, SOTEG,<br />

6 051 545 (HUF) 41,43 2<br />

Société Anonyme, Esch-sur-Alzette/Luxemburg 20 000 (m) 20,00 2<br />

120. Nova Naturgas AB, Stockholm/Schweden 120 000 (SEK) 29,59 2<br />

121. AS EESTI GAAS, Tallinn/Estland<br />

122. VNG-Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft,<br />

155 200 (EEK) 33,47 2<br />

Leipzig 327 227 (m) 36,84 5<br />

123. Bayerngas GmbH, München 75 330 (m) 22,02 5<br />

124. Saar Ferngas <strong>AG</strong>, Saarbrücken 50 000 (m) 20,00 5<br />

125. FSG-Holding GmbH, München 42 182 (m) 45,00 5<br />

126. Ferngas Salzgitter GmbH, Salzgitter 25 565 (m) 39,00 5<br />

127. Gas-Union GmbH, Frankfurt (Main)<br />

128. Západoceská plynárenská, a.s.,<br />

23 000 (m) 25,93 5<br />

Pilzen/Tschechische Republik 777 466 (CZK) 27,57 6<br />

129. Frankengas GmbH, Nürnberg<br />

130. Slovensk´y plynárensk´y priemysel, a.s.,<br />

15 600 (m) 20,00 6<br />

Bratislava/Slowakei* 52 287 000 (SKK) 16,33 103<br />

* erstmalig konsolidiertes Unternehmen


76 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

GEWINNVERWENDUNGSVORSCHL<strong>AG</strong><br />

Der Hauptversammlung der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong> wird vorgeschlagen, eine Dividendenzahlung<br />

von 345,0 Mio m auf das Grundkapital von 1 125,0 Mio m an die Aktionäre<br />

im Verhältnis ihrer Beteiligung vorzunehmen.<br />

Essen, im Februar 2003<br />

<strong>Ruhrgas</strong> Aktiengesellschaft<br />

Der Vorstand


77 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

BESTÄTIGUNGSVERMERK<br />

DES ABSCHLUSSPRÜFERS<br />

„Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung und<br />

den Konzernabschluss der <strong>Ruhrgas</strong> Aktiengesellschaft, Essen, mit einem zusammengefassten<br />

Anhang sowie den zusammengefassten Bericht über die Lage der<br />

Gesellschaft und des Konzerns für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis zum<br />

31. Dezember 2002 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung von Jahresabschluss,<br />

Konzernabschluss und zusammengefasstem Lagebericht nach den deutschen<br />

handelsrechtlichen Vorschriften liegen in der Verantwortung des Vorstands<br />

der Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten<br />

Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />

der Buchführung und über den Konzernabschluss sowie den zusammengefassten<br />

Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahres- und Konzernabschlussprüfung nach §317 HGB unter<br />

Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung<br />

so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich<br />

auf die Darstellung des durch den Jahres- und den Konzernabschluss unter Beachtung<br />

der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung und durch den zusammengefassten<br />

Lagebericht vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich<br />

auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung<br />

der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und<br />

über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld der Gesellschaft und des Konzerns<br />

sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung<br />

werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />

sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung, Jahres- und Konzernabschluss<br />

und zusammengefasstem Lagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben<br />

beurteilt. Die Prüfung umfasst für den Jahresabschluss die Beurteilung der angewandten<br />

Bilanzierungsgrundsätze und für den Konzernabschluss die Beurteilung der<br />

Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen, der


78 RUHRGAS – JAHRESABSCHLUSS K<strong>ON</strong>ZERN UND <strong>AG</strong><br />

Abgrenzung des Konsolidierungskreises und der angewandten Bilanzierungs- und<br />

Konsolidierungsgrundsätze sowie für den Jahres- und Konzernabschluss die Beurteilung<br />

der wesentlichen Einschätzungen des Vorstands der Gesellschaft und die<br />

Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahres- und des Konzernabschlusses sowie<br />

des zusammengefassten Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung<br />

eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Überzeugung vermitteln der Jahresabschluss und der Konzernabschluss<br />

unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage<br />

der Gesellschaft und des Konzerns. Der zusammengefasste Lagebericht gibt<br />

insgesamt eine zutreffende Vorstellung von der Lage der <strong>Ruhrgas</strong> Aktiengesellschaft<br />

und des <strong>Ruhrgas</strong>-Konzerns und stellt die Risiken der künftigen Entwicklung zutreffend<br />

dar.“<br />

Essen, 21. Februar 2003<br />

PwC Deutsche Revision<br />

Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Göbel Pöppelmeyer<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüfer


79 BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN<br />

WESENTLICHE BETEILIGUNGEN<br />

IM ENERGIE- UND PROJEKTBEREICH<br />

Y <strong>Ruhrgas</strong> Energie Beteiligungs-Aktiengesellschaft, Essen<br />

Y Ferngas Nordbayern GmbH, Nürnberg*<br />

Y Ferngas Salzgitter GmbH, Salzgitter*<br />

Y FSG-Holding GmbH, München*<br />

Y VNG – Verbundnetz Gas Aktiengesellschaft, Leipzig*<br />

Y Gas-Union GmbH, Frankfurt (Main)*<br />

Y Stadtwerke Essen <strong>AG</strong>, Essen<br />

Y Stadtwerke Neuss Energie und Wasser GmbH, Neuss<br />

Y swb <strong>AG</strong>, Bremen<br />

Y Stadtwerke Hannover <strong>AG</strong>, Hannover<br />

Y GAS<strong>AG</strong> Berliner Gaswerke <strong>AG</strong>, Berlin<br />

Y Gaswerk Philippsburg GmbH, Essen<br />

Y MVV Energie <strong>AG</strong>, Mannheim<br />

Y Südhessische Gas und Wasser <strong>AG</strong>, Darmstadt<br />

Y EWR GmbH, Remscheid<br />

Y HE<strong>AG</strong> Versorgungs-<strong>AG</strong>, Darmstadt<br />

Y European Energy Exchange <strong>AG</strong>, Leipzig<br />

Y Bayerngas GmbH, München*<br />

Y Saar Ferngas <strong>AG</strong>, Saarbrücken*<br />

Y Thüga Aktiengesellschaft, München*<br />

Y DREW<strong>AG</strong> – Stadtwerke Dresden GmbH, Dresden<br />

Y Stadtwerke Chemnitz <strong>AG</strong>, Chemnitz<br />

Y Stadtwerke Karlsruhe GmbH, Karlsruhe<br />

Y Erdgasversorgungsgesellschaft* Thüringen-Sachsen mbH (EVG), Erfurt<br />

Y Stadtwerke Duisburg <strong>AG</strong>, Duisburg<br />

Y EVI Hildesheim GmbH & Co. KG, Hildesheim<br />

Y Gasum Oy, Helsinki/Finnland<br />

Y AS EESTI GAAS, Tallinn/Estland<br />

Y Inwestycjna Spolka Energetyczna Sp. z o.o., Warschau/Polen<br />

Y Nova Naturgas AB, Stockholm/Schweden<br />

Y Latvijas Gaze, Riga/Lettland<br />

Y Compagnie Industrielle et Commerciale du Gaz S.A., Vevey/Schweiz<br />

Y Südtransdanubische Gasversorgung <strong>AG</strong> (DDGÁZ), Pécs/Ungarn<br />

Y SOTEG – Société de Transport de Gaz, S.A., Luxemburg<br />

Y EUROPGAS a.s., Prag/Tschechische Republik<br />

Y SPP Bohemia a.s., Prag/Tschechische Republik<br />

Y Stˇredočeská plynárenská a.s., Prag/Tschechische Republik<br />

Y Jihomoravská plynárenská a.s., Brünn/Tschechische Republik<br />

* über RGE Holding GmbH<br />

** Beteiligungsgesellschaft der <strong>Ruhrgas</strong> <strong>AG</strong>


80 BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN<br />

Y Severomoravská plynárenská a.s., Ostrava/Tschechische Republik<br />

Y V´ychodočeská plynárenská a.s., Hradec Králové/Tschechische Republik<br />

Y AB Lietuvos Dujos, Vilnius/Litauen<br />

Y COL<strong>ON</strong>IA-CLUJ-NAPOCA-ENERGIE S.R.L., Klausenburg/Rumänien<br />

Y Praˇzská plynárenská Holding a.s., Prag/Tschechische Republik<br />

Y Praˇzská plynárenská a.s., Prag/Tschechische Republik<br />

Y RGE Hungária Kft., Budapest/Ungarn<br />

Y Budapester Gaswerke <strong>AG</strong> (FÖGÁZ), Budapest/Ungarn<br />

Y Gasnor ASA, Avaldsnes/Karmoy/Norwegen<br />

Y Naturgass Vest AS, Bergen/Norwegen<br />

Y S.C. Congaz S.A., Konstanz/Rumänien<br />

Y Ekopur d.o.o., Ljubljana/Slowenien<br />

Y Geoplin d.o.o., Ljubljana/Slowenien<br />

Y therminvest Sp. z o.o., Danzig/Polen<br />

Y Szczenlinska Energetyka Cieplna Sp. z o.o. (SEC), Stettin/Polen<br />

Y Projektgesellschaften und sonstige Beteiligungen<br />

Y <strong>Ruhrgas</strong> UK Exploration and Production Limited, London/Großbritannien<br />

Y Etzel Gas-Lager Statoil Deutschland GmbH & Co., Friedeburg-Etzel<br />

Y NETRA GmbH Norddeutsche Erdgas Transversale und Co.<br />

Kommanditgesellschaft, Emstek<br />

Y Trans Europa Naturgas Pipeline GmbH (TENP), Essen<br />

Y MEGAL GmbH Mittel-Europäische-Gasleitungsgesellschaft, Essen<br />

Y Mittelrheinische Erdgastransport Gesellschaft mbH, Haan (Rhld.)<br />

Y Nordrheinische Erdgastransportleitungsgesellschaft mbH & Co. KG, Haan (Rhld.)<br />

Y Süddeutsche Erdgastransport Gesellschaft mbH, Haan (Rhld.)<br />

Y DEUDAN – Deutsch/Dänische Erdgastransport-Gesellschaft mbH & Co.<br />

Kommanditgesellschaft, Handewitt<br />

Y GasLINE Telekommunikationsnetzgesellschaft deutscher<br />

Gasversorgungsunternehmen mbH & Co. Kommanditgesellschaft, Essen<br />

Y Pipeline Engineering Gesellschaft für Planung, Bau- und Betriebsüberwachung<br />

von Fernleitungen mbH, Essen<br />

Y erdgas mobil GmbH & Co. KG, Essen


81 BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN<br />

Y <strong>Ruhrgas</strong> Industries GmbH, Essen<br />

EUROPA<br />

Y B.S. Instruments Ltd., Littlehampton/Großbritannien<br />

Y B.V. ERMAF Eerste Rotterdamse Meetapparatenfabriek,<br />

Ridderkerk/Niederlande<br />

Y BEMKROMGAS, Brest/Weißrussland<br />

Y Compteurs Magnol S.A., Noisy-le-Grand/Frankreich<br />

Y Constructions Générales Electriques et Gazières<br />

Cogégaz S.A., Lüttich/Belgien<br />

Y Ecta Kromschroeder S.P.A., Segrate/Italien<br />

Y elkro gas S.p.A., Salerno/Italien<br />

Y Elsel Gaz Armatürleri Sanayi ve Ticaret A.S.,<br />

Istanbul/Türkei<br />

Y Elster Comptage S.A., Villeneuve d’Ascq/Frankreich<br />

Y Elster Contatori S.r.l., Gavirate/Italien<br />

Y Elster Energiemesstechnik ICM GmbH, Hamburg<br />

Y ELSTER Gastechnic Produktions- und<br />

Vertriebsgesellschaft m.b.H., Wien/Österreich<br />

Y ELSTER GmbH, Mainz-Kastel<br />

Y ELSTER HANDEL GmbH, Mainz-Kastel<br />

Y Elster Iberconta S.A., Madrid/Spanien<br />

Y ELSTER Jeavons Engineering Ltd., Tipton/Großbritannien<br />

Y Elster Kent Metering Sp. z o.o., Lodz/Polen<br />

Y Elster Mätarkontroll AB, Stockholm/Schweden<br />

Y Elster Messtechnik GmbH, Lampertheim<br />

Y Elster Metering AS, Egersund/Norwegen<br />

Y Elster Metering Ltd., Luton/Großbritannien<br />

Y Elster Metering S.A., Brüssel/Belgien<br />

Y Elster Meters B.V., Breda/Niederlande<br />

Y ELSTER Rus Gas Pribor GmbH, Arzamas/Russland<br />

Y ELSTER SERVICE GmbH, Osnabrück<br />

Y FLOW COMP Systemtechnik GmbH, Dortmund<br />

Y G. Kromschröder <strong>AG</strong>, Osnabrück<br />

Y Gaselectronica GmbH, Arzamas/Russland<br />

Y GAZ ET THERMIQUE C<strong>ON</strong>TROLE SARL,<br />

Noisy-le-Grand/Frankreich<br />

Y GWF Gas- und Wassermesserfabrik <strong>AG</strong>, Luzern/Schweiz<br />

Y Härterei VTN Wilthen GmbH, Wilthen<br />

Y Härterei VTN Witten GmbH, Witten<br />

Y Hauzer Techno Coating B.V., Venlo/Niederlande<br />

Y helsacomp GmbH, Gefrees<br />

WESENTLICHE BETEILIGUNGEN<br />

IM INDUSTRIEBEREICH<br />

Y Instromet <strong>AG</strong>, Therwil/Schweiz<br />

Y Instromet B.V. GmbH, Wien/Österreich<br />

Y Instromet B.V., Silvolde/Niederlande<br />

Y Instromet Gas S.L., Barcelona/Spanien<br />

Y Instromet GmbH, Steinfurt<br />

Y Instromet International N.V., Essen/Belgien<br />

Y Instromet Italia s.r.l., Mailand/Italien<br />

Y Instromet S.a.r.l., Lisses/Frankreich<br />

Y Instromet UK, Melton Mowbray/Großbritannien<br />

Y Instromet Ukraine, Kharkov/Ukraine<br />

Y Instromet Ultrasonics B.V., Dordrecht/Niederlande<br />

Y Intergaz Sp. z o.o., Tarnowskie Góry/Polen<br />

Y International Gas Apparatur A/S, Hjørring/Dänemark<br />

Y International Gas Apparatus Ltd., Yateley/Großbritannien<br />

Y Internationale Gas Apparaten B.V., Waalwijk/Niederlande<br />

Y Ipsam International N.V., Essen/Belgien<br />

Y Ipsen Abar UK Ltd., Birmingham/Großbritannien<br />

Y Ipsen Industries Iberica S.L., San Sebastian/Spanien<br />

Y Ipsen Industries Nordiska AB, Stockholm/Schweden<br />

Y Ipsen Industries SARL, Evry/Frankreich<br />

Y Ipsen International GmbH, Kleve<br />

Y Kromschroder (UK) Ltd., Kidderminster/Großbritannien<br />

Y Kromschroeder S.A., Barcelona/Spanien<br />

Y LBE Feuerungstechnik GmbH, Wuppertal<br />

Y LOI Fours Industrièls S.A., Liège/Belgien<br />

Y LOI Industrial Furnaces Ltd., Coleshill/Großbritannien<br />

Y LOI Thermprocess GmbH, Essen<br />

Y LOI-POLAND Spolka z o.o., Tarnowskie Góry/Polen<br />

Y NGT Neue Gebäudetechnik GmbH, Essen<br />

Y PREM<strong>AG</strong>AS s.r.o., Stará Turá/Slowakische Republik<br />

Y Schmitz & Apelt LOI Industrieofenanlagen GmbH,<br />

Wuppertal<br />

Y Synergo GmbH, Hamburg<br />

Y Thermo Heating Productions B.V., Amerogen/Niederlande


82 BETEILIGUNGSGESELLSCHAFTEN<br />

USA/KANADA<br />

Y AMCo Automated Systems, LLC Scott Depot,<br />

West Virginia/USA<br />

Y AMCo Water Metering Systems, Inc., Isabella,<br />

Puerto Rico/USA<br />

Y AMCo Water Metering Systems, Inc., Ocala, Florida/USA<br />

Y American Meter Company, Horsham, Pennsylvania/USA<br />

Y Canadian Meter Company, Inc., Cambridge,<br />

Ontario/Kanada<br />

Y Elster Electricity LLC, Raleigh, North Carolina/USA<br />

Y H & H Engineered Molded Products, Inc., Solon, Ohio/USA<br />

Y Hauck Manufacturing Company, Lebanon,<br />

Pennsylvania/USA<br />

Y Instromet Inc., Stafford/USA<br />

Y Ipsen International, Inc., Cherry Valley, Illinois/USA<br />

Y Kromschroder, Inc., Hudson, Ohio/USA<br />

Y LOI Inc., Canonsburg, Pennsylvania/USA<br />

Y Perfection Corporation, Madison, Ohio/USA<br />

Y TransCanada Calibrations Ltd., Ile des Chenes/Kanada<br />

Y Vacuum Furnace Systems Corporation, Souderton,<br />

Pennsylvania/USA<br />

LATEINAMERIKA<br />

Y Compania Colombiana de Medidores Tavira S.A.,<br />

Bogotá/Kolumbien<br />

Y ELSTER AMCO de Sudamérica S.A.,<br />

Buenos Aires/Argentinien<br />

Y ELSTER AMCO de Mexico, San Luis Potosi/Mexiko<br />

Y Elster Medição de Água S/A, Montes Claros/Brasilien<br />

Y Elster Medição de Energia Ltda, Cachoerinha/Brasilien<br />

Y Elster Medicion S.A., Santiago/Chile<br />

Y Elster Medidores S.A. de C.V., Mexico City/Mexiko<br />

Y Elster Medidores S.A., Buenos Aires/Argentinien<br />

Y Elster Medidores, Lima/Peru<br />

Y Elster Tavira S.A., La Victoria/Venezuela<br />

Y Galileo la Rioja S.A., La Rioja/Argentinien<br />

Y Instromet Medição e Controle Ltda., São Paulo/Brasilien<br />

Y Instromet S.A., Buenos Aires/Argentinien<br />

ASIEN<br />

Y Ipsen Industries Furnaces (Shanghai) Ltd.,<br />

Shanghai/VR China<br />

Y LOI Thermprocess (Tianjin) Co. Ltd., Tianjin/VR China<br />

Y LOI Wesman Thermprocess Pvt. Ltd., Kalkutta/Indien<br />

Y Qianwei Kromschroeder Meters Co. Ltd,<br />

Chongqing/VR China<br />

Y Sejong-AMC Corporation Ltd., Incheon/Südkorea<br />

Y Shanghai Elster AMCo Gas Equipment Co. Ltd.,<br />

Shanghai/VR China<br />

Y Wesman Ipsen Furnaces Pvt. Ltd., Bhasa/Indien<br />

AFRIKA<br />

Y Elster Kent Metering (Pty.) Ltd., Johannesburg/Südafrika<br />

Y Elster Meters Ltd., Harare/Zimbabwe<br />

AUSTRALIEN<br />

Y Elster Metering Pty. Ltd., Broadmeadows,<br />

Victoria/Australien


Gestaltung:<br />

Kuhn, Kammann & Kuhn <strong>AG</strong>, Köln/München<br />

Redaktion:<br />

Dieter Krause (Unternehmenskommunikation)<br />

Bildnachweis:<br />

<strong>Ruhrgas</strong><br />

Daniel Martens<br />

Petroleum Economist<br />

Corbis<br />

Getty Images Deutschland GmbH<br />

The Imagebank<br />

zefa visual media gmbh<br />

Druck:<br />

Tuschen GmbH, Dortmund<br />

Das verwendete Papier ist chlorfrei gebleicht (TCF).<br />

IMPRESSUM


<strong>Ruhrgas</strong> Aktiengesellschaft<br />

Unternehmenskommunikation<br />

Huttropstraße 60<br />

45138 Essen<br />

Telefon 02 01/184-38 57<br />

Telefax 02 01/184-31 71<br />

e-mail: info@ruhrgas.com<br />

http://www.ruhrgas.de

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