01.10.2014 Aufrufe

rhw management Saubere Sache - Integration in der Reinigung (Vorschau)

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B 3437 E<br />

<strong>management</strong><br />

<strong>Saubere</strong> <strong>Sache</strong><br />

<strong>Integration</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung<br />

Staubsauger<br />

Was bedeutet das<br />

neue EU-Label?<br />

Salzburg<br />

Als Heimleitung<br />

im Gästehaus<br />

10<br />

Oktober 2014<br />

51. Jahrgang


Das Power-Duo für<br />

die Hauswirtschaft<br />

im Kombi-Abo<br />

&<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> & <strong>rhw</strong> praxis …<br />

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1403012<br />

P.S.: Fürs Abo gibt es auch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Dankeschön.


Editorial<br />

Hauswirtschaft als Therapie<br />

Wenn Bewohner sich wohlfühlen,<br />

sich an F<strong>in</strong>gerfood-Stationen<br />

auch tagsüber stärken<br />

können o<strong>der</strong> auf ihre Schluckstörungen<br />

angemessen Rücksicht genommen wird,<br />

dann haben Küche und Hauswirtschaft<br />

gute Arbeit geleistet. Freundliche Worte,<br />

Berührungen und Gespräche auf Augenhöhe<br />

– all das macht das Leben dieser<br />

Menschen lebenswert.<br />

Foto: Sebastian Trost (Licht<strong>in</strong>stallation am Lenbachhaus von Dan Flav<strong>in</strong>, 1933-1996)<br />

Mancherorts wirkt die Hauswirtschaft<br />

hierbei schon fast wie e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e<br />

Therapie, die sich am Gesamtzustand<br />

des Menschen orientiert. Therapie bedeutet<br />

ja, dass Symptome beseitigt o<strong>der</strong><br />

gel<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden und körperliche o<strong>der</strong><br />

psychische Funktionen wie<strong>der</strong>hergestellt<br />

werden. Genau so etwas passiert täglich,<br />

doch fast niemand nennt es so.<br />

In <strong>rhw</strong> praxis 3/2014 berichten wir beispielsweise<br />

über das Maria-Martha-Stift<br />

<strong>in</strong> L<strong>in</strong>dau, wo Hauswirtschaft und Pflege<br />

stolz darauf s<strong>in</strong>d, dass e<strong>in</strong>ige Bewohner<br />

es bei den Pflegestufen von <strong>der</strong> höheren<br />

wie<strong>der</strong> zurück <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e niedrigere Stufe<br />

geschafft haben. Hier arbeiten auch so<br />

genannte Heimköche, die sich mehrere<br />

Wochen lang unter an<strong>der</strong>em über<br />

Smoothfood, Biografiearbeit und Essensatmosphäre<br />

weitergebildet haben.<br />

Auch <strong>der</strong> Fachwirt für Seniorenverpflegung<br />

ist e<strong>in</strong> solches Beispiel, das stärker<br />

Schule machen sollte.<br />

Welche Fragen sich Verantwortliche<br />

rund um die Themen, Essen, Tr<strong>in</strong>ken und<br />

Atmosphäre aus Bewohnersicht stellen<br />

müssten, das schil<strong>der</strong>t etwas provokant<br />

und praxisnah die Hauswirtschaftliche<br />

Betriebsleiter<strong>in</strong> Ina Büttner <strong>in</strong> unserem<br />

Beitrag „Würden Sie <strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung<br />

leben wollen?“ ab Seite 23.<br />

Auch das Berufsbild <strong>der</strong> Fachhauswirtschafter<strong>in</strong><br />

ist für diese neuen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

sehr geeignet, und doch wird dieser<br />

Weg immer noch recht selten e<strong>in</strong>geschlagen.<br />

Mit Sigrid Ratz porträtieren wir deshalb<br />

ab Seite 30 ganz bewusst auf vier<br />

Seiten e<strong>in</strong>e dieser Fachhauswirtschafter<strong>in</strong>nen.<br />

Für den Beitrag haben wir von ihr<br />

über 40 Bil<strong>der</strong> zur Auswahl bekommen<br />

und konnten nur e<strong>in</strong>en Teil davon berücksichtigen.<br />

Doch selbst diese Auswahl an<br />

Bil<strong>der</strong>n im Heft verdeutlicht schon die<br />

ganze Vielfalt, die dieser Beruf mit sich<br />

br<strong>in</strong>gt: hier wird alle<strong>in</strong> beim Thema<br />

Essen und Kochen mit den Bewohnern<br />

Kuchen im Glas gebacken, Essstationen<br />

mit Nüssen und Schmalzbroten bestückt,<br />

e<strong>in</strong> Frühstücksbüffet hergerichtet o<strong>der</strong><br />

geme<strong>in</strong>sam Marmelade e<strong>in</strong>gekocht. Sigrid<br />

Ratz sagt treffend: „Je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne<br />

Bewohner wird als Individuum wahrgenommen<br />

und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Schwächen und<br />

Stärken akzeptiert und geför<strong>der</strong>t. Auch<br />

betagte Menschen möchten als eigenständige<br />

Persönlichkeiten angesehen<br />

werden, die sehr gut selbst wissen, was<br />

für ihr Leben wichtig und richtig ist. Wir<br />

haben ke<strong>in</strong> Recht, sie zu bevormunden.“<br />

Gäbe es Hauswirtschaft auf Rezept, man<br />

müsste sie verschreiben.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 3


6. November 2014 im HCC Hannover<br />

12. <strong>rhw</strong>-Hygieneforum<br />

Aussteller (Stand September 2014):<br />

Fotos: © Hannover Congress Centrum 2011<br />

9.45 Uhr bis 10.05 Uhr<br />

„Zwei M<strong>in</strong>uten bitte“<br />

Blitzlicht-Runde <strong>der</strong> Aussteller mit praktischen Hygiene-Innovationen!<br />

Robert Baumann, Mo<strong>der</strong>ation<br />

10.10 bis 11.00 Uhr<br />

Endspurt! Allergen<strong>management</strong> gemäß Lebensmittel<strong>in</strong>formations-Verordnung<br />

(LMIV)<br />

Maria Revermann, selbstständige Lebensmittelwissenschaftler<strong>in</strong><br />

Ab Dezember 2014 muss nicht nur bei vorverpackter Ware, son<strong>der</strong>n<br />

auch bei „loser Ware“ über Allergene <strong>in</strong>formiert werden –<br />

Allergen<strong>management</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis!<br />

Zehn M<strong>in</strong>uten Pause<br />

11.10 bis 12.00 Uhr<br />

Mo<strong>der</strong>ne Fußbodenre<strong>in</strong>igung im Gesundheitswesen – es muss<br />

nicht immer nass se<strong>in</strong>!<br />

Mart<strong>in</strong> Lutz, Geschäftsführer, FIGR GmbH, Metz<strong>in</strong>gen<br />

Staubb<strong>in</strong>dendes Re<strong>in</strong>igen von Böden <strong>in</strong> Altenheimen und Kl<strong>in</strong>iken<br />

ohne Wasser, dennoch hygienisch; Grauzone Handschuhwechsel<br />

und -des<strong>in</strong>fektion bei Re<strong>in</strong>igungskräften.<br />

12.00 bis 12.15 Uhr<br />

Impressionen von CMS bis INTERCLEAN: Neue Entwicklungen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungstechnik 2014<br />

Mart<strong>in</strong> Lutz, FIGR GmbH<br />

12.15 bis 13.30 Uhr<br />

Mittagspause<br />

13.30 bis 14.15 Uhr<br />

Vorsicht Kreuzkontam<strong>in</strong>ation: Hygienische Aspekte bei Warenanlieferung,<br />

Transport und Lagerung<br />

Dr. Dieter Bödeker, Hygieneberater, Wedemark<br />

Bei <strong>der</strong> Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche, beim Transport von Speisen, Abfällen<br />

und Wäschetextilien <strong>in</strong> hygienesensiblen Bereichen kommt<br />

es durch Unachtsamkeit immer wie<strong>der</strong> zu Kreuzkontam<strong>in</strong>ationen.<br />

14.15 Uhr bis 14.30 Uhr<br />

Exklusiv: Das aktuelle Herbst-Thema 2014<br />

Sab<strong>in</strong>e Rose Mück, Hyco Consult, Cuxhaven<br />

Das aktuelle Hygienethema bestimmen Sie! Onl<strong>in</strong>eabstimmung<br />

bis 30. September 2014 unter www.<strong>rhw</strong>onl<strong>in</strong>e.de<br />

14.30 Uhr bis 15.00 Uhr<br />

Expertensprechstunde – Ihre Fragen bitte!<br />

Mit Maria Revermann, Mart<strong>in</strong> Lutz, Dr. Dieter Bödeker, Sab<strong>in</strong>e<br />

Rose Mück und Dr. Elke Jaspers<br />

15.00 bis 15.35 Uhr<br />

Kaffeepause<br />

15.40 bis 16.40 Uhr<br />

Demnächst <strong>in</strong> Ihrem K<strong>in</strong>o: Bakterien im Biofilm<br />

Dr. rer. nat. Elke Jaspers, GF mikroLogos GmbH, Duisburg<br />

Fast alle Mikroorganismen leben vergesellschaftet <strong>in</strong> Biofilmen.<br />

Das hat erhebliche Konsequenzen <strong>in</strong> den Bereichen Lebensmittelhygiene<br />

und Mediz<strong>in</strong>.<br />

16.45 Uhr<br />

Verabschiedung und Ende <strong>der</strong> Veranstaltung<br />

Irrtümer und Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten<br />

Die Referenten (v.l.n.r.):<br />

Maria Revermann,<br />

Mart<strong>in</strong> Lutz, Dr. Dieter Bödeker,<br />

Sab<strong>in</strong>e Rose Mück,<br />

Dr. rer. nat. Elke Jaspers<br />

Weitere Informationen und Anmeldung unter www.<strong>rhw</strong>-hygieneforum.de<br />

VNM Akademie, E<strong>in</strong> Unternehmensbereich <strong>der</strong> Magical Media GmbH, Paul-Gerhardt-Allee 46, 81245 München,<br />

Tel: (089) 318905-15, Fax: (089) 318905-53, E-Mail: akademie@vnmonl<strong>in</strong>e.de


Inhalt<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 5<br />

Aktuelles 6<br />

<strong>rhw</strong>-Expertenrat 10<br />

Extra-Expertenrat von Carola Re<strong>in</strong>er 12<br />

Würden Sie <strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung leben wollen?<br />

E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Blick Ab Seite 23<br />

Thema des Monats<br />

Menschen mit Handicap <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung 14<br />

Fachthema<br />

Zeit für e<strong>in</strong>en Wechsel 18<br />

Staubsauger-Energielabel: Was än<strong>der</strong>t sich? 22<br />

Würden Sie <strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung leben wollen? 23<br />

Gutes Wirtschaften mit den richtigen Geräten 26<br />

Zu bedienen wie e<strong>in</strong> Smartphone – was die neuen<br />

Kombidämpfer können Ab Seite 26<br />

Porträt<br />

Fachhauswirtschafter<strong>in</strong>: E<strong>in</strong>e Berufung <strong>der</strong> Zukunft 30<br />

Als Hauswirtschafter steht er se<strong>in</strong>en Mann 34<br />

Management<br />

Das richtige Benehmen lernen 36<br />

Fotos Inhalt: Kloster Hegne, Rational AG, Olga Wüst, Robert Baumann<br />

E<strong>in</strong> Porträt über Fachhauswirtschafter<strong>in</strong> Sigrid Ratz<br />

Ab Seite 30<br />

Petra Menzel ist Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong> und Heimleiter<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Salzburger Gästehaus Ab Seite 42<br />

Report<br />

Heim und Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>iger:<br />

„Wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er guten Ehe?“ 40<br />

Gästehaus mit Musik 42<br />

Berufsbekleidung ist wie e<strong>in</strong>e Visitenkarte 46<br />

Marktplatz 39<br />

Zu guter Letzt<br />

Stellenanzeigen 45<br />

Zehn Tipps zum fit werden 48<br />

Buchtipps 48<br />

Fortbildung/Stellenangebot 49<br />

Impressum 50<br />

Fundstücke 50<br />

<strong>Vorschau</strong> 50<br />

Titelfoto: Copyright: Katr<strong>in</strong> Rohde<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014<br />

Beilagenh<strong>in</strong>weis: Dieser Ausgabe liegt e<strong>in</strong>e Beilage von Fachbuchdirekt bei,<br />

wir bitten um freundliche Beachtung.


Aktuelles<br />

Wild im Heim<br />

Im Alten- und Pflegeheim Maria-Martha-Stift L<strong>in</strong>dau hat die<br />

Wildsaison begonnen. Heimkoch Roger Re<strong>in</strong>holz<br />

(l<strong>in</strong>ks) ist sozusagen auf <strong>der</strong> Jagd nach den besten Stücken<br />

aus heimischen Wäl<strong>der</strong>n. Gut, dass er mit Jagdpächter Dr.<br />

Michael Hornste<strong>in</strong> (rechts) aus Nonnenhorn e<strong>in</strong>en Verbündeten<br />

gefunden hat, um bestes Fleisch aus kundiger Hand<br />

e<strong>in</strong>kaufen zu können. Warum das überhaupt <strong>der</strong> Erwähnung<br />

wert ist? In Altenheimen steht Wild für gewöhnlich nicht auf<br />

<strong>der</strong> Karte – schon gar nicht, wenn es tatsächlich aus <strong>der</strong> Region<br />

kommt und <strong>in</strong> <strong>der</strong> hauseigenen Küche zubereitet wird.<br />

Mehr über die E<strong>in</strong>richtung lesen Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen Ausgabe<br />

<strong>rhw</strong> praxis 3/2014 „Betreuung und Assistenz“. E<br />

RHW-NEWSTICKER<br />

Ruhestand: Prof. Mechthild Busch-Stockfisch (Fachgebiet<br />

Sensorik) ist nach über 30 Jahren Lehre und Forschung<br />

an <strong>der</strong> HAW Hamburg <strong>in</strong> Ruhestand gegangen.<br />

Sie bleibt weiterh<strong>in</strong> Vorsitzende des DIN-Ausschusses<br />

Sensorik.<br />

Neuer Name: Der aktuelle Fernlehrgang von Kompass<br />

Wesel „Hauswirtschaftsleitung <strong>in</strong> Seniorene<strong>in</strong>richtungen“<br />

wurde von <strong>der</strong> ZFU unter dem neuen Titel „Fachwirt/<strong>in</strong> für<br />

die Hauswirtschaft <strong>in</strong> Seniorene<strong>in</strong>richtungen“ zugelassen.<br />

Mailanhänge „wachsen“: Die Datenmenge e<strong>in</strong>es<br />

Dateianhanges wird beim Versand per E-Mail um etwa<br />

den Faktor 1,4 größer (Stichwort: UUEncod<strong>in</strong>g). Für den<br />

Versand e<strong>in</strong>es 1 MB großen Bildes muss <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong> also<br />

1,4 MB hoch-, <strong>der</strong> Empfänger 1,4 MB runterladen. Darauf<br />

weist <strong>der</strong> Anbieter Host Europe h<strong>in</strong>.<br />

Fachwirt für Seniorenverpflegung: Der nächste<br />

Kurs dieser umfangreichsten Weiterbildung auf dem Gebiet<br />

<strong>der</strong> Seniorenverpflegung startet am 17. November<br />

2014 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />

Weitere Informationen unter : www.dvlab.de<br />

Bildungsmesse 2015: Die Bildungsmesse für die<br />

Hauswirtschaft, die Kompass Wesel 2014 <strong>in</strong>s Leben gerufen<br />

hat, wird ab 2015 vom Berufsverband Hauswirtschaft<br />

e.V. weitergeführt. Der Verband plant die nächste<br />

Bildungsmesse für Herbst 2015 <strong>in</strong> Düsseldorf.<br />

Wäsche: Neue<br />

Strategie bei Larosé<br />

Aufgrund des großen Kostendruckes für Krankenhäuser<br />

und Kl<strong>in</strong>iken wird <strong>der</strong> Textildienstleister Larosé GmbH<br />

& Co. KG bis Ende 2016 aus <strong>der</strong> Krankenhausvollversorgung<br />

aussteigen. Dafür wird er sich verstärkt auf den<br />

Alten- und Pflegeheimmarkt konzentrieren. Aufgrund des Sparzwangs,<br />

unter dem <strong>in</strong>zwischen viele Kl<strong>in</strong>iken stehen, s<strong>in</strong>d diese<br />

nicht mehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, leistungsgerechte Vergütungen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> textilen Vollversorgung zu zahlen.<br />

Larosé gehört zu den größten deutschen Anbietern für textiles<br />

Leas<strong>in</strong>g. Dies umfasst Berufs- und Arbeitskleidung genauso wie<br />

Tisch-, Bett- und Badwäsche. Das <strong>in</strong>habergeführte Unternehmen<br />

aus Köln unterhält 15 Standorte und Service-Center <strong>in</strong> Deutschland<br />

und beschäftigt <strong>in</strong>sgesamt rund 900 Mitarbeiter. E<br />

Neue Kooperation: Bundesweit erstmalig kooperiert<br />

seit Sommer 2014 e<strong>in</strong> hauswirtschaftlicher Berufsverband<br />

(<strong>der</strong> MdH Allgäu) mit e<strong>in</strong>em privaten Dienstleitungsunternehmen,<br />

<strong>der</strong> Jura HWD <strong>in</strong> Altenstadt (Iller). Ab Januar<br />

2015 werden hier zwei Meisterkurse angeboten.<br />

Weitere Informationen unter : www.jura-hwd.de<br />

Fairtrade: Die Kundennachfrage für Produkte mit Fairtrade-Siegel<br />

steige stetig, so das Ergebnis des aktuellen<br />

Jahresberichtes von Fairtrade International. 2013 wurden<br />

weltweit Verkaufszahlen von 5,5 Milliarden Euro<br />

verzeichnet. Der E<strong>in</strong>zelhandel bietet mittlerweile 30.000<br />

Fairtrade-Produkte <strong>in</strong> 125 Län<strong>der</strong>n an.<br />

Kennen Sie schon den monatlichen<br />

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unter : www.<strong>rhw</strong>onl<strong>in</strong>e.de<br />

Weitere tagesaktuelle Meldungen f<strong>in</strong>den Sie<br />

unter : twitter.com/<strong>rhw</strong><strong>management</strong><br />

Fotos: Maria-Martha-Stiftung, Tr<strong>in</strong>k-Tracker, Hochschule Nie<strong>der</strong>rhe<strong>in</strong><br />

6 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Aktuelles<br />

App „Tr<strong>in</strong>k-Tracker“<br />

zeichnet Tr<strong>in</strong>kmengen auf<br />

Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg testete kürzlich im Rahmen des<br />

BMBF-För<strong>der</strong>projekts „Tr<strong>in</strong>k-Tracker“ e<strong>in</strong>e Software, mit <strong>der</strong> Pflegekräfte <strong>in</strong><br />

stationären E<strong>in</strong>richtungen die Tr<strong>in</strong>kmengen ihrer Bewohner ermitteln und dokumentieren<br />

können.<br />

E<strong>in</strong> mit Sensorik ausgestattetes Tr<strong>in</strong>kgefäß, das die tägliche Aufnahme <strong>der</strong> optimalen<br />

Flüssigkeitsmenge unterstützt, ist das Ziel des Forschungsprojekts „Tr<strong>in</strong>kTracker“.<br />

Das vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung geför<strong>der</strong>te System soll<br />

Hochschule<br />

kooperiert mit TÜV<br />

langfristig <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

professionellen Pflege,<br />

aber auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

häuslichen Pflege<br />

e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />

Dabei erfasst das<br />

Tr<strong>in</strong>kgefäß die Tr<strong>in</strong>kmenge<br />

<strong>der</strong> Nutzer<br />

und überträgt diese<br />

automatisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Pflegedokumentation. Mit Hilfe <strong>der</strong> „Tr<strong>in</strong>k-Tracker“-App zur Unterstützung<br />

des Tr<strong>in</strong>k-Managements können Pflegekräfte die Tr<strong>in</strong>kmengen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Bewohner zukünftig genau erfassen. Die Pflegekräfte haben dabei<br />

die Möglichkeit, Getränkearten und Tr<strong>in</strong>kmengen auszuwählen und mit<br />

Hilfe e<strong>in</strong>es Smartphones zu dokumentieren. Auch e<strong>in</strong>e Gesamtübersicht<br />

über das Tr<strong>in</strong>kverhalten <strong>der</strong> Bewohner lässt die App zu.<br />

Die „Tr<strong>in</strong>k-Tracker“-App wurde nun erstmals im Rahmen e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Studie des Wohlfahrtswerks und des FZI Forschungszentrums Informatik<br />

<strong>in</strong> Karlsruhe getestet (Foto oben rechts). Das Tr<strong>in</strong>kverhalten <strong>der</strong><br />

Bewohner wurde zuverlässig und mit ger<strong>in</strong>gem Zeitaufwand aufgezeichnet<br />

– e<strong>in</strong> erster Schritt zur Entwicklung des neuen Systems. E<br />

Im Januar 2012 präsentierte Prof. Dr. Volker Pe<strong>in</strong>elt<br />

von <strong>der</strong> Hochschule Nie<strong>der</strong>rhe<strong>in</strong> die ernüchternden Ergebnisse<br />

jahrelanger Untersuchungen se<strong>in</strong>er AG Schulverpflegung:<br />

Demnach servierten etwa 90 Prozent <strong>der</strong><br />

Schulen ihren Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern mangelhaftes<br />

Essen. Mit den sogenannten „Kochmützen“ wurde schon<br />

vor Jahren e<strong>in</strong> Verpflegungskonzept mit verpflichtenden<br />

Zertifikaten für alle Großküchen und Schulen entwickelt.<br />

Nun gibt es e<strong>in</strong>e Kooperation mit dem TÜV Rhe<strong>in</strong>land,<br />

e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> weltweit führenden unabhängigen Prüfdienstleister.<br />

Pe<strong>in</strong>elt ist optimistisch, dass sich se<strong>in</strong> Kochmützenkonzept<br />

dank des Kooperationspartners TÜV Rhe<strong>in</strong>land<br />

jetzt besser umsetzen lässt. „E<strong>in</strong> Zertifikat, ausgestellt vom<br />

TÜV Rhe<strong>in</strong>land, hat e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert. Das werden<br />

sich viele Großküchen nicht entgehen lassen.“ Das Kochmützenkonzept<br />

wird <strong>in</strong>zwischen auch für alle an<strong>der</strong>en<br />

Bereiche <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsgastronomie e<strong>in</strong>gesetzt. Dabei<br />

spielten die Kosten für die Zertifizierung ke<strong>in</strong>e Rolle,<br />

lägen sie doch „bei unter e<strong>in</strong>em Cent pro Mittagessen“,<br />

so Prof. Pe<strong>in</strong>elt (Foto oben). <br />

E<br />

Hauswirtschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

ambulanten Pflege<br />

Hauswirtschaftliche Dienstleistungen werden zurzeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> ambulanten<br />

Pflege nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Umfang erbracht und f<strong>in</strong>anziert.<br />

Die Bedarfe, um e<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong> den eigenen vier Wänden zu<br />

ermöglichen, s<strong>in</strong>d höher und differenzierter, als bisher <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflegeversicherung<br />

verankert.<br />

Die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft beteiligt sich an den Gesprächen<br />

zur Novellierung <strong>der</strong> ambulanten Versorgung und Betreuung<br />

von Menschen mit Unterstützungsbedarf. Das Dokument „Position <strong>der</strong><br />

Hauswirtschaft zur Differenzierung von Cure und Care im ambulanten<br />

Versorgungssett<strong>in</strong>g“ fasst die Gesprächsposition <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />

für Hauswirtschaft e. V. zusammen.<br />

Zum Download unter : www.dghev.de. <br />

E<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 7


Aktuelles<br />

„Hühnerstall“?<br />

Gericht erlaubt Hotel-Kritik<br />

Was tat e<strong>in</strong> Hotelgast vor zwanzig Jahren, wenn<br />

er mit e<strong>in</strong>er Unterkunft nicht zufrieden war? Er erzählte<br />

se<strong>in</strong>en Freunden davon, vielleicht se<strong>in</strong>en<br />

Arbeitskollegen – und fuhr nie wie<strong>der</strong> h<strong>in</strong>. Ist e<strong>in</strong> Hotelgast<br />

heutzutage unzufrieden, teilt er se<strong>in</strong>e Erfahrung auf Internetportalen<br />

mit <strong>der</strong> ganzen Welt.<br />

Auf diese Art und Weise landete <strong>der</strong> wenig schmeichelhafte<br />

Erfahrungsbericht e<strong>in</strong>es Reisenden auf e<strong>in</strong>er Webseite, auf<br />

<strong>der</strong> Internetnutzer Hotels bewerten können. Die Rezeption des<br />

Landhotels sei meistens nicht besetzt, kritisierte <strong>der</strong> Hotelgast,<br />

das Frühstück sei e<strong>in</strong>e Katastrophe und das Restaurant e<strong>in</strong>e<br />

Zumutung. Se<strong>in</strong>en schlechten E<strong>in</strong>druck vom Hotel spitzte <strong>der</strong><br />

Hotelgast <strong>in</strong> <strong>der</strong> Überschrift se<strong>in</strong>es Beitrags zu und spielte<br />

dabei auf den Namen des Landhotels an: „nicht Hühnerhof<br />

son<strong>der</strong>n Hühnerstall“ sollte es heißen.<br />

Der Hotelier wollte sich die „geschäftsschädigende negative<br />

Bewertung“ nicht gefallen lassen und for<strong>der</strong>te vom Betreiber<br />

<strong>der</strong> Webseite, den Kommentar zu löschen. Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Titel<br />

„Hühnerstall“ störte ihn: Das verb<strong>in</strong>de <strong>der</strong> Leser mit Schmutz<br />

und Kot, wer wolle da schon übernachten? Das Oberlandesgericht<br />

(OLG) Stuttgart musste entscheiden, ob <strong>der</strong> Kommentar<br />

e<strong>in</strong>e unzulässige Diffamierung darstellt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> von <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ungsfreiheit<br />

geschütztes Werturteil (4 U 88/13).<br />

Natürlich könne e<strong>in</strong>e negative Beurteilung im Internet den Erfolg<br />

des Hotels bee<strong>in</strong>trächtigen, so das OLG. Sie dürfe daher<br />

die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Sache</strong> nicht verlassen. Das<br />

sei hier aber nicht <strong>der</strong> Fall, auch wenn das Urteil abwertend<br />

H✔ ≤<br />

H✔ ± §<br />

ausfalle. Pr<strong>in</strong>zipiell<br />

schütze das<br />

Grundrecht auf<br />

Me<strong>in</strong>ungsfreiheit<br />

auch polemische<br />

Werturteile.<br />

Die Aussage „Für<br />

e<strong>in</strong> Vier-Sterne-<br />

Hotel e<strong>in</strong>e Zumutung“<br />

mache<br />

deutlich, dass die Qualität des Hotels nicht den Vorstellungen<br />

des Autors entsprach und er daher die Klassifizierung als unpassend<br />

e<strong>in</strong>schätze. Das sei ke<strong>in</strong>e unsachliche o<strong>der</strong> übertriebene<br />

Schmähkritik.<br />

Mit dem Titel „Hühnerstall“ habe <strong>der</strong> Autor die Leser witzig auf<br />

se<strong>in</strong>en Kommentar aufmerksam machen wollen. Im Gegensatz<br />

zum Begriff „Saustall“, mit dem im übertragenen S<strong>in</strong>n auch<br />

e<strong>in</strong> unordentliches, schmutziges Zimmer geme<strong>in</strong>t se<strong>in</strong> könne,<br />

sei e<strong>in</strong> Hühnerstall laut Duden e<strong>in</strong>fach nur e<strong>in</strong> Stall für Hühner.<br />

Auch <strong>der</strong> übrige Kommentar lasse nicht darauf schließen, <strong>der</strong><br />

Hotelgast habe das Hotel als schmutzig erachtet.<br />

Die Betreiber<strong>in</strong> des Portals stelle den Internetnutzern diese Plattform<br />

für Kommentare zur Verfügung. Sie sei für den Inhalt <strong>der</strong><br />

Beiträge nicht verantwortlich und nicht verpflichtet, diese vor<br />

<strong>der</strong> Publikation zu überprüfen. Löschen müsse sie Kommentare<br />

nur, wenn <strong>der</strong> Inhalt rechtswidrig sei. Das treffe hier nicht zu.<br />

<br />

E<br />

Dänische Listerien<br />

auch <strong>in</strong> Deutschland?<br />

Zwölf Menschen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Dänemark wahrsche<strong>in</strong>lich durch<br />

e<strong>in</strong>e Listerien-Infektion nach Verzehr von Wurst ums Leben<br />

gekommen, m<strong>in</strong>destens zwanzig haben sich mit<br />

den Keimen angesteckt. Auch deutsche Verbraucher tangiert<br />

diese Meldung, denn das belastete Fleisch wurde ebenfalls<br />

<strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> verkauft. Alle Produkte des besagten<br />

Fleischwaren-Herstellers Jørn A. Rullepølser wurden umgehend<br />

aus dem Verkauf genommen. Schon zweimal musste dieser<br />

se<strong>in</strong>e Ware wegen Verdacht auf Listerien zurückziehen. Nach<br />

Angaben des dänischen Statens Serum Instituts waren alle<br />

Opfer schon vorher krank o<strong>der</strong> immunschwach.<br />

E<strong>in</strong> Supermarkt im Norden von Schleswig-Holste<strong>in</strong> hat rund<br />

160 Kilogramm Wurstwaren dieses Herstellers an Kunden<br />

verkauft. Ob die im Mai und Juni 2014 vertriebenen Produkte<br />

über die zulässigen Grenzwerte h<strong>in</strong>aus belastet waren, sei<br />

allerd<strong>in</strong>gs laut des schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Landwirtschaftsm<strong>in</strong>isteriums<br />

nicht klar. Es gebe we<strong>der</strong> Beweise noch seien<br />

Erkrankungen bekannt.<br />

Listerien-Keime kommen oft <strong>in</strong> Fleisch o<strong>der</strong> rohem Fisch vor<br />

und s<strong>in</strong>d vor allem für chronisch Kranke und ältere Personen<br />

bedrohlich. Auch schwangere Frauen müssen sich vor den<br />

Keimen beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Acht nehmen.<br />

E<br />

Foto: htphotography/Fotolia.com, ggw/fotolia.com<br />

8 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Aktuelles<br />

Pilzvergiftungen nehmen zu<br />

Wie die DAK-Gesundheit berichtet, ist die Zahl <strong>der</strong> schweren<br />

Pilzvergiftungen <strong>in</strong> Deutschland gestiegen. Aus aktuellen Daten<br />

geht hervor, dass 2013 gut 41 Prozent mehr Vergiftungen im<br />

Krankenhaus behandelt werden mussten, als im Jahr zuvor.<br />

Von den bundesweit <strong>in</strong>sgesamt 34 Fällen, die bei <strong>der</strong> DAK-Gesundheit<br />

erfasst wurden, entfielen neun auf Bayern, vier weniger als im Vorjahr. In<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen landeten 2013 sechs Pilzsammler im Krankenhaus, vier<br />

mehr als 2012. In Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen mussten 2013 vier Pilzvergiftungen<br />

stationär behandelt werden. 2012 gab es dort noch ke<strong>in</strong>e Fälle.<br />

Unerfahrene Pilzsammler sollten vorsichtig se<strong>in</strong>, „denn angelesenes Wissen<br />

aus Büchern o<strong>der</strong> aus dem Internet reicht nicht aus“, so DAK-Ärzt<strong>in</strong> Elisabeth<br />

Thomas.<br />

Wer nach e<strong>in</strong>er Pilzmahlzeit unter Übelkeit, Durchfall o<strong>der</strong> Erbrechen leidet,<br />

sollte sofort den Notarzt rufen o<strong>der</strong> sich an den Giftnotruf <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Bundesland<br />

wenden. Daneben sollte viel Wasser getrunken werden. Empfehlenswert<br />

sei es zudem, so Thomas, Pilzreste zur Behandlung mitzunehmen.<br />

Die Zunahme <strong>der</strong> Pilzvergiftung hängt auch damit zusammen, dass gerade<br />

<strong>in</strong> Süddeutschland viele Menschen lange Zeit Angst vor radioaktiv belasteten<br />

Pilzen hatten.<br />

E<br />

We<strong>in</strong>trauben mit o<strong>der</strong> ohne<br />

Kerne – was ist besser?<br />

Tafeltrauben mit Kernen schmecken meist aromatischer<br />

als sogenannte Seedless-Trauben. So heißen die kle<strong>in</strong>en<br />

kernlosen und oft zuckersüßen We<strong>in</strong>trauben. „Wer se<strong>in</strong>er<br />

Gesundheit etwas Gutes tun will, sollte Trauben mit Kernen<br />

bevorzugen“, sagt Heidrun Schubert, Ernährungsexpert<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Verbraucherzentrale Bayern. Die Traubenkerne haben<br />

im Vergleich zum Fruchtfleisch e<strong>in</strong>en höheren Gehalt an sekundären<br />

Pflanzenstoffen. Diese antioxidativen Stoffe wirken<br />

entzündungshemmend und keimtötend. Insgesamt enthalten<br />

rote We<strong>in</strong>trauben im Vergleich zu weißen mehr von diesen<br />

Inhaltsstoffen.<br />

Ernährungsexpert<strong>in</strong> Heidrun Schubert rät, e<strong>in</strong>ige Kerne während<br />

des Traubengenusses aufzubeißen: „Dies ist zwar gewöhnungsbedürftig,<br />

aber erst dadurch können die wertvollen<br />

Stoffe aufgenommen werden.“ Die Magensäure schaffe das<br />

nicht alle<strong>in</strong>e. <br />

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hw-Expertenrat<br />

Personalbedarf ermitteln<br />

dWas s<strong>in</strong>d Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach die wichtigsten<br />

Schritte, um den Personalbedarf <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Altenheim-Großküche zu ermitteln?<br />

Antwort von Ralf Klöber<br />

Sie können sich vorstellen, dass ich Ihre<br />

Frage nicht <strong>in</strong> zwei Sätzen beantworten<br />

kann. Beköstigungstage stellen für mich<br />

die wichtigste Kennzahl dar, wenn es<br />

um die Berechnung von Personalbedarf<br />

geht. Aber damit ist es nicht getan, denn<br />

jetzt beg<strong>in</strong>nen erst die Fe<strong>in</strong>heiten. Diese<br />

zu beschreiben, würde den Rahmen e<strong>in</strong>er<br />

Beantwortung zweifelsfrei sprengen. Deshalb möchte ich<br />

Ihnen e<strong>in</strong>e Internetseite empfehlen, die Personalschätzungen<br />

vornimmt, wenn Sie dort Ihre Daten e<strong>in</strong>geben. Sie werden<br />

beim Ausfüllen des Fragebogens sehr schnell merken, wie<br />

ausführlich und sorgfältig hier gearbeitet werden muss. Gehen<br />

Sie bitte auf e<strong>in</strong>e Suchmasch<strong>in</strong>e und geben folgende<br />

Anfrage e<strong>in</strong>: „Personalbedarf, Prof. Dr. Margot Ste<strong>in</strong>el“. Dort<br />

werden Sie ausführliche Informationen über Personalbedarfsermittlungen<br />

(und natürlich auch über Frau Prof. Ste<strong>in</strong>el von<br />

<strong>der</strong> Hochschule Anhalt) bekommen und können sich den<br />

Fragebogen ausdrucken. Voraussetzung für e<strong>in</strong>e realistische<br />

Schätzung ist natürlich die wahrheitsgemäße Beantwortung<br />

<strong>der</strong> Fragen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Ausfüllen und<br />

e<strong>in</strong> gutes Ergebnis.<br />

Muss e<strong>in</strong>e HWL W<strong>in</strong>deln<br />

wechseln?<br />

dIch b<strong>in</strong> HWL <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Werkstatt für beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />

Menschen und verantwortlich für<br />

unsere Wäscherei sowie die Verteilerküche. E<strong>in</strong>e<br />

unserer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen ist nach e<strong>in</strong>em Schlaganfall<br />

halbseitig gelähmt. Um sie nicht all zu<br />

sehr zu überfor<strong>der</strong>n und sie nicht aus ihrem gewohnten<br />

Umfeld raus zu nehmen, kam sie nach<br />

Reha etc. wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Hauswirtschaftsgruppe.<br />

Sie hat e<strong>in</strong>en Kathe<strong>der</strong> und trägt e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>del.<br />

Seit dem Schlaganfall kann sie ihren Stuhlgang<br />

nicht mehr kontrollieren und es kommt vor, dass<br />

man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Werkstatt die W<strong>in</strong>deln wechseln muss.<br />

Kann me<strong>in</strong> Vorgesetzter von mir verlangen, dass<br />

ich dies übernehme wenn unsere Pfleger<strong>in</strong>, die das<br />

normalerweise tut, im Urlaub bzw. krank ist? Ich<br />

b<strong>in</strong> <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass dies nicht zu me<strong>in</strong>en Aufgaben<br />

als HWL gehört. Außerdem denke ich, dass<br />

es aus hygienischen Gründen nicht vertretbar ist.<br />

Antwort 1 von Dr. Dieter Bödeker<br />

Ob Sie die von Ihnen genannten Tätigkeiten<br />

aus arbeitsrechtlicher Sicht durchführen<br />

müssen, sollte eigentlich aus Ihrem Arbeitsvertrag<br />

mit <strong>der</strong> dazugehörigen Stellenbeschreibung<br />

hervorgehen (siehe Antwort 2).<br />

Vom hygienischen Aspekt her teile ich<br />

Ihre Bedenken, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e wenn Sie<br />

nach dem Wechseln von W<strong>in</strong>deln im<br />

Küchenbereich tätig se<strong>in</strong> sollten. Wenn Sie dennoch das<br />

W<strong>in</strong>delwechseln durchführen müssen, sollten Sie dafür e<strong>in</strong>en<br />

langärmligen Schutzkittel (ggf. feuchtigkeitsundurchlässig)<br />

und geeignete Schutzhandschuhe tragen. Nach dem W<strong>in</strong>delwechsel<br />

wäre e<strong>in</strong>e sorgfältige Händedes<strong>in</strong>fektion nötig.<br />

Ich hoffe, Sie haben zusammen mit Ihrem Chef <strong>in</strong>zwischen<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>vernehmliche Lösung gefunden.<br />

Antwort 2 von Peter Hützen<br />

Arbeitsrechtlich gilt folgendes: Grundsätzlich<br />

ist <strong>der</strong> Arbeitgeber berechtigt,<br />

Weisungen zur konkreten Ausgestaltung<br />

<strong>der</strong> Arbeitsleistung zu erteilen. Das<br />

heißt, er bestimmt, wann, wie und wo<br />

die Tätigkeit des Mitarbeiters o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Mitarbeiter<strong>in</strong> erfolgt.<br />

Der Ausübung dieses sogenannten Direktionsrechts<br />

durch den Arbeitgeber s<strong>in</strong>d jedoch Grenzen<br />

gesetzt. E<strong>in</strong>e erste Grenze bilden <strong>der</strong> Arbeitsvertrag und die<br />

dort vere<strong>in</strong>barte Tätigkeit. Generell gilt, je detaillierter die<br />

Tätigkeit im Arbeitsvertrag geregelt wird (etwa durch e<strong>in</strong>e beigefügte<br />

ausführliche Stellenbeschreibung), desto enger und<br />

begrenzter ist das Direktionsrecht des Arbeitgebers. Er kann<br />

und darf dann nur <strong>in</strong> dem vertraglich vorgegebenen Rahmen<br />

Weisungen zur Ausübung bestimmter Tätigkeiten erteilen.<br />

Ist die Tätigkeit im Arbeitsvertrag nur allgeme<strong>in</strong> bezeichnet<br />

(etwa pauschal mit „Hauswirtschaftsleiter<strong>in</strong>“), kann <strong>der</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong><br />

jede Tätigkeit zugewiesen werden, die dem Berufsbild<br />

entspricht. Zum Berufsbild e<strong>in</strong>er Hauswirtschaftsleiter<strong>in</strong><br />

werden regelmäßig jedoch ke<strong>in</strong>e Pflegetätigkeiten, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />

ke<strong>in</strong>e Intimhygiene, für die Bewohner o<strong>der</strong>, wie <strong>in</strong> dem<br />

< Sie erreichen das <strong>rhw</strong>-Expertenteam unter: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />

Bitte beachten Sie: Unsere <strong>rhw</strong>-Experten helfen Ihnen bei <strong>der</strong> Interpretation <strong>der</strong> aktuellen Gesetzesvorschriften, geben damit<br />

aber ke<strong>in</strong>e rechtliche Beratung.<br />

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10 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


hw-Expertenrat<br />

hier <strong>in</strong> Rede stehenden Fall, für die Mitarbeiter, zählen. H<strong>in</strong>zu<br />

kommt, dass <strong>der</strong> Arbeitgeber se<strong>in</strong> Weisungsrecht nur nach<br />

billigem Ermessen ausüben darf. Er muss se<strong>in</strong>e Anweisungen<br />

unter Abwägung <strong>der</strong> wechselseitigen Interessen, den allgeme<strong>in</strong>en<br />

Wertungsgrundsätzen <strong>der</strong> Verhältnismäßigkeit und<br />

Angemessenheit sowie <strong>der</strong> Verkehrssitte und Zumutbarkeit<br />

treffen. Unter Berücksichtigung dieser Grundsätze dürfte die<br />

Anweisung an e<strong>in</strong>e Hauswirtschaftsleiter<strong>in</strong> zur pflegerischen<br />

Versorgung e<strong>in</strong>es Mitarbeiters nicht mehr billigem Ermessen<br />

entsprechen und damit unzulässig se<strong>in</strong>.<br />

Küche trockengelegt<br />

dZurzeit wird bei uns die Küche trockengelegt,<br />

es wurden hierfür Rohre durch die<br />

ganze Küche verlegt. Das s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Augen<br />

Stolperfallen. Diesen Zustand haben wir für m<strong>in</strong>destens<br />

drei Wochen. Wer haftet im Falle e<strong>in</strong>es<br />

Betriebsunfalls? B<strong>in</strong> ich als Küchenleitung auch <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Haftung? Der Heimleiter sieht das Ganze entspannt,<br />

aber ich mache mir Sorgen um me<strong>in</strong>e Mitarbeiter,<br />

vor allem, wenn <strong>der</strong> Spätdienst alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Küche arbeitet. Sollte dieser schwer stürzen, ist<br />

ke<strong>in</strong>e Hilfe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe. Wer haftet hier überhaupt<br />

dafür, wenn Stürze mit Folgeschäden passieren,<br />

wie etwa e<strong>in</strong>e Berufsunfähigkeit?<br />

Antwort von Sascha Kühnau<br />

Der Unternehmer ist für den Arbeitsschutz<br />

verantwortlich. Er muss e<strong>in</strong>e<br />

Gefährdungsanalyse durchführen und<br />

Maßnahmen ergreifen, um die Gefährdungen<br />

zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, zu senken o<strong>der</strong><br />

die Mitarbeiter wirksam zu schützen.<br />

Der Unternehmer ist dafür auch haftbar.<br />

Im Falle e<strong>in</strong>es Arbeitsunfalls ist <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

über die Berufsgenossenschaft o<strong>der</strong> Unfallkasse pflichtversichert<br />

und somit für alle Krankheits- und Reha-Bedarfe<br />

abgesichert. Das geht bis h<strong>in</strong> zu Leistungen bei Berufsunfähigkeit.<br />

Sie s<strong>in</strong>d als Fachvorgesetzte verantwortlich dafür, Gefährdungen<br />

zu erkennen und dem Unternehmer mitzuteilen. Dies<br />

sollten Sie auch nachweisen können (schriftlich). Dann kann<br />

dieser die Gefährdungen analysieren und verantwortungsbewusst<br />

handhaben.<br />

Kommt es zu e<strong>in</strong>em Arbeitsunfall, <strong>der</strong> nachweislich hätte vermieden<br />

werden können, wird die Berufsgenossenschaft (BG)<br />

den Unternehmer <strong>in</strong> Regress nehmen. Dem Arbeitnehmer gegenüber<br />

wird die BG die Versicherungsleistungen erbr<strong>in</strong>gen.<br />

Dem Mitarbeiter bleibt unbenommen, bei massiver Schädigung<br />

zivilrechtlich Schadensersatzfor<strong>der</strong>ungen bis h<strong>in</strong> zur<br />

Rentenzahlung gegen den Arbeitgeber geltend zu machen,<br />

wenn dieser nachweislich se<strong>in</strong>er Fürsorgepflicht gegenüber<br />

dem Arbeitsnehmer nicht nachgekommen ist.<br />

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hw-Expertenrat<br />

Extra-Expertenrat zur<br />

Allergen-Kennzeichnung<br />

Seit dem Ersche<strong>in</strong>en des deutschen Entwurfes zur EU-Lebensmittel<strong>in</strong>formationsverordnung<br />

(LMIV), <strong>der</strong> die bisherige Lebensmittelkennzeichnungsverordnung<br />

(LMKV) <strong>in</strong> Deutschland ersetzt, tauchen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Redaktion viele Fragen von Leser/<strong>in</strong>nen auf. Wir haben unsere neue<br />

<strong>rhw</strong>-Expert<strong>in</strong> Carola Re<strong>in</strong>er gebeten, hierzu Stellung zu nehmen.<br />

S<strong>in</strong>d wir auch betroffen?<br />

S<strong>in</strong>d wir als Seniorene<strong>in</strong>richtung nach § 1<br />

d LMIV e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung, die Lebensmittel an<br />

Endverbraucher abgibt? Unsere Lieferanten würden<br />

dann unter Absatz 2.2 als Anbieter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung<br />

die Lebensmittel abgeben?<br />

Ja, Sie fallen beide unter diese Verordnung: Sie als Abgeber<br />

an den Endverbraucher und Ihre Lieferanten als Abgeber an<br />

die Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung.<br />

Verpflegungssatz<br />

E<strong>in</strong>e Frage zu § 4 „Kennzeichnung nicht vorverpackter<br />

o<strong>der</strong> im H<strong>in</strong>blick auf ihren unmit-<br />

d<br />

telbaren Verkauf vorverpackter Lebensmittel“: Trifft<br />

dieser Paragraph auf e<strong>in</strong>e Seniorene<strong>in</strong>richtung und<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten/Krankenhäuser <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne zu?<br />

Wir verkaufen die Verpflegungsleistungen ja nicht<br />

wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kant<strong>in</strong>e, son<strong>der</strong>n die Bewohner zahlen<br />

e<strong>in</strong>en Tagesverpflegungssatz.<br />

Das ist unerheblich. Dieser Paragraf dreht sich um die sogenannte<br />

„lose Ware“. Als <strong>der</strong>en Anbieter wären Sie auch dann<br />

von <strong>der</strong> Verordnung betroffen, wenn Ihre Kunden überhaupt<br />

nicht für Ihre Leistungen bezahlen würden, Sie die Speisen also<br />

verschenken würden!<br />

Unser Konzept <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis<br />

Wenn wir als Seniorene<strong>in</strong>richtung unter den §<br />

d 4 fallen, können wir die Kennzeichnung dann<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en schriftlichen Informationsform machen<br />

als auf Speisekarten?<br />

Wir haben e<strong>in</strong>mal das Angebot <strong>der</strong> Verpflegungsleistungen:<br />

a) die es regelmäßig zum Frühstück, Abendessen<br />

und abwechselnd auch zum Nachmittagskaffee<br />

o<strong>der</strong> als Zwischenmahlzeit gibt<br />

b) dann haben wir die Wochenspeisenpläne zur<br />

Mittagsverpflegung, die wöchentlich veröffentlicht<br />

werden.<br />

Alle Lebensmittel unter a) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unserem QM-<br />

Handbuch erfasst und ich würde diese mit e<strong>in</strong>er<br />

Allergentabelle ausarbeiten, die dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Allergen-Informationsmappe<br />

<strong>in</strong> unserer Cafeteria und<br />

<strong>in</strong> den Wohnbereichen je<strong>der</strong>zeit bereitliegt, so dass<br />

sich je<strong>der</strong> Allergiker o<strong>der</strong> auch Mitarbeiter <strong>in</strong>formieren<br />

könnte. Die Wochenspeisepläne würden dann<br />

nach den Vorgaben mit Fußnoten gekennzeichnet<br />

ausgearbeitet werden. Wäre das so <strong>in</strong> Ordnung?<br />

Unsere bisherige Praxis:<br />

Wir hatten im letzten Monat e<strong>in</strong>en Bewohner mit<br />

e<strong>in</strong>er Kreuzallergie. Diese Person habe ich genau<br />

befragt und zur Information an Küche, Wohnbereich<br />

und Bewohner e<strong>in</strong>en speziell für die Person<br />

gekennzeichneten Wochenspeiseplan ausgegeben.<br />

Das war, da es <strong>der</strong> erste Allergiefall war, für uns<br />

e<strong>in</strong>e schnelle, gezielte Lösung.<br />

Ist dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Seniorene<strong>in</strong>richtung auch e<strong>in</strong> Weg,<br />

mit Allergikern <strong>in</strong> die Informationspflicht zu treten?<br />

Krankenhäuser arbeiten ja auch mit Patientenkarteien,<br />

<strong>in</strong> denen Allergien erfasst werden und wonach<br />

das Essen zubereitet wird.<br />

Die schriftliche Informationspflicht gilt für Ihre Cafeteria, für die<br />

Mitarbeiterverpflegung und für die Verpflegung von Bewohner/<br />

<strong>in</strong>nen, die dazu <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d, die schriftliche Variante <strong>der</strong><br />

Information zu verstehen und für sich umzusetzen.<br />

Dazu können Sie die Fußnoten-Variante fürs Mittagessen wählen<br />

und die „Listen“-Variante, die Sie beschrieben haben, für<br />

Mahlzeiten, für die es ke<strong>in</strong>en Speiseplan gibt. Entscheidend<br />

dabei ist, dass die Information beim betroffenen Bewohner ankommt<br />

bzw., dass die Betreuungskräfte die Information haben,<br />

die sie benötigen, um betroffene Bewohner davor zu bewahren,<br />

etwas zu essen, was ihnen Probleme bereiten könnte.<br />

12 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


hw-Expertenrat<br />

Die Möglichkeit mündlich zu <strong>in</strong>formieren, bezieht sich (das steht<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> LMIDV e<strong>in</strong> Stück weiter unten) nur auf die Situationen, <strong>in</strong><br />

denen Sie kurzfristig nach Veröffentlichung des bereits deklarierten<br />

Speiseplans noch etwas an <strong>der</strong> Rezeptur än<strong>der</strong>n und dabei<br />

e<strong>in</strong> weiteres Allergen verwenden, das auf dem Speiseplan<br />

noch nicht deklariert ist (Beispiel: e<strong>in</strong> Schuss Sahne <strong>in</strong> die Tomatensoße,<br />

damit sie besser schmeckt). Dann dürfen Sie mündlich<br />

nach<strong>in</strong>formieren, müssen dies aber schriftlich dokumentieren<br />

und die Dokumentation m<strong>in</strong>destens 14 Tage aufbewahren.<br />

Nährwerte jetzt<br />

auch kennzeichnen?<br />

Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Pflegeheim und arbeiten im<br />

d Wohngruppenkonzept, das heißt jede Wohnung<br />

(14 Bewohner) gestaltet den Speiseplan selbst,<br />

kauft selbst e<strong>in</strong> und kocht auch nur für die Wohnung.<br />

Unser E<strong>in</strong>richtungsleiter me<strong>in</strong>te jetzt, dass<br />

ab 2015 e<strong>in</strong> neues Gesetz rauskommt, <strong>in</strong>dem auf<br />

jedem Speiseplan <strong>der</strong> Nährwert genannt sowie Angaben<br />

über Zusammensetzung von Kohlenhydraten,<br />

Fett und Eiweiß gemacht werden muss. Falls ja,<br />

um welches Gesetz handelt es sich, und betrifft das<br />

auch Wohngruppen?<br />

Ab 13. Dezember 2016 besteht nach <strong>der</strong> EU-LMIV die Verpflichtung,<br />

auf verpackter Ware (das ist alles das, was man<br />

privat im Supermarkt kauft o<strong>der</strong> was die Lieferanten Ihnen anliefern:<br />

<strong>in</strong> Dosen, <strong>in</strong> Folienverpackungen, <strong>in</strong> Pappschachteln,<br />

Gläsern etc. verpackte Lebensmittel) die Nährwerte zu deklarieren.<br />

Dabei muss angegeben werden, wie viel Energie (<strong>in</strong> kcal),<br />

Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker und<br />

Salz <strong>in</strong> 100 g bzw. 100 ml des Produkts enthalten ist.<br />

Wohngruppen betrifft das nur, wenn diese selbst verpackte Ware<br />

herstellen. Das wäre zum Beispiel gegeben, wenn Sie Marmelade<br />

kochen und diese Marmelade auf e<strong>in</strong>em Adventsbasar verkaufen<br />

o<strong>der</strong> verschenken. Falls Sie dies tun, haben Sie für die Deklaration<br />

dieser Nährwerte aber noch Zeit bis Dezember 2016.<br />

Klar ist auch, dass e<strong>in</strong>e solche Angabe <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Menschen<br />

mit Demenz überhaupt nichts br<strong>in</strong>gt. Insofern ist es hier wichtig,<br />

dass die Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen, die bei den Mahlzeiten anwesend<br />

s<strong>in</strong>d, Zugang zu <strong>der</strong> Allergen-Deklaration haben, damit sie<br />

diejenigen Bewohner/<strong>in</strong>nen, die e<strong>in</strong>e Allergie o<strong>der</strong> Lebensmittelunverträglichkeit<br />

haben, davon abhalten können, etwas zu<br />

essen, das dieses Allergen enthält.<br />

Lei<strong>der</strong> ist es gar nicht so e<strong>in</strong>fach, herauszuf<strong>in</strong>den, welches<br />

Lebensmittel welches Allergen enthält, da unsere Lebensmittel<br />

heute so stark verarbeitet s<strong>in</strong>d, dass zum Beispiel Milch nicht<br />

mehr nur <strong>in</strong> Milchprodukten wie Joghurt, Quark etc. enthalten<br />

ist, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> Form von Milchpulver auch <strong>in</strong> vielen Pommes<br />

o<strong>der</strong> Würstchen. Insofern hilft den Wohngruppen-Mitarbeitern/<br />

<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> „gesunde Menschenverstand“ und die „Hausfrauen-<br />

Erfahrung“ hier nicht all zu viel weiter.<br />

Mit diesem Thema werden Sie sich also ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen<br />

müssen. Auf jeden Fall würde ich an Ihrer Stelle auch den<br />

zuständigen Gesundheitsamts- o<strong>der</strong> Wirtschaftskontrolldienst-<br />

Beamten ansprechen, wie dr<strong>in</strong>gend er es mit diesem Thema<br />

hat, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im H<strong>in</strong>blick auf Ihr Wohnkonzept. Die gesetzliche<br />

Grundlage für beide Kennzeichnungspflichten ist die<br />

europäische Lebensmittel<strong>in</strong>formationsverordnung (LMIV). Dazu<br />

gibt es auch e<strong>in</strong>e deutsche Umsetzung, die Lebensmittel<strong>in</strong>formations-Durchführungsverordnung<br />

(LMIDV).<br />

DAS FRISTENDE NAHT<br />

Manche Sem<strong>in</strong>aranbieter sprechen bei <strong>der</strong> Allergenkennzeichnung<br />

schon von „Allergene: Staatsfe<strong>in</strong>d Nummer 1“<br />

und verlangen bis zu 950 Euro pro Sem<strong>in</strong>artag. Dabei ist<br />

es wichtig, sachlich zu bleiben und die richtigen Hebel <strong>in</strong><br />

Bewegung zu setzen, um gut vorbereitet zu se<strong>in</strong> für die<br />

Kennzeichnung. Im Dezember bietet die VNM-Akademie<br />

deshalb direkt e<strong>in</strong>e Woche vor dem Ablauf <strong>der</strong> Umsetzungsfrist<br />

am 13. Dezember 2014 noch e<strong>in</strong>mal täglich<br />

<strong>rhw</strong>-Sem<strong>in</strong>are an (siehe Seite 38).<br />

E<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e <strong>Sache</strong> ist die Allergenkennzeichnung:<br />

Ab 13. Dezember 2014 müssen die 14 Hauptallergene<br />

(Gluten, Krebstiere, Ei, Fisch, Erdnüsse, Soja, Milch/Laktose,<br />

Schalenfrüchte, Sesam, Sellerie, Senf, Lup<strong>in</strong>e, Weichtiere und<br />

Schwefeldioxid/Sulfit) auf allen Waren angegeben se<strong>in</strong>. Auf<br />

verpackter Ware müssen sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zutatenliste beson<strong>der</strong>s hervorgehoben<br />

werden, auf loser Ware (also zum Beispiel auf<br />

dem Essen, das <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen, Restaurants etc. angeboten<br />

wird) ist das kaum möglich, daher müssen sie dort auf dem<br />

Speiseplan, <strong>der</strong> Speisekarte, e<strong>in</strong>em Schild, Aushang o<strong>der</strong> ähnlichem<br />

ausgewiesen werden.<br />

Grundsätzlich gilt das auch für Hausgeme<strong>in</strong>schaften und Wohngruppen,<br />

hier macht <strong>der</strong> Gesetzgeber ke<strong>in</strong>en Unterschied.<br />

(Man muss wohl lei<strong>der</strong> davon ausgehen, dass <strong>der</strong> Gesetzgeber<br />

– <strong>der</strong> hier ja <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU zu f<strong>in</strong>den ist – so etwas wie Hausgeme<strong>in</strong>schaften<br />

gar nicht kennt...)<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 13


Thema des Monats<br />

Menschen mit Handicap <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung<br />

Vor etwa e<strong>in</strong>em Jahr gründete<br />

<strong>der</strong> Caritasverband <strong>der</strong> Stadt<br />

Köln mit dem Dienstleister KDS<br />

die Integrative Servicegesellschaft<br />

CariClean. Das Unternehmen<br />

ist spezialisiert auf E<strong>in</strong>richtungen<br />

des Gesundheitswesens<br />

und e<strong>in</strong>es von <strong>in</strong>zwischen rund<br />

100 anerkannten <strong>Integration</strong>sunternehmen<br />

für Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung<br />

<strong>in</strong> Deutschland.<br />

Betriebsleiter<strong>in</strong> Irmgard<br />

Kl<strong>in</strong>ger leitet die Menschen<br />

mit Handicap zielgruppengerecht<br />

an<br />

Aktuell s<strong>in</strong>d es fast 30 Kunden, bei<br />

denen CariClean Dienstleister<br />

ist, vor allem im Raum Köln bei<br />

<strong>der</strong> Caritas und dortigen an<strong>der</strong>en katholischen<br />

E<strong>in</strong>richtungen. Extra für <strong>der</strong>zeit<br />

20 Mitarbeiter mit Handicaps wurden<br />

Schulungsunterlagen durch die KDS <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit mit dem Partner <strong>der</strong><br />

Gesellschaft für Rehabilitations- und <strong>Integration</strong>s<strong>management</strong><br />

mbH entwickelt,<br />

beispielsweise Schulungsvideos, <strong>in</strong> denen<br />

unter an<strong>der</strong>em die allgeme<strong>in</strong>e Arbeitsvorbereitung,<br />

Hygienemaßnahmen<br />

wie das Tragen von Dienstkleidung o<strong>der</strong><br />

das Verbot von Schmuck bildhaft erklärt<br />

werden. Aber auch alle an<strong>der</strong>en fachlichen<br />

Schulungsunterlagen wurden hier<br />

auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung angepasst. „Inzwischen<br />

verwenden wir diese beson<strong>der</strong>en Schulungsunterlagen<br />

auch für die eigenen<br />

Mitarbeiter, da wir e<strong>in</strong>fach festgestellt<br />

haben, dass die stärkere Bildsprache<br />

auch bei Mitarbeitern ohne Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

viel besser verstanden wird“, so Silke<br />

Schaumlöffel.<br />

HBL mit vielen Aufgaben<br />

Silke Schaumlöffel ist Hauswirtschaftliche<br />

Betriebsleiter<strong>in</strong> (HBL) und bei <strong>der</strong><br />

KDS, dem Management-Partner von<br />

CariClean, als Regionalleiter<strong>in</strong> angestellt.<br />

Ihre zahlreichen Aufgaben s<strong>in</strong>d<br />

u organisatorische, kaufmännische<br />

und operative Führung<br />

u Neustarts begleiten<br />

u passendes Re<strong>in</strong>igungs-Equipment<br />

und Masch<strong>in</strong>en besorgen<br />

u Budgetcontroll<strong>in</strong>g von Personalbudget<br />

und Investitionsbudget<br />

u Wirtschaftsplanungsvorbereitung<br />

u Schulung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />

u Qualitäts<strong>management</strong>.<br />

Die Wege, um Re<strong>in</strong>igungsmitarbeiter zu<br />

f<strong>in</strong>den, s<strong>in</strong>d unter an<strong>der</strong>em Arbeitskräfte<br />

aus Werkstätten anzusprechen o<strong>der</strong><br />

bei Trägern von Bildungsmaßnahmen<br />

anzufragen. „Doch auch über Mund-<br />

Fotos: CariClean/Copyright: Katr<strong>in</strong> Rohde (2), KDS (1), Privat (1)<br />

14 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Thema des Monats<br />

zu-Mund-Propaganda, konventionell<br />

über die eigene Webseite und Medienberichte<br />

haben wir schon Mitarbeiter<br />

gefunden“, sagt Silke Schaumlöffel.<br />

Arbeit <strong>in</strong> gemischten<br />

Zweier-Teams<br />

In <strong>der</strong> Regel werden Teams im Verhältnis<br />

von E<strong>in</strong>s zu E<strong>in</strong>s gebildet, so dass je<strong>der</strong><br />

Mensch mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zusammen mit<br />

e<strong>in</strong>em Mitarbeiter ohne Handicap arbeitet.<br />

Silke Schaumlöffel: „Die Arbeitsteilung<br />

kann dann so aussehen, dass e<strong>in</strong>er<br />

<strong>der</strong> beiden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zimmer nur den<br />

Boden re<strong>in</strong>igt, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e nur die Oberflächen<br />

sowie den Müll entleert. O<strong>der</strong><br />

dass e<strong>in</strong>er im Team die Zimmer rechts<br />

vom Flur re<strong>in</strong>igt, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e die Zimmer<br />

l<strong>in</strong>ks vom Flur. Auch das Bedienen <strong>der</strong><br />

Masch<strong>in</strong>en ist e<strong>in</strong> wichtiges Aufgabengebiet.<br />

Wir gehen hier <strong>in</strong>dividuell auf<br />

die Bedürfnisse <strong>der</strong> Mitarbeiter e<strong>in</strong>.“<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong> KDS gründete <strong>der</strong><br />

Caritasverband <strong>der</strong> Stadt Köln die Integrative<br />

Servicegesellschaft CariClean.<br />

KDS ist bei <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>nützigen GmbH<br />

<strong>der</strong> Spezialist aus <strong>der</strong> Privatwirtschaft für<br />

die Re<strong>in</strong>igung. Bei <strong>der</strong> KDS Services für<br />

Gesundheit und Pflege s<strong>in</strong>d deutschlandweit<br />

fast 6.000 Mitarbeiter <strong>in</strong> Fremdaufträgen<br />

und <strong>in</strong> über 50 Servicegesellschaften<br />

beschäftigt. Mit dem sozialen<br />

Träger, Caritasverband <strong>der</strong> Stadt Köln,<br />

soll nun das Wissen bei<strong>der</strong> Anbieter zusammengebracht<br />

werden.<br />

„Da wir ja <strong>in</strong>direkt zur Caritas gehören,<br />

konnten wir <strong>in</strong> den vergangenen Monaten<br />

e<strong>in</strong>ige Re<strong>in</strong>igungsdienstleistungen<br />

sogar wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>sourcen die vorher outgesourced<br />

waren“, sagt Schaumlöffel.<br />

WAS SIND INTEGRATIONSUNTERNEHMEN?<br />

E<strong>in</strong> <strong>Integration</strong>sunternehmen ist e<strong>in</strong> selbstständiger, beson<strong>der</strong>er Betrieb des allgeme<strong>in</strong>en<br />

Arbeitsmarktes. Beson<strong>der</strong>heit e<strong>in</strong>es <strong>Integration</strong>sunternehmens ist, dass wirtschaftliche<br />

Ziele verfolgt werden – dabei jedoch dauerhaft e<strong>in</strong>em großen Anteil von beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten<br />

Menschen e<strong>in</strong> Arbeitsplatz geboten wird. Je nach <strong>Integration</strong>sunternehmen werden<br />

zwischen 25 und 50 Prozent Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung auf tariflicher Basis o<strong>der</strong> auf<br />

unbefristeten Arbeitverträgen mit m<strong>in</strong>destens ortsüblicher Entlohnung beschäftigt. Wer<br />

zu 40 Prozent Schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te im Unternehmen beschäftigt, erreicht die Geme<strong>in</strong>nützigkeit<br />

und erhält außerdem verschiedene För<strong>der</strong>ungen, um diesen Wettbewerbsnachteil<br />

auszugleichen.<br />

Derzeit gibt es deutschlandweit laut dem Institut REHADAT über 100 <strong>Integration</strong>sunternehmen,<br />

die Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung anbieten, wie etwa die Kölner CariClean gGmbH,<br />

die Stuttgarter Ok<strong>in</strong> GmbH und Tandien gGmbH o<strong>der</strong> Picco Bella aus Aachen. <strong>Integration</strong>sunternehmen<br />

umfassen jedoch alle Bereiche des allgeme<strong>in</strong>en Arbeitsmarktes<br />

und bieten beson<strong>der</strong>s im Dienstleistungsbereich ihre Leistungen an:<br />

u Re<strong>in</strong>igung und Hausmeisterdienste<br />

u Fahrdienst<br />

u Recycl<strong>in</strong>g<br />

u Bürodienstleistungen<br />

u Gastronomie, Cater<strong>in</strong>g und Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung<br />

u Elektromontage<br />

u Garten- und Landschaftsbau<br />

u E<strong>in</strong>zelhandel (Cap-Märkte).<br />

(Quellen: Kommunaler Sozialverband Sachsen, REHADAT)<br />

Zahlung nach<br />

Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>iger-Tarif<br />

Je nach Kundenwunsch wird entwe<strong>der</strong><br />

zunächst e<strong>in</strong> Raumverzeichnis mit den<br />

angefragten Leistungen und den Re<strong>in</strong>igungshäufigkeiten<br />

erstellt o<strong>der</strong> die bereits<br />

vorhandenen Unterlagen aufgearbeitet.<br />

Dies wird mit e<strong>in</strong>em kalkulierten<br />

Stundenverrechnungssatz ergänzt.<br />

„Man kann aber auch als Re<strong>in</strong>igungskunde<br />

direkt nur die Zahl <strong>der</strong> Stunden<br />

abrechnen; beispielsweise fünf Stunden<br />

Re<strong>in</strong>igung am Tag e<strong>in</strong>kaufen <strong>in</strong>klusive<br />

Leistungsverzeichnis. Dieses Leistungsverzeichnis<br />

gibt auch bei dieser Variante<br />

beiden Seiten Sicherheit“, sagt Silke<br />

Schaumlöffel. Bei kle<strong>in</strong>en Kunden kann<br />

<strong>der</strong> Stundensatz etwas höher se<strong>in</strong>, da<br />

<strong>der</strong> organisatorische Aufwand hierbei<br />

höher ist: wie zum Beispiel Re<strong>in</strong>igungstextilien<br />

zu transportieren o<strong>der</strong> an e<strong>in</strong>em<br />

an<strong>der</strong>en Ort zu waschen, wenn sich ke<strong>in</strong>e<br />

Waschmasch<strong>in</strong>e für die Wischbezüge<br />

im Objekt bef<strong>in</strong>det. Die Mitarbeiter<br />

erhalten den Tarif <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>iger<br />

von <strong>der</strong>zeit 9,31 Euro beziehungsweise<br />

ab 2015 dann 9,55 Euro pro Stunde.<br />

Qualitätskontrolle mit App<br />

statt Papier<br />

Die Qualitätssicherung wird mit e<strong>in</strong>er<br />

eigens 2005 entwickelten Software namens<br />

GEKOsoft (Gebäude-Kontroll-System)<br />

durchgeführt. „Bei uns führt die Objektleitung<br />

die Qualitätskontrolle durch“,<br />

sagt Silke Schaumlöffel. „Vor zwei Jahren<br />

haben wir das noch mit e<strong>in</strong>em extra<br />

Endgerät gemacht, doch jetzt gibt es ja<br />

hierfür Apps auf Smartphones.“ Wie<br />

e<strong>in</strong> Schulnotensystem werden dann<br />

vom Objektleiter bei dem h<strong>in</strong>terlegten<br />

Leistungsverzeichnis die entsprechenden<br />

Noten vergeben. „E<strong>in</strong> weiterer Vorteil<br />

dieses Systems ist auch, dass man es<br />

E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> aktuell 20 Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

mit Handicap bei <strong>der</strong> fachgerechten<br />

Re<strong>in</strong>igung<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 15


Thema des Monats<br />

AUF DEM WEG ZU INTEGRATIVEN SERVICEGESELLSCHAFTEN<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n war es für die Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung etwas seltsam zu erfahren,<br />

dass sie <strong>in</strong> Zukunft im Team arbeiten sollen und außerdem<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>gestellt werden. Da<br />

stellten sich sofort viele Fragen: Müssen wir <strong>der</strong>en Arbeit<br />

auch noch mitmachen, weil die das nicht schaffen? Müssen<br />

wir auf die aufpassen? Was haben die denn und kommen<br />

wir damit zurecht? Vor allem zeigt sich an diesen Fragen,<br />

dass es immer noch etwas Neues ist, mit beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Menschen<br />

geme<strong>in</strong>sam auf dem Arbeitsmarkt zu arbeiten.<br />

O<strong>der</strong> doch nicht? Es gibt doch heute schon Mitarbeiter mit<br />

Schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den Betrieben. Aber die Schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten<br />

und vor allem solche ohne Berufsabschluss s<strong>in</strong>d<br />

überproportional oft arbeitslos. Viele Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

wollen sehr gerne arbeiten, f<strong>in</strong>den aber ke<strong>in</strong>e Arbeitsstelle,<br />

die auf ihre Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung Rücksicht nimmt, vor allem<br />

weil die Unternehmen nicht über Fachwissen zur Schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

verfügen und deshalb Angst vor nicht e<strong>in</strong>schätzbaren<br />

Risiken haben. Der Gesetzgeber hat bundesweit e<strong>in</strong>e<br />

Möglichkeit geschaffen, <strong>Integration</strong>sunternehmen zu gründen,<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> üblichen Weise ihr Gewerbe, beispielsweise<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung, betreiben und gleichzeitig das<br />

Ziel verfolgen, für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung Arbeitsplätze<br />

zu schaffen.<br />

Beson<strong>der</strong>s für die Sozialverbände s<strong>in</strong>d <strong>Integration</strong>sunternehmen<br />

e<strong>in</strong> sehr gutes Werkzeug, um gleich zwei Ziele zu erreichen:<br />

E<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em selbstständigen Unternehmen <strong>der</strong><br />

Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung mit fachlicher Führung und Kompetenz<br />

die selbst betriebenen Wohnheime, K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten und<br />

an<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>richtungen zu re<strong>in</strong>igen und an<strong>der</strong>erseits dieses<br />

Potenzial an Arbeit für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung ohne<br />

f<strong>in</strong>anzielles Risiko zu nutzen. Der Sozialverband kann hier<br />

die eigene Marktmacht nutzen, um zielgerichtet E<strong>in</strong>fluss auf<br />

den Arbeitsmarkt zu nehmen.<br />

Ist das so e<strong>in</strong>fach zu machen?<br />

Die Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung erweist sich als komplex, wenn es<br />

darum geht, Seniorene<strong>in</strong>richtungen und an<strong>der</strong>e sensible<br />

Bereiche zu re<strong>in</strong>igen. Die Caritas Köln hat die CariClean<br />

geme<strong>in</strong>nützige GmbH gegründet mit dem Ziel, die Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen Servicegesellschaft zusammenzufassen.<br />

Kunden s<strong>in</strong>d die Wohnheime und E<strong>in</strong>richtungen<br />

<strong>der</strong> Caritas selbst sowie von an<strong>der</strong>en sozialen Trägern und<br />

externen Kunden.<br />

Die Caritas Köln hat die KDS – Services für Gesundheit<br />

und Pflege mit dem Management für das Unternehmen über<br />

e<strong>in</strong>en mehrjährigen Vertrag betraut, um das gesamte Fachwissen<br />

über die professionelle Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung vor allem<br />

bei sensiblen Kunden<br />

wie Seniorene<strong>in</strong>richtungen<br />

e<strong>in</strong>zukaufen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong><br />

KDS bietet die Gesellschaft<br />

für Rehabilitations-<br />

und <strong>Integration</strong>s<strong>management</strong><br />

mbH an, e<strong>in</strong>e solche<br />

Servicegesellschaft<br />

mit Fremd<strong>management</strong><br />

als <strong>Integration</strong>sunternehmen<br />

zu<br />

führen. Dann schließt<br />

sich <strong>der</strong> Kreis: das<br />

Potenzial an vorhandener<br />

Arbeit wird<br />

genutzt, um Arbeitsplätze<br />

für Menschen<br />

mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zu<br />

schaffen.<br />

Alex Moll ist Geschäftsführer<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft für<br />

Rehabilitations- und <strong>Integration</strong>s<strong>management</strong><br />

mbH<br />

Die Vorteile für den Verband liegen dar<strong>in</strong>, dass die Wohnheime<br />

und an<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>richtungen professionell gere<strong>in</strong>igt werden<br />

und die Kosten transparent s<strong>in</strong>d. Die Wohnheime für<br />

Senioren und Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung erlauben es dem<br />

<strong>Integration</strong>sunternehmen, den Tag verteilt zu re<strong>in</strong>igen. Somit<br />

können sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitarbeitsplätze vor<br />

allem für beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen geschaffen werden.<br />

Wie ist es mit den Kollegen?<br />

Und wie funktioniert das nun mit den beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Kolleg<strong>in</strong>nen<br />

und Kollegen? Bei <strong>der</strong> CariClean werden vor allem<br />

drei Zielgruppen angesprochen: gehörlose Menschen, die<br />

mit e<strong>in</strong>igem Aufwand geschult und <strong>in</strong>tegriert werden, und<br />

vor allem ältere Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, die bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung o<strong>der</strong> ähnlichen Dienstleistungsbereichen<br />

gearbeitet haben und aufgrund e<strong>in</strong>er schweren Erkrankung<br />

erst jetzt zur Zielgruppe gehören. Außerdem sollen Menschen<br />

aus <strong>der</strong> selbst betriebenen Werkstatt für Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung ihren Weg auf den Ersten Arbeitsmarkt f<strong>in</strong>den.<br />

Die Mischung und das Konzept erweisen sich als erfolgreich.<br />

Die Arbeit ist durch e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />

und durch geför<strong>der</strong>ten M<strong>in</strong><strong>der</strong>leistungsausgleich<br />

gut von Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zu leisten.<br />

Natürlich gibt es auch hier Probleme und Reibereien wie<br />

überall, aber nach diesem Konzept kann es schnell gel<strong>in</strong>gen,<br />

e<strong>in</strong>e nennenswerte Zahl von Arbeitsplätzen für den ersten<br />

Arbeitsmarkt zu schaffen. Doch machen Sie sich selbst<br />

e<strong>in</strong> Bild von <strong>der</strong> Arbeit! <br />

E Alex Moll<br />

16 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Thema des Monats<br />

zur Mitarbeiterschulung nutzen kann.<br />

Denn wenn immer wie<strong>der</strong> bestimmte<br />

Leistungen nicht erbracht wurden, beispielsweise<br />

dass zwar <strong>der</strong> Müllbeutel<br />

gewechselt, doch <strong>der</strong> Mülleimer selbst<br />

nicht dabei gere<strong>in</strong>igt wurde, kann man<br />

diese Mängelliste ausdrucken und bei<br />

<strong>der</strong> nächsten Schulung des Mitarbeiters<br />

bewusst ansprechen.<br />

Gere<strong>in</strong>igt wird ganz<br />

bewusst tagsüber<br />

Während Büros eher am Abend gere<strong>in</strong>igt<br />

werden, s<strong>in</strong>d die Re<strong>in</strong>igungskräfte<br />

des <strong>Integration</strong>sunternehmens ganz bewusst<br />

vor allem tagsüber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung<br />

unterwegs, beispielsweise frühmorgens<br />

<strong>in</strong> Werkstätten, tagsüber <strong>in</strong> Altenheimen,<br />

im Gesundheitswesen o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Kita. „Es ist unser Anliegen, unsere<br />

Mitarbeiter nicht zu verstecken, denn<br />

nur so wird ja auch unser beson<strong>der</strong>er<br />

ZUR PERSON<br />

Nach ihrer Ausbildung zur Hauswirtschafter<strong>in</strong><br />

arbeitete Silke Schaumlöffel auf e<strong>in</strong>em südhessischen<br />

We<strong>in</strong>gut im Rhe<strong>in</strong>gau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Privathaushalt.<br />

Hauswirtschaftliche Betriebsleiter<strong>in</strong><br />

wurde sie 1995 nach ihrer Ausbildung an <strong>der</strong><br />

Elisabeth-Knipp<strong>in</strong>g-Schule <strong>in</strong> Kassel.<br />

Nach e<strong>in</strong>er bundesweiten Bewerbungsphase<br />

im Sommer 1995 arbeitete sie im Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-<br />

Gebiet <strong>in</strong> drei E<strong>in</strong>richtungen des Gesundheitswesens<br />

hauptsächlich im Kl<strong>in</strong>ikbereich, unter<br />

an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Universitätskl<strong>in</strong>ikum. In<br />

allen E<strong>in</strong>richtungen lag <strong>der</strong> Schwerpunkt bei<br />

<strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung, Wäscheversorgung und dem<br />

Veranstaltungs<strong>management</strong>. Zum Schluss<br />

übernahm sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Krankenhaus die Leitung<br />

Wirtschafts- und Versorgungsdienste, wo<br />

Dienst erkennbar." Hier arbeiten <strong>der</strong>zeit<br />

ausschließlich Menschen mit geistigen<br />

o<strong>der</strong> körperlichen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen. Arbeitskräfte<br />

mit psychischen Erkrankungen<br />

wie Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Syndrom o<strong>der</strong> ähnlichem<br />

s<strong>in</strong>d hier (noch) nicht zu f<strong>in</strong>den.<br />

„Die meisten unserer Mitarbeiter s<strong>in</strong>d<br />

gehörlos o<strong>der</strong> haben geistige E<strong>in</strong>schränkungen,<br />

da muss man dann immer sehen,<br />

zu welchem Team und Kunden<br />

die Mitarbeiter passen.“ Hierfür gibt es<br />

auch Testphasen, entwe<strong>der</strong> bis zu e<strong>in</strong>em<br />

halben Jahr <strong>in</strong> Außenarbeitsplätzen zur<br />

<strong>Integration</strong> <strong>in</strong> den ersten Arbeitsmarkt<br />

<strong>der</strong> Werkstätten o<strong>der</strong> bei vier- bis sechswöchigen<br />

Praktika als Test.<br />

Die Betriebsleiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> CariClean, Irmgard<br />

Kl<strong>in</strong>ger, die die Mitarbeiter schult<br />

und anleitet, ist schon seit 25 Jahren <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung tätig und absolviert<br />

aktuell sogar e<strong>in</strong>en Gebärdensprachkurs.<br />

Silke Schaumlöffel ist HBL<br />

und Regionalleiter<strong>in</strong> bei<br />

<strong>der</strong> KDS<br />

neben <strong>der</strong> Hauswirtschaft <strong>in</strong>klusive Großküche auch <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kauf und <strong>der</strong> Holund<br />

Br<strong>in</strong>gedienst <strong>in</strong>begriffen war.<br />

Der Bereich Hauswirtschaft lag ihr immer am Herzen. „Beson<strong>der</strong>s das Organisieren<br />

von großen Veranstaltungen, wie Vernissagen für Kunstausstellungen im<br />

Krankenhaus, Weihnachtsfeiern und Jubiläen war e<strong>in</strong>e schöne Abwechslung<br />

zum Alltag.“<br />

Seit 2011 arbeitet sie bei <strong>der</strong> KDS als Regionalleitung für die Region<br />

Mitte mit e<strong>in</strong>em Betriebs- und Bezirksleiter-Team von aktuell fünf Kollegen. Silke<br />

Schaumlöffel lebt <strong>in</strong> Frankfurt, hat e<strong>in</strong>e REFA-Grundausbildung sowie diverse<br />

Weiterbildungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung bei FIGR absolviert.<br />

Durch Ihre Aufgaben ist sie viel unterwegs – am besten entspannen kann sie<br />

sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Natur, beson<strong>der</strong>s auf dem Fahrrad – zum Beispiel am Ma<strong>in</strong> entlang<br />

von Frankfurt nach Seligenstadt.<br />

Leichte Kommunikation per Blickkontakt<br />

zwischen Betriebsleiter<strong>in</strong> Irmgard<br />

Kl<strong>in</strong>ger und e<strong>in</strong>er Mitarbeiter<strong>in</strong><br />

„Meist arbeiten wir e<strong>in</strong>stufig mit vorgetränkten<br />

Wischbezügen“, sagt Silke<br />

Schaumlöffel. „Wir passen die e<strong>in</strong>gesetzten<br />

Systeme auf die Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> Kunden an.“ Gibt es auch Re<strong>in</strong>igungsbereiche,<br />

die hygienisch zu sensibel<br />

s<strong>in</strong>d, um dort mit Menschen mit<br />

Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zu arbeiten? „Ne<strong>in</strong>“, sagt<br />

Silke Schaumlöffel, „wir s<strong>in</strong>d ganz bewusst<br />

im Gesundheitswesen, das ist ja<br />

unser Aushängeschild und Fachgebiet.<br />

Und das soll auch bei <strong>der</strong> Tochtergesellschaft<br />

abgebildet werden.“ Auch <strong>der</strong><br />

Umgang mit Re<strong>in</strong>igungsmasch<strong>in</strong>en wird<br />

von den Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen geübt und<br />

gut beherrscht. „Wir verwenden recht<br />

häufig Masch<strong>in</strong>en, denn die Mitarbeiter<br />

kommen sehr gut mit den Aufsitzern<br />

zurecht.“<br />

Alle noch an Bord<br />

Schaumlöffel hat festgestellt, dass die<br />

Mitarbeiter mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung sehr loyal<br />

gegenüber dem Arbeitgeber s<strong>in</strong>d, „seit<br />

<strong>der</strong> Gründung des Unternehmens im Dezember<br />

2013 s<strong>in</strong>d noch alle Mitarbeiter<br />

an Bord. Und sie s<strong>in</strong>d sehr zuverlässig“,<br />

betont Silke Schaumlöffel, „es dauert<br />

vielleicht etwas länger <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>weisung,<br />

bis sie etwas tun können, aber<br />

dann machen sie die <strong>Sache</strong> richtig gut!“<br />

<br />

E Robert Baumann<br />

: www.cariclean.de<br />

: www.die-kds.de<br />

: www.<strong>in</strong>tegrative-servicegesellschaften.de<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 17


Fachthema<br />

Zeit für e<strong>in</strong>en Wechsel<br />

Euphemistisch als Zeiten des Aufbruchs,<br />

des Neuanfangs werden die Wechseljahre<br />

oft beschrieben. Frauen, denen diese Phase<br />

<strong>der</strong> hormonellen Achterbahnfahrt e<strong>in</strong>e<br />

Reihe von Beschwerden und auch e<strong>in</strong>e<br />

unliebsame Gewichtszunahme br<strong>in</strong>gt,<br />

fällt es jedoch oft schwer, dies positiv zu<br />

sehen. Doch vielleicht ist es e<strong>in</strong> guter Zeitpunkt,<br />

sich den D<strong>in</strong>gen zuzuwenden, die<br />

dem Körper eigentlich <strong>in</strong> jedem Lebensalter<br />

gut tun: Sport, Entspannung und e<strong>in</strong>e<br />

vollwertige Ernährung.<br />

Das s<strong>in</strong>d alles D<strong>in</strong>ge, die allen<br />

an<strong>der</strong>en Altersgruppen auch gut<br />

tun, aber man wird oft erst auf<br />

se<strong>in</strong>en Körper aufmerksam, wenn er<br />

anfängt, Beschwerden zu verursachen.<br />

Dann erst überlegt man: was kann ich<br />

än<strong>der</strong>n?“, so Dozent<strong>in</strong> Renate Kräft,<br />

die für den Verband Unabhängige<br />

Gesundheitsberatung e.V. (UGB) regelmäßig<br />

das Sem<strong>in</strong>ar „Gut essen…und<br />

mehr für 40plus“ anbietet (siehe Kasten<br />

Seite 21).<br />

Oft hilft es Frauen <strong>in</strong> dieser Lebensphase,<br />

wenn sie wissen, was im Körper ab<br />

40 so alles passiert; damit können sie<br />

lästige Beschwerden besser e<strong>in</strong>schätzen.<br />

Charakteristisch für die Zeit <strong>der</strong><br />

Wechseljahre ist es, dass sich das Zusammenspiel<br />

<strong>der</strong> Hormone neu ordnet.<br />

Frauen kommen mit e<strong>in</strong>em Vorrat an<br />

angelegten Eizellen <strong>in</strong> den Eierstöcken<br />

zur Welt. In den Wechseljahren neigt<br />

sich dieser Vorrat dem Ende zu, daher<br />

schränken die Eierstöcke ihre Funktion<br />

zunächst e<strong>in</strong> und stellen diese dann<br />

ganz allmählich komplett e<strong>in</strong>. Dadurch<br />

kommt es zu e<strong>in</strong>em Rückgang <strong>der</strong> Sexualhormone<br />

Progesteron und Östrogen,<br />

die <strong>in</strong> den Eierstöcken gebildet werden<br />

und den Menstruationszyklus regeln.<br />

Sexualhormone haben viele<br />

Aufgaben<br />

Allerd<strong>in</strong>gs haben diese Sexualhormone<br />

vielfältige weitere Aufgaben, die über<br />

die Fortpflanzung h<strong>in</strong>ausgehen. So<br />

wird durch den Rückgang <strong>der</strong> Hormone<br />

nicht nur e<strong>in</strong>e Schwangerschaft<br />

unmöglich, son<strong>der</strong>n auch an<strong>der</strong>e Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

zum Beispiel an <strong>der</strong><br />

Gebärmutter, <strong>der</strong> Vag<strong>in</strong>a o<strong>der</strong> auch an<br />

nicht geschlechtsspezifischen Organen<br />

wie den Knochen, <strong>der</strong> Leber und dem<br />

Kreislaufsystem s<strong>in</strong>d möglich. Östrogen<br />

sorgt beispielsweise für die E<strong>in</strong>lagerung<br />

von Kalzium <strong>in</strong> die Knochenmasse, es<br />

bee<strong>in</strong>flusst den Fettstoffwechsel, schützt<br />

Herz- und Blutgefäße vor Ablagerungen,<br />

hält das vegetative Nervensystem im<br />

Gleichgewicht und wirkt ausgleichend<br />

auf das Schmerzempf<strong>in</strong>den. Übrigens:<br />

auch nach <strong>der</strong> Menopause produziert<br />

<strong>der</strong> weibliche Körper noch Östrogen,<br />

allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> deutlich reduzierter Menge.<br />

Der Rückgang <strong>der</strong> Sexualhormone<br />

verläuft nicht gleichmäßig, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong><br />

Schüben und kann sich über mehrere<br />

Fotos: brankatekic/Fotolia.com, Alexandra Höß<br />

18 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Fachthema<br />

Jahre erstrecken. Die Folge s<strong>in</strong>d massive<br />

Hormonschwankungen, die zu unterschiedlichsten<br />

Beschwerden führen<br />

können wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche,<br />

Schlafstörungen, depressive<br />

Verstimmungen und Libidoverlust. Allerd<strong>in</strong>gs:<br />

nicht jede Frau ist gleich betroffen.<br />

E<strong>in</strong>e grobe E<strong>in</strong>teilung besagt, dass<br />

rund e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Frauen nichts von<br />

den hormonellen Umstellungen <strong>in</strong> dieser<br />

Zeit bemerkt, e<strong>in</strong> weiteres Drittel kann<br />

sich damit arrangieren und das restliche<br />

Drittel leidet so darunter, dass es mediz<strong>in</strong>ische<br />

Unterstützung <strong>in</strong> Anspruch nimmt.<br />

Wenig bekannt ist auch, dass viele Beschwerden<br />

schon vor <strong>der</strong> eigentlichen<br />

Menopause (Ausbleiben <strong>der</strong> Menstruation<br />

über zwölf Monate) auftreten können.<br />

Als erstes s<strong>in</strong>kt nämlich <strong>der</strong> Progesteronspiegel,<br />

die Östrogene dom<strong>in</strong>ieren<br />

dann im Körper. Dies ist übrigens<br />

schon mit Mitte 30 möglich und Frauen<br />

br<strong>in</strong>gen die <strong>in</strong> dieser Phase auftretenden<br />

Beschwerden selten mit den Wechseljahren<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung.<br />

Anzeichen e<strong>in</strong>er Östrogendom<strong>in</strong>anz<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e lange und starke Menstruation,<br />

Reizbarkeit, Brustspannen, Gewichtszunahme,<br />

Kopfschmerzen, Wassere<strong>in</strong>lagerungen<br />

o<strong>der</strong> Schw<strong>in</strong>delanfälle. Da<br />

aber häufig nur bekannt ist, dass die<br />

Wechseljahre e<strong>in</strong>e Zeit des Östrogenmangels<br />

s<strong>in</strong>d, nehmen viele Frauen<br />

<strong>in</strong> dieser Phase <strong>in</strong> Selbstbehandlung<br />

östrogenhaltige pflanzliche Präparate<br />

o<strong>der</strong> Nahrungsergänzungsmittel e<strong>in</strong><br />

und verstärken damit die Dom<strong>in</strong>anz <strong>der</strong><br />

Östrogene im Körper. Wenn die Menstruationszyklen<br />

tatsächlich aufhören,<br />

reduziert sich <strong>der</strong> Östrogenspiegel und<br />

die typischen Beschwerden <strong>der</strong> Östrogendom<strong>in</strong>anz<br />

verschw<strong>in</strong>den oft wie<strong>der</strong>.<br />

WASSERTRETEN UND KALTE GÜSSE<br />

E<strong>in</strong>e Renaissance erlebt <strong>der</strong>zeit die<br />

klassische Kneipp-Kur. Die Therapien<br />

gehören zu den bedeutsamsten Anwendungen<br />

<strong>der</strong> Naturheilkunde und<br />

wurden von Pfarrer Sebastian Kneipp<br />

(1821-1897) bekannt gemacht. Entwickelt<br />

hat er die Anwendungen<br />

jedoch nicht selbst, denn die Wirkungen<br />

s<strong>in</strong>d schon seit Jahrtausenden<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Naturmediz<strong>in</strong> bekannt. Zur<br />

Kneipp-Kur gehören folgende (eigentlich<br />

gar nicht altmodischen) Elemente:<br />

u Wasserbehandlungen mit<br />

warmem und kaltem Wasser<br />

u Ernährungstherapie: vollwertig,<br />

abwechslungsreich, Verzicht auf<br />

Kaffee, Alkohol, Zigaretten<br />

u Bewegungstherapie: beson<strong>der</strong>s<br />

empfohlen s<strong>in</strong>d Ausdauersportarten<br />

u Phytotherapie: Nutzung von Heilpflanzen <strong>in</strong> Tees, Bä<strong>der</strong>n etc.<br />

u Ordnungstherapie: Stressabbau mit Hilfe von Entspannungstechniken, besserem<br />

Zeit<strong>management</strong> und Konfliktlösungsansätzen.<br />

Berühmt wurde Sebastian Kneipp für die Wasseranwendungen. Die Wirkungen dieser<br />

Anwendungen beruhen auf dem Temperaturunterschied und den damit verbundenen<br />

Temperaturreizen zwischen Körper und Wasser. So för<strong>der</strong>n Temperaturreize die Durchblutung,<br />

dies wie<strong>der</strong>um stärkt das Immunsystem, regt den Lymphfluss an und för<strong>der</strong>t<br />

die Nährstoffversorgung <strong>der</strong> Zellen.<br />

Auch Hormone s<strong>in</strong>d an diesem Vorgang beteiligt: <strong>der</strong> Kältereiz bewirkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nebennierenr<strong>in</strong>de<br />

die Freisetzung des Stresshormons Cortisol. Wie Untersuchungen gezeigt<br />

haben, schüttet <strong>der</strong> Körper nach drei Wochen regelmäßigen Kneippens deutlich weniger<br />

Stresshormone aus. So wurde quasi e<strong>in</strong>e Abhärtung gegen den Stress erreicht.<br />

Dieses Wirksystem kann man sich auch bei Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen<br />

zu Nutze machen, denn bei weniger Stress treten auch weniger Wallungen auf.<br />

Daher werden bei Hitzewallungen und Schweißausbrüchen kalte Armbä<strong>der</strong> und kalte<br />

Schenkelgüsse empfohlen. Wassertreten soll gegen Schlafstörungen helfen und för<strong>der</strong>t<br />

die Durchblutung.<br />

Weitere Infos: : www.kneippbund.de<br />

Stress verstärkt<br />

Beschwerden<br />

Für die gesamte Zeit <strong>der</strong> Wechseljahre<br />

gilt: die verschiedenen Beschwerden<br />

und Symptome können <strong>in</strong> Intervallen<br />

mehrmals auftreten und auch wie<strong>der</strong><br />

verschw<strong>in</strong>den und werden – wie man<br />

heute weiß – durch Stress verstärkt. Daher<br />

ist die Chance, dass sich e<strong>in</strong>zelne<br />

Beschwerden nach e<strong>in</strong> paar Wochen<br />

von alle<strong>in</strong>e legen groß und es lohnt sich<br />

manchmal abzuwarten, bevor man mit<br />

e<strong>in</strong>er Behandlung beg<strong>in</strong>nt.<br />

Dies gilt auch für die weitverbreiteten<br />

Hitzewallungen. Diese entstehen dadurch,<br />

dass durch den Östrogenmangel<br />

Neurotransmitter freigesetzt werden, die<br />

Auswirkungen auf die Regulierung <strong>der</strong><br />

Körpertemperatur haben. Hier sche<strong>in</strong>t<br />

aber nicht <strong>der</strong> Mangel des Hormons an<br />

sich, son<strong>der</strong>n die Schwankungen des<br />

Östrogenspiegels Grund für die Hitzewallungen<br />

zu se<strong>in</strong>. Und: e<strong>in</strong> Anstieg<br />

des Stresshormons Adrenal<strong>in</strong> för<strong>der</strong>t das<br />

Auftreten <strong>der</strong> Hitzewallungen.<br />

Was kann frau nun aber tun, wenn sie<br />

zu den 30 Prozent gehört, die stark unter<br />

Wechseljahresbeschwerden leidet<br />

und gesundheitlich so bee<strong>in</strong>trächtigt ist,<br />

dass abwarten ke<strong>in</strong>e Option ist?<br />

Hormonersatztherapie<br />

nur mit Vorsicht<br />

E<strong>in</strong>e Hormonersatztherapie – entwe<strong>der</strong><br />

als Monopräparat (nur Östrogen) o<strong>der</strong><br />

als Kombipräparat (Östrogen und Progesteron)<br />

wird vom Bundes<strong>in</strong>stitut für<br />

„Wer nicht alt werden will, muss eben früher sterben.“<br />

<br />

Hannelore Elsner<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 19


Fachthema<br />

Arzneimittel und Mediz<strong>in</strong>produkte nur<br />

noch bei sehr starken Wechseljahresbeschwerden<br />

empfohlen. Die Dosis sollte<br />

halbjährlich überprüft werden und die<br />

Präparate nur maximal zwei Jahre zur<br />

Anwendung kommen. Grund für diese<br />

Vorsicht: Hormongaben l<strong>in</strong><strong>der</strong>n zwar<br />

die Beschwerden, erhöhen aber das<br />

Risiko für Krebs o<strong>der</strong> Herz<strong>in</strong>farkt, wie<br />

Studien gezeigt haben.<br />

Seitdem die Hormonersatztherapie <strong>in</strong><br />

Verruf geraten ist, boomen pflanzliche<br />

Mittel. Dazu gehören beispielsweise<br />

Präparate aus <strong>der</strong> Wurzel <strong>der</strong> Traubensilberkerze<br />

(Cimicifuga). Studien haben<br />

gezeigt, dass die Inhaltsstoffe positiv<br />

auf das Zentralnervensystem wirken<br />

und auch positive Effekte auf Wechseljahresbeschwerden<br />

wie Hitzewallungen<br />

haben. Allerd<strong>in</strong>gs warnt die Zeitschrift<br />

„Ökotest“: „Da nicht bekannt ist, ob<br />

Cimicifuga-Zubereitungen östrogenabhängige<br />

Tumore för<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> unbee<strong>in</strong>flusst<br />

lassen, sollte e<strong>in</strong> entsprechen<strong>der</strong><br />

Warnh<strong>in</strong>weis im Beipackzettel zu f<strong>in</strong>den<br />

se<strong>in</strong>.“<br />

Phytoöstrogene?<br />

Wi<strong>der</strong>sprüchlich!<br />

Ebenfalls hoch im Kurs stehen Nahrungsergänzungsmittel<br />

mit sogenannten Phytoöstrogenen<br />

wie Isoflavonen (zum Beispiel<br />

aus <strong>der</strong> Sojabohne) o<strong>der</strong> Lignanen<br />

(Bestandteil <strong>der</strong> Zellwände <strong>in</strong> etlichen<br />

Pflanzen, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Le<strong>in</strong>samen). Ihnen<br />

werden hormonähnliche Wirkungen<br />

im Körper zugeschrieben, weil ihre<br />

Struktur dem menschlichen Östrogen ähnelt.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist die Wirksamkeit nicht<br />

belegt, die Studienlage wi<strong>der</strong>sprüchlich.<br />

Laut dem Bundesamt für Risikobewertung<br />

(BfR) gibt es ke<strong>in</strong>e schlüssigen<br />

Beweise, nur e<strong>in</strong>ige H<strong>in</strong>weise auf leicht<br />

positive Effekte durch Isoflavone. So<br />

wurde nur <strong>in</strong> fünf von 17 Studien e<strong>in</strong>e<br />

Verbesserung des Bef<strong>in</strong>dens durch Sojaprodukte<br />

festgestellt.<br />

Auch gibt es laut BfR H<strong>in</strong>weise darauf,<br />

dass Isoflavone, wenn sie <strong>in</strong> isolierter<br />

o<strong>der</strong> angereicherter Form und <strong>in</strong> hoher<br />

Dosierung e<strong>in</strong>genommen werden, die<br />

Funktion <strong>der</strong> Schilddrüse bee<strong>in</strong>trächtigen<br />

und das Brustdrüsengewebe verän<strong>der</strong>n<br />

können. Dabei sei nicht auszuschließen,<br />

dass diese als östrogenähnlich anzusehenden<br />

Effekte auch die Entstehung von<br />

Brustkrebs för<strong>der</strong>n können. Frauen mit<br />

hormonabhängigem Brustkrebs wird die<br />

Verwendung von Isoflavonpräparaten<br />

ohne ärztliche Rücksprache gar nicht<br />

empfohlen.<br />

Sport als Anti-Ag<strong>in</strong>g-Mittel<br />

Doch es gibt auch noch an<strong>der</strong>e Möglichkeiten,<br />

dem Körper <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmitte<br />

Gutes zu tun. Ganz wichtig s<strong>in</strong>d hier<br />

Bewegung und Sport, Entspannung und<br />

e<strong>in</strong>e vollwertige Ernährung.<br />

Gerade Bewegung wird mittlerweile<br />

als das Anti-Ag<strong>in</strong>g-Mittel gesehen. Mit<br />

steigendem Alter wird <strong>der</strong> Stoffwechsel<br />

um bis zu 15 Prozent gedrosselt, <strong>der</strong><br />

Energieverbrauch s<strong>in</strong>kt und die Körperzusammensetzung<br />

verän<strong>der</strong>t sich. Bereits<br />

ab dem 30. Lebensjahr verlieren<br />

wir pro Jahr etwa e<strong>in</strong> Prozent Muskelmasse.<br />

Der Fettanteil steigt h<strong>in</strong>gegen.<br />

Die Folge davon ist, dass <strong>der</strong> Energieverbrauch<br />

s<strong>in</strong>kt, da Fettzellen weniger<br />

Kalorien verbrennen als Muskelzellen.<br />

Ke<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong>, dass spätestens ab 40<br />

bei vielen Menschen <strong>der</strong> Zeiger <strong>der</strong><br />

Waage langsam aber stetig nach oben<br />

zeigt, dabei s<strong>in</strong>d zwei Kilo mehr pro<br />

Jahr nicht ungewöhnlich.<br />

Muskeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g lautet daher das Gebot<br />

<strong>der</strong> Stunde, denn wer mehr Muskeln<br />

hat, kann auch gleichzeitig mehr essen<br />

ohne zuzunehmen. Sportmediz<strong>in</strong>er raten<br />

dazu, dass spätestens ab 50 Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />

das Ausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ergänzen<br />

sollte. Das geht übrigens nicht nur im<br />

Fitness-Studio, son<strong>der</strong>n auch zu Hause<br />

mit Liegestützen und Hilfsmitteln wie<br />

Wasserflaschen o<strong>der</strong> Therabän<strong>der</strong>n –<br />

nur regelmäßig muss das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g se<strong>in</strong>,<br />

sonst nützt es nichts. Und je mehr Muskelgruppen<br />

am Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g beteiligt s<strong>in</strong>d,<br />

umso besser. Auch gegen Osteoporose,<br />

die durch den verän<strong>der</strong>ten Hormonspiegel<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmitte häufig Frauen<br />

trifft, hilft Bewegung. Denn durch die<br />

Beanspruchung <strong>der</strong> Knochen wird <strong>der</strong><br />

Erhalt <strong>der</strong> Knochendichte geför<strong>der</strong>t.<br />

Laut e<strong>in</strong>er spanischen Studie <strong>der</strong> Universität<br />

Granada kann Sport Wechseljahrssymptome<br />

mil<strong>der</strong>n. So g<strong>in</strong>g die Zahl <strong>der</strong><br />

Frauen mit starken Beschwerden um e<strong>in</strong><br />

Viertel zurück, wenn sie Sport trieben.<br />

Als Grund hierfür wird unter an<strong>der</strong>em<br />

angenommen, dass Sport zu e<strong>in</strong>em<br />

verlangsamten Rückgang <strong>der</strong> Hormonproduktion<br />

führt. Beson<strong>der</strong>s Ausdauersport<br />

(Laufen, Schwimmen, Rad fahren)<br />

Die klassische Vollwert-Ernährung tut dem Körper – nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmitte – gut<br />

20 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Fachthema<br />

Sport kann Wechseljahrssymptome m<strong>in</strong><strong>der</strong>n, deshalb regelmäßig<br />

möglichst abwechslungsreich tra<strong>in</strong>ieren<br />

br<strong>in</strong>gt den Körper ansche<strong>in</strong>end dazu,<br />

Temperaturschwankungen besser zu<br />

regulieren. Das gleiche Pr<strong>in</strong>zip gilt für<br />

das Saunieren: wer regelmäßig <strong>in</strong> die<br />

Sauna geht, kommt mit Hitzewallungen<br />

besser zurecht, weil <strong>der</strong> Körper tra<strong>in</strong>iert,<br />

mit Temperaturschwankungen umzugehen.<br />

Aber auch Yoga, Tai-Chi-Qigong<br />

und Entspannungsmethoden wie Atemübungen<br />

o<strong>der</strong> progressive Muskelentspannung<br />

m<strong>in</strong><strong>der</strong>n Hitzewallungen.<br />

Bewegung <strong>in</strong>sgesamt regt außerdem<br />

den Stoffwechsel an, erhält die Beweglichkeit,<br />

för<strong>der</strong>t die Verdauungstätigkeit<br />

und trägt last but not least zur Bildung<br />

von Seroton<strong>in</strong> bei, welches das Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

steigert. Empfohlen wird, drei- bis<br />

fünfmal pro Woche 30 bis 60 M<strong>in</strong>uten<br />

Sport zu treiben und dabei nicht nur auf<br />

e<strong>in</strong>e Sportart zu setzen, son<strong>der</strong>n sich<br />

möglichst vielfältig zu bewegen.<br />

Mäßig, aber<br />

regelmäßig essen<br />

Neben <strong>der</strong> Bewegung kommt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmitte<br />

<strong>der</strong> Ernährung e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e<br />

Rolle zu. Da <strong>der</strong> Grundumsatz im mittleren<br />

Alter abs<strong>in</strong>kt, wird überschüssige Energie<br />

schneller <strong>in</strong> Fettpolster umgewandelt.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs ist nicht jedes Fettpolster<br />

sofort ungesund. E<strong>in</strong> leicht erhöhtes<br />

Gewicht kann später helfen, Krankensituationen<br />

besser zu überstehen. Starkes<br />

Übergewicht allerd<strong>in</strong>gs – ab e<strong>in</strong>em BMI<br />

größer als 30 – stellt auch für Senioren<br />

e<strong>in</strong> Gesundheitsrisiko dar.<br />

Kurzfristige Diäten s<strong>in</strong>d jedoch ab 40<br />

noch kontraproduktiver als <strong>in</strong> jüngeren<br />

Lebensjahren, denn dadurch senkt sich<br />

<strong>der</strong> Grundumsatz noch weiter ab und<br />

noch weniger Kalorien werden verbrannt.<br />

Empfohlen wird allgeme<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

ausgewogene Ernährung mit hoher<br />

Nährstoffdichte. Zu den Nahrungsmitteln,<br />

die viele Nährstoffe, aber wenig<br />

ungenutzte Energie liefern, gehören unerhitztes<br />

Gemüse und Obst, Vollkornprodukte<br />

wie Haferflocken, Vollkornnudeln<br />

und -reis o<strong>der</strong> auch Frischkornmüsli.<br />

Gegessen werden sollte mäßig, aber<br />

regelmäßig, um Heißhungerattacken zu<br />

vermeiden. Da Hitzewallungen durch<br />

Schwankungen des Blutzuckerspiegels<br />

verstärkt werden, sollte dieser möglichst<br />

ausgeglichen se<strong>in</strong>. Komplexe Kohlenhydrate<br />

aus Vollkorngetreideerzeugnissen,<br />

Hülsenfrüchten o<strong>der</strong> Gemüse helfen<br />

dabei. Zuckerreiche Snacks wie Schokoriegel<br />

o<strong>der</strong> Kuchen sollten dagegen<br />

möglichst selten verzehrt werden. Wer<br />

Hitzewallungen hat, sollte auch bei Alkohol,<br />

scharfen Gewürzen und heißen<br />

Getränken vorsichtig se<strong>in</strong>: sie erweitern<br />

die Blutgefäße und verstärken so das<br />

Schwitzen.<br />

Essen zur<br />

Osteoporose-Prävention<br />

Zur Osteoporose-Prävention sollte auf<br />

e<strong>in</strong>e gute Kalzium-Versorgung geachtet<br />

werden. Milch- und Milchprodukte, Fenchel,<br />

Rucola, Nüsse und M<strong>in</strong>eralwasser<br />

(ab 150 mg Ca/l) s<strong>in</strong>d gute Kalziumquellen.<br />

Beson<strong>der</strong>e Bedeutung kommt <strong>in</strong> den<br />

Wechseljahren auch den e<strong>in</strong>fach- und<br />

mehrfach ungesättigten Fettsäuren zum<br />

Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

zu. „Geht das Hormon Östrogen zurück,<br />

gew<strong>in</strong>nt das ‚schlechte’ LDL-Cholester<strong>in</strong><br />

im Körper die Oberhand. Dem können<br />

wir mit <strong>der</strong> Verwendung von kaltgepressten,<br />

nativen Ölen wie Raps- und Walnussöl<br />

entgegentreten“, sagt Dozent<strong>in</strong><br />

Renate Kräft.<br />

Die Östrogen-Abnahme hat ebenso<br />

Auswirkungen auf die Muskulatur des<br />

Darms. Diese erlahmt, die Folge s<strong>in</strong>d<br />

häufig Verdauungsstörungen. Hier<br />

hilft viel tr<strong>in</strong>ken sowie e<strong>in</strong>e Erhöhung<br />

<strong>der</strong> Ballaststoffaufnahme aus Gemüse,<br />

Obst, Vollgetreide o<strong>der</strong> Hülsenfrüchten.<br />

Ballaststoffe haben nebenbei auch noch<br />

e<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss auf den Blutzucker<br />

und die Cholester<strong>in</strong>werte.<br />

Alle Empfehlungen zusammenfasst, kann<br />

man sagen, dass die klassische Vollwert-<br />

Ernährung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Wechseljahre<br />

fast zu hun<strong>der</strong>t Prozent passt. Bei<br />

<strong>der</strong> überwiegend pflanzlichen (laktovegetabile)<br />

Ernährungsweise werden<br />

ger<strong>in</strong>g verarbeitete Lebensmittel bevorzugt,<br />

frisches Gemüse und Obst sowie<br />

Vollkornprodukte bilden die Basis; das<br />

Ziel s<strong>in</strong>d gesundheitlich wertvolle und<br />

bekömmliche Speisen. Also all das, was<br />

dem Körper – nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmitte<br />

– gut tut. E Alexandra Höß<br />

SEMINARTIPP<br />

„Gut essen…und mehr für 40plus“ heißt<br />

e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar des UGB (Verband für unabhängige<br />

Gesundheitsberatung e.V.), das<br />

sich mit den physiologischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

des Älterwerdens beschäftigt sowie<br />

den Konsequenzen für die Ernährung.<br />

Thematisiert werden die hormonellen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

<strong>in</strong> den Wechseljahren sowie<br />

die Beschwerden, die als Folge davon auftreten<br />

können. In Praxise<strong>in</strong>heiten werden<br />

vollwertige Gerichte gekocht, zudem Möglichkeiten<br />

zur Bewegung und Entspannung<br />

vorgestellt. Das nächste Sem<strong>in</strong>ar f<strong>in</strong>det vom<br />

29. bis 31. Mai 2015 <strong>in</strong> E<strong>der</strong>tal statt. Weitere<br />

Infos unter : www.ugb.de.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 21


Fachthema<br />

Staubsauger-Energielabel:<br />

Was än<strong>der</strong>t sich?<br />

Seit dem 1. September 2014 gilt die neue<br />

EU-Verordnung für Haushalts- und gewerbliche<br />

Staubsauger. Künftig dürfen<br />

die Geräte <strong>in</strong> Europa nur noch maximal<br />

1.600 Watt haben, ab 2017 höchstens<br />

900 Watt. Neben <strong>der</strong> neuen Wattzahl ist<br />

<strong>in</strong> Zukunft auch e<strong>in</strong>e Kennzeichnung mit<br />

dem EU-Energie-Label verpflichtend.<br />

Dieses Label kennen Verbraucher bereits von Kühlschränken<br />

o<strong>der</strong> Waschmasch<strong>in</strong>en. E<strong>in</strong> tiefgrünes „A++“<br />

o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> feuerrotes „G“ geben Orientierung und e<strong>in</strong>en<br />

H<strong>in</strong>weis darauf, wie energieeffizient e<strong>in</strong> Gerät ist. Doch<br />

das Etikett auf dem Staubsauger bietet noch mehr: Angaben<br />

zur Re<strong>in</strong>igungsleistung, zur Lautstärke, zur Hartboden- und<br />

Teppichre<strong>in</strong>igungsklasse sowie zur Staubemission sollen die<br />

Wahl des geeigneten Gerätes erleichtern. Wie die Werte zur<br />

Saugleistung ermittelt werden und ob Staubsauger mit weniger<br />

als 1.600 Watt richtig sauber machen, erklärt Gisbert Lemke<br />

vom unabhängigen Prüf<strong>in</strong>stitut SGS.<br />

Ist es beim Staubsauger bald wie bei den Energie-<br />

Sparlampen: Lohnt es, jetzt noch e<strong>in</strong> Alt-Gerät mit<br />

hoher Wattzahl zu kaufen?<br />

E<strong>in</strong>e hohe Wattzahl bedeutet nicht, dass e<strong>in</strong> Staubsauger e<strong>in</strong>e<br />

hohe Saugkraft hat. Dass Sauger mit 1.600 Watt schlechter<br />

re<strong>in</strong>igen als an<strong>der</strong>e Geräte ist e<strong>in</strong> Irrglaube. Es kommt vielmehr<br />

Gisbert Lemke vom<br />

unabhängigen Prüf<strong>in</strong>stitut<br />

SGS, das bereits<br />

1878 gegründet wurde<br />

auf die Abstimmung von Gerät, Saugrohr, Düsenkonstruktion<br />

und Luftweg an. Es ist wie beim Auto: E<strong>in</strong> Traktor hat zwar<br />

mehr PS als e<strong>in</strong> PKW. Trotzdem kann e<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>wagen den Trecker<br />

je<strong>der</strong>zeit überholen. Verbraucher müssen sich wegen <strong>der</strong><br />

neuen EU-Verordnung ke<strong>in</strong>e Sorgen machen. Staubsauger, die<br />

seit September 2014 verkauft werden, re<strong>in</strong>igen immer noch<br />

gut, sollen dabei aber e<strong>in</strong>e bessere Energieeffizienz haben.<br />

Das s<strong>in</strong>d S<strong>in</strong>n und Zweck <strong>der</strong> neuen europaweiten Vorgabe.<br />

Wenn die Wattleistung ke<strong>in</strong>e Orientierung beim<br />

Kauf von Staubsaugern bietet: Wie kann man dann<br />

das beste Gerät f<strong>in</strong>den?<br />

Genau hier hilft die neue, verpflichtende EU-Plakette. Auf dem<br />

Energielabel f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> Kunde verschiedene Angaben zum<br />

Staubsauger. Er kann Modelle mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vergleichen. So<br />

ist neben dem Energieverbrauch die Staubaufnahme vermerkt.<br />

Wie gut <strong>der</strong> Sauger Teppiche und Hartböden säubert, zeigt<br />

e<strong>in</strong>e Skala. E<strong>in</strong> „G“ steht für ger<strong>in</strong>ge Leistung, e<strong>in</strong> „A“ für beste<br />

Re<strong>in</strong>igungskraft. Man kann an dem Label auch erkennen, wie<br />

effizient <strong>der</strong> jeweilige Sauger unterschiedliche Bodenbeläge<br />

säubert. So kann sich je<strong>der</strong> leichter den Staubsauger aussuchen,<br />

<strong>der</strong> am besten geeignet ist. Zudem weist das Label aus,<br />

wie laut das Gerät im Betrieb ist und wie viel Staubpartikel<br />

unbeabsichtigt wie<strong>der</strong> ausgestoßen werden.<br />

Das neue Energie-Label<br />

für Haushaltssauger und<br />

gewerbliche Staubsauger<br />

Wo kommen die Angaben für<br />

das neue EU-Energie-Label eigentlich<br />

her?<br />

Die SGS untersucht im Auftrag von Herstellern<br />

Staubsauger <strong>in</strong> ihrem Labor <strong>in</strong><br />

Shanghai. Als unabhängiges Prüf<strong>in</strong>stitut<br />

schauen wir, ob Geräte die def<strong>in</strong>ierten<br />

Bed<strong>in</strong>gungen erfüllen. Für die Bestimmung<br />

<strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungsklasse wird beispielsweise<br />

künstlicher Staub auf e<strong>in</strong>e<br />

genormte Prüffläche ausgebracht. Danach<br />

wird <strong>der</strong> Sauger mit e<strong>in</strong>er Folge<br />

von fünf Doppelstrichen über die Oberfläche<br />

geführt. Schließlich wird genau<br />

abgewogen, wie viel Staub von <strong>der</strong><br />

ursprünglich verteilten Menge aufgenommen<br />

worden ist. E Red<br />

Fotos: Europäische Kommission Nilfisk Advance (1), SGS (1)<br />

22 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Fachthema<br />

Würden Sie <strong>in</strong> Ihrer<br />

E<strong>in</strong>richtung leben wollen?<br />

Küchenleiter Re<strong>in</strong>er Baum vom Kloster Hegne (rechts)<br />

pflegt den direkten Kontakt mit den Bewohnern.<br />

Angenommen, jemand würde Sie fragen: „Würden Sie <strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung leben<br />

wollen?“ Wäre Ihre Antwort: „Hurra, darauf freue ich mich schon jetzt!“ o<strong>der</strong> „Ne<strong>in</strong><br />

danke, lieber nicht."? Es stellt sich also die Frage, ob e<strong>in</strong> Leben aus Sicht des Bewohners<br />

<strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung erstrebenswert ist. Die Hauswirtschaft kann e<strong>in</strong>e Menge<br />

dafür tun!<br />

Fotos: Kloster Hegne /Allensbach-Hegne<br />

Grundsätzlich ist anzunehmen,<br />

dass je<strong>der</strong> Mensch e<strong>in</strong> zufriedenes<br />

und angenehmes Leben<br />

anstrebt. Was zu Zufriedenheit führt und<br />

welche D<strong>in</strong>ge als angenehm empfunden<br />

werden, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich<br />

und sehr <strong>in</strong>dividuell. Dennoch<br />

gibt es e<strong>in</strong>ige D<strong>in</strong>ge, die <strong>in</strong> H<strong>in</strong>sicht<br />

auf e<strong>in</strong> gutes Leben für sehr viele Menschen<br />

wichtig s<strong>in</strong>d. Dazu gehört zum<br />

Beispiel, gut zu essen und zu tr<strong>in</strong>ken,<br />

sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Wohnumfeld wohlfühlen<br />

zu können, soziale Kontakte zu pflegen<br />

und sich sicher zu fühlen.<br />

Hauswirtschaft<br />

schafft Lebensqualität<br />

E<strong>in</strong> gutes Leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Altenpflegee<strong>in</strong>richtung<br />

führen zu können, hängt deshalb<br />

<strong>in</strong> hohem Maße vor allem von guten<br />

hauswirtschaftlichen Dienstleistungen<br />

ab. Ob Re<strong>in</strong>igung, Wäsche, Wohnraumgestaltung<br />

o<strong>der</strong> Küche: hauswirtschaftliche<br />

Dienstleistungen sorgen für<br />

Lebensqualität! Klar ist, dass die Gründe<br />

für e<strong>in</strong>e Unzufriedenheit nicht nur im<br />

Verhalten von Mitarbeitern zu f<strong>in</strong>den<br />

se<strong>in</strong> werden. Viele an<strong>der</strong>e Faktoren, auf<br />

die Mitarbeiter ke<strong>in</strong>en direkten E<strong>in</strong>fluss<br />

haben, spielen bei <strong>der</strong> Reaktion auf die<br />

gestellte Frage ebenfalls e<strong>in</strong>e Rolle.<br />

In vielen Heimen wird auch schon viel<br />

getan: Wäschedienst bis <strong>in</strong> den Klei<strong>der</strong>schrank,<br />

fünf o<strong>der</strong> mehr Mahlzeiten,<br />

hygienisch e<strong>in</strong>wandfreie Re<strong>in</strong>igungsprozesse<br />

und Essensproduktion, altengerechtes<br />

Mobiliar, jahreszeitliche Dekoration<br />

sowie Beschäftigungsangebote, die<br />

die betagten Menschen am Alltagsleben<br />

beteiligen... Und dennoch gibt es viele<br />

Bewohner, denen man ansieht, dass sie<br />

nicht glücklich und zufrieden s<strong>in</strong>d. Sie<br />

s<strong>in</strong>d teilnahmslos bis apathisch, des<strong>in</strong>-<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 23


Fachthema<br />

teressiert, am Essen mäkelnd, am Fenster<br />

sitzend, alle<strong>in</strong> im Zimmer o<strong>der</strong> im<br />

Speiseraum.<br />

Wie könnten die hauswirtschaftlichen<br />

Dienstleistungen aussehen und was<br />

können Mitarbeiter tun, damit die Antwort<br />

auf die E<strong>in</strong>gangsfrage positiv ausfällt?<br />

Dazu möchte ich Sie mit auf e<strong>in</strong>e Reise<br />

nehmen. E<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> die Welt e<strong>in</strong>es<br />

Bewohners. Stellen Sie sich vor, Sie<br />

selbst s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Situation, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Altenpflegee<strong>in</strong>richtung<br />

ziehen zu müssen/<br />

zu wollen. Es würde den Rahmen dieses<br />

Beitrags sprengen, mit <strong>der</strong> Auswahl e<strong>in</strong>er<br />

Altenpflegee<strong>in</strong>richtung anzufangen.<br />

Deshalb beg<strong>in</strong>nen wir mit dem E<strong>in</strong>zug.<br />

Schon vor dem E<strong>in</strong>zug<br />

für Lebensqualität sorgen!<br />

u Wie ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zug e<strong>in</strong>es neuen Bewohners<br />

<strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung organisiert?<br />

u Wird <strong>der</strong> neue Bewohner zum Beispiel<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em bisherigen Zuhause<br />

besucht o<strong>der</strong> f<strong>in</strong>den Gespräche nur<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung statt? Wer ist an<br />

solchen Gesprächen beteiligt?<br />

u Wie kommen die Informationen<br />

über e<strong>in</strong>en neuen Bewohner an die<br />

relevanten Stellen <strong>der</strong> Hauswirtschaft?<br />

u Welche Informationen bekommt die<br />

Hauswirtschaft und s<strong>in</strong>d die Informationen<br />

ausreichend?<br />

u Wird <strong>der</strong> neue Bewohner über für<br />

ihn wichtige Abläufe (rechtzeitig)<br />

<strong>in</strong>formiert? Dazu würde beispielsweise<br />

die Organisation <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung,<br />

<strong>der</strong> Wäschebehandlung, <strong>der</strong><br />

Mahlzeitengestaltung zählen.<br />

u Gibt es e<strong>in</strong>en festgelegten Begrüßungsablauf,<br />

<strong>der</strong> den Bewohner<br />

durch den ersten Tag, bzw. die erste<br />

Zeit begleitet?<br />

Das alles s<strong>in</strong>d wichtige Abläufe, die E<strong>in</strong>fluss<br />

darauf haben, ob Lebensqualität<br />

schon beim E<strong>in</strong>zug gewährleistet wird.<br />

Gut organisierte Prozesse sorgen dafür,<br />

dass <strong>der</strong> neue Bewohner sich aufgehoben<br />

fühlt und dieser Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Leben entspannt begegnen kann.<br />

Der E<strong>in</strong>zug e<strong>in</strong>es neuen Bewohners<br />

bietet <strong>der</strong> Hauswirtschaft e<strong>in</strong>e Chance<br />

zu agieren und sich e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />

Wünschenswert wäre es, wenn e<strong>in</strong><br />

kompetenter Mitarbeiter <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

den neuen Bewohner <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

alten Zuhause besuchen würde.<br />

In e<strong>in</strong>em Gespräch könnte man sich<br />

e<strong>in</strong> Bild vom Leben des zukünftigen<br />

Bewohners machen und zwar aus erster<br />

Hand. Hilfestellung könnte bei <strong>der</strong><br />

Auswahl <strong>der</strong> Möbel, <strong>der</strong> Wäsche, an<strong>der</strong>er<br />

Wohnaccessoires gegeben werden.<br />

Auch könnte man e<strong>in</strong> Gespräch über die<br />

Essgewohnheiten führen, welches <strong>in</strong> die<br />

Pflegedokumentation e<strong>in</strong>fließt. Welche<br />

sonstigen Gewohnheiten <strong>der</strong> neue Bewohner<br />

<strong>in</strong> Bezug auf Hauswirtschaft hat,<br />

wäre ebenfalls <strong>in</strong>teressant zu erfahren,<br />

um den späteren Heimalltag zu gestalten.<br />

Was nichts an<strong>der</strong>es heißt als Leben<br />

mit Lebensqualität, abgestimmt auf die<br />

<strong>in</strong>dividuellen Bedürfnisse und Bedarfe.<br />

Diese Aufgabe könnte e<strong>in</strong>e Nahtstelle<br />

zwischen Pflege und Hauswirtschaft se<strong>in</strong><br />

und nutzbr<strong>in</strong>gend für beide Abteilungen<br />

organisiert werden.<br />

Die Bedeutung<br />

des Essens und Tr<strong>in</strong>kens<br />

Kennen Sie das nicht? Wenn man als<br />

K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Problem hatte o<strong>der</strong> traurig war,<br />

hat die Mutter erst mal etwas Schönes<br />

gekocht. Schon während <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen<br />

Mahlzeit schrumpfte das Problem<br />

auf e<strong>in</strong>e erträgliche Größe. O<strong>der</strong> wenn<br />

Manager etwas zu verhandeln haben,<br />

dann geschieht das oft bei e<strong>in</strong>em Essen.<br />

Ist man auf e<strong>in</strong>er Tagung, kommuniziert<br />

es sich leichter bei e<strong>in</strong>em Snack <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Kaffeepause. Es gibt viele weitere<br />

Beispiele für die Bedeutung des Essens<br />

und Tr<strong>in</strong>kens. Im Altenheim ist es nicht<br />

an<strong>der</strong>s. Die Hauswirtschaft, bzw. die<br />

Küche hat e<strong>in</strong>e Fülle von Möglichkeiten,<br />

den Alltag <strong>der</strong> Bewohner lebenswert zu<br />

gestalten.<br />

Stellen Sie sich doch mal bitte folgende<br />

Fragen:<br />

u Herrscht dort, wo das Essen serviert<br />

wird, e<strong>in</strong>e angenehme Atmosphäre?<br />

Dudelt beispielsweise laut Musik, die<br />

möglicherweise eher den Mitarbeitern<br />

als den Bewohnern gefällt?<br />

u S<strong>in</strong>d die Sitzgelegenheiten so, dass<br />

<strong>der</strong> Bewohner e<strong>in</strong>e angenehme Körperhaltung<br />

e<strong>in</strong>nehmen kann?<br />

u Rufen die Mitarbeiter sich laut zu<br />

während <strong>der</strong> Essensausgabe? Wie<br />

wird mit Bewohnern gesprochen?<br />

Werden sie gefragt, ob es ihnen<br />

schmeckt?<br />

u Wie ist es um das Wissen um jeden<br />

e<strong>in</strong>zelnen Bewohner bestellt? Ist dem<br />

Personal nur e<strong>in</strong> Formular mit den<br />

Essenswünschen bekannt o<strong>der</strong> hat<br />

<strong>der</strong> Bewohner auch e<strong>in</strong> Gesicht?<br />

u Können Bewohner an <strong>der</strong> Speiseplangestaltung<br />

teilnehmen? Haben<br />

sie die Möglichkeit auch bei <strong>der</strong> Speisenplanung<br />

für Feste mitzuwirken?<br />

u Können sie jemanden zum Essen<br />

e<strong>in</strong>laden o<strong>der</strong> als Gastgeber auftreten<br />

und e<strong>in</strong> Wunschessen bestellen?<br />

u Ist es möglich, dass Bewohner die<br />

Dekoration von Räumen mitgestalten?<br />

In wie weit ist Bewohnern<br />

eigenes Mobiliar gestattet? Haben<br />

sie also die Chance, das Zimmer zu<br />

ihrem Zimmer und damit zu ihrem<br />

Zuhause zu machen?<br />

u Wie werden die Mahlzeiten zeitlich<br />

gestaltet? Könnte man nach dem<br />

Essen noch e<strong>in</strong>en Espresso tr<strong>in</strong>ken<br />

o<strong>der</strong> muss man schnell den Platz<br />

räumen, damit <strong>der</strong> Raum für die<br />

nächste Mahlzeit vorbereitet werden<br />

kann?<br />

u Wie s<strong>in</strong>d Arbeitszeiten organisiert?<br />

Richten sie sich nach den Bedürfnissen<br />

<strong>der</strong> Bewohner o<strong>der</strong> vielleicht<br />

eher nach den Wünschen des Personals?<br />

Wird das Abendessen schon<br />

mittags vorbereitet, da die Arbeitszeiten<br />

für den Abend ke<strong>in</strong> Personal<br />

vorsehen?<br />

u Werden die Informationen über die<br />

Essgewohnheiten ständig überprüft<br />

o<strong>der</strong> bekommt <strong>der</strong> Bewohner se<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>mal protokolliertes Marmeladenbrot<br />

bis zum letzten Tag, nur weil er<br />

sich selbst nicht äußert o<strong>der</strong> äußern<br />

kann?<br />

Bis zum E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Altenpflegee<strong>in</strong>richtung<br />

haben die Menschen ihr Leben<br />

selbst gestaltet. In dem neuen Zuhause<br />

wird den Menschen nun fast alles an<br />

Tätigkeiten abgenommen, die bis dah<strong>in</strong><br />

selbst erledigt wurden. Von nun an gilt<br />

Fremdbestimmung. Die Organisation<br />

richtet sich eher nach dem, was für den<br />

Arbeitsablauf s<strong>in</strong>nvoll ist, statt nach den<br />

Bedürfnissen <strong>der</strong> Bewohner. Denn das<br />

Fachpersonal weiß ja aufgrund se<strong>in</strong>er<br />

Kompetenz, was <strong>der</strong> Bewohner möchte,<br />

o<strong>der</strong>? Macht uns das vielleicht selbst<br />

24 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Fachthema<br />

Angst, wenn man an den Umzug <strong>in</strong> die<br />

eigene E<strong>in</strong>richtung denkt?<br />

Das Respektieren<br />

<strong>der</strong> Privatsphäre<br />

Frau Mustersenior braucht heute Morgen<br />

etwas länger mit dem Anziehen. Sie<br />

steht <strong>in</strong> Unterwäsche <strong>in</strong> ihrem Zimmer.<br />

E<strong>in</strong> kurzes Klopfen, nicht das „Here<strong>in</strong>“<br />

abwartend, steht die Re<strong>in</strong>igungsmitarbeiter<strong>in</strong><br />

auch schon im Raum, „Guten<br />

Morgen“ trällernd. Wie könnte sich Frau<br />

Mustersenior jetzt fühlen? Vielleicht<br />

entschuldigt sie sich sogar, denn sie ist<br />

ja ansche<strong>in</strong>end nicht rechtzeitig fertig<br />

und stört damit unter Umständen den<br />

Arbeitsablauf. Sie weiß, dass das Personal<br />

immer unter Zeitdruck ist. Alles<br />

muss schnell gehen, sonst wird das Arbeitspensum<br />

nicht geschafft. Sie möchte<br />

nicht daran schuld se<strong>in</strong>, wenn die Mitarbeiter<br />

ihretwegen <strong>in</strong> Zeitverzug kommen.<br />

Und das, obwohl es ihre privaten<br />

Räume s<strong>in</strong>d, also ihr Zuhause.<br />

Diese Situation kennt je<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />

o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Weise. Die wenigsten Bewohner<br />

werden Ihnen den E<strong>in</strong>tritt verwehren<br />

mit e<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>weis, dass es jetzt<br />

nicht passt.<br />

Es lohnt sich über Möglichkeiten nachzudenken,<br />

wie die Privatsphäre <strong>der</strong> Bewohner<br />

geschützt und respektiert werden<br />

kann. Denn: Lassen Sie jeden <strong>in</strong> Ihre<br />

Wohnung?<br />

Sympathien und Antipathien<br />

u Je<strong>der</strong> Bewohner sollte die Möglichkeit<br />

haben, e<strong>in</strong>em Mitarbeiter den<br />

Zutritt <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Zimmer zu verweigern<br />

– aus welchem Grund auch<br />

immer.<br />

u Es ist nicht egal, <strong>in</strong> welcher Kleidung<br />

Mitarbeiter e<strong>in</strong> Zimmer betreten<br />

und ob Mitarbeiter Wert auf die eigene<br />

Körperhygiene legen.<br />

u Wenn man persönliche D<strong>in</strong>ge des<br />

Bewohners wegräumen muss, dann<br />

sollte alles wie<strong>der</strong> so hergerichtet<br />

werden, wie <strong>der</strong> Bewohner es gewohnt<br />

ist.<br />

u Die Zeiten <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung sollten<br />

sich nach dem Tagesrhythmus des<br />

Bewohners richten. Wer möchte<br />

schon gerne von <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung aufgeweckt<br />

werden o<strong>der</strong> beim Frühstück<br />

den Kaffeeduft vom Geruch<br />

von Re<strong>in</strong>igungsmitteln überlagert<br />

wissen.<br />

u Nur weil <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung Menschen<br />

mit Inkont<strong>in</strong>enz leben, muss<br />

man das nicht automatisch im E<strong>in</strong>gangsbereich<br />

wahrnehmen. Das ist<br />

we<strong>der</strong> Bewohnern noch Besuchern<br />

zuzumuten. Dafür würde sich je<strong>der</strong><br />

schämen, <strong>der</strong> die Re<strong>in</strong>igung noch<br />

selbst erledigt.<br />

u Räume, die vom Bewohner genutzt<br />

werden, sollten nicht abgeschlossen<br />

se<strong>in</strong>. Man schließt Zuhause auch<br />

nicht die Küche o<strong>der</strong> das Bad ab,<br />

wenn man gere<strong>in</strong>igt hat.<br />

u Wenn Dekorationen nicht mehr<br />

gut aussehen, dann s<strong>in</strong>d sie zu entsorgen.<br />

Beschädigte Dekorationen<br />

o<strong>der</strong> verblühte Blumen machen<br />

e<strong>in</strong>en schlechten und ungepflegten<br />

E<strong>in</strong>druck.<br />

u Dekorationen, wie sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten üblich s<strong>in</strong>d, gehören<br />

nicht <strong>in</strong> das Zuhause erwachsener<br />

Menschen – vor allem nicht im E<strong>in</strong>gangsbereich.<br />

Welche Dekoration<br />

sich im Bewohnerzimmer bef<strong>in</strong>det,<br />

ist allerd<strong>in</strong>gs <strong>Sache</strong> des Bewohners.<br />

u Wenn e<strong>in</strong> Bewohner Gäste hat, ist es<br />

selbstverständlich, dass beispielsweise<br />

die Re<strong>in</strong>igung verschoben wird.<br />

Der Bewohner ist Hausherr und bestimmt<br />

selbst, wann er – mit o<strong>der</strong><br />

ohne Gast – se<strong>in</strong> Zimmer verlässt.<br />

Fazit<br />

Natürlich kann nicht alles optimal für<br />

jeden e<strong>in</strong>zelnen Bewohner verwirklicht<br />

werden. E<strong>in</strong>e Altenpflegee<strong>in</strong>richtung<br />

unterliegt Zwängen, die das nicht möglich<br />

machen. Aber e<strong>in</strong> bisschen besser<br />

geht immer. Schon kle<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ungen<br />

im täglichen Arbeitsablauf können<br />

e<strong>in</strong>e enorme positive Wirkung auf<br />

die empfundene Lebensqualität haben.<br />

Machen Sie sich Gedanken über die eigenen<br />

Wünsche, die Sie als Bewohner<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> eigenen E<strong>in</strong>richtung hätten und<br />

wirken Sie mit an <strong>der</strong> Gestaltung, die<br />

e<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung erstrebenswert<br />

werden lässt. E<strong>in</strong>ige Wünsche<br />

s<strong>in</strong>d bestimmt umzusetzen, so dass Ihre<br />

Antwort auf die Frage, ob Sie gerne <strong>in</strong><br />

Ihre eigene E<strong>in</strong>richtung ziehen würden<br />

mit e<strong>in</strong>em lächelnden „Ja, gerne“ zu beantworten<br />

wäre. E Ina Büttner<br />

ZUR PERSON<br />

Ina Büttner ist HBL,<br />

Diplom-Ökonom<strong>in</strong><br />

und Berater<strong>in</strong> für<br />

Hauswirtschaft und<br />

Verpflegung aus<br />

Gött<strong>in</strong>gen. Viele<br />

Jahre arbeitete sie<br />

<strong>in</strong> Altenheimen,<br />

e<strong>in</strong>er Mutter-K<strong>in</strong>d-<br />

Kurkl<strong>in</strong>ik und e<strong>in</strong>er<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte<br />

als Hauswirtschaftsleitung. Nebenberuflich<br />

absolvierte sie die Weiterbildung zur<br />

Leitung von Versorgungse<strong>in</strong>richtungen<br />

(entspricht <strong>der</strong> Heimleiterqualifizierung §<br />

2 Personalverordnung, über die <strong>in</strong> Bayern<br />

<strong>in</strong> den letzten Monaten so stark diskutiert<br />

wurde).<br />

Nach e<strong>in</strong>em Studium für Betriebswirtschaft<br />

<strong>in</strong> Hamburg wurde sie Verwaltungsleiter<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Mutter-K<strong>in</strong>d-Kurkl<strong>in</strong>ik und Rehakl<strong>in</strong>ik.<br />

Seit 2011 arbeitet sie freiberuflich für<br />

die Ausbildung von Alltagsbegleitern, als<br />

Berater<strong>in</strong> <strong>in</strong> Altenheimen, ist Referent<strong>in</strong> und<br />

Kursleitung IQ-Heimkoch (siehe Kasten unten).<br />

HEIMKOCH-WEITER-<br />

BILDUNG (IQ)<br />

Der „IQ-Heimkoch“ ist e<strong>in</strong>e Weiterbildung<br />

für Fachkräfte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seniorenverpflegung.<br />

Wer diesen Kurs absolviert hat, kann sich<br />

als wesentlicher Mitgestalter von Lebensqualität<br />

im Alter verstehen. Es werden die<br />

Voraussetzungen für vernetztes Arbeiten<br />

mit an<strong>der</strong>en Abteilungen geschaffen und<br />

e<strong>in</strong> Konzept zur Esskultur vermittelt. Das<br />

Motto lautet: Wer Senioren verpflegen will,<br />

muss nicht nur kochen können, son<strong>der</strong>n<br />

auch um <strong>der</strong>en Lebenssituation wissen.<br />

Die nächsten Term<strong>in</strong>e des IQ-Heimkochs:<br />

u 20. Oktober 2014 bis 10. Juli 2015<br />

<strong>in</strong> L<strong>in</strong>dau<br />

u 13. April 2015 bis 20. November<br />

2015 <strong>in</strong> Hamburg<br />

: www.<strong>in</strong>novative-qualifikation.de<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 25


Fachthema<br />

Gutes Wirtschaften<br />

mit den richtigen Geräten<br />

Arbeits- und Ablaufvere<strong>in</strong>fachung,<br />

Ordnung,<br />

Platzersparnis, Ergonomie,<br />

Arbeitssicherheit, Hygiene,<br />

Re<strong>in</strong>igungsfreundlichkeit,<br />

Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />

s<strong>in</strong>d gewichtige<br />

Argumente bei <strong>der</strong> Ergänzung<br />

e<strong>in</strong>es Küchengeräteparks.<br />

Neue Geräte<br />

s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anschaffung<br />

teuer. Deswegen<br />

sollte e<strong>in</strong>e Investition<br />

gut geplant werden.<br />

Im Selfcook<strong>in</strong>g-Center von Rational ist e<strong>in</strong>e vollautomatische HACCP-<br />

Dokumentation enthalten<br />

Das fängt bereits bei <strong>der</strong> Bedarfsanalyse<br />

an: Für wen wollen wir<br />

wie viele Portionen täglich kochen<br />

– heute und <strong>in</strong> Zukunft? Wollen<br />

wir uns auf e<strong>in</strong>e bestimmte Klientel und<br />

damit eventuell auch auf e<strong>in</strong> bestimmtes<br />

Speisenangebot spezialisieren? Welchen<br />

Spielraum haben wir zur Verfügung,<br />

welches Budget? Wie viel Personal können<br />

wir uns heute und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Jahren<br />

leisten? Diese und weitere Kriterien<br />

führen zu e<strong>in</strong>em Vorentscheid darüber,<br />

wie die Küche <strong>in</strong> Zukunft aussieht und<br />

welche Gerätearten sie enthalten soll.<br />

Die richtigen Anbieter und Geräte zu<br />

f<strong>in</strong>den ist nicht immer e<strong>in</strong>fach. Bei den<br />

Unternehmen sollte darauf geachtet<br />

werden, dass diese e<strong>in</strong>richtungsspezifisch<br />

beraten und e<strong>in</strong>e detaillierte Bedarfsanalyse<br />

und Konzeption durchführen.<br />

E<strong>in</strong>e professionelle Montage<br />

und Inbetriebnahme <strong>der</strong> Geräte vor Ort<br />

muss genauso gewährleistet werden, wie<br />

die Unterstützung <strong>in</strong> den ersten Wochen<br />

und Monaten des neuen Arbeitens. Dafür<br />

und für eventuell später auftretende<br />

Probleme ist es s<strong>in</strong>nvoll, dass e<strong>in</strong> Vertreter<br />

des Unternehmens <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region zu<br />

erreichen ist.<br />

Heißluftdämpfer:<br />

die Alleskönner<br />

Auf Heißluft- o<strong>der</strong> Kombidämpfer<br />

kann heute eigentlich ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung<br />

mehr verzichten. Dies gilt beson<strong>der</strong>s für<br />

große Häuser. Allerd<strong>in</strong>gs auch für jene,<br />

die für externe Kunden mitkochen; die<br />

Vorteile überwiegen: Heißluft-Dämpfer<br />

eignen sich sowohl für die Speisenvorbereitung<br />

als auch -zubereitung; ohne<br />

Ankochzeit kann man <strong>in</strong> ihnen Dämpfen,<br />

Dünsten, Braten, Schmoren, Grillen,<br />

Backen, Konservieren, Regenerieren und<br />

Vakuumgaren. Dadurch wird <strong>der</strong> Bedarf<br />

an an<strong>der</strong>en Geräten – und Stellflächen<br />

Fotos: Convoterm, Hobart, Palux, Rational, MKN, Krefft<br />

26 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Fachthema<br />

2<br />

1<br />

3<br />

1 Die Convotherm-Geräte versprechen e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />

Bedienung durch selbsterklärende Symbole,<br />

h<strong>in</strong>terlegte Bedienungsanleitung als Hilfe-Funktion<br />

und HACCP-Datenspeicherung 2 Heißluft- und<br />

Kombidämpfer s<strong>in</strong>d wahre Alleskönner: Dämpfen,<br />

Dünsten, Braten, Schmoren, Grillen, Backen, Konservieren,<br />

Regenerieren und Vakuumgaren 3 Hobart<br />

hat unter an<strong>der</strong>em die Basisgeräte Cul<strong>in</strong>airo<br />

basic/basicplus (Foto) und Cul<strong>in</strong>airo pro sowie zwei<br />

Turmvarianten im Angebot<br />

– ger<strong>in</strong>ger. Bei den mo<strong>der</strong>nen Geräten<br />

s<strong>in</strong>d Bratverluste, Verkochmengen und<br />

Fettverbrauch sehr ger<strong>in</strong>g, <strong>der</strong> Verbrauch<br />

an Energie und Wasser hält sich<br />

<strong>in</strong> Grenzen. Wertvolle Vitam<strong>in</strong>e und<br />

Spurenelemente sowie Eigengeschmack<br />

und appetitliches Aussehen blieben, laut<br />

e<strong>in</strong>iger Anbieter, erhalten.<br />

Hersteller von Kombidämpfern bieten<br />

Geräte mit soli<strong>der</strong> Grundausstattung<br />

bis h<strong>in</strong> zur De-Luxe-Version mit allen<br />

Extras, denn nicht jede Küche benötigt<br />

e<strong>in</strong>en Dämpfer mit allen technischen<br />

F<strong>in</strong>essen.<br />

In vielen Fällen reicht e<strong>in</strong> Gerät mit soli<strong>der</strong><br />

Grundausstattung, das mit Leistung,<br />

Qualität und Hygiene überzeugt, so die<br />

E<strong>in</strong>stellung des Herstellers Hobart. Hobart<br />

hat unter an<strong>der</strong>em die Basisgeräte<br />

Cul<strong>in</strong>airo basic/basicplus und Cul<strong>in</strong>airo<br />

pro sowie zwei Turmvarianten im Angebot.<br />

Das Basismodell basic/basicplus<br />

ist e<strong>in</strong> Elektrogerät mit direkter Wassere<strong>in</strong>spritzung<br />

zur Dampfproduktion<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Garkammer. Es hat sechs E<strong>in</strong>schübe<br />

1/1 Gastronorm und die elektronische<br />

Steuerung Smarttronic basic.<br />

Die Betriebsarten: Dämpfen (50 Grad<br />

C bis 100 Grad C), Heißluft (50 Grad C<br />

bis 250 Grad C) und Kombidampf (50<br />

Grad C bis 250 Grad C). Die Geräte bieten<br />

Kerntemperaturfühler, Cooldown-<br />

Funktion, Feuchtigkeitswerte<strong>in</strong>stellung,<br />

zwei programmierbare Lüftergeschw<strong>in</strong>digkeiten,<br />

manuelle Dampfzufuhr, Soll/<br />

Istwertanzeige von Temperatur, Zeitund<br />

Feuchtigkeitswerten, Servicediagnosemeldungen,<br />

Doppelglastür mit offenem<br />

Warmluft-Leitsystem und e<strong>in</strong>en<br />

Temperaturbegrenzer. Vier Varianten<br />

offerieren herausnehmbare E<strong>in</strong>hängegestelle,<br />

Türanschlag rechts beziehungsweise<br />

l<strong>in</strong>ks, Bedienpanel rechts und e<strong>in</strong><br />

Re<strong>in</strong>igungssystem mit acht Re<strong>in</strong>igungsprogrammen.<br />

Kombidämpfer<br />

für jeden Bedarf<br />

Die verschiedenen Gerätevarianten <strong>der</strong><br />

Kombidämpfer von Convotherm (außer<br />

das Modell „M<strong>in</strong>i“) haben e<strong>in</strong>e Verschw<strong>in</strong>detür.<br />

„Die seitlich am Gerät e<strong>in</strong>fach<br />

zurückschiebbare Tür beseitigt die<br />

Gefahr des Verbrennens und verbessert<br />

somit die Arbeitsabläufe“, erklärt e<strong>in</strong> Firmensprecher.<br />

Zudem gibt es ke<strong>in</strong>e Cool-<br />

Down-Phase mehr, wodurch Zeit e<strong>in</strong>gespart<br />

wird. Die automatische Regelung<br />

<strong>der</strong> Feuchtigkeit br<strong>in</strong>ge mehr Sicherheit.<br />

Die Geräte verbrauchen weniger Strom<br />

und Wasser und somit f<strong>in</strong>anzielle Mittel.<br />

Durch weniger fetthaltigen Dampf<br />

entstehe weniger Schmutz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küchenluft.<br />

Die Convotherm-Geräte versprechen<br />

e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Bedienung durch<br />

selbsterklärende Symbole, h<strong>in</strong>terlegte<br />

Bedienungsanleitung als Hilfe-Funktion<br />

und HACCP-Datenspeicherung.<br />

Dreifach verglaste<br />

Garraumtür spart Energie<br />

Der neue MKN Combidämpfer Flexicombi<br />

wurde im Rahmen <strong>der</strong> Messe<br />

Gulfood <strong>in</strong> Dubai mit dem Gulfood Innovation<br />

Award 2014 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kategorie<br />

„Best Heavy Equipment Innovation“<br />

ausgezeichnet. Bei <strong>der</strong> Vergabe des<br />

Preises erkannte die <strong>in</strong>ternationale Jury<br />

unter an<strong>der</strong>em das E<strong>in</strong>sparpotenzial bei<br />

Wasser und Energie an.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 27


Fachthema<br />

Die Palux Profil<strong>in</strong>e eignet sich für die Geme<strong>in</strong>schafts-, Betriebs-, und<br />

Sozialverpflegung und die Hotellerie, mit <strong>in</strong>tegrierter Ablaufschnaupe<br />

für e<strong>in</strong>faches Entleeren<br />

Informationen wie Temperatur, Zeit<br />

o<strong>der</strong> Garraumklima nicht mehr. Der<br />

Küchenmitarbeiter gibt nur e<strong>in</strong>, um<br />

welches Gargut es sich handelt, den Rest<br />

erledigt das Gerät. Auch die Datenerfassung<br />

läuft vollautomatisch: Über zehn<br />

Tage werden die Werte aller Garprozesse<br />

selbsttätig gespeichert. Über e<strong>in</strong>en USB-<br />

Stick können diese heruntergeladen und<br />

beispielsweise zu Tabellen weiterverarbeitet<br />

werden.<br />

Mit <strong>der</strong> Software Combil<strong>in</strong>k will Rational<br />

die Arbeit <strong>der</strong> Küchenleitung weiter<br />

erleichtern: Garprogramme und Rezepturen<br />

mit Mengen, Preisen, Zubehör und<br />

Bil<strong>der</strong>n können komfortabel am Computer<br />

erstellt werden. E<strong>in</strong>kaufslisten werden<br />

abhängig von den benötigten Portionen<br />

selbsttätig generiert, <strong>der</strong> Warene<strong>in</strong>satz<br />

sowie <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>n je Portion berechnet.<br />

„Die vollautomatische HACCP-Doku-<br />

„Beim Flexicombi br<strong>in</strong>gt die dreifach<br />

verglaste Garraumtür e<strong>in</strong> Energiee<strong>in</strong>sparpotenzial<br />

von bis zu 28 Prozent im<br />

Vergleich zu MKN-Combidämpfern<br />

mit Zweifachverglasung“, erklärt e<strong>in</strong><br />

Firmensprecher. Durch den Wärmetauscher<br />

kann bei e<strong>in</strong>er Betriebsstunde<br />

Dämpfen im Flexicombi 10.1 zirka 1<br />

kWh Energie gespart werden. Die bisherige<br />

MKN Vorgängertechnologie bis<br />

Ende 2013, vielen bekannt unter „Hans-<br />

Dampf“, arbeitete ohne Wärmetauscher.<br />

Die neue Motorentechnologie reduziere<br />

den Energieverbrauch des Motors um<br />

40 Prozent. „Dadurch konnten auch<br />

die Anschlusswerte im Vergleich zu<br />

HansDampf um durchschnittlich fünf<br />

Prozent verr<strong>in</strong>gert werden“. Das Bedienkonzept<br />

Magic Pilot bietet <strong>in</strong>tegrierte<br />

Infoschritte, Favoritenprogramme im<br />

Startmenü und die Bedienungsanleitung<br />

als Videoclip direkt im Gerät.<br />

Noch weiter geht Krefft Großküchentechnik,<br />

die 2014 das Gerät La<strong>in</strong>ox<br />

Naboo vorstellten und damit „den herkömmlichen<br />

Kombidämpfer endgültig<br />

überholt hat“, so das Unternehmen. Es<br />

ersetzt die beschränkten, auf e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelgerät<br />

begrenzten Kombidämpfer-<br />

Inhalte durch zahlreiche Daten, wie<br />

persönliche Rezepte, Zutatenverwaltung<br />

o<strong>der</strong> Tipps zum Anrichten, die <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Cloud außerhalb des Gerätes gespeichert<br />

s<strong>in</strong>d. Diese große Wissenswelt<br />

richtet sich an e<strong>in</strong>e virtuelle Geme<strong>in</strong>schaft<br />

von Küchenchefs und Köchen.<br />

Vollautomatische<br />

Datenerfassung<br />

Das Selfcook<strong>in</strong>g Center von Rational ist<br />

ebenfalls hoch automatisiert. Das Gerät<br />

benötigt die händische E<strong>in</strong>gabe üblicher<br />

Bedienung wie auf e<strong>in</strong>em Smartphone beim Combidämpfer Flexicombi,<br />

<strong>der</strong> von MKN Anfang 2014 <strong>in</strong> Deutschland vorgestellt wurde<br />

28 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Fachthema<br />

mentation garantiert je<strong>der</strong>zeit hun<strong>der</strong>tprozentige<br />

Hygienesicherheit“, versprechen<br />

Unternehmensvertreter. „Im Vergleich<br />

zu herkömmlichen Kombidämpfern<br />

gart das Selfcook<strong>in</strong>g Center bis zu 15<br />

Prozent schneller“, heißt es weiter. Das<br />

spare Zeit und Geld. Das Gerät entlaste<br />

o<strong>der</strong> ersetze auf kle<strong>in</strong>ster Stellfläche 40<br />

bis 50 Prozent aller herkömmlichen Gargeräte<br />

wie Heißluftöfen, Herde, Kipper,<br />

Kessel, Dämpfer, Friteusen, Töpfe und<br />

Pfannen.<br />

Im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Kombidämpfern<br />

sei <strong>der</strong> Stellflächenbedarf – bei gleicher<br />

Garraumgröße und gesteigerten<br />

Leistungsumfang – um bis zu 28 Prozent<br />

reduziert, sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> Elektro- als auch<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gasausführung.<br />

Das Rational Selfcook<strong>in</strong>gcenter wurde<br />

von <strong>der</strong> US-Umweltschutzbehörde EPA<br />

(Environmental Protection Agency) mit<br />

dem Energy Star ausgezeichnet. Die EPA<br />

bietet Unternehmen und Verbrauchern<br />

energieeffiziente Lösungen, um Strom<br />

und Geld zu sparen und zum Schutz <strong>der</strong><br />

Umwelt beizutragen. Im Jahr 2003 wurde<br />

<strong>der</strong> Energy Star durch e<strong>in</strong>e EU-Verordnung<br />

auch offiziell <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>geführt.<br />

Auf dem <strong>in</strong>dividuell konfigurierbaren<br />

Tablet-Display von<br />

La<strong>in</strong>ox Naboo (Vertrieb von<br />

Krefft) s<strong>in</strong>d alle Bildsymbole<br />

<strong>in</strong> Reichweite <strong>der</strong> F<strong>in</strong>gerspitze.<br />

Zwischenschritte o<strong>der</strong> Auswahlkriterien<br />

wie beim herkömmlichen<br />

Kombidämpfer<br />

gibt es hier nicht mehr.<br />

Solides modulares<br />

Standgeräteprogramm<br />

Experten empfehlen für Pflegeheime e<strong>in</strong>e<br />

Mischnutzung <strong>der</strong> Küche mit konventioneller<br />

und Cook & Chill-Bewirtschaftung.<br />

Dementsprechend ist auch <strong>der</strong><br />

Gerätepark <strong>der</strong> Küche zu gestalten.<br />

„Palux Profil<strong>in</strong>e ist e<strong>in</strong>e umfassende,<br />

leistungsstarke Geräteserie für die Zubereitung<br />

von großen Mengen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Geme<strong>in</strong>schafts-, Betriebs-, Sozialverpflegung<br />

und Hotellerie“, so e<strong>in</strong> Unternehmenssprecher.<br />

Das modulare<br />

Standgeräteprogramm umfasst Herde<br />

<strong>in</strong> verschiedenen Techniken mit und<br />

ohne Backöfen, Kochkessel, Kippbratpfannen,<br />

Bräter, Bratplatten, Friteusen<br />

sowie Gas-Chargrills <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Größen und Varianten. Es verspricht bewährte<br />

Technik <strong>in</strong> soli<strong>der</strong>, stabiler Verarbeitung,<br />

<strong>in</strong> Elektro- und Gasausführung,<br />

<strong>in</strong> Zeilen- Wand- o<strong>der</strong> Blockaufstellung,<br />

auf Füßen o<strong>der</strong> Sockelaufstellung. Das<br />

modulare Standgeräteprogramm wird<br />

mit abgesenkter U-R<strong>in</strong>ne verbunden.<br />

Dies vere<strong>in</strong>fache die Re<strong>in</strong>igung und die<br />

Hygiene <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche, so das Unternehmen.<br />

Die offenen Unterbauten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />

zwei Versionen – als Standardhygiene<br />

mit fugenlosem Übergang zu Rück- und<br />

Seitenwänden o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Radiushygieneausführung<br />

– erhältlich. Die Gerätekomponenten<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> funktionaler<br />

Knebel- o<strong>der</strong> auch re<strong>in</strong>igungsfreundlicher<br />

Folienausführung verfügbar. Die<br />

Folientastatur zum Beispiel bei Friteusen,<br />

Kochkesseln und Kippbratpfannen bietet<br />

die <strong>in</strong>dividuelle E<strong>in</strong>gabe von Temperatur,<br />

Zeit, Startzeit und Programmen. Die<br />

großen digitalen Anzeigen geben aktuell<br />

alle Informationen zum Kochprozess.<br />

Programmoptionen wie Abfrage von<br />

Wartungs<strong>in</strong>tervallen und Fett-Ölnutzungsdauer<br />

bei Friteusen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Plus<br />

an Information.<br />

E<strong>in</strong> Kessel, <strong>der</strong> kocht<br />

und kühlt<br />

Als „Revolution <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kesseltechnik“<br />

bezeichnet schließlich das Unternehmen<br />

Meteos ihren Kombikessel Proveno.<br />

Das Gerät ist für die Warmproduktion<br />

(kochen, garen, mixen) ebenso geeignet<br />

wie für die Produktion von kalten Desserts,<br />

Beerenmus o<strong>der</strong> die Zubereitung<br />

von Schlagsahne. Im Proveno können<br />

Gerichte aber auch gekühlt werden –<br />

ohne Umfüllen, ohne Verluste, ohne<br />

Hygienerisiken, so e<strong>in</strong> Vertreter des<br />

Unternehmens Stierlen, das den Kessel<br />

<strong>in</strong> Deutschland exklusiv vertreibt. „Bis<br />

zu 70 Prozent e<strong>in</strong>es klassischen Verpflegungsprogramms<br />

zum Beispiel im<br />

Sozialbereich können mit dem Proveno<br />

produziert werden“, heißt es. Der Kessel<br />

ist <strong>in</strong> sieben Größen von 40 bis 300 Liter<br />

zu erwerben. Die für die Lagerung <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Cook & Chill-Verfahrens notwendige<br />

Temperatur von drei Grad wird<br />

schnell erreicht, die Speisen gleichzeitig<br />

geschont, so das Unternehmen.<br />

<br />

E Sigrid Daneke<br />

RICHTIGE FRAGEN,<br />

GUTE ERGEBNISSE<br />

Bei <strong>der</strong> Küchenplanung sollte die Zukunft<br />

nicht aus den Augen gelassen werden. Beachtung<br />

f<strong>in</strong>den sollten Fragen wie:<br />

u Wer s<strong>in</strong>d unsere Kunden von morgen?<br />

Wen wollen wir ansprechen?<br />

u Welche Mengen wollen wir zukünftig<br />

produzieren? Welche Mengen benötigen<br />

wir, um wirtschaftlich arbeiten zu<br />

können?<br />

u Mit welchen Produktionsmethoden wollen<br />

wir arbeiten?<br />

u Welche Geräteausstattung benötigen<br />

wir dafür?<br />

u Wie viel Raum steht zur Verfügung<br />

o<strong>der</strong> kann durch Umbaumaßnahmen<br />

verfügbar gemacht werden? Wie soll<br />

<strong>der</strong> Raum aufgeteilt werden?<br />

u Wie viele Mitarbeiter mit welchen<br />

Qualifikationen benötigen wir für welche<br />

Aufgaben?<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 29


Porträt<br />

Fachhauswirtschafter<strong>in</strong>:<br />

E<strong>in</strong>e Berufung <strong>der</strong> Zukunft<br />

Die Individualität e<strong>in</strong>es im Altenheim lebenden Menschen<br />

fällt meistens eng gestrickten Dienstplänen,<br />

<strong>der</strong> ständigen Personalknappheit o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Mangel<br />

an Wissen zum Opfer. Durch den Weiterbildungsberuf<br />

„Geprüfte/r Fachhauswirtschafter/<strong>in</strong> (FHW)“ kann<br />

besser auf Eigenschaften und Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> zu<br />

Betreuenden e<strong>in</strong>gegangen werden. Dies sogar manchmal<br />

ohne große Anstrengung, wie Sigrid Ratz, geprüfte<br />

FHW, weiß.<br />

Biografien verlaufen selten l<strong>in</strong>ear.<br />

Die meisten schlagen Haken und<br />

gehen unerwartete Pfade. Gerade<br />

alte Menschen haben unzählige Erfahrungen<br />

<strong>in</strong> ihrem Leben gesammelt – und<br />

die sollte man nicht ignorieren. Auch<br />

wenn es nach e<strong>in</strong>em frommen Wunsch<br />

<strong>der</strong> Zukunft kl<strong>in</strong>gt: Es sollte zum Standard<br />

werden, mehr auf die Individualität<br />

<strong>der</strong> Menschen, die im Altenheim die letzte<br />

Phase ihres Lebens verbr<strong>in</strong>gen, e<strong>in</strong>zugehen.<br />

Sigrid Ratz ist <strong>der</strong> Überzeugung,<br />

dass dies möglich ist, denn e<strong>in</strong>e FHW ist<br />

speziell dafür ausgebildet, sich auf verschiedenste<br />

Menschen und Situationen<br />

e<strong>in</strong>zustellen.<br />

Lernen, worauf es wirklich<br />

ankommt<br />

Zeichnet man den Lebensweg von Sigrid<br />

Ratz nach, stellt man fest, dass auch dieser<br />

nicht l<strong>in</strong>ear verlaufen ist. Umwege<br />

führten sie zunächst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

zur Krankenschwester. Nach e<strong>in</strong>em Jahr<br />

„Die Raumgestaltung ist e<strong>in</strong> Element,<br />

das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis lei<strong>der</strong><br />

allzu oft zu wenig Beachtung<br />

f<strong>in</strong>det“, sagt FHW Sigrid Ratz<br />

jedoch brach sie diese Ausbildung aus<br />

familiären Gründen ab und wurde Pfarrhaushälter<strong>in</strong>.<br />

Doch diese Position war ihr<br />

Sprungbrett, denn berufsbegleitend absolvierte<br />

sie 1996 e<strong>in</strong>e Ausbildung zur<br />

Hauswirtschafter<strong>in</strong>. Eigentlich wollte sie<br />

sogar ihren Meister <strong>in</strong> Hauswirtschaft anhängen.<br />

„Jedoch stellte ich sehr schnell<br />

fest, dass das nicht me<strong>in</strong>e Welt ist“, so<br />

Sigrid Ratz. „Ich suchte nach e<strong>in</strong>em Gebiet,<br />

<strong>in</strong> dem ich besser aufgehoben b<strong>in</strong>.<br />

2012 begann ich mit <strong>der</strong> Zusatzausbildung<br />

zur Fachhauswirtschafter<strong>in</strong>. Dies ist<br />

me<strong>in</strong>e Berufung, das wusste ich schon<br />

nach dem ersten Ausbildungstag.“<br />

E<strong>in</strong>e ihrer Lehrer<strong>in</strong>nen war Anna Streller-<br />

Holzner, die <strong>in</strong> den Neunzigerjahren<br />

das Berufsbild <strong>der</strong>/des Geprüften Fachhauswirtschafters/<strong>in</strong><br />

begründete. Sigrid<br />

Die biografiebezogene Alltagsgestaltung<br />

passt sich dem Charakter<br />

und den Vorlieben des Bewohners<br />

an – er kann frei entscheiden,<br />

ob er lieber bäckt, kocht,<br />

malt o<strong>der</strong> näht. Das Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

wird geför<strong>der</strong>t, bereits Vergessenes<br />

wie<strong>der</strong> zutage geför<strong>der</strong>t.<br />

Fotos: Olga Wüst, Sigrid Ratz<br />

30 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Porträt<br />

WIE WIRD MAN<br />

FHW?<br />

Beim so genannten „Grünen Markt“ wird e<strong>in</strong> Wochenmarkt imitiert.<br />

Menschen im Heim sollen dadurch die Möglichkeit bekommen,<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal etwas „e<strong>in</strong>kaufen“ zu können, Obst und Gemüse <strong>in</strong><br />

unverarbeitetem Zustand zu sehen, zu fühlen, zu riechen und auch<br />

selbst wie<strong>der</strong> etwas aussuchen zu dürfen. Produkte wie Marmeladen,<br />

Liköre o<strong>der</strong> Tees werden von Bewohnern und FHW selbst<br />

hergestellt.<br />

Ratz schwärmt: „Dieses Berufsbild verkörpert<br />

sie mit Leib und Seele! Ich habe<br />

<strong>in</strong> ihrem Unterricht gelernt, worauf es<br />

wirklich ankommt!“<br />

Im Januar 2014 nun schloss Sigrid Ratz<br />

ihre Weiterbildung erfolgreich ab. Sogar<br />

so erfolgreich, dass sie zu den Besten<br />

ihres Jahrgangs gehörte und auch<br />

den Meisterpreis <strong>der</strong> Bayerischen Staatsregierung<br />

erhielt. Ihre abschließende<br />

Facharbeit hatte sie <strong>in</strong>nerhalb von drei<br />

Wochen zu bewerkstelligen. Dar<strong>in</strong> musste<br />

sie – sehr praxisorientiert – anhand<br />

e<strong>in</strong>er ihr zugeteilten Altenheimbewohner<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Dokumentation erstellen und<br />

diese schriftlich ausarbeiten. Ratz: „Die<br />

Abschlussarbeit hat mir geholfen, all<br />

das, was ich <strong>in</strong> den vorangegangenen<br />

zwei Jahren gelernt und erlebt hatte, zu<br />

fokussieren. E<strong>in</strong>e tolle Erfahrung!“<br />

Individualität wird<br />

groß geschrieben<br />

Sigrid Ratz betont die Wichtigkeit des<br />

fachpraktischen Unterrichts <strong>in</strong> realen Gegebenheiten<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Altenheim und unterstreicht,<br />

dass die praktisch orientierte<br />

Ausbildung nicht nur für die Teilnehmer<br />

<strong>der</strong> Weiterbildung e<strong>in</strong> großer Gew<strong>in</strong>n<br />

war, auch die E<strong>in</strong>richtung konnte davon<br />

profitieren. Als Fachkraft <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

kann e<strong>in</strong>e FHW beispielsweise als<br />

EIGENSCHAFTEN FÜR DEN BERUF DER<br />

FACHHAUSWIRTSCHAFTER/IN<br />

u Offenheit für neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

u grundsätzliches Interesse an alten Menschen<br />

u hohes Maß an Flexibilität<br />

u Bereitschaft, sich auf jede E<strong>in</strong>richtung/jeden Menschen/jede Situation <strong>in</strong>dividuell<br />

e<strong>in</strong>zustellen<br />

u Freude an <strong>der</strong> Hauswirtschaft.<br />

Die zweijährige berufsbegleitende Fortbildung<br />

zur/m Geprüften Fachhauswirtschafter/<strong>in</strong><br />

kann als Aufbauausbildung<br />

zur Hauswirtschafter/<strong>in</strong> nach sechsjähriger<br />

Ausübung des Berufes absolviert<br />

werden. Zudem können <strong>in</strong> Ausnahmefällen<br />

Bewerber/<strong>in</strong>nen zugelassen werden,<br />

die beispielsweise nachweislich jahrelang<br />

e<strong>in</strong>en Haushalt geleitet o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betreuung<br />

gearbeitet haben. Pflegetätigkeiten<br />

müssen nicht zw<strong>in</strong>gend vorhanden se<strong>in</strong>,<br />

da dies e<strong>in</strong> Bestandteil <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung<br />

zur FHW ist.<br />

E<strong>in</strong>e ausgebildete FHW kann sowohl <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Alten- als auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe<br />

arbeiten. Ferner ist es mittels e<strong>in</strong>er<br />

Zusatzqualifikation möglich, mit psychisch<br />

Kranken zu arbeiten. E<strong>in</strong> weiteres Arbeitsgebiet<br />

für die Fachhauswirtschafter<strong>in</strong> ist<br />

<strong>der</strong> ambulante Bereich. Das Berufsbild ist<br />

gemäß <strong>der</strong> Heimpersonalverordnung als<br />

„Fachkraft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betreuung“ anerkannt.<br />

Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Präsenzkräfte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Altenheim<br />

arbeiten. Dabei geht es beispielsweise<br />

darum, die hauswirtschaftlichen<br />

Konzepte, die es <strong>in</strong> dem Haus gibt, <strong>in</strong><br />

die Tat umzusetzen und – wo nötig –<br />

den aktuellen Bedürfnissen anzupassen.<br />

Wenn Sigrid Ratz von ihrem Beruf berichtet,<br />

blitzt immer wie<strong>der</strong> das Wort „Individualität“<br />

auf. Denn die Individualität<br />

ist die Grundlage <strong>der</strong> so genannten „biografiebezogenen<br />

Alltagsgestaltung“.<br />

Je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne Bewohner wird als I ndividuum<br />

wahrgenommen und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Schwächen und Stärken akzeptiert und<br />

geför<strong>der</strong>t. Tätigkeiten und Hobbys von<br />

früher werden wie<strong>der</strong> aufgegriffen; die<br />

Alltagsgestaltung nimmt e<strong>in</strong>e persönliche<br />

Färbung an, die FHW unterstützt dabei.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Methode, den Alltag persönlich<br />

und <strong>in</strong>dividuell werden zu lassen,<br />

ist das so genannte „ressourcenorientierte<br />

Arbeiten“. Dieses greift vorhandenes<br />

Wissen, Talente, Vorlieben<br />

auf und versucht, diese auszubauen. Im<br />

Erfahrungsschatz e<strong>in</strong>es ganzen Lebens<br />

ist e<strong>in</strong> großer Pool an Kompetenzen<br />

vorhanden, die – sofern sie nicht immer<br />

wie<strong>der</strong> aktiviert werden – <strong>in</strong> Vergessen-<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 31


Porträt<br />

Fachhauswirtschafter<strong>in</strong> Sigrid Ratz zusammen mit<br />

e<strong>in</strong>er Bewohner<strong>in</strong> am Frühstückbüffet<br />

Marmelade Kochen mit Bewohnern: Olga Wüst<br />

(FHW) mit e<strong>in</strong>er Bewohner<strong>in</strong><br />

heit geraten. Dafür muss man allerd<strong>in</strong>gs<br />

jeden e<strong>in</strong>zelnen Bewohner kennen lernen<br />

wollen, damit man auch weiß, worüber<br />

er sich freut, was se<strong>in</strong>e heimlichen<br />

Schwächen s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> wo se<strong>in</strong>e verborgenen<br />

Talente liegen. Wenn man als<br />

Fachhauswirtschafter/<strong>in</strong> so vieles weiß,<br />

muss man auch bereit se<strong>in</strong>, Verantwortung<br />

für den Alltag älterer o<strong>der</strong> pflegebedürftiger<br />

Menschen übernehmen zu<br />

wollen.<br />

Lebenswerter Alltag<br />

Fachhauswirtschafter/<strong>in</strong>nen müssen<br />

also nicht nur auf Menschen e<strong>in</strong>gehen<br />

können – sie müssen dies auch wirklich<br />

wollen. Die Biografie <strong>der</strong> zu Betreuenden<br />

wird dabei nicht als lästiges Überbleibsel<br />

aus früheren Zeiten angesehen,<br />

son<strong>der</strong>n es wird vielmehr damit gearbeitet.<br />

Verschüttete Potenziale werden<br />

reaktiviert.<br />

Bettlägerige und Menschen mit stark<br />

e<strong>in</strong>geschränkter Mobilität profitieren enorm<br />

von <strong>der</strong> Milieugestaltung. Dabei ist<br />

auch wichtig, auf die Wertvorstellungen<br />

ihres Lebens zu achten, Tage und Jahreszeiten<br />

durch die Pflege persönlicher<br />

zu strukturieren. In die verschiedenen<br />

Jahreszeiten „e<strong>in</strong>gebunden“ zu werden,<br />

etwa durch Blumen <strong>der</strong> Saison, weckt<br />

positive Emotionen. Gute Erfahrungen<br />

gibt es auch mit „Kochen am Bett“: Auf<br />

das Bett Angewiesene bekommen Besuch<br />

von <strong>der</strong> mobilen Küche. Gerüche,<br />

Geräusche und die Gerätschaften aktivieren<br />

die S<strong>in</strong>ne, wecken Er<strong>in</strong>nerungen.<br />

Auch sollte e<strong>in</strong> kreativer Umgang mit<br />

dem Bewohnerzimmer selbstverständlich<br />

se<strong>in</strong>, jedoch bedauert Sigrid Ratz:<br />

„Die Raumgestaltung ist e<strong>in</strong> Element,<br />

das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis lei<strong>der</strong> allzu oft zu wenig<br />

Beachtung f<strong>in</strong>det.“<br />

Pflege, Hauswirtschaft – und<br />

Fachhauswirtschaft<br />

Die Pflege- und Hauswirtschaftskräfte<br />

widmen sich jeweils ihrem traditionellen<br />

Bereich, die FHW arbeitet nach<br />

e<strong>in</strong>em übergreifenden, mo<strong>der</strong>neren<br />

Ansatz. Sigrid Ratz: „Sie ist das B<strong>in</strong>deglied<br />

zwischen Pflege und Hauswirtschaft,<br />

sie erledigt beispielsweise die<br />

Grundpflege und sorgt sich um e<strong>in</strong>e<br />

gesunde Ernährung, die sowohl Unverträglichkeiten<br />

als auch beson<strong>der</strong>e<br />

ernährungsphysiologische Bedürfnisse<br />

aufgrund bestimmter Diagnosen und<br />

Medikamente berücksichtigt. Welche<br />

Aufgaben weiterh<strong>in</strong> schwerpunktmäßig<br />

enthalten s<strong>in</strong>d, kommt immer auf das<br />

Konzept des Hauses an.“ Wichtig ist,<br />

dass die Kooperationspartner immer im<br />

Blick s<strong>in</strong>d, also dass beispielsweise mit<br />

Angehörigen, Therapeuten o<strong>der</strong> Sanitätshäusern<br />

kommuniziert wird und dass<br />

e<strong>in</strong> Austausch stattf<strong>in</strong>det.<br />

Was sollten Interessierte mitbr<strong>in</strong>gen,<br />

die diese Zusatzausbildung machen<br />

möchten? „Man muss Lust haben, im-<br />

Tischdecke bedrucken: E<strong>in</strong>e Fachhauswirtschaftskraft muss sowohl<br />

körperliche als auch emotionale Nähe zu den Bewohnern zulassen<br />

können. Sie sollte zudem Interesse, Zeit und Verständnis für die Bewohner<br />

haben und die Fähigkeit zur persönlichen Anteilnahme mitbr<strong>in</strong>gen.<br />

32 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Porträt<br />

Milieugestaltung: Sommerzeit ist E<strong>in</strong>machzeit<br />

mer wie<strong>der</strong> neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

anzunehmen und sich auf Menschen<br />

e<strong>in</strong>zulassen. Zudem sollte man gewillt<br />

se<strong>in</strong>, ständig neue Wege für e<strong>in</strong>en würdigen<br />

und erfüllenden Alltag zu f<strong>in</strong>den,<br />

Aktivitäten mit Menschen auszuüben,<br />

aber auch Menschen, die nicht mehr<br />

aktiv se<strong>in</strong> können o<strong>der</strong> wollen, e<strong>in</strong>e<br />

echte Teilhabe am Alltagsgeschehen zu<br />

ermöglichen“, so Ratz. Auch sollte man<br />

die zu Betreuenden an Betätigungsfel<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Vergangenheit heranführen,<br />

beispielsweise geme<strong>in</strong>sam kochen, Wäsche<br />

pflegen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Hobby wie<strong>der</strong><br />

„zum Leben erwecken“. Das br<strong>in</strong>gt sehr<br />

viel Verschüttetes und früher Erlebtes<br />

hervor, „<strong>der</strong> Mensch von damals“ wird<br />

trotz demenzieller E<strong>in</strong>schränkungen<br />

wie<strong>der</strong> sichtbar. Den Betreuten wird<br />

nicht das Gefühl gegeben, dass ihnen<br />

etwas aufoktroyiert wird, son<strong>der</strong>n dass<br />

sie kraft ihres eigenen Inneren Gestalter<br />

se<strong>in</strong> können.<br />

Neben den vielen Voraussetzungen<br />

(siehe Kasten auf Seite 31), die man<br />

mitbr<strong>in</strong>gen sollte, ist vor allen an<strong>der</strong>en<br />

e<strong>in</strong>e nicht zu unterschätzen: E<strong>in</strong>/e<br />

Fachhauswirtschafter/<strong>in</strong> muss Nähe<br />

zulassen können – sowohl körperliche<br />

als auch emotionale. Denn nicht nur<br />

bei <strong>der</strong> Grundpflege entsteht e<strong>in</strong> enger<br />

(körperlicher) Kontakt. Auch durch die<br />

<strong>in</strong>tensive E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> die Biografie e<strong>in</strong>es<br />

Menschen kann e<strong>in</strong>e enge B<strong>in</strong>dung entstehen.<br />

Und die Kosten?<br />

„Ja, es ist manchmal bei den Chefs viel<br />

Überzeugungsarbeit nötig, um für die<br />

alten Menschen die nötigen Hilfsmittel<br />

zu bekommen, damit ihre Selbständigkeit<br />

und Würde so weit wie möglich<br />

erhalten bleibt“, bedauert Ratz. Denn<br />

viel zu oft würden die Entscheidungsträger<br />

nicht erkennen, dass Verbesserungsmaßnahmen<br />

zwar zunächst etwas<br />

kosten würden, dass diese Investitionen<br />

aber nicht nur dem E<strong>in</strong>zelnen zugute<br />

kommen, son<strong>der</strong>n auch dem Ruf <strong>der</strong><br />

E<strong>in</strong>richtung.<br />

Sigrid Ratz glaubt jedenfalls<br />

fest daran, dass<br />

<strong>der</strong> Beruf <strong>der</strong> Fachhauswirtschafter<strong>in</strong><br />

sehr viel<br />

Zukunft hat. „Gerade<br />

wenn man sich die verän<strong>der</strong>ten<br />

Lebensmodelle<br />

betrachtet, sieht man immer<br />

mehr Menschen, die<br />

E<strong>in</strong>e Ess-Station für<br />

F<strong>in</strong>gerfood – hier<br />

<strong>in</strong> Form von Apfel-<br />

Schmalzbroten<br />

INHALTE DER<br />

AUSBILDUNG<br />

u Alle hauswirtschaftlichen Betreuungsleistungen<br />

u allgeme<strong>in</strong>e berufliche Grundlagen<br />

(Rechtskunde)<br />

u Alltagsbetreuung<br />

u Grundpflege – ke<strong>in</strong>e Behandlungspflege<br />

u Beratung und Anleitung, (non)verbale<br />

Kommunikation<br />

u Wäsche und Kleidung<br />

u Alltags- und Milieugestaltung<br />

u Verpflegung und Ernährung – speziell<br />

ausgerichtet auf die Bedürfnisse des<br />

Alters<br />

u Wohnen und Wohnungspflege.<br />

es gewohnt s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> selbstbestimmtes Leben<br />

zu führen. So möchten auch betagte<br />

Menschen als eigenständige Persönlichkeiten<br />

angesehen werden, die sehr gut<br />

selbst wissen, was für ihr Leben wichtig<br />

und richtig ist. Wir haben ke<strong>in</strong> Recht, sie<br />

zu bevormunden.“<br />

Daraus resultieren auch neue Wohnkonzepte<br />

wie das „Leben im Quartier“<br />

(siehe aktuelle <strong>rhw</strong> praxis 3/2014). Gerade<br />

für diesen Bereich sei die FHW prädest<strong>in</strong>iert.<br />

Ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung solle sich<br />

auf bestehenden Konzepten ausruhen.<br />

Achtsamkeit und Bewusstse<strong>in</strong> für Kle<strong>in</strong>igkeiten<br />

kosten nichts extra, und die Arbeit<br />

wird dadurch lebendig und schafft e<strong>in</strong><br />

lebenswertes Umfeld für die Bewohner.<br />

Erfüllende Arbeit<br />

Was könnte sich Sigrid Ratz für ihre<br />

Zukunft vorstellen? „E<strong>in</strong>e Selbstständigkeit<br />

würde mich sehr reizen. Damit ich<br />

Menschen beraten und begleiten kann<br />

– sowohl alte Menschen mit Hilfebedarf<br />

als auch <strong>der</strong>en Angehörige.“ Zudem<br />

würde sie gerne e<strong>in</strong>richtungs<strong>in</strong>terne Fortbildungen<br />

für Präsenzkräfte leiten, die<br />

speziell auf die Brennpunkte und Bedürfnisse<br />

<strong>der</strong> bestimmten E<strong>in</strong>richtung ausgerichtet<br />

s<strong>in</strong>d. „Das würde den Menschen<br />

helfen und für die E<strong>in</strong>richtung wäre es<br />

e<strong>in</strong> großes Plus. Denn gerade e<strong>in</strong> positives<br />

Umfeld <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung spricht<br />

sich unter den Angehörigen herum.“<br />

<br />

E Eva Maria Reichert<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 33


Porträt<br />

Als Hauswirtschafter steht<br />

er se<strong>in</strong>en Mann<br />

Schornste<strong>in</strong>feger<strong>in</strong>nen,<br />

Fleischer<strong>in</strong>nen und Straßenbahnfahrer<strong>in</strong>nen<br />

s<strong>in</strong>d<br />

heutzutage e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit.<br />

Inzwischen<br />

steht auch e<strong>in</strong>e Frau an<br />

<strong>der</strong> Spitze des Verteidigungsm<strong>in</strong>isteriums.<br />

Und<br />

wie sieht es umgekehrt<br />

aus? Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

machen mittlerweile<br />

Männer e<strong>in</strong>en guten<br />

Job, wenngleich es noch<br />

wenige s<strong>in</strong>d. Andreas Seidel<br />

aus Leipzig ist e<strong>in</strong>er<br />

von ihnen. Dem 25-jährigen<br />

Azubi gefällt an diesem<br />

Metier ganz beson<strong>der</strong>s,<br />

dass er viel Umgang<br />

mit Menschen hat.<br />

Bei den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten stehen für Andreas Seidel<br />

Kochen und Nähen ganz vorn – den Körperschmuck nimmt er bei<br />

Bedarf <strong>in</strong> hygienisch relevanten Bereichen heraus o<strong>der</strong> deckt ihn ab<br />

Zu Senioren und Menschen mit<br />

Handicaps f<strong>in</strong>det Andreas Seidel<br />

schnell e<strong>in</strong>en Draht. Deshalb absolviert<br />

<strong>der</strong> alle<strong>in</strong>erziehende Leipziger<br />

e<strong>in</strong>e Ausbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Metier, <strong>in</strong> dem<br />

er künftig auch se<strong>in</strong>e „soziale A<strong>der</strong>“ ausleben<br />

kann: <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirtschaft. „Nach<br />

<strong>der</strong> Abschlussprüfung 2016 möchte ich<br />

gern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Seniorenheim arbeiten“,<br />

verrät <strong>der</strong> 25-Jährige. In zwei vierwöchigen<br />

Praktika hat er schon den Umgang<br />

mit betagten Menschen kennengelernt.<br />

„Die Pflegefachkräfte haben lei<strong>der</strong><br />

nicht genug Zeit, um sich mit ihnen zu<br />

beschäftigen. Als Hauswirtschafter hat<br />

man aber Freiräume. Mitunter habe ich<br />

Senioren vorgelesen, ihnen die Nahrung<br />

gereicht o<strong>der</strong> sie beim Tischdecken mit<br />

e<strong>in</strong>bezogen“, berichtet <strong>der</strong> Azubi.<br />

Vorurteile gegenüber jemandem, <strong>der</strong><br />

im Haushalt se<strong>in</strong>en Mann steht, gab es<br />

nicht, im Gegenteil: „Bei vielen älteren<br />

Damen hatte ich e<strong>in</strong>en Ste<strong>in</strong> im Brett –<br />

eben weil ich e<strong>in</strong> Mann b<strong>in</strong>“, er<strong>in</strong>nert er<br />

sich.<br />

Zur Hauswirtschaft fand Andreas Seidel<br />

allerd<strong>in</strong>gs erst über Umwege. Nach dem<br />

Hauptschulabschluss absolvierte er e<strong>in</strong><br />

berufsvorbereitendes Jahr im Tiefbau.<br />

„Das war aber nicht me<strong>in</strong> D<strong>in</strong>g. Man<br />

muss sehr wetterfest se<strong>in</strong> und es ist auch<br />

belastend, e<strong>in</strong>en großen Teil des Tages<br />

zu hocken o<strong>der</strong> zu knien“, berichtet er.<br />

Bewerbungen an verschiedene Kfz-Werkstätten,<br />

seit e<strong>in</strong>em Schülerpraktikum se<strong>in</strong><br />

Traumberuf, blieben erfolglos. Deswegen<br />

hoffte Seidel, dass er vielleicht als Zeitsoldat<br />

e<strong>in</strong>e Ausbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zivilberuf<br />

absolvieren könnte. Aber auch daraus<br />

wurde nichts, denn nach <strong>der</strong> Musterung<br />

wurde er wegen leichter Haltungsschäden<br />

mit Bedauern vom Wehrdienst<br />

freigestellt.<br />

„Bürokaufmann?<br />

Ne<strong>in</strong> danke!“<br />

Abermals verfasste er e<strong>in</strong>ige Bewerbungsschreiben.<br />

„Ich versuchte noch<br />

Foto: Re<strong>in</strong>hard Wylegalla<br />

34 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


e<strong>in</strong>mal, e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz im<br />

Kfz-Handwerk zu f<strong>in</strong>den. Koch war e<strong>in</strong><br />

Berufswunsch zweiter Wahl und auch<br />

e<strong>in</strong> sozialer Beruf hätte mir Freude bereitet“,<br />

so Seidel. Er tippte sich buchstäblich<br />

die F<strong>in</strong>ger wund: „Ich habe m<strong>in</strong>destens<br />

50 Bewerbungen verschickt und bekam<br />

genau so viele Absagen“, er<strong>in</strong>nert er<br />

sich. Dann erfuhr er zufällig, dass im<br />

Beruflichen Schulzentrum Grimma bei<br />

Leipzig staatlich anerkannte Sozialassistenten<br />

ausgebildet werden. „Ich begann<br />

2010 mit <strong>der</strong> dreijährigen Ausbildung<br />

und hatte das Gefühl, dass ich nun endlich<br />

e<strong>in</strong>e berufliche Perspektive habe“, so<br />

Andreas Seidel. Gern er<strong>in</strong>nert er sich an<br />

zwei Praktika im Seniorenheim und bei<br />

<strong>der</strong> Betreuung für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung.<br />

Verantwortung<br />

für kle<strong>in</strong>e Tochter<br />

Das wäre genau das Richtige gewesen –<br />

doch lei<strong>der</strong> machten ihm dann familiäre<br />

Probleme e<strong>in</strong>en Strich durch die Rechnung:<br />

„Von heute auf morgen musste ich<br />

alle<strong>in</strong> die Verantwortung für me<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Tochter übernehmen. Als die Ausbildung<br />

begann, war Emely gerade zwei Jahre<br />

alt.“ Se<strong>in</strong>e Mutter und Großmutter hielten<br />

ihm zwar den Rücken frei und unterstützen<br />

ihn auch heute noch. „Die Doppelbelastung<br />

und <strong>der</strong> psychische Druck waren<br />

aber damals so stark, dass ich die Abschlussprüfung<br />

verbockt habe“, gibt <strong>der</strong><br />

Azubi zu.<br />

Wie sollte es weitergehen? In <strong>der</strong> Arbeitsagentur<br />

wurde ihm vorgeschlagen,<br />

es mit e<strong>in</strong>er Ausbildung zum Bürokaufmann<br />

zu versuchen. „Ne<strong>in</strong> danke,<br />

das ist absolut nicht me<strong>in</strong>e Welt“, lehnte<br />

er entrüstet ab. Und Hauswirtschaft? Das<br />

gefiel ihm wesentlich besser. So begann<br />

Seidel im September des letzten Jahres<br />

im Technologie- und Berufsbildungszentrum<br />

Leipzig gGmbH (TBZ) e<strong>in</strong>e duale<br />

Ausbildung zum Hauswirtschafter. Der<br />

Berufsschulunterricht f<strong>in</strong>det zusammen<br />

mit Lehrkollegen aus an<strong>der</strong>en Betrieben<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Ruth-Pfau-Schule Leipzig statt. „In<br />

<strong>der</strong> ganzen Stadt b<strong>in</strong> ich zur Zeit <strong>der</strong><br />

e<strong>in</strong>zige männliche Azubi für diesen Beruf“,<br />

stellt er fest. E<strong>in</strong> „Exot“ <strong>in</strong> dem bis<br />

jetzt noch von Frauen beherrschten Metier<br />

sei er aber nicht: „Ich weiß, dass sich<br />

mehr und mehr Männer für diesen Beruf<br />

Porträt<br />

entscheiden und <strong>in</strong> Leipzig gibt es sogar<br />

schon Meisterschüler.“<br />

Ke<strong>in</strong>e „abwegige“<br />

Berufswahl<br />

Die Ausbildung ist sehr facettenreich.<br />

Beson<strong>der</strong>s gern steht Andreas Seidel am<br />

Herd. Heute soll er zusammen mit vier<br />

jungen Frauen pochiertes Seelachsfilet mit<br />

Gemüse zubereiten. „E<strong>in</strong> Gericht, das ich<br />

noch gar nicht kannte. Wir s<strong>in</strong>d schon<br />

neugierig auf das Ergebnis“, plau<strong>der</strong>t er<br />

aus <strong>der</strong> Küche. Auch <strong>der</strong> Umgang mit<br />

Nadel und Faden o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nähmasch<strong>in</strong>e<br />

liegt ihm: „Was wir hier lernen, geht<br />

weit über die ‚Flickschnei<strong>der</strong>ei’ h<strong>in</strong>aus“,<br />

schwärmt <strong>der</strong> Azubi. Er f<strong>in</strong>det es praktisch,<br />

wenn auch Männer e<strong>in</strong>en Dekostoff<br />

umsäumen, Gard<strong>in</strong>enband e<strong>in</strong>nähen und<br />

an<strong>der</strong>e textile Arbeiten verrichten können.<br />

Weniger gern steht er am Bügeltisch.<br />

Was aber nicht bedeutet, dass er nicht<br />

perfekt Bus<strong>in</strong>esshemden bügeln kann.<br />

Das Seniorenheim, <strong>in</strong> dem er se<strong>in</strong> erstes<br />

vierwöchiges Praktikum abgeleistet hat,<br />

hat ihn für die zweite Praxiserprobung<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geladen. „Wenn ich Glück<br />

habe, f<strong>in</strong>de ich hier nach <strong>der</strong> Prüfung<br />

vielleicht e<strong>in</strong>e Arbeitsstelle“, so Seidel optimistisch.<br />

Doch bevor es soweit ist, muss<br />

er noch knapp zwei Jahre lang das große<br />

E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>s <strong>der</strong> professionellen Haushaltsführung<br />

lernen.<br />

Dieses Mal – ist er sicher – wird er se<strong>in</strong><br />

Ziel erreichen. Emely ist herangewachsen<br />

und wurde gerade e<strong>in</strong>geschult. Während<br />

Andreas Seidel sich im TBZ auf das Berufsleben<br />

vorbereitet, besucht sie den<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten o<strong>der</strong> wird durch die Oma<br />

betreut. An den Wochenenden fährt <strong>der</strong><br />

junge Vater gern mit se<strong>in</strong>er Tochter Rad.<br />

Natürlich profitiert auch Andreas Seidel<br />

eigener Haushalt von dem, was er im<br />

TBZ lernt. „Allerd<strong>in</strong>gs geht es dabei etwas<br />

lockerer zu, nicht ganz so straff nach<br />

Zeitplan wie im Berufsleben“, räumt er<br />

augenzw<strong>in</strong>kernd e<strong>in</strong>. Natürlich trifft er<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Freizeit auch Freunde. „Sie f<strong>in</strong>den<br />

es absolut nicht abwegig, dass ich<br />

Hauswirtschafter werden möchte“, unterstreicht<br />

er. Ihm ist bewusst, dass nach<br />

<strong>der</strong> Abschlussprüfung die Lernphase noch<br />

lange nicht zu Ende ist: „Ich möchte mich<br />

gern zum Hauswirtschaftsmeister weiterqualifizieren“,<br />

verrät er.<br />

<br />

E Re<strong>in</strong>hard Wylegalla<br />

Junge Frauen, die sche<strong>in</strong>bar<br />

wahllos getötet werden.<br />

Der Täter e<strong>in</strong> Phantom,<br />

das unsichtbar bleibt und<br />

immer brutaler zuschlägt.<br />

Die Ermittler des BKA stehen<br />

vor e<strong>in</strong>em Rätsel, da<br />

die Opfer auf den ersten<br />

Blick nichts mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

verb<strong>in</strong>det. Bis sich im Laufe<br />

ihrer Recherchen herausstellt,<br />

dass e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong><br />

Frauen <strong>in</strong> die Fänge e<strong>in</strong>er<br />

dubiosen Organisation geraten<br />

waren. Es geht um e<strong>in</strong><br />

Programm für Bewusstse<strong>in</strong>smanipulation<br />

zum Zwecke<br />

<strong>der</strong> Schaffung des perfekten<br />

Killers.<br />

Das Programm<br />

V.S. Gerl<strong>in</strong>g<br />

Thriller<br />

ISBN 978-3-95669-017-4<br />

288 Seiten, Klappenbroschur<br />

14,80 Euro<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 35<br />

www.bookspot.de


Management<br />

Das richtige Benehmen lernen<br />

Im Beruf gelten an<strong>der</strong>e Benimmregeln als<br />

privat. Diese kennen Berufse<strong>in</strong>steiger meist<br />

noch nicht. Deshalb tappen sie <strong>in</strong> den ersten<br />

Wochen oft ungewollt <strong>in</strong> Fettnäpfchen.<br />

Lars H<strong>in</strong>z dachte, ihn trifft <strong>der</strong> Schlag. Beim Öffnen <strong>der</strong><br />

Bürotür hörte <strong>der</strong> Inhaber e<strong>in</strong>er Werbeagentur, wie se<strong>in</strong><br />

neuer Azubi am Telefon sagte: „Herrn H<strong>in</strong>z können Sie<br />

nicht sprechen. Der ist gerade auf dem Klo.“ An sich e<strong>in</strong>e zutreffende<br />

Aussage. Doch tabu im Bus<strong>in</strong>ess-Bereich. Dort lautet<br />

die Standard<strong>in</strong>fo <strong>in</strong> solchen Situationen: Herr H<strong>in</strong>z ist gerade<br />

nicht am Platz.<br />

Auch Peter Schreiber er<strong>in</strong>nert sich an e<strong>in</strong>en solchen Lapsus,<br />

<strong>der</strong> ihn fast e<strong>in</strong>en Großauftrag gekostet hätte. Noch heute<br />

bekommt <strong>der</strong> Inhaber e<strong>in</strong>er Vertriebsberatung <strong>in</strong> Ilsfeld e<strong>in</strong>e<br />

Gänsehaut, wenn er an e<strong>in</strong>e Präsentation bei e<strong>in</strong>em Neukunden<br />

denkt, zu <strong>der</strong> er e<strong>in</strong>en „Junior-Berater“ mitnahm.<br />

Diese verlief gut – so gut sogar, dass <strong>der</strong> Firmen<strong>in</strong>haber am<br />

Ende sagte: „Wir haben e<strong>in</strong>en Imbiss vorbereitet. Ich lade Sie<br />

dazu e<strong>in</strong>.“ Schreiber hätte am liebsten e<strong>in</strong>en Freudensprung<br />

gemacht. „Das Eis war gebrochen – den Auftrag haben wir<br />

vermutlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tasche.“ Doch bevor er antworten konnte,<br />

erwi<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Junior-Berater: „Ich würde lieber nach Hause<br />

fahren.“ Schreiber wäre am liebsten im Erdboden versunken.<br />

Vor Überraschungen nicht gefeit<br />

Ähnliche Erfahrungen sammeln Dienstleistungsunternehmen<br />

oft. Ihre Personalverantwortlichen registrieren immer wie<strong>der</strong>:<br />

Selbst bei (Hoch-)Schulabsolventen mit guter K<strong>in</strong><strong>der</strong>stube ist<br />

man vor Überraschungen nicht gefeit – denn im Geschäftsleben<br />

gelten oft an<strong>der</strong>e Kommunikations- und Verhaltensregeln<br />

als im Privatleben. H<strong>in</strong>zu kommt: Manches, was früher selbstverständlich<br />

war, kann man heute nicht mehr voraussetzen.<br />

Dirk Pfister, Dresscode-Berater aus Mannheim, nennt e<strong>in</strong> Beispiel:<br />

„Führungskräfte erzählen mir oft, dass sie jungen Mitarbeitern<br />

vor Kundenbesuchen erstmal die Krawatte b<strong>in</strong>den<br />

müssen. O<strong>der</strong> dass sie ihnen sagen müssen: Nehmt was zum<br />

Schreiben mit und macht euch im Gespräch Notizen – alle<strong>in</strong><br />

schon, um dem Kunden zu signalisieren: Ich nehme Sie ernst.“<br />

Weil solche D<strong>in</strong>ge nicht mehr selbstverständlich s<strong>in</strong>d, haben<br />

manche Betriebe <strong>in</strong> ihre Ausbildung das Thema „Benehmen“<br />

<strong>in</strong>tegriert. So s<strong>in</strong>d zum Beispiel bei den F<strong>in</strong>anzdienstleistern<br />

Schwäbisch Hall und Union Investment Benimm-Sem<strong>in</strong>are<br />

und entsprechende Infoveranstaltungen Standard.<br />

Auf <strong>der</strong> Agenda dieser Sem<strong>in</strong>are stehen elementarere Fragen<br />

– wie „sich angemessen kleiden“. E<strong>in</strong> Thema, das häufig zu<br />

Irritationen führt, wenn es <strong>in</strong> Betrieben ke<strong>in</strong>e starre Klei<strong>der</strong>ordnung<br />

gibt. Pfister: „Wenn alle Männer stets e<strong>in</strong>en blauen<br />

Anzug und alle Frauen stets e<strong>in</strong> graues Kostüm tragen müssen,<br />

ist das Thema schnell erledigt. An<strong>der</strong>s ist es, wenn die Vorgabe<br />

lautet: ‚Kleiden Sie sich angemessen’. Den richtigen Griff <strong>in</strong><br />

den Klei<strong>der</strong>schrank müssen viele Berufse<strong>in</strong>steiger noch lernen.<br />

Beson<strong>der</strong>s hartnäckig wi<strong>der</strong>setzen sich e<strong>in</strong>em Dresscode meist<br />

Mitarbeiter ohne direkten Kundenkontakt. Ihre Rechtfertigung:<br />

Wir haben ke<strong>in</strong>en Kundenkontakt. Dem entgegnet <strong>der</strong><br />

Personalleiter: „Stimmt. Aber täglich kommen viele Besucher<br />

<strong>in</strong> unser Haus. Und die formen sich auch anhand des Ersche<strong>in</strong>ungsbilds<br />

<strong>der</strong> Mitarbeiter e<strong>in</strong> Bild von unserem Unternehmen.“<br />

E<strong>in</strong> weiteres Thema vieler Benimm-Sem<strong>in</strong>are ist das Verhalten<br />

am Telefon. Dem Nachwuchs wird zum Beispiel vermittelt,<br />

dass es nicht kundenorientiert wirkt, wenn man am Telefon<br />

zu Kunden sagt: „Dafür b<strong>in</strong> ich nicht zuständig.“ Kundenorientierter<br />

ist die Aussage: „Da weiß ich nicht Bescheid. Ich<br />

kümmere mich aber darum, dass ...“<br />

Konfliktfeld „alltägliche Zusammenarbeit“<br />

Auch im alltäglichen Umgang mit Kollegen gilt es viele „Kle<strong>in</strong>igkeiten“<br />

zu beachten. Ältere Mitarbeiter ärgert es oft, wenn<br />

junge Kollegen ihre <strong>Sache</strong>n überall liegen lassen. O<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />

Besprechungen unablässig auf ihr Smartphone schielen. E<strong>in</strong><br />

weiteres Konfliktfeld ist das Bitte- und Danke-Sagen und das<br />

Grüßen von Kollegen.<br />

E Rita Koch<br />

36 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


8.<strong>rhw</strong>-Erfolgstag<br />

am 27. November 2014 <strong>in</strong> Kassel<br />

Betriebliche Gesundheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

Programm:<br />

Mo<strong>der</strong>ation M. Christ<strong>in</strong>e Klöber, KlöberKASSEL<br />

10.00 Uhr<br />

„Gesundheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirtschaft:<br />

Daten, Fakten, Denkanstöße“<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong>s Thema von M. Christ<strong>in</strong>e Klöber, KlöberKASSEL<br />

Ältere Mitarbeiter und Führungskräfte sollten bis zur Rente arbeitsfähig<br />

bleiben, um den Rückgang bei den Ausbildungszahlen<br />

abzufe<strong>der</strong>n.<br />

10.20 Uhr<br />

„Ältere Mitarbeiter beschäftigen im Haus <strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit“<br />

Ilse Buchgraber, Diplom-Ökotropholog<strong>in</strong> und zertifizierte Demografieberater<strong>in</strong>,<br />

Alzenau<br />

Der Kernsatz unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Bereiche Gesundheit,<br />

Kompetenz, Werte und Arbeit lautet: Die Arbeit muss sich den<br />

Menschen anpassen – nicht umgekehrt.<br />

11.20 Uhr bis 11.30 Uhr<br />

Umbaupause/Zeit für Getränke und Smalltalk<br />

„Arbeitsrechtliche Aspekte im Betrieblichen<br />

Gesundheits<strong>management</strong> – was ist zu beachten?“<br />

Peter Hützen, Fachanwalt für Arbeitsrecht, Bird and Bird,<br />

Düsseldorf<br />

Auch bei den Arbeitsrechtlern gew<strong>in</strong>nen Mitarbeiterführung und<br />

-entwicklung an Bedeutung. Gesundheitsthemen wie das Betriebliche<br />

E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungs-Management gehören längst dazu.<br />

Die Referenten (v.l.n.r):<br />

M. Christ<strong>in</strong>e Klöber,<br />

Ilse Buchgraber,<br />

Peter Hützen,<br />

Reg<strong>in</strong>a Munz,<br />

Ralf Klöber<br />

12.30 Uhr<br />

Gesunde Mittagspause<br />

13.30 Uhr<br />

„Hauswirtschaftsleitung <strong>in</strong> Hausgeme<strong>in</strong>schaften:<br />

Entwicklungen durch Stellenprofile för<strong>der</strong>n“<br />

Reg<strong>in</strong>a Munz, Leitende Referent<strong>in</strong>, Hauswirtschaftliche Beratung<br />

und E<strong>in</strong>kauf, Samariterstiftung Nürt<strong>in</strong>gen<br />

Hausgeme<strong>in</strong>schaften für Senioren stellen beson<strong>der</strong>e fachliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

an die Hauswirtschaftsleitungen (HWL). E<strong>in</strong> neu erarbeitetes<br />

Stellenprofil ist e<strong>in</strong> überzeugendes Instrument und setzt<br />

Weiterentwicklungsprozesse <strong>in</strong> Gang. Abschauen und Lernen ausdrücklich<br />

erlaubt!<br />

14.30 Uhr<br />

Interaktives Worldcafe und Kaffeepause<br />

Erfahrungsaustausch und Gruppendiskussion<br />

16.15 Uhr<br />

„Ob jung o<strong>der</strong> alt: Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirtschaft macht Freude!<br />

Wertschöpfung durch wertschätzende Führung“<br />

Ralf Klöber, Geschäftsführer, KlöberKASSEL<br />

„Erfahrung und Wagemut = Erfolg!“<br />

16.45 Uhr<br />

Abschluss und Ende des 8. Erfolgstags<br />

Aussteller<br />

(Stand September 2014):<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

Irrtümer und Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten Foto: Kassel Tourismus; Der Bergpark Wilhelmshöhe ist seit 2013 Unesco-Welterbe<br />

Anmeldung onl<strong>in</strong>e unter www.<strong>rhw</strong>-erfolgstag.de<br />

VNM Akademie, E<strong>in</strong> Unternehmensbereich <strong>der</strong> Magical Media GmbH, Paul-Gerhardt-Allee 46, 81245 München,<br />

Tel: (089) 318905-15, Fax: (089) 318905-53, E-Mail: akademie@vnmonl<strong>in</strong>e.de


VNM<br />

AKADEMIE<br />

Kompetenzzentrum für hauswirtschaftliche Weiterbildung<br />

Allergen<strong>in</strong>formationspflicht –<br />

Was bedeuten die Zahlen auf dem Speiseplan?<br />

Ab 13. Dezember 2014 müssen die Maßgaben aus <strong>der</strong> Lebensmittel<strong>in</strong>formationsverordnung<br />

(LMIV) zur Allergenkennzeichnung<br />

auf Speiseplänen endgültig <strong>in</strong> allen Betrieben auch für lose Ware<br />

umgesetzt se<strong>in</strong>.<br />

Der deutsche Entwurf (LMIDV) zur Kennzeichnung liegt vor<br />

und wird <strong>in</strong> den Sem<strong>in</strong>aren aktuell behandelt!<br />

Term<strong>in</strong>e,Orte und Zeiten:<br />

14. November 2014 <strong>in</strong> Burgdorf bei Hannover<br />

27. November 2014 <strong>in</strong> Reutl<strong>in</strong>gen<br />

8. Dezember 2014 <strong>in</strong> Stuttgart-Hohenheim (9.30 - 17.30 Uhr)<br />

9. Dezember 2014 <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z<br />

10. Dezember 2014 <strong>in</strong> Hamburg<br />

11. Dezember 2014 <strong>in</strong> Erfurt<br />

12. Dezember 2014 <strong>in</strong> Würzburg<br />

21. Januar 2015 <strong>in</strong> Köln<br />

Spezielle Gastronomie-Term<strong>in</strong>e:<br />

8. November 2014 <strong>in</strong> Stuttgart<br />

(Bus<strong>in</strong>ess-Park Weilimdorf: 9.30 bis 17.30 Uhr)<br />

13. Dezember 2014 <strong>in</strong> Würzburg<br />

28. Februar 2015 <strong>in</strong> Düsseldorf<br />

jeweils 9.00 bis 17.00 Uhr, sofern nichts an<strong>der</strong>es angegeben<br />

Referent<strong>in</strong>: Carola Re<strong>in</strong>er, CCR Unternehmensberatung<br />

Fit für den gehobenen Privathaushalt<br />

Zielgruppe: Hauswirtschafter<strong>in</strong>nen, die e<strong>in</strong> neues Berufsfeld<br />

entdecken möchten. Junge Hauswirtschafter<strong>in</strong>nen nach <strong>der</strong> Ausbildung<br />

sowie Frauen, die während <strong>der</strong> Familienphase beruflich<br />

aktiv bleiben wollen. Interessierte E<strong>in</strong>steiger aber auch Lehrkräfte,<br />

die diese Inhalte <strong>in</strong>zwischen zunehmend im Unterricht als Chance<br />

für ihre Absolventen entdecken und natürlich vor allem für<br />

Berufspraktiker aus den gehobenen Haushalten.<br />

Gastgeber se<strong>in</strong> - Stil & Etikette<br />

Umgangsformen s<strong>in</strong>d wichtig! Von den Eltern haben wir e<strong>in</strong>iges<br />

an Etikette mitbekommen, aber geht das noch konform mit den<br />

Ansprüchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mo<strong>der</strong>nen und gehobenen Privathaushalt?<br />

Ungezwungenes, aber korrektes Benehmen erhöht die Selbstsicherheit<br />

und trägt zum beruflichen Erfolg bei. Dazu zählen vor<br />

allem <strong>der</strong> richtige Ton im Umgang mit dem Arbeitgeber, den Kollegen<br />

o<strong>der</strong> auch Gästen und Geschäftspartnern sowie die passende<br />

Kleidung und das perfekte Auftreten.<br />

Themenübersicht: Begrüßen • Vorstellen • Erster E<strong>in</strong>druck •<br />

Klei<strong>der</strong>-Knigge • Tischkultur<br />

Term<strong>in</strong>, Ort und Zeit:<br />

7. November 2014 <strong>in</strong> Hamburg, 10-18 Uhr<br />

Referent<strong>in</strong>: Ursula Bolhuis,<br />

Dipl. oec. troph. Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong><br />

Weiterbildung zum/zur Hygienebeauftragten<br />

– Intensivsem<strong>in</strong>ar –<br />

Sem<strong>in</strong>arziel: Das Sem<strong>in</strong>ar richtet sich an Fachkräfte aus den Bereichen<br />

<strong>der</strong> stationären und ambulanten Altenpflege sowie Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen<br />

nach §33/§36 Infek tionsschutzgesetz (IfSG).<br />

Mit <strong>der</strong> Benennung e<strong>in</strong>es/e<strong>in</strong>er Hygienebeauftragten kommen<br />

die genannten E<strong>in</strong>richtungen ihrer Ver pflichtung zur Eigenverantwortlichkeit<br />

und Eigenkontrolle nach, die ihnen durch die aktuelle<br />

Gesetz gebung (SGB, IfSG, PQSG, LMHV) zugeteilt worden ist.<br />

Term<strong>in</strong>, Ort und Zeit:<br />

13.- 17. Oktober 2014 <strong>in</strong> Hannover,<br />

Mo 11.00 - ca. 17.30 Uhr, Di - Do 9.00 - ca. 17.30 Uhr<br />

Fr 9.00 - ca. 16.30 Uhr<br />

Aufbaukurs für Hygienebeauftragte<br />

zur Wissensvertiefung<br />

Term<strong>in</strong>, Ort und Zeit:<br />

9. Oktober 2014 <strong>in</strong> München, 9.00-16.30 Uhr<br />

Referent: Dr. med. vet. Dieter Bödeker<br />

Re<strong>in</strong>igung 4<br />

„Der s<strong>in</strong>nvolle Re<strong>in</strong>igungskreis – das Zusammenspiel<br />

von Eigenre<strong>in</strong>igung, Chemie, Masch<strong>in</strong>en und Hygiene“<br />

Vier neue Themen mit vier Referenten<br />

– geballtes Wissen zur Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung an e<strong>in</strong>em Tag<br />

Chemie-Workshop<br />

Sauber-hygienisch-materialschonend:<br />

Die Sanitärraumre<strong>in</strong>igung<br />

Referent: Michael Heimpel, Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igermeister<br />

Masch<strong>in</strong>en-Workshop<br />

Neue Bodenbeläge und <strong>der</strong>en<br />

fachgerechte Re<strong>in</strong>igung und Pflege<br />

Referent: Uwe Richter, Schulungsleiter Numatic<br />

Hygiene-Workshop<br />

Hygienesicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungspraxis<br />

Referent: Sab<strong>in</strong>e Rose Mück, zertifizierte Des<strong>in</strong>fektor<strong>in</strong><br />

Eigenre<strong>in</strong>igungs-Workshop<br />

Sicherung <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungsqualität im Objekt<br />

Referent: Alfred Radtke, Stadt Cuxhaven<br />

Term<strong>in</strong>e, Orte und Zeiten:<br />

14. Oktober 2014 <strong>in</strong> Hamburg, 9.00-16.00 Uhr<br />

2. Dezember 2014 <strong>in</strong> Köln, 9.00-16.00 Uhr<br />

Anmeldung und weitere Informationen f<strong>in</strong>den Sie unter:<br />

www.<strong>rhw</strong>onl<strong>in</strong>e.de/kurse-und-veranstaltungen<br />

Ihre Ansprechpartner<strong>in</strong>:<br />

Birgit Hemscheidt • Telefon 089/31 89 05 15<br />

VNM Akademie – E<strong>in</strong> Unternehmensbereich <strong>der</strong> Magical Media GmbH<br />

Telefon: (089) 31 89 05-15 • Fax: (089) 31 89 05-53 • akademie@vnmonl<strong>in</strong>e.de • www.vnm-akademie.de


Marktplatz<br />

Hersteller: Greif Textile Mietsysteme<br />

Name: Piccobello<br />

Produkt: Waschraum-Programm<br />

Die aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgestimmten Produkte <strong>der</strong> Reihe Piccobello<br />

a s<strong>in</strong>d für den Sanitärbereich nutzbar und umfassen Spen<strong>der</strong>systeme<br />

für Handtücher, Flüssig- und Schaumseife, Toilettenpapierspen<strong>der</strong><br />

und Lufterfrischer.<br />

Mit ihrem weißen, oval-vertieften Gehäuse und acht austauschbaren,<br />

farbigen und strukturierten E<strong>in</strong>sätzen für die Frontpartie (wie Holzanmutung)<br />

gleicht sich das Produktprogramm unterschiedlichsten Interieurs<br />

an.<br />

: www.mietwaesche.de<br />

Hersteller: FrieslandCamp<strong>in</strong>a Foodservice<br />

Name: Gastro Portionsbecher<br />

Produkt: Relaunch <strong>der</strong> Gastro Portionsbecher<br />

Fotos: Greif Textile Mietsysteme, FrieslandCamp<strong>in</strong>a Foodservice, Gloria Haus- und Gartengeräte, IP Gansow GmbH<br />

Die neuen Verpackungen<br />

a <strong>der</strong> Gastro-Portionse<strong>in</strong>heiten<br />

bekommen, wie<br />

bereits die Großgeb<strong>in</strong>de-<br />

Artikel, e<strong>in</strong> neues Aussehen.<br />

Der e<strong>in</strong>heitliche Auftritt<br />

ermöglicht e<strong>in</strong> leichtes<br />

Erkennen <strong>der</strong> jeweiligen Produktvariante,<br />

beispielsweise<br />

h<strong>in</strong>sichtlich Fett- o<strong>der</strong> Zuckergehalt.<br />

Alle Produkte <strong>der</strong> Gastro L<strong>in</strong>ie erfüllen<br />

die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lebensmittel-Informationverordnung<br />

(LMIV) unter an<strong>der</strong>em zur<br />

Allergen<strong>in</strong>formationspflicht.<br />

: www.frieslandcamp<strong>in</strong>a.com<br />

Hersteller: Gloria Haus- und Gartengeräte<br />

Name: Gloria CleanMaster-Serie<br />

Produkt: Sprühgeräte für Ausbr<strong>in</strong>gung saurer und alkalischer Mittel<br />

a<br />

Der E<strong>in</strong>satz von sauren und alkalischen Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmitteln,<br />

beispielsweise bei <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung von Sanitäranlagen,<br />

Schwimmbä<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Schädl<strong>in</strong>gs- o<strong>der</strong> Seuchenbekämpfung<br />

erfor<strong>der</strong>t wi<strong>der</strong>standsfähige, e<strong>in</strong>fach und sicher zu<br />

handhabende Hilfsmittel. Die Sprühgeräte <strong>der</strong> CleanMaster-Serie von<br />

Gloria s<strong>in</strong>d aus hochwertigen Materialien gefertigt, die aggressiven<br />

Re<strong>in</strong>igungsmedien standhalten. Sie s<strong>in</strong>d aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit,<br />

Langlebigkeit und Ergonomie e<strong>in</strong>e gute Ausstattung<br />

für die Re<strong>in</strong>igungsbranche.<br />

: www.<strong>in</strong>dustrie-spruehgeraete.de<br />

Hersteller: IP Gansow GmbH<br />

Name: Gansowlux Kristallisations-System<br />

Produkt: Bodenaufbereitungssystem<br />

Die Bodenaufbereitung mit dem neuen Gansowlux Kristallisations-System ist selbst<br />

a durch Laien schnell, e<strong>in</strong>fach und kostengünstig durchzuführen. Mit diesem neuen<br />

Verfahren werden die Fußböden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Arbeitsgang gere<strong>in</strong>igt, poliert und kristallisiert.<br />

E<strong>in</strong> regelmäßiger E<strong>in</strong>satz erhält den gewünschten Glanzgrad, reduziert die Schmutzanhaftung<br />

und erhöht den Nutzungszyklus des Bodens.<br />

: www.gansow.de<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 39


Report<br />

Heim und Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>iger:<br />

„Wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er guten Ehe?“<br />

Kostenvorteile und Konzentration auf Kernkompetenzen<br />

bewegen Geme<strong>in</strong> schaftse<strong>in</strong>richtungen dazu,<br />

die Hausre<strong>in</strong>igung an e<strong>in</strong>en externen Dienstleister zu<br />

vergeben. Wie dies umgesetzt werden kann, zeigt die<br />

Zusammenarbeit des DRK-Pflegezentrums Fahrdorf <strong>in</strong><br />

Schleswig-Holste<strong>in</strong> mit dem Dienstleister Beyersdorf Hygiene<br />

plus.<br />

Das 1955 gegründete Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igungsunternehmen<br />

Beyersdorf<br />

bietet Serviceleistungen rund<br />

um Immobilien und Grundstücke an.<br />

Anfang 2014 wurde Beyersdorf Hygiene<br />

plus gegründet, e<strong>in</strong>e auf Alten- und<br />

Pflegeheime spezialisierte Zweignie<strong>der</strong>lassung<br />

<strong>in</strong> Rendsburg. Sie betreut mit 60<br />

Mitarbeitern über 20 E<strong>in</strong>richtungen im<br />

Raum Schleswig-Holste<strong>in</strong>.<br />

Als Lieferanten und Partner hat <strong>der</strong><br />

Dienstleister den Chemiehersteller Orochemie<br />

mit <strong>in</strong>s Boot geholt. Neben<br />

Des<strong>in</strong>fektions- und Re<strong>in</strong>igungsmitteln<br />

bietet das Unternehmen auch fachliche<br />

Unterstützung im Hygiene<strong>management</strong>.<br />

Der 2011 entwickelte „Leitfaden zur<br />

Kooperation von E<strong>in</strong>richtungen des<br />

Gesundheitswesens und Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igern“<br />

bildet laut Beyersdorf e<strong>in</strong>e wesentliche<br />

Grundlage für die Tätigkeit <strong>in</strong><br />

Pflegeheimen.<br />

Drum prüfe, wer sich b<strong>in</strong>det<br />

Für e<strong>in</strong>e gute, langfristige Kooperation<br />

sollte <strong>der</strong> Dienstleister ausgereifte Branchenkenntnisse,<br />

fachkompetente Mitarbeiter<br />

und e<strong>in</strong>e professionelle technische<br />

Aus stattung vorweisen. Das schleswigholste<strong>in</strong>ische<br />

DRK-Pflegezentrum Fahrdorf<br />

nimmt als Kunde e<strong>in</strong>en Großteil<br />

des Angebots von Beyersdorf Hygiene<br />

plus <strong>in</strong> Anspruch. Die Dienstleistung<br />

erstreckt sich von <strong>der</strong> Unterhalts- und<br />

Kar<strong>in</strong> Paasch ist zuständige Objektleiter<strong>in</strong> des Dienstleisters<br />

Grundre<strong>in</strong>igung bis h<strong>in</strong> zu Hauswirtschaftsdiensten<br />

(Zubereitung von Mahlzeiten,<br />

Essensausgabe an die Bewohner),<br />

Verteilung von Inkont<strong>in</strong>enzartikeln<br />

und vieles mehr. Das Beson<strong>der</strong>e an dem<br />

Mehrgenerationen-Pflegezentrum mit 89<br />

Bewohnern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Schleswig<br />

ist das „Junge Wohnen“. Hier leben<br />

Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren<br />

mit chronischen Erkrankungen, die<br />

Alltagskompetenzen zum Beispiel durch<br />

Koch- und Esstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (wie<strong>der</strong>)erlernen<br />

und festigen.<br />

Erfolgreich ist, wer<br />

mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> kommuniziert<br />

Als A und O <strong>der</strong> Kooperation haben sich<br />

das Schnittstellen<strong>management</strong> sowie die<br />

gut funkti onierende Kommunikation zwischen<br />

Objektleitung, Pflegedienst- und<br />

Hauswirtschaftsleitung herausgestellt.<br />

M<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal wöchentlich <strong>in</strong>formiert<br />

sich die Objektleitung bei den<br />

verantwortlichen Mitarbeitern im Pflegezentrum<br />

sowie den Re<strong>in</strong>igungskräften<br />

vor Ort über den aktuellen Stand, Auffälligkeiten<br />

o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Wünsche.<br />

Auch Begehungen und Qualitätskontrollen<br />

unterstützen die Arbeit. Zum e<strong>in</strong>en<br />

kontrolliert die Objektleitung m<strong>in</strong>destens<br />

e<strong>in</strong>mal wöchentlich öffentliche Bereiche<br />

und Zimmer des Hauses im Beise<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

zuständigen Re<strong>in</strong>igungskräfte. Zum<br />

an<strong>der</strong>en gibt es e<strong>in</strong>en regelmäßigen<br />

Kon trollturnus mit den verantwortlichen<br />

Ansprechpartnern des Hauses. Diese<br />

geme<strong>in</strong>samen Gänge werden schriftlich<br />

protokolliert und dokumentiert. Werden<br />

Mängel (zum Beispiel Sp<strong>in</strong>nweben an<br />

den Decken o<strong>der</strong> Staubrückstände h<strong>in</strong>ter<br />

Möbelstücken) bei e<strong>in</strong>er Kontrolle<br />

festgestellt, so wird dies mit den Re<strong>in</strong>igungskräften<br />

besprochen und e<strong>in</strong>e<br />

Frist zur Behebung vere<strong>in</strong>bart. Danach<br />

erfolgt zur Sicherheit e<strong>in</strong>e weitere, unangekündigte<br />

Qualitätskontrolle durch<br />

die Objektleitung.<br />

Fotos: Beyersdorf<br />

40 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Report<br />

Professionelle Ausstattung und geschulte Fachkräfte gehören dazu<br />

Ausbruchsgeschehen<br />

geme<strong>in</strong>sam bewältigen<br />

Der vom Leitfaden gefor<strong>der</strong>te Informationsfluss<br />

ist vor allem bei e<strong>in</strong>em Ausbruchsgeschehen<br />

wichtig. Sobald beispielsweise<br />

Magen-Darm-Infektionen<br />

im Hause festgestellt werden, wird<br />

Beyersdorf umgehend durch das Pflegezentrum<br />

<strong>in</strong>formiert. Der Dienstleister<br />

kann sofort die entsprechenden Vorkehrungen<br />

für die Re<strong>in</strong>igung treffen, um<br />

Keimverschleppungen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />

Sowohl die Mitarbeiter als auch Angehörige<br />

werden entsprechend über die<br />

richtigen Maßnahmen <strong>in</strong> Kenntnis gesetzt<br />

(persönliche und telefonische Kommunikation<br />

zwischen Objektleitung und<br />

Kontaktpersonen). Im Leitfaden wird es<br />

folgen<strong>der</strong>maßen formuliert: „Informationswege<br />

und Zuständigkeiten s<strong>in</strong>d<br />

bei e<strong>in</strong>em Ausbruch festzulegen und<br />

Informationen zu Risiken und Schutzmaßnahmen<br />

je nach Erreger weiterzugeben.“<br />

Damit das Hygiene<strong>management</strong> funktionieren<br />

kann, halten sich beide Seiten<br />

an die Vorgaben <strong>der</strong> e<strong>in</strong>heitlichen<br />

Hygiene- und Re<strong>in</strong>igungspläne – e<strong>in</strong>em<br />

außerordentlich wichtigen Bestandteil<br />

des „Ehe“-Vertrags.<br />

Beim E<strong>in</strong>satz entsprechend wirksamer,<br />

gelisteter und materialschonen<strong>der</strong> Des<strong>in</strong>fektions-<br />

und Re<strong>in</strong>igungsmittel kommt<br />

auch wie<strong>der</strong> das Unternehmen Orochemie<br />

<strong>in</strong>s Spiel. Bei Objektbegehungen<br />

berät <strong>der</strong> Chemiespezialist h<strong>in</strong>sichtlich<br />

des E<strong>in</strong>satzes geeigneter Präparate.<br />

Werden beispielsweise Des<strong>in</strong>fektionspräparate<br />

im Wechsel mit Re<strong>in</strong>igungsmitteln<br />

e<strong>in</strong>gesetzt, so eignen sich nur<br />

spezielle Re<strong>in</strong>iger für den E<strong>in</strong>satz. Diese<br />

s<strong>in</strong>d auf das verwendete Des<strong>in</strong>fektionsmittel<br />

abgestimmt, um Unverträglichkeiten<br />

und Seifenfehler zu vermeiden.<br />

Auch werden geeignete Re<strong>in</strong>iger für unterschiedliche<br />

Beläge und Materialien<br />

empfohlen. Abstimmungen dieser Art<br />

s<strong>in</strong>d unbed<strong>in</strong>gt erfor<strong>der</strong>lich, um hygienische<br />

Sicherheit zu gewährleisten.<br />

Gute Ausstattung<br />

ermöglicht gute Leistung<br />

E<strong>in</strong>e wichtige und nicht zu vernachlässigende<br />

Voraussetzung für e<strong>in</strong>e langfristige<br />

Zusam menarbeit ist die <strong>Integration</strong><br />

des Dienstleisters <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>richtung.<br />

Dies geschieht vor allem dann, wenn<br />

den Re<strong>in</strong>igungskräften ausreichende<br />

Räumlichkeiten wie Umkleide- und Sanitärräume<br />

sowie Lager- und Aufbereitungsbereiche<br />

für Re<strong>in</strong>igungsutensilien<br />

zur Verfügung gestellt werden.<br />

Im Gegenzug stellt Beyersdorf vere<strong>in</strong>barungsgemäß<br />

das gesamte Re<strong>in</strong>igungsmaterial<br />

(Chemie, Wischtextilien, Nasssauger,<br />

Servicewagen usw.) sowie e<strong>in</strong>e<br />

Waschmasch<strong>in</strong>e. So können die Re<strong>in</strong>igungskräfte<br />

Wischbezüge und Mikrofasertücher<br />

vor Ort hygienisch aufbereiten<br />

und mit Chemie vortränken.<br />

Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er guten Partnerschaft und<br />

Qualitätssicherung sollte auch das Fehler-<br />

und Beschwerde<strong>management</strong> reibungslos<br />

funktionieren – und laut Leitfaden<br />

vor allem ernst genommen werden.<br />

Sollte es zwischen dem Dienstleister und<br />

dem Pflegezentrum zu e<strong>in</strong>em Beschwerdefall<br />

kommen, nimmt sich die Objektleitung<br />

umgehend <strong>der</strong> <strong>Sache</strong> an. Sie<br />

ermittelt dabei die Ursache, bespricht<br />

dies mit den Re<strong>in</strong>igungskräften und lässt<br />

die Mängel beheben. Anschließend begleitet<br />

sie die Re<strong>in</strong>igung <strong>in</strong> den Folgetagen<br />

noch <strong>in</strong>tensiver, um sicherzugehen,<br />

dass die Angelegenheit zur Zufriedenheit<br />

des Kunden gelöst wurde.<br />

Weitere Inhalte des zwölfseitigen Leitfadens<br />

s<strong>in</strong>d Kostenbauste<strong>in</strong>e für die<br />

Kalkulation bei<strong>der</strong> Kooperationspartner<br />

o<strong>der</strong> auch Anfor<strong>der</strong>ungen an Personalschulung,<br />

-organisation und -schutz.<br />

Als herausragende Voraussetzungen<br />

für e<strong>in</strong>e langwährende, auf Vertrauen<br />

basierende Zusammenarbeit werden<br />

abschließend <strong>der</strong> regelmäßige Informationsaustausch,<br />

die geme<strong>in</strong>samen Hygienebegehungen<br />

und das konstruktive<br />

Fehler- und Beschwerde<strong>management</strong><br />

hervorgehoben.<br />

E Cornelia Wegemund/Red<br />

: www.drk-sl-fl.de<br />

: www.beyersdorf.de<br />

LEITFADEN ALS<br />

HILFESTELLUNG<br />

Zur Unterstützung bietet<br />

<strong>der</strong> Des<strong>in</strong>fektions- und<br />

Re<strong>in</strong>igungsmittelhersteller<br />

Orochemie den von<br />

Experten erarbeiteten<br />

„Leitfaden zur Kooperation<br />

von E<strong>in</strong>richtungen<br />

des Gesundheitswesens<br />

und Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igern“.<br />

Kapitel wie Partnerwahl,<br />

Ehevertrag und Haushaltsbuch<br />

geben e<strong>in</strong>en<br />

umfassenden Aufgabenüberblick für e<strong>in</strong>e<br />

gut funktionierende Kooperation.<br />

Infos: : www.orochemie.de<br />

(Bereich Service/Checklisten<br />

für Hygieneaufgaben).<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 41


Report<br />

Gästehaus mit Musik<br />

Petra Menzel ist Heimleiter<strong>in</strong> und<br />

Geschäftsführer<strong>in</strong> im Institut Sankt<br />

Sebastian <strong>in</strong> Salzburg<br />

Im Institut Sankt Sebastian <strong>in</strong> <strong>der</strong> Salzburger Altstadt leben<br />

(Musik)-Studenten aus <strong>der</strong> ganzen Welt. Seit Februar 2013<br />

ist Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong> Petra Menzel dort Heimleiter<strong>in</strong><br />

und Geschäftsführer<strong>in</strong>. Wir besuchten sie zwei Tage lang.<br />

Sie setzte sich damals <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Assessment-Center<br />

(mit alle<strong>in</strong> 300 Fragen zur<br />

Persönlichkeit) gegen 40 Bewerber<br />

durch und kam <strong>in</strong> die Endrunde <strong>der</strong><br />

letzten drei Bewerber. Nun erfuhr sie<br />

endlich auch, wer <strong>der</strong> Arbeitgeber ist:<br />

Es s<strong>in</strong>d natürlich an<strong>der</strong>e Gäste, denen<br />

man <strong>in</strong> solch e<strong>in</strong>em Haus begegnet.<br />

Die Mozart-Stadt Salzburg<br />

lockt mit dem nahegelegenen Mozarteum<br />

<strong>der</strong> Universität Studenten aus <strong>der</strong><br />

ganzen Welt an. E<strong>in</strong>ige von ihnen leben<br />

während ihres Studiums, das sich oft<br />

über mehrere Jahre erstreckt, im Institut<br />

Sankt Sebastian <strong>in</strong> <strong>der</strong> Salzburger Altstadt.<br />

Und so trifft man auf dem Flur e<strong>in</strong>e<br />

angehende Dirigent<strong>in</strong> aus Palermo und<br />

US-Studenten, die auf <strong>der</strong> Sonnenterrasse<br />

lernen o<strong>der</strong> abends <strong>in</strong> kurzen Hosen<br />

und Flip-Flops im Erdgeschoss Wäsche<br />

waschen. Dazu erkl<strong>in</strong>gen bis 22.00 Uhr<br />

Jazz-Töne aus dem Musik-Übungsraum<br />

mit dem häufig genutzten Klavier. Nur<br />

etwa 100 Meter vom Haupte<strong>in</strong>gang des<br />

Gästehauses entfernt bef<strong>in</strong>det sich auf<br />

dem gleichnamigen Friedhof nicht nur<br />

das Grab von Anton Hasslauer, Stifter<br />

des Instituts St. Sebastian, son<strong>der</strong>n auch<br />

das von Mozarts Vater Leopold.<br />

Seit Februar 2013 neue<br />

Heimleiter<strong>in</strong><br />

Dies ist also die neue Arbeitsstätte von<br />

Petra Menzel, die seit Februar 2013<br />

im Institut Sankt Sebastian als Heimleiter<strong>in</strong><br />

arbeitet und <strong>in</strong>zwischen sogar zur<br />

Geschäftsführer<strong>in</strong> aufgestiegen ist. Die<br />

Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong> arbeitete vorher<br />

fünf Jahre <strong>in</strong> Haus Hohenfried e.V.,<br />

e<strong>in</strong>er Wohn- und Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

für Menschen mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

<strong>in</strong> Bayerisch Gma<strong>in</strong> (siehe auch Bericht<br />

<strong>in</strong> <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 1/2011).<br />

Wie kam es dann zu ihrem Entschluss,<br />

die Arbeitsstelle zu wechseln? „Wissen<br />

Sie, mit 45 Jahren ist ja sozusagen<br />

Halbzeit im Leben“, sagte sie, „und<br />

so wollte ich e<strong>in</strong>fach noch mal etwas<br />

Neues anfangen“.<br />

Auf e<strong>in</strong>em Onl<strong>in</strong>e-Portal entdeckte sie<br />

dann die Anzeige e<strong>in</strong>er Personalagentur,<br />

auf die sie sich beworben hat, ohne<br />

den Arbeitgeber zunächst zu kennen.<br />

Das Hauswirtschaftsteam von<br />

Sankt Sebastian<br />

42 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Report<br />

Fotos: Robert Baumann (6), St. Sebastian (1), Wilfried Kopetsky (1)<br />

Da es momentan gelegentlich noch etwas Stau am Buffet geben kann,<br />

soll es zukünftig um diese Säule herum aufgebaut werden, damit es<br />

von allen Seiten zugänglich ist<br />

es war die Erzdiözese Salzburg! „Da<br />

war ich baff – denn ich habe immer<br />

wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e gute Freund<strong>in</strong> aus Salzburg<br />

im Café direkt neben dem Institut zum<br />

Brunch getroffen – wer hätte ahnen<br />

können, dass sich nur e<strong>in</strong> paar Meter<br />

weiter me<strong>in</strong>e zukünftige Arbeitstelle bef<strong>in</strong>den<br />

würde!“<br />

Ihre Vorgänger<strong>in</strong> hatte das Pensionsalter<br />

erreicht und wies Anfang 2013<br />

ihre Nachfolger<strong>in</strong> Petra Menzel noch<br />

e<strong>in</strong>en Monat lang e<strong>in</strong>. Und dann gab<br />

es gleich jede Menge zu tun: Denn das<br />

Gästehaus war <strong>in</strong> die Jahre gekommen<br />

und musste nun Stockwerk für Stockwerk<br />

renoviert werden. Petra Menzel <strong>in</strong>formierte<br />

sich auf Messen, bei benachbarten<br />

Heimleitern und im Gespräch mit<br />

Bä<strong>der</strong>architekten, um das Optimum für<br />

den Umbau zu f<strong>in</strong>den.<br />

Pfiffige Details <strong>in</strong> den<br />

neuen Bä<strong>der</strong>n<br />

Die neuen Duschen haben nun ebenerdige<br />

E<strong>in</strong>gänge und Duschschläuche,<br />

die sich mitdrehen und sich so nicht<br />

mehr verdrillen können. H<strong>in</strong>zu kommt<br />

e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Abfluss, <strong>der</strong> aus drei<br />

Teilen besteht und so den Geruch abschließt.<br />

Außerdem gelangen Haare<br />

und ähnliche Reste beim Duschen nicht<br />

<strong>in</strong> die Wasserrohre. Die damals teilweise<br />

25 Jahre alten Plastikduschvorhänge<br />

wurden nach und nach durch Plexiglaskab<strong>in</strong>en<br />

ersetzt. Die Heizkörper mit<br />

den Bügeln für Handtücher s<strong>in</strong>d ohne<br />

Lamellen und so besser zu re<strong>in</strong>igen. Bei<br />

den spülrandlosen Toiletten schließen<br />

sich die Toilettenbrillen automatisch.<br />

Der Re<strong>in</strong>igungs-Tab kommt nun wie bei<br />

e<strong>in</strong>em Geschirrspüler direkt oben <strong>in</strong> den<br />

Spülkasten.<br />

ZUR PERSON<br />

Gästezimmer mit<br />

meterlangen Buchregalen<br />

In den Zimmern wurde <strong>der</strong> alte L<strong>in</strong>oleumboden<br />

entfernt und durch versiegeltes Eichenparkett<br />

ersetzt. Außerdem wurden<br />

neue Gästezimmer geschaffen. „Wir<br />

haben festgestellt, dass die Studenten<br />

lieber für sich auf den Zimmern lernen<br />

und wir deshalb den großen Lehrsaal<br />

umwandeln können <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Familienzimmer“,<br />

so Menzel. Auffallend <strong>in</strong> den<br />

Zimmern s<strong>in</strong>d die wandhohen Schränke,<br />

zwei Kork-P<strong>in</strong>nwände, sehr viele Haken<br />

für Kleidung und meterlange Bücherregale<br />

– denn jedes Zimmer ist ja vor<br />

allem als Unterkunft für Studenten konzipiert.<br />

Touristische Gäste machen aber<br />

<strong>in</strong>zwischen auch schon 40 Prozent <strong>der</strong><br />

Übernachtungen aus. Die Preise pro<br />

Zimmer liegen zwischen 34,50 Euro<br />

im Gruppenraum und 53 Euro im E<strong>in</strong>zelzimmer<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hochsaison, beispielsweise<br />

bei den Salzburger Festspielen.<br />

Studenten zahlen monatliche Mieten ab<br />

290 Euro.<br />

E<strong>in</strong>mal im Monat ist<br />

Hygiene-Kontrolle<br />

Auf je<strong>der</strong> Etage gibt es e<strong>in</strong>e Küche mit<br />

Induktionsherd und edler verschiebbarer<br />

Licht- und Abzugsleiste zum Kochen. Vor<br />

2013 waren hier noch e<strong>in</strong>fache Camp<strong>in</strong>g-Kochplatten<br />

zu f<strong>in</strong>den. „Aus Brand-<br />

Petra Menzel ist seit 1992 Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong> im städtischen Bereich mit Ausbil<strong>der</strong>eignung.<br />

Anschließend arbeitete sie vier Jahre lang als Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong> im<br />

Bezirkskrankenhaus Inn-Salzach-Kl<strong>in</strong>iken für Psychiatrie/Neurologie. Durch das Motorradfahren<br />

hat sie ihren Traummann kennengelernt und 2004 geheiratet. Sie zog<br />

um <strong>in</strong>s Berchtesgadener Land, wo sie als Hauswirtschaftsleitung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em städtischen<br />

Altenheim tätig war. Nach e<strong>in</strong>er zweijährigen Projektleitung zur <strong>Integration</strong> von Menschen<br />

mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung begann sie <strong>in</strong> Haus Hohenfried e.V. zu arbeiten. Für<br />

fünf Jahre leitete sie hier die Hauswirtschaft mit Personal- und Budgetverantwortung<br />

sowie Son<strong>der</strong>aufgaben rund um das Qualitäts<strong>management</strong> (zum Beispiel Erstellung von<br />

Sicherheits-, Hygiene-Schulungskonzepten, HACCP, Notfallpläne). Seit vielen Jahren<br />

ist sie Prüfungsmitglied des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Bereich<br />

Hauswirtschaft und Honorarkraft für Unterrichtse<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Meisterschule für<br />

Hauswirtschaft.<br />

Sie absolvierte folgende berufsbegleitende Weiterbildungen:<br />

u Fachwirt<strong>in</strong> im Sozial- und Gesundheitswesen IHK<br />

u Bachelor Professional (CCI) of Social and Health Services<br />

u Betriebswirt<strong>in</strong> im Sozial- und Gesundheits<strong>management</strong>, Facharbeitsthema<br />

„Erweiterung des Leistungsangebotes für Mütter mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung“<br />

u Sozial<strong>management</strong>, Fachrichtung Heimleitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altenpflege<br />

u Hygienebeauftragte bei Dr. Dieter Bödeker (VNM-Akademie)<br />

u Qualitäts-Coach.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 43


Report<br />

Die Küche ist über hun<strong>der</strong>t Jahre alt und wird nicht<br />

mehr für die Gäste genutzt – gelegentlich f<strong>in</strong>den<br />

hier ayurvedische Kochkurse statt<br />

Der neu e<strong>in</strong>gerichtete Aufenthaltsraum für die Studenten<br />

aus aller Welt<br />

schutzgründen stellen wir den Strom ab<br />

22 Uhr <strong>in</strong> den Küchen automatisch per<br />

Zeitschaltuhr ab“, so Menzel, „doch<br />

haben uns die Studenten das Feedback<br />

gegeben, dass wir den Strom doch bitte<br />

länger anlassen sollen“. Zukünftig wird<br />

es also bis Mitternacht Kochgelegenheit<br />

geben. Da e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Geschirrtuch auf<br />

<strong>der</strong> Herdplatte verkohlte, waren die<br />

Zeitschaltuhren auf jeden Fall e<strong>in</strong>e richtige<br />

Investition. Zusätzlich mussten auch<br />

noch bisher im Haus fehlenden Rauchmel<strong>der</strong><br />

angeschafft werden.<br />

Je<strong>der</strong> Student hat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche se<strong>in</strong>es<br />

Stockwerkes eigene Schließfächer für Lebensmittel,<br />

die jedoch aus hygienischen<br />

Gründen e<strong>in</strong>mal im Monat von Mitarbeitern<br />

des zehnköpfigen Hauswirtschaftsteams<br />

o<strong>der</strong> Petra Menzel kontrolliert<br />

werden. „Wenn da etwas mit Schimmel<br />

o<strong>der</strong> Motten auftaucht, dann werden die<br />

Studenten aber schnell zu mir gebeten“,<br />

sagt Petra Menzel mit fester Stimme.<br />

Täglich wird die Küche vom hauseigenen<br />

Re<strong>in</strong>igungsteam gere<strong>in</strong>igt, jedoch<br />

ist je<strong>der</strong> Student angehalten, nach dem<br />

Kochen die Küche sauber zu verlassen.<br />

Mit den Studenten wird e<strong>in</strong> Heimvertrag<br />

abgeschlossen, um Unannehmlichkeiten<br />

für das Haus zu vermeiden. So darf<br />

dann beispielsweise Hausrat, den die<br />

Studenten nach dem Auszug hier lassen,<br />

nach e<strong>in</strong>er gewissen Frist entsorgt<br />

werden. Während ihre langjährige Vorgänger<strong>in</strong><br />

noch selbst im Haus wohnte,<br />

kommt das für Menzel nicht <strong>in</strong>frage;<br />

sie wohnt weiterh<strong>in</strong> mit ihrem Mann <strong>in</strong><br />

Pid<strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Freilass<strong>in</strong>g. In<br />

Deutschland ist sie übrigens weiterh<strong>in</strong> im<br />

Prüfungsausschuss für angehende Meister<strong>in</strong>nen<br />

tätig.<br />

Ganz wichtig: WLAN für die<br />

Studenten<br />

Im ganzen Haus wurden <strong>in</strong>zwischen<br />

drahtlose lokale Netzwerke (WLAN)<br />

Die Empfangshalle ist mit Untersberger Marmor ausgestattet, <strong>der</strong> sehr<br />

pflegleicht ist und die Bombenangriffe im 2. Weltkrieg überstanden<br />

hat<br />

44 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Report<br />

Stellenangebote<br />

Stollsteimer_Stellenanzeige_Layout 1 11.09.14 11:38 Seite 1<br />

Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Cater<strong>in</strong>g-Unternehmen im Großraum Stuttgart<br />

und suchen zur Unterstützung unseres Betriebsrestaurants <strong>in</strong><br />

Nürt<strong>in</strong>gen ab sofort e<strong>in</strong>e/n<br />

Hauswirtschafter-/<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />

Restaurantfachfrau-/mann<br />

<strong>in</strong> Vollzeit als Service-/Kant<strong>in</strong>enkraft<br />

Zukünftig darf länger gekocht werden – die Studenten<br />

haben es gewünscht<br />

geschaffen, damit die Studenten und Gäste rund um die Uhr<br />

im Internet surfen können. Für die fünf Stockwerke <strong>in</strong> dem<br />

alten Gemäuer mussten 16 Hotspots aktiviert werden (öffentliche<br />

drahtlose Internetzugriffspunkte). Diese gewährleisten<br />

nun überall Empfang im Haus <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> Sonnenterrasse<br />

im fünften Stock mit Blick über die Stadt.<br />

Inzwischen s<strong>in</strong>d etwa drei Viertel aller Räume renoviert und<br />

gefragt nach den nächsten Zielen antwortet Petra Menzel:<br />

„Als Geschäftsführer<strong>in</strong> des Hauses möchte ich mehr Market<strong>in</strong>g<br />

betreiben, auch wenn die Auslastung mit m<strong>in</strong>destens 75<br />

Prozent bis 100 Prozent zu den Festspielen ja schon sehr gut<br />

ist. Bisher kommen Schulklassen eher noch durch Mund-zu-<br />

Mund-Propaganda zu uns o<strong>der</strong> durch ehemalige Studenten,<br />

die <strong>in</strong>zwischen selbst unterrichten.“ Der bisherige flie<strong>der</strong>farbene<br />

Flyer ohne Fotos sieht tatsächlich noch recht bescheiden<br />

aus, doch immerh<strong>in</strong> verweist <strong>der</strong> Internetauftritt schon auf die<br />

große Dachterrasse, den Übungsraum mit Klavier und an<strong>der</strong>e<br />

Annehmlichkeiten des Hauses.<br />

Hilfe beim österreichischen Steuerrecht<br />

Mit Tempo, Organisationstalent und Detailliebe hat Petra Menzel<br />

<strong>in</strong> den letzten Monaten dem Haus e<strong>in</strong>e Frischekur verordnet.<br />

Gibt es auch etwas, das die ausgebildete Betriebswirt<strong>in</strong><br />

für Gesundheitswesen nicht so gut kann? „Ja ich kann beispielsweise<br />

nicht Klavier spielen“, sagte sie lachend. „Und um<br />

die Buchhaltungsfragen mit dem österreichischen Steuerrecht<br />

kümmert sich e<strong>in</strong> Steuerbüro, das jeden Monat die Belege<br />

e<strong>in</strong>for<strong>der</strong>t und bearbeitet.“ Menzel hat schon ganz bewusst<br />

im Bewerbungsgespräch klargestellt, dass sie hierbei professionelle<br />

Unterstützung bräuchte, um all die an<strong>der</strong>en Aufgaben<br />

zu bewältigen.<br />

Ihr gefällt <strong>der</strong> S<strong>in</strong>nspruch e<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong>: „Glücklich kann sich<br />

<strong>der</strong> Mensch schätzen, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Arbeit nachgeht, <strong>in</strong> <strong>der</strong> er<br />

se<strong>in</strong>e Stärken und Talente e<strong>in</strong>setzen kann und dazu die Arbeit<br />

noch mit Leidenschaft und Freude macht.“<br />

<br />

E Robert Baumann<br />

: www.st-sebastian-salzburg.at<br />

Sie verfügen über e<strong>in</strong>e abgeschlossene Ausbildung und<br />

haben bereits Erfahrungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gastronomie o<strong>der</strong> Großküche<br />

gesammelt. Sie kennen sich <strong>in</strong> den Bereichen Service,<br />

Konferenzbewirtung, Kassenabrechnung und dem Umgang<br />

mit Kombidämpfern aus. Sie s<strong>in</strong>d flexibel, verfügen über<br />

organisatorisches Geschick und s<strong>in</strong>d an e<strong>in</strong>er langfristigen<br />

Beschäftigung <strong>in</strong>teressiert.<br />

Dann senden Sie uns Ihre Bewerbungsunterlagen per E-Mail<br />

o<strong>der</strong> Post zu.<br />

Stollsteimer GmbH, Schulze-Delitzsch-Str. 54,<br />

70565 Stuttgart, www.stollsteimer.de/jobs.html,<br />

E-Mail: joseph<strong>in</strong>e.manz@stollsteimer.de<br />

Diakonie Kork<br />

Textil-Service Kork<br />

Wir suchen zum nächstmöglichen Term<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Stellvertretende Betriebsleitung (m/w)<br />

<strong>der</strong> <strong>Integration</strong>sfirma Textil-Service Kork gGmbH<br />

Kennziffer 60-02<br />

mit e<strong>in</strong>em Stellenumfang von 100% bei e<strong>in</strong>er 39 Std. /Woche.<br />

Die genaue Aufgabenbeschreibung sowie das Anfor<strong>der</strong>ungsprofil<br />

f<strong>in</strong>den Sie unter:<br />

http://www.diakonie-kork.de/de/stellenangebote/<strong>in</strong>dex.php<br />

Die Vergütung richtet sich nach dem TvöD/Bund <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

dem Kirchlichen Arbeitsrecht <strong>der</strong> evangelischen Kirche <strong>in</strong> Baden.<br />

Stellen<strong>in</strong>teressenten tragen den diakonischen Auftrag <strong>der</strong><br />

Textil-Service Kork gGmbH mit und s<strong>in</strong>d Mitglied e<strong>in</strong>er<br />

christlichen Kirche.<br />

Bewerber/-<strong>in</strong>nen mit Schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung werden bei gleicher<br />

Qualifikation bevorzugt berücksichtigt.<br />

Weitere Fragen beantwortet Ihnen gerne Elke Ruf,<br />

Geschäftsführung Textil-Service Kork gGmbH<br />

Tel.: (07851) 84-1580 o<strong>der</strong> per E-Mail: eruf@diakonie-kork.de.<br />

Senden Sie Ihre aussagekräftigen Bewerbungsunterlagen mit<br />

Angabe des frühstmöglichen E<strong>in</strong>trittsterm<strong>in</strong>s bitte an<br />

Elke Ruf, Geschäftsführung Textil-Service Kork gGmbH,<br />

Landstr. 1, 77694 Kehl-Kork.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 45<br />

Stellenausschreibung-Waeschereileitung_92x116mm__TSK.<strong>in</strong>dd 1 24.07.2014 14:11:28


Report<br />

Berufsbekleidung<br />

ist wie e<strong>in</strong>e Visitenkarte<br />

Berufsbekleidung soll nicht nur ihre Träger vor Verschmutzungen,<br />

Infektionen und an<strong>der</strong>en berufsbed<strong>in</strong>gten<br />

Risiken schützen, sie ist auch die Visitenkarte<br />

e<strong>in</strong>es Unternehmens. Dienstleister können diese Maxime<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel besser erfüllen als die Eigenleistung;<br />

e<strong>in</strong> Beispiel aus Merseburg.<br />

In <strong>der</strong> Regel wird die Versorgung mit<br />

Berufskleidung heute professionellen<br />

Dienstleistern übertragen. Es gibt allerd<strong>in</strong>gs<br />

immer noch E<strong>in</strong>richtungen, die<br />

aus verschiedensten Gründen den Kauf<br />

und die Pflege von Kitteln und an<strong>der</strong>en<br />

berufsspezifischen Outfits ihren Mitarbeitern<br />

überlassen. Die schickste schwarze<br />

Kochbluse mit e<strong>in</strong>gesticktem Namenszug<br />

und die eleganteste Servierweste<br />

erfüllen jedoch nicht ihren Zweck, wenn<br />

sie nicht nach den Hygienevorschriften<br />

des Robert Koch-Instituts gewaschen<br />

und so gef<strong>in</strong>isht werden, dass sie<br />

die Persönlichkeit ihrer Träger<br />

positiv unterstreichen.<br />

„Eigenwäsche ist bei<br />

Berufskleidung we<strong>der</strong> aus<br />

ökonomischer noch aus<br />

ökologischer Sicht vorteilhaft“,<br />

sagt Marko<br />

Noack, Leiter <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung<br />

Merseburg<br />

<strong>der</strong> Alsco Berufskleidungs-Service<br />

GmbH.<br />

Ökologisch nachteilig<br />

deshalb, weil das<br />

Abwasser aus vielen<br />

kle<strong>in</strong>en Haushaltswaschmasch<strong>in</strong>en<br />

die<br />

Umwelt wesentlich<br />

Schick für Köche und<br />

Köch<strong>in</strong>nen – am Herd<br />

und am Büfett: Kochjacke<br />

und Vorb<strong>in</strong><strong>der</strong><br />

für sie und ihn<br />

stärker belastet als die Flotte aus e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>dustriellen Anlage: „Das Abwasser<br />

<strong>der</strong> Haushaltswaschmasch<strong>in</strong>en wird unbehandelt<br />

entsorgt und leitet auf diese<br />

Weise Chemikalienrückstände, Kohlenstoffverb<strong>in</strong>dungen<br />

und Schwermetalle <strong>in</strong><br />

das Abwassernetz“, so Marko Noack.<br />

Waschprogramme und<br />

-chemie für Hygienewäsche<br />

An<strong>der</strong>s gewerbliche Wäschereien: Sie<br />

müssen ihr Abwasser über Filter und<br />

mikrobiologische Behandlung entsprechend<br />

<strong>der</strong> gesetzlichen For<strong>der</strong>ungen<br />

aufbereiten, bevor<br />

es <strong>in</strong> die Kläranlage gelangt.<br />

„In unseren Betrieben kontrollieren<br />

beispielsweise durch<br />

das wfk Clean<strong>in</strong>g Technology<br />

Institute <strong>in</strong> Krefeld<br />

geschulte Mitarbeiter nach<br />

den Waschprozessen die<br />

Flotte und geben sie erst für<br />

die Entsorgung frei, wenn<br />

alle Werte den Vorschriften<br />

entsprechen. Zudem werden<br />

Spülflotten wie<strong>der</strong>verwendet,<br />

was ebenso den durchschnittlichen<br />

Wasserverbrauch pro<br />

bearbeitetem Teil senkt. Wir<br />

sparen jährlich e<strong>in</strong>e große Menge<br />

an Frischwasser“, erklärt <strong>der</strong><br />

Nie<strong>der</strong>lassungsleiter weiter.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Argument, das für<br />

die Lieferung <strong>der</strong> Berufskleidung<br />

durch e<strong>in</strong>en Dienstleister spricht,<br />

ist die Qualität. Marko Noack:<br />

„For<strong>der</strong>t e<strong>in</strong> Betrieb von se<strong>in</strong>en Mitarbeitern<br />

Selbstversorgung, wird möglichst<br />

preisgünstige Ware e<strong>in</strong>gekauft und<br />

je<strong>der</strong> wäscht sie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Haushaltswaschmasch<strong>in</strong>e<br />

nach unterschiedlichen<br />

Waschprozessen. Kocht <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>e<br />

Wäsche tot, so legt e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er außer<br />

<strong>der</strong> Berufskleidung auch noch Hemden<br />

o<strong>der</strong> Blusen <strong>in</strong> die Trommel und wäscht<br />

das Ganze bei niedriger Temperatur.“<br />

Bei 30 o<strong>der</strong> 40 Grad Celsius gewaschen,<br />

würden aber die Ansprüche an<br />

e<strong>in</strong>en hohen Hygienestandard nicht<br />

erfüllt.<br />

„H<strong>in</strong>zu kommen Knopfverluste, Beschädigungen<br />

an Reißverschlüssen o<strong>der</strong><br />

Risse im Gewebe, die je nach persönlicher<br />

E<strong>in</strong>stellung und Geschick repariert<br />

werden – o<strong>der</strong> auch nicht.“ Die Mitarbeiter<br />

würden folglich mit unterschiedlichem<br />

Ersche<strong>in</strong>ungsbild auftreten, was<br />

wie<strong>der</strong>um für das Image des Betriebs<br />

nicht gerade för<strong>der</strong>lich sei.<br />

Ganz an<strong>der</strong>s geht es <strong>in</strong> gewerblichen<br />

Wäschereien zu: „Uns stehen 51<br />

Waschprogramme zur Auswahl, die<br />

exakt auf die verschiedensten Verschmutzungsgrade<br />

und E<strong>in</strong>satzzwecke <strong>der</strong><br />

jeweiligen Berufskleidung abgestimmt<br />

s<strong>in</strong>d. Für Food-Wäsche – also Berufskleidung,<br />

die <strong>in</strong> lebensmittelverarbeitenden<br />

Betrieben getragen wird – kommen<br />

beispielsweise fünf auf diesen Bereich<br />

abgestimmte Programme zum E<strong>in</strong>satz“,<br />

erläutert Marko Noack.<br />

Aufbewahrung und Lieferung<br />

<strong>in</strong> schützen<strong>der</strong> Folie<br />

In Großküchen, fleischverarbeitenden<br />

Betrieben und an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>richtungen,<br />

<strong>in</strong> denen Nahrungsmittel hergestellt o<strong>der</strong><br />

verarbeitet werden, ist strengste Hygiene<br />

das entscheidende Kriterium. „Den<br />

hohen Standard an Keimfreiheit, wie<br />

er <strong>in</strong> diesem Metier natürlich verlangt<br />

wird, kann die eigene Masch<strong>in</strong>e im Badezimmer<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> SB-Waschsalon nicht<br />

Fotos: Alsco (4), Kentaur (1)<br />

46 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Report<br />

E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die Arbeitsabläufe: Von <strong>der</strong> Wäschesortierung<br />

h<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Waschmasch<strong>in</strong>e, zum E<strong>in</strong>scannen <strong>der</strong> Barcodes<br />

zur Identifizierung <strong>der</strong> Wäsche bis h<strong>in</strong> zur Faltmasch<strong>in</strong>e<br />

gewährleisten“, gibt <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassungsleiter<br />

zu bedenken. Weil bei <strong>der</strong> Pflege<br />

<strong>der</strong> eigenen Wäsche zu Hause kaum<br />

jemand die Hände des<strong>in</strong>fiziert o<strong>der</strong> gar<br />

Abklatschproben nimmt, ist <strong>der</strong> Hygienestandard<br />

unkontrollierbar. Beim Profi jedoch<br />

wird die Wäsche nach den Richtl<strong>in</strong>ien<br />

des Robert Koch-Instituts aufbereitet<br />

und ist nach <strong>der</strong> DIN 10524 zertifiziert.<br />

RABC-System für Hygiene<br />

Zwei Hygienebeauftragte überwachen<br />

permanent die Hygienemaßnahmen im<br />

Betrieb per Monitor<strong>in</strong>g. Werden von den<br />

Hygienebehörden m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal im<br />

Quartal Abklatschtests verlangt, so führt<br />

Alsco diese Maßnahme sogar bis zu<br />

e<strong>in</strong>mal im Monat durch und sendet die<br />

Proben an das wfk zur Untersuchung <strong>der</strong><br />

kritischen Punkte nach dem RABC-System<br />

(Risk Analyse Bio-Contam<strong>in</strong>ation System,<br />

analog zu HACCP für die Re<strong>in</strong>igung von<br />

Großküchen und an<strong>der</strong>en lebensmittelverarbeitenden<br />

Betrieben).<br />

Dies bedeutet: Die Kleidung wird chemothermisch<br />

gewaschen, also unter E<strong>in</strong>satz<br />

e<strong>in</strong>es keimabtötenden Waschmittels bei<br />

70 Grad Celsius zehn M<strong>in</strong>uten lang <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Flotte bewegt. Damit <strong>in</strong> dem Gewebe<br />

ke<strong>in</strong>e möglicherweise Lebensmittel<br />

bee<strong>in</strong>flussenden chemischen Rückstände<br />

verbleiben, werden die Teile anschließend<br />

bis zu drei Mal gespült. Standardmäßig<br />

werden die chemothermisch<br />

gewaschenen,<br />

gef<strong>in</strong>ishten und gegebenenfalls<br />

reparierten Teile<br />

hängend <strong>in</strong> Folie an die<br />

Kunden geliefert. Alternativ<br />

ist die Lieferung gefalteter,<br />

<strong>in</strong> Folie e<strong>in</strong>geschweißter<br />

Ware sowie <strong>in</strong> textilen Wäschesäcken<br />

möglich.<br />

Grundsätzlich bietet <strong>der</strong> Dienstleister<br />

zwei Möglichkeiten an: „Kunden können<br />

bei uns komplette Outfits vom Kittel über<br />

Warnwesten e<strong>in</strong>schließlich Sicherheitsschuhe,<br />

Schutzhelme und an<strong>der</strong>e spezielle<br />

Ausstattungen bis h<strong>in</strong> zum Bus<strong>in</strong>ess-<br />

Anzug kaufen und durch uns pflegen<br />

lassen“, erläutert Marko Noack. Die<br />

Investitionskosten sollten allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />

unterschätzt werden: „In manchen Metiers<br />

wie zum Beispiel <strong>in</strong> Küchen muss die<br />

Kleidung m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal täglich gewechselt<br />

werden. Deshalb sollte <strong>der</strong> Unternehmer<br />

pro Mitarbeiter ausreichend<br />

Garnituren e<strong>in</strong>planen“, gibt Noack zu<br />

bedenken. Bei Berufskleidung mit ger<strong>in</strong>gerer<br />

Belastung sollten pro Mitarbeiter<br />

m<strong>in</strong>destens fünf Garnituren bereit liegen.<br />

Wird die Kleidung nach dem Rotationspr<strong>in</strong>zip<br />

ausgetauscht, ist <strong>der</strong> Bestand zu<br />

verdoppeln. Die Kleidung für manche<br />

Berufe, wie etwa für Krankenpfleger<br />

o<strong>der</strong> Köche, erfor<strong>der</strong>t beson<strong>der</strong>s hohen<br />

Aufwand bei <strong>der</strong> Pflege, was sich auf<br />

die Kosten für die Wäscherei auswirkt.<br />

Die Wertm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung durch Verschleiß<br />

und damit verbundene Neubeschaffungen,<br />

die Kosten für e<strong>in</strong>e Klei<strong>der</strong>kammer<br />

und die Verwaltung des Bestands<br />

s<strong>in</strong>d weitere Aspekte, welche eher gegen<br />

die Versorgung <strong>der</strong> Belegschaft mit betriebseigener<br />

Berufskleidung sprechen.<br />

Entscheidet sich e<strong>in</strong> Unternehmer h<strong>in</strong>gegen<br />

für e<strong>in</strong>en Vollservice, wird er von<br />

diesen Belastungen befreit: „E<strong>in</strong> wesentlicher<br />

Vorteil ist, dass bei <strong>der</strong> Nutzung<br />

unseres Mietsystems die Beschaffung<br />

<strong>der</strong> Berufskleidung durch uns f<strong>in</strong>anziert<br />

wird“, erklärt <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassungsleiter.<br />

Lager und Verwaltung<br />

entfällt<br />

Bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Berufskleidung<br />

sollten die Mitarbeiter, zum<strong>in</strong>dest aber<br />

<strong>der</strong> Betriebsrat, e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />

„Die Träger akzeptieren die Kleidung<br />

nur, wenn sie sich dar<strong>in</strong> wohlfühlen und<br />

den E<strong>in</strong>druck gew<strong>in</strong>nen, dass auch die<br />

Optik stimmt“, unterstreicht <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassungsleiter.<br />

Nach <strong>der</strong> Entscheidung<br />

wird bei jedem Mitarbeiter e<strong>in</strong>e Anprobe<br />

vorgenommen, Konfektionsgrößen<br />

sowie Stückzahlen festgelegt. „Dabei berücksichtigen<br />

wir auch, dass Teilzeitbeschäftigte<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren<br />

Kleidungsbedarf haben“, so Noack.<br />

Firmenlogos und Namenszüge werden<br />

aufgenäht. So kann <strong>der</strong> Dienstleister<br />

nach Ausscheiden <strong>der</strong> Träger die Applikationen<br />

abtrennen und die Teile <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Pool für e<strong>in</strong>e spätere Wie<strong>der</strong>verwendung<br />

durch e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Kunden<br />

aufbewahren.<br />

„Das Vollservicesystem ist zwar vor<strong>der</strong>gründig<br />

gegenüber <strong>der</strong> Unterhaltung<br />

betriebseigener Bestände ger<strong>in</strong>gfügig<br />

teurer. Unternehmer sollten jedoch<br />

bedenken, dass auch die Verwaltung<br />

und das Bereithalten von Lagerräumen<br />

nicht zu unterschätzende Kostenfaktoren<br />

s<strong>in</strong>d“, stellt Marko Noack klar.<br />

E Re<strong>in</strong>hard Wylegalla<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 47


Zu guter Letzt<br />

Zehn Tipps zum fit werden<br />

Dr. Mart<strong>in</strong> Hofmeister<br />

(Foto l<strong>in</strong>ks) von <strong>der</strong><br />

Verbraucherzentrale<br />

Bayern e.V. gibt auf unterhaltsame<br />

Weise Tipps zum Thema<br />

Bewegung. Er hält wenig vom<br />

vielen Sitzen im Tagesablauf.<br />

Hofmeister schloss se<strong>in</strong>en Vortrag<br />

Mitte Juli 2014 <strong>in</strong> Holzkirchen<br />

mit e<strong>in</strong>em Zitat aus e<strong>in</strong>em<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>buch: „Wer über se<strong>in</strong>en<br />

Schatten spr<strong>in</strong>gt wird staunen,<br />

was ihm dann gel<strong>in</strong>gt.“ Hier<br />

se<strong>in</strong>e Anregungen:<br />

∏ Bewegung ist das e<strong>in</strong>zige<br />

Medikament, das vor nahezu<br />

je<strong>der</strong> Krankheit schützt<br />

∏ Bereits fünf M<strong>in</strong>uten Bewegungszeit<br />

pro Tag s<strong>in</strong>d<br />

e<strong>in</strong> gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />

Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsanreiz, wenn er<br />

regelmäßig betrieben wird<br />

∏ Zu langes Sitzen verdoppelt<br />

das Diabetes-Risiko<br />

∏ Bewegung ist e<strong>in</strong> hochwirksames<br />

Antidepressivum (m<strong>in</strong>us 40 bis 50 Prozent)<br />

∏ Je unkomplizierter das körperliche Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ist, desto größer<br />

die Chance auf Erfolg<br />

∏ Personen, die mehr als 20 Stockwerke pro Woche Treppensteigen,<br />

verlängern signifikant ihr Leben<br />

∏ Wer steht statt sitzt, hat e<strong>in</strong>en doppelt so hohen Kalorienverbrauch<br />

Partnerübung „Kurz-Körper-Management“ für 30 Sekunden. Beide Partner<br />

gehen <strong>in</strong> den Liegestütz und schauen auf die Hand des Partners. Der Abstand<br />

zwischen den Händen beträgt etwa e<strong>in</strong>e Handfläche. Nun abwechselnd fünf<br />

bis zehn Mal die l<strong>in</strong>ke und rechte Hand vom Boden lösen und dem Partner<br />

zum Gruß reichen. Das funktioniert ohne Partner alternativ auch mit e<strong>in</strong>em<br />

Tischbe<strong>in</strong>.<br />

∏ Bei Busfahrten immer e<strong>in</strong>e Station vorher aussteigen<br />

∏ Direktes Aufsuchen <strong>der</strong> Kollegen statt zu telefonieren<br />

∏ Sportliche Verabredungen mit an<strong>der</strong>en treffen und bei<br />

Fitnesserfolgen an<strong>der</strong>en davon erzählen<br />

Mehr über die Jahrestagung <strong>der</strong> Vernetzungsstelle Schulverpflegung<br />

Oberbayern Ost lesen Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> kommenden<br />

Ausgabe.<br />

E Robert Baumann<br />

Leitfaden<br />

MIT PLAN DURCH DIE LEHRE<br />

Von Auszubildenden wird heute mehr denn je erwartet, dass<br />

sie nicht nur mit ihrem fachlichen Wissen, son<strong>der</strong>n auch mit<br />

ihren eigenen sozialen Fähigkeiten überzeugen – dem richtigen<br />

Auftreten, guten Umgangsformen und Teamverhalten<br />

(siehe auch Artikel Seite 36).<br />

Wie Auszubildende diese Fähigkeiten schon <strong>in</strong> ihrer Ausbildung<br />

tra<strong>in</strong>ieren und e<strong>in</strong>setzen können, zeigt dieser Leitfaden.<br />

Neben <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> sozialen Fähigkeiten<br />

erfährt <strong>der</strong> Azubi, wie er/sie sich gezielt auf Prüfungen<br />

vorbereiten und Prüfungsstress und -angst abbauen kann.<br />

Außerdem werden Methoden und<br />

Techniken vorgestellt, wie man systematisch<br />

lernen und so die Lernfähigkeit<br />

verbessern kann.<br />

Angelika P<strong>in</strong>dur-Nakamura/<br />

Nikolas Mühle: Mit Plan durch<br />

die Lehre, E<strong>in</strong> Leitfaden für<br />

Auszubildende und Ausbil<strong>der</strong>, Verlag Neuer<br />

Merkur, 128 Seiten, broschiert, 1. Auflage 2014,<br />

ISBN 978-3-95409-014-3, 16,80 Euro.<br />

Zu bestellen unter : www.fachbuchdirekt.de<br />

Foto: Robert Baumann<br />

48 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


Fortbildung/Stellenangebot<br />

Ernährungsberater/<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> ca. 9 Wochen per Fernstudium<br />

· Food Coach · Ernährungs- und Diätberater/<strong>in</strong><br />

· Wechseljahrberater/<strong>in</strong> · Mentale/r Schlankheitstra<strong>in</strong>er/<strong>in</strong><br />

· Heilkräuterkunde<br />

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Nachhaltigkeit lernen<br />

Das Fachbuch „Nachhaltigkeit im Berufsfeld<br />

Ernährung und Hauswirtschaft am<br />

Beispiel <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung“<br />

richtet sich an Lehrkräfte und Ausbildende<br />

<strong>in</strong> den Berufsfel<strong>der</strong>n Ernährung und<br />

Hauswirtschaft sowie Gastgewerbe. Die<br />

vier Ausbildungsberufe Hauswirtschafter/<br />

<strong>in</strong>, Koch/Köch<strong>in</strong>, Restaurantfachmann/<br />

frau und Fachmann/frau für Systemgastronomie werden exemplarisch<br />

auf ihre Nachhaltigkeitsrelevanz h<strong>in</strong> untersucht und die<br />

Ergebnisse zusammengestellt. Im Praxisteil werden anhand typischer<br />

Arbeitsprozesse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung Möglichkeiten zur<br />

Umsetzung <strong>der</strong> Nachhaltigkeit im täglichen beruflichen Handeln<br />

aufgezeigt. Neben ausführlichen Sachanalysen gibt es mit Lernsituationen,<br />

Methodenanregungen und Erarbeitungsaufgaben viele<br />

Anstöße für die Umsetzung <strong>in</strong> Unterricht und Praxis.<br />

Nachhaltigkeit im Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft<br />

am Beispiel <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung, Verlag<br />

Handwerk und Technik, 2014, 20,00 Euro, 152 Seiten,<br />

ISBN: 978-3-582-04786-1<br />

Alles im Re<strong>in</strong>en<br />

Der Titel „Alles im Re<strong>in</strong>en. Grundwissen<br />

Haus- und Textilpflege“ richtet sich an<br />

Jugendliche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsvorbereitung,<br />

die sich auf e<strong>in</strong>e Ausbildung im Bereich<br />

Hauswirtschaft vorbereiten und Schüler/<br />

<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>jährigen Berufsfachschule<br />

Hauswirtschaft. Die Inhalte vermitteln<br />

praxisnah und leicht verständlich das<br />

Grundwissen zum Thema Textil- und Hausre<strong>in</strong>igung. Dabei wird<br />

sowohl auf die Vorgehensweise und die Geräte im Privathaushalt,<br />

als auch auf den Großhaushalt e<strong>in</strong>gegangen. Die Schüler/<strong>in</strong>nen<br />

sollen ihre eigenen Fähigkeiten erkennen und so aktiv ihre berufliche<br />

Zukunft mitgestalten. Mit zahlreichen Bil<strong>der</strong>n ist das Buch e<strong>in</strong><br />

leicht zu verstehen<strong>der</strong> Begleiter für die Ausbildung und die berufliche<br />

Praxis. Fachbegriffe werden erläutert; Merksätze, Tipps und Aufgaben<br />

runden die Kapitel ab.<br />

Alles im Re<strong>in</strong>en. Grundwissen Haus- und Textilpflege,<br />

Verlag Europa Lehrmittel, 2014, 19,00 Euro, 184 Seiten,<br />

ISBN 978-3-8085-6135-5<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 49<br />

k mpass<br />

Fernlehrgänge<br />

NEU!<br />

• Fachwirt/<strong>in</strong> für die Hauswirtschaft <strong>in</strong><br />

Seniorene<strong>in</strong>richtungen (kompass)<br />

• Qualitäts<strong>management</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />

• Hygienebeauftragte/r für die Hauswirtschaft<br />

<strong>in</strong> sozialen E<strong>in</strong>richtungen<br />

• Kostenrechnung und Controll<strong>in</strong>g für die Hauswirtschaft<br />

• Hauswirtschaftliche Fachkraft für Ernährung<br />

<strong>in</strong> sozialen E<strong>in</strong>richtungen<br />

www.kompass-wesel.de<br />

Präsenz- und<br />

Fernlernen<br />

www.fernlehrgang-hauswirtschaft.de<br />

In Kooperation mit dem<br />

Deu<br />

Zert<br />

Deutsche Zertifizierung<br />

DIN ISO 29990:2010<br />

QUALITÄTSGEPRÜFTER<br />

BILDUNGSDIENSTLEISTER<br />

Die Barmherzige Brü<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>nützige Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe GmbH<br />

mit den E<strong>in</strong>richtungen Algas<strong>in</strong>g, Gremsdorf, Malseneck, Reichenbach<br />

und Straub<strong>in</strong>g sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für ihre<br />

Service GmbH e<strong>in</strong>e/n<br />

Leiter/<strong>in</strong> Wirtschaftsdienste<br />

mit langjähriger Erfahrung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung<br />

Ihre Aufgaben:<br />

‐ Umsetzung <strong>der</strong> strategischen Ziele des Unternehmens<br />

‐ Koord<strong>in</strong>ieren und Führen von Mitarbeitern (Mitarbeitersuche/E<strong>in</strong>stellung<br />

<strong>in</strong> Absprache mit dem Geschäftsführer)<br />

‐ Qualitätssicherung, Kontrolle <strong>der</strong> Arbeitse<strong>in</strong>sätze vor Ort<br />

‐ Coach<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Teammitglie<strong>der</strong>, Objektleitungen und Vorarbeiter<br />

‐ Verantwortlichkeit für die wirtschaftliche Ausführung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Aufträge<br />

Ihr Profil:<br />

‐ bevorzugt Ausbildung im kaufmännischen, technischen o<strong>der</strong><br />

handwerklichen Bereich o<strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung (Meister, staatlich geprüfte/r Re<strong>in</strong>igungsund<br />

Hygienetechniker/<strong>in</strong>, Re<strong>in</strong>igungs- und Hygienemanager/<strong>in</strong>,<br />

Dipl.-Ing. Re<strong>in</strong>igungs- und Hygienetechnik)<br />

‐ nachweisbare Erfahrung im Bereich <strong>der</strong> Führungskompetenz<br />

‐ Kalkulations- und Angebotssicherheit<br />

‐ zeitliche Flexibilität und überdurchschnittliche E<strong>in</strong>satzbereitschaft<br />

‐ hohe Kundenorientiertheit, Kontaktfreudigkeit und Kommunikationsfähigkeit<br />

Unser Angebot:<br />

‐ e<strong>in</strong> eigenständiges Aufgabengebiet mit hoher Verantwortlichkeit<br />

bei leistungsgerechter Bezahlung<br />

Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an:<br />

Barmherzige Brü<strong>der</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />

Äußere Passauer Str. 60,94315 Straub<strong>in</strong>g<br />

E-Mail: geschaeftsfuehrer@barmherzige-straub<strong>in</strong>g.de<br />

E<strong>in</strong>richtungen für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />

www.barmherzige-beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe.de<br />

Barmherzige Brü<strong>der</strong><br />

geme<strong>in</strong>nützige Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe GmbH


Zu guter Letzt<br />

FUNDSTÜCKE –<br />

die besten Geschichten<br />

schreibt das Leben<br />

Kuchentratsch ist Handwerk<br />

In Ausgabe 9/2014 berichteten wir über die Grün<strong>der</strong><strong>in</strong>nen<br />

von Kuchentratsch. Mitte September erhielten<br />

sie nun e<strong>in</strong>e Ausnahmebewilligung für das<br />

Konditoren-Handwerk, beschränkt auf die Herstellung<br />

von Kuchen und Torten. Somit kann Kuchentratsch<br />

<strong>in</strong> die Handwerksrolle e<strong>in</strong>getragen werden.<br />

Tierisch sauber<br />

Der S<strong>in</strong>nersche Kreis mit Temperatur,<br />

Zeit, Chemie und<br />

Mechanik funktioniert auch im<br />

Affenkäfig prächtig – genauer<br />

gesagt im Halbaffenkäfig <strong>der</strong><br />

Roten Varis im Tierpark Hellabrunn<br />

<strong>in</strong> München.<br />

Danke!<br />

Wir haben bereits über 110 Anmeldungen für das<br />

12. <strong>rhw</strong>-Hygieneforum <strong>in</strong> Hannover erhalten. Ihr zusätzliches<br />

Wunschthema mit den meisten Stimmen<br />

ist nach aktuellem Stand unserer Onl<strong>in</strong>e-Umfrage<br />

„Der perfekte Re<strong>in</strong>igungswagen“.<br />

: www.<strong>rhw</strong>-hygieneforum.de<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> – Re<strong>in</strong>igung · Hygiene · Wohlbef<strong>in</strong>den<br />

Das Fachmagaz<strong>in</strong> für die professionelle Hauswirtschaft<br />

Impressum<br />

Herausgeber<strong>in</strong>: Beatrix Bierschenck<br />

Redaktionsdirektor<strong>in</strong>: Dr. Angelika Schaller<br />

Chefredaktion: Robert Baumann (verantwortlich), Tel.: (0 89) 31 89 05-20, E-Mail: robert.baumann@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />

Redaktion: Dorothea Kammerer, Alexandra Höß (Hamburg), E-Mail: alexandra.hoess@vnmonl<strong>in</strong>e.de,<br />

E-Mail: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonl<strong>in</strong>e.de, Internet: www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Redaktionsbeirat: Ursula Bolhuis, Mart<strong>in</strong>a Feulner, Prof. Elke Huth, M. Christ<strong>in</strong>e Klöber, Sascha Kühnau,<br />

Elke Merz-Schluck, Prof. Dr. Horst Pichert, Prof. Dr. Margarete Sobotka, Prof. Dr. Margot Ste<strong>in</strong>el, Ute Krützmann<br />

Layout: Joachim Ullmer<br />

Verlags-, Anzeigen- und Vertriebsleitung: Elke Zimmermann, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonl<strong>in</strong>e.de,<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-76, Fax: (0 89) 31 89 05-53<br />

Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 34 a vom 1. Oktober 2013<br />

Market<strong>in</strong>gleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />

Abonnenten- und Kundenservice:<br />

Leserservice Verlag Neuer Merkur, 65341 Eltville, Tel.: (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />

E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de, Servicezeiten: Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> ersche<strong>in</strong>t 10 × pro Jahr.<br />

Jahresabonnement 96,00 Euro/192,00 SFr.<br />

Für Referendare, Studenten, Schüler und Azubis gegen E<strong>in</strong>sendung e<strong>in</strong>er entsprechenden Besche<strong>in</strong>igung<br />

48,00 Euro/96,00 SFr. E<strong>in</strong>zelheft 11,50 Euro/23,00 SFr.<br />

Die Euro-Preise be<strong>in</strong>halten die Versandkosten für Deutschland und Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />

Schweiz. Bei Versand <strong>in</strong>s übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />

Die Abo dauer beträgt e<strong>in</strong> Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um e<strong>in</strong> weiteres Jahr, wenn es nicht zwei Monate<br />

vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für Sammelabonnements auf Anfrage.<br />

Schulen, Klassen, Lehrer: Tel.: (0 89) 31 89 05-54, Fax: (0 89) 31 89 05-53, E-Mail: buchbestellung@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />

Buchbestellservice: Verlag Neuer Merkur, Kundenservice, 74569 Blaufelden<br />

Tel.: (0 79 53) 88 36 91, Fax: (0 79 53) 88 31 60, E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

Internet-Service: Markus Duffhaus, E-Mail: markus.duffhaus@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH, Postfach 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46, D-81245 München,<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-0, Fax: (0 89) 31 89 05-53 (Zugleich Anschrift aller Verantwort lichen)<br />

Druck: BOSCH-DRUCK GmbH, Festplatzstr. 6, 84030 Ergold<strong>in</strong>g<br />

ISSN 1866-4504<br />

Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />

VORSCHAU AUF DIE<br />

NOVEMBER-AUSGABE<br />

Hausgeme<strong>in</strong>schaft als große Familie<br />

E<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>en gelungenen Strukturwandel<br />

im Ruhrgebiet ist das Projekt „Gute Hoffnung“<br />

<strong>in</strong> Oberhausen. HBL Susanne Hoppe,<br />

die hier als „Leitung Alltagsbegleitung“ <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Seniorenzentrum arbeitet, stellt ihre E<strong>in</strong>richtung<br />

vor: e<strong>in</strong> Hausgeme<strong>in</strong>schaftskonzept<br />

mit ausgeprägtem Quartiersbezug.<br />

Redaktionsschluss: 2. Oktober 2014<br />

Anzeigenschluss: 6. Oktober 2014<br />

Für unverlangt e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte und Bil<strong>der</strong> wird ke<strong>in</strong>e Haftung übernommen. Die Zeitschrift und alle <strong>in</strong> ihr enthaltenen<br />

e<strong>in</strong>zelnen Beiträge und Abbildungen s<strong>in</strong>d urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen das<br />

Recht <strong>der</strong> Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen<br />

Speicherung <strong>in</strong> Datenbanken, zur Herstellung von Son<strong>der</strong>drucken, Fotokopien und Mikrokopien für die Dauer des gesetzlichen<br />

Urheberrechts an den Verlag über. Der Autor räumt dem Verlag räumlich und mengenmäßig unbeschränkt ferner<br />

folgende ausschließliche Nutzungsrechte am Beitrag e<strong>in</strong>: • das Recht zur masch<strong>in</strong>enlesbaren Erfassung und elektronischen<br />

Speicherung auf e<strong>in</strong>em Datenträger und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen o<strong>der</strong> fremden Onl<strong>in</strong>e-Datenbank, zum Download <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen<br />

o<strong>der</strong> fremden Rechner, zur Wie<strong>der</strong>gabe am Bildschirm sowie zur Bereithaltung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen o<strong>der</strong> fremden Offl<strong>in</strong>e-<br />

Datenbank zur Nutzung an Dritte • die ganze o<strong>der</strong> teilweise Zweitverwertung und Lizensierung für Übersetzungen und<br />

als elektronische Publikationen. Jede Verwertung außerhalb <strong>der</strong> durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist<br />

ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Alle <strong>in</strong> dieser Veröffentlichung enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden<br />

von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und von ihnen und dem Verlag mit größtmöglicher Sorgfalt überprüft. Gleichwohl<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>haltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung<br />

o<strong>der</strong> Garantie des Verlages o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Autoren. Sie garantieren o<strong>der</strong> haften nicht für etwaige <strong>in</strong>haltliche Unrichtigkeiten<br />

(Produkthaftungsausschluss).<br />

© Copyright by Verlag Neuer Merkur GmbH<br />

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Schweizer Postf<strong>in</strong>ance AG: IBAN CH82 0900 0000 4001 3511 6, BIC POFICHBEXXX<br />

Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />

HypoVere<strong>in</strong>sbank München: IBAN DE79 7002 0270 0002 7387 75, BIC HYVEDEMMXXX<br />

Gerichtsstand: München<br />

Der Verlag Neuer Merkur GmbH und se<strong>in</strong>e Publikationen:<br />

Fotos: Gute Hoffnung Oberhausen (1), Robert Baumann (1)<br />

50 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014


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Mit Plan durch die Lehre<br />

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und -angst abbauen. Außerdem werden Methoden und Techniken vorgestellt, wie Sie systematisch lernen und<br />

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128 Seiten, broschiert<br />

1. Auflage 2014<br />

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Telefon (0 79 53) 88 36 91 • E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

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4,99 Euro (epub)<br />

Heike Ulrich<br />

Zen Shiatsu<br />

50 Übungen für Anfänger und<br />

Fortgeschrittene <strong>in</strong> Wort und<br />

Bild beschrieben<br />

m ISBN 978-3-941717-09-1<br />

110 Seiten, gebunden<br />

Euro 12,95<br />

Maria Lohmann<br />

Natürliche Hausmittel<br />

Bewährte Erfolgsrezepte<br />

aus <strong>der</strong> Naturheilkunde<br />

m ISBN 978-3-941717-18-3<br />

132 Seiten, gebunden<br />

14,80 Euro<br />

BC Publications GmbH, Paul-Gerhardt-Allee 46, D-81245 München<br />

www.bc-publications.de

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