rhw management Saubere Sache - Integration in der Reinigung (Vorschau)
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B 3437 E<br />
<strong>management</strong><br />
<strong>Saubere</strong> <strong>Sache</strong><br />
<strong>Integration</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung<br />
Staubsauger<br />
Was bedeutet das<br />
neue EU-Label?<br />
Salzburg<br />
Als Heimleitung<br />
im Gästehaus<br />
10<br />
Oktober 2014<br />
51. Jahrgang
Das Power-Duo für<br />
die Hauswirtschaft<br />
im Kombi-Abo<br />
&<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> & <strong>rhw</strong> praxis …<br />
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1403012<br />
P.S.: Fürs Abo gibt es auch e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Dankeschön.
Editorial<br />
Hauswirtschaft als Therapie<br />
Wenn Bewohner sich wohlfühlen,<br />
sich an F<strong>in</strong>gerfood-Stationen<br />
auch tagsüber stärken<br />
können o<strong>der</strong> auf ihre Schluckstörungen<br />
angemessen Rücksicht genommen wird,<br />
dann haben Küche und Hauswirtschaft<br />
gute Arbeit geleistet. Freundliche Worte,<br />
Berührungen und Gespräche auf Augenhöhe<br />
– all das macht das Leben dieser<br />
Menschen lebenswert.<br />
Foto: Sebastian Trost (Licht<strong>in</strong>stallation am Lenbachhaus von Dan Flav<strong>in</strong>, 1933-1996)<br />
Mancherorts wirkt die Hauswirtschaft<br />
hierbei schon fast wie e<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e<br />
Therapie, die sich am Gesamtzustand<br />
des Menschen orientiert. Therapie bedeutet<br />
ja, dass Symptome beseitigt o<strong>der</strong><br />
gel<strong>in</strong><strong>der</strong>t werden und körperliche o<strong>der</strong><br />
psychische Funktionen wie<strong>der</strong>hergestellt<br />
werden. Genau so etwas passiert täglich,<br />
doch fast niemand nennt es so.<br />
In <strong>rhw</strong> praxis 3/2014 berichten wir beispielsweise<br />
über das Maria-Martha-Stift<br />
<strong>in</strong> L<strong>in</strong>dau, wo Hauswirtschaft und Pflege<br />
stolz darauf s<strong>in</strong>d, dass e<strong>in</strong>ige Bewohner<br />
es bei den Pflegestufen von <strong>der</strong> höheren<br />
wie<strong>der</strong> zurück <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e niedrigere Stufe<br />
geschafft haben. Hier arbeiten auch so<br />
genannte Heimköche, die sich mehrere<br />
Wochen lang unter an<strong>der</strong>em über<br />
Smoothfood, Biografiearbeit und Essensatmosphäre<br />
weitergebildet haben.<br />
Auch <strong>der</strong> Fachwirt für Seniorenverpflegung<br />
ist e<strong>in</strong> solches Beispiel, das stärker<br />
Schule machen sollte.<br />
Welche Fragen sich Verantwortliche<br />
rund um die Themen, Essen, Tr<strong>in</strong>ken und<br />
Atmosphäre aus Bewohnersicht stellen<br />
müssten, das schil<strong>der</strong>t etwas provokant<br />
und praxisnah die Hauswirtschaftliche<br />
Betriebsleiter<strong>in</strong> Ina Büttner <strong>in</strong> unserem<br />
Beitrag „Würden Sie <strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung<br />
leben wollen?“ ab Seite 23.<br />
Auch das Berufsbild <strong>der</strong> Fachhauswirtschafter<strong>in</strong><br />
ist für diese neuen Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
sehr geeignet, und doch wird dieser<br />
Weg immer noch recht selten e<strong>in</strong>geschlagen.<br />
Mit Sigrid Ratz porträtieren wir deshalb<br />
ab Seite 30 ganz bewusst auf vier<br />
Seiten e<strong>in</strong>e dieser Fachhauswirtschafter<strong>in</strong>nen.<br />
Für den Beitrag haben wir von ihr<br />
über 40 Bil<strong>der</strong> zur Auswahl bekommen<br />
und konnten nur e<strong>in</strong>en Teil davon berücksichtigen.<br />
Doch selbst diese Auswahl an<br />
Bil<strong>der</strong>n im Heft verdeutlicht schon die<br />
ganze Vielfalt, die dieser Beruf mit sich<br />
br<strong>in</strong>gt: hier wird alle<strong>in</strong> beim Thema<br />
Essen und Kochen mit den Bewohnern<br />
Kuchen im Glas gebacken, Essstationen<br />
mit Nüssen und Schmalzbroten bestückt,<br />
e<strong>in</strong> Frühstücksbüffet hergerichtet o<strong>der</strong><br />
geme<strong>in</strong>sam Marmelade e<strong>in</strong>gekocht. Sigrid<br />
Ratz sagt treffend: „Je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne<br />
Bewohner wird als Individuum wahrgenommen<br />
und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Schwächen und<br />
Stärken akzeptiert und geför<strong>der</strong>t. Auch<br />
betagte Menschen möchten als eigenständige<br />
Persönlichkeiten angesehen<br />
werden, die sehr gut selbst wissen, was<br />
für ihr Leben wichtig und richtig ist. Wir<br />
haben ke<strong>in</strong> Recht, sie zu bevormunden.“<br />
Gäbe es Hauswirtschaft auf Rezept, man<br />
müsste sie verschreiben.<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 3
6. November 2014 im HCC Hannover<br />
12. <strong>rhw</strong>-Hygieneforum<br />
Aussteller (Stand September 2014):<br />
Fotos: © Hannover Congress Centrum 2011<br />
9.45 Uhr bis 10.05 Uhr<br />
„Zwei M<strong>in</strong>uten bitte“<br />
Blitzlicht-Runde <strong>der</strong> Aussteller mit praktischen Hygiene-Innovationen!<br />
Robert Baumann, Mo<strong>der</strong>ation<br />
10.10 bis 11.00 Uhr<br />
Endspurt! Allergen<strong>management</strong> gemäß Lebensmittel<strong>in</strong>formations-Verordnung<br />
(LMIV)<br />
Maria Revermann, selbstständige Lebensmittelwissenschaftler<strong>in</strong><br />
Ab Dezember 2014 muss nicht nur bei vorverpackter Ware, son<strong>der</strong>n<br />
auch bei „loser Ware“ über Allergene <strong>in</strong>formiert werden –<br />
Allergen<strong>management</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis!<br />
Zehn M<strong>in</strong>uten Pause<br />
11.10 bis 12.00 Uhr<br />
Mo<strong>der</strong>ne Fußbodenre<strong>in</strong>igung im Gesundheitswesen – es muss<br />
nicht immer nass se<strong>in</strong>!<br />
Mart<strong>in</strong> Lutz, Geschäftsführer, FIGR GmbH, Metz<strong>in</strong>gen<br />
Staubb<strong>in</strong>dendes Re<strong>in</strong>igen von Böden <strong>in</strong> Altenheimen und Kl<strong>in</strong>iken<br />
ohne Wasser, dennoch hygienisch; Grauzone Handschuhwechsel<br />
und -des<strong>in</strong>fektion bei Re<strong>in</strong>igungskräften.<br />
12.00 bis 12.15 Uhr<br />
Impressionen von CMS bis INTERCLEAN: Neue Entwicklungen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungstechnik 2014<br />
Mart<strong>in</strong> Lutz, FIGR GmbH<br />
12.15 bis 13.30 Uhr<br />
Mittagspause<br />
13.30 bis 14.15 Uhr<br />
Vorsicht Kreuzkontam<strong>in</strong>ation: Hygienische Aspekte bei Warenanlieferung,<br />
Transport und Lagerung<br />
Dr. Dieter Bödeker, Hygieneberater, Wedemark<br />
Bei <strong>der</strong> Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche, beim Transport von Speisen, Abfällen<br />
und Wäschetextilien <strong>in</strong> hygienesensiblen Bereichen kommt<br />
es durch Unachtsamkeit immer wie<strong>der</strong> zu Kreuzkontam<strong>in</strong>ationen.<br />
14.15 Uhr bis 14.30 Uhr<br />
Exklusiv: Das aktuelle Herbst-Thema 2014<br />
Sab<strong>in</strong>e Rose Mück, Hyco Consult, Cuxhaven<br />
Das aktuelle Hygienethema bestimmen Sie! Onl<strong>in</strong>eabstimmung<br />
bis 30. September 2014 unter www.<strong>rhw</strong>onl<strong>in</strong>e.de<br />
14.30 Uhr bis 15.00 Uhr<br />
Expertensprechstunde – Ihre Fragen bitte!<br />
Mit Maria Revermann, Mart<strong>in</strong> Lutz, Dr. Dieter Bödeker, Sab<strong>in</strong>e<br />
Rose Mück und Dr. Elke Jaspers<br />
15.00 bis 15.35 Uhr<br />
Kaffeepause<br />
15.40 bis 16.40 Uhr<br />
Demnächst <strong>in</strong> Ihrem K<strong>in</strong>o: Bakterien im Biofilm<br />
Dr. rer. nat. Elke Jaspers, GF mikroLogos GmbH, Duisburg<br />
Fast alle Mikroorganismen leben vergesellschaftet <strong>in</strong> Biofilmen.<br />
Das hat erhebliche Konsequenzen <strong>in</strong> den Bereichen Lebensmittelhygiene<br />
und Mediz<strong>in</strong>.<br />
16.45 Uhr<br />
Verabschiedung und Ende <strong>der</strong> Veranstaltung<br />
Irrtümer und Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten<br />
Die Referenten (v.l.n.r.):<br />
Maria Revermann,<br />
Mart<strong>in</strong> Lutz, Dr. Dieter Bödeker,<br />
Sab<strong>in</strong>e Rose Mück,<br />
Dr. rer. nat. Elke Jaspers<br />
Weitere Informationen und Anmeldung unter www.<strong>rhw</strong>-hygieneforum.de<br />
VNM Akademie, E<strong>in</strong> Unternehmensbereich <strong>der</strong> Magical Media GmbH, Paul-Gerhardt-Allee 46, 81245 München,<br />
Tel: (089) 318905-15, Fax: (089) 318905-53, E-Mail: akademie@vnmonl<strong>in</strong>e.de
Inhalt<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014<br />
Editorial 3<br />
Inhalt 5<br />
Aktuelles 6<br />
<strong>rhw</strong>-Expertenrat 10<br />
Extra-Expertenrat von Carola Re<strong>in</strong>er 12<br />
Würden Sie <strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung leben wollen?<br />
E<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er Blick Ab Seite 23<br />
Thema des Monats<br />
Menschen mit Handicap <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung 14<br />
Fachthema<br />
Zeit für e<strong>in</strong>en Wechsel 18<br />
Staubsauger-Energielabel: Was än<strong>der</strong>t sich? 22<br />
Würden Sie <strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung leben wollen? 23<br />
Gutes Wirtschaften mit den richtigen Geräten 26<br />
Zu bedienen wie e<strong>in</strong> Smartphone – was die neuen<br />
Kombidämpfer können Ab Seite 26<br />
Porträt<br />
Fachhauswirtschafter<strong>in</strong>: E<strong>in</strong>e Berufung <strong>der</strong> Zukunft 30<br />
Als Hauswirtschafter steht er se<strong>in</strong>en Mann 34<br />
Management<br />
Das richtige Benehmen lernen 36<br />
Fotos Inhalt: Kloster Hegne, Rational AG, Olga Wüst, Robert Baumann<br />
E<strong>in</strong> Porträt über Fachhauswirtschafter<strong>in</strong> Sigrid Ratz<br />
Ab Seite 30<br />
Petra Menzel ist Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong> und Heimleiter<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Salzburger Gästehaus Ab Seite 42<br />
Report<br />
Heim und Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>iger:<br />
„Wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er guten Ehe?“ 40<br />
Gästehaus mit Musik 42<br />
Berufsbekleidung ist wie e<strong>in</strong>e Visitenkarte 46<br />
Marktplatz 39<br />
Zu guter Letzt<br />
Stellenanzeigen 45<br />
Zehn Tipps zum fit werden 48<br />
Buchtipps 48<br />
Fortbildung/Stellenangebot 49<br />
Impressum 50<br />
Fundstücke 50<br />
<strong>Vorschau</strong> 50<br />
Titelfoto: Copyright: Katr<strong>in</strong> Rohde<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014<br />
Beilagenh<strong>in</strong>weis: Dieser Ausgabe liegt e<strong>in</strong>e Beilage von Fachbuchdirekt bei,<br />
wir bitten um freundliche Beachtung.
Aktuelles<br />
Wild im Heim<br />
Im Alten- und Pflegeheim Maria-Martha-Stift L<strong>in</strong>dau hat die<br />
Wildsaison begonnen. Heimkoch Roger Re<strong>in</strong>holz<br />
(l<strong>in</strong>ks) ist sozusagen auf <strong>der</strong> Jagd nach den besten Stücken<br />
aus heimischen Wäl<strong>der</strong>n. Gut, dass er mit Jagdpächter Dr.<br />
Michael Hornste<strong>in</strong> (rechts) aus Nonnenhorn e<strong>in</strong>en Verbündeten<br />
gefunden hat, um bestes Fleisch aus kundiger Hand<br />
e<strong>in</strong>kaufen zu können. Warum das überhaupt <strong>der</strong> Erwähnung<br />
wert ist? In Altenheimen steht Wild für gewöhnlich nicht auf<br />
<strong>der</strong> Karte – schon gar nicht, wenn es tatsächlich aus <strong>der</strong> Region<br />
kommt und <strong>in</strong> <strong>der</strong> hauseigenen Küche zubereitet wird.<br />
Mehr über die E<strong>in</strong>richtung lesen Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> aktuellen Ausgabe<br />
<strong>rhw</strong> praxis 3/2014 „Betreuung und Assistenz“. E<br />
RHW-NEWSTICKER<br />
Ruhestand: Prof. Mechthild Busch-Stockfisch (Fachgebiet<br />
Sensorik) ist nach über 30 Jahren Lehre und Forschung<br />
an <strong>der</strong> HAW Hamburg <strong>in</strong> Ruhestand gegangen.<br />
Sie bleibt weiterh<strong>in</strong> Vorsitzende des DIN-Ausschusses<br />
Sensorik.<br />
Neuer Name: Der aktuelle Fernlehrgang von Kompass<br />
Wesel „Hauswirtschaftsleitung <strong>in</strong> Seniorene<strong>in</strong>richtungen“<br />
wurde von <strong>der</strong> ZFU unter dem neuen Titel „Fachwirt/<strong>in</strong> für<br />
die Hauswirtschaft <strong>in</strong> Seniorene<strong>in</strong>richtungen“ zugelassen.<br />
Mailanhänge „wachsen“: Die Datenmenge e<strong>in</strong>es<br />
Dateianhanges wird beim Versand per E-Mail um etwa<br />
den Faktor 1,4 größer (Stichwort: UUEncod<strong>in</strong>g). Für den<br />
Versand e<strong>in</strong>es 1 MB großen Bildes muss <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong> also<br />
1,4 MB hoch-, <strong>der</strong> Empfänger 1,4 MB runterladen. Darauf<br />
weist <strong>der</strong> Anbieter Host Europe h<strong>in</strong>.<br />
Fachwirt für Seniorenverpflegung: Der nächste<br />
Kurs dieser umfangreichsten Weiterbildung auf dem Gebiet<br />
<strong>der</strong> Seniorenverpflegung startet am 17. November<br />
2014 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>.<br />
Weitere Informationen unter : www.dvlab.de<br />
Bildungsmesse 2015: Die Bildungsmesse für die<br />
Hauswirtschaft, die Kompass Wesel 2014 <strong>in</strong>s Leben gerufen<br />
hat, wird ab 2015 vom Berufsverband Hauswirtschaft<br />
e.V. weitergeführt. Der Verband plant die nächste<br />
Bildungsmesse für Herbst 2015 <strong>in</strong> Düsseldorf.<br />
Wäsche: Neue<br />
Strategie bei Larosé<br />
Aufgrund des großen Kostendruckes für Krankenhäuser<br />
und Kl<strong>in</strong>iken wird <strong>der</strong> Textildienstleister Larosé GmbH<br />
& Co. KG bis Ende 2016 aus <strong>der</strong> Krankenhausvollversorgung<br />
aussteigen. Dafür wird er sich verstärkt auf den<br />
Alten- und Pflegeheimmarkt konzentrieren. Aufgrund des Sparzwangs,<br />
unter dem <strong>in</strong>zwischen viele Kl<strong>in</strong>iken stehen, s<strong>in</strong>d diese<br />
nicht mehr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage, leistungsgerechte Vergütungen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> textilen Vollversorgung zu zahlen.<br />
Larosé gehört zu den größten deutschen Anbietern für textiles<br />
Leas<strong>in</strong>g. Dies umfasst Berufs- und Arbeitskleidung genauso wie<br />
Tisch-, Bett- und Badwäsche. Das <strong>in</strong>habergeführte Unternehmen<br />
aus Köln unterhält 15 Standorte und Service-Center <strong>in</strong> Deutschland<br />
und beschäftigt <strong>in</strong>sgesamt rund 900 Mitarbeiter. E<br />
Neue Kooperation: Bundesweit erstmalig kooperiert<br />
seit Sommer 2014 e<strong>in</strong> hauswirtschaftlicher Berufsverband<br />
(<strong>der</strong> MdH Allgäu) mit e<strong>in</strong>em privaten Dienstleitungsunternehmen,<br />
<strong>der</strong> Jura HWD <strong>in</strong> Altenstadt (Iller). Ab Januar<br />
2015 werden hier zwei Meisterkurse angeboten.<br />
Weitere Informationen unter : www.jura-hwd.de<br />
Fairtrade: Die Kundennachfrage für Produkte mit Fairtrade-Siegel<br />
steige stetig, so das Ergebnis des aktuellen<br />
Jahresberichtes von Fairtrade International. 2013 wurden<br />
weltweit Verkaufszahlen von 5,5 Milliarden Euro<br />
verzeichnet. Der E<strong>in</strong>zelhandel bietet mittlerweile 30.000<br />
Fairtrade-Produkte <strong>in</strong> 125 Län<strong>der</strong>n an.<br />
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Fotos: Maria-Martha-Stiftung, Tr<strong>in</strong>k-Tracker, Hochschule Nie<strong>der</strong>rhe<strong>in</strong><br />
6 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Aktuelles<br />
App „Tr<strong>in</strong>k-Tracker“<br />
zeichnet Tr<strong>in</strong>kmengen auf<br />
Das Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg testete kürzlich im Rahmen des<br />
BMBF-För<strong>der</strong>projekts „Tr<strong>in</strong>k-Tracker“ e<strong>in</strong>e Software, mit <strong>der</strong> Pflegekräfte <strong>in</strong><br />
stationären E<strong>in</strong>richtungen die Tr<strong>in</strong>kmengen ihrer Bewohner ermitteln und dokumentieren<br />
können.<br />
E<strong>in</strong> mit Sensorik ausgestattetes Tr<strong>in</strong>kgefäß, das die tägliche Aufnahme <strong>der</strong> optimalen<br />
Flüssigkeitsmenge unterstützt, ist das Ziel des Forschungsprojekts „Tr<strong>in</strong>kTracker“.<br />
Das vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung geför<strong>der</strong>te System soll<br />
Hochschule<br />
kooperiert mit TÜV<br />
langfristig <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
professionellen Pflege,<br />
aber auch <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
häuslichen Pflege<br />
e<strong>in</strong>gesetzt werden.<br />
Dabei erfasst das<br />
Tr<strong>in</strong>kgefäß die Tr<strong>in</strong>kmenge<br />
<strong>der</strong> Nutzer<br />
und überträgt diese<br />
automatisch <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
Pflegedokumentation. Mit Hilfe <strong>der</strong> „Tr<strong>in</strong>k-Tracker“-App zur Unterstützung<br />
des Tr<strong>in</strong>k-Managements können Pflegekräfte die Tr<strong>in</strong>kmengen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />
Bewohner zukünftig genau erfassen. Die Pflegekräfte haben dabei<br />
die Möglichkeit, Getränkearten und Tr<strong>in</strong>kmengen auszuwählen und mit<br />
Hilfe e<strong>in</strong>es Smartphones zu dokumentieren. Auch e<strong>in</strong>e Gesamtübersicht<br />
über das Tr<strong>in</strong>kverhalten <strong>der</strong> Bewohner lässt die App zu.<br />
Die „Tr<strong>in</strong>k-Tracker“-App wurde nun erstmals im Rahmen e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />
Studie des Wohlfahrtswerks und des FZI Forschungszentrums Informatik<br />
<strong>in</strong> Karlsruhe getestet (Foto oben rechts). Das Tr<strong>in</strong>kverhalten <strong>der</strong><br />
Bewohner wurde zuverlässig und mit ger<strong>in</strong>gem Zeitaufwand aufgezeichnet<br />
– e<strong>in</strong> erster Schritt zur Entwicklung des neuen Systems. E<br />
Im Januar 2012 präsentierte Prof. Dr. Volker Pe<strong>in</strong>elt<br />
von <strong>der</strong> Hochschule Nie<strong>der</strong>rhe<strong>in</strong> die ernüchternden Ergebnisse<br />
jahrelanger Untersuchungen se<strong>in</strong>er AG Schulverpflegung:<br />
Demnach servierten etwa 90 Prozent <strong>der</strong><br />
Schulen ihren Schüler<strong>in</strong>nen und Schülern mangelhaftes<br />
Essen. Mit den sogenannten „Kochmützen“ wurde schon<br />
vor Jahren e<strong>in</strong> Verpflegungskonzept mit verpflichtenden<br />
Zertifikaten für alle Großküchen und Schulen entwickelt.<br />
Nun gibt es e<strong>in</strong>e Kooperation mit dem TÜV Rhe<strong>in</strong>land,<br />
e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> weltweit führenden unabhängigen Prüfdienstleister.<br />
Pe<strong>in</strong>elt ist optimistisch, dass sich se<strong>in</strong> Kochmützenkonzept<br />
dank des Kooperationspartners TÜV Rhe<strong>in</strong>land<br />
jetzt besser umsetzen lässt. „E<strong>in</strong> Zertifikat, ausgestellt vom<br />
TÜV Rhe<strong>in</strong>land, hat e<strong>in</strong>en hohen Stellenwert. Das werden<br />
sich viele Großküchen nicht entgehen lassen.“ Das Kochmützenkonzept<br />
wird <strong>in</strong>zwischen auch für alle an<strong>der</strong>en<br />
Bereiche <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsgastronomie e<strong>in</strong>gesetzt. Dabei<br />
spielten die Kosten für die Zertifizierung ke<strong>in</strong>e Rolle,<br />
lägen sie doch „bei unter e<strong>in</strong>em Cent pro Mittagessen“,<br />
so Prof. Pe<strong>in</strong>elt (Foto oben). <br />
E<br />
Hauswirtschaft <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
ambulanten Pflege<br />
Hauswirtschaftliche Dienstleistungen werden zurzeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> ambulanten<br />
Pflege nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Umfang erbracht und f<strong>in</strong>anziert.<br />
Die Bedarfe, um e<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong> den eigenen vier Wänden zu<br />
ermöglichen, s<strong>in</strong>d höher und differenzierter, als bisher <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pflegeversicherung<br />
verankert.<br />
Die Deutsche Gesellschaft für Hauswirtschaft beteiligt sich an den Gesprächen<br />
zur Novellierung <strong>der</strong> ambulanten Versorgung und Betreuung<br />
von Menschen mit Unterstützungsbedarf. Das Dokument „Position <strong>der</strong><br />
Hauswirtschaft zur Differenzierung von Cure und Care im ambulanten<br />
Versorgungssett<strong>in</strong>g“ fasst die Gesprächsposition <strong>der</strong> Deutschen Gesellschaft<br />
für Hauswirtschaft e. V. zusammen.<br />
Zum Download unter : www.dghev.de. <br />
E<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 7
Aktuelles<br />
„Hühnerstall“?<br />
Gericht erlaubt Hotel-Kritik<br />
Was tat e<strong>in</strong> Hotelgast vor zwanzig Jahren, wenn<br />
er mit e<strong>in</strong>er Unterkunft nicht zufrieden war? Er erzählte<br />
se<strong>in</strong>en Freunden davon, vielleicht se<strong>in</strong>en<br />
Arbeitskollegen – und fuhr nie wie<strong>der</strong> h<strong>in</strong>. Ist e<strong>in</strong> Hotelgast<br />
heutzutage unzufrieden, teilt er se<strong>in</strong>e Erfahrung auf Internetportalen<br />
mit <strong>der</strong> ganzen Welt.<br />
Auf diese Art und Weise landete <strong>der</strong> wenig schmeichelhafte<br />
Erfahrungsbericht e<strong>in</strong>es Reisenden auf e<strong>in</strong>er Webseite, auf<br />
<strong>der</strong> Internetnutzer Hotels bewerten können. Die Rezeption des<br />
Landhotels sei meistens nicht besetzt, kritisierte <strong>der</strong> Hotelgast,<br />
das Frühstück sei e<strong>in</strong>e Katastrophe und das Restaurant e<strong>in</strong>e<br />
Zumutung. Se<strong>in</strong>en schlechten E<strong>in</strong>druck vom Hotel spitzte <strong>der</strong><br />
Hotelgast <strong>in</strong> <strong>der</strong> Überschrift se<strong>in</strong>es Beitrags zu und spielte<br />
dabei auf den Namen des Landhotels an: „nicht Hühnerhof<br />
son<strong>der</strong>n Hühnerstall“ sollte es heißen.<br />
Der Hotelier wollte sich die „geschäftsschädigende negative<br />
Bewertung“ nicht gefallen lassen und for<strong>der</strong>te vom Betreiber<br />
<strong>der</strong> Webseite, den Kommentar zu löschen. Beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Titel<br />
„Hühnerstall“ störte ihn: Das verb<strong>in</strong>de <strong>der</strong> Leser mit Schmutz<br />
und Kot, wer wolle da schon übernachten? Das Oberlandesgericht<br />
(OLG) Stuttgart musste entscheiden, ob <strong>der</strong> Kommentar<br />
e<strong>in</strong>e unzulässige Diffamierung darstellt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> von <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ungsfreiheit<br />
geschütztes Werturteil (4 U 88/13).<br />
Natürlich könne e<strong>in</strong>e negative Beurteilung im Internet den Erfolg<br />
des Hotels bee<strong>in</strong>trächtigen, so das OLG. Sie dürfe daher<br />
die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Sache</strong> nicht verlassen. Das<br />
sei hier aber nicht <strong>der</strong> Fall, auch wenn das Urteil abwertend<br />
H✔ ≤<br />
H✔ ± §<br />
ausfalle. Pr<strong>in</strong>zipiell<br />
schütze das<br />
Grundrecht auf<br />
Me<strong>in</strong>ungsfreiheit<br />
auch polemische<br />
Werturteile.<br />
Die Aussage „Für<br />
e<strong>in</strong> Vier-Sterne-<br />
Hotel e<strong>in</strong>e Zumutung“<br />
mache<br />
deutlich, dass die Qualität des Hotels nicht den Vorstellungen<br />
des Autors entsprach und er daher die Klassifizierung als unpassend<br />
e<strong>in</strong>schätze. Das sei ke<strong>in</strong>e unsachliche o<strong>der</strong> übertriebene<br />
Schmähkritik.<br />
Mit dem Titel „Hühnerstall“ habe <strong>der</strong> Autor die Leser witzig auf<br />
se<strong>in</strong>en Kommentar aufmerksam machen wollen. Im Gegensatz<br />
zum Begriff „Saustall“, mit dem im übertragenen S<strong>in</strong>n auch<br />
e<strong>in</strong> unordentliches, schmutziges Zimmer geme<strong>in</strong>t se<strong>in</strong> könne,<br />
sei e<strong>in</strong> Hühnerstall laut Duden e<strong>in</strong>fach nur e<strong>in</strong> Stall für Hühner.<br />
Auch <strong>der</strong> übrige Kommentar lasse nicht darauf schließen, <strong>der</strong><br />
Hotelgast habe das Hotel als schmutzig erachtet.<br />
Die Betreiber<strong>in</strong> des Portals stelle den Internetnutzern diese Plattform<br />
für Kommentare zur Verfügung. Sie sei für den Inhalt <strong>der</strong><br />
Beiträge nicht verantwortlich und nicht verpflichtet, diese vor<br />
<strong>der</strong> Publikation zu überprüfen. Löschen müsse sie Kommentare<br />
nur, wenn <strong>der</strong> Inhalt rechtswidrig sei. Das treffe hier nicht zu.<br />
<br />
E<br />
Dänische Listerien<br />
auch <strong>in</strong> Deutschland?<br />
Zwölf Menschen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Dänemark wahrsche<strong>in</strong>lich durch<br />
e<strong>in</strong>e Listerien-Infektion nach Verzehr von Wurst ums Leben<br />
gekommen, m<strong>in</strong>destens zwanzig haben sich mit<br />
den Keimen angesteckt. Auch deutsche Verbraucher tangiert<br />
diese Meldung, denn das belastete Fleisch wurde ebenfalls<br />
<strong>in</strong> Schleswig-Holste<strong>in</strong> verkauft. Alle Produkte des besagten<br />
Fleischwaren-Herstellers Jørn A. Rullepølser wurden umgehend<br />
aus dem Verkauf genommen. Schon zweimal musste dieser<br />
se<strong>in</strong>e Ware wegen Verdacht auf Listerien zurückziehen. Nach<br />
Angaben des dänischen Statens Serum Instituts waren alle<br />
Opfer schon vorher krank o<strong>der</strong> immunschwach.<br />
E<strong>in</strong> Supermarkt im Norden von Schleswig-Holste<strong>in</strong> hat rund<br />
160 Kilogramm Wurstwaren dieses Herstellers an Kunden<br />
verkauft. Ob die im Mai und Juni 2014 vertriebenen Produkte<br />
über die zulässigen Grenzwerte h<strong>in</strong>aus belastet waren, sei<br />
allerd<strong>in</strong>gs laut des schleswig-holste<strong>in</strong>ischen Landwirtschaftsm<strong>in</strong>isteriums<br />
nicht klar. Es gebe we<strong>der</strong> Beweise noch seien<br />
Erkrankungen bekannt.<br />
Listerien-Keime kommen oft <strong>in</strong> Fleisch o<strong>der</strong> rohem Fisch vor<br />
und s<strong>in</strong>d vor allem für chronisch Kranke und ältere Personen<br />
bedrohlich. Auch schwangere Frauen müssen sich vor den<br />
Keimen beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Acht nehmen.<br />
E<br />
Foto: htphotography/Fotolia.com, ggw/fotolia.com<br />
8 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Aktuelles<br />
Pilzvergiftungen nehmen zu<br />
Wie die DAK-Gesundheit berichtet, ist die Zahl <strong>der</strong> schweren<br />
Pilzvergiftungen <strong>in</strong> Deutschland gestiegen. Aus aktuellen Daten<br />
geht hervor, dass 2013 gut 41 Prozent mehr Vergiftungen im<br />
Krankenhaus behandelt werden mussten, als im Jahr zuvor.<br />
Von den bundesweit <strong>in</strong>sgesamt 34 Fällen, die bei <strong>der</strong> DAK-Gesundheit<br />
erfasst wurden, entfielen neun auf Bayern, vier weniger als im Vorjahr. In<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen landeten 2013 sechs Pilzsammler im Krankenhaus, vier<br />
mehr als 2012. In Nordrhe<strong>in</strong>-Westfalen mussten 2013 vier Pilzvergiftungen<br />
stationär behandelt werden. 2012 gab es dort noch ke<strong>in</strong>e Fälle.<br />
Unerfahrene Pilzsammler sollten vorsichtig se<strong>in</strong>, „denn angelesenes Wissen<br />
aus Büchern o<strong>der</strong> aus dem Internet reicht nicht aus“, so DAK-Ärzt<strong>in</strong> Elisabeth<br />
Thomas.<br />
Wer nach e<strong>in</strong>er Pilzmahlzeit unter Übelkeit, Durchfall o<strong>der</strong> Erbrechen leidet,<br />
sollte sofort den Notarzt rufen o<strong>der</strong> sich an den Giftnotruf <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Bundesland<br />
wenden. Daneben sollte viel Wasser getrunken werden. Empfehlenswert<br />
sei es zudem, so Thomas, Pilzreste zur Behandlung mitzunehmen.<br />
Die Zunahme <strong>der</strong> Pilzvergiftung hängt auch damit zusammen, dass gerade<br />
<strong>in</strong> Süddeutschland viele Menschen lange Zeit Angst vor radioaktiv belasteten<br />
Pilzen hatten.<br />
E<br />
We<strong>in</strong>trauben mit o<strong>der</strong> ohne<br />
Kerne – was ist besser?<br />
Tafeltrauben mit Kernen schmecken meist aromatischer<br />
als sogenannte Seedless-Trauben. So heißen die kle<strong>in</strong>en<br />
kernlosen und oft zuckersüßen We<strong>in</strong>trauben. „Wer se<strong>in</strong>er<br />
Gesundheit etwas Gutes tun will, sollte Trauben mit Kernen<br />
bevorzugen“, sagt Heidrun Schubert, Ernährungsexpert<strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Verbraucherzentrale Bayern. Die Traubenkerne haben<br />
im Vergleich zum Fruchtfleisch e<strong>in</strong>en höheren Gehalt an sekundären<br />
Pflanzenstoffen. Diese antioxidativen Stoffe wirken<br />
entzündungshemmend und keimtötend. Insgesamt enthalten<br />
rote We<strong>in</strong>trauben im Vergleich zu weißen mehr von diesen<br />
Inhaltsstoffen.<br />
Ernährungsexpert<strong>in</strong> Heidrun Schubert rät, e<strong>in</strong>ige Kerne während<br />
des Traubengenusses aufzubeißen: „Dies ist zwar gewöhnungsbedürftig,<br />
aber erst dadurch können die wertvollen<br />
Stoffe aufgenommen werden.“ Die Magensäure schaffe das<br />
nicht alle<strong>in</strong>e. <br />
E<br />
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hw-Expertenrat<br />
Personalbedarf ermitteln<br />
dWas s<strong>in</strong>d Ihrer Me<strong>in</strong>ung nach die wichtigsten<br />
Schritte, um den Personalbedarf <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Altenheim-Großküche zu ermitteln?<br />
Antwort von Ralf Klöber<br />
Sie können sich vorstellen, dass ich Ihre<br />
Frage nicht <strong>in</strong> zwei Sätzen beantworten<br />
kann. Beköstigungstage stellen für mich<br />
die wichtigste Kennzahl dar, wenn es<br />
um die Berechnung von Personalbedarf<br />
geht. Aber damit ist es nicht getan, denn<br />
jetzt beg<strong>in</strong>nen erst die Fe<strong>in</strong>heiten. Diese<br />
zu beschreiben, würde den Rahmen e<strong>in</strong>er<br />
Beantwortung zweifelsfrei sprengen. Deshalb möchte ich<br />
Ihnen e<strong>in</strong>e Internetseite empfehlen, die Personalschätzungen<br />
vornimmt, wenn Sie dort Ihre Daten e<strong>in</strong>geben. Sie werden<br />
beim Ausfüllen des Fragebogens sehr schnell merken, wie<br />
ausführlich und sorgfältig hier gearbeitet werden muss. Gehen<br />
Sie bitte auf e<strong>in</strong>e Suchmasch<strong>in</strong>e und geben folgende<br />
Anfrage e<strong>in</strong>: „Personalbedarf, Prof. Dr. Margot Ste<strong>in</strong>el“. Dort<br />
werden Sie ausführliche Informationen über Personalbedarfsermittlungen<br />
(und natürlich auch über Frau Prof. Ste<strong>in</strong>el von<br />
<strong>der</strong> Hochschule Anhalt) bekommen und können sich den<br />
Fragebogen ausdrucken. Voraussetzung für e<strong>in</strong>e realistische<br />
Schätzung ist natürlich die wahrheitsgemäße Beantwortung<br />
<strong>der</strong> Fragen. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg beim Ausfüllen und<br />
e<strong>in</strong> gutes Ergebnis.<br />
Muss e<strong>in</strong>e HWL W<strong>in</strong>deln<br />
wechseln?<br />
dIch b<strong>in</strong> HWL <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Werkstatt für beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te<br />
Menschen und verantwortlich für<br />
unsere Wäscherei sowie die Verteilerküche. E<strong>in</strong>e<br />
unserer Mitarbeiter<strong>in</strong>nen ist nach e<strong>in</strong>em Schlaganfall<br />
halbseitig gelähmt. Um sie nicht all zu<br />
sehr zu überfor<strong>der</strong>n und sie nicht aus ihrem gewohnten<br />
Umfeld raus zu nehmen, kam sie nach<br />
Reha etc. wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> die Hauswirtschaftsgruppe.<br />
Sie hat e<strong>in</strong>en Kathe<strong>der</strong> und trägt e<strong>in</strong>e W<strong>in</strong>del.<br />
Seit dem Schlaganfall kann sie ihren Stuhlgang<br />
nicht mehr kontrollieren und es kommt vor, dass<br />
man <strong>in</strong> <strong>der</strong> Werkstatt die W<strong>in</strong>deln wechseln muss.<br />
Kann me<strong>in</strong> Vorgesetzter von mir verlangen, dass<br />
ich dies übernehme wenn unsere Pfleger<strong>in</strong>, die das<br />
normalerweise tut, im Urlaub bzw. krank ist? Ich<br />
b<strong>in</strong> <strong>der</strong> Me<strong>in</strong>ung, dass dies nicht zu me<strong>in</strong>en Aufgaben<br />
als HWL gehört. Außerdem denke ich, dass<br />
es aus hygienischen Gründen nicht vertretbar ist.<br />
Antwort 1 von Dr. Dieter Bödeker<br />
Ob Sie die von Ihnen genannten Tätigkeiten<br />
aus arbeitsrechtlicher Sicht durchführen<br />
müssen, sollte eigentlich aus Ihrem Arbeitsvertrag<br />
mit <strong>der</strong> dazugehörigen Stellenbeschreibung<br />
hervorgehen (siehe Antwort 2).<br />
Vom hygienischen Aspekt her teile ich<br />
Ihre Bedenken, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e wenn Sie<br />
nach dem Wechseln von W<strong>in</strong>deln im<br />
Küchenbereich tätig se<strong>in</strong> sollten. Wenn Sie dennoch das<br />
W<strong>in</strong>delwechseln durchführen müssen, sollten Sie dafür e<strong>in</strong>en<br />
langärmligen Schutzkittel (ggf. feuchtigkeitsundurchlässig)<br />
und geeignete Schutzhandschuhe tragen. Nach dem W<strong>in</strong>delwechsel<br />
wäre e<strong>in</strong>e sorgfältige Händedes<strong>in</strong>fektion nötig.<br />
Ich hoffe, Sie haben zusammen mit Ihrem Chef <strong>in</strong>zwischen<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>vernehmliche Lösung gefunden.<br />
Antwort 2 von Peter Hützen<br />
Arbeitsrechtlich gilt folgendes: Grundsätzlich<br />
ist <strong>der</strong> Arbeitgeber berechtigt,<br />
Weisungen zur konkreten Ausgestaltung<br />
<strong>der</strong> Arbeitsleistung zu erteilen. Das<br />
heißt, er bestimmt, wann, wie und wo<br />
die Tätigkeit des Mitarbeiters o<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Mitarbeiter<strong>in</strong> erfolgt.<br />
Der Ausübung dieses sogenannten Direktionsrechts<br />
durch den Arbeitgeber s<strong>in</strong>d jedoch Grenzen<br />
gesetzt. E<strong>in</strong>e erste Grenze bilden <strong>der</strong> Arbeitsvertrag und die<br />
dort vere<strong>in</strong>barte Tätigkeit. Generell gilt, je detaillierter die<br />
Tätigkeit im Arbeitsvertrag geregelt wird (etwa durch e<strong>in</strong>e beigefügte<br />
ausführliche Stellenbeschreibung), desto enger und<br />
begrenzter ist das Direktionsrecht des Arbeitgebers. Er kann<br />
und darf dann nur <strong>in</strong> dem vertraglich vorgegebenen Rahmen<br />
Weisungen zur Ausübung bestimmter Tätigkeiten erteilen.<br />
Ist die Tätigkeit im Arbeitsvertrag nur allgeme<strong>in</strong> bezeichnet<br />
(etwa pauschal mit „Hauswirtschaftsleiter<strong>in</strong>“), kann <strong>der</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong><br />
jede Tätigkeit zugewiesen werden, die dem Berufsbild<br />
entspricht. Zum Berufsbild e<strong>in</strong>er Hauswirtschaftsleiter<strong>in</strong><br />
werden regelmäßig jedoch ke<strong>in</strong>e Pflegetätigkeiten, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e<br />
ke<strong>in</strong>e Intimhygiene, für die Bewohner o<strong>der</strong>, wie <strong>in</strong> dem<br />
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10 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
hw-Expertenrat<br />
hier <strong>in</strong> Rede stehenden Fall, für die Mitarbeiter, zählen. H<strong>in</strong>zu<br />
kommt, dass <strong>der</strong> Arbeitgeber se<strong>in</strong> Weisungsrecht nur nach<br />
billigem Ermessen ausüben darf. Er muss se<strong>in</strong>e Anweisungen<br />
unter Abwägung <strong>der</strong> wechselseitigen Interessen, den allgeme<strong>in</strong>en<br />
Wertungsgrundsätzen <strong>der</strong> Verhältnismäßigkeit und<br />
Angemessenheit sowie <strong>der</strong> Verkehrssitte und Zumutbarkeit<br />
treffen. Unter Berücksichtigung dieser Grundsätze dürfte die<br />
Anweisung an e<strong>in</strong>e Hauswirtschaftsleiter<strong>in</strong> zur pflegerischen<br />
Versorgung e<strong>in</strong>es Mitarbeiters nicht mehr billigem Ermessen<br />
entsprechen und damit unzulässig se<strong>in</strong>.<br />
Küche trockengelegt<br />
dZurzeit wird bei uns die Küche trockengelegt,<br />
es wurden hierfür Rohre durch die<br />
ganze Küche verlegt. Das s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> me<strong>in</strong>en Augen<br />
Stolperfallen. Diesen Zustand haben wir für m<strong>in</strong>destens<br />
drei Wochen. Wer haftet im Falle e<strong>in</strong>es<br />
Betriebsunfalls? B<strong>in</strong> ich als Küchenleitung auch <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Haftung? Der Heimleiter sieht das Ganze entspannt,<br />
aber ich mache mir Sorgen um me<strong>in</strong>e Mitarbeiter,<br />
vor allem, wenn <strong>der</strong> Spätdienst alle<strong>in</strong>e <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Küche arbeitet. Sollte dieser schwer stürzen, ist<br />
ke<strong>in</strong>e Hilfe <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe. Wer haftet hier überhaupt<br />
dafür, wenn Stürze mit Folgeschäden passieren,<br />
wie etwa e<strong>in</strong>e Berufsunfähigkeit?<br />
Antwort von Sascha Kühnau<br />
Der Unternehmer ist für den Arbeitsschutz<br />
verantwortlich. Er muss e<strong>in</strong>e<br />
Gefährdungsanalyse durchführen und<br />
Maßnahmen ergreifen, um die Gefährdungen<br />
zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n, zu senken o<strong>der</strong><br />
die Mitarbeiter wirksam zu schützen.<br />
Der Unternehmer ist dafür auch haftbar.<br />
Im Falle e<strong>in</strong>es Arbeitsunfalls ist <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
über die Berufsgenossenschaft o<strong>der</strong> Unfallkasse pflichtversichert<br />
und somit für alle Krankheits- und Reha-Bedarfe<br />
abgesichert. Das geht bis h<strong>in</strong> zu Leistungen bei Berufsunfähigkeit.<br />
Sie s<strong>in</strong>d als Fachvorgesetzte verantwortlich dafür, Gefährdungen<br />
zu erkennen und dem Unternehmer mitzuteilen. Dies<br />
sollten Sie auch nachweisen können (schriftlich). Dann kann<br />
dieser die Gefährdungen analysieren und verantwortungsbewusst<br />
handhaben.<br />
Kommt es zu e<strong>in</strong>em Arbeitsunfall, <strong>der</strong> nachweislich hätte vermieden<br />
werden können, wird die Berufsgenossenschaft (BG)<br />
den Unternehmer <strong>in</strong> Regress nehmen. Dem Arbeitnehmer gegenüber<br />
wird die BG die Versicherungsleistungen erbr<strong>in</strong>gen.<br />
Dem Mitarbeiter bleibt unbenommen, bei massiver Schädigung<br />
zivilrechtlich Schadensersatzfor<strong>der</strong>ungen bis h<strong>in</strong> zur<br />
Rentenzahlung gegen den Arbeitgeber geltend zu machen,<br />
wenn dieser nachweislich se<strong>in</strong>er Fürsorgepflicht gegenüber<br />
dem Arbeitsnehmer nicht nachgekommen ist.<br />
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<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 11<br />
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hw-Expertenrat<br />
Extra-Expertenrat zur<br />
Allergen-Kennzeichnung<br />
Seit dem Ersche<strong>in</strong>en des deutschen Entwurfes zur EU-Lebensmittel<strong>in</strong>formationsverordnung<br />
(LMIV), <strong>der</strong> die bisherige Lebensmittelkennzeichnungsverordnung<br />
(LMKV) <strong>in</strong> Deutschland ersetzt, tauchen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Redaktion viele Fragen von Leser/<strong>in</strong>nen auf. Wir haben unsere neue<br />
<strong>rhw</strong>-Expert<strong>in</strong> Carola Re<strong>in</strong>er gebeten, hierzu Stellung zu nehmen.<br />
S<strong>in</strong>d wir auch betroffen?<br />
S<strong>in</strong>d wir als Seniorene<strong>in</strong>richtung nach § 1<br />
d LMIV e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung, die Lebensmittel an<br />
Endverbraucher abgibt? Unsere Lieferanten würden<br />
dann unter Absatz 2.2 als Anbieter <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung<br />
die Lebensmittel abgeben?<br />
Ja, Sie fallen beide unter diese Verordnung: Sie als Abgeber<br />
an den Endverbraucher und Ihre Lieferanten als Abgeber an<br />
die Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung.<br />
Verpflegungssatz<br />
E<strong>in</strong>e Frage zu § 4 „Kennzeichnung nicht vorverpackter<br />
o<strong>der</strong> im H<strong>in</strong>blick auf ihren unmit-<br />
d<br />
telbaren Verkauf vorverpackter Lebensmittel“: Trifft<br />
dieser Paragraph auf e<strong>in</strong>e Seniorene<strong>in</strong>richtung und<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärten/Krankenhäuser <strong>in</strong> diesem S<strong>in</strong>ne zu?<br />
Wir verkaufen die Verpflegungsleistungen ja nicht<br />
wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Kant<strong>in</strong>e, son<strong>der</strong>n die Bewohner zahlen<br />
e<strong>in</strong>en Tagesverpflegungssatz.<br />
Das ist unerheblich. Dieser Paragraf dreht sich um die sogenannte<br />
„lose Ware“. Als <strong>der</strong>en Anbieter wären Sie auch dann<br />
von <strong>der</strong> Verordnung betroffen, wenn Ihre Kunden überhaupt<br />
nicht für Ihre Leistungen bezahlen würden, Sie die Speisen also<br />
verschenken würden!<br />
Unser Konzept <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis<br />
Wenn wir als Seniorene<strong>in</strong>richtung unter den §<br />
d 4 fallen, können wir die Kennzeichnung dann<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er an<strong>der</strong>en schriftlichen Informationsform machen<br />
als auf Speisekarten?<br />
Wir haben e<strong>in</strong>mal das Angebot <strong>der</strong> Verpflegungsleistungen:<br />
a) die es regelmäßig zum Frühstück, Abendessen<br />
und abwechselnd auch zum Nachmittagskaffee<br />
o<strong>der</strong> als Zwischenmahlzeit gibt<br />
b) dann haben wir die Wochenspeisenpläne zur<br />
Mittagsverpflegung, die wöchentlich veröffentlicht<br />
werden.<br />
Alle Lebensmittel unter a) s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> unserem QM-<br />
Handbuch erfasst und ich würde diese mit e<strong>in</strong>er<br />
Allergentabelle ausarbeiten, die dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Allergen-Informationsmappe<br />
<strong>in</strong> unserer Cafeteria und<br />
<strong>in</strong> den Wohnbereichen je<strong>der</strong>zeit bereitliegt, so dass<br />
sich je<strong>der</strong> Allergiker o<strong>der</strong> auch Mitarbeiter <strong>in</strong>formieren<br />
könnte. Die Wochenspeisepläne würden dann<br />
nach den Vorgaben mit Fußnoten gekennzeichnet<br />
ausgearbeitet werden. Wäre das so <strong>in</strong> Ordnung?<br />
Unsere bisherige Praxis:<br />
Wir hatten im letzten Monat e<strong>in</strong>en Bewohner mit<br />
e<strong>in</strong>er Kreuzallergie. Diese Person habe ich genau<br />
befragt und zur Information an Küche, Wohnbereich<br />
und Bewohner e<strong>in</strong>en speziell für die Person<br />
gekennzeichneten Wochenspeiseplan ausgegeben.<br />
Das war, da es <strong>der</strong> erste Allergiefall war, für uns<br />
e<strong>in</strong>e schnelle, gezielte Lösung.<br />
Ist dies <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Seniorene<strong>in</strong>richtung auch e<strong>in</strong> Weg,<br />
mit Allergikern <strong>in</strong> die Informationspflicht zu treten?<br />
Krankenhäuser arbeiten ja auch mit Patientenkarteien,<br />
<strong>in</strong> denen Allergien erfasst werden und wonach<br />
das Essen zubereitet wird.<br />
Die schriftliche Informationspflicht gilt für Ihre Cafeteria, für die<br />
Mitarbeiterverpflegung und für die Verpflegung von Bewohner/<br />
<strong>in</strong>nen, die dazu <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lage s<strong>in</strong>d, die schriftliche Variante <strong>der</strong><br />
Information zu verstehen und für sich umzusetzen.<br />
Dazu können Sie die Fußnoten-Variante fürs Mittagessen wählen<br />
und die „Listen“-Variante, die Sie beschrieben haben, für<br />
Mahlzeiten, für die es ke<strong>in</strong>en Speiseplan gibt. Entscheidend<br />
dabei ist, dass die Information beim betroffenen Bewohner ankommt<br />
bzw., dass die Betreuungskräfte die Information haben,<br />
die sie benötigen, um betroffene Bewohner davor zu bewahren,<br />
etwas zu essen, was ihnen Probleme bereiten könnte.<br />
12 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
hw-Expertenrat<br />
Die Möglichkeit mündlich zu <strong>in</strong>formieren, bezieht sich (das steht<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> LMIDV e<strong>in</strong> Stück weiter unten) nur auf die Situationen, <strong>in</strong><br />
denen Sie kurzfristig nach Veröffentlichung des bereits deklarierten<br />
Speiseplans noch etwas an <strong>der</strong> Rezeptur än<strong>der</strong>n und dabei<br />
e<strong>in</strong> weiteres Allergen verwenden, das auf dem Speiseplan<br />
noch nicht deklariert ist (Beispiel: e<strong>in</strong> Schuss Sahne <strong>in</strong> die Tomatensoße,<br />
damit sie besser schmeckt). Dann dürfen Sie mündlich<br />
nach<strong>in</strong>formieren, müssen dies aber schriftlich dokumentieren<br />
und die Dokumentation m<strong>in</strong>destens 14 Tage aufbewahren.<br />
Nährwerte jetzt<br />
auch kennzeichnen?<br />
Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Pflegeheim und arbeiten im<br />
d Wohngruppenkonzept, das heißt jede Wohnung<br />
(14 Bewohner) gestaltet den Speiseplan selbst,<br />
kauft selbst e<strong>in</strong> und kocht auch nur für die Wohnung.<br />
Unser E<strong>in</strong>richtungsleiter me<strong>in</strong>te jetzt, dass<br />
ab 2015 e<strong>in</strong> neues Gesetz rauskommt, <strong>in</strong>dem auf<br />
jedem Speiseplan <strong>der</strong> Nährwert genannt sowie Angaben<br />
über Zusammensetzung von Kohlenhydraten,<br />
Fett und Eiweiß gemacht werden muss. Falls ja,<br />
um welches Gesetz handelt es sich, und betrifft das<br />
auch Wohngruppen?<br />
Ab 13. Dezember 2016 besteht nach <strong>der</strong> EU-LMIV die Verpflichtung,<br />
auf verpackter Ware (das ist alles das, was man<br />
privat im Supermarkt kauft o<strong>der</strong> was die Lieferanten Ihnen anliefern:<br />
<strong>in</strong> Dosen, <strong>in</strong> Folienverpackungen, <strong>in</strong> Pappschachteln,<br />
Gläsern etc. verpackte Lebensmittel) die Nährwerte zu deklarieren.<br />
Dabei muss angegeben werden, wie viel Energie (<strong>in</strong> kcal),<br />
Kohlenhydrate, Eiweiß, Fett, gesättigte Fettsäuren, Zucker und<br />
Salz <strong>in</strong> 100 g bzw. 100 ml des Produkts enthalten ist.<br />
Wohngruppen betrifft das nur, wenn diese selbst verpackte Ware<br />
herstellen. Das wäre zum Beispiel gegeben, wenn Sie Marmelade<br />
kochen und diese Marmelade auf e<strong>in</strong>em Adventsbasar verkaufen<br />
o<strong>der</strong> verschenken. Falls Sie dies tun, haben Sie für die Deklaration<br />
dieser Nährwerte aber noch Zeit bis Dezember 2016.<br />
Klar ist auch, dass e<strong>in</strong>e solche Angabe <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Menschen<br />
mit Demenz überhaupt nichts br<strong>in</strong>gt. Insofern ist es hier wichtig,<br />
dass die Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen, die bei den Mahlzeiten anwesend<br />
s<strong>in</strong>d, Zugang zu <strong>der</strong> Allergen-Deklaration haben, damit sie<br />
diejenigen Bewohner/<strong>in</strong>nen, die e<strong>in</strong>e Allergie o<strong>der</strong> Lebensmittelunverträglichkeit<br />
haben, davon abhalten können, etwas zu<br />
essen, das dieses Allergen enthält.<br />
Lei<strong>der</strong> ist es gar nicht so e<strong>in</strong>fach, herauszuf<strong>in</strong>den, welches<br />
Lebensmittel welches Allergen enthält, da unsere Lebensmittel<br />
heute so stark verarbeitet s<strong>in</strong>d, dass zum Beispiel Milch nicht<br />
mehr nur <strong>in</strong> Milchprodukten wie Joghurt, Quark etc. enthalten<br />
ist, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong> Form von Milchpulver auch <strong>in</strong> vielen Pommes<br />
o<strong>der</strong> Würstchen. Insofern hilft den Wohngruppen-Mitarbeitern/<br />
<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> „gesunde Menschenverstand“ und die „Hausfrauen-<br />
Erfahrung“ hier nicht all zu viel weiter.<br />
Mit diesem Thema werden Sie sich also ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen<br />
müssen. Auf jeden Fall würde ich an Ihrer Stelle auch den<br />
zuständigen Gesundheitsamts- o<strong>der</strong> Wirtschaftskontrolldienst-<br />
Beamten ansprechen, wie dr<strong>in</strong>gend er es mit diesem Thema<br />
hat, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im H<strong>in</strong>blick auf Ihr Wohnkonzept. Die gesetzliche<br />
Grundlage für beide Kennzeichnungspflichten ist die<br />
europäische Lebensmittel<strong>in</strong>formationsverordnung (LMIV). Dazu<br />
gibt es auch e<strong>in</strong>e deutsche Umsetzung, die Lebensmittel<strong>in</strong>formations-Durchführungsverordnung<br />
(LMIDV).<br />
DAS FRISTENDE NAHT<br />
Manche Sem<strong>in</strong>aranbieter sprechen bei <strong>der</strong> Allergenkennzeichnung<br />
schon von „Allergene: Staatsfe<strong>in</strong>d Nummer 1“<br />
und verlangen bis zu 950 Euro pro Sem<strong>in</strong>artag. Dabei ist<br />
es wichtig, sachlich zu bleiben und die richtigen Hebel <strong>in</strong><br />
Bewegung zu setzen, um gut vorbereitet zu se<strong>in</strong> für die<br />
Kennzeichnung. Im Dezember bietet die VNM-Akademie<br />
deshalb direkt e<strong>in</strong>e Woche vor dem Ablauf <strong>der</strong> Umsetzungsfrist<br />
am 13. Dezember 2014 noch e<strong>in</strong>mal täglich<br />
<strong>rhw</strong>-Sem<strong>in</strong>are an (siehe Seite 38).<br />
E<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e <strong>Sache</strong> ist die Allergenkennzeichnung:<br />
Ab 13. Dezember 2014 müssen die 14 Hauptallergene<br />
(Gluten, Krebstiere, Ei, Fisch, Erdnüsse, Soja, Milch/Laktose,<br />
Schalenfrüchte, Sesam, Sellerie, Senf, Lup<strong>in</strong>e, Weichtiere und<br />
Schwefeldioxid/Sulfit) auf allen Waren angegeben se<strong>in</strong>. Auf<br />
verpackter Ware müssen sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> Zutatenliste beson<strong>der</strong>s hervorgehoben<br />
werden, auf loser Ware (also zum Beispiel auf<br />
dem Essen, das <strong>in</strong> E<strong>in</strong>richtungen, Restaurants etc. angeboten<br />
wird) ist das kaum möglich, daher müssen sie dort auf dem<br />
Speiseplan, <strong>der</strong> Speisekarte, e<strong>in</strong>em Schild, Aushang o<strong>der</strong> ähnlichem<br />
ausgewiesen werden.<br />
Grundsätzlich gilt das auch für Hausgeme<strong>in</strong>schaften und Wohngruppen,<br />
hier macht <strong>der</strong> Gesetzgeber ke<strong>in</strong>en Unterschied.<br />
(Man muss wohl lei<strong>der</strong> davon ausgehen, dass <strong>der</strong> Gesetzgeber<br />
– <strong>der</strong> hier ja <strong>in</strong> <strong>der</strong> EU zu f<strong>in</strong>den ist – so etwas wie Hausgeme<strong>in</strong>schaften<br />
gar nicht kennt...)<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 13
Thema des Monats<br />
Menschen mit Handicap <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung<br />
Vor etwa e<strong>in</strong>em Jahr gründete<br />
<strong>der</strong> Caritasverband <strong>der</strong> Stadt<br />
Köln mit dem Dienstleister KDS<br />
die Integrative Servicegesellschaft<br />
CariClean. Das Unternehmen<br />
ist spezialisiert auf E<strong>in</strong>richtungen<br />
des Gesundheitswesens<br />
und e<strong>in</strong>es von <strong>in</strong>zwischen rund<br />
100 anerkannten <strong>Integration</strong>sunternehmen<br />
für Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung<br />
<strong>in</strong> Deutschland.<br />
Betriebsleiter<strong>in</strong> Irmgard<br />
Kl<strong>in</strong>ger leitet die Menschen<br />
mit Handicap zielgruppengerecht<br />
an<br />
Aktuell s<strong>in</strong>d es fast 30 Kunden, bei<br />
denen CariClean Dienstleister<br />
ist, vor allem im Raum Köln bei<br />
<strong>der</strong> Caritas und dortigen an<strong>der</strong>en katholischen<br />
E<strong>in</strong>richtungen. Extra für <strong>der</strong>zeit<br />
20 Mitarbeiter mit Handicaps wurden<br />
Schulungsunterlagen durch die KDS <strong>in</strong><br />
Zusammenarbeit mit dem Partner <strong>der</strong><br />
Gesellschaft für Rehabilitations- und <strong>Integration</strong>s<strong>management</strong><br />
mbH entwickelt,<br />
beispielsweise Schulungsvideos, <strong>in</strong> denen<br />
unter an<strong>der</strong>em die allgeme<strong>in</strong>e Arbeitsvorbereitung,<br />
Hygienemaßnahmen<br />
wie das Tragen von Dienstkleidung o<strong>der</strong><br />
das Verbot von Schmuck bildhaft erklärt<br />
werden. Aber auch alle an<strong>der</strong>en fachlichen<br />
Schulungsunterlagen wurden hier<br />
auf die Bedürfnisse <strong>der</strong> Menschen mit<br />
Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung angepasst. „Inzwischen<br />
verwenden wir diese beson<strong>der</strong>en Schulungsunterlagen<br />
auch für die eigenen<br />
Mitarbeiter, da wir e<strong>in</strong>fach festgestellt<br />
haben, dass die stärkere Bildsprache<br />
auch bei Mitarbeitern ohne Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
viel besser verstanden wird“, so Silke<br />
Schaumlöffel.<br />
HBL mit vielen Aufgaben<br />
Silke Schaumlöffel ist Hauswirtschaftliche<br />
Betriebsleiter<strong>in</strong> (HBL) und bei <strong>der</strong><br />
KDS, dem Management-Partner von<br />
CariClean, als Regionalleiter<strong>in</strong> angestellt.<br />
Ihre zahlreichen Aufgaben s<strong>in</strong>d<br />
u organisatorische, kaufmännische<br />
und operative Führung<br />
u Neustarts begleiten<br />
u passendes Re<strong>in</strong>igungs-Equipment<br />
und Masch<strong>in</strong>en besorgen<br />
u Budgetcontroll<strong>in</strong>g von Personalbudget<br />
und Investitionsbudget<br />
u Wirtschaftsplanungsvorbereitung<br />
u Schulung <strong>der</strong> Mitarbeiter<br />
u Qualitäts<strong>management</strong>.<br />
Die Wege, um Re<strong>in</strong>igungsmitarbeiter zu<br />
f<strong>in</strong>den, s<strong>in</strong>d unter an<strong>der</strong>em Arbeitskräfte<br />
aus Werkstätten anzusprechen o<strong>der</strong><br />
bei Trägern von Bildungsmaßnahmen<br />
anzufragen. „Doch auch über Mund-<br />
Fotos: CariClean/Copyright: Katr<strong>in</strong> Rohde (2), KDS (1), Privat (1)<br />
14 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Thema des Monats<br />
zu-Mund-Propaganda, konventionell<br />
über die eigene Webseite und Medienberichte<br />
haben wir schon Mitarbeiter<br />
gefunden“, sagt Silke Schaumlöffel.<br />
Arbeit <strong>in</strong> gemischten<br />
Zweier-Teams<br />
In <strong>der</strong> Regel werden Teams im Verhältnis<br />
von E<strong>in</strong>s zu E<strong>in</strong>s gebildet, so dass je<strong>der</strong><br />
Mensch mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zusammen mit<br />
e<strong>in</strong>em Mitarbeiter ohne Handicap arbeitet.<br />
Silke Schaumlöffel: „Die Arbeitsteilung<br />
kann dann so aussehen, dass e<strong>in</strong>er<br />
<strong>der</strong> beiden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zimmer nur den<br />
Boden re<strong>in</strong>igt, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e nur die Oberflächen<br />
sowie den Müll entleert. O<strong>der</strong><br />
dass e<strong>in</strong>er im Team die Zimmer rechts<br />
vom Flur re<strong>in</strong>igt, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e die Zimmer<br />
l<strong>in</strong>ks vom Flur. Auch das Bedienen <strong>der</strong><br />
Masch<strong>in</strong>en ist e<strong>in</strong> wichtiges Aufgabengebiet.<br />
Wir gehen hier <strong>in</strong>dividuell auf<br />
die Bedürfnisse <strong>der</strong> Mitarbeiter e<strong>in</strong>.“<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong> KDS gründete <strong>der</strong><br />
Caritasverband <strong>der</strong> Stadt Köln die Integrative<br />
Servicegesellschaft CariClean.<br />
KDS ist bei <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>nützigen GmbH<br />
<strong>der</strong> Spezialist aus <strong>der</strong> Privatwirtschaft für<br />
die Re<strong>in</strong>igung. Bei <strong>der</strong> KDS Services für<br />
Gesundheit und Pflege s<strong>in</strong>d deutschlandweit<br />
fast 6.000 Mitarbeiter <strong>in</strong> Fremdaufträgen<br />
und <strong>in</strong> über 50 Servicegesellschaften<br />
beschäftigt. Mit dem sozialen<br />
Träger, Caritasverband <strong>der</strong> Stadt Köln,<br />
soll nun das Wissen bei<strong>der</strong> Anbieter zusammengebracht<br />
werden.<br />
„Da wir ja <strong>in</strong>direkt zur Caritas gehören,<br />
konnten wir <strong>in</strong> den vergangenen Monaten<br />
e<strong>in</strong>ige Re<strong>in</strong>igungsdienstleistungen<br />
sogar wie<strong>der</strong> <strong>in</strong>sourcen die vorher outgesourced<br />
waren“, sagt Schaumlöffel.<br />
WAS SIND INTEGRATIONSUNTERNEHMEN?<br />
E<strong>in</strong> <strong>Integration</strong>sunternehmen ist e<strong>in</strong> selbstständiger, beson<strong>der</strong>er Betrieb des allgeme<strong>in</strong>en<br />
Arbeitsmarktes. Beson<strong>der</strong>heit e<strong>in</strong>es <strong>Integration</strong>sunternehmens ist, dass wirtschaftliche<br />
Ziele verfolgt werden – dabei jedoch dauerhaft e<strong>in</strong>em großen Anteil von beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten<br />
Menschen e<strong>in</strong> Arbeitsplatz geboten wird. Je nach <strong>Integration</strong>sunternehmen werden<br />
zwischen 25 und 50 Prozent Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung auf tariflicher Basis o<strong>der</strong> auf<br />
unbefristeten Arbeitverträgen mit m<strong>in</strong>destens ortsüblicher Entlohnung beschäftigt. Wer<br />
zu 40 Prozent Schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>te im Unternehmen beschäftigt, erreicht die Geme<strong>in</strong>nützigkeit<br />
und erhält außerdem verschiedene För<strong>der</strong>ungen, um diesen Wettbewerbsnachteil<br />
auszugleichen.<br />
Derzeit gibt es deutschlandweit laut dem Institut REHADAT über 100 <strong>Integration</strong>sunternehmen,<br />
die Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung anbieten, wie etwa die Kölner CariClean gGmbH,<br />
die Stuttgarter Ok<strong>in</strong> GmbH und Tandien gGmbH o<strong>der</strong> Picco Bella aus Aachen. <strong>Integration</strong>sunternehmen<br />
umfassen jedoch alle Bereiche des allgeme<strong>in</strong>en Arbeitsmarktes<br />
und bieten beson<strong>der</strong>s im Dienstleistungsbereich ihre Leistungen an:<br />
u Re<strong>in</strong>igung und Hausmeisterdienste<br />
u Fahrdienst<br />
u Recycl<strong>in</strong>g<br />
u Bürodienstleistungen<br />
u Gastronomie, Cater<strong>in</strong>g und Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung<br />
u Elektromontage<br />
u Garten- und Landschaftsbau<br />
u E<strong>in</strong>zelhandel (Cap-Märkte).<br />
(Quellen: Kommunaler Sozialverband Sachsen, REHADAT)<br />
Zahlung nach<br />
Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>iger-Tarif<br />
Je nach Kundenwunsch wird entwe<strong>der</strong><br />
zunächst e<strong>in</strong> Raumverzeichnis mit den<br />
angefragten Leistungen und den Re<strong>in</strong>igungshäufigkeiten<br />
erstellt o<strong>der</strong> die bereits<br />
vorhandenen Unterlagen aufgearbeitet.<br />
Dies wird mit e<strong>in</strong>em kalkulierten<br />
Stundenverrechnungssatz ergänzt.<br />
„Man kann aber auch als Re<strong>in</strong>igungskunde<br />
direkt nur die Zahl <strong>der</strong> Stunden<br />
abrechnen; beispielsweise fünf Stunden<br />
Re<strong>in</strong>igung am Tag e<strong>in</strong>kaufen <strong>in</strong>klusive<br />
Leistungsverzeichnis. Dieses Leistungsverzeichnis<br />
gibt auch bei dieser Variante<br />
beiden Seiten Sicherheit“, sagt Silke<br />
Schaumlöffel. Bei kle<strong>in</strong>en Kunden kann<br />
<strong>der</strong> Stundensatz etwas höher se<strong>in</strong>, da<br />
<strong>der</strong> organisatorische Aufwand hierbei<br />
höher ist: wie zum Beispiel Re<strong>in</strong>igungstextilien<br />
zu transportieren o<strong>der</strong> an e<strong>in</strong>em<br />
an<strong>der</strong>en Ort zu waschen, wenn sich ke<strong>in</strong>e<br />
Waschmasch<strong>in</strong>e für die Wischbezüge<br />
im Objekt bef<strong>in</strong>det. Die Mitarbeiter<br />
erhalten den Tarif <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>iger<br />
von <strong>der</strong>zeit 9,31 Euro beziehungsweise<br />
ab 2015 dann 9,55 Euro pro Stunde.<br />
Qualitätskontrolle mit App<br />
statt Papier<br />
Die Qualitätssicherung wird mit e<strong>in</strong>er<br />
eigens 2005 entwickelten Software namens<br />
GEKOsoft (Gebäude-Kontroll-System)<br />
durchgeführt. „Bei uns führt die Objektleitung<br />
die Qualitätskontrolle durch“,<br />
sagt Silke Schaumlöffel. „Vor zwei Jahren<br />
haben wir das noch mit e<strong>in</strong>em extra<br />
Endgerät gemacht, doch jetzt gibt es ja<br />
hierfür Apps auf Smartphones.“ Wie<br />
e<strong>in</strong> Schulnotensystem werden dann<br />
vom Objektleiter bei dem h<strong>in</strong>terlegten<br />
Leistungsverzeichnis die entsprechenden<br />
Noten vergeben. „E<strong>in</strong> weiterer Vorteil<br />
dieses Systems ist auch, dass man es<br />
E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> aktuell 20 Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />
mit Handicap bei <strong>der</strong> fachgerechten<br />
Re<strong>in</strong>igung<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 15
Thema des Monats<br />
AUF DEM WEG ZU INTEGRATIVEN SERVICEGESELLSCHAFTEN<br />
Zu Beg<strong>in</strong>n war es für die Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung etwas seltsam zu erfahren,<br />
dass sie <strong>in</strong> Zukunft im Team arbeiten sollen und außerdem<br />
Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung e<strong>in</strong>gestellt werden. Da<br />
stellten sich sofort viele Fragen: Müssen wir <strong>der</strong>en Arbeit<br />
auch noch mitmachen, weil die das nicht schaffen? Müssen<br />
wir auf die aufpassen? Was haben die denn und kommen<br />
wir damit zurecht? Vor allem zeigt sich an diesen Fragen,<br />
dass es immer noch etwas Neues ist, mit beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Menschen<br />
geme<strong>in</strong>sam auf dem Arbeitsmarkt zu arbeiten.<br />
O<strong>der</strong> doch nicht? Es gibt doch heute schon Mitarbeiter mit<br />
Schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung <strong>in</strong> den Betrieben. Aber die Schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten<br />
und vor allem solche ohne Berufsabschluss s<strong>in</strong>d<br />
überproportional oft arbeitslos. Viele Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
wollen sehr gerne arbeiten, f<strong>in</strong>den aber ke<strong>in</strong>e Arbeitsstelle,<br />
die auf ihre Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung Rücksicht nimmt, vor allem<br />
weil die Unternehmen nicht über Fachwissen zur Schwerbeh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
verfügen und deshalb Angst vor nicht e<strong>in</strong>schätzbaren<br />
Risiken haben. Der Gesetzgeber hat bundesweit e<strong>in</strong>e<br />
Möglichkeit geschaffen, <strong>Integration</strong>sunternehmen zu gründen,<br />
die <strong>in</strong> <strong>der</strong> üblichen Weise ihr Gewerbe, beispielsweise<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung, betreiben und gleichzeitig das<br />
Ziel verfolgen, für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung Arbeitsplätze<br />
zu schaffen.<br />
Beson<strong>der</strong>s für die Sozialverbände s<strong>in</strong>d <strong>Integration</strong>sunternehmen<br />
e<strong>in</strong> sehr gutes Werkzeug, um gleich zwei Ziele zu erreichen:<br />
E<strong>in</strong>erseits <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em selbstständigen Unternehmen <strong>der</strong><br />
Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung mit fachlicher Führung und Kompetenz<br />
die selbst betriebenen Wohnheime, K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätten und<br />
an<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>richtungen zu re<strong>in</strong>igen und an<strong>der</strong>erseits dieses<br />
Potenzial an Arbeit für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung ohne<br />
f<strong>in</strong>anzielles Risiko zu nutzen. Der Sozialverband kann hier<br />
die eigene Marktmacht nutzen, um zielgerichtet E<strong>in</strong>fluss auf<br />
den Arbeitsmarkt zu nehmen.<br />
Ist das so e<strong>in</strong>fach zu machen?<br />
Die Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung erweist sich als komplex, wenn es<br />
darum geht, Seniorene<strong>in</strong>richtungen und an<strong>der</strong>e sensible<br />
Bereiche zu re<strong>in</strong>igen. Die Caritas Köln hat die CariClean<br />
geme<strong>in</strong>nützige GmbH gegründet mit dem Ziel, die Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen Servicegesellschaft zusammenzufassen.<br />
Kunden s<strong>in</strong>d die Wohnheime und E<strong>in</strong>richtungen<br />
<strong>der</strong> Caritas selbst sowie von an<strong>der</strong>en sozialen Trägern und<br />
externen Kunden.<br />
Die Caritas Köln hat die KDS – Services für Gesundheit<br />
und Pflege mit dem Management für das Unternehmen über<br />
e<strong>in</strong>en mehrjährigen Vertrag betraut, um das gesamte Fachwissen<br />
über die professionelle Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung vor allem<br />
bei sensiblen Kunden<br />
wie Seniorene<strong>in</strong>richtungen<br />
e<strong>in</strong>zukaufen.<br />
Geme<strong>in</strong>sam mit <strong>der</strong><br />
KDS bietet die Gesellschaft<br />
für Rehabilitations-<br />
und <strong>Integration</strong>s<strong>management</strong><br />
mbH an, e<strong>in</strong>e solche<br />
Servicegesellschaft<br />
mit Fremd<strong>management</strong><br />
als <strong>Integration</strong>sunternehmen<br />
zu<br />
führen. Dann schließt<br />
sich <strong>der</strong> Kreis: das<br />
Potenzial an vorhandener<br />
Arbeit wird<br />
genutzt, um Arbeitsplätze<br />
für Menschen<br />
mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zu<br />
schaffen.<br />
Alex Moll ist Geschäftsführer<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft für<br />
Rehabilitations- und <strong>Integration</strong>s<strong>management</strong><br />
mbH<br />
Die Vorteile für den Verband liegen dar<strong>in</strong>, dass die Wohnheime<br />
und an<strong>der</strong>e E<strong>in</strong>richtungen professionell gere<strong>in</strong>igt werden<br />
und die Kosten transparent s<strong>in</strong>d. Die Wohnheime für<br />
Senioren und Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung erlauben es dem<br />
<strong>Integration</strong>sunternehmen, den Tag verteilt zu re<strong>in</strong>igen. Somit<br />
können sowohl Vollzeit- als auch Teilzeitarbeitsplätze vor<br />
allem für beh<strong>in</strong><strong>der</strong>te Menschen geschaffen werden.<br />
Wie ist es mit den Kollegen?<br />
Und wie funktioniert das nun mit den beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ten Kolleg<strong>in</strong>nen<br />
und Kollegen? Bei <strong>der</strong> CariClean werden vor allem<br />
drei Zielgruppen angesprochen: gehörlose Menschen, die<br />
mit e<strong>in</strong>igem Aufwand geschult und <strong>in</strong>tegriert werden, und<br />
vor allem ältere Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, die bereits <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung o<strong>der</strong> ähnlichen Dienstleistungsbereichen<br />
gearbeitet haben und aufgrund e<strong>in</strong>er schweren Erkrankung<br />
erst jetzt zur Zielgruppe gehören. Außerdem sollen Menschen<br />
aus <strong>der</strong> selbst betriebenen Werkstatt für Menschen mit<br />
Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung ihren Weg auf den Ersten Arbeitsmarkt f<strong>in</strong>den.<br />
Die Mischung und das Konzept erweisen sich als erfolgreich.<br />
Die Arbeit ist durch e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Arbeitsorganisation<br />
und durch geför<strong>der</strong>ten M<strong>in</strong><strong>der</strong>leistungsausgleich<br />
gut von Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zu leisten.<br />
Natürlich gibt es auch hier Probleme und Reibereien wie<br />
überall, aber nach diesem Konzept kann es schnell gel<strong>in</strong>gen,<br />
e<strong>in</strong>e nennenswerte Zahl von Arbeitsplätzen für den ersten<br />
Arbeitsmarkt zu schaffen. Doch machen Sie sich selbst<br />
e<strong>in</strong> Bild von <strong>der</strong> Arbeit! <br />
E Alex Moll<br />
16 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Thema des Monats<br />
zur Mitarbeiterschulung nutzen kann.<br />
Denn wenn immer wie<strong>der</strong> bestimmte<br />
Leistungen nicht erbracht wurden, beispielsweise<br />
dass zwar <strong>der</strong> Müllbeutel<br />
gewechselt, doch <strong>der</strong> Mülleimer selbst<br />
nicht dabei gere<strong>in</strong>igt wurde, kann man<br />
diese Mängelliste ausdrucken und bei<br />
<strong>der</strong> nächsten Schulung des Mitarbeiters<br />
bewusst ansprechen.<br />
Gere<strong>in</strong>igt wird ganz<br />
bewusst tagsüber<br />
Während Büros eher am Abend gere<strong>in</strong>igt<br />
werden, s<strong>in</strong>d die Re<strong>in</strong>igungskräfte<br />
des <strong>Integration</strong>sunternehmens ganz bewusst<br />
vor allem tagsüber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung<br />
unterwegs, beispielsweise frühmorgens<br />
<strong>in</strong> Werkstätten, tagsüber <strong>in</strong> Altenheimen,<br />
im Gesundheitswesen o<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Kita. „Es ist unser Anliegen, unsere<br />
Mitarbeiter nicht zu verstecken, denn<br />
nur so wird ja auch unser beson<strong>der</strong>er<br />
ZUR PERSON<br />
Nach ihrer Ausbildung zur Hauswirtschafter<strong>in</strong><br />
arbeitete Silke Schaumlöffel auf e<strong>in</strong>em südhessischen<br />
We<strong>in</strong>gut im Rhe<strong>in</strong>gau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Privathaushalt.<br />
Hauswirtschaftliche Betriebsleiter<strong>in</strong><br />
wurde sie 1995 nach ihrer Ausbildung an <strong>der</strong><br />
Elisabeth-Knipp<strong>in</strong>g-Schule <strong>in</strong> Kassel.<br />
Nach e<strong>in</strong>er bundesweiten Bewerbungsphase<br />
im Sommer 1995 arbeitete sie im Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-<br />
Gebiet <strong>in</strong> drei E<strong>in</strong>richtungen des Gesundheitswesens<br />
hauptsächlich im Kl<strong>in</strong>ikbereich, unter<br />
an<strong>der</strong>em <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Universitätskl<strong>in</strong>ikum. In<br />
allen E<strong>in</strong>richtungen lag <strong>der</strong> Schwerpunkt bei<br />
<strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung, Wäscheversorgung und dem<br />
Veranstaltungs<strong>management</strong>. Zum Schluss<br />
übernahm sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Krankenhaus die Leitung<br />
Wirtschafts- und Versorgungsdienste, wo<br />
Dienst erkennbar." Hier arbeiten <strong>der</strong>zeit<br />
ausschließlich Menschen mit geistigen<br />
o<strong>der</strong> körperlichen Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ungen. Arbeitskräfte<br />
mit psychischen Erkrankungen<br />
wie Bor<strong>der</strong>l<strong>in</strong>e-Syndrom o<strong>der</strong> ähnlichem<br />
s<strong>in</strong>d hier (noch) nicht zu f<strong>in</strong>den.<br />
„Die meisten unserer Mitarbeiter s<strong>in</strong>d<br />
gehörlos o<strong>der</strong> haben geistige E<strong>in</strong>schränkungen,<br />
da muss man dann immer sehen,<br />
zu welchem Team und Kunden<br />
die Mitarbeiter passen.“ Hierfür gibt es<br />
auch Testphasen, entwe<strong>der</strong> bis zu e<strong>in</strong>em<br />
halben Jahr <strong>in</strong> Außenarbeitsplätzen zur<br />
<strong>Integration</strong> <strong>in</strong> den ersten Arbeitsmarkt<br />
<strong>der</strong> Werkstätten o<strong>der</strong> bei vier- bis sechswöchigen<br />
Praktika als Test.<br />
Die Betriebsleiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> CariClean, Irmgard<br />
Kl<strong>in</strong>ger, die die Mitarbeiter schult<br />
und anleitet, ist schon seit 25 Jahren <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung tätig und absolviert<br />
aktuell sogar e<strong>in</strong>en Gebärdensprachkurs.<br />
Silke Schaumlöffel ist HBL<br />
und Regionalleiter<strong>in</strong> bei<br />
<strong>der</strong> KDS<br />
neben <strong>der</strong> Hauswirtschaft <strong>in</strong>klusive Großküche auch <strong>der</strong> E<strong>in</strong>kauf und <strong>der</strong> Holund<br />
Br<strong>in</strong>gedienst <strong>in</strong>begriffen war.<br />
Der Bereich Hauswirtschaft lag ihr immer am Herzen. „Beson<strong>der</strong>s das Organisieren<br />
von großen Veranstaltungen, wie Vernissagen für Kunstausstellungen im<br />
Krankenhaus, Weihnachtsfeiern und Jubiläen war e<strong>in</strong>e schöne Abwechslung<br />
zum Alltag.“<br />
Seit 2011 arbeitet sie bei <strong>der</strong> KDS als Regionalleitung für die Region<br />
Mitte mit e<strong>in</strong>em Betriebs- und Bezirksleiter-Team von aktuell fünf Kollegen. Silke<br />
Schaumlöffel lebt <strong>in</strong> Frankfurt, hat e<strong>in</strong>e REFA-Grundausbildung sowie diverse<br />
Weiterbildungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung bei FIGR absolviert.<br />
Durch Ihre Aufgaben ist sie viel unterwegs – am besten entspannen kann sie<br />
sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Natur, beson<strong>der</strong>s auf dem Fahrrad – zum Beispiel am Ma<strong>in</strong> entlang<br />
von Frankfurt nach Seligenstadt.<br />
Leichte Kommunikation per Blickkontakt<br />
zwischen Betriebsleiter<strong>in</strong> Irmgard<br />
Kl<strong>in</strong>ger und e<strong>in</strong>er Mitarbeiter<strong>in</strong><br />
„Meist arbeiten wir e<strong>in</strong>stufig mit vorgetränkten<br />
Wischbezügen“, sagt Silke<br />
Schaumlöffel. „Wir passen die e<strong>in</strong>gesetzten<br />
Systeme auf die Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> Kunden an.“ Gibt es auch Re<strong>in</strong>igungsbereiche,<br />
die hygienisch zu sensibel<br />
s<strong>in</strong>d, um dort mit Menschen mit<br />
Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung zu arbeiten? „Ne<strong>in</strong>“, sagt<br />
Silke Schaumlöffel, „wir s<strong>in</strong>d ganz bewusst<br />
im Gesundheitswesen, das ist ja<br />
unser Aushängeschild und Fachgebiet.<br />
Und das soll auch bei <strong>der</strong> Tochtergesellschaft<br />
abgebildet werden.“ Auch <strong>der</strong><br />
Umgang mit Re<strong>in</strong>igungsmasch<strong>in</strong>en wird<br />
von den Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen geübt und<br />
gut beherrscht. „Wir verwenden recht<br />
häufig Masch<strong>in</strong>en, denn die Mitarbeiter<br />
kommen sehr gut mit den Aufsitzern<br />
zurecht.“<br />
Alle noch an Bord<br />
Schaumlöffel hat festgestellt, dass die<br />
Mitarbeiter mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung sehr loyal<br />
gegenüber dem Arbeitgeber s<strong>in</strong>d, „seit<br />
<strong>der</strong> Gründung des Unternehmens im Dezember<br />
2013 s<strong>in</strong>d noch alle Mitarbeiter<br />
an Bord. Und sie s<strong>in</strong>d sehr zuverlässig“,<br />
betont Silke Schaumlöffel, „es dauert<br />
vielleicht etwas länger <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>weisung,<br />
bis sie etwas tun können, aber<br />
dann machen sie die <strong>Sache</strong> richtig gut!“<br />
<br />
E Robert Baumann<br />
: www.cariclean.de<br />
: www.die-kds.de<br />
: www.<strong>in</strong>tegrative-servicegesellschaften.de<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 17
Fachthema<br />
Zeit für e<strong>in</strong>en Wechsel<br />
Euphemistisch als Zeiten des Aufbruchs,<br />
des Neuanfangs werden die Wechseljahre<br />
oft beschrieben. Frauen, denen diese Phase<br />
<strong>der</strong> hormonellen Achterbahnfahrt e<strong>in</strong>e<br />
Reihe von Beschwerden und auch e<strong>in</strong>e<br />
unliebsame Gewichtszunahme br<strong>in</strong>gt,<br />
fällt es jedoch oft schwer, dies positiv zu<br />
sehen. Doch vielleicht ist es e<strong>in</strong> guter Zeitpunkt,<br />
sich den D<strong>in</strong>gen zuzuwenden, die<br />
dem Körper eigentlich <strong>in</strong> jedem Lebensalter<br />
gut tun: Sport, Entspannung und e<strong>in</strong>e<br />
vollwertige Ernährung.<br />
Das s<strong>in</strong>d alles D<strong>in</strong>ge, die allen<br />
an<strong>der</strong>en Altersgruppen auch gut<br />
tun, aber man wird oft erst auf<br />
se<strong>in</strong>en Körper aufmerksam, wenn er<br />
anfängt, Beschwerden zu verursachen.<br />
Dann erst überlegt man: was kann ich<br />
än<strong>der</strong>n?“, so Dozent<strong>in</strong> Renate Kräft,<br />
die für den Verband Unabhängige<br />
Gesundheitsberatung e.V. (UGB) regelmäßig<br />
das Sem<strong>in</strong>ar „Gut essen…und<br />
mehr für 40plus“ anbietet (siehe Kasten<br />
Seite 21).<br />
Oft hilft es Frauen <strong>in</strong> dieser Lebensphase,<br />
wenn sie wissen, was im Körper ab<br />
40 so alles passiert; damit können sie<br />
lästige Beschwerden besser e<strong>in</strong>schätzen.<br />
Charakteristisch für die Zeit <strong>der</strong><br />
Wechseljahre ist es, dass sich das Zusammenspiel<br />
<strong>der</strong> Hormone neu ordnet.<br />
Frauen kommen mit e<strong>in</strong>em Vorrat an<br />
angelegten Eizellen <strong>in</strong> den Eierstöcken<br />
zur Welt. In den Wechseljahren neigt<br />
sich dieser Vorrat dem Ende zu, daher<br />
schränken die Eierstöcke ihre Funktion<br />
zunächst e<strong>in</strong> und stellen diese dann<br />
ganz allmählich komplett e<strong>in</strong>. Dadurch<br />
kommt es zu e<strong>in</strong>em Rückgang <strong>der</strong> Sexualhormone<br />
Progesteron und Östrogen,<br />
die <strong>in</strong> den Eierstöcken gebildet werden<br />
und den Menstruationszyklus regeln.<br />
Sexualhormone haben viele<br />
Aufgaben<br />
Allerd<strong>in</strong>gs haben diese Sexualhormone<br />
vielfältige weitere Aufgaben, die über<br />
die Fortpflanzung h<strong>in</strong>ausgehen. So<br />
wird durch den Rückgang <strong>der</strong> Hormone<br />
nicht nur e<strong>in</strong>e Schwangerschaft<br />
unmöglich, son<strong>der</strong>n auch an<strong>der</strong>e Bee<strong>in</strong>trächtigungen<br />
zum Beispiel an <strong>der</strong><br />
Gebärmutter, <strong>der</strong> Vag<strong>in</strong>a o<strong>der</strong> auch an<br />
nicht geschlechtsspezifischen Organen<br />
wie den Knochen, <strong>der</strong> Leber und dem<br />
Kreislaufsystem s<strong>in</strong>d möglich. Östrogen<br />
sorgt beispielsweise für die E<strong>in</strong>lagerung<br />
von Kalzium <strong>in</strong> die Knochenmasse, es<br />
bee<strong>in</strong>flusst den Fettstoffwechsel, schützt<br />
Herz- und Blutgefäße vor Ablagerungen,<br />
hält das vegetative Nervensystem im<br />
Gleichgewicht und wirkt ausgleichend<br />
auf das Schmerzempf<strong>in</strong>den. Übrigens:<br />
auch nach <strong>der</strong> Menopause produziert<br />
<strong>der</strong> weibliche Körper noch Östrogen,<br />
allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> deutlich reduzierter Menge.<br />
Der Rückgang <strong>der</strong> Sexualhormone<br />
verläuft nicht gleichmäßig, son<strong>der</strong>n <strong>in</strong><br />
Schüben und kann sich über mehrere<br />
Fotos: brankatekic/Fotolia.com, Alexandra Höß<br />
18 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Fachthema<br />
Jahre erstrecken. Die Folge s<strong>in</strong>d massive<br />
Hormonschwankungen, die zu unterschiedlichsten<br />
Beschwerden führen<br />
können wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche,<br />
Schlafstörungen, depressive<br />
Verstimmungen und Libidoverlust. Allerd<strong>in</strong>gs:<br />
nicht jede Frau ist gleich betroffen.<br />
E<strong>in</strong>e grobe E<strong>in</strong>teilung besagt, dass<br />
rund e<strong>in</strong> Drittel <strong>der</strong> Frauen nichts von<br />
den hormonellen Umstellungen <strong>in</strong> dieser<br />
Zeit bemerkt, e<strong>in</strong> weiteres Drittel kann<br />
sich damit arrangieren und das restliche<br />
Drittel leidet so darunter, dass es mediz<strong>in</strong>ische<br />
Unterstützung <strong>in</strong> Anspruch nimmt.<br />
Wenig bekannt ist auch, dass viele Beschwerden<br />
schon vor <strong>der</strong> eigentlichen<br />
Menopause (Ausbleiben <strong>der</strong> Menstruation<br />
über zwölf Monate) auftreten können.<br />
Als erstes s<strong>in</strong>kt nämlich <strong>der</strong> Progesteronspiegel,<br />
die Östrogene dom<strong>in</strong>ieren<br />
dann im Körper. Dies ist übrigens<br />
schon mit Mitte 30 möglich und Frauen<br />
br<strong>in</strong>gen die <strong>in</strong> dieser Phase auftretenden<br />
Beschwerden selten mit den Wechseljahren<br />
<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung.<br />
Anzeichen e<strong>in</strong>er Östrogendom<strong>in</strong>anz<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e lange und starke Menstruation,<br />
Reizbarkeit, Brustspannen, Gewichtszunahme,<br />
Kopfschmerzen, Wassere<strong>in</strong>lagerungen<br />
o<strong>der</strong> Schw<strong>in</strong>delanfälle. Da<br />
aber häufig nur bekannt ist, dass die<br />
Wechseljahre e<strong>in</strong>e Zeit des Östrogenmangels<br />
s<strong>in</strong>d, nehmen viele Frauen<br />
<strong>in</strong> dieser Phase <strong>in</strong> Selbstbehandlung<br />
östrogenhaltige pflanzliche Präparate<br />
o<strong>der</strong> Nahrungsergänzungsmittel e<strong>in</strong><br />
und verstärken damit die Dom<strong>in</strong>anz <strong>der</strong><br />
Östrogene im Körper. Wenn die Menstruationszyklen<br />
tatsächlich aufhören,<br />
reduziert sich <strong>der</strong> Östrogenspiegel und<br />
die typischen Beschwerden <strong>der</strong> Östrogendom<strong>in</strong>anz<br />
verschw<strong>in</strong>den oft wie<strong>der</strong>.<br />
WASSERTRETEN UND KALTE GÜSSE<br />
E<strong>in</strong>e Renaissance erlebt <strong>der</strong>zeit die<br />
klassische Kneipp-Kur. Die Therapien<br />
gehören zu den bedeutsamsten Anwendungen<br />
<strong>der</strong> Naturheilkunde und<br />
wurden von Pfarrer Sebastian Kneipp<br />
(1821-1897) bekannt gemacht. Entwickelt<br />
hat er die Anwendungen<br />
jedoch nicht selbst, denn die Wirkungen<br />
s<strong>in</strong>d schon seit Jahrtausenden<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Naturmediz<strong>in</strong> bekannt. Zur<br />
Kneipp-Kur gehören folgende (eigentlich<br />
gar nicht altmodischen) Elemente:<br />
u Wasserbehandlungen mit<br />
warmem und kaltem Wasser<br />
u Ernährungstherapie: vollwertig,<br />
abwechslungsreich, Verzicht auf<br />
Kaffee, Alkohol, Zigaretten<br />
u Bewegungstherapie: beson<strong>der</strong>s<br />
empfohlen s<strong>in</strong>d Ausdauersportarten<br />
u Phytotherapie: Nutzung von Heilpflanzen <strong>in</strong> Tees, Bä<strong>der</strong>n etc.<br />
u Ordnungstherapie: Stressabbau mit Hilfe von Entspannungstechniken, besserem<br />
Zeit<strong>management</strong> und Konfliktlösungsansätzen.<br />
Berühmt wurde Sebastian Kneipp für die Wasseranwendungen. Die Wirkungen dieser<br />
Anwendungen beruhen auf dem Temperaturunterschied und den damit verbundenen<br />
Temperaturreizen zwischen Körper und Wasser. So för<strong>der</strong>n Temperaturreize die Durchblutung,<br />
dies wie<strong>der</strong>um stärkt das Immunsystem, regt den Lymphfluss an und för<strong>der</strong>t<br />
die Nährstoffversorgung <strong>der</strong> Zellen.<br />
Auch Hormone s<strong>in</strong>d an diesem Vorgang beteiligt: <strong>der</strong> Kältereiz bewirkt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nebennierenr<strong>in</strong>de<br />
die Freisetzung des Stresshormons Cortisol. Wie Untersuchungen gezeigt<br />
haben, schüttet <strong>der</strong> Körper nach drei Wochen regelmäßigen Kneippens deutlich weniger<br />
Stresshormone aus. So wurde quasi e<strong>in</strong>e Abhärtung gegen den Stress erreicht.<br />
Dieses Wirksystem kann man sich auch bei Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen<br />
zu Nutze machen, denn bei weniger Stress treten auch weniger Wallungen auf.<br />
Daher werden bei Hitzewallungen und Schweißausbrüchen kalte Armbä<strong>der</strong> und kalte<br />
Schenkelgüsse empfohlen. Wassertreten soll gegen Schlafstörungen helfen und för<strong>der</strong>t<br />
die Durchblutung.<br />
Weitere Infos: : www.kneippbund.de<br />
Stress verstärkt<br />
Beschwerden<br />
Für die gesamte Zeit <strong>der</strong> Wechseljahre<br />
gilt: die verschiedenen Beschwerden<br />
und Symptome können <strong>in</strong> Intervallen<br />
mehrmals auftreten und auch wie<strong>der</strong><br />
verschw<strong>in</strong>den und werden – wie man<br />
heute weiß – durch Stress verstärkt. Daher<br />
ist die Chance, dass sich e<strong>in</strong>zelne<br />
Beschwerden nach e<strong>in</strong> paar Wochen<br />
von alle<strong>in</strong>e legen groß und es lohnt sich<br />
manchmal abzuwarten, bevor man mit<br />
e<strong>in</strong>er Behandlung beg<strong>in</strong>nt.<br />
Dies gilt auch für die weitverbreiteten<br />
Hitzewallungen. Diese entstehen dadurch,<br />
dass durch den Östrogenmangel<br />
Neurotransmitter freigesetzt werden, die<br />
Auswirkungen auf die Regulierung <strong>der</strong><br />
Körpertemperatur haben. Hier sche<strong>in</strong>t<br />
aber nicht <strong>der</strong> Mangel des Hormons an<br />
sich, son<strong>der</strong>n die Schwankungen des<br />
Östrogenspiegels Grund für die Hitzewallungen<br />
zu se<strong>in</strong>. Und: e<strong>in</strong> Anstieg<br />
des Stresshormons Adrenal<strong>in</strong> för<strong>der</strong>t das<br />
Auftreten <strong>der</strong> Hitzewallungen.<br />
Was kann frau nun aber tun, wenn sie<br />
zu den 30 Prozent gehört, die stark unter<br />
Wechseljahresbeschwerden leidet<br />
und gesundheitlich so bee<strong>in</strong>trächtigt ist,<br />
dass abwarten ke<strong>in</strong>e Option ist?<br />
Hormonersatztherapie<br />
nur mit Vorsicht<br />
E<strong>in</strong>e Hormonersatztherapie – entwe<strong>der</strong><br />
als Monopräparat (nur Östrogen) o<strong>der</strong><br />
als Kombipräparat (Östrogen und Progesteron)<br />
wird vom Bundes<strong>in</strong>stitut für<br />
„Wer nicht alt werden will, muss eben früher sterben.“<br />
<br />
Hannelore Elsner<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 19
Fachthema<br />
Arzneimittel und Mediz<strong>in</strong>produkte nur<br />
noch bei sehr starken Wechseljahresbeschwerden<br />
empfohlen. Die Dosis sollte<br />
halbjährlich überprüft werden und die<br />
Präparate nur maximal zwei Jahre zur<br />
Anwendung kommen. Grund für diese<br />
Vorsicht: Hormongaben l<strong>in</strong><strong>der</strong>n zwar<br />
die Beschwerden, erhöhen aber das<br />
Risiko für Krebs o<strong>der</strong> Herz<strong>in</strong>farkt, wie<br />
Studien gezeigt haben.<br />
Seitdem die Hormonersatztherapie <strong>in</strong><br />
Verruf geraten ist, boomen pflanzliche<br />
Mittel. Dazu gehören beispielsweise<br />
Präparate aus <strong>der</strong> Wurzel <strong>der</strong> Traubensilberkerze<br />
(Cimicifuga). Studien haben<br />
gezeigt, dass die Inhaltsstoffe positiv<br />
auf das Zentralnervensystem wirken<br />
und auch positive Effekte auf Wechseljahresbeschwerden<br />
wie Hitzewallungen<br />
haben. Allerd<strong>in</strong>gs warnt die Zeitschrift<br />
„Ökotest“: „Da nicht bekannt ist, ob<br />
Cimicifuga-Zubereitungen östrogenabhängige<br />
Tumore för<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> unbee<strong>in</strong>flusst<br />
lassen, sollte e<strong>in</strong> entsprechen<strong>der</strong><br />
Warnh<strong>in</strong>weis im Beipackzettel zu f<strong>in</strong>den<br />
se<strong>in</strong>.“<br />
Phytoöstrogene?<br />
Wi<strong>der</strong>sprüchlich!<br />
Ebenfalls hoch im Kurs stehen Nahrungsergänzungsmittel<br />
mit sogenannten Phytoöstrogenen<br />
wie Isoflavonen (zum Beispiel<br />
aus <strong>der</strong> Sojabohne) o<strong>der</strong> Lignanen<br />
(Bestandteil <strong>der</strong> Zellwände <strong>in</strong> etlichen<br />
Pflanzen, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Le<strong>in</strong>samen). Ihnen<br />
werden hormonähnliche Wirkungen<br />
im Körper zugeschrieben, weil ihre<br />
Struktur dem menschlichen Östrogen ähnelt.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs ist die Wirksamkeit nicht<br />
belegt, die Studienlage wi<strong>der</strong>sprüchlich.<br />
Laut dem Bundesamt für Risikobewertung<br />
(BfR) gibt es ke<strong>in</strong>e schlüssigen<br />
Beweise, nur e<strong>in</strong>ige H<strong>in</strong>weise auf leicht<br />
positive Effekte durch Isoflavone. So<br />
wurde nur <strong>in</strong> fünf von 17 Studien e<strong>in</strong>e<br />
Verbesserung des Bef<strong>in</strong>dens durch Sojaprodukte<br />
festgestellt.<br />
Auch gibt es laut BfR H<strong>in</strong>weise darauf,<br />
dass Isoflavone, wenn sie <strong>in</strong> isolierter<br />
o<strong>der</strong> angereicherter Form und <strong>in</strong> hoher<br />
Dosierung e<strong>in</strong>genommen werden, die<br />
Funktion <strong>der</strong> Schilddrüse bee<strong>in</strong>trächtigen<br />
und das Brustdrüsengewebe verän<strong>der</strong>n<br />
können. Dabei sei nicht auszuschließen,<br />
dass diese als östrogenähnlich anzusehenden<br />
Effekte auch die Entstehung von<br />
Brustkrebs för<strong>der</strong>n können. Frauen mit<br />
hormonabhängigem Brustkrebs wird die<br />
Verwendung von Isoflavonpräparaten<br />
ohne ärztliche Rücksprache gar nicht<br />
empfohlen.<br />
Sport als Anti-Ag<strong>in</strong>g-Mittel<br />
Doch es gibt auch noch an<strong>der</strong>e Möglichkeiten,<br />
dem Körper <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmitte<br />
Gutes zu tun. Ganz wichtig s<strong>in</strong>d hier<br />
Bewegung und Sport, Entspannung und<br />
e<strong>in</strong>e vollwertige Ernährung.<br />
Gerade Bewegung wird mittlerweile<br />
als das Anti-Ag<strong>in</strong>g-Mittel gesehen. Mit<br />
steigendem Alter wird <strong>der</strong> Stoffwechsel<br />
um bis zu 15 Prozent gedrosselt, <strong>der</strong><br />
Energieverbrauch s<strong>in</strong>kt und die Körperzusammensetzung<br />
verän<strong>der</strong>t sich. Bereits<br />
ab dem 30. Lebensjahr verlieren<br />
wir pro Jahr etwa e<strong>in</strong> Prozent Muskelmasse.<br />
Der Fettanteil steigt h<strong>in</strong>gegen.<br />
Die Folge davon ist, dass <strong>der</strong> Energieverbrauch<br />
s<strong>in</strong>kt, da Fettzellen weniger<br />
Kalorien verbrennen als Muskelzellen.<br />
Ke<strong>in</strong> Wun<strong>der</strong>, dass spätestens ab 40<br />
bei vielen Menschen <strong>der</strong> Zeiger <strong>der</strong><br />
Waage langsam aber stetig nach oben<br />
zeigt, dabei s<strong>in</strong>d zwei Kilo mehr pro<br />
Jahr nicht ungewöhnlich.<br />
Muskeltra<strong>in</strong><strong>in</strong>g lautet daher das Gebot<br />
<strong>der</strong> Stunde, denn wer mehr Muskeln<br />
hat, kann auch gleichzeitig mehr essen<br />
ohne zuzunehmen. Sportmediz<strong>in</strong>er raten<br />
dazu, dass spätestens ab 50 Krafttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g<br />
das Ausdauertra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ergänzen<br />
sollte. Das geht übrigens nicht nur im<br />
Fitness-Studio, son<strong>der</strong>n auch zu Hause<br />
mit Liegestützen und Hilfsmitteln wie<br />
Wasserflaschen o<strong>der</strong> Therabän<strong>der</strong>n –<br />
nur regelmäßig muss das Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g se<strong>in</strong>,<br />
sonst nützt es nichts. Und je mehr Muskelgruppen<br />
am Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g beteiligt s<strong>in</strong>d,<br />
umso besser. Auch gegen Osteoporose,<br />
die durch den verän<strong>der</strong>ten Hormonspiegel<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmitte häufig Frauen<br />
trifft, hilft Bewegung. Denn durch die<br />
Beanspruchung <strong>der</strong> Knochen wird <strong>der</strong><br />
Erhalt <strong>der</strong> Knochendichte geför<strong>der</strong>t.<br />
Laut e<strong>in</strong>er spanischen Studie <strong>der</strong> Universität<br />
Granada kann Sport Wechseljahrssymptome<br />
mil<strong>der</strong>n. So g<strong>in</strong>g die Zahl <strong>der</strong><br />
Frauen mit starken Beschwerden um e<strong>in</strong><br />
Viertel zurück, wenn sie Sport trieben.<br />
Als Grund hierfür wird unter an<strong>der</strong>em<br />
angenommen, dass Sport zu e<strong>in</strong>em<br />
verlangsamten Rückgang <strong>der</strong> Hormonproduktion<br />
führt. Beson<strong>der</strong>s Ausdauersport<br />
(Laufen, Schwimmen, Rad fahren)<br />
Die klassische Vollwert-Ernährung tut dem Körper – nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmitte – gut<br />
20 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Fachthema<br />
Sport kann Wechseljahrssymptome m<strong>in</strong><strong>der</strong>n, deshalb regelmäßig<br />
möglichst abwechslungsreich tra<strong>in</strong>ieren<br />
br<strong>in</strong>gt den Körper ansche<strong>in</strong>end dazu,<br />
Temperaturschwankungen besser zu<br />
regulieren. Das gleiche Pr<strong>in</strong>zip gilt für<br />
das Saunieren: wer regelmäßig <strong>in</strong> die<br />
Sauna geht, kommt mit Hitzewallungen<br />
besser zurecht, weil <strong>der</strong> Körper tra<strong>in</strong>iert,<br />
mit Temperaturschwankungen umzugehen.<br />
Aber auch Yoga, Tai-Chi-Qigong<br />
und Entspannungsmethoden wie Atemübungen<br />
o<strong>der</strong> progressive Muskelentspannung<br />
m<strong>in</strong><strong>der</strong>n Hitzewallungen.<br />
Bewegung <strong>in</strong>sgesamt regt außerdem<br />
den Stoffwechsel an, erhält die Beweglichkeit,<br />
för<strong>der</strong>t die Verdauungstätigkeit<br />
und trägt last but not least zur Bildung<br />
von Seroton<strong>in</strong> bei, welches das Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
steigert. Empfohlen wird, drei- bis<br />
fünfmal pro Woche 30 bis 60 M<strong>in</strong>uten<br />
Sport zu treiben und dabei nicht nur auf<br />
e<strong>in</strong>e Sportart zu setzen, son<strong>der</strong>n sich<br />
möglichst vielfältig zu bewegen.<br />
Mäßig, aber<br />
regelmäßig essen<br />
Neben <strong>der</strong> Bewegung kommt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmitte<br />
<strong>der</strong> Ernährung e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e<br />
Rolle zu. Da <strong>der</strong> Grundumsatz im mittleren<br />
Alter abs<strong>in</strong>kt, wird überschüssige Energie<br />
schneller <strong>in</strong> Fettpolster umgewandelt.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs ist nicht jedes Fettpolster<br />
sofort ungesund. E<strong>in</strong> leicht erhöhtes<br />
Gewicht kann später helfen, Krankensituationen<br />
besser zu überstehen. Starkes<br />
Übergewicht allerd<strong>in</strong>gs – ab e<strong>in</strong>em BMI<br />
größer als 30 – stellt auch für Senioren<br />
e<strong>in</strong> Gesundheitsrisiko dar.<br />
Kurzfristige Diäten s<strong>in</strong>d jedoch ab 40<br />
noch kontraproduktiver als <strong>in</strong> jüngeren<br />
Lebensjahren, denn dadurch senkt sich<br />
<strong>der</strong> Grundumsatz noch weiter ab und<br />
noch weniger Kalorien werden verbrannt.<br />
Empfohlen wird allgeme<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
ausgewogene Ernährung mit hoher<br />
Nährstoffdichte. Zu den Nahrungsmitteln,<br />
die viele Nährstoffe, aber wenig<br />
ungenutzte Energie liefern, gehören unerhitztes<br />
Gemüse und Obst, Vollkornprodukte<br />
wie Haferflocken, Vollkornnudeln<br />
und -reis o<strong>der</strong> auch Frischkornmüsli.<br />
Gegessen werden sollte mäßig, aber<br />
regelmäßig, um Heißhungerattacken zu<br />
vermeiden. Da Hitzewallungen durch<br />
Schwankungen des Blutzuckerspiegels<br />
verstärkt werden, sollte dieser möglichst<br />
ausgeglichen se<strong>in</strong>. Komplexe Kohlenhydrate<br />
aus Vollkorngetreideerzeugnissen,<br />
Hülsenfrüchten o<strong>der</strong> Gemüse helfen<br />
dabei. Zuckerreiche Snacks wie Schokoriegel<br />
o<strong>der</strong> Kuchen sollten dagegen<br />
möglichst selten verzehrt werden. Wer<br />
Hitzewallungen hat, sollte auch bei Alkohol,<br />
scharfen Gewürzen und heißen<br />
Getränken vorsichtig se<strong>in</strong>: sie erweitern<br />
die Blutgefäße und verstärken so das<br />
Schwitzen.<br />
Essen zur<br />
Osteoporose-Prävention<br />
Zur Osteoporose-Prävention sollte auf<br />
e<strong>in</strong>e gute Kalzium-Versorgung geachtet<br />
werden. Milch- und Milchprodukte, Fenchel,<br />
Rucola, Nüsse und M<strong>in</strong>eralwasser<br />
(ab 150 mg Ca/l) s<strong>in</strong>d gute Kalziumquellen.<br />
Beson<strong>der</strong>e Bedeutung kommt <strong>in</strong> den<br />
Wechseljahren auch den e<strong>in</strong>fach- und<br />
mehrfach ungesättigten Fettsäuren zum<br />
Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
zu. „Geht das Hormon Östrogen zurück,<br />
gew<strong>in</strong>nt das ‚schlechte’ LDL-Cholester<strong>in</strong><br />
im Körper die Oberhand. Dem können<br />
wir mit <strong>der</strong> Verwendung von kaltgepressten,<br />
nativen Ölen wie Raps- und Walnussöl<br />
entgegentreten“, sagt Dozent<strong>in</strong><br />
Renate Kräft.<br />
Die Östrogen-Abnahme hat ebenso<br />
Auswirkungen auf die Muskulatur des<br />
Darms. Diese erlahmt, die Folge s<strong>in</strong>d<br />
häufig Verdauungsstörungen. Hier<br />
hilft viel tr<strong>in</strong>ken sowie e<strong>in</strong>e Erhöhung<br />
<strong>der</strong> Ballaststoffaufnahme aus Gemüse,<br />
Obst, Vollgetreide o<strong>der</strong> Hülsenfrüchten.<br />
Ballaststoffe haben nebenbei auch noch<br />
e<strong>in</strong>en positiven E<strong>in</strong>fluss auf den Blutzucker<br />
und die Cholester<strong>in</strong>werte.<br />
Alle Empfehlungen zusammenfasst, kann<br />
man sagen, dass die klassische Vollwert-<br />
Ernährung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Wechseljahre<br />
fast zu hun<strong>der</strong>t Prozent passt. Bei<br />
<strong>der</strong> überwiegend pflanzlichen (laktovegetabile)<br />
Ernährungsweise werden<br />
ger<strong>in</strong>g verarbeitete Lebensmittel bevorzugt,<br />
frisches Gemüse und Obst sowie<br />
Vollkornprodukte bilden die Basis; das<br />
Ziel s<strong>in</strong>d gesundheitlich wertvolle und<br />
bekömmliche Speisen. Also all das, was<br />
dem Körper – nicht nur <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lebensmitte<br />
– gut tut. E Alexandra Höß<br />
SEMINARTIPP<br />
„Gut essen…und mehr für 40plus“ heißt<br />
e<strong>in</strong> Sem<strong>in</strong>ar des UGB (Verband für unabhängige<br />
Gesundheitsberatung e.V.), das<br />
sich mit den physiologischen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
des Älterwerdens beschäftigt sowie<br />
den Konsequenzen für die Ernährung.<br />
Thematisiert werden die hormonellen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>in</strong> den Wechseljahren sowie<br />
die Beschwerden, die als Folge davon auftreten<br />
können. In Praxise<strong>in</strong>heiten werden<br />
vollwertige Gerichte gekocht, zudem Möglichkeiten<br />
zur Bewegung und Entspannung<br />
vorgestellt. Das nächste Sem<strong>in</strong>ar f<strong>in</strong>det vom<br />
29. bis 31. Mai 2015 <strong>in</strong> E<strong>der</strong>tal statt. Weitere<br />
Infos unter : www.ugb.de.<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 21
Fachthema<br />
Staubsauger-Energielabel:<br />
Was än<strong>der</strong>t sich?<br />
Seit dem 1. September 2014 gilt die neue<br />
EU-Verordnung für Haushalts- und gewerbliche<br />
Staubsauger. Künftig dürfen<br />
die Geräte <strong>in</strong> Europa nur noch maximal<br />
1.600 Watt haben, ab 2017 höchstens<br />
900 Watt. Neben <strong>der</strong> neuen Wattzahl ist<br />
<strong>in</strong> Zukunft auch e<strong>in</strong>e Kennzeichnung mit<br />
dem EU-Energie-Label verpflichtend.<br />
Dieses Label kennen Verbraucher bereits von Kühlschränken<br />
o<strong>der</strong> Waschmasch<strong>in</strong>en. E<strong>in</strong> tiefgrünes „A++“<br />
o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> feuerrotes „G“ geben Orientierung und e<strong>in</strong>en<br />
H<strong>in</strong>weis darauf, wie energieeffizient e<strong>in</strong> Gerät ist. Doch<br />
das Etikett auf dem Staubsauger bietet noch mehr: Angaben<br />
zur Re<strong>in</strong>igungsleistung, zur Lautstärke, zur Hartboden- und<br />
Teppichre<strong>in</strong>igungsklasse sowie zur Staubemission sollen die<br />
Wahl des geeigneten Gerätes erleichtern. Wie die Werte zur<br />
Saugleistung ermittelt werden und ob Staubsauger mit weniger<br />
als 1.600 Watt richtig sauber machen, erklärt Gisbert Lemke<br />
vom unabhängigen Prüf<strong>in</strong>stitut SGS.<br />
Ist es beim Staubsauger bald wie bei den Energie-<br />
Sparlampen: Lohnt es, jetzt noch e<strong>in</strong> Alt-Gerät mit<br />
hoher Wattzahl zu kaufen?<br />
E<strong>in</strong>e hohe Wattzahl bedeutet nicht, dass e<strong>in</strong> Staubsauger e<strong>in</strong>e<br />
hohe Saugkraft hat. Dass Sauger mit 1.600 Watt schlechter<br />
re<strong>in</strong>igen als an<strong>der</strong>e Geräte ist e<strong>in</strong> Irrglaube. Es kommt vielmehr<br />
Gisbert Lemke vom<br />
unabhängigen Prüf<strong>in</strong>stitut<br />
SGS, das bereits<br />
1878 gegründet wurde<br />
auf die Abstimmung von Gerät, Saugrohr, Düsenkonstruktion<br />
und Luftweg an. Es ist wie beim Auto: E<strong>in</strong> Traktor hat zwar<br />
mehr PS als e<strong>in</strong> PKW. Trotzdem kann e<strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>wagen den Trecker<br />
je<strong>der</strong>zeit überholen. Verbraucher müssen sich wegen <strong>der</strong><br />
neuen EU-Verordnung ke<strong>in</strong>e Sorgen machen. Staubsauger, die<br />
seit September 2014 verkauft werden, re<strong>in</strong>igen immer noch<br />
gut, sollen dabei aber e<strong>in</strong>e bessere Energieeffizienz haben.<br />
Das s<strong>in</strong>d S<strong>in</strong>n und Zweck <strong>der</strong> neuen europaweiten Vorgabe.<br />
Wenn die Wattleistung ke<strong>in</strong>e Orientierung beim<br />
Kauf von Staubsaugern bietet: Wie kann man dann<br />
das beste Gerät f<strong>in</strong>den?<br />
Genau hier hilft die neue, verpflichtende EU-Plakette. Auf dem<br />
Energielabel f<strong>in</strong>det <strong>der</strong> Kunde verschiedene Angaben zum<br />
Staubsauger. Er kann Modelle mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> vergleichen. So<br />
ist neben dem Energieverbrauch die Staubaufnahme vermerkt.<br />
Wie gut <strong>der</strong> Sauger Teppiche und Hartböden säubert, zeigt<br />
e<strong>in</strong>e Skala. E<strong>in</strong> „G“ steht für ger<strong>in</strong>ge Leistung, e<strong>in</strong> „A“ für beste<br />
Re<strong>in</strong>igungskraft. Man kann an dem Label auch erkennen, wie<br />
effizient <strong>der</strong> jeweilige Sauger unterschiedliche Bodenbeläge<br />
säubert. So kann sich je<strong>der</strong> leichter den Staubsauger aussuchen,<br />
<strong>der</strong> am besten geeignet ist. Zudem weist das Label aus,<br />
wie laut das Gerät im Betrieb ist und wie viel Staubpartikel<br />
unbeabsichtigt wie<strong>der</strong> ausgestoßen werden.<br />
Das neue Energie-Label<br />
für Haushaltssauger und<br />
gewerbliche Staubsauger<br />
Wo kommen die Angaben für<br />
das neue EU-Energie-Label eigentlich<br />
her?<br />
Die SGS untersucht im Auftrag von Herstellern<br />
Staubsauger <strong>in</strong> ihrem Labor <strong>in</strong><br />
Shanghai. Als unabhängiges Prüf<strong>in</strong>stitut<br />
schauen wir, ob Geräte die def<strong>in</strong>ierten<br />
Bed<strong>in</strong>gungen erfüllen. Für die Bestimmung<br />
<strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungsklasse wird beispielsweise<br />
künstlicher Staub auf e<strong>in</strong>e<br />
genormte Prüffläche ausgebracht. Danach<br />
wird <strong>der</strong> Sauger mit e<strong>in</strong>er Folge<br />
von fünf Doppelstrichen über die Oberfläche<br />
geführt. Schließlich wird genau<br />
abgewogen, wie viel Staub von <strong>der</strong><br />
ursprünglich verteilten Menge aufgenommen<br />
worden ist. E Red<br />
Fotos: Europäische Kommission Nilfisk Advance (1), SGS (1)<br />
22 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Fachthema<br />
Würden Sie <strong>in</strong> Ihrer<br />
E<strong>in</strong>richtung leben wollen?<br />
Küchenleiter Re<strong>in</strong>er Baum vom Kloster Hegne (rechts)<br />
pflegt den direkten Kontakt mit den Bewohnern.<br />
Angenommen, jemand würde Sie fragen: „Würden Sie <strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung leben<br />
wollen?“ Wäre Ihre Antwort: „Hurra, darauf freue ich mich schon jetzt!“ o<strong>der</strong> „Ne<strong>in</strong><br />
danke, lieber nicht."? Es stellt sich also die Frage, ob e<strong>in</strong> Leben aus Sicht des Bewohners<br />
<strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung erstrebenswert ist. Die Hauswirtschaft kann e<strong>in</strong>e Menge<br />
dafür tun!<br />
Fotos: Kloster Hegne /Allensbach-Hegne<br />
Grundsätzlich ist anzunehmen,<br />
dass je<strong>der</strong> Mensch e<strong>in</strong> zufriedenes<br />
und angenehmes Leben<br />
anstrebt. Was zu Zufriedenheit führt und<br />
welche D<strong>in</strong>ge als angenehm empfunden<br />
werden, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich<br />
und sehr <strong>in</strong>dividuell. Dennoch<br />
gibt es e<strong>in</strong>ige D<strong>in</strong>ge, die <strong>in</strong> H<strong>in</strong>sicht<br />
auf e<strong>in</strong> gutes Leben für sehr viele Menschen<br />
wichtig s<strong>in</strong>d. Dazu gehört zum<br />
Beispiel, gut zu essen und zu tr<strong>in</strong>ken,<br />
sich <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Wohnumfeld wohlfühlen<br />
zu können, soziale Kontakte zu pflegen<br />
und sich sicher zu fühlen.<br />
Hauswirtschaft<br />
schafft Lebensqualität<br />
E<strong>in</strong> gutes Leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Altenpflegee<strong>in</strong>richtung<br />
führen zu können, hängt deshalb<br />
<strong>in</strong> hohem Maße vor allem von guten<br />
hauswirtschaftlichen Dienstleistungen<br />
ab. Ob Re<strong>in</strong>igung, Wäsche, Wohnraumgestaltung<br />
o<strong>der</strong> Küche: hauswirtschaftliche<br />
Dienstleistungen sorgen für<br />
Lebensqualität! Klar ist, dass die Gründe<br />
für e<strong>in</strong>e Unzufriedenheit nicht nur im<br />
Verhalten von Mitarbeitern zu f<strong>in</strong>den<br />
se<strong>in</strong> werden. Viele an<strong>der</strong>e Faktoren, auf<br />
die Mitarbeiter ke<strong>in</strong>en direkten E<strong>in</strong>fluss<br />
haben, spielen bei <strong>der</strong> Reaktion auf die<br />
gestellte Frage ebenfalls e<strong>in</strong>e Rolle.<br />
In vielen Heimen wird auch schon viel<br />
getan: Wäschedienst bis <strong>in</strong> den Klei<strong>der</strong>schrank,<br />
fünf o<strong>der</strong> mehr Mahlzeiten,<br />
hygienisch e<strong>in</strong>wandfreie Re<strong>in</strong>igungsprozesse<br />
und Essensproduktion, altengerechtes<br />
Mobiliar, jahreszeitliche Dekoration<br />
sowie Beschäftigungsangebote, die<br />
die betagten Menschen am Alltagsleben<br />
beteiligen... Und dennoch gibt es viele<br />
Bewohner, denen man ansieht, dass sie<br />
nicht glücklich und zufrieden s<strong>in</strong>d. Sie<br />
s<strong>in</strong>d teilnahmslos bis apathisch, des<strong>in</strong>-<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 23
Fachthema<br />
teressiert, am Essen mäkelnd, am Fenster<br />
sitzend, alle<strong>in</strong> im Zimmer o<strong>der</strong> im<br />
Speiseraum.<br />
Wie könnten die hauswirtschaftlichen<br />
Dienstleistungen aussehen und was<br />
können Mitarbeiter tun, damit die Antwort<br />
auf die E<strong>in</strong>gangsfrage positiv ausfällt?<br />
Dazu möchte ich Sie mit auf e<strong>in</strong>e Reise<br />
nehmen. E<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> die Welt e<strong>in</strong>es<br />
Bewohners. Stellen Sie sich vor, Sie<br />
selbst s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Situation, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Altenpflegee<strong>in</strong>richtung<br />
ziehen zu müssen/<br />
zu wollen. Es würde den Rahmen dieses<br />
Beitrags sprengen, mit <strong>der</strong> Auswahl e<strong>in</strong>er<br />
Altenpflegee<strong>in</strong>richtung anzufangen.<br />
Deshalb beg<strong>in</strong>nen wir mit dem E<strong>in</strong>zug.<br />
Schon vor dem E<strong>in</strong>zug<br />
für Lebensqualität sorgen!<br />
u Wie ist <strong>der</strong> E<strong>in</strong>zug e<strong>in</strong>es neuen Bewohners<br />
<strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung organisiert?<br />
u Wird <strong>der</strong> neue Bewohner zum Beispiel<br />
<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em bisherigen Zuhause<br />
besucht o<strong>der</strong> f<strong>in</strong>den Gespräche nur<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung statt? Wer ist an<br />
solchen Gesprächen beteiligt?<br />
u Wie kommen die Informationen<br />
über e<strong>in</strong>en neuen Bewohner an die<br />
relevanten Stellen <strong>der</strong> Hauswirtschaft?<br />
u Welche Informationen bekommt die<br />
Hauswirtschaft und s<strong>in</strong>d die Informationen<br />
ausreichend?<br />
u Wird <strong>der</strong> neue Bewohner über für<br />
ihn wichtige Abläufe (rechtzeitig)<br />
<strong>in</strong>formiert? Dazu würde beispielsweise<br />
die Organisation <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung,<br />
<strong>der</strong> Wäschebehandlung, <strong>der</strong><br />
Mahlzeitengestaltung zählen.<br />
u Gibt es e<strong>in</strong>en festgelegten Begrüßungsablauf,<br />
<strong>der</strong> den Bewohner<br />
durch den ersten Tag, bzw. die erste<br />
Zeit begleitet?<br />
Das alles s<strong>in</strong>d wichtige Abläufe, die E<strong>in</strong>fluss<br />
darauf haben, ob Lebensqualität<br />
schon beim E<strong>in</strong>zug gewährleistet wird.<br />
Gut organisierte Prozesse sorgen dafür,<br />
dass <strong>der</strong> neue Bewohner sich aufgehoben<br />
fühlt und dieser Verän<strong>der</strong>ung <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
Leben entspannt begegnen kann.<br />
Der E<strong>in</strong>zug e<strong>in</strong>es neuen Bewohners<br />
bietet <strong>der</strong> Hauswirtschaft e<strong>in</strong>e Chance<br />
zu agieren und sich e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen.<br />
Wünschenswert wäre es, wenn e<strong>in</strong><br />
kompetenter Mitarbeiter <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />
den neuen Bewohner <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />
alten Zuhause besuchen würde.<br />
In e<strong>in</strong>em Gespräch könnte man sich<br />
e<strong>in</strong> Bild vom Leben des zukünftigen<br />
Bewohners machen und zwar aus erster<br />
Hand. Hilfestellung könnte bei <strong>der</strong><br />
Auswahl <strong>der</strong> Möbel, <strong>der</strong> Wäsche, an<strong>der</strong>er<br />
Wohnaccessoires gegeben werden.<br />
Auch könnte man e<strong>in</strong> Gespräch über die<br />
Essgewohnheiten führen, welches <strong>in</strong> die<br />
Pflegedokumentation e<strong>in</strong>fließt. Welche<br />
sonstigen Gewohnheiten <strong>der</strong> neue Bewohner<br />
<strong>in</strong> Bezug auf Hauswirtschaft hat,<br />
wäre ebenfalls <strong>in</strong>teressant zu erfahren,<br />
um den späteren Heimalltag zu gestalten.<br />
Was nichts an<strong>der</strong>es heißt als Leben<br />
mit Lebensqualität, abgestimmt auf die<br />
<strong>in</strong>dividuellen Bedürfnisse und Bedarfe.<br />
Diese Aufgabe könnte e<strong>in</strong>e Nahtstelle<br />
zwischen Pflege und Hauswirtschaft se<strong>in</strong><br />
und nutzbr<strong>in</strong>gend für beide Abteilungen<br />
organisiert werden.<br />
Die Bedeutung<br />
des Essens und Tr<strong>in</strong>kens<br />
Kennen Sie das nicht? Wenn man als<br />
K<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Problem hatte o<strong>der</strong> traurig war,<br />
hat die Mutter erst mal etwas Schönes<br />
gekocht. Schon während <strong>der</strong> geme<strong>in</strong>samen<br />
Mahlzeit schrumpfte das Problem<br />
auf e<strong>in</strong>e erträgliche Größe. O<strong>der</strong> wenn<br />
Manager etwas zu verhandeln haben,<br />
dann geschieht das oft bei e<strong>in</strong>em Essen.<br />
Ist man auf e<strong>in</strong>er Tagung, kommuniziert<br />
es sich leichter bei e<strong>in</strong>em Snack <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Kaffeepause. Es gibt viele weitere<br />
Beispiele für die Bedeutung des Essens<br />
und Tr<strong>in</strong>kens. Im Altenheim ist es nicht<br />
an<strong>der</strong>s. Die Hauswirtschaft, bzw. die<br />
Küche hat e<strong>in</strong>e Fülle von Möglichkeiten,<br />
den Alltag <strong>der</strong> Bewohner lebenswert zu<br />
gestalten.<br />
Stellen Sie sich doch mal bitte folgende<br />
Fragen:<br />
u Herrscht dort, wo das Essen serviert<br />
wird, e<strong>in</strong>e angenehme Atmosphäre?<br />
Dudelt beispielsweise laut Musik, die<br />
möglicherweise eher den Mitarbeitern<br />
als den Bewohnern gefällt?<br />
u S<strong>in</strong>d die Sitzgelegenheiten so, dass<br />
<strong>der</strong> Bewohner e<strong>in</strong>e angenehme Körperhaltung<br />
e<strong>in</strong>nehmen kann?<br />
u Rufen die Mitarbeiter sich laut zu<br />
während <strong>der</strong> Essensausgabe? Wie<br />
wird mit Bewohnern gesprochen?<br />
Werden sie gefragt, ob es ihnen<br />
schmeckt?<br />
u Wie ist es um das Wissen um jeden<br />
e<strong>in</strong>zelnen Bewohner bestellt? Ist dem<br />
Personal nur e<strong>in</strong> Formular mit den<br />
Essenswünschen bekannt o<strong>der</strong> hat<br />
<strong>der</strong> Bewohner auch e<strong>in</strong> Gesicht?<br />
u Können Bewohner an <strong>der</strong> Speiseplangestaltung<br />
teilnehmen? Haben<br />
sie die Möglichkeit auch bei <strong>der</strong> Speisenplanung<br />
für Feste mitzuwirken?<br />
u Können sie jemanden zum Essen<br />
e<strong>in</strong>laden o<strong>der</strong> als Gastgeber auftreten<br />
und e<strong>in</strong> Wunschessen bestellen?<br />
u Ist es möglich, dass Bewohner die<br />
Dekoration von Räumen mitgestalten?<br />
In wie weit ist Bewohnern<br />
eigenes Mobiliar gestattet? Haben<br />
sie also die Chance, das Zimmer zu<br />
ihrem Zimmer und damit zu ihrem<br />
Zuhause zu machen?<br />
u Wie werden die Mahlzeiten zeitlich<br />
gestaltet? Könnte man nach dem<br />
Essen noch e<strong>in</strong>en Espresso tr<strong>in</strong>ken<br />
o<strong>der</strong> muss man schnell den Platz<br />
räumen, damit <strong>der</strong> Raum für die<br />
nächste Mahlzeit vorbereitet werden<br />
kann?<br />
u Wie s<strong>in</strong>d Arbeitszeiten organisiert?<br />
Richten sie sich nach den Bedürfnissen<br />
<strong>der</strong> Bewohner o<strong>der</strong> vielleicht<br />
eher nach den Wünschen des Personals?<br />
Wird das Abendessen schon<br />
mittags vorbereitet, da die Arbeitszeiten<br />
für den Abend ke<strong>in</strong> Personal<br />
vorsehen?<br />
u Werden die Informationen über die<br />
Essgewohnheiten ständig überprüft<br />
o<strong>der</strong> bekommt <strong>der</strong> Bewohner se<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>mal protokolliertes Marmeladenbrot<br />
bis zum letzten Tag, nur weil er<br />
sich selbst nicht äußert o<strong>der</strong> äußern<br />
kann?<br />
Bis zum E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Altenpflegee<strong>in</strong>richtung<br />
haben die Menschen ihr Leben<br />
selbst gestaltet. In dem neuen Zuhause<br />
wird den Menschen nun fast alles an<br />
Tätigkeiten abgenommen, die bis dah<strong>in</strong><br />
selbst erledigt wurden. Von nun an gilt<br />
Fremdbestimmung. Die Organisation<br />
richtet sich eher nach dem, was für den<br />
Arbeitsablauf s<strong>in</strong>nvoll ist, statt nach den<br />
Bedürfnissen <strong>der</strong> Bewohner. Denn das<br />
Fachpersonal weiß ja aufgrund se<strong>in</strong>er<br />
Kompetenz, was <strong>der</strong> Bewohner möchte,<br />
o<strong>der</strong>? Macht uns das vielleicht selbst<br />
24 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Fachthema<br />
Angst, wenn man an den Umzug <strong>in</strong> die<br />
eigene E<strong>in</strong>richtung denkt?<br />
Das Respektieren<br />
<strong>der</strong> Privatsphäre<br />
Frau Mustersenior braucht heute Morgen<br />
etwas länger mit dem Anziehen. Sie<br />
steht <strong>in</strong> Unterwäsche <strong>in</strong> ihrem Zimmer.<br />
E<strong>in</strong> kurzes Klopfen, nicht das „Here<strong>in</strong>“<br />
abwartend, steht die Re<strong>in</strong>igungsmitarbeiter<strong>in</strong><br />
auch schon im Raum, „Guten<br />
Morgen“ trällernd. Wie könnte sich Frau<br />
Mustersenior jetzt fühlen? Vielleicht<br />
entschuldigt sie sich sogar, denn sie ist<br />
ja ansche<strong>in</strong>end nicht rechtzeitig fertig<br />
und stört damit unter Umständen den<br />
Arbeitsablauf. Sie weiß, dass das Personal<br />
immer unter Zeitdruck ist. Alles<br />
muss schnell gehen, sonst wird das Arbeitspensum<br />
nicht geschafft. Sie möchte<br />
nicht daran schuld se<strong>in</strong>, wenn die Mitarbeiter<br />
ihretwegen <strong>in</strong> Zeitverzug kommen.<br />
Und das, obwohl es ihre privaten<br />
Räume s<strong>in</strong>d, also ihr Zuhause.<br />
Diese Situation kennt je<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Weise. Die wenigsten Bewohner<br />
werden Ihnen den E<strong>in</strong>tritt verwehren<br />
mit e<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>weis, dass es jetzt<br />
nicht passt.<br />
Es lohnt sich über Möglichkeiten nachzudenken,<br />
wie die Privatsphäre <strong>der</strong> Bewohner<br />
geschützt und respektiert werden<br />
kann. Denn: Lassen Sie jeden <strong>in</strong> Ihre<br />
Wohnung?<br />
Sympathien und Antipathien<br />
u Je<strong>der</strong> Bewohner sollte die Möglichkeit<br />
haben, e<strong>in</strong>em Mitarbeiter den<br />
Zutritt <strong>in</strong> se<strong>in</strong> Zimmer zu verweigern<br />
– aus welchem Grund auch<br />
immer.<br />
u Es ist nicht egal, <strong>in</strong> welcher Kleidung<br />
Mitarbeiter e<strong>in</strong> Zimmer betreten<br />
und ob Mitarbeiter Wert auf die eigene<br />
Körperhygiene legen.<br />
u Wenn man persönliche D<strong>in</strong>ge des<br />
Bewohners wegräumen muss, dann<br />
sollte alles wie<strong>der</strong> so hergerichtet<br />
werden, wie <strong>der</strong> Bewohner es gewohnt<br />
ist.<br />
u Die Zeiten <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung sollten<br />
sich nach dem Tagesrhythmus des<br />
Bewohners richten. Wer möchte<br />
schon gerne von <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung aufgeweckt<br />
werden o<strong>der</strong> beim Frühstück<br />
den Kaffeeduft vom Geruch<br />
von Re<strong>in</strong>igungsmitteln überlagert<br />
wissen.<br />
u Nur weil <strong>in</strong> <strong>der</strong> E<strong>in</strong>richtung Menschen<br />
mit Inkont<strong>in</strong>enz leben, muss<br />
man das nicht automatisch im E<strong>in</strong>gangsbereich<br />
wahrnehmen. Das ist<br />
we<strong>der</strong> Bewohnern noch Besuchern<br />
zuzumuten. Dafür würde sich je<strong>der</strong><br />
schämen, <strong>der</strong> die Re<strong>in</strong>igung noch<br />
selbst erledigt.<br />
u Räume, die vom Bewohner genutzt<br />
werden, sollten nicht abgeschlossen<br />
se<strong>in</strong>. Man schließt Zuhause auch<br />
nicht die Küche o<strong>der</strong> das Bad ab,<br />
wenn man gere<strong>in</strong>igt hat.<br />
u Wenn Dekorationen nicht mehr<br />
gut aussehen, dann s<strong>in</strong>d sie zu entsorgen.<br />
Beschädigte Dekorationen<br />
o<strong>der</strong> verblühte Blumen machen<br />
e<strong>in</strong>en schlechten und ungepflegten<br />
E<strong>in</strong>druck.<br />
u Dekorationen, wie sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten üblich s<strong>in</strong>d, gehören<br />
nicht <strong>in</strong> das Zuhause erwachsener<br />
Menschen – vor allem nicht im E<strong>in</strong>gangsbereich.<br />
Welche Dekoration<br />
sich im Bewohnerzimmer bef<strong>in</strong>det,<br />
ist allerd<strong>in</strong>gs <strong>Sache</strong> des Bewohners.<br />
u Wenn e<strong>in</strong> Bewohner Gäste hat, ist es<br />
selbstverständlich, dass beispielsweise<br />
die Re<strong>in</strong>igung verschoben wird.<br />
Der Bewohner ist Hausherr und bestimmt<br />
selbst, wann er – mit o<strong>der</strong><br />
ohne Gast – se<strong>in</strong> Zimmer verlässt.<br />
Fazit<br />
Natürlich kann nicht alles optimal für<br />
jeden e<strong>in</strong>zelnen Bewohner verwirklicht<br />
werden. E<strong>in</strong>e Altenpflegee<strong>in</strong>richtung<br />
unterliegt Zwängen, die das nicht möglich<br />
machen. Aber e<strong>in</strong> bisschen besser<br />
geht immer. Schon kle<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ungen<br />
im täglichen Arbeitsablauf können<br />
e<strong>in</strong>e enorme positive Wirkung auf<br />
die empfundene Lebensqualität haben.<br />
Machen Sie sich Gedanken über die eigenen<br />
Wünsche, die Sie als Bewohner<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> eigenen E<strong>in</strong>richtung hätten und<br />
wirken Sie mit an <strong>der</strong> Gestaltung, die<br />
e<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong> Ihrer E<strong>in</strong>richtung erstrebenswert<br />
werden lässt. E<strong>in</strong>ige Wünsche<br />
s<strong>in</strong>d bestimmt umzusetzen, so dass Ihre<br />
Antwort auf die Frage, ob Sie gerne <strong>in</strong><br />
Ihre eigene E<strong>in</strong>richtung ziehen würden<br />
mit e<strong>in</strong>em lächelnden „Ja, gerne“ zu beantworten<br />
wäre. E Ina Büttner<br />
ZUR PERSON<br />
Ina Büttner ist HBL,<br />
Diplom-Ökonom<strong>in</strong><br />
und Berater<strong>in</strong> für<br />
Hauswirtschaft und<br />
Verpflegung aus<br />
Gött<strong>in</strong>gen. Viele<br />
Jahre arbeitete sie<br />
<strong>in</strong> Altenheimen,<br />
e<strong>in</strong>er Mutter-K<strong>in</strong>d-<br />
Kurkl<strong>in</strong>ik und e<strong>in</strong>er<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte<br />
als Hauswirtschaftsleitung. Nebenberuflich<br />
absolvierte sie die Weiterbildung zur<br />
Leitung von Versorgungse<strong>in</strong>richtungen<br />
(entspricht <strong>der</strong> Heimleiterqualifizierung §<br />
2 Personalverordnung, über die <strong>in</strong> Bayern<br />
<strong>in</strong> den letzten Monaten so stark diskutiert<br />
wurde).<br />
Nach e<strong>in</strong>em Studium für Betriebswirtschaft<br />
<strong>in</strong> Hamburg wurde sie Verwaltungsleiter<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Mutter-K<strong>in</strong>d-Kurkl<strong>in</strong>ik und Rehakl<strong>in</strong>ik.<br />
Seit 2011 arbeitet sie freiberuflich für<br />
die Ausbildung von Alltagsbegleitern, als<br />
Berater<strong>in</strong> <strong>in</strong> Altenheimen, ist Referent<strong>in</strong> und<br />
Kursleitung IQ-Heimkoch (siehe Kasten unten).<br />
HEIMKOCH-WEITER-<br />
BILDUNG (IQ)<br />
Der „IQ-Heimkoch“ ist e<strong>in</strong>e Weiterbildung<br />
für Fachkräfte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Seniorenverpflegung.<br />
Wer diesen Kurs absolviert hat, kann sich<br />
als wesentlicher Mitgestalter von Lebensqualität<br />
im Alter verstehen. Es werden die<br />
Voraussetzungen für vernetztes Arbeiten<br />
mit an<strong>der</strong>en Abteilungen geschaffen und<br />
e<strong>in</strong> Konzept zur Esskultur vermittelt. Das<br />
Motto lautet: Wer Senioren verpflegen will,<br />
muss nicht nur kochen können, son<strong>der</strong>n<br />
auch um <strong>der</strong>en Lebenssituation wissen.<br />
Die nächsten Term<strong>in</strong>e des IQ-Heimkochs:<br />
u 20. Oktober 2014 bis 10. Juli 2015<br />
<strong>in</strong> L<strong>in</strong>dau<br />
u 13. April 2015 bis 20. November<br />
2015 <strong>in</strong> Hamburg<br />
: www.<strong>in</strong>novative-qualifikation.de<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 25
Fachthema<br />
Gutes Wirtschaften<br />
mit den richtigen Geräten<br />
Arbeits- und Ablaufvere<strong>in</strong>fachung,<br />
Ordnung,<br />
Platzersparnis, Ergonomie,<br />
Arbeitssicherheit, Hygiene,<br />
Re<strong>in</strong>igungsfreundlichkeit,<br />
Effizienz und Wirtschaftlichkeit<br />
s<strong>in</strong>d gewichtige<br />
Argumente bei <strong>der</strong> Ergänzung<br />
e<strong>in</strong>es Küchengeräteparks.<br />
Neue Geräte<br />
s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anschaffung<br />
teuer. Deswegen<br />
sollte e<strong>in</strong>e Investition<br />
gut geplant werden.<br />
Im Selfcook<strong>in</strong>g-Center von Rational ist e<strong>in</strong>e vollautomatische HACCP-<br />
Dokumentation enthalten<br />
Das fängt bereits bei <strong>der</strong> Bedarfsanalyse<br />
an: Für wen wollen wir<br />
wie viele Portionen täglich kochen<br />
– heute und <strong>in</strong> Zukunft? Wollen<br />
wir uns auf e<strong>in</strong>e bestimmte Klientel und<br />
damit eventuell auch auf e<strong>in</strong> bestimmtes<br />
Speisenangebot spezialisieren? Welchen<br />
Spielraum haben wir zur Verfügung,<br />
welches Budget? Wie viel Personal können<br />
wir uns heute und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Jahren<br />
leisten? Diese und weitere Kriterien<br />
führen zu e<strong>in</strong>em Vorentscheid darüber,<br />
wie die Küche <strong>in</strong> Zukunft aussieht und<br />
welche Gerätearten sie enthalten soll.<br />
Die richtigen Anbieter und Geräte zu<br />
f<strong>in</strong>den ist nicht immer e<strong>in</strong>fach. Bei den<br />
Unternehmen sollte darauf geachtet<br />
werden, dass diese e<strong>in</strong>richtungsspezifisch<br />
beraten und e<strong>in</strong>e detaillierte Bedarfsanalyse<br />
und Konzeption durchführen.<br />
E<strong>in</strong>e professionelle Montage<br />
und Inbetriebnahme <strong>der</strong> Geräte vor Ort<br />
muss genauso gewährleistet werden, wie<br />
die Unterstützung <strong>in</strong> den ersten Wochen<br />
und Monaten des neuen Arbeitens. Dafür<br />
und für eventuell später auftretende<br />
Probleme ist es s<strong>in</strong>nvoll, dass e<strong>in</strong> Vertreter<br />
des Unternehmens <strong>in</strong> <strong>der</strong> Region zu<br />
erreichen ist.<br />
Heißluftdämpfer:<br />
die Alleskönner<br />
Auf Heißluft- o<strong>der</strong> Kombidämpfer<br />
kann heute eigentlich ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung<br />
mehr verzichten. Dies gilt beson<strong>der</strong>s für<br />
große Häuser. Allerd<strong>in</strong>gs auch für jene,<br />
die für externe Kunden mitkochen; die<br />
Vorteile überwiegen: Heißluft-Dämpfer<br />
eignen sich sowohl für die Speisenvorbereitung<br />
als auch -zubereitung; ohne<br />
Ankochzeit kann man <strong>in</strong> ihnen Dämpfen,<br />
Dünsten, Braten, Schmoren, Grillen,<br />
Backen, Konservieren, Regenerieren und<br />
Vakuumgaren. Dadurch wird <strong>der</strong> Bedarf<br />
an an<strong>der</strong>en Geräten – und Stellflächen<br />
Fotos: Convoterm, Hobart, Palux, Rational, MKN, Krefft<br />
26 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Fachthema<br />
2<br />
1<br />
3<br />
1 Die Convotherm-Geräte versprechen e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache<br />
Bedienung durch selbsterklärende Symbole,<br />
h<strong>in</strong>terlegte Bedienungsanleitung als Hilfe-Funktion<br />
und HACCP-Datenspeicherung 2 Heißluft- und<br />
Kombidämpfer s<strong>in</strong>d wahre Alleskönner: Dämpfen,<br />
Dünsten, Braten, Schmoren, Grillen, Backen, Konservieren,<br />
Regenerieren und Vakuumgaren 3 Hobart<br />
hat unter an<strong>der</strong>em die Basisgeräte Cul<strong>in</strong>airo<br />
basic/basicplus (Foto) und Cul<strong>in</strong>airo pro sowie zwei<br />
Turmvarianten im Angebot<br />
– ger<strong>in</strong>ger. Bei den mo<strong>der</strong>nen Geräten<br />
s<strong>in</strong>d Bratverluste, Verkochmengen und<br />
Fettverbrauch sehr ger<strong>in</strong>g, <strong>der</strong> Verbrauch<br />
an Energie und Wasser hält sich<br />
<strong>in</strong> Grenzen. Wertvolle Vitam<strong>in</strong>e und<br />
Spurenelemente sowie Eigengeschmack<br />
und appetitliches Aussehen blieben, laut<br />
e<strong>in</strong>iger Anbieter, erhalten.<br />
Hersteller von Kombidämpfern bieten<br />
Geräte mit soli<strong>der</strong> Grundausstattung<br />
bis h<strong>in</strong> zur De-Luxe-Version mit allen<br />
Extras, denn nicht jede Küche benötigt<br />
e<strong>in</strong>en Dämpfer mit allen technischen<br />
F<strong>in</strong>essen.<br />
In vielen Fällen reicht e<strong>in</strong> Gerät mit soli<strong>der</strong><br />
Grundausstattung, das mit Leistung,<br />
Qualität und Hygiene überzeugt, so die<br />
E<strong>in</strong>stellung des Herstellers Hobart. Hobart<br />
hat unter an<strong>der</strong>em die Basisgeräte<br />
Cul<strong>in</strong>airo basic/basicplus und Cul<strong>in</strong>airo<br />
pro sowie zwei Turmvarianten im Angebot.<br />
Das Basismodell basic/basicplus<br />
ist e<strong>in</strong> Elektrogerät mit direkter Wassere<strong>in</strong>spritzung<br />
zur Dampfproduktion<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Garkammer. Es hat sechs E<strong>in</strong>schübe<br />
1/1 Gastronorm und die elektronische<br />
Steuerung Smarttronic basic.<br />
Die Betriebsarten: Dämpfen (50 Grad<br />
C bis 100 Grad C), Heißluft (50 Grad C<br />
bis 250 Grad C) und Kombidampf (50<br />
Grad C bis 250 Grad C). Die Geräte bieten<br />
Kerntemperaturfühler, Cooldown-<br />
Funktion, Feuchtigkeitswerte<strong>in</strong>stellung,<br />
zwei programmierbare Lüftergeschw<strong>in</strong>digkeiten,<br />
manuelle Dampfzufuhr, Soll/<br />
Istwertanzeige von Temperatur, Zeitund<br />
Feuchtigkeitswerten, Servicediagnosemeldungen,<br />
Doppelglastür mit offenem<br />
Warmluft-Leitsystem und e<strong>in</strong>en<br />
Temperaturbegrenzer. Vier Varianten<br />
offerieren herausnehmbare E<strong>in</strong>hängegestelle,<br />
Türanschlag rechts beziehungsweise<br />
l<strong>in</strong>ks, Bedienpanel rechts und e<strong>in</strong><br />
Re<strong>in</strong>igungssystem mit acht Re<strong>in</strong>igungsprogrammen.<br />
Kombidämpfer<br />
für jeden Bedarf<br />
Die verschiedenen Gerätevarianten <strong>der</strong><br />
Kombidämpfer von Convotherm (außer<br />
das Modell „M<strong>in</strong>i“) haben e<strong>in</strong>e Verschw<strong>in</strong>detür.<br />
„Die seitlich am Gerät e<strong>in</strong>fach<br />
zurückschiebbare Tür beseitigt die<br />
Gefahr des Verbrennens und verbessert<br />
somit die Arbeitsabläufe“, erklärt e<strong>in</strong> Firmensprecher.<br />
Zudem gibt es ke<strong>in</strong>e Cool-<br />
Down-Phase mehr, wodurch Zeit e<strong>in</strong>gespart<br />
wird. Die automatische Regelung<br />
<strong>der</strong> Feuchtigkeit br<strong>in</strong>ge mehr Sicherheit.<br />
Die Geräte verbrauchen weniger Strom<br />
und Wasser und somit f<strong>in</strong>anzielle Mittel.<br />
Durch weniger fetthaltigen Dampf<br />
entstehe weniger Schmutz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küchenluft.<br />
Die Convotherm-Geräte versprechen<br />
e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fache Bedienung durch<br />
selbsterklärende Symbole, h<strong>in</strong>terlegte<br />
Bedienungsanleitung als Hilfe-Funktion<br />
und HACCP-Datenspeicherung.<br />
Dreifach verglaste<br />
Garraumtür spart Energie<br />
Der neue MKN Combidämpfer Flexicombi<br />
wurde im Rahmen <strong>der</strong> Messe<br />
Gulfood <strong>in</strong> Dubai mit dem Gulfood Innovation<br />
Award 2014 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kategorie<br />
„Best Heavy Equipment Innovation“<br />
ausgezeichnet. Bei <strong>der</strong> Vergabe des<br />
Preises erkannte die <strong>in</strong>ternationale Jury<br />
unter an<strong>der</strong>em das E<strong>in</strong>sparpotenzial bei<br />
Wasser und Energie an.<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 27
Fachthema<br />
Die Palux Profil<strong>in</strong>e eignet sich für die Geme<strong>in</strong>schafts-, Betriebs-, und<br />
Sozialverpflegung und die Hotellerie, mit <strong>in</strong>tegrierter Ablaufschnaupe<br />
für e<strong>in</strong>faches Entleeren<br />
Informationen wie Temperatur, Zeit<br />
o<strong>der</strong> Garraumklima nicht mehr. Der<br />
Küchenmitarbeiter gibt nur e<strong>in</strong>, um<br />
welches Gargut es sich handelt, den Rest<br />
erledigt das Gerät. Auch die Datenerfassung<br />
läuft vollautomatisch: Über zehn<br />
Tage werden die Werte aller Garprozesse<br />
selbsttätig gespeichert. Über e<strong>in</strong>en USB-<br />
Stick können diese heruntergeladen und<br />
beispielsweise zu Tabellen weiterverarbeitet<br />
werden.<br />
Mit <strong>der</strong> Software Combil<strong>in</strong>k will Rational<br />
die Arbeit <strong>der</strong> Küchenleitung weiter<br />
erleichtern: Garprogramme und Rezepturen<br />
mit Mengen, Preisen, Zubehör und<br />
Bil<strong>der</strong>n können komfortabel am Computer<br />
erstellt werden. E<strong>in</strong>kaufslisten werden<br />
abhängig von den benötigten Portionen<br />
selbsttätig generiert, <strong>der</strong> Warene<strong>in</strong>satz<br />
sowie <strong>der</strong> Gew<strong>in</strong>n je Portion berechnet.<br />
„Die vollautomatische HACCP-Doku-<br />
„Beim Flexicombi br<strong>in</strong>gt die dreifach<br />
verglaste Garraumtür e<strong>in</strong> Energiee<strong>in</strong>sparpotenzial<br />
von bis zu 28 Prozent im<br />
Vergleich zu MKN-Combidämpfern<br />
mit Zweifachverglasung“, erklärt e<strong>in</strong><br />
Firmensprecher. Durch den Wärmetauscher<br />
kann bei e<strong>in</strong>er Betriebsstunde<br />
Dämpfen im Flexicombi 10.1 zirka 1<br />
kWh Energie gespart werden. Die bisherige<br />
MKN Vorgängertechnologie bis<br />
Ende 2013, vielen bekannt unter „Hans-<br />
Dampf“, arbeitete ohne Wärmetauscher.<br />
Die neue Motorentechnologie reduziere<br />
den Energieverbrauch des Motors um<br />
40 Prozent. „Dadurch konnten auch<br />
die Anschlusswerte im Vergleich zu<br />
HansDampf um durchschnittlich fünf<br />
Prozent verr<strong>in</strong>gert werden“. Das Bedienkonzept<br />
Magic Pilot bietet <strong>in</strong>tegrierte<br />
Infoschritte, Favoritenprogramme im<br />
Startmenü und die Bedienungsanleitung<br />
als Videoclip direkt im Gerät.<br />
Noch weiter geht Krefft Großküchentechnik,<br />
die 2014 das Gerät La<strong>in</strong>ox<br />
Naboo vorstellten und damit „den herkömmlichen<br />
Kombidämpfer endgültig<br />
überholt hat“, so das Unternehmen. Es<br />
ersetzt die beschränkten, auf e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelgerät<br />
begrenzten Kombidämpfer-<br />
Inhalte durch zahlreiche Daten, wie<br />
persönliche Rezepte, Zutatenverwaltung<br />
o<strong>der</strong> Tipps zum Anrichten, die <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er Cloud außerhalb des Gerätes gespeichert<br />
s<strong>in</strong>d. Diese große Wissenswelt<br />
richtet sich an e<strong>in</strong>e virtuelle Geme<strong>in</strong>schaft<br />
von Küchenchefs und Köchen.<br />
Vollautomatische<br />
Datenerfassung<br />
Das Selfcook<strong>in</strong>g Center von Rational ist<br />
ebenfalls hoch automatisiert. Das Gerät<br />
benötigt die händische E<strong>in</strong>gabe üblicher<br />
Bedienung wie auf e<strong>in</strong>em Smartphone beim Combidämpfer Flexicombi,<br />
<strong>der</strong> von MKN Anfang 2014 <strong>in</strong> Deutschland vorgestellt wurde<br />
28 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Fachthema<br />
mentation garantiert je<strong>der</strong>zeit hun<strong>der</strong>tprozentige<br />
Hygienesicherheit“, versprechen<br />
Unternehmensvertreter. „Im Vergleich<br />
zu herkömmlichen Kombidämpfern<br />
gart das Selfcook<strong>in</strong>g Center bis zu 15<br />
Prozent schneller“, heißt es weiter. Das<br />
spare Zeit und Geld. Das Gerät entlaste<br />
o<strong>der</strong> ersetze auf kle<strong>in</strong>ster Stellfläche 40<br />
bis 50 Prozent aller herkömmlichen Gargeräte<br />
wie Heißluftöfen, Herde, Kipper,<br />
Kessel, Dämpfer, Friteusen, Töpfe und<br />
Pfannen.<br />
Im Vergleich zu an<strong>der</strong>en Kombidämpfern<br />
sei <strong>der</strong> Stellflächenbedarf – bei gleicher<br />
Garraumgröße und gesteigerten<br />
Leistungsumfang – um bis zu 28 Prozent<br />
reduziert, sowohl <strong>in</strong> <strong>der</strong> Elektro- als auch<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Gasausführung.<br />
Das Rational Selfcook<strong>in</strong>gcenter wurde<br />
von <strong>der</strong> US-Umweltschutzbehörde EPA<br />
(Environmental Protection Agency) mit<br />
dem Energy Star ausgezeichnet. Die EPA<br />
bietet Unternehmen und Verbrauchern<br />
energieeffiziente Lösungen, um Strom<br />
und Geld zu sparen und zum Schutz <strong>der</strong><br />
Umwelt beizutragen. Im Jahr 2003 wurde<br />
<strong>der</strong> Energy Star durch e<strong>in</strong>e EU-Verordnung<br />
auch offiziell <strong>in</strong> Europa e<strong>in</strong>geführt.<br />
Auf dem <strong>in</strong>dividuell konfigurierbaren<br />
Tablet-Display von<br />
La<strong>in</strong>ox Naboo (Vertrieb von<br />
Krefft) s<strong>in</strong>d alle Bildsymbole<br />
<strong>in</strong> Reichweite <strong>der</strong> F<strong>in</strong>gerspitze.<br />
Zwischenschritte o<strong>der</strong> Auswahlkriterien<br />
wie beim herkömmlichen<br />
Kombidämpfer<br />
gibt es hier nicht mehr.<br />
Solides modulares<br />
Standgeräteprogramm<br />
Experten empfehlen für Pflegeheime e<strong>in</strong>e<br />
Mischnutzung <strong>der</strong> Küche mit konventioneller<br />
und Cook & Chill-Bewirtschaftung.<br />
Dementsprechend ist auch <strong>der</strong><br />
Gerätepark <strong>der</strong> Küche zu gestalten.<br />
„Palux Profil<strong>in</strong>e ist e<strong>in</strong>e umfassende,<br />
leistungsstarke Geräteserie für die Zubereitung<br />
von großen Mengen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Geme<strong>in</strong>schafts-, Betriebs-, Sozialverpflegung<br />
und Hotellerie“, so e<strong>in</strong> Unternehmenssprecher.<br />
Das modulare<br />
Standgeräteprogramm umfasst Herde<br />
<strong>in</strong> verschiedenen Techniken mit und<br />
ohne Backöfen, Kochkessel, Kippbratpfannen,<br />
Bräter, Bratplatten, Friteusen<br />
sowie Gas-Chargrills <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Größen und Varianten. Es verspricht bewährte<br />
Technik <strong>in</strong> soli<strong>der</strong>, stabiler Verarbeitung,<br />
<strong>in</strong> Elektro- und Gasausführung,<br />
<strong>in</strong> Zeilen- Wand- o<strong>der</strong> Blockaufstellung,<br />
auf Füßen o<strong>der</strong> Sockelaufstellung. Das<br />
modulare Standgeräteprogramm wird<br />
mit abgesenkter U-R<strong>in</strong>ne verbunden.<br />
Dies vere<strong>in</strong>fache die Re<strong>in</strong>igung und die<br />
Hygiene <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche, so das Unternehmen.<br />
Die offenen Unterbauten s<strong>in</strong>d <strong>in</strong><br />
zwei Versionen – als Standardhygiene<br />
mit fugenlosem Übergang zu Rück- und<br />
Seitenwänden o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Radiushygieneausführung<br />
– erhältlich. Die Gerätekomponenten<br />
s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> funktionaler<br />
Knebel- o<strong>der</strong> auch re<strong>in</strong>igungsfreundlicher<br />
Folienausführung verfügbar. Die<br />
Folientastatur zum Beispiel bei Friteusen,<br />
Kochkesseln und Kippbratpfannen bietet<br />
die <strong>in</strong>dividuelle E<strong>in</strong>gabe von Temperatur,<br />
Zeit, Startzeit und Programmen. Die<br />
großen digitalen Anzeigen geben aktuell<br />
alle Informationen zum Kochprozess.<br />
Programmoptionen wie Abfrage von<br />
Wartungs<strong>in</strong>tervallen und Fett-Ölnutzungsdauer<br />
bei Friteusen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Plus<br />
an Information.<br />
E<strong>in</strong> Kessel, <strong>der</strong> kocht<br />
und kühlt<br />
Als „Revolution <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kesseltechnik“<br />
bezeichnet schließlich das Unternehmen<br />
Meteos ihren Kombikessel Proveno.<br />
Das Gerät ist für die Warmproduktion<br />
(kochen, garen, mixen) ebenso geeignet<br />
wie für die Produktion von kalten Desserts,<br />
Beerenmus o<strong>der</strong> die Zubereitung<br />
von Schlagsahne. Im Proveno können<br />
Gerichte aber auch gekühlt werden –<br />
ohne Umfüllen, ohne Verluste, ohne<br />
Hygienerisiken, so e<strong>in</strong> Vertreter des<br />
Unternehmens Stierlen, das den Kessel<br />
<strong>in</strong> Deutschland exklusiv vertreibt. „Bis<br />
zu 70 Prozent e<strong>in</strong>es klassischen Verpflegungsprogramms<br />
zum Beispiel im<br />
Sozialbereich können mit dem Proveno<br />
produziert werden“, heißt es. Der Kessel<br />
ist <strong>in</strong> sieben Größen von 40 bis 300 Liter<br />
zu erwerben. Die für die Lagerung <strong>in</strong>nerhalb<br />
des Cook & Chill-Verfahrens notwendige<br />
Temperatur von drei Grad wird<br />
schnell erreicht, die Speisen gleichzeitig<br />
geschont, so das Unternehmen.<br />
<br />
E Sigrid Daneke<br />
RICHTIGE FRAGEN,<br />
GUTE ERGEBNISSE<br />
Bei <strong>der</strong> Küchenplanung sollte die Zukunft<br />
nicht aus den Augen gelassen werden. Beachtung<br />
f<strong>in</strong>den sollten Fragen wie:<br />
u Wer s<strong>in</strong>d unsere Kunden von morgen?<br />
Wen wollen wir ansprechen?<br />
u Welche Mengen wollen wir zukünftig<br />
produzieren? Welche Mengen benötigen<br />
wir, um wirtschaftlich arbeiten zu<br />
können?<br />
u Mit welchen Produktionsmethoden wollen<br />
wir arbeiten?<br />
u Welche Geräteausstattung benötigen<br />
wir dafür?<br />
u Wie viel Raum steht zur Verfügung<br />
o<strong>der</strong> kann durch Umbaumaßnahmen<br />
verfügbar gemacht werden? Wie soll<br />
<strong>der</strong> Raum aufgeteilt werden?<br />
u Wie viele Mitarbeiter mit welchen<br />
Qualifikationen benötigen wir für welche<br />
Aufgaben?<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 29
Porträt<br />
Fachhauswirtschafter<strong>in</strong>:<br />
E<strong>in</strong>e Berufung <strong>der</strong> Zukunft<br />
Die Individualität e<strong>in</strong>es im Altenheim lebenden Menschen<br />
fällt meistens eng gestrickten Dienstplänen,<br />
<strong>der</strong> ständigen Personalknappheit o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>em Mangel<br />
an Wissen zum Opfer. Durch den Weiterbildungsberuf<br />
„Geprüfte/r Fachhauswirtschafter/<strong>in</strong> (FHW)“ kann<br />
besser auf Eigenschaften und Beson<strong>der</strong>heiten <strong>der</strong> zu<br />
Betreuenden e<strong>in</strong>gegangen werden. Dies sogar manchmal<br />
ohne große Anstrengung, wie Sigrid Ratz, geprüfte<br />
FHW, weiß.<br />
Biografien verlaufen selten l<strong>in</strong>ear.<br />
Die meisten schlagen Haken und<br />
gehen unerwartete Pfade. Gerade<br />
alte Menschen haben unzählige Erfahrungen<br />
<strong>in</strong> ihrem Leben gesammelt – und<br />
die sollte man nicht ignorieren. Auch<br />
wenn es nach e<strong>in</strong>em frommen Wunsch<br />
<strong>der</strong> Zukunft kl<strong>in</strong>gt: Es sollte zum Standard<br />
werden, mehr auf die Individualität<br />
<strong>der</strong> Menschen, die im Altenheim die letzte<br />
Phase ihres Lebens verbr<strong>in</strong>gen, e<strong>in</strong>zugehen.<br />
Sigrid Ratz ist <strong>der</strong> Überzeugung,<br />
dass dies möglich ist, denn e<strong>in</strong>e FHW ist<br />
speziell dafür ausgebildet, sich auf verschiedenste<br />
Menschen und Situationen<br />
e<strong>in</strong>zustellen.<br />
Lernen, worauf es wirklich<br />
ankommt<br />
Zeichnet man den Lebensweg von Sigrid<br />
Ratz nach, stellt man fest, dass auch dieser<br />
nicht l<strong>in</strong>ear verlaufen ist. Umwege<br />
führten sie zunächst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />
zur Krankenschwester. Nach e<strong>in</strong>em Jahr<br />
„Die Raumgestaltung ist e<strong>in</strong> Element,<br />
das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis lei<strong>der</strong><br />
allzu oft zu wenig Beachtung<br />
f<strong>in</strong>det“, sagt FHW Sigrid Ratz<br />
jedoch brach sie diese Ausbildung aus<br />
familiären Gründen ab und wurde Pfarrhaushälter<strong>in</strong>.<br />
Doch diese Position war ihr<br />
Sprungbrett, denn berufsbegleitend absolvierte<br />
sie 1996 e<strong>in</strong>e Ausbildung zur<br />
Hauswirtschafter<strong>in</strong>. Eigentlich wollte sie<br />
sogar ihren Meister <strong>in</strong> Hauswirtschaft anhängen.<br />
„Jedoch stellte ich sehr schnell<br />
fest, dass das nicht me<strong>in</strong>e Welt ist“, so<br />
Sigrid Ratz. „Ich suchte nach e<strong>in</strong>em Gebiet,<br />
<strong>in</strong> dem ich besser aufgehoben b<strong>in</strong>.<br />
2012 begann ich mit <strong>der</strong> Zusatzausbildung<br />
zur Fachhauswirtschafter<strong>in</strong>. Dies ist<br />
me<strong>in</strong>e Berufung, das wusste ich schon<br />
nach dem ersten Ausbildungstag.“<br />
E<strong>in</strong>e ihrer Lehrer<strong>in</strong>nen war Anna Streller-<br />
Holzner, die <strong>in</strong> den Neunzigerjahren<br />
das Berufsbild <strong>der</strong>/des Geprüften Fachhauswirtschafters/<strong>in</strong><br />
begründete. Sigrid<br />
Die biografiebezogene Alltagsgestaltung<br />
passt sich dem Charakter<br />
und den Vorlieben des Bewohners<br />
an – er kann frei entscheiden,<br />
ob er lieber bäckt, kocht,<br />
malt o<strong>der</strong> näht. Das Mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
wird geför<strong>der</strong>t, bereits Vergessenes<br />
wie<strong>der</strong> zutage geför<strong>der</strong>t.<br />
Fotos: Olga Wüst, Sigrid Ratz<br />
30 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Porträt<br />
WIE WIRD MAN<br />
FHW?<br />
Beim so genannten „Grünen Markt“ wird e<strong>in</strong> Wochenmarkt imitiert.<br />
Menschen im Heim sollen dadurch die Möglichkeit bekommen,<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>mal etwas „e<strong>in</strong>kaufen“ zu können, Obst und Gemüse <strong>in</strong><br />
unverarbeitetem Zustand zu sehen, zu fühlen, zu riechen und auch<br />
selbst wie<strong>der</strong> etwas aussuchen zu dürfen. Produkte wie Marmeladen,<br />
Liköre o<strong>der</strong> Tees werden von Bewohnern und FHW selbst<br />
hergestellt.<br />
Ratz schwärmt: „Dieses Berufsbild verkörpert<br />
sie mit Leib und Seele! Ich habe<br />
<strong>in</strong> ihrem Unterricht gelernt, worauf es<br />
wirklich ankommt!“<br />
Im Januar 2014 nun schloss Sigrid Ratz<br />
ihre Weiterbildung erfolgreich ab. Sogar<br />
so erfolgreich, dass sie zu den Besten<br />
ihres Jahrgangs gehörte und auch<br />
den Meisterpreis <strong>der</strong> Bayerischen Staatsregierung<br />
erhielt. Ihre abschließende<br />
Facharbeit hatte sie <strong>in</strong>nerhalb von drei<br />
Wochen zu bewerkstelligen. Dar<strong>in</strong> musste<br />
sie – sehr praxisorientiert – anhand<br />
e<strong>in</strong>er ihr zugeteilten Altenheimbewohner<strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Dokumentation erstellen und<br />
diese schriftlich ausarbeiten. Ratz: „Die<br />
Abschlussarbeit hat mir geholfen, all<br />
das, was ich <strong>in</strong> den vorangegangenen<br />
zwei Jahren gelernt und erlebt hatte, zu<br />
fokussieren. E<strong>in</strong>e tolle Erfahrung!“<br />
Individualität wird<br />
groß geschrieben<br />
Sigrid Ratz betont die Wichtigkeit des<br />
fachpraktischen Unterrichts <strong>in</strong> realen Gegebenheiten<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Altenheim und unterstreicht,<br />
dass die praktisch orientierte<br />
Ausbildung nicht nur für die Teilnehmer<br />
<strong>der</strong> Weiterbildung e<strong>in</strong> großer Gew<strong>in</strong>n<br />
war, auch die E<strong>in</strong>richtung konnte davon<br />
profitieren. Als Fachkraft <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />
kann e<strong>in</strong>e FHW beispielsweise als<br />
EIGENSCHAFTEN FÜR DEN BERUF DER<br />
FACHHAUSWIRTSCHAFTER/IN<br />
u Offenheit für neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
u grundsätzliches Interesse an alten Menschen<br />
u hohes Maß an Flexibilität<br />
u Bereitschaft, sich auf jede E<strong>in</strong>richtung/jeden Menschen/jede Situation <strong>in</strong>dividuell<br />
e<strong>in</strong>zustellen<br />
u Freude an <strong>der</strong> Hauswirtschaft.<br />
Die zweijährige berufsbegleitende Fortbildung<br />
zur/m Geprüften Fachhauswirtschafter/<strong>in</strong><br />
kann als Aufbauausbildung<br />
zur Hauswirtschafter/<strong>in</strong> nach sechsjähriger<br />
Ausübung des Berufes absolviert<br />
werden. Zudem können <strong>in</strong> Ausnahmefällen<br />
Bewerber/<strong>in</strong>nen zugelassen werden,<br />
die beispielsweise nachweislich jahrelang<br />
e<strong>in</strong>en Haushalt geleitet o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betreuung<br />
gearbeitet haben. Pflegetätigkeiten<br />
müssen nicht zw<strong>in</strong>gend vorhanden se<strong>in</strong>,<br />
da dies e<strong>in</strong> Bestandteil <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung<br />
zur FHW ist.<br />
E<strong>in</strong>e ausgebildete FHW kann sowohl <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Alten- als auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe<br />
arbeiten. Ferner ist es mittels e<strong>in</strong>er<br />
Zusatzqualifikation möglich, mit psychisch<br />
Kranken zu arbeiten. E<strong>in</strong> weiteres Arbeitsgebiet<br />
für die Fachhauswirtschafter<strong>in</strong> ist<br />
<strong>der</strong> ambulante Bereich. Das Berufsbild ist<br />
gemäß <strong>der</strong> Heimpersonalverordnung als<br />
„Fachkraft <strong>in</strong> <strong>der</strong> Betreuung“ anerkannt.<br />
Leiter<strong>in</strong> <strong>der</strong> Präsenzkräfte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Altenheim<br />
arbeiten. Dabei geht es beispielsweise<br />
darum, die hauswirtschaftlichen<br />
Konzepte, die es <strong>in</strong> dem Haus gibt, <strong>in</strong><br />
die Tat umzusetzen und – wo nötig –<br />
den aktuellen Bedürfnissen anzupassen.<br />
Wenn Sigrid Ratz von ihrem Beruf berichtet,<br />
blitzt immer wie<strong>der</strong> das Wort „Individualität“<br />
auf. Denn die Individualität<br />
ist die Grundlage <strong>der</strong> so genannten „biografiebezogenen<br />
Alltagsgestaltung“.<br />
Je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelne Bewohner wird als I ndividuum<br />
wahrgenommen und <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />
Schwächen und Stärken akzeptiert und<br />
geför<strong>der</strong>t. Tätigkeiten und Hobbys von<br />
früher werden wie<strong>der</strong> aufgegriffen; die<br />
Alltagsgestaltung nimmt e<strong>in</strong>e persönliche<br />
Färbung an, die FHW unterstützt dabei.<br />
E<strong>in</strong>e weitere Methode, den Alltag persönlich<br />
und <strong>in</strong>dividuell werden zu lassen,<br />
ist das so genannte „ressourcenorientierte<br />
Arbeiten“. Dieses greift vorhandenes<br />
Wissen, Talente, Vorlieben<br />
auf und versucht, diese auszubauen. Im<br />
Erfahrungsschatz e<strong>in</strong>es ganzen Lebens<br />
ist e<strong>in</strong> großer Pool an Kompetenzen<br />
vorhanden, die – sofern sie nicht immer<br />
wie<strong>der</strong> aktiviert werden – <strong>in</strong> Vergessen-<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 31
Porträt<br />
Fachhauswirtschafter<strong>in</strong> Sigrid Ratz zusammen mit<br />
e<strong>in</strong>er Bewohner<strong>in</strong> am Frühstückbüffet<br />
Marmelade Kochen mit Bewohnern: Olga Wüst<br />
(FHW) mit e<strong>in</strong>er Bewohner<strong>in</strong><br />
heit geraten. Dafür muss man allerd<strong>in</strong>gs<br />
jeden e<strong>in</strong>zelnen Bewohner kennen lernen<br />
wollen, damit man auch weiß, worüber<br />
er sich freut, was se<strong>in</strong>e heimlichen<br />
Schwächen s<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> wo se<strong>in</strong>e verborgenen<br />
Talente liegen. Wenn man als<br />
Fachhauswirtschafter/<strong>in</strong> so vieles weiß,<br />
muss man auch bereit se<strong>in</strong>, Verantwortung<br />
für den Alltag älterer o<strong>der</strong> pflegebedürftiger<br />
Menschen übernehmen zu<br />
wollen.<br />
Lebenswerter Alltag<br />
Fachhauswirtschafter/<strong>in</strong>nen müssen<br />
also nicht nur auf Menschen e<strong>in</strong>gehen<br />
können – sie müssen dies auch wirklich<br />
wollen. Die Biografie <strong>der</strong> zu Betreuenden<br />
wird dabei nicht als lästiges Überbleibsel<br />
aus früheren Zeiten angesehen,<br />
son<strong>der</strong>n es wird vielmehr damit gearbeitet.<br />
Verschüttete Potenziale werden<br />
reaktiviert.<br />
Bettlägerige und Menschen mit stark<br />
e<strong>in</strong>geschränkter Mobilität profitieren enorm<br />
von <strong>der</strong> Milieugestaltung. Dabei ist<br />
auch wichtig, auf die Wertvorstellungen<br />
ihres Lebens zu achten, Tage und Jahreszeiten<br />
durch die Pflege persönlicher<br />
zu strukturieren. In die verschiedenen<br />
Jahreszeiten „e<strong>in</strong>gebunden“ zu werden,<br />
etwa durch Blumen <strong>der</strong> Saison, weckt<br />
positive Emotionen. Gute Erfahrungen<br />
gibt es auch mit „Kochen am Bett“: Auf<br />
das Bett Angewiesene bekommen Besuch<br />
von <strong>der</strong> mobilen Küche. Gerüche,<br />
Geräusche und die Gerätschaften aktivieren<br />
die S<strong>in</strong>ne, wecken Er<strong>in</strong>nerungen.<br />
Auch sollte e<strong>in</strong> kreativer Umgang mit<br />
dem Bewohnerzimmer selbstverständlich<br />
se<strong>in</strong>, jedoch bedauert Sigrid Ratz:<br />
„Die Raumgestaltung ist e<strong>in</strong> Element,<br />
das <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis lei<strong>der</strong> allzu oft zu wenig<br />
Beachtung f<strong>in</strong>det.“<br />
Pflege, Hauswirtschaft – und<br />
Fachhauswirtschaft<br />
Die Pflege- und Hauswirtschaftskräfte<br />
widmen sich jeweils ihrem traditionellen<br />
Bereich, die FHW arbeitet nach<br />
e<strong>in</strong>em übergreifenden, mo<strong>der</strong>neren<br />
Ansatz. Sigrid Ratz: „Sie ist das B<strong>in</strong>deglied<br />
zwischen Pflege und Hauswirtschaft,<br />
sie erledigt beispielsweise die<br />
Grundpflege und sorgt sich um e<strong>in</strong>e<br />
gesunde Ernährung, die sowohl Unverträglichkeiten<br />
als auch beson<strong>der</strong>e<br />
ernährungsphysiologische Bedürfnisse<br />
aufgrund bestimmter Diagnosen und<br />
Medikamente berücksichtigt. Welche<br />
Aufgaben weiterh<strong>in</strong> schwerpunktmäßig<br />
enthalten s<strong>in</strong>d, kommt immer auf das<br />
Konzept des Hauses an.“ Wichtig ist,<br />
dass die Kooperationspartner immer im<br />
Blick s<strong>in</strong>d, also dass beispielsweise mit<br />
Angehörigen, Therapeuten o<strong>der</strong> Sanitätshäusern<br />
kommuniziert wird und dass<br />
e<strong>in</strong> Austausch stattf<strong>in</strong>det.<br />
Was sollten Interessierte mitbr<strong>in</strong>gen,<br />
die diese Zusatzausbildung machen<br />
möchten? „Man muss Lust haben, im-<br />
Tischdecke bedrucken: E<strong>in</strong>e Fachhauswirtschaftskraft muss sowohl<br />
körperliche als auch emotionale Nähe zu den Bewohnern zulassen<br />
können. Sie sollte zudem Interesse, Zeit und Verständnis für die Bewohner<br />
haben und die Fähigkeit zur persönlichen Anteilnahme mitbr<strong>in</strong>gen.<br />
32 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Porträt<br />
Milieugestaltung: Sommerzeit ist E<strong>in</strong>machzeit<br />
mer wie<strong>der</strong> neue Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
anzunehmen und sich auf Menschen<br />
e<strong>in</strong>zulassen. Zudem sollte man gewillt<br />
se<strong>in</strong>, ständig neue Wege für e<strong>in</strong>en würdigen<br />
und erfüllenden Alltag zu f<strong>in</strong>den,<br />
Aktivitäten mit Menschen auszuüben,<br />
aber auch Menschen, die nicht mehr<br />
aktiv se<strong>in</strong> können o<strong>der</strong> wollen, e<strong>in</strong>e<br />
echte Teilhabe am Alltagsgeschehen zu<br />
ermöglichen“, so Ratz. Auch sollte man<br />
die zu Betreuenden an Betätigungsfel<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Vergangenheit heranführen,<br />
beispielsweise geme<strong>in</strong>sam kochen, Wäsche<br />
pflegen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> Hobby wie<strong>der</strong><br />
„zum Leben erwecken“. Das br<strong>in</strong>gt sehr<br />
viel Verschüttetes und früher Erlebtes<br />
hervor, „<strong>der</strong> Mensch von damals“ wird<br />
trotz demenzieller E<strong>in</strong>schränkungen<br />
wie<strong>der</strong> sichtbar. Den Betreuten wird<br />
nicht das Gefühl gegeben, dass ihnen<br />
etwas aufoktroyiert wird, son<strong>der</strong>n dass<br />
sie kraft ihres eigenen Inneren Gestalter<br />
se<strong>in</strong> können.<br />
Neben den vielen Voraussetzungen<br />
(siehe Kasten auf Seite 31), die man<br />
mitbr<strong>in</strong>gen sollte, ist vor allen an<strong>der</strong>en<br />
e<strong>in</strong>e nicht zu unterschätzen: E<strong>in</strong>/e<br />
Fachhauswirtschafter/<strong>in</strong> muss Nähe<br />
zulassen können – sowohl körperliche<br />
als auch emotionale. Denn nicht nur<br />
bei <strong>der</strong> Grundpflege entsteht e<strong>in</strong> enger<br />
(körperlicher) Kontakt. Auch durch die<br />
<strong>in</strong>tensive E<strong>in</strong>sicht <strong>in</strong> die Biografie e<strong>in</strong>es<br />
Menschen kann e<strong>in</strong>e enge B<strong>in</strong>dung entstehen.<br />
Und die Kosten?<br />
„Ja, es ist manchmal bei den Chefs viel<br />
Überzeugungsarbeit nötig, um für die<br />
alten Menschen die nötigen Hilfsmittel<br />
zu bekommen, damit ihre Selbständigkeit<br />
und Würde so weit wie möglich<br />
erhalten bleibt“, bedauert Ratz. Denn<br />
viel zu oft würden die Entscheidungsträger<br />
nicht erkennen, dass Verbesserungsmaßnahmen<br />
zwar zunächst etwas<br />
kosten würden, dass diese Investitionen<br />
aber nicht nur dem E<strong>in</strong>zelnen zugute<br />
kommen, son<strong>der</strong>n auch dem Ruf <strong>der</strong><br />
E<strong>in</strong>richtung.<br />
Sigrid Ratz glaubt jedenfalls<br />
fest daran, dass<br />
<strong>der</strong> Beruf <strong>der</strong> Fachhauswirtschafter<strong>in</strong><br />
sehr viel<br />
Zukunft hat. „Gerade<br />
wenn man sich die verän<strong>der</strong>ten<br />
Lebensmodelle<br />
betrachtet, sieht man immer<br />
mehr Menschen, die<br />
E<strong>in</strong>e Ess-Station für<br />
F<strong>in</strong>gerfood – hier<br />
<strong>in</strong> Form von Apfel-<br />
Schmalzbroten<br />
INHALTE DER<br />
AUSBILDUNG<br />
u Alle hauswirtschaftlichen Betreuungsleistungen<br />
u allgeme<strong>in</strong>e berufliche Grundlagen<br />
(Rechtskunde)<br />
u Alltagsbetreuung<br />
u Grundpflege – ke<strong>in</strong>e Behandlungspflege<br />
u Beratung und Anleitung, (non)verbale<br />
Kommunikation<br />
u Wäsche und Kleidung<br />
u Alltags- und Milieugestaltung<br />
u Verpflegung und Ernährung – speziell<br />
ausgerichtet auf die Bedürfnisse des<br />
Alters<br />
u Wohnen und Wohnungspflege.<br />
es gewohnt s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong> selbstbestimmtes Leben<br />
zu führen. So möchten auch betagte<br />
Menschen als eigenständige Persönlichkeiten<br />
angesehen werden, die sehr gut<br />
selbst wissen, was für ihr Leben wichtig<br />
und richtig ist. Wir haben ke<strong>in</strong> Recht, sie<br />
zu bevormunden.“<br />
Daraus resultieren auch neue Wohnkonzepte<br />
wie das „Leben im Quartier“<br />
(siehe aktuelle <strong>rhw</strong> praxis 3/2014). Gerade<br />
für diesen Bereich sei die FHW prädest<strong>in</strong>iert.<br />
Ke<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung solle sich<br />
auf bestehenden Konzepten ausruhen.<br />
Achtsamkeit und Bewusstse<strong>in</strong> für Kle<strong>in</strong>igkeiten<br />
kosten nichts extra, und die Arbeit<br />
wird dadurch lebendig und schafft e<strong>in</strong><br />
lebenswertes Umfeld für die Bewohner.<br />
Erfüllende Arbeit<br />
Was könnte sich Sigrid Ratz für ihre<br />
Zukunft vorstellen? „E<strong>in</strong>e Selbstständigkeit<br />
würde mich sehr reizen. Damit ich<br />
Menschen beraten und begleiten kann<br />
– sowohl alte Menschen mit Hilfebedarf<br />
als auch <strong>der</strong>en Angehörige.“ Zudem<br />
würde sie gerne e<strong>in</strong>richtungs<strong>in</strong>terne Fortbildungen<br />
für Präsenzkräfte leiten, die<br />
speziell auf die Brennpunkte und Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> bestimmten E<strong>in</strong>richtung ausgerichtet<br />
s<strong>in</strong>d. „Das würde den Menschen<br />
helfen und für die E<strong>in</strong>richtung wäre es<br />
e<strong>in</strong> großes Plus. Denn gerade e<strong>in</strong> positives<br />
Umfeld <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>richtung spricht<br />
sich unter den Angehörigen herum.“<br />
<br />
E Eva Maria Reichert<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 33
Porträt<br />
Als Hauswirtschafter steht<br />
er se<strong>in</strong>en Mann<br />
Schornste<strong>in</strong>feger<strong>in</strong>nen,<br />
Fleischer<strong>in</strong>nen und Straßenbahnfahrer<strong>in</strong>nen<br />
s<strong>in</strong>d<br />
heutzutage e<strong>in</strong>e Selbstverständlichkeit.<br />
Inzwischen<br />
steht auch e<strong>in</strong>e Frau an<br />
<strong>der</strong> Spitze des Verteidigungsm<strong>in</strong>isteriums.<br />
Und<br />
wie sieht es umgekehrt<br />
aus? Auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />
machen mittlerweile<br />
Männer e<strong>in</strong>en guten<br />
Job, wenngleich es noch<br />
wenige s<strong>in</strong>d. Andreas Seidel<br />
aus Leipzig ist e<strong>in</strong>er<br />
von ihnen. Dem 25-jährigen<br />
Azubi gefällt an diesem<br />
Metier ganz beson<strong>der</strong>s,<br />
dass er viel Umgang<br />
mit Menschen hat.<br />
Bei den hauswirtschaftlichen Tätigkeiten stehen für Andreas Seidel<br />
Kochen und Nähen ganz vorn – den Körperschmuck nimmt er bei<br />
Bedarf <strong>in</strong> hygienisch relevanten Bereichen heraus o<strong>der</strong> deckt ihn ab<br />
Zu Senioren und Menschen mit<br />
Handicaps f<strong>in</strong>det Andreas Seidel<br />
schnell e<strong>in</strong>en Draht. Deshalb absolviert<br />
<strong>der</strong> alle<strong>in</strong>erziehende Leipziger<br />
e<strong>in</strong>e Ausbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Metier, <strong>in</strong> dem<br />
er künftig auch se<strong>in</strong>e „soziale A<strong>der</strong>“ ausleben<br />
kann: <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirtschaft. „Nach<br />
<strong>der</strong> Abschlussprüfung 2016 möchte ich<br />
gern <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Seniorenheim arbeiten“,<br />
verrät <strong>der</strong> 25-Jährige. In zwei vierwöchigen<br />
Praktika hat er schon den Umgang<br />
mit betagten Menschen kennengelernt.<br />
„Die Pflegefachkräfte haben lei<strong>der</strong><br />
nicht genug Zeit, um sich mit ihnen zu<br />
beschäftigen. Als Hauswirtschafter hat<br />
man aber Freiräume. Mitunter habe ich<br />
Senioren vorgelesen, ihnen die Nahrung<br />
gereicht o<strong>der</strong> sie beim Tischdecken mit<br />
e<strong>in</strong>bezogen“, berichtet <strong>der</strong> Azubi.<br />
Vorurteile gegenüber jemandem, <strong>der</strong><br />
im Haushalt se<strong>in</strong>en Mann steht, gab es<br />
nicht, im Gegenteil: „Bei vielen älteren<br />
Damen hatte ich e<strong>in</strong>en Ste<strong>in</strong> im Brett –<br />
eben weil ich e<strong>in</strong> Mann b<strong>in</strong>“, er<strong>in</strong>nert er<br />
sich.<br />
Zur Hauswirtschaft fand Andreas Seidel<br />
allerd<strong>in</strong>gs erst über Umwege. Nach dem<br />
Hauptschulabschluss absolvierte er e<strong>in</strong><br />
berufsvorbereitendes Jahr im Tiefbau.<br />
„Das war aber nicht me<strong>in</strong> D<strong>in</strong>g. Man<br />
muss sehr wetterfest se<strong>in</strong> und es ist auch<br />
belastend, e<strong>in</strong>en großen Teil des Tages<br />
zu hocken o<strong>der</strong> zu knien“, berichtet er.<br />
Bewerbungen an verschiedene Kfz-Werkstätten,<br />
seit e<strong>in</strong>em Schülerpraktikum se<strong>in</strong><br />
Traumberuf, blieben erfolglos. Deswegen<br />
hoffte Seidel, dass er vielleicht als Zeitsoldat<br />
e<strong>in</strong>e Ausbildung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zivilberuf<br />
absolvieren könnte. Aber auch daraus<br />
wurde nichts, denn nach <strong>der</strong> Musterung<br />
wurde er wegen leichter Haltungsschäden<br />
mit Bedauern vom Wehrdienst<br />
freigestellt.<br />
„Bürokaufmann?<br />
Ne<strong>in</strong> danke!“<br />
Abermals verfasste er e<strong>in</strong>ige Bewerbungsschreiben.<br />
„Ich versuchte noch<br />
Foto: Re<strong>in</strong>hard Wylegalla<br />
34 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
e<strong>in</strong>mal, e<strong>in</strong>en Ausbildungsplatz im<br />
Kfz-Handwerk zu f<strong>in</strong>den. Koch war e<strong>in</strong><br />
Berufswunsch zweiter Wahl und auch<br />
e<strong>in</strong> sozialer Beruf hätte mir Freude bereitet“,<br />
so Seidel. Er tippte sich buchstäblich<br />
die F<strong>in</strong>ger wund: „Ich habe m<strong>in</strong>destens<br />
50 Bewerbungen verschickt und bekam<br />
genau so viele Absagen“, er<strong>in</strong>nert er<br />
sich. Dann erfuhr er zufällig, dass im<br />
Beruflichen Schulzentrum Grimma bei<br />
Leipzig staatlich anerkannte Sozialassistenten<br />
ausgebildet werden. „Ich begann<br />
2010 mit <strong>der</strong> dreijährigen Ausbildung<br />
und hatte das Gefühl, dass ich nun endlich<br />
e<strong>in</strong>e berufliche Perspektive habe“, so<br />
Andreas Seidel. Gern er<strong>in</strong>nert er sich an<br />
zwei Praktika im Seniorenheim und bei<br />
<strong>der</strong> Betreuung für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung.<br />
Verantwortung<br />
für kle<strong>in</strong>e Tochter<br />
Das wäre genau das Richtige gewesen –<br />
doch lei<strong>der</strong> machten ihm dann familiäre<br />
Probleme e<strong>in</strong>en Strich durch die Rechnung:<br />
„Von heute auf morgen musste ich<br />
alle<strong>in</strong> die Verantwortung für me<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />
Tochter übernehmen. Als die Ausbildung<br />
begann, war Emely gerade zwei Jahre<br />
alt.“ Se<strong>in</strong>e Mutter und Großmutter hielten<br />
ihm zwar den Rücken frei und unterstützen<br />
ihn auch heute noch. „Die Doppelbelastung<br />
und <strong>der</strong> psychische Druck waren<br />
aber damals so stark, dass ich die Abschlussprüfung<br />
verbockt habe“, gibt <strong>der</strong><br />
Azubi zu.<br />
Wie sollte es weitergehen? In <strong>der</strong> Arbeitsagentur<br />
wurde ihm vorgeschlagen,<br />
es mit e<strong>in</strong>er Ausbildung zum Bürokaufmann<br />
zu versuchen. „Ne<strong>in</strong> danke,<br />
das ist absolut nicht me<strong>in</strong>e Welt“, lehnte<br />
er entrüstet ab. Und Hauswirtschaft? Das<br />
gefiel ihm wesentlich besser. So begann<br />
Seidel im September des letzten Jahres<br />
im Technologie- und Berufsbildungszentrum<br />
Leipzig gGmbH (TBZ) e<strong>in</strong>e duale<br />
Ausbildung zum Hauswirtschafter. Der<br />
Berufsschulunterricht f<strong>in</strong>det zusammen<br />
mit Lehrkollegen aus an<strong>der</strong>en Betrieben<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Ruth-Pfau-Schule Leipzig statt. „In<br />
<strong>der</strong> ganzen Stadt b<strong>in</strong> ich zur Zeit <strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>zige männliche Azubi für diesen Beruf“,<br />
stellt er fest. E<strong>in</strong> „Exot“ <strong>in</strong> dem bis<br />
jetzt noch von Frauen beherrschten Metier<br />
sei er aber nicht: „Ich weiß, dass sich<br />
mehr und mehr Männer für diesen Beruf<br />
Porträt<br />
entscheiden und <strong>in</strong> Leipzig gibt es sogar<br />
schon Meisterschüler.“<br />
Ke<strong>in</strong>e „abwegige“<br />
Berufswahl<br />
Die Ausbildung ist sehr facettenreich.<br />
Beson<strong>der</strong>s gern steht Andreas Seidel am<br />
Herd. Heute soll er zusammen mit vier<br />
jungen Frauen pochiertes Seelachsfilet mit<br />
Gemüse zubereiten. „E<strong>in</strong> Gericht, das ich<br />
noch gar nicht kannte. Wir s<strong>in</strong>d schon<br />
neugierig auf das Ergebnis“, plau<strong>der</strong>t er<br />
aus <strong>der</strong> Küche. Auch <strong>der</strong> Umgang mit<br />
Nadel und Faden o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Nähmasch<strong>in</strong>e<br />
liegt ihm: „Was wir hier lernen, geht<br />
weit über die ‚Flickschnei<strong>der</strong>ei’ h<strong>in</strong>aus“,<br />
schwärmt <strong>der</strong> Azubi. Er f<strong>in</strong>det es praktisch,<br />
wenn auch Männer e<strong>in</strong>en Dekostoff<br />
umsäumen, Gard<strong>in</strong>enband e<strong>in</strong>nähen und<br />
an<strong>der</strong>e textile Arbeiten verrichten können.<br />
Weniger gern steht er am Bügeltisch.<br />
Was aber nicht bedeutet, dass er nicht<br />
perfekt Bus<strong>in</strong>esshemden bügeln kann.<br />
Das Seniorenheim, <strong>in</strong> dem er se<strong>in</strong> erstes<br />
vierwöchiges Praktikum abgeleistet hat,<br />
hat ihn für die zweite Praxiserprobung<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geladen. „Wenn ich Glück<br />
habe, f<strong>in</strong>de ich hier nach <strong>der</strong> Prüfung<br />
vielleicht e<strong>in</strong>e Arbeitsstelle“, so Seidel optimistisch.<br />
Doch bevor es soweit ist, muss<br />
er noch knapp zwei Jahre lang das große<br />
E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>s <strong>der</strong> professionellen Haushaltsführung<br />
lernen.<br />
Dieses Mal – ist er sicher – wird er se<strong>in</strong><br />
Ziel erreichen. Emely ist herangewachsen<br />
und wurde gerade e<strong>in</strong>geschult. Während<br />
Andreas Seidel sich im TBZ auf das Berufsleben<br />
vorbereitet, besucht sie den<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>garten o<strong>der</strong> wird durch die Oma<br />
betreut. An den Wochenenden fährt <strong>der</strong><br />
junge Vater gern mit se<strong>in</strong>er Tochter Rad.<br />
Natürlich profitiert auch Andreas Seidel<br />
eigener Haushalt von dem, was er im<br />
TBZ lernt. „Allerd<strong>in</strong>gs geht es dabei etwas<br />
lockerer zu, nicht ganz so straff nach<br />
Zeitplan wie im Berufsleben“, räumt er<br />
augenzw<strong>in</strong>kernd e<strong>in</strong>. Natürlich trifft er<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Freizeit auch Freunde. „Sie f<strong>in</strong>den<br />
es absolut nicht abwegig, dass ich<br />
Hauswirtschafter werden möchte“, unterstreicht<br />
er. Ihm ist bewusst, dass nach<br />
<strong>der</strong> Abschlussprüfung die Lernphase noch<br />
lange nicht zu Ende ist: „Ich möchte mich<br />
gern zum Hauswirtschaftsmeister weiterqualifizieren“,<br />
verrät er.<br />
<br />
E Re<strong>in</strong>hard Wylegalla<br />
Junge Frauen, die sche<strong>in</strong>bar<br />
wahllos getötet werden.<br />
Der Täter e<strong>in</strong> Phantom,<br />
das unsichtbar bleibt und<br />
immer brutaler zuschlägt.<br />
Die Ermittler des BKA stehen<br />
vor e<strong>in</strong>em Rätsel, da<br />
die Opfer auf den ersten<br />
Blick nichts mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
verb<strong>in</strong>det. Bis sich im Laufe<br />
ihrer Recherchen herausstellt,<br />
dass e<strong>in</strong>ige <strong>der</strong><br />
Frauen <strong>in</strong> die Fänge e<strong>in</strong>er<br />
dubiosen Organisation geraten<br />
waren. Es geht um e<strong>in</strong><br />
Programm für Bewusstse<strong>in</strong>smanipulation<br />
zum Zwecke<br />
<strong>der</strong> Schaffung des perfekten<br />
Killers.<br />
Das Programm<br />
V.S. Gerl<strong>in</strong>g<br />
Thriller<br />
ISBN 978-3-95669-017-4<br />
288 Seiten, Klappenbroschur<br />
14,80 Euro<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 35<br />
www.bookspot.de
Management<br />
Das richtige Benehmen lernen<br />
Im Beruf gelten an<strong>der</strong>e Benimmregeln als<br />
privat. Diese kennen Berufse<strong>in</strong>steiger meist<br />
noch nicht. Deshalb tappen sie <strong>in</strong> den ersten<br />
Wochen oft ungewollt <strong>in</strong> Fettnäpfchen.<br />
Lars H<strong>in</strong>z dachte, ihn trifft <strong>der</strong> Schlag. Beim Öffnen <strong>der</strong><br />
Bürotür hörte <strong>der</strong> Inhaber e<strong>in</strong>er Werbeagentur, wie se<strong>in</strong><br />
neuer Azubi am Telefon sagte: „Herrn H<strong>in</strong>z können Sie<br />
nicht sprechen. Der ist gerade auf dem Klo.“ An sich e<strong>in</strong>e zutreffende<br />
Aussage. Doch tabu im Bus<strong>in</strong>ess-Bereich. Dort lautet<br />
die Standard<strong>in</strong>fo <strong>in</strong> solchen Situationen: Herr H<strong>in</strong>z ist gerade<br />
nicht am Platz.<br />
Auch Peter Schreiber er<strong>in</strong>nert sich an e<strong>in</strong>en solchen Lapsus,<br />
<strong>der</strong> ihn fast e<strong>in</strong>en Großauftrag gekostet hätte. Noch heute<br />
bekommt <strong>der</strong> Inhaber e<strong>in</strong>er Vertriebsberatung <strong>in</strong> Ilsfeld e<strong>in</strong>e<br />
Gänsehaut, wenn er an e<strong>in</strong>e Präsentation bei e<strong>in</strong>em Neukunden<br />
denkt, zu <strong>der</strong> er e<strong>in</strong>en „Junior-Berater“ mitnahm.<br />
Diese verlief gut – so gut sogar, dass <strong>der</strong> Firmen<strong>in</strong>haber am<br />
Ende sagte: „Wir haben e<strong>in</strong>en Imbiss vorbereitet. Ich lade Sie<br />
dazu e<strong>in</strong>.“ Schreiber hätte am liebsten e<strong>in</strong>en Freudensprung<br />
gemacht. „Das Eis war gebrochen – den Auftrag haben wir<br />
vermutlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tasche.“ Doch bevor er antworten konnte,<br />
erwi<strong>der</strong>te <strong>der</strong> Junior-Berater: „Ich würde lieber nach Hause<br />
fahren.“ Schreiber wäre am liebsten im Erdboden versunken.<br />
Vor Überraschungen nicht gefeit<br />
Ähnliche Erfahrungen sammeln Dienstleistungsunternehmen<br />
oft. Ihre Personalverantwortlichen registrieren immer wie<strong>der</strong>:<br />
Selbst bei (Hoch-)Schulabsolventen mit guter K<strong>in</strong><strong>der</strong>stube ist<br />
man vor Überraschungen nicht gefeit – denn im Geschäftsleben<br />
gelten oft an<strong>der</strong>e Kommunikations- und Verhaltensregeln<br />
als im Privatleben. H<strong>in</strong>zu kommt: Manches, was früher selbstverständlich<br />
war, kann man heute nicht mehr voraussetzen.<br />
Dirk Pfister, Dresscode-Berater aus Mannheim, nennt e<strong>in</strong> Beispiel:<br />
„Führungskräfte erzählen mir oft, dass sie jungen Mitarbeitern<br />
vor Kundenbesuchen erstmal die Krawatte b<strong>in</strong>den<br />
müssen. O<strong>der</strong> dass sie ihnen sagen müssen: Nehmt was zum<br />
Schreiben mit und macht euch im Gespräch Notizen – alle<strong>in</strong><br />
schon, um dem Kunden zu signalisieren: Ich nehme Sie ernst.“<br />
Weil solche D<strong>in</strong>ge nicht mehr selbstverständlich s<strong>in</strong>d, haben<br />
manche Betriebe <strong>in</strong> ihre Ausbildung das Thema „Benehmen“<br />
<strong>in</strong>tegriert. So s<strong>in</strong>d zum Beispiel bei den F<strong>in</strong>anzdienstleistern<br />
Schwäbisch Hall und Union Investment Benimm-Sem<strong>in</strong>are<br />
und entsprechende Infoveranstaltungen Standard.<br />
Auf <strong>der</strong> Agenda dieser Sem<strong>in</strong>are stehen elementarere Fragen<br />
– wie „sich angemessen kleiden“. E<strong>in</strong> Thema, das häufig zu<br />
Irritationen führt, wenn es <strong>in</strong> Betrieben ke<strong>in</strong>e starre Klei<strong>der</strong>ordnung<br />
gibt. Pfister: „Wenn alle Männer stets e<strong>in</strong>en blauen<br />
Anzug und alle Frauen stets e<strong>in</strong> graues Kostüm tragen müssen,<br />
ist das Thema schnell erledigt. An<strong>der</strong>s ist es, wenn die Vorgabe<br />
lautet: ‚Kleiden Sie sich angemessen’. Den richtigen Griff <strong>in</strong><br />
den Klei<strong>der</strong>schrank müssen viele Berufse<strong>in</strong>steiger noch lernen.<br />
Beson<strong>der</strong>s hartnäckig wi<strong>der</strong>setzen sich e<strong>in</strong>em Dresscode meist<br />
Mitarbeiter ohne direkten Kundenkontakt. Ihre Rechtfertigung:<br />
Wir haben ke<strong>in</strong>en Kundenkontakt. Dem entgegnet <strong>der</strong><br />
Personalleiter: „Stimmt. Aber täglich kommen viele Besucher<br />
<strong>in</strong> unser Haus. Und die formen sich auch anhand des Ersche<strong>in</strong>ungsbilds<br />
<strong>der</strong> Mitarbeiter e<strong>in</strong> Bild von unserem Unternehmen.“<br />
E<strong>in</strong> weiteres Thema vieler Benimm-Sem<strong>in</strong>are ist das Verhalten<br />
am Telefon. Dem Nachwuchs wird zum Beispiel vermittelt,<br />
dass es nicht kundenorientiert wirkt, wenn man am Telefon<br />
zu Kunden sagt: „Dafür b<strong>in</strong> ich nicht zuständig.“ Kundenorientierter<br />
ist die Aussage: „Da weiß ich nicht Bescheid. Ich<br />
kümmere mich aber darum, dass ...“<br />
Konfliktfeld „alltägliche Zusammenarbeit“<br />
Auch im alltäglichen Umgang mit Kollegen gilt es viele „Kle<strong>in</strong>igkeiten“<br />
zu beachten. Ältere Mitarbeiter ärgert es oft, wenn<br />
junge Kollegen ihre <strong>Sache</strong>n überall liegen lassen. O<strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
Besprechungen unablässig auf ihr Smartphone schielen. E<strong>in</strong><br />
weiteres Konfliktfeld ist das Bitte- und Danke-Sagen und das<br />
Grüßen von Kollegen.<br />
E Rita Koch<br />
36 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
8.<strong>rhw</strong>-Erfolgstag<br />
am 27. November 2014 <strong>in</strong> Kassel<br />
Betriebliche Gesundheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />
Programm:<br />
Mo<strong>der</strong>ation M. Christ<strong>in</strong>e Klöber, KlöberKASSEL<br />
10.00 Uhr<br />
„Gesundheit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirtschaft:<br />
Daten, Fakten, Denkanstöße“<br />
E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong>s Thema von M. Christ<strong>in</strong>e Klöber, KlöberKASSEL<br />
Ältere Mitarbeiter und Führungskräfte sollten bis zur Rente arbeitsfähig<br />
bleiben, um den Rückgang bei den Ausbildungszahlen<br />
abzufe<strong>der</strong>n.<br />
10.20 Uhr<br />
„Ältere Mitarbeiter beschäftigen im Haus <strong>der</strong> Arbeitsfähigkeit“<br />
Ilse Buchgraber, Diplom-Ökotropholog<strong>in</strong> und zertifizierte Demografieberater<strong>in</strong>,<br />
Alzenau<br />
Der Kernsatz unter Berücksichtigung <strong>der</strong> Bereiche Gesundheit,<br />
Kompetenz, Werte und Arbeit lautet: Die Arbeit muss sich den<br />
Menschen anpassen – nicht umgekehrt.<br />
11.20 Uhr bis 11.30 Uhr<br />
Umbaupause/Zeit für Getränke und Smalltalk<br />
„Arbeitsrechtliche Aspekte im Betrieblichen<br />
Gesundheits<strong>management</strong> – was ist zu beachten?“<br />
Peter Hützen, Fachanwalt für Arbeitsrecht, Bird and Bird,<br />
Düsseldorf<br />
Auch bei den Arbeitsrechtlern gew<strong>in</strong>nen Mitarbeiterführung und<br />
-entwicklung an Bedeutung. Gesundheitsthemen wie das Betriebliche<br />
E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ungs-Management gehören längst dazu.<br />
Die Referenten (v.l.n.r):<br />
M. Christ<strong>in</strong>e Klöber,<br />
Ilse Buchgraber,<br />
Peter Hützen,<br />
Reg<strong>in</strong>a Munz,<br />
Ralf Klöber<br />
12.30 Uhr<br />
Gesunde Mittagspause<br />
13.30 Uhr<br />
„Hauswirtschaftsleitung <strong>in</strong> Hausgeme<strong>in</strong>schaften:<br />
Entwicklungen durch Stellenprofile för<strong>der</strong>n“<br />
Reg<strong>in</strong>a Munz, Leitende Referent<strong>in</strong>, Hauswirtschaftliche Beratung<br />
und E<strong>in</strong>kauf, Samariterstiftung Nürt<strong>in</strong>gen<br />
Hausgeme<strong>in</strong>schaften für Senioren stellen beson<strong>der</strong>e fachliche Anfor<strong>der</strong>ungen<br />
an die Hauswirtschaftsleitungen (HWL). E<strong>in</strong> neu erarbeitetes<br />
Stellenprofil ist e<strong>in</strong> überzeugendes Instrument und setzt<br />
Weiterentwicklungsprozesse <strong>in</strong> Gang. Abschauen und Lernen ausdrücklich<br />
erlaubt!<br />
14.30 Uhr<br />
Interaktives Worldcafe und Kaffeepause<br />
Erfahrungsaustausch und Gruppendiskussion<br />
16.15 Uhr<br />
„Ob jung o<strong>der</strong> alt: Arbeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirtschaft macht Freude!<br />
Wertschöpfung durch wertschätzende Führung“<br />
Ralf Klöber, Geschäftsführer, KlöberKASSEL<br />
„Erfahrung und Wagemut = Erfolg!“<br />
16.45 Uhr<br />
Abschluss und Ende des 8. Erfolgstags<br />
Aussteller<br />
(Stand September 2014):<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
Irrtümer und Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten Foto: Kassel Tourismus; Der Bergpark Wilhelmshöhe ist seit 2013 Unesco-Welterbe<br />
Anmeldung onl<strong>in</strong>e unter www.<strong>rhw</strong>-erfolgstag.de<br />
VNM Akademie, E<strong>in</strong> Unternehmensbereich <strong>der</strong> Magical Media GmbH, Paul-Gerhardt-Allee 46, 81245 München,<br />
Tel: (089) 318905-15, Fax: (089) 318905-53, E-Mail: akademie@vnmonl<strong>in</strong>e.de
VNM<br />
AKADEMIE<br />
Kompetenzzentrum für hauswirtschaftliche Weiterbildung<br />
Allergen<strong>in</strong>formationspflicht –<br />
Was bedeuten die Zahlen auf dem Speiseplan?<br />
Ab 13. Dezember 2014 müssen die Maßgaben aus <strong>der</strong> Lebensmittel<strong>in</strong>formationsverordnung<br />
(LMIV) zur Allergenkennzeichnung<br />
auf Speiseplänen endgültig <strong>in</strong> allen Betrieben auch für lose Ware<br />
umgesetzt se<strong>in</strong>.<br />
Der deutsche Entwurf (LMIDV) zur Kennzeichnung liegt vor<br />
und wird <strong>in</strong> den Sem<strong>in</strong>aren aktuell behandelt!<br />
Term<strong>in</strong>e,Orte und Zeiten:<br />
14. November 2014 <strong>in</strong> Burgdorf bei Hannover<br />
27. November 2014 <strong>in</strong> Reutl<strong>in</strong>gen<br />
8. Dezember 2014 <strong>in</strong> Stuttgart-Hohenheim (9.30 - 17.30 Uhr)<br />
9. Dezember 2014 <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z<br />
10. Dezember 2014 <strong>in</strong> Hamburg<br />
11. Dezember 2014 <strong>in</strong> Erfurt<br />
12. Dezember 2014 <strong>in</strong> Würzburg<br />
21. Januar 2015 <strong>in</strong> Köln<br />
Spezielle Gastronomie-Term<strong>in</strong>e:<br />
8. November 2014 <strong>in</strong> Stuttgart<br />
(Bus<strong>in</strong>ess-Park Weilimdorf: 9.30 bis 17.30 Uhr)<br />
13. Dezember 2014 <strong>in</strong> Würzburg<br />
28. Februar 2015 <strong>in</strong> Düsseldorf<br />
jeweils 9.00 bis 17.00 Uhr, sofern nichts an<strong>der</strong>es angegeben<br />
Referent<strong>in</strong>: Carola Re<strong>in</strong>er, CCR Unternehmensberatung<br />
Fit für den gehobenen Privathaushalt<br />
Zielgruppe: Hauswirtschafter<strong>in</strong>nen, die e<strong>in</strong> neues Berufsfeld<br />
entdecken möchten. Junge Hauswirtschafter<strong>in</strong>nen nach <strong>der</strong> Ausbildung<br />
sowie Frauen, die während <strong>der</strong> Familienphase beruflich<br />
aktiv bleiben wollen. Interessierte E<strong>in</strong>steiger aber auch Lehrkräfte,<br />
die diese Inhalte <strong>in</strong>zwischen zunehmend im Unterricht als Chance<br />
für ihre Absolventen entdecken und natürlich vor allem für<br />
Berufspraktiker aus den gehobenen Haushalten.<br />
Gastgeber se<strong>in</strong> - Stil & Etikette<br />
Umgangsformen s<strong>in</strong>d wichtig! Von den Eltern haben wir e<strong>in</strong>iges<br />
an Etikette mitbekommen, aber geht das noch konform mit den<br />
Ansprüchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em mo<strong>der</strong>nen und gehobenen Privathaushalt?<br />
Ungezwungenes, aber korrektes Benehmen erhöht die Selbstsicherheit<br />
und trägt zum beruflichen Erfolg bei. Dazu zählen vor<br />
allem <strong>der</strong> richtige Ton im Umgang mit dem Arbeitgeber, den Kollegen<br />
o<strong>der</strong> auch Gästen und Geschäftspartnern sowie die passende<br />
Kleidung und das perfekte Auftreten.<br />
Themenübersicht: Begrüßen • Vorstellen • Erster E<strong>in</strong>druck •<br />
Klei<strong>der</strong>-Knigge • Tischkultur<br />
Term<strong>in</strong>, Ort und Zeit:<br />
7. November 2014 <strong>in</strong> Hamburg, 10-18 Uhr<br />
Referent<strong>in</strong>: Ursula Bolhuis,<br />
Dipl. oec. troph. Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong><br />
Weiterbildung zum/zur Hygienebeauftragten<br />
– Intensivsem<strong>in</strong>ar –<br />
Sem<strong>in</strong>arziel: Das Sem<strong>in</strong>ar richtet sich an Fachkräfte aus den Bereichen<br />
<strong>der</strong> stationären und ambulanten Altenpflege sowie Geme<strong>in</strong>schaftse<strong>in</strong>richtungen<br />
nach §33/§36 Infek tionsschutzgesetz (IfSG).<br />
Mit <strong>der</strong> Benennung e<strong>in</strong>es/e<strong>in</strong>er Hygienebeauftragten kommen<br />
die genannten E<strong>in</strong>richtungen ihrer Ver pflichtung zur Eigenverantwortlichkeit<br />
und Eigenkontrolle nach, die ihnen durch die aktuelle<br />
Gesetz gebung (SGB, IfSG, PQSG, LMHV) zugeteilt worden ist.<br />
Term<strong>in</strong>, Ort und Zeit:<br />
13.- 17. Oktober 2014 <strong>in</strong> Hannover,<br />
Mo 11.00 - ca. 17.30 Uhr, Di - Do 9.00 - ca. 17.30 Uhr<br />
Fr 9.00 - ca. 16.30 Uhr<br />
Aufbaukurs für Hygienebeauftragte<br />
zur Wissensvertiefung<br />
Term<strong>in</strong>, Ort und Zeit:<br />
9. Oktober 2014 <strong>in</strong> München, 9.00-16.30 Uhr<br />
Referent: Dr. med. vet. Dieter Bödeker<br />
Re<strong>in</strong>igung 4<br />
„Der s<strong>in</strong>nvolle Re<strong>in</strong>igungskreis – das Zusammenspiel<br />
von Eigenre<strong>in</strong>igung, Chemie, Masch<strong>in</strong>en und Hygiene“<br />
Vier neue Themen mit vier Referenten<br />
– geballtes Wissen zur Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung an e<strong>in</strong>em Tag<br />
Chemie-Workshop<br />
Sauber-hygienisch-materialschonend:<br />
Die Sanitärraumre<strong>in</strong>igung<br />
Referent: Michael Heimpel, Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igermeister<br />
Masch<strong>in</strong>en-Workshop<br />
Neue Bodenbeläge und <strong>der</strong>en<br />
fachgerechte Re<strong>in</strong>igung und Pflege<br />
Referent: Uwe Richter, Schulungsleiter Numatic<br />
Hygiene-Workshop<br />
Hygienesicherung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungspraxis<br />
Referent: Sab<strong>in</strong>e Rose Mück, zertifizierte Des<strong>in</strong>fektor<strong>in</strong><br />
Eigenre<strong>in</strong>igungs-Workshop<br />
Sicherung <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igungsqualität im Objekt<br />
Referent: Alfred Radtke, Stadt Cuxhaven<br />
Term<strong>in</strong>e, Orte und Zeiten:<br />
14. Oktober 2014 <strong>in</strong> Hamburg, 9.00-16.00 Uhr<br />
2. Dezember 2014 <strong>in</strong> Köln, 9.00-16.00 Uhr<br />
Anmeldung und weitere Informationen f<strong>in</strong>den Sie unter:<br />
www.<strong>rhw</strong>onl<strong>in</strong>e.de/kurse-und-veranstaltungen<br />
Ihre Ansprechpartner<strong>in</strong>:<br />
Birgit Hemscheidt • Telefon 089/31 89 05 15<br />
VNM Akademie – E<strong>in</strong> Unternehmensbereich <strong>der</strong> Magical Media GmbH<br />
Telefon: (089) 31 89 05-15 • Fax: (089) 31 89 05-53 • akademie@vnmonl<strong>in</strong>e.de • www.vnm-akademie.de
Marktplatz<br />
Hersteller: Greif Textile Mietsysteme<br />
Name: Piccobello<br />
Produkt: Waschraum-Programm<br />
Die aufe<strong>in</strong>an<strong>der</strong> abgestimmten Produkte <strong>der</strong> Reihe Piccobello<br />
a s<strong>in</strong>d für den Sanitärbereich nutzbar und umfassen Spen<strong>der</strong>systeme<br />
für Handtücher, Flüssig- und Schaumseife, Toilettenpapierspen<strong>der</strong><br />
und Lufterfrischer.<br />
Mit ihrem weißen, oval-vertieften Gehäuse und acht austauschbaren,<br />
farbigen und strukturierten E<strong>in</strong>sätzen für die Frontpartie (wie Holzanmutung)<br />
gleicht sich das Produktprogramm unterschiedlichsten Interieurs<br />
an.<br />
: www.mietwaesche.de<br />
Hersteller: FrieslandCamp<strong>in</strong>a Foodservice<br />
Name: Gastro Portionsbecher<br />
Produkt: Relaunch <strong>der</strong> Gastro Portionsbecher<br />
Fotos: Greif Textile Mietsysteme, FrieslandCamp<strong>in</strong>a Foodservice, Gloria Haus- und Gartengeräte, IP Gansow GmbH<br />
Die neuen Verpackungen<br />
a <strong>der</strong> Gastro-Portionse<strong>in</strong>heiten<br />
bekommen, wie<br />
bereits die Großgeb<strong>in</strong>de-<br />
Artikel, e<strong>in</strong> neues Aussehen.<br />
Der e<strong>in</strong>heitliche Auftritt<br />
ermöglicht e<strong>in</strong> leichtes<br />
Erkennen <strong>der</strong> jeweiligen Produktvariante,<br />
beispielsweise<br />
h<strong>in</strong>sichtlich Fett- o<strong>der</strong> Zuckergehalt.<br />
Alle Produkte <strong>der</strong> Gastro L<strong>in</strong>ie erfüllen<br />
die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Lebensmittel-Informationverordnung<br />
(LMIV) unter an<strong>der</strong>em zur<br />
Allergen<strong>in</strong>formationspflicht.<br />
: www.frieslandcamp<strong>in</strong>a.com<br />
Hersteller: Gloria Haus- und Gartengeräte<br />
Name: Gloria CleanMaster-Serie<br />
Produkt: Sprühgeräte für Ausbr<strong>in</strong>gung saurer und alkalischer Mittel<br />
a<br />
Der E<strong>in</strong>satz von sauren und alkalischen Re<strong>in</strong>igungs- und Des<strong>in</strong>fektionsmitteln,<br />
beispielsweise bei <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>igung von Sanitäranlagen,<br />
Schwimmbä<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Schädl<strong>in</strong>gs- o<strong>der</strong> Seuchenbekämpfung<br />
erfor<strong>der</strong>t wi<strong>der</strong>standsfähige, e<strong>in</strong>fach und sicher zu<br />
handhabende Hilfsmittel. Die Sprühgeräte <strong>der</strong> CleanMaster-Serie von<br />
Gloria s<strong>in</strong>d aus hochwertigen Materialien gefertigt, die aggressiven<br />
Re<strong>in</strong>igungsmedien standhalten. Sie s<strong>in</strong>d aufgrund ihrer hohen Leistungsfähigkeit,<br />
Langlebigkeit und Ergonomie e<strong>in</strong>e gute Ausstattung<br />
für die Re<strong>in</strong>igungsbranche.<br />
: www.<strong>in</strong>dustrie-spruehgeraete.de<br />
Hersteller: IP Gansow GmbH<br />
Name: Gansowlux Kristallisations-System<br />
Produkt: Bodenaufbereitungssystem<br />
Die Bodenaufbereitung mit dem neuen Gansowlux Kristallisations-System ist selbst<br />
a durch Laien schnell, e<strong>in</strong>fach und kostengünstig durchzuführen. Mit diesem neuen<br />
Verfahren werden die Fußböden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Arbeitsgang gere<strong>in</strong>igt, poliert und kristallisiert.<br />
E<strong>in</strong> regelmäßiger E<strong>in</strong>satz erhält den gewünschten Glanzgrad, reduziert die Schmutzanhaftung<br />
und erhöht den Nutzungszyklus des Bodens.<br />
: www.gansow.de<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 39
Report<br />
Heim und Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>iger:<br />
„Wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er guten Ehe?“<br />
Kostenvorteile und Konzentration auf Kernkompetenzen<br />
bewegen Geme<strong>in</strong> schaftse<strong>in</strong>richtungen dazu,<br />
die Hausre<strong>in</strong>igung an e<strong>in</strong>en externen Dienstleister zu<br />
vergeben. Wie dies umgesetzt werden kann, zeigt die<br />
Zusammenarbeit des DRK-Pflegezentrums Fahrdorf <strong>in</strong><br />
Schleswig-Holste<strong>in</strong> mit dem Dienstleister Beyersdorf Hygiene<br />
plus.<br />
Das 1955 gegründete Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igungsunternehmen<br />
Beyersdorf<br />
bietet Serviceleistungen rund<br />
um Immobilien und Grundstücke an.<br />
Anfang 2014 wurde Beyersdorf Hygiene<br />
plus gegründet, e<strong>in</strong>e auf Alten- und<br />
Pflegeheime spezialisierte Zweignie<strong>der</strong>lassung<br />
<strong>in</strong> Rendsburg. Sie betreut mit 60<br />
Mitarbeitern über 20 E<strong>in</strong>richtungen im<br />
Raum Schleswig-Holste<strong>in</strong>.<br />
Als Lieferanten und Partner hat <strong>der</strong><br />
Dienstleister den Chemiehersteller Orochemie<br />
mit <strong>in</strong>s Boot geholt. Neben<br />
Des<strong>in</strong>fektions- und Re<strong>in</strong>igungsmitteln<br />
bietet das Unternehmen auch fachliche<br />
Unterstützung im Hygiene<strong>management</strong>.<br />
Der 2011 entwickelte „Leitfaden zur<br />
Kooperation von E<strong>in</strong>richtungen des<br />
Gesundheitswesens und Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igern“<br />
bildet laut Beyersdorf e<strong>in</strong>e wesentliche<br />
Grundlage für die Tätigkeit <strong>in</strong><br />
Pflegeheimen.<br />
Drum prüfe, wer sich b<strong>in</strong>det<br />
Für e<strong>in</strong>e gute, langfristige Kooperation<br />
sollte <strong>der</strong> Dienstleister ausgereifte Branchenkenntnisse,<br />
fachkompetente Mitarbeiter<br />
und e<strong>in</strong>e professionelle technische<br />
Aus stattung vorweisen. Das schleswigholste<strong>in</strong>ische<br />
DRK-Pflegezentrum Fahrdorf<br />
nimmt als Kunde e<strong>in</strong>en Großteil<br />
des Angebots von Beyersdorf Hygiene<br />
plus <strong>in</strong> Anspruch. Die Dienstleistung<br />
erstreckt sich von <strong>der</strong> Unterhalts- und<br />
Kar<strong>in</strong> Paasch ist zuständige Objektleiter<strong>in</strong> des Dienstleisters<br />
Grundre<strong>in</strong>igung bis h<strong>in</strong> zu Hauswirtschaftsdiensten<br />
(Zubereitung von Mahlzeiten,<br />
Essensausgabe an die Bewohner),<br />
Verteilung von Inkont<strong>in</strong>enzartikeln<br />
und vieles mehr. Das Beson<strong>der</strong>e an dem<br />
Mehrgenerationen-Pflegezentrum mit 89<br />
Bewohnern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Schleswig<br />
ist das „Junge Wohnen“. Hier leben<br />
Erwachsene zwischen 18 und 65 Jahren<br />
mit chronischen Erkrankungen, die<br />
Alltagskompetenzen zum Beispiel durch<br />
Koch- und Esstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g (wie<strong>der</strong>)erlernen<br />
und festigen.<br />
Erfolgreich ist, wer<br />
mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong> kommuniziert<br />
Als A und O <strong>der</strong> Kooperation haben sich<br />
das Schnittstellen<strong>management</strong> sowie die<br />
gut funkti onierende Kommunikation zwischen<br />
Objektleitung, Pflegedienst- und<br />
Hauswirtschaftsleitung herausgestellt.<br />
M<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal wöchentlich <strong>in</strong>formiert<br />
sich die Objektleitung bei den<br />
verantwortlichen Mitarbeitern im Pflegezentrum<br />
sowie den Re<strong>in</strong>igungskräften<br />
vor Ort über den aktuellen Stand, Auffälligkeiten<br />
o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Wünsche.<br />
Auch Begehungen und Qualitätskontrollen<br />
unterstützen die Arbeit. Zum e<strong>in</strong>en<br />
kontrolliert die Objektleitung m<strong>in</strong>destens<br />
e<strong>in</strong>mal wöchentlich öffentliche Bereiche<br />
und Zimmer des Hauses im Beise<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
zuständigen Re<strong>in</strong>igungskräfte. Zum<br />
an<strong>der</strong>en gibt es e<strong>in</strong>en regelmäßigen<br />
Kon trollturnus mit den verantwortlichen<br />
Ansprechpartnern des Hauses. Diese<br />
geme<strong>in</strong>samen Gänge werden schriftlich<br />
protokolliert und dokumentiert. Werden<br />
Mängel (zum Beispiel Sp<strong>in</strong>nweben an<br />
den Decken o<strong>der</strong> Staubrückstände h<strong>in</strong>ter<br />
Möbelstücken) bei e<strong>in</strong>er Kontrolle<br />
festgestellt, so wird dies mit den Re<strong>in</strong>igungskräften<br />
besprochen und e<strong>in</strong>e<br />
Frist zur Behebung vere<strong>in</strong>bart. Danach<br />
erfolgt zur Sicherheit e<strong>in</strong>e weitere, unangekündigte<br />
Qualitätskontrolle durch<br />
die Objektleitung.<br />
Fotos: Beyersdorf<br />
40 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Report<br />
Professionelle Ausstattung und geschulte Fachkräfte gehören dazu<br />
Ausbruchsgeschehen<br />
geme<strong>in</strong>sam bewältigen<br />
Der vom Leitfaden gefor<strong>der</strong>te Informationsfluss<br />
ist vor allem bei e<strong>in</strong>em Ausbruchsgeschehen<br />
wichtig. Sobald beispielsweise<br />
Magen-Darm-Infektionen<br />
im Hause festgestellt werden, wird<br />
Beyersdorf umgehend durch das Pflegezentrum<br />
<strong>in</strong>formiert. Der Dienstleister<br />
kann sofort die entsprechenden Vorkehrungen<br />
für die Re<strong>in</strong>igung treffen, um<br />
Keimverschleppungen zu verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n.<br />
Sowohl die Mitarbeiter als auch Angehörige<br />
werden entsprechend über die<br />
richtigen Maßnahmen <strong>in</strong> Kenntnis gesetzt<br />
(persönliche und telefonische Kommunikation<br />
zwischen Objektleitung und<br />
Kontaktpersonen). Im Leitfaden wird es<br />
folgen<strong>der</strong>maßen formuliert: „Informationswege<br />
und Zuständigkeiten s<strong>in</strong>d<br />
bei e<strong>in</strong>em Ausbruch festzulegen und<br />
Informationen zu Risiken und Schutzmaßnahmen<br />
je nach Erreger weiterzugeben.“<br />
Damit das Hygiene<strong>management</strong> funktionieren<br />
kann, halten sich beide Seiten<br />
an die Vorgaben <strong>der</strong> e<strong>in</strong>heitlichen<br />
Hygiene- und Re<strong>in</strong>igungspläne – e<strong>in</strong>em<br />
außerordentlich wichtigen Bestandteil<br />
des „Ehe“-Vertrags.<br />
Beim E<strong>in</strong>satz entsprechend wirksamer,<br />
gelisteter und materialschonen<strong>der</strong> Des<strong>in</strong>fektions-<br />
und Re<strong>in</strong>igungsmittel kommt<br />
auch wie<strong>der</strong> das Unternehmen Orochemie<br />
<strong>in</strong>s Spiel. Bei Objektbegehungen<br />
berät <strong>der</strong> Chemiespezialist h<strong>in</strong>sichtlich<br />
des E<strong>in</strong>satzes geeigneter Präparate.<br />
Werden beispielsweise Des<strong>in</strong>fektionspräparate<br />
im Wechsel mit Re<strong>in</strong>igungsmitteln<br />
e<strong>in</strong>gesetzt, so eignen sich nur<br />
spezielle Re<strong>in</strong>iger für den E<strong>in</strong>satz. Diese<br />
s<strong>in</strong>d auf das verwendete Des<strong>in</strong>fektionsmittel<br />
abgestimmt, um Unverträglichkeiten<br />
und Seifenfehler zu vermeiden.<br />
Auch werden geeignete Re<strong>in</strong>iger für unterschiedliche<br />
Beläge und Materialien<br />
empfohlen. Abstimmungen dieser Art<br />
s<strong>in</strong>d unbed<strong>in</strong>gt erfor<strong>der</strong>lich, um hygienische<br />
Sicherheit zu gewährleisten.<br />
Gute Ausstattung<br />
ermöglicht gute Leistung<br />
E<strong>in</strong>e wichtige und nicht zu vernachlässigende<br />
Voraussetzung für e<strong>in</strong>e langfristige<br />
Zusam menarbeit ist die <strong>Integration</strong><br />
des Dienstleisters <strong>in</strong> die E<strong>in</strong>richtung.<br />
Dies geschieht vor allem dann, wenn<br />
den Re<strong>in</strong>igungskräften ausreichende<br />
Räumlichkeiten wie Umkleide- und Sanitärräume<br />
sowie Lager- und Aufbereitungsbereiche<br />
für Re<strong>in</strong>igungsutensilien<br />
zur Verfügung gestellt werden.<br />
Im Gegenzug stellt Beyersdorf vere<strong>in</strong>barungsgemäß<br />
das gesamte Re<strong>in</strong>igungsmaterial<br />
(Chemie, Wischtextilien, Nasssauger,<br />
Servicewagen usw.) sowie e<strong>in</strong>e<br />
Waschmasch<strong>in</strong>e. So können die Re<strong>in</strong>igungskräfte<br />
Wischbezüge und Mikrofasertücher<br />
vor Ort hygienisch aufbereiten<br />
und mit Chemie vortränken.<br />
Im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er guten Partnerschaft und<br />
Qualitätssicherung sollte auch das Fehler-<br />
und Beschwerde<strong>management</strong> reibungslos<br />
funktionieren – und laut Leitfaden<br />
vor allem ernst genommen werden.<br />
Sollte es zwischen dem Dienstleister und<br />
dem Pflegezentrum zu e<strong>in</strong>em Beschwerdefall<br />
kommen, nimmt sich die Objektleitung<br />
umgehend <strong>der</strong> <strong>Sache</strong> an. Sie<br />
ermittelt dabei die Ursache, bespricht<br />
dies mit den Re<strong>in</strong>igungskräften und lässt<br />
die Mängel beheben. Anschließend begleitet<br />
sie die Re<strong>in</strong>igung <strong>in</strong> den Folgetagen<br />
noch <strong>in</strong>tensiver, um sicherzugehen,<br />
dass die Angelegenheit zur Zufriedenheit<br />
des Kunden gelöst wurde.<br />
Weitere Inhalte des zwölfseitigen Leitfadens<br />
s<strong>in</strong>d Kostenbauste<strong>in</strong>e für die<br />
Kalkulation bei<strong>der</strong> Kooperationspartner<br />
o<strong>der</strong> auch Anfor<strong>der</strong>ungen an Personalschulung,<br />
-organisation und -schutz.<br />
Als herausragende Voraussetzungen<br />
für e<strong>in</strong>e langwährende, auf Vertrauen<br />
basierende Zusammenarbeit werden<br />
abschließend <strong>der</strong> regelmäßige Informationsaustausch,<br />
die geme<strong>in</strong>samen Hygienebegehungen<br />
und das konstruktive<br />
Fehler- und Beschwerde<strong>management</strong><br />
hervorgehoben.<br />
E Cornelia Wegemund/Red<br />
: www.drk-sl-fl.de<br />
: www.beyersdorf.de<br />
LEITFADEN ALS<br />
HILFESTELLUNG<br />
Zur Unterstützung bietet<br />
<strong>der</strong> Des<strong>in</strong>fektions- und<br />
Re<strong>in</strong>igungsmittelhersteller<br />
Orochemie den von<br />
Experten erarbeiteten<br />
„Leitfaden zur Kooperation<br />
von E<strong>in</strong>richtungen<br />
des Gesundheitswesens<br />
und Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igern“.<br />
Kapitel wie Partnerwahl,<br />
Ehevertrag und Haushaltsbuch<br />
geben e<strong>in</strong>en<br />
umfassenden Aufgabenüberblick für e<strong>in</strong>e<br />
gut funktionierende Kooperation.<br />
Infos: : www.orochemie.de<br />
(Bereich Service/Checklisten<br />
für Hygieneaufgaben).<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 41
Report<br />
Gästehaus mit Musik<br />
Petra Menzel ist Heimleiter<strong>in</strong> und<br />
Geschäftsführer<strong>in</strong> im Institut Sankt<br />
Sebastian <strong>in</strong> Salzburg<br />
Im Institut Sankt Sebastian <strong>in</strong> <strong>der</strong> Salzburger Altstadt leben<br />
(Musik)-Studenten aus <strong>der</strong> ganzen Welt. Seit Februar 2013<br />
ist Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong> Petra Menzel dort Heimleiter<strong>in</strong><br />
und Geschäftsführer<strong>in</strong>. Wir besuchten sie zwei Tage lang.<br />
Sie setzte sich damals <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Assessment-Center<br />
(mit alle<strong>in</strong> 300 Fragen zur<br />
Persönlichkeit) gegen 40 Bewerber<br />
durch und kam <strong>in</strong> die Endrunde <strong>der</strong><br />
letzten drei Bewerber. Nun erfuhr sie<br />
endlich auch, wer <strong>der</strong> Arbeitgeber ist:<br />
Es s<strong>in</strong>d natürlich an<strong>der</strong>e Gäste, denen<br />
man <strong>in</strong> solch e<strong>in</strong>em Haus begegnet.<br />
Die Mozart-Stadt Salzburg<br />
lockt mit dem nahegelegenen Mozarteum<br />
<strong>der</strong> Universität Studenten aus <strong>der</strong><br />
ganzen Welt an. E<strong>in</strong>ige von ihnen leben<br />
während ihres Studiums, das sich oft<br />
über mehrere Jahre erstreckt, im Institut<br />
Sankt Sebastian <strong>in</strong> <strong>der</strong> Salzburger Altstadt.<br />
Und so trifft man auf dem Flur e<strong>in</strong>e<br />
angehende Dirigent<strong>in</strong> aus Palermo und<br />
US-Studenten, die auf <strong>der</strong> Sonnenterrasse<br />
lernen o<strong>der</strong> abends <strong>in</strong> kurzen Hosen<br />
und Flip-Flops im Erdgeschoss Wäsche<br />
waschen. Dazu erkl<strong>in</strong>gen bis 22.00 Uhr<br />
Jazz-Töne aus dem Musik-Übungsraum<br />
mit dem häufig genutzten Klavier. Nur<br />
etwa 100 Meter vom Haupte<strong>in</strong>gang des<br />
Gästehauses entfernt bef<strong>in</strong>det sich auf<br />
dem gleichnamigen Friedhof nicht nur<br />
das Grab von Anton Hasslauer, Stifter<br />
des Instituts St. Sebastian, son<strong>der</strong>n auch<br />
das von Mozarts Vater Leopold.<br />
Seit Februar 2013 neue<br />
Heimleiter<strong>in</strong><br />
Dies ist also die neue Arbeitsstätte von<br />
Petra Menzel, die seit Februar 2013<br />
im Institut Sankt Sebastian als Heimleiter<strong>in</strong><br />
arbeitet und <strong>in</strong>zwischen sogar zur<br />
Geschäftsführer<strong>in</strong> aufgestiegen ist. Die<br />
Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong> arbeitete vorher<br />
fünf Jahre <strong>in</strong> Haus Hohenfried e.V.,<br />
e<strong>in</strong>er Wohn- und Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
für Menschen mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
<strong>in</strong> Bayerisch Gma<strong>in</strong> (siehe auch Bericht<br />
<strong>in</strong> <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 1/2011).<br />
Wie kam es dann zu ihrem Entschluss,<br />
die Arbeitsstelle zu wechseln? „Wissen<br />
Sie, mit 45 Jahren ist ja sozusagen<br />
Halbzeit im Leben“, sagte sie, „und<br />
so wollte ich e<strong>in</strong>fach noch mal etwas<br />
Neues anfangen“.<br />
Auf e<strong>in</strong>em Onl<strong>in</strong>e-Portal entdeckte sie<br />
dann die Anzeige e<strong>in</strong>er Personalagentur,<br />
auf die sie sich beworben hat, ohne<br />
den Arbeitgeber zunächst zu kennen.<br />
Das Hauswirtschaftsteam von<br />
Sankt Sebastian<br />
42 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Report<br />
Fotos: Robert Baumann (6), St. Sebastian (1), Wilfried Kopetsky (1)<br />
Da es momentan gelegentlich noch etwas Stau am Buffet geben kann,<br />
soll es zukünftig um diese Säule herum aufgebaut werden, damit es<br />
von allen Seiten zugänglich ist<br />
es war die Erzdiözese Salzburg! „Da<br />
war ich baff – denn ich habe immer<br />
wie<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e gute Freund<strong>in</strong> aus Salzburg<br />
im Café direkt neben dem Institut zum<br />
Brunch getroffen – wer hätte ahnen<br />
können, dass sich nur e<strong>in</strong> paar Meter<br />
weiter me<strong>in</strong>e zukünftige Arbeitstelle bef<strong>in</strong>den<br />
würde!“<br />
Ihre Vorgänger<strong>in</strong> hatte das Pensionsalter<br />
erreicht und wies Anfang 2013<br />
ihre Nachfolger<strong>in</strong> Petra Menzel noch<br />
e<strong>in</strong>en Monat lang e<strong>in</strong>. Und dann gab<br />
es gleich jede Menge zu tun: Denn das<br />
Gästehaus war <strong>in</strong> die Jahre gekommen<br />
und musste nun Stockwerk für Stockwerk<br />
renoviert werden. Petra Menzel <strong>in</strong>formierte<br />
sich auf Messen, bei benachbarten<br />
Heimleitern und im Gespräch mit<br />
Bä<strong>der</strong>architekten, um das Optimum für<br />
den Umbau zu f<strong>in</strong>den.<br />
Pfiffige Details <strong>in</strong> den<br />
neuen Bä<strong>der</strong>n<br />
Die neuen Duschen haben nun ebenerdige<br />
E<strong>in</strong>gänge und Duschschläuche,<br />
die sich mitdrehen und sich so nicht<br />
mehr verdrillen können. H<strong>in</strong>zu kommt<br />
e<strong>in</strong> beson<strong>der</strong>er Abfluss, <strong>der</strong> aus drei<br />
Teilen besteht und so den Geruch abschließt.<br />
Außerdem gelangen Haare<br />
und ähnliche Reste beim Duschen nicht<br />
<strong>in</strong> die Wasserrohre. Die damals teilweise<br />
25 Jahre alten Plastikduschvorhänge<br />
wurden nach und nach durch Plexiglaskab<strong>in</strong>en<br />
ersetzt. Die Heizkörper mit<br />
den Bügeln für Handtücher s<strong>in</strong>d ohne<br />
Lamellen und so besser zu re<strong>in</strong>igen. Bei<br />
den spülrandlosen Toiletten schließen<br />
sich die Toilettenbrillen automatisch.<br />
Der Re<strong>in</strong>igungs-Tab kommt nun wie bei<br />
e<strong>in</strong>em Geschirrspüler direkt oben <strong>in</strong> den<br />
Spülkasten.<br />
ZUR PERSON<br />
Gästezimmer mit<br />
meterlangen Buchregalen<br />
In den Zimmern wurde <strong>der</strong> alte L<strong>in</strong>oleumboden<br />
entfernt und durch versiegeltes Eichenparkett<br />
ersetzt. Außerdem wurden<br />
neue Gästezimmer geschaffen. „Wir<br />
haben festgestellt, dass die Studenten<br />
lieber für sich auf den Zimmern lernen<br />
und wir deshalb den großen Lehrsaal<br />
umwandeln können <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Familienzimmer“,<br />
so Menzel. Auffallend <strong>in</strong> den<br />
Zimmern s<strong>in</strong>d die wandhohen Schränke,<br />
zwei Kork-P<strong>in</strong>nwände, sehr viele Haken<br />
für Kleidung und meterlange Bücherregale<br />
– denn jedes Zimmer ist ja vor<br />
allem als Unterkunft für Studenten konzipiert.<br />
Touristische Gäste machen aber<br />
<strong>in</strong>zwischen auch schon 40 Prozent <strong>der</strong><br />
Übernachtungen aus. Die Preise pro<br />
Zimmer liegen zwischen 34,50 Euro<br />
im Gruppenraum und 53 Euro im E<strong>in</strong>zelzimmer<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Hochsaison, beispielsweise<br />
bei den Salzburger Festspielen.<br />
Studenten zahlen monatliche Mieten ab<br />
290 Euro.<br />
E<strong>in</strong>mal im Monat ist<br />
Hygiene-Kontrolle<br />
Auf je<strong>der</strong> Etage gibt es e<strong>in</strong>e Küche mit<br />
Induktionsherd und edler verschiebbarer<br />
Licht- und Abzugsleiste zum Kochen. Vor<br />
2013 waren hier noch e<strong>in</strong>fache Camp<strong>in</strong>g-Kochplatten<br />
zu f<strong>in</strong>den. „Aus Brand-<br />
Petra Menzel ist seit 1992 Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong> im städtischen Bereich mit Ausbil<strong>der</strong>eignung.<br />
Anschließend arbeitete sie vier Jahre lang als Hauswirtschaftsmeister<strong>in</strong> im<br />
Bezirkskrankenhaus Inn-Salzach-Kl<strong>in</strong>iken für Psychiatrie/Neurologie. Durch das Motorradfahren<br />
hat sie ihren Traummann kennengelernt und 2004 geheiratet. Sie zog<br />
um <strong>in</strong>s Berchtesgadener Land, wo sie als Hauswirtschaftsleitung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em städtischen<br />
Altenheim tätig war. Nach e<strong>in</strong>er zweijährigen Projektleitung zur <strong>Integration</strong> von Menschen<br />
mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung begann sie <strong>in</strong> Haus Hohenfried e.V. zu arbeiten. Für<br />
fünf Jahre leitete sie hier die Hauswirtschaft mit Personal- und Budgetverantwortung<br />
sowie Son<strong>der</strong>aufgaben rund um das Qualitäts<strong>management</strong> (zum Beispiel Erstellung von<br />
Sicherheits-, Hygiene-Schulungskonzepten, HACCP, Notfallpläne). Seit vielen Jahren<br />
ist sie Prüfungsmitglied des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Bereich<br />
Hauswirtschaft und Honorarkraft für Unterrichtse<strong>in</strong>heiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Meisterschule für<br />
Hauswirtschaft.<br />
Sie absolvierte folgende berufsbegleitende Weiterbildungen:<br />
u Fachwirt<strong>in</strong> im Sozial- und Gesundheitswesen IHK<br />
u Bachelor Professional (CCI) of Social and Health Services<br />
u Betriebswirt<strong>in</strong> im Sozial- und Gesundheits<strong>management</strong>, Facharbeitsthema<br />
„Erweiterung des Leistungsangebotes für Mütter mit geistiger Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung“<br />
u Sozial<strong>management</strong>, Fachrichtung Heimleitung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Altenpflege<br />
u Hygienebeauftragte bei Dr. Dieter Bödeker (VNM-Akademie)<br />
u Qualitäts-Coach.<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 43
Report<br />
Die Küche ist über hun<strong>der</strong>t Jahre alt und wird nicht<br />
mehr für die Gäste genutzt – gelegentlich f<strong>in</strong>den<br />
hier ayurvedische Kochkurse statt<br />
Der neu e<strong>in</strong>gerichtete Aufenthaltsraum für die Studenten<br />
aus aller Welt<br />
schutzgründen stellen wir den Strom ab<br />
22 Uhr <strong>in</strong> den Küchen automatisch per<br />
Zeitschaltuhr ab“, so Menzel, „doch<br />
haben uns die Studenten das Feedback<br />
gegeben, dass wir den Strom doch bitte<br />
länger anlassen sollen“. Zukünftig wird<br />
es also bis Mitternacht Kochgelegenheit<br />
geben. Da e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Geschirrtuch auf<br />
<strong>der</strong> Herdplatte verkohlte, waren die<br />
Zeitschaltuhren auf jeden Fall e<strong>in</strong>e richtige<br />
Investition. Zusätzlich mussten auch<br />
noch bisher im Haus fehlenden Rauchmel<strong>der</strong><br />
angeschafft werden.<br />
Je<strong>der</strong> Student hat <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küche se<strong>in</strong>es<br />
Stockwerkes eigene Schließfächer für Lebensmittel,<br />
die jedoch aus hygienischen<br />
Gründen e<strong>in</strong>mal im Monat von Mitarbeitern<br />
des zehnköpfigen Hauswirtschaftsteams<br />
o<strong>der</strong> Petra Menzel kontrolliert<br />
werden. „Wenn da etwas mit Schimmel<br />
o<strong>der</strong> Motten auftaucht, dann werden die<br />
Studenten aber schnell zu mir gebeten“,<br />
sagt Petra Menzel mit fester Stimme.<br />
Täglich wird die Küche vom hauseigenen<br />
Re<strong>in</strong>igungsteam gere<strong>in</strong>igt, jedoch<br />
ist je<strong>der</strong> Student angehalten, nach dem<br />
Kochen die Küche sauber zu verlassen.<br />
Mit den Studenten wird e<strong>in</strong> Heimvertrag<br />
abgeschlossen, um Unannehmlichkeiten<br />
für das Haus zu vermeiden. So darf<br />
dann beispielsweise Hausrat, den die<br />
Studenten nach dem Auszug hier lassen,<br />
nach e<strong>in</strong>er gewissen Frist entsorgt<br />
werden. Während ihre langjährige Vorgänger<strong>in</strong><br />
noch selbst im Haus wohnte,<br />
kommt das für Menzel nicht <strong>in</strong>frage;<br />
sie wohnt weiterh<strong>in</strong> mit ihrem Mann <strong>in</strong><br />
Pid<strong>in</strong>g <strong>in</strong> <strong>der</strong> Nähe von Freilass<strong>in</strong>g. In<br />
Deutschland ist sie übrigens weiterh<strong>in</strong> im<br />
Prüfungsausschuss für angehende Meister<strong>in</strong>nen<br />
tätig.<br />
Ganz wichtig: WLAN für die<br />
Studenten<br />
Im ganzen Haus wurden <strong>in</strong>zwischen<br />
drahtlose lokale Netzwerke (WLAN)<br />
Die Empfangshalle ist mit Untersberger Marmor ausgestattet, <strong>der</strong> sehr<br />
pflegleicht ist und die Bombenangriffe im 2. Weltkrieg überstanden<br />
hat<br />
44 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Report<br />
Stellenangebote<br />
Stollsteimer_Stellenanzeige_Layout 1 11.09.14 11:38 Seite 1<br />
Wir s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Cater<strong>in</strong>g-Unternehmen im Großraum Stuttgart<br />
und suchen zur Unterstützung unseres Betriebsrestaurants <strong>in</strong><br />
Nürt<strong>in</strong>gen ab sofort e<strong>in</strong>e/n<br />
Hauswirtschafter-/<strong>in</strong> o<strong>der</strong><br />
Restaurantfachfrau-/mann<br />
<strong>in</strong> Vollzeit als Service-/Kant<strong>in</strong>enkraft<br />
Zukünftig darf länger gekocht werden – die Studenten<br />
haben es gewünscht<br />
geschaffen, damit die Studenten und Gäste rund um die Uhr<br />
im Internet surfen können. Für die fünf Stockwerke <strong>in</strong> dem<br />
alten Gemäuer mussten 16 Hotspots aktiviert werden (öffentliche<br />
drahtlose Internetzugriffspunkte). Diese gewährleisten<br />
nun überall Empfang im Haus <strong>in</strong>klusive <strong>der</strong> Sonnenterrasse<br />
im fünften Stock mit Blick über die Stadt.<br />
Inzwischen s<strong>in</strong>d etwa drei Viertel aller Räume renoviert und<br />
gefragt nach den nächsten Zielen antwortet Petra Menzel:<br />
„Als Geschäftsführer<strong>in</strong> des Hauses möchte ich mehr Market<strong>in</strong>g<br />
betreiben, auch wenn die Auslastung mit m<strong>in</strong>destens 75<br />
Prozent bis 100 Prozent zu den Festspielen ja schon sehr gut<br />
ist. Bisher kommen Schulklassen eher noch durch Mund-zu-<br />
Mund-Propaganda zu uns o<strong>der</strong> durch ehemalige Studenten,<br />
die <strong>in</strong>zwischen selbst unterrichten.“ Der bisherige flie<strong>der</strong>farbene<br />
Flyer ohne Fotos sieht tatsächlich noch recht bescheiden<br />
aus, doch immerh<strong>in</strong> verweist <strong>der</strong> Internetauftritt schon auf die<br />
große Dachterrasse, den Übungsraum mit Klavier und an<strong>der</strong>e<br />
Annehmlichkeiten des Hauses.<br />
Hilfe beim österreichischen Steuerrecht<br />
Mit Tempo, Organisationstalent und Detailliebe hat Petra Menzel<br />
<strong>in</strong> den letzten Monaten dem Haus e<strong>in</strong>e Frischekur verordnet.<br />
Gibt es auch etwas, das die ausgebildete Betriebswirt<strong>in</strong><br />
für Gesundheitswesen nicht so gut kann? „Ja ich kann beispielsweise<br />
nicht Klavier spielen“, sagte sie lachend. „Und um<br />
die Buchhaltungsfragen mit dem österreichischen Steuerrecht<br />
kümmert sich e<strong>in</strong> Steuerbüro, das jeden Monat die Belege<br />
e<strong>in</strong>for<strong>der</strong>t und bearbeitet.“ Menzel hat schon ganz bewusst<br />
im Bewerbungsgespräch klargestellt, dass sie hierbei professionelle<br />
Unterstützung bräuchte, um all die an<strong>der</strong>en Aufgaben<br />
zu bewältigen.<br />
Ihr gefällt <strong>der</strong> S<strong>in</strong>nspruch e<strong>in</strong>er Freund<strong>in</strong>: „Glücklich kann sich<br />
<strong>der</strong> Mensch schätzen, <strong>der</strong> e<strong>in</strong>er Arbeit nachgeht, <strong>in</strong> <strong>der</strong> er<br />
se<strong>in</strong>e Stärken und Talente e<strong>in</strong>setzen kann und dazu die Arbeit<br />
noch mit Leidenschaft und Freude macht.“<br />
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<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 45<br />
Stellenausschreibung-Waeschereileitung_92x116mm__TSK.<strong>in</strong>dd 1 24.07.2014 14:11:28
Report<br />
Berufsbekleidung<br />
ist wie e<strong>in</strong>e Visitenkarte<br />
Berufsbekleidung soll nicht nur ihre Träger vor Verschmutzungen,<br />
Infektionen und an<strong>der</strong>en berufsbed<strong>in</strong>gten<br />
Risiken schützen, sie ist auch die Visitenkarte<br />
e<strong>in</strong>es Unternehmens. Dienstleister können diese Maxime<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel besser erfüllen als die Eigenleistung;<br />
e<strong>in</strong> Beispiel aus Merseburg.<br />
In <strong>der</strong> Regel wird die Versorgung mit<br />
Berufskleidung heute professionellen<br />
Dienstleistern übertragen. Es gibt allerd<strong>in</strong>gs<br />
immer noch E<strong>in</strong>richtungen, die<br />
aus verschiedensten Gründen den Kauf<br />
und die Pflege von Kitteln und an<strong>der</strong>en<br />
berufsspezifischen Outfits ihren Mitarbeitern<br />
überlassen. Die schickste schwarze<br />
Kochbluse mit e<strong>in</strong>gesticktem Namenszug<br />
und die eleganteste Servierweste<br />
erfüllen jedoch nicht ihren Zweck, wenn<br />
sie nicht nach den Hygienevorschriften<br />
des Robert Koch-Instituts gewaschen<br />
und so gef<strong>in</strong>isht werden, dass sie<br />
die Persönlichkeit ihrer Träger<br />
positiv unterstreichen.<br />
„Eigenwäsche ist bei<br />
Berufskleidung we<strong>der</strong> aus<br />
ökonomischer noch aus<br />
ökologischer Sicht vorteilhaft“,<br />
sagt Marko<br />
Noack, Leiter <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassung<br />
Merseburg<br />
<strong>der</strong> Alsco Berufskleidungs-Service<br />
GmbH.<br />
Ökologisch nachteilig<br />
deshalb, weil das<br />
Abwasser aus vielen<br />
kle<strong>in</strong>en Haushaltswaschmasch<strong>in</strong>en<br />
die<br />
Umwelt wesentlich<br />
Schick für Köche und<br />
Köch<strong>in</strong>nen – am Herd<br />
und am Büfett: Kochjacke<br />
und Vorb<strong>in</strong><strong>der</strong><br />
für sie und ihn<br />
stärker belastet als die Flotte aus e<strong>in</strong>er<br />
<strong>in</strong>dustriellen Anlage: „Das Abwasser<br />
<strong>der</strong> Haushaltswaschmasch<strong>in</strong>en wird unbehandelt<br />
entsorgt und leitet auf diese<br />
Weise Chemikalienrückstände, Kohlenstoffverb<strong>in</strong>dungen<br />
und Schwermetalle <strong>in</strong><br />
das Abwassernetz“, so Marko Noack.<br />
Waschprogramme und<br />
-chemie für Hygienewäsche<br />
An<strong>der</strong>s gewerbliche Wäschereien: Sie<br />
müssen ihr Abwasser über Filter und<br />
mikrobiologische Behandlung entsprechend<br />
<strong>der</strong> gesetzlichen For<strong>der</strong>ungen<br />
aufbereiten, bevor<br />
es <strong>in</strong> die Kläranlage gelangt.<br />
„In unseren Betrieben kontrollieren<br />
beispielsweise durch<br />
das wfk Clean<strong>in</strong>g Technology<br />
Institute <strong>in</strong> Krefeld<br />
geschulte Mitarbeiter nach<br />
den Waschprozessen die<br />
Flotte und geben sie erst für<br />
die Entsorgung frei, wenn<br />
alle Werte den Vorschriften<br />
entsprechen. Zudem werden<br />
Spülflotten wie<strong>der</strong>verwendet,<br />
was ebenso den durchschnittlichen<br />
Wasserverbrauch pro<br />
bearbeitetem Teil senkt. Wir<br />
sparen jährlich e<strong>in</strong>e große Menge<br />
an Frischwasser“, erklärt <strong>der</strong><br />
Nie<strong>der</strong>lassungsleiter weiter.<br />
E<strong>in</strong> weiteres Argument, das für<br />
die Lieferung <strong>der</strong> Berufskleidung<br />
durch e<strong>in</strong>en Dienstleister spricht,<br />
ist die Qualität. Marko Noack:<br />
„For<strong>der</strong>t e<strong>in</strong> Betrieb von se<strong>in</strong>en Mitarbeitern<br />
Selbstversorgung, wird möglichst<br />
preisgünstige Ware e<strong>in</strong>gekauft und<br />
je<strong>der</strong> wäscht sie <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Haushaltswaschmasch<strong>in</strong>e<br />
nach unterschiedlichen<br />
Waschprozessen. Kocht <strong>der</strong> e<strong>in</strong>e se<strong>in</strong>e<br />
Wäsche tot, so legt e<strong>in</strong> an<strong>der</strong>er außer<br />
<strong>der</strong> Berufskleidung auch noch Hemden<br />
o<strong>der</strong> Blusen <strong>in</strong> die Trommel und wäscht<br />
das Ganze bei niedriger Temperatur.“<br />
Bei 30 o<strong>der</strong> 40 Grad Celsius gewaschen,<br />
würden aber die Ansprüche an<br />
e<strong>in</strong>en hohen Hygienestandard nicht<br />
erfüllt.<br />
„H<strong>in</strong>zu kommen Knopfverluste, Beschädigungen<br />
an Reißverschlüssen o<strong>der</strong><br />
Risse im Gewebe, die je nach persönlicher<br />
E<strong>in</strong>stellung und Geschick repariert<br />
werden – o<strong>der</strong> auch nicht.“ Die Mitarbeiter<br />
würden folglich mit unterschiedlichem<br />
Ersche<strong>in</strong>ungsbild auftreten, was<br />
wie<strong>der</strong>um für das Image des Betriebs<br />
nicht gerade för<strong>der</strong>lich sei.<br />
Ganz an<strong>der</strong>s geht es <strong>in</strong> gewerblichen<br />
Wäschereien zu: „Uns stehen 51<br />
Waschprogramme zur Auswahl, die<br />
exakt auf die verschiedensten Verschmutzungsgrade<br />
und E<strong>in</strong>satzzwecke <strong>der</strong><br />
jeweiligen Berufskleidung abgestimmt<br />
s<strong>in</strong>d. Für Food-Wäsche – also Berufskleidung,<br />
die <strong>in</strong> lebensmittelverarbeitenden<br />
Betrieben getragen wird – kommen<br />
beispielsweise fünf auf diesen Bereich<br />
abgestimmte Programme zum E<strong>in</strong>satz“,<br />
erläutert Marko Noack.<br />
Aufbewahrung und Lieferung<br />
<strong>in</strong> schützen<strong>der</strong> Folie<br />
In Großküchen, fleischverarbeitenden<br />
Betrieben und an<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>richtungen,<br />
<strong>in</strong> denen Nahrungsmittel hergestellt o<strong>der</strong><br />
verarbeitet werden, ist strengste Hygiene<br />
das entscheidende Kriterium. „Den<br />
hohen Standard an Keimfreiheit, wie<br />
er <strong>in</strong> diesem Metier natürlich verlangt<br />
wird, kann die eigene Masch<strong>in</strong>e im Badezimmer<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> SB-Waschsalon nicht<br />
Fotos: Alsco (4), Kentaur (1)<br />
46 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Report<br />
E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die Arbeitsabläufe: Von <strong>der</strong> Wäschesortierung<br />
h<strong>in</strong> <strong>in</strong> die Waschmasch<strong>in</strong>e, zum E<strong>in</strong>scannen <strong>der</strong> Barcodes<br />
zur Identifizierung <strong>der</strong> Wäsche bis h<strong>in</strong> zur Faltmasch<strong>in</strong>e<br />
gewährleisten“, gibt <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassungsleiter<br />
zu bedenken. Weil bei <strong>der</strong> Pflege<br />
<strong>der</strong> eigenen Wäsche zu Hause kaum<br />
jemand die Hände des<strong>in</strong>fiziert o<strong>der</strong> gar<br />
Abklatschproben nimmt, ist <strong>der</strong> Hygienestandard<br />
unkontrollierbar. Beim Profi jedoch<br />
wird die Wäsche nach den Richtl<strong>in</strong>ien<br />
des Robert Koch-Instituts aufbereitet<br />
und ist nach <strong>der</strong> DIN 10524 zertifiziert.<br />
RABC-System für Hygiene<br />
Zwei Hygienebeauftragte überwachen<br />
permanent die Hygienemaßnahmen im<br />
Betrieb per Monitor<strong>in</strong>g. Werden von den<br />
Hygienebehörden m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal im<br />
Quartal Abklatschtests verlangt, so führt<br />
Alsco diese Maßnahme sogar bis zu<br />
e<strong>in</strong>mal im Monat durch und sendet die<br />
Proben an das wfk zur Untersuchung <strong>der</strong><br />
kritischen Punkte nach dem RABC-System<br />
(Risk Analyse Bio-Contam<strong>in</strong>ation System,<br />
analog zu HACCP für die Re<strong>in</strong>igung von<br />
Großküchen und an<strong>der</strong>en lebensmittelverarbeitenden<br />
Betrieben).<br />
Dies bedeutet: Die Kleidung wird chemothermisch<br />
gewaschen, also unter E<strong>in</strong>satz<br />
e<strong>in</strong>es keimabtötenden Waschmittels bei<br />
70 Grad Celsius zehn M<strong>in</strong>uten lang <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Flotte bewegt. Damit <strong>in</strong> dem Gewebe<br />
ke<strong>in</strong>e möglicherweise Lebensmittel<br />
bee<strong>in</strong>flussenden chemischen Rückstände<br />
verbleiben, werden die Teile anschließend<br />
bis zu drei Mal gespült. Standardmäßig<br />
werden die chemothermisch<br />
gewaschenen,<br />
gef<strong>in</strong>ishten und gegebenenfalls<br />
reparierten Teile<br />
hängend <strong>in</strong> Folie an die<br />
Kunden geliefert. Alternativ<br />
ist die Lieferung gefalteter,<br />
<strong>in</strong> Folie e<strong>in</strong>geschweißter<br />
Ware sowie <strong>in</strong> textilen Wäschesäcken<br />
möglich.<br />
Grundsätzlich bietet <strong>der</strong> Dienstleister<br />
zwei Möglichkeiten an: „Kunden können<br />
bei uns komplette Outfits vom Kittel über<br />
Warnwesten e<strong>in</strong>schließlich Sicherheitsschuhe,<br />
Schutzhelme und an<strong>der</strong>e spezielle<br />
Ausstattungen bis h<strong>in</strong> zum Bus<strong>in</strong>ess-<br />
Anzug kaufen und durch uns pflegen<br />
lassen“, erläutert Marko Noack. Die<br />
Investitionskosten sollten allerd<strong>in</strong>gs nicht<br />
unterschätzt werden: „In manchen Metiers<br />
wie zum Beispiel <strong>in</strong> Küchen muss die<br />
Kleidung m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal täglich gewechselt<br />
werden. Deshalb sollte <strong>der</strong> Unternehmer<br />
pro Mitarbeiter ausreichend<br />
Garnituren e<strong>in</strong>planen“, gibt Noack zu<br />
bedenken. Bei Berufskleidung mit ger<strong>in</strong>gerer<br />
Belastung sollten pro Mitarbeiter<br />
m<strong>in</strong>destens fünf Garnituren bereit liegen.<br />
Wird die Kleidung nach dem Rotationspr<strong>in</strong>zip<br />
ausgetauscht, ist <strong>der</strong> Bestand zu<br />
verdoppeln. Die Kleidung für manche<br />
Berufe, wie etwa für Krankenpfleger<br />
o<strong>der</strong> Köche, erfor<strong>der</strong>t beson<strong>der</strong>s hohen<br />
Aufwand bei <strong>der</strong> Pflege, was sich auf<br />
die Kosten für die Wäscherei auswirkt.<br />
Die Wertm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung durch Verschleiß<br />
und damit verbundene Neubeschaffungen,<br />
die Kosten für e<strong>in</strong>e Klei<strong>der</strong>kammer<br />
und die Verwaltung des Bestands<br />
s<strong>in</strong>d weitere Aspekte, welche eher gegen<br />
die Versorgung <strong>der</strong> Belegschaft mit betriebseigener<br />
Berufskleidung sprechen.<br />
Entscheidet sich e<strong>in</strong> Unternehmer h<strong>in</strong>gegen<br />
für e<strong>in</strong>en Vollservice, wird er von<br />
diesen Belastungen befreit: „E<strong>in</strong> wesentlicher<br />
Vorteil ist, dass bei <strong>der</strong> Nutzung<br />
unseres Mietsystems die Beschaffung<br />
<strong>der</strong> Berufskleidung durch uns f<strong>in</strong>anziert<br />
wird“, erklärt <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassungsleiter.<br />
Lager und Verwaltung<br />
entfällt<br />
Bei <strong>der</strong> Auswahl <strong>der</strong> Berufskleidung<br />
sollten die Mitarbeiter, zum<strong>in</strong>dest aber<br />
<strong>der</strong> Betriebsrat, e<strong>in</strong>bezogen werden.<br />
„Die Träger akzeptieren die Kleidung<br />
nur, wenn sie sich dar<strong>in</strong> wohlfühlen und<br />
den E<strong>in</strong>druck gew<strong>in</strong>nen, dass auch die<br />
Optik stimmt“, unterstreicht <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lassungsleiter.<br />
Nach <strong>der</strong> Entscheidung<br />
wird bei jedem Mitarbeiter e<strong>in</strong>e Anprobe<br />
vorgenommen, Konfektionsgrößen<br />
sowie Stückzahlen festgelegt. „Dabei berücksichtigen<br />
wir auch, dass Teilzeitbeschäftigte<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren<br />
Kleidungsbedarf haben“, so Noack.<br />
Firmenlogos und Namenszüge werden<br />
aufgenäht. So kann <strong>der</strong> Dienstleister<br />
nach Ausscheiden <strong>der</strong> Träger die Applikationen<br />
abtrennen und die Teile <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em Pool für e<strong>in</strong>e spätere Wie<strong>der</strong>verwendung<br />
durch e<strong>in</strong>en an<strong>der</strong>en Kunden<br />
aufbewahren.<br />
„Das Vollservicesystem ist zwar vor<strong>der</strong>gründig<br />
gegenüber <strong>der</strong> Unterhaltung<br />
betriebseigener Bestände ger<strong>in</strong>gfügig<br />
teurer. Unternehmer sollten jedoch<br />
bedenken, dass auch die Verwaltung<br />
und das Bereithalten von Lagerräumen<br />
nicht zu unterschätzende Kostenfaktoren<br />
s<strong>in</strong>d“, stellt Marko Noack klar.<br />
E Re<strong>in</strong>hard Wylegalla<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 47
Zu guter Letzt<br />
Zehn Tipps zum fit werden<br />
Dr. Mart<strong>in</strong> Hofmeister<br />
(Foto l<strong>in</strong>ks) von <strong>der</strong><br />
Verbraucherzentrale<br />
Bayern e.V. gibt auf unterhaltsame<br />
Weise Tipps zum Thema<br />
Bewegung. Er hält wenig vom<br />
vielen Sitzen im Tagesablauf.<br />
Hofmeister schloss se<strong>in</strong>en Vortrag<br />
Mitte Juli 2014 <strong>in</strong> Holzkirchen<br />
mit e<strong>in</strong>em Zitat aus e<strong>in</strong>em<br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>buch: „Wer über se<strong>in</strong>en<br />
Schatten spr<strong>in</strong>gt wird staunen,<br />
was ihm dann gel<strong>in</strong>gt.“ Hier<br />
se<strong>in</strong>e Anregungen:<br />
∏ Bewegung ist das e<strong>in</strong>zige<br />
Medikament, das vor nahezu<br />
je<strong>der</strong> Krankheit schützt<br />
∏ Bereits fünf M<strong>in</strong>uten Bewegungszeit<br />
pro Tag s<strong>in</strong>d<br />
e<strong>in</strong> gesundheitsför<strong>der</strong>n<strong>der</strong><br />
Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gsanreiz, wenn er<br />
regelmäßig betrieben wird<br />
∏ Zu langes Sitzen verdoppelt<br />
das Diabetes-Risiko<br />
∏ Bewegung ist e<strong>in</strong> hochwirksames<br />
Antidepressivum (m<strong>in</strong>us 40 bis 50 Prozent)<br />
∏ Je unkomplizierter das körperliche Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g ist, desto größer<br />
die Chance auf Erfolg<br />
∏ Personen, die mehr als 20 Stockwerke pro Woche Treppensteigen,<br />
verlängern signifikant ihr Leben<br />
∏ Wer steht statt sitzt, hat e<strong>in</strong>en doppelt so hohen Kalorienverbrauch<br />
Partnerübung „Kurz-Körper-Management“ für 30 Sekunden. Beide Partner<br />
gehen <strong>in</strong> den Liegestütz und schauen auf die Hand des Partners. Der Abstand<br />
zwischen den Händen beträgt etwa e<strong>in</strong>e Handfläche. Nun abwechselnd fünf<br />
bis zehn Mal die l<strong>in</strong>ke und rechte Hand vom Boden lösen und dem Partner<br />
zum Gruß reichen. Das funktioniert ohne Partner alternativ auch mit e<strong>in</strong>em<br />
Tischbe<strong>in</strong>.<br />
∏ Bei Busfahrten immer e<strong>in</strong>e Station vorher aussteigen<br />
∏ Direktes Aufsuchen <strong>der</strong> Kollegen statt zu telefonieren<br />
∏ Sportliche Verabredungen mit an<strong>der</strong>en treffen und bei<br />
Fitnesserfolgen an<strong>der</strong>en davon erzählen<br />
Mehr über die Jahrestagung <strong>der</strong> Vernetzungsstelle Schulverpflegung<br />
Oberbayern Ost lesen Sie <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>der</strong> kommenden<br />
Ausgabe.<br />
E Robert Baumann<br />
Leitfaden<br />
MIT PLAN DURCH DIE LEHRE<br />
Von Auszubildenden wird heute mehr denn je erwartet, dass<br />
sie nicht nur mit ihrem fachlichen Wissen, son<strong>der</strong>n auch mit<br />
ihren eigenen sozialen Fähigkeiten überzeugen – dem richtigen<br />
Auftreten, guten Umgangsformen und Teamverhalten<br />
(siehe auch Artikel Seite 36).<br />
Wie Auszubildende diese Fähigkeiten schon <strong>in</strong> ihrer Ausbildung<br />
tra<strong>in</strong>ieren und e<strong>in</strong>setzen können, zeigt dieser Leitfaden.<br />
Neben <strong>der</strong> Entwicklung <strong>der</strong> sozialen Fähigkeiten<br />
erfährt <strong>der</strong> Azubi, wie er/sie sich gezielt auf Prüfungen<br />
vorbereiten und Prüfungsstress und -angst abbauen kann.<br />
Außerdem werden Methoden und<br />
Techniken vorgestellt, wie man systematisch<br />
lernen und so die Lernfähigkeit<br />
verbessern kann.<br />
Angelika P<strong>in</strong>dur-Nakamura/<br />
Nikolas Mühle: Mit Plan durch<br />
die Lehre, E<strong>in</strong> Leitfaden für<br />
Auszubildende und Ausbil<strong>der</strong>, Verlag Neuer<br />
Merkur, 128 Seiten, broschiert, 1. Auflage 2014,<br />
ISBN 978-3-95409-014-3, 16,80 Euro.<br />
Zu bestellen unter : www.fachbuchdirekt.de<br />
Foto: Robert Baumann<br />
48 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
Fortbildung/Stellenangebot<br />
Ernährungsberater/<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong> ca. 9 Wochen per Fernstudium<br />
· Food Coach · Ernährungs- und Diätberater/<strong>in</strong><br />
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Nachhaltigkeit lernen<br />
Das Fachbuch „Nachhaltigkeit im Berufsfeld<br />
Ernährung und Hauswirtschaft am<br />
Beispiel <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung“<br />
richtet sich an Lehrkräfte und Ausbildende<br />
<strong>in</strong> den Berufsfel<strong>der</strong>n Ernährung und<br />
Hauswirtschaft sowie Gastgewerbe. Die<br />
vier Ausbildungsberufe Hauswirtschafter/<br />
<strong>in</strong>, Koch/Köch<strong>in</strong>, Restaurantfachmann/<br />
frau und Fachmann/frau für Systemgastronomie werden exemplarisch<br />
auf ihre Nachhaltigkeitsrelevanz h<strong>in</strong> untersucht und die<br />
Ergebnisse zusammengestellt. Im Praxisteil werden anhand typischer<br />
Arbeitsprozesse <strong>in</strong> <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung Möglichkeiten zur<br />
Umsetzung <strong>der</strong> Nachhaltigkeit im täglichen beruflichen Handeln<br />
aufgezeigt. Neben ausführlichen Sachanalysen gibt es mit Lernsituationen,<br />
Methodenanregungen und Erarbeitungsaufgaben viele<br />
Anstöße für die Umsetzung <strong>in</strong> Unterricht und Praxis.<br />
Nachhaltigkeit im Berufsfeld Ernährung und Hauswirtschaft<br />
am Beispiel <strong>der</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsverpflegung, Verlag<br />
Handwerk und Technik, 2014, 20,00 Euro, 152 Seiten,<br />
ISBN: 978-3-582-04786-1<br />
Alles im Re<strong>in</strong>en<br />
Der Titel „Alles im Re<strong>in</strong>en. Grundwissen<br />
Haus- und Textilpflege“ richtet sich an<br />
Jugendliche <strong>in</strong> <strong>der</strong> Berufsvorbereitung,<br />
die sich auf e<strong>in</strong>e Ausbildung im Bereich<br />
Hauswirtschaft vorbereiten und Schüler/<br />
<strong>in</strong>nen <strong>der</strong> e<strong>in</strong>jährigen Berufsfachschule<br />
Hauswirtschaft. Die Inhalte vermitteln<br />
praxisnah und leicht verständlich das<br />
Grundwissen zum Thema Textil- und Hausre<strong>in</strong>igung. Dabei wird<br />
sowohl auf die Vorgehensweise und die Geräte im Privathaushalt,<br />
als auch auf den Großhaushalt e<strong>in</strong>gegangen. Die Schüler/<strong>in</strong>nen<br />
sollen ihre eigenen Fähigkeiten erkennen und so aktiv ihre berufliche<br />
Zukunft mitgestalten. Mit zahlreichen Bil<strong>der</strong>n ist das Buch e<strong>in</strong><br />
leicht zu verstehen<strong>der</strong> Begleiter für die Ausbildung und die berufliche<br />
Praxis. Fachbegriffe werden erläutert; Merksätze, Tipps und Aufgaben<br />
runden die Kapitel ab.<br />
Alles im Re<strong>in</strong>en. Grundwissen Haus- und Textilpflege,<br />
Verlag Europa Lehrmittel, 2014, 19,00 Euro, 184 Seiten,<br />
ISBN 978-3-8085-6135-5<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014 49<br />
k mpass<br />
Fernlehrgänge<br />
NEU!<br />
• Fachwirt/<strong>in</strong> für die Hauswirtschaft <strong>in</strong><br />
Seniorene<strong>in</strong>richtungen (kompass)<br />
• Qualitäts<strong>management</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hauswirtschaft<br />
• Hygienebeauftragte/r für die Hauswirtschaft<br />
<strong>in</strong> sozialen E<strong>in</strong>richtungen<br />
• Kostenrechnung und Controll<strong>in</strong>g für die Hauswirtschaft<br />
• Hauswirtschaftliche Fachkraft für Ernährung<br />
<strong>in</strong> sozialen E<strong>in</strong>richtungen<br />
www.kompass-wesel.de<br />
Präsenz- und<br />
Fernlernen<br />
www.fernlehrgang-hauswirtschaft.de<br />
In Kooperation mit dem<br />
Deu<br />
Zert<br />
Deutsche Zertifizierung<br />
DIN ISO 29990:2010<br />
QUALITÄTSGEPRÜFTER<br />
BILDUNGSDIENSTLEISTER<br />
Die Barmherzige Brü<strong>der</strong> geme<strong>in</strong>nützige Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe GmbH<br />
mit den E<strong>in</strong>richtungen Algas<strong>in</strong>g, Gremsdorf, Malseneck, Reichenbach<br />
und Straub<strong>in</strong>g sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt für ihre<br />
Service GmbH e<strong>in</strong>e/n<br />
Leiter/<strong>in</strong> Wirtschaftsdienste<br />
mit langjähriger Erfahrung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung<br />
Ihre Aufgaben:<br />
‐ Umsetzung <strong>der</strong> strategischen Ziele des Unternehmens<br />
‐ Koord<strong>in</strong>ieren und Führen von Mitarbeitern (Mitarbeitersuche/E<strong>in</strong>stellung<br />
<strong>in</strong> Absprache mit dem Geschäftsführer)<br />
‐ Qualitätssicherung, Kontrolle <strong>der</strong> Arbeitse<strong>in</strong>sätze vor Ort<br />
‐ Coach<strong>in</strong>g <strong>der</strong> Teammitglie<strong>der</strong>, Objektleitungen und Vorarbeiter<br />
‐ Verantwortlichkeit für die wirtschaftliche Ausführung <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />
Aufträge<br />
Ihr Profil:<br />
‐ bevorzugt Ausbildung im kaufmännischen, technischen o<strong>der</strong><br />
handwerklichen Bereich o<strong>der</strong> Aus- und Weiterbildung <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Gebäu<strong>der</strong>e<strong>in</strong>igung (Meister, staatlich geprüfte/r Re<strong>in</strong>igungsund<br />
Hygienetechniker/<strong>in</strong>, Re<strong>in</strong>igungs- und Hygienemanager/<strong>in</strong>,<br />
Dipl.-Ing. Re<strong>in</strong>igungs- und Hygienetechnik)<br />
‐ nachweisbare Erfahrung im Bereich <strong>der</strong> Führungskompetenz<br />
‐ Kalkulations- und Angebotssicherheit<br />
‐ zeitliche Flexibilität und überdurchschnittliche E<strong>in</strong>satzbereitschaft<br />
‐ hohe Kundenorientiertheit, Kontaktfreudigkeit und Kommunikationsfähigkeit<br />
Unser Angebot:<br />
‐ e<strong>in</strong> eigenständiges Aufgabengebiet mit hoher Verantwortlichkeit<br />
bei leistungsgerechter Bezahlung<br />
Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an:<br />
Barmherzige Brü<strong>der</strong> Straub<strong>in</strong>g<br />
Äußere Passauer Str. 60,94315 Straub<strong>in</strong>g<br />
E-Mail: geschaeftsfuehrer@barmherzige-straub<strong>in</strong>g.de<br />
E<strong>in</strong>richtungen für Menschen mit Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>ung<br />
www.barmherzige-beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe.de<br />
Barmherzige Brü<strong>der</strong><br />
geme<strong>in</strong>nützige Beh<strong>in</strong><strong>der</strong>tenhilfe GmbH
Zu guter Letzt<br />
FUNDSTÜCKE –<br />
die besten Geschichten<br />
schreibt das Leben<br />
Kuchentratsch ist Handwerk<br />
In Ausgabe 9/2014 berichteten wir über die Grün<strong>der</strong><strong>in</strong>nen<br />
von Kuchentratsch. Mitte September erhielten<br />
sie nun e<strong>in</strong>e Ausnahmebewilligung für das<br />
Konditoren-Handwerk, beschränkt auf die Herstellung<br />
von Kuchen und Torten. Somit kann Kuchentratsch<br />
<strong>in</strong> die Handwerksrolle e<strong>in</strong>getragen werden.<br />
Tierisch sauber<br />
Der S<strong>in</strong>nersche Kreis mit Temperatur,<br />
Zeit, Chemie und<br />
Mechanik funktioniert auch im<br />
Affenkäfig prächtig – genauer<br />
gesagt im Halbaffenkäfig <strong>der</strong><br />
Roten Varis im Tierpark Hellabrunn<br />
<strong>in</strong> München.<br />
Danke!<br />
Wir haben bereits über 110 Anmeldungen für das<br />
12. <strong>rhw</strong>-Hygieneforum <strong>in</strong> Hannover erhalten. Ihr zusätzliches<br />
Wunschthema mit den meisten Stimmen<br />
ist nach aktuellem Stand unserer Onl<strong>in</strong>e-Umfrage<br />
„Der perfekte Re<strong>in</strong>igungswagen“.<br />
: www.<strong>rhw</strong>-hygieneforum.de<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> – Re<strong>in</strong>igung · Hygiene · Wohlbef<strong>in</strong>den<br />
Das Fachmagaz<strong>in</strong> für die professionelle Hauswirtschaft<br />
Impressum<br />
Herausgeber<strong>in</strong>: Beatrix Bierschenck<br />
Redaktionsdirektor<strong>in</strong>: Dr. Angelika Schaller<br />
Chefredaktion: Robert Baumann (verantwortlich), Tel.: (0 89) 31 89 05-20, E-Mail: robert.baumann@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />
Redaktion: Dorothea Kammerer, Alexandra Höß (Hamburg), E-Mail: alexandra.hoess@vnmonl<strong>in</strong>e.de,<br />
E-Mail: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonl<strong>in</strong>e.de, Internet: www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />
Redaktionsbeirat: Ursula Bolhuis, Mart<strong>in</strong>a Feulner, Prof. Elke Huth, M. Christ<strong>in</strong>e Klöber, Sascha Kühnau,<br />
Elke Merz-Schluck, Prof. Dr. Horst Pichert, Prof. Dr. Margarete Sobotka, Prof. Dr. Margot Ste<strong>in</strong>el, Ute Krützmann<br />
Layout: Joachim Ullmer<br />
Verlags-, Anzeigen- und Vertriebsleitung: Elke Zimmermann, E-Mail: elke.zimmermann@vnmonl<strong>in</strong>e.de,<br />
Tel.: (0 89) 31 89 05-76, Fax: (0 89) 31 89 05-53<br />
Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 34 a vom 1. Oktober 2013<br />
Market<strong>in</strong>gleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />
Abonnenten- und Kundenservice:<br />
Leserservice Verlag Neuer Merkur, 65341 Eltville, Tel.: (0 61 23) 9 23 82 30, Fax: (0 61 23) 9 23 82 44,<br />
E-Mail: verlagneuermerkur@vuservice.de, Servicezeiten: Montag bis Freitag 8.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />
<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> ersche<strong>in</strong>t 10 × pro Jahr.<br />
Jahresabonnement 96,00 Euro/192,00 SFr.<br />
Für Referendare, Studenten, Schüler und Azubis gegen E<strong>in</strong>sendung e<strong>in</strong>er entsprechenden Besche<strong>in</strong>igung<br />
48,00 Euro/96,00 SFr. E<strong>in</strong>zelheft 11,50 Euro/23,00 SFr.<br />
Die Euro-Preise be<strong>in</strong>halten die Versandkosten für Deutschland und Österreich, die SFr-Preise die Versandkosten für die<br />
Schweiz. Bei Versand <strong>in</strong>s übrige Ausland werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />
Die Abo dauer beträgt e<strong>in</strong> Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um e<strong>in</strong> weiteres Jahr, wenn es nicht zwei Monate<br />
vor Ablauf schriftlich gekündigt wird. Rabatte für Sammelabonnements auf Anfrage.<br />
Schulen, Klassen, Lehrer: Tel.: (0 89) 31 89 05-54, Fax: (0 89) 31 89 05-53, E-Mail: buchbestellung@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />
Buchbestellservice: Verlag Neuer Merkur, Kundenservice, 74569 Blaufelden<br />
Tel.: (0 79 53) 88 36 91, Fax: (0 79 53) 88 31 60, E-Mail: buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />
Internet-Service: Markus Duffhaus, E-Mail: markus.duffhaus@vnmonl<strong>in</strong>e.de<br />
Verlag Neuer Merkur GmbH, Postfach 60 06 62, D-81206 München, Paul-Gerhardt-Allee 46, D-81245 München,<br />
Tel.: (0 89) 31 89 05-0, Fax: (0 89) 31 89 05-53 (Zugleich Anschrift aller Verantwort lichen)<br />
Druck: BOSCH-DRUCK GmbH, Festplatzstr. 6, 84030 Ergold<strong>in</strong>g<br />
ISSN 1866-4504<br />
Geschäftsführer: Burkhard P. Bierschenck, Dr. Angelika Schaller<br />
VORSCHAU AUF DIE<br />
NOVEMBER-AUSGABE<br />
Hausgeme<strong>in</strong>schaft als große Familie<br />
E<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>en gelungenen Strukturwandel<br />
im Ruhrgebiet ist das Projekt „Gute Hoffnung“<br />
<strong>in</strong> Oberhausen. HBL Susanne Hoppe,<br />
die hier als „Leitung Alltagsbegleitung“ <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>em Seniorenzentrum arbeitet, stellt ihre E<strong>in</strong>richtung<br />
vor: e<strong>in</strong> Hausgeme<strong>in</strong>schaftskonzept<br />
mit ausgeprägtem Quartiersbezug.<br />
Redaktionsschluss: 2. Oktober 2014<br />
Anzeigenschluss: 6. Oktober 2014<br />
Für unverlangt e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte und Bil<strong>der</strong> wird ke<strong>in</strong>e Haftung übernommen. Die Zeitschrift und alle <strong>in</strong> ihr enthaltenen<br />
e<strong>in</strong>zelnen Beiträge und Abbildungen s<strong>in</strong>d urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme des Manuskriptes gehen das<br />
Recht <strong>der</strong> Veröffentlichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruckrechten, zur elektronischen<br />
Speicherung <strong>in</strong> Datenbanken, zur Herstellung von Son<strong>der</strong>drucken, Fotokopien und Mikrokopien für die Dauer des gesetzlichen<br />
Urheberrechts an den Verlag über. Der Autor räumt dem Verlag räumlich und mengenmäßig unbeschränkt ferner<br />
folgende ausschließliche Nutzungsrechte am Beitrag e<strong>in</strong>: • das Recht zur masch<strong>in</strong>enlesbaren Erfassung und elektronischen<br />
Speicherung auf e<strong>in</strong>em Datenträger und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen o<strong>der</strong> fremden Onl<strong>in</strong>e-Datenbank, zum Download <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen<br />
o<strong>der</strong> fremden Rechner, zur Wie<strong>der</strong>gabe am Bildschirm sowie zur Bereithaltung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er eigenen o<strong>der</strong> fremden Offl<strong>in</strong>e-<br />
Datenbank zur Nutzung an Dritte • die ganze o<strong>der</strong> teilweise Zweitverwertung und Lizensierung für Übersetzungen und<br />
als elektronische Publikationen. Jede Verwertung außerhalb <strong>der</strong> durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist<br />
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s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>haltliche Fehler nicht vollständig auszuschließen. Daher erfolgen alle Angaben ohne jegliche Verpflichtung<br />
o<strong>der</strong> Garantie des Verlages o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Autoren. Sie garantieren o<strong>der</strong> haften nicht für etwaige <strong>in</strong>haltliche Unrichtigkeiten<br />
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Der Verlag Neuer Merkur GmbH und se<strong>in</strong>e Publikationen:<br />
Fotos: Gute Hoffnung Oberhausen (1), Robert Baumann (1)<br />
50 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 10/2014
[Das aktuelle Buch]<br />
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Mit Plan durch die Lehre<br />
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Wie Auszubildende diese Fähigkeiten schon <strong>in</strong> ihrer Ausbildung tra<strong>in</strong>ieren und e<strong>in</strong>setzen können, zeigt dieser Leitfaden.<br />
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und -angst abbauen. Außerdem werden Methoden und Techniken vorgestellt, wie Sie systematisch lernen und<br />
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1. Auflage 2014<br />
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14,80 Euro<br />
8 Ebook: ISBN 978-3-941717-11-4<br />
4,99 Euro (epub)<br />
Heike Ulrich<br />
Zen Shiatsu<br />
50 Übungen für Anfänger und<br />
Fortgeschrittene <strong>in</strong> Wort und<br />
Bild beschrieben<br />
m ISBN 978-3-941717-09-1<br />
110 Seiten, gebunden<br />
Euro 12,95<br />
Maria Lohmann<br />
Natürliche Hausmittel<br />
Bewährte Erfolgsrezepte<br />
aus <strong>der</strong> Naturheilkunde<br />
m ISBN 978-3-941717-18-3<br />
132 Seiten, gebunden<br />
14,80 Euro<br />
BC Publications GmbH, Paul-Gerhardt-Allee 46, D-81245 München<br />
www.bc-publications.de