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sales.technik PLAYER-HUB Dynamische Player PSE Marke 1 PSE dyn PLAYER Flug PLAYER Marke 1 Pauschal Marke 1 PLAYER Dynamisch dyn Flug EDF EDF Hotel Veranstaltersystem Flug Air Berlin TUIFly Condor Lufthansa etc. Unter der Federführung des DRV wird ein Datenstandard für die Branche entwickelt. Ein Projekt, das nicht auf allen Seiten begrüßt wird. Die Suche nach der einen Lösung ■ Eines der beherrschenden Themen in der Touristik in diesen Wochen ist die geplante Einführung eines einheitlichen Datenformats (EDF). Der DRV hat den ehemaligen Chef der Amadeus-Tochter Traveltainment, Ralf Usbeck, im Frühjahr mit der Entwicklung eines solchen Formats beauftragt. Eine Entscheidung, die bei dessen früherem Arbeitgeber Amadeus für wenig Begeisterung gesorgt hat. Dabei spielt bei Amadeus auch die Befürchtung mit, dass Traveltainment durch den neuen Datenstandard Marktanteile verlieren könnte. Das CRS zeigt folglich bislang auch wenig Interesse, das Projekt konstruktiv zu begleiten. Zu große Abhängigkeit? Rudolf Hengefeld, Vice President Operations bei Traveltainment, wirft dem DRV vor, dass die Entwicklung des EDF an den Technikanbietern vorbei durchgeführt worden sei. Dem widerspricht der Verband. Das Thema sei bei den Sitzungen des Technikausschusses auf der Tagesordnung gewesen, so DRV-Hauptgeschäftsführer Hans-Gustav Koch. Eine ähnliche Position wie Hengefeld vertritt auch Salim Sahi, der Geschäftsführer von Traffics. Er befürchtet eine »Einschränkung der Innovationsfähigkeit«, denn das EDF sei kein offenes Format. Außerdem sieht Sahi die Gefahr einer zu großen Abhängigkeit der Branche von einem Unternehmen. Eine Einschränkung des Wettbewerbs befürchtet auch Günther Buchholz, Geschäftsführer von Travel-IT, wenn die Vereinheitlichung der Angebotsdaten auf einer Ebene zwischen Veranstalter und Angebotssystem durchgeführt wird und nicht mehr vom Angebotssystem. Dabei hat genau die These, man sei zu stark von einem Die Veranstalterdaten werden im EDF in den Player übertragen und dort mit den Flugdaten dynamisch paketiert 28 travel.one 1.10.2010

technik.sales Rösener: »Branchenstandards sind wichtig und bringen allen Vorteile« Anbieter abhängig, zu der Entwicklung eines neuen Formats und eines Online- Datenstandards geführt. Weil sie sich bei Bistro von Traveltainment nicht mehr entsprechend repräsentiert fühlten, haben TUI, Thomas Cook und Rewe die Entwicklung eines solchen Standards vorangetrieben. Ihr wichtigster Kritikpunkte an Traveltainment lautet, dass die Daten bei Bistro in Datenbanken landen, die in ihrer Größe begrenzt sind, und dass sie nicht in Echtzeit abgefragt werden können. Dies führe zu mangelnder Aktualität. Außerdem könnten durch die begrenzte Datenbankgröße nicht alle Angebotsmerkmale abgebildet werden, so die Veranstalter. »Bei Bistro sind also nicht mehr alle Produkte der Veranstalter verfügbar«, erklärt Gudrun Schön, bei Dertour als Geschäftsführerin für die IT zuständig. Zudem erfolge die veranstalterübergreifende Abfrage ausschließlich nach Preis und Zielgebiet. »Der Kunde erhält die Beratung nur über den Preis. Besondere Merkmale der Angebote oder Zusatzleistungen sind nicht zu erkennen, dies führt zu einer eingeschränkten Beratungsqualität«, kritisiert sie. Deshalb beschlossen die Veranstalter, zusammen mit dem DRV auf eine Branchenlösung hinzuarbeiten. Technischer Partner des Verbandes wurde das Düsseldorfer Unternehmen Peakwork. Player-Struktur. Peakwork hat für den Datentransfer nun mit dem »Player« eine Online-Datenschnittstelle entwickelt. Die Daten der Veranstalter landen zwar weiterhin im Cache, aber, so der Anspruch, Schön: »Viele Merkmale werden in Bistro nicht abgebildet« in einer besseren Datenqualität. »Die Daten können hier differenziert werden und der Counter erhält wesentlich mehr Informationen«, stellt Schön klar. »Die Schwächen der derzeit im Einsatz befindlichen Systeme können so zumindest teilweise beseitigt werden«, räumt auch Buchholz ein. Die EDF-Daten müssen anschließend mit Flugdaten zusammengeführt werden. Travelport hat dafür bereits einen »Flugplayer« entwickelt, der in Portugal schon arbeitet. Der Start in Deutschland sei noch im Oktober geplant, kündigt Jürgen Witte, Deutschland-Chef des CRS, an. Das EDF soll ermöglichen, dass eine Junior Suite in einem bestimmten Hotel bei TUI oder Dertour exakt nach den gleichen Kriterien definiert und damit vergleichbar wird. Zusatzleistungen sollen durch sogenannte »Global Types« abgebildet werden. Hier geht es vor allem um eine Reduzierung der immensen Datenflut. Bei den Veranstaltern gibt es derzeit bis zu 350 verschiedene Formate für Hotelkategorien, eine Vergleichbarkeit ist damit praktisch nicht gegeben. Bessere Beratungsqualität. »Die Reisebüros werden von dem neuen Datenstandard profitieren«, ist Witte überzeugt. »Durch die bessere Vergleichbarkeit ist eine bessere Beratung möglich.« Zusatzleistungen seien dann schneller erkennbar. Eine Meinung, die auch Sabre-Deutschland-Chefin Anne Rösener teilt: »Mit dem neuen Standard entsteht eine neue Basis für die Beratung, die zu einer Stärkung des Vertriebs führen wird.« Der neue Branchenstandard bringe Vorteile für alle, daher begrüße sie eine solche Logik. Sabre in Deutschland befinde sich daher auch mit allen Seiten im Gespräch. »Wir sind bereits gut vorbereitet.« Das Interesse am neuen Standard sei auch außerhalb der Konzerne groß, vermutet Schön. Allerdings, so Travel-IT- Chef Buchholz, müsse dringend geklärt werden, wie die bisherige Art der Datenlieferung mit der neuen zusammengeführt werden kann. Wolfram Marx Der neue Standard kompakt ■ Player: Führt die Datenabfrage vom Reservierungssystem des Veranstalters durch. Pro Marke gibt es einen solchen Player, der auf einem normalen PC installiert werden kann und ein Abspielgerät für die Veranstalterdaten darstellt. Die Datenübertragung an die Vertriebssysteme erfolgt über Hubs. Entwickelt von Peakwork. ■ EDF: Das einheitliche Datenformat wird von Vilauma entwickelt. Damit werden die Daten der Veranstaltersysteme und der Vertriebssysteme in eine Sprache übersetzt. Funktioniert bislang nur in Verbindung mit den Playern von Peakwork. Derzeit fehlt noch ein Vertriebssystem, das die Daten an den Counter liefert. 1.10.2010 travel.one 29

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PLAYER-HUB<br />

Dynamische<br />

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PSE Marke 1<br />

PSE dyn<br />

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Pauschal<br />

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Hotel<br />

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Air Berlin<br />

TUIFly<br />

Condor<br />

Lufthansa<br />

etc.<br />

Unter der Federführung des DRV wird ein Datenstandard für die<br />

Branche entwickelt. Ein Projekt, das nicht auf allen Seiten begrüßt wird.<br />

Die Suche nach<br />

der einen Lösung<br />

■ Eines der beherrschenden Themen in der Touristik<br />

in diesen Wochen ist die geplante Einführung<br />

eines einheitlichen Datenformats (EDF).<br />

Der DRV hat den ehemaligen Chef der Amadeus-Tochter<br />

<strong>Travel</strong>tainment, Ralf Usbeck, im<br />

Frühjahr mit der Entwicklung eines solchen Formats<br />

beauftragt. Eine Entscheidung, die bei dessen<br />

früherem Arbeitgeber Amadeus für wenig<br />

Begeisterung gesorgt hat. Dabei spielt bei Amadeus<br />

auch die Befürchtung mit, dass <strong>Travel</strong>tainment<br />

durch den neuen Datenstandard Marktanteile<br />

verlieren könnte. Das CRS zeigt folglich<br />

bislang auch wenig Interesse, das Projekt konstruktiv<br />

zu begleiten.<br />

Zu große Abhängigkeit? Rudolf Hengefeld,<br />

Vice President Operations bei <strong>Travel</strong>tainment,<br />

wirft dem DRV vor, dass die Entwicklung<br />

des EDF an den Technikanbietern vorbei durchgeführt<br />

worden sei. Dem widerspricht der Verband.<br />

Das Thema sei bei den Sitzungen des Technikausschusses<br />

auf der Tagesordnung gewesen, so<br />

DRV-Hauptgeschäftsführer Hans-Gustav Koch.<br />

Eine ähnliche Position wie Hengefeld vertritt auch<br />

Salim Sahi, der Geschäftsführer von Traffics. Er<br />

befürchtet eine »Einschränkung der Innovationsfähigkeit«,<br />

denn das EDF sei kein offenes Format.<br />

Außerdem sieht Sahi die Gefahr einer zu großen<br />

Abhängigkeit der Branche von einem Unternehmen.<br />

Eine Einschränkung des Wettbewerbs befürchtet<br />

auch Günther Buchholz, Geschäftsführer<br />

von <strong>Travel</strong>-IT, wenn die Vereinheitlichung der<br />

Angebotsdaten auf einer Ebene zwischen Veranstalter<br />

und Angebotssystem durchgeführt wird<br />

und nicht mehr vom Angebotssystem. Dabei hat<br />

genau die These, man sei zu stark von einem<br />

Die Veranstalterdaten<br />

werden im<br />

EDF in den<br />

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übertragen und<br />

dort mit den<br />

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