Download - Travel ONE
Download - Travel ONE
Download - Travel ONE
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
titelthema.drv<br />
fentlich äußern. Sowohl Klaus Henschel,<br />
Geschäftsführer von Lufthansa City Center,<br />
und Angelika Hummel, Inhaberin eines<br />
TUI Reisecenters, als auch die beiden TUI-<br />
Manager Dr. Volker Böttcher und Hasso<br />
von Düring hüllen sich beim Thema Präsidentenwahl<br />
in Schweigen. Und Verbandsmitglieder,<br />
die sich in der Vergangenheit<br />
oft eine stärkere Beteiligung von Reisebüros<br />
wünschten, halten sich mit Kommentaren<br />
zurück, wie beispielsweise der Schmetterling-Chef<br />
Willi Müller.<br />
Und was meint Laepple? »Es wäre von<br />
Vorteil, wenn jemand Präsident ist, der<br />
weiß, wie die Kunden ticken und die Probleme<br />
des Mittelstands kennt«, sagt der<br />
amtierende DRV-Chef. Vertrieb und Veranstalter<br />
unter dem Dach eines Verbandes<br />
Würden Sie Jürgen Büchy<br />
zum nächsten DRV-Präsidenten<br />
wählen?<br />
19% Ja<br />
51% Nein<br />
zu vereinen – das ist, so weiß Laepple,<br />
nicht einfach. »Es entstehen Interessenskonflikte«,<br />
räumt er ein. »Es ist aber die<br />
zentrale Aufgabe des Verbandes, diese<br />
Konflikte auszutragen.« Nach außen jedoch,<br />
dies unterstreichen auch Laepples<br />
Mitstreiter im Vorstand, müsse die Branche<br />
geschlossen auftreten. Nur dann, so<br />
die einhellige Meinung, finde der DRV in<br />
Berlin und Brüssel Gehör.<br />
Wie ein Vollzeit-Job. Das Strippenziehen<br />
kostet Zeit. »Trotz Ehrenamt:<br />
Die Tätigkeit als Präsident war für mich ein<br />
Vollzeit-Job«, erzählt Laepple. Der Düsseldorfer<br />
konnte sich Dank seiner Frau – sie<br />
kümmerte sich um das Reisebüro – rund<br />
um die Uhr dem DRV widmen. »Vielleicht<br />
<strong>Travel</strong> One Trendmesser<br />
30% Für mich spielt<br />
der DRV keine Rolle<br />
51% Nein<br />
19% Ja<br />
30%<br />
DRV spielt<br />
keine Rolle<br />
habe ich es ja ein wenig übertrieben«, meint<br />
er rückblickend. Ob ein Nachfolger es genauso<br />
machen wird und kann, ist fraglich.<br />
Der hohe Zeitaufwand jedenfalls dürfte<br />
ein Grund dafür sein, dass so wenige Touristiker<br />
Laepple beerben wollen. Wer beruflich<br />
stark eingebunden ist, hat für einen<br />
derartigen Posten wenig Luft. Dies erklärt<br />
aber nicht, warum sich keine Frau für das<br />
höchste DRV-Amt interessiert. Überhaupt<br />
ist das weibliche Geschlecht im Vorstand<br />
kaum vertreten. »Vielleicht hat es sich für<br />
die eine oder andere einfach nicht ergeben,<br />
sich zur Wahl zu stellen«, mutmaßt Reisebüro-Inhaberin<br />
Hummel. Die Freiburgerin<br />
und Windrose-Geschäftsführerin<br />
Wybcke Meier sind die einzigen Frauen im<br />
17-köpfigen Vorstand.<br />
Büchy hat sich bereits einen Freiraum<br />
für sein möglicherweise künftiges Amt geschaffen.<br />
Mit dem 1. Oktober zog er sich<br />
aus dem operativen Geschäft der Bahn zurück.<br />
Ein Jahr bleibt er nun noch als Vorsitzender<br />
der Geschäftsführung bei der<br />
DB Vertrieb GmbH, dann trennt er sich<br />
ganz von seinem jetzigen Arbeitgeber.<br />
»Dieser Schritt war notwendig, um eine<br />
Kandidatur zu ermöglichen«, erklärt Büchy.<br />
Der Abschied ist endgültig. Auch<br />
wenn der Manager in Agadir scheitert,<br />
gibt es für ihn kein Zurück. Er sieht sich<br />
beruflich künftig in der Rolle eines Beraters<br />
– ob mit oder ohne Amt.<br />
Überzeugungsarbeit. Fast zwei<br />
Monate Zeit hat Büchy noch, die Mitglieder<br />
von sich zu überzeugen. Er will sich<br />
vor allem mit Reisebüros unterhalten und<br />
Gelegenheiten wie die RTK-Tagung Anfang<br />
Oktober zum Austausch mit dem<br />
Vertrieb nutzen. Er selbst ist überzeugt,<br />
der richtige Mann für diese »spannende<br />
Aufgabe« zu sein: »Ich kann führen, ich<br />
kann repräsentieren.« Die Themen soziale<br />
Medien und mobile Internetkommunikation<br />
möchte er stärker in den Fokus der<br />
Branche rücken. Doch angesichts der derzeit<br />
heftigen Kritik des Counters an seiner<br />
Kandidatur beschleicht ihn die Sorge, dass<br />
ein Riss durch den Verband geht. Er wolle<br />
nicht beim ersten Gegenwind die Flinte<br />
ins Korn werfen, sagt Büchy. Aber: »Ich<br />
möchte nicht auf Gedeih und Verderb<br />
Präsident werden.«<br />
Petra Hirschel<br />
12 travel.one 1.10.2010