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GlobalSupplier - Daimler

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2. Quartal 2004<br />

<strong>GlobalSupplier</strong><br />

Ein Extended Enterprise®-Magazin<br />

für Zulieferer und Mitarbeiter von <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />

‚Connecting Buyers‘<br />

IPS öffnet Horizonte<br />

International Procurement Services (IPS) hat auf dem<br />

Weg zur weltweit integrierten Einkaufsorganisation<br />

für Nichtproduktionsmaterial einen wichtigen Schritt<br />

getan: mit dem Konzept eines neuen ‚Global NPM<br />

Network‘, kurz GNN, das seit dem 1. März umgesetzt<br />

wird. Mehr darüber auf den Seiten 4 bis 7.


2 Inhalt Global<br />

Titel<br />

Interview<br />

Forum<br />

Projekt<br />

Konzern<br />

News<br />

Kooperation<br />

Prozesse<br />

Projekt<br />

Forum<br />

Kooperation<br />

Global<br />

4 IPS: Global NPM Network (GNN)<br />

‚Connecting Buyers‘ – IPS öffnet Horizonte<br />

8 GP&S: Im Gespräch<br />

„The Road to 2007“<br />

10 POSA: Extended Enterprise®-Lieferantenabend<br />

in Taiwan<br />

Ein Abend gegenseitigen Kennenlernens<br />

11 CVD: Lieferantentag Atego 2/Axor 2<br />

„Eine gigantische Herausforderung“<br />

14 CVD: Projekt ‚Global Steering Wheel‘<br />

Ein Lenkrad für alle<br />

16 MCG/CVD/Chrysler Group: Kundenanforderungen<br />

ISO/TS 16949:2002<br />

Mehr als nur Kleingedrucktes<br />

19 IPS: eShop<br />

Auszeichnung für ein schlüssiges Konzept<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler-Verhaltensrichtlinie<br />

Integre Geschäftsbeziehungen<br />

USA<br />

20 Chrysler Group: Partnerschaft für die Umwelt<br />

Nutzen für die Zulieferkette<br />

22 Chrysler Group: ‚Flexible Effectivity‘<br />

Noch früher: die Validierung neuer Fahrzeuge<br />

Europa<br />

24 MCG: Produktprojekt R 171<br />

Stark wie ein Espresso<br />

27 MCG: Foren BR 221 und BR164/251<br />

Let’s Get Ready!<br />

30 IPS/PP: Beschaffungsmarktuntersuchung<br />

Planungsdienstleister Produktion<br />

Aufstieg in die 1. Liga


Editorial<br />

Gemeinsam<br />

global gewinnen<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

die Vision vom Weltweiten Einkauf (GP&S),<br />

das weltweit effektivste Zuliefernetzwerk zu<br />

schaffen, nimmt immer konkretere Formen<br />

an. In dieser Ausgabe des Global Suppliers<br />

finden Sie eine Reihe hervorragender Beispiele<br />

aus verschiedenen Geschäftsfeldern,<br />

die Ihnen zeigen, wie wir unsere Vision umsetzen.<br />

International Procurement Services (IPS):<br />

An dieser Stelle sind die im Januar dieses<br />

Jahres beschlossene organisatorische Weiterentwicklung<br />

und globale Ausdehnung von<br />

International Procurement Services (IPS) als<br />

wesentlichem Teil des neuen ‚Global NPM<br />

Network‘ (GNN) zu nennen. IPS hat seit dem<br />

1. Juli 2002 den Ausbau seiner globalen<br />

Verantwortung auf dem Weg zur weltweit<br />

integrierten Einkaufsorganisation für Nichtproduktionsmaterial<br />

konsequent vorangetrieben.<br />

Diese wichtigen Maßnahmen sind<br />

nahezu abgeschlossen und bringen uns unserer<br />

Vision einen erheblichen Schritt näher.<br />

Nutzfahrzeuge: Der Bericht über den Lieferantentag<br />

Atego 2/Axor 2 zeigt die Erfolge<br />

der internationalen Zusammenarbeit auch<br />

im Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge. Die modellgepflegten<br />

Fahrzeuge Atego 2 und Axor 2<br />

werden erstmals als ‚globale Produkte‘ im<br />

Verbund Deutschland-Brasilien-Türkei produziert.<br />

Das Projekt stellt einen wichtigen<br />

Meilenstein des Geschäftsbereichs Lkw<br />

Mit dieser Ausgabe des Global-Supplier-<br />

Magazins erhalten Sie die Broschüre<br />

zu Extended Enterprise®, dem <strong>Daimler</strong>-<br />

Chrysler-Lieferantenprogramm. <strong>Daimler</strong>-<br />

Chrysler hat dieses Programm im Hinblick<br />

auf die aktuellen Herausforderungen<br />

des Marktes weiterentwickelt.<br />

Im Mittelpunkt steht Leistung als Grundlage<br />

für die globale Kooperation zwischen<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler und den Zulieferern.<br />

Europa/Lateinamerika (Mercedes-Benz) auf<br />

dem Weg in den globalen Verbund des Geschäftsfeldes<br />

Nutzfahrzeuge dar.<br />

Darüber hinaus geht das Geschäftsfeld Nutzfahrzeuge<br />

2004 mit den neuen Thomas-Built-<br />

Bussen an den Start und konzentriert sich<br />

auf die Modellpflege des Freightliner-„Business<br />

Class“-Modells.<br />

Mercedes Car Group: In einem Bericht über<br />

die Produktoffensive der Mercedes Car<br />

Group werden Einzelheiten des bereits in<br />

den Markt eingeführten neuen SLK-Roadsters<br />

enthüllt. In 2004 werden außerdem die<br />

neue A-Klasse und das viertürige Coupé der<br />

neuen CLS-Klasse am Markt eingeführt.<br />

Chrysler Group: 2004 steht bei der Chrysler<br />

Group unter dem Motto „People, Pride and<br />

Product“. Bis Ende des Jahres will die Chrysler<br />

Group neun neue Produkte präsentieren,<br />

darunter:<br />

1. Chrysler 300<br />

2. Chrysler Crossfire Roadster<br />

3. Chrysler PT Cruiser Convertible<br />

4. Chrysler Town & Country and Dodge<br />

Caravan<br />

5. Jeep® Wrangler Unlimited<br />

6. Jeep® Grand Cherokee<br />

7. Dodge Magnum<br />

8. Dodge Dakota<br />

9. Dodge Ram SRT-10<br />

Mit diesen Produkten sollen in den ent-<br />

Ich möchte Sie bitten, sich etwas<br />

Zeit für das neue Extended Enterprise®-Programm<br />

zu nehmen.<br />

Weitere Informationen zu Extended<br />

Enterprise® erhalten Sie im <strong>Daimler</strong>-<br />

Chrysler-Lieferanten-Portal unter:<br />

http://daimlerchrysler.covisint.com<br />

3<br />

sprechenden Marktsegmenten erneut Maßstäbe<br />

gesetzt werden, ihre Bedeutung kann<br />

deshalb gar nicht hoch genug eingeschätzt<br />

werden.<br />

Was bedeuten diese Aktivitäten für den<br />

weltweiten Einkauf und für Sie als Zulieferpartner?<br />

Angesichts der großen Zahl an Neuprodukten<br />

und Modellpflegen müssen wir<br />

unsere Kräfte bündeln, um die erforderlichen<br />

Leistungen und die geforderte Qualität<br />

auf globaler Basis sicherzustellen. Die Erwartungen<br />

an unsere Zulieferpartner sowie<br />

die Chancen, die sich hieraus ergeben können,<br />

sind enorm.<br />

Extrem wichtig sind der direkte Austausch<br />

und das konstruktive Gespräch mit unseren<br />

Zulieferpartnern. Ich bin fest überzeugt, dass<br />

offene Kommunikation zum Erfolg führen<br />

wird. Engagieren Sie sich aktiv und nutzen<br />

Sie die Chancen, die sich Ihnen bieten. Lassen<br />

Sie uns gemeinsam global gewinnen.<br />

Thomas W. Sidlik<br />

Mitglied des Vorstandes<br />

Executive Vice President<br />

Weltweiter Einkauf


4<br />

Global Titel<br />

IPS hat seit dem 1. Juli 2002 den Ausbau seiner globalen Verantwortung<br />

auf dem Weg zur weltweit integrierten Einkaufsorganisation<br />

für Nichtproduktionsmaterial stetig und konsequent<br />

vorangetrieben.* In diesem Zusammenhang ist auch die<br />

Entwicklung des Konzepts zur Einführung des neuen ‚Global<br />

NPM Network‘ (GNN) zu sehen, das eine Zusammenführung<br />

und Weiterentwicklung bereits bestehender international operierender<br />

Netzwerke des Nichtproduktionsmaterialeinkaufs<br />

von <strong>Daimler</strong>Chrysler darstellt.<br />

Ein großer Sprung nach vorne Mit der neuen globalen<br />

Organisation GNN sollen zusätzliche Geschäftsvolumen gebündelt<br />

und darüber hinausgehende Potenziale erschlossen werden,<br />

um sowohl quantitative als auch qualitative Vorteile zu<br />

generieren. Neben erheblichen Einsparungen, die bis 2006<br />

erzielt werden sollen, sieht das Konzept vor, auch in den anderen<br />

drei werttreibenden Bereichen Qualität, Technologie und<br />

Versorgung deutliche Verbesserungen zu erreichen. „Gemessen<br />

an den ehrgeizigen Zielen, die wir uns für die kommenden<br />

Jahre gesteckt haben, sind wir mit unseren bisherigen weltweit<br />

arbeitenden Netzwerken inzwischen an Grenzen gestoßen“,<br />

begründet Klaus Saalmann diesen „großen Sprung<br />

nach vorne“.<br />

Eckpfeiler Es liegt auf der Hand, dass in einem Einkaufsnetzwerk,<br />

in dem 12 Einkaufsorganisationen zusammengefasst<br />

sind, insbesondere die Beherrschung der Komplexität<br />

eine wesentliche Rolle spielt. Das Netzwerk muss von gemeinsamen<br />

Zielen getragen werden, und von den handelnden<br />

Personen sind auch Verbindlichkeit und Disziplin gefordert.<br />

* Siehe dazu Global Supplier, 4. Quartal 2002, Heft Nr. 12,<br />

Seite 4–7.<br />

Die fachliche Anbindung der <strong>Daimler</strong>Chrysler-Landesgesellschaften<br />

an IPS ist dabei nur der organisatorische Aspekt. Eine<br />

funktionierende Zusammenarbeit wird durch vier Eckpfeiler<br />

sichergestellt: durch eine gemeinsame Lead-Buying-Organisation,<br />

Savings-Teams und dort, wo es Sinn macht, durch einheitliche<br />

Prozesse sowie durch einen gemeinsamen Zielvereinbarungs-<br />

und Controllingprozess mit Hilfe einer global wirksamen<br />

Balanced Scorecard.<br />

Global Lead Buying<br />

Nordamerika Europa/Südamerika/<br />

Südafrika<br />

Global<br />

Commodity Lead<br />

Regional<br />

Commodity Lead<br />

Local Commodity<br />

Autonomy<br />

IPS Global NPM Network (GNN)<br />

Auf dem Weg zur weltweit integrierten Einkaufsorganisation für Nichtproduktionsmaterial hat International<br />

Procurement Services (IPS) erneut einen wichtigen Schritt getan: In der zweiten Jahreshälfte 2003 wurde mit<br />

Zustimmung des Executive Automotive Committee (EAC) ein Konzept entwickelt, das die engere weltweite<br />

Vernetzung von IPS mit den Einkaufsorganisationen der Auslandsgesellschaften von <strong>Daimler</strong>Chrysler und<br />

FUSO vorsieht. Das Ergebnis ist das neue ‚Global NPM Network‘, kurz GNN. Seit dem 1. März dieses Jahres<br />

wird das Konzept sukzessive umgesetzt. Über dessen Ziele gibt Klaus Saalmann, Leiter Global Procurement<br />

Integration, Auskunft.<br />

‚Connecting Buyers‘<br />

IPS öffnet Horizonte<br />

Asien/Pazifik<br />

Commodity stragtegy<br />

Common commodity code<br />

Supplier management<br />

e-Business<br />

Skill management<br />

etc.<br />

Common Processes<br />

Savings Teams<br />

Treibende Kräfte<br />

iBSC<br />

Lokale Ziele<br />

GNN-Ziele<br />

Balanced Scorecard


Global<br />

Commodity<br />

Lead<br />

Regional<br />

Commodity<br />

Lead<br />

Local<br />

Commodity<br />

Autonomy<br />

Die modifizierte Lead-Buying-Organisation von GNN<br />

Nordamerika Europa/Südamerika/<br />

Südafrika<br />

IPSAH<br />

Konzeptionelles Gemeinschaftswerk Bei der Gestaltung<br />

des GNN-Konzepts konnte auf einen reichen Erfahrungsschatz<br />

zurückgegriffen werden, nämlich auf den der Einkäufer, die<br />

bereits in den bisherigen Einkaufsnetzwerken gearbeitet haben.<br />

„Insofern ist das Konzept ein Gemeinschaftswerk. Wir<br />

haben miteinander definiert, wie es funktionieren soll, jetzt<br />

werden wir den Beweis führen, dass ein so organisiertes Netzwerk<br />

funktioniert.“<br />

Modifiziertes Lead Buying Um Einsparungen noch gezielter<br />

generieren zu können, sieht das Konzept darüber hinaus<br />

eine Modifizierung der bisherigen Lead-Buying-Organisation<br />

vor. Dabei wurde berücksichtigt, dass die verschiedenen Materialgruppen<br />

unterschiedliche Charakteristiken aufweisen. Neben<br />

dem bestehenden ‚Global Commodity Lead‘ und der ‚Local<br />

Commodity Autonomy‘ wird der ‚Regional Commodity Lead‘<br />

eingeführt, von dem sich die Verantwortlichen ein bislang<br />

weitgehend unausgeschöpftes Potenzial versprechen. „Es gibt<br />

eine ganze Reihe von Materialgruppen, die weder global noch<br />

lokal eingekauft werden, sondern sehr gut regional bündelbar<br />

sind. Als Beispiel seien hier Bauleistungen im NAFTA-Raum<br />

genannt.“ Vor diesem Hintergrund wurden auch die Regionen<br />

FTL<br />

IPS Auburn Hills<br />

Detroit Diesel Corp. (DDC)<br />

MBUSA (Vertriebsorganisation)<br />

MBUSI (Standort Tuscaloosa)<br />

Freightliner Trucks (FTL)<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler Mexiko (DCMex)<br />

DDC MBE<br />

DC Mex<br />

MBUSA<br />

MBUSI<br />

DC Brasilien<br />

IPSSTR<br />

IPS Stuttgart<br />

Mercedes-Benz Spanien (MBE)<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler Brasilien (DCBrazil)<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler Südafrika (DCSA)<br />

DCSA<br />

Asien/Pazifik<br />

Mitsubishi Fuso Truck & Bus Corp. (MFTBC)<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler Australien/Pazifik (DCAuP)<br />

gebildet in ■ Nordamerika, ■ Europa, zu dem wegen der Produktbeziehungen<br />

auch Südamerika und Südafrika gezählt<br />

werden, und ■ Asien/Pazifik unter Einbeziehung Australiens.<br />

Gain(Global and Integrated NPM Network)-Teams<br />

unterstützen Einführung Die Umsetzung der für alle Lokationen<br />

verbindlichen Lead-Buying-Organisation wird unterstützt<br />

von derzeit 23 international besetzten sog. Gain-Teams,<br />

in denen auch die ehemaligen PIC-Teams (Permanente Internationale<br />

Commodity-Teams)** aufgegangen sind. Wie der<br />

englische Terminus andeutet, erarbeiten die Gain-Teams seit<br />

dem 1. März in ausgewählten Materialgruppen in einer ersten<br />

Welle strukturiert ertragsteigernde Einsparungen. Sie stellen<br />

sozusagen einen Zwischenschritt dar, der die Lead-Buying-<br />

Organisation realisieren hilft und dabei kurzfristige Einsparungen<br />

ermöglicht. Im August dieses Jahres wird sich eine<br />

zweite Welle bis zum Jahresende anschließen, in der zusätzliche<br />

Gain-Teams weitere Materialgruppen unter die Lupe<br />

nehmen werden. Und über die diesjährige Konzepteinführung<br />

hinaus wird die neue Organisation stetig weiterentwickelt,<br />

nicht zuletzt auch wegen des Teilnehmerkreises am globalen<br />

Netzwerk, der in den kommenden Jahren zweifellos erweitert<br />

werden wird.<br />

** Siehe dazu Global Supplier, 1. Quartal 2001, Heft Nr. 5,<br />

Europäische Ausgabe, Seite 14.<br />

MFTBC<br />

DCAuP<br />

5<br />

Einsparungen<br />

Global<br />

Einsparungen<br />

Regional<br />

Einsparungen<br />

Local


6<br />

Nachgefragt<br />

Global Titel<br />

Der Global Supplier befragte Klaus<br />

Saalmann auch zum Thema:<br />

Was erwartet die Lieferanten?<br />

Herr Saalmann, welche Faktoren sind<br />

für die erfolgreiche Umsetzung des<br />

GNN-Konzepts maßgebend?<br />

Klaus Saalmann Es gibt drei Erfolgsfaktoren,<br />

die für die Umsetzung entscheidend<br />

sind: Kommunikation, Kommunikation und<br />

nochmals Kommunikation. Deshalb ist die<br />

strukturierte Arbeit der Gain-Teams insbesondere<br />

während der zwei Einführungswellen<br />

so wichtig. Deren Mitglieder sollen<br />

nicht nur Einsparungen erzielen, sondern<br />

sich vor allem über die Ländergrenzen und<br />

verschiedenen Kulturen hinweg kennen<br />

lernen. So soll das spätere kontinuierliche<br />

Zusammenarbeiten im operativen Tagesgeschäft<br />

eingeübt und die Lead-Buying-<br />

Organisation ebenso wie das GNN mit Leben<br />

erfüllt werden. Unsere Lieferanten sind ein<br />

wichtiger Bestandteil der Kommunikation<br />

und wir erwarten, dass der Einkauf mit aktiven<br />

Beiträgen von dort unterstützt wird.<br />

Lieferanten mit Weitblick können dieses<br />

Netzwerk zur Ausweitung ihrer Geschäftsbeziehung<br />

nutzen. Dies ist legitim und willkommen.<br />

Die GNN-Einkäufer der <strong>Daimler</strong>-<br />

Chrysler-Standorte weltweit (von<br />

links nach rechts): Heiko Wilhelm,<br />

Deutschland, Abelardo Barginski,<br />

Brasilien, Dr. Heinrich Reidelbach,<br />

Deutschland, Oscar Albin, Mexiko,<br />

Worauf müssen sich die Lieferanten<br />

einstellen?<br />

Klaus Saalmann Die Anforderungen werden<br />

einerseits komplexer, andererseits erhöhen<br />

sich auch die Chancen insbesondere<br />

für jene Lieferanten, die regionale Märkte bedienen.<br />

Gerade unsere Einführung der Regional-Commodity-Lead-Funktion<br />

und die damit<br />

verbundene stärkere Gewichtung regionaler<br />

Commoditys wird auch hier zu stärkeren<br />

Bündelungen und größeren Volumen führen.<br />

Bei globalen Materialgruppen und globalen<br />

Verträgen werden wir sicherlich umzudenken<br />

haben. Denn im Rahmen der Diskussionsrunden<br />

im Vorfeld der GNN-Konzeptionierung<br />

haben uns verschiedene Landesgesellschaften<br />

wiederholt darauf aufmerksam<br />

gemacht, dass es nicht in jedem Fall Sinn<br />

mache, für ein Produkt weltweit einen einheitlichen<br />

Preis festzulegen, ohne lokale Besonderheiten<br />

bei der Preisbildung zu berücksichtigen.<br />

Globale Verträge werden also in<br />

Zukunft komplexer werden. Wir erwarten<br />

von den Zulieferern, dass sie sich darauf einstellen.<br />

Das Gleiche gilt übrigens auch eingeschränkt<br />

für regionale Commoditys.<br />

IPS Global NPM Network (GNN)<br />

Ernest Kleynhans, Südafrika, Klaus<br />

Saalmann, Deutschland, Kelvin<br />

Prior, Australien, Robert Sakala,<br />

USA, Yvonne Gillet, Spanien, Jim<br />

Manthe, USA, Tazuo Fujiike, Japan,<br />

Norbert Maier, Deutschland.<br />

Ändern sich durch die Veränderungen<br />

in der Global-Lead-Organisation die Ansprechpartner<br />

für die Lieferanten?<br />

Klaus Saalmann Der operative Einkauf<br />

erfolgt weiterhin in der jeweiligen Lokation<br />

durch den lokalen Einkäufer. Für globale und<br />

regionale Commoditys aber ist bei wesentlichen<br />

Entscheidungen eine Genehmigung des<br />

Leadbuyers erforderlich. In einigen Fällen –<br />

z.B. bei globalen Verträgen – werden die<br />

Verhandlungen auch direkt vom Leadbuyer<br />

geführt. Deshalb möchte ich in diesem Zusammenhang<br />

darauf hinweisen, dass der<br />

globale oder regionale Leadbuyer auch einer<br />

Auslandsgesellschaft im GNN angehören<br />

kann. Es hat in der Vergangenheit unter unseren<br />

Lieferanten deshalb vereinzelt Irritationen<br />

gegeben. Zulieferer sollen also nicht<br />

überrascht sein, wenn z.B. Freightliner im<br />

Markt auftritt und für <strong>Daimler</strong>Chrysler ein<br />

Volumen verhandelt.


Meinungen<br />

Der Global Supplier befragte NPM-<br />

Einkaufsverantwortliche:<br />

Ernest Kleynhans, Group Manager,<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler Südafrika, und<br />

Oscar Albin, Senior Manager, <strong>Daimler</strong>-<br />

Chrysler Mexiko.<br />

Vor welche Herausforderungen stellt<br />

Sie die Einführung des neuen GNN?<br />

Ernest Kleynhans Eine grosse Herausforderung<br />

ist die Kommunikation der Veränderungen<br />

und Herausforderungen im Zusammenhang<br />

mit dem GNN an unserem Standort<br />

in Südafrika und darüber hinaus sicherzustellen,<br />

dass wir im Hinblick auf Teilnahme<br />

und Geschwindigkeit den Benchmark<br />

setzen und der verlässlichste Partner sind.<br />

Eine weitere hochinteressante Herausforderung<br />

stellt die Kompetenzentwicklung unserer<br />

Mitarbeiter dar.<br />

Oscar Albin Die größte Herausforderung<br />

stellt die Kommunikation dar. Effektive Kommunikation<br />

ist eine entscheidende Voraussetzung<br />

für die verbesserte Zusammenarbeit<br />

bei der Beschaffung.<br />

In Mexiko wurden gemeinsam mit der <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />

Corporation in Auburn Hills bereits<br />

erhebliche Anstrengungen unternommen,<br />

um die Beschaffungsstrategien zu<br />

bündeln und auf diese Weise größere Synergien<br />

im Lieferantenmanagementprozess zu<br />

erzielen.<br />

Eine weitere Herausforderung im Hinblick<br />

auf die Anforderungen im Bereich Beschaffung<br />

liegt in einer besseren Koordination der<br />

gemeinsamen Aktivitäten.<br />

Welche Vorteile erwarten Sie von dieser<br />

Kooperation für Ihren Standort?<br />

Ernest Kleynhans Als Vorteil sehe ich die<br />

Möglichkeit, Wissen und Erfahrungen auszutauschen,<br />

die Abstimmung allgemeiner<br />

Tools, Methoden und Prozesse, sowie die Beteiligung<br />

an globalen Abkommen und Teilnahme<br />

an Verhandlungen zu Gunsten unseres<br />

globalen Unternehmens.<br />

Oscar Albin Der konkrete Nutzen, den wir<br />

uns von der Zusammenarbeit versprechen,<br />

besteht in der Realisierung direkter Einsparungen<br />

aufgrund der Bündelung von Beschaffungsaktivitäten,<br />

welche durch eine<br />

verbesserte Kooperation zwischen den Einkaufsbereichen<br />

und der Einführung von Beschaffungsmethoden,<br />

vergleichbar denen,<br />

die von IPS besonders hervorgehoben werden,<br />

ermöglicht wird.<br />

Welche Auswirkungen wird das GNN<br />

auf die Lieferanten haben?<br />

Ernest Kleynhans Motivierte Lieferanten<br />

werden die GNN Aktivitäten begrüßen. Sie<br />

werden Veränderungen als großartige<br />

Chance für die Umsetzung ihrer Aufgaben<br />

betrachten und ihr Geschäft effektiv an den<br />

globalen Bedarfen von <strong>Daimler</strong>Chrysler ausbauen.<br />

7<br />

Oscar Albin Zu den Auswirkungen, die<br />

wir uns von den Lieferanten erhoffen, zählen<br />

sinkende Kosten durch Volumenbündelung,<br />

verbesserte Serviceleistungen durch bereits<br />

bestehenden Lieferanten und die Gewißheit,<br />

dass alle <strong>Daimler</strong>Chrysler Geschäftsfelder<br />

von den professionellen Services bestehender<br />

Lieferanten profitieren können.<br />

Vor welche neuen Herausforderungen<br />

stellt das GNN Ihre Mitarbeiter?<br />

Ernest Kleynhans Die Realisierung der ersten<br />

Global Balance Scorecard in Zusammenhang<br />

mit dem Rollout neuer globaler Tools<br />

sowie die effektive Kommunikation mit den<br />

globalen Partnern werden ebenfalls neue<br />

Herausforderungen für die Mitarbeiter darstellen.<br />

Oscar Albin Die wichtigste Herausforderung<br />

für Einkäufer wird darin bestehen, zu<br />

lernen, mit ihren Kollegen aus anderen<br />

Einkaufseinheiten der GNN-Lokationen zusammenzuarbeiten.<br />

Der sowohl regionale<br />

als auch globale Charakter des Kooperationsprojektes<br />

wird zu Veränderungen bei der<br />

Umsetzung der Einkaufs- und Lieferantenmanagementpläne<br />

führen. Dadurch wird<br />

den Einkäufern in Zukunft ein erhöhter Zeitaufwand<br />

entstehen, der allerdings nicht an<br />

unsere internen Kunden in den Werken weitergegeben<br />

werden darf.


8<br />

Global Interview<br />

GP&S Im Gespräch<br />

„The Road to 2007“<br />

Global-Supplier-Magazin im<br />

Interview mit Thomas W. Sidlik<br />

Mit Wirkung zum 16. Dezember 2003 übernahm<br />

Thomas W. Sidlik, bislang im Vorstand<br />

zuständig für den Einkauf der Chrysler<br />

Group, die Verantwortung für den Weltweiten<br />

Einkauf von <strong>Daimler</strong>Chrysler. Vor der<br />

Fusion war er als Executive Vice President<br />

des Einkaufs bei der Chrysler Group aktiv,<br />

davor war er Vorstand und General Manager<br />

für den Jeep®-Bereich, Vorstand und Vorsitzender<br />

der Chrysler Financial Corporation,<br />

Vorstand für das Ressort Kundenzufriedenheit<br />

und Fahrzeugqualität sowie General<br />

Manager des Kleinwagengeschäfts. Darüber<br />

hinaus war Thomas W. Sidlik in Entwicklung,<br />

Vertrieb und Marketing tätig.<br />

Neben seiner Mitgliedschaft an der New<br />

York University Stern School of Business<br />

Board of Overseers ist er tätig im Visiting<br />

Committee of the Graduate School of Business<br />

der University of Chicago, als Vizevorsitzender<br />

des National Minority Supplier<br />

Development Council sowie als Vorsitzender<br />

des Council’s Executive Committee. Zusätzlich<br />

fungiert er als Executive Sponsor der<br />

Automotive Industry Action Group (AIAG).<br />

Seine vielfältigen Erfahrungen beeinflussen<br />

maßgeblich sein Ziel, eine globale, Maßstäbe<br />

setzende Einkaufsorganisation zu schaffen.<br />

Das Global-Supplier-Magazin hatte vor<br />

kurzem Gelegenheit, mit Thomas W. Sidlik<br />

über die aktuelle Situation des Weltweiten<br />

Einkaufs (GP&S) und die bevorstehenden<br />

Herausforderungen zu sprechen.<br />

Herr Sidlik, seit dem16. Dezember 2003<br />

repräsentieren Sie den Weltweiten Einkauf<br />

(GP&S) im Vorstand. Welche Gedanken<br />

beschäftigen Sie im Zusammenhang<br />

mit der Strategie für GP&S<br />

und welche Ziele haben Sie der Organisation<br />

für die Zukunft gesteckt?<br />

Um die Strategie von GP&S zu verstehen,<br />

muss man zunächst einen Blick auf die vier<br />

strategischen Säulen bei <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />

werfen: globale Präsenz, breite Produktpalette,<br />

starke Marken und technologische<br />

Marktführerschaft. Unser primäres Ziel besteht<br />

darin, den Unternehmenswert mithilfe<br />

des Weltweiten Einkaufs zu stärken, unsere<br />

Strategie hierzu ist mit den vier Säulen verknüpft.<br />

Für die ‚globale Präsenz‘ bedeutet<br />

dies, dass wir mit unseren Zulieferern und<br />

dem Einkauf auf allen Märkten agieren<br />

und dabei mit einer weltweit einheitlichen<br />

Stimme sprechen. ‚Starke Marken‘ unterstützen<br />

wir durch geschäftsfeldübergreifend<br />

eingesetzte Komponenten. Im Rahmen der<br />

breiten Produktpalette unterstützen wir<br />

die individuellen Anforderungen jedes Geschäftsbereichs<br />

durch die gemeinsame Nutzung<br />

globaler Kapazitäten. Um unsere technologische<br />

Marktführerschaft zu stärken<br />

und den Einsatz neuer Technologien sicherstellen<br />

zu können, ist eine enge Zusammen-<br />

arbeit von GP&S mit Bereichen wie Entwicklung,<br />

Forschung und Technologie sowie mit<br />

unseren Zulieferern besonders wichtig.<br />

Dargestellt wird dies in unserem Strategiehaus,<br />

das unsere Vision von der Schaffung<br />

des weltweit effektivsten Zuliefernetzwerks<br />

unterstützt.<br />

Inwieweit ist es Ihnen gelungen, Ihre<br />

Vorstandsfunktion zugunsten der Globalisierung<br />

des Weltweiten Einkaufs<br />

zu nutzen?<br />

Ich nutze die Chance und halte den Vorstand<br />

über unsere Arbeit und die Bedeutung des<br />

Zuliefernetzwerks für die Steigerung des<br />

Unternehmenswerts auf dem Laufenden. Im<br />

Weltweiten Einkauf engagieren wir uns für<br />

die Gesamtstrategie des Konzerns. Dabei<br />

stehen folgende drei zentrale Initiativen im<br />

Mittelpunkt: globale Skaleneffekte, globales<br />

Management der Lieferantenbasis und globale<br />

Infrastruktur und Prozesse. Ich bin sehr<br />

stolz auf unsere Arbeit und die Erfolge, die<br />

wir bisher erzielen konnten.<br />

Wie groß ist das globale Einkaufsvolumen?<br />

Unser Einkaufsvolumen bietet enormes Potenzial<br />

für unsere Lieferantenbasis: Für die<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler-Automarken kaufen wir<br />

weltweit im Wert von 100 Milliarden Euro<br />

ein. Unsere Lieferantenbasis profitiert damit<br />

von globalen Skaleneffekten. Unsere Zulieferer<br />

sind aufgefordert, ihre besten Ideen zu<br />

präsentieren – Ideen, die sich global einsetzen<br />

lassen. Im Gegenzug eröffnen sich ihnen<br />

dadurch zusätzliche Geschäftsmöglichkeiten<br />

und neue Märkte und sie haben die Gelegenheit,<br />

ihren Beitrag zur Vision von der Schaffung<br />

des weltweit effektivsten Zuliefernetzwerks<br />

zu leisten.


Wie erfolgt die globale Zusammenarbeit<br />

mit den Zulieferern?<br />

Im Bereich des globalen Lieferantenmanagements<br />

honorierte <strong>Daimler</strong>Chrysler im Januar<br />

erstmalig seine globalen Zulieferer. Dabei<br />

wurden im Rahmen der ersten jährlichen<br />

‚Global Supplier Awards‘ acht Preise verliehen,<br />

mit denen außergewöhnliche Leistungen<br />

der globalen Lieferanten für die Materialgruppen<br />

Chassis, Elektrik, Exterieur, Interieur,<br />

Powertrain und Rohmaterial sowie im<br />

Bereich International Procurement Services<br />

(IPS) und Logistik anerkannt wurden. Die<br />

Preisträger stammen aus sechs unterschiedlichen<br />

Ländern und drei Kontinenten. Dabei<br />

handelt es sich namentlich um: Muhr und<br />

Bender (Deutschland), Denso (Japan), Gentex<br />

(Deutschland), Autoliv (Schweden), GKN<br />

(Großbritannien), Magna International (Kanada),<br />

Accenture International (USA) und<br />

United Parcel Service (USA).<br />

Im Hinblick auf eine weitere Verbesserung<br />

der Lieferantenbeziehungen in der Zukunft<br />

haben wir unser Extended Enterprise®-Programm<br />

weiterentwickelt. Unsere zentrale<br />

Botschaft an unsere Zulieferer besagt, dass<br />

unsere Beziehungen auf das Modell der ‚Globalen,<br />

leistungsorientierten Kooperation‘ gestützt<br />

sind. Extended Enterprise® steht unter<br />

dem Motto ‚The Power of Performance‘.<br />

Wie wird die Kommunikation und Zusammenarbeit<br />

angesichts der zahllosen<br />

komplexen Systeme sichergestellt,<br />

die in den vielfältigen Einkaufsbereichen<br />

zum Einsatz kommen?<br />

Die GP&S-Initiative ‚Globale Infrastruktur<br />

und Prozesse‘ setzt einen weiteren Schwerpunkt<br />

unserer Arbeit. Alle führenden Einkaufsorganisationen<br />

verwenden die gleichen<br />

Beschaffungsprozesse und -tools. Hierzu<br />

zählt beispielsweise das ‚Globale Lieferanten-<br />

Portal‘, das mittels ‚single sign-on‘ einheitlichen<br />

Zugang auf alle <strong>Daimler</strong>Chrysler-Lieferantenanwendungen<br />

bietet. Wir arbeiten darüber<br />

hinaus an einer globalen Zuliefererdatenbank,<br />

einer gemeinsamen globalen Lieferanten-Scorecard,<br />

einer globalen Sourcing-<br />

Matrix sowie zahlreichen weiteren Aktivitäten.<br />

Einheitliche Beschaffungsprozesse und -<br />

tools bieten unseren Zulieferern eine Reihe<br />

von Vorteilen, wie die Möglichkeit nahtloser<br />

Geschäftsbeziehungen, die übergreifend<br />

zwischen den unterschiedlichen Geschäftsfeldern<br />

stattfinden.<br />

Können Sie unseren Lesern verraten,<br />

was aus Ihrer Perspektive einen Lieferanten<br />

auf Weltklasseniveau auszeichnet?<br />

Was braucht ein Zulieferer, um<br />

neues Geschäftspotenzial zu erschließen<br />

oder den aktuellen Umsatz zu<br />

steigern?<br />

Es ist entscheidend, dass all unseren Zulieferern<br />

sowie jedem Mitarbeiter bei GP&S<br />

klar ist, dass wir alles dafür tun müssen, das<br />

weltweit effektivste Zuliefernetzwerk zu<br />

9<br />

schaffen. Auf der Grundlage unseres hohen<br />

Leistungsanspruchs ist es <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />

in den vergangenen Jahren stets gelungen,<br />

neue Herausforderungen in neue Chancen<br />

umzusetzen. Ein Ergebnis und damit eine<br />

Chance ist sicherlich die Weiterentwicklung<br />

von Extended Enterprise®.<br />

Im Lieferantenprogramm Extended Enterprise®<br />

bildet das Modell der ‚Globalen, leistungsorientierten<br />

Kooperation‘ die Grundlage<br />

für die Beziehungen zwischen <strong>Daimler</strong>-<br />

Chrysler und den Zulieferern. Dabei wird<br />

anhand einer deutlich globaleren Perspektive<br />

als bisher die Leistung der Einkaufs-<br />

und Lieferaktivitäten bewertet. (Weitere<br />

Informationen zu Extended Enterprise® entnehmen<br />

Sie bitte der Broschüre ‚Extended<br />

Enterprise®‘.)<br />

Die Geschäftsprozesse mit den Lieferanten<br />

sind einheitlich und transparent und ermöglichen<br />

sowohl den Lieferanten als auch<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler den Vergleich erzielter Leistungen.<br />

Unsere Lieferpartner sollen wissen,<br />

dass wir die gleichen hohen Erwartungen an<br />

sie richten, die auch unsere Kunden an uns<br />

stellen. Zulieferer, die zur Wertsteigerung<br />

der <strong>Daimler</strong>Chrysler-Automarken beitragen,<br />

werden durch globale Geschäftsmöglichkeiten<br />

belohnt. Leistungsstarke <strong>Daimler</strong>-<br />

Chrysler-Produkte sind Voraussetzung für<br />

den Erfolg des gesamten Zuliefernetzwerkes<br />

von <strong>Daimler</strong>Chrysler. Diese Leistungsstärke<br />

wird durch eine Verpflichtung zu wettbewerbsorientierter<br />

Zusammenarbeit gefördert.


10<br />

Suchten den Dialog mit potenziellen<br />

taiwanesischen Lieferanten<br />

(v. l.): Dr. Rainer Balbach,<br />

General Manager, Procurement<br />

Office South Asia, Alexander<br />

Seitz, Director for Interior Trim &<br />

Safety, Worldwide Procurement<br />

& Supply Commodity, Frank W.<br />

Deiss, Director for Interior Parts<br />

Mercedes Benz Passenger Cars,<br />

Wolfram Geisler, President &<br />

Chief Executive Officer, <strong>Daimler</strong>-<br />

Chrysler Taiwan Ltd., Jess Liu,<br />

PR Director, <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />

Taiwan Ltd.<br />

Global Forum<br />

Das Hauptziel des Lieferantenabends war die Bereitstellung<br />

einer Kommunikationsplattform für potenzielle<br />

lokale taiwanesische Lieferanten und Vertreter<br />

von Global Procurement & Supply (GP&S) und MMC/<br />

Fuso. Hiermit sollte das gegenseitige Verständnis gefördert<br />

und sollten die Beschaffungsressourcen von<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler im Bereich preisgünstiger Teile und<br />

Exporte aus Taiwan/Asien erweitert werden. 25 taiwanesische<br />

Lieferanten nutzten die Gelegenheit, den<br />

Einkäufern ihre Produkte zu präsentieren. Sie waren<br />

aus einer Lieferantenliste der gemeinnützigen Handelsförderungsorganisation<br />

TAITRA (Taiwan External<br />

Trade Development Council) ausgewählt worden, die<br />

in Taiwan Consulting-Dienstleistungen im Bereich<br />

Lieferantenprofile anbietet. Eingeladen waren außerdem<br />

jene Zulieferunternehmen, die bereits Geschäftsbeziehungen<br />

mit <strong>Daimler</strong>Chrysler unterhalten, die<br />

Allianzpartner sowie die System- und 2nd-Tier-Lieferanten.<br />

POSA Extended Enterprise®-Lieferantenabend in Taiwan<br />

Ein Abend gegenseitigen<br />

Kennenlernens<br />

Am 2. März fand im Splendor-Hotel in Taichung, Taiwan, ein <strong>Daimler</strong>-<br />

Chrysler Extended Enterprise®-Lieferantenabend statt, der vom<br />

Einkaufsbüro South Asia (POSA) veranstaltet wurde. Neben den<br />

insgesamt 110 Teilnehmern waren auch 40 Vertreter der lokalen<br />

Medien eingeladen, die einer von <strong>Daimler</strong>Chrysler Taiwan organisierten<br />

Pressekonferenz beiwohnten.<br />

Frank W. Deiss informierte über<br />

die Ziele des Lieferantenprogramms<br />

Extended Enterprise®<br />

von <strong>Daimler</strong>Chrysler.<br />

Intensive Beschaffungsaktivitäten in Asien<br />

Eröffnet wurde der Lieferantenabend von Wolfram Geisler,<br />

CEO von DC Taiwan, der die Gäste und insbesondere<br />

den Ehrengast des Abends, den Vorsitzenden von<br />

TAITRA, CJ Hsu, herzlich begrüßte. Dieser bedankte sich<br />

wärmstens für die intensiven Beschaffungsaktivitäten<br />

von <strong>Daimler</strong>Chrysler in Asien im Allgemeinen und in<br />

Taiwan im Besonderen. Er versprach, das Engagement<br />

von TAITRA bei der Weiterentwicklung des Potenzials<br />

der lokalen Zulieferbranche zu vertiefen, und bekräftigte<br />

sein Angebot, <strong>Daimler</strong>Chrysler beim Beurteilungsprozess<br />

der lokalen Zuliefermärkte zu unterstützen. Frank<br />

Deiss, Leiter MEP 3, Innenausstattung, sprach über<br />

GP&S Extended Enterprise® und erläuterte das Engagement<br />

von <strong>Daimler</strong>Chrysler, eine starke globale Lieferantenbasis<br />

in Zusammenarbeit mit seinen Zulieferpartnern<br />

schaffen zu wollen.<br />

Ein voller Erfolg Insgesamt wurde der Abend von allen<br />

Teilnehmern als ein großer Erfolg gewertet. Während<br />

die lokalen Lieferanten die Möglichkeit hatten, ihre<br />

Kenntnisse über die Ziele und Philosophie von GP&S<br />

und Extended Enterprise® zu vertiefen, knüpften die<br />

Mitarbeiter aus dem Materialeinkauf wichtige Kontakte<br />

mit der lokalen Zulieferindustrie.


CVD Lieferantentag Atego 2/Axor 2<br />

„Eine gigantische<br />

Herausforderung“<br />

Am 19. Februar fand im <strong>Daimler</strong>Chrysler-Werk Wörth ein Lieferantentag zu dem Modellpflegeprojekt Atego 2/Axor 2<br />

statt, an dem rund 130 am Projekt beteiligte Zulieferer und Mitarbeiter von <strong>Daimler</strong>Chrysler teilnahmen. Der globalen<br />

Ausrichtung des Projekts entsprechend, konnten auch zahlreiche Gäste aus Brasilien und der Türkei begrüßt werden.<br />

Neben dem bevorstehenden Try-out standen all jene gemeinsamen Aktivitäten im Mittelpunkt der ganztägigen Veranstaltung,<br />

die in den kommenden Monaten einen erfolgreichen Serienanlauf sicherstellen sollen.<br />

Herzlich begrüßt wurden die Teilnehmer des<br />

Lieferantentages von dem Leiter des Werkes<br />

Wörth, Dr. Michael Dostal, der gleich zu Beginn<br />

seiner Ausführungen hervorhob, dass<br />

dieses Projekt im Unterschied zu allen bisherigen<br />

Produktentwicklungen erstmals eine<br />

standortübergreifende Modellpflege der<br />

Lkw-Baureihen Atego und Axor sei.* Damit<br />

stelle es zugleich einen wichtigen Schritt des<br />

Geschäftsbereichs Lkw Europa/Lateinamerika<br />

(Mercedes-Benz) auf dem Weg in den<br />

globalen Verbund der Commercial Vehicles<br />

Division dar. Die Aufgaben, die in dem Projekt<br />

zu bewältigen waren und sind, bezeichnete<br />

er als eine „gigantische Herausforderung<br />

für alle Beteiligten“. Denn die neuen<br />

Atego 2 und Axor 2 werden als „globale Produkte“<br />

nicht nur in Wörth, sondern im Verbund<br />

auch an den brasilianischen und türki-<br />

* Siehe Global Supplier, 4. Quartal 2003,<br />

Heft Nr. 16, Seite 16–17.<br />

schen <strong>Daimler</strong>Chrysler-Standorten São Bernardo<br />

do Campo und Aksaray hergestellt.<br />

Bedeutende Rolle der Zulieferer Die<br />

Notwendigkeit, sich standortübergreifend abzustimmen,<br />

verändere auch den Charakter<br />

der Zusammenarbeit. „Unsere Zulieferer<br />

sind nicht nur ein Teil der Prozesskette, sondern<br />

Mitarbeiter, Teammitglieder und Partner,<br />

die mit uns gemeinsam daran arbeiten,<br />

unseren Kunden hervorragende Produkte zu<br />

liefern“, betonte Dr. Michael Dostal. Damit<br />

hätten die Zulieferer ein höheres Maß an<br />

Verantwortung, denn ihr Wertschöpfungsanteil<br />

am Gesamtfahrzeug betrage immerhin<br />

über 85 Prozent. Vor diesem Hintergrund<br />

forderte Dr. Michael Dostal von den Zulieferpartnern<br />

eine Spitzenqualität, um den Kunden<br />

zuverlässige und hochwertige Produkte<br />

In seiner Begrüßungsansprache<br />

machte Werkleiter Dr. Michael Dostal<br />

auf die gestiegene Verantwortung<br />

der Zulieferer im Produktentstehungsprozess<br />

aufmerksam.<br />

11


12<br />

Dr. Henning Oeltjenbruns<br />

war vom künftigen Erfolg<br />

der neuen Atego- und Axor-<br />

Fahrzeuge überzeugt.<br />

130 Vertreter der Zulieferpartner<br />

waren gekommen, um gemeinsam mit<br />

den Verantwortlichen von <strong>Daimler</strong>-<br />

Chrysler noch offene Fragen zu diskutieren<br />

und in den sog. ‘Themenboxen’<br />

(Bild unten) abzuarbeiten.<br />

Global Forum<br />

Heiner Harbusch, Dr. Michael<br />

Dostal, Dr. Henning Oeltjenbruns<br />

und Achim Hornung (v. l.)<br />

kurz vor ihren ‚Auftritten‘.<br />

CVD Lieferantentag Atego 2/Axor 2<br />

liefern zu können. Dies schließe auch die Etablierung<br />

eines Lieferantenmanagements beim<br />

Lieferanten ein, mit dem die Zulieferer die<br />

Qualität und Stabilität der Prozesse ihrer Sublieferanten<br />

sicherstellen müssten. Ungeachtet<br />

der noch offenen Fragen vor dem bevorstehenden<br />

Try-out, „sind die Signale, die ich aus<br />

dem Projekt erhalten habe, bereits sehr positiv<br />

und lassen hoffen, dass wir bisher unsere<br />

Hausaufgaben gemacht haben“, schloss der<br />

Werkleiter.<br />

Schlüssel zum gemeinsamen Erfolg<br />

Achim Hornung, der Einkaufsverantwortliche<br />

im Projekt Atego 2/Axor 2, wünschte sich in<br />

seinem Redebeitrag, „dass wir kurz vor Projektende<br />

auch weiterhin an einem Strang ziehen,<br />

um den Atego 2 und den Axor 2 erfolgreich im<br />

Markt zu positionieren“. In diesem Zusammenhang<br />

„denke ich besonders an die Einhaltung<br />

der Qualitäts-, Kosten- und Terminziele, die<br />

wir zu Projektbeginn gemeinsam vereinbart<br />

haben“. Die Voraussetzung hierfür ist ein funktionierendes<br />

Änderungsmanagement, das<br />

Achim Hornung als „Schlüssel zu unserem<br />

gemeinsamen Erfolg“ bezeichnete. Den fast reibungslosen<br />

Anlauf des Actros MP2 nahm er<br />

dabei zum Vorbild: „Dieser sollte unser Benchmark<br />

sein.“ Er räumte aber auch zugleich ein,<br />

dass der Druck in diesem Projekt insbesondere<br />

für die Zulieferpartner wesentlich höher sei<br />

als in herkömmlichen Projekten. „Die Internationalität<br />

dieses Projekts fordert Ihnen Höchstleistungen<br />

ab, um die neuen Herausforderungen<br />

zu bewältigen“, betonte er anerkennend.


Allerdings lohnten sich die Anstrengungen,<br />

denn durch die konsequente globale Ausrichtung<br />

würden Wettbewerbsvorteile erarbeitet,<br />

von denen „beide Seiten – Sie und wir –<br />

gleichermaßen profitieren“. Dazu zählte er<br />

die Nutzung lokaler Vorteile ebenso wie die<br />

Volumensteigerungen durch Stückzahlerhöhungen.<br />

Aufgrund der Erfolge im Projekt<br />

Atego 2/Axor 2, in dem sowohl westeuropäische<br />

als auch brasilianische und türkische<br />

Lieferanten den weltweiten Bedarf decken,<br />

werde der Materialeinkauf Nutzfahrzeuge<br />

künftig „bei allen Vergaben global denken.<br />

Wir werden dieses Engagement intensivieren“,<br />

kündigte Achim Hornung an und ermutigte<br />

die Zulieferpartner, „diesen Weg mit<br />

uns gemeinsam zu gehen. Mit guten Gesamtleistungen<br />

können Sie sich für weitere Vergaben<br />

qualifizieren und für neue Aufträge<br />

in den neuen Märkten wie zum Beispiel in<br />

Asien interessant machen.“<br />

Kein Zieleinlauf ohne Anstrengung<br />

Dr. Henning Oeltjenbruns, Produktteamleiter<br />

der Baureihen Atego und Axor, begründete<br />

die Notwendigkeit der Modellpflege mit dem<br />

bisherigen Erfolg der Atego- und Axor-Fahrzeuge.<br />

„Viele unserer Wettbewerber ziehen<br />

mittlerweile mit Vergleichsprodukten nach,<br />

weil sie die Vorteile dieser Fahrzeugkonzepte<br />

erkannt haben“. Deshalb besteht ein dringender<br />

Handlungsbedarf, die beiden Fahrzeuge<br />

von Grund auf zu überarbeiten. In diesem<br />

Zusammenhang erläuterte er die wesentlichen<br />

Modellpflegemaßnahmen in den<br />

vier Bereichen emotionales Design, Fahrerorientierung,<br />

Fahrkomfort sowie Nutzlast<br />

und Wirtschaftlichkeit. Am auffallendsten ist<br />

hierbei das neue Exterieur der beiden Bau-<br />

reihen, das dem Erscheinungsbild des Actros<br />

angeglichen wurde, um damit „die Zusammengehörigkeit<br />

und Gemeinsamkeit der<br />

Mercedes-Benz-Lkw-Familie zu unterstreichen“.<br />

„Wir sind davon überzeugt“, fasste<br />

Dr. Henning Oeltjenbruns die Produktpräsentation<br />

zusammen, „dass diese umfassende<br />

Modellpflege den Erfolg unserer Fahrzeuge<br />

am Markt bis zum Ende des Jahrzehnts<br />

sichern wird.“ Direkt an die Zulieferpartner<br />

gewandt, bedankte er sich bei ihnen<br />

für die bisher geleistete Arbeit: „Dank Ihrer<br />

Unterstützung sind heute nahezu alle Teile<br />

serienwerkzeugfallend verfügbar.“ Trotzdem<br />

müssten bis zur IAA Nutzfahrzeuge im September<br />

noch einige Anstrengungen unternommen<br />

werden. Eine große Herausforderung<br />

stelle zudem der nahezu parallele Anlauf<br />

an den drei Standorten in Deutschland,<br />

Brasilien und in der Türkei dar. Deshalb<br />

„brauchen wir bei der Optimierung Ihrer<br />

Teile und ihrer anschließenden Überprüfung<br />

in den Try-outs nochmals Ihre volle Unterstützung<br />

und Flexibilität“.<br />

Erfolgreiches Projekt ‚Global Cockpit‘<br />

Heiner Harbusch aus der Entwicklung von<br />

MB Trucks stellte das mit der Atego-/Axor-<br />

Modellpflege zusammenhängende Parallelprojekt<br />

‚Global Cockpit‘** vor. Das Ergebnis<br />

ist ein ‚Cockpit MB Trucks‘ mit einer noch<br />

klareren segmentorientierten Zuordnung unter<br />

Berücksichtigung einer Gleichteilestrategie<br />

auf Komponentenbasis. ‚Global Cockpit‘<br />

steht also für „ein einheitliches Design über<br />

alle Landesgesellschaften hinweg. Damit<br />

wird es uns gelingen, unsere Produktstrategie<br />

und die Emotionalisierung des Fahrerarbeitsplatzes<br />

für alle MB-Truck-Baureihen<br />

** Siehe Global Supplier, 2. Quartal 2003,<br />

Heft Nr. 14, Seite 8–9.<br />

Achim Hornung (links) erwartete,<br />

dass auch kurz vor dem Projektende<br />

noch an einem Strang gezogen wird.<br />

Heiner Harbusch (rechts) informierte<br />

über den erfolgreichen Verlauf des<br />

Parallelprojekts ‚Global Cockpit‘.<br />

13<br />

in allen Märkten konsequent umzusetzen.“<br />

Damit sind auch die Aufgabenstellungen für<br />

alle Projektbeteiligten bedeutend komplexer<br />

und anspruchsvoller geworden. In diesem<br />

Zusammenhang nannte Heiner Harbusch<br />

vor allem die Einführung eines globalen<br />

Produktentstehungs- und Produktionsprozesses<br />

sowie einer global abgestimmten<br />

Erprobung und Bemusterung an allen drei<br />

Standorten in Deutschland, Brasilien und<br />

in der Türkei. Nichtsdestotrotz ist es aber<br />

gelungen, „dank der Unterstützung durch<br />

unsere Zulieferer dieses globale Projekt<br />

erfolgreich umzusetzen“, schloss Heiner<br />

Harbusch seine Präsentation.<br />

Arbeitsreich und produktiv Im zweiten<br />

Veranstaltungsteil wurden die Teilnehmer<br />

in Kleingruppen zusammengefasst und von<br />

Experten aus den Fachbereichen von MB<br />

Trucks in sog. ‚Themenboxen‘ zu den neuen<br />

Produktfeatures, dem Anlauf- und Lieferantenmanagement<br />

sowie zu den Prozessen<br />

informiert. Hier bot sich ihnen auch die Gelegenheit,<br />

ihre Probleme und offene Fragen<br />

zu diskutieren, wovon reger Gebrauch gemacht<br />

wurde. Darüber hinaus gehörten sie<br />

auch zu den Ersten, die die neuen Atego- und<br />

Axor-Fahrzeuge ungetarnt in Augenschein<br />

nehmen konnten. Am Ende der Veranstaltung<br />

zog Andreas Dudenhöffer aus dem<br />

Materialeinkauf Nutzfahrzeuge, der die Teilnehmer<br />

als Moderator durch diesen arbeitsreichen<br />

Lieferantentag führte, ein Resümee,<br />

das dessen Verlauf auf den Punkt brachte:<br />

„Ich denke, wir haben alle von diesem Tag<br />

profitiert.“


14<br />

Global Projekt<br />

Im Rahmen der von der Commercial Vehicles Division (CVD)<br />

gestarteten Initiative ‚Component Strategy CVD‘* wurde auch<br />

das Projekt ‚Global Steering Wheel‘ im Oktober 2002 ins Leben<br />

gerufen. Die weltweite geschäftsbereichs- und baureihenübergreifende<br />

Vereinheitlichung von Lenkrädern war das Ziel des<br />

Projekts, um damit Einsparmöglichkeiten zu identifizieren. Die<br />

Idee war ursprünglich im Projekt ‚Global Cockpit‘ von Mercedes-<br />

Benz Trucks geboren worden, das sich u. a. mit einem neuen<br />

Lenkrad für die Modellpflege der Atego-/Axor-Nutzfahrzeuge<br />

in Deutschland, Brasilien und in der Türkei befasste. Warum,<br />

so fragten die Projektverantwortlichen, führen wir nicht gleich<br />

eine einheitliche Lenkradfamilie ein, die in der gesamten CVD-<br />

Welt eingesetzt werden kann?<br />

* Siehe dazu Global Supplier, 1. Quartal 2004,<br />

Heft Nr. 17, Seite 8–9.<br />

CVD Projekt ‚Global Steering Wheel‘<br />

Ein Lenkrad für alle


Rafael Unterbirker, Leiter PCV 20,<br />

über das Projekt: „Ein sehr gutes<br />

Beispiel unserer globalen Zusammenarbeit.“<br />

Vor dem Hintergrund wachsender<br />

globaler Aktivitäten<br />

der CVD arbeiteten in dem<br />

Projekt Einkäufer und Entwickler<br />

von Mercedes-Benz Trucks, Freightliner<br />

und EvoBus intensiv zusammen, um<br />

Ideen zur Reduzierung von Lenkrad-Varianten<br />

zu entwickeln. „Ziel war es, durch eine<br />

Vereinheitlichung und Volumenbündelung<br />

Einsparpotenziale zu generieren und diese<br />

sukzessive zu realisieren“, erläutert Rafael<br />

Unterbirker, Leiter PCV 20. In drei aufeinander<br />

folgenden Workshops, die in Wörth, Portland<br />

und schließlich in Stuttgart stattfanden,<br />

wurden die unterschiedlichen Lenkradsysteme<br />

von MB Trucks, Freightliner und Evo-<br />

Bus eingehend untersucht. Die Zielvorgabe:<br />

sich möglichst auf ein gemeinsames Lenkrad<br />

zu verständigen, das weltweit eingesetzt<br />

werden kann.<br />

Weltweit ein Lenkrad in vier Versionen<br />

Vier alternative Optionen zur Vereinheitlichung<br />

wurden ausgearbeitet und dem Steering<br />

Committee vorgelegt, das sich schließlich<br />

im Juni 2003 für die vierte Option entschied<br />

– ein leicht abgewandelter Kompromiss<br />

zur ursprünglich favorisierten ersten<br />

Option. „Nach der sollte in Zukunft allein<br />

das Lenkrad des neuen Actros weltweit geschäftsbereichs-<br />

und baureihenübergreifend<br />

eingesetzt werden“, führt Nils Karl von Procurement<br />

Commercial Vehicles aus, der in<br />

dem Projekt einkaufsseitig MB Trucks vertreten<br />

hat. Option vier enthielt dagegen eine<br />

Modifikation, mit der dem Wunsch Freightliners<br />

entsprochen wurde, aus Kostengründen<br />

das Einfachlenkrad aus der aktuellen<br />

Atego-Baureihe von MB Trucks in Nutzfahr-<br />

zeugen von Freightliner einzusetzen. Auch<br />

wurde wegen der nordamerikanischen<br />

Marktgegebenheiten die im Lenkrad integrierte<br />

Hupfunktion beibehalten. Trotz dieser<br />

beiden von Freightliner gewünschten<br />

Besonderheiten blieb es aber insgesamt „bei<br />

dem Actros-Lenkrad für alle“, hebt Nils Karl<br />

hervor. Ein Lenkrad, das zum Jahresende<br />

sowohl in einer 450-Millimeter- als auch in<br />

einer 500-Millimeter-Ausführung zu haben<br />

ist und je nach Bedarf mit vier verschiedenen<br />

Kappen mit den Funktionen ‚einfach‘,<br />

‚Airbag‘, ‚Multifunktion‘ und ‚Airbag-Multifunktion‘<br />

angeboten wird.<br />

Erhebliche Reduktion der Komplexität<br />

Durch die Vereinheitlichung „haben wir die<br />

Komplexität bei Lenkrädern erheblich herabsetzen<br />

können“, berichtet Nils Karl. Gab<br />

es vor dem Projektstart rund zwei Dutzend<br />

verschiedene Lenkrad-Varianten mit insgesamt<br />

55 Teilenummern, wird es künftig<br />

lediglich ein Lenkrad in vier unterschiedlichen<br />

Versionen und das Sondermodell<br />

‚Atego‘ für Freightliner geben. Umgesetzt<br />

wird das Projekt gemeinsam mit Takata-Petri,<br />

einem global agierenden Hersteller von<br />

Lenkrädern und Airbags, der bereits die<br />

aktuellen Actros-Lenkräder mit ‚Multifunktion‘<br />

bzw. ‚Airbag-Multifunktion‘ produziert.<br />

Aufgrund seines interessanten Angebots<br />

konnte der bewährte Zulieferpartner diesen<br />

lukrativen Auftrag hinzugewinnen, der die<br />

Herstellung der bestehenden Umfänge in<br />

höheren Stückzahlen sowie die Entwicklung<br />

und Fertigung der zusätzlichen Funktionskappen<br />

‚einfach‘ und ‚Airbag‘ ab Oktober<br />

dieses Jahres umfasst.<br />

(Linkes Bild) Das Steering-Wheel-<br />

Team von <strong>Daimler</strong>Chrysler (v. l.<br />

stehend): die Herren Gruber, Entwicklung<br />

EvoBus, Seilnacht, Entwicklung<br />

MB Trucks, Dietel, Freightliner<br />

Einkauf, Schäfer, Entwicklung<br />

MB Trucks, Affeld, Roland Berger;<br />

(Reihe unten v. l. ) die Herren<br />

Ritchie, Freightliner Entwicklung,<br />

und Karl, PCV.<br />

(Rechtes Bild) Die Projektverantwortlichen<br />

von Takata-Petri (v. l.):<br />

die Herren Becker, Braun, Karl (DC)<br />

und Kress.<br />

15<br />

Das südafrikanische ‚Pfund‘ Takata-Petri<br />

konnte neben „seiner Kompetenz und der<br />

gewohnt aktiven Rolle in der Zusammenarbeit<br />

mit uns“, so Nils Karl, allerdings noch<br />

ein weiteres Pfund in die Waagschale werfen.<br />

Denn der weltweit tätige Zulieferer wird<br />

einen Teil der Lenkräder an seinem Standort<br />

in Südafrika produzieren und damit die Kostensituation<br />

erheblich positiv beeinflussen<br />

können. Dass in dem südafrikanischen Werk<br />

von Takata-Petri auf dem gleichen hohen<br />

Qualitätsniveau gefertigt wird wie in Europa,<br />

brachte eine Potenzialanalyse an den Tag,<br />

die von Projektteilnehmern vor Ort durchgeführt<br />

wurde. „Takata-Petri Südafrika hat eine<br />

Top-Fertigung“, bestätigt Nils Karl, eine Beurteilung,<br />

die auch mit ausschlaggebend für<br />

die Auftragsvergabe gewesen war. So werden<br />

künftig die Umfänge für <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />

Brasilien und Freightliner in Südafrika hergestellt,<br />

während die jeweiligen Lenkrad-<br />

Kontingente für das <strong>Daimler</strong>Chrysler-Werk<br />

Wörth, Mercedes-Benz Türk und EvoBus nach<br />

wie vor in Europa produziert werden.<br />

Ein beispielhaftes globales Projekt Insgesamt<br />

sind die Teilnehmer mit der Zusammenarbeit<br />

und den Ergebnissen in dem Projekt<br />

‚Global Steering Wheel‘ hoch zufrieden.<br />

„Die Ansprüche, die wir an globale Projekte<br />

stellen, konnten vollständig umgesetzt werden“,<br />

unterstreicht Nils Karl. „Wir erreichten<br />

durch die geschäftsbereichsübergreifende<br />

Teilevereinheitlichung und Volumenbündelung<br />

eine Stückzahlerhöhung um mindestens<br />

150 Prozent und konnten damit sowohl die<br />

Variantenvielfalt als auch den Teilepreis erheblich<br />

reduzieren.“ Dabei kommen die Vorteile,<br />

die der südafrikanische Standort von<br />

Takata-Petri bietet, allen Beteiligten zugute –<br />

und zwar in Form eines weltweit gültigen<br />

Standardpreises für das neue Actros-Lenkrad,<br />

der deutlich gesenkt werden konnte. Das<br />

Projekt zeigt aber auch sehr deutlich, welche<br />

Chancen sich einem Zulieferer eröffnen, „der<br />

unseren Weg der Globalisierung, Leistungsorientierung<br />

und partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

mitgeht“, resümiert Nils Karl.


16<br />

Global Konzern<br />

MCG/CVD/Chrysler Group Kundenanforderungen<br />

ISO/TS 16 949:2002<br />

O/TS 16 ISO/ 94<br />

Mehr als nur Kleingedrucktes<br />

s zum Erscheinen der neuen ISO 9000:2000 werden die Anforderungskataloge VDA 6.1 und<br />

9000 ihre Geltung behalten. Zertifizierungen nach VDA 6.1 können so bis zum Jahr 2000<br />

" beibehalten und durchgeführt werden. Um den weltweit eingeführten Wiedererkennungs-<br />

Schulung zum QM-System harmonisiert: Das neu entwickelte hybride Schulungsprogramm ist<br />

rt und die Akzeptanz der VDA-Schriftenreihe zum Qualitätsmanagement beizubehalten,<br />

ein Ausbildungsprogramm auf CD-ROM- Basis unter Verwendung des Internets für das neue QMurde<br />

die TS 16 949 als "VDA 6.1 Harmonisiert" herausgegeben.<br />

System und zur Ausbildung von internen Auditoren. Ziel des Schulungssystems ist die Verknüpfung<br />

von Selbstlernelementen mit Gruppenarbeitselementen unter Hilfe tutorieller Unterstützung<br />

sowie die Nutzung der aus diesem System resultierenden Vorteile. Dadurch soll, neben fun-<br />

In der Automobilindustrie<br />

dierten Kenntnissen<br />

gilt die ISO/TS<br />

aus der<br />

16 949:2002<br />

Normenreihe<br />

als internationaler<br />

Das Online-Übungskonzept verfolgt unter Voraussetzung ISO/TS 16<br />

Standard<br />

949, einer die<br />

für<br />

Selbstlernphase umfassende<br />

Qualitätsmanage-<br />

die Technik Ziele "Durchführung des Auditiepraktis<br />

ment-Systeme. Zukünftig sind auch die Produktionsmaterial-Lieferanten von <strong>Daimler</strong>Chrysler aufgefordert,<br />

rens erlernt werden.<br />

ein Zertifikat auf der<br />

Übungsaufgaben"<br />

Basis dieses weltweit<br />

und "Erarbeitung<br />

gültigen Qualitätsstandards<br />

und Diskussion von<br />

nachzuweisen<br />

Lösungen im<br />

–<br />

Team".<br />

inklusive<br />

Die<br />

der<br />

Betreuung<br />

kun-<br />

der Arbeitsgruppen<br />

denspezifischen Forderungen in der <strong>Daimler</strong>Chrysler AG. Linda Petro und Patrick Ruiz Martin, jeweils verantwortlich<br />

für Lieferantenentwicklung durch einen per Netzkommunikation bei der Chrysler Group erreichbaren und bei Tutor der Mercedes sowie für Car Teilnehmer Group, betonten und Tutor zugängliche synchrone u<br />

gegenüber dem Global Supplier die hohe Bedeutung dieser Forderungen.<br />

chrone Diskussions- und Frageforen. Neben der Bereitstellung verschiedener Kommunikationsmöglichkeiten mitt<br />

dard-Tools ermöglicht die Plattform eine individuelle Betreuung des Nutzers. Durch die persönliche Nutzerkennung<br />

„Umgesetzte Kundenanforderungen bestimmen die ditions‘ der Chrysler Group – mit den Vertragsunter-<br />

Wirksamkeit eines Qualitätsmanagement-Zertifikats für lagen zugesandt.<br />

uns“, führt Linda Petro aus. „Der Nachweis des Zertifika- Für die Marken Mercedes-Benz und Maybach der Merce-<br />

zifische Daten werden auch Bibliotheken bereitgestellt.<br />

tes und das Verständnis der für uns damit verbundenen des Car Group (MCG) und für die Marke Mercedes-Benz<br />

Dokumente schaffen Vertrauen in die Zusammenarbeit der Commercial Vehicles Division (CVD) gelten die ‚Mer-<br />

mit unseren Partnern“, ergänzt Patrick Ruiz Martin. cedes-Benz Special Terms‘ (MBST). Sie regeln für alle<br />

Auf der Internetseite der International Automotive Task Bereiche (Einkauf, Qualität, Logistik, Produktentstehung,<br />

Force unter www.vda-qmc.de (Rubrik ‚IATF – Kunden- Umweltschutz) die Verantwortlichkeiten für gemeinsame<br />

spezifische Anforderungen‘) ist dokumentiert, welche Abläufe. Die MBST sind Vertragsbestandteil für alle Part-<br />

Vorgaben die Geschäftsfelder von <strong>Daimler</strong>Chrysler in der ner der MCG und CVD. Sie werden jährlich aktualisiert<br />

Produktrealisierung machen. Aufgelistet ist jeweils eine und an die bekannten Kontaktpersonen der Partner ver-<br />

Reihe von Dokumenten und Prozessen, die von der Proteilt. Die MBST können von jenen Vertragspartnern, die<br />

duktidee über die stabile Serienproduktion bis hin zur Zugriff auf das <strong>Daimler</strong>Chrysler Supplier Portal haben,<br />

Ersatzteileversorgung die Vorstellungen des Kunden wiedergeben.<br />

dort abgerufen werden.<br />

jeweilige Teilnehmer zugelassen und gestaltet darüber eine eigene Lernumgebung. Neben Zugriffen auf ISO/TS 16<br />

ISO/TS 16 9<br />

Gemeinsame MCG- und CVD-Anforderungen<br />

Die als ‚rote Bücher‘ bekannten VDA-Bände geben eine<br />

ausführliche Anleitung für Verfahren, die die reibungslose<br />

Zusammenarbeit und pünktliche Belieferung mit<br />

zufrieden stellender Qualität sicherstellen. Die Kundenanforderungen<br />

der MCG beziehen sich an vielen Stellen<br />

auf diese Standards. Sie sind erhältlich über den VDA<br />

unter www.vda-qmc.de. Darüber hinaus regeln die<br />

Einkaufsbedingungen sowohl für die MCG als auch für<br />

die CVD die Verantwortlichkeiten in der Zusammenarbeit<br />

zwischen Partnern. Sie sind im Zusammenhang<br />

mit der Beauftragung von Entwicklungsleistungen und<br />

Warenlieferungen ein einheitlicher Bestandteil aller<br />

Entwicklungs- und Lieferverträge. Sie werden – ebenso<br />

wie die ‚PO (Purchase Order) Clauses, Terms and Con-<br />

Bis Ende 1998 waren Das Komponentenlastenheft beim VDA-QMC fast ist in 1.000 der MCG Zertifikate und in der gemeld<br />

fand davon in Deutschland CVD ein Bestandteil (848) jeder statt. Anfrage Weitere bei den Partnern Zertifikate für wurde<br />

neue Produktprojekte. Neben Spezifikation und Logistik-<br />

Frankreich und Spanien, konzept der der zu Schweiz, entwickelnden England, Komponente Italien, werden Irland, dort Ungar<br />

Spielregeln und Verantwortlichkeiten in der Produkt-<br />

xiko, Brasilien, Kanada, Finnland, Südafrika, der Türkei, T<br />

realisierung fixiert.<br />

Der Leitfaden Produktrealisierung gibt einen zusammenhängenden<br />

Überblick über die Erwartungen der<br />

MCG im Laufe der Produktrealisierung und nennt<br />

die verantwortlichen Bereiche, die in den jeweiligen Abläufen<br />

integriert sind. Die Richtlinie ist im <strong>Daimler</strong>-<br />

Chrysler Supplier Portal unter http://daimlerchrysler.<br />

covisint.com (Rubrik ‚Mercedes Car Group – Wissen‘)<br />

abrufbar. Für 2004 ist geplant, den Geltungsbereich des<br />

Leitfadens auf die CVD auszuweiten.


scher<br />

Anforderungen an<br />

die Zulieferqualität<br />

9:2002 TS 16 949:2<br />

erfolgt<br />

nd asyn-<br />

telsStan- g wird der<br />

949-spe-<br />

Chrysler Group MercedesCar Group<br />

Mercedes-Benz und Maybach<br />

PPAP-, MSA-, FMEA-, SPC-,<br />

APQP-Handbücher<br />

PO Terms and Conditions<br />

Purchase Order Clauses<br />

Technical Specification<br />

Blue-Dot Handbücher<br />

ISO/TS 16949-Zertifikat<br />

IATF-Repräsentant: Henry Gryn, Tel. +1(248)512-1655, hg3@daimlerchrysler.com<br />

Kundenspezifische Forderungen zur ISO/TS 16949 auf IATF und verknüpften Websites<br />

49:2002<br />

Die Zusammenarbeit mit den Zulieferpartnern<br />

ist umso erfolgreicher, je transparenter<br />

die ihr zugrunde liegenden<br />

Spielregeln sind. Die Anforderungen an<br />

Henry Gryn<br />

+1(248)512-1655<br />

hg3@daimlerchrysler.com<br />

et. Der überwiegende Teil der Zertifizierungen<br />

n in Österreich, der Tschechischen Republik,<br />

n, Polen, Slowenien, der Slowakei, Belgien, Me-<br />

Tunesien und Saudi-Arabien erteilt.<br />

Leitfaden Produktrealisierung,<br />

Zugriff über Covisint-Portal<br />

Bernd-Martin Lembke<br />

+49(7031) 90-88725<br />

bernd-martin.lembke@daimlerchrysler.com<br />

Die Anforderungen der Chrysler Group Die Chrysler<br />

Group greift für die wichtigsten Prozesse der Produktrealisierung<br />

auf Anleitungen zurück, die sich in der<br />

US-Automobilindustrie bewährt haben und in den unten<br />

angeführten Handbüchern zusammengefasst sind. Dabei<br />

stellt der Band PPAP (Production Part Approval Process)<br />

Forderungen an die Produkt- und Prozessfreigabe. Einen<br />

Empfehlungscharakter haben die Handbücher zur<br />

■ Messmittelüberwachung MSA (Measurement System<br />

Analysis),<br />

■ Fehlermöglichkeits- und Einflussanalyse FMEA<br />

(Failure Mode and Effects Analysis),<br />

■ statistischen Prozessregelung SPC (Statistical Process<br />

Control),<br />

■ Qualitätsvorausplanung APQP (Advanced Product<br />

Quality Planning).<br />

Die Unterlagen können in den USA von der AIAG (Tel.<br />

+1(248)358-3003), in Europa (UK) von Carwin Continuous<br />

(Tel. +44(1)708-86133) bezogen werden.<br />

VDA-Bände<br />

Einkaufsbedingungen<br />

Mercedes-Benz Special Terms MBST<br />

Komponentenlastenheft<br />

die Zusammenarbeit wurden in allen<br />

Commercial Vehicles Division<br />

Mercedes-Benz<br />

Integration für 2004 geplant<br />

Thomas Lucke<br />

+49(711)17-24429<br />

thomas.lucke@daimlerchrysler.com<br />

Sparten des Unternehmens klar definiert.<br />

Die Graphik veranschaulicht<br />

die Geltungsbereiche der verschiedenen<br />

Dokumente und nennt die Ansprechpartner.<br />

17<br />

Mit dem blauen Punkt sind die Handbücher (Blue-Dot<br />

Manuals) der Chrysler Group gekennzeichnet, die als<br />

Richtlinie für wichtige Abläufe in der Produktrealisierung<br />

gelten. Die Bände PAP4CDS (Product Assurance<br />

Planning), DVPR (Design Verification Planning & Report)<br />

und PAT (Product Assurance Testing) decken die Qualitätsplanung<br />

in der Entwicklung ab. Die Softwareentwicklung<br />

und Versuchsplanung sind in den Bänden SAP<br />

(Software Assurance Planning) und DOE (Design of<br />

Experiments) beschrieben, die Prozessfreigabe im Band<br />

PSO (Process Sign-off). Alle Handbücher können von<br />

LPS – Detroit Production Center (+1(248)564-4748)<br />

bezogen werden. Hauseigene Engineering-Standards vertreibt<br />

Autoweb, Tel. +1(248)601-7140 oder http://standards.<br />

autoweb.net.<br />

Die Technical Specification der Chrysler Group ist Bestandteil<br />

des Einkaufsvertrages.


Auch in 2004 werden<br />

wieder Awards verliehen –<br />

an die besten globalen<br />

Lieferanten<br />

>> Globale <strong>Daimler</strong>Chrysler-Lieferanten – 100 % Leistung – 8 Award-Gewinner<br />

Besondere Leistungen verdienen besondere Anerkennung. Den Award zu gewinnen bedeutet, zu den Besten zu gehören. Nur der beste<br />

unserer globalen Lieferanten aus den Kategorien ‚Chassis‘, ‚Electrical‘, ‚Exterior‘, ‚Interior‘, ‚Logistics‘, ‚Non-Production Material‘,<br />

‚Powertrain‘ und ‚Raw Material‘ wird auch in diesem Jahr wieder zum auserwählten Kreis der Award-Gewinner gehören.<br />

Die Lieferanten, die den Award entgegennehmen werden, wissen, dass wir im täglichen Wettbewerb ebenso hohe Erwartungen an unsere<br />

Lieferanten stellen wie unsere Kunden an uns. Denn: Unsere Produkte werden durch Leistung angetrieben – unsere Zusammenarbeit<br />

wird durch Leistung angetrieben – und unsere Zusammenarbeit treibt wiederum unsere Leistung an.<br />

>> The power of performance


Global News<br />

Auszeichnung für ein<br />

schlüssiges Konzept<br />

Das Projektteam (v. l.) mit Holger Finkenstein,<br />

Norbert Maier (Projektleiter) und Milian Braun<br />

nahm für <strong>Daimler</strong>Chrysler die Auszeichnung<br />

entgegen.<br />

Bereits mit der Verhaltensrichtlinie von 1999<br />

hatte <strong>Daimler</strong>Chrysler für alle Mitarbeiter<br />

verbindliche Verhaltensrichtlinien für geschäftliche<br />

Transaktionen vorgegeben. Jetzt<br />

wurden die Verhaltensrichtlinien von 1999<br />

um die ‚Grundsätze zur sozialen Verantwortung‘<br />

ergänzt (siehe hierzu den Artikel<br />

‚Gemeinsam unser aller Zukunft gestalten‘,<br />

in: Global Supplier, 3. Quartal 2003, Heft<br />

Nr. 12, Seite 14).<br />

Maßstäbe für konkretes Handeln Neue<br />

Verhaltensregeln wurden für Führungskräfte<br />

und Mitarbeiter zu Chancengleichheit,<br />

fairem Umgang und Unterlassung von Diskriminierung<br />

formuliert. Dies beinhaltet<br />

IPS eShop<br />

Integre Geschäftsbeziehungen<br />

Maßstäbe für das konkrete Handeln von<br />

Führungskräften und Mitarbeitern untereinander,<br />

den Umgang mit Lieferanten und<br />

anderen Geschäftspartnern sowie die Beziehungen<br />

zu Parteien und Behörden. Hierbei<br />

fordert <strong>Daimler</strong>Chrysler von jedem Mitarbeiter<br />

ein einwandfreies und verantwortungsvolles<br />

Verhalten.<br />

Der Umgang mit Zulieferern Auf den<br />

Umgang mit Lieferanten geht <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />

in der neuen Verhaltensrichtlinie im<br />

Kapitel IV ‚Interessenkonflikte‘ ein: „Private<br />

Geschäfte und finanzielle Transaktionen,<br />

die den Interessen von <strong>Daimler</strong>Chrysler entgegenstehen<br />

oder die die Entscheidung der<br />

Am 31. März wurde der <strong>Daimler</strong>Chrysler AG im Rahmen des<br />

10. IIR-Forums für Einkauf und Logistik EPCON 2004 in Bad<br />

Homburg der ‚IIR eProcurement Award‘ für ihren Online-<br />

Marktplatz ‚eShop – easy Shopping‘ verliehen. eShop ist ein<br />

elektronisches Katalogabrufsystem, über das die Mitarbeiter<br />

von <strong>Daimler</strong>Chrysler online Verbrauchsmaterial beziehen können.<br />

Sie greifen dabei auf rund 80 Onlinekataloge mit 1,3 Millionen<br />

Produkten zu.<br />

Manfred Strub, Geschäftsführer von Pasyo Consulting und<br />

Jury-Mitglied, war von dem System beeindruckt: „eShop ist<br />

ein in sich schlüssiges Konzept mit guter Prozessausprägung“,<br />

urteilte der Beschaffungsexperte. Mit der jährlichen Verleihung<br />

des ‚IIR eProcurement Awards‘ bietet die IIR Deutschland<br />

GmbH Unternehmen, die bereits eine innovative und herausragende<br />

eProcurement-Lösung entwickelt haben, die Gelegenheit,<br />

ihre erfolgreichen Systeme einer breiten Öffentlichkeit<br />

zu präsentieren. Das Projekt hatte sich gegen fünf weitere<br />

Bewerbungen durchgesetzt. Projektleiter Norbert Maier und<br />

Mitglieder seines Projektteams nahmen den Preis entgegen.<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler-Verhaltensrichtlinie<br />

19<br />

Mitarbeiter und deren Tätigkeit für das<br />

Unternehmen beeinflussen können, sind<br />

zu unterlassen. Insbesondere sind die (...)<br />

Bestimmungen über Geschenke, Einladungen<br />

zu Essen und Veranstaltungen etc.<br />

einzuhalten.“<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler versendete die Verhaltensrichtlinie<br />

bereits an die Geschäftsleitungen<br />

seiner 15.000 Top-Lieferanten. Die Broschüre<br />

steht im Lieferanten-Portal zum Download<br />

zur Verfügung: http://daimlerchrysler.covisint.com.


20<br />

USA Kooperation<br />

Nutzen für die<br />

Zulieferkette<br />

Die ‚Suppliers Partnership for the Environment‘ (SP) ist ein innovativer<br />

Zusammenschluss aus OEMs der Automobilbranche,<br />

ihren Lieferanten und der US-amerikanischen Umweltbehörde<br />

EPA (U.S. Environmental Protection Agency).<br />

Die 2002 gegründete Partnerschaft beschäftigt sich mit der<br />

Entwicklung neuer unternehmensorientierter Umweltschutzmaßnahmen,<br />

die einen Beitrag zur Senkung von Umweltbelastungen<br />

leisten und gleichzeitig einen Mehrwert für die gesamte<br />

Automobilzulieferkette schaffen sollen. Die Organisation<br />

bietet kleinen, mittleren und großen Automobilzulieferern ein<br />

Forum für Zusammenarbeit, Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch<br />

für Best Practices im Bereich Umwelt.<br />

„Die ‚Suppliers Partnership for the Environment‘ ist der ideale<br />

Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen der EPA und der<br />

Automobilzulieferbranche. Es ermöglicht uns, gemeinsame<br />

Ziele für Umweltleistungen zu formulieren und auch umzusetzen“,<br />

so der stellvertretende EPA-Administrator Stephen L.<br />

Johnson. „Die Vermeidung von Schadstoffemissionen durch die<br />

Umsetzung innovativer Ansätze im gesamten Automobilfertigungsprozess<br />

hat positive Auswirkungen sowohl auf die Umwelt<br />

als auch auf das Geschäftsergebnis eines Unternehmens.<br />

Wir sind hocherfreut darüber, dass <strong>Daimler</strong>Chrysler sich an<br />

dieser wichtigen Initiative beteiligt.“<br />

Chrysler Group Partnerschaft für die Umwelt<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler fördert aktiv die Business-Performance der Unternehmen seiner Zulieferkette und leistet<br />

gleichzeitig einen Beitrag zum Umweltschutz. Durch seine aktive Mitgliedschaft bei der ‚Suppliers Partnership<br />

for the Environment‘ wird <strong>Daimler</strong>Chrysler seinem erklärten Ziel – der Unterstützung seiner Zulieferer –<br />

gerecht. Sie erhalten Hilfestellung bei der Realisierung reeller Verbesserungen durch umweltfördernde Maßnahmen,<br />

durch die zugleich ein Mehrwert für Lieferantenunternehmen aller Größen geschaffen wird.<br />

Umweltleistungen und Geschäftsergebnis Es handelt<br />

sich um eine ‚mitgliederorientierte‘ Partnerschaft, die einen<br />

messbaren Nutzen für ihre Mitglieder schafft. Die Arbeitsgruppen<br />

erörtern unter anderem folgende wichtige Themen:<br />

• Umweltgerechte Produktentwicklung und -gestaltung<br />

• Energieeinsatzoptimierung<br />

• Umweltleistungskriterien<br />

• SP-Workshops zum Thema ‚Technische Unterstützung‘<br />

So wurden vor kurzem im Rahmen eines bei einem kleinen<br />

familiengeführten 3rd-Tier-Lieferanten stattfindenden Workshops<br />

zum Thema ‚Energieeinsatzoptimierung‘ umweltfreundliche<br />

Energieeinsparungsmöglichkeiten erörtert. Durch die<br />

Umsetzung der im Rahmen des Workshops erarbeiteten Vorschläge<br />

erzielte dieser Lieferant eine Senkung der jährlichen<br />

Energieausgaben um $ 370.000 – eine nicht unerhebliche Ersparnis<br />

bei einem Jahresumsatz von $ 7 Millionen. Es existiert<br />

eine ganze Reihe weiterer Beispiele dafür, wie im Rahmen der<br />

Partnerschaft der Fertigungsprozess eines Lieferanten im<br />

Hinblick auf Alternativen zur Energieeinsatzoptimierung und<br />

Verbesserungen bei den Umweltprozessen überprüft werden<br />

kann. Hier können sowohl Einsparungen erzielt als auch Umweltbelastungen<br />

durch die Zulieferkette reduziert werden.


Die Lieferantenperspektive Eine gemeinschaftliche Umweltinitiative<br />

war aus Sicht der Lieferanten schon lange erforderlich.<br />

„Eine Abstimmung der Ziele und Strategien zwischen Lieferanten<br />

und ihren Kunden ist genau das, was wir brauchen“, bemerkt<br />

Leon C. Richardson, President und CEO der in Michigan ansässigen<br />

Chemico Systems, Inc. Bislang war es besonders für kleinere<br />

Lieferanten schwierig, sich ein präzises Bild davon zu verschaffen,<br />

wie die Anforderungen der OEMs im Hinblick auf Umweltinitiativen<br />

aussehen. Der Paradigmenwechsel, der sich heute abzeichnet,<br />

drückt sich vor allem darin aus, dass Einzelne und Organisationen<br />

wie <strong>Daimler</strong>Chrysler den Mehrwert erkennen, der<br />

durch die Zusammenarbeit mit großen und kleinen Unternehmen<br />

wie Chemico Systems ermöglicht wird. Unsere Teilnahme an dieser<br />

Partnerschaft ist eine überaus wertvolle Erfahrung.“<br />

Reginald Modlin, Leiter des Bereiches Umwelt- & Energieplanung<br />

bei <strong>Daimler</strong>Chrysler, fasst die Vorteile für <strong>Daimler</strong>Chrysler wie<br />

folgt zusammen: „Diese Partnerschaft ist ein gutes Beispiel dafür,<br />

dass führende Unternehmen der Automobilbranche mit Regierungsbehörden<br />

zusammenarbeiten können, um Probleme zu ermitteln<br />

und zu lösen. Sie leisten so einen positiven Beitrag für die<br />

Umwelt und verbessern gleichzeitig die wirtschaftliche Leistung<br />

der Branche und ihrer Zulieferkette.“<br />

Lieferanten, die an einer Teilnahme an dieser Initiative interessiert<br />

sind, wenden sich bitte an Reginald Modlin, Leiter des<br />

Bereiches Umwelt- & Energieplanung, <strong>Daimler</strong>Chrysler,<br />

rrm6@daimlerchrysler.com oder Tel. +1(248)576-8076. Mehr Informationen<br />

erhalten Sie unter www.supplierspartnership.org.<br />

Dezember 2003: Der stellvertretende Administrator der<br />

US-Umweltbehörde EPA, Stephen Johnson, feiert das einjährige<br />

Bestehen mit zweien der Gründungsmitglieder von<br />

SP, General Motors Corporation und Lear Corporation, und<br />

heißt das jüngste Mitglied <strong>Daimler</strong>Chrysler bei SP willkommen<br />

(v.l.): Patricia Beattie, Gesamtvorsitzende General<br />

Motors Corporation und SP, Stephen Johnson, stellvertretender<br />

Administrator der US-Umweltbehörde EPA, Rebecca<br />

Spearot, Lear Corporation und Vorsitzende von SP, sowie<br />

Reginald Modlin, <strong>Daimler</strong>Chrysler AG und Vorsitzender des<br />

Bereiches Arbeitsgruppen von SP.<br />

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Liste der an der ‚Suppliers Partnership<br />

for the Environment 2004‘ teilnehmenden<br />

Unternehmen:<br />

Ashland Inc.<br />

B.A.E. Industries, Inc.<br />

Chemico Systems, Inc.<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler Corporation<br />

Delphi Corporation<br />

Detroit Chassis LLC<br />

Elm Plating Company<br />

Federal-Mogul Corporation<br />

FlexForm Technologies<br />

Flo-Matic Corporation<br />

General Motors Corporation<br />

Guardian Automotive<br />

Haas TCM<br />

JD Plating Co.<br />

Johnson Controls, Inc.<br />

Lear Corporation<br />

Motorola, Inc.<br />

Petoskey Plastics, Inc.<br />

Renosol Corporation<br />

Visteon Corporation<br />

21


22<br />

USA Prozesse<br />

Noch früher:<br />

die Validierung<br />

neuer Fahrzeuge<br />

Die Chrysler Group startet Bemühungen zur frühzeitigen Validierung von Pilotfahrzeugen.<br />

In Zukunft können Änderungen, die aufgrund von in der Pilotphase<br />

aufgetretenen Qualitätsproblemen erforderlich werden, dank der System- und<br />

Prozessoptimierung ‚Flexible Effectivity‘ bearbeitet werden, ohne dass dabei auf<br />

die nächste Pilotphase gewartet werden muss. Der verbesserte Prozess schafft<br />

einen ‚flexiblen Pfad‘, der sicherstellt, dass die Meilensteine des ‚Chrysler Development<br />

Systems‘ eingehalten werden, und bringt gleichzeitig den Änderungsprozess<br />

der Chrysler Group in Einklang mit den Best Practices der Branche.<br />

‚Flexible Effectivity‘ ermöglicht der Chrysler<br />

Group eine Einteilung der Pilotprogramme<br />

in mehrere Phasen, z.B. S1a, S1b, S1c. Die<br />

unter der Leitung von Robert Sexton, Manager<br />

Pilot Launch & Change Management,<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler Procurement & Supply, entwickelten<br />

Verbesserungen wurden von der<br />

‚Supplier Quality‘ der Chrysler Group begrüßt<br />

und unterstützt. Nach ihrer vollständigen<br />

Umsetzung wird die Planung der Pilotfahrzeuge<br />

innerhalb dieser Phasen erfolgen,<br />

und es werden entsprechende ‚Change Notices‘<br />

(Änderungsrichtlinien) zur Unterstützung<br />

rechtzeitig bereitgestellt.<br />

Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Pilotplanungssystem<br />

dergestalt ausgelegt, dass die Bestellung<br />

sämtlicher Pilotteile in einer einzigen<br />

Lieferphase erfolgt. Die Verwendung des<br />

‚Change Notice Systems‘ erlaubte bisher nur<br />

Änderungen zu Beginn einer Pilotphase.<br />

Wurde ein Konstruktionsproblem schon<br />

frühzeitig identifiziert, musste das Unternehmen<br />

aufgrund des vorgegebenen Geschäftsablaufes<br />

erst den nächsten Pilottermin abwarten,<br />

bevor die entsprechenden Änderungen<br />

umgesetzt werden konnten. Daher war<br />

es regelmäßig erforderlich, geänderte Teile<br />

während der jeweiligen Pilotphase manuell<br />

und dadurch äußerst ineffizient zu handhaben.<br />

Ein zusätzliches Problem stellten die im<br />

Verlauf dieses Prozesses entstandenen überschüssigen<br />

und veralteten Bestände dar.<br />

Die genannten Einschränkungen führten zu<br />

einem verstärkten Einsatz ‚prozessfremder‘<br />

Methoden bei der Umsetzung von Änderungen.<br />

Dies reduzierte wiederum den Informationsfluss<br />

bezüglich des technischen Standes<br />

der Teilekonstruktion, was oftmals unnötige<br />

Aufwendungen vonseiten der Produktentwicklungsteams<br />

nach sich zog.<br />

Chrysler Group ‚Flexible Effectivity‘<br />

„Die Implementierung von ‚Flexible Effectivity‘<br />

wird die Änderung und Anlieferung<br />

von Teilen in jeder Phase ermöglichen und<br />

so zur Lösung dieser Probleme beitragen“, so<br />

Robert Sexton. „Das übergeordnete Ziel ist<br />

dabei die Bereitstellung eines frühzeitig greifenden<br />

Validierungsprozesses für Änderungen,<br />

die Reduktion überschüssigen und veralteten<br />

Materials in den beteiligten Werken<br />

und die verbesserte Transparenz im Hinblick<br />

auf den Grad der von Änderungen betroffenen<br />

Teile bei Material, das für von Konstruktionsänderungen<br />

betroffene Fahrzeuge eingesetzt<br />

wird.“ ‚Flexible Effectivity‘ unterstützt<br />

das Management der für die Entwicklung<br />

der Pilotfahrzeuge erforderlichen Änderungen<br />

und beschleunigt die Bereitstellung<br />

der Teile in den Werken.<br />

Der ‚Flexible Effectivity‘-Prozess Der<br />

‚Flexible Effectivity‘-Prozess sorgt für eine<br />

verbesserte Disziplin innerhalb des gesamten<br />

Pilotprozesses, indem er eine zeitige Erfassung<br />

der für Pilotfahrzeuge erforderlichen<br />

Änderungen ermöglicht. Des Weiteren wird<br />

eine stabilere Umgebung für das Management<br />

von Änderungen geschaffen, da nun<br />

‚Change Notices‘, die für mehrere Modelljahre<br />

oder für in mehreren Werken verwendete<br />

Teile erforderlich sind, nicht mehr<br />

mehrfach ausgestellt werden müssen.<br />

Insgesamt bringt die zusätzliche Flexibilität<br />

maßgebliche Vorteile für den Prozess, darunter<br />

verbessertes ‚Change Notice‘-Management,<br />

frühzeitige Validierung neuer Fahrzeuge<br />

und geringeren Koordinierungsaufwand<br />

bei Änderungen. Nach der vollständigen<br />

Implementierung Ende 2004 soll<br />

‚Flexible Effectivity‘ außerdem signifikante<br />

Verbesserungen im Hinblick auf die Kosten<br />

je verkaufte Einheit und neue Modelleinführung<br />

erzielen, ebenso wie eine Reduktion<br />

der Kosten für überschüssige und veraltete<br />

Bestände bei der Einführung neuer Modelle.


2 Pässe – 156 Kurven – 1000 Schmetterlinge im Bauch<br />

Bereits der Anblick des neuen SLK lässt einem das Herz höher schlagen. Man lässt den Motor an<br />

und bekommt Gänsehaut. Dann, 22 Sekunden später, öffnet sich das neue Variodach und man fährt<br />

los. Und genießt und genießt und genießt.<br />

Alle unsere Produkte werden von besonderen Leistungen bestimmt. Deshalb erwarten wir von<br />

unseren Partnern das, was unsere Kunden von uns erwarten: die beste Leistung im Wettbewerb.<br />

Danke an alle, die ihren Teil dazu beigetragen haben.<br />

>> The power of performance


24<br />

Europa Projekt<br />

MCG Produktprojekt R 171<br />

Stark wie ein Espresso<br />

Auf dem diesjährigen Genfer Automobilsalon Anfang März erstmalig der<br />

Öffentlichkeit vorgestellt, sorgt der neue SLK-Roadster von Mercedes-<br />

Benz seitdem in der Fachpresse für Furore: zum einen wegen seiner<br />

faszinierenden neuen Produktfeatures; zum anderen wegen seines problemlosen<br />

Serienanlaufs. Über die Gründe für den geordneten und unspektakulären<br />

Verlauf des im Oktober 1999 gestarteten Projekts hat<br />

der Global Supplier mit Projektverantwortlichen gesprochen.<br />

Ein Produktprojekt ganz ohne ‚Feuerwehreinsätze‘, mit Kontinuität,<br />

ohne übertriebene Hektik, durchgängig stabil und konzentriert, zügig<br />

im Verlauf und mit einem hervorragenden Ergebnis – das war, kurz<br />

zusammengefasst, das Produktprojekt R 171. Gemessen an den reduzierten<br />

Entwicklungszeiten und den hohen Ansprüchen des Projektauftrages<br />

– nämlich den SLK-Vorgänger zu übertreffen und noch besser<br />

zu machen – ein eher unspektakulärer, ‚ruhiger‘ Verlauf. Da liegt die<br />

Vermutung nahe, dass ein so erfolgreiches Projekt von Anfang an gut<br />

und vorausschauend organisiert war, obwohl neue Methoden und<br />

Prozessschritte, die in diesem Projekt zum Teil pilotiert wurden, integriert<br />

werden mussten.<br />

Der ‚zwischenmenschliche Aspekt‘ Tatsächlich<br />

waren die zahlreichen Aktivitäten, die mit den Stichworten<br />

‚Prävention‘ und ‚Frühzeitigkeit‘ charakterisiert<br />

werden können, wesentliche Erfolgsfaktoren in<br />

dem Projekt. Trotzdem heben die Projektverantwortlichen<br />

unisono den „zwischenmenschlichen Aspekt“ besonders<br />

hervor, wie es zum Beispiel Frank Haas, Projektleiter<br />

Material R 171, tut. Auch für Udo Weist, den<br />

Projektleiter Entwicklung R 171, besteht kein Zweifel,<br />

dass das Geheimnis erfolgreicher Projektarbeit in der<br />

„sprichwörtlichen Chemie“ liegt, und zwar vor allem<br />

auf der Ebene der Funktionsgruppe als der Keimzelle<br />

eines Projekts. „Die Menschen müssen informell gut<br />

miteinander verknüpft sein, und die Funktionsgruppe<br />

muss sich als ein Team verstehen. Offenheit im Umgang<br />

mit Fragestellungen innerhalb des Projekts und<br />

klare Prozesse bzw. Spielregeln sind die Basis für eine<br />

zielführende Funktionsgruppenarbeit. Bei einem Projekt<br />

wie dem R 171 ist die Identifikation mit dem Produkt<br />

zweifellos ein zusätzlicher Motivationsschub.“<br />

Lieferanten zogen mit an einem Strang Dies gilt<br />

aber nicht nur für die eigenen Mitarbeiter und Kollegen.<br />

Horst Bardehle, strategischer Projektleiter R 171,<br />

bestätigt, dass die Zulieferpartner ebenso mit sehr<br />

großem Engagement bei der Sache waren. Ihn persönlich<br />

habe „die Motivation und Begeisterung der Pro-


jektmitglieder und Lieferanten für das Produkt fasziniert“,<br />

hebt er hervor. „Mercedes-Benz und die Lieferanten<br />

haben absolut an einem Strang gezogen, um dieses<br />

tolle Auto zu realisieren.“ Dies wird auch von Zuliefererseite<br />

bestätigt. Dr. Ralf Kümper, Director Sales & Program<br />

Management bei der Lear Corporation, dem Entwicklungspartner<br />

und Serienlieferanten des SLK-Sportintegralsitzes,<br />

unterstreicht in diesem Zusammenhang: „Für<br />

mich persönlich hat jedes Sitzprojekt seinen individuellen<br />

Anspruch. Es ist aber immer besonders interessant,<br />

Innovationen in ein solch besonderes und auch emotionales<br />

Fahrzeug einzubringen und so ein Teil des Gesamtprojektes<br />

zu werden. Da springt der Funke über.“<br />

Jochen Schwemmle, Geschäftsführer, und seine Mitarbeiter<br />

von der Lackfabrik Wörwag, dem Lieferanten des<br />

umweltfreundlichen Wasserbasislacksystems für den<br />

Innenraum, sehen dies ähnlich: „Bei einem Sportwagen<br />

wie dem neuen SLK war von Anfang an das Interesse<br />

der Beteiligten am Design sehr groß. Zwar orientiert man<br />

sich im Projektverlauf dann eher an Terminen und Meilensteinen.<br />

Am Ende wurde aber wieder bewusst, dass<br />

auch unsere Leistung für den Gesamterfolg wichtig war.<br />

Deshalb sind wir stolz, an so einem Produkt mitgearbeitet<br />

und unsere Kompetenz bewiesen zu haben.“<br />

Auch das berühmte Variodach<br />

konnte noch einmal optimiert werden:<br />

In nur 22 Sekunden lässt es<br />

sich nun öffnen oder schließen –<br />

sogar mit Fernbedienung.<br />

Enge und frühe Zusammenarbeit Ein weiterer Erfolgsfaktor<br />

war die frühestmögliche und enge Einbindung<br />

der Zulieferer in den Produktentstehungsprozess.<br />

Hermann Haas, Customer-Segment-Leitung <strong>Daimler</strong>-<br />

Chrysler im Geschäftsgebiet Information Systems Passenger<br />

Cars von Siemens VDO Automotive, dem Serienlieferanten<br />

der Anzeigeinstrumentierung, bestätigt: „Die<br />

Projektteams von Siemens VDO Automotive und <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />

arbeiteten in enger Abstimmung zusammen.<br />

Es fanden regelmäßige Entwicklungsbesprechungen,<br />

Meetings, Workshops und gegenseitige Besuche in den<br />

Werken statt. Schwierigkeiten bzw. Probleme konnten<br />

so gemeinsam schnell erkannt und entsprechend abgearbeitet<br />

werden.“ Ähnliche Erfahrungen machte auch<br />

Dr. Ralf Kümper von der Lear Corporation: „Die Innovationen<br />

konnten in der knappen Entwicklungszeit nur<br />

durch eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit<br />

mit der Funktionsgruppe entwickelt werden“, wobei er<br />

insbesondere „die frühe Integration von Lear in der<br />

Konzeptphase“ hervorhebt. „Nur so konnten in diesem<br />

technisch anspruchsvollen Umfeld auch die Kosten- und<br />

Terminziele erreicht werden.“<br />

Erfolgsfaktor Prävention Andere Erfolgsfaktoren<br />

waren präventiver Natur mit einer vor allem qualitätssichernden<br />

Wirkung. So die Begleitung der Lieferanten<br />

anlaufkritischer Teile durch ein interdisziplinär zusammengesetztes<br />

Koordinationsteam. Dieses stellte im Rahmen<br />

von Lieferanten-Audits die durchgängige Lieferantenkommunikation<br />

bezüglich der Prozesse, der Anforderungen<br />

an die Bauteilequalität, der Meilensteine zur<br />

Zielerreichung und des Maßnahmencontrollings sicher.<br />

Zusätzlich wurden prozessbegleitend Reifegradfahrzeuge<br />

zur Überprüfung und Sicherstellung der Bauteilequalität<br />

gemeinsam mit den Lieferanten aufgebaut – das<br />

erste bereits in der Prototypenphase! „Tatsächlich hatten<br />

wir in dem Projekt bereits zu einem frühen Zeitpunkt<br />

einen überdurchschnittlich hohen Reifegrad“, erläuterte<br />

Frank Haas. Den führte er vor allem auf den konsequenten<br />

Einsatz der CAx-Technologie zurück. „Der R 171 ist<br />

das erste Fahrzeug aus unserem Hause, das von Anfang<br />

an vollständig digital entwickelt wurde.“ Mit unübersehbaren<br />

Vorteilen für den gesamten Produktentstehungsprozess:<br />

Aufgrund des hohen Detaillierungsgrades der<br />

Fahrzeugdaten im CAx-Prozess wurde in einem frühen<br />

Entwicklungsstadium ein produktnahes Arbeiten sowie<br />

eine ganzheitliche Abstimmung aller Komponenten und<br />

Prozesse möglich. Das Ergebnis waren erprobungsfähige<br />

Fahrzeuge, die bedeutend früher als bisher zur Verfügung<br />

standen.<br />

„<br />

25<br />

(Bild links) Das erfolgreiche<br />

Projektteam und die Geschäftsleitung<br />

mit dem Job<br />

No. 1 im Montagewerk<br />

Bremen.<br />

Aus Liebe zum Detail: der<br />

formschöne, exklusiv für den<br />

neuen SLK entwickelte Türzuziehgriff<br />

mit integriertem<br />

Fensterheberschalter.


26<br />

Der strategische Projektleiter R 171,<br />

Horst Bardehle, hat gut lachen:<br />

‚Sein‘ Projekt ist ebenso ruhig wie<br />

erfolgreich verlaufen.<br />

Europa Projekt<br />

Gut koordinierter Anlauf Trotz verkürzter Entwicklungszeiten<br />

hatten die Projektbeteiligten letztendlich<br />

doch einen größeren Spielraum, der von der Prototypenphase<br />

bis zum Serienanlauf sowohl für die Bauteile- als<br />

auch für die Prozessoptimierung genutzt wurde. „Gerade<br />

in Bezug auf die Qualität waren wir im Projekt bis zum<br />

Job No. 1 immer auf einem hohen Level“, blicken Frank<br />

Haas und Gerhard Huck, Mitarbeiter in der Projektmannschaft,<br />

zurück. „Es ist kein Wunder, dass das Feedback<br />

aus der kundennahen Erprobung so gut war.“ Der<br />

Erfolg des Projekts R 171 hatte also mehrere Gründe.<br />

Zwei davon stechen am Ende dieser Betrachtung jedoch<br />

nach wie vor ganz besonders ins Auge: einerseits die<br />

„sehr gute Koordination der Anlaufphase“, die Hermann<br />

Haas von Siemens VDO Automotive hervorhebt; andererseits<br />

„die partnerschaftliche Zusammenarbeit“, die<br />

Jochen Schwemmle von Wörwag betont, „offen und konstruktiv,<br />

mit einem funktionierenden Informationsaustausch,<br />

wobei unsere Anregungen aufgegriffen wurden.“<br />

Vor diesem Hintergrund trifft Frank Haas letztlich ins<br />

Schwarze, als er mit bewusster Anlehnung an den Claim<br />

aus der Pressekommunikation von <strong>Daimler</strong>Chrysler das<br />

Projekt und das Teamwork insgesamt so charakterisiert:<br />

„Stark wie ein italienischer Espresso.“<br />

Belebend und<br />

energiegeladen<br />

Sein Vorgänger wurde insgesamt<br />

308.000-mal verkauft und übertraf<br />

damit selbst die Erwartungen seiner<br />

Erbauer. Mit dem neuen SLK soll<br />

diese Erfolgsgeschichte nicht nur<br />

fortgeschrieben, sondern auch übertroffen<br />

werden. Dazu wurde der Neue<br />

hervorragend ausgestattet. So hat<br />

der R 171 ein bedeutend sportlicheres<br />

Exterieur, das einem eigenständigen,<br />

sehr emotional ausgelegten<br />

Design folgt. Auch das neue Interieur<br />

glänzt durch eine hohe Wertanmutung,<br />

die mit exklusiven Materialien<br />

erreicht wird: mit Echtmetallelementen<br />

und deutlich erweiterter Ausstattung<br />

wie der sportlich ausgelegten<br />

Schaltung, den Integralsportsitzen<br />

mit Magnesium-Lehnenrahmen, die<br />

auf Wunsch mit einer Weltneuheit,<br />

dem spektakulären AirScarf, ausgestattet<br />

sind: einer in die Kopflehne<br />

integrierten Kopfraumheizung, mit<br />

der sich auch bei niedrigen Temperaturen<br />

problemlos ‚oben ohne‘ fahren<br />

lässt. Auch das berühmte Variodach<br />

wurde noch einmal verbessert. In nur<br />

22 Sekunden lässt es sich nun öffnen<br />

oder schließen – sogar mit Fernbedienung.<br />

Und durch die drehbare<br />

Heckscheibe konnte das Kofferraumvolumen<br />

bei geöffnetem Dach um<br />

40 Prozent erhöht werden. Der Kunst<br />

der Ingenieure ist es darüber hinaus<br />

zu verdanken, dass der neue SLK ein<br />

straff abgestimmtes Fahrwerk und<br />

damit die Fahrdynamik eines Sportwagens<br />

hat, aber selbst auf längeren<br />

Strecken noch sehr komfortabel zu<br />

fahren ist. Jede Menge Fahrspaß also,<br />

der nicht zuletzt durch die einmalige<br />

Palette der Vier-, Sechs- und Achtzylinder-Motoren<br />

befeuert wird, die<br />

mit einem Leistungsspektrum von<br />

120 kW bis 265 kW aufwarten und<br />

auch den neuen SLK zu neuen Erfolgen<br />

(an-)treiben werden.


Europa Forum<br />

Let’s Get Ready!<br />

MCG Foren BR 221 und BR164/251<br />

Zur Vorbereitung mehrerer Produktanläufe der Mercedes Car Group fanden im ersten Jahresviertel zwei<br />

Foren von großer Bedeutung statt: am 12. Februar im Mercedes Event Center Sindelfingen das Forum<br />

zum Produktprojekt BR221 sowie das 3. Forum BR164/251, das am 3. März in Alabama, dem Standort<br />

des <strong>Daimler</strong>Chrysler-Werks Tuscaloosa, veranstaltet wurde. Sowohl in Deutschland als auch in den<br />

USA wurden die 280 bzw. 330 Teilnehmer aus der Zulieferindustrie und von <strong>Daimler</strong>Chrysler aber nicht<br />

nur über die Projektstände informiert. Reifegradworkshops, Infostände und Breakout-Sessions boten<br />

überdies die Möglichkeit, Handlungsbedarfe aufzuzeigen, die in den Projekten weiterverfolgt werden.<br />

Die neue S-Klasse verspricht das zu werden,<br />

was ihre Vorgänger zweifellos immer waren:<br />

Innovationsträger der Marke Mercedes-Benz,<br />

die den Automobilbau insgesamt maßgeblich<br />

prägten. Obwohl die S-Klasse noch immer ihr<br />

Premiumsegment beherrscht, mahnte Prof.<br />

Dr. Eberhard Haller, Werkleiter Sindelfingen<br />

und Sprecher der Geschäftsleitung S/SL/<br />

Maybach, in seinem Eröffnungsvortrag: „Wir<br />

dürfen uns aber nicht auf unseren Lorbeeren<br />

ausruhen, denn die Wettbewerber haben aufgeholt.“<br />

Deshalb müsse die BR 221 „die Erfolgsgeschichte<br />

der S-Klasse fortschreiben<br />

und erneut ihre Vorgänger übertreffen. Wir<br />

sollten heute die Chance nutzen, die noch<br />

vor uns liegenden Herausforderungen mit<br />

großer Offenheit zu diskutieren und die Ziele<br />

bei Kosten, Reifegrad, Qualität abzusichern.“<br />

Vorbereitungen auf hohe Kundenansprüche<br />

Dr. Joachim Kramer, Leiter Produktmanagement<br />

S-Klasse, bestätigte anschließend<br />

in seinem Redebeitrag, „wie<br />

schwierig das Geschäft in diesem Segment<br />

geworden ist“. Um dort die Marktführerschaft<br />

weiter auszubauen, „müssen wir uns<br />

den hohen Ansprüchen unserer Kunden erneut<br />

stellen und diese im neuen Fahrzeug<br />

entsprechend abbilden“. Neben Qualität und<br />

Komfort nannte er Zuverlässigkeit, Sicher-<br />

heit, Design und Image als die hervorstechendsten<br />

Gründe, eine S-Klasse zu kaufen.<br />

Tatsächlich „erwarten wir, dass die BR 221<br />

das Erbe des erfolgreichen Vorgängers antreten<br />

und ihre Führungsrolle im Premiumsegment<br />

bestätigen wird.“ Um dieses Ziel zu<br />

erreichen, wird bereits seit vielen Monaten<br />

auch die Produktion an die Anforderungen<br />

der neuen S-Klasse angepasst. Über den<br />

Stand der Vorbereitungen im Werk Sindelfingen<br />

informierte Michael Burke, Leiter Produktionsplanung<br />

Rohbau und Oberfläche<br />

und PP-Mandatsträger S/SL, der die Zulieferer<br />

aufforderte, ihren Teil am Gelingen der<br />

Nullserie ebenso zu leisten: „Deren Ziel ist<br />

die Reifegradsteigerung bei Produkt und Prozess.<br />

Dazu brauchen wir Ihre hundertprozentig<br />

serienwerkzeugfallenden Teile pünktlich<br />

zum Nullserienstart.“<br />

Große Bedeutung der Zulieferer An der<br />

Verantwortung der Zulieferpartner in diesem<br />

Projekt ließ auch Harald Kröger, Leiter Materialeinkauf<br />

Elektrik/Elektronik und Baureihenverantwortlicher<br />

MEP S/SL/SLK/Maybach,<br />

keinerlei Zweifel aufkommen. „71 Prozent<br />

der Fertigungskosten sind Materialkosten.<br />

Diese Zahl zeigt, welche Bedeutung<br />

Ihnen in dem Projekt zukommt.“ Als Lieferanten<br />

der neuen S-Klasse „vertrauen wir<br />

In den Reifegradworkshops mit insgesamt<br />

27 ‚runden Tischen‘ wurde<br />

der bevorstehende Nullserienstart<br />

der neuen S-Klasse gemeinsam aktiv<br />

vorbereitet.<br />

„<br />

27


28<br />

Europa Forum<br />

Ihnen, dass Sie für dieses Premiumprodukt<br />

Teile in der entsprechenden Qualität und<br />

zum richtigen Termin liefern“. Deshalb<br />

komme es nicht nur darauf an, „dass Sie die<br />

Prozesse allein in Ihrem eigenen Hause, sondern<br />

auch bei Ihren Sublieferanten sicherstellen“.<br />

Zur partnerschaftlichen Zusammenarbeit<br />

gehöre aber auch ein Höchstmaß an<br />

Offenheit, damit Probleme so früh wie möglich<br />

gemeinsam gelöst werden können.<br />

„Und das heißt auch“, betonte Harald Kröger,<br />

„dass Sie uns Ihre Erwartungen mitteilen,<br />

uns sagen, wo Sie bei uns einen Handlungsund<br />

Optimierungsbedarf wahrnehmen.“<br />

Mit der Kostensituation des Projekts war er<br />

allerdings noch nicht zufrieden. „An einigen<br />

Stellen sind wir noch vom Kostenziel entfernt.<br />

Es bedarf noch einiger Anstrengungen,<br />

um es zu erreichen.“ Um die Wirtschaftlichkeit<br />

des Produktes zu verbessern, müssten<br />

weitere Ideen gefunden werden. Komplexitätsreduktionen<br />

zum Beispiel seien ein<br />

probates Mittel, die Qualität zu erhöhen und<br />

die Kosten zugleich weiter zu senken.<br />

Die BR 221: eine echte S-Klasse Wie<br />

seinen Vorredner beschäftigte auch Dr. Hermann-Joseph<br />

Storp, strategischer Projektleiter<br />

BR 221/C 216, der noch anstehende Änderungsumfang<br />

und dessen Management.<br />

„Wir müssen gemeinsam schauen, wie wir<br />

das Änderungsvolumen auf das Mindestmaß<br />

reduzieren können.“ Trotzdem zeigte er sich<br />

in seinem Überblick über den zurückgelegten<br />

Projektverlauf und über die noch bevor-<br />

Prof. Dr. Eberhard Haller<br />

appellierte an alle Projektbeteiligten,<br />

sich nicht auf den<br />

Lorbeeren auszuruhen.<br />

MCG Foren BR 221 und BR 164/251<br />

stehenden Schritte „ausgesprochen optimistisch,<br />

dass wir unsere Ziele erreichen werden“.<br />

Das bisherige Engagement der Zulieferpartner<br />

und die Versuchsfahrten mit den<br />

Erprobungsfahrzeugen zeigten deutlich: „Die<br />

BR 221 wird erneut ein Premiumprodukt mit<br />

vielen Innovationen werden.“ Die Absicherung<br />

serienwerkzeugfallender Teile und deren<br />

Reifegrad standen im Mittelpunkt des<br />

zweiten Teils der Veranstaltung: Reifegradworkshops<br />

mit 27 ‚runden Tischen‘, an denen<br />

die Teilnehmer die noch anstehenden Aufgaben<br />

konkret diskutierten und den bevorstehenden<br />

Nullserienstart vorbereiteten. Die<br />

dabei entwickelten Ideen und Lösungsvorschläge<br />

zur Reifegradabsicherung auf der<br />

Teile- und Prozessebene flossen nicht nur<br />

wieder zurück ins Projekt, sondern wurden<br />

auch den Zulieferpartnern nach dem Forum<br />

zur Verfügung gestellt. Einen großen Zuspruch<br />

fand darüber hinaus die Infobörse<br />

mit fünf Ständen zu den Themen eÄnderungs-<br />

und Anlaufmanagement, Produktion,<br />

Qualität und Logistik, an denen die Lieferantenvertreter<br />

u.a. über Onlineanwendungen<br />

informiert wurden, mit denen sie auf verschiedene<br />

projektrelevante Applikationen<br />

zugreifen können.<br />

Tuscaloosa Es war kein Zufall, dass das<br />

3. Forum BR 164/251 in der Nähe des USamerikanischen<br />

Produktionswerks von<br />

<strong>Daimler</strong>Chrysler stattfand. Denn mit der<br />

Vorbereitung der Produktionstests für den<br />

W164 und V251 wird eine örtliche Verlagerung<br />

der Projektaktivitäten von Sindelfingen<br />

– wo die Fahrzeuge entwickelt und in der<br />

Nullserie serientauglich gemacht wurden –<br />

nach Tuscaloosa einhergehen. „Die bevorstehende<br />

Aufgabe wird durch die zeitversetzten<br />

Anläufe, die neuen Zulieferer und die<br />

Fabrikerweiterung nicht einfacher“, erläuterte<br />

Bill Taylor, President of MBUSI. Ein enormes<br />

Pensum, das an alle Projektbeteiligten höchste<br />

Anforderungen stellt und das Motto des<br />

Forums rechtfertigt: ‚Get Ready!‘. Vor diesem<br />

Hintergrund sei eine eng vernetzte und<br />

offene Kommunikation notwendig, um Überraschungen<br />

frühzeitig ausschließen zu können,<br />

betonte Bill Taylor.<br />

An der Kostensituation arbeiten Harald<br />

Bölstler, Leiter Materialeinkauf Mercedes-<br />

Benz PKW & smart, teilte mit, dass die Festlegung<br />

der Lieferanten so gut wie abgeschlossen<br />

sei. Dabei erwarte man insbesondere<br />

von den Systemlieferanten, dass sie<br />

ihrer Verantwortung für das Management<br />

ihrer Sublieferanten und die Qualität ihrer<br />

Zukaufteile voll gerecht würden. Ganz besonders<br />

ging er auf die noch nicht befriedigende<br />

Kostensituation ein: „Wir werden also auch<br />

bis zum Job No. 1 und über den Anlauf hinaus<br />

gemeinsam weitere Vorschläge zu Kosteneinsparungen<br />

erarbeiten.“ In diesem<br />

Zusammenhang sei die ständige Kostenkontrolle<br />

besonders wichtig. Deshalb müsse<br />

auch dem elektronisch gestützten Änderungsmanagementprozess<br />

(eÄM) ein sehr<br />

viel größeres Gewicht zukommen. Die Arbeit<br />

mit dem eÄM sei für alle ein Muss, ebenso<br />

wie die Bemühungen, das Änderungsvolumen<br />

zu minimieren.<br />

Dr. Hermann-Joseph Storp war<br />

optimistisch: Die neue S-Klasse<br />

„wird erneut ein Premiumprodukt<br />

mit vielen Innovationen werden“.


Perfekte Produktqualität Dr. Uwe Ernstberger,<br />

Leiter Fahrzeugproduktgruppe M-/<br />

R-Klasse Entwicklung PKW, hob vor allem<br />

die produktstrategische Bedeutung der<br />

neuen Baureihen hervor. Ziel ist es, die<br />

Marktführerschaft sowohl im Sports-Tourerals<br />

auch im Sports-Utility-Vehicle-Premiumsegment<br />

zu erlangen. Gemessen am Wettbewerbsumfeld,<br />

setze dies „eine perfekte<br />

Produktqualität ab Job No. 1 voraus – das<br />

Schlüsselelement für den Markterfolg“. Der<br />

Forderung Dr. Ernstbergers, „erstklassig vorbereitete<br />

Produkte an das Werk Tuscaloosa<br />

zu übergeben“, schloss sich Hermann Rosenstiel,<br />

strategischer Projektleiter 164/251,<br />

nahtlos an. Dazu erläuterte er neben der<br />

Zeitleiste und den zu erwartenden Stückzahlen<br />

vor allem die Ziele des Forums: „Es gilt<br />

heute, ein gemeinsames Verständnis für die<br />

nächsten Projektschritte zu entwickeln,<br />

offene Fragen und Probleme entsprechend<br />

zu adressieren und miteinander zu klären,<br />

und zwar ohne Tabus.“<br />

Qualität und Timing im Fokus Die Übergabe<br />

perfekter Produkte an das Werk Tuscaloosa<br />

setzt eine ebenso erstklassige logistische<br />

Vorbereitung voraus. Diesem Thema<br />

widmete sich Joachim Tosstorff in seiner<br />

Eigenschaft als Vice President of Purchasing<br />

and Logistics MBUSI, der sehr konkret das<br />

Abrufprozedere und den zeitgerechten Teileversand<br />

erläuterte. Dabei forderte er die<br />

Zulieferer zu äußerster Disziplin auf. Denn<br />

durch den gestaffelten Anlaufplan „bekommen<br />

Sie zwei unterschiedliche Lieferabrufe<br />

für gleiche Teile“. Eine Anlieferung sei dann<br />

erfolgreich zu nennen, „wenn wir das richtige<br />

Teil in der richtigen Qualität zur richti-<br />

gen Zeit am richtigen Ort erhalten“. Qualität<br />

war das Stichwort, zu dem Wolfgang Demel,<br />

Vice President of Quality MBUSI, Stellung<br />

bezog. Zur „Sicherstellung der Qualität im<br />

Prozess“ gab er einen Überblick sowohl über<br />

die Anforderungen des Bemusterungsprozesses<br />

als auch über die Qualitätsanforderungen<br />

in der Nullserie und während der<br />

Produktionstests. Darüber hinaus motivierte<br />

er die Zulieferer, „persönlich an den Aufbauaktivitäten<br />

in der Nullserie und in den Produktionstests<br />

vor Ort teilzunehmen“.<br />

Bezahlt wird bei ‚Grün‘ Auf großes Interesse<br />

stieß auch der Vortrag von Martin Allgaier,<br />

Manager of Finance and Controlling<br />

MBUSI, zum Thema Werkzeugcontrolling<br />

und den Schritten, „die notwendig sind, damit<br />

unsere Zulieferer ihre Serienwerkzeuge<br />

schnell bezahlt bekommen“. Grundsätzlich<br />

gilt: Erst wenn die Teile am Ende des Bemusterungsprozesses<br />

grünes Licht erhalten<br />

haben, „können wir unsere Serienwerkzeuge<br />

bezahlen“. Detailliert erläuterte er die<br />

Schritte, die zu einem zeitgerechten Bezahlungsvorgang<br />

führen. Dabei spielt das Tool-<br />

Tracking-Sheet, ein Dokument, mit dem die<br />

Werkzeugkosten, Termine und die Herstellung<br />

kontinuierlich verfolgt werden, eine<br />

entscheidende Rolle. Die spielt es auch bei<br />

allen Änderungsvorhaben, die ebenfalls<br />

lückenlos dokumentiert werden müssen.<br />

29<br />

Dabei machte Martin Allgaier deutlich, dass<br />

Änderungskosten erst von Einkauf und<br />

MBUSI einzeln geprüft würden, „bevor sie<br />

anfallen“. Als Eigentümer der Werkzeuge<br />

erwarte MBUSI darüber hinaus deren Auszeichnung<br />

gemäß den Qualitätsanforderungen<br />

nach ISO/TS 16949 und die Angabe jener<br />

Orte, an denen mit den Serienwerkzeugen<br />

produziert werde. Dabei kündigte er die<br />

Durchführung von Audits an. „Um die Produktion<br />

von Qualitätsteilen sicherzustellen,<br />

wollen wir den Grad der Instandhaltung und<br />

Pflege unserer Werkzeuge genau prüfen.“<br />

John Reagan, Service Manager Service &<br />

Parts, beschloss schließlich die Vortragsreihe<br />

mit einem Überblick über die diesjährigen<br />

Kernziele und Herausforderungen bei Ersatzteilen<br />

und über das Jahr 2004 hinaus. Im<br />

zweiten Teil der Veranstaltung, den sog.<br />

‚Breakout Sessions‘, hatten die Teilnehmer<br />

die Möglichkeit, sich an Informationsständen<br />

zu den Themen Bemusterungsprozess, Engineering-Change-Control,Werkzeugcontrolling<br />

und Änderungsmanagement noch konkreter<br />

zu informieren. Außerdem nutzten sie<br />

das Angebot, an themenspezifischen Tischen<br />

offene Fragen und Probleme mit den Experten<br />

von MBUSI und <strong>Daimler</strong>Chrysler zu diskutieren.


30<br />

Europa Kooperation<br />

Der Anstoß, die Beschaffungsmarktuntersuchung<br />

gemeinsam mit IPS durchzuführen,<br />

kam von der Produktionsplanung des Geschäftsbereichs<br />

Mercedes-Benz Pkw. Aufgrund<br />

abzusehender steigender Pkw-Varianten<br />

in den kommenden Jahren zeigte die<br />

Produktionsplanung einen ebenso zu erwartenden<br />

höheren Bedarf an Planungsdienstleistungen<br />

an. Da diese intern die Kapazitätsgrenzen<br />

überstiegen, mussten vermehrt<br />

externe Dienstleister zur Unterstützung hinzugezogen<br />

werden. Um die Qualität von<br />

Beschaffungsentscheidungen zu optimieren,<br />

sollte bereits im Vorfeld der entsprechende<br />

Beschaffungsmarkt sondiert und ein Set geeigneter<br />

Lieferanten erstellt werden, um im<br />

Fall der Fälle schnell und gezielt anfragen<br />

zu können.<br />

Die Suche nach den Besten „Dies war<br />

das erste Mal, dass wir eine so umfassende<br />

Untersuchung durchgeführt haben“, hebt<br />

Raimund Billes aus dem Lieferantenmanagement<br />

von IPS die Bedeutung des Projekts<br />

hervor. Vorangetrieben wurde es von einem<br />

crossfunktionalen Team, in dem Mitarbeiter<br />

von IPS und aus verschiedenen Funktionsbereichen<br />

der Produktionsplanung zusammenarbeiteten.<br />

Zunächst wurden die Planungsdienstleistungen<br />

in fünf Bereiche aufgeteilt:<br />

in die Fabrik- und die Logistikplanung sowie<br />

in die Anlagenplanung, die wiederum in die<br />

Rohbau-, Oberflächen- und Montageplanung<br />

unterteilt wurde. Dabei war es das Ziel, jedem<br />

dieser fünf Bereiche nur die besten Lieferanten<br />

zuzuordnen.<br />

Von der Grobbewertung zum ‚Feintuning‘<br />

Rund 300 in Frage kommende Planungsdienstleister<br />

wurden identifiziert und<br />

für eine erste Grobbewertung mit einem Fragebogen<br />

via Internet angeschrieben. „Dieser<br />

enthielt Fragen zu den Themen Unternehmenskennzahlen,Globalisierungsaktivitäten,<br />

Qualitätsmanagement, Technologie und<br />

zur Planungskompetenz in den jeweiligen<br />

Bereichen“, berichtet Dr. Claus Herbst aus<br />

der Produktionsplanung. In die engere Wahl<br />

kamen schließlich 30 Unternehmen. 19 von<br />

ihnen wurden von Mitte März bis August<br />

2003 von dem interdisziplinär besetzten Projektteam<br />

von IPS und PP in zwei aufeinander<br />

folgenden ‚Runden‘ vor Ort besucht, um sie<br />

noch näher kennen zu lernen und präziser<br />

beurteilen zu können. Einige dieser Planungsdienstleister<br />

kristallisierten sich nach<br />

diesem ‚Feintuning‘ als Kandidaten für das<br />

strategische Lieferantenset heraus.<br />

IPS/PP Beschaffungsmarktuntersuchung<br />

Planungsdienstleister Produktion<br />

Aufstieg in die 1. Liga<br />

Im Herbst 2002 begann International Procurement Services (IPS) gemeinsam mit der Produktionsplanung des Geschäftsbereichs<br />

Mercedes-Benz Pkw (PP) mit der Durchführung einer Beschaffungsmarktuntersuchung zu Planungsdienstleistern,<br />

intern auch als ‚Procurement Market Research‘ bezeichnet. Das Ergebnis ist u.a. ein im Februar dieses Jahres verabschiedetes<br />

strategisches Lieferantenset, in dem die derzeit besten Planungsdienstleister versammelt sind.<br />

Regelmäßige Anpassung des Lieferantensets<br />

fördert Wettbewerb Aufbauend<br />

auf den Erkenntnissen der Beschaffungsmarktuntersuchung,<br />

legte IPS im Rahmen<br />

der Commodity-Strategie ‚Plant, Manufacturing,<br />

Logistic and Equipment Planning‘ das<br />

Lieferantenset fest, das im Februar dieses<br />

Jahres gemeinsam mit PP verabschiedet<br />

wurde. Es umfasst die derzeit kompetentesten<br />

Planungsdienstleister und wird intern<br />

nicht ohne Grund als ‚1. Bundesliga‘ bezeichnet.<br />

Wie im realen Fußballgeschehen bleiben<br />

nur die Besten in der ersten Liga, das heißt,<br />

dort wird es ebenfalls Auf- und Absteiger geben,<br />

die in einem permanenten Wettbewerb<br />

zueinander stehen. Dass dies ganz im Sinne<br />

des <strong>Daimler</strong>Chrysler-Lieferantenprogramms<br />

Extended Enterprise® ist, darauf weist Raimund<br />

Billes ausdrücklich hin: „Dieses stellt<br />

die Wettbewerbsfähigkeit und die stetige Verbesserung<br />

der Leistungsfähigkeit unserer<br />

Zulieferer in den Mittelpunkt unseres Lieferantenmanagements.“<br />

Kompetenz transparenter geworden<br />

Durch die Beschaffungsmarktuntersuchung<br />

liegt nun ein fundiertes Know-how über die<br />

Leistungsfähigkeit einzelner Dienstleister<br />

vor. So sind die Daten von über 150 Lieferanten<br />

in einer Datenbank gespeichert. Noch<br />

detailliertere Informationen liegen über jene


19 Zulieferer vor, die von dem Projektteam<br />

vor Ort besucht wurden. „Dadurch ist die<br />

tatsächliche Kompetenz der Firmen im Gegensatz<br />

zu früher deutlich transparenter geworden“,<br />

kommentiert Raimund Billes.<br />

Damit künftig nur die Besten im Lieferantenset<br />

versammelt sind, werden die Daten fortlaufend<br />

gepflegt, der Beschaffungsmarkt<br />

wird kontinuierlich beobachtet und das Lieferantenset<br />

regelmäßig überprüft. Das Lieferanten-Reviewing-System<br />

L@rs – ein Stärken-Schwächen-Abgleich<br />

– und die External<br />

Balanced Scorecard (EBSC), das Instrument<br />

gemeinsamer Zielvereinbarungen, werden<br />

dabei eine wertvolle Hilfestellung leisten.<br />

Leistungsfähigkeit weiterentwickeln<br />

Alle diese Maßnahmen dienen dazu, die<br />

Wettbewerbs- und vor allem die Leistungsfähigkeit<br />

der Planungsdienstleister weiterzuentwickeln.<br />

Und jeder, der zur Hochform<br />

aufläuft, hat in Zukunft die Chance, in die<br />

erste Liga aufzusteigen. „Die Lieferanten<br />

haben somit einen starken Anreiz, in das<br />

Lieferantenset aufgenommen zu werden“,<br />

wünscht Joachim Gerdes von IPS. Denn:<br />

Nur wer in der ‚1. Bundesliga‘ mitspielt, wird<br />

künftig von <strong>Daimler</strong>Chrysler favorisiert!<br />

Erfolgreiches Audit bei Miebach Logistik (v. l.):<br />

Ralf Herrmann (Miebach Logistik), Volker<br />

Aflmann (PP), Hilmar Stockinger (PP), Michael<br />

Trabner (PP), Raimund Billes (IPS/S), Dr. Claus<br />

Herbst (PP), Detlev Petri (PP), Hans Janka (PP),<br />

Joachim Gerdes (IPS/D) und Tobias Rinza<br />

(Miebach Logistik).<br />

Ein dreistufiger Auswahlprozess führt<br />

in die ‚1. Bundesliga‘.<br />

‚1. Bundesliga‘<br />

L<br />

L<br />

L<br />

Ergebnis:<br />

Strategisches Lieferantenset<br />

‚1. Bundesliga‘<br />

Vor-Ort-Bewertung für<br />

19 potenzielle Planungsdienstleister<br />

Mit einer Grobbewertung<br />

wurden 30 Planungsdienstleister<br />

ausgewählt<br />

Über 300 Dienstleister für<br />

Fabrik-, Anlagen- und Logistikplanung<br />

wurden identifiziert<br />

und mit einem Onlinefragebogen<br />

angeschrieben<br />

31


Gemeinsam erfolgreich<br />

Global Supplier<br />

Ein Extended Enterprise®-Magazin<br />

für Zulieferer und Mitarbeiter<br />

von <strong>Daimler</strong>Chrysler,<br />

2. Quartal 2004, Heft Nr.18<br />

Der Global Supplier ist regelmäßig und<br />

kostenlos beziehbar: in deutscher und/<br />

oder in englischer Sprache. Sie können<br />

das Magazin über das Lieferantenportal<br />

von <strong>Daimler</strong>Chrysler abonnieren:<br />

http://daimlerchrysler.covisint.com<br />

(k Home k Global Supplier k Online-<br />

Abonnement).<br />

Herausgeber: <strong>Daimler</strong>Chrysler<br />

Verantwortlich für den Inhalt: Claudia Dautermann,<br />

OSB/COM, Hauspostcode G356, <strong>Daimler</strong>Chrysler,<br />

71059 Sindelfingen, Tel. (07031) 90-88704,<br />

Fax (07031) 90-4 51 06,<br />

claudia.dautermann@daimlerchrysler.com<br />

Weltweite Ansprechpartner<br />

Südafrika: <strong>Daimler</strong>Chrysler South Africa (Pty) Ltd.,<br />

Donna Mhlanga, PO Box 671, East London 5200,<br />

South Africa,<br />

Tel. +27(43) 706-2880, Fax +27(43) 7 06-2554,<br />

donna.mhlanga@daimlerchrysler.com<br />

USA: <strong>Daimler</strong>Chrysler Corporation,<br />

Irina Jamison, OSB/COM<br />

CIMS 484-06-15, Auburn Hills MI USA, 48326-2527,<br />

Tel. +1(248) 576-3259, Fax +1(248) 576-2193,<br />

is17@daimlerchrysler.com<br />

Brasilien: <strong>Daimler</strong>Chrysler do Brasil Ltda.,<br />

Magdalena Thaler Cuevas, Av. Alfred Jurzykowski,<br />

562, Cep. 09680-900, São Bernardo do Campo – SP,<br />

Pool-ID InteracaoPremio@WK-AMERICA2<br />

Redaktion: Hans-Jürgen Mülln<br />

Redaktionelle Abwicklung: Christiane Morys<br />

Layout: Désirée von Seld (Art Direction)<br />

Redaktionsbüro und Gestaltung:<br />

CD Communication GmbH,<br />

Hanauer Landstraße 135 –137,<br />

60314 Frankfurt am Main,<br />

www.cdcommunication.de<br />

Redaktionelle Mitarbeiter: Laurens Breurkens,<br />

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Irina Jamison, Simone Kloppenburg, Tina Lösch, Julie<br />

Rogier, Silke Rommel, Monica Schmickler, Sabine<br />

Schulz, Heike Schulze, Christoph Starzynski, Karin<br />

Trüg<br />

Bildnachweis: <strong>Daimler</strong>Chrysler, Studio für professionelle<br />

Fotografie K. D. Busch (Stuttgart)<br />

Druck: Reichert GmbH, Druck + Kommunikation,<br />

70806 Kornwestheim

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