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0<br />
Oktober 2014 I € 7,00<br />
A: € 7,70 I CH: sFr. 14,00<br />
40Jahre<br />
Vereint<br />
mit<br />
´69er Camaro in 1:25<br />
von Revell Seite 84<br />
Das führende deutschsprachige Magazin für <strong>Modell</strong>bau<br />
Brandneu!<br />
Das leistet Tamiyas<br />
Nashorn in 1:35<br />
Seite 60<br />
Me 163 B „Kraftei”<br />
„<strong>Modell</strong> des Jahres”<br />
von Meng in 1:32 Seite 8<br />
B/NL/L: € 8,20 I N: 100 NOK<br />
Griff in die Trickkiste<br />
<strong>Kit</strong> <strong>tunen</strong><br />
<strong>leicht</strong> <strong>gemacht</strong>!<br />
Außerdem für Sie gebaut: Über 50<br />
Neuheiten:<br />
Ausgepackt, vorgestellt<br />
und bewertet Seite 32<br />
Gloster Javelin<br />
Ist der 48er-<strong>Kit</strong> von<br />
Airfix der fast<br />
perfekte Bausatz? Seite 20<br />
HMS Montgomery<br />
So entsteht eine<br />
Hafenszene in 1:350<br />
Seite 88
Editorial<br />
MODELLFAN<br />
40Jahre<br />
Es ist nicht alles Gold, ...<br />
Berthold Tacke<br />
Verantw. Redakteur<br />
...was glänzt. Wer wüsste das besser als<br />
wir <strong>Modell</strong>bauer. Kämpfen wir doch<br />
schon seit Anbeginn des Hobbys mit störenden<br />
silbrig glänzenden Decal-Trägerfilmen<br />
auf der <strong>Modell</strong>oberfläche. Dieses<br />
Thema beleuchten wir ab S.74 mit einem<br />
Glossar XXL.<br />
Doch zurück zum Gold. In dieser Ausgabe<br />
stellen wir Ihnen mit Mengs Me 163 B,<br />
dem legendären „Kraftei“, und Airfix’<br />
Gloster Javelin, dem nicht ganz so legendären<br />
„fliegenden Bügeleisen“, zwei „<strong>Modell</strong>e<br />
des Jahres“ im Baubericht vor.<br />
Und in diesem Zusammenhang – viel<strong>leicht</strong><br />
liegt es ja am legendären letzten<br />
Auftritt der noch lebenden Monty Python-<br />
Crew unlängst – sehe ich eine gewisse<br />
Analogie zwischen uns <strong>Modell</strong>bauern<br />
und den von den britischen Kultkomikern<br />
verkörperten Gralssuchern. Uns vereint<br />
nämlich die unablässige Suche nach einem<br />
ersehnten Gegenstand. Bei den Pythons<br />
war es der Heilige Gral, bei uns Mo-<br />
dellbauern ist es „das perfekte <strong>Modell</strong>“.<br />
Und verzeihen Sie mir meine Verwirrung,<br />
dass ich auf Anhieb nicht wirklich<br />
sagen könnte, welche Suche von größerer<br />
Relevanz ist. Entscheiden Sie selbst!<br />
Apropos „Sie selbst“: Denken Sie daran,<br />
dass am 31. Oktober die Einsendefrist für<br />
den in Heft 3/2014 ausgeschriebenen <strong>Modell</strong>bau-Wettbewerb<br />
endet! Machen Sie<br />
sich also an den Endspurt!<br />
Und schließlich beim Thema Endspurt<br />
angekommen, möchte ich Ihnen am Ende<br />
dieses vorliegenden Heftes die beiden<br />
Schiffsartikel mit dem Schwerpunkt<br />
„Schiffsdioramen“ wärmstens ans Herz<br />
legen. Aber eigentlich gilt die Empfehlung:<br />
Lesen Sie die Ausgabe von vorne<br />
bis hinten durch und haben Sie viel Spaß<br />
dabei. Ich werde mich dann jetzt bis<br />
zum nächsten Heft in goldenes Schweigen<br />
hüllen ...<br />
Ihr Berthold Tacke<br />
Die aktuelle Umfrage<br />
auf www.modellfan.de<br />
Sind Sie auch auf der Suche<br />
nach „dem perfekten <strong>Modell</strong>“?<br />
A) Ja, ich wünsche mir <strong>Modell</strong>e, die absolut<br />
perfekt passen, wo überhaupt nicht gespachtelt<br />
werden muss und die einfach,<br />
aber zugleich top detailliert sind.<br />
B) Schön wäre es schon, wenn man nach<br />
dem <strong>Modell</strong>kauf beim Blick in die Schachtel<br />
sagen könnte: Ich glaube, dass ich<br />
„das perfekte <strong>Modell</strong>“ gefunden habe.<br />
Aber ich bin <strong>Modell</strong>bauer, und da überwindet<br />
man eben Probleme und kleine<br />
Fehler am <strong>Modell</strong>.<br />
C) Nein, „das perfekte <strong>Modell</strong>“ wäre mir zu<br />
klinisch. Darin sehe ich keine modellbauerische<br />
Herausforderung mehr.<br />
Stimmen Sie jetzt ab auf<br />
www.modellfan.de!<br />
Werden auch Sie Neuabonnent<br />
und wir schenken Ihnen den<br />
kompletten Reprint der ersten<br />
MODELLFAN-Ausgabe des<br />
Jahres 1973! All unseren bisherigen<br />
Abonennten haben wir<br />
bereits mit der Augustausgabe<br />
dieses Stück <strong>Modell</strong>baugeschichte<br />
zukommen lassen.<br />
Sind Sie auch ein „<strong>Modell</strong>beschmutzer“?<br />
Die Umfrage auf www.modellfan.de – Sie haben abgestimmt<br />
Ja, beim Verdrecken des <strong>Modell</strong>s bin ich ganz frei und kann so weit<br />
gehen, wie es mir gefällt bzw. wie es zu meinem Diorama<br />
oder meiner Vignette passt.<br />
Das Verschmutzen von <strong>Modell</strong>en macht mir wohl Spaß, aber ich finde es<br />
andererseits auch wieder schade, damit Details und den sorgfältigen<br />
Bau des <strong>Modell</strong>s „zuzukleistern“.<br />
Nein, ich mag <strong>Modell</strong>e überhaupt nicht verschmutzen. Ich bevorzuge saubere<br />
Repliken mit allen feinen und gut sichtbaren Details des Vorbildes.<br />
25,6 %<br />
36,2 %<br />
38,2 %<br />
Besuchen Sie unsere Internetseiten und machen Sie bei der aktuellen Umfrage mit!<br />
modellfan.de 10/2014<br />
3
Eines von dreien: Nashorn mit 8,8 cm Pak Neben dem Nashorn von Dragon und AFV Club ist nun ein drittes von Tamiya<br />
verfügbar. Was beim Bau auffällt und was sich nach Originalfotos zusätzlich detaillieren lässt, beschreibt Frank Schulz. SEITE60<br />
Flugzeuge<br />
<strong>Modell</strong> des Jahres: Raketenjäger Me 163 8<br />
Ein <strong>Modell</strong> der Superlative! Wie sich der 1:32er-<strong>Kit</strong> des<br />
legendären „Krafteis“ verarbeiten lässt und wie und wo<br />
man ihn optimieren kann, zeigt Andreas Dyk.<br />
TITEL<br />
Schwerpunkt<br />
<strong>Kit</strong> <strong>tunen</strong>!<br />
<strong>Modell</strong> des Jahres: Gloster Javeline 20<br />
Dass Airfix wieder da ist, ist nun nicht mehr ganz neu.<br />
Aber setzen die Briten mit dem Bausatz der britischen<br />
Strahljägerlegende im Maßstab 1:48 ihr Comeback fort?<br />
TITEL<br />
Panzerjäger: Nashorn Sd.Kfz. 164 60<br />
Frank Schulz begab sich auf „Safari“: Sein Ziel war ein<br />
„Nashorn“, das er orihonalgetreu nachbauen wollte.<br />
TITEL<br />
Schwerpunkt<br />
<strong>Kit</strong> <strong>tunen</strong>!<br />
Wegbereiter: Kampfpanzer 70 68<br />
Der Kampfpanzer 70 ist der Vorfahre des Leopard 2<br />
und des amerikanischen M1. Lothar Limprecht baute das<br />
neue „Black Label“-<strong>Modell</strong> von Dragon Out-of-Box.<br />
Wiederbelebt: F-101 26<br />
Was, wenn die Werkzeugformen eines <strong>Modell</strong>s schon<br />
über 20 Jahre alt sind? Kann man dann realistischerweise<br />
noch ein <strong>Modell</strong> bauen, das den aktuellen Ansprüchen<br />
gerecht wird?<br />
Militär<br />
Formenmix: Magach 6B Gal Batash 44<br />
Academy wertet seinen alten M60 mit neuen Teilen zum israelischen<br />
Magach 6 auf. Özgür Güner hat das <strong>Modell</strong> fast Out-of-Box<br />
gebaut, packt aber noch ein paar Zusatzdetails obendrauf.<br />
Leseprobe<br />
Schwerpunkt<br />
<strong>Kit</strong> <strong>tunen</strong>!<br />
KIT <strong>Modell</strong>bauschule 7: Junkers Ju 87 Stuka 54<br />
Exotisch: Kampfpanzer 70 Wie macht sich<br />
Dragons Formenneuheit?<br />
SEITE68<br />
4
Bild aus<br />
F-101 S.26<br />
Gut aufgelegt: F-101 Vodoo So schlägt sich eine Bausatzneuauflage<br />
aus über 20 Jahre alten Formen. SEITE26<br />
Prototyp: MBT-70 Der MBT-70/Kpz.70 des neuen<br />
„Black Label“ von Dragon, Out-of-Box gebaut!<br />
SEITE68<br />
Post in Rot: GOLIATH Dreirad Postauto im<br />
Maßstab 1:35 in Resin – wie baut sich das? SEITE 80<br />
Desolater Zustand: ‘69er Camaro Es muss nicht<br />
immer Hochglanz sein …<br />
SEITE84<br />
Zivilfahrzeuge und Motorräder<br />
Im Auftrag der Reichspost: GOLIATH Dreirad 80<br />
Exotische <strong>Modell</strong>e wie ein Postauto aus den 1930er-<br />
Jahren lassen sich dank Resin-Kleinserie nun nachbauen.<br />
Lothar Limprecht meistert die Tücken des <strong>Kit</strong>s.<br />
Aus Neu mach Alt: Chevrolet Camaro 84<br />
Es gibt Weekend-Racer, die werden einfach nur gefahren,<br />
egal, wie sie aussehen. Ein solches Fahrzeug baute<br />
Michel Schneider um und „vergammelte“ es optisch.<br />
Schiffe<br />
TITEL<br />
Schiffsdiorama: HMS MONTGOMERY 88<br />
Was auf den ersten Blick ganz zu Recht Bewunderung<br />
und Begeisterung auslöst, fing auch auf einem leeren<br />
Brett an. Wie daraus aber Stück für Stück ein tolles Dio<br />
entsteht, erklärt Christian Bruer.<br />
TITEL<br />
Rubriken<br />
MODELLFAN Editorial 3<br />
MODELLFAN Bild des Monats 6<br />
MODELLFAN packt aus 32<br />
Fachgeschäfte 38<br />
Figuren im Fokus 40<br />
MODELLFAN liest 42<br />
DPMV-Nachrichten 78<br />
<strong>Vorschau</strong> und Impressum 98<br />
MODELLBAU<br />
AKADEMIE<br />
Im finsteren Mittelalter: Flussschiff PILGRIM 94<br />
Auch um unbekannte und ungewöhnliche Schiffstypen<br />
herum lohnt es sich, Dioramen zu bauen. Lesen Sie, wie<br />
eine Szene vor dem Hintergrund einer mittelalterlichen<br />
Anlegestelle entsteht.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
Glossar XXL Wie man Silvering vermeidet 74<br />
Basics Kampf dem Staub 76<br />
5
MODELLFAN<br />
Bild des Monats<br />
Foto: Andreas Dyck<br />
6
Der „Panzerknacker“<br />
Es gibt Hobbys, die sind in der Tat für „Nietenzähler“ geeignet, wie<br />
diese Ju 87 G-2 zeigt. Andreas Dyck verlieh seinem <strong>Modell</strong> nämlich<br />
eine besonders spannende Optik, in dem er es mit Nieten überzog.<br />
Wie das geht, zeigt das Sonderheft der KIT <strong>Modell</strong>bauschule Teil 7<br />
(siehe Seite 54).<br />
modellfan.de 10/2014<br />
7
Messerschmitt Me 163 I Maßstab 1:32 I Baubericht<br />
Mengs „Kraftei“<br />
Klein, aber oho!<br />
<strong>Modell</strong> des Jahres im Bautest<br />
Wenn die Bausätze immer besser werden, ist dann überhaupt noch modellbauerische<br />
Kreativität gefragt? Andreas Dyck beantwortet diese Frage im vorliegenden<br />
Baubericht auf seine ganz eigene Weise.<br />
Von Andreas Dyck<br />
8
<strong>Modell</strong> des<br />
Jahres 2014<br />
Die fertige Me 163 ist ein echter Hingucker,<br />
doch so gut der Bausatz auch ist:<br />
Ganz ohne Nacharbeit ging es nicht.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
9
Messerschmitt Me 163 I Maßstab 1:32 I Baubericht<br />
Wie aus dem Ei gepellt: Man sieht dem <strong>Modell</strong> nicht an, dass die „Hochzeit“ der Rumpfhälften nicht unproblematisch war.<br />
Bereits die exklusive Verpackung<br />
des Bausatzes ist klasse <strong>gemacht</strong><br />
und lässt einen beim<br />
Auspacken schon mal in Verzückung<br />
geraten. Die Ausstattung<br />
ist enorm großzügig, die farbige Bauanleitung<br />
übersichtlich und verständlich.<br />
Ätzteile wie Landeklappen und Sitzgurte<br />
vervollständigen den sehr guten Gesamteindruck.<br />
Wie beim Original, lässt sich<br />
auch beim <strong>Modell</strong> der Rumpf trennen,<br />
um so den Blick auf das sehr schön <strong>gemacht</strong>e<br />
Walter HWK-109-509 B-Triebwerk<br />
freizugeben. Für mich kam diese<br />
Option aber nicht infrage, da ich das Model<br />
und die gedrungene, aber aerodynamische<br />
Form nicht unterbrechen wollte. Der<br />
Rumpfaufbau ist recht komplex. Aber Achtung!<br />
Hat sich beim komplizierten Innenleben<br />
auch nur irgendwo ein minimaler<br />
Baufehler von wenigen Zehntelmillimetern<br />
eingeschlichen, zieht sich das durch<br />
den kompletten weiteren Rumpfaufbau.<br />
Der Arbeitsplatz des Piloten<br />
Nach Durchsicht verschiedener Publikationen<br />
war klar, dass es auch bei diesem<br />
Bausatz etwas Verbesserungspotenzial im<br />
Cockpit gibt. Die Einzelteile habe ich<br />
zunächst mit einem <strong>leicht</strong> aufgehellten<br />
RLM 66 lackiert. Zum Einsatz kamen<br />
hier die Aqua-Farben von Revell, die sich,<br />
mit Wasser verdünnt, hervorragend sprit-<br />
1 2<br />
Cockpitschale mit abgeschliffener Leitung<br />
(Pfeil). Oben die noch stehen gelassene,<br />
angedeutete Leitung aus dem Bausatz.<br />
3 4<br />
Negativ: Die recht langweilig dargestellten<br />
Instrumente des Decal-Bogens. So sahen die<br />
Instrumente nun einmal nicht aus.<br />
Mit einem 0,5-mm-Bohrer werden die Löcher<br />
in den Spant gebohrt. Ein Originalfoto zeigt<br />
deren korrekte Anordnung.<br />
Cockpit gesupert mit farbigen Drähten. Den<br />
olivgrünen Sauerstoffschlauch ersetzte ich<br />
durch eine Gitarrensaite (s. Kasten!).<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Andreas Dyck<br />
10
Kniffe für das Cockpit<br />
A B C<br />
Die besagte Gitarrensaite mit dem kleinen<br />
angeklebten Adapter für die Sauerstoffmaske.<br />
Da ich keine Lust hatte, mit Kupferdraht eine<br />
„Schlauchseele“ zu umwickeln, machte ich<br />
mich auf die Suche nach einer anderen Lösung,<br />
um einen realistisch anmutenden Sauerstoffschlauch<br />
zu schaffen. Schon recht<br />
bald kam mir der Gedanke, einmal mit einem<br />
Stück Gitarrensaite, in diesem Fall eine dicke<br />
A-Saite, zu versuchen, den Schlauch nachzubilden.<br />
Die Saite lässt sich mit einer kleinen<br />
Zange verhältnismäßig einfach in Form bringen.<br />
Bemalt in einem dunklen Olivgrün, danach<br />
mit aufgehellter Farbe trockengepinselt,<br />
Dem roten Pfeil folgend, erkennt man den<br />
optisch viel überzeugenderen selbst hergestellten<br />
Sauerstoffschlauch.<br />
und schon hat man einen akzeptablen Sauerstoffschlauch.<br />
Ein aus einem Ohrreinigungsstäbchen<br />
gezogener Anschlussadapter für die Sauerstoffmaske<br />
vervollständigt dann das Gebilde<br />
(A). Die Wirkung des besagten Sauerstoffschlauchs<br />
im fertigen Cockpit (B) kann sich<br />
sehen lassen. Auch bei der Kopfstütze entsann<br />
ich mich eines Tricks, den ich einer früheren<br />
MODELLFAN-Ausgabe in der MODELLBAU AKADE-<br />
MIE entnahm. Schließlich ging es mir darum,<br />
das strapazierte Leder der Pilotenkopfstütze mit<br />
all seinen „Knitterfalten“ möglichst einfach,<br />
Abgewetztes Leder? Tatsächlich handelt es<br />
sich nur um zerknülltes Bonbonpapier, das<br />
aufgeklebt wurde.<br />
aber auch realistisch darzustellen. Malen<br />
schien mir keine so erstrebenswerte beziehungsweise<br />
praktikable Lösung für diese Aufgabenstellung<br />
zu sein. Besagter Kniff aus der<br />
MBA hingegen ist einfach und im Ergebnis<br />
wirklich sehr überzeugend. Das entsprechende<br />
Teil, hier die Kopfstütze, wird mit altem,<br />
zerknülltem braunen Bonbonpapier beklebt<br />
(C). Die unregelmäßigen Falten und Schattierungen<br />
sprechen eine eindeutige Sprache<br />
und sind Beweis für die Aussage, dass oftmals<br />
die einfachen Lösungen die besten sind.<br />
zen lassen. Die Kraftstoffleitungen der<br />
T-Stoff-Tanks links und rechts im Cockpit<br />
sind nur angedeutet, weshalb ich sie neu<br />
aufgebaut habe.<br />
Der „Uhrenladen“<br />
Die Leitungen auf den Tanks habe ich dazu<br />
abgeschliffen und durch gebogenen,<br />
0,5 Millimeter starken Bleidraht ersetzt,<br />
um sie schließlich durch eine kleine Bohrung<br />
durch den Spant hinter dem Pilotensitz<br />
zu führen (1, 2).<br />
Beim Einbau des Instrumentenbretts<br />
stehen wahlweise Ätzteile oder aber das<br />
Spritzgussteil zur Verfügung. Ich wählte<br />
Letzteres, da es doch sehr exakt geprägt ist<br />
und weitaus realistischer erscheint als ein<br />
flaches, zweidimensionales Ätzteil. Die dafür<br />
vorgesehenen Decals der Instrumente<br />
sind allerdings wenig realistisch dargestellt<br />
(3). Daher habe ich sie durch andere<br />
von Mike Grant ersetzt. So sieht der „Uhrenladen“<br />
des Cockpits schon viel besser<br />
aus (4). Ein kleines Manko ist die vereinfachte<br />
Darstellung des Sauerstoffschlauches,<br />
dessen typische Rippenstruktur<br />
fehlt. Hier setzte sich dann meine Neigung<br />
zum Herumexperimentieren durch<br />
(s. Kasten „Kniffe für das Cockpit“, S. 10).<br />
Der kleine Raketenmotor mit seinen we-<br />
Kreativität ist gefragt, wenn es<br />
darum geht, das „Kraftei“ in einem<br />
Diorama einzubetten.<br />
Fahrgestell mit Kufe in gealterter Form.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
11
Messerschmitt Me 163 I Maßstab 1:32 I Baubericht<br />
nigen Teilen ist relativ schnell zusammengebaut,<br />
aber dennoch überaus gut detailliert<br />
dargestellt (5). Das Triebwerk wird<br />
später an den Spant hinter den T-Stoff-<br />
Tank geklebt (6). Hier fing dann aber auch<br />
die Fummelarbeit an, denn irgendwann<br />
musste man den Rumpf mit seinen Innereien<br />
auch mal zusammenkleben. Dabei<br />
zeigte sich schnell, dass es hier und da<br />
doch mal etwas hakte und man nicht unbedingt<br />
von einer einfachen Rumpfmontage<br />
sprechen konnte. In besonderer Weise<br />
traf das für den Einbau des Kastens für<br />
die Kufe zu. Das Munitionsmagazin passte<br />
dagegen ohne Weiteres und ist ein zusätzlicher<br />
schöner Fixpunkt am <strong>Modell</strong>. Nachdem<br />
die Rumpfhälften erst einmal miteinander<br />
verklebt waren, war der Anbau der<br />
Rumpfspitze wiederum ein Kinderspiel.<br />
Hinten ist die bessere Hälfte<br />
Der hintere Rumpfteil bereitete keine<br />
Probleme und wies auch im Inneren<br />
schöne Rumpfstrukturen auf. Das Seitenruder<br />
ließ sich sogar in ausgeschlagener<br />
Position darstellen.<br />
Hier kommen wir zum angenehmeren<br />
Teil des Zusammenbaus. Bei den Waffen<br />
hat man die Wahl. Man kann sich entweder<br />
für 20-mm-MG 151/20 oder die Version<br />
mit den 30-mm-Maschinenkanonen<br />
MK 108, die in der von mir gewählten Variante<br />
eingebaut werden mussten, entscheiden.<br />
Die Kanonen waren schnell gebaut<br />
und passten gut (7, 8). Man hat hier<br />
auch später die Möglichkeit, die Waffen<br />
durch die geöffnete Wartungsklappe<br />
sichtbar darzustellen. Die Tragflächen<br />
bestehen, wie üblich, aus zwei Hälften<br />
und hatten ebenfalls eine sehr gute Passung.<br />
Auch beim Anbau der starren Vorflügel<br />
gab es keine Probleme. Höhen- und<br />
5 6 7<br />
Das HWK 109-509 A ist fein detailliert und<br />
eigentlich viel zu schade zum Einbau, wenn<br />
man wie ich den Rumpf schließt.<br />
Der Rumpf ist auch offen darstellbar. Da ich<br />
aber die „Kontur“ des Krafteis nicht brechen<br />
wollte, schloss ich ihn.<br />
Die Mk 108 bestehen aus fünf Bauteilen und<br />
sind sehr gelungen. Bei geöffnetem Waffenschacht<br />
wären sie gut sichtbar.<br />
8 9 10<br />
Die eingebaute Kanone und rechte Tragfläche<br />
noch im Rohbau. Der geöffnete Schacht gibt<br />
den Blick auf den Verschluss frei.<br />
Die fein versenkten Gravuren der Wartungsdeckel<br />
und Niete stehen stellvertretend für<br />
die feine Oberflächenstruktur.<br />
Auch bei den Felgen hat man kein Detail<br />
ausgelassen. Ein Gummireifen ist bereits mit<br />
erdfarbenen Pigmenten verschmutzt.<br />
11 12 13<br />
Vor dem Lackieren ist das Cockpit schon<br />
maskiert. Auch sieht man die feinen Spachtelspuren<br />
am Flügel-Rumpf-Übergang.<br />
Die Trennstelle des Rumpfes benötigt Nacharbeit.<br />
Vorsicht! Beim Verschleifen werden die<br />
Gravuren schnell zerstört.<br />
Die <strong>leicht</strong> aufgehellte Grundfarbe RLM 76<br />
sollte <strong>leicht</strong> wolkig mit der Airbrush aufgetragen<br />
werden.<br />
12
Fahrwerk und Landekufe stehen beispielhaft für die robuste Konstruktionsweise des kleinen Raketenjägers.<br />
Querruder liegen getrennt bei und könnten<br />
deshalb auch mit Ruderauschlag dargestellt<br />
werden.<br />
Die Landeklappe entstand aus Ätzteilen,<br />
sollte aber erst nach der Lackierung montiert<br />
werden. Die Abdeckklappen der Waffenschächte<br />
weisen ebenfalls eine hervorragende<br />
Passung auf (9). Viel Mühe hat<br />
sich Meng zudem bei der Darstellung<br />
des Radgestells gegeben. Dessen Reifen<br />
bestehen aus Gummi und können problemlos<br />
auf die Felge gezogen werden.<br />
Die Kunststoffteile habe ich zunächst mit<br />
Alclad 2 Weißaluminium grundiert, dann<br />
mattschwarz lackiert und mithilfe eines<br />
kleinen, in Aluminium getauchten-<br />
Schwamms vorsichtig abgetupft, sodass<br />
der Eindruck kleiner Schrammen entstand;<br />
mit einer kleinen Nadel wurden<br />
zudem kleine Kratzer eingeritzt (10). Das<br />
„Fahrwerk“ dürfte einigermaßen rampo-<br />
Typ 2,5-32 KzS 8<br />
Ihr Importeur<br />
für Deutschland & Österreich:<br />
www.faller.de<br />
.de
Um diese einmalig signifikante Kontur darstellen zu können, entschied ich mich gegen die Präsentation des geöffneten Triebwerks.<br />
niert ausgesehen haben, da es ja nach<br />
dem Start aus etwa fünf bis zehn Metern<br />
bei zirka 200 km/h ausgeklinkt wurde<br />
und dementsprechend unsanft den Erdboden<br />
erreichte. Die sogenannte Hochzeit,<br />
also das Zusammenfügen der Tragflächen<br />
mit dem Rumpf, war im Grunde<br />
nicht schwer, dennoch entstand ein kleiner<br />
Spalt an den Übergängen, der <strong>leicht</strong><br />
verspachtelt werden musste (11). Keine<br />
große Hürde, aber vorgestellt hatte ich<br />
mir das anders.<br />
Aber da hat man schon ganz andere „Klamotten“<br />
in den Griff bekommen, nämlich<br />
den anschließenden Anbau des hinteren<br />
Rumpfteils. Im Bauplan ist angedacht, das<br />
Ganze abnehmbar zu machen, aber erfahrungsgemäß<br />
funktioniert das nicht immer<br />
Post-it-Masken<br />
A B C<br />
Mit Tamiya-Tape für Rundungen am Rumpf<br />
und Post-its für glatte Flächen wird das<br />
<strong>Modell</strong> maskiert.<br />
Ein weiter Punkt, um dem <strong>Modell</strong> etwas mehr<br />
Kontrast zu geben, ist das Abschattieren der<br />
einzelnen Ruder und Blechstöße.<br />
Lasierende, selbst gemischte Töne aus 90<br />
Prozent glänzendem Klarlack und zehn<br />
Prozent Glanzschwarz funktionieren gut.<br />
Im weiteren Verlauf des Lackierens der<br />
Oberseite bediente ich mich der Hilfe von<br />
gewöhnlichen Post-it-Zettelchen, die sich<br />
als ideale, schnell verfügbare und kostengünstige<br />
Helferlein zum Abkleben, um saubere<br />
Farbkanten zu erzielen, erwiesen haben<br />
(A). Ihre Haftkraft ist gerade groß<br />
genug, dass sie am gewünschtem Ort verbleiben.<br />
Andererseits ist ihre Haftkraft<br />
nicht so stark, dass man befürchten müsste,<br />
dass sie bestehende Lackschichten beschädigten.<br />
Da sie zusätzlich noch sehr schnell<br />
und in verschiedenen Formen und Größen zu<br />
haben sind und schnell zur Vergügung stehen,<br />
gehören sie bei mir mittlerweile zum Hilfsmittel-Standardrepertoire.<br />
Auch beim Einsatz von<br />
lasierender Farbe, in diesem Fall Teerschwarz<br />
und farblosem Klarlack, um die Querruder zu<br />
schattieren, nutzte ich sie (B). Den gleichen<br />
Vorgang wiederholte ich an den Blechstößen<br />
der Rumpfunterseite (C). Sicher ist der<br />
Effekt beziehungsweise das Ergebnis Geschmackssache.<br />
Und genau darum geht es,<br />
denn so kann jeder nach seinen eigenen<br />
Vorstellungen diese Techniken mehr oder<br />
weniger für sich einsetzen oder auch komplett<br />
weglassen, um mal zur Abwechslung<br />
wieder ein fabrikneues Flugzeug als <strong>Modell</strong><br />
darzustellen. Post-its sind jedenfalls ein<br />
unkompliziertes und sicheres Hilfsmittel.<br />
14
<strong>Modell</strong>bau in<br />
Perfektion!<br />
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Kiosk!<br />
Jetzt am Kiosk oder unter:<br />
www.modellfan.de
Messerschmitt Me 163 I Maßstab 1:32 I Baubericht<br />
Das Kraftei in der Draufsicht.<br />
Gut zu sehen ist die<br />
<strong>leicht</strong> verwaschene Oberfläche,<br />
ein kleines Chipping<br />
wurde an den kleinen<br />
Wartungsklappen vorgenommen.<br />
so, wie man es sich vorstellt. Und wer baut<br />
das <strong>Modell</strong> in der Vitrine schon regelmäßig<br />
um? Rumpf ab, Rumpf ran? Nein,<br />
kaum vorstellbar, denn zu schnell brechen<br />
meist irgendwelche anderen Teile<br />
ab. So entstand dann beim Verkleben der<br />
Rumpfteile eine unschöne Kante, die<br />
<strong>leicht</strong> verspachtelt und verschliffen werden<br />
musste (12), eine Arbeit, die Sorgfalt<br />
erfordert und auch Zeit kostet.<br />
Keine „Wundermittel“<br />
Hat man sich vor Jahren noch über ein<br />
sauber lackiertes <strong>Modell</strong> mit zufälligen<br />
Farbchangierungen gefreut, sind im Wandel<br />
der Zeit immer wieder neue Techniken<br />
entstanden, um ein <strong>Modell</strong> zu altern.<br />
Diverse Hilfsmittelchen gibt es in Hülle<br />
und Fülle. Meine persönliche Meinung<br />
ist, dass hier in der Werbung suggeriert<br />
wird, man müsse die kleinen Zaubermittel<br />
nur irgendwie über das <strong>Modell</strong> kippen<br />
und schon entsteht ein top gealtertes <strong>Modell</strong>.<br />
Dem ist leider nicht so.<br />
Die geteilte Haube ist ein kleines Manko, da man das Klarsichtteil auf den vorher lackierten<br />
Rahmen kleben muss. Die Erfahrung sagt: Klebstoff und Klarsichtteile sind immer hoch brisant.<br />
Die Klebung gelang aber mit Revell Contacta Clear ganz zufriedenstellend.<br />
16
14<br />
Mit Zahnstochern wurden Ölfarben aufgetragen<br />
und dann mit einem in Feuerzeugbenzin<br />
getränkten Pinsel verblendet.<br />
15<br />
Sind die Kontraste zu stark, nebelt man mit<br />
der Grundfarbe etwas nach und erhält eine<br />
etwas gleichmäßigere Oberfläche.<br />
Auch hier spreche ich aus Erfahrung.<br />
Und diese muss man erst einmal sammeln<br />
und teilweise auch mit teurem<br />
Lehrgeld bezahlen. Doch zurück zum<br />
<strong>Modell</strong>. Begonnen habe ich an der Unterseite.<br />
Diese lackierte ich zunächst mit<br />
Messerschmitt Me 163 Komet<br />
Der Aerodynamiker und Konstrukteur Alexander<br />
Lippisch war schon in den 1930er-Jahren<br />
bekannt für seine schwanzlosen Segelflugzeuge<br />
und entwickelte aus der DFS 194 das<br />
berühmte Raketenflugzeug Me 163 Komet<br />
mit dem Spitznamen „Kraftei“. Das Flugzeug<br />
erzielte in der B-Baureihe eine Geschwindigkeit<br />
von über 1000 km/h. Der Einsatz des<br />
Flugzeuges war aber wegen der hochentzündlichen<br />
Treibstoffe T-Stoff und C-Stoff,<br />
gerade bei der Landung sehr gefährlich.<br />
Durch zu hartes Aufsetzen der Maschine entzündeten<br />
sich schnell Treibstoffreste und die<br />
Maschine explodierte. Durch Unfälle kamen<br />
hier mehr Piloten ums Leben als im Kampfeinsatz.<br />
Das JG 400 war im Oktober 1944<br />
mit 30 Maschinen ausgerüstet und erzielte<br />
auch einige Abschüsse von B-17-Bombern.<br />
Die hohe Geschwindigkeit hatte aber gerade<br />
während des Angriffs auch Nachteile, da dem<br />
Piloten nur wenige Sekunden zum Anvisieren<br />
des Ziels blieben. Zählt man die Prototypen<br />
und Versuchsmuster mit, wurden insgesamt<br />
rund 350 Me 163 gebaut.<br />
Me 163 B, bullig und vor Kraft strotzend<br />
– so klar kann Formensprache sein.<br />
Foto: US Air Force, Dayton/Ohio<br />
Das Rumpfende mit Spornrad und jeder<br />
Menge Wartungshinweisen, die natürlich<br />
nicht fehlen dürfen. Meng hat hier an<br />
alles gedacht.<br />
Hellblau RLM 76 von Xtracrylix. Derselbe<br />
Farbton, mit etwas Weiß aufgehellt<br />
und <strong>leicht</strong> wolkig aufgetragen, war der<br />
erste Schritt, um die Homogenität und<br />
somit aufkommende Langeweile auf der<br />
gerade entstandenen Farbfläche zu verhindern<br />
(13). Danach trug ich mit einem<br />
Zahnstocher kleine, unterschiedliche Ölfarbenkleckse<br />
auf, die ich dann mit einem<br />
Flachpinsel und etwas Feuerzeugbenzin<br />
verblendete (14). Der Vorteil<br />
gegenüber Terpentin besteht darin, dass<br />
das Benzin schneller trocknet beziehungsweise<br />
verfliegt.<br />
Schicht für Schicht<br />
Sollten die Ablaufspuren für den eigenen<br />
Geschmack zu stark geraten sein, können<br />
sie durch wiederholtes Verblenden<br />
abgemildert werden. Ein nachträgliches<br />
Übernebeln mit RLM 76 homogenisiert<br />
das Ganze dann wieder (15). Zuerst war<br />
bei der Lackierung der Rumpfoberseite<br />
das helle RLM 82 Hellgrün an der Reihe,<br />
womit ich die gesamte Flugzeugoberseite<br />
airbrushte. So folgte nach dem Abkleben<br />
(s. Kasten „Post-it-Masken“, S. 14) ein<br />
Auftrag des dunkleren Farbtons RLM 81<br />
Braunviolett von Xtracrylix. Die Farben<br />
von Xtracrylix haben den Vorteil, dass sie<br />
bereits glänzend auftrocknen und ein<br />
weiterer Auftrag mit Glanzlack oder Future<br />
nicht nötig wird.<br />
So können die Decals später sofort aufgebracht<br />
werden und die Gefahr des Silve-<br />
modellfan.de 10/2014<br />
17
Messerschmitt Me 163 I Maßstab 1:32 I Baubericht<br />
Die Endmontage gestaltet sich im Unterschied zum Rumpfbau recht unkompliziert.<br />
rings (s. Glossar XXL S. 74) ist gebannt.<br />
Die Oberfläche des <strong>Modell</strong>s habe ich<br />
dann mit den <strong>leicht</strong> aufgehellten Grundfarben<br />
wolkig überlackiert.<br />
Kann sich sehen lassen<br />
Zu guter Letzt werden die wenigen Decals<br />
aufgebracht, die sich mit einem milden<br />
Weichmacher, beispielsweise Mircosol, gut<br />
an die Oberfläche schmiegen. Die End -<br />
montage besteht darin, Staurohr, Fahrwerk,<br />
Antenne sowie die Haube anzukleben<br />
und fertig ist unser kleines Kraftei.<br />
Der Bausatz kann sich sehen lassen und<br />
enttäuscht auf keinen Fall. In puncto Detaillierung<br />
und <strong>Modell</strong>darstellung hat<br />
man alle Möglichkeiten. Die beschriebenen<br />
Passun genauigkeiten und Spachtelarbeiten<br />
sind im Grunde „Jammern auf hohem<br />
Niveau“ und könnten auch durch<br />
eigene Ungenauigkeiten beim Bau entstanden<br />
sein.<br />
Will sagen, dass man hier absolut exakt<br />
bauen sollte, wenn man das <strong>Modell</strong> so wie<br />
ich darstellt. Mit getrennten Rumpfteilen<br />
und sichtbarem Triebwerk sollte es dagegen<br />
keine Probleme geben, zumindest an<br />
der Rumpftrennstelle. Nicht unbedingt gefallen<br />
haben mir die Decals der Instrumente<br />
und die getrennte Haube mit Rahmen.<br />
Das sind aber auch schon meine<br />
beiden einzigen Kritikpunkte. Bitte mehr<br />
von diesen Topbausätzen, ihr könnt es!<br />
Auf einen Blick<br />
ME 136 B<br />
<strong>Kit</strong> QS001 Maßstab 1:32 Hersteller Meng Preis ca. 52,– €<br />
BAUZEIT ‰ ca. 50 Stunden<br />
Farben und Zubehör: Xtracrylix: RLM 81, RLM 82, RLM 76,<br />
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Farblos glänzend 01, Revell Contacta Clear. Diverse Ölfarben,<br />
Feuerzeugbenzin. Mike Grant CKP-032 Cockpit Details.<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ schwer<br />
Andreas Dyck: 1964 geboren<br />
und durch die Fliegerei des Vaters<br />
sozusagen auf dem Flugplatz<br />
groß geworden, ist Dyck<br />
ein bei den Lesern für die lebendige<br />
Darstellung von Flugzeugmodellen<br />
sehr geschätzter<br />
Autor. Ihm liegt es im Blut,<br />
sich nicht ausschließlich mit vorgefertigten<br />
und bekannten Techniken zufriedenzugeben.<br />
Häufig macht er sich auch selbst auf die Suche<br />
nach innovativen Lösungen jenseits ausgetretener<br />
Pfade und überrascht mit seinen verblüffenden<br />
Ergebnissen.<br />
18
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Gloster Javelin FAW 9R I Maßstab 1:48 I Baubericht<br />
Gloster Javelin von Airfix<br />
Ein fast perfekter Bausatz?<br />
So baut sich das <strong>Modell</strong> des Jahres<br />
Vorbildauswahl, ein erster Blick in die Schachtel,<br />
der Maßstab … vieles löste Euphorie aus,<br />
als die Javelin in 1:48 endlich erschien.<br />
Doch kann der <strong>Kit</strong> halten, was er<br />
verspricht? Von Ingo Degenhardt<br />
Ein massiger Jäger, den die Gloster Aircraft Company<br />
da Anfang der 1950er-Jahre auf die Beine stellte.<br />
Auch als <strong>Modell</strong> kann die Javelin überzeugen –<br />
optisch vor allem.<br />
20
Insgesamt 222 Bauelemente in<br />
hellgrauem Kunststoff enthält der<br />
Karton und nahezu alle machen<br />
einen sehr guten Eindruck. Ins<br />
Auge fallen die zahlreichen Oberflächendetails<br />
und deren feine Gravuren.<br />
Die 20 Seiten starke Bauanleitung verheißt<br />
beim ersten Durchsehen eine solide<br />
Konstruktion und eine sehr sinnvolle<br />
Baureihenfolge.<br />
Das Cockpit wird mit gut detaillierten, eigenen<br />
Seitenwänden in den Rumpf eingebaut<br />
(1). Die Instrumente sind durchweg<br />
erhaben dargestellt und müssen bemalt<br />
werden. Nur die des Piloten können alternativ<br />
mit einem Decal dargestellt werden.<br />
Die Sitze, stark vereinfacht, aber prinzipiell<br />
korrekt, sind verwendbar, wenn man<br />
ihnen zusätzlich Gurte aus Bleifolie, Ätzteilen<br />
oder Klebeband spendiert. Ich habe<br />
in diesem Fall jedoch zwei exzellente Martin-Baker<br />
Mk IIIJS von Neomega Resin,<br />
die gut in die Cockpitwanne passen (2),<br />
verbaut. Doch benötigen sie einen Sockel<br />
in ähnlicher Höhe, wie sie die Airfix-Sitze<br />
auf der Unterseite aufweisen. Ein wenig<br />
Detaillierung erfuhr die Instrumentenabdeckung<br />
des Radarbeobachters (G11, G15),<br />
deren oberster „Kasten“ nur Seitenwände<br />
enthält. Diese habe ich durch ein „Dach“<br />
ergänzt, was die Optik deutlich verbessert.<br />
Die beiden Bildschirme des Beobachters<br />
erhielten je einen Blendschutz aus Bleifolie,<br />
beide in Form der schmalen Umrandung,<br />
auf die sich Airfix beschränkt hat.<br />
Einige Kabel, die das Original auf der linken<br />
Seite der Abdeckung aufweist, habe<br />
ich ebenfalls noch ergänzt (3).<br />
Die Frischluftkanäle<br />
Das fertige Cockpit wird nun in die beiden<br />
Hälften des Vorderrumpfes eingebaut,<br />
an den wiederum die Lufteinlassrohre<br />
mit dem ersten Querspant geklebt<br />
werden. Dies ergibt ein zunächst merkwürdig<br />
anmutendes Konstrukt, aber alles<br />
funktioniert wie von Airfix vorgesehen<br />
(4). Die sehr langen Lufteinlassschächte<br />
bestehen aus zwei Teilen, die ich nach<br />
dem Verkleben von innen mit gerolltem<br />
Schleifpapier „am Stiel“ verschliffen (5)<br />
und dann in Silber lackiert sowie poliert<br />
habe. Das ist einigermaßen aufwendig,<br />
zumal die gleiche Arbeit für die Schubrohre<br />
ebenfalls anfällt. Wer sich das ersparen<br />
möchte, verwendet einfach die<br />
beiliegenden Schutzabdeckungen für die<br />
vier Triebwerksöffnungen. Die Lufteinlassschächte<br />
werden nun in die untere<br />
Halbschale der Rumpfhälften geklebt;<br />
mit ein wenig Sorgfalt passt das alles bestens.<br />
Gleiches gilt für den zweiten Spant<br />
mit den Schubrohren, die ihren Platz im<br />
hinteren Teil finden. Dann kommt „der<br />
Deckel“ in Form der oberen Rumpfhälfte<br />
drauf. Auch hier ist die Passgenauigkeit,<br />
21
Gloster Javelin FAW 9R I Maßstab 1:48 I Baubericht<br />
ligranen Staurohre an die Tragflächen<br />
kleben, da ihre Klebenähte verschliffen<br />
werden müssen.<br />
Die geöffneten Klappen und Luftbremsen – beide passen auch in geschlossener Form sehr<br />
gut und überlassen dem <strong>Modell</strong>bauer die Qual der Wahl.<br />
Mit Samthandschuhen<br />
Von diesem Zeitpunkt an ist beim Hantieren<br />
mit dem <strong>Modell</strong> äußerste Vorsicht geboten.<br />
Die Tragflächen der Javelin sind<br />
mit insgesamt 78 kleinen Luftleitblechen,<br />
den sogenannten Vortex-Generatoren,<br />
ausgestattet. Naturgemäß fallen diese winzigen<br />
Dinger beim <strong>Modell</strong> in ihrer angegossenen<br />
Form eher klobig aus, weshalb<br />
ich sie durch entsprechende Ätzteile von<br />
Alley Cat ersetzt habe. Deren Montage ist<br />
eine reine Fleißarbeit, aber sonst nicht<br />
weiter schwierig, da Alley Cat zum einen<br />
zwei Schablonen für die exakten Positionen,<br />
22 Ersatzteile und eine ausführliche<br />
Anleitung zur Verfügung stellt (7). Bezüglich<br />
der Luftleitbleche hat Airfix auch bei<br />
den Decals für die großen Roundels an<br />
den <strong>Modell</strong>bauer gedacht, indem man sie<br />
mit passenden Aussparungen versah (8).<br />
Bei der Javelin von Airfix hat man bezüglich<br />
ausgelenkt dargestellter Ruder die<br />
Qual der Wahl. So habe ich, auch wenn es<br />
für eine abgestellte Javelin nicht wirklich<br />
typisch war, bei meinem <strong>Modell</strong> sowohl<br />
Landeklappen als auch Luftbremsen geöffbesonders<br />
im Anschluss an den Vorderrumpf,<br />
wie sie besser nicht sein könnte<br />
(6). Nicht ganz so gut passen hingegen<br />
die Einlassringe (B14, B15), bei denen<br />
doch ein wenig Spachtel- und Schleifarbeit<br />
anfällt, die leider auch die dort eingravierten<br />
Rechtecke zerstört. Diese sind<br />
dann wohl oder übel mühsam nachzugravieren.<br />
Problemlos ist zudem der Zusammenbau<br />
von Tragflächen und kombiniertem<br />
Seiten- und Höhenleitwerk. An den Tragflächenvorderkanten<br />
ist allerdings etwas<br />
Schleifarbeit nötig, um die Form der Kanonenverkleidungen<br />
und anderer angegossener<br />
Teile zu erhalten. Leider muss<br />
man schon zu einem recht frühen Zeitpunkt<br />
(vor der Lackierung) die beiden fi-<br />
1 2 3<br />
Das eigentlich schwarze Cockpit erhielt eine<br />
Lackierung in sehr dunklem Grau. Details<br />
sind durch Trockenmalen betont.<br />
4 5 6<br />
Die recht komplexe Konstruktion lässt es<br />
nicht unbedingt erwarten, aber die Passgenauigkeit<br />
ist exzellent.<br />
Die Sitze von Neomega machen eine deutlich<br />
bessere Figur als die Sitze, die dem Bausatz<br />
beiligen (hinten).<br />
Die langen Lufteinlassschächte mit verspachtelten<br />
Auswerfermarken, grundiert und<br />
verschliffen.<br />
Beobachterinstrumente, Blendschutz und<br />
Kabel sind aus Bleifolie bzw. -draht. Auch<br />
erhielt der obere Kasten ein neues Dach.<br />
Die Tragflächen werden stumpf an den Rumpf<br />
geklebt, die Spante garantieren dabei den<br />
passgenauen Sitz und Stabilität.<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Lutz und Ingo Degenhardt<br />
22
7 8 9<br />
Die Schablonen von Alley Cat im Einsatz,<br />
fixiert mit Klebeband. Darüber der Rahmen<br />
mit den winzigen Leitblechen.<br />
Vortex-Generatoren, nach der Lackierung<br />
aufgeklebt und dann mit dem Pinsel in der<br />
jeweiligen Farbe ihres Untergrunds bemalt.<br />
Eingelenktes Seitenruder, Maximalstellung<br />
des Höhenleitwerks und sämtliche Klappen<br />
und Luftbremsen sind ausgefahren.<br />
net, die Querruder in entgegengesetzten<br />
Stellungen und auch das Seitenruder eingelenkt<br />
dargestellt.<br />
Spachteln unnötig<br />
Was man auf Fotos allerdings recht häufig<br />
sieht, ist die Stellung des Höhenleitwerks<br />
bei neutraler Position der separaten<br />
Ruder (9). Spachtel wird weder für<br />
den Anbau der Tragflächen noch für das<br />
Einsetzen des Seitenleitwerks in den<br />
Rumpf benötigt. Bei den Tragflächen sorgen<br />
die Querspanten für den richtigen<br />
Sitz und ausreichende Stabilität. Ebenso<br />
stabil zeigt sich die vorgesehene Fahrwerkskonstruktion,<br />
bei der einige Teile<br />
ein bisschen fummelig einzubauen sind<br />
und bei der die Einziehstreben des<br />
Hauptfahrwerks die Fahrwerksbeine in<br />
eine zuerst merkwürdig anmutende, x-<br />
beinige Stellung zwingen, die sich nach<br />
etwas Recherche aber als durchaus korrekt<br />
herausstellt (10). Schwierigkeiten<br />
hatte ich nur beim Einkleben der Bugfahrwerks-Schachtklappen.<br />
Hier empfehlen<br />
sich Trockenproben und Nacharbeit<br />
an der Passung der jeweils drei Scharniere.<br />
Die restlichen Anbauteile für Rumpf<br />
und Tragflächen halten keinerlei negative<br />
Überraschungen bereit. Die Schiebehauben<br />
des Originals erweisen sich auch<br />
beim <strong>Modell</strong> als voll funktionstüchtig.<br />
Die Windschutzscheibe erhielt als Extra<br />
zudem noch den fehlenden Scheibenwischer<br />
aus Ätzteilresten. Ebenfalls müssen<br />
die Positionslichter noch bemalt werden.<br />
Sie werden durch die abgerundeten Spitzen<br />
der kleinen Auswüchse vorn an den<br />
Tragflächenenden dargestellt.<br />
Flügelbestückung<br />
Die beiliegenden Außenlasten bestehen<br />
aus vier Zusatztanks und vier Firestreak-<br />
Lenkwaffen. Entscheidet man sich, sie in<br />
einer 2/2-Kombination zu verwenden, so<br />
ist darauf zu achten, dass entgegen der<br />
Bauanleitung die Tanks grundsätzlich an<br />
den inneren Stationen getragen wurden.<br />
Die Firestreak besitzen eine Klarsichtspitze,<br />
die Airfix schwarz bemalt haben<br />
möchte. Da es sich im Original aber um<br />
eine getönte Verglasung handelte, habe<br />
ich die Bauteile mit Tamiya Smoke bemalt.<br />
Nicht alle FAW 9 trugen den gewal-<br />
Gloster Javelin<br />
Gloster Aircraft, Hersteller der berühmten Meteor, nutzte seine früh<br />
<strong>gemacht</strong>en Erfahrungen mit Strahljägern zur Entwicklung der Javelin,<br />
die 1947 begann. Der Prototyp flog bereits 1951, aber eine ganze Reihe<br />
von Entwicklungsproblemen führte dazu, dass die Javelin FAW<br />
Mk.1 und Mk.2 erst ab 1956 von der RAF genutzt werden konnten.<br />
Ständige Verbesserungen und Änderungen ließen die Versionsziffern in<br />
schneller Folge bis zur Mk.9 ansteigen, wobei die Maschinen erst ab<br />
der Mk.7 einen Nachbrenner aufwiesen. Aus Letzterer entstanden übrigens<br />
auch die Mk.9 durch den Umbau von insgesamt 118 Flugzeugen,<br />
von denen wiederum nur knapp ein Drittel für das Tragen von Zusatztanks<br />
oder die Ausrüstung mit dem Luftbetankungsstutzen umgerüstet<br />
wurde. Insgesamt verließen 435 Maschinen die Werkhallen. Die Gloster<br />
Javelin, ihrer Form wegen gerne als „fliegendes Bügeleisen“ tituliert,<br />
tat bis 1968 Dienst bei der RAF, darunter auch in Deutschland auf den<br />
Flugbasen Brüggen, Geilenkirchen und Laarbruch. Die im Bericht gewählte<br />
Variante gehörte der No. 64 Squadron an und war Mitte der<br />
1960er-Jahre auf dem Stützpunkt RAF Tengah, Singapur, stationiert.<br />
Von dort aus flogen die Javelins Kampfpatrouillen über Malaysias<br />
Dschungel während der Krise mit Indonesien. In direkte Kampfhandlungen<br />
war die Gloster Javelin aber nie verwickelt.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
Gloster Javelin der 11. Staffel aus<br />
Geilenkirchen während der „britischen<br />
Woche“ in Düsseldorf-Lohhausen.<br />
Foto: Günter Grondstein<br />
7.<br />
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Gloster Javelin FAW 9R I Maßstab 1:48 I Baubericht<br />
Perfektion entsteht im Detail: Leiter und<br />
Abdeckungen sind im Bausatz enthalten –<br />
der Scheibenwischer nicht. Er besteht aus<br />
Ätzteilresten.<br />
10 11<br />
Der komplizierte Aufbau der Einziehstreben<br />
ist dank Bauanleitung und guter Passung<br />
problemlos zu meistern.<br />
Die Salzmethode bringt ein wenig Leben in<br />
einfarbige Flächen. Hier ist das aufgestreute<br />
Salz bereits getrocknet.<br />
tigen Betankungsstutzen oder waren für<br />
die Zusatztanks eingerichtet. Der Zusatz<br />
„R“ (Range) gibt hier einen Hinweis. Ich<br />
habe mich dabei auf Airfix verlassen und<br />
meine XH893 mit beidem ausgerüstet.<br />
Eine gelungene Einstiegsleiter rundet die<br />
Zusatzausstattung ab.<br />
Zur Auswahl stehen drei Maschinen:<br />
zwei getarnte und die einzige damals in<br />
Naturmetall belassene Javelin. Die Lackierung<br />
habe ich folgendermaßen vorgenommen:<br />
Als Erstes versah ich das<br />
Radom mit einer Schicht Humbrol Mattschwarz,<br />
welches ich auf der Oberseite<br />
mit aufgehelltem Schwarz ein wenig verblendet<br />
habe.<br />
12<br />
Der Tarnverlauf ist mit Blu-Tack abgegrenzt.<br />
Die freibleibenden Flächen werden nun in<br />
Dark Green lackiert.<br />
13<br />
In High Speed Silver waren die Unterseiten<br />
lackiert. Verwendet habe ich Revells Aqua<br />
Aluminium.<br />
Übergangslos schön<br />
Nach dem Abkleben erhielt die gesamte<br />
Unterseite eine Lackierung mit Revell<br />
Aqua 99 Aluminium (beim Original:<br />
High Speed Silver). Beim Abkleben der<br />
Unterseiten muss man sich ein wenig<br />
Mühe geben, um die abgerundeten Übergänge<br />
zu Tragflächen und Lufteinlässen<br />
richtig zu gestalten. Ich habe dazu Kreise<br />
aus Abdeckband herausgeschnitten und<br />
das stehengebliebene Material (ohne die<br />
Kreise) als Schablone verwendet. Für die<br />
Oberseiten benutzte ich Xtracolor Dark<br />
Sea Grey und Dark Green. Doch zunächst<br />
24
lackierte ich als Basis die gesamten Oberseiten<br />
in besagtem Grau.<br />
Um etwas Leben in die Farbe zu bringen,<br />
habe ich die Salzmethode angewendet und<br />
unregelmäßig Salz auf die mit Wasser besprühte<br />
Oberfläche gestreut, die ich dann<br />
nach dem Trocknen mit aufgehelltem<br />
Grau übernebelte (11). Anschließend zog<br />
ich alle Gravuren mit der Spritzpistole in<br />
der Originalfarbe noch einmal nach und<br />
entfernte daraufhin das getrocknete Salz<br />
wieder. Die scharfen Übergänge zwischen<br />
Grau und Grün gestaltete ich mit Rollen<br />
aus Blu-Tack, wobei man dem Airfix-Schema<br />
ohne Bedenken folgen kann (12). Auch<br />
das folgende Dark Green wurde analog der<br />
zuvor geschilderten Prozedur lackiert.<br />
Eine Frage des Winkels<br />
Um die scharfen Farbübergänge zu erreichen,<br />
muss man bei der Haltung der Airbrush<br />
darauf achten, dass man diese etwa<br />
im 45-Grad-Winkel hält und so die Farbe<br />
auch an die Basis der Blu-Tack-Rollen gelangt.<br />
Sprüht man beispielsweise senkrecht<br />
von oben, so werden die Farbübergäng<br />
deutlich weicher.<br />
Dann tritt nämlich der Effekt der fliegenden<br />
Masken ein. Insgesamt verfügt man<br />
allein schon mit der Airbrush-Führung<br />
über eine schöne Möglichkeit, das Spritzbild<br />
beziehungsweise das Lackierergebnis<br />
zu variieren.<br />
Nach ausreichender Trocknung (zwei bis<br />
drei Tage) erhielt das <strong>Modell</strong> ein <strong>leicht</strong>es<br />
Washing mit Dunkelgrau für die Oberseite<br />
und Schmutzigbraun für die Unterseite.<br />
Revell Aluminium lässt sich zwar sehr<br />
gut lackieren und trocknet auch recht fein<br />
auf, erschien mir aber für die zahlreichen<br />
Decals der Unterseiten nicht glatt genug,<br />
sodass ich der Unterseite vor der Decal-<br />
Platzierung noch eine Schicht Alclad<br />
Glanzlack gönnte (13).<br />
Aufgrund sehr guter Erfahrungen mit<br />
den neuen Decals von Airfix habe ich<br />
Auf einen Blick<br />
GLOSTER JAVELIN FAW 9 (R)<br />
BAUZEIT ‰ ca. 70 Stunden<br />
modellfan.de 10/2014<br />
Ingo Degenhardt ist aufgewachsen<br />
mit dem, was Airfix<br />
und Co. in den 1970er-Jahren<br />
so zu bieten hatten; schließlich<br />
manifestierte sich sein<br />
Hauptinteresse bei Militärflugzeugen<br />
im Maßstab 1:48. Natürlich<br />
trieb ihn beim Bau dieser<br />
Airfix-Neuheit ebenso wie<br />
die gesamte Redaktion das Interesse, wie denn<br />
nun der neue <strong>Kit</strong> einzuordnen wäre.<br />
die Bausatz-Decals verwendet. Diese<br />
sind gründlich recherchiert, beim Weiß<br />
oder Rot nicht durchscheinend und<br />
exakt gedruckt. Ein Problem hatte ich<br />
mit der mangelnden Anpassungsfähigkeit<br />
der Decals. Wiederholte Behandlungen<br />
mit großen Mengen an Micro Set<br />
und Sol waren erforderlich, damit sie<br />
sich in Gravuren und um die erhabenen<br />
Details anpassten. Ich empfehle<br />
auch dringend, den rot-weiß-blauen<br />
Fin Flash (#13) an der Unterseite um<br />
zwei Millimeter zu kürzen, da er zu<br />
hoch geraten ist. Ich hatte davon bereits<br />
gehört und mein Exemplar um<br />
einen guten Millimeter gekürzt, was<br />
aber gerade so ausreicht, um eine Kollision<br />
mit der Staffelmarkierung (#89)<br />
zu vermeiden.<br />
Zum Abschluss erhielt das <strong>Modell</strong> noch<br />
einen Komplettüberzug mit seidenmattem<br />
Klarlack – gleichsam als Kompromiss<br />
zwischen der Hochglanzlackierung<br />
des Originals und der Gefahr des Spielzeugcharakters<br />
beim <strong>Modell</strong>.<br />
Das „perfekte <strong>Modell</strong>“?<br />
Die Gloster Javelin von Airfix erfüllt<br />
zwei entscheidende Kriterien: Erstens<br />
wird eine lange bestehende Lücke geschlossen<br />
und zweitens kann der sehr<br />
gut durchdachte und umgesetzte Bausatz<br />
voll überzeugen und ist wirklich<br />
nahe dran am „perfekten <strong>Modell</strong>“.<br />
<strong>Kit</strong> A12007 Maßstab 1:48 Hersteller Airfix Preis ca. 58,– €<br />
Zubehör: Neomega Resin-<strong>Kit</strong>s: 1:48 MB Mk.IIIJS Sitze (Nr. E 26),<br />
Alley Cat: 1:48 Javelin Vortex Set (Nr. AC48044C)<br />
Farben: Revell Aqua Color: 36199 Aluminium Metallic; Xtracolor:<br />
X1 Dark Green, X4 Dark Sea Grey; Alclad II: ALC-105 Polished Alu,<br />
ALC-113 Exhaust, ALC-310 Clear Kote Gloss; Humbrol: Matt 33<br />
Schwarz; Lifecolor: LC51 Gloss White; Tamiya: X 19 Smoke; Model<br />
Master: 2016 Semi-Gloss Clear; MIG productions: P221 Brown Wash,<br />
P222 Neutral Wash<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ mittel<br />
Fundiert recherchiert,<br />
packend erzählt!<br />
GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />
Jetzt am<br />
Kiosk!
McDonell F-101B „Voodoo“ I Maßstab 1:72 I Baubericht<br />
Man sieht ihm sein Alter gar<br />
nicht an: Der Bausatz-Oldie<br />
im Naturmetallkleid.<br />
Revells Voodoo<br />
Wiederholungstäter<br />
Bau der Wiederauflage im Naturmetallkleid<br />
Lassen sich aus alten Werkzeugformen noch attraktive <strong>Modell</strong>e bauen? Arne Goethe<br />
geht dieser Frage nach und liefert die umfassende Antwort mit seinem ganz spezifischen<br />
Baustil.<br />
Von Arne Goethe<br />
Schon vor etwa zehn Jahren wurde<br />
die F-101B von Revell quasi als<br />
Geheimtipp gehandelt: feine Gravuren<br />
und Oberflächendetails,<br />
sehr gute Passgenauigkeit und so<br />
richtig originalgetreu. Heute wird das viel<strong>leicht</strong><br />
als Standard gehandelt, damals war<br />
dieser Bausatz aber bereits zwölf Jahre alt!<br />
Alle paar Jahre gab es von dem <strong>Kit</strong> unveränderte<br />
Wiederauflagen, zuletzt 2013,<br />
diesmal aber mit neuem Decal-Bogen und<br />
einer etwas überarbeiteten Bauanleitung.<br />
Damit änderte sich auch die Bausatznummer<br />
von bisher 4321 in 4854. Das letzte<br />
Mal hatte ich mich diesem Bausatz ebenfalls<br />
vor etwa zehn Jahren gewidmet – das<br />
Ergebnis steht noch heute in meiner Vitrine<br />
und bringt mich immer wieder ins<br />
Staunen, was formentechnisch schon vor<br />
23 Jahren möglich war. Angeregt durch<br />
die aktuelle Wiederauflage der Voodoo,<br />
26
juckten mir aber wieder die Finger. Diesmal<br />
sollte das <strong>Modell</strong> allerdings keine übliche<br />
Lackierung in ADC-Grau erhalten,<br />
sondern im frühen Naturmetallkleid umgesetzt<br />
werden, um die tolle Wirkung seiner<br />
noch immer überzeugenden Oberflächen<br />
zu unterstreichen.<br />
Korrekter Wannenplatz<br />
Das Cockpit ist zwar einfach, aber dennoch<br />
recht originalgetreu nachgebildet.<br />
Die Schleudersitze werden aus jeweils<br />
drei Teilen zusammengeklebt. Hier lohnt<br />
es sich, die angedeuteten Durchbrüche<br />
noch aufzubohren. Das habe ich an den<br />
von mir stattdessen verwendeten True Detail-Sitzen<br />
auch <strong>gemacht</strong> (1). Zur Darstellung<br />
der Instrumente liegen Decals bei,<br />
die qualitativ aber leider ein wenig hinter<br />
denen aus älteren Voodoo-<strong>Kit</strong>s zurückstehen,<br />
weshalb ich auf Letztere zurückgriff<br />
(2). Die Cockpitwanne soll später von unten<br />
in den bereits montierten Rumpf eingeschoben<br />
werden, was auch funktioniert.<br />
Dabei muss man aber unbedingt auf den<br />
korrekten Sitz der Wanne achten, wenn<br />
die an den Rumpfseiten angegossenen<br />
hinteren Instrumentenabdeckungen wirklich<br />
Sinn machen sollen. Und das ist<br />
wichtig, denn so einfach das Bausatzcockpit<br />
auch zunächst wirkt, mit einigen Nachdetaillierungen<br />
wird es schnell ein recht<br />
originalgetreues Abbild. Entscheidend ist<br />
dann die Position des hinteren Instrumentenbretts<br />
in Bezug zum Radar-Sichtgerät<br />
an der rechten Rumpfhälfte. Hier ist<br />
die Bauanleitung absolut keine Hilfe und<br />
es sind Vorbildfotos nötig.<br />
Fahrwerk und Lufteinläufe<br />
Beim Bugfahrwerksschacht soll das Fahrwerk<br />
gleich montiert werden, womit allerdings<br />
auch Bruchgefahr für fast die gesamte<br />
Bauzeit besteht, zumal das Fahrwerk<br />
sehr filigran gestaltet ist. Das zu umgehen,<br />
ist aber einfach. Die Verriegelung<br />
und die Hilfsstrebe werden fest eingeklebt,<br />
während das Fahrwerk selber nur<br />
als Orientierung für die richtige Position<br />
der Hilfsstrebe dient und erst am Bauende<br />
eingeklebt wird (3). Eine komplett separate<br />
Baugruppe bildet das Tragwerk. Hier<br />
werden auf die einteilige Unterhälfte des<br />
Tragflügels beide Oberseiten sowie die<br />
Lufteinlaufkanäle geklebt. Am besten lackiert<br />
man zunächst die Bereiche der<br />
Fahrwerksschächte und Landeklappen (4).<br />
In die vorher innen weiß zu lackierenden<br />
Luftkanäle werden die ersten Verdichterstufen<br />
montiert, die ebenso gut umgesetzt<br />
sind wie deren Pendants am Triebwerksauslass<br />
(5). Die Luftkanäle sollte man<br />
möglichst genau an die Unterhälfte kleben,<br />
ebenso die oberen Flächenteile, so<br />
bleibt der umgehende und störende Spalt<br />
gering und ist mit etwas Acrylspachtel<br />
modellfan.de 10/2014<br />
27
McDonell F-101B „Voodoo“ I Maßstab 1:72 I Baubericht<br />
läufen – an den Rumpf zu bekommen,<br />
kürzt man die beiden Laschen für die Arretierung<br />
und korrekte Positionierung am<br />
Rumpf so weit, bis sie gerade einen Millimeter<br />
hervorstehen. Vor dem Zusammenfügen<br />
der Rumpfhälften sollte man sich<br />
nun noch eine Frage zu den angegossenen<br />
Formationsflugleuchten stellen. Belässt<br />
man sie so oder stellt man sie realistischer<br />
nur mit Decals dar? Wer alternative<br />
Markierungen verwenden möchte,<br />
sollte zudem recherchieren, ob die Leuchtstreifen<br />
überhaupt vorhanden waren, und<br />
dabei am besten auch gleich noch prüfen,<br />
ob das Gehäuse für den IR-Sensor vor der<br />
Kabine schon vorhanden war, denn dieser<br />
wurde bei allen Exemplaren erst später<br />
nachgerüstet.<br />
Hier sieht man sehr schön<br />
die wirklich gelungene<br />
Oberfläche des Bausatzes.<br />
Es wurden lediglich einige<br />
Nietreihen hinzugefügt.<br />
schnell verschlossen (6). Nun kommen<br />
noch die Grenzschichtschneiden von innen<br />
an die Lufteinläufe. Auch diese Teile<br />
sind am besten von jeweils beiden Seiten<br />
komplett fertig zu lackieren (7).<br />
Um diese Baugruppe ohne Gewalt – dadurch<br />
entstehende Risse an den Luftein-<br />
Mit oder ohne Rakten?<br />
Für mein Exemplar bedeutete das, IR-Sensor<br />
und Leuchtstreifen werden entfernt.<br />
Dabei kann man sich auch um den Scheinwerfer<br />
an der linken Rumpfseite unter<br />
dem hinteren Cockpit kümmern. Dessen<br />
Wände werden zunächst dunkel lackiert,<br />
dann der Scheinwerfer mit Humbrol<br />
Chromsilber abgesetzt (8). Nun wird seine<br />
Scheibe eingeklebt, verspachtelt, sauber<br />
verschliffen, poliert und gleich maskiert.<br />
Die Rumpfhälften werden anschließend<br />
schnell miteinander verklebt.<br />
Die Waffenschachtabdeckung ist drehbar<br />
gestaltet. Damit hat man die Möglichkeit,<br />
beide im Bausatz enthaltene Raketen zu<br />
montieren und je nach Laune zu zeigen.<br />
1 2 3<br />
Bei geöffneter Haube machen sich Sitze von<br />
True Details gut. Ergänzt wurden Gurte,<br />
seitliche Durchbrüche sind gebohrt.<br />
Für die Cockpitpaneele kamen die Decals<br />
aus älteren Voodoo-Bausätzen ergänzend zur<br />
Anwendung.<br />
Für die richtige Fixierung der Hilfsstrebe ist<br />
die Fahrwerksstrebe erst einmal nur lose<br />
eingelegt.<br />
4 5 6<br />
Am fertigen <strong>Modell</strong> kaum noch zu sehen sind<br />
die schönen Strukturen der Fahrwerksschächte<br />
und Bremsklappenbereiche.<br />
Die gut <strong>gemacht</strong>en Einlaufkegel und Nachbrennerendstufen<br />
sind am fertigen <strong>Modell</strong><br />
nur noch zu erahnen.<br />
Ober- und Unterteile der Tragfläche sollten<br />
bei der Montage gut an die Lufteinlaufkanäle<br />
gedrückt und fixiert werden.<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Arne Goethe<br />
28
7 8 9<br />
Ebenso wie die Lufteinläufe werden die<br />
Grenzschichtschneiden vor ihrer Montage<br />
komplett lackiert.<br />
Ein wichtiges Detail ist auch der Suchscheinwerfer<br />
an der Backbordaußenseite des<br />
Radaroperators.<br />
Die gut <strong>gemacht</strong>e und bewegliche Waffenschachtklappe<br />
benötigt etwas Anpassung,<br />
damit sie „funktioniert“.<br />
Auf einen Blick<br />
F-101B „VOODOO“<br />
<strong>Kit</strong> 4321 bzw. 4854 Maßstab 1:72 Hersteller Revell Preis ca. 14,– €<br />
BAUZEIT ‰ ca. 25 Stunden<br />
Zubehör: Schleudersitze True Details 72403<br />
Farben: Alclad II: ALC102, 111, 112, 113, 115,<br />
118, 119; Revell: Schwarz SM 302, Matt 8,<br />
Grau SM374, Weiß 04, Gelb SM310, Rot SM330<br />
Klarlacke: Gunze Mr.Metalprimer 135; Humbrol:<br />
Clearblue; Tamiya: Clear Red X 27<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ mittel<br />
Um das schön detaillierte Teil aber wirklich<br />
beweglich zu nutzen, sind zwei Änderungen<br />
erforderlich. Zuerst werden beide<br />
Achszapfen entfernt und durch einen<br />
durchgehenden stabilen Stahldraht ersetzt.<br />
Nach dem Verkleben beider Hälften<br />
wird die Klappe an den Seiten abgeschliffen,<br />
da sie für eine Umdrehung sonst zu<br />
breit ist (9).<br />
Gute Passgenauigkeit<br />
Nachdem die Waffenschachtklappe eingesetzt<br />
ist, kann die Tragwerksbaugruppe an<br />
den Rumpf montiert werden. Nacharbei-
McDonell F-101B „Voodoo“ I Maßstab 1:72 I Baubericht<br />
10 11<br />
Staurohr aus Messingrohr und Draht. Für<br />
dessen Maskierung nimmt man einen spiralig<br />
gewickelten Tape-Streifen.<br />
Die bewährte Kombination aus Draht und<br />
einem Stück Kanüle sorgt für die neue stabile<br />
Pendelruderlagerung.<br />
12<br />
Gut <strong>gemacht</strong>e Hauptfahrwerke. Die unterschiedlichen<br />
Felgen (!) waren so schon bei<br />
den älteren Bausätzen vorhanden.<br />
ten sind hierbei fast keine nötig. Auch die<br />
zwei größeren Kühllufteinläufe am Triebwerksbereich<br />
und der kleinere am Bug<br />
passen gut in ihre Aussparungen, die großen<br />
Lufteinläufe sollte man aber vorher<br />
noch aufbohren.<br />
Fertig zur Lackierung<br />
Ebenso gut passen die Kanzelteile an den<br />
Rumpf. Die Haube wird maskiert und im<br />
Gegensatz zum fest montierten Windshield<br />
nur mit etwas Maskol angeklebt.<br />
Die Bereiche der Rumpfbremsklappen lackiere<br />
ich rot. Um das Rot der Klappen<br />
bei der folgenden Lackierung zu schützen,<br />
füge ich die Bremsklappen in ihre<br />
Aussparung. Nun werden die Lufteinläufe,<br />
Fahrwerksschächte und Bremsklappenbereiche<br />
mit Tape maskiert und der<br />
Rumpf ist fertig zur Lackierung. Erfreulich<br />
ist, dass das Radom so gut an den<br />
Rumpf passt, dass es separat lackiert werden<br />
kann. Vorher erhält es aber noch ein<br />
neues Staurohr aus Messingteilen und<br />
Ballast im Innenraum (10). Die Höhenleitwerke<br />
sollen mit ihren Achszapfen untereinander<br />
in der Öffnung des Leitwerkes<br />
verklebt werden. So können sie<br />
beweglich wie am Original als Pendelruder<br />
gezeigt werden. Das geht aber besser,<br />
13<br />
Rechts im Bild die noch nicht montierte<br />
Landeklappe mit abgefeiltem äußeren Zapfen<br />
(s. Pfeil).<br />
Metallkleid und Markierungen<br />
A<br />
Vorbehandlung mit Mr.Metal<br />
Primer. Nietreihen wurden mit<br />
einem Rändelrad hinzugefügt.<br />
Lackierung verschiedener<br />
Paneele in unterschiedlichen<br />
Alclad II-Metalltönen.<br />
Für meine Naturmetall-Variante habe ich zunächst alle Gravuren mit<br />
schwarzer Farbe betont, dann war ein kompletter Überzug mit Gunze<br />
Mr.Metallprimer an der Reihe. Dieser Klarlack glättet die Oberfläche<br />
und ist gleichzeitig ein hervorragender Haftgrund für Metallfarben<br />
(A). Die Grundlackierung nahm ich dann mit Duraluminium von<br />
Alclad vor. Nach Vorbildfotos wurden einzelne Paneele maskiert und<br />
mit helleren Metalltönen abgesetzt. Die Gravuren zog ich dann<br />
nochmals mit einem feinen Pinsel und stark verdünntem Schwarz<br />
nach. Der Blendschutz wurde nicht schwarz, sondern olivgrün lackiert<br />
(B). Die der Wiederauflage beiliegenden neuen Decals beziehen<br />
sich auf grau lackierte F-101B der 123. und 111. FIS (Fighter<br />
Intercepter Squadron) von 1978 und sind mit dem Adler mit Oregon-Schriftband<br />
oder dem schönen Texans-Logo am Rumpf alle sehr<br />
attraktiv. Eine schwere Entscheidung, der ich mich aber mit der<br />
Wahl einer naturmetallenen Variante entzog. Aber auch die brauchte<br />
Markierungen. Bei der Sichtung von Vorbildfotos fiel mir auf, dass<br />
B C D<br />
Decals sind ein Mix aus alten<br />
und neuen Revellbausätzen,<br />
dazu Stencils aus dem Fundus.<br />
Das Trittflächengrau der Revell-<br />
Decals ist viel zu hell (rechts).<br />
Diese werden überlackiert.<br />
die Voodoos der 60. FIS in ihrer frühen naturmetallenen Phase fast<br />
dieselben Markierungen wie später in grauer Lackierung trugen. Tatsächlich<br />
betreffen die Unterschiede nur einige der Stencils. Diese<br />
Unterschiede habe ich mit entsprechenden Decals aus meinem Fundus<br />
problemlos umsetzen können. Die eigentlichen Markierungen<br />
stammen aus den älteren Revell-Voodoo-<strong>Kit</strong>s (C). Ich möchte darauf<br />
hinweisen, dass viele Softer Alclad-Töne angreifen! Als Schutz<br />
kann man den Alclad-Untergrund entweder nochmals mit Gunze<br />
Mr.Metallprimer versiegeln oder die Decals nur <strong>leicht</strong> von oben mit<br />
Softer behandeln, was aber nicht immer ausreicht. Ich habe mein<br />
<strong>Modell</strong> daher vorher komplett mit Mr.Metallprimer versiegelt. Den<br />
realistischen Metallglanz bekommt man dann hinterher mit einem<br />
<strong>leicht</strong> seidenmatten Klarlackauftrag wieder hin. Bei dem neuen<br />
Decal-Bogen sind die Trittflächen auf den Tragflächen richtigerweise<br />
in Grau gehalten, das allerdings viel zu hell ist. Diese habe ich daher<br />
maskiert und mit Revell 374 nachlackiert (D).<br />
30
McDonell F-101B „Voodoo“ – der „Rückversicherungsjäger“<br />
Ursprünglich war die auf dem Entwurf der<br />
XP-88 beruhende F-101 als Langstreckenbegleitjäger<br />
für die strategische Bomberflotte<br />
gedacht. Der Prototyp der einsitzigen<br />
F-101A flog am 29. September 1954. Seine<br />
Auslegung folgte den Marinejägern von<br />
McDonell mit zwei seitlich am Rumpf untergebrachten<br />
Triebwerken. Ab 1957 ging die F-<br />
101A in den Dienst, 77 Exemplare dieser<br />
Version wurden gebaut. Ihr folgten 47 F-<br />
101C. Diese beiden Jägerversionen wurden<br />
bald durch die F-4C Phantom II abgelöst und<br />
zu den Aufklärerversionen RF-101A, RF-101C<br />
und RF-101G umgebaut. In dieser Rolle waren<br />
die Flugzeuge recht erfolgreich, was<br />
auch ihrer großen Reichweite zu verdanken<br />
war. Die wichtigste und mit 480 Exemplaren<br />
zahlenstärkste Variante war der zweisitzige<br />
Abfangjäger F-101B. Ursprünglich als Rückversicherung<br />
zur F-106 gedacht erhielt die F-<br />
101B das Feuerleitgerät Hughes MG-13, das<br />
einen Radaroperator im hinteren Cockpit-<br />
wenn man diese Zapfen entfernt, in entsprechende<br />
Bohrungen Stahldraht einsetzt<br />
und für diesen aus einer 0,9-mm-<br />
Kanüle eine Lagerbuchse im Leitwerk<br />
einsetzt (11). Montiert werden die Höhenleitwerke<br />
jedoch erst nach der Lackierung.<br />
Bei den sehr gut umgesetzten Hauptfahrwerken<br />
(12) müssen die seitlichen Streben<br />
platz erforderte. Die F-101B verzichtete auf<br />
jegliche Kanonenbewaffnung und führte in<br />
einem Waffenschacht AIM-4 Falcon oder<br />
AIR-2A Genie-Raketen mit. Die Indienststellung<br />
der F-101B begann ab 1959 und bis<br />
1960 waren 17 Staffeln mit dem Muster ausgerüstet.<br />
Ab 1968 wurde die F-101B nach<br />
und nach in den Einsatzverbänden abgelöst,<br />
diente aber noch bis 1982 bei Air National<br />
Guard-Einheiten. Der letzte Betreiber aber<br />
war die kanadische Luftwaffe<br />
F-101B-105-MC Voodoo der 132. Fighter<br />
Interceptor Squadron. Foto: US Air Force<br />
gekürzt werden. An den Landeklappen<br />
sind die jeweils äußeren<br />
Zapfen um etwa ein<br />
Drittel zu kürzen, sonst passen<br />
sie gar nicht (13).<br />
Für die geöffnete Darstellung<br />
der Haube liegt im<br />
Bausatz eine dem Original<br />
Arne Goethe baut seit seiner<br />
Kindheit Flugzeugmodelle im<br />
Maßstab 1:72. Er ist als Autor<br />
des MODELLFAN dafür bekannt,<br />
dass er sich auch nicht scheut,<br />
dahin zu gehen, wo es „weh“<br />
tut. Goethe scheut sich nämlich<br />
nicht davor, auch größere<br />
Rumpf- und Spachtelarbeiten<br />
mit großer Geduld und Präzision anzugehen.<br />
Dieses <strong>Modell</strong> hat ihm in dieser Hinsicht mal<br />
größere Mühen erspart.<br />
schön nachempfunden Strebe bei, die<br />
aber etwas gekürzt werden muss. Das<br />
obere Gestell für die Haube ist etwas zu<br />
breit und sollte vorsichtig seitlich so weit<br />
wir nur möglich abgefeilt werden. Die drei<br />
Pitotrohre am Bugbereich sind mit runden<br />
Montage sockeln versehen, die deutlich<br />
dünner zu schleifen sind. Zuletzt habe<br />
ich noch das Radom und die<br />
Höhenleitwerke montiert und die doch<br />
recht eindrucksvoll wirkende „Voodoo“<br />
war fertig.<br />
Trotz seines Alters setzt<br />
dieser <strong>Kit</strong> mit vielen<br />
Klappen und guter Proportionierung<br />
noch stets<br />
Akzente.<br />
Zehn Jahre, die zwischen den<br />
beiden <strong>Modell</strong>en liegen. Das beim<br />
Vorbild modernere graue Farbkleid<br />
schmückt das frühere <strong>Modell</strong>.
MODELLFAN<br />
packt aus<br />
Flugzeug<br />
Zvezda / Carson Model Sport<br />
Airbus A-320 „Aeroflot“<br />
Art.-Nr.: 7003, 1:144<br />
N, BS, KST, D<br />
mit den sehr gut gedruckten Decals<br />
drei Maschinen: zwei deutsche (Walter<br />
Nowotny, Heinz Knocke) und eine<br />
ungarische im weißen Winterkleid.<br />
Alles in allem ein sehr guter Bausatz,<br />
der auch von weniger geübten<br />
<strong>Modell</strong>bauern zu meistern sein sollte.<br />
HSS<br />
HHH<br />
eduard<br />
Ju 88 wheels late<br />
Art.-Nr.: 648 134, 1:48<br />
N, BS, CS, RS, ÄT, MF<br />
empfohlen. Zahlreiche Cockpit- und<br />
Fahrwerksteile lassen sich ersetzen,<br />
zwei Teile für den Ölkühler und ein<br />
„Steigbügel“ liegen ebenfalls bei.<br />
JSG<br />
HHH<br />
Brengun<br />
Ätzteile-Set Bf 109 G-6, 8, 14<br />
(für AZmodel)<br />
Art.-Nr.: BRL72070, 1:72<br />
N, BS, CS, ÄT<br />
che gefertigten großen Oberteil, dem<br />
Heckkonus und dem Unterteil der<br />
Frontverglasung. Decals liegen für<br />
zwei V-Muster mit den Kennungen<br />
NC+RA und GK+GH bei. CSW HHH<br />
Revell<br />
Boeing 747-8F „Cargolux“<br />
Art.-Nr.: 04885, 1:144<br />
N, FoV, BS, KST, DN<br />
Völlig neues <strong>Modell</strong> des A-320 mit<br />
140 Teilen bei einer Länge von 25,9<br />
Zentimetern! Neben superfeinen vertieften<br />
Oberflächengravuren bestechen<br />
ein detailliertes Cockpit mit Sidesticks<br />
sowie fein wiedergegebene<br />
Fahrwerksstreben. Die Cockpitverglasung<br />
besteht aus einem großen Klarsichtteil,<br />
das als Ganzes über das<br />
Cockpit gesetzt wird. Beide Triebwerksvarianten<br />
IAE V2500 und CFM56<br />
sind enthalten und mit einem separaten<br />
Lufteinlaufring für eine saubere<br />
Frontansicht versehen. Der eigentliche<br />
Knüller sind die wahlweise einoder<br />
ausgefahren darstellbaren Landeklappen<br />
und Vorflügel; die Einstiegstür<br />
lässt sich offen einbauen,<br />
ein Ständer und Klarteile für die Fenster<br />
sind beigefügt. Der Decal-Bogen<br />
sieht eine Aeroflot-Maschine im aktuellen<br />
Farbschema mit drei Wahlkennungen<br />
vor. JPH HHHHH<br />
Set mit späten Rädern für ein Ju 88-<br />
<strong>Modell</strong> in 1:48. Wie immer sind Resin-<br />
Guss und Detaillierung der einzelnen<br />
Teile hervorragend. Zudem liegen ein<br />
paar Ätzteile und als Lackierhilfe ein<br />
Masken-Set bei. CSW HHHH<br />
eduard<br />
MG 81Z gun<br />
Art.-Nr.: 648 135, 1:48<br />
N, BS, CS, RS<br />
Zu Verfeinerung der Bf 109 G-Reihe<br />
von AZmodel bietet Brengun jetzt ein<br />
mehr als 50-teiliges Ätzteile-Set an.<br />
Die aus Neusilber gefertigten Teile sind<br />
fein detailliert und lassen sich gut verarbeiten.<br />
Neben der Cockpitdetaillierung<br />
hat man das Augenmerk auch auf<br />
externe Details wie Kühlerklappen und<br />
Gitter, Bremsschläuche, Auspuffabdeckungen<br />
und Antennen gerichtet. Ergänzend<br />
zu den Ätzteilen findet sich<br />
eine bedruckte Acetatfolie für Cockpitinstrumente,<br />
Reflexvisier und die<br />
Kopfpanzer-Verglasung. WHK HHHH<br />
HobbyBoss / Faller<br />
Blohm & Voss BV 141<br />
Art.-Nr.: 81728, 1:48<br />
N, BS, KST, D<br />
Frachtversion der hervorragenden<br />
„Strich-Achter“-747. Der Rumpf hat<br />
im Gegensatz zur Passagierversion<br />
das von Revell wundebar wiedergegebene<br />
kurze Oberdeck der ersten<br />
Jumbos, und auch der Bugtor-Spalt<br />
ist graviert. Die spärlichen Kabinenfenster<br />
im Oberdeck liegen als Klarsichtteile<br />
und Decals bei. Alle Elemente<br />
außer den Rumpfhälften sind<br />
identisch mit denen der Lufthansa-<br />
Passagierversion. Die Decals ermöglichen<br />
die Darstellung eines Frachtflugzeugs<br />
der luxemburgischen<br />
Frachtfluglinie Cargolux mit sechs<br />
Wahlkennungen.<br />
JPA<br />
HHHHH<br />
eduard<br />
Su-2 exterior<br />
Art.-Nr.: 48805, 1:48<br />
N, BS, CS, ÄT<br />
AZmodel<br />
Bf 109G-1<br />
Art.-Nr.: AZ 7465, 1:72<br />
N, BS, KST, D<br />
Diese G1 ist sicherlich eine der stimmigsten<br />
Umsetzungen einer Bf 109 G,<br />
die es auf dem Markt gibt. Auch wenn<br />
die farbige Bauanleitung für verschiedene<br />
Varianten gleichermaßen<br />
ist, so kann man doch recht gut ersehen,<br />
welche Teile für welche Version<br />
zu verwenden sind. Bauen lassen sich<br />
Das Set enthält ein gut detailliertes<br />
und filigran gegossenes MG 81Z. Es<br />
besteht lediglich aus zwei Resin-Teilen<br />
sowie ein paar Ätzteilen für die<br />
ganz feinen Details und lässt sich<br />
somit recht schnell zusammensetzen.<br />
CSW<br />
HHH<br />
Brengun<br />
A6M3 ZERO 32 (für Tamiya)<br />
Art.-Nr.: BRL72071, 1:72<br />
N, BS, CS, ÄT<br />
Wem die 72er Tamiya-<br />
Zero noch nicht gut<br />
genug detailliert ist<br />
und wer der hohen<br />
Kunst des Pinzettenorigamis<br />
mächtig ist,<br />
dem sei dieses Set<br />
Lange Zeit nur als Short Run-<strong>Kit</strong> erhältlich,<br />
enthält der Großserienbausatz<br />
rund 110 sauber gefertigte<br />
Bauteile mit guten Details, die einen<br />
schnellen Zusammenbau versprechen.<br />
Einzig die Stoffbespannung der<br />
Ruder fällt zu übertrieben aus. Das<br />
Cockpitinnere ist gut detailliert und<br />
die Zugangsklappen sind separat gefertigt.<br />
Sehr gut gelöst ist die Aufteilung<br />
der Kanzel. Sie besteht lediglich<br />
aus drei Klarsichtteilen: einem komplett<br />
mit den Übergängen zur Tragflä-<br />
Set mit Außendetails für das <strong>Modell</strong><br />
der Su-2 von Zvezda, darunter Details<br />
für das Triebwerk, den Bombenschacht<br />
inklusive Abwurfwaffen oder<br />
die Fahrwerke und Fahrwerksklappen.<br />
CSW<br />
HHHH<br />
eduard<br />
Su-2 landing flaps<br />
Art.-Nr.: 48806, 1:48<br />
N, BS, CS, ÄT<br />
Umfangreiches und gut gestaltetes<br />
Detaillierungs-Set, mit dem sich<br />
ausgefahrene Landeklappen reali-<br />
32
sieren lassen.<br />
Doch für den<br />
Einbau müssen<br />
die Bausatzteile<br />
recht aufwendig<br />
modifiziert<br />
werden –<br />
hier sind erfahrene <strong>Modell</strong>bauer gefragt.<br />
CSW<br />
HHHH<br />
eduard<br />
Tigermoth (für Airfix)<br />
Art.-Nr.: 73502, 1:72<br />
N, BS, CS, ÄT<br />
Für die Airfix-Tigermoth bietet eduard<br />
diese Ätzteilplatine an, die vor allem<br />
Cockpitteile enthält. Sehr schöne bedruckte<br />
Instrumentenbretter überzeugen,<br />
bei der Cockpitfarbe der Bodenplatte<br />
und Seitenwände liegt man<br />
allerdings etwas daneben. Das Grün<br />
entspricht eher einem amerikanischen<br />
„Interior Green“. Einige Kleinteile liegen<br />
in größerer Anzahl vor als benötigt<br />
– sehr schön! Die etwas zu dicken<br />
Bausatztüren können ebenfalls ersetzt<br />
werden, außerdem gibt es noch einige<br />
Verstärkungsbleche für die Außenseiten,<br />
Ruderanlenkungen, eine Benzinleitung<br />
sowie ein interessantes Teil zur<br />
Motordarstellung. JSG HHHH<br />
Brengun<br />
Vacuform Canopy F-18F<br />
Art.-Nr.: BRL144095, 1:144<br />
N, CS, VT<br />
Die zweiteilige vaku-geformte Haube<br />
für die F-18F von Dragon ist sauber<br />
und klar ausgeformt<br />
und zeigt<br />
filigrane Einfassungen<br />
und<br />
Kanzelrahmen.<br />
Wer die Teile<br />
aus dem Formrahmen<br />
herauszutrennen<br />
nicht scheut,<br />
erhält erstklassige<br />
transparente Kanzelhauben für<br />
sein 1:144er <strong>Modell</strong>. CBB HHH<br />
Kovozavody Prostejov (KP)<br />
Zlin Z-226B „Bohatyr“<br />
Art.-Nr.: KPM 003, 1:72<br />
FoV, BS, KST, DN<br />
Die B-Version „Bohatyr“ („Recke“)<br />
verfügte im vorderen Cockpit über<br />
keine Instrumentierung und war die<br />
erste Serienversion der Z-226-Reihe.<br />
Der <strong>Kit</strong> entspricht dem der Z-226M<br />
(Nr. 002), der Decal-Bogen sowie die<br />
Alternativteile sorgen für den Unterschied,<br />
also gilt: ein übersichtlicher,<br />
aber sehr gut <strong>gemacht</strong>er Bausatz mit<br />
gut gestalteten Oberflächen der Plastikteile.<br />
Der Decal-Bogen erlaubt die<br />
Markierung der OK-MQL mit rot-blauer<br />
Verzierung auf weißer Grundlackierung<br />
von 2008, die OK-MPW mit<br />
rot-blauen Zierstreifen auf grauer Lackierung<br />
von 1988 sowie die OK-KMV<br />
von 1968 mit blauen Zierstreifen auf<br />
Aluminium. AGG HHHHH<br />
Stoppel <strong>Kit</strong>s<br />
Kramme & Zeuthen<br />
KZ VII „Laerke“<br />
Art.-Nr.: 697217, 1:72<br />
N, BS, KST, D<br />
Das dänische Original wurde von 1947<br />
bis 1954 in 36 Exemplaren hergestellt.<br />
Der kleine Exot aus Dänemark gehört<br />
eindeutig zu den besseren Kleinserienmodellen,<br />
in etwa vergleichbar mit<br />
den neueren AZ- und RS-<strong>Modell</strong>en. Die<br />
Oberflächen der Hauptbauteile machen<br />
einen sehr angenehmen Eindruck,<br />
ebenso die Klein-und Anbauteile.<br />
Alles ist filigran und gratfrei<br />
ausgeführt, auch die zweiteilige<br />
Spritzgusskanzel ist lobenswert. Exzellent<br />
gedruckte Decals ermöglichen<br />
die Darstellung einer Luftwaffenmaschine<br />
von 1961–1977 (Deckelbild)<br />
und einer komplett roten Sanitätsmaschine<br />
in zwei Zeitperioden (1947–<br />
1959). Eine Beilage weist auf vier weitere<br />
<strong>Kit</strong>s hin (697271-74), die mit<br />
zahlreichen farbenfrohen Markierungen<br />
sowie Schwimmer- und Skiausführungen<br />
aufwarten (www.stoppeldecals.dk).<br />
JSG HHHH<br />
Brengun<br />
Yokosuka MXY7 OHKA <strong>Modell</strong> 11<br />
Art.-Nr.: BRS144021, 1:144<br />
N, BS, R, ÄT, VT, D<br />
Die Ohka war eine für Selbstopferungsangriffe<br />
konzipierte, bemannte<br />
und raketengetriebene Gleitbombe,<br />
den Brengun als sehr gut detaillierten<br />
und fein gravierten Resin-Bausatz<br />
kreiert. Die fünf Resin-Teile für<br />
Rumpf und Tragflügelwerk sind extrem<br />
sauber gegossen. Die beiliegende<br />
Fotoätzplatine enthält einen Sitz,<br />
Cockpit-Konsole, Gurte sowie einige<br />
Teile für das Exterieur wie ein Visier<br />
und Steuerhörner für die Steuerflächen.<br />
Zwei Vaku-Kanzeln und ein<br />
kleiner Decal-Bogen runden den Bausatz<br />
ab. Manko: Es fehlt das auf dem<br />
Deckelbild abgebildete Transportgestell.<br />
CBB<br />
HHH<br />
plusmodel<br />
Wheel bays for C-121<br />
Warning Star<br />
Art.-Nr.: 7006, 1:72<br />
N, BS, CS, RS, ÄT<br />
Dies ist das mit Abstand umfangreichste<br />
Detail-Set für die Wiederauflage<br />
der C-121 von Heller. Die Anzahl<br />
der Einzelteile<br />
übersteigt die des<br />
regulären Bausatzes:<br />
94 Ätz-, 28<br />
Resin-Teile, etwas<br />
Kupferdraht sowie<br />
ein Decal-Bogen.<br />
Mit den filigranen<br />
und sehr detailreich<br />
gestalteten Teilen werden die<br />
Fahrwerksschächte und deren Klappen,<br />
Fahrwerke und Räder nicht nur<br />
erheblich nachdetailliert, sondern<br />
teilweise auch neu gestaltet. Die Bau -<br />
anleitung glänzt dabei nicht gerade<br />
mit Überblick, der erfahrene <strong>Modell</strong>bauer<br />
wird sich aber daran orientieren<br />
können; Farbangaben fehlen! AGG<br />
HHHH<br />
Wingnut Wings<br />
Roland C.IIa Late<br />
Art.-Nr.: 32041, 1:32<br />
N, BS, KST, ÄT, D<br />
Der Karton ist randvoll mit genialen<br />
Bauteilen, viele bleiben für die Grabbelkiste<br />
übrig. Ein Beispiel: Acht verschiedene<br />
Propeller liegen bei. Hier<br />
bleibt nichts dem Zufall überlassen.<br />
Ein Rundum-Sorglos-Paket, mit dem<br />
fünf getarnte „Walfische“ dekorierbar<br />
sind: Roland C.IIa „White 7“, Kasta 2,<br />
Kaghol 1, Late 1916–Early 1917; Roland<br />
C.IIa (Li) „Black III“, Vfw Hesse,<br />
Schusta 13, Early 1917; Roland C.IIa<br />
(Li) 3645/16, Hans Joachim von Hippel,<br />
Beobachter Schule Coln, Early-<br />
Mid 1917; Roland C.IIa „White 21“,<br />
Otto Burgermeister, Kasta 21, Kaghol<br />
IV, November–December 1916; und<br />
Roland C.IIa „circles“, Kaghol II (?),<br />
Late 1916-Early 1917. HGM<br />
HHHHHH<br />
Academy / Academy Europe<br />
Spitfire Mk.XIVc & Typhoon Mk.Ib<br />
Art.-Nr.: 12512, 1:72<br />
WA, BS, KST, DN<br />
Zum 70-jährigen Jahrestag der Normandie-Landung<br />
gibt es jetzt zwei<br />
alte Bekannte im limitierten D-Day-<br />
Doppelpack. Die etwa 50 beziehungsweise<br />
60 Teile für Typhoon und Spitfire<br />
sind gratfrei abgeformt und<br />
besitzen fein gravierte Oberflächen<br />
mit einigen erhabenen Details. Sehr<br />
filigrane Kleinteile für Cockpit, Fahrwerk<br />
und Kühler sind ebenfalls zeitgemäß,<br />
klare Spritzgusskanzeln lassen<br />
eine offene oder geschlossene<br />
Nachbildung zu. Mit dem sehr sauber<br />
gedruckten Decal-Bogen lassen sich<br />
modellfan.de 10/2014<br />
33
MODELLFAN<br />
packt aus<br />
je zwei Flugzeuge mit dem typischen<br />
Streifenmuster dekorieren. Wegen<br />
sehr guter Passgenauigkeit und fairem<br />
Preis sind die Academy-<strong>Modell</strong>e<br />
auch für Anfänger sehr gut geeignet.<br />
JSG<br />
HHHH<br />
Zvezda / Carson-Model Sport<br />
Su-27SM Flanker B Mod.1<br />
Art.-Nr.: 7295, 1/72<br />
N, BS, KST, D, N<br />
Wer denkt, hier gäbe es eine Formvariante<br />
der Su-27UB oder Su-37, der<br />
sieht sich nach Öffnen der Umverpackung<br />
und dem darin enthaltenen<br />
zweiten stabilen Klappkarton eines<br />
Besseren belehrt. Die Rumpfunterseite<br />
ist nun ein Teil inklusive der Tragflächen.<br />
Auch bei den Optionen ist einiges<br />
geboten. So findet man etliche<br />
unterschiedliche Raketen, Bremsklötze,<br />
eine Einstiegsleiter und zwei Piloten,<br />
einer sitzend für das Cockpit und<br />
einer lässig dastehend mit kleiner<br />
Standplatte. Die Klarteile beinhalten<br />
die zweiteilige Haube, Visier und noch<br />
ein wenig mehr wie die winzigen Positionslämpchen<br />
an den Tragflächenspitzen.<br />
Mit dem Decal-Bogen lassen<br />
sich drei Maschinen aus den Jahren<br />
2011 bis 2013 mit vielen Wartungshinweisen<br />
nachbauen. Insgesamt ein<br />
toller Bausatz, der einen erfahrenen<br />
<strong>Modell</strong>bauer benötigt. HSSHHHHH<br />
Brassin / eduard<br />
Vought-F4U-1 Engine<br />
Art.-Nr.: 632032, 1:32<br />
N, BS, CS, RS, ÄT<br />
Dieser Motor ist mit das Beste, was bis<br />
dato von Brassin herausgekommen<br />
ist. Hier ist alles vom Feinsten – die<br />
Oberflächen, die Details und die Ausführung<br />
der Teile. Das geht so weit,<br />
dass 36 Zündkerzen einzeln zu ver -<br />
arbeiten sind. Dieser Motor schreit<br />
förmlich danach, am <strong>Modell</strong> geöffnet<br />
gezeigt zu werden. Eine leckere Mous -<br />
se au Chocolat in Resin! HGM<br />
HHHHHH<br />
Militär<br />
Aoshima<br />
JGSDF Material Carrier Vehicle<br />
(2 Vehicle Set)<br />
Art.-Nr.: 00797, 1:72<br />
N, BS, KST, D<br />
Wer das Exotische, zumindest aus Sicht<br />
eines Mitteleuropäers, sucht, der sollte<br />
sich die Fahrzeuge des japanischen<br />
Herstellers Aoshima genauer anschauen.<br />
Mit dem Materialtransporter auf<br />
Kettenbasis der japanischen Selbstverteidigungsstreitkräfte<br />
kommt ein<br />
sehr interessantes <strong>Modell</strong> daher, das<br />
so wohl nur den wenigsten in diesen<br />
Breiten bekannt sein dürfte. Die<br />
Spritzgussqualität ist über jeden<br />
Zweifel erhaben, die Detaillierungzudem<br />
fein. Der Decal-Bogen ist so<br />
aufgebaut, dass die selbst zusammenstellbare<br />
Nummerierung viele Möglichkeiten<br />
bietet. Das passt auch<br />
schon deshalb, da sich im <strong>Kit</strong> gleich<br />
zwei komplette Fahrzeuge befinden.<br />
BTM<br />
HHHH<br />
Friulmodel<br />
Gleisketten Ariete (Trumpeter)<br />
Art.-Nr.: ATL-152, 1:35<br />
N, BS, CS, M<br />
Sehr gut gestalteter Gleiskettensatz<br />
für den Trumpeter-Bausatz. Neben<br />
einer kleinen Arbeitsanleitung liegen<br />
außerdem<br />
Kettenglieder mit<br />
<strong>leicht</strong> angewinkelten<br />
Endverbindern<br />
für die<br />
Antriebs- und<br />
die Leitrollen<br />
bei. HSD HHH<br />
CMSC / United Fun<br />
Bergepanzer M-48<br />
Art.-Nr.: 87-074, 1:87<br />
N, BS, RS<br />
Gut gestalteter Resin-Komplettbausatz<br />
des M-48 in der Bergeversion mit<br />
40 Bauteilen, sehr sauber und blasenfrei<br />
gegossen, besonders der schmale<br />
Anguss unter der Wanne und die detaillierten<br />
Kettenglieder im Sichtbereich.<br />
Eine Anleitung fehlt, Kenner des<br />
Panzers dürften aber bei der Montage<br />
keine Probleme haben. HSD HHH<br />
Bronco Models / Academy Europe<br />
Buffalo 6x6 MPCV w/Slat<br />
Armour Version<br />
Art.-Nr.: CB35101, 1:35<br />
FoV, BS, KST, ÄT, DN<br />
Den Minenräumer „Buffalo“ führt<br />
Bronco schon seit einiger Zeit im Programm<br />
(<strong>Modell</strong> des Jahres 2013).<br />
Diese aktuelle Ausführung des A1 mit<br />
25 Spritzlingen, ein paar sinnigen<br />
Ätzteilen und neuen Decals ist nah<br />
am perfekten <strong>Modell</strong>. Die Inneneinrichtung<br />
weist alle wichtigen Details<br />
bis hin zur Funkanlage und Sitzen mit<br />
Sicherheitsgurten auf, alle Luken sind<br />
offen darstellbar und als Bonus gibt<br />
es eine XM153-Waffenstation. Alle<br />
Bauteile sind durchweg feinst detailliert.<br />
Highlight ist neben den Rädern<br />
und dem Ausleger zum Räumen von<br />
Minen und Sprengfallen die hier beiliegende<br />
Gitterpanzerung. Bronco<br />
liefert nahezu perfekte maßstäbliche<br />
Teile aus Spritzguss, die qualitativ<br />
kaum zu überbieten sind – Ätzteile<br />
sind überflüssig. Eine dritte Version<br />
ist angekündigt. HSD HHHHHH<br />
HobbyBoss / Glow2B<br />
US GMC CCKW 750 gallon Tanker<br />
Art.-Nr.: 83830, 1:35<br />
FoV, BS, KST, DN<br />
Nunmehr ist der „750-gal. gasoline<br />
tank truck“ als Formvariante in der frühen<br />
Version mit geteiltem Antrieb,<br />
Stahlkabine und ohne Frontwinde erschienen.<br />
Alle Teile sind mit Ausnahme<br />
der Scheiben in sandgelbem Kunststoff<br />
gespritzt, auch die Reifen bestehen<br />
aus Hartkunststoff und werden aus<br />
zwei Teilen zusammengesetzt. Für die<br />
Bestückung der Ladeflächen liegen 14<br />
Kanister bei, weit weniger, als uns die<br />
Anleitung glauben machen will. Auch<br />
die beim Original vorhandenen Spriegel,<br />
um den Tanker als Planen-Lkw zu<br />
tarnen, fehlen im <strong>Modell</strong>. Zwei Decal-<br />
Optionen für Olive-Drab (was sonst?)<br />
ohne weitere Erläuterung liegen bei.<br />
Umbauoptionen? Vorhanden: offene<br />
Kabine, Tank auf Studebaker US6, zivile<br />
Nachnutzung. KFH HHHH<br />
Friulmodel<br />
Gleisketten Type 95 „Ha-Go“<br />
Art.-Nr.: ATL-151, 1:35<br />
N, B, CS, M<br />
Bei diesen winzigen<br />
Kettengliedern<br />
muss<br />
man bei der<br />
Montage schon<br />
genau hingucken.<br />
Trotzdem<br />
ist es Friulmodel<br />
gelungen,<br />
die 0,4-mm Löcher für die wie immer<br />
beiliegenden Montagedrähte aus Messing<br />
nahezu perfekt einzuarbeiten.<br />
Eine Arbeitsanweisung liegt bei. Top!<br />
HSD<br />
HHH<br />
34
Riich.Models<br />
Ostketten for Pz.Kpfw. III/IV<br />
Art.-Nr.: RE3008, 1:35<br />
N, BS, CS, KST<br />
bietet Dragon: 10.Pz.Div. „Frundsberg“,<br />
Tarnopol/Ostfront, sowie ein<br />
Fahrzeug „Elsbeth“ einer unbekannten<br />
Einheit in Jugoslawien.<br />
RGB<br />
HHHHH<br />
Heller / Glow2B<br />
JEAN BART<br />
Art.-Nr.: 80602, 1:200<br />
WA, BS, KST, M, D<br />
F Schiffe<br />
Top detailliert zeigen sich diese<br />
neuen, funktionstüchtigen Gleisketten<br />
aus Spritzguss. Während die vier<br />
Anspritzpunkte je Kettenglied <strong>leicht</strong><br />
zu bearbeiten sind, dürfte sich das<br />
Abtrennen der „Bolzen“ (je ein Rundund<br />
ein Schraubenkopf) und vor<br />
allem das Einsetzen und Verkleben<br />
zum Geduldsspiel entwickeln. Das Ergebnis<br />
sieht absolut überzeugend<br />
aus. HSD<br />
HHH<br />
Planet models / CMK<br />
M29 Weasel<br />
Art.-Nr.: MV117, 1:72<br />
N, BS, RS, ÄT, D<br />
Der tschechische Hersteller hat ein<br />
phantastisches <strong>Modell</strong> des M29 herausgebracht.<br />
Die Gussqualität ist herausragend,<br />
die Aufteilung der wenigen<br />
Teile super. Allein das jeweils am<br />
Stück gegossene Laufwerk mit seinen<br />
überbreiten „Ketten“ ist eine Augenweide<br />
und macht einfach nur Spaß.<br />
Die Ätzteile und der schöne, kleine<br />
Decal-Bogen komplettieren ein <strong>Modell</strong><br />
der Extraklasse. Mit diesem <strong>Kit</strong><br />
ist Bastelspaß vorprogrammiert. Man<br />
hat lediglich die Qual der Wahl, in<br />
welches Szenario man den Winzling<br />
einbauen möchte. BTM HHHHH<br />
Trumpeter / Faller<br />
Soviet S-51 Self-Propelled Gun<br />
Art.-Nr.: 05583, 1:35<br />
N, BS, KST, ÄT, D<br />
Man nehme einen russischen KW I und<br />
eine 203-mm-Haubitze B-4 und bilde<br />
hieraus eine Selbstfahrlafette. Aus<br />
dieser Idee des Jahres 1943 entstand<br />
die S-51, die aber Prototyp blieb. Offenbar<br />
arbeitet Trumpeter die ganze<br />
KW I-Baureihe ab. Auch hier liegt ein<br />
PE-Teil zur Gestaltung der Züge und<br />
Felder bei. Die Gleisketten werden aus<br />
Einzelgliedern und Segmenten mit<br />
Durchhang gebildet. Leider sind die<br />
Unterseiten der mit notwendigen Erhöhungen<br />
versehenen Kettenabdeckungen<br />
offen dargestellt, sie sollten<br />
mit Sheet verschlossen werden. Die<br />
Schutzschilde sind optional aufgerichtet<br />
oder abgesenkt darstellbar. Das<br />
Haubitzenrohr bleibt höhenrichtbar,<br />
aber unverändert in vorderer Position.<br />
Alle Bauteile sind ausgezeichnet gefertigt.<br />
LLR<br />
HHH<br />
Dragon / Carson-Model Sport<br />
Sd.Kfz.167 StuG.IV<br />
Late Production<br />
Art.-Nr.: 6612, 1:35<br />
FoV, NT, BS, KST, ÄT, M, DN<br />
Als Smart <strong>Kit</strong> mit Magic Tracks, Ätzteilen<br />
und Schürzen aus gestanzten<br />
Alublechen in maßstäblicher Stärke<br />
präsentiert sich diese ab September<br />
1944 gefertigte Baulos-Variante des<br />
StuG.IV. Kennzeichen der „späten“<br />
Ausführung sind: homogene geschweißte<br />
80-mm-Frontpanzerung<br />
am Aufbau, fernbedienbares MG sowie<br />
Flammentöter-Auspuff. Auch nicht<br />
direkt ins Auge fallende spezifische<br />
Eigenheiten wie die modifizierte Fahrerluke<br />
mit korrekten Fahrerspiegeln,<br />
zusätzliche Griffe sowie die überarbeitete<br />
Platzierung des Bordwerkzeugs<br />
sind vorbildgerecht umgesetzt,<br />
Spritzguss und Detaillierung hervorragend.<br />
Zwei Bemalungsoptionen<br />
Trumpeter / Faller<br />
HMS Type 45 Destroyer<br />
Art.-Nr.: 04550, 1:350<br />
N, BS, KST, ÄT, D<br />
Der 435 Millimeter lange Bausatz besteht<br />
aus 590 Kunststoffteilen und<br />
besticht durch feine Oberflächen -<br />
details und sehr gute Passgenauigkeit.<br />
Die Wasserlinie ist durch eine<br />
Prägung im Rumpf angedeutet. Die<br />
beiliegende Ätzteilplatine ist erfreulicherweise<br />
stabiler gestaltet als<br />
bisherige. Allerdings sind die Ätzteile<br />
zwingend zu verbauen, da keine<br />
alternativen Spritzteile vorgesehen<br />
sind. Es liegen leider nur Decals<br />
für das Typschiff HMS DARING bei.<br />
SSG<br />
HHHH<br />
Flyhawk<br />
Carrier Battleship ISE<br />
Art.-Nr.: FH 350128, 1:350<br />
N, BS, CS, RS, M, ÄT<br />
Hier erhält der interessierte <strong>Modell</strong>bauer<br />
ein ausgesprochen umfangreiches<br />
Ätzteile-Set für den Fujimi-Bausatz<br />
der ISE mit 18 äußerst sauber<br />
geätzten Platinen in unterschiedlichen<br />
Größen, zahlreichen Resin-Teilen<br />
(hauptsächlich für die Flakgeschütze)<br />
und diversen aus Messing<br />
gedrehten Rohren in zwei unterschiedlichen<br />
Kalibern. Die ausführliche<br />
Bauanleitung verdeutlicht alle<br />
Bauabschnitte zusätzlich zu den Skizzen<br />
mit Fotos. Ein hervorragendes<br />
Set für geübte <strong>Modell</strong>bauer!<br />
WKF<br />
HHHHHH<br />
Hellers Hochseeschlepper JEAN BART<br />
hat zwar schon einige Jahre auf dem<br />
Buckel, kann sich aber noch immer<br />
sehen lassen. 123 sauber gespritzte<br />
Bauteile, zwei kleine Ankerketten aus<br />
Messing, ein kleiner Decal-Bogen und<br />
eine überarbeitete Bauanleitung gehören<br />
zum Lieferumfang. WKF HH<br />
eduard<br />
U-Boat IX C<br />
Art.-Nr.: BIG5321 (Einzel-Sets<br />
53106, 53107, 53108), 1:72<br />
N, BS, CS, ÄT<br />
Der erste Satz konzentriert sich<br />
hauptsächlich auf den Bugbereich<br />
mit exzellenten Torpedoklappen und<br />
die Turmaufbauten. Schwerpunkte<br />
des zweiten Sets sind die Verfeinerung<br />
des Decks und der 3,7-cm-Flak,<br />
unter anderem mit Schild, Munitionsmagazinen,<br />
Sitzen für die Besatzung<br />
und Mündungsstück. Satz 3 ist das<br />
kleinste Set, das sich der Außenstruktur<br />
des Bootes zwischen dem Druckkörper<br />
und der Außenhaut sowie um<br />
die Torpedorohre achtern widmet.<br />
Alles in allem eine sehr gute Ergänzung<br />
und eine nochmalige Aufwertung<br />
des ohnehin beeindruckenden<br />
Revell-Bausatzes. Einziges Manko:<br />
Die 2-cm-Zwillings Flak ist nicht berücksichtigt.<br />
ATH HHH<br />
Science Fiction<br />
Moebius Models<br />
Cylon Raider<br />
Art.-Nr.: 941, 1:32<br />
N, BS, KST, D<br />
modellfan.de 10/2014<br />
35
MODELLFAN<br />
packt aus<br />
Schon das Hauptbauteil<br />
mit den<br />
Maßen 43 x 24<br />
Zentimeter sprengt<br />
den üblichen Rahmen<br />
eines Plastik-<br />
Bausatzes, insgesamt wird der Cylon<br />
Raider aus der ursprünglichen TV-Serie<br />
„Battlestar Galactica“ 43 x 33 Zentimeter<br />
groß und entspricht damit der<br />
Größe der damaligen Filmmodelle. Die<br />
Detaillierung ist vergleichbar mit den<br />
übrigen Moebius-<strong>Modell</strong>en – einfach,<br />
aber gut. Eine Cockpit-Inneneinrichtung<br />
gibt es nicht, dafür einen großen<br />
Aufsteller aus klarem Material,<br />
zwei Schablonen im einfachen Bauplan<br />
als Vorlage für die Lackierung der<br />
oberen schwarzen Streifen, zwei „Pentagon-Hoheitsabzeichen“<br />
und eine<br />
S/W-6-Seiten-Ansicht als Malvorlage.<br />
Für Anfänger wie Experten zu empfehlen.<br />
HSD<br />
HHH<br />
Zivilfahrzeuge<br />
Hauler<br />
Cechie – Böhmerland Year 1927<br />
Art.-Nr.: HLR-87158, 1:87<br />
N, BS, RS<br />
Bewertung<br />
H – übersichtlich, <strong>leicht</strong>, brauchbar<br />
HH – übersichtlich, <strong>leicht</strong>, empfehlenswert<br />
HHH – übersichtlich,<br />
<strong>leicht</strong>, sehr empfehlenswert<br />
HHHH – umfangreich, anspruchsvoll,<br />
empfehlenswert<br />
HHHHH – umfangreich, anspruchsvoll,<br />
sehr empfehlenswert<br />
HHHHHH – sehr umfangreich,<br />
anspruchsvoll, hervorragend<br />
Genial – anders kann man diesen kleinen<br />
Bausatz des exotischen Motorrades<br />
kaum betiteln. Die winzigen<br />
Resin-Teile sind sauberst erstellt und<br />
vorbildlich gegossen, ein sehr einfacher<br />
Bauplan liegt bei, das Deckelbild<br />
gilt als Bemalungshilfe (so gab es das<br />
Original tatsächlich). Bilder finden<br />
sich im Internet. HSD HHH<br />
Italeri / Carson-Model Sport<br />
Volvo F16 Reefer Truck<br />
Art.-Nr.: 3893, 1:24<br />
FoV, BS, KST, DN<br />
Wohl dem, der seine Formen modular<br />
konzipiert und auf diverse Komponenten<br />
zugreifen kann: So entsteht<br />
mit dem F16-Fahrerhaus, einem langen<br />
Chassis und einem passenden Koffer<br />
ein Fischtransporter mit Heimat<br />
nördliches Nachbarland. Zwar wirkt die<br />
Abkürzungen<br />
ÄT – Ätzteile, AN – Aufkleber neu, BS – Bausatz,<br />
CS – Conversion Set, D – Decals, DN –<br />
Decals neu, FM – Fertigmodell, FMZR – Fertigmodell<br />
mit Zurüst teilen, FV – Farbvariante,<br />
FoV – Formvariante, H – Holz, GK – Gießkeramik,<br />
KM – Kartonmodellbau, KST – Kunststoff<br />
(Spritzguss), M – Metallteile, MF – Maskier -<br />
folien, N – Neuheit (neues Werkzeug), NC<br />
– Neuheit Conver sion, NK – Neuheit Koope -<br />
ration, NT – neue Teile, P – Papier, PS – Plastik-Sheet,<br />
RS – Resin, VB – Vacu-Bausatz,<br />
VT – Vacu-Teile, WA – Wiederauflage<br />
Konstruktion mit langem, sehr italienischem<br />
hinteren Überhang und fragwürdiger<br />
Nutzlast eigen, aber ergibt<br />
eine optisch erfreulichen und sehr<br />
skandinavischen Eindruck. Der Bausatz<br />
wurde mit Reifen aus Weichkunststoff<br />
aufgewertet. Die Kunststoffteile<br />
sind wie üblich in diversen<br />
Farben gefertigt, was vor allem beim<br />
Rahmen eine solide Grundierung erfordert.<br />
Auch der blaue Streifen des<br />
Koffers will lackiert werden. Als Decals<br />
liegen lediglich die weißen Schriftzüge<br />
bei. Für andere Dekorationswünsche<br />
bietet Italeri auf dem Decal-<br />
Bogen noch Kennzeichen diverser<br />
europäischer Länder an. KFHHHHH<br />
Zubehör<br />
Alliance Model Works<br />
Foliage Type-2, Lobate (white oak)<br />
Art.-Nr.: LW48002, 1:48<br />
N, BS, CS, ÄT<br />
Alliance Model Works bietet als Spezialist<br />
für Ätzteile auch eine Reihe<br />
von geätzten<br />
Blättern<br />
für den<br />
Dioramenbau<br />
an. Die<br />
Ausführung<br />
ist sehr gut,<br />
allerdings<br />
liegt nur ein<br />
Bogen, in<br />
diesem Fall<br />
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des Dosendeckels bohrt und dort einen<br />
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36277 Nashorn (Tamiya) Mun.kästen und Bodenplatten 19,99<br />
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LF1282 Leopard 1A5 DK1 (Dänemark) Umbausatz 38,75<br />
LF1283 Leopard 1A5 DK1 UN Version Umbausatz 29,99<br />
LF1284 Leopard 2C MEXAS Beladungs Set 17,25<br />
LF1285 Leopard 2C MEXAS Update / Detail Set (TAKOM) 39,99<br />
LF1287 MRAP Radsatz 16,95<br />
LF1288 IDF Centurion Beladung 31,90<br />
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MR35427 Hölzerne Bundeswehr / NATO Munitionskisten Set 2 13,00<br />
MR35428 Hölzerne Bundeswehr / NATO Munitionskisten Set 3 13,00<br />
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Tel. 09 31- 40 78 65, Fax 0 32 22 -119 98 42<br />
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Margarethenstrasse 56, CH-4053 Basel<br />
Tel./Fax: +41 (0)61 691 25 26<br />
E-Mail: info@modellbaushop-aeberhardt.ch<br />
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Mittwoch - Freitag 09.00 - 11.30 h Plastikmodellbausätze<br />
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Samstag 09.00 - 18.00 h Airbrush, Importe<br />
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Lampe’s World D 23617 Stockelsdorf Ahrensböker Str. 4-8<br />
Kocks Buchhandlung D 24376 Kappeln Schmiedestr. 26<br />
<strong>Modell</strong>bau-Koenig D 27755 Delmenhorst Hasporter Damm 189<br />
Postleitzahlgebiet 3<br />
<strong>Modell</strong>bahn-Dahlmann D 31139 Hildesheim Albertus-Magnus-Str. 23<br />
Zweirad-Struckmeyer D 32429 Minden Portastr. 72<br />
Heinrichs <strong>Modell</strong>bau D 32760 Detmold Hornsche Str. 137<br />
Raabes Spielzeugkiste D 34123 Kassel Leipziger Str. 133<br />
Bastler-Zentrale D 35390 Giessen Neustadt 28<br />
CO OP Südniedersachsen D 37081 Göttingen Maschmuehlenweg 40<br />
Tiburzy Racing <strong>Modell</strong>bau D 38100 Braunschweig Packhofpassage 12<br />
<strong>Modell</strong>bau Kölbel D 38110 Braunschweig Rabenrodestr. 24 a<br />
Postleitzahlgebiet 4<br />
Menzels Lokschuppen D 40217 Düsseldorf Friedrichstr. 6<br />
Goethe-Buchhandlung D 40549 Düsseldorf Willstätterstr. 15<br />
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Spielzeug-Paradies D 44787 Bochum Dr.-Ruer-Platz 6<br />
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Mini Auto D 45472 Mülheim Hardenbergstr. 16-18<br />
Plastikmodellcenter D 47506 Neukirchen Hochstraße 2a<br />
Niederrhein<br />
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Peckedrath D 48653 Coesfeld Letterstr. 6<br />
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Leyendecker-Bastelstube D 54290 Trier Saarstr. 6-12<br />
Der Kinderladen D 55033 Mainz Postfach 4328<br />
Kratz <strong>Modell</strong>bau D 56068 Koblenz Bahnhofstr. 1<br />
Mako-<strong>Modell</strong>bau D 56566 Neuwied Alleestr. 13<br />
Keßler’s Ecke D 57076 Siegen Poststr. 1 + 3<br />
Postleitzahlgebiet 6<br />
Hobbytreff Am Zoo D 60314 Frankfurt Ostbahnhofstr. 11<br />
<strong>Modell</strong> + Technik D 63110 Rodgau Untere Marktstr. 15<br />
Spielwaren & Bücher D 63450 Hanau Rosenstr. 9-11<br />
Brachmann<br />
<strong>Modell</strong> & Technik Mäser D 63654 Büdingen Berliner Str. 4<br />
Spielwaren Hegmann D 63920 Großheubach Industriestr. 1<br />
TAKE-OFF model shop D 64653 Lorsch Alexanderstr. 22<br />
Bernd Weber<br />
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<strong>Modell</strong>eisenbahnen D 69214 Eppelheim Schützenstr. 22<br />
Alexander Schuhmann<br />
Postleitzahlgebiet 7<br />
Hoser & Mende KG D 70173 Stuttgart Charlottenplatz 17<br />
Spielwaren Wiedmann D 71522 Backnang Uhlandstr. 20<br />
N I M P E X D 73770 Denkendorf Karlstr. 10<br />
Postleitzahlgebiet 8<br />
Universitätsbuchhandlung D 80799 München Schellingstr. 3<br />
Heinrich Frank<br />
Traudel’s <strong>Modell</strong>bau Laden D 80997 München Mannertstr. 22<br />
<strong>Modell</strong>bau Koch D 86391 Stadtbergen Wankelstr. 5<br />
Der Spielzeugladen D 88630 Pfullendorf Ueberlingerstr. 9<br />
Postleitzahlgebiet 9<br />
<strong>Modell</strong>bahnstube W & D D 92286 Rieden/Opf. Hirschwalder Str. 23<br />
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Schweiz<br />
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Niederlande<br />
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Andrea Miniatures<br />
The Vikings – Drakkar Raider<br />
Art.-Nr.: SV-11<br />
54 mm, Resin + Weißmetall,<br />
15 Teile, 1 Figur + Base<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
che filigrane Details auf. Mit einer<br />
farbenfrohen Bemalung wird sie ein<br />
echtes Highlight in einer Sammlung.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Bravo 6<br />
US GIs „Dig Boy, dig“ NAM<br />
Art.-Nr.: B6-35065<br />
1:35, Resin,<br />
10 Teile, 2 Figuren<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
terschiedlichen Soldaten sind als<br />
Spielfiguren konzipiert und weisen<br />
viele feine Details auf. Mit einer<br />
sorgfältigen Bemalung erhält man<br />
sehr ansprechende Miniaturen.<br />
Empfehlenswert<br />
Spanish Infantry – Peninsular<br />
War 1807–14<br />
Art.-Nr: EM 7215<br />
1:72, Spritzkunststoff,<br />
ca. 50 Teile, 46 Figuren<br />
gute Passgenauigkeit<br />
Der dynamische Nordmann aus<br />
Weißmetall und Resin, wahlweise<br />
ausstaffiert mit Axt oder Speer,<br />
kommt mit einem Stück Drachenboot<br />
daher. Der Zusammenbau der<br />
passgenauen Teile ist kinder<strong>leicht</strong><br />
und als Bemalungshilfe dienen die<br />
Packungsbilder. Im Packungsumfang<br />
sind auch zwei Wellenkämme aus<br />
Weißmetall enthalten, die einen interessanten<br />
Blickfang abgeben. Ein<br />
echtes Kleinod!<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Pirates of the Caribbean – Blunderbuss<br />
Privateer, 1720<br />
Art.-Nr.: PC-12<br />
54 mm, Weißmetall,<br />
10 Teile, 1 Figur<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Zu den alltäglichen Aufgaben der<br />
GIs in Vietnam gehörte es, die<br />
Stellungen auszubauen und zu<br />
verstärken. Hier haben wir zwei<br />
Soldaten, die dabei sind, Sandsäcke<br />
aufzufüllen. Der Resin-Guss<br />
und die <strong>Modell</strong>ierung lassen keinen<br />
Grund zur Kritik, der Zusammenbau<br />
ist kinder<strong>leicht</strong>.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
EMHAR<br />
American WW I Infantry<br />
„Doughboys“<br />
Diese 46 Miniaturen sind in 13 unterschiedlichen<br />
Posen dargestellt,<br />
exakt recherchiert und erstklassig<br />
modelliert. Wer ein wenig Geschick<br />
im Umbauen hat, der kann problemlos<br />
den einen oder anderen Austausch<br />
von Armen und Beinen vornehmen<br />
und so auch eigene neue<br />
Haltungen kreieren. Das Packungsbild<br />
dient als Farbvorlage.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
HäT<br />
WW 1 German Jäger Bicyclists<br />
Art.-Nr: 8276<br />
1:72, Spritzkunststoff,<br />
ca. 50 Teile, 12 Figuren +<br />
Fahrräder<br />
gute Passgenauigkeit<br />
Die Fahrräder sind ordentlich modelliert<br />
und gratfrei gefertigt. Wer kann,<br />
wertet die Räder viel<strong>leicht</strong> noch mit<br />
selbst <strong>gemacht</strong>en Speichen auf. Die<br />
zwölf Miniaturen sind in jeweils vier<br />
unterschiedlichen Ausführungen dargestellt.<br />
Gleiches gilt auch für die Japaner<br />
(Set 2).<br />
Sehr empfehlenswert<br />
ICM<br />
Kadett K38 Saloon Staff Car with<br />
German Road Police<br />
Art.-Nr.: 35480<br />
1:35, Spritzkunststoff,<br />
ca. 180 Teile, 5 Figuren +<br />
Fahrzeug<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Der Name „Blunderbuss Privateer“<br />
stammt von der typischen Donnerbüchse,<br />
welche diese Piraten im<br />
Kampf einsetzten. Die Figur ist sehr<br />
schön modelliert und zeigt zahlrei-<br />
Art.-Nr.: EM3509<br />
1:35, Spritzkunststoff,<br />
15 Teile, 10 Figuren<br />
gute Passgenauigkeit<br />
Zum gerade aktuellen Thema Erster<br />
Weltkrieg hat Emhar einen Satz<br />
1:35er-Figuren in das Sortiment aufgenommen.<br />
Die insgesamt zehn un-<br />
WW 2 Japanese Bicycle Infantry<br />
Art.-Nr: 8278<br />
1:72, Spritzkunststoff,<br />
ca. 40 Teile, 12 Figuren +<br />
Fahrräder<br />
gute Passgenauigkeit<br />
Im ersten<br />
Set sind<br />
zwölf deutsche<br />
Radler<br />
aus der Zeit<br />
des Ersten<br />
Weltkriegs.<br />
Die bekannten deutschen Polizisten<br />
aus den 1930er/40er-Jahren sind<br />
nun in der Kombination mit einem<br />
1:35er Kadett Saloon aus eigener<br />
Produktion erschienen. Das Fahrzeug<br />
lässt sich dank der anschaulichen<br />
Bauanleitung gut zusammenbauen<br />
und stellt in der Kombination<br />
mit den fünf „Schupos“ eine interessante<br />
Vignette dar. Auch die Miniaturen<br />
sind, wie bereits in der FiF 02/<br />
2014 beschrieben, ohne große<br />
Nacharbeit zu montieren.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
40
MAIM / Sockelshop<br />
Arabic Man<br />
Art.-Nr.: MAIM35199<br />
1:35, Resin,<br />
5 Teile, 1 Figur<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Der arabische Mann passt auf jedes<br />
Nahost-Diorama oder als Beiwerk zu<br />
einem modernen Fahrzeug. Der Resin-Guss<br />
ist tadellos, die schwungvolle<br />
Darstellung der Kleidung verleiht<br />
der Figur Lebendigkeit. Im Internet<br />
finden sich zahllose Bemalungsvorlagen,<br />
dem Maler sind hier<br />
keine Grenzen gesetzt.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
STALKER Series „Nikita“<br />
KER-Serie stehen hier Nikita und Yuri.<br />
Die Miniaturen sind mit vielen<br />
Ausrüstungsgegenständen und Zubehör<br />
ausgestattet, der Resin-Guss<br />
und die <strong>Modell</strong>ierung perfekt ausgeführt<br />
und die Passgenauigkeit lässt<br />
keine Kritik zu. Als Bemalungshilfe<br />
dient das Packungsbild – oder man<br />
lässt seiner Phantasie freien Lauf.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
German Sniper WW II<br />
Art.-Nr.: MAIM16007<br />
1:16, Resin,<br />
6 Teile, 1 Figur<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Die beiden Vietnam-Hubschrauber-<br />
Piloten können auf ganzer Linie begeistern!<br />
Der Resin-Guss ist einwandfrei<br />
und die beiden Jungs sind mit<br />
feinsten Details modelliert. Die Posen<br />
sind recht relaxed dargestellt, sodass<br />
man sie am besten, im Gespräch<br />
vertieft, vor einem Huey platzieren<br />
kann. Als Bemalungshilfe dient das<br />
Packungsbild.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Stalingrad<br />
Panzer Crewman Kursk 1943<br />
Art.-Nr.: S-3082<br />
1:35, Resin,<br />
4 Teile, 1 Figur<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
ler „Stalingrad“<br />
vorstellen zu dürfen.<br />
Die Miniaturen<br />
können ohne<br />
Weiteres dem Vergleich<br />
mit den<br />
führenden Herstellern in der Szene<br />
standhalten. Die deutschen Panzermänner<br />
sind auch als „Vorteilspackung“<br />
zu haben und kümmern sich<br />
um ihren Tiger I. Die Miniaturen<br />
überzeugen in Guss und Qualität absolut.<br />
Gerade das Zusammenspiel der<br />
Soldaten untereinander macht diese<br />
Sets so interessant. Wer seinem Panzer<br />
das gewisse Extra geben will, ist<br />
hier bestens bedient.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
Tamiya<br />
British Paratroopers with small<br />
Motorcycles<br />
Art.-Nr.: MAIM35207<br />
1:35, Resin,<br />
5 Teile, 1 Figur<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
STALKER Series „Yuri“<br />
Art.-Nr.: MAIM35201<br />
1:35, Resin,<br />
5 Teile, 1 Figur<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Stellvertretend für die neu erschienenen<br />
Endzeit-Krieger aus der STAL-<br />
Der deutsche Scharfschütze ist erstklassig<br />
modelliert und überzeugt in<br />
der Darstellung des Faltenwurfs absolut.<br />
Bewaffnet mit einem K98, einer<br />
exakten Kopie des Originals, gefällt<br />
der Schütze durch die entspannte<br />
Haltung. Auch hierfür lassen sich<br />
zahlreiche Bemalungsvorlagen im<br />
Netz oder in Fachbüchern finden. Die<br />
Figur ist auch in 1:35 erhältlich.<br />
Absolut empfehlenswert<br />
plusmodel / Aeroline<br />
Crew UH-1 Huey<br />
Art.-Nr: AL4048<br />
1:48, Resin,<br />
3 Teile, 2 Figuren<br />
gute Passgenauigkeit<br />
Art.-Nr.: S-3084<br />
1:35, Resin,<br />
1 Teil, 1 Figur<br />
Art.-Nr.: S-3085<br />
1:35, Resin,<br />
5 Teile, 1 Figur<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Wir freuen uns, in dieser FiF erstmalig<br />
den russischen Figurenherstel-<br />
Art.-Nr.: 337<br />
1:35, Spritzkunststoff,<br />
ca. 70 Teile, 4 Figuren +<br />
2 Motorräder<br />
sehr gute Passgenauigkeit<br />
Die vier Figuren und vor allem die<br />
Motorroller sind in der bekannten<br />
Tamiya-Manier produziert und gefallen<br />
in allen Belangen. Der Packung<br />
liegen zwei identische Spritzlinge<br />
bei, wobei mehrere Armversionen<br />
vorhanden sind, sodass vier verschiedene<br />
Figuren zu erstellen sind.<br />
Die Montage verläuft problemlos<br />
und erfordert nur die üblichen Versäuberungsarbeiten.<br />
Sehr empfehlenswert<br />
modellfan.de 10/2014<br />
41
MODELLFAN<br />
liest...<br />
Flugzeug<br />
Spitfire Aces of Northwest<br />
Europe 1944–45<br />
Spitfire Aces of Northwest Europe<br />
1944–45, von Andrew Thomas,<br />
Aircraft of the Aces 122, Osprey<br />
Publishing, Format 248 x 185<br />
mm, Softcover, 96 Seiten, englischer<br />
Text, 72 S/W-Fotos, 36<br />
Farbprofile, ISBN 978-1-78200-<br />
338-0, Preis: ca. 17,– €<br />
1940, von Francois Vauvillier,<br />
Histoire & Collections, Hardcover<br />
mit Schutzumschlag, Format<br />
245 x 320 mm, 170 Seiten,<br />
durchgehend englischer Text,<br />
über 500 Abbildungen, Preis:<br />
39,95 €<br />
hend englischer Text, durchgehend<br />
bebildert mit S/W-Fotos und<br />
Zeichnungen, 3 beziehungsweise<br />
2 Farbfotos, Preis: je 9,90 €<br />
Werbeposter sowie technische Daten<br />
in Tabellenform. Ein durchweg lohnender<br />
kleiner Band, nicht nur für <strong>Modell</strong>bauer<br />
und Sammler. HSD<br />
YAK<br />
Der neueste Band in der erfolgreichen<br />
Reihe beschäftigt sich mit den Spitfire-Jagdfliegerassen<br />
aus den letzten<br />
beiden Kriegsjahren in Nordwesteuropa.<br />
Dabei werden ausschließlich Piloten<br />
behandelt, welche die mit dem<br />
Rolls Royce Merlin angetriebenen späteren<br />
Spitfire-Varianten flogen. Das<br />
Buch beschreibt in der üblichen anschaulichen<br />
Weise zunächst die Luftkämpfe<br />
in der ersten Hälfte des Jahres<br />
1944, wobei die Geschehnisse vor und<br />
während der alliierten Landung in der<br />
Normandie einen breiten Raum einnehmen.<br />
Die zweite Hälfte geht auf<br />
die Luftkämpfe vom Vormarsch auf das<br />
Deutsche Reich bis zu dessen Kapitulation<br />
im Mai 1945 ein. Als Anregung<br />
für <strong>Modell</strong>bauer besonders interessant<br />
sind wieder die vielen Farbprofile der<br />
von den beschriebenen Jagdfliegerassen<br />
geflogenen Spitfire Mk.VII / Mk.XI/<br />
Mk.XVI. Insgesamt ein sehr empfehlenswerter<br />
und gerade für die Spitfire-<br />
<strong>Fan</strong>s wohl unverzichtbarer Band. CSW<br />
Militär<br />
The Encyclopedia of French Tanks<br />
The Encyclopedia of French Tanks<br />
and Armoured Vehicles 1914–<br />
Das Wichtigste zuerst: Wer sich für gepanzerte<br />
Fahrzeuge der französischen<br />
Armee zwischen 1914 und 1940 interessiert,<br />
der kommt an diesem wunderschön<br />
<strong>gemacht</strong>en Band überhaupt<br />
nicht vorbei. Mit zahlreichen in 1:35<br />
gehaltenen Farbprofilen, schönen<br />
Übersichtstafeln zu Typenfamilien,<br />
Blaupausen in 1:72 und hervorragenden,<br />
seltenen und teilweise unveröffentlichten<br />
Schwarz-Weiß-Aufnahmen<br />
in Hülle und Fülle ist diese Enzyklopädie<br />
hochwertig ausgestattet –<br />
ein Augenschmaus für jeden Buchliebhaber.<br />
So behandelt sie allein<br />
schon 100 französische Panzer und<br />
gepanzerte Fahrzeuge sowie mehr als<br />
285 ihrer Varianten wie etwa Truppentransporter,<br />
Brückenleger, Minenräumer<br />
und vieles mehr. Diese tolle Publikation<br />
schafft den Spagat zwischen<br />
Nachschlagewerk, Inspirationsquelle<br />
und <strong>Modell</strong>baureferenz. Sechs von<br />
fünf Sternen.<br />
BTM<br />
TM Technical Manual Series<br />
TM Technical Manual – U.S. WW II<br />
Dodge ¾-Ton 4 x 4 WC-51 & WC-<br />
52 Weapon Carrier; U.S. WW II<br />
M4A3 Sherman Medium Tank<br />
(75 mm & 105 mm), Tankograd<br />
Technical Manual N o 6031 &<br />
6032, von Michael Franz, Tankograd<br />
Publishing, Verlag Jochen<br />
Vollert, Softcover, je 48 Seiten,<br />
Format 210 x 297 mm, durchge-<br />
Passend zum<br />
D-Day liefern auch diese beiden<br />
Bände der TM-Serie zahlreiche Entwicklungs-,<br />
Manöver- und Einsatzbilder<br />
zu zwei der bekanntesten amerikanischen<br />
Fahrzeuge im Zweiten<br />
Weltkrieg, die beim Bau von <strong>Modell</strong>en<br />
unschätzbare Dienste leisten und<br />
zudem einen interessanten Einblick<br />
in die Technik unter dem Blech<br />
geben. Für <strong>Modell</strong>bauer eine preiswerte<br />
und erstklassige Arbeitsgrundlage.<br />
HSD<br />
Auto<br />
Truck Profile 7<br />
Truck Profile 7, Büssing – Chronik<br />
einer legendären Marke – Teil 1,<br />
Art.-Nr.: 6007, von Wolfgang<br />
Westerwelle, Unitec-Medienvertrieb,<br />
Softcover, Format 210 x<br />
297 mm, 48 Seiten, deutscher<br />
Text, 115 S/W-Fotos, 2 Farbfotos,<br />
diverse Zeichnungen, Tabellen,<br />
Werbeposter, Preis: 11,80 €<br />
Wer sich für die Geschichte der Lkw<br />
interessiert, wird hier fündig. Neben<br />
ausführlichen Texten findet der Leser<br />
zahlreiche gut aufbereitete Fotos aus<br />
der Gründerzeit von Büssing bis in die<br />
späten 1920er Jahre. Ergänzend gibt<br />
es Werkszeichnungen, Abbildungen<br />
diverser Patente, Urkunden und<br />
YAK – Das geschützte Mehrzweckfahrzeug<br />
YAK und seine Varianten<br />
in der Bundeswehr, von Ralph<br />
Zwilling, Tankograd – Militärfahrzeug<br />
Spezial N o 5050, Verlag<br />
Jochen Vollert, Tankograd Publishing,<br />
Softcover, 72 Seiten, Format<br />
210 x 297 mm, deutscher<br />
und englischer Text, 170 Farbfotos,<br />
Preis: 14,95 €<br />
Der YAK stellt eine konsequente Weiterentwicklung<br />
des bereits im Jahr<br />
2000 vorgestellten DURO dar. In seine<br />
Entwicklung flossen gesammelte Erfahrungen<br />
der Truppe aus dem ISAF-<br />
Einsatz in Afghanistan ein. Trotz der<br />
zahlreichen Varianten, die es inzwischen<br />
gibt, ist der YAK ein eher unbekanntes<br />
Fahrzeug. Dieser ausgezeichnete<br />
Fotoband ist daher eine willkommene<br />
Bereicherung der hauseigenen<br />
Bibliothek; trotz fehlender Bausätze<br />
sehr zu empfehlen. HSD<br />
42
Magach 6B Gal Batash I Maßstab 1:35 I Bau mit Verfeinerungen<br />
Academys Magach 6B Gal Batash<br />
Aufgerüstet<br />
Feinschliff für die M60-Formenmix-Neuheit<br />
Diese Kombination des Magach 6B Gal Batash aus alten<br />
und neuen Bauteilen überzeugt bereits Out-of-Box, lässt<br />
sich aber mit einfachen Mitteln noch weiter verfeinern.<br />
Von Özgür Güner<br />
Man muss nicht immer krampfhaft zwischen<br />
alt und neu entscheiden. Academy bietet mit<br />
seinem Magach 6B Gal Batash einen vielversprechenden<br />
Mix.<br />
44
modellfan.de 10/2014<br />
45
Magach 6B Gal Batash I Maßstab 1:35 I Bau mit Verfeinerungen<br />
1 2 3<br />
In der alten M60-Wanne von Academy müssen<br />
diverse Löcher verschlossen und ein Winkelspiegel<br />
ergänzt werden.<br />
Neben bekannten Bauteilen liegen auch neue<br />
bei, darunter die Wannenpanzerung (Belly<br />
Armor).<br />
Der überarbeitete Turm erhält eine neue<br />
Zusatzpanzerung, selbst das komplizierte<br />
Kanonenrohr ist einwandfrei umgesetzt.<br />
4 5 6<br />
Die neue Zusatzpanzerung, komplett montiert,<br />
noch ohne Turmkorb – der Turm lässt<br />
kaum noch seine M60-Herkunft erkennen.<br />
Die Bugpanzerung weist Abstandhalter auf,<br />
die entfernt wurden. Nun liegt die ERA-Panzerung<br />
nach Originalbildern plan auf.<br />
Die Periskope in der Kommandantenkuppel<br />
erhielten ebenfalls Winkelspiegel. An einigen<br />
Stellen war minimale Nacharbeit nötig.<br />
Der Magach, der auf M48 und<br />
M60 basiert, ist ein sehr beliebtes<br />
Fahrzeug bei den Truppen<br />
der Israel Defence Force (IDF)<br />
und ich war immer daran interessiert,<br />
eines dieser imposanten Fahrzeuge<br />
zu bauen. Nun ermöglicht der Magach<br />
6B Gal Batash als Spritzgussbausatz von<br />
Academy dieses Projekt. Bei der Recherche<br />
half mir Martin Csanadi. Bisher war<br />
die einzige Option der recht teure Legend<br />
Resin-Umbausatz und eigentlich ist der<br />
Academy-<strong>Kit</strong> kein neuer Bausatz, sondern<br />
kommt zum Teil aus einer alten Form.<br />
Dazu gibt es aber komplett neu entwickelte<br />
Elemente wie den Turm. Die Box ist voll<br />
mit sieben großen Rahmen, der oberen<br />
und unteren Wanne und Vinyl-Tracks.<br />
Neue Bauteile<br />
Drei dieser Rahmen sind komplett neu,<br />
während die übrigen M60- und M48-Teile<br />
aus älteren Formen stammen. Die achtseitige<br />
Bauanleitung enthält zwölf Montageschritte,<br />
die wenigen Decals sind nur<br />
für ein Fahrzeug (ohne Informationen darüber,<br />
wo es Dienst tat). Es gibt zudem<br />
keine PE- und transparenten Teile.<br />
Der Kartoninhalt enttäuscht etwas in Bezug<br />
auf die alten Bauteile. Es gibt zwei zu<br />
kritisierende Bereiche: Erstens ist der Kettentyp,<br />
der im <strong>Kit</strong> enthalten ist, falsch und<br />
zweitens fehlen die charakteristischen<br />
Antirutschflächen gänzlich. Die aktuelle<br />
Technologie ermöglicht eigentlich die<br />
einfache Reproduktion dieser Flächen. So<br />
Besandung auf IDF-Fahrzeugoberflächen<br />
7 8 9<br />
Bevor es an den Anti-Rutschbelag geht, ist<br />
es sinnvoll, den kompletten Panzer mit<br />
einer Grundierung zu überziehen.<br />
Für die Besandung hat sich Chinchilla-Sand<br />
aus dem Zoofachhandel bewährt. Er weist die<br />
splitterartige, maßstäbliche Form auf.<br />
Das Verkleben gelingt mit mattem Klarlack,<br />
mit dem Pinsel Stück für Stück aufgetragen.<br />
Fehlstellen wieder freikratzen.<br />
Alle Fotos: Özgür Güner<br />
46
muss der <strong>Modell</strong>bauer sich eine umsetzbare<br />
Lösung einfallen lassen, um diesen<br />
Makel zu beheben. Damit ist der <strong>Kit</strong> nicht<br />
ganz „State of the Art“.<br />
Entgegen einer landläufigen Meinung,<br />
„Magach“ sei keine Abkürzung, sondern<br />
ein hebräisches Wort für „Rammstoß“,<br />
gibt es interessante Theorien über das,<br />
was „Magach“ viel<strong>leicht</strong> als Abkürzung<br />
aussagt – trotz der offensichtlichen Bedeutung<br />
des hebräischen Wortes.<br />
Die übliche Bauphase<br />
Diese Magach-Version basiert auf der<br />
Wanne des M60 von Academy. Es gibt einige<br />
Löcher, die für die ursprünglichen<br />
M60-<strong>Kit</strong>s eingearbeitet wurden; sie müssen<br />
gespachtelt und verschliffen werden.<br />
Andere Löcher verschloss ich mithilfe von<br />
Plastikstäben und verspachtelte sie ebenfalls.<br />
Die Fahrerluke lässt sich beweglich<br />
darstellen, ich verklebte sie allerdings mit<br />
der Wanne. Eines der Periskope ist hohl.<br />
Das rührt daher, dass es keine einzelnen<br />
Winkelspiegel gibt. Ich verwendete ein<br />
Stück Plastic-Sheet, das ich auf Maß<br />
schnitt, und leimte es von innen ein (1).<br />
Es gibt ein neues Teil für die Belly Armor,<br />
das die gesamte Unterseite des Rumpfes<br />
bedeckt, die Passgenauigkeit ist als gut zu<br />
Der Zubehörmarkt bietet<br />
unter anderem alternative, etwas<br />
besser detaillierte Laufrollen an;<br />
diese stammen aus dem Bausatz.<br />
bezeichnen. Einige Lücken gibt es in diesem<br />
Bereich trotzdem, die von der alten<br />
Form herrühren; diese sollten verschlossen<br />
werden (2). Eine wichtige Änderung,<br />
die den M-60 in einen Magach verwandelt,<br />
ist der Turm. Als Lösung entwickelte<br />
Academy eine komplett neue Ausführung.<br />
Deren Detailgrad und die Passform<br />
sind wirklich sehr gut. Die Kanone besteht<br />
aus mehreren Teilen, mit Sorgfalt<br />
lässt sich trotzdem eine „problemlose“<br />
Version erstellen (3). Mit der ERA-Panzerung<br />
sieht er sehr beeindruckend aus (4).<br />
Die Laufräder zeigen eine ausreichende<br />
10 11 12<br />
Die Gleisketten aus dem Bausatz weisen eine<br />
für den Magach 6B <strong>leicht</strong> falsche Form auf.<br />
Ersatz von Friulmodel passt besser.<br />
Nach Abschluss der Besandungsaktion wurden<br />
Kleinteile wie Griffe und Baugruppen wie<br />
die Seitenschürzen-Halter anmontiert.<br />
Der beiliegende Faden zur Darstellung der<br />
Abschleppseile kann nur eine Notlösung sein.<br />
Der Ersatz kommt hier von Eureka.<br />
13 14 15<br />
Die Seitenschürzen bestehen aus je zwei<br />
Teilen. Sie sind Out-of-Box an sich gut detailliert<br />
und lassen sich <strong>leicht</strong> montieren.<br />
Die beiden Halter für die Ersatzkettenglieder<br />
am Turmheck wurden aus einer 0,5 Mil limeter<br />
starken Kunststoffplatte aufgebaut.<br />
Das .50 cal. auf der Blende wurde durch MS-<br />
Teile (RB Model) ersetzt, das Komman-danten-MG<br />
stammt aus einem anderen <strong>Kit</strong>.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
47
Magach 6B Gal Batash I Maßstab 1:35 I Bau mit Verfeinerungen<br />
16 17 18<br />
Die Markierungen am Rohr sollten in Eigenarbeit<br />
entstehen; es wurde erst weiß grundiert,<br />
dann die Streifen abgeklebt.<br />
Die israelische Tarnfarbe ist selbst angemischt<br />
aus Tamiya XF20 und XF49. XF20 dient<br />
auch dem Aufhellen von Flächen.<br />
Jetzt wird’s bunt: Einige Details wie die Mun-<br />
Kisten sollten den Originalen entsprechend in<br />
anderen Farben bemalt werden.<br />
19 20 21<br />
Für das Aufbringen der Decals aus dem Bausatz<br />
kamen dieses Mal „Decal Medium“ und<br />
„Decal Fix“ von Vallejo zur Anwendung.<br />
Die anstehende Verwitterung wird mit einer<br />
Schutzschicht aus seidenmattem Klarlack<br />
vorbereitet, der auch die Decals schützt.<br />
Filter aus Ölfarben sind der erste Schritt der<br />
anstehenden Verwitterung, die Farben lassen<br />
sich etwa mit Terpentin anmischen.<br />
Wenn sich <strong>Modell</strong>bau und<br />
Haustierhaltung treffen:<br />
Die Anti-Rutschfläche<br />
besteht aus „Chinchilla-<br />
Sand“.<br />
Detaillierung, feiner detaillierte Alternativen<br />
aus Resin gibt es im Zubehörmarkt.<br />
Unter den ERA-Blöcken an der vorderen<br />
Wanne findet sich ein kleines, hervorstehendes<br />
Teil, weswegen eine zirka einen<br />
Millimeter große Lücke zwischen den Blöcken<br />
und der Wanne verbleibt. Der Bauanleitung<br />
nach ist dieser Abstand in Ordnung<br />
und muss dort sein, aber nach meinen<br />
Recherchen zeigen Fotos des Magach<br />
diese Lücke nicht. Daher schnitt und<br />
schliff ich das hervorstehende Teil ab und<br />
montierte die Blöcke ohne Abstand (5).<br />
Im Anschluss verklebte ich weitgehend<br />
die übrigen Teile an Wanne und Turm. Es<br />
gibt hier ein paar Dinge, auf die zu achten<br />
ist: die Kommandantenluke ist beweglich<br />
dargestellt, hier gibt es Auswurfmarken<br />
auf der Innenseite. Diese sollten mit<br />
Spachtelmasse verschlossen werden. Die<br />
Periskope in der Kommandantenkuppel<br />
sind auch leer, hier muss wieder aus Plastik<br />
Ersatz geschaffen werden.<br />
Einige wenige Stellen am Turm benötigen<br />
etwas Spachtelnacharbeit. Nachdem ich<br />
den Turmkorb und andere kleine Details<br />
an Ort und Stelle montiert hatte, war es<br />
Zeit für die Anti-Rutsch-Oberfläche (6).<br />
Anti-Rusch-Belag muss sein<br />
Ähnlich wie bei anderen sich in Betrieb<br />
befindlichen IDF-Fahrzeugen, verfügt<br />
auch der Magach über diese grob mit<br />
feinem Splitt bestreuten Oberflächen.<br />
Meine Lösung zur Erstellung einer<br />
originalgetreuen Anti-Rutschfläche<br />
ist in diesem Maßstab<br />
„Chinchilla-Sand“ aus dem Zoofachgeschäft.<br />
Die Anwendung ist<br />
einfach: Für ein gleichmäßiges Ergebnis<br />
besprühte ich das <strong>Modell</strong> mit<br />
einer Schicht Revell Matt 47 (7). Nach<br />
Trocknung feuchtete ich einen mittelgroßen<br />
Pinsel mit Klarlack an, bestrich das<br />
48
<strong>Modell</strong> und bestreute die jeweilige Fläche<br />
mit dem Sand (8, 9). Dabei wird Stück für<br />
Stück auf kleinen Bereichen gearbeitet, da<br />
der Klarlack relativ schnell antrocknet. Abschließend<br />
besprühte ich alles mit einer<br />
Schicht Grundierung und verstärkte damit<br />
die Haftung des Sandes.<br />
Kleine Zusatzdetails<br />
Als ich dieses Projekt begann, wollte ich<br />
den Bausatz komplett aus dem Karton<br />
bauen. Aber die Ketten haben mich überzeugt,<br />
dass kleine Korrekturen notwendig<br />
sind. Die Ketten aus der Box sind die alten<br />
„Gummiketten“ des Merkava Mk II aus<br />
den 1980er-Jahren. Es ist zwar richtig,<br />
dass Magach-Panzer in der Regel Merkava<br />
Mk II-Ketten verwenden, aber die Batash-<br />
Variante bildet eine Ausnahme. Batash-Fahrzeuge<br />
erhielten eigene Glieder,<br />
den sogenannten „Batash Typ“,<br />
verwendet in dieser<br />
nicht die richtigen, ähneln den Batash-<br />
Tracks aber weitaus besser als die Vinyl-<br />
Ketten aus dem <strong>Kit</strong>. Meine empfohlenen<br />
Alternativen sind die Legend- oder Merkava<br />
Mk II-Ketten von Friulmodel (10).<br />
Im folgenden Schritt wurden die Ketten<br />
auf dem <strong>Modell</strong> angebracht und zudem<br />
verschiedene kleine Details hinzugefügt<br />
(11). Der <strong>Kit</strong> bietet ein Stück Nylonschnur<br />
für das Abschleppseil, aber die wirklichen<br />
Abschleppseile auf dem Magach zeigen eine<br />
bestimmte Ausführung und sie sehen<br />
nicht aus wie dieser Nylon-<br />
Faden. Ich entschied mich,<br />
die Schleppkabel durch<br />
die Verwendung eines 0,9-<br />
mm-Kupferseils von Eureka<br />
nach Referenzfotos<br />
zu erstellen. Das Schleppkabel,<br />
das um den Turmkorb gelegt wird,<br />
stammt aus dem Merkava Mk III-Schleppkabel-Set<br />
von Eureka. Die Schilder am<br />
Turm erstellte ich aus einer 0,2-mm-<br />
Kunststoffplatte, auf die richtige Größe geschnitten<br />
und mit Alufolie beklebt (12).<br />
Gut umgesetzte Seitenpanzerung<br />
Die fehlenden Periskope in der Kommandantenluke<br />
baute ich aus 0,2-mm-Plastikplatte<br />
und verklebte sie von innen. Die<br />
Seitenpanzerungen bestehen aus zwei<br />
Teilen für jede Seite und können<br />
aus der Box verwendet oder<br />
noch etwas nachdetailliert<br />
werden (13).<br />
Version und beim Merkava<br />
Mk IID LIC. Diesen Kettentyp<br />
gibt es auf dem Markt nur<br />
aus Resin von Legend Productions.<br />
Das Set ist nicht besonders<br />
und auch recht teuer.<br />
Ich habe den Typ auf einem anderen<br />
<strong>Modell</strong> montiert und wollte<br />
diese Gleisglieder nicht noch einmal<br />
verwenden. So überprüfte ich<br />
meine Bestände, um eventuell eine<br />
ähnliche Kette zu finden. Und ich wurde<br />
mit einem Satz Friulmodel-Ketten für den<br />
Merkava Mk III belohnt. Diese sind zwar<br />
Das Abschleppseil liefert<br />
die Firma Eureka, das MG-Rohr mit<br />
Kühlmantel kommt von RB Model.
Magach 6B Gal Batash I Maßstab 1:35 I Bau mit Verfeinerungen<br />
Manko des Bausatzes ist der fehlende<br />
Anti-Rutsch-Belag, ansonsten ist der<br />
<strong>Kit</strong> schon Out-of-Box sehr gut.<br />
Die<br />
beiden Haken,<br />
welche die<br />
Ersatzkettenglieder auf<br />
dem Turmkorb halten, wurden<br />
aus einer 0,5-mm-Kunststoffplatte<br />
ausgeschnitten und eingeklebt. Abschließend<br />
fügte ich noch verschiedene<br />
andere kleine Details hinzu (14).<br />
Ich sollte wohl noch ein paar Worte zu<br />
den MG im Bausatz anmerken: Das .50<br />
cal. Browning, das sich über der Kanone<br />
befindet, ist recht detailarm, deshalb<br />
tauschte ich Teile gegen solche von RB<br />
Model aus. Der Magach ist mit zwei<br />
MAG-MG ausgestattet. An realen Fahrzeugen<br />
ist das MAG für den Kommandanten<br />
kürzer als das des Ladeschützen.<br />
Im Bausatz sind zwei identische MAG<br />
enthalten. Ich verwendete daher eine Waffe<br />
aus einem anderen Merkava-<strong>Kit</strong> und<br />
vervollständigte so mein <strong>Modell</strong> (15). Nun<br />
war der Magach für die Lackierung bereit.<br />
Die richtige Mischung<br />
Vor dem Lackieren grundierte ich zuerst<br />
das gesamte <strong>Modell</strong> mit Revell Matt 47, damit<br />
die verschiedenen Materialien und<br />
Oberflächen des <strong>Modell</strong>s zur homogenen<br />
Einheit verschmelzen.<br />
Ein wichtiges Detail an israelischen Panzern<br />
sind die weißen Streifen auf der Kanone<br />
(Yanush-Streifen). Der Bausatz bietet<br />
zwar Decals dafür, ich wollte sie aber<br />
selbst aufmalen. Daher spritzte ich zuerst<br />
die Kanone weiß, maskierte die Streifen<br />
und besprühte alles anschließend mit der<br />
Grundierung (16). In dieser Phase habe<br />
ich auch die Bereiche, die sehr dunkel<br />
und<br />
später<br />
schwer zu erreichen<br />
sind, bereits<br />
gezielt mit Mattschwarz<br />
besprüht.<br />
Die von mir bevorzugte israelische Hauptfarbe<br />
ist eine Mischung aus Tamiya XF20<br />
und XF49. Nach der ersten dünnen<br />
Schicht dieser Farbe wurde die Menge an<br />
M48 und M60 als „Magach“<br />
XF20 in<br />
der Mischung<br />
in kleinen Schritten erhöht,<br />
um so hellere Farbabstufungen<br />
der Grundfarbe auf bestimmten<br />
Fahrzeugflächen zu erhalten (17).<br />
In der nächsten Stufe maskierte ich die<br />
Lufteinlässe und lackierte die Bereiche mit<br />
Tamiya Smoke. Die gleiche Farbe setzte<br />
ich auch rund um den Auspuff ein. Kleine<br />
Details am Magach wurden mit Vallejo<br />
Acrylfarben (Model Air, Model Color, Pan-<br />
Das Wort „Magach“ kommt aus dem Hebräischen<br />
und bedeutet so viel wie „Rammstoß“.<br />
Die beiden Panzer, die den Grundstock für<br />
den Magach bildeten, wurden einerseits von<br />
den USA gekauft (M60), andererseits 1967<br />
im Sechstagekrieg von den jordanischen<br />
Truppen erbeutet (M48). Ebenso kaufte Israel<br />
einige Panzer vom Typ M48A2 in den<br />
1960er-Jahren aus ausgemusterten Beständen<br />
der Bundeswehr – sie standen bereits im<br />
Sechstagekrieg im Juni 1967 im Einsatz.<br />
Nach dem Krieg begann man, alle möglichen<br />
Kriegserfahrungen in technische Modifikationen<br />
einfließen zu lassen – der Beginn des<br />
Magach-Programms. So entstand aus dem<br />
M48A3 der Magach 3. Während des Jom-Kippur-Krieges<br />
1973 waren nur wenige Magach<br />
6 (auf M60 basierend), aber über 800 Magach<br />
3 im Einsatz, die allerdings schwere<br />
Verluste erlitten. Die Ausfälle wurden durch<br />
die neue Version M48A5 (Magach 5) und<br />
M60 (Magach 6) in den 1970er-Jahren ersetzt.<br />
Vor dem Libanonkrieg 1982 rüstete<br />
man die Magach 6 erstmals mit einer neu<br />
entwickelten Reaktivpanzerung (englisch:<br />
Explosive Reactive Armor = ERA) aus. Das<br />
neueste Model, der Magach 7, ist nach wie<br />
vor im Dienst und verfügt über eine verbesserte<br />
Panzerung, die Merkava-Zielelektronik,<br />
eine neue Feuerlöschautomatik, eine Hitzesignaturverringerung<br />
und eine Nebelmittelwurfanlage.<br />
Die Batash-Version ist ausgerüstet<br />
mit der aktuellen Passivpanzerung, einem<br />
908 PS starken Motor sowie einer starken<br />
Turmpanzerung. Diese Version wird inoffiziell<br />
als Magach 7D oder Magach 8 bezeichnet.<br />
50
22 23 24<br />
Das Verblenden der Farbpunkte mit flachen<br />
Pinseln: mehr Buff-Punkte auf hellen, mehr<br />
„gebrannte Umbra“ auf dunklen Flächen.<br />
Beim Anbringen von Kratzern ist farblich zu<br />
beachten, dass viele Fahrzeugteile am IDF-<br />
Original aus Aluminium bestehen.<br />
Lange Kratzer eher dezent umsetzen – und<br />
Kratzer auf rostendem Stahl bedürfen einer<br />
anderen Farbe als Kratzer auf Aluminium.<br />
25 26 27<br />
Staub gehört bei israelischen Fahrzeugen<br />
unbedingt dazu, hier unter anderem dargestellt<br />
mit Africa-Dust von AK interactive.<br />
Diverse Washes, hier mit Iraqi Sand und Dark<br />
Mud, mit Wasser verdünnt, tragen zum<br />
realistischen Erscheinungsbild bei.<br />
Die Gleisketten von Friulmodel wurden nach<br />
einer Grundierung aus einer schwarzbraunen<br />
Mischung mit Farbpigmenten verstaubt.<br />
zer Aces) und einem dünnen Pinsel gemalt<br />
(18). Im Anschluss brachte ich dann<br />
noch die Decals aus dem Bausatz auf. Diese<br />
sind zwar nicht sehr gut, aber brauchbar<br />
(19). Nach deren Platzierung überzog<br />
ich das gesamte Fahrzeug mit einer<br />
Schicht Satin-Klarlack von Vallejo, um es<br />
für die Verwitterung vorzubereiten (20).<br />
Wüstenalterung<br />
Der erste Schritt der Verwitterung war das<br />
Aufbringen von Filtern aus Ölfarben. Ich<br />
verwendete Buff auf helleren Bereichen<br />
und Dunkelbraun für Schattierungen (21).<br />
Nach der Trocknung der Filter setzte ich<br />
kleine Punkte verschiedener Ölfarben auf<br />
die Oberfläche und verblendete sie mit<br />
„White Spirit“ von AK interactive. Ich habe<br />
mehr Punkte Buff auf hellere und staubigere<br />
Bereiche getupft und mit einem<br />
Flachpinsel verblendet, die dunkleren Bereiche<br />
erhielten dagegen mehr gebranntes<br />
Umbra (22). Nun wurden Kratzer<br />
und andere Lackschäden aufgetragen.<br />
Dies ist ein wichtiger Arbeitsschritt. Viele<br />
Teile für die Magach-Panzer sind aus<br />
Aluminium gefertigt und sie rosten nicht<br />
wie Stahl oder Eisen. Daraus resultiert,<br />
dass alle tiefen Kratzer und Chips abge-<br />
Gezielte Pin-Washes sind für<br />
die Optik sehr wichtig, da sie<br />
kleine Details besonders<br />
hervorheben.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
51
Magach 6B Gal Batash I Maßstab 1:35 I Bau mit Verfeinerungen<br />
Unerlässlich: Staub<br />
Nach der Montage der Seitenschürzen<br />
war es Zeit für<br />
etwas Staub. Ich trug Africa-Dust<br />
von AK interactive an den Seiten und<br />
auf Bereiche, an denen sich Staub ansammeln<br />
würde, auf. Die Farbe wurde<br />
eher auf die unteren Bereiche gesprüht<br />
(25). Nach diesem Arbeitsgang folgte ein<br />
Acryl-Wash. Dafür benutzte ich stark mit<br />
Wasser verdünnte Farben von Vallejo (Iraqi<br />
Sand und Dark Mud). Das Wichtigste<br />
ist hier, die Farbe sehr dünn anzumischen.<br />
Während die Flächen noch nass<br />
sind, lassen sich die verschiedenen<br />
Töne auch <strong>leicht</strong> miteinander<br />
vermischen, um realistische<br />
Effekte zu erhalten (26).<br />
Die Decals aus dem <strong>Kit</strong> sind zwar<br />
nicht sehr hochwertig, machen sich<br />
aber nach entsprechender Bearbeitung<br />
gut.<br />
nutztes<br />
Alumini -<br />
um statt Eisen<br />
oder Stahl zeigen.<br />
Ich erstellte<br />
alle abgeplatzten<br />
Farbstellen und<br />
Kratzer mit einem<br />
spitzen Pinsel und<br />
Vallejo-Farben (23, 24).<br />
Weitere Alterungen<br />
Im nächsten Schritt widmete ich mich<br />
den Gleisketten. Die lackierte ich mit einer<br />
Mischung aus Braun und Schwarz,<br />
staubte sie mit verschiedenen erdfarbenen<br />
Pigmenten ein und fixierte alles mit Pigment<br />
Fixer dauerhaft. Danach arbeitete<br />
ich nochmals verschiedene staubfarbige<br />
Pigmente ein, wiederum mit Pigment-Fixer<br />
dauerhaft fixiert. Die Kettenoberseiten<br />
erhielten schließlich noch einen weiteren<br />
Auftrag von Pigmenten – diesmal aber<br />
nur trocken aufgebracht, ohne Fixer (27).<br />
Anschließend zog ich die fertigen Gleisketten<br />
auf das Laufwerk.<br />
Der letzte Schritt der Alterung stand an,<br />
unter anderem der Auftrag von Washes<br />
(Vallejo Acrylfarben, mit Wasser verdünnt).<br />
Dafür benutzte ich Iraqi Sand-<br />
Farbe, auf die Laufräder aufgebracht, um<br />
angesammelten Staub und Sand zu simulieren<br />
(28). Nach den schnell trocknenden<br />
28 29 30<br />
Marginal werden weitere Staubspuren aufgebracht,<br />
dazu eignen sich Washes mit Iraqi<br />
Sand, hier auf Laufräder aufgebracht.<br />
Ein Pin-Wash mit AK121 OIF & OEF-Wash<br />
bringt etwa für Details der Seitenpanzerungen<br />
noch bessere Tiefe und Farbenvielfalt.<br />
Nicht vergessen sollte man die Abgasspuren<br />
am Heck, mittels Airbrush dargestellt, und<br />
das dezente Aufbringen von Ölspuren.<br />
31 32 33<br />
Der Staukorb bietet die Möglichkeit, farbige<br />
Akzente zu setzen. Hier sind die Planen aus<br />
Zweikomponenten-Spachtel selbst erstellt.<br />
Bunte Details setzen nach der Bemalung<br />
kleine Highlights in der etwas eintönigen<br />
Sandfarbe, hier mit Vallejo-Farben bemalt.<br />
Metallteile wie die aufgesetzten MG lassen<br />
sich sehr einfach und optisch interessant mit<br />
Grafit (Bleistift, Pulver) betonen.<br />
52
Acryl-Washes stand ein endgültiges Pin-<br />
Wash mit AK121 OIF & OEF-Wash an, das<br />
die Details der Seitenpanzerungen noch<br />
besser betont. Dieses Pin-Wash gibt dem<br />
Ganzen noch mehr Tiefe und Farbenvielfalt<br />
(29). Mehrere Ölflecken, Ablaufstreifen<br />
und diverse andere Flecken wurden<br />
auf verschiedenen<br />
Oberflächen<br />
hinzugefügt,<br />
um dem<br />
Magach einen Gebraucht-Look<br />
zu<br />
verpassen. Smoke-Pigmente<br />
verwendete<br />
ich um<br />
den Auspuffbereich<br />
herum (30). Mit diesem Schritt waren Bau<br />
und Bemalung/Alterung abgeschlossen.<br />
Ich beschloss, noch ein paar Ergänzungen<br />
hinzuzufügen, um das endgültige Aussehen<br />
des Panzers weiter zu verbessern. Ich<br />
„belud“ dazu den Turmkorb mit einigen<br />
Taschen und Ausrüstungsgegenständen<br />
und fügte selbst modellierte Planen aus<br />
Tamiya Epoxy-Putty hinzu (31). Diese Details<br />
bemalte ich mit Vallejo-Farben (32).<br />
Die MG wurden mit Model Master Gunmetal<br />
separat lackiert. Als Letztes bearbeitete<br />
ich alle Metalloberflächen (wie auch<br />
die MG) mit einem Grafitstift, fertigte die<br />
Antennen aus heiß gezogenem Gussast<br />
und befestigte sie (33).<br />
Gelungener Mix?<br />
Eindeutig ja! Academy erweitert mit diesem<br />
Bausatz den IDF-Markt sehr sinnvoll.<br />
Die meisten <strong>Modell</strong>bauer werden<br />
sich nicht an den kleinen Unzulänglichkeiten<br />
wie den falschen<br />
Ketten stören. Allerdings<br />
ließe sich die <strong>Kit</strong>-Qualität<br />
mit einigen Extras (richtige<br />
Ketten, einige PE-<br />
Teile, Winkelspiegel<br />
Die Tafeln für die Kennungen am Turmkorb<br />
bestehen aus 0,2 Millimeter dünnem Plastic-<br />
Sheet, mit Alufolie überzogen.<br />
für die<br />
Luken und<br />
ein notwendiger<br />
Anti-Rutschbelag)<br />
noch deutlich<br />
steigern. Das Preis-Leistungs-Verhältnis<br />
stimmt,<br />
der Bausatz gibt den Magach<br />
6B Gal Batash insgesamt gesehen<br />
sehr gelungen wieder.<br />
Auf einen Blick<br />
MAGACH 6B GAL BATASH<br />
<strong>Kit</strong> ACD 13281 Maßstab 1:35 Hersteller Academy Preis ca. 35,– €<br />
Zusätzlich verwendetes Material: Friulmodel: Gleisketten ATL49;<br />
RB-Model: 35B13; Eureka: 0,9-mm-Kupferseil, ER3511 Abschleppkabel<br />
für Merkava Mk III; Plastic-Sheet, Aluminiumfolie, Chinchilla-Sand<br />
Farben: Revell: Matt 47, Airbrush 31108; Tamiya: X19, X22, X35, XF2,<br />
XF20, XF49, XF57; Model Master: Mattschwarz, Chrome Silber, Gun<br />
Metal; MIG productions: diverse Pigmente, Pigment Fixer, Grease,<br />
Wet Effects; Vallejo: Decal Fix, Decal Medium, Satin Klarlack 71.361,<br />
Airbrush Thinner, Airbrush Cleaner, Pigments, Model Wash 76.521;<br />
Model Air: 710.57, 710.96, 71.001; Panzer Aces: 306, 316, 329, 330,<br />
348; Model Color: 70.819, 70.822, 70.987; Schmincke: geruchlosen<br />
Verdünner Diluent N; AK interactive: White Spirit, Fresh Mud, Dark Mud,<br />
Earth Effects, Africa Dust Effects, Engine Oil; Grafitstift; diverse<br />
Ölfarben<br />
BAUZEIT ‰ ca. 30 Stunden<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ mittel<br />
Özgür Güner baut erst seit<br />
2005 <strong>Modell</strong>e, ist 36 Jahre alt<br />
und wohnt in Hof/Bayern. Der<br />
studierte Business Administrator<br />
ist verheiratet und hat eine<br />
Tochter. Seit dieser Zeit hat er<br />
sich mit vielen verschiedenen<br />
<strong>Modell</strong>bausätzen beschäftigt<br />
und baut vor allem Militärmodelle<br />
im Maßstab 1:35. Seine Philosophie ist<br />
einfach: Das gesamte <strong>Modell</strong> soll ästhetisch<br />
sein und sich so nah wie möglich an der Wirklichkeit<br />
orientieren. Jedes <strong>Modell</strong> ist für Güner<br />
eine neue Erfahrung und Herausforderung. Gerne<br />
baut er Fahrzeuge der Wehrmacht oder auch<br />
mal einen russischer T-34 oder ein E-Projekt.<br />
Das besondere Interesse liegt aber auf israelischen<br />
Kampfpanzern. Daher wird ein Bausatz<br />
wie diese Neuheit auf jeden Fall gebaut.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
53
Leseprobe<br />
Neu am Kiosk I <strong>Modell</strong>bauschule <strong>Kit</strong> 7<br />
Junkers Ju 87<br />
Der Stuka im <strong>Modell</strong><br />
So gelingt der Bau der Weltkriegs-Legende<br />
Kaum ein anderes Flugzeug steht sinnbildlich so sehr für den Zweiten Weltkrieg<br />
wie die Ju 87 aus dem Hause Junkers. MODELLFAN hat der bekannten Maschine<br />
nun ein reich bebildertes Sonderheft gewidmet, das von der frühen A-Version bis<br />
hin zum gefürchteten „Kanonenvogel“ reicht.<br />
54
So, wie sich die Markennamen Tempo,<br />
Tesa und Zewa für viele Zeitgenossen<br />
als Gattungsnamen verselbstständigt<br />
haben, so ist die<br />
Ju 87 aus dem Hause Junkers vielen<br />
besser als „der Stuka“ bekannt. Doch analog<br />
zu den ge nannten Markenprodukten hat<br />
hier offensichtlich ein spezifisches Flugzeugmuster,<br />
nämlich die Ju 87, gleich den<br />
Gattungsnamen „Sturzkampfbomber“, genauer<br />
gesagt dessen Abkürzung „Stuka“,<br />
gekidnappt.<br />
So etwas geschieht aber nie ohne Grund.<br />
Eine solche Vereinnahmung beziehungsweise<br />
Sinnbildwerdung ist nur dann möglich,<br />
wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt<br />
sind. Am Beispiel „des Stukas“ ließe<br />
sich aufzeigen, dass mit ihm außerordentliche<br />
„Erfolge“ in seiner Einsatzrolle<br />
verbunden wurden. Kaum ein anderes<br />
Flugzeug, von den Jagdflugzeugmustern<br />
abgesehen, wurde und wird mit dem<br />
Freund wie Feind überraschenden und<br />
kaum fassbaren Tempo der Blitzkriegsfeldzüge<br />
assoziiert.<br />
Doch ausschlaggebend war wohl die einzigartige<br />
Silhouette der Ju 87. Mit ihren prägnanten<br />
Knickflügeln, dem Gamaschen -<br />
laufwerk und dem schaurig „grinsenden<br />
Gesicht“ – Kühler und Motorverkleidung<br />
sei Dank – brannte sie sich in das Gedächtnis<br />
gleich mehrerer Generationen weltweit<br />
ein. Fast jeder, der sich schon mal mit dem<br />
<strong>Modell</strong>bauschule TEIL 7<br />
Ein Sonderheft von<br />
20 Farbprofile<br />
und mehr als 30 Vorbildfotos!<br />
Junkers Ju 87<br />
€ 9,90 A: € 10,90 I CH: sFr. 19,80 I BeNeLux: € 11,40<br />
Die Sturzkampfbomber-Legende im <strong>Modell</strong><br />
MODELLBAUSCHULE<br />
TEIL 7<br />
Herausgegeben von<br />
C. Schnarr und B. Tacke<br />
Der Stuka im <strong>Modell</strong><br />
So gelingt das perfekte <strong>Modell</strong> Schritt für Schritt,<br />
Bild für Bild:<br />
Zweiten Weltkrieg beschäftigt hat, erkennt,<br />
ohne Experte zu sein, „den Stuka“.<br />
Wie Sie, liebe Leser, zu Experten des Ju 87-<br />
<strong>Modell</strong>baus werden, wie Sie Maschinen<br />
Out-of-Box aufhübschen, wie schlichtweg<br />
das perfekte <strong>Modell</strong> gelingt, zeigt die <strong>Modell</strong>bauschule<br />
<strong>Kit</strong> 7. Auf den folgenden<br />
Seiten präsentiert MODELLFAN Auszüge<br />
aus dem neuen Sonderheft: Christoph<br />
Schnarr zeigt, wie man Hasegawas Ju 87 D<br />
in 1:48 mit ein paar Details in ein vorbildgerechtes<br />
<strong>Modell</strong> verwandelt!<br />
modellfan.de 10/2014<br />
55
Leseprobe<br />
Neu am Kiosk I <strong>Modell</strong>bauschule <strong>Kit</strong> 7<br />
KIT 7 zeigt, wie man Bausätze mit Zurüstteilen bereichert. Hier der<br />
Einbau des Resin-Waffenschachts von Aires in der linken Trag fläche<br />
des Hasegawas Bausatz in 1:48. Erst wird die Zugangsklappe ausgeschnitten.<br />
Hierfür bohrt man am Innenrand rundum Löcher und<br />
durchtrennt dann die Stege zwischen den Löchern.<br />
Der Waffenschacht selbst besteht aus nur einem Element mit allen<br />
Details, das lediglich anzumalen und danach mit Sekundenkleber von<br />
unten an die obere Tragflächenhälfte anzukleben war.<br />
KIT 7 verg<strong>leicht</strong>: Hier das Bausatz-Cockpit neben dem hervorragend<br />
detaillierten Resin-Cockpit von Aires. Das Sonderheft zeigt, wie man<br />
die Standardteile durch die besseren Resin-Teile ersetzt.<br />
Praktische Tipps: Vor der Lackierung ist das Aires-Cockpit soweit wie<br />
möglich zu montieren. Abweichend zur Anleitung sind die Seitenwände<br />
der besseren Passung wegen bereits in die Rumpfhälften eingeklebt.<br />
Ein letzter Blick auf die lackierten Cockpitteile, bevor die Rumpfhälften<br />
zusammengeklebt wurden. KIT 7 erklärt Schritt für Schritt ...<br />
... bis ins Detail: Hier wird die Ruderansteuerung durch dünnem Draht<br />
ersetzt – sieht doch gleich viel besser aus!<br />
56
Historisch exakt: An vielen Bomben verwendete man Abstandzünder,<br />
nach ihrem Erfinder auch als Dinort-Spargel bezeichnet, die bei Stukas<br />
so allerdings nur unter den Tragflächen angebracht werden konnten.<br />
Für die Dinort-Stäbe boten sich die auf die richtige Länge abgetrennten<br />
Stecknadeln mit flachgefeiltem Kopf an, die in ein vorgebohrtes Loch in<br />
der Bombenspitze geklebt wurden.<br />
KIT 7 erläutert auch die Stärken der Bausätze: Die Kanzelscheiben der<br />
Ju 87 waren an inneren und äußeren Stre ben angebracht. Das hat<br />
Hasegawa auch berücksichtigt und die inneren Streben mit einem<br />
<strong>leicht</strong> erhabenen Rand nachgebildet. Diese sind ohne abzukleben<br />
einfach mit dem Pinsel bemalt worden.<br />
Genau bis auf den letzten Farbtupfer: Für die grüne Segmenttarnung<br />
der Oberseiten wurden Farben von Gunze verwendet, hier zunächst<br />
RLM 71 Dun kelgrün (H64), das, in einem zweiten Lackierschritt mit<br />
RLM 02 (H70) aufgehellt, nochmals fleckig überlackiert wird. Danach<br />
können die entsprechenden Segmente der Tarnung abgeklebt werden.<br />
Auf die richtigen Farben kommt’s an – KIT 7 zeigt, wie’s geht:<br />
RLM 70 Schwarzgrün (H65) vervollständigt die Oberseitentarnung.<br />
Wieder ist die Grundfarbe in einem zweiten Malgang fleckig mit<br />
Hellgrün (H422) und RLM 02 (H70) aufzuhellen.<br />
Auf einen Blick<br />
JUNKERS JU 87 D-1/D-3 STUKA<br />
<strong>Kit</strong> JT185 Maßstab 1:48 Hersteller Hasegawa Preis ca. € 35,-<br />
Bis zur Perfektion: Das außen an der hinteren<br />
Kanzel angebrachte Doppelvisier für das<br />
MG 81Z entstand aus den Resin-Halterungen<br />
von Vector mit Kimme und Korn aus den<br />
Ätzteilen des Cockpit-Sets von Aires. Beachtenswert:<br />
der selbst gebaute, in der Kanzel<br />
innen angebrachte Panzerschutz für den<br />
Bordschützen.<br />
BAUZEIT ‰ ca. 65 Stunden<br />
Farben? Zubehör? <strong>Kit</strong> 7 bleibt auch diese Antwort nicht schuldig<br />
und listet in einer übersichtlichen Tabelle sämtliche Teile und<br />
Lacke auf, die aus dem Bausatz einen wahren Hingucker machen<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ mittel<br />
57
Leseprobe<br />
Ein Sonderheft von<br />
€ 9,90 A: € 10,90 I CH: sFr. 19,80 I BeNeLux: € 11,40<br />
Die Sturzkampfbomber-Legende im <strong>Modell</strong><br />
MODELLBAUSCHULE<br />
TEIL 7<br />
Neu am Kiosk I <strong>Modell</strong>bauschule <strong>Kit</strong> 7<br />
Herausgegeben von<br />
C. Schnarr und B. Tacke<br />
Von der Junkers Ju 87 B zur R | Maßstab 1:32<br />
In die Wüste geschickt<br />
Eine Junkers Ju 87 B in eine tropentaugliche Ju 87 R zu<br />
verwandeln und noch dazu mit einem grandiosen Cockpit<br />
aufzuwerten klingt schwierig. Wir zeigen,<br />
wie einfach es sein kann.<br />
Von Gerd Schindler (<strong>Modell</strong>) und Hans Gassert (Text)<br />
20 Farbprofile<br />
und mehr als 30 Vorbildfotos!<br />
Auf einen Blick<br />
Junkers Ju 87B<br />
<strong>Kit</strong> 03216<br />
Maßstab 1:32<br />
Hersteller<br />
Trumpeter<br />
Preis ca. € 56,-<br />
Zubehör<br />
Alter 32er-Revell-<strong>Kit</strong> 4796 als „Ersatzteilspender“;<br />
eduard-Ätzteile 32323 Exterior,<br />
32768 Seatbelts, 32749 Interior Part 1 & 2;<br />
Zinndraht 0,23 mm Durchmesser<br />
Farben<br />
Tamiya-Acrylfarben, Ölfarben, Pastellkreiden<br />
Bauzeit<br />
ca. 65 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad mittel<br />
48<br />
<strong>Kit</strong>-<strong>Modell</strong>bauschule VII<br />
49<br />
<strong>Modell</strong>bauschule TEIL 7<br />
Junkers Ju 87<br />
Der Stuka im <strong>Modell</strong><br />
Bild für Bild:<br />
So gelingt das perfekte <strong>Modell</strong> Schritt für Schritt,<br />
KIT 7 schickt den <strong>Modell</strong>bauer nicht in die „Wüste“, gibt aber wertvolle<br />
Anregungen für stimmungsvolle Dioramen.<br />
Stuka-<strong>Kit</strong>s im Überblick<br />
Familie der „Sturzvögel“<br />
Die Anzahl an Ju-87-<strong>Kit</strong>s ist Legion. Daher hier eine beschränkte, aber wohl erlesene Auswahl<br />
an Bausätzen, die Bastelspaß und <strong>Modell</strong>vielfalt beim Thema Junkers Ju 87 garantiert.<br />
Von Bertold Tacke<br />
Bausätze der großen Maßstabsgruppe:<br />
Jetzt bei Ihrem<br />
Zeitschriftenhändler<br />
Junkers Ju 87 B-2 Stuka<br />
Hersteller: Airfix<br />
Bausatz: A18002A<br />
Maßstab: 1:24<br />
Neue Werkzeugform 1975<br />
Ein Klassiker in der ganz großen<br />
Maßstabs gruppe, der bei vielen <strong>Modell</strong>bauern<br />
sentimentale Gefühle und Erinnerungen<br />
an die Kindheit weckt. Doch der<br />
Bausatz hat auch heute noch, viel<strong>leicht</strong><br />
auch aufgrund seiner Größe, das Potenzial,<br />
ein sehr gutes <strong>Modell</strong> der B-2-Variante<br />
des Stuka zu liefern.<br />
Junkers Ju 87 B-2 Stuka<br />
Hersteller: Trumpeter<br />
Bausatz: 03214<br />
Maßstab: 1:32<br />
Neue Werkzeugform 2012<br />
Baubericht im Heft ab S. 48!<br />
88<br />
Junkers Ju 87 G „Kanonenvogel“<br />
Hersteller: Hasegawa<br />
Bausatz: 08075<br />
Maßstab: 1:32<br />
Neue Werkzeugform 2005<br />
Junkers Ju 87 R-2 Stuka<br />
„Desert Snake“<br />
Hersteller: Hasegawa<br />
Bausatz: 07337<br />
Maßstab: 1:48<br />
Neue Werkzeugform 2013<br />
Junkers Ju 87 C Stuka „Graf Zeppelin“<br />
Hersteller: Hasegawa<br />
Bausatz: 09899<br />
Maßstab: 1:48<br />
Neue Schachtel, neue Teile 2010<br />
Blick ins vordere Cockpit: ein vollständiger<br />
Pilotenarbeitsplatz.<br />
Junkers Ju 87 D1/D3 Stuka<br />
Hersteller: Hasegawa<br />
Bausatz: JT185 bzw. 09285<br />
Maßstab: 1:48<br />
Auch schon ein etwas betagterer<br />
Bausatz, der aber, wie wir im Baubericht<br />
zeigen, eine sehr gute Basis für<br />
Verfeinerungen und Tuning bietet.<br />
Auch aus der Schachtel entsteht ein<br />
gutes <strong>Modell</strong> des Vorbildes.<br />
Baubericht im Heft ab S. 60!<br />
Junkers Ju 87 D-5 Stuka<br />
Hersteller: Italeri<br />
Bausatz: 2709<br />
Maßstab: 1:48<br />
Neue Schachtel 2012<br />
<strong>Kit</strong>-<strong>Modell</strong>bauschule VII<br />
Junkers Ju 87 G-2<br />
Hersteller: Italeri<br />
Bausatz: 2722<br />
Maßstab: 1:48<br />
Neue Werkzeugform 2010, neue<br />
Schachtel und neue Teile 2013<br />
Ein Stuka-Bausatz in 1:48, wie der<br />
Baubericht betont, mit einem sehr<br />
überzeugenden Cockpit, das, aus der<br />
Schachtel gebaut, kaum einen Vergleich<br />
zu Resin-Produkten scheuen muss.<br />
Baubericht im Heft ab S. 74!<br />
Das außen an der hinteren Kanzel<br />
angebrachte Doppelvisier für das MG 81Z.<br />
Die geöffnete Schiebehaube gewährt<br />
Einblicke ins Cockpit.<br />
89<br />
<strong>Kit</strong> <strong>Modell</strong>bauschule Teil 7<br />
Die Sturzkampfbomberlegende im <strong>Modell</strong><br />
Übersichtlich: KIT 7 präsentiert die wichtigsten Bausätze zur Junkers Ju 87.<br />
Fotos (6): Archiv <strong>Modell</strong><strong>Fan</strong><br />
96 S., ca. 150 Abbildungen.<br />
GeraMond Verlag GmbH.<br />
ISBN: 978-3-86245-869-1<br />
Preis: 9,90 €<br />
Bezugsquelle: www.verlagshaus24.de<br />
Historisch exakte Profile<br />
er<strong>leicht</strong>ern das Lackieren.<br />
Zeichnung Maciej Noszczak<br />
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Schritt für Schritt zum Wunschmodell –<br />
Die Autoren von KIT 7 teilen ihre Tricks<br />
und Kniffe.<br />
17<br />
Schon in diesem frühen Stadium kam das MG 15 für den Beobachter in<br />
die Halterung. Man muss dabei unbedingt die Cockpithaube immer<br />
wieder aufsetzen, um die richtige Position des MGs zu finden. Da das<br />
MG aus dem Bausatz etwas grob schien, wurde hier ein Resin-MG von 20<br />
CMK verwendet.<br />
Bevor es richtig mit dem Lackieren losgehen konnte, war zuerst die<br />
Cockpithaube in RLM 02 zu lackieren. Das Maskieren war recht zeitaufwendig<br />
und erforderte genaues und sorgfältiges Arbeiten. Auch ist<br />
der hintere Haubenschlitz vor dem Lackieren ganz vorsichtig mit<br />
einem Stückchen Spülschwamm „verstopft“ worden.<br />
Auch beim Propeller wich der <strong>Modell</strong>bauer von der Bemalungsanweisung<br />
ab. Die Blätter sollten schwarzgrün RLM 70 sein. Doch auf Fotos<br />
23<br />
aus dieser Zeit wirken sie viel heller. Silber, Naturmetall oder Hellgrau<br />
viel<strong>leicht</strong>, aber nicht RLM 70. Daher sind die Blätter vorn RLM 63<br />
und auf der Rückseite schwarz. Beim Spinner hielt sich der <strong>Modell</strong>bauer<br />
an die Anleitung und verwendete Schwarz und für das Grüngelb eine<br />
Mischung aus Mr.Color H34 und H26.<br />
Endlich kam Farbe ins Spiel. Für das RLM 63 wurde Mr.Color H11, H70<br />
und H308 zu gleichen Teilen gemischt. Das kommt dem Originalton<br />
recht nahe. Auf dem Bild ist das <strong>Modell</strong> bereits für die nächste Farbe<br />
abgeklebt.<br />
26<br />
18<br />
Um später die Klebestellen nicht nachbessern zu müssen, sind die<br />
Antennen vor dem Lackieren anzubringen. Hier bohrte der <strong>Modell</strong>bauer<br />
in die Spitzen der Höhenruder ein Loch mit einem 0,3-mm-Bohrer und<br />
klebte unsichtbares Nähgarn mit Sekundenkleber fest.<br />
21<br />
Anschließend konnten die Flügelspitzen und das Seitenruder in<br />
Mattweiß lackiert werden. Die Sturzflugklappen mussten mithilfe von<br />
Zeichnungen und Fotos ihre Position finden. An den Tragflächen<br />
waren dafür keine Markierungen angebracht und auch die Anleitung<br />
schwieg sich darüber aus.<br />
22<br />
19<br />
Auch sonst wurden schon alle Kleinteile angeklebt. Diese Methode hat<br />
den Vorteil, dass nach dem Lackieren nicht so viel nachgemalt werden<br />
muss. Allerdings brachen zwei Ausgleichsgewichte nach dem Demaskieren<br />
ab. Diese konnten aber – sogar ohne Farbausbesserungen<br />
vorzunehmen – wieder befestigt werden.<br />
24<br />
Ursprünglich kam das Pitotrohr aus dem Bausatz zur Anwendung,<br />
allerdings passte es so gar nicht. Es war nach vorn wie auch nach<br />
unten viel zu lang. Daher bog der <strong>Modell</strong>bauer aus einem Draht ein<br />
neues und setzte es in ein vorgebohrtes Loch in der Halterung. Für die<br />
Gabelung kamen zwei weitere Drahtstücke zum Einsatz.<br />
24<br />
Die nächste Farbe war Grün H303. Nochmals muss aufwendig abgeklebt<br />
werden, um die letzte Farbe, Braun H406, aufzuspritzen.<br />
25<br />
27<br />
Das fertig lackierte <strong>Modell</strong>. Bislang ist zusätzlich nur ein Öl-Washing<br />
für eine bessere Darstellung der Gravuren und anschließend eine<br />
Schicht Mattlack aufgebracht worden. Es fehlen noch sämtliche<br />
Details und auch eine weitergehende Alterung.<br />
Die nächsten<br />
Schritte waren eine<br />
Schicht Mr.Metal<br />
Primer und das Auf -<br />
kleben der Decals.<br />
Diese sind ausgesprochen<br />
dünn und<br />
sollten sehr vorsichtig<br />
behandelt werden.<br />
Klappt mal ein<br />
Decal beim Versuch<br />
des Aufklebens Mit 20 Farbprofilen durch die Entwicklungsgeschichte der Ju 87<br />
zusammen, muss<br />
man es in ein Wasserbad<br />
legen, damit<br />
es sich wieder Farbspiele<br />
entfalten kann.<br />
Viele farbenprächtige „Vögel“ des Zweiten Weltkriegs sind in der historischen<br />
Dokumenta tion „Opfer“ der vorherrschenden s/w-Fotografie geworden. Daher sind Farbprofile<br />
für <strong>Modell</strong>bauer das beste Bindeglied von der s/w-Fotografie zum gut lackierten <strong>Modell</strong>.<br />
25<br />
Alle Farbprofile © Simon Schatz, basierend auf den Zeichnungen von Maciej Noszczak<br />
Es soll an dieser Stelle nicht verschwiegen werden, dass Mit besagten Profilen kann der <strong>Modell</strong>bauer sich nun schnell<br />
es selbstverständlich Farbaufnahmen von Flugzeugen der einen Überblick über verschiedene Bemalungsvarianten<br />
ehemaligen Deutschen Luftwaffe gibt. Doch sind diese verschaffen, diese aber auch nutzen, um ein <strong>Modell</strong> umzusetzen<br />
und zu lakieren.<br />
oftmals sehr farbstichig, wofür das damals verwendete<br />
Filmmaterial verantwortlich war.<br />
Die folgenden 20 Farbprofile geben aus diesem Grund<br />
So fußen die meisten Farbprofile auf ausgiebiger Archivrecherche,<br />
Quervergleichen und/oder Augenzeugen-<br />
entsprechenden Farben werden heute häufig von mehreren<br />
meist auch die verwendeten RLM-Farbcodes mit an. Die<br />
berichten, die dann vom Illustrator mit sicherer Hand Herstellern und sogar auf unterschiedlicher Lösungsmittel -<br />
und stetigem Abgleich auch und gerade mit Schwarz-Weiß- basis angeboten, sodass einer interessanten Lackierung<br />
Fotografien auf dem Papier Gestalt annehmen.<br />
Ihrer Ju 87 nichts mehr im Wege steht.<br />
Ju 87 A-2 52+C24<br />
Junkers Ju 87 A-2, 52+C24, geflogen von der 4./St.G. 165.<br />
Tarnung: RLM 61, RLM 62, RLM 63, RLM 65<br />
Insgesamt 20 Farbprofile erlauben<br />
es dem <strong>Modell</strong>bauer, eine Maschine<br />
nach Wunsch zu erschaffen.<br />
Ju 87 A-1 D-IRLH<br />
Junkers Ju 87 A-1, D-IRLH, W.Nr. 0870091,<br />
Erstflug am 15. September 1937 in Dessau<br />
Ju 87 B-2/trop<br />
Junkers Ju 87 B-2/trop, W.Nr. 6117, geflogen<br />
von einer unbekannten Einheit in Nordafrika.<br />
Der Standardanstrich (RLM 70, RLM 71, RLM 65)<br />
wurde teilweise mit RLM 79 übermalt<br />
Ju 87 A-2 35+D11<br />
Junkers Ju 87 A-2, 35+D11, geflogen von der 1./St.G. 163.<br />
Tarnung: RLM 61, RLM 62, RLM 63, RLM 65<br />
Ju 87 B-2 F1+AN<br />
Junkers Ju 87 B-2, F1+AN, geflogen von Staffelkapitän<br />
Hptm. Gerhard Bauhaus, 8./St.G. 77, Russland 1941.<br />
Tarnung: RLM 70, RLM 71, RLM 65 mit RLM 04 Rumpfband<br />
und ebensolchen gelben Tragflächenspitzen<br />
1935<br />
Der Prototyp V1 hatte noch<br />
ein Doppelleitwerk, das<br />
man später durch ein<br />
einfaches ersetzte.<br />
Bau 1937/38<br />
Mit Maschinen diesen Typs flog man die ersten scharfen<br />
Einsätze über Spanien. Hier kam noch die „kleine Maschine“,<br />
der Junkers Jumo 210 Ca, zur Anwendung.<br />
40<br />
<strong>Kit</strong>-<strong>Modell</strong>bauschule VII<br />
41<br />
Blick ins Cockpit einer Junkers Ju 87 A. Die Instrumentierung galt bei Eine Kette von drei Junkers Ju 87 A auf dem Flugfeld der Stukaschule<br />
Piloten als übersichtlich und praktisch.<br />
Graz.<br />
Fotos (3): Peter W. Cohausz<br />
Die Junkers Ju 87 A<br />
Die Junkers Ju 87-Story<br />
Erfolgreich im „Sturz“<br />
Kaum ein anderes Waffensystem steht so sehr für den Zweiten<br />
Weltkrieg wie die Junkers Ju 87. Umso erstaunlicher ist es, dass die<br />
Luftwaffe den Stukas zunächst sehr skeptisch gegenüber stand.<br />
Von Bertold Tacke<br />
Dabei handelte es sich um eine Ausschreibung der Abteilung<br />
Flugtechnik, welche eine Maschine fordert, die Punktziele<br />
im Sturzflug angreifen können sollte.<br />
Die A-Version fiel vor allem durch ihre riesigen und plump<br />
wirkenden Fahrwerksverkleidungen auf. Sie wurde im<br />
Gegensatz zur Ju 87 V1 (Rolls-Royce Kestrel V mit 525 PS)<br />
schon von Junkers Jumo 210-Vergaser-Flugmotoren mit<br />
600 PS (Jumo 210 Ca) beziehungsweise 720 PS (Jumo 210<br />
Da) angetrieben. So zynisch es klingen mag, aber die Luftwaffe<br />
nutzte den Spanischen Bürgerkrieg, um die Einsatzfähigkeit<br />
ihrer neuen Muster zu testen. Vor diesem Hintergrund<br />
war es nur logisch, dass auch die Ju 87 A in Spanien<br />
ihre Feuertaufe erhielt. So waren drei Ju 87 A der 5. Staffel<br />
der Jagdgruppe 88 der Legion Condor zugeteilt. Viele<br />
Ju 87 A waren aber zu Beginn der Kriegshandlungen in Polen<br />
bereits an Schuleinheiten abgegeben worden.<br />
Junkers Ju 87 B-1; gut erkennbar ist die geschlitzte steuerbordseitige<br />
Sturzflugbremse unter der Tragfläche.<br />
Originalgetreu: KIT 7 erzählt die Geschichte<br />
des Stuka von der frühen A-Version bis zum<br />
„Kanonenvogel“.<br />
Die Entwicklungsgeschichte der Junkers Ju 87 ist mit bombers beeindruckt. Er sollte, diese Waffe auch<br />
zwei Namen ganz eng verwoben. Zunächst bedurfte es später noch, als er als Gerneralluftzeugmeister in der<br />
eines Förderers und einflussreichen Fürsprechers, deutschen Luftrüstung an entscheidende Stelle<br />
der sich bei den Kreisen Gehör verschaffen konnte, die gelangt war, stark protegieren. Dabei gibt es viele<br />
für die Auf- und Ausrüstung der neu zu schaffenden Stimmen, die gerade Udets „Fixierung“ auf Sturzflugfähigkeiten<br />
von neuen Mustern als großes Problem<br />
deutschen Luftstreitkräfte Mitte der 1930er-Jahre des<br />
vergangenen Jahrhunderts verantwortlich waren. und falsche Antwort auf die strategischen Herausforderungen<br />
der Luftwaffe sahen.<br />
Dabei handelte es sich um Ernst Udet, Fliegerass des<br />
Ersten Weltkriegs.<br />
Ein genialer Konstrukteur<br />
Curtiss Hawk II<br />
Die zweite wichtige Figur bei der Geburt der Ju 87 war<br />
Udet konnte Anfang der 1930er-Jahre einer Vorführung<br />
der sturzkampffähigen Curtis Hawk II beiwohnen für die im April 1934 vom Heereswaffenamt heraus-<br />
ihr Konstrukteur Hermann Pohlmann, der bei Junkers<br />
und war sogleich von der Effektivität des Sturzkampf- gegebene Ausschreibung zuständig war.<br />
Ju 87 C mit Klappflächen und <strong>Fan</strong>ghaken, gedacht für<br />
den Trägereinsatz an Bord der GRAF ZEPPELIN.<br />
Prototyp der Ju 87 D-3 Ag. „Ag“ steht für Agentenflugzeug.<br />
Zusammen mit den beiden Zellen sollten je zwei<br />
Agenten im Hinterland des Feindes abgeworfen werden.<br />
10<br />
<strong>Kit</strong>-<strong>Modell</strong>bauschule VII<br />
11<br />
Italeris Kanonenvogel | Maßstab 1:48<br />
Panzerknacker frisch<br />
„vernietet“<br />
Italeri ist ein Urgestein in der <strong>Modell</strong>bauwelt und<br />
stets bedacht, die Produktpalette zu erweitern<br />
und natürlich auch die Qualität zu verbessern.<br />
Nach den Versionen Ju 87 B-2 und D-5 erschien<br />
unlängst auch der Kanonenvogel in Form der G-2<br />
aus neuen Formen. Schon beim Öffnen des Kartons<br />
fiel mir das sehr gute Cockpit auf. Es reicht<br />
meiner Meinung nach fast an Resin-Produkte<br />
heran. Die gute Ausstattung mit der teilweise<br />
farbigen Bauanleitung sowie einer kleinen<br />
Platine mit Ätzteilen runden den positiven Gesamteindruck<br />
ab. Ich habe weder einen direkten<br />
Vergleich mit dem Hasegawa-<strong>Modell</strong> angestellt,<br />
noch habe ich das <strong>Modell</strong> vermessen. Denn<br />
schlussendlich steht bei mir immer noch der<br />
Bastelspaß im Vorder grund, warum also über<br />
eventuelle Unzulänglichkeiten ärgern, die man<br />
sowieso nicht mehr ändern kann? Und das<br />
Wichtigste: Das <strong>Modell</strong> sieht, wenn es denn fertiggestellt<br />
ist, tatsächlich aus wie eine Junkers<br />
Ju 87 G-2. Was wollen wir mehr? Auch das Preis-<br />
Leistungs-Verhältnis ist durchaus attraktiv.<br />
Nichts ist perfekt<br />
Luft nach oben gibt es bekanntlich immer. Nach<br />
weiteren Recherchen und während des Zusammenbaus<br />
entstanden dann doch kleinere Kritikpunkte:<br />
Zunächst ist die Form der Motorhaube direkt<br />
hinter dem Spinner etwas wuchtig geraten, sie<br />
müsste weicher auslaufen.<br />
Die beiden 3,7-cm-Flak sind relativ einfach dargestellt,<br />
das betrifft insbesondere die Kanonenrohre<br />
selbst. Hier sollte man, wenn man denn unbe dingt<br />
Wert darauf legt, Ersatz auf dem Zubehörmarkt<br />
besorgen. Je nach Eigeninitiative, kann man dann<br />
noch weiter verfeinern.<br />
Da die Ju 87 G-2 generell relativ schnörkellos<br />
lackiert waren, ist auch der gut gelungene Decal-<br />
Bogen, der dem <strong>Kit</strong> beiliegt, guten Gewissens zu<br />
empfehlen.<br />
Das Herzstück von KIT 7 sind selbstverständlich<br />
ausführliche Bauberichte, in<br />
denen der Leser Schritt für schritt zum<br />
perfekten <strong>Modell</strong> geführt wird.<br />
74<br />
Kein Bausatz ist so gut, dass dem ehrgeizigen <strong>Modell</strong>bauer<br />
nicht auch zu verbessernde Stellen auffielen. Hier sehen Sie,<br />
dass es gar nicht so schwer ist, der Oberfläche mittels Nieten<br />
eine ganz neue und spannende Optik zu verleihen.<br />
Von Andreas Dyck<br />
Auf einen Blick<br />
Ju 87 G-2<br />
<strong>Kit</strong> 2722<br />
Maßstab 1:48<br />
Hersteller<br />
Italeri<br />
Preis € 27,50<br />
Zubehör<br />
eduard: Ju 87 Interior, Art.Nr. EDFE614,<br />
Maskierfolie Cockpit Art.Nr. EDEX368;<br />
Mastermodel: 3,7-cm-Flak 18 Art.Nr.<br />
AM48-024, MG15 Art.Nr. AM48-055;<br />
Quickboost: Ju-87 Exhaust Art.Nr. QB48245<br />
Farben<br />
Xtracrylics: RLM 65, RLM70, RLM71, RLM04;<br />
Testors: Gunmetal Metalizer, Satin Finish;<br />
diverse Ölfarben, Feuerzeugbenzin<br />
Bauzeit<br />
ca. 80 Stunden<br />
Schwierigkeitsgrad mittel<br />
<strong>Kit</strong>-<strong>Modell</strong>bauschule VII<br />
Fotos: Andreas Dyck<br />
Nichts für Nietenzähler – oder doch?<br />
Auf Fotos der Museumsmaschine in Hendon<br />
(England) fielen mir noch dezente Nietreihen<br />
am Flugzeug auf, die auf den Bau satzteilen nicht<br />
dargestellt sind. Da seit geraumer Zeit ein Nietrad<br />
der Firma Trumpeter in der Werkzeugkiste schlummerte,<br />
war das mal eine gute Gelegenheit, es sinnvoll<br />
zu testen. So viel sei hier schon verraten: Es<br />
sieht komplizierter aus, als es ist, denn im Grunde<br />
braucht man nur Ausdauer und im Vorfeld eine gute<br />
Zeichnung, die ich mir aus dem Flugsimulator IL-2<br />
heraus ausdruckte.<br />
Man findet dort im Ordner „Skins“ alle drei Seitenansichten<br />
der Flugzeuge, die im Simulator<br />
erscheinen. Im Vergleich mit den Fotos scheinen<br />
diese Zeichnungen überraschenderweise auch<br />
relativ stimmig zu sein. Also: Auf ins Bauvergnügen<br />
und mir nach!<br />
75<br />
modellfan.de 10/2014<br />
59
Nashorn 8,8 cm Pak 43/1 auf Geschützwagen III/IV Sd.Kfz.164 I Maßstab 1:35 I Bau mit Verfeinerungen<br />
Tamiyas neuer Panzerjäger<br />
Ein Nashorn mit „8,8“<br />
Formenneuheit nach Fotos optimiert<br />
Tamiya wandelt auf eigenen Wegen, egal, was die Mitbewerber planen. Trotzdem<br />
überraschte der japanische Marktführer als dritter nach Dragon und AFV Club mit<br />
einem Nashorn. Überzeugt die sprichwörtliche Tamiya-Qualität oder ist dieses<br />
<strong>Modell</strong> nur eine weitere Dublette?<br />
Von Frank Schulz<br />
Tamiyas <strong>Modell</strong> gibt das Original bereits<br />
Out-of-Box sehr gut wieder.<br />
60
Bei so einer interessanten Neuheit<br />
ist die Spannung trotz aller<br />
Fotos aus dem Internet immer<br />
besonders hoch, vor allem<br />
wenn es sich um ein <strong>Modell</strong><br />
von Tamiya handelt. Ich gebe allerdings<br />
zu, dass mich der erste Blick in die<br />
Schachtel etwas ernüchterte.<br />
An neun Spritzlingen präsentiert sich<br />
eine übersichtliche Anzahl von Teilen inklusive<br />
vier Figuren. Dazu kommen die<br />
einteilige Wanne, das einteilige Kunststoffrohr,<br />
die typischen Polycaps, Metallstifte<br />
und Vinylketten, ergänzt durch einen<br />
Bogen mit Markierungen für drei<br />
Fahrzeuge und eine farbige Bemalungsanleitung<br />
mit Background-Informationen.<br />
Die Ketten enttäuschen, ich halte sie in<br />
dieser Art für nicht mehr zeitgemäß, obwohl<br />
sie erstaunlich gut <strong>gemacht</strong> sind.<br />
Zudem hat Tamiya schon mehrfach<br />
bewiesen, wie gut sie Einzel- und Segmentketten<br />
für ihre Bausätze produzieren<br />
können. Die Figuren stellen auf jeden Fall<br />
einen gelungenen Bonus dar. Die wenigen<br />
Markierungsvarianten sind farblich<br />
richtig und gut recherchiert.<br />
Bei aller Kritik muss ich aber gestehen,<br />
dass spätestens beim Zusammenbau der<br />
ersten Teile der Bastelspaß aufkam, den<br />
man von Tamiya üblicherweise kennt und<br />
der immer wieder zu überzeugen weiß.<br />
Die Überlegung, die einteiligen Rollenwagen<br />
des Bausatzes durch neue aus einem<br />
Zurüst-Set von Tristar zu ersetzen, verwarf<br />
ich schnell – sie sind nach der Montage<br />
der Laufrollen und dem Auftrag von<br />
Schnee kaum noch zu sehen. Die Montage<br />
von Wanne und Laufwerk war nach<br />
kurzer Zeit erledigt und mir wurde wieder<br />
bewusst, warum Tamiya-Bausätze so beliebt<br />
sind.<br />
Kettenersatz gesucht<br />
Für die Kette aus Vinyl musste allerdings<br />
Ersatz her. Ich baute zunächst fälschlicherweise<br />
eine Friulmodel-Kette zusammen,<br />
die offene Führungszähne zeigt.<br />
Zwar gibt es Nashörner, die solche Gleis-<br />
modellfan.de 10/2014<br />
61
Nashorn 8,8 cm Pak 43/1 auf Geschützwagen III/IV Sd.Kfz.164 I Maßstab 1:35 I Bau mit Verfeinerungen<br />
1 2 3<br />
Die verschiedenen Kettenvariationen: von<br />
vorne: Easy Metal Links, Friulmodel, Tamiya-<br />
Ersatzketten und Tamiya-Vinylketten.<br />
Trotz offenbar etwas größerer Einzelglieder<br />
fällt die sehr gute Passung der Easy Metal<br />
Link-Kette auf dem Antriebsrad auf.<br />
Die zusätzliche Staukiste aus Sheet und der<br />
neue und besser detaillierte Unterlegklotz<br />
vorne auf der rechten Kettenabdeckung.<br />
4 5 6<br />
Einfacher Umbau: Um die zusätzliche Ersatzlaufrolle<br />
unterzubringen, wird der Wagenheber<br />
auf eine andere Position gesetzt.<br />
Neue Details an der Rohrstütze entstanden<br />
aus Messingdraht. Die Ersatzkettenglieder<br />
wurden mit Sicherungshaken ergänzt.<br />
Die Planenösen sind durch geätzte Teile von<br />
ABER ersetzt. Wer die Originale dranlässt,<br />
sollte sie mittels Washing betonen.<br />
ketten verwendeten, wie das erhaltene<br />
Fahrzeug in Aberdeen/USA zeigt. Das<br />
von mir ausgewählte hatte aber, wie die<br />
meisten Nashörner, Gleisketten mit geschlossenen<br />
Führungszähnen.<br />
Der neue Hersteller Easy Metal Links<br />
(EML) stellte mir freundlicherweise eine<br />
passende Kette zur Verfügung. Bedingt<br />
durch ein neuartiges Klippsystem, ließen<br />
sich diese Ketten in etwa einer Stunde zusammenbauen<br />
(!), für die Friulmodel-<br />
Kette hatte ich locker die vierfache Zeit gebraucht<br />
(1). Allerdings scheinen die EML-<br />
Kettenglieder etwas größer zu sein, da ich<br />
pro Seite nur 98 statt 109 der für den Gefechtswagen<br />
III/IV benötigten brauchte.<br />
Die Kette passt aber trotzdem erstklassig<br />
auf das Antriebsrad (2), auch bleiben noch<br />
Hier kam die Haarspray-Technik zur Anwendung. Die weiße Farbe wurde dem Original entsprechend<br />
grob mit dem Pinsel aufgetragen. Das Abschleppseil stammt von MR <strong>Modell</strong>bau.<br />
genügend Glieder für die Ersatzketten übrig.<br />
Wer das Nashorn Out-of-Box baut,<br />
kann ohne Probleme der Bauanleitung<br />
folgen und wird nach wenigen Stunden<br />
puren Bastelspaßes ein schönes <strong>Modell</strong> in<br />
die Sammlung einreihen können.<br />
Ein paar mehr Details!<br />
Natürlich kann man immer einige Details<br />
ergänzen und verbessern. Vor allem,<br />
wenn man gezielt ein bestimmtes Fahrzeug<br />
nachbilden möchte, sollte man Originalfotos<br />
zurate ziehen. Ich habe mich<br />
für das Fahrzeug mit dem Namen „Pommern“<br />
der Schweren Heeres Panzerjäger<br />
Abteilung 519 im Winter 1943/44 entschieden,<br />
für das Tamiya entsprechend<br />
korrekte Decals beilegt. Deren Fahrzeuge<br />
zeigen auf der rechten Kettenabdeckung<br />
eine große Holzkiste für Ausrüstungsgegenstände<br />
(3) und an der linken Seite des<br />
Fahrererkers eine zusätzlich angebrachte<br />
dritte Ersatzlaufrolle (4). Einige Fahrzeuge<br />
trugen am Bug zusätzlich zu den Ersatzketten<br />
auch noch Rundhölzer.<br />
Die Kiste entstand aus Plastik im Eigenbau<br />
und hat die L x B x H-Maße 27 x 12 x<br />
8 mm. Die Halterung für die aus der Ersatzteilkiste<br />
stammende dritte Ersatzlaufrolle<br />
bog ich aus Messingdraht. Um sie<br />
Alle Fotos: Frank Schulz<br />
62
Nashorn Sd.Kfz.164<br />
Das Nashorn, zunächst als Hornisse bezeichnet,<br />
wurde Hitler im Oktober 1942 zusammen<br />
mit der Selbstfahrlafette „Hummel“ vorgestellt.<br />
Beide Fahrzeuge basieren auf dem<br />
Gefechtswagen III/IV, der aus einer verlängerten<br />
Panzer IV-Wanne mit Antriebs- und<br />
Laufwerks-Elementen der Kampfpanzer III<br />
und IV bestand. Als Waffe kam die höchst<br />
effektive 8,8-cm-Pak 43/1 zum Einsatz, die<br />
auch bei Elefant, Jagdpanther und Königstiger<br />
Verwendung fand. Auf einen Kilometer<br />
Entfernung konnte damit bis zu 165 Millimeter<br />
Panzerstahl durchschlagen werden, auf<br />
zwei Kilometern noch bis zu 132 Millimeter.<br />
Bis Kriegsende rollten 494 Nashörner und<br />
881 Hummel aus den Werkhallen. Der Einsatz<br />
der Nashörner fand in unabhängigen schweren<br />
Heeres-Panzerjäger-Abteilungen statt,<br />
die immer wieder als „Feuerwehr“ an vorderster<br />
Front eingesetzt wurden. Man kann<br />
sie daher mit den Tiger-, Jagdtiger-, Elefantund<br />
Jagdpanther-Einheiten vergleichen.<br />
Schwachpunkte waren die geringe Panzerung<br />
und der offene Kampfraum. Bedingt durch<br />
die Bereitschaftsmunitionshalterungen hinter<br />
der schwachen Panzerung, kam es bei<br />
dortigen Treffern zu verheerenden Explosionen.<br />
Auch der geringe Munitionsvorrat von<br />
nur 16 Granaten wurde bemängelt und führte<br />
dazu, dass die Besatzungen oft mehr Munition<br />
im Kampfraum lagerten.<br />
Ein Nashorn der Stabsabteilung der<br />
Schweren Heeres-Panzerjäger-Abteilung<br />
519. Am Bug sind Rundhölzer angebracht,<br />
an der Kampfraumwand Ski-Halterungen.<br />
Foto: Sammlung F. Schulz<br />
korrekt anzubauen, muss der Wagenheber<br />
etwas versetzt werden. Dessen Halterung<br />
verfeinerte ich zusätzlich mit Flügelmuttern.<br />
Der Bosch-Scheinwerfer erhielt eine<br />
Zuleitung aus Bleidraht und den Unterlegklotz<br />
ersetzte ich durch einen besser detaillierten<br />
aus dem Zubehör. Die Regenrinne<br />
über der Funkerluke (Teil E2) war bei dem<br />
von mir gewählten Vorbild nicht vorhanden.<br />
Die Federung der Rohrstütze wurde<br />
mit Messingdraht verfeinert (5). Die Ersatzketten<br />
erhielten zusätzlich zwei Halteklemmen,<br />
damit sie bei Geländefahrt nicht<br />
aus der Halterung rutschen konnten. Die<br />
kleinen Planenösen am Aufbau wurden<br />
entfernt und durch Ätzteile von ABER ersetzt<br />
(6). Die Wischerstangen am Heck,<br />
die Tamiya als ein Teil samt Halterungen<br />
darstellt, baute ich neu auf (7). Das beiliegende<br />
Synthetikseil ersetzte ich durch ein<br />
flexibles Kupferseil von MR-<strong>Modell</strong>bau.<br />
Munitionskisten und Funkgerät<br />
Im Innenraum liegt ein wenig mehr Arbeit<br />
an. Zunächst ergänzte ich am Sockel<br />
der Waffe einige Schrauben (8). Auch die<br />
Tankstutzen im linken hinteren Kampfraum<br />
können noch verfeinert werden.<br />
Wer die beiden großen Munitionskisten<br />
geöffnet darstellen möchte, hat das Problem,<br />
dass die hinteren Auflagen für die<br />
Munition komplett fehlen und auch die<br />
vorderen nicht wirklich fein detailliert<br />
sind. Ich ging daher auf die Suche nach<br />
besser detailliertem Ersatz und hatte mich<br />
schon damit abgefunden, die kompletten<br />
Munitionskisten neu aus Ätzteilen aufzubauen.<br />
Dann fiel mir allerdings zufällig<br />
ein kleines Set von AFV Club (Zubehör<br />
aus deren Nashorn) in die Hände, das genau<br />
diese Munitionskästen sowie das<br />
auch noch benötigte Funkgerät enthielt.<br />
Die Munitionskisten wurden bis auf die<br />
7 8 9<br />
Die Halterung (Plastikwinkelprofil) samt<br />
Wischerstangen ist neu aufgebaut. Herausforderung<br />
wäre die Bemalung in Rot-Weiß.<br />
Am Geschützsockel sind Schraubenköpfe und<br />
Nieten nach Originalfotos ergänzt; sie fehlen<br />
aus formbautechnischen Gründen.<br />
Links der detailliertere, alternative Munitionskasten<br />
von AFV Club, noch ohne hintere<br />
Munitionshalterungen, rechts der von Tamiya.<br />
10 11 12<br />
Die Werkzeugkiste sowie die Halterungen für<br />
MG, Scherenfernrohr und Winkelspiegel<br />
stammen aus dem Set von AFV Club.<br />
Blick auf die rechte innere Kampfraumwand<br />
mit neuer Funkausstattung von AFV Club und<br />
einer Sternantenne von Panzerart.<br />
Die ursprüngliche Öffnung für ein direktes<br />
Richtmittel im Schutzschild wurde an vielen<br />
Fahrzeugen verschlossen, so auch am <strong>Modell</strong>.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
63
Nashorn 8,8 cm Pak 43/1 auf Geschützwagen III/IV Sd.Kfz.164 I Maßstab 1:35 I Bau mit Verfeinerungen<br />
Bauernkate als einfache Hintergrund-Silhouette.<br />
13 14 15<br />
Anhand eines simplen Pappmodells lassen<br />
sich Größe, Position und der Stell- winkel<br />
einfach und effektiv ermitteln.<br />
Die beidseitige dünne Pappbeschichtung des<br />
Depafit lässt sich schnell und ohne Probleme<br />
vom Schaumkern abziehen.<br />
Ein weiterer Vorteil der hellen Pappe ist<br />
die Möglichkeit, Fenster, Türen und Details<br />
mittels Bleistift aufzumalen.<br />
16 17 18<br />
Einfache Werkzeuge, hier aus einem<br />
Maniküre-Set, dienen zum Gravieren und<br />
Eindrücken in den weichen Schaumstoff.<br />
Die Bauteile lassen sich zum Anpassen mit<br />
Stecknadeln fixieren. Geklebt wird bevorzugt<br />
mit Alleskleber oder Ponal Fix & Fest.<br />
Für Details wie Fenster, Türen, Dach und<br />
Giebelverkleidung kommen Plastikplatten<br />
sowie Evergreen-Profile zum Einsatz.<br />
19 20 21<br />
Einfaches Werkzeug für die Bearbeitung<br />
der Plastikplatten: ein scharfes Skalpell,<br />
eine Graviernadel und ein Stahllineal.<br />
Die einzelnen Dachbretter sind unregelmäßig<br />
zugeschnitten und auf die Grundplatten<br />
geklebt. So entsteht eine rustikale Struktur.<br />
Ein dunkles Wash betont die Strukturen,<br />
vereiste Fenster lassen sich durch Bestreichen<br />
mit Contacta Clear darstellen.<br />
hinteren Halterungen zusammen- (9)<br />
und erst nach der Bemalung eingebaut.<br />
Ich verwendete die von Tamiya angebotene,<br />
etwas zu groß geratene Munition, der<br />
Munitionskisten, Benzinkanister und Munitionskästen<br />
für das MG in verschiedenen<br />
Farben bringen Leben in den Innenraum.<br />
Einbau der bereits fertig bemalten Munition<br />
war entsprechend schwierig. Auch<br />
die große Werkzeugkiste links neben<br />
dem Geschütz stammt von AFV Club und<br />
zeigt eine bessere Detaillierung wie das<br />
entsprechende Tamiya-Teil (10).<br />
Überzeugende „8,8“<br />
Ebenso verwendete ich feinere AFV<br />
Club-Bauteile für die MG-, Winkelspiegel-<br />
und Scherenfernrohrhalterungen.<br />
Für das geplante Stabsfahrzeug benötigte<br />
ich den Satz Funkgeräte von AFV Club<br />
und ergänzte eine Schirmantenne (Panzerart)<br />
(11).<br />
Die 8,8 cm Pak 43/1 ist sehr schön nachgebildet<br />
und trotzdem, wie sollte es bei Tamiya<br />
anders sein, einfach zu bauen und in<br />
der Rohrerhöhung variabel. Dies wird wieder<br />
durch den Einsatz von Polycaps und<br />
Metallstiften erreicht. Das komplette Rohr<br />
ist einteilig und zeigt nur auf der Unterseite<br />
zwei kleine Auswerfer und eine<br />
kaum sichtbare Formnaht. Leider ist die<br />
Mündungsbremse längs geteilt, was man<br />
mit Slide-Mold-Technik besser hätte lösen<br />
können. Spachtelarbeiten fallen am Verschlussblock<br />
an. Änderungen am Geschütz,<br />
die ich mir nicht verkneifen konnte,<br />
waren der Austausch der Federn des<br />
Richtschützensitzes durch echte, zudem<br />
ersetzte ich die verschweißte Öffnung im<br />
linken Schutzschild, die eigentlich für ein<br />
direktes Richtmittel vorgesehen war (12).<br />
Der Bausatz enthält Markierungen für je<br />
ein Fahrzeug der Schweren Heeres-Pan-<br />
64
zerjäger-Abteilungen 88, 519 und 525. Die<br />
wenigen Decals sind gut recherchiert und<br />
zeigen bei den Wappen der Abteilungen<br />
die richtigen Farben. Allerdings wäre<br />
mehr Auswahl wünschenswert.<br />
Fahrzeugbezeichnungen<br />
Die ergäbe sich bei den Fahrzeugen der<br />
schweren Heeres-Panzerjäger-Abteilung<br />
519 durch Beigabe von mehr Fahrzeugnamen.<br />
Hinzu kommt, dass die Namensgebung<br />
dieser Abteilung gewisse Grundlagen<br />
hatte. So gehörten die Fahrzeuge mit<br />
Landesnamen wie „Berlin“, „Brandenburg“,<br />
„Ostpreußen“ und „Pommern“ zur<br />
Stabsabteilung, sie waren demnach mit<br />
zusätzlichen Funkgeräten ausgestattet,<br />
was dieser Bausatz allerdings leider nicht<br />
vorsieht. Fahrzeugnamen wie „Puma“,<br />
„Tiger“ und „Büffel“ wären die bessere<br />
Wahl für das Tamiya-<strong>Modell</strong> gewesen.<br />
Mein <strong>Modell</strong> wurde zunächst in der Dreifarbtarnung<br />
gespritzt und dann glänzend<br />
lackiert, um den entsprechenden Untergrund<br />
für die recht dicken Tamiya Decals<br />
zu schaffen. Nachdem diese aufgebracht<br />
waren, wurden sie noch mal mit glänzendem<br />
Klarlack versiegelt, bevor eine<br />
Schicht Mattlack alles versiegelte.<br />
Die Nashörner der Schweren Heeres-Panzerjäger-Abteilung<br />
519 waren im Winter<br />
1943/1944 recht frisch im Einsatz und<br />
zeigten gleichmäßige Wintertarnungen<br />
ohne große Abnutzungsspuren. Ein Auftrag<br />
mit der Spritzpistole erschien mir zu<br />
gleichmäßig; so entschied ich mich, weiße<br />
Acrylfarbe zu verdünnen und mit einem<br />
relativ großen Flachpinsel aufzutragen.<br />
Um Abnutzungsspuren darstellen<br />
und die Markierungen problemlos wieder<br />
freilegen zu können, trug ich vorher eine<br />
Schicht Haarspray auf. Kleine Ungenauig-<br />
Der Innenraum ist nicht weiß,<br />
sondern verbleibt in der üblichen<br />
sandfarbenen Tarnung.<br />
A400M<br />
IN 1:200<br />
Er ist der hochtechnologische Ersatz<br />
für die Transall C-160 und<br />
übertrifft sie nicht nur in Reichweite<br />
und Transportkapazität:<br />
Ein Triebwerk des Airbus A400M<br />
hat bereits so viel Power wie alle<br />
Triebwerke der Transall zusammen.<br />
Ein faszinierendes Stück<br />
Luftfahrtgeschichte für die Vitrine!<br />
Mehr Infos zum <strong>Modell</strong> und<br />
Ihren nächstgelegenen Fachhändler<br />
finden Sie unter:<br />
www.herpa.de/400M<br />
modellfan.de 10/2014<br />
Herpa Miniaturmodelle GmbH<br />
D-90599 Dietenhofen<br />
Telefon: +49(0)9824/951-00<br />
www.herpa.de
Nashorn 8,8 cm Pak 43/1 auf Geschützwagen III/IV Sd.Kfz.164 I Maßstab 1:35 I Bau mit Verfeinerungen<br />
Lagebesprechung: Die beiden Soldaten<br />
von Alpine Miniatures im Fahrzeug<br />
passen perfekt zur Szene.<br />
keiten beim Auftragen der weißen Acryl-<br />
Farbe mit dem Pinsel wurden dann mit<br />
der Spritzpistole ausgebessert.<br />
Alterungsarbeiten<br />
Nun wurden die wenigen Markierungsbereiche<br />
mit lauwarmem Wasser angefeuchtet<br />
und die weiße Farbe nach kurzer Einwirkzeit<br />
mit einem kurzem Borstenpinsel<br />
vorsichtig wieder abgetragen. Genauso<br />
ging ich an Stellen, an denen die weiße<br />
Farbe abgenutzt erscheinen sollte, vor.<br />
Kleine Kratzer ritzte ich mit einem stumpfen<br />
Skalpell ein. Um der weißen Farbe<br />
insgesamt etwas die Leuchtkraft zu nehmen,<br />
führte ich ein Washing mit „Grey<br />
Wash for Bright White“ von MIG durch.<br />
Der Schnee an Laufwerk und Wanne entstand<br />
mit einer Mischung aus „Micro Ballons“<br />
und weißen Pigmenten, mit Pigment<br />
Fixer und Haarspray gemischt und<br />
aufgetragen. Etwas Klarlack aus der<br />
Spritzpistole rundet die Sache noch ab.<br />
Mirco Ballons sind winzige Glashohlkugeln,<br />
die als Füllstoff für Epoxydharze verwendet<br />
werden. Den Kampfraum beleben<br />
verschiedenfarbige Munitionskisten, Benzinkanister<br />
und MG-Munitionskästen.<br />
Haus scratch gebaut<br />
Trotz des vielfältigen Angebots an Häusern<br />
ist es immer wieder schwierig, für<br />
ein Diorama nach Fotovorlage etwas Passendes<br />
zu finden. Ich habe mich deshalb<br />
schon mehrmals dazu entschieden, das<br />
Wunschgebäude selbst zu bauen. So kann<br />
man Größe, Details und den passenden<br />
Zuschnitt bestimmen und die Vorbildtreue<br />
der geplanten Szene beachten.<br />
Zunächst erstelle ich mir aus stabiler Pappe<br />
ein Muster, um Größe und Lage genau<br />
bestimmen zu können (13). Passt alles,<br />
werden anhand des Dummys die Bauteile<br />
erstellt. Dabei die Materialstärke mit einrechnen.<br />
Das Ausgangsmaterial ist eine<br />
Leichtschaumplatte, auch bekannt als Depafit.<br />
Es ist im Künstler- oder Architekturbedarf<br />
in unterschiedlichen Stärken und<br />
Plattengrößen zu finden. Zwischen zwei<br />
Lagen Pappe befindet sich eine Schicht<br />
Schaumstoff, die Pappe lässt sich einfach<br />
abziehen. Der Schaumstoff ist <strong>leicht</strong> zu<br />
schneiden, schleifen oder gravieren (14).<br />
Tipp: Formen auf der Pappe anzeichnen<br />
und diese erst nach dem Schneiden ent-<br />
Obwohl von den verschmutzten Gleisketten kaum Details zu sehen sind, wurden die flexiblen<br />
Tamiya-Stränge gegen Einzelgliederketten von Easy Metal Links ausgetauscht.<br />
66
fernen (15). Zum Gravieren/Eindrücken<br />
der Details, hier der einzelnen Balken und<br />
deren Maserung, verwende ich Werkzeuge<br />
aus einem alten Maniküre-Set (16). Die<br />
fertigen Teile lassen sich mit Stecknadeln<br />
probeweise verbinden (17). Den Klebstoff<br />
zuerst an einem Stück Schaumstoff testen!<br />
Ich klebe das Material nur noch mit<br />
Weißleim oder Ponal Fix & Fest Haftgel<br />
und fixiere mit Nadeln.<br />
Hausdetails aus Plastic-Sheet<br />
Für Details wie Fenster, Türen, Dach mit<br />
Überstand und Giebelverkleidung kommen<br />
Plastikplatten und Profile zum Einsatz<br />
(18). Dach, Überstand und Giebelverkleidung<br />
entstanden aus 1,5 Millimeter<br />
starkem Material nach Vorlagen aus Pappe.<br />
In ein Stück Sheet ritzte ich zudem eine<br />
Holzmaserung mit einer Graviernadel<br />
ein. Aus dieser Platte schnitt ich dann<br />
freihändjg einzelne Leisten. Die Unregelmäßigkeit<br />
ist gewollt. Mit diesen Leisten<br />
verkleidete ich die drei zugeschnittenen<br />
Platten (19). Fenster und Tür entstanden<br />
aus einer Mischung von Plastikplatten<br />
und Evergreen-Profilen, ebenfalls mit einer<br />
Holzmaserung versehen (20). Ornamente<br />
finden sich häufig an russischen<br />
Gebäuden. Das Internet bietet eine Menge<br />
Vorlagen für Formen und Farben.<br />
Für die Hausbemalung kamen Acrylfarben<br />
zum Einsatz. Nach dem Auftrag einer<br />
schwarzen Grundierung arbeitete ich mit<br />
verschiedenen Braun- und Grautönen,<br />
um verwittertes Holz darzustellen. Den<br />
Abschluss bildeten Dark Wash und Grey<br />
Wash von MIG. Für die Darstellung der<br />
vereisten Scheiben kam einfach Contacta<br />
Clear von Revell zur Anwendung (21).<br />
Auf einen Blick<br />
Zunächst klebte ich das fertige Haus fest<br />
auf die Grundplatte für das Diorama, trug<br />
auf alle Hausbereiche, auf denen Schnee<br />
liegen sollten, mehr oder weniger dick<br />
Still Water von Vallejo auf und streute dort<br />
sofort Micro Ballons auf.<br />
Endarbeiten und Figuren<br />
Der Schnee auf dem Boden wurde ähnlich<br />
erstellt, nur dass ich hier eine dickere<br />
Schicht Still Water aufgoss, die ich mit<br />
Micro Ballons auffüllte. In die noch feuchte<br />
Masse konnten nun Fahrzeug, Figuren,<br />
Mun-Kisten und Fußspuren eingedrückt<br />
NASHORN 8,8 CM PAK 43/1 AUF GESCHÜTZWAGEN III/IV (SD.KFZ.164)<br />
<strong>Kit</strong> 35335 Maßstab 1:35 Hersteller Tamiya Preis ca. 56,– €<br />
BAUZEIT ‰ ca. 40 Stunden<br />
Die weiße Tarnung verwischt in der Frontansicht perfekt die Fahrzeugkonturen. Neben Ersatzkettengliedern<br />
trugen einige Fahrzeuge auch dicke Holzbalken als Schutz am Bug.<br />
Zusätzlich verwendetes Material: AFV Club: AF35196 Detail up <strong>Kit</strong><br />
for Nashorn; German 8,8 cm L/71 Tank Gun Ammunition and Accessory<br />
Set; Tamiya: 35166 King Tiger Brass 88 mm Projectiles; Easy Metal<br />
Links: EML-35001, 40 cm Typ A Panzer III/IV Kette; Panzer Art: RE35-<br />
82 German Comand AFV Antenna Set; ABER: 35A95 Tie Down Cleats;<br />
MR <strong>Modell</strong>bau: M-06 Kupferseil und Seilkauschen Wehrmacht; Alpine<br />
Miniatures: Winter Panzer Crew Set 35038; Resination: German Soldier<br />
in Winter Dress RE35-48, Smoking German Officer RE35-06; Corpus:<br />
German Tank Officer 35-004<br />
Farben: Revell Aqua Color: farblos Glanz 01, farblos Matt 02, Weiß 05,<br />
Schwarz 08, Dunkelgrün 39, Dark Earth 82, Lederbraun 84, Erdbraun<br />
87, Ocker 88; Lifecolor: German Desert Yellow UA084; Vallejo: Weiß<br />
001, Schwarz 057, Panzer Dark Yellow; MIG Production: Brown Wash,<br />
Dark Wash, Grey Wash for Bright White; Faber Castell – Pitt Artist Pen:<br />
Cold Grey 233, Raw Umber 180, Warm Grey 274<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ mittel<br />
und später verklebt werden. Die Figuren<br />
auf dem Diorama sind eine Mischung verschiedener<br />
Hersteller. So stammen die<br />
beiden Soldaten im Fahrzeug von Alpine<br />
Miniatures, während der am Panzer lehnende<br />
Soldat von Corpus und die beiden<br />
anderen von Resination kommen.<br />
Das Nashorn von Tamiya überzeugt<br />
grundsätzlich schon beim Bau Out-of-Box<br />
neben seinen Mitbewerbern; zudem sind<br />
sehr schöne Spritzgussfiguren enthalten.<br />
Manko sind lediglich die nicht mehr zeitgemäßen<br />
Gleisketten. Wer ein bestimmtes<br />
Fahrzeug bauen möchte, sollte auf entsprechende<br />
Literatur zurückgreifen und<br />
die notwendigen Details ergänzen.<br />
Frank Schulz: Der Detaillierung<br />
mit Legosteinen waren irgendwann<br />
Grenzen gesetzt, als<br />
Frank im Alter von knapp zehn<br />
Jahren beim Stöbern in der<br />
Spielwarenabteilung auf eine<br />
Schachtel mit einem Schiff<br />
darauf stieß. Das enthaltene<br />
kleine Segelschiff aus diversen<br />
weißen Plastikteilen, die verklebt werden<br />
mussten, war der Anfang einer Leidenschaft,<br />
die den heute 47-jährigen zweifachen Familienvater<br />
nicht mehr loslassen sollte. Nach<br />
Schiffen, Autos, Flugzeugen und Zinnfiguren<br />
verschreibt er sich seit fast dreißig Jahren nur<br />
noch dem Militärfahrzeug- und Dioramen-<strong>Modell</strong>bau<br />
mit Schwerpunkt Wehrmacht. Hier<br />
baut das engagierte Mitglied der Interessengemeinschaft<br />
Militärfahrzeug <strong>Modell</strong>bau (IMM),<br />
was gefällt, wie eben dieses Nashorn.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
67
MBT-70 (Kpz.70) I Maßstab 1:35 I Bau Out-of-Box<br />
Dragons Formneuheit MBT-70 (Kpz.70)<br />
Vorgänger des Leopard 2<br />
Neues „Black Label“ unter der Lupe<br />
Dragon wagt sich mit den ersten Bausätzen der neuen „Black Label“-<br />
Serie an wahre Exoten wie den Kampfpanzer 70 der Bundeswehr –<br />
der Vorläufer von Leopard 2 und M1. Kann der <strong>Kit</strong> schon beim Bau<br />
Out-of-Box überzeugen?<br />
Von Lothar Limprecht<br />
Nach dem etwas<br />
kritisch zu betrachtenden<br />
M103A1, der einige kleine<br />
bis markante Fehler ausweist,<br />
erschien der MBT-70 als zweites<br />
<strong>Modell</strong> und Smart<strong>Kit</strong> der neuen Reihe.<br />
Wer sich für den Kampfpanzer 70 interessiert,<br />
der wird bei erster Bausatzdurchsicht<br />
sicher ebenso wie ich freudig erstaunt<br />
sein. Vor uns liegt jene Vorstufe des<br />
Leopard 2 und des M1 Abrams, der als innovativer<br />
binationaler Prototyp von den<br />
USA<br />
und der BRD<br />
gemeinsam entwickelt<br />
wurde, aber nie in Serie ging.<br />
Der Karton beinhaltet rund 260 Bauteile<br />
an acht Spritzlingen, davon einer nur mit<br />
Klarteilen bestückt, zwei geteilte DS-Ketten,<br />
Ober- und Unterwanne sowie den<br />
Turm. Die übersichtliche Zahl der Bauteile<br />
68
Out-of-Box<br />
Maßstab 1:35<br />
Wegweisender Prototyp – der Kampfpanzer<br />
70 als direkter Vorläufer des Leopard 2<br />
lässt sich dank „Black Label“ von Dragon<br />
nicht nur im Museum studieren.<br />
vermittelt<br />
den<br />
alles prägenden Eindruck:<br />
Hier liegt ein Bausatz<br />
ohne Teile-Irrsinn vor, der<br />
sich schnell und angenehm bauen lässt.<br />
Übrigens – dieser Eindruck täuschte insgesamt<br />
gesehen nicht. Zudem weisen die<br />
Bausatzteile die gewohnt feine Dragon-<br />
Qualität auf – also Bastelfreude pur, unterstützt<br />
durch ein mustergültiges vierseitiges<br />
DIN-A4-Faltblatt mit Farbfotos des<br />
in Munster ausgestellten MBT/KPz 70 mit<br />
zahlreichen Detailansichten.<br />
Vorüberlegungen<br />
Also ran an den Zusammenbau? Nein,<br />
besser nicht, ohne die Bauanleitung bezüglich<br />
ihrer Ablauffolge zuvor durchzusehen<br />
und auf Stimmigkeit zu prüfen.<br />
Stimmigkeit? Darunter verstehe ich die<br />
Abfolge des Anbringens und der Montage<br />
modellfan.de 10/2014<br />
69
MBT-70 (Kpz.70) I Maßstab 1:35 I Bau Out-of-Box<br />
Markant ist das Fehlen der Fahrerluke<br />
vorne in der Wanne, da der Fahrer mit<br />
im Turm direkt vor der BMK sitzt.<br />
von Bauteilen an und in der Fahrzeugwanne<br />
oder des Turmes – stets nach der<br />
Prämisse: was muss, was kann und was<br />
zuletzt? Folglich sind nicht nur bei diesem<br />
Bausatz zuerst alle Schritte der Laufwerksmontage<br />
und der zahlreichen, durchaus<br />
filigranen<br />
Bauteile, etwa das<br />
Anbringen der Beleuchtungseinrichtung,<br />
auf und an der Fahrzeugwanne<br />
nur von sekundärer Bedeutung. Denn fügen<br />
sich Ober- und Unterwanne nicht<br />
passgenau zusammen, müssen<br />
beide elementaren Teile durch Klammern<br />
oder Gummiringe zusammengepresst<br />
werden, dann sind solche bereits<br />
angebrachten Kleinteile nur hinderlich<br />
und verlustgefährdet. Der erste Schritt ist<br />
1 2 3<br />
Kleine Bauteile später anbringen, wenn Oberund<br />
Unterwanne verklebt sind. Fixieren<br />
mittels Gummiringen/Klammern.<br />
Fahrwerk mit oder ohne Ketten immer auf<br />
einer ebenen Fläche ausrichten und prüfen,<br />
sofern kein Diorama geplant ist.<br />
Für Halterungen eignen sich PE-Bauteile oder<br />
Plastic-Sheet aus der Restesammlung,<br />
zugeschnitten und verklebt wie üblich.<br />
4 5 6<br />
Der Fahrerstand wurde eingesetzt; die bei den<br />
zusätzlichen PE-Teile wurden so umgebogen,<br />
dass sie das Herausfallen verhindern.<br />
Plastic-Sheet lässt sich kaum biegen; so wird<br />
die Halterung vorsichtig auf den über-stehenden<br />
Rand des Drehturms geklebt.<br />
Die Sekundärwaffe hinter dem Fahrer ist nun<br />
auch seitwärts richtbar; sie wird von Dragon<br />
korrekt detailliert dargestellt.<br />
Alle Fotos: Lothar Limprecht<br />
70
7 8 9<br />
Das <strong>Modell</strong> ist fertig für die Lackierung.<br />
Wer die Laufräder gesondert bemalt – eine<br />
18-mm-Durchmesser-Kreisschablone passt.<br />
DS-Ketten: Grundierung mit Vallejo Track<br />
Primer und Schwarz, Washes in Rosttönen,<br />
Gummipolster Dark Rubber.<br />
Nach der Grundierung: Zwei erste Schattierungen<br />
in Mattschwarz sowie Dunkelgrün<br />
(Vallejo Airbrush-Farben) stehen an.<br />
10 11 12<br />
Zweiter Schritt: ein wolkiges Überlackieren<br />
mit hellerem „Dark Green“ (012) und der<br />
eigentlichen Farbe „Olive Drab (043).<br />
Die tieferliegenden Stellen der Räder wurden<br />
mit diversen Vallejo-Washes, insbesondere<br />
Dark Green, <strong>leicht</strong> nachgedunkelt.<br />
Ein nahezu farbfreier Flachpinsel mit Vallejo<br />
043 Olive Drab und danach Revell 86 Khaki<br />
dienen zum Trockenmalen.<br />
also die Montage der Ober- und Unterwanne<br />
mit dem Heckteil (1). Danach<br />
schließt sich die Laufwerksmontage<br />
an. Dank entsprechender Passungen<br />
lassen sich die Räder exakt<br />
ausrichten. Auch die aus jeweils<br />
zwei flexiblen Segmenten bestehenden<br />
und mit Plastikkleber zu<br />
verbindenden DS-Ketten lassen<br />
sich gut aufziehen, wenn man<br />
die gemeinsam mit den<br />
Leiträdern (Baustufe<br />
1 E) kombiniert (2).<br />
Wer dank hydropneumatischen<br />
Laufwerks à la Citroen<br />
eine Hinterhangstellung<br />
mit<br />
im Frontbereich<br />
abgesenktem und<br />
heckseitig hochgefahrenem<br />
Fahrwerk<br />
darstellen möchte,<br />
muss die Passungen<br />
entfernen und sollte die<br />
beiliegende Montageschiene<br />
(Bauteil A1) nutzen.<br />
Gleichermaßen wie Ober- und<br />
Unterwanne wird der Turm zusammengefügt,<br />
denn es gibt keinerlei zwin-<br />
Dragon hat sich bei<br />
den Details gut an<br />
die beiden Originale<br />
in den Museen<br />
Koblenz und Munster<br />
gehalten.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
71
Nummernschilder gab es<br />
offenbar an den Prototypen<br />
noch nicht, die Eisernen Kreuze<br />
sind belegt, das Lastenklasse-<br />
Schild nicht.<br />
MBT-70 (Kpz.70) I Maßstab 1:35 I Bau Out-of-Box<br />
gende Innenmontagen.<br />
Die Sekundärwaffe<br />
(Baustufe 10), eine 2-cm-<br />
BMK, lässt sich ebenso wie der<br />
Fahrerstand drehbar einsetzen. Nur<br />
sind bei beiden keinerlei Halterungen dafür<br />
vorgesehen. Selbsthilfe ist angesagt.<br />
Kleine Ergänzungen<br />
Plastik-Reste oder überzählige PE-Platinen<br />
leisten hierbei beste Dienste (3), indem<br />
man sich die nötigen Halterungen<br />
zurechtschneidet und mit dem passenden<br />
Der Kampfpanzer 70<br />
Der Kpz.70 sollte in den 1970er-Jahren die<br />
M48 bei der Bundeswehr und den M60 in der<br />
US Army ersetzen und, bezogen auf Fähigkeiten<br />
und Technik, als standardisierter<br />
Kampfpanzer alle bisherigen übertreffen. Die<br />
Wanne mit dem hydropneumatischen Fahrwerk<br />
ist niedrig ausgelegt, der Turm beherbergt<br />
die gesamte dreiköpfige Besatzung inklusive<br />
Fahrer. Der mit drei Winkelspiegeln<br />
ausgestattete Fahrerplatz ist links in einem<br />
drehbaren Fahrerstand angeordnet, der sich<br />
automatisch auf die Fahrtrichtung der Wanne<br />
ausrichtet. Hinter dem Fahrerstand befindet<br />
sich die Sekundärwaffe, eine 20-mm-<br />
Maschinenkanone zur Flugabwehr. Der Platz<br />
des Richtschützen befindet sich vorne in der<br />
rechten Turmseite und verfügt über einen<br />
Winkelspiegel sowie eine eigene Turmluke.<br />
Der Kommandant sitzt in erhöhter Position<br />
hinter ihm und verfügt über sechs Winkelspiegel<br />
für die Rundumsicht. Statt eines Ladeschützen<br />
besitzt der Kampfpanzer eine La-<br />
deautomatik im Turmheck. 1969 endete die<br />
gemeinsame Projektentwicklung aus Kostengründen,<br />
und das bereits sechs Jahre nach<br />
Vertragsabschluss. Aus der Entwicklungsarbeit<br />
gingen jedoch die Kampfpanzer Leopard<br />
2 in Deutschland und der M1 in den USA<br />
hervor.<br />
Einer von zwei Kpz.70, hier der im Museum<br />
in Munster.<br />
Foto: L. Limprecht<br />
Klebstoff anbringt, die Bauteile einsetzt<br />
und durch ganz einfaches Umbiegen sichert<br />
(4, 5). Wichtig: die kleinen Halterungen<br />
erst außen ankleben, Klebstoff<br />
trocknen lassen und dann einsetzen. Andernfalls<br />
besteht am Drehteil die Gefahr<br />
des Festklebens, also gerade das, was man<br />
zu vermeiden trachtet. Dragon muss anerkennend<br />
zugestanden werden,<br />
die in Munster am Originalfahrzeug<br />
falsche Montage der Sekundärwaffe<br />
nicht kopiert zu haben (6).<br />
Nahezu alle Optiken und Sichtmittel sind<br />
mit klaren Plastikteilen ausgestattet, die<br />
von außen aufmontiert werden. Die Sichtblöcke<br />
für Fahrer und Kommandant jedoch<br />
sind zu kolorieren. Alles das lässt<br />
sich bei einem genauen und vorangehenden<br />
Studium der Bauanleitung erkennen<br />
– und damit man es nicht vergisst, vermerkt<br />
und schreibt man sich solche Hinweise<br />
in die Bauanleitung . Damit ist das<br />
<strong>Modell</strong> des MBT/KPz 70 bereits fertig für<br />
die einfache Lackierung in Gelb-Oliv.<br />
Gelb-Oliv über alles<br />
Der Kpz.70 kann nur der Zeit und den<br />
Vorgaben entsprechend in Olivgrün über<br />
alles lackiert werden (7). Vorher widmete<br />
ich mich noch den gut detaillierten DS-<br />
Ketten. Die grundierte ich mit Vallejo Model<br />
Air und Track-Primer schwarz und<br />
braun und hob hiernach die Laufflächen<br />
der Gummipolster mit Vallejo Panzer<br />
Aces Dark Rubber hervor. Die Metallteile<br />
erhielten zudem ein Washing aus Vallejo<br />
Dark Rust und stellenweise noch ein wenig<br />
Light Rust (8).<br />
Lackiert waren beide Prototypen des MBT-<br />
70 ausschließlich in Gelb-Oliv, also RAL<br />
6014. Zudem stellt mein <strong>Modell</strong> die Museumsausführung<br />
dar, Verschmutzungen<br />
und Rost sind also fehl am Platz. Das<br />
72
13 14<br />
Die Decals lassen sich ohne Probleme schnell<br />
und einfach aufbringen. Ein Matt-lacküberzug<br />
(hier Tamiya XF86) schützt.<br />
grundierte <strong>Modell</strong> wurde mit Vallejo Model<br />
Air Black und Cam. Dark Green vorschattiert<br />
(9), anschließend mit Dark<br />
Green und Olive Drab aufgehellt (10).<br />
Nur wenig Museumsalterung<br />
Dem Laufwerk gönnte ich noch ein Wash<br />
mit Dark Green (11), um nach einer ausreichenden<br />
Trocknungszeit von zwei Tagen<br />
mit einem dezenten und teilweisen<br />
Auf einen Blick<br />
MBT-70 (KPZ.70)<br />
BAUZEIT ‰ ca. 30 Stunden<br />
Arbeitser<strong>leicht</strong>erung: das <strong>Modell</strong> auf einem<br />
Stück Styropor fixieren (Zahnstocher, Stecknadeln)<br />
und auf einen Drehteller setzen.<br />
Aufhellen hervorstehender Teile unter der<br />
Verwendung von Vallejo Model Air 043<br />
Olive Drab sowie anschließend Revell<br />
Nr. 86 (Khakibraun) fortzufahren (12). Die<br />
Anbringung der wenigen beiliegenden<br />
Decals gelingt schnell und einfach. Mit Tamiya<br />
XF86 Flat Clear erhielt das <strong>Modell</strong><br />
abschließend einen matten Schutzüberzug.<br />
Ein <strong>leicht</strong>er Zusatz von Glanzlack wäre<br />
auch nicht falsch (13, 14).<br />
<strong>Kit</strong> 3550 Maßstab 1:35 Hersteller Dragon Preis ca. 60,– €<br />
Zusätzlich verwendetes Material: Plastic-Sheet, Ätzteilreste,<br />
Contacta Professional von Revell (mit Kanüle)<br />
Farben: Vallejo Model Air: 012, 019, 043, 057, Panzer Aces 302 &<br />
304, Washes 502 & 507; Revell: 86; Tamiya: XF86<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ <strong>leicht</strong><br />
Dragon hat mit diesem <strong>Modell</strong> des MBT-<br />
70 beziehungsweise Kampfpanzer 70 aus<br />
der neuen Serie „Black Label“ für mein<br />
Empfinden einen überzeugenden Spitzenbausatz<br />
aufgelegt, der das Original<br />
erstklassig wiedergibt. Dabei hielt man<br />
sich weitgehend an jene Variante aus dem<br />
Deutschen Panzermuseum Munster, obschon<br />
offenbar fahrzeugbezogen andere<br />
Konfigurationen einflossen, die für mich<br />
aber ohne Auswirkung auf den guten Gesamteindruck<br />
blieben. Zudem ist der gut<br />
gestaltete Bausatz durchaus Anfängern<br />
wie fortgeschrittenen <strong>Modell</strong>bauern zu<br />
empfehlen.<br />
Literaturempfehlung:<br />
Spielberger, Walter J.: Die Kampfpanzer Leopard<br />
und ihre Abarten. Band 1 der Serie Militärfahrzeuge,<br />
Stuttgart, Motorbuch Verlag<br />
Spielberger, Walter J.: Von der Zugmaschine<br />
zum Leopard 2. Bernard & Graefe Verlag,<br />
München<br />
Lothar Limprecht, Jahrgang<br />
1950, betreibt seit 35 Jahren<br />
das Hobby Plastikmodellbau.<br />
Erste Erfahrungen sammelte er<br />
als Kind im <strong>Modell</strong>eisenbahnbau.<br />
Nach einer mehrjährigen<br />
Pause startete er wieder mit<br />
Flugzeugmodellen in 1:32 und<br />
sattelte 1985 zu Militärfahrzeugen<br />
im Maßstab 1:35 um. Interessenschwerpunkte<br />
liegen auf den Sonderfahrzeugen und<br />
Projekten der EDW und der Kaiserlich Japanischen<br />
Armee. Aber auch Fahrzeuge aus den ersten<br />
Jahren der Bundeswehr und NATO oder außergewöhnliche<br />
Projekte wie z. B. seltene Radund<br />
Kettenfahrzeuge des Warschauer Paktes finden<br />
sein Interesse. Somit passt dieser Kampfpanzer<br />
70 genau in sein Beuteschema.<br />
GeraMond Verlag GmbH, Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />
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Kompetent Know-how aufbauen:<br />
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stellungen, Projekten und Basics Anregungen und Erfahrungen für Ihr Hobby.<br />
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40 Jahre<br />
INHALT:<br />
Glossar XXL: Silvering S. 74<br />
Basics: Kampf dem Staub S. 76<br />
Glossar XXL: Silvering<br />
Kaum etwas entstellt ein schön gebautes <strong>Modell</strong> so sehr wie Decals, die durch<br />
hässliches „Silvering“ auf der Lackierung störend ins Auge fallen. Doch was<br />
steckt dahinter und wie behebt man den Missstand?<br />
Von Berthold Tacke<br />
Silvering – das wird wohl kaum<br />
jemanden überraschen – heißt<br />
wörtlich übersetzt „Silbern“. Gemeint<br />
ist dieser silbrige Glanz,<br />
den man oft am Rande oder unter<br />
ganzen Decalgruppen auf der <strong>Modell</strong>oberfläche<br />
wahrnimmt. Das Auge des Betrachters<br />
ist da unbestechlich. Es leitet seine<br />
Eindrücke sogleich an das Gehirn weiter.<br />
Dort wird dann aus der optischen Information<br />
messerscharf geschlossen, dass<br />
die Markierung, das Balkenkreuz, die Kokarde<br />
etc. wohl doch „nur“ aufgeklebt und<br />
nicht lackiert sind. Ja, und wenn erst einmal<br />
die Schaltzentrale in unserem Kopf<br />
den Schwindel bemerkt hat, dann ist sie<br />
nicht mehr bereit, darüber gnädig hinwegzusehen,<br />
sondern fokussiert jetzt nur<br />
noch auf den Makel, der ja die „ganze <strong>Modell</strong>oberfläche<br />
ruiniert“. So gnadenlos ist<br />
unser innerer Beobachter manchmal, ob<br />
man nun will oder nicht.<br />
Bildbetrachtung<br />
Doch schauen wir uns einmal gemeinsam<br />
den Rumpf eines Flugzeugmodells<br />
an, bei dem das Aufbringen der Decals<br />
wohl nicht so gut funktioniert hat. Dabei<br />
bitte ich Sie, das nebenstehende Bild einmal<br />
genau zu betrachten; achten Sie dabei<br />
auf die Stellen, die mit verschiedenfarbigen<br />
Pfeilen markiert wurden!<br />
Die vier Pfeilfarben zeigen in unserem Negativbeispiel<br />
gleich vier der grundlegenden<br />
Fehler und Probleme, die beim Anbringen von<br />
Decals auftauchen können.<br />
Grüne Pfeilspitzen<br />
Problem: Das Decal „fällt“ nicht in die<br />
Gravuren, sondern schwebt irgendwie<br />
steif über ihnen. So werden Strukturlinien<br />
auf der <strong>Modell</strong>oberfläche optisch unterbrochen,<br />
was das Betrachterauge sehr<br />
stört. Nur beim grünen Pfeil links oben<br />
kann man erahnen, dass die Kontur der<br />
kleinen Wartungsklappe mehr schlecht<br />
als recht durchscheint.<br />
Lösung: Verwenden Sie Weichmacher.<br />
Siehe dazu auch MODELLFAN 7/2014,<br />
Glossar XXL, S. 64.<br />
Gelbe Pfeile<br />
Problem: Hier fällt auf, dass die äußeren<br />
Ränder des Balkenkreuzes wie von einer<br />
transparenten Plastiktüte gesäumt<br />
werden.<br />
Lösung: Immer darauf achten, dass auch<br />
die Ränder absolut plan anliegen und<br />
nicht durch irgendeinen Verarbeitungsschritt<br />
an den Kanten hochgebogen werden<br />
und dadurch auf der <strong>Modell</strong>oberfläche<br />
verbleiben.<br />
Orangefarbene Pfeile<br />
Problem: Klassisches Silvering im ganz<br />
großen Stil. Die gesamte Trägerfilmfläche<br />
zwischen den Buchstaben hebt sich<br />
von der umgebenden Lackierung silbrig<br />
schimmernd ab.<br />
Lösung: Es empfiehlt sich immer, so viel<br />
des Trägerfilms mit einem scharfen Skalpell<br />
zu entfernen, dass dabei kein Decal<br />
beschädigt wird. In unserem Fall hätte<br />
das bedeutet, dass viel<strong>leicht</strong> nur noch der<br />
schwer zu entfernende Trägerfilmbereich<br />
im Zentrum des Buchstabens „A“ Silve -<br />
ringprobleme bereitet hätte.<br />
Rote Pfeile<br />
Problem: Das Decal ist offensichtlich beschädigt<br />
worden. Der obere rote Pfeil<br />
zeigt auf eine unsaubere Abrisskante des<br />
Trägerfilms, die hier als kleine, aber häss-<br />
74
liche silbernde Nase auffällt. Der untere rote Pfeil zeigt, dass<br />
der Buchstabe „A“ offensichtlich beim Auftrag der Decals gerissen<br />
war. Doch der Reparaturversuch – das Zusammenschieben<br />
der Fragmente – lässt das Problem nur noch deutlich erahnen;<br />
er kann daher als gescheitert gelten.<br />
Lösung: Immer absolut scharfe Skalpellklingen oder eine<br />
hochfeine, scharfe Bastelschere verwenden. Es gilt zu schneiden<br />
und nicht zu reißen; jeglicher Schneideversuch mit stumpfen<br />
Werkzeugen muss misslingen.<br />
Decals reißen bei der Montage relativ oft – das passiert sogar<br />
den Meistern des <strong>Modell</strong>baus. In den häufigsten Fällen ist der<br />
Trägerfilm einfach zu dünn und das Decal kann nur mit viel<br />
Glück heil an seinen angedachten Platz geschoben werden. Natürlich<br />
kann man versuchen, Decals, wenn sie gerissen sind,<br />
auf dem <strong>Modell</strong> wieder zusammenzuschieben. Doch dabei<br />
muss man äußerst sorgfältig vorgehen. Es ist absolut unerlässlich,<br />
dass die Risskanten Stoß vor Stoß stehen. Sollte man dennoch<br />
später die „Naht“ erkennen, so kann man sie noch mit einem<br />
sehr feinem Pinsel und passender Farbe vorsichtig<br />
kaschieren.<br />
Was steckt hinter dem Silvern?<br />
Die Erklärung ist einfach. Die Oberfläche des <strong>Modell</strong>s ist<br />
nicht ganz eben. Das bewirkt, dass das Decal nur auf den<br />
„herausragenden Spitzen“ der mit bloßem Auge kaum wahrnembar<br />
„zerklüfteten“ <strong>Modell</strong>oberfläche aufliegt. In den<br />
„Tälern“ bzw. Hohlräumen wird vom Decal und seinem<br />
transparenten Trägerfilm – denn darauf ist die Farbe des<br />
Decals aufgedruckt – Luft eingeschlossen. Letztlich sind<br />
also diese Lufteinschlüsse die Hauptverantwortlichen für<br />
das Silvern.<br />
Doch ein Bild<br />
beziehungsweise<br />
Schema sagt<br />
oft mehr als<br />
tausend Worte.<br />
Was tun?<br />
Wenn die eingeschlossene Luft schuld ist am silbrig schimmernden<br />
Eindruck beim Silvern, dann müssen wir versuchen<br />
zu vermeiden, dass Luft eingeschlossen werden kann.<br />
Und da wir gelernt haben, dass eine rauhe <strong>Modell</strong>oberfläche<br />
das absolut plane Anliegen der Decals verhindert, müssen<br />
wir zunächst die <strong>Modell</strong>oberfläche glätten. Denn wenn keine<br />
„Hubbel“ mehr auf der <strong>Modell</strong>oberfläche sind, wird das Decal<br />
auch absolut plan aufliegen. Plan aufliegen bedeutet, dass<br />
keine Luft eingeschlossen wird.<br />
Das „Glätten“ der <strong>Modell</strong>oberfläche geschieht durch einen<br />
sehr dünnen Auftrag glänzenden oder seidenmatten Klarlacks.<br />
Der Glanz dieser Lacke deutet nämlich schon auf eine<br />
glatte Oberfläche. Auf diese glatte Schicht kann nun ohne<br />
Sorge das Decal aufgebracht werden. Und anschließend<br />
kann man, will man die Lackierung und die Decals schützen,<br />
diese wie in einem Sandwich von noch einer Klarlackschicht<br />
umschließen lassen. Wichtig ist, dass die Klarlackschichten<br />
äußerst dünn aufgetragen werden. Denn man kann natürlich<br />
auch mit Klarlack<br />
<strong>Modell</strong>-Konturen<br />
ziemlich zukleistern<br />
– dies im<br />
wahrsten Sinne<br />
des Wortes.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
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Das muss man nicht<br />
auf sich sitzen lassen:<br />
Staub.<br />
Arbeiten mit alternativen Techniken<br />
Kampf dem Staub<br />
Ärgernis auf fertig gebauten <strong>Modell</strong>en<br />
Staub ist ein unvermeid -<br />
bares Problem auf fertigen<br />
<strong>Modell</strong>en. Doch wie wird<br />
man diesem ungebetenem<br />
Gast Herr? Wenn es nicht<br />
gerade ein getakeltes Segelschiff<br />
zu reinigen gilt, ist<br />
die Beseitigung einfach.<br />
Von Lothar Limprecht<br />
Was gilt es zu unternehmen,<br />
wenn unser mit vielen Mühen<br />
gebautes <strong>Modell</strong> im Regal<br />
oder in der Vitrine nach und<br />
nach und unvermeidbar zustaubt?<br />
Ein Grauschleier überdeckt alle<br />
unsere Mühe, nimmt Glanz, Schönheit<br />
und unsere Freude am <strong>Modell</strong> – mal ganz<br />
davon zu schweigen, wenn wir durch<br />
Frau, Freundin oder Mutter zum Abstauben<br />
aufgefordert werden. Besser, wir tun<br />
es, als dass andere Hand anlegen!<br />
Grundsätzlich ist die Vorgehensweise sowohl<br />
bei un- als auch bei lackierten <strong>Modell</strong>en<br />
gleich, schließlich ist es dem Staub<br />
völlig egal, wo er sich hinlegt. Nur bei fertigen<br />
<strong>Modell</strong>en oder gar Dioramen sind<br />
erheblich mehr feinste Details und Kleinigkeiten<br />
angebracht, die unsere besondere<br />
Aufmerksamkeit erfordern.<br />
Was sich hierzu unter Umständen bei älteren<br />
<strong>Modell</strong>en mit nachlassender Haftung<br />
des einst verwendeten Klebstoffes<br />
empfehlen lässt, ist eine „Arbeitskiste“,<br />
um darin zu werkeln. Denn löst sich ein<br />
Teil, ginge es gegebenenfalls verloren. In<br />
einem nach vier Seiten geschlossenen Behältnis<br />
wird das Risiko des Verschwindens<br />
auf Nimmerwiedersehen erheblich<br />
verringert. Ein Hilfsmittel stellt der Kompressor<br />
mit Airgun oder Ausblaspistole<br />
dar. Wichtig ist, je nach Beschaffenheit<br />
des <strong>Modell</strong>s oder Dioramas mit gering dosiertem<br />
Druck des Kompressors zu arbeiten.<br />
Je stärker und damit „härter“ der Luftstrom<br />
ist, desto eher fliegen die Teile!<br />
Wie bereits in MODELLFAN 3/2012 über<br />
die Staubentfernung am Beispiel unlackierter<br />
<strong>Modell</strong>e als Vorbereitung für die<br />
Bemalung beschrieben, stellen die hier<br />
gezeigten Methoden und Mittel nicht das<br />
Nonpulsultra, aber zumindest doch eine<br />
einfache und nahezu bei allen <strong>Modell</strong>bauern<br />
verfügbare Anwendung vorhandener<br />
Mittel und Werkzeuge dar. Und darum<br />
geht es: Grundlagen als Hilfe zur Selbsthilfe<br />
oder zum Finden der optimierten eigenen<br />
Methode zu geben.<br />
Alle Fotos: Lothar Limprecht<br />
76
Zweckmäßige Staubentferner sind verschiedene<br />
Pinsel, eine Airbrush- oder Ausblaspistole,<br />
aber auch ein Staubbindetuch.<br />
Ein Katzenzungenpinsel nimmt, wie man an<br />
den Pinselhaaren sieht, sehr gut den Staub<br />
von glatten und unebenen Flächen auf.<br />
Für Innenkanten und Absätze eignet sich ein<br />
Flachpinsel, aber auch ein Rundpinsel mit<br />
relativ spitz zulaufenden Borsten.<br />
Ist wiederum der Katzenzungenpinsel entstaubt,<br />
lassen sich ausgezeichnet Scheiben<br />
(Vorsicht bei Scheibenwischern) säubern.<br />
Kosmetikpinsel besitzen sehr weiche Haare,<br />
und mit Drehbewegung werden glatte Oberflächen<br />
ohne Details sehr gut gereinigt.<br />
Ein Staubbindetuch nimmt Staub exzellent<br />
auf, aber die Handhabung erfordert äußerste<br />
Achtsamkeit auf allen erhabenen Details.<br />
Ein Moment der Unachtsamkeit: Unter dem<br />
Staubbindetuch, eher geeignet für glatte<br />
Flächen, brachen die Scheinwerfer ab.<br />
Staub hat keine Chance bei Pinsel und Ausblas-<br />
oder Airbrush-Pistole mit geringerem<br />
Druck. Auch der Pinsel bleibt sauber.<br />
Airbrush-Kabine als Reinigungsstation: mit<br />
Tüchern oder Papier auskleiden, nicht einschalten,<br />
sonst bläst der Staub hinten raus.<br />
Durch den Luftstrom gelöste Kleinteile sind<br />
dort <strong>leicht</strong> zu finden. Wer keine Kabine hat –<br />
ein entsprechend großer Pappkarton reicht.<br />
Mit Luftdruck geht das Entstauben flott und<br />
sicher von der Hand. Eine Ausblaspistole aus<br />
dem Airbrush-Fachhandel ist preiswert.<br />
Beim Entstauben eines Dioramas ist die<br />
Arbeit mit Airbrush und Luft bei geringem<br />
Arbeitsdruck eigentlich unerlässlich.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
77
Nachrichten<br />
MODELLFAN<br />
Verantwortlich für den Inhalt dieser Seiten ist der Deutsche Plastik-<strong>Modell</strong>bau-Verband e.V.<br />
Der <strong>Modell</strong>baunachwuchs,<br />
hoch konzentriert bei der<br />
Arbeit.<br />
Wir sind der Nachwuchs!<br />
„Von nichts kommt nichts“ ist eine alte Volksweisheit,<br />
und gemäß dieser haben die Mitglieder des<br />
EPMC Dresden vom 12. März bis 2. Juli 2014 am<br />
Gymnasium Dresden-Plauen im 14-tägigen Abstand<br />
je einen Nachmittag für die Schüler-AG<br />
Plastikmodellbau gestaltet. Dabei wurden die im<br />
Vorfeld der AG-Gründung von den Eltern und Lehrern<br />
ausgesprochenen Erwartungen an das Ziel<br />
und die Inhalte konsequent realisiert:<br />
n Aufbau und Entwicklung handwerklicher<br />
Grundfähigkeiten der Schüler<br />
n Vermittlung von Grundwissen zu eingesetzten<br />
Materialien im Plastikmodellbau<br />
n Beschäftigung mit historischen und techni-<br />
n<br />
schen Hintergründen der <strong>Modell</strong>bau-Themen<br />
Thematische Abgrenzung auf zivile <strong>Modell</strong>bau-Themen<br />
Unser Club-Vorsitzender Hans Böhme hat mit dieser<br />
gewonnenen Orientierung den Kontakt zur Firma<br />
Revell aufgenommen und um Unterstützung<br />
beim Dresdner Projekt „<strong>Modell</strong>bau macht Schule“<br />
Die Mitglieder des EPMC-Dresden gaben gerne<br />
Hilfestellung bei Fragen und Problemen.<br />
gebeten, die erwartungsgemäß auch sofort, unkompliziert<br />
und umfangreich gewährt wurde.<br />
Am 12. März 2014 starteten erwartungsvoll die<br />
Schüler mit der Fachlehrerin Frau Große und mehreren<br />
EPMC-Clubmitgliedern in den ersten Kurstag.<br />
Es wurden der Bau eines Segelflugzeugmodells im<br />
Maßstab 1:32 mit den dafür erforderlichen Werkzeugen<br />
sowie die Kurstermine besprochen, danach<br />
ging es auch gleich mit Eifer zur Sache. Der 14-tägige<br />
Abstand der Kurstage hat sich bewährt, obwohl<br />
er einigen ungeduldigen Nachwuchs-<strong>Modell</strong>bauern<br />
viel zu lange dauerte.<br />
Unsere Befürchtungen auf eventuellen Schwund<br />
bei den AG-Teilnehmern bewahrheiteten sich<br />
nicht, im Gegenteil, die Nachwuchs-<strong>Modell</strong>bauer<br />
wollen unbedingt nach der Sommerpause am beginnenden<br />
zweiten AG-Kursus teilnehmen und<br />
nach Äußerungen der bisherigen AG-Zaungäste ist<br />
eine zunehmende Mitgliederzahl zu erwarten. Das<br />
jedenfalls kam am 2. Juli 2014, dem Abschlusstag<br />
unseres ersten <strong>Modell</strong>bau-Kurses am Gymnasium<br />
Dresden-Plauen, sehr deutlich zum Ausdruck.<br />
… der „Kleingartenanlage Schmatzenhöhe“ in<br />
Bayreuth: Nach meinem erfolgreichen Einstieg<br />
beim Kinderbasteln im letzten Jahr war es keine<br />
Frage, diese Aktion bei unserem diesjährigen Gartenfest<br />
am 26. Juli zu wiederholen. Dank der Unterstützung<br />
des DPMV durch unseren Beisitzer für<br />
die Jugendförderung, Jürgen Vogel, konnte ich<br />
wieder mehrere <strong>Modell</strong>e von Revell in meinen Bastelkarton<br />
einsortieren. Für die Unterstützung und<br />
Den Schülern hat es sichtlich große Freude bereitet,<br />
unter Hilfestellung von erfahrenen Hobby-<br />
<strong>Modell</strong>bauern ihre ersten Erfahrungen mit der Materie<br />
Plastikmodellbau sammeln zu können. Aber<br />
auch unsere Clubmitglieder hatten offensichtlich<br />
dabei große Freude, denn um rege Mitglieder-Beteiligung<br />
zum AG-Nachmittag musste niemals aufgefordert<br />
werden. Beim Beobachten der unvoreingenommenen<br />
Baukünste unserer Nachwuchskräfte<br />
konnten sich einige Mitglieder an ihre eigenen<br />
ersten <strong>Modell</strong>bau-Versuche mit einem Schmunzeln<br />
im Gesicht sehr gut erinnern.<br />
Die gemeinsamen <strong>Modell</strong>baustunden in der<br />
neuen AG haben eine richtige kleine <strong>Modell</strong>baugemeinschaft<br />
hervorgebracht, die mit Recht von<br />
sich behaupten kann: „Wir sind der Nachwuchs!“<br />
Dazu kann man sich im Forum des EPMC Dresden<br />
(http://epmc.xobor.de) unter der Rubrik „<strong>Modell</strong>bau-AG<br />
des EPMC Dresden am Gymnasium Dresden-Plauen“<br />
selbst ein umfassendes Gesamtbild<br />
machen.<br />
Rainer Dierchen & Hans Böhme/EPMC-Dresden<br />
Bastelaktion beim Gartenfest …<br />
Zusendung der <strong>Modell</strong>e herzlichsten Dank an beide<br />
Stellen! So war ich gut gerüstet mit Material und<br />
Werkzeug, der Wetterbericht hörte sich auch gut an<br />
und ich machte mich auf den Weg in unsere Gartenanlage.<br />
Bastel- und Ablagetisch wurden mir<br />
vom Verein bereits freundlicherweise aufgestellt<br />
und mit Tischdecken versehen. Nun ging es los:<br />
<strong>Modell</strong>e auspacken, Werkzeug bereitstellen und auf<br />
den „Ansturm“ der Interessierten warten.<br />
78
Anschrift des DPMV<br />
Deutscher Plastik-<strong>Modell</strong>bau-Verband e.V.<br />
c/o Stefan van Kisfeld<br />
Glatzer Straße 7 · D-48493 Wettringen<br />
Homepage: www.dpmv.de<br />
Der Tisch ist gedeckt, der Ansturm kann kommen.<br />
Und er kam.<br />
Wie man sieht, waren alle Teilnehmer aufmerksam<br />
bei der Arbeit.<br />
11. Ausstellung des<br />
<strong>Modell</strong>bauclub Koblenz<br />
Alle zwei Jahre organisiert der <strong>Modell</strong>bauclub<br />
Koblenz seine eigene Ausstellung in Koblenz. Diesmal<br />
findet sie am 8. und 9. November 2014 statt,<br />
als Veranstaltungsort konnte die Aula des Gymnasiums<br />
im Stadtteil Karthause angemietet werden.<br />
Die Karthause ist bekannt als Standort des Bundesarchivs,<br />
für das ehemalige Flugfeld und durch<br />
die Festungsanlage „Feste Kaiser Franz“, die mit<br />
Abstand größte Festungsanlage in Europa zu ihrer<br />
Zeit. Das „Löwentor“, der ehemalige Haupteingang,<br />
ist bis heute erhalten geblieben. Das Gebäude<br />
bildet auch den Mittelpunkt auf dem Werbeplakat<br />
für die Ausstellung.<br />
Es werden Einzelaussteller, Clubs und Vereine<br />
aus dem Bundesgebiet und dem angrenzenden<br />
Ausland erwartet. Ebenso international haben<br />
sich einige Fachhändler angemeldet. Zusätzlich<br />
wird es eine umfangreiche Tombola geben, eine<br />
separate Flohmarktecke sowie eine Bastelecke für<br />
die <strong>Modell</strong>bauer von morgen. Und auch für Kaffee<br />
und Kuchen wird bestens gesorgt sein.<br />
Als Höhepunkt der Veranstaltung wird am Sonntag<br />
durch das Publikum der diesjährige Clubmeister<br />
des <strong>Modell</strong>bauclubs Koblenz gewählt werden. Damit<br />
verbunden ist außerdem ein Gewinnspiel, bei<br />
dem auf den glücklichen Gewinner ein kapitaler<br />
Preis wartet.<br />
Anmeldeschluss für die Ausstellung ist der 6. Oktober<br />
2014. Die Anmeldeunterlagen sind entweder<br />
Am Anfang dachte ich schon, dass es heuer<br />
nichts wird mit vielen Bastlern, ich musste fast eine<br />
Stunde warten, bis sich der erste Jugendliche<br />
mit seinem Vater ein <strong>Modell</strong> zum Basteln aussuchte.<br />
Aber dann, als der erste Platz besetzt war, ging<br />
es Schlag auf Schlag und ich musste ein paar Anwärter<br />
schon auf die Warteliste setzen. Fragen beantworten,<br />
kleine Hilfestellungen beim Lesen der<br />
Bauanleitung und beim Trennen der Bauteile geben<br />
… es gab immer etwas zu tun. Wieder waren al le<br />
mit viel Eifer beim Zusammenbau der ausgesuchten<br />
<strong>Modell</strong>e beschäftigt, und so konnte jeder am Ende<br />
stolz mit seinem <strong>Modell</strong> nach Hause gehen.<br />
Da ich auch diesmal wieder um Spenden für die<br />
KinderKrebshilfe bat, war ich über das Ergebnis<br />
doch angenehm überrascht. In der Spendendose<br />
befanden sich 60 Euro und der Vorstand unseres<br />
Vereins legte noch mal 50 Euro obendrauf; so werde<br />
ich 110 Euro für die Deutsche KinderKrebshilfe<br />
an Revell überweisen. An dieser Stelle möchte ich<br />
mich noch mal ganz herzlich bei allen Spendern<br />
bedanken und kann versichern, dass die Spende einem<br />
wirklich guten Zweck zukommt.<br />
Hans Kolb, CMF Bayreuth, Einzelmitglied im DPMV<br />
unter www.mbc-koblenz.de verfügbar oder unter ausstellung2014@mbc-koblenz.de<br />
anzufragen. Wir wünschen<br />
allen Besuchern und <strong>Modell</strong>bauern schon jetzt<br />
eine gute Anreise nach Koblenz und viel Spaß bei<br />
der Ausstellung!<br />
Clubleitung <strong>Modell</strong>bauclub Koblenz<br />
Termine von<br />
<strong>Modell</strong>bau-Clubs<br />
Alle aktuellen Termine finden Sie auf:<br />
www.modellfan.de<br />
12. Oktober 2014<br />
22. Ausstellung des PMC Saar e. V.,<br />
Allenfeldhalle, Allenfeldstraße 42,<br />
D-66589 Merchweiler.<br />
Info: www.pmcsaar.de<br />
18./19. Oktober 2014<br />
Ausstellung der <strong>Modell</strong>bau-Freunde-<br />
Lohne, Gymnasium Lohne, An der Kirchenziegelei<br />
12, 49393 Lohne. Info: www.modellbau-freunde-lohne.de<br />
18./19. Oktober 2014<br />
5. Bayerische <strong>Modell</strong>bautage, Stadthalle,<br />
Alois-Schißl-Platz 1, 85435 Erding.<br />
Info: www.bayerische-modellbautage.de<br />
oder othmar.hellinger@gmx.de<br />
18./19. Oktober 2014<br />
25. Ausstellung des PMC Main-Kinzig<br />
e. V., Sport- u. Kulturhalle, Am Viadukt 12,<br />
63571 Gelnhausen-Meerholz.<br />
Info www.pmc-mainkinzig.de<br />
25. Oktober 2014<br />
26. Ausstellung „Euro Scale <strong>Modell</strong>ing“ der<br />
IPMS Nederland, Nieuwegein Business<br />
Center, Blokhoeve 1, NL-3438 LC Nieuwegein,<br />
Niederlande.<br />
Info: www.ipms.nl<br />
25./26. Oktober 2014<br />
10. Ausstellung und 20-jähriges Jubiläum<br />
der <strong>Modell</strong>baufreunde Borgentreich, Alsterhalle,<br />
Grüner Weg 14, 34434 Borgentreich-Bühne.<br />
Info: www.borgentreicher-modellbauausstellung.blogspot.de<br />
26. Oktober 2014<br />
Ausstellung der <strong>Modell</strong>baufreunde<br />
Lingen, Gasthof Schotte, Estringen 5,<br />
49811 Lingen-Estringen.<br />
Info: www.modellbau-freunde-lingen.de<br />
modellfan.de 10/2014<br />
79
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Kleinserienbausätze sind nicht ganz ohne. Ist aber ein Wunschmodell<br />
verfügbar, springt man auch mal über seinen Schatten und testet,<br />
wie sich so ein <strong>Kit</strong> bauen lässt. Der kleine Goliath ist ein<br />
ideales Übungsobjekt. Von Lothar Limprecht<br />
Out-of-Box<br />
Maßstab 1:35<br />
Das Ausnahmemodell im Militärmaßstab,<br />
ein Postauto aus der<br />
Zeit des „Dritten Reiches“, wird<br />
ermöglicht durch die Ausführung<br />
als Resin-Bausatz.<br />
80
Borgward GOLIATH F.400 Dreirad Lieferwagen 193<br />
Der kleine Goliath F.400 wurde von Borgward<br />
ab 1936 gebaut. Er war Nachfolger des F 200<br />
„Blitzkarren“. Diese Kleinlieferwagen hatten<br />
im Deutschen Reich den unschätzbaren Vorteil,<br />
über einen Hubraum unter 350 Kubikzentimeter<br />
und nur drei Räder zu verfügen,<br />
weshalb sie steuer- und führerscheinfrei waren.<br />
Der Goliath F.400 konnte passable 750<br />
Kilogramm Last befördern. Mit zwölf PS war<br />
immerhin eine Höchstgeschwindigkeit von<br />
50 km/h zu erreichen. Die Kaufpreise lagen<br />
zwischen 1.340 und 1.605 Reichsmark. Bis<br />
1961 liefen etwa 49.000 Exemplare dieser<br />
praktischen Dreirad-Fahrzeuge vom Band.<br />
Goliath Dreirad von 1957. Foto: Stahlkocher<br />
Fertiggestellt, ist im Nachhinein<br />
ein hübsches <strong>Modell</strong><br />
entstanden, aber …<br />
Dieses „aber“ begründet<br />
sich in dem einen und anderen<br />
Missstand, der sich erst<br />
beim Zusammenbau erwies.<br />
Die anfängliche Überprüfung der<br />
Bauteile zeigte: Alle sind absolut<br />
blasen- und verzugsfrei gegossen.<br />
Dies ließ eigentlich eine <strong>leicht</strong>e<br />
und schnelle Montage erwarten.<br />
Leider passten die Führerhaustüren<br />
nicht so recht. Der Türausschnitt<br />
ist nämlich statt mit einer<br />
dünnen Fischhaut in nahezu<br />
Wandmaterialstärke ausgegossen<br />
und musste regelrecht freigeschnitten,<br />
fast schon geschnitzt<br />
werden (1). Infolgedessen entstanden<br />
Ungenauigkeiten und Passprobleme<br />
mit beiden Türen (2).<br />
Zudem sind die Achsmontagen<br />
durchaus anfällig und das linke Hinterrad<br />
brach ab (3). Hier half nur, die<br />
Klebestelle mithilfe von Spezialfiller, einem<br />
Granulat, zu verstärken. Dazu wird<br />
das Rad mit der Achse verstiftet und die<br />
Nahtstelle zusätzlich mit Filler „überstreut“,<br />
den man, weil kaum sichtbar, wegen<br />
besserer Haltbarkeit nicht mehr abschleift,<br />
sondern übermalt (4–6). Nun<br />
sitzt das Rad wieder fest und diese Achse<br />
würde garantiert nur mehr an einer anderen<br />
als der Klebestelle abbrechen.<br />
Die Klarsichtscheiben bestehen aus einer<br />
sehr dünnen, vorgezeichneten Klarsichtfolie<br />
und werden ausgeschnitten. Da es<br />
sich hier nicht anders verhielt wie bei den<br />
Türen, wenngleich dieses Gussmaterial<br />
wesentlich dünner ausfiel, mussten die<br />
Fensterrahmen nachgearbeitet werden<br />
(7). Lediglich die Frontscheibe passte bei<br />
meinem Bausatz ausgezeichnet.<br />
Bruchgefahr<br />
Dreirad ist eben Dreirad, und wenn’s unvorhergesehen<br />
kippt, dann brechen<br />
Scheinwerfer oder Rückspiegel gerne ab,<br />
was sie auch zu meinem Leidwesen reichlich<br />
taten. Hier helfen Drahtstifte. Die Türen<br />
erhielten Scharniere, damit sie nicht<br />
stumpf angeklebt werden müssen (8).<br />
Schauen wir mal, ob sie besser halten.<br />
Das eröffnete auch einen Blick nach Innen,<br />
also auf Fahrerhaus und Ladefläche.<br />
Die dortige Holzstruktur ist spitzenmäßig<br />
ausgeprägt. Da wäre es einfach zu schade,<br />
alles zuzusperren (9). Damit kommen<br />
wir zu den Decals, einer weiteren kleinen<br />
Auf einen Blick<br />
Borgward GOLIATH F.400 Dreirad Lieferwagen 1938<br />
<strong>Kit</strong> 35212 Maßstab 1:35 Hersteller Leadwarrior Preis ca. 65,– €<br />
Zusätzlich verwendete Materialien: Sekundenkleber (Skin,<br />
zähflüssig – grüne Kappe), Messingätzteilreste<br />
Farben: Vallejo: Model Air Nummer RAL 3000 (Bluelight Set),<br />
71057 Schwarz, 71058 Glanzlack, Surface Primer 74600 White,<br />
diverse Washes<br />
BAUZEIT ‰ ca.45 Stunden<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ mittel<br />
modellfan.de 10/2014<br />
81
Borgward GOLIATH F.400 Dreirad Lieferwagen 1938 I Maßstab 1:35 I Bau Out-of-Box<br />
1 2 3<br />
Statt von einer dünnen Fischhaut galt es, den<br />
Türausschnitt von fast einen Millimeter<br />
starkem Gussmaterial zu befreien.<br />
Die Türausschnitte und Türen waren nach der<br />
Versäuberung nicht mehr ganz stimmig. Teils<br />
wurde zu viel Material abgetragen.<br />
Das Malheur: Das linke Hinterrad brach an der<br />
Blattfeder ab. Eine stumpf zu verklebende<br />
Stelle verursacht oft erneuten Bruch.<br />
Gewusst wie: Reparatur mit Filler<br />
4<br />
Zuerst mittig in beide Seiten wenige<br />
Millimeter tiefe Löcher bohren, Draht<br />
einstecken und Teile zusammenkleben.<br />
5 6<br />
Filler verleiht zusätzliche Stabilität; reichlich<br />
über die feuchte Klebstelle rieseln lassen,<br />
immer Papier/Pappe unterlegen.<br />
Die verstärkte Klebestelle. Filler lässt sich<br />
mit Farbe überstreichen oder im sichtbaren<br />
Bereich sorgsam verschleifen.<br />
Schwachstelle. Die liegen dem Bausatz<br />
gut verpackt bei, sind jedoch wegen der<br />
Swastika nicht frei verwendbar. Sie sind<br />
zudem eine recht interessante Kombination<br />
aus Feucht- und Transfer-Decal.<br />
Decals – nicht ganz einfach<br />
Zuerst das Trägerpapier in Wasser ablösen<br />
und dann kräftig aufreiben, anschließend<br />
die nicht gerade dünne obere Klarsichtträgerfolie<br />
abziehen (MBA 4/2014). Und siehe<br />
da, die Decals hafteten nicht oder nur<br />
teilweise (10)! Wäre es glatt gegangen, dann<br />
gäbe es keinen Trägerfilm. Dafür halten<br />
die Reste der Transfer-Decals – und zwar<br />
geradezu bombastisch; sie lassen sich<br />
nämlich nicht mehr abheben und hinterlassen<br />
durch den oberen Trägerfilm eine<br />
matte Kleberfläche, die angeblich nur mit<br />
Alkohol entfernt werden kann (was aber<br />
auch nicht half, warum auch immer). Gut,<br />
dass ich zuvor die Decals scannte und somit<br />
ausdrucken konnte (Glossar XXL S. 74).<br />
Ach ja, Farbe! Eigentlich müsste die Beschriftung<br />
„Reichspost“ auf einem roten<br />
Untergrund in Weiß dargestellt werden.<br />
Aber wer schon mal mit einem Tintenstrahldrucker<br />
versucht hat, den richtigen<br />
7 8 9<br />
Für die dünnen Scheiben mussten auch die<br />
Fensterrahmen nachgearbeitet werden.<br />
Permanentmarker stellt Fenstergummis dar.<br />
Bei geöffneten Türen ist eine Scharnierdarstellung<br />
unumgänglich. Hier halfen Reste aus<br />
PE-Platinen, <strong>leicht</strong> v-förmig gebogen.<br />
Farbton auf weißem Trägerfilm zu treffen,<br />
weiß, weshalb dies nicht gelingt. Deshalb<br />
gibt es nun letztlich ein schwarzes Dach<br />
mit schwarzer Schrift. Das funktionierte<br />
dann endlich – zumindest einigermaßen –<br />
zufriedenstellend (11). Die selbst gedruckten<br />
Decals wurden vor dem Aufbringen<br />
mit Mr.Metal Primer von Mr.Hobby sicher<br />
vor Wasserschäden geschützt. (12).<br />
Warum kein Gelb?<br />
Alle Fahrzeuge im Reichspostdienst trugen<br />
ab 1920 bis 1934 einen gelben Farbanstrich.<br />
Seit November 1934 war für die<br />
Die ausgezeichnet geprägte Holzstruktur der<br />
Ladepritsche zwingt quasi zur farbigen<br />
Ausgestaltung und einem Washing.<br />
Fotos, sofern nicht anders angegeben: Lothar Limprecht<br />
82
Gewusst wie: Wenn der Decal-Auftrag misslingt.<br />
10<br />
Die kombinierten Feucht-/Transferdecals<br />
hafteten nicht wie gewünscht. Sie hinterließen<br />
zudem nicht ablösbare Spuren.<br />
11 12<br />
Vorher erstellte Scans der Decals ermöglichten<br />
neue Ausdrucke auf Decal-Folie in<br />
Schwarz. Weiß wäre korrekt,<br />
das kann der Drucker aber nicht. Die<br />
Decals aus dem Tintenstrahldrucker lassen<br />
sich mit Mr.Metal Primer schützen.<br />
Die offenen Türen erfordern selbst erstellte<br />
Türscharniere aus Ätzteilresten<br />
Deutsche Reichspost aber als Teil des<br />
NS-Staates aus Gründen ihrer staatspolitischen<br />
Aufgabe angewiesen, sich mit ihrem<br />
umfassenden Nachrichtenapparat<br />
voll und ganz in den Dienst des NS-Staates<br />
zu stellen. Als äußeres Zeichen ihrer<br />
Verbundenheit mit der NS-Bewegung<br />
sollten nach und nach alle Postfahrzeuge<br />
und selbst Briefkästen und Wertzeichengeber<br />
als Anstrich das leuchtende Rot<br />
der NS-Flagge, folglich RAL 3000 Feuerrot,<br />
erhalten. Diese Umlackierung sollte<br />
bis zum Jahresbeginn 1938 abgeschlossen<br />
sein. Im Zuge des Zweiten Weltkrieges<br />
wurde ab 1940/41 jedoch die Luftschutzfarbe<br />
RAL 7016 Blaugrau Nr. 4<br />
nach Farbtonkarte 840 R verwendet.<br />
Dank des recht neuen „Bluelight Set“<br />
von Vallejo ist RAL 3000 verfügbar und<br />
wurde bei meinem Goliath Dreirad somit<br />
auch eingesetzt.<br />
Letztendlich gelungen<br />
Fassen wir es mal mit wenigen Worten<br />
zusammen: fertiggestellt dank Resin, ein<br />
schönes und vor allem ausgefallenes <strong>Modell</strong>,<br />
das jede Fahrzeugsammlung bereichert.<br />
Aber angesichts der Einpassungsproblematik<br />
der Türen möchte ich es nicht<br />
unbedingt noch einmal bauen.<br />
Auch die offenen Vordertüren kaschieren die<br />
kleinen Macken. Die Halter der Scheinwerfer<br />
und Rückspiegel sind drahtverstärkt.<br />
Der kleine Unfall wurde nur für das Foto schnell mit<br />
vorhandenem Material zusammengestellt: das<br />
Dreirad, eine Hausfassade, ein paar Figuren und ein<br />
Fahrrad im Zusammenspiel.
’69 Camaro Z/28 I Maßstab 1:24 I Bau mit Verfeinerungen<br />
Revells ’69 Camaro Z/28<br />
Wochenendflitzer altern<br />
Aus neu mach alt<br />
Im Automodellbau steht<br />
als Königsdiziplin eine<br />
Hochglanzlackierung an<br />
erster Stelle. Doch es geht<br />
auch ganz anders …<br />
Von Michael Schneider<br />
Beim Surfen im Internet stieß ich<br />
vor Jahren auf Fotos eines vom<br />
Besitzer komplett zerlegten und<br />
dann für Slalom-Rennen aufgebauten<br />
originalen ’69er Camaro.<br />
In den Innenraum wurde ein Käfig eingeschweißt,<br />
die Radhäuser nach oben<br />
wurden erweitert und mit Verbreiterungen<br />
versehen sowie Front- und Heckspoiler ergänzt,<br />
der Motor zur besseren Gewichtsverteilung<br />
weiter nach unten und hinten<br />
versetzt. Seinerzeit war das Auto lediglich<br />
grau grundiert. Später gefundene Fotos<br />
zeigen den Camaro in einer „Gulf“-ähnlichen<br />
Lackierung, was mir nicht gefiel, der<br />
Umbau dagegen schon. Ich besorgte mit<br />
damals den ’69er Camaro-<strong>Kit</strong> von Revell<br />
und begann, einen heruntergekommenen<br />
Weekend-Racer zu bauen.<br />
Zunächst erweiterte ich die Radkästen<br />
nach oben, brachte aus Sheet entsprechende<br />
Verbreiterungen an und verspachtelte<br />
diese (1). Wie so oft überkommen einen<br />
zwischendurch neue Ideen, und so<br />
lagerte der angefangene <strong>Kit</strong> dann erst mal<br />
über sechs Jahre im Regal.<br />
Die wiederholten Bemerkungen eines <strong>Modell</strong>bau-Freundes<br />
über den Camaro zeigten<br />
irgendwann Wirkung und ich machte<br />
mich doch noch an dessen Fertigstellung.<br />
Die geänderten Radhäuser wurden an einigen<br />
Stellen minimal nachgearbeitet, die<br />
Mut zum Altern! Die Vorlage zu solch einem<br />
Fahrzeug fand sich im Netz. Warum also<br />
nicht einfach mal nachmachen?<br />
84
„Camaro“-Embleme und Blinker an den<br />
Kotflügeln abgeschliffen und an deren<br />
Stelle Befestigungslöcher in den Body gebohrt.<br />
Bei den Blinkern kam je ein zusätzliches<br />
Loch für die Stromversorgung hinzu.<br />
Die hintere Nummernschild-Aussparung<br />
schloss ich originalgetreu auf rustikale<br />
Art. An den Ecken platzierte ich Magic<br />
Sculp, mit dem Bastelmesser geformt, das<br />
Schweißpunkte darstellt (2).<br />
Der Auspuff wurde beim Original wegen<br />
der Tieferlegung durch den Innenraum<br />
auf der Beifahrerseite geführt und tritt<br />
hinter der Tür ins Freie. In diesem Bereich<br />
wollte ich später den Einsatz von unbehandeltem<br />
Metall imitieren.<br />
Chevrolet Camaro<br />
Die Camaros der ersten Baureihe (1966-<br />
1970) basierten auf der damals neu entwickelten<br />
Chevrolet Nova-Plattform von 1966.<br />
Von Anfang an konnte der Camaro als Coupé<br />
oder Cabrio bestellt werden. Die Zubehörliste<br />
umfasste knapp 80 Optionen, drei Hauptpakete<br />
und verschiedene Motorisierungen. Neben<br />
dem RS-<strong>Modell</strong> stieß das SS-<strong>Modell</strong> auf<br />
größeres Interesse. Einer der bekanntesten<br />
Optionen-Codes war der Z/28. Das Paket umfasste<br />
einen speziellen 4,9-Liter-V8-Motor,<br />
Scheibenbremsen vorne, Sportfederung und<br />
ein Viergang-Getriebe der Firma Muncie. Der<br />
Bekanntheitsgrad des Camaro stieg rapide<br />
nach dem Einsatz als Pace Car beim Indianapolis-500-Rennen.<br />
Die angebotenen Motoren<br />
Schweißarbeiten<br />
Mittels einer Schweißnaht aus gerolltem<br />
und geformtem Magic Sculp gelang die<br />
Abtrennung zwischen alten und neuen<br />
Blechteilen (3). Der hintere Kotflügel erhielt<br />
ein entsprechendes Loch für das Auspuffendrohr,<br />
die Seitenteile bearbeitete ich<br />
an einigen Stellen mit gröberem Schmirgelpapier<br />
(Aufrauung im Lack) (4). Als Basislack<br />
verwendete ich graue Baumarkt-<br />
Grundierung aus der Spraydose. Das Resultat<br />
fiel zufriedenstellend aus, war mir<br />
allerdings zu dunkel. Mit selbst gemischter<br />
hellgrauer Farbe, mit der Airbrush aufgetragen,<br />
„modulierte“ ich den Camaro-<br />
Body farblich, das heißt, die waagrechten<br />
reichten vom Reihensechszylinder mit<br />
140 PS bis zum 6,5-Liter-V8 mit 425 PS. Die<br />
<strong>Modell</strong>e bilden noch heute die Basis für<br />
hervorragende, leistungsstarke Custom Cars.<br />
1969er Chevrolet Camaro.<br />
Foto: Sammlung Michael Schneider<br />
Flächen erhielten etwas mehr hellere Farbe,<br />
die senkrechten etwas weniger. So ergibt<br />
sich trotz einheitlich grauer Farbe ein<br />
Ausbleicheffekt. Nach der Trocknung wurde<br />
alles mit Klarlack versiegelt. Als Nächstes<br />
widmete ich mich dem Innenraum:<br />
Der Mitteltunnel aus einer Corvette C5-R<br />
modellfan.de 10/2014<br />
85
’69 Camaro Z/28 I Maßstab 1:24 I Bau mit Verfeinerungen<br />
wurde eingebaut, die Lautsprecherboxen<br />
in der Hutablage und die Türinnenverkleidungen<br />
wurden ausgesägt, sodass nur<br />
noch der Metallrahmen stehen blieb (5).<br />
Aus Plastikrundmaterial baute ich den<br />
Überrollkäfig scratch und passte ihn ein.<br />
Die Beifahrerseite wurde in Höhe des Mitteltunnels<br />
abgedeckt, darunter verläuft das<br />
Auspuffrohr. Unter den Pedalen klebte<br />
ich eine „Holzplatte“, ähnlich wie bei den<br />
Nascar-Rennwagen, aus einem Stückchen<br />
Furnier ein. Der Sitz wurde ebenfalls von<br />
einem Corvette C5-R-<strong>Kit</strong> entnommen und<br />
mit schmalen „Reparaturstreifen“ aus Tamiya-Tape<br />
beklebt (6), wie das bei echten<br />
Rennfahrzeugen oft zu sehen ist. Die<br />
Gurte entstanden aus Gewebeklebeband<br />
und Ätzteilen. Auf dem Mitteltunnel fanden<br />
ein Halter für eine Getränkeflasche<br />
und einige Elektronikbauteile ihren Platz,<br />
die Armaturen bohrte ich aus. Der Innenraum<br />
erhielt noch Washings.<br />
Tür als Farbkontrast<br />
Die Fahrertür wurde abgeklebt und blau<br />
lackiert, der Body erhielt ein Wash mit Ölfarbe<br />
in Dunkelgrau, die Motorhaube in<br />
einem bräunlichen Farbton. Nach dem<br />
Antrocknen wischte ich den Überschuss<br />
wieder ab, der Rest verblieb in den Vertiefungen.<br />
So wurde auch der ursprüngliche<br />
helle Farbton abgetönt (7). Die nachträglich<br />
„eingeschweißten“ Bleche um das<br />
End rohr und hinter dem rechten Hinterrad<br />
bemalte ich schwarzbraun und malte<br />
mit verschiedenen Brauntönen trocken.<br />
Zuletzt brachte ich an mehreren Stellen<br />
und den gebohrten Löchern Schmutzablaufspuren<br />
mit dem Pinsel an.<br />
Die Heckscheibe wurde eingeklebt und<br />
zwei Streifen aus Aluklebeband stellen die<br />
zusätzliche äußere Sicherung dar. Den<br />
1 2 3<br />
Hoch gesetzte und verbreiterte Radläufe:<br />
einen zur Reifenbreite passenden Streifen<br />
Sheet in die Radkasten kleben, anspachteln.<br />
Die Kennzeichen-Aussparung wird am Original<br />
oft grob mit einer Stahlplatte verschlossen<br />
und verschweißt, so auch am <strong>Modell</strong>.<br />
Hier wird ein eingesetztes Stück Blech simuliert,<br />
dargestellt durch einen ausgerollten<br />
und modellierten Streifen 2-K-Putty.<br />
4 5 6<br />
Hinter der Beifahrertür kommt das neue<br />
Auspuffrohr aus der Karosserie. Der graue<br />
Lack wurde mit Schleifpapier aufgeraut.<br />
Die alternative Mittelkonsole einer Corvette<br />
C5-R, entfernte Türverkleidungen und ausgeschnittene<br />
Lautsprecher (Hutablage).<br />
7 8 9<br />
Der Body wurde mit Washings überzogen<br />
(grau, braun, teils wieder abgewischt),<br />
Schmutzspuren mittels Pinsel ergänzt.<br />
Die Öffnungen im Kühlergrill kommen zutage,<br />
wenn man die Rückseite abschleift. So<br />
sieht es weitaus realistischer aus.<br />
Der Innenraum ist bemalt, der Sitz mit Gurten<br />
aus Gewebeklebeband ergänzt. Washing und<br />
Alterungen sind aufgetragen.<br />
Die Basis der Vignette bildet eine Autobox,<br />
den Bodenbelag 2-K-Autospachtel, dazu die<br />
Kurveneinfassung als Bauteil aus Resin.<br />
Fotos, sofern nicht anders angeben: Michael Schneider<br />
86
Einen bewusst gewählten Kontrast zum<br />
„gammeligen“ Fahrzeug bilden die verchromten<br />
Felgen von ScaleProduction.<br />
Die Schweißnaht um das Austauschblech ist etwas grob geraten, passt aber zum Gesamtbild.<br />
An den Originalen werden Austauschbleche oft nur sehr grob eingeschweißt.<br />
Schablonen aus dem Nail-Art-Bereich sorgen<br />
für den richtigen Look; hier sind es auffällige,<br />
per Airbrush auflackierte Totenköpfe.<br />
Dem Original nachempfunden – die Scheibe<br />
wird durch zwei Metallstreifen aus Aluklebeband<br />
vor dem Herausfallen gesichert.<br />
Beschädigungen und Lackschäden finden sich auch an der umgebauten Front. Der schmale<br />
Front- und der breite Heckspoiler sind aus dünnem Aluminium neu erstellt.<br />
Auf einen Blick<br />
‘69 CAMARO Z/28<br />
Frontgrill schliff ich vorsichtig von der<br />
Rückseite her so weit, dass die Öffnungen<br />
frei lagen (8), die Scheinwerfergläser erhielten<br />
einen Überzug in Clear Yellow.<br />
Der Radsatz, bei dem lediglich die Aluringe<br />
poliert wurden, um im Gegensatz zum<br />
restlichen <strong>Modell</strong> einen sauberen Akzent<br />
zu setzen, kommt von ScaleProduction,<br />
die Bremsen stammen aus der Restekiste.<br />
Den Abschluss bildeten ein paar Decals,<br />
die Haubenverschlüsse sowie Abschlepphaken<br />
von ScaleProduction und die lackierten<br />
Totenköpfe auf den beiden Hauben,<br />
mittels Schablone aus dem Nail-Art-<br />
Bereich gespritzt. Der Frontspoiler und<br />
die Verlängerung des Heckspoilers sind<br />
aus einem Alu-Streifen geschnitten.<br />
<strong>Kit</strong> <strong>Kit</strong> 85-2148 Maßstab 1:25 Hersteller Revell Preis ca. 25,– €<br />
BAUZEIT ‰ ca. 40 Stunden<br />
Zusätzlich verwendete Materialien: ScaleProduction: Felgen<br />
und Reifen, Haubensicherungen, Abschlepphaken, Sicherheitsgurte;<br />
Bauteile und Decals aus anderen <strong>Kit</strong>s/Restekiste; Lackierschablonen<br />
aus dem Nail-Art-Bereich<br />
Farben: Grundierung aus dem Baumarkt, Ölfarben, matte Revell-Farben<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ mittel<br />
Eine Base zum Präsentieren<br />
Die Base baute ich direkt auf dem Boden<br />
einer <strong>Modell</strong>box auf. Eine Schicht 2K-Autospachtel<br />
bildet den Asphalt (9). Dieser<br />
wurde schwarz lackiert, mit helleren Farben<br />
eingenebelt und mit Washings kontrastiert.<br />
Die Curbs (weiß-rote Begrenzungen)<br />
fanden sich als Resin-Teil in der<br />
Restebox, ich bearbeitete sie vor der<br />
Grundierung und Lackierung in Weiß<br />
noch mit dem Fräser. Nach dem Abkleben<br />
erhielt jedes zweite Element rote Farbe,<br />
anschließend versiegelt mit mattem<br />
Klarlack und außerdem mit einem dunklen<br />
Washing, später trockengemalt, versehen.<br />
Es hat Spaß <strong>gemacht</strong>, mal ein Auto zu<br />
bauen, bei dem der Hochglanz der Karosserie<br />
eben nicht an erster Stelle steht. Zudem<br />
kann man seiner Phantasie zumindest<br />
teilweise freien Lauf lassen.<br />
Michael Schneider wurde 1963<br />
geboren, ist verheiratet und<br />
hat zwei Töchter. Seit seinem<br />
zehnten Lebensjahr ist er dem<br />
<strong>Modell</strong>bau verfallen. Vor gut<br />
20 Jahren hat sich Schneider<br />
auf den Bau von Auto- und<br />
Motorradmodellen sowie deren<br />
Umbauten spezialisiert. Neben<br />
dem <strong>Modell</strong>bau betreibt er mit Begeisterung<br />
Triathlon-Sport bis zur Halbdistanz.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
87
HMS MONTGOMERY Town Class Destroyer I Maßstab 1:350 I Dioramenbau<br />
„US-Alteisen“ in britischen Diensten<br />
Gelungene Inszenierung<br />
Langzeitprojekt: Hafendiorama<br />
Haben Sie sich noch nicht an den Bau eine Hafenszene getraut? Dann schauen Sie<br />
dem Autor über die Schulter, wie ihm neben dem Bau eines Zerstörers in 1:350<br />
auch noch ein dazu passendes Hafendiorama gelingt.<br />
Von Christian Bruer<br />
Da der eigentliche Star des Dios,<br />
der <strong>Kit</strong> der HMS MONTGO-<br />
MERY, schon einige Jahre auf<br />
dem Buckel hat, musste hier<br />
zunächst nachgebessert werden.<br />
Allem voran betraf das die vier<br />
Schornsteine. Diese ließ ich mir aus<br />
Messing drehen und ersetzte damit die<br />
Resin-Teile aus dem Bausatz (1).<br />
Außerdem stattete ich die Brücke mit Inventar<br />
wie Koppeltisch, Sprachrohren,<br />
Kommandantenstuhl, Ablagen, Leitungen<br />
sowie Steuerruder und Kompass aus<br />
(2). Die Rohre der fotogeätzten 20-mm-<br />
Oerlikon-Flak ersetzte ich durch Drehteile<br />
von MASTER. Dazu kamen Eigenbauten<br />
wie der Windfang am achteren Steuerstand,<br />
der Hedgehog-Werfer sowie der<br />
Hauptmast (3). Zweidimensionale Teile<br />
wie die Bootsdavits gestaltete ich plastischer,<br />
wozu schon einfache Rundstäbe aus-<br />
Die HMS MONTGOMERY mit ihrer aufwendigen, vierfarbigen<br />
Splittertarnung. Neben der umfangreichen Bemalung verschlangen<br />
auch die Nachbesserungen sehr viel Zeit.<br />
88
eichten. Gemäß der Ausrüstung von<br />
1942 tauschte ich den Kutter durch einen<br />
26-Fuß-Wahler der US Navy aus dem Sortiment<br />
von L’Arsenal aus (4).<br />
Gute Vorbereitung ist alles<br />
Vor Beginn des Farbauftrags wusch ich<br />
sämtliche Einzelteile mit Feuerzeugbenzin<br />
ab, um die Oberfläche zu entfetten,<br />
und grundierte alles mit Weiß Matt (Revell<br />
5). Einen sauber deckenden Farbauftrag<br />
erzielt man durch den Auftrag mehrerer<br />
dünner Farbschichten mit der<br />
Airbrush. HMS MONTGOMERY führte<br />
einen vierfarbigen Anstrich, bestehend<br />
aus Weiß, einem Mix aus WA Green und<br />
WA Blue sowie MS1 und MS2. Der umfangreiche<br />
Tarnanstrich erfordert mehrere<br />
Lackier-Sessions sowie einiges an Aufwand<br />
beim Maskieren. Jeweils nach<br />
ausgiebigen Trockenzeiten klebte ich die<br />
passenden Felder ab und lackierte nacheinander<br />
die Tarnfarben, wobei ich mich<br />
von den hellen (5) zu den dunklen Farben<br />
vorarbeitete (6). Die Lackierarbeiten<br />
zogen sich eine gefühlte Ewigkeit hin,<br />
das fertige Ergebnis lohnte aber die viele<br />
Mühe.<br />
Auf einen Blick<br />
HMS MONTGOMERY 1940 TOWN – CLASS DESTROYER<br />
<strong>Kit</strong> K 3559 Maßstab 1:350 Hersteller White Ensign Models Preis ca. 85,– €<br />
BAUZEIT ‰ ca. 200 Stunden<br />
Zusätzlich verwendete Materialien: L’Arsenal: US Navy Doors<br />
and Hatches (AC350-09), Naval Figures (AC350-25), Photoetch<br />
Hand wheels (AC350-50), Photoetch Structural Parts Set 1 (AC350-<br />
51), Photoetch Structural Parts Set 2 (AC 350-53), verschiedene<br />
Fahrzeuge (AC350-131, AC350-137, AC350-139), Crates, Caks and<br />
Cable Reels (AC350-84)<br />
Master: 20-mm-Oerlikon (SM-350-050)<br />
White Ensign Models: USN Watertight Doors and Hatches<br />
(PE 3592)<br />
SSN-<strong>Modell</strong>bau: TID Hafenschlepper (350-001)<br />
North Star Models: US Navy Figure Set 2 (NS350510), US Navy<br />
Figure Set 3 (NS350511)<br />
Admiralty Model Works: 35” Motor Boat (AD350/205), 45” Motor<br />
Launch (AD350/206)<br />
Farben: White Ensign Colorcoats: MS1 Ref. RN04, MS2 Ref. RN05,<br />
WA Blue Ref. RN08; Vallejo Model Color: Messing 801, Adria Blau<br />
844, geölter Stahl 865, Rot 908, Deutsches Uniformgrün 920,<br />
Sepiabraun 941, Schwarz 950, Weiß 951, Graublau 964, Preußisch<br />
Blau 965, Türkisgrün 969, Beige 120, Erdbraun 983, Signalgrau<br />
989; Vallejo Wash: Sepia Shade 73200, Black Shade 73201, Pale<br />
Shade 73202; Revell: Weiß Matt 5; Louvre Ölfarben: Schwarz,<br />
Weiß; Lukas Ölfarben: Ocker 231, Siena 239, Kasselbraun 301<br />
SCHWIERIGKEITSGRAD ‰ schwer<br />
modellfan.de 10/2014<br />
89
HMS MONTGOMERY Town Class Destroyer I Maßstab 1:350 I Dioramenbau<br />
mente sollten keinesfalls parallel zueinander<br />
liegen, um die Szene nicht statisch oder<br />
konstruiert und langweilig wirken zu lassen.<br />
Zahlreiche Stellproben waren nötig, bis<br />
ich mit der Anordnung zufrieden war. Die<br />
HMS MONTGOMERY stellte ich schließlich<br />
während eines Anlegemanövers in einem<br />
spitzen Winkel zum Kai dar … mit einem<br />
Schlepper zur Unterstützung.<br />
Selbst ist der Mann<br />
Für die individuelle Gestaltung einer solchen<br />
Szene gibt es wenige Zukaufteile. Die<br />
meisten Elemente, gerade die Gebäude,<br />
Vor der Endmontage alterte ich sowohl<br />
das Schiff (7) als auch die noch lose liegenden<br />
Einzelteile (8) mittels Washing<br />
und einer Detailbemalung mit Ölfarben.<br />
Mein Hauptdarsteller war fertig, aber auch<br />
noch sehr einsam (9).<br />
Ich wollte die HMS MONTGOMERY als<br />
zentrales Objekt in einer Hafenszene einbauen.<br />
Dazu sollten sich mehrere Boote auf<br />
die Wasserfläche gesellen und ein abgewinkelter<br />
Kai mit Lagerhallen sollte den Abschluss<br />
in der Tiefe bilden. Das Internet<br />
bietet eine Vielzahl an Anregungen zur Gestaltung<br />
eines Hafens. Die einzelnen Elemusste<br />
ich selbst herstellen. Hier war Polystyrol<br />
in verschiedenen Platten und Profilstärken<br />
ein wirklich willkommenes Baumaterial.<br />
Nachdem der Grundriss feststand,<br />
habe ich aus unterschiedlich starken Polystyrolplatten<br />
zuerst den Kai konstruiert.<br />
Entlang der Stirnseite ließ ich einen Überhang<br />
stehen, unter den ich Rundstäbe anklebte.<br />
Diese stellten die stützende Holzkonstruktion<br />
sowie den Abschluss des Kais<br />
zur Hafenseite dar (10). Diverse Grau- und<br />
Brauntöne aus dem Programm von Vallejo<br />
Color und Vallejo Air bilden die Grundlage<br />
für die Darstellung von Beton und Holz. Ei-<br />
1 2 3<br />
Die wenig überzeugenden Schornsteine des<br />
Bausatzes wurden durch gedrehte BMK-Messingteile<br />
ersetzt.<br />
Steuerstand: Da die geätzte Fensterfront<br />
einen guten Einblick bietet, sollte man<br />
Bauteile wie Ruder, Kompass etc. ergänzen.<br />
Hauptmast: Eigenbau aus Messing- und<br />
Stahldraht; Leiter: Fotoätzteil; überdachter<br />
Ausguck: ein modifiziertes Bausatzteil.<br />
4 5 6<br />
Aufwertung: Das große Beiboot ist ein<br />
26-Fuß-Wahler (links) von L’Arsenal und<br />
ersetzt den Kutter des <strong>Kit</strong>s.<br />
7 8 9<br />
Leichte Verwitterungsspuren werden durch<br />
Ölfarben imitiert. Zu viel Farbe kann mit<br />
Feuerzeugbenzin wieder entfernt werden.<br />
Masking Tape von Tamiya ist gut für sauberes<br />
Abkleben der aufwendigen, in mehreren<br />
Durchgängen aufzusprühenden Tarnung.<br />
Mit entsprechender Detaillierung und Be -<br />
malung lässt sich durch Klein- und Zubehörteile<br />
große Wirkung erzielen.<br />
Fertiger Farbauftrag auf der Steuerbordseite;<br />
begonnen wurde mit den hellen Farben, die<br />
dunkelste kam zum Schluss.<br />
Fertig montiertes <strong>Modell</strong> aus Backbordperspektive.<br />
Der Aufwand hat sich gelohnt und<br />
eine schöne Schiffsreplik ist entstanden.<br />
Alle Fotos, soweit nicht anders angegeben: Christian Bruer<br />
90
10 11 12<br />
Der l-förmige Kai wurde aus unterschiedlichen<br />
Polystyrolplatten, -profilen und Rundmaterial<br />
selbst konstruiert.<br />
Straßenbelag aus dem Eisenbahnzubehör mit<br />
aufgedruckter Struktur im Maßstab 1:160<br />
eignet sich auch hier.<br />
Stark beim Zuschneiden der für den Bau der<br />
Hafengebäude benötigten Plastikleisten: die<br />
„The Chopper“-Schneidebank.<br />
13 14 15<br />
Viel Zeit benötigte der Bau der Lagerschuppen.<br />
Bereits im fortgeschrittenen<br />
Stadium: der Schuppen mit Laderampe.<br />
ne entsprechende Behandlung mit Ölfarben<br />
verlieh dem Farbauftrag dann den letzten<br />
Schliff. Der Straßenbelag des Kais besteht<br />
aus einer Kopfsteinpflaster-Imitation<br />
aus dem <strong>Modell</strong>eisenbahn Zubehör (11).<br />
Vier der benötigten 14 Tore. Diese wurden<br />
Stück für Stück separat aufgebaut und dann<br />
an den Schuppen angebracht.<br />
Bewusst kamen bei der Bemalung der Lagerschuppen<br />
verschiedene Farben zum Einsatz.<br />
Sie erzeugen einen guten Kontrast.<br />
Hafengebäude<br />
Für die Seitenwände der Lagerschuppen<br />
verwendete ich 0,75 bis ein Millimeter starke<br />
Polysterolplatten, die ich mit 0,3 mal 0,5<br />
Millimeter starken Leisten als Holzimitation<br />
beplankte. Eine recht zeitintensive Arbeit,<br />
für die sich einmal mehr „The Chopper“<br />
(12) bewährte, eine Schneidebank mit<br />
Anschlag, die es erlaubt, Leisten und dergleichen<br />
gleichmäßig abzulängen. So entstanden<br />
zwei verschiedene Gebäudetypen,<br />
zwei ebenerdig anfahrbare Schuppen und<br />
einer mit Laderampe (13). Alle drei erhielten<br />
eine nach vorn überstehende Überdachung<br />
und große Schiebetüren (14). Zusätzlich bekam<br />
jeder Schuppen Lüfterluken und teilweise<br />
Oberlichter sowie eine Stützstruktur<br />
für die Vordächer. Wie bei dem Kai fanden<br />
auch hier Farben aus dem Programm von<br />
Vallejo Verwendung sowie Ölfarben für die<br />
abschließende Alterung (15). Bei der Farbwahl<br />
versuchte ich einen Kontrast zu der<br />
Kleine, liebevoll arrangierte Szenen wie<br />
dieses Gruppenfoto hauchen dem Diorama<br />
besonders viel Leben ein.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
91
HMS MONTGOMERY Town Class Destroyer I Maßstab 1:350 I Dioramenbau<br />
16 17 18<br />
Probeaufbau der lackierten Komponenten:<br />
ein erster Gesamteindruck, der zeigt, ob das<br />
Szenario insgesamt stimmig wirkt.<br />
Schlepper und Barkassen in verschiedenen<br />
Bemalungsstadien. Auch sie beleben die<br />
Szene mit ihrer Farbigkeit.<br />
Kleiner Schlepper ganz groß. Der TID Hafenschlepper<br />
von SSN nach der Detailbemalung,<br />
aber noch ohne Gebrauchsspuren.<br />
19 20 21<br />
Beim Zubehör bietet der französische Hersteller<br />
L’Arsenal eine große Auswahl zur<br />
lebhaften Gestaltung des Hafengeländes.<br />
Der Morris – auch aus dem umfangreichen<br />
Sortiment von L’Arsenal – als Sanitätsfahrzeug<br />
ist ein echter Hingucker.<br />
Aus Profilen und Restekisteteilen scratch<br />
gebaute Laternen und Poller dienen der<br />
weiteren Detaillierung der Hafenszene.<br />
22 23<br />
Die hervorragenden Figuren von North Star<br />
Models sind derzeit im Maßstab 1:350 das<br />
Nonplusultra.<br />
Acrylgel und Watte sind einfache Mittel zur<br />
Darstellung der Wasseroberfläche bei Bugund<br />
Heckwasser der <strong>Modell</strong>e.<br />
Viel Platz ist nicht mehr<br />
zwischen Kai und Schiff.<br />
Jetzt muss jeder Handgriff<br />
sitzen.<br />
weißgrauen MONTGOMERY zu finden,<br />
was sich bei der ersten Probeaufstellung als<br />
durchaus gelungen erwies (16).<br />
Kleinzeug<br />
Jetzt fehlte noch das pure Leben. Auf dem<br />
Wasser sorgten Kleinbausätze in Form des<br />
TID-Hafenschleppers von SSN-<strong>Modell</strong>bau<br />
und Barkassen von Admiralty Model<br />
Works dafür (17). Der TID eignet sich<br />
hervorragend zur Ausgestaltung von Hafenszenen.<br />
Das aus wenigen Resin-Teilen<br />
bestehende <strong>Modell</strong> ist schnell zusammengebaut.<br />
Für die Details sorgen Messing-<br />
Rundmaterial und wenige Fotoätzteile aus<br />
dem Bausatz sowie das eine oder andere<br />
Teil wie zum Beispiel die Laterne am Mast<br />
als Eigenbau (18). Die Barkassen sind in einem<br />
Stück gegossen und müssen lediglich<br />
sauber auf Wasserlinie geschliffen werden.<br />
An Land kamen Fahrzeuge, Kisten, Fässer<br />
etc. von L’Arsenal zum Einsatz (19). Die<br />
Fahrzeuge im Maßstab 1:350 sind eine<br />
wahre Augenweide.<br />
Ebenfalls in einem Stück gegossen, war<br />
nach dem Versäubern lediglich eine Lackie-<br />
92
Town Class Zerstörer, HMS MONTGOMERY (G 95)<br />
Die HMS MONTGOMERY wurde bereits im Juli 1918 während des<br />
Ersten Weltkrieges in den USA als USS WICKES in Dienst gestellt.<br />
Im Rahmen des „Lend and Lease“-Vertrages von 1940 kam das<br />
Schiff zur stark bedrängten Royal Navy und man baute es entsprechend<br />
den britischen Standards um. Dazu gehörte unter anderem<br />
die Aus- und Nachrüstung mit U-Jagd-Waffen, Radar und ASDIC. Ab<br />
Januar 1941 nahm das in HMS MONTGOMERY umbenannte Schiff<br />
den Geleitdienst im Nordatlantik auf, wobei ihm am 22. Februar als<br />
erstem Town Class-Zerstörer die Versenkung eines U-Bootes gelang.<br />
Seit Dezember 1941 diente es in der kanadischen Marine als HMCS<br />
MONTGOMERY. Anfang 1944 in Reserve versetzt, wurde es im April<br />
1945 zum Abwracken freigegeben.<br />
HMS MONTGOMERY, am Kai liegend.<br />
rung der Winzlinge erforderlich (20). Einige weitere Elemente wie<br />
Poller und Laternen baute ich selbst (21). Die Figuren von North<br />
Star Models sind relativ neu auf dem Markt. Mehrere Sets bieten<br />
mit Kriegsmarine- und US- Sailors eine Vielzahl an Posen. Ich habe<br />
für das Diorama zirka 100 Figuren vorbereitet und diese für die<br />
unterschiedlichen Einsatzzwecke als Seemann oder Dockarbeiter<br />
bemalt (22).<br />
Ausdauer führt zum Ziel<br />
Bereits im Vorfeld habe ich das Display vorbereitet. Als Grundlage<br />
diente eine kunststoffbeschichtete MDF-Platte, die ich mit<br />
einem Buchenholzrahmen eingefasst habe. Das Wasser entstand<br />
nach der hier im MODELLFAN bereits mehrfach vorgestellten<br />
Stippel-Methode von Frank Spahr. Den Kai sicherte ich<br />
mittels Schrauben von der Unterseite. Anschließend wurden<br />
die Gebäude, Fahrzeuge, Waren und Figuren platziert. Zum<br />
Schluss positionierte ich die Schiffe, die ich mit klarem Acryl<br />
einfasste. Abschließend imitierte ich <strong>leicht</strong>e Wellen am Heck<br />
der MONTGOMERY und des Schleppers mittels Watte und<br />
Acryl (23).<br />
Der Bau hat sich mit Pausen insgesamt über annähernd drei<br />
Jahre hingezogen. Dafür ist das Endergebnis genau so geworden,<br />
wie ich es mir vorgestellt hatte – oder eigentlich noch besser!<br />
Es war eine Menge Arbeit, sie hat sich aber definitiv gelohnt!<br />
modellfan.de 10/2014<br />
Foto: www.hmscavalier.org.uk<br />
Christian Bruer betreibt mit einigen Unterbrechungen<br />
das Hobby Plastikmodellbau seit den 1970er-<br />
Jahren. Bruer ist Mitglied der German Gamblers, einer<br />
Gruppe von begeisterten Schiffs-<strong>Modell</strong>bauern, die<br />
alle zum Autorenstamm des MODELLFAN gehören.<br />
Christian Bruer selbst zeigt mit seinen Arbeiten immer<br />
wieder, dass er auch die „Langstrecke“ im <strong>Modell</strong>bau<br />
nicht scheut.<br />
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Teutonic Riverboat PILGRIM I Maßstab 1:72 I 3D-<strong>Modell</strong><br />
Mit 3D zurück ins Mittelalter<br />
Passt wie gedruckt<br />
Spitzendiorama im Eigenbau<br />
Man lernt nie aus! Mit dem noch immer neuen 3D-Druckverfahren landen plötzlich<br />
<strong>Modell</strong>e auf unseren Basteltischen, von denen man vor Kurzem noch gar nicht<br />
zu träumen wagte. Die Technik entwickelt sich rasant weiter und bisher ungeahnte<br />
Möglichkeiten eröffnen sich; natürlich will auch jedes einzelne dieser <strong>Modell</strong>e perfekt<br />
in Szene gesetzt werden!<br />
Von Wolfgang Hartung<br />
Aus dieser Perspektive wird die<br />
Form des Flussbootes mit seinem<br />
typischen flachen Boden besonders<br />
deutlich.<br />
94
Bei dem mir vorliegenden <strong>Modell</strong><br />
der Firma Medievalmodelships<br />
eines 1:72er Flussbootes<br />
des Deutschen Ritterordens<br />
handelte es sich noch um ein<br />
Vorserienmodell, mit dem der 3D-Druck<br />
dieses <strong>Modell</strong>s getestet wurde. Doch inzwischen<br />
ist auch das „Serienmodell“ mit<br />
einigen kleineren Modifikationen auf dem<br />
Markt erhältlich.<br />
Das PILGRIM genannte Wasserlinienmodell<br />
bestand aus nur dreizehn Bauteilen<br />
und dürfte keinem <strong>Modell</strong>bauer Probleme<br />
bereiten, da besonders der Rumpf mitsamt<br />
den Deckshäusern in einem Stück<br />
gedruckt wurde. Gedruckt! Für mich als<br />
langgedientem <strong>Modell</strong>bauer hört sich das<br />
immer noch falsch an und trotzdem muss<br />
Wolfgang Hartung aus Germering,<br />
Jahrgang 1948, ist verheiratet<br />
mit einer geduldigen Ehefrau.<br />
Als Figuren- und Dioramenbauer<br />
reichen seine weit gestreuten<br />
Interessen von der<br />
Antike über Mittelalter, Wilder<br />
Westen, Napoleonische Zeit und<br />
Piraten des 18. Jahrhunderts<br />
bis hin zum Ersten Weltkrieg.<br />
ich mich wohl daran gewöhnen. Aufschlussreich<br />
war für mich die bereits im<br />
Sommer 2010 im MODELLFAN vorgestellte<br />
Serie zum Thema Rapid Prototyping<br />
und 3D-Druck, wo die wesentlichen<br />
Techniken, die in diese Kategorie fallen,<br />
erläutert wurden. So viel sei noch angemerkt:<br />
Der dänische Hersteller geht jetzt<br />
so weit, dass er auf Bestellung, also neudeutsch<br />
„on demand“, mit 3D-Druckverfahren<br />
die bestellten <strong>Modell</strong>e fertigt. Man<br />
kann also guten Gewissens hier schon von<br />
Rapid Manufacturing sprechen.<br />
Das Boot ist der Star<br />
Das Flussboot erwies sich als perfekter<br />
Ausgangspunkt zu einem neuen Mittelalter-Diorama.<br />
Aufgrund der sauberen Verarbeitung<br />
der PILGRIM war so gut wie<br />
kein Nachschleifen oder Ausbessern nötig,<br />
natürlich auch deshalb, da die durch<br />
das Druckverfahren <strong>leicht</strong> „sandige“ Oberfläche<br />
des Bootes raues Holz imitieren<br />
sollte und konnte (1). Lediglich ein <strong>leicht</strong>es<br />
Abklopfen der Bauteile schien ratsam, da<br />
noch ein wenig vom feinen Kunststoffpulver<br />
am <strong>Modell</strong> haftete. Bei der Bemalung<br />
des Bootes habe ich nach der Grundierung<br />
mit weißem Mattlack zunächst mit<br />
Mittelalterliches Flussboot<br />
Die Quellenlage zum PILGRIM genannten<br />
Flussboot ist eher dürftig. Derart wendige<br />
Flussboote wurden während der Preußen-<br />
Kreuzzüge auf den Flüssen im Baltikum,<br />
im Gebiet des Deutsch-Ritter ordens und<br />
in Polen primär zum Transport von Nachschub,<br />
Waffen, Proviant sowie Pferden<br />
und Mannschaften eingesetzt. Daneben<br />
konnten sie bei Belagerungen auch als<br />
schwimmende Bäckereien dienen. Die<br />
PILGRIM und ein annähernd baugleiches<br />
Boot, die FRIEDLAND, sollen im Jahr<br />
1237 Geschenke des Markgrafen und<br />
Kreuzritters Heinrich von Meißen an den<br />
Deutschen Ritterorden gewesen sein, der<br />
selbst an mindestens einem Kreuzzug im<br />
Baltikum teilgenommen hatte. Die Abmessungen<br />
dürften etwa bei einer Länge<br />
von 23, einer Breite von 5,6, einer Seitenwandhöhe<br />
von 1,35 und einem Tiefgang<br />
bis zu 0,75 Metern gelegen haben.<br />
schwarzer Acrylfarbe die Fugen der<br />
Schiffsplanken und alle sonstigen Vertiefungen<br />
und Kanten vorschattiert (2). Am<br />
nächsten Tag konnte ich dann den weiteren<br />
Anstrich mit verdünnten Ölfarben<br />
angehen (3). Eine Mischung aus den Far-<br />
1 2 3<br />
Die <strong>Modell</strong>oberfläche ist aufgrund des Herstellungsverfahrens<br />
sehr rau – passend für<br />
die erwünschte Holzoptik der Pilgrim.<br />
Schwarz-Weiß-Malerei: Grundierung und<br />
Vorschattierung des Rumpfes dienen zur<br />
Hervorhebung der Strukturen am <strong>Modell</strong>.<br />
Mehrere Schichten lasierend aufgetragenen<br />
Ölfarben-Mixes erzeugen die Optik gebrauchten<br />
Holzes.<br />
4 5 6<br />
Der komplette Mast besteht aus nur zwei<br />
Bauteilen. Auch die einfache Takelage aus<br />
dünnem Faden ist schnell angebracht.<br />
Mit Ponal getränkter Faden wird gespannt,<br />
um als gestraffte Leine verbaut zu werden<br />
und ein Durchhängen zu verhindern.<br />
Fehlen dem 3D-<strong>Modell</strong>: Die Flagge und aus<br />
Draht hergestellte Ösen zur Aufnahme des<br />
Riggs werden ergänzt.<br />
modellfan.de 10/2014<br />
95
Teutonic Riverboat PILGRIM I Maßstab 1:72 I 3D-<strong>Modell</strong><br />
7 8 9<br />
Decals für die Schilder bringen Farbe ins<br />
<strong>Modell</strong>. Das Sortiment von Rofur bietet die<br />
perfekte Alternative zum Selberbemalen.<br />
Nur 13 Bauteile hat das <strong>Modell</strong>. Dennoch ist<br />
die Wirkung des bemalten und weiter verfeinerten<br />
Schiffchens hervorragend.<br />
Figuren zweier Hersteller bemannen das<br />
Boot. Die Ruderer stammen von Emhar, der<br />
Rest sind Bootsfahrer von Valdemar.<br />
ben Elfenbeinschwarz, Terra di Siena gebrannt,<br />
lichter Ocker und Grüne Erde<br />
sorgten für die beanspruchte Optik des<br />
Holzrumpfes. Darauf stellte ich den Mast<br />
mitsamt seiner Takelage fertig (4). Stehendes<br />
und laufendes Gut waren bei so einem<br />
Schiffchen sehr übersichtlich und<br />
deshalb einfach zu gestalten. Ein Seil<br />
musste ich offen halten, da es einer der<br />
ritterlichen Süßwassermatrosen an Bord<br />
später zum Reffen des Segels in der Hand<br />
halten sollte.<br />
Um ein Verfranzen des verwendeten Fadens<br />
zu vermeiden und um die Nachbildung<br />
eines straffen Seils zu erhalten,<br />
tränkte ich besagten Faden in verdünntem<br />
Holzleim und spannte ihn während<br />
der Trockenzeit (5). Als Ergänzung brachte<br />
ich eine Bugfahne aus Papier und<br />
Drahtösen zur Befestigung der Takelage<br />
(6) an sowie einen Eimer und einige Fässer<br />
als Ladegut. Die Schilde beklebte ich<br />
mit Decals von Rofur flags (7). Da das<br />
<strong>Modell</strong> ja nur aus wenigen Teilen bestand,<br />
bereitete die Endmontage keinerlei<br />
Prob leme (8). Die Schiffsbesatzung<br />
(9) rekrutierte ich aus Valdemars Figu-<br />
Dioramenbau „My Way“<br />
A B C<br />
Die Rückseite der Stadtmauer gibt den<br />
Blick auf die unbehandelten Dämmplatten<br />
aus dem Baumarkt frei.<br />
Die Oberflächen lassen sich <strong>leicht</strong> in Mauerputz-,<br />
Holz-, oder Steinoptik gestalten und<br />
mit Holzleim stabilisieren.<br />
Die Baumaterialen auf einen Blick: Dämmplatten<br />
als Untergrund, Felsen aus Gips<br />
und Spachtelmasse für das Gelände.<br />
Für meine Dioramen benutze ich als Grundplatte<br />
jeweils Styroporplatten, die ich je<br />
nach Landschaftsgestaltung mit Styroporkleber<br />
übereinander schichte: Zwei Platten<br />
(neun mm) für die Grundplatte (Fluss) und<br />
eine weitere für die Ufergestaltung. Der<br />
große Vorteil dieser Platten liegt in ihrem<br />
minimalen Gewicht und Preis. Die Gebäude<br />
(Turm, Stadtmauer, Torbogen und Fachwerkhaus)<br />
sind Eigenkonstruktionen und aus<br />
PSD-, also Dämmplatten in den Stärken vier<br />
bis sechs Millimeter gefertigt (A). Man kann<br />
sie in Baumärkten im Bereich Wärmedämmung<br />
preisgünstig beziehen. Die Platten<br />
sind sehr gut und einfach mit einem spitzen<br />
Gegenstand zu strukturieren (B), also einzuritzen<br />
etc. Mit Holzleim bestrichen härtet<br />
die Oberfläche stabil aus. Die Felsen sind<br />
mittels Gipsformen erstellt, der übrige Geländeboden<br />
ist mit Molto Holz-Reparatur-<br />
D<br />
Bei der Darstellung eines Flusses werden nur<br />
sehr wenige, kleine Wellen benötigt, wofür<br />
sich Acrylgel perfekt eignet.<br />
Spachtel geformt (C). Die Wasserfläche habe<br />
ich nach vorheriger Grundierung und Farbgebung<br />
mit Acryl-Gel gestaltet (D). Da es sich<br />
hier um einen Fluss handelt, waren keine grö-<br />
E<br />
Nun kommt Leben in die Anlegestelle vor<br />
dem Stadttor. Hierbei sind der <strong>Fan</strong>tasie<br />
keine Grenzen gesetzt.<br />
ßeren Wellenbewegungen darzustellen. Zum<br />
Schluss habe ich noch die Kreuzritter und<br />
deren Personal bei der Anlegestelle antreten<br />
lassen (E).<br />
Fotos, soweit nicht anders angegeben: Wolfgang Hartung<br />
96
Etwas mehr Zeit war für das „Drumherum“,<br />
die Szenerie, notwendig. Das Boot<br />
sollte sich einer Anlegestelle nähern, an<br />
der die edlen Ritter von Burg Krabbelkiste<br />
zusammen mit ihrem Gefolge und<br />
Proviant auf ihr „Taxi“ warteten. Klang alles<br />
so, als sollte ich nicht um den Bau eines<br />
Dioramas herumkommen (s. Kasten).<br />
Schließlich sollte das Schiff doch<br />
anlegen und beladen werden, um dann<br />
„in Gottes Namen gegen die Pruzzen zu<br />
fahren“!<br />
Faszination<br />
RC-<strong>Modell</strong>bau<br />
Querab kommen die bunten Wappen auf den<br />
Schildern besonders gut zur Geltung.<br />
renschatz. Sie waren zwar nicht für die<br />
PILGRIM konzipiert, sondern für ein<br />
kleineres Ruderboot, erwiesen sich aber<br />
in Teilen sehr gut auch für dieses Schiff<br />
verwendbar. Bei den Ruderern musste<br />
ich auf die nicht ganz so filigranen Emhar-Wikinger<br />
zurückgreifen, die sich<br />
aber in Bezug auf die Größe sehr gut ins<br />
Gesamtbild einfügten.<br />
Was die Zunkunft bringen wird<br />
3D-<strong>Modell</strong>bau wird unser Hobby in den<br />
nächsten Jahren noch viel stärker beeinflussen<br />
als bisher. Das Flussboot von Medievalmodelships<br />
gibt uns nur einen<br />
kleinen Vorgeschmack auf das, was noch<br />
kommen wird. Doch das heißt nicht,<br />
dass die eigene Kreativität auf der Strecke<br />
bleiben muss und wird. Schließlich<br />
zeigt auch mein kleiner Dioramenbau,<br />
wie breit unser Hobby doch eigentlich angelegt<br />
ist.<br />
Auf einen Blick<br />
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Nr. 488 I 10/14 I Oktober I 41. Jahrgang<br />
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Organ des DPMV<br />
Deutscher Plastik-<strong>Modell</strong>bau-Verband e.V.<br />
Redaktionsanschrift<br />
MODELLFAN, Infanteriestr. 11a, 80797 München<br />
Tel. +49 (0) 89.13 06 99.720<br />
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Markus Wunderlich (Chefredakteur),<br />
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Redakteure)<br />
Ständige Mitarbeiter<br />
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HSD, Helge Schling, Detmold<br />
Ausstellungen, <strong>Modell</strong>bauakademie:<br />
BTM, Berthold Tacke, Münster<br />
Figuren: JGS, Joachim Goetz, Iserlohn-Sümmern<br />
Flugzeuge: CSW, Christoph Schnarr, Wesseling<br />
Schiffe: WKF, Wolfgang Kring, Freising<br />
Sonderaufgaben: KFH, Kai Feindt, Hamburg<br />
Layout Rico Kummerlöwe, Ute Schneider<br />
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Hinweis § 86/86a StGB: <strong>Modell</strong>e von Fahrzeugen, Flugzeugen, Schiffen und<br />
Figuren aus der Zeit des Dritten Reiches sind im MODELLFAN immer ohne Hakenkreuz<br />
oder sonstige verfassungsfeindliche Symbole abgebildet, unabhängig<br />
davon, ob die Vorbilder Hakenkreuze oder betreffende Symbole trugen<br />
oder nicht. Im Einklang mit der deutschen Gesetzeslage sind diese Zeichen<br />
auf Fotos der Originale aber belassen. Soweit solche Fotos im MODELLFAN<br />
veröffentlicht werden, dienen sie zur Berichterstattung über Vorgänge des<br />
Zeitgeschehens und dokumentieren die militärhistorische und wissenschaftliche<br />
Forschung (§ 86 und § 86a StGB). Wer solche Abbildungen aus diesem<br />
Heft kopiert und sie propagandistisch im Sinne § 86 und § 86a StGB verwendet,<br />
macht sich strafbar! Redaktion und Verlag distanzieren sich ausdrücklich<br />
von jeglicher nationalsozialistischen Gesinnung.<br />
Plus Geschenk<br />
Ihrer Wahl,<br />
z. B. die<br />
MODELLFAN<br />
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„Doppeldecker“<br />
Gesamtanzeigenleitung<br />
Rudolf Gruber, Tel. +49 (0) 89.13 06 99.527<br />
rudolf.gruber@verlagshaus.de<br />
Anzeigenleitung<br />
Helmut Gassner, Tel. +49 (0) 89.13 06 99.520<br />
helmut.gassner@verlagshaus.de<br />
Anzeigendisposition<br />
Johanna Eppert, Tel. +49 (0) 89.13 06 99.130<br />
johanna.eppert@verlagshaus.de<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 21 vom 1.1.2014<br />
www.verlagshaus-media.de<br />
Druckvorstufe<br />
ludwigmedia, Zell am See, Österreich<br />
Druck Quad/Graphics, Wyszków, Polen<br />
Verlag<br />
GeraMond Verlag GmbH<br />
Infanteriestraße 11a, 80797 München<br />
www.geramond.de<br />
Geschäftsführung Clemens Hahn<br />
Herstellungsleitung Sandra Kho<br />
Leitung Marketing und<br />
Sales Zeitschriften Andreas Thorey<br />
Vertriebsleitung Dr. Regine Hahn<br />
Vertrieb/Auslieferung<br />
Bahnhofsbuchhandel, Zeitschriften handel:<br />
MZV, Moderner Zeitschriften Vertrieb<br />
GmbH & Co. KG, Unterschleißheim<br />
Im selben Verlag erscheinen außerdem:<br />
SCHIFFClassic<br />
AUTO CLASSIC<br />
TRAKTOR CLASSIC<br />
FLUGMODELL<br />
SCHIFFSMODELL<br />
BAHN EXTRA<br />
LOK MAGAZIN<br />
STRASSENBAHN MAGAZIN<br />
MILITÄR & GESCHICHTE<br />
Preise Einzelheft (D) €7,00, (A) €7,70,<br />
sFr. (CH) 14,00 (bei Einzelversand zzgl. Versand -<br />
kosten); Jahresabonnement (12 Hefte) €75,60 incl.<br />
MwSt., im Ausland zzgl. Versandkosten.<br />
Die Abogebühren werden unter der Gläubiger-<br />
Identifikationsnummer DE63ZZZ00000314764 des<br />
GeraNova Bruckmann Verlagshauses eingezogen. Der<br />
Einzug erfolgt jeweils zum Erscheinungstermin der<br />
Ausgabe, der mit der Vorausgabe ankündigt wird.<br />
Der aktuelle Abopreis ist hier im Impressum angegeben<br />
Die Mandatsreferenznummer ist die auf dem<br />
Adressetikett eingedruckte Kundennummer.<br />
ISSN 0341–5104<br />
Erscheinen und Bezug<br />
MODELLFAN erscheint monatlich. Sie erhalten MO-<br />
DELLFAN in Deutschland, in Österreich und in der<br />
Schweiz im Bahnhofsbuchhandel, an gut sortierten Zeitschriftenkiosken<br />
sowie direkt beim Verlag.<br />
© 2014 by GeraMond Verlag. Die Zeitschrift und alle<br />
in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind<br />
urheberrechtlich geschützt. Durch Annahme eines<br />
Manu skripts erwirbt der Ver lag das ausschließ liche<br />
Recht zur Veröffentlichung. Für unverlangt<br />
eingesandte Fotos und Ma nu s kripte wird keine<br />
Haftung übernommen.<br />
Ge richts stand ist München. Verantwortlich für den<br />
redaktionellen Inhalt: Berthold Tacke, Helge Schling;<br />
verantwortlich für die Anzeigen: Rudolf Gruber, alle:<br />
Infanteriestraße 11a, 80797 München.
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geliefert, sodaß verschiedene Ausführungen gebaut werden<br />
können. Auch andere Maßstäbe (1:72, 1:120 und 1:160)<br />
werden in wenigen Monaten erhältlich sein.<br />
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1870009 T34-76 Rote Armee, Wehrmacht Beutepanzer €19,90<br />
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387.19-WY Tiger II Henschel, Zimmerit, Winter €29,90<br />
387.74-WY Tiger II Porsche, Winter €29,90<br />
387.75-WY Tiger II Porsche Zimmerit, Winter €29,90<br />
387.71-WG Sd.Kfz 231 8-Rad, Winter €29,90<br />
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