trafik a nten zeitung Mai/2012
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anchenintern<br />
Fachgruppentag NÖ<br />
Am 15. April <strong>2012</strong> hatte das niederösterreichische Trafika<strong>nten</strong>gremium der Wirtschaftskammer<br />
seine Mitglieder zur Jahrestagung nach Stockerau geladen. Die Einladung war unter dem Titel<br />
„So ein Theater ums Rauchen – ein alter Hut & neue Schikanen“ ganz im Stil der Löwinger-<br />
Bühne gehalten. Auch die Offiziellen hatten sich in Dirndl und Janker geworfen – was durfte<br />
erwartet werden: Laientheater oder Geschäftsleute-Meeting?<br />
Der Großteil des Vormittags konnte dazu genutzt werden,<br />
die kleine Fachmesse zu besuchen: Rauch- und Handelswarenanbieter,<br />
Zeitungsvertriebe, Trafikeinrichter und Spezialisten<br />
für Kassensysteme waren mit ihren Messeständen<br />
vertreten und hatten deutlich mehr Zeit als auf großen Branchenterminen,<br />
um Gespräche mit der zahlreich erschienenen Trafika<strong>nten</strong>schaft<br />
zu führen. Besonders bei den Zigarettenherstellern war nur<br />
ein Teil der Stände mit Firmenchefs oder Geschäftsführern besetzt<br />
– vielfach war der schon aus dem Geschäft bekannte Außendienst zur<br />
Sonntagsarbeit angetreten.<br />
Die abwesende Chefetage von Imperial und BAT war denn auch der<br />
beliebteste Prügelknabe in Ansprachen und Diskussionen: als offenbar<br />
Alleinschuldige in der immer wiederkehrenden Spannendiskussion<br />
verbal dingfest gemacht und in Abwesenheit verurteilt.<br />
Podiumsdiskussion<br />
Dass diese Sicht zu kurz greift und auch kein rein österreichisches<br />
Problem darstellt, musste von einem ausländischen Diskussionsteilnehmer<br />
zur Sprache gebracht werden: Rainer von Bötticher, Präsident<br />
des deutschen Bundesverbands des Tabakwaren-Einzelhandels<br />
BTWE, meinte zum stattfindenden Preiskampf: „Wir hatten diese Situation<br />
vor rund 3 bis 4 Jahren und dabei deutlich schlechtere Karten<br />
als die österreichischen Kollegen, da wir als Land ohne Tabakmonopol<br />
kaum gehört wurden.<br />
„Die gute Nachricht: Wir haben überlebt“<br />
Industrie und Handel haben mit dem Finanzministerium ein moderates<br />
Tabaksteuermodell erarbeitet, das die Preise in kleinen Schritten<br />
erhöht. Wir sind deswegen jetzt keine Insel der Seligen: Durch das<br />
Preisgefälle blüht der Rauchertourismus nach Österreich, Tschechien<br />
und Polen, worunter grenznahe Tabakfachgeschäfte leiden. Gleichzeitig<br />
haben wir in Bayern eine sehr raucherfeindliche Gesetzgebung,<br />
die auch in der Gastronomie ihre Opfer fordert – 25 Prozent Kneipenschließungen<br />
sprechen eine deutliche Sprache. Für das bevölkerungsreichste<br />
Bundesland Nordrhein-Westfalen, wo ähnliche Ideen<br />
verfolgt werden, versuchen wir derzeit, das Schlimmste zu verhindern.“<br />
„Das Rauchen wird kriminalisiert“, meinte der Journalist und Cigarrenfreund<br />
Michael Jeannée: „In den USA darf ich in der Hotelbar zu<br />
meinem teuren Whisky nicht rauchen, Crack oder Koks bekommt<br />
man aber an jeder Straßenecke. Einerseits verdienen die Staaten viel<br />
Steuergeld an Tabakprodukten, andererseits verbieten sie zunehmend<br />
Markus Zoglauer (Etron), Maria Dax (DanCzek), Marco Enzlin (Agio) sowie Christian Pfatschbacher (Trup Design) und ihre<br />
Branchenkollegen waren am Vormittag schwer im Messeeinsatz – aber dennoch gut gelaunt<br />
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<strong>trafik</strong> a <strong>nten</strong> <strong>zeitung</strong> <strong>Mai</strong>/<strong>2012</strong>