Mai 2008: Seite 1-44 (pdf, 7,8 Mb) - Trafikantenzeitung

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P. b. b. Verlagspostamt 1050 Wien, Zul.-Nr. GZ 02Z030724 M, Postnummer: 5 www.wirtschaftsverlag.at<br />

U n a b h ä n g i g · O b j e k t i v · K ri t i s c h · I n f o rm a t i v Nr. 5 / <strong>Mai</strong> <strong>2008</strong>


EU-Knüppel<br />

aus dem Sack:<br />

Harmonisierung<br />

In vielen Belangen sind wir längst schon<br />

ein Bundesstaat der USE, der United<br />

States of Europe<br />

B<br />

eim Brimborium um die<br />

Ratifizierung des EU-<br />

Reformvertrags Anfang<br />

April ist der Grundsatz,<br />

daß das Recht vom Volk<br />

ausgeht von der Angst davor ausgehebelt<br />

worden, daß das Volk, das von<br />

diesem Recht Gebrauch macht, einer<br />

Entwicklung in Richtung USE, United<br />

States of Europe mit derzeit 27 Bundesstaaten,<br />

eine Absage erteilen<br />

könnte. Und deshalb hat man<br />

es gleich gar nicht gefragt, wobei<br />

die Regierenden ihre Absage<br />

an eine Volksabstimmung<br />

unter anderem mit der Aberkennung<br />

der für das Verständnis<br />

dieses Vertragswerks<br />

nötigen Intelligenz der p.t.<br />

Wahlberechtigten begründen,<br />

die einen solchen Urnengang<br />

bloß dazu mißbrauchen würden, ihrer<br />

EU-Skepsis ein Ventil zu verschaffen.<br />

Zweifel, die man ernst nehmen muß,<br />

wie etwa ÖVP-Klubobmann Schüssel<br />

beteuerte – aber so ernst schon wieder<br />

nicht, daß man eine Vermanschung<br />

von Globalisierungsängsten und einer<br />

Politikfernsteuerungskritik mit einem<br />

Ja für oder Nein gegen ein EU-Bedienungsanleitung<br />

riskieren wollte.<br />

Die EU-Enttäuschung gründet nicht<br />

zuletzt darauf, daß dem viel zitierten<br />

Ederer-(Schilling)Tausender statt dem<br />

versprochenen Plus für die Brieftaschen<br />

von Frau und Herrn Österreicher inzwischen<br />

ein dickes Minus voransteht<br />

und die Hauptprofiteure der fünf Freiheiten<br />

der EU nicht die EU-Bürger sind,<br />

die sich – im Gegenteil – mehr denn je<br />

entrechtet und bevormundet fühlen. Das<br />

für diesen Eindruck verantwortliche<br />

Europapolitik-Zauberwort heißt Harmonisierung,<br />

das sich für die Zielgruppe der<br />

„Österreichischen <strong>Trafikantenzeitung</strong>“<br />

und deren Kundenklientel immer mehr<br />

zum Fluch hinentwickelt.<br />

Unter Berufung auf Harmonisierungsnotwendigkeiten<br />

ist die Europäische<br />

Union schon seit längerer Zeit hinsichtlich<br />

der Ausweitung ihres Handlungsspielraums<br />

erfolgreich unterwegs. So hat<br />

sie, obwohl Gesundheitspolitik Mitgliedsstaatensache<br />

ist, die Warnhinweise<br />

auf den Zigarettenpackungen und das<br />

Tabakwerbeverbot zu einer<br />

europäischen Angelegenheit<br />

gemacht. Und derzeit ist sie<br />

drauf und dran, die Raucher als<br />

Killer zu stigmatisieren, denen<br />

sie über die Arbeitnehmerschutz-Hintertür<br />

ihr Genußerlebnis<br />

zu angeblich gesundheitlichen<br />

Lasten der Nichtraucher<br />

erschweren will – und<br />

zwar am besten gleich so vermiesen<br />

will, daß sie davon überhaupt ablassen.<br />

Mit diesem Harmonisierung-<br />

Simsalabim spricht man rund einer<br />

halben Milliarde EU-Bürgern Schritt für<br />

Schritt ihre Mündigkeit und ihr Recht<br />

darauf ab, ein selbstbestimmtes Leben zu<br />

führen, indem man ungeniert in ihre<br />

Konsumgewohnheiten hineinregiert,<br />

was der Europäischen Union den Ruf<br />

einer Besserungsanstalt einbringt, die<br />

genau weiß, was für jenen einzelnen gut<br />

oder schlecht ist. Und darüber sollen die<br />

Menschen nicht eu-verdrossen sein!?<br />

Heute hat man die Tabakwaren,<br />

morgen den Alkohol, übermorgen das<br />

Wiener Schnitzel und überübermorgen<br />

das Auto auf dem EU-Kieker, orakelte<br />

die Österreichische <strong>Trafikantenzeitung</strong><br />

2005 als Brüssel mit dem Werbeverbot<br />

für Tabakprodukte einen ersten Schritt<br />

auf das noch dazu glatte Parkett einer<br />

Einschränkung der Meinungs- und Pressefreiheit<br />

setzte und den Fuß für ähnliche<br />

weitere Aktivitäten in die Tür stellte, in<br />

Peter HAUER<br />

Im Blickpunkt<br />

Jetzt blasen auch die<br />

Wirtschaftsforscher zur<br />

„Raucherhatz“ 6<br />

Das große Interview<br />

Mag. Dr. Fritz Simhandl (MVG):<br />

„Die Trafikanten sind eine<br />

Solidargemeinschaft und<br />

diese muß auch als solche<br />

gelebt werden...“ 10<br />

Perspektiven<br />

Werbeordnung: Wann endlich<br />

sieht sie die Zielflagge? 14<br />

Zur Diskussion und Beschlußfassung<br />

stehender Werbeordnungsentwurf<br />

16<br />

Betriebsinformation<br />

Solidaritätsfonds-Ansuchen<br />

zumHeraustrennen, Ausfüllen<br />

und Abschicken 17/18<br />

Pfeifen & CigarrenJOURNAL<br />

Pfeifen-News von Stanwell,<br />

Butz Choquin, JanPipes,<br />

Peterson, Jepessen, Chacom,<br />

Claudio Cavicchi und<br />

Savinelli ab 19<br />

Genießen mit Stil 22<br />

Avo Limited 25<br />

Perspektiven<br />

Die „Euro-Phorie“ gewinnbringend<br />

nutzen 27<br />

Nichtraucherschutz-<br />

Regelung: Mit Hausverstand<br />

und Augenmaß... 28<br />

Schmuggel-Zigaretten aus den<br />

„Copy-Shops“ in Asien und<br />

Osteuropa erhöhen die mit dem<br />

Rauchen verbundenen Risken<br />

um ein Vielfaches 30<br />

Ausland<br />

Deutsche SPD-Politiker fordern<br />

die steuerliche Gleichstellung<br />

von Zigaretten und Feinschnitt<br />

zur Finanzierung der Gesundheitsreform<br />

32<br />

Markt<br />

Neues im Sotiment von<br />

Industrie und Großhandel 34<br />

Medien<br />

Nr. 5 / <strong>Mai</strong> <strong>2008</strong><br />

Zeitungen/Zeitschriften 42<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung


Impressum<br />

Medieninhaber, Verleger<br />

und Herausgeber:<br />

Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH<br />

1051 Wien, Wiedner Hauptstraße 120–124<br />

Tel.: (01) 546 64-0<br />

Fax: (01) 546 64/DW 360<br />

E-<strong>Mai</strong>l: trafik@wirtschaftsverlag.at<br />

ISDN: (01) 545 58 72 oder (01) 545 58 73<br />

Redaktion:<br />

Peter Hauer (leitender Redakteur), DW 332<br />

E-<strong>Mai</strong>l: p.hauer@wirtschaftsverlag.at<br />

Anzeigenleitung:<br />

Gregory Kucera-Wurmehl, DW 274<br />

Anzeigen- und Marketingberatung:<br />

Christine Staufer, DW 254<br />

E-<strong>Mai</strong>l: c.staufer@wirtschaftsverlag.at<br />

Anzeigenservice:<br />

Evelyne Proderutti (Service), DW 267<br />

Fax: DW 360,<br />

E-<strong>Mai</strong>l: trafik@wirtschaftsverlag.at<br />

Abonnement:<br />

Aboservice Österr. Wirtschaftsverlag<br />

Tel. ++43/1/740 40-7812<br />

Fax ++43/1/740 40-7813<br />

E-<strong>Mai</strong>l: aboservice@wirtschaftsverlag.at<br />

Jahresbezugspreis: € 50,–<br />

Abonnements, die nicht einen Monat vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres storniert werden,<br />

laufen weiter.<br />

Anzeigentarif:<br />

Nr. 35, gültig ab 1. Jänner <strong>2008</strong><br />

Erscheinungsweise: monatlich<br />

Hersteller:<br />

Holzhausen Druck & Medien GmbH.<br />

1140 Wien, Holzhausenplatz 1, www.holzhausen.at<br />

Geschäfts- und Verlagsleitung:<br />

Thomas Zembacher<br />

Verlagsleiter-Stv.: Dieter Koffler<br />

Marketing:<br />

Paul Kampusch, DW 206<br />

Bankverbindungen: PSK-Konto Nr. 1892.396,<br />

Bank-Austria Creditanstalt Nr. 0952-32989/00<br />

Dresdner Bank Nr. 559.095.400<br />

BLZ 67.280.051<br />

Druckauflage: 5.000<br />

Verbreitete Auflage Inland:<br />

4.800 (Jahresdurchschnitt)<br />

DVR: 0368491<br />

der man längst schon – es ist ja inzwischen<br />

bereits überübermorgen – undank<br />

der Brüssel-Hörigkeit sämtlicher<br />

Mitgliedsstaatenregierungen nicht mehr<br />

nur die Schuhspitze drinnen hat.<br />

Das Preisen der friedenserhaltenden<br />

Kraft der Europäischen Union bleibt auf<br />

die Grenzziehungen der Mitgliedsländer<br />

beschränkt. Innerhalb dieser setzt man<br />

allerdings auf Konfrontationskurs. „Dann<br />

fällt die EU-Guillotine“, drohte erste<br />

kürzlich – wir berichteten in der Februar-<br />

Ausgabe – ein deutscher EU-Parlamentarier‚<br />

jenen Mitgliedsstaaten, die im<br />

Verhängen rigoroser Rauchverbote<br />

säumig sind. Ein Spaltungs-Vokabular<br />

übrigens, das längst schon auf andere<br />

Lebensbereiche Anwendung gefunden<br />

hat durch eine Aufhetzung der Dünnen<br />

gegen die Dicken, der Blue-Tec-Apostel<br />

gegen die SUV-Autofahrer, der jungen<br />

(Pensionsbeitragseinzahler) gegen die<br />

alten (Pensionsbezieher) und eben auch<br />

der Nichtraucher gegen die Raucher.<br />

Diese Strategien sind überdies ein<br />

probates Mittel, von den echten Problemen<br />

abzulenken, derer es genug gibt<br />

und denen sich die Politik dringend zu<br />

stellen hätte. Und manchmal kann man<br />

sich des Eindrucks nicht erwehren, daß<br />

deren Schieben auf die lange Bank inzwischen<br />

System hat – etwa unter der<br />

Devise: Wenn du glaubst, es geht nichts<br />

mehr, kommt von Brüssel, Luxemburg<br />

oder Strassburg ein Brief daher. Sein<br />

Inhalt: eine EU-Richtlinie oder ein EU-<br />

Kommissionsbeschluß, dessen Abschreiben<br />

das Machen der Hausaufgaben erübrigt<br />

und überdies den Regierenden für den<br />

Fall unpopulärer Entscheidungen<br />

die Chance für eine eu-gewollte<br />

Schuldzuweisung eröffnet – als innenpolitischen<br />

Drüberstreuer zum EU-Frust-<br />

Schüren.<br />

Selbstmordgrund: Kneipenrauchverbot<br />

Monate lang kämpfte er gegen das Rauchverbot, weil<br />

er um die Existenz seiner Kneipe „Bären“ in Balingen<br />

(Baden-Württemberg) fürchtete. Dann sah der Gastwirt<br />

Uli S. (60) aus Balingen (Baden-Württemberg)<br />

offenbar keinen Ausweg mehr. In einem Abschiedsbrief<br />

schrieb er seine Verzweiflung und die Wut<br />

über das Rauchverbot nieder. Dann ging er auf den<br />

Dachboden seines Bauernhauses – und hängte sich<br />

auf. Auf seiner Internetseite hatte der Wirt noch<br />

geschrieben: „Das Land greift massiv in das Eigentumsrecht<br />

der Kneiper ein und nimmt die Vernichtung<br />

zahlreicher Existenzen in Kauf.“ Auch seine Umsätze<br />

sanken um rund 20 Prozent, seine Existenz war aber<br />

nicht unmittelbar gefährdet. Immerhin konnte er<br />

noch 500 Euro an Kollegen spenden, die gegen das<br />

Rauchverbot klagen.<br />

Bekannt wurde<br />

der „Bären“-Wirt,<br />

der übrigens selbst<br />

Nichtraucher war, als<br />

er gelbe Raucherbinden<br />

herstellen ließ und<br />

verteilte. Das brachte<br />

Das wollte er seinen<br />

Gästen nicht zumuten<br />

ihm prompt eine<br />

Anzeige und eine Nazi-<br />

Beschimpfung eines<br />

anonymen Antirauchers ein: „Ich erstatte hiermit,<br />

wenn auch nur anonym, Anzeige gegen Herrn Uli S.<br />

(und evtl. andere Beteiligte) wegen Verunglimpfung<br />

der Nazi-Greuel. Das Rauchverbot mit der Verfolgung<br />

der Juden zu vergleichen, ist ja an Perversität kaum<br />

noch zu überbieten. Ich hoffe, daß gegen diesen<br />

geistigen Brandstifter entsprechend vorgegangen<br />

wird...“, heißt es im Schriftsatz, den die Staatsanwaltschaft<br />

mit dem Hinweis darauf ad acta gelegt hat,<br />

daß sie keinen Anfangsverdacht auf Volksverhetzung<br />

und ähnliche Delikte feststellen könne.. Auf seiner<br />

Webseite erklärte Uli S. sein Vorgehen damit, daß der<br />

Raucher auf Bahnhöfen in ein gelbes Quadrat<br />

mit Aschenbecher ausgegrenzt werde, das weit von<br />

den für die Nichtraucher reservierten Sitzplätzen mit<br />

Regenschutz entfernt ist: „Dieser Umgang der<br />

Bessermenschen mit der neuen Minderheit der<br />

Raucher hat mich erschreckt und Assoziationen zu<br />

früheren Epochen unserer deutschen Geschichte<br />

wach werden lassen. Wann wenden sich diese<br />

Missionare der nächsten Minderheit der Uneinsichtigen,<br />

Süchtigen oder Sozialschädlichen zu.“ Und<br />

in einem seiner Leserbriefe schreibt er: Ich will mich<br />

nicht zum Büttel oder Blockwart machen lassen, der<br />

seine liebgewonnenen Gäste aus dem Lokal in den<br />

Regen und Kälte schickt oder bei der Polizei<br />

denunzieren soll. Ich persönlich stehe seit über 40<br />

Jahren im Rauch. –Das Leben endet meistens<br />

tödlich.“ Uli S. hinterläßt seine Frau und fünf Kinder.<br />

So viel zu: „Raucher<br />

sterben früher“<br />

Der 101jährige Buster M. lief beim London-Marathon<br />

Mitte April dieses Jahres mit und bewältigte die<br />

etwa 42 Kilometer lange Strecke in unter zehn<br />

Stunden. Ein Eintrag ins Guinessbuch der Rekorde ist<br />

dem rüstigen Mann, der sich laut eigenen Angaben<br />

mit Bier und Zigaretten fit hält, sicher. Buster M. ist<br />

aber nicht nur der älteste Marathonläufer der Welt, er<br />

ist auch der älteste im Berufsleben stehende Mensch<br />

Großbritanniens. Am Montag nach dem Lauf trat er<br />

wieder seinen Dienst an, weshalb der Rekordlauf<br />

auch nur kurz gefeiert wurde. Der 101jährige war<br />

schon immer ein außergewöhnlicher Mensch. Seit<br />

seinem siebten Lebensjahr ist er Raucher, mit 14<br />

ehelichte er seine Frau, mit der er es auf 17 Kinder<br />

brachte und noch heute mit ihr zusammen lebt.<br />

Mit 100 versohlte er einigen Jugendlichen, die ihn<br />

berauben wollten, den Hintern.<br />

trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong>


IMPERIAL/REEMTSMA


Im Blickpunkt<br />

trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

Raucher sind nicht<br />

nur Selbstmörder<br />

und Killer, sondern<br />

liegen auch der<br />

Volkswirtschaft mit<br />

511 Millionen Euro<br />

pro Jahr auf der<br />

Tasche. Solches<br />

behauptet das IHS<br />

– Institut für höhere<br />

Studien in einer<br />

Auftragsanalyse.<br />

E<br />

s vergeht kaum ein Tag, an dem nicht eine<br />

Zeitung oder ein TV-Nachrichtenmagazin<br />

die Raucher ins Visier nimmt und sie für<br />

alles Übel auf dieser Welt verantwortlich<br />

macht. – ungeachtet dessen, daß die 2,3 Millionen<br />

Österreicherinnen und Österreicher, die zum<br />

Glimmstängel greifen, auch zu ihrer Leserklientel<br />

gehören. Zumindest hinsichtlich der Printmedien<br />

ist die EU-Tabakwerbeverbotsstrategie voll aufgegangen.<br />

Den daraus resultierenden Frust über den<br />

Verlust der Anzeigenerlöse reagieren die Verlage<br />

mit Negativschlagzeilen zum Thema „blauer Dunst“<br />

ab. Und muten dabei den Trafikanten zu, Produkte<br />

zu verkaufen, die ihre Existenzgrundlage, den Verkauf<br />

von Tabakwaren, schlecht schreiben.<br />

So titelten etwa kürzlich unter Berufung auf<br />

eine „ökonomische Analyse über die volkswirt<br />

schaftlichen Effekte des Rauchens“ des IHS –<br />

Institut für Höhere Studien die Zeitungen unkritisch<br />

wie unisono „Raucher kosten den Staat<br />

Millionen“. Exakt 511 sollen es bei einer Gegenrechnung<br />

der Tabaksteuereinnahmen auf der<br />

einen und der von Rauchern verursachten<br />

Arbeitsausfall- und Gesundheitskosten auf<br />

der anderen <strong>Seite</strong> sein. Ein Ergebnis, das<br />

aufzuhellen sich nur die Tageszeitung „Die<br />

Presse“ die Mühe machte. Und zwar mit<br />

der Anmerkung, daß diese IHS-Studie<br />

einen Finanzier hat – nämlich den weltgrößten<br />

Arzneimittelhersteller Pfizer, der 2007<br />

allein 883 Millionen Dollar (561 Millionen Euro) Umsatz<br />

mit „Chantix“ – in Österreich seit Februar 2007<br />

unter der Bezeichnung „Champix“ zugelassen –<br />

lukrierte. Einem in der Fachwelt nicht unumstrittenen


Im Blickpunkt<br />

Jetzt blasen auch die<br />

Wirtschaftsforscher<br />

zur „Raucherhatz“<br />

verschreibungspflichtigen Präparat, das<br />

beim Abgewöhnen des Rauchens durch<br />

Linderung der Entzugserscheinungen<br />

helfen soll, wobei ein kausaler Zusammenhang<br />

mit sich aus der Anwendung<br />

ergebenden psychischen Störungen nicht<br />

ausgeschlossen werden kann. Die Warnung<br />

auf dem Beipackzettel vor Selbstmordgedanken-<br />

und Gemütsschwankungs-<br />

Begleiterscheinungen kommt nicht von<br />

ungefähr, sondern basiert auf einer<br />

Warnung der US-Arzneimittelbehörde<br />

FDA und einer von ihr beobachteten<br />

Häufung von Suizidfällen<br />

bei Einnahme<br />

dieses Mittels. Vor<br />

diesem Hintergrund<br />

geben die Berechnungen,<br />

die dem<br />

Selbstmörder- und<br />

Killerimage des Rauchers<br />

jetzt auch noch<br />

das eines Volkswirtschaftparasiten<br />

zur<br />

<strong>Seite</strong> stellen, dem<br />

Sprichwort „Traue<br />

keiner Statistik, die<br />

du nicht selbst gefälscht<br />

hast“ neue<br />

Nahrung.<br />

Das Kostenaufrechnen<br />

soll jedenfalls mit dem<br />

oft vorgetragenen Argument<br />

aufräumen,<br />

daß die Raucher mit<br />

ihrem Tabakwarenkonsum<br />

eine fixe und<br />

geradezu unverzichtbare<br />

Staatshaushaltgröße<br />

von insgesamt<br />

rund 1,7<br />

Millarden Euro (1,3<br />

Milliarden Euro aus<br />

der Tabaksteuer und<br />

400 Millionen Euro<br />

aus der Umsatzsteuer)<br />

auf der Einnahmenseite sind und für das<br />

Budget mehr tun als sich selbst zu finanzieren.<br />

Daß man das Mehrwertsteueraufkommen<br />

aus der Betrachtung total ausklammerte,<br />

hat – so Studienleiter Markus<br />

Bock – seinen Grund darin, daß dieses sogenannte<br />

„Konsumgeld“ ja nicht verloren<br />

gehe, sondern für andere Dinge ausgegeben<br />

werde. Für einen Rolls Royce vielleicht,<br />

wie kürzlich die Raucherstoppinitiative<br />

mit dem Wortspielslogan<br />

„Smoking statt Smoking“ im Rahmen<br />

einer Österreichtour den Rauchern vorzugaukeln<br />

versuchte. Ein Aktionismus, der<br />

übrigens auch vom Pharmaunternehmen<br />

Pfizer und darüber hinaus vom Österreichischen<br />

Nikotininstitut ins Leben gerufen<br />

wurde.<br />

Keine solche Luxuskarosse, aber ein<br />

durchaus auskömmliches Leben garantiert<br />

das IHS auch jenen 9.821 Vollzeitbeschäftigten<br />

(Zahl aus 2003), die in der<br />

Tabakindustrie und im Tabakhandel tätig<br />

sind. Restriktive politische Maßnahmen,<br />

die das Rauchen einschränken oder am<br />

besten gleich überhaupt verbieten, würden<br />

letztendlich wohl zum<br />

Verlust dieser Arbeitsplätze<br />

und der damit<br />

verbundenen Wertschöpfung<br />

von 645<br />

Millionen Euro führen.<br />

Aus volkswirtschaftlicher<br />

Sicht<br />

hätte das aber – so<br />

IHS-Leiter Berhard<br />

Felderer – durch eine<br />

mittelfristige Umschichtung<br />

der konsumierten<br />

Güter kein<br />

Wertschöpfungsminus<br />

im Gefolge. „Fiskalische<br />

Einnahmen<br />

aus dem Tabakwarenkonsum<br />

– wie Umsatzsteuer,<br />

Arbeitnehmerabgaben<br />

und<br />

Körperschaftssteuer –<br />

würden dem Staat<br />

selbst bei einem absoluten<br />

Tabakverbot<br />

nicht entgehen.“ Auf<br />

die rund 1,3 Milliarden<br />

Tabaksteueraufkommen<br />

allerdings<br />

müßte im Falle eines<br />

solchen Radikalfalles<br />

einer rauchfreien Gesellschaft,<br />

den übri-<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung


Im Blickpunkt<br />

gens die IHS-Analyse<br />

in ihren Schlußbemerkungen<br />

aus<br />

medizinischer wie<br />

ökonomischer Sicht<br />

empfiehlt, Österreichs<br />

oberster Säckelwart<br />

verzichten. Da<br />

ihr Entfall aber die<br />

Etatbalance in noch<br />

mehr Ungleichgewicht<br />

bringen<br />

würde, „müßte diese<br />

Summe fiskalisch<br />

anderweitig ersetzt<br />

werden“, geben<br />

Pock und Felderer<br />

die Richtung von<br />

Steuererhöhungen<br />

in anderen Lebensbereichen<br />

vor.<br />

Ihre ethischen<br />

Genierer mußten<br />

die Studienverfasser<br />

Luxus ist das schönste Laster: Unter dieser Devise tourte die<br />

„Smoking statt Smoking“-Initiative durch Österreich<br />

bei der Berechnung der Effekte auf den sogenannte Lebenszyklus-Modell zugrunde<br />

Alterspensionsaufwand beiseite schieben.<br />

Raucher sterben früher: Dieser Warnhinweis<br />

auf den Zigarettenpackungen ist<br />

nicht zuletzt für immer wiederkehrende<br />

Spekulationen verantwortlich, daß die<br />

Freundinnen und Freunde des blauen<br />

gelegt wurde, das in der Nutzen-<br />

Kosten-Gegenrechnung die Tabaksteuereinnahmen<br />

ohne weitere Erklärung um<br />

241 Millionen Euro reduziert, dafür aber<br />

die ökonomischen Kosten mit stolzen<br />

1,43 Milliarden Euro ansetzt. Durch<br />

Dunstes die gesetzlichen Pensionskassen häufigere Krankenstände, Invalidität<br />

beträchtlich entlasten. Stimmt nicht, und vorzeitige Sterblichkeit von<br />

widerspricht das IHS-Team: Schließlich erwerbstätigen Tschikerinnen und<br />

bleiben meist Witwen oder Witwer zurück,<br />

die Anspruch auf eine Witwenbzw.<br />

Witwerpension haben.“ Den Mehraufwand<br />

der öffentlichen Hand in einer<br />

rauchfreien Gesellschaft im Bereich der<br />

Alters- und hinterbliebenenpensionen<br />

beziffern die IHSler mit gerade einmal<br />

45 Millionen Euro oder 0,18 Prozent des<br />

Tschickern gehen der österreichischen<br />

Volkswirtschaft 0,63 Prozent des Bruttoinlandsprodukts<br />

(BIP) verloren. An<br />

weiteren „Rauchen-attributalen“ Kosten<br />

fallen laut IHS-Angaben 75 Millionen<br />

Euro für Pflege- und Krankengelder sowie<br />

Invaliditätspensionen an. Und damit<br />

unterm Strich auch eine ansehnliche<br />

Pensionsaufwands für Alters- und Schadenssumme steht, wird schließlich<br />

Witwen/Witwer-Pensionen im Jahr die unfreiwillige Verkürzung der Lebenserwartung<br />

2003. Also jenes Jahres, dem auch das<br />

von Passivraucherinnen und<br />

Passivrauchern mit<br />

81 Millionen Euro<br />

für „hypothetische<br />

Kompensationszahlungen<br />

monetär bewertet“.<br />

Ergibt summa<br />

summarum jene 511<br />

Millionen Euro<br />

Schaden, welche<br />

der blaue Dunst anrichtet<br />

und mit<br />

denen – so die<br />

IHS-Analysten –<br />

die Raucher noch<br />

billig davonkommen,<br />

denn: Immerhin<br />

habe man beim<br />

Posten „Passivrauchen“<br />

nur den<br />

Verlust der Lebensquantität<br />

und nicht<br />

der Lebensqualität<br />

in Rechnung gestellt<br />

und es überhaupt unterlassen, etwa<br />

durch das Rauchen bedingte Immunschwächen,<br />

die Krankheiten auslösen<br />

sowie nicht-medizinische Kosten in die<br />

Berechnungen miteinzubeziehen, die aus<br />

Bränden, Arbeits- und Verkehrsunfällen,<br />

nötigen, Umbauten, Rauchpausen in der<br />

Arbeitszeit, Warte- und Wegzeiten für<br />

medizinische Behandlungen, oder einem<br />

höherem Reinigungsaufwand von<br />

Textilien resultieren.<br />

Aber nicht nur die Raucher werden<br />

wieder einmal mehr an den Pranger<br />

gestellt, auch die Politik kommt nicht<br />

ungeschoren davon: Kurzfristig empfiehlt<br />

ihr das Institut für Höhere Studien, bei<br />

der Umsetzung von Maßnahmen zum<br />

Nichtraucherschutz an den europäischen<br />

Standard aufzuschließen – langfristiges<br />

politisches Ziel sollte eine ganz und gar<br />

rauchfreie Gesellschaft sein.<br />

• NORWEGEN: Norwegens Regierung will 2009<br />

das Ausstellen von Zigaretten und anderen Tabakwaren<br />

in Geschäften komplett verbieten. Danach können<br />

Kioske, Supermärkte und andere öffentliche Verkaufsstellen<br />

die Produkte für Raucher nur noch „unter dem<br />

trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

Norwegen verbannt Tabakwaren<br />

unter den Ladentisch<br />

Ladentisch“ lagern und von dort auf Anforderung<br />

verkaufen. Der Staatssekretär im Gesundheitsministerium,<br />

Arvid Libak, begründete eine<br />

entsprechende Gesetzesinitiative in der Zeitung<br />

„Aftenposten“ damit, daß das Ausstellen von<br />

Zigaretten mit der in Norwegen schon seit langem<br />

verbotenen Reklame für Nikotinprodukte gleichzusetzen<br />

sei. Eine von der Regierung in Auftrag gegebene<br />

Studie habe klar erwiesen, daß die Platzierung<br />

von Zigaretten an den Kassen das Rückfallrisiko für<br />

Ex-Raucher massiv erhöhe.Ähnliche Verbotsregelungen<br />

wie die in Norwegen angestrebten gibt es<br />

dem Zeitungsbericht zufolge bereits in Island, Irland,<br />

Thailand und mehreren Regionen Kanadas. Von dem<br />

in Oslo angepeilten Verbot ausgenommen bleiben<br />

sollen Spezialgeschäfte für Tabak.<br />

• WERBEVERBOTE: Rudolf Strohmeier, Kabinettschef<br />

der für Medien zuständigen EU-Kommissarin<br />

Viviane Reding, berichtete bei der kürzlich stattgefundenen<br />

Klausur des Verbands Österreichischer<br />

Zeitungen (VÖZ) in Hochgurgl in Tirol, daß von<br />

verschiedenen nationalen Regierungen sowie vom<br />

EU-Parlament zunehmend Ideen für Werbeverbote an<br />

die Kommission herangetragen würden: „Der Druck<br />

wird immer massiver.“ Nach dem Tabak-Werbeverbot<br />

gebe es etwa entsprechende Vorschläge auch für<br />

Alkohol, Kinderprodukte oder Autowerbung. Reding<br />

wolle allerdings keine weiteren Werbeverbote<br />

akzeptieren und werde dabei von Kommissionspräsident<br />

Barroso unterstützt. Die Diskussion bestätigte jene,<br />

die im Tabakwerbeverbot ein Anzeichen für einen<br />

Dammbruch in diesem Bereich erkannt haben.


Schmuggelbekämpfungs-Hotline<br />

Ein Service für Trafikanten<br />

Austria Tabak/Japan Tobacco International (JTI) hat im Jahr 2006 gemeinsam mit dem Bundesgremium der Tabaktrafikanten<br />

eine Schmuggelbekämpfungs-Hotline ins Leben gerufen. Diese Hotline wurde eigens für Trafikanten<br />

eingerichtet und bietet diesen die Möglichkeit, Hinweise und Beobachtungen von Zigarettenschmuggelaktivitäten zu<br />

melden. Die Trafikanten können damit ihre eigene wirtschaftliche Existenz schützen und kommen so auch der<br />

allgemeinen Bürgerpflicht nach, illegale Handlungen aufzuzeigen.<br />

Als österreichischer Marktführer setzt Austria Tabak/JTI seit<br />

Jahren auf eine Vielzahl unterschiedlichster Maßnahmen zur<br />

Bekämpfung des Zigarettenschmuggels. Dazu zählen<br />

eigene Schmuggelbekämpfungsaktivitäten zur Unterstützung<br />

der Behördenarbeit, Informationskampagnen<br />

ebenso wie das Betreiben dieser Schmuggelbekämpfungs-<br />

Hotline. Dabei stellt die Zusammenarbeit mit den Trafikanten<br />

einen wichtigen Faktor dar, um geschmuggelte und<br />

gefälschte Zigaretten erfolgreich bekämpfen zu können.<br />

Hinweise von Trafikanten führen immer häufiger zu<br />

Aufgriffen von geschmuggelten Zigaretten. „Die an<br />

die Zollfahndung weitergeleiteten Hinweise haben im<br />

vergangenen Jahr zu Aufgriffen von mehreren tausend<br />

Stangen geschmuggelter Zigaretten geführt“ berichten die<br />

Experten von bachler&partners, die für die Betreuung der<br />

Schmuggelbekämpfungs-Hotline zuständig sind. „Schmuggel<br />

von Zigaretten ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein<br />

strafbares Vergehen. Wir arbeiten weiter hart daran, diesen<br />

Menschen das Handwerk zu legen.“<br />

Die Tipps der Experten:<br />

Wenn Sie ein Angebot erhalten,<br />

illegale Zigaretten zu beziehen:<br />

> Vorgebliches Interesse bekunden<br />

> Lieferbedingungen und Preise erfragen, jedoch<br />

keinen Auftrag erteilen!<br />

> Kontaktinformationen des Lieferanten erfragen<br />

(Name, Telefonnummer etc.)<br />

> Zeit zum Nachdenken erbitten, am besten für<br />

nächsten Tag Termin vereinbaren<br />

> Personendetails und Fahrzeugdetails merken,<br />

Person nicht verfolgen<br />

> Schmuggelbekämpfungs-Hotline anrufen:<br />

0800 20 76 75<br />

> Bei Gefahr im Verzug (Täter hat Zigaretten<br />

dabei) – Exekutive informieren: 133<br />

Trafikanten, denen geschmuggelte Zigaretten angeboten<br />

werden, haben zwei Möglichkeiten, dies der Schmuggelbekämpfungs-Hotline<br />

zu melden:<br />

• Anonym ohne Nennung ihres Namens<br />

• Bei Bekanntgabe der Kontaktdaten: Der Trafikant wird regelmäßig über die Ermittlungsschritte und Ergebnisse<br />

informiert. Außerdem wird dadurch die weitere Arbeit der Experten der Schmuggelbekämpfungs-Hotline erleichtert,<br />

da diese bei Bedarf zusätzliche Informationen beim Trafikanten einholen können. Die Kontaktdaten der Trafikanten<br />

werden selbstverständlich vertraulich behandelt!<br />

Wir ersuchen daher alle Trafikanten, sich im Bedarfsfall an die Schmuggelbekämpfungs-Hotline zu wenden, um somit<br />

die Arbeit der Behörden zu unterstützen. Denn das Melden von Schmuggelaktivitäten ist kein „Vernadern“, sondern<br />

es geht hierbei vielmehr um die legitimen wirtschaftlichen Interessen der Trafikanten.<br />

Wir danken allen Trafikanten für Ihre Unterstützung!<br />

Generell gilt: Je genauer die Information, umso<br />

zielführender können weitere Recherchen<br />

durchgeführt werden.


Das große Interview<br />

Mag. Dr. Fritz Simhandl, Monopolverwaltung:<br />

Die Trafikanten sind eine<br />

und diese muß auch als<br />

Seit rund einem Monat ist die<br />

Solidaritätsfondansage von<br />

Ende November des Vorjahres<br />

in ein Regelwerk gegossen – die<br />

„Österreichische <strong>Trafikantenzeitung</strong>“<br />

veröffentlichte dieses<br />

zeitgleich mit dem Amtsblatt der<br />

„Wiener Zeitung“ und diskutierte<br />

nunmehr die Details mit Dr. Fritz<br />

Simhandl, dem Geschäftsführer<br />

der Monopolverwaltungsgesellschaft.<br />

Schwieriger als<br />

die Fondsordnung zu realisieren<br />

scheint es jedoch, einen gemeinsamen<br />

Nenner für die Werbeordnung<br />

zu finden. Warum dem<br />

so ist und woran sich die Geister<br />

scheiden, versuchten wir im<br />

zweiten Teil dieses Gesprächs zu<br />

ergründen – darauf hoffend, daß<br />

bis zu Redaktionsschluß dieser<br />

Ausgabe auch eine Lösung für die<br />

noch strittigen Punkte gefunden<br />

wird. Das Gespräch führte<br />

Peter Hauer.<br />

Die Solidaritätsfondsordnung ist spät, aber doch<br />

unter Dach und Fach. Gespießt hat es sich bis<br />

zuletzt – so hört man – an der Zumutbarkeitsgrenze<br />

des Umsatzrückgangs. Es soll da ein<br />

Tauziehen um die nun beschlossenen 5 Prozent<br />

und um in Diskussion gestandene 10 Prozent<br />

gegeben haben. Von welchen Überlegungen ist<br />

man bei der Festsetzung ausgegangen?<br />

Zunächst, ich glaube gar nicht, daß es im Vergleich<br />

zu anderen Projekten, so lange gedauert hat. Es war<br />

ja von Anfang an klar, daß man die Solidaritätsfondszuwendungen<br />

quartalsmäßig abhandeln will. Und so<br />

hat auch kein besonderer Zeitdruck bestanden, die<br />

10 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

Solidaritätsfondsordnung früher abzuschließen als es<br />

geschehen ist. Was den Einstiegsparameter anlangt, so<br />

wurde dieser beim von Austria Tabak, tobaccoland und<br />

Wirtschaftskammer gespeisten Soforthilfefonds für<br />

die Trafikanten in der Steiermark und in Kärnten mit<br />

25 Prozent festgelegt. Eine Benchmark, die – das war<br />

uns klar – für den Solidaritätsfonds zu hoch war. Jetzt<br />

haben wir uns auf 5 Prozent Zumutbarkeit geeinigt, die<br />

aber in Wahrheit durch den Vergleich 2006 zu <strong>2008</strong><br />

10 Prozent sind. Schließlich muß man ja die zwischenzeitlichen<br />

Preisbewegungen und die Inflation mitberücksichtigen.<br />

Ich habe mich in den Verhandlungen<br />

Wir haben uns auf 5 Prozent<br />

Zumutbarkeit geeinigt, die aber<br />

in Wahrheit durch den Vergleich<br />

2006 zu <strong>2008</strong> 10 Prozent<br />

sind. Schließlich muß man ja<br />

die zwischenzeitlichen Preisbewegungen<br />

und die Inflation<br />

mitberücksichtigen.<br />

immer auf <strong>Seite</strong>n des Bundesgremiums für eine<br />

niedrige Einstiegsschwelle gestellt, weil ich glaube,<br />

daß dieses Instrument proaktiv den einzelnen<br />

unterstützen und man deshalb nicht von vornhinein zu<br />

strenge Einstiegskriterien hineinreklamieren soll. Es<br />

wäre sicherlich der falsche Weg gewesen, wenn man<br />

krampfhaft nach Knocking-Out-Kriterien gesucht hätte.<br />

Das hätte nur zu einem Verwaltungsbürokratismus und<br />

zu Ungerechtigkeiten geführt. Und der Solidaritätsfonds<br />

ist ja nicht nur ein ökonomisches, sondern auch eine<br />

emotional-psychologisches Instrument. Natürlich,<br />

Gruppen, die es ökonomisch finanzieren, wie die<br />

Industrie und der Großhandel, hätten sich eine<br />

höhere Einstiegshürde gewünscht. Das haben sie<br />

auch verbalisiert. Eine Forderung, die – wie ich meine<br />

– gespeist wird von der Anfangsdiskussion um das<br />

Trafikanten-Paket, die ich allerdings nie verstanden<br />

habe. In ihr ging es ja vor allem darum: Ist es das Geld<br />

der Trafikanten, ist es das Geld der Industrie? Rechtlich<br />

ist es ein Sondervermögen, das dem Solidaritätsfonds<br />

gehört und auf Punkt und Beistrich des Gesetzes und<br />

der Solidaritätsfondsordnung an in wirtschaftliche Not<br />

geratene Trafikanten zu verteilen ist. Und deshalb ist<br />

es auch müßig zu sagen, dieser und jener muß da und<br />

dort mitreden und bei den Verhandlungsgesprächen vertreten<br />

sein. Das ist nicht im Sinne des Gesetzgebers und<br />

des Systems. Man wird Quartals- und Jahresberichte zu<br />

Einsichtnahme erstellen. Wir werden auch auf unserer<br />

Homepage Statistiken veröffentlichen – vielleicht<br />

schaffen wir das sogar bis herunter auf Bezirksebene.<br />

Eine Liste, die Auskunft gibt, wer wieviel bezogen hat,<br />

wird es nicht geben. Das verbietet allein schon der<br />

Datenschutz. Aber die vorgesehene Insgesamtdarstellung<br />

bietet allen Gruppen genug Informationen,<br />

darüber politisch diskutieren zu können und etwa sagen<br />

zu können: das Aufkommen ist zu groß oder zu niedrig...<br />

Für solche Gespräche werden wir die statistischen<br />

Grundlagen liefern. Eine Art Superwohlfahrtsausschuß<br />

zu gründen, wo alle wie in einem Parlament vertreten<br />

sind, ist nicht im Sinne einer raschen und unbürokratischen<br />

Abwicklung.<br />

Die jetzige 5-Prozent-Hürde wird da und dort als<br />

„Gießkannensystem“ kommentiert und kritisiert,<br />

zumal ja die restriktiven Rauchverbote und<br />

die massiven No-Smoking-Kampagnen nicht<br />

ohne Auswirkungen auf den Geschäftsgang<br />

der Trafiken geblieben sind. Da seien – wird<br />

argumentiert – 5 Prozent im Zweijahresvergleich<br />

2006 zu <strong>2008</strong> bald erreicht. Darüber hinaus ist<br />

in der Fondsordnung nur von „Leistungen an<br />

in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratene<br />

Tabaktrafikanten“ die Rede. Ist dabei nicht doch<br />

ein wenig die Fokussierung auf die eigentliche<br />

Fondszielgruppe der vom Fall der 25-Stück-<br />

Regelung und der Schengenerweiterung<br />

betroffenen Trafikanten verloren gegangen?<br />

Sie können empirisch nicht trennen, wieviel Umsatzentfall<br />

macht der Fall der 25-Stück-Regelung aus,<br />

wieviel der Schmuggel, wieviel das Nicht-Einhalten<br />

der 200-Stück-Regelung, wieviel der Kampf gegen<br />

das Rauchen… Alle Faktoren haben das Potential,<br />

die Trafikanten in wirtschaftliche Schwierigkeiten<br />

zu bringen, weil sie – auch bei unterschiedlicher<br />

Gewichtung – dazu führen daß auf legalem Weg über<br />

Rechtlich sind die Solidaritätsfondsgelder<br />

ein Sondervermögen,<br />

das dem Fonds<br />

gehört und auf Punkt und<br />

Beistrich des Gesetzes der<br />

Solidaritätsfondsordnung an in<br />

wirtschaftliche<br />

Not geratene<br />

Trafikanten zuverteilen ist.


Das große Interview<br />

Solidargemeinschaft<br />

solche gelebt werden...<br />

den Tabakwareneinzelhandel weniger Ware distribuiert<br />

wird. Die Trafikanten sind eine Solidargemeinschaft und<br />

diese muß auch als solche gelebt werden.<br />

Wer soll ein Ansuchen abschicken – vielleicht<br />

am besten alle Fachgeschäfte und Tabakverkaufsstellen?<br />

Theoretisch sind im ersten Quartal 2.496 Trafikanten<br />

anspruchsberechtigt, die mehr als fünf Prozent<br />

Umsatzverlust haben. Und in der Anfangsphase merke<br />

ich deutlich, daß der Großteil der Anträge aus dem<br />

Süden Österreichs hereinkommt und vorerst etwa<br />

in Richtung Westen hin relativ wenige Ansuchen<br />

einlangen. Wer jetzt Ansprüche anmeldet, der ist von<br />

Anfang an für die nächsten drei Jahre mit dabei – auch<br />

wenn er jetzt nur ein Prozent Minus schreibt. Wenn<br />

sich seine Situation erst im zweiten Quartal oder selbst<br />

im nächsten Jahr verschlechtert –<br />

er ist dabei. Bei wirklichen Neuerrichtungen<br />

oder jenen, die<br />

erst nach 2006 angefangen<br />

haben, wird aus Verwaltungsvereinfachungsgründen<br />

der<br />

bezirksweise Verlust zugrunde<br />

gelegt. Was wäre die Alternative<br />

gewesen: Daß man jeden einzelnen<br />

Fall analysiert und beobachtet,<br />

ob der jenige einen Tag mehr oder<br />

weniger offen hält,<br />

Im wesentlichen haben wir<br />

uns bei der Formularerstellung<br />

des Ansuchens auf ein<br />

Aufzeigen beschränkt,<br />

das signalisiert:<br />

Ja, ich will!<br />

fleißig oder faul ist, selbst im Geschäft steht oder ein<br />

Hilfskraft beschäftigt, ein Behinderter ist oder kein Vorzugsberechtigter,<br />

ein Familienbetrieb oder kein Familienbetrieb<br />

ist… – man könnte natürlich viele Anspruchberechtigtenfaktoren<br />

einziehen, aber dann würde die<br />

Suppe mit mindestens 15 Prozent Verwaltungskosten<br />

mehr als das Fleisch kosten. Zunächst einmal werden<br />

die unmittelbar betroffenen einreichen und einige auf<br />

Vorrat ein Ansuchen stellen. Nach den ersten Auszahlungen,<br />

erwarten wir eine zweite Ansuchenwelle.<br />

Und diejenigen werden, wenn Ihnen etwas zusteht,<br />

mit der Auszahlung fürs zweite Quartal auch etwas<br />

fürs erste bekommen. So flexibel ist das System und so<br />

werden wir bis zum Ende des Jahres verfahren. Dann<br />

muß man einmal einen Schnitt machen. Wenn erst<br />

jemand 2009 aufwacht, dann kann er keine ins Jahr<br />

<strong>2008</strong> reichenden Rückforderungen stellen. Wir können<br />

das nicht zuletzt deshalb so unbürokratisch abwickeln,<br />

weil ja kein Rechtsanspruch besteht. Es ist ja auch kein<br />

Antrag, sondern ein Ansuchen.<br />

Wie hoch sind also aus heutiger Sicht die Verwaltungskosten<br />

für den Fonds anzusetzen?<br />

Wir werden den Vollzug des Solidaritätsfonds<br />

mit einem nicht dauerhaft beschäftigten Personal<br />

bewältigen und uns eines Pools bedienen, wie schon<br />

bei der Automaten-Jugendschutzkontrolle. In der<br />

Entgeltordnung und der korrespondierenden Fondsordnung<br />

sind die Kosten geregelt – mit der Berechnung<br />

von maximal 1,5 Prozent von den Einnahmen. Mehr<br />

soll es nicht kosten. Und diese Ausgaben werden<br />

– so sagen die Fachleute – übers Jahr über die Zinsen<br />

finanziert werden.<br />

Welchen Bürokratiemehraufwand bedeutet<br />

der Solidaritätsfonds aus Ihrer Sicht für den<br />

Großhandel?<br />

Der Großhandel erstattet parallel zur Tabakmonopolabgabe<br />

eine Meldung. Der Mehraufwand beschränkt<br />

sich also auf einen zweiten Zettel. So wie einer<br />

Einkommens- oder Umsatzsteuer zahlen muß, so muß<br />

er auch das machen. Das ist eben Gesetz.<br />

Wenn man das Ansuchenformular betrachtet, so<br />

fällt dem gelernten Österreicher – im Gegensatz<br />

zu anderen Formularen – dessen Schlichtheit<br />

geradezu ins Auge. Der Trafikant selbst braucht<br />

keine Angaben über Umsätze zu machen. Woher<br />

bezieht der Solidaritätsfonds die für die Berechnung<br />

des Anspruchs und die seiner Höhe nötigen<br />

Daten, zumal ja die Zahl der Tabakwarengroßhändel<br />

auf in Österreich 16 einschlägig tätige<br />

Unternehmen angewachsen ist?<br />

Die nötigen Daten kommen aus dem uns ohnedies<br />

vorliegenden Zahlenmaterial der Großhandelsmeldungen.<br />

Es gibt gewisse Mindeststandards für solche<br />

Ansuchen, aber im wesentlichen haben wir uns auf ein<br />

Aufzeigen beschränkt, das signalisiert: Ja, ich will!<br />

Mag. Dr. Fritz Simhandl<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 11


Das große Interview<br />

Ist im Zuge der vorgesehenen periodischen<br />

Fonds-Evaluierungsgespräche daran gedacht,<br />

Nachbesserungen im Hinblick auf die zu ihrem<br />

Nachteil vergessene sogenannte „brauneWare“<br />

vorzunehmen, zumal bei dieser ein einigermaßen<br />

ausgeglichenes Preisniveau zu Ungunsten der<br />

rotweißroten Anbieter in Schieflage gebracht<br />

wurde, was dem Einkaufstourismus für Cigarren,<br />

Cigarillos und Pfeifentabake einen Attraktivitätsschub<br />

beschert hat?<br />

Zunächst einmal, ich weiß nicht, woher dieser<br />

Evaluierungs-Terminus herkommt. Ich bin momentan<br />

beauftragt, dem Großhandel und der Industrie zu sagen,<br />

was der Status ist. Aber eine Evaluierung ist immer eine<br />

Weg-Zeitstrecken-Betrachtung. Ich kann also – wenn<br />

Sie so wollen – nach einem Jahr evaluieren, wobei<br />

Evaluierung in diesem Fall nichts anderes ist als die<br />

Betrachtung der ausgeworfenen statistischen Daten.<br />

Was den von Ihnen angesprochenen Braunware-<br />

Bereich anlangt, so gibt es in dieser Diskussion zwei<br />

Standpunkte: Die einen sagen, daß es um Solidarität<br />

geht und die Tabakware wie bei der Steuer insgesamt<br />

Da die Importeure und der<br />

Großhandel mehrfach durch<br />

Rauchverbote und das<br />

Schüren einer raucherfeindlichen<br />

Gesinnung bedroht wird,<br />

ist es für mich eigentlich nur<br />

schwer zu verstehen, daß man<br />

sich nicht besser organisiert.<br />

zu sehen ist, wie es auch im Gesetz, der Fondsordnung<br />

und der ökonomischen Speisung des Fonds abgebildet<br />

ist. Die andere Meinung ist die, daß die braune Ware ja<br />

ohnedies nur 3, 5 oder 7 Prozent – diese Werte werden<br />

immer wieder genannt – zum Aufkommen des<br />

Solidaritätsfonds beiträgt und deshalb ökonomisch<br />

nicht ins Gewicht fällt, was einen Verzicht auf den<br />

Solidarbeitrag leicht machen würde. Von der gesetzgeberischen<br />

Gleichberechtigung her ist es aber eine<br />

saubere Lösung, die Tabakwaren global miteinzubeziehen.<br />

Und lassen Sie mich zu dieser Diskussion<br />

gleich noch etwas anmerken: Sowohl die Industrie<br />

wie auch die Importeure und der Großhandel leiden<br />

offensichtlich darunter, daß sie im österreichischen<br />

Wirtschafts- und Gesellschaftssystem nicht durch eine<br />

institutionalisierte Vertretung abgebildet sind, zumal die<br />

Politik und Verwaltung daran gewöhnt ist, daß auf der<br />

Vis-a-Vis-<strong>Seite</strong> des Verhandlungstisches organisierte<br />

Interessen Platz nehmen und mit einer Stimme<br />

gesprochen wird. Da diese Branche mehrfach durch<br />

Rauchverbote und das Schüren einer raucherfeindlichen<br />

Gesinnung bedroht wird, ist es für mich eigentlich<br />

nur schwer zu verstehen, daß man sich nicht besser<br />

organisiert.<br />

Ist eigentlich eine Unterstützung/Förderung zur<br />

Existenzabsicherung einer Handelssparte<br />

EU-konform?<br />

Ich bin keiner von jenen, die glauben, alles von<br />

12 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

vornherein mit der etwas lebensfremden Bürokratie<br />

in Brüssel vereinbaren zu müssen. Sollte sich die EU<br />

da aufregen, dann müßte man ihr sagen: Dann macht<br />

bitte europaweit einen Mindestpreis oder nehmt<br />

steuermäßig eine Preisnivellierung vor. Die EU outet<br />

sich aus meiner Sicht immer mehr als ein janusköpfiges<br />

Konstrukt. Auf der einen <strong>Seite</strong> will sie etwa das<br />

Rauchen verbieten, auf der anderen schwingt sie die<br />

Wettbewerbskeule. Warum ist die EU-Verdrossenheit in<br />

Österreich so spürbar? Vor allem deswegen, weil man<br />

bisher – jetzt gibt man sich ohnedies etwas kritischer<br />

und mobiler – im vorauseilenden Gehorsam und wenn<br />

man auch nur ein Minenspiel in Brüssel zu erkennen<br />

glaubte, ein Musterschülerverhalten an den Tag gelegt<br />

hat. Die Österreicher sind da viel zu wenig egoistisch.<br />

Ich begrüße, daß der Tabaksektor nicht so willfährig<br />

gegenüber der EU ist.<br />

Nun, beim Tabakwarenwerbeverbot und der<br />

Feuerzeugverordnung hat man sich auf die<br />

Abschrift der Richtlinien- und Kommissionsbeschlüsse<br />

beschränkt. Da hat sich etwa<br />

Deutschland als weitaus kritischerer Part<br />

erwiesen…<br />

…Daß die Feuerzeugverordnung ein absoluter Treppenwitz<br />

und eine bürokratische Lachnummer ist, steht für<br />

mich außer Zweifel.<br />

In einem Interview mit der Österreichischen<br />

<strong>Trafikantenzeitung</strong> hat Finanzstaatssekretär<br />

Matznetter der Industrie vorgeworfen, daß sie an<br />

einem Fortbestand des Monopols gar nicht interessiert<br />

sei. Worauf fußen diese Äußerungen?<br />

Mir steht nicht zu, ein Regierungsmitglied zu interpretieren.<br />

Allerdings ist wahr, daß nach<br />

dem Trafikantenpaket der eine oder<br />

andere Industrievertreter die Infragestellung<br />

des Monopols verbalisiert hat…<br />

Mag. Dr. Fritz Simhandl, MVG<br />

Daß die Feuerzeugverordnung<br />

ein absoluter Treppenwitz und<br />

eine bürokratische<br />

Lachnummer ist, steht für<br />

mich außer<br />

Zweifel.<br />

…Aber doch nur hinsichtlich einer Gefährdung<br />

durch die Erweiterung des Nebenartikelsortiments<br />

durch das Anbieten nicht-alkoholischer<br />

Getränke…<br />

… Nicht nur, auch in bezug auf den Solidaritätsfonds<br />

und die Zulassung entgeltlicher Werbung. Aber<br />

bleiben wir bei der Erweiterung des Nebenartikelsortiments.<br />

Wäre da etwas im Busch, dann hätte die<br />

Monopolverwaltung nach dem Paragraph 23 jederzeit<br />

die Möglichkeit eine Evaluierung – hier stimmt der<br />

Terminus – vorzunehmen und zu sagen: Das bedroht<br />

das Gesamtmonopol, also müssen wir den einen oder<br />

anderen Artikel herausnehmen. Ich brauche also nicht<br />

das gesamte System zum Einsturz bringen, sondern nur<br />

die Nebenartikelliste überarbeiten.<br />

Und ist aus Ihrer Kenntnis etwas im Busch?<br />

Nein, mir ist nichts bekannt.<br />

Es scheint fast, als ob man sich mit der Regelung<br />

der entgeltlichen Tabakwerbung in den Trafiken<br />

schwerer tut als mit der Solidaritätsfondsordnung.<br />

Zur Zeit dieses Gesprächs sieht es<br />

so aus, als ob alles auf eine Art Gentleman’s<br />

Agreement zwischen Großhandel und Einzelhandel<br />

hinauslaufen würde – mit einer taxativen<br />

Festsetzung der einzelnen Tools. Zwischendurch<br />

hat man eine Werbeordnung und ein Nieder-


Das große Interview<br />

Mit einer Werbeordnung<br />

würde auch das Verhalten der<br />

Marktteilnehmer auf einen<br />

mitteleuropäischen<br />

Umgang miteinander<br />

geregelt.<br />

schreiben in den Standesregeln diskutiert und<br />

ist sogar einer Werbeverordnung näher getreten.<br />

Woran scheiden sich hier eigentlich die<br />

Geister?<br />

Die Werbeordnungscausa hat viel Zeit in Anspruch<br />

genommen und eine schnelle Abhandlung der<br />

Solidaritätsfondsordnung etwas gehemmt. Ich sehe<br />

es zweiteilig. Es ist kein Geheimnis, daß die Monopolverwaltung<br />

den seinerzeitigen Beschluß, entgeltliche<br />

Werbung ausdrücklich zu verbieten, sehr begrüßt hat.<br />

Ich bin aber auch so viel Realist, um zu sagen: Wenn<br />

es den Trafikanten insgesamt schlecht geht, warum<br />

optimieren wir dann eigentlich nicht das Portfolio und<br />

geben dieser Branche auch die Möglichkeit, aus der<br />

Vermarktung von Flächen für die Tabakwarenwerbung<br />

einen Nutzen zu ziehen. Dazu kommt, daß mit einer<br />

Werbeordnung auch das Verhalten der Marktteilnehmer<br />

zueinander geregelt wird. Wie war es denn bisher?<br />

Der eine kommt und stellt etwas hin, dann kommt<br />

der andere und – ich sage jetzt nicht: räumt es weg<br />

– versucht es dem Trafikanten wieder auszureden.<br />

Ich meine, daß die Tabakwerbung ohnedies derart<br />

eingeschränkt ist, daß man einen zivilisierten – und ich<br />

sage es bewußt – mitteleuropäischen Umgang miteinander<br />

pflegen sollte. Jetzt hat man eine Liberalisierung<br />

vorgenommen, um den Trafikanten unter dem Titel<br />

Werbung die Möglichkeit zu geben, etwas zu verdienen.<br />

Bezüglich des Vorgehens hat man bis vor kurzem<br />

den Standpunkt vertreten, durch das Einziehen eines<br />

ökonomischen Deckels die Werbekuchen-Pyramide in<br />

die Breite auszudehnen, damit auch die kleinen Trafiken<br />

etwas abbekommen. Damit plagen sich offensichtlich<br />

Teile der Politik. Und so hat sich eine zweite Variante<br />

herausgebildet, die unter der Prämisse des Solidaritätsziels,<br />

jeden zu bedienen, einen Kontrahierungszwang<br />

für ein punktgenaues und treffsicheres System mit<br />

einem Mindestbeitrag ins Gespräch gebracht hat. Ich<br />

habe da allerdings so meine Bedenken, ob ein solcher<br />

Kontrahierungszwang gegenüber allen Großhändlern<br />

durchsetzbar ist…<br />

Mit der Bewertung der<br />

Werbe-Tools versucht<br />

man das kleinste gemeinsame<br />

Vielfache zu<br />

vereinbaren.<br />

Ich darf kurz unterbrechen und Sie um eine<br />

Kontrahierungszwang-Definition ersuchen.<br />

Das würde bei strenger Auslegung bedeuten, daß jeder,<br />

der Trafiken beliefert, für seine Produkte wirbt und dafür<br />

etwas zu bezahlen hat. Und da hätte ich schon meine<br />

Bedenken, einem kleinen Großhändler aufgrund seines<br />

Lizenzvertrags abzuverlangen, daß er bei allen werben<br />

muß, obwohl er mit seiner Ware gar nicht in allen<br />

Trafiken vertreten ist. Damit würde man ein Schlachtfeld<br />

eröffnen.<br />

Jetzt wird auf Sozialpartnerebene über so<br />

etwas wie eine freiwillige Selbstvereinbarung<br />

„Großhandel – Trafikanten“ ohne erkennbare<br />

Deckelung verhandelt, wobei im Anhang zu<br />

dieser, im Werbemittelvergütungskatalog vom<br />

Flatscreen bis zur Plastiktasche alles taxativ<br />

aufgeführt ist. Schießt man damit nicht übers<br />

Ziel?<br />

Der mir derzeit (17. März – Anm. d. Red.) vorliegende<br />

Entwurf geht – ich habe mir das ausgerechnet – davon<br />

aus, daß jemand, der alle Tools ausreizt als Fachgeschäft<br />

rund 900 Euro pro Jahr und als Tabakverkaufsstelle<br />

rund die Hälfte davon erhalten könnte. Wer ein<br />

großes Geschäft und Platz für mehrere Flatscreens und<br />

mehrere kleine Tools hat, käme dann weit über 1.000<br />

Euro. Man hat aus einem Streben nach einer gewissen<br />

Gerechtigkeit heraus versucht, alles aufzulisten, was es<br />

gibt. Wie man etwas bewertet, ist – das gebe ich gerne<br />

Entweder nimmt das Sollen zur<br />

Kenntnis, daß das Sein irgendwie<br />

anders ist, oder das Sein<br />

nimmt zur Kenntnis, daß es sich<br />

dem Sollen<br />

unterordnen muß.<br />

zu – natürlich sehr schwer. Mit dieser Bewertung<br />

versucht man das kleinste gemeinsame Vielfache zu<br />

vereinbaren.<br />

Die Bewerbung der Tabakwarenprodukte bleibt,<br />

wenn der Entwurftext dieser Vereinbarung<br />

beschlossene Sache wird, dem Großhandel<br />

vorbehalten – ungeachtet der Tatsache, daß<br />

inzwischen einige Industrieunternehmen<br />

Marketingstützpunkte zur Betreuung des Einzelhandels<br />

installiert haben. Bahnt sich da ein neuer<br />

Casus belli an?<br />

Der einzige, der in der Trafik außer dem Trafikanten<br />

und dem über den Nebenartikelkatalog autorisierten<br />

Nebenartikelhändler (Lotto, Zeitungen) etwas zu suchen<br />

hat, ist der Tabakwarengroßhändler, zumal für mich nicht<br />

vorstellbar ist, Werbung von der Distribution und Logistik<br />

zu trennen. Wenn das die Industrie nicht zur Kenntnis<br />

nimmt, muß sie sich die Frage danach gefallen lassen:<br />

Du Industrie, was bis du eigentlich? Auch die in Österreich<br />

nicht produzierend, sondern nur werbend tätigen<br />

Unternehmen sind letztendlich Tochtergesellschaften<br />

eines Industriekonzerns, wenn sie auch nicht als Industrie,<br />

sondern als Werbe- und Marketinggesellschaften zu<br />

werten sind. Aufgabenfelder, die ja delegierbar und nicht<br />

rechtlich anbefohlen sind, von einer Tochtergesellschaft<br />

wahrgenommen zu werden. Es gibt nun einmal Sollen<br />

und Sein – und das bewegt sich jetzt aufeinander zu<br />

– mit der Konsequenz:. Entweder nimmt das Sollen<br />

zur Kenntnis, daß das Sein irgendwie anders und nicht<br />

hundertprozentig abdeckbar ist, oder das Sein nimmt zur<br />

Kenntnis, daß es sich dem Sollen unterordnen muß.<br />

Bahnt sich da ein neuer Konflikt an?<br />

– .– . –<br />

Im Zuge der Diskussionen über die Werbeordnung<br />

ist auch immer wieder die Frage<br />

gestellt worden: Brauchen wir denn überhaupt<br />

eine solche, lassen wird doch die freie Marktwirtschaft<br />

herein in die Trafik?<br />

Der einzelne Trafikant ist in diesem System nun einmal<br />

kein total freier Kaufmann. Deshalb braucht es<br />

gewisse Spielregeln<br />

– eine Art<br />

Kollektivvertrag.<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 13


Perspektiven<br />

Eine Vereinbarung mit dem Großhandel,<br />

ein Werbemittelkatalog mit Kontrahierungszwang<br />

und die Umsetzung in<br />

den Standesregeln: Das sind jene drei<br />

Werbeordnungsvarianten mit denen die<br />

aufgrund des Trafikanten-Pakets<br />

erlaubte Geldannahme für Tabakwarenpromotion<br />

in der Trafik geregelt werden<br />

könnten. Derzeit werden dem<br />

„Gentleman’s Agreement“ – die „Österreichische<br />

<strong>Trafikantenzeitung</strong> berichtete<br />

in ihrer letzten Ausgabe – die größten<br />

Chancen eingeräumt. Wie dieses<br />

aussehen könnte, lesen Sie umseitig.<br />

Noch fehlen die Unterschriften des<br />

Großhandels, noch spießt es sich an der<br />

Ausklammerung der Industrie, aber man<br />

ist zuversichtlich, einen Konsens zu<br />

finden. Die Kontrahierungszwang-<br />

Alternative, die übrigens von politischer<br />

<strong>Seite</strong> – dem Finanz-Staatssekretariat –<br />

favorisiert wird, könnte als rechtlich und<br />

auch sonst bedenkliche Rute im Fenster<br />

eine Einigung beschleunigen. Würde<br />

doch der etwa von der Verkehrsbetriebe-<br />

Personenbeförderung her bekannte<br />

Kontrahierungszwang eine Rechtsgrundlage<br />

dafür schaffen, daß der<br />

Trafikant aus einem Katalog Werbemittel<br />

bestellen kann. Die daraus<br />

resultierenden Kosten soll nach den<br />

Vorstellungen von Finanzstaatssekretär<br />

Matznetter die seiner Meinung nach<br />

offensichtlich im Überfluß lebende<br />

Industrie tragen, was im Wege einer<br />

Verordnung geregelt werden könnte. Um<br />

eine solche Gräben aufreißende Lösung<br />

zu verhindern, wird daher eine<br />

Vereinbarung mit dem Ziel einer<br />

gerechten Verteilung der Werbemittel<br />

unter den Aspekten der Erhaltung des<br />

Monopols und der Handelsspanne<br />

angestrebt. In einem jedenfalls sind sich<br />

die Verhandlungspartner, das Gremium<br />

und die Grossisten einig. Nämlich darin,<br />

daß die Werbeordnungs-Diskussion<br />

durch eine Gleichsetzung von Werbung<br />

mit Ware insoweit inhaltlich verkehrt<br />

geführt worden sei, als die Bedachtnahme<br />

auf die den Umsatz steigernde<br />

und somit dem Trafikanten zugute<br />

kommende Wirkung auch einer Gratiswerbung<br />

völlig in den Hintergrund<br />

abgedrängt wurde. Eine Rückbesinnung<br />

darauf bleibt also dem einzelnen<br />

Trafikanten vorbehalten.<br />

14 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

Werbeordnung<br />

Wann endlich sieht<br />

sie die Zielflagge?<br />

„Die unbeschränkte Freigabe der Bezahlung<br />

für Werbung in Trafiken würde einen<br />

Wettbewerb innerhalb des Monopols zur<br />

Folge haben, das den Trafikanten einen<br />

Wettbewerb untereinander ausdrücklich verbietet“,<br />

ist Peter Rudolf Trinkl, Obmann des<br />

Bundesgremiums der Tabaktrafikanten der<br />

Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) überzeugt:<br />

„Zwei Gutachten der Anwaltskanzlei<br />

Saxinger Chalupsky &<br />

Partner bestätigen diese<br />

Auffassung. So würde ein<br />

Wettbewerb zwischen<br />

kleinen Trafikanten und<br />

Großtrafikanten mit<br />

Standorten in bester<br />

Lage zwangsläufig zu Lasten der kleinen entschieden<br />

werden, was letztendlich die Rechtfertigung des<br />

Monopols gefährden könnte, dessen zentrales und von<br />

der Politik anerkanntes Ziel es ja sei, Menschen mit<br />

BGO Peter Trinkl: „Unbeschränkte<br />

Freigabe der Werbentgelte würde<br />

das Monopol gefährden...“<br />

Behinderung – ihr Anteil an der Gesamtzahl<br />

der Inhaber von Tabakfachgeschäften liegt<br />

derzeit bei 50 Prozent – eine Lebensgrundlage<br />

als Unternehmer zu geben.<br />

Deshalb erachte es das Bundesgremium<br />

auch als seine soziale Pflicht, für<br />

die schwächeren Marktteilnehmer zu<br />

sorgen, die gerade deshalb im Monopol<br />

untergebracht werden, um nicht dem<br />

Wettbewerb ausgesetzt<br />

zu sein. Und diese<br />

Obsorge verbindet Trinkl<br />

mit der Notwendigkeit<br />

einer Werbeordnung mit<br />

zwingenden Gleichstellung<br />

aller Trafikanten..<br />

Damit werde auch sichergestellt, daß die flächendeckende<br />

Versorgung, die ebenfalls einen essentiellen<br />

Bestandteil des Tabakmonopols darstellt, weiterhin<br />

aufrechterhalten werden kann.<br />

Franz Kirchgatterer: „Rettet die Trafik“<br />

„Trafiken haben als Werbestandorte hervorragende<br />

Karten: Diese Chance darf nicht verspielt werden!“<br />

Der vom Bundesgremialobmann Komm.-Rat Peter Trinkl nun vorgelegte Entwurf einer<br />

Werbeordnung sei zum Nachteil der österreichischen Trafikantinnen und Trafikanten<br />

und daher höchst veränderungsbedürftig, so Franz Kirchgatterer, SPÖ-Nationalrat, selbst<br />

Trafikant und Gründer der Plattform „Rettet die Trafik“. So sehe der Entwurf vor, daß die<br />

Tabakindustrie hinsichtlich der Werbung in Trafiken ausgegrenzt wird. Und das, obwohl<br />

die Tabakwerbung sehr stark eingeschränkt ist und die Trafiken als Werbestandorte hervorragende Karten haben, wie<br />

Kirchgatterer betont. Erfreulicherweise enthalte der Entwurf die ursprünglich vorgesehene Deckelung der Werbeeinnahmen<br />

auf 500 Euro im Jahr nicht mehr. Stattdessen sei eine Beschränkung der Werbung auf einen langen Katalog<br />

mit fixen Preisen vorgesehen. Die für die Werbemittel angeführten Entgelte seien jedoch nach Kirchgatterers<br />

Auffassung viel zu niedrig angesetzt. So würde das Anbringen einer Werbe-Wanduhr gerade einmal<br />

12 Euro brutto im Jahr bringen. Um mit diesem Katalog auf den im SPÖ-Modell geforderten Sockelbetrag<br />

von 500 Euro zu kommen, müßte man die Trafik mit Werbung zupflastern: „Eine Trafik<br />

darf aber kein Jahrmarktsladen werden!“ Der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband<br />

fordert ein soziales Modell, das die umsatzsschwachen Trafiken in Randlagen nicht vergißt<br />

und den Trafikanten und Trafikantinnen freie Vereinbarungen ermöglicht.<br />

LGO Karl Furtlehner: „Alle Trafikanten sollen<br />

ein Stück des Werbekuchens bekommen…“<br />

„Allein die kaufmännische Vernunft gibt vor, daß die<br />

zunehmend energieabhängigen Werbemittel wie<br />

Bildschirme oder Leuchtreklamen auch entsprechend<br />

kostenmäßig abgegolten werden“, so Karl Furtlehner,<br />

Obmann der Trafikanten in der WKO Oberösterreich.<br />

„Ziel des Gremiums ist es, eine Werbeordnung-Lösung<br />

zu erreichen, bei der alle Trafikanten ein gewisses Stück<br />

des Werbekuchens von der Industrie abbekommen.<br />

Es darf nicht passieren, daß nur die Top-Lagen<br />

Werbeeinnahmen lukrieren und schwächere Standorte<br />

völlig durch den Rost fallen“, so Furtlehner, der es als<br />

ein grundsätzlich positives Signal wertet, „daß sich<br />

die Partner der Trafikanten zunehmend mehr um den<br />

Tabakwareneinzelhandel bemühen. Schließlich sind<br />

die Trafiken, bezogen auf ihre Geschäftsgröße, jener<br />

Geschäftstyp, der am meisten Kundenfrequenz im<br />

Vergleich mit anderen Handelsbranchen aufweist. In<br />

Oberösterreich etwa können die Trafikanten täglich rund<br />

200.000 Kunden in ihren Geschäftslokalen begrüßen.<br />

Diese Tatsache unterstreicht, welchen wichtigen<br />

Stellenwert die Trafiken im Bereich der Nahversorgung<br />

tatsächlich einnehmen.“


Die EU-Gesundheitsminister<br />

Rauchen kann tödlich sein.<br />

zu beziehen über Tobaccoland


Perspektiven<br />

Werbeordnung<br />

So könnte sie aussehen<br />

Grundsatzvereinbarung<br />

zwischen dem Bundesgremium<br />

der Tabaktrafikanten und den<br />

Tabakwarengroßhändlern über<br />

die Durchführung von<br />

Werbemaßnahmen in Tabaktrafiken<br />

(„Werbeordnung“)<br />

4. Der Großhändler ist verpflichtet darauf zu achten,<br />

dass die von ihm platzierte Werbung sämtlichen Rechtsvorschriften<br />

sowie insbesondere den Vorgaben des § 11<br />

Tabakgesetz entspricht und dem Trafikanten aus deren<br />

Gestaltung bzw. Platzierung kein rechtlicher Nachteil<br />

entstehen kann.<br />

5. Die einzusetzenden Werbemittel dürfen den<br />

Charakter als Tabaktrafik nach Art und Größe nicht<br />

beeinträchtigen und sind im Anhang zu dieser<br />

Werbeordnung taxativ aufgeführt und beschrieben. Der<br />

Werbemittelkatalog im Anhang bildet einen<br />

integrierenden Bestandteil dieser Vereinbarung.<br />

Kraft. Der Anhang kann jährlich durch das Bundesgremium<br />

der Tabaktrafikanten im Einvernehmen mit den<br />

Großhänd-lern evaluiert und aktualisiert werden. Diese<br />

Änderungen müssen mindestens zwei Monate vor<br />

Inkraftsetzung verlautbart werden.<br />

12. Die unterfertigten Großhändler verpflichten sich zur<br />

Einhaltung dieser Vereinbarung. Auf Grundlage dieser<br />

Vereinbarung wird das Bundesgremium der Tabaktrafikanten<br />

mit der Monopolverwaltungsgesellschaft<br />

eine Ergänzung zum Bestellungsvertrag gem. § 34 Abs.<br />

5 TabMG vereinbaren.<br />

13. Dieser Vereinbarung unterliegt österreichischem<br />

Recht. Als Gerichtsstand gilt das Han-delsgericht Wien.<br />

Hier sollen mit ihrer Unterschrift die 16 Großhändler mit<br />

Tabakwarenprodukten ihrer Zustimmung geben.<br />

Präambel<br />

Mit BGBl I Nr. 105/2007 vom 28.12.2007 wurde<br />

das Tabakmonopolgesetz (TabMG) mit Wirkung zum<br />

1.1.<strong>2008</strong> dahingehend novelliert, dass das Anbieten und<br />

die Annahme von Gegenleistungen für die Platzierung<br />

von Werbemitteln in den Tabaktrafiken nunmehr<br />

gestattet ist. Um den zugrunde liegenden Intentionen<br />

dieser Gesetzesänderung sowie dem Monopolinteresse<br />

und der gerechten möglichst breiten Verteilung der<br />

Mittel Rechnung zu tragen, haben sich die Parteien<br />

dieser Vereinbarung verständigt, die Platzierung von<br />

Werbung in und an Tabaktrafiken im Sinne des § 39<br />

TabMG näher zu regeln wie folgt:<br />

1. Tabakwarengroßhändler sind berechtigt, dem<br />

Trafikanten im Sinne des § 39 TabMG und unter<br />

Beachtung der Einschränkungen des Tabakgesetzes<br />

in der geltenden Fassung sowie der §§ 8 und 36<br />

TabMG sowie der gegenständlichen Werbeordnung<br />

Werbemittel und Informationsmaterial für die durch ihn<br />

vertriebenen Tabakprodukte zur Verfügung zu stellen.<br />

2. Der Verkauf und die Bewerbung der durch den<br />

Großhändler vertriebenen Tabakwaren in und an<br />

Tabaktrafiken bleiben ausschließlich dem gemäß § 8<br />

TabMG monopolrechtlich legitimierten Großhändler<br />

vorbehalten. Dem Großhändler sind alle Aktivitäten<br />

in Trafiken, die durch Dritte in Hinblick auf die durch<br />

ihn vertriebenen Tabakprodukte entfaltet werden,<br />

zuzurechnen. Ausgenommen hiervon sind jedoch<br />

Verstöße die der Sphäre und dem Handlung des Tabaktrafikanten<br />

zuzurechnen sind.<br />

Als Werbung im Sinne dieser Werbeordnung gelten<br />

sämtliche Aktivitäten in Tabaktrafiken, die der direkten<br />

oder indirekten Förderung der durch den Großhändler<br />

vertriebenen Tabakwaren dienen.<br />

3. Jede werbliche Tätigkeit in der Trafik hat unter<br />

größtmöglicher Rücksichtnahme auf die geschäftliche<br />

Tätigkeit des Trafikanten und unter Vermeidung einer<br />

Beeinträchtigung des laufenden Tagesgeschäftes zu<br />

erfolgen.<br />

16 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

6. Der Großhändler ist berechtigt aber nicht verpflichtet,<br />

dem Trafikanten für die Platzierung von Werbemitteln<br />

Geld oder geldwerte Vorteile zu gewähren und der<br />

Tabaktrafikant ist berechtigt, diese in Einklang mit der<br />

vorliegenden Werbeordnung anzunehmen. Darüber<br />

hinaus gehende Leistungen des Großhandels bzw.<br />

Dritten unterliegen weiter-hin dem Verbot von § 8 Abs 5<br />

2. Satz TabMG 1996.<br />

7. Bei der Gewährung und Annahme von Geld oder<br />

geldwerten Vorteilen für die Platzierung von Werbemitteln<br />

handelt es sich um den Steuergegenstand der<br />

Duldung der Benützung von Flächen und Räumen zur<br />

Verbreitung von Werbebotschaften gemäß § 1<br />

Abs 3 Werbeabgabegesetz 2000. Der Trafikant ist<br />

gemäß § 5 Werbeabgabegesetz 2000 verpflichtet,<br />

Aufzeichnungen über die übernommenen Werbeleistungen,<br />

die Auftraggeber und die Grundlagen zur<br />

Berechnung der Werbeabgabe zu führen.<br />

8. Der jeweilige maximale jährliche Gegenwert pro<br />

Werbemittel, den der Großhändler und/oder Dritte für<br />

die Platzierung der einzelnen Werbemittel gewähren<br />

und der Tabaktrafikant fordern darf, ist ebenfalls im<br />

Anhang für Tabakfachgeschäfte und Tabakverkaufsstellen<br />

verbindlich angeführt.<br />

9. Damit im Sinne des Monopolgesetzes und des<br />

dort verankerten Prinzips des Wettbewerbsverbotes<br />

zwischen den Tabaktrafikanten, einzelne Trafikanten<br />

aufgrund des Standortes oder Geschäftsvolumens nicht<br />

bevorzugt bzw. benachteiligt werden, sind bei einem<br />

Übereinkommen beider Partner die Vergütungen der im<br />

Anhang angeführ-ten Bedingungen von beiden <strong>Seite</strong>n<br />

verpflichtend einzuhalten.<br />

10. Als Gegenleistung für die im Anhang verbindlich<br />

angeführten Werbeentgelte verpflichtet sich der<br />

Tabaktrafikant, den Platz für das jeweilige Werbemittel<br />

für die Dauer von 12 Monaten in seinem Geschäftslokal<br />

am vereinbarten Ort zur Verfügung zu stellen. Bei einer<br />

Trafikübergabe tritt der Standortnachfolger in den<br />

Einzelvertrag mit allen Rechten und Pflichten ein.<br />

11. Diese Grundsatzvereinbarung tritt mit .......... in<br />

WERBEMITTELVERGÜTUNG - KATALOG<br />

Euro Werte pro Jahr und Einheit<br />

Werbemittel<br />

Wert TFG/Jahr<br />

Flatscreen Instore TV 96,00<br />

TV-Bildschirm 7“ 24,00<br />

Lotto-Bildschirme 19,20<br />

Flatscreen Infotainment 96,00<br />

Toptech-Kassen 19,20<br />

Display A1 84,00<br />

Displlay A2 42,00<br />

Display A3 24,00<br />

Displlay Quer 24,00<br />

Thekendispenser 24,00<br />

Fahne 19,20<br />

Schriftbalken 4,80<br />

Schaufensterleuchten 9,60<br />

Innenleuchten 9,60<br />

Schaufensterbeklebung 9,60<br />

Außenleuchten 19,20<br />

Bodenkleber 4,80<br />

Wobbler 4,80<br />

Regalstopper 4,80<br />

Ladenplakat 4,80<br />

Standkugelschreibee 4,80<br />

Türgriffe 4,80<br />

Packungsdummies 4,80<br />

Fahrradständer 19,20<br />

Airmobil 9,60<br />

Telefonfenster 9,60<br />

Zigarren-Aufsteller 9,60<br />

Tabak-Aufsteller 9,60<br />

Öffnungszeitenschilder 4,80<br />

Deckenhänger 9,60<br />

Trafikständer 24,00<br />

ÜKD 72,00<br />

Standascher 12,00<br />

Wanduhr 12,00<br />

Zahlteller 24,00<br />

Werberahmen 76,80<br />

Automatenbeklebung front 48,00<br />

Automatenbeklebung <strong>Seite</strong> 19,20<br />

Rolling Board 24,00<br />

Für Tabakwarenverkaufsstellen gilt jeweils die<br />

Hälfte des Tabakwaren-Fachgeschäfte-Satzes


Betriebsinformation zum Heraustrennen, Ausfüllen und Abschicken<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 17


Betriebsinformation zum Heraustrennen, Ausfüllen und Abschicken<br />

18 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong>


∆<br />

∆<br />

S- und BC-<br />

Jahrespfeifen<br />

STANWELL-JAHRESPFEIFE:<br />

Halfbent mit 9-mm-<br />

Bohrung und Silberapplikation<br />

am Holm<br />

sowie kurzem und<br />

langem Mundstück ∆<br />

BC-JAHRESPFEIFE<br />

mit Halfbent-Schwung<br />

und Edelholzapplikation<br />

am Holm – braun glatte oder<br />

rustizierte Oberfläche<br />

STANWELL NOBEL<br />

VERTRIEBS-GESmbH<br />

D-28197 Bremen<br />

Hermann-Ritter-Str. 106,<br />

Tel: +49 421 2<strong>44</strong> 1627<br />

Fax: +49 421 2<strong>44</strong> 1666<br />

Auch die Filterlos-Raucher<br />

werden von Stanwell mit<br />

∆einer Jahrespfeife bedient<br />

STANWELL NIGHT AND DAY:<br />

Vom Fachhandel geforderte<br />

Neuauflage dieser 6 Modelle<br />

umfassenden Serie mit tiefbrauner<br />

Oberfläche, hellem Kopfrand und<br />

Holmapplikation aus hellem Holz<br />

Festival della pipe<br />

in Pesaro (Italien)<br />

Im Zeichen der „goldenen Sonne“ steht ein<br />

Wettbewerb, in dessen Rahmen von einer<br />

technischen Jury „die schönste Pfeife der<br />

Welt“ gekürt werden soll. Teilnahmeberechtigt<br />

sind Hersteller, Hobbypfeifenkünstler,<br />

Sammler, Pfeifenraucher, spezialisierte Einzelund<br />

Großhändler. Sie alle können für 150 Euro<br />

Nenngeld ihre Schmuckstücke aus Bruyèreholz,<br />

Meerschaum oder Keramik nominieren.<br />

Die Preisverleihung findet am 2. Juni <strong>2008</strong><br />

statt.<br />

Diese Schönheitskonkurrenz<br />

bildet das<br />

Rahmenprogramm für<br />

den „Langsam Rauchen“-<br />

Wettkampf, für den in<br />

einer Auflage von 300<br />

Stück eine Wettbewerbspfeife mit der Prägung<br />

„Festival della pipe – Pesaro“ aufgelegt<br />

wurde. Das Besondere an diesem Modell ist<br />

ein drehbarer Silberring zwischen Holm und<br />

Mundstück, der aufgrund seiner Konstruktion<br />

als Pfeifenständer für ein kurzes Ablegen der<br />

Pfeife konzipiert ist. Als Wettbewerbstabak<br />

hat man sich für die „Davidoff Scottish<br />

Mixture“ entschieden.<br />

Der Wettstreit, wer den Tabak am längsten<br />

am Glimmen halten kann, findet am 1. und 2.<br />

Juni in Pesaro statt, einer alten römischen<br />

Ansiedlung in Mittel-Italien, die auch als<br />

Geburtsstadt von Rossini bekannt ist. Aber<br />

Pesaro ist nicht nur ein touristisches Zentrum<br />

sondern auch Handwerksmittelpunkt, wobei<br />

hier sehr viele kleinere Pfeifenmanufakturen<br />

ansässig geworden sind, die über<br />

Generationen ihre kleine Geheimnisse und<br />

Erfahrungen weitergegeben haben und noch<br />

jetzt überliefern. Im Zeichen der Sonne steht<br />

nicht nur die Wahl der schönsten Pfeife der<br />

Welt. Die Sonne als Symbol hat sich auch<br />

„Mastro de<br />

Paja“ erwählt,<br />

eine Pfeifen-<br />

„schmiede“,<br />

die mit immer<br />

wieder neuen<br />

Designgustostücken<br />

überrascht<br />

und federführend<br />

für die<br />

Organisation<br />

des Festivals<br />

verantwortlich<br />

zeichnet.<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 19


Pfeifen & Cigarren Journal<br />

JanPipes<br />

Pfeifen-Artefakte<br />

D<br />

ie ersten Seine ersten Pfeifenerfahrungen<br />

hat Jan Klouček<br />

im einschlägigen Prager<br />

Fachgeschäft „Baker Street“<br />

erworben. Die Faszination, was man<br />

aus dem „Stoff“ aus dem die Pfeifen<br />

sind, dem Bruyére, machen kann, ließ<br />

ihn das Pfeifenhandwerk direkt an dessen<br />

Wiege, in der französischen Stadt<br />

Saint-Claude, erlernen und die französischen<br />

Tradition der Pfeifenproduktion<br />

nach Tschechien importieren. Und<br />

zwar in seine Werkstatt nach Kostelec<br />

nad Černými lesy mit ebenfalls einer<br />

Pfeifengeschichte, wurden doch dort<br />

im 19. Jahrhundert Ton- und Keramikpfeifen<br />

produziert.<br />

Seine ersten Gehversuche als Pfeifen-<br />

Jan Klouček:<br />

Seine<br />

Inspirationen<br />

holt er sich<br />

von der<br />

Architektur,<br />

der Natur und der<br />

Technik<br />

20 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

macher nutzte Jan Klouček dazu,<br />

die nötige Handwerkssicherheit<br />

zu gewinnen. Als er sich diese mit<br />

der Produktion von zunächst überwiegend<br />

standardmäßigen Pfeifen erworben<br />

hatte, ging er daran, sich in<br />

seinen Design-Stücken zu verwirklichen.<br />

Bei deren Formgebung<br />

holt er sich seine<br />

Inspirationen von der<br />

Architektur, der Natur<br />

und der Technik. Und<br />

diese Einflüsse versucht<br />

er in Einklang mit dem<br />

Maserungsverlauf<br />

der Bruyéreholzkanteln<br />

zu bringen<br />

–<br />

und das<br />

alles<br />

ohne<br />

Ausnahme in Handarbeit. Die Resultate<br />

werden dann einer seiner Kollektionen<br />

zugeordnet, die da sind:<br />

• Classic: Mit den Classic-Pfeifen<br />

nimmt Jan Klouček Rücksicht auf den<br />

Geschmack von traditionell eingestellten<br />

Pfeifenrauchern. Den Pfeifen dieser<br />

Modellreihe liegen die klassischen<br />

Formen und traditionellen Linien zugrunde.<br />

Um Meisterstücke zu schaffen,<br />

wird der Zuschnittauswahl höchste<br />

Beachtung geschenkt, damit die Linienführung<br />

der Maserung dem Design folgt.<br />

• Inspiration: Die Inspiration-Pfeifen<br />

repräsentieren am besten die Marke Jan-<br />

Pipes: „Sie vertreten meine Ansicht über<br />

die Pfeifenproduktion. Mittels der verschiedenartigen<br />

Formen suche ich nach<br />

der idealsten Harmonie zwischen den<br />

ausdrucksvollen Grundlinien, den fein<br />

ausgeführten Details und der fehlerlosen<br />

Funktionalität“, kommentiert Jan<br />

Klouček diese Modellkollektion. Die<br />

einzelnen Formen werden in einer sehr<br />

beschränkten Zahl produziert, wobei<br />

dank der manuellen Verarbeitung die<br />

einzelnen Stücke zumeist Modifikationen<br />

des Grundmodells sind. „Mein Ziel ist es<br />

nicht, die Modellformen präzise zu<br />

wiederholen, sondern die ihnen zugrunde<br />

liegende Architektur weiter zu entwickeln.<br />

Und die größte Freude für mich<br />

ist und bleibt, wenn eine der von mir<br />

produzierten Pfeife ihrem späteren Besitzer<br />

das Aha-Erlebnis beschert und sich<br />

darüber hinaus auch als Handschmeichler<br />

erweist.“<br />

• Extraordinaire: Unter diese Modellbezeichnung<br />

werden individuell entworfene<br />

Pfeifen der – nomen est omen<br />

– höchsten Kategorie sowohl hinsichtlich<br />

der Materialqualität wie auch der<br />

Formgebung eingereiht. Jan Klouček:<br />

„Diese Pfeifen kombinieren ein Maximum<br />

an Ästhetik mit einem Maximum<br />

an Rauchgenuß. Bei ihrer Produktion<br />

fühle ich keine anderen Beschränkungen,<br />

außer der Rücksichtnahme auf<br />

die Bruyérequalität, die Maserung und<br />

die Größe des Zuschnitts. Jede dieser<br />

Pfeifen ist ein Originalartefakt, wobei<br />

deren Reproduzierbarkeit beinahe aus-


geschlossen ist. Die Gesamtzahl der von<br />

mir gefertigten Pfeifen der Extraordinaire-Reihe<br />

liegt in der Großenordnung<br />

einiger Einzelstücken pro Jahr.“<br />

• Crazy: Diese Kollektion von manuell<br />

geformten Pfeifen umfaßt Modelle<br />

aus dem eher extravaganten Spektrum<br />

der Pfeifenproduktion von an Klouček,<br />

geboren aus dem Reagieren auf die mitunter<br />

sehr unorthodoxen Designideen<br />

seiner Freunde. Um sich für die Eindrücklichkeit<br />

und das Anderssein dieser<br />

Pfeifen zu begeistern, bedarf es einer gewissen<br />

Großzügigkeit der Betrachtungsweise<br />

und jener Portion Humor, den Jan<br />

Klouček ihrer Formgebund im kreativen<br />

Prozeß zugrunde legt.<br />

• Gaudí Dreams: Vor einiger Zeit hat<br />

Jan Klouček die Clubpfeifen zum 25.<br />

Gründungsjubiläum von „Barcelona pipa<br />

club“ gefertigt. Bei Gesprächen über die<br />

Pfeife kam die Rede auch auf Antonio<br />

Gaudí y Cornet, einen Architekten, der<br />

als herausragender Vertreter der sogenannten<br />

Modernisme gilt, wie die<br />

katalanische Spielart des Jugendstils<br />

gerne bezeichnet wird. Damit war der<br />

Anstoß für die Idee geboren, eine Pfeifenkollektion<br />

als Ehrung für dessen großartiges<br />

Schaffer zu entwerfen. Dabei galt<br />

es, jene typischen Details von Gaudís<br />

Bauten aufzuspüren, die dem Ganzen<br />

seinen Charakter geben, und diese in die<br />

Formgebung der Pfeife als neues Ganzes<br />

einfließen zu lassen<br />

Aber Jan Klouček ist nicht nur<br />

Pfeifenkünstler, sondern auch Lehrmeister<br />

für jene, die es ihm gleich tun<br />

und sich einmal an einem Bruyéreholzkantel<br />

versuchen wollen, um diesem die<br />

Form jener Pfeife zu geben, die sie schon<br />

immer gerne in ihre Sammlung eingereiht<br />

hätten. Dazu veranstaltet der<br />

tschechische Pfeifenkünstler Workshops,<br />

die den Teilnehmern Material- und<br />

Handwerkskenntnisse im Umgang mit<br />

dem Bruyére sowie die funktionalen Erfordernisse<br />

für das Anlegen einer Pfeifen-<br />

Grundarchitektur vermitteln sollen.<br />

Thomas Schober überreichte Jan<br />

Klouček namens des Clubs der<br />

Wiener Pfeifenfreunde die Club-<br />

Ehrenmitgliedschaft<br />

Kontakt:<br />

Netus, GmbH – JanPipes<br />

Jevanská 1024, Kostelec nad<br />

Černými lesy<br />

Tel.: +420 321 697 142<br />

Fax: +420 321 698 006<br />

E-<strong>Mai</strong>l: clientele@janpipes.cz<br />

Modellbeispiele aus den Serien<br />

Classic, Crazy, Extraordinaire und<br />

Gaudi Dreams (unten von links<br />

nach rechts)<br />

Fotos: Thomas Schober, Jan Klouček<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 21


Pfeifen & Cigarren Journal<br />

PETERSON RIVER: Die<br />

6 Modelle dieser Pfeifenserie<br />

des irischen Traditionshauses<br />

hören auf die Namen<br />

Corrib, Erne, Boyne, Suir,<br />

Liffey und Lee – sie alle<br />

können in den Oberflächenausführungen<br />

hell, rustic<br />

sowie rot geordert werden<br />

und decken die Preisklassen<br />

zwischen rund 100 und 200<br />

Euro ab.<br />

Genießen mit Stil<br />

Zu edlen Havannas gehören die passenden Accessoires. Sehr<br />

beliebt bei Aficionados sind die mit den bekanntesten Kuba-Marken<br />

„gebrandeten“ Artikel: Cohiba, Montecristo, Romeo y Julieta… - alle in<br />

Top-Qualität unter der Aufsicht von Habanos S.A. gefertigt. Zum bereits<br />

bestehenden Habanos-RBA-Sortiment sind einige besonders gelungene<br />

Artikel neu hinzugekommen:<br />

Wie etwa ein neuer Cohiba-Porzellan-Aschenbecher (EK für Trafikanten<br />

netto: 59,50 Euro) sowie ein solcher mit dem Montecristo-Logo (EK für<br />

den Fachhandel netto: 49,50 Euro); ein modern designtes Cohiba-Lederetui<br />

für 3 Formate – zum Beispiel: Robusto, Panatela, Churchill – deckt<br />

den Tagesvorrat ab. Dazu gibt es einen Cohiba-Cutter (7,50 Euro) und<br />

Bezugsquelle: Otto+Kopp GmbH<br />

D-63067 Offenbach, Löwenstraße 16<br />

Tel.: 0049 69 887927 oder 885109<br />

Fax: 0049 69 819263<br />

E-<strong>Mai</strong>l: okopp@otto-kopp.de<br />

22 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong>


ein Torch-Feuerzeug<br />

La Casa del<br />

Habano ( 26 Euro),<br />

Habanos Zünder<br />

– jetzt neu: Hoyo<br />

de Monterrey und<br />

H.Upmann (je 1,15<br />

Euro) runden das<br />

Angebot ab..<br />

Ein unerläßliches<br />

Requisit für<br />

den Habanos-<br />

P. JEPPESEN<br />

6 Modelle in<br />

3 verschiedenen<br />

Ausführungen<br />

Freund, aber<br />

auch für den<br />

Fachhändler und<br />

sein Verkaufspersonal<br />

ist die<br />

Habanos-Fibel<br />

„Vitolario de<br />

Habanos“ aller<br />

„Hecho en Cuba<br />

– Totalmente a<br />

mano“-Cigarren<br />

Bezugsquelle:<br />

Otto+Kopp GmbH<br />

D-63067 Offenbach<br />

Löwenstraße 16<br />

Näheres siehe<br />

Vis-a-vis-<strong>Seite</strong><br />

– also aller edlen<br />

handgefertigten<br />

Havanna Cigarren<br />

– in überichtlicher<br />

Fächergliederung<br />

(25 Euro).<br />

Viele andere Artikel<br />

– modisches-<br />

Cohiba-Zubehör,<br />

Humidore etc.<br />

– können auf der<br />

Website<br />

www.coiba.es<br />

besichtigt und<br />

bei Cigar & Co<br />

(www.cigarzimmel.at)<br />

bestellt werden:<br />

Bezugsquelle:<br />

Cigar & Co<br />

1160 Sulmgasse 4<br />

Tel + 43 1 492 87 22<br />

Fax + 43 1 492 01 02<br />

CHACOM<br />

NOIR<br />

CHACOM EDITION<br />

SPECIALE <strong>2008</strong><br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 23


Pfeifen & Cigarren Journal<br />

Claudio<br />

Cavicchi<br />

S<br />

eine Liebe zum Holz, zur Pfeife<br />

und zur Handarbeit fließt in<br />

jedes einzelne Stück Bruyéreholz<br />

ein, das er – den klassischen<br />

Vorbildern folgend, oder seiner<br />

Phantasie freien Lauf lassend – zu<br />

einer Pfeife formt. Ursprünglich –<br />

Mitte der siebziger Jahre – tat Claudio<br />

Cavicchi, ein gelernte Landwirt,<br />

solches nur, um den eigenen Bedarf<br />

und den seiner Freunde zu decken –<br />

erst später wurden daraus Beruf und<br />

Berufung.<br />

Der Nachfrage folgend, fertigte Cavicchi<br />

zunächst vor allem sogenannte „Giants“,<br />

sehr große Pfeifen. Alsbald allerdings<br />

und obwohl er damit im eigenen Land<br />

gegen prominente Konkurrenz antrat,<br />

versuchte er sich im Freehandsegment<br />

und variierte klassische Formen. Daß<br />

diesem neuen Schaffensstil der Erfolg<br />

nicht versagt blieb, ist wahrscheinlich<br />

darauf zurückzuführen, daß der Bolognese<br />

keine Kompromißbereitschaft zeigte –<br />

weder bei der Auswahl des Holzes, noch<br />

bei dessen Verarbeitung. An Stücken,<br />

die plötzlich im Zuge der Bearbeitung<br />

einen Makel offenbaren, wurde und wird<br />

nichts getrickst. Gnadenlos gegenüber<br />

sich selbst überantwortet er sie dem<br />

Abfalleimer.<br />

Die Durststrecke, als sich sein Großhandelspartner<br />

aus gesundheitlichen<br />

Gründen vom Geschäftsins<br />

Privatleben zurückzog und<br />

Cavicchi nur einigen Händlern,<br />

die ihm freundschaftlich zugetan<br />

waren, seine Modelle<br />

zum Verkauf anbieten<br />

konnte, überwand und<br />

überstand er durch die<br />

Rückbesinnung auf<br />

seine ursprüngliche<br />

Profession: die<br />

Landwirtschaft.<br />

Aber sein Hang<br />

Claudio Cavicchi<br />

Pfeifenkünstler<br />

ohne<br />

Kompromißbereitschaft<br />

24 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong>


zum Perfektionismus sprach sich herum<br />

und trug schließlich Früchte. Heute wird<br />

sein Name nicht nur in einem Atemzug<br />

mit den großen Pfeifenkünstlerkollegen<br />

genannt, sondern verlassen auch jährlich<br />

rund 1.000 Handschmeichler mit dem<br />

für seine Pfeifen typischen Markenzeichen,<br />

einem ineinander verschränkten<br />

braunen und weißen Punkt auf dem<br />

Acrylmundstück, seine Werkstatt, wobei<br />

der Kunde zwischen Modellen mit glatter<br />

oder (teil)rustizierter Oberfläche wählen<br />

kann – handmade vom oberen Pfeifenkopfrand<br />

bis hin zum Mundstückende.<br />

Kontakt<br />

Aßmann KG<br />

D-76139 Karlsruhe<br />

Weglangstraße 1<br />

Tel.: +49 721 68 18 68<br />

Zum zweiten Mal in Österreich: Avo Limited<br />

AVO L.E.08 – Avo Tesoro<br />

Ein aromatisches Geschmackserlebnis ist mit der<br />

Avo Limited Edition <strong>2008</strong> – „Avo Tesoro“ gelungen.<br />

Das edle Kistchen besticht einerseits durch schlichte<br />

Eleganz, aber auch durch seine Form und die hochwertige<br />

Verarbeitung. Die Cigarren stehen mit dem<br />

Fuß nach oben und richten so das Augenmerk auf den<br />

Fußring. Durch die ausgewogene Kombination von<br />

kräftigen Piloto- und San-Vicente-Tabaken, verfeinert<br />

mit einem Anteil von milden Olor-Tabaken und dem<br />

sonnengereiften Deckblatt kommt der facettenreiche,<br />

würzige und dadurch einzigartige Geschmack im Toro-<br />

Format besonders zur Geltung. Die limitierte „Avo<br />

Tesoro“ ist, wie schon ihr spanischer Name sagt, ein<br />

richtiger „Schatz“, von dem übrigens österreichweit<br />

lediglich 100 20-Stück-Holzkistchen verfügbar sind.<br />

Blend:<br />

Deckblatt: Ecuador Special Sun Grown<br />

Umblatt: San Vicente Ligero<br />

Einlage: San Vicente Seco, Piloto Seco, Piloto<br />

Ligero, Olor Ligero<br />

Technische Daten:<br />

Format: Toro<br />

Durchmesser: 2 cm<br />

Länge: 14,6 cm<br />

Termine/Preise:<br />

Erstfaßtag: 02. Juni <strong>2008</strong><br />

Erstverkaufstag: 16. Juni <strong>2008</strong><br />

10,25 Euro pro Stück / 205 Euro pro Kistchen<br />

Bezugsquelle:<br />

tobaccoland<br />

Dkfm. Georg Sabeff: ein Neo-Ruheständler<br />

Georg Sabeff hat am 30. April <strong>2008</strong> nach jahrzehntelanger Tätigkeit in der Tabakwarenbranche<br />

den verdienten Vorruhestand angetreten. Er bereiste zuletzt ein Teilgebiet von<br />

Österreich – seit September 2004 unter anderem für die Firma Hauser, Augsburg. Darüber<br />

hinaus war er für Cigar & Co, aber auch für Otto+Kopp sowie Wess Design tätig.<br />

Mit seinem Übertritt in den Ruhestand verliert die Branche einen absoluten Fachmann und<br />

einen geschätzten Geschäftspartner. Sabeff war durch seine freundliche, menschlichen<br />

Art und Liebe zum Beruf<br />

allseits sehr geschätzt.<br />

Am 1. <strong>Mai</strong> <strong>2008</strong> trat<br />

Dietrich Bleha die<br />

Nachfolge als freier<br />

Außendienstmitarbeiter<br />

für Hauser an.<br />

Redaktionsschluß<br />

für die nächste<br />

Ausgabe der<br />

„Österreichischen<br />

<strong>Trafikantenzeitung</strong>“<br />

ist der<br />

3. Juni <strong>2008</strong><br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 25


Pfeifen & Cigarren Journal<br />

Savinelli<br />

Vieles neu macht der <strong>Mai</strong><br />

Wieder da bei Cigar & Co:<br />

Balmoral Dominican<br />

Selection Collection 12<br />

ie Marke Balmoral – benannt nach<br />

D dem Sommersitz der englischen<br />

Könige in Schottland – wird seit 1895<br />

erzeugt. Agio, das führende holländische<br />

Cigarren Unternehmen im<br />

Familienbesitz produziert sie seit 1990<br />

in San Pedro de Macoris in der<br />

Dominikanischen Republik. In verschieden<br />

Formaten – von den Mini<br />

Cigarillos bis zur Corona Tubos kann<br />

der Aficionado das volle Aroma und<br />

den Geschmack dieser Kreationen<br />

erleben, die ein helles Deckblatt, ein<br />

milder Duft von Zedern und ein<br />

kräftiges, nussiges Finish auszeichnen.<br />

12 Stück dieser Balmoral Dominican<br />

Selection werden für kurze Zeit in der<br />

schönen Geschenkschatulle – der<br />

Balmoral Dominican Selection Collection 12<br />

angeboten.<br />

Bezugsquelle: Cigar & Co<br />

BEZUGSQUELLE:<br />

Savinelli-Vertretung Österreich<br />

Mag. Rudolf Exner<br />

Obere Ödlitzerstr.58<br />

A-2560 Berndorf<br />

Telefon: 02672 846110<br />

Mobil: 0676 6030560<br />

26 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

Spice up your life<br />

Bring Würze in Dein Leben – ist das Motto<br />

der beliebten Djarum Kretek Zigarette in<br />

vier Varainten mit dem betörenden Duft der<br />

Gewürznelke. Siehe dazu das dieser Ausgabe<br />

der „Österreichischen <strong>Trafikantenzeitung</strong><br />

beiliegende Informationsblatt.<br />

Eine schöne handgeschnitzte Maske aus<br />

Bali auf einem Acrylbild ist ein idealer<br />

Blickfang für die Geschäftslokalwand oder<br />

die Auslage.<br />

Bezugsquelle: Cigar & Co<br />

1160 Wien , Sulmgasse 4<br />

Tel + 43 1 492 87 22


Perspektiven<br />

Die<br />

D<br />

ie Vorbereitungen für die<br />

EURO 08 sind in die Zielgerade<br />

eingeschwenkt – die<br />

EURO-Phorie strebt ihrem<br />

Höhepunkt zu. Wie jedes Großereignis<br />

beschert die EM dem Veranstalterland<br />

Österreich wichtige wirtschaftliche<br />

Impulse– gerade auch für die<br />

Trafikanten.<br />

• Immerhin ist die EM ist das drittgrößte<br />

Sportereignis weltweit (nach den<br />

olympischen Sommerspielen und der<br />

Fußball WM).<br />

• Die Kaufkraft in Österreich wird im<br />

EM-Zeitraum um mehr als 260 Millionen<br />

Die EURO 08 wird Österreich eine<br />

Gesamtwertschölpfung von<br />

400 Millionen Euro bescheren .–<br />

Hauptnutznießer sind sind Wien,<br />

Innsbruck, Salzburg und<br />

Klagenfurt.<br />

Euro sprunghaft ansteigen (Quelle: IHS<br />

– Institut für höhere Studien).<br />

• Das Interesse an dem Ereignis ist<br />

auch im eigenen Land groß: In Österreich<br />

verfolgten die letzte EM 5,5 Millionen<br />

TV-Zuseher.<br />

• Fußball ist der beliebteste Sport in<br />

Österreich – etwa 7,4% der Österreicherinnen<br />

und Österreicher sind Mitglied in<br />

einem Fußballverein. In Zahlen: Über<br />

592.000 Personen sind beim ÖFB als<br />

aktive FußballerInnen gemeldet.<br />

Die Europameisterschaft wird den<br />

Konsum anregen und die Nachfrage<br />

nach allen Produkten deutlich erhöhen.<br />

Darauf sollten auch die Trafikanten vorbereitet<br />

sein.<br />

Die Nachfrage wird sich unterschiedlich<br />

gestalten. Spezialartikel (speziell<br />

Erfrischungsgetränke) werden überall<br />

EURO-PHORIE<br />

Während die einen dem Eröffnungsspiel der EURO <strong>2008</strong>, die Österreich<br />

gemeinsam mit der Schweiz ausrichtet, entgegenfiebern, möchten<br />

die anderen am liebsten Platz in einer Zeitmaschine mit Kurs auf<br />

den 29. Juni, das große EURO-Finale in Wien, nehmen. Solche<br />

und solche gibt es – wie in der breiten Bevölkerung – auch<br />

unter den Trafikanten. Den EURO-Skeptikern gehört allerdings<br />

ins Stammbuch geschrieben, daß Fußball nun einmal<br />

der beliebteste Sport nicht nur in Österreich ist, sondern die<br />

Europameisterschaft auch viele Fußball-Fan-Gäste<br />

geradezu magisch anzieht. Ihnen allen ist eines<br />

gemeinsam. Ihre Neigung, bei Großevents<br />

nicht unbedingt jeden Cent zweimal umzudrehen.<br />

Diese Bereitschaft, mehr auszugeben,<br />

sollte die Konsumbranche nutzen –<br />

egal, wie jeder einzelne Trafikant gegenüber<br />

der EURO eingestellt ist. Schließlich gilt es<br />

die Kundenwünsche zu bedienen<br />

und daraus die Chance<br />

auf einen Mehr-<br />

gewinnbringend nutzen!<br />

gekauft, wo sie verfügbar sind. Sie sind –<br />

laut WKO und IHS – die großen Gewinner<br />

bei sportlichen Großereignissen<br />

(laut WKO, IHS). Wozu noch kommt,<br />

daß Coca Cola als Hauptsponsor hohe<br />

Aufmerksamkeit und Präsenz garantiert<br />

ist. Selbst bei einer vorsichtigen<br />

Kalkulation läßt sich für die Trafikanten<br />

aus dem Coca Cola-Verkauf ein Gewinn<br />

von 260 Euro während der Europameisterschaft<br />

lukrieren Bei 59 Cent Einkaufspreis,<br />

und dem empfohlenen VK Preis<br />

von 1,29 EUR bleiben 49 Cent Gewinn<br />

pro Flasche. In mittleren Lagen lassen<br />

sich sicher um die 15 Flaschen pro Tag<br />

verkaufen. Geht man von einer Vor- und<br />

Nachlaufzeit der EM aus, dauert das Ereignis<br />

etwa 35 Tage – damit ergibt sich<br />

ein rechnerischer Gewinn von 260<br />

Euro.<br />

Die stärkere Nachfrage gilt generell für<br />

alle Angebote im Spezialartikelbereich<br />

während der EURO 08 – auch das Sweetand-Fresh-Angebot<br />

wird stärker nachgefragt<br />

werden<br />

Was das Kerngeschäft der Trafiken, die<br />

Rauchwaren, anlangt, so kommt einem<br />

Mehrumsatz neben dem auf Toleranz und<br />

gegenseitiger Rücksichtnahme fußenden<br />

rotweißroten Miteinander von Rauchern<br />

Das neue Nebenartikelangebot<br />

der nicht-alkoholischen Getränke<br />

verspricht interssante Zusatzumsätze.<br />

Das Tabakwaren.<br />

angebot macht ein im EU-Vergleich<br />

moderates Preisniveau attraktiv.<br />

umsatz zu<br />

wahren.<br />

und Nichtrauchern vor allem das<br />

rotweißrote moderate Tabakwaren-<br />

Preisniveau zugute, das zum Beispiel<br />

Fan-Artikel sind klassische<br />

Impulskaufprodukte. –<br />

Weisen Sie auf den Zigarettenautomaten<br />

auf die Entriegelungsmöglichkeit<br />

nur mit Maestro-<br />

Karte hin.<br />

für deutsche Touristen und solche aus<br />

Großbritannien ein sehr attraktives ist.<br />

Die EM Fanartikel sind echte Lizenzprodukte<br />

von großem Sammelwert, die<br />

als Andenken und/oder Geschenk gerne<br />

gekauft werden. Bei ihnen handelt es<br />

sich überdies um klassische Impulsprodukte,<br />

was heißt: Der Kunde kommt<br />

in die Trafik, sieht zum Beispiel das Fan-<br />

Package und kauft es spontan.<br />

Zum Schluß noch ein Rat an alle<br />

Trafikanten: Machen Sie mit einem<br />

mehrsprachigen Aufkleber auf ihren<br />

Zigarettenautomaten die potentiellen<br />

Kunden darauf aufmerksam, daß dieser<br />

aus Jugendschutzgründen nur mit der<br />

österreichischen Maestro-Card funktioniert.<br />

So beugen Sie einem aus Unkenntnis<br />

der Situation resultierenden<br />

eventuellen Vandalismus vor.<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 27


Perspektiven<br />

Nichtraucherschutz-Regelung<br />

Mit Hausverstand<br />

und Augenmaß...<br />

Gut Ding braucht Weile. Und<br />

dieser hat es wohl tatsächlich<br />

bedurft, um eine Lösung zu<br />

erarbeitet, die dem Raucher<br />

auch in Zukunft sein Platzerl in<br />

der Gastronomie zuweist.<br />

U<br />

rsprünglich hatte Bundeskanzler<br />

Gusenbauer einen<br />

Justament-Standpunkt eingenommen:<br />

Entweder es<br />

kommt das, oder aber gar nichts! Mit<br />

„es“ war das totale Rauchverbot in<br />

gastronomischen Betrieben gemeint,<br />

die aufgrund der räumlichen Beschränktheit<br />

keine Aufteilung in baulich<br />

voneinander getrennten Raucherund<br />

Nichtraucherbereiche vornehmen<br />

können.<br />

Daß aber etwas kommen mußte, war<br />

klar. Nur was? Ließ doch zwischenzeitlich<br />

die SPÖ-Gesundheitssprecherin<br />

Sabine Oberhauser mit der Forderung<br />

eines generellen Rauchverbots auch dort<br />

aufhorchen, wo ein Smoking-Chambre-<br />

Separée für die Restaurantbetreiber<br />

keine besondere Herausforderung bedeutet<br />

hätte. Das Entweder-Oder und<br />

der durch den EU-Rückenwind gestärkte<br />

Extremstandpunkt ließen die immerhin<br />

2,3 Millionen rotweißroter Raucherinnen<br />

und Raucher Schlimmstes ahnen.<br />

Nun kann Entwarnung gegeben werden.<br />

Wohl gilt ab 1. Jänner 2009 in der Gastronomie<br />

ein generelle Rauchverbot mit<br />

Mit dem Verhandlungsergebnis<br />

ist sowohl der Schutz der Nichtraucherinnen<br />

und Nichtraucher<br />

wie auch der Arbeitnehmer in der<br />

Gastronomie verbessert worden.<br />

Sozialminister Erwin Buchinger<br />

28 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

Haben in der Frage Nichtraucherschutz<br />

zueinander gefunden:<br />

Gesundheitsministerin Andrea<br />

Kdolsky und Sozialminister Erwin<br />

Buchinger<br />

Ein radikales Rauchverbot wäre<br />

ein zu großer Eingriff in die<br />

Selbstverantwortung der<br />

Österreicherinnen und<br />

Österreicher gewesen<br />

Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky<br />

Ausnahme beim räumlicher Trennung<br />

in einen Nichtraucher- und Raucherbereich,<br />

der Raucherlokal-/Nichtraucherlokal-Wahlfreiheit<br />

für alle Betriebe<br />

unter 50 Quadratmeter und für<br />

solche unter 80 Quadratmeter bei Nachweis<br />

der rechtlichen Unmöglichkeit<br />

einer baulichen Ghettoisierung von<br />

Freunden des blauen Dunstes und jenen<br />

qualmfreier Luft.<br />

Damit erzielten Gesundheitsministerin<br />

Andrea Kdolsky und Sozialminister<br />

Erwin Buchinger ein Verhandlungsergebnis,<br />

das Vizekanzler Wilhelm<br />

Molterer als eines „mit Augenmaß und<br />

Hausverstand“ lobt. Und auch Bundeskanzler<br />

Alfred Gusenbauer – in Richtungswechseln<br />

geübt – signalisiert letztendlich<br />

Zufriedenheit: „Unbefriedigend wäre es<br />

nur, wenn die Dinge so bleiben, wie sie<br />

sind“, kommentierte er die nun in ein<br />

Gesetz zu gießende Lösung, die für die<br />

Gesundheitsministerin „eine gute<br />

österreichische“ ist, weil mit ihr die<br />

Raucher wie auch die Nichtraucher ihr<br />

Platzerl in den Gastronomiebetrieben<br />

finden. Ein radikales Rauchverbot wäre<br />

ein zu großer Eingriff in die Selbstverantwortung<br />

der Österreicherinnen und<br />

Österreicher gewesen: „Einen Paradigmenwechsel<br />

erzeugen wir nicht durch<br />

Verbote, sondern durch Überzeugungsarbeit.“<br />

Die „Detailarbeit der Sozialpartner“<br />

zum Arbeitnehmerschutz in den vergangenen<br />

Wochen habe „wesentlich zur<br />

politischen Lösung beigetragen, lobt<br />

Sozialminister Erwin Buchinger die


Perspektiven<br />

konstruktive Mitarbeit von Gastronomie<br />

und Gewerkschaft. Mit<br />

dem Kompromiß sei sowohl der<br />

Schutz der Nichtraucherinnen<br />

und Nichtraucher wie auch der<br />

Arbeitnehmer in der Gastronomie<br />

verbessert worden.<br />

Sie wird sich auch in Zukunft ihre Zigarette nach<br />

einem guten Essen und zu einer Schale Kaffee<br />

anzünden dürfen – vorausgesetzt sie besucht<br />

ein „Raucherlokal“ oder eines mit räumlich<br />

getrennten Smoking-/No-Smoking-Bereichen<br />

Das Verhandlungsergebnis<br />

im Detail<br />

Im Detail präsentiert sich die<br />

nun ins Juristendeutsch zu übersetzende<br />

„Vereinbarung zur<br />

Stärkung des Schutzes der Nichtraucher/innen<br />

in der Gastronomie“<br />

wie folgt:<br />

I) Grundsätzlich in der Gastronomie<br />

ein generelles Rauchverbot.<br />

II) Sofern der Gästebereich<br />

(Verabreichungsplätze) eines Betriebes<br />

aus mehreren Räumen besteht,<br />

kann der Inhaber eines<br />

Gastronomiebetriebes das Rauchen<br />

in räumlich abgeschlossenen<br />

Bereichen unter den<br />

folgenden Voraussetzungen gestatten:<br />

a. Der Nichtraucherraum muß<br />

der Hauptraum sein und<br />

b. mehr als 50 Prozent der<br />

Verabreichungsplätze müssen im<br />

Nichtraucherraum liegen.<br />

III) Der Inhaber eines Betriebes dessen<br />

Gästebereich (Verabreichungsfläche)<br />

nur aus einem Raum besteht, kann in<br />

diesem Raum das Rauchen erlauben,<br />

sofern die Verabreichungsfläche des<br />

Lokales zwischen 49 Quadratmeter und<br />

80 Quadratmeter liegt und der Inhaber<br />

nachweist, daß eine räumliche Trennung<br />

im Rahmen eines Verfahrens aus rechtlichen<br />

Gründen nicht möglich ist.<br />

IV) Bei Ein-Raum-Lokalen mit einem<br />

Gästebereich (Verabreichungsfläche)<br />

unter 50 Quadratmeter entscheidet der<br />

Inhaber, ob er das Lokal als Raucheroder<br />

Nichtraucherlokal führt.<br />

V) Klare Kennzeichnung der Raucherlokale<br />

und der Raucherräume durch<br />

Warnhinweise vergleichbar den<br />

Zigarettenpackungen.<br />

VI) Die Schaffung von Raucherräumen<br />

(II.) bzw. Raucherlokalen (III. und<br />

IV.) ist nur zulässig, wenn eine kollektivvertragliche<br />

Vereinbarung zu den<br />

folgenden Punkten besteht:<br />

a. Anspruch auf Abfertigung im gesetzlichen<br />

Ausmaß, sofern ein/e nicht<br />

dem Betrieblichen Mitarbeitervorsorgegesetz<br />

(BMVG) unterliegende/r Arbeitnehmer/in<br />

sein/ihr Arbeitsverhältnis<br />

wegen der Belastung durch die Einwirkung<br />

des Passivrauchens kündigt.<br />

b. Die notwendige Zeit zum Besuch<br />

von diagnostischen Maßnahmen und<br />

Untersuchungen im Zusammenhang mit<br />

Passivrauchen am Arbeitsplatz und gesundheitsfördernde<br />

Aktivitäten (wie z.B.<br />

Beratungen, Seminare, Kurse) sind im<br />

Einvernehmen mit dem Arbeitgeber<br />

festzulegen.<br />

c. Wenn ein Betrieb über getrennte<br />

Bereiche für Raucher und Nichtraucher<br />

verfügt, sind Jugendliche grundsätzlich<br />

im Nichtraucherbereich auszubilden,<br />

Hoffentlich halten auch<br />

hinsichtlich der Raucherlaubnis in<br />

Trafiken das Augenmapß und der<br />

Hausverstand Einzug. Im<br />

Begutachtungsentwurf vom<br />

Herbst 2007 war diese<br />

Ausnahmereglung (Tabakgesetz<br />

§ 13, Absatz 4) ersatzlos<br />

gestrichen worden.<br />

beziehungsweise. zu beschäftigen.<br />

VII) In-Kraft-Treten des Gesetzes<br />

ab 1.1.2009, ohne Übergangsfrist.<br />

Es gilt die folgenden<br />

Ausnahme:<br />

a. Lokale in denen bauliche<br />

Veränderungen zur Schaffung<br />

räumlich abgetrennter Bereiche<br />

notwendig sind, haben dafür bis<br />

1.7.2010 Zeit, sofern sie die geplanten<br />

Änderungen den zuständigen<br />

Behörden vorgelegt haben.<br />

VIII) Verbesserungen im<br />

ArbeitnehmerInnenschutz:<br />

a. Erkrankungen, die durch<br />

Passivrauchen verursacht werden,<br />

das sind jedenfalls chronische<br />

Bronchitis, Lungenkarzinom<br />

und COPD, werden in die Liste<br />

der Berufskrankheiten aufgenommen,<br />

sofern die überwiegende<br />

Exposition am Arbeitsplatz stattgefunden<br />

hat.<br />

b. Regelung im Tabakgesetz für<br />

werdende Mütter zum Schutz vor<br />

Tabakrauch.<br />

c. Beendet ein Arbeitnehmer<br />

sein Arbeitsverhältnis aufgrund<br />

Gesundheitsgefährdung durch<br />

Passivrauchen, so ist ihm ein<br />

tabakrauchbelasteter Arbeitsplatz<br />

unzumutbar im Sinne des § 9<br />

AlVG.“<br />

IX) Verstärkte Überprüfung der<br />

Lüftungen für Raucherlokale- bzw.<br />

Raucherräume<br />

X) Sanktionen<br />

a. Sowohl die Nichteinhaltung als<br />

auch die Nichtdurchsetzung der Rauchverbote<br />

bzw. der Nichtraucherschutzbestimmungen<br />

werden sanktioniert.<br />

b. Verwaltungsübertretung zwischen<br />

2.000 und 10.000 Euro für Inhaber<br />

c. Verwaltungsübertretung zwischen<br />

100 und 1.000 Euro für Gäste<br />

d. Diese Sätze gelten auch für öffentliche<br />

Räume.<br />

Darüber, ob – wie im Kdolsky-<br />

Vorschlag vom Herbst des vergangenen<br />

Jahres vorgesehen – der Tabakgesetz-<br />

Paragraph 13/Absatz 4, der die Tabaktrafiken<br />

vom „Rauchverbot in Räumen<br />

öffentlichen Orts“ ausnimmt, auch im<br />

nun auszuarbeitenden Begutachtungsvorschlag<br />

ersatzlos gestrichen wird, gibt<br />

diese erste Zusammenfassung der Verhandlungsergebnisse<br />

kurz vor Redaktionsschluß<br />

keine Auskunft. Da heißt es noch<br />

wachsam zu sein und darauf zu hoffen,<br />

daß auch in diesem Punkt „Augenmaß<br />

und Hausverstand“ Einkehr halten.<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 29


Perspektiven<br />

Schmuggel-Zigaretten<br />

aus den „Copy-Shops“…<br />

…in Asien und Osteuropa erhöhen aufgrund ihrer minderen<br />

Qualität die mit dem Rauchen verbundenen gesundheitlichen<br />

Risken. Nutznießer des illegalen Zigarettenhandels ist – zu Lasten<br />

der Staatseinnahmen – die organisierte Kriminalität.<br />

M<br />

arken- und Produktpiraterie<br />

sind eine anhaltende<br />

Bedrohung<br />

für die Gesundheit<br />

und Sicherheit der<br />

Bürger sowie ein Risiko für die Wirtschaft<br />

der Europäischen Union: So<br />

László Kovács, EU-Kommissar für<br />

Steuern und Zollunion. Und die<br />

Drogenbeauftragte der deutschen<br />

Bundesregierung, Sabine Bätzing,<br />

warnt: „Der Verbrauch von gefälschten<br />

Zigaretten erhöht noch zusätzlich das<br />

ohnehin schon mit dem Rauchen<br />

verbundene Risiko, weil diese Produkte<br />

von minderer Qualität sein können,<br />

also von einer, die nicht den gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Normen entspricht.“<br />

Solche „Copy-Shops“, die den Markt<br />

mit äußerlich von Otto-Normal-<br />

Verbraucher so gut wie nicht erkennbaren<br />

Markenfälschungen beliefern, sind<br />

vor allem in China, Osteuropa, der<br />

Ukraine, aber auch Asien aktiv. Und<br />

laut Interpol gibt es durchaus schlüssige<br />

Hinweise darauf, daß die Konsumenten,<br />

die sich durch den Kauf gefälschter oder<br />

geschmuggelter Zigaretten an sich der<br />

Hehlerei schuldig machen, darüber<br />

hinaus die organisierten Kriminalität<br />

finanzieren.<br />

Philip Morris International:<br />

1,25 Mrd. US-$ für die Bekämpfung<br />

von Zigarettenschmuggel und<br />

Produktfälschungen<br />

30 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

EU Steuerkommissar László<br />

Kovács: „Grenzüberschreitende<br />

Einkäufe von Zigaretten haben in<br />

einigen Mitgliedstaaten erheblich<br />

zugenommen. Dies kann ein<br />

Problem für Mitgliedstaaten mit<br />

höheren Steuern verursachen,<br />

die eine Aushöhlung ihrer Einnahmen<br />

und die Unterminierung ihrer<br />

Gesundheitspolitik feststellen.“<br />

Philip Morris International (PMI), die<br />

Muttergesellschaft der Philip Morris<br />

GmbH, hat bereits vor vier Jahren ein<br />

internationals Programm zur Bekämpfung<br />

des illegalen Zigarettenhandels ins Leben<br />

gerufen. „Weil wir als der führende<br />

Zigarettenhersteller der Auffassung sind,<br />

daß uns auch bei der Förderung systematischer<br />

Maßnahmen gegen den illegalen<br />

Zigarettenhandel eine Führungsrolle<br />

zukommt“, begründet Jacek Olczak,<br />

Generaldirektor der Philip Morris<br />

GmbH, dieses Engagement.<br />

• So schloß Philip Morris International<br />

2004 mit der Europäischen Kommission<br />

eine auf 12 Jahre angelegte Kooperationsvereinbarung<br />

ab, die auf die Bekämpfung<br />

von Zigarettenschmuggel und<br />

Produktfälschungen abzielt. Für die<br />

Dauer dieser Laufzeit hat sich Philip<br />

Jacek Olczak, Gen.Dir. Philip<br />

Morris GmbH: Informationen,<br />

die von der Brand Integrity Group<br />

geliefert wurden, haben bereits<br />

zu mehreren Fahndungserfolgen<br />

beigetragen. So konnte beispielsweise<br />

im Oktober 2007 eine<br />

Fälscherfabrik für Zigaretten in<br />

der Nähe von Bratislava ausgehoben<br />

und geschlossen werden.<br />

Morris International verpflichtet, der<br />

Europäischen Gemeinschaft rund 1,25<br />

Milliarden US-Dollar zur Verfügung zu<br />

stellen. Ein gut angelegtes Geld, wie sich<br />

bereits erwiesen hat.<br />

• Darüber hinaus hat Philip Morris<br />

International eine eigene Markenschutz-<br />

Gruppe, die Brand Integrity Group, gegründet,<br />

die mit Zoll- und Strafverfolgungsbehörden<br />

auf der gesamten Welt<br />

zusammenarbeitet, um den illegalen<br />

Zigarettenhandel zu bekämpfen. Dazu


Perspektiven<br />

So „fachmännisch“ werden in den Fälscherwerkstätten<br />

Zigaretten für den illegalen Handel<br />

produziert – Lichtjahre<br />

entfernt von Qualitäts- und<br />

Hygieneerfordernissen<br />

liegt, sondern auch das Bemühen, den da<br />

und dort existierenden Informationsnotstand<br />

bezüglich der gesetzlichen<br />

Einfuhrbeschränkungen zu beheben und<br />

auf die empfindlichen Strafen bei einer<br />

Überschreitung dieser hinzuweisen.<br />

Die 1970 in Deutschland gegründete<br />

Philip Morris GmbH ist ein Unternehmen<br />

von Philip Morris International<br />

und mit Marken wie Marlboro, Philip<br />

Morris Supreme, Chesterfield, Muratti<br />

Ambassador, L&M und Eve 120 die Nr. 2<br />

auf dem österreichischen Zigarettenmarkt.<br />

Die Marlboro Markenfamilie ist<br />

in Österreich die unangefochtene Nr. 1.<br />

gehört die Unterstützung der Polizei<br />

beim Aufspüren, der Beschlagnahmung<br />

und Vernichtung von gefälschten<br />

Produkten, beim Identifizieren von<br />

Fabrikationsorten und bei der Strafverfolgung<br />

derjenigen, die an diesen<br />

illegalen Tätigkeiten beteiligt sind. In<br />

Europa arbeitet die Brand Integrity Group<br />

eng mit OLAF (der europäischen Betrugsbekämpfungsbehörde)<br />

zusammen.<br />

• Für das Diensthundewesen des österreichischen<br />

Zolls hat die Philip Morris<br />

GmbH einen jungen Zoll-Spürhund gespendet.<br />

„Yambo“ wurde auf die Zigarettenund<br />

Drogenerkennung abgerichtet und<br />

soll die operative Zollaufsicht im Kampf<br />

gegen den illegalen Zigarettenhandel<br />

unterstützen. Philip Morris GmbH-<br />

Geschäftsführer Jacek Olczak dazu „Wir<br />

erkennen damit die großen Bemühungen<br />

und Erfolge an, die vom österreichischen<br />

Zoll unternommen und erreicht wurden.<br />

Gleichzeitig fordern wir aber dazu<br />

auf, die mobilen Einsatzkräfte für<br />

grenznahe Kontrollen personell<br />

zu verstärken, damit die Einhaltung<br />

der Beschränkungen für<br />

die private Einfuhr – die nach wie<br />

vor gültige 25 Stück-Regelung an<br />

den Grenzen zu einigen östlichen<br />

Nachbarländern und die 200-<br />

Stück-Regelung von im Ausland<br />

gekauften Zigaretten mit fremdsprachigen<br />

Warnhinweisen –<br />

effektiv kontrolliert werden<br />

kann.“<br />

• Darüber hinaus finanziert und<br />

realisiert das Unternehmen<br />

Informationskampagnen zur Aufklärung<br />

der Öffentlichkeit, von<br />

Verbrauchern und Händlern zu<br />

den Themen Produktfälschungen<br />

und Schmuggel.<br />

Unter dem Motto<br />

„Bestimmte Produkte<br />

sollten Sie<br />

nicht irgendwo<br />

kaufen“ wurden<br />

im vergangenen<br />

Jahr 75.000 Infobroschüren<br />

an<br />

den Grenzübergängen,<br />

sowie<br />

derer 50.000 in<br />

1.000 grenznahen<br />

Trafiken verteilt.<br />

Eine Maßnahme,<br />

der nicht nur die<br />

Aufklärung über<br />

die mit dem Kauf<br />

gefälschter Ware<br />

verbundenen gesundheitlichen<br />

Risken zugrunde<br />

Fotos: Philip Morris (3), EU (1) und<br />

Peter Hauer (3)<br />

Nach der Zoll-Spürhundübergabe durch Christoph Öhe,<br />

Philip-Morris-Manager Brand-Integrity (links im Bild), trat<br />

„Yambo“ sofort und erfolgreich seinen Dienst an<br />

(Bilder unten)<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 31


Ausland<br />

Deutsche SPD-Politiker<br />

fordern: Statt Ärzte-<br />

„Praxisgebühr“ Zigaretten-Tabaksteuer<br />

auch für Feinschnitt und Pfeifentabak<br />

Fiskus-<br />

Cash-Cow<br />

Nun steigen die deutschen Tabakwarenfachhändler<br />

auf die Barrikaden. Den Aufreger, der sie überlegen<br />

läßt, ihre Geschäfte für einen Tag zu schließen und<br />

gemeinsam in Berlin zu demonstrieren, hat der<br />

SPD-Gesundheitspolitiker Peter Friedrich mit der<br />

Ankündigung ausgelöst, den bestehenden Steuersatz<br />

für Zigaretten auch auf Feinschnitt und Pfeifentabak<br />

auszudehnen. Das soll dem Staatssäckel 3 Milliarden<br />

Euro bescheren. Weitere 800 Millionen Euro sollen<br />

aus dem Scheren der Bier- und Weinsteuer über einen<br />

Kamm kommen. Macht summa summarum<br />

3,8 Milliarden Euro, die zur Subventionierung der<br />

Gesundheitsreform aufgewendet werden sollen, wobei<br />

die Raucher vor allem für das Fallen der in unserem<br />

Nachbarland üblichen sogenannten „Praxisgebühr“ zur<br />

Kasse gebeten werden sollen, die Patienten einmal pro<br />

Quartal bei Inanspruchnahme eines Arztes zu bezahlen<br />

haben. Deren Abschaffung wird von SPD-Gesundheitspolitikern<br />

als Bundestagswahlkampfzuckerl 2009<br />

gefordert. Im Gegenzug wird den Rauchern durch das<br />

Anheben der Tabaksteuer für alle Tabakwarenprodukte<br />

auf Zigarettenniveau ein massiver Preisschub zugemutet,<br />

denn: Obwohl im Moment in die SPD-Forderung Cigarren<br />

und Cigarrillos (noch) nicht inkludiert sind, zufrieden<br />

zurücklehnen sollte sich die Braunwarenbranche<br />

dennoch nicht. Denn das Gleichbesteuerungsszenario<br />

fußt auf einem sogenannten Positionspapier, das ein<br />

großer Zigarettenkonzern der EU vorgelegt hat und<br />

das unter dem Aspekt des Gesundheitsschutzes keine<br />

Rechtfertigung für eine fiskalische Unterscheidung der<br />

gegenwärtig am Markt befindlichen Tabakprodukte<br />

ortet – und zu diesen gehören nun einmal auch die<br />

Braune-Gold-Erzeugnisse.<br />

Ihre Dynamik erhielt diese Diskussion – die „Österreichische<br />

<strong>Trafikantenzeitung</strong> berichtete bereits<br />

in ihrer Novemberausgabe des Vorjahres – nicht<br />

zuletzt durch das In-Verkehr-Bringen sogenannter<br />

„Pfeifen-Pseudotabake“. Darunter sind solche an der<br />

untersten Schnittbreitenschwelle für eine steuerliche<br />

Behandlung als Pfeifentabake zu verstehen, die auch<br />

aufgrund ihrer Tabakmischung von Sparmeistern als<br />

billigere Feinschnitt-Alternative genutzt werden. Aus<br />

der Beinahe-Verdreifachung des Pfeifentabakabsatzes<br />

32 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

bei gleichzeitigen deutlichen Rückgängen bei anderen<br />

Tabakerzeugnissen schließt etwa das Statistische<br />

Bundesamt in unserem westlichen Nachbarland auf ein<br />

Ausweichen vieler Zigaretten- und Feinschnittraucher<br />

auf die preiswerten Pfeifentabake mit defacto Fast-<br />

Feinschnittcharakter.<br />

„Der Gesetzgeber wird durch den rapiden Absatzanstieg<br />

dieser Pfeifen-Pseudotabake bewußt zum Handeln<br />

provoziert. Es geht hier aber nicht mehr um Einzelinteressen<br />

der Tabakindustrien, es geht um den Fortbestand<br />

des gehobenen Fachhandels“, schwört „Smoking<br />

Rebels“-Initiator Oliver Kopp, der über die Firmen<br />

Otto+Kopp sowie Wess-Design den Einzelhandel mit<br />

exquisiten Genußraucher-Accessoires beliefert, die<br />

Branche auf Zusammenhalt ein: „Es ist hoch an der Zeit,<br />

daß der Bundesverband des Tabakwareneinzelhandels,<br />

der Verband der deutschen Rauchtabakindustrie, des<br />

Deutschen Zigarettenverbands und das Netzwerk der<br />

mittelständischen Unternehmen der Tabakwirtschaft<br />

sich an einen Tisch setzen und eine gemeinsame<br />

Strategie gegen diesen neuen Anschlag auf die Raucher<br />

und damit die berufliche Zukunft der Tabakwarenfachgeschäfte<br />

erarbeiten – einen bundesweiten Protest<br />

nicht ausgeschlossen.“<br />

Österreich sollte diese Entwicklung sehr genau<br />

Steuervergünstigungen abschaffen, die<br />

gesundheitsschädliche Produkte<br />

subventionieren: Der deutsche SPD-<br />

Gesundsheitspolitiker Peter Friedrich hat<br />

mit seinem Vorschlag zur Finanzierung der<br />

Gesundheitsreform neuerlich die Raucher-<br />

Melkkuh ins Visier genommen. Aus der<br />

Tabaksteuersatzanhebung für Feinschnitt<br />

und Pfeifentabak auf Zigaretten-Niveau<br />

will er 3 Milliarden Euro lukrieren.<br />

beobachten, zumal die Forderung nach einer steuerlichen<br />

Gleichstellung der Tabakwaren ja nicht nur dem<br />

Profilierungsdrang einzelner SPD-Politiker zuzuordnen<br />

ist, sondern auch Fernziel einer EU-Tabaksteuerreform<br />

ist. Und selbst wenn sie sich (derzeit) auf eine<br />

vorgezogene deutsche Bundesttagswahlkampfinitiative<br />

beschränkt bleibt, auch in Österreich steht die<br />

Gesundheitsreform nach wie vor auf der Tagesordnung!<br />

Verhandlungen, die immer die Gefahr in sich bergen,<br />

daß man sich bei der Therapierung der auch hierzulande<br />

maroden Krankenkassen wieder einmal mehr am Euter<br />

der Raucher-Melkkuh vergreift.


Magazin<br />

KURZ NOTIERT<br />

• Bürgeranwalt: „Rauchen kann Ihren Hinterbliebenen<br />

den Versicherungsschutz kosten“. Dieser<br />

Warnhinweis steht zwar nicht auf Zigarettenpackungen,<br />

soll aber trotzdem Realität sein. Wie der ORF in seiner<br />

Sendung „Bürgeranwalt“ am 3. <strong>Mai</strong> berichtete, wurden<br />

den Angehörigen eines Rauchers nach dessen Ableben<br />

die Auszahlung einer Kreditrestschuldversicherung<br />

verweigert, da der Tod aufgrund einer Lungenkrebserkrankung<br />

durch eine Sucht verursacht worden<br />

sei, ein Suchtverhalten aber von den Versicherungsbedingungen<br />

ausgeschlossen sei. Jetzt müssen die<br />

Erben den Kredit zurückzahlen.<br />

• Zufriedene Mehrheit: Die meisten Österreicher<br />

(68 Prozent) halten eine räumliche Trennung von<br />

Rauchern und Nichtrauchern in Lokalen für ausreichend,<br />

so das Ergebnis einer aktuellen OGM-Umfrage unter<br />

502 Personen. Nur 30 Prozent sprachen sich für ein<br />

generelles Rauchverbot aus. OGM-Expertin Karin<br />

Cvrtila: „Die geplante Vorgangsweise der Regierung<br />

in der Raucherfrage stößt bei den Österreichern auf<br />

Zustimmung. Den Österreichern ist die eigene<br />

Entscheidungsfreiheit offenbar wichtig.“<br />

PERSONALIA<br />

• Neu bei tobaccoland, dem führenden Großhändler<br />

im Tabakwarenbereich, ist Gabriela Maria Straka als<br />

Leiterin der Bereiche Corporate Affairs und Communications.<br />

Sie ist damit zugleich Pressesprecherin und<br />

auch für die zielgruppengerichtete Kommunikation mit<br />

den direkten Kunden des Unternehmens verantwortlich.<br />

Die Betriebswirtin blickt auf eine lange Karriere im<br />

Markenartikelbereich zurück. Dr. Peter Leimer, General<br />

Manager von tobaccoland: „Mit Gabriela Maria Straka<br />

konnten wir eine erfahrene Management Persönlichkeit<br />

BMF-KUNDMACHUNGEN<br />

Mag. Gabriela Maria Straka, MBA<br />

gewinnen, die die vielfältigen Herausforderungen<br />

unseres Unternehmens versteht und uns eine klare,<br />

strategisch ausgerichtete Kommunikation ermöglicht.“<br />

„Für mich als wettbewerbsorientierten Menschen ist<br />

diese Position eine großartige neue Herausforderung.<br />

Unser Umfeld ist sehr sensibel und vielen Interessen<br />

ausgesetzt“, so Gabriela Maria Straka über ihren neuen<br />

Job.<br />

TRAFIKEINRICHTUNG,<br />

neuwertig, ca. 35 m 2 ,<br />

günstig zu verkaufen.<br />

Tel. 0676/416 12 08<br />

Preisklassen I<br />

Bundesministerium für Finanzen<br />

GZ. BMF-010220/0063-IV/9/<strong>2008</strong><br />

Kundmachung<br />

Gemäß § 4 Abs. 3 des Tabaksteuergesetzes 1995, BGBl. Nr. 704/1994, in der geltenden Fassung<br />

wird die meistverkaufte Preisklasse bei Zigaretten mit 0,1800 Euro je Stück kundgemacht. (Diese hat<br />

in Anbetracht des Trafikantenpakets nur theoretische Bedeutung - Anm. d. Red.)<br />

Wien, am 8. April <strong>2008</strong><br />

Für den Bundesminister:<br />

Dr. Grabner<br />

Preisklassen II<br />

Bundesministerium für Finanzen<br />

GZ. BMF-010217/0047-IV/9/<strong>2008</strong><br />

Kundmachung<br />

Gemäß § 38 Tabakmonopolgesetz 1996, BGBl. Nr. 830/1995, in der geltenden Fassung, wird die<br />

Preisklasse für Zigaretten, die der Berechnung der Mindesthandelsspanne für Tabaktrafikanten<br />

zugrunde zu legen ist, mit 0,1650 Euro je Stück kundgemacht.<br />

Wien, am 8. April <strong>2008</strong><br />

Für den Bundesminister:<br />

Dr. Grabner<br />

Zulassung von<br />

Großkunden-<br />

Banküberweisungen<br />

an Trafikanten<br />

bgelehnt hat die Monopolverwaltungsgesellschaft<br />

die in der<br />

A<br />

letzten Ausgabe der „Österreichischen<br />

<strong>Trafikantenzeitung</strong>“ im Gespräch mit<br />

dem Präsidium des VCPÖ (Verband<br />

der Cigarren- und Pfeifenfachhändler<br />

Österreichs) erhobene Forderung nach<br />

einer dem Zeitgeist entsprechenden<br />

Zulassung von Großkunden-Banküberweisungen<br />

an Trafikanten. Gemeint<br />

sind damit die den Trafikanten<br />

zurayonnierten Tankstellen und die<br />

gastronomischen Betriebe, die immer<br />

wieder über die nicht mehr zeitgemäße<br />

Barzahlungsmodalität Klage führen,<br />

weil dem Einkauf nicht nur eine umständliche<br />

Bargeldbedarfermittlung<br />

vorangehen muß, sondern dem Boten<br />

überdies eine nicht unerhebliche Geldsumme<br />

anvertraut werden muß – und<br />

es nun einmal in den meisten Fällen<br />

üblich ist, den Zahlungsverkehr intern<br />

über die Buchhaltung abzuwickeln.<br />

„Primäres Ziel ist ein Ausschluß von<br />

Kreditrisken gegenüber den Trafikanten“,<br />

begründet die Monopolverwaltung ihre<br />

inzwischen an die VCPÖ-Adresse ergangene<br />

Ablehnung: „Der Tabakwareneinzelhandel<br />

ist und muß grundsätzlich<br />

ein Bargeschäft bleiben, zumal zumal<br />

potentielle Kreditrisken vor allem umsatzschwächere<br />

Trafiken existenziell gefährden<br />

könnten, während umsatzstärkere<br />

Trafikanten solche Geschäfte<br />

bevorzugt abwickeln könnten.“ Als einzige<br />

denkbare Variante nennt die MVG<br />

„die Vorfinanzierung durch den Kunden<br />

mittels Vorauszahlung.“ Was hieße: Daß<br />

etwa ein Tankstellenkunde den fälligen<br />

Betrag im voraus überweist und die Ware<br />

erst nach Eingang auf das Trafikantenkonto<br />

faßt.<br />

Der VCPÖ will sich mit dieser Ablehnung<br />

allerdings nicht zufrieden geben<br />

und kündigt an, in dieser Causa weiterhin<br />

am Ball zu bleiben. Die Berufung auf<br />

die Chancengleichheit ist für die<br />

VCPÖler nicht nachvollziehbar, zumal<br />

die gegenwärtige Praxis ja eher die sei,<br />

daß Trafiken ihre Großkunden an<br />

Kollegen verlieren, die es mit den Spielregeln<br />

nicht so genau nehmen. Eine<br />

Konsequenz, die weder im Interesse der<br />

Monopolverwaltung noch des Berufsstandes<br />

sein kann.<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 33


Markt<br />

Chesterfield Classic Red und<br />

Chesterfield Classic Blue erscheinen<br />

ab sofort in einem neuen<br />

internationalen Packungsdesign<br />

und transportieren damit bewährte<br />

Qualität in einem modernen<br />

frischen Look.<br />

Chesterfield, eine der weltweit etabliertesten<br />

Zigarettenmarken, unterzog sich einem optischen<br />

Relaunch. Die viertgrößte Markenfamilie<br />

in Österreich ist seit 9. April <strong>2008</strong><br />

im neuen Packungsdesign erhältlich, dessen Einführung<br />

international erfolgte und von einer neuen<br />

globalen Kampagne begleitet wird.<br />

Die neue Packung bringt Tradition und Moderne in<br />

Einklang. Auf der einen <strong>Seite</strong> bleibt die hochwertige<br />

34 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

Fotos: Philip Morris<br />

Philip Morris/Chesterfield<br />

Frischer Look für<br />

bewährte<br />

Qualität<br />

Finanzminister/KP-Plattner-Außendienstmitarbeiter Weisshaupt<br />

„Höchste Feuerwehr“ für 200-Stück-Kontrolle<br />

Stützpunkt-Feuerwehrkommandant Wolfgang Weisshaupt packte die Gelegenheit<br />

eines Besuchs von Finanzminister Wilhelm Molterer bei der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Wolfsberg (Kärnten) – eingefädelt von einem Feuerwehrkameraden, der Sekretär<br />

des Vizekanzlers ist – beim Schopf für ein rund einstündiges privates Gespräch. In<br />

dieses ließ Weisshaupt ein Aufzeigen der ihm aus seiner Tätigkeit als Außendienstmitarbeiter<br />

der Firma KP-Plattner, 6063 Innsbruck) her bekannten Sorgen und Probleme<br />

der Trafikanten einfließen. Zentrales Thema: Die Kontrollen der 200-Stück-Regelung an<br />

den Grenzen vor allem in Kärnten und Oberösterreich.<br />

Molterer sagte nicht nur zu, in einem Brief an Innenminister Platter auf Schwerpunktkontrollen<br />

in den Grenzgebieten zu drängen, sondern zeigte auch ein offenes Ohr<br />

für die Anregung, in Zeitungsberichten<br />

zur Abschreckung<br />

--und Warnung verstärkt<br />

Informationen über Schmuggelaufgriffe<br />

zu lancieren.<br />

Bei einem „kühlen Blonden“<br />

fachsimpeln Finanzminister<br />

Wilhelm Molterer und KP-Plattner-<br />

Außendienstmitarbeiter Wolfgang<br />

Weisshaupt darüber,<br />

wo die Trafikanten derzeit am<br />

meisten der Schuh drückt....<br />

American-Blend-Qualität unverändert, die seit<br />

Einführung der Marke zu überzeugen weiß. Auf<br />

der anderen <strong>Seite</strong> wird das bekannte Design der<br />

Packung verjüngt und modernisiert. Insgesamt<br />

werden bei der neuen Packung die klassischen<br />

Chesterfield-Farben verstärkt betont – bei Chesterfield<br />

Classic Red das Rot und bei Chesterfield<br />

Classic Blue das Blau. Das alles vor dem Hintergrund<br />

einer neuen edlen Grafik, die Bezug auf die<br />

Geschichte der Marke nimmt und in eine Welt<br />

vieler kleiner Entdeckungen entführt. Moderner<br />

wurde auch das Chesterfield-Logo, das nach wie<br />

vor wichtigster Bestandteil der zeitgemäßen<br />

Gestaltung der Packung ist.<br />

Mit der eue internationale Chesterfield<br />

Kampagne. Unter dem Motto „Zeit für mehr<br />

Genuss“ wird auf das Beibehalten der klassischen<br />

Werte der Marke Chesterfield in der heutigen Zeit<br />

Bezug genommen. Auch in einer hektischen Welt<br />

bietet Chesterfield Genuss in Form von feinsten<br />

Tabaksorten.<br />

Seit 1873 steht die Marke Chesterfield aus dem<br />

Portfolio der Philip Morris GmbH für glaubwürdige<br />

Tabakkompetenz und trat im vergangenen<br />

Jahrhundert einen Siegeszug um die Welt an.<br />

Heute ist Chesterfield in 35 Ländern erhältlich und<br />

überzeugt preisbewußte erwachsene Raucher und<br />

Raucherinnen, die bei einem attraktiven Preis von<br />

hierzulande 3,45 Euro für 20 Zigaretten auf beste<br />

American Blend Qualität nicht verzichten wollen.<br />

Chesterfield-Bezugsquelle: tobaccoland


Imperial Tobacco/JPS<br />

Ein 20 Prozent längerer<br />

JPS-Genuß zum Nulltarif<br />

I<br />

mmer mehr Raucher suchen nach<br />

längerem Genuß – und finden ihn<br />

bei den landläufig als „100er-<br />

Zigaretten“ bezeichneten Produkten.<br />

Davon bleiben künftighin die Freunde<br />

der Marke JPS aus dem Hause Imperial<br />

Tobacco nicht ausgeschlossen. Für sie<br />

gibt es im XL-Format 20 Prozent mehr<br />

Tabak und somit Rauchgenuß zum<br />

Nulltarif, denn die JPS 100’s stehen<br />

zum gleichen Verkaufspreis wie die<br />

King-Size-Varianten (3,35<br />

Euro) im Zigarettenregal,<br />

womit der steigenden Nachfrage<br />

nach 100er-Zigaretten<br />

auch im Value-for-Money-<br />

Segment voll und ganz mit<br />

einem passenden JPS-Angebot<br />

Rechnung getragen<br />

wird. Die aufgrund ihrer<br />

Maße (Länge 100 mm,<br />

Durchmesser 7,8 mm) schlank<br />

tobaccoland_automat 11.02.<strong>2008</strong> 15:00 Uhr <strong>Seite</strong> 1<br />

wirkenden Zigaretten werden als JPS<br />

Black 100’s (Virginia Blend – Kondensat<br />

10mg, Nikotin 0,9mg, Kohlenmonoxid<br />

20mg), JPS Red 100’s<br />

(American Blend – 10mg/0,9mg/10mg)<br />

und JPS Blue 100’s (American Blend<br />

– 6mg/0,5mg/6mg) angeboten. Ein<br />

Offert, das via einer gezielten Verkaufsförderung<br />

durch aufmerksamkeitsstarke<br />

Werbemittel in der Trafik dem Konsumenten<br />

kommuniziert wird.<br />

JPS-Formel-1-Nostalgie<br />

Markt<br />

John-Players-Marken sind besonders<br />

unter Motorsportfans aufgrund des langjährigen<br />

John-Player’s-Sponsoring für<br />

das ehemalige Lotus-Formel-1-Team bekannt,<br />

bei dem Fahrerlegenden wie Jim<br />

Clark, Graham Hill oder unser Jochen<br />

Rindt unter Vertrag waren. Darüber<br />

geriet ein wenig die geschichtsträchtige<br />

Vergangenheit der 1877 (!) in Nottingham<br />

(England) gegründeten John Player<br />

Company durch den Kauf eines ebenfalls<br />

alteingesessenen „Tobacco Business“-<br />

Betriebs in Vergessenheit. Knapp ein<br />

Vierteljahrhundert später, 1901, wurde<br />

dann das Unternehmen zusammen mit<br />

anderen Gesellschaften zur Imperial<br />

Tobacco Group vereint.<br />

Das Ansiedeln bester Tabakqualität im<br />

unteren Preissegment verlieh<br />

den JPS-Zigarettenmarken zu<br />

Jahresbeginn 2006 einen Umsatz-Turboschub,<br />

dessen Aufwärtsbewegung<br />

sich seither<br />

kontinuierlich nach oben bewegt<br />

und gegenwärtig bei 6,4<br />

Prozent Marktanteil (April<br />

<strong>2008</strong>) hält.<br />

JPS-Bezugsquelle:<br />

tobaccoland<br />

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5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 35


Markt<br />

Club BAT Austria startet die Initiative<br />

„Schmuggel - Zigaretten<br />

sind kein Schnäppchen“<br />

M<br />

it dem „Club BAT“ hat<br />

British American Tobacco<br />

Austria Ende letzten Jahres<br />

den ersten echten Trafikantenclub<br />

Österreichs ins Leben gerufen. Nach<br />

nur wenigen Monaten zählt der Club<br />

bereits rund 3.000 Mitglieder – und<br />

nicht nur die Anzahl der Mitglieder<br />

steigt weiter, sondern<br />

auch das Info- und<br />

Serviceangebot.<br />

Um den gesellschaftspolitischen<br />

Entwicklungen<br />

aktiv entgegen<br />

zu wirken, hat<br />

BAT Austria in Gestalt<br />

eines Trafikantenclubs<br />

eine Kommunikationsplattform<br />

entwickelt,<br />

welche die<br />

Die Trafikanten<br />

sind die stärkste<br />

kommunikative<br />

Drehscheibe<br />

zwischen Tabakbranche<br />

und<br />

Gesellschaft.<br />

kungen geht es nicht mehr nur darum,<br />

das Produkt „ins richtige Licht zu<br />

rücken“, sondern zunehmend auch die<br />

Hersteller, Großhändler, Handelspartner<br />

und Konsumenten. Die Trafikanten sind<br />

die stärkste kommunikative Drehscheibe<br />

zwischen Tabakbranche und Gesellschaft.<br />

Nach dem Kleber „Achtung – diese<br />

Trafik wird videoüberwacht“ greift der<br />

Club jetzt das Thema Schmuggel auf.<br />

Der Anstieg des Schmuggels im letzten<br />

Jahr um 4,4 Prozentpunkte auf 17,4 Prozent<br />

ist das Resultat vor allem der Aufhebung<br />

der 25-Stück-Regelung an der<br />

Grenze zu Slowenien – und mit 1.1.<strong>2008</strong><br />

ist auch Tschechien gefolgt. BAT ist der<br />

Meinung, daß Tschicktourismus<br />

weder schick,<br />

noch ein Schnäppchen<br />

ist und verleiht dem<br />

auch Ausdruck, denn:<br />

Schmuggel schadet uns<br />

allen und kennt am<br />

Ende nur einen Gewinner:<br />

die organisierte<br />

Kriminalität. Neben<br />

der Einführung der<br />

200-Stück-Regelung<br />

Schmuggel schadet<br />

uns allen (mit<br />

800.000 Euro/Tag)<br />

und kennt letztlich<br />

nur einen Gewinner:<br />

die organisierte<br />

Kriminalität.<br />

Handelspartner einbindet<br />

und allen die<br />

Möglichkeit gibt, aktiv<br />

das Image der Branche,<br />

des Produktes und<br />

letztlich auch das des<br />

Berufsstandes mit dem<br />

stilisierten Rauchring<br />

als „Zunftzeichen“<br />

langfristig abzsichern.<br />

Der Druck seitens<br />

der Gesellschaft und<br />

Politik gegenüber allen,<br />

die mit dem Produkt<br />

Tabak in Verbindung<br />

stehen, wächst stetig.<br />

Nach Werbeverbot<br />

und weiteren gesetzlichen<br />

Einschrän-<br />

36 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

Plakate und Folien werden allen Club BAT Mitgliedern kostenlos<br />

zur Verfügung gestellt bzw. Informationen dazu auf<br />

www.club-bat.at.<br />

Informationen für noch Nicht-Mitglieder direkt über den BAT<br />

Außendienstmitarbeiter oder über die Club BAT Hotline<br />

(0810-550 550; Mo. – Fr. 9:00 -17.00 Uhr).<br />

und den Kontrollen sowohl<br />

der Zollfahndung<br />

wie der Polizei ist die<br />

Aufklärung und Information<br />

der Bevölkerung<br />

ein wichtiger Bestandteil<br />

im Kampf gegen<br />

den illegalen Zigarettenhandel.<br />

Wer (k)ein<br />

Päckchen in der Trafik,<br />

aber eine Stange oder<br />

mehr im Nachbarland<br />

oder „auf der Straße“<br />

kauft, soll wissen, daß<br />

dies kein „Schnäppchen“,<br />

sondern ein<br />

„Bumerangkauf“ ist, der<br />

uns alle in Summe<br />

800.000 Euro/Tag kostet.


Markt<br />

„Kent“-Nanotek-Varianten<br />

BAT gibt den Trend zum<br />

Rauchen im 21. Jhdt. vor<br />

D<br />

ie Kommunikation<br />

für die teilweise sehr<br />

unterschiedlichen<br />

Marken des BAT-Produktportfolios<br />

ist für uns eine<br />

spannende Aufgabe, die<br />

integriertes Denken und<br />

eine kreative Herangehensweise<br />

verlangt, freut sich<br />

Herbert Rohrmair-Lewis,<br />

Geschäftsführer der Agentur<br />

Rohrmair PR & Public<br />

Affairs – seit kurzem für die<br />

Marken-Promotion von<br />

BAT (British American<br />

Tobacco) verantwortlich –<br />

über den Etat-Gewinn.<br />

Vorrangig steht derzeit die<br />

internationale<br />

Premium-<br />

Zigarettenmarke<br />

„Kent“<br />

im Fokus der<br />

Kommunikation,<br />

deren<br />

Portfolio die<br />

Sorten „Neo“<br />

(4mg Teer,<br />

0,4mg Nikotin,<br />

5mg CO –<br />

Packungspreis<br />

4 Euro),<br />

„Futura<br />

(Werte 8mg,<br />

0,7mg, 10mg –<br />

Packungspreis<br />

4 Euro),<br />

„Nanotek<br />

Neo“ (4mg, 0,5mg, 4mg – Packungspreis<br />

4,30 Euro) und „Nanotek Infina“<br />

(1mg, 0,2mg, 1mg – Packungspreis 4,30<br />

Euro) umfaßt.<br />

Mit den beiden „Kent“ Nanotek-<br />

„Kent“ ist eine<br />

der vier<br />

Global-Drive-<br />

Brands,<br />

also der<br />

strategisch<br />

wichtigen,<br />

internationalen<br />

Marken des<br />

Tabakkonzerns<br />

British<br />

American<br />

Tobacco.<br />

Varianten gibt British American Tobacco<br />

den Trend zum Rauchen im 21. Jahrhundert<br />

vor. Die schwarze bzw. silberfarbene<br />

Verpackung vermittelt Stil und<br />

Eleganz, die sich in der schlanken Form<br />

der Zigaretten fortsetzt. Diese<br />

beiden „Kent“-Produkte<br />

verbrennen weniger Tabak als<br />

herkömmliche King-Size-<br />

Zigaretten und produzieren<br />

daher weniger Rauch. Trotz<br />

des kompakten Formats bleibt<br />

der volle Rauchgenuß<br />

erhalten.<br />

Alle vier „Kent“-Varianten<br />

sind auf dem aktuellen Stand<br />

der Technik konzipiert und<br />

mit einem Aktivkohlefilter<br />

ausgestattet. Dieser filtert die<br />

verbrannte Tabakmischung<br />

und rundet so den Geschmack<br />

der Zigarette ab. Die<br />

schlanken<br />

„Nanotek“-<br />

Zigaretten sind<br />

übrigens die<br />

ersten Kompakt-<br />

Tabakprodukte<br />

mit Aktivkohlefilter.<br />

„Bei<br />

der Entwicklung<br />

der KENT<br />

Nanotek-Serie<br />

ist besonderer<br />

Wert auf die<br />

technologischen<br />

Trends und das<br />

Stilbewußtsein<br />

des 21. Jahrhunderts<br />

gelegt<br />

worden“, erklärt<br />

BAT-Senior-<br />

Brand-Managerin<br />

Barbara Hajek anlässlich des<br />

„Kent“Launches und ergänzt: „Diese<br />

neuen Kompakt-Zigaretten passen sich<br />

an die Lebenswelt ihrer Raucher an.“<br />

Bezugsquelle: Moosmayr<br />

• Berichtigung: In der Ausgabe 1/08 berichteten wir unter dem Titel<br />

‚„Abducken war gestern“ über die „Smoking Rebels“-Aktivitäten. Dabei wurde<br />

auch auf das Tabakwarenfachgeschäft von Paul Minturn in Friedberg hingewiesen.<br />

Bei diesem handelt es sich nicht – wie irrtümlich berichtet – um ein<br />

Ladengeschäft in Friedberg bei Augsburg, sondern um ein solches im Großraum<br />

Frankfurt/<strong>Mai</strong>n in Hessen.<br />

„Raucherimpfung“ in Schweden entwickelt: Schwedische Forscher haben<br />

einen Impfstoff entwickelt, der Menschen vor dem Griff zum Glimmstängel<br />

bewahren soll. Mit Hilfe des Mittels Niccin soll das Immunsystem Antikörper<br />

gegen Nikotin entwickeln. Durch die Substanz des Stockholmer Karolinska<br />

Instituts soll verhindert werden, daß das Nikotin ins Gehirn gelangt und dort den<br />

süchtig machenden Belohnungs-„Kick“ hervorruft.<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 37


Markt<br />

K U R Z N O T I E R T<br />

Deutsche Urlauber als neues<br />

Kundenpotenzial: deutsche<br />

Handy-Wertkarten neu im<br />

Sortiment von tobaccoland<br />

Der Sommer rückt näher und Österreichs Städte und Orte füllen sich mit<br />

Touristen. Die Postkarte aus dem Urlaub ist für so manchen noch Pflicht, aber<br />

dank Handy und günstigen Telefon-Tarifen steigen viele Reisende zunehmend<br />

auf den persönlichen Urlaubsgruß um. Da Österreich eines der beliebtesten<br />

Urlaubsziele für Deutsche ist, hat tobaccoland über E-Loading nun Wertkarten<br />

von deutschen Handy-Netzbetreibern im Sortiment.<br />

Konkret sind ab sofort nachstehende Produkte im Wert von jeweils 15 Euro<br />

über das E-Loading-Terminal bzw. die PC-Kassenlösung verfügbar:<br />

• t-mobile Xtracash<br />

• Vodafone<br />

• O2<br />

• e-plus<br />

• Geistertabak: Ein groß angelegter Betrug mit<br />

EU-Agrarhilfen ist von der italienischen Polizei in<br />

Zusammenarbeit mit dem EU-Betrugsbekämpfungsamt<br />

OLAF aufgedeckt worden. Wie die EU-Betrugsbekämpfungsbehörde<br />

in Brüssel mitteilt, kassierten<br />

italienische Wirtschaftsbetriebe rund 3 Millionen Euro<br />

an EU-Subventionen für über 900.000 Tonnen fiktiven<br />

Rohtabak. Im Rahmen der Aktion „Geistertabak“ haben<br />

die Carabinieri gegen 80 Personen ermittelt, Strafen in<br />

Höhe von rund 20 Millionen Euro seien bereits verhängt<br />

worden. Eine Spur führte die Ermittler dabei auch nach<br />

Österreich. Die Kontrolle in einer in Wien auf einen<br />

italienischen Staatsbürger registrierten Briefkastenfirma<br />

mit einem Lagerraum in Niederösterreich, die von einem<br />

Italiener betrieben wurde, habe den Ermittlern wichtige<br />

Erkenntnisse gebracht. Nähere Angaben wurden keine<br />

gemacht. Es sickerte bloß durch, daß in dieses Tabak-<br />

„Karusell“, bei dem die Ware von einem Erzeugern zum<br />

nächsten und zu verabreitenden Unternehmen weitergeschickt<br />

worden sei, um für sämtliche Bearbeitungen<br />

illegalerweise EU-Hilfen einzustreichen, auch eine<br />

Steuerberatungskanzlei und ein Speditionsunternehmen<br />

involviert seien. Weitere Kontrollen in Luxemburg, den<br />

Niederlanden, Frankreich und Rumänien führten die<br />

Ermittler zu den mutmaßlichen Tätern.<br />

„Der Vertrieb von deutschen Handywertkarten zahlt sich aus“, ist Peter<br />

Leimer, General Manager von tobaccoland überzeugt. „Traditionell sind<br />

unsere deutschen Nachbarn die fleißigsten Österreich-Urlauber. Außerdem<br />

hatte zum Beispiel O2 mit Ende 2007 über sechs Millionen Prepaid-Kunden<br />

– also Kunden, die Wertkarten benötigen. Zählt man 1 und 1 zusammen,<br />

kann man sich das große Potenzial für die österreichischen Trafiken vorstellen.“<br />

Zwischen 0,47 und 0,66 Euro Provision sind bei dem Verkauf einer Wertkarte<br />

über E-Loading (0,27 bis 0,46 Euro bei der PC Kassen-Lösung) zu holen.<br />

Ein wesentlicher Vorteil liegt auch in der Art des Verkaufs: Trafiken können<br />

das Produkt mit E-Loading sofort beziehen, tragen aber kein Risiko bei der<br />

Finanzierung. Schließlich wird das Produkt erst erworben, wenn der (deutsche)<br />

Kunde in der Trafik steht.<br />

Quellenangaben:<br />

BMWA : www.bmwa.gv.at/BMWA/Presse/Archiv2007/20070307_01.htm<br />

O2 Germany :<br />

www.de.o2.com/ext/standard/index?page_id=13132&state=online&style=standard&popup=0<br />

• Tirols Trafikanten beklagen zehn Prozent Umsatzrückgang<br />

aufgrund des boomenden Zigarettenschmuggels<br />

vor allem via Transitverkehr Für Kopfschütteln sorge<br />

außerdem jene EU-Bestimmung, nach der seit 11. März<br />

<strong>2008</strong> der Verkauf von Feuerzeuge ohne Kindersicherung<br />

– ausgenommen die sogenannten höherwertigen<br />

Produkte – verboten sei. Obfrau Angelika Riccabona<br />

nennt den wirtschaftliche Schaden „nicht unerheblich,<br />

da allein in Tirol schätzungsweise 800.000 Feuerzeuge<br />

ohne Kindersicherung auf Lager liegen. Diese müßten<br />

nun als Sondermüll entsorgt werden.“<br />

Dienstleistungsscheck<br />

Ministerium klagt über Trafikanten-Desinteresse<br />

Zunächst liest sich der Brief des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit noch<br />

wie ein an das Bundesgremium der Tabaktrafikanten adressiertes Dankschreiben.<br />

Eine Danksagung dafür, daß der Tabakwareneinzelhandel als Vertriebs- bzw.<br />

Verkaufsstelle des Dienstleistungsschecks (DLS)fungiert. Doch dieser Höflichkeitsfloskel<br />

läßt der Absender eine harsche Kritik folgen. Ihr Gegenstand: Dem<br />

Kompetenzzentrum Dienstleistungsscheck (DLS CC) seien in letzter Zeit zahlreiche<br />

Beschwerden von DLS-Kunden und -Kundinnen darüber zugegangen, daß einzelne<br />

Trafiken bezüglich des DLS absolutes Desinteresse erkennen lassen, sich hinsichtlich<br />

der der DLS-Verkaufsmöglichkeit via E-Loading-System als unwissend zeigen<br />

oder stellen, beziehungsweise bezüglich des DLS mangelhafte und/oder falsche<br />

Auskünfte unter Hinweis darauf erteilen, daß es ihnen an erklärenden Unterlagen<br />

fehle und/oder die Beiblätter nicht vorhanden seien. Um die Kooperation bezüglich<br />

dieses Nebenartikels nicht in Frage zu stellen, werden die Trafikanten zu mehr<br />

Engagement beim DLS-Verkauf aufgefordert.<br />

38 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong>


Markt<br />

ZIPPO-EURO-SOCCER: Einen Fan-Ausweis der<br />

besonderen Art offeriert Zippo mit seiner Euro-Soccer-<br />

Motivserie. Die Nationalelf ihres Heimatlandes können die<br />

UEFA-Europameisterschaft-Gäste mit einem Zippo-Klick für<br />

einen Kick ins gegnerische Tor unterstützen. Lieferbar mit<br />

nachstehenden Flaggenmotiven: Österreich, Tschechische<br />

Republik, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande,<br />

Schweiz, Türkei. Der Star dieses Runde-Leder-Festivals<br />

erfolgt am 7. Juni in der Schweiz. Und schon einen Tag<br />

später muß sich das Österreichische Nationalteam im<br />

Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen Kroatien bewähren, wo<br />

übrigens auch das Finalspiel am 29. Juni stattfindet. Innerhalb<br />

dieser drei Wochen sollten auch die Trafikanten ihre<br />

Chance wahrnehmen, bei den zahlreich zu erwartenden<br />

Gästen mit Fan-Artikeln umsatzmäßig zu punkten.<br />

HADSON: Die Lady-S Piezofeuerzeug-Erfolgsserie<br />

von Hadson – erst kürzlich kam eine Variante mit<br />

weißem Perl-Lack-Dekor hinzu – ist wieder um ein<br />

Modell erweitert worden. Diesmal um eines mit einer<br />

Lederummantelung in verschiedenen Farben zwischen<br />

dem oberen und unteren mit Swarovski-Kristallen<br />

besetzten Ring. Eine Design-Veredelung, die diesen<br />

Flammenspender für Damenhände Eyecatcher-<br />

SQualitäten zuweist – ganz im Hadson-Stil, sich durch<br />

das Setzen neuer Akzente vom Mitbewerber-Umfeld<br />

abzusetzen. Bezugsquelle: Moosmayr, 4600 Wels<br />

Moosmayr Ges.m.b.H<br />

Kostenlose Entsorgung von nicht kindergesicherten<br />

Feuerzeugrestbeständen<br />

Einen „Schmafu von der EU“, nennen viele Trafikanten jene Verordnung, die<br />

ihnen seit 11. März den Verkauf von Feuerzeugen ohne Kindersicherung – ausgenommen<br />

die sogenannten höherwertigen Produkte – verbietet. Für viele<br />

bedeutet das erzwungene Wegräumen nicht nur eine oft beträchtliche finanzielle<br />

Einbuße an sich, sondern noch überdies eine zusätzliche Kontobelastung,<br />

die aus den Entsorgungsgebühren der nunmehrigen „Ladenhüter“ resultiert.<br />

Als Sparefroh zumindest für diese Kosten bietet sich die Firma Moosmayr<br />

Ges.m.b.H. an, die in einem dieser Tage an die Trafikanten ergangenen<br />

Rundschreiben (siehe Faksimile) eine kostenlose Entsorgung der für den<br />

Weiterverkauf verbotenen Ware offeriert. Ein Service, das übrigens nicht<br />

mit dem Kauf oder der Bestellung von verordnungstreuer Ware verbunden<br />

ist. Und auch das Handling ist denkbar einfach und erspart dem Trafikanten<br />

zeitaufwendige bürokratische Hürden: Wer diese Dienstleistung<br />

in Anspruch nehmen will, gibt die für eine Entsorgung vorgesehene<br />

Feuerzeuge ganz einfach dem Moosmayr-Verkaufsaußendienst bei seinem<br />

nächsten Besuch mit. Mit diesem Service erweist sich der Welser Vollsortimenter<br />

für Trafikantenbedarf wieder einmal mehr als echter<br />

Partner des Tabakwareneinzelhandels.<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 39


Markt<br />

KURZ NOTIERT<br />

• Leben und leben lassen: :Die Freiheit des<br />

Individuums sollte in der Demokratie heilig bleiben,<br />

erklärte NÖ.-Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll, bei<br />

der Landesgremialtagung der Tabak-Trafikanten in<br />

Stockerau. Er, selbst Nichtraucher, sei strikt dagegen,<br />

daß den Menschen vorgeschrieben werde, wie sie zu<br />

leben hätten. Aufgabe der Politik sei es, dem einzelnen<br />

klarzumachen, welche Verantwortung er habe – und<br />

nicht ihm diese - auch punkto Gesundheit und Lebensstil<br />

– abzunehmen. Das Land Niederösterreich habe<br />

NÖ.-Landeshauptmann Pröll und WKNÖ-Präsidentin<br />

Sonja Zwazl: Den Menschen nicht vorschreiben,<br />

wie sie zu leben haben...<br />

es sich zur Aufgabe gemacht, so Pröll weiter, jenen<br />

Berufsgruppen helfend zur <strong>Seite</strong> zu stehen, die von der<br />

exponierten Lage des Landes negativ betroffen seien.<br />

Die tragfähige Achse zwischen der Interessenvertretung<br />

der rund 1.600 niederösterreichischen Trafikanten,<br />

der Landes- und der Bundespolitik sei zu einem<br />

funktionierenden Netzwerk geworden. Das Land<br />

Niederösterreich stehe überdies in intensivem Kontakt<br />

mit der Sicherheitsdirektion, um dem für die Trafikanten<br />

existenzgefährdenden Zigarettenschmuggel konsequent<br />

das Handwerk zu legen. Die Grenzraumüberwachung<br />

sei hier sehr effizient. Das Motto müsse lauten, „Leben<br />

und leben lassen“, wobei steuerpolitische Maßnahmen<br />

nicht zu Nachteilen gegenüber den Nachbarländern<br />

führen dürften. Die Landespolitik werde auch in Zeiten<br />

schärfer werdender Konkurrenz als Partner zur<br />

Verfügung stehen. Nicht zuletzt erfüllten die Trafiken<br />

auch eine unglaublich wichtige Funktion in der<br />

Nahversorgung und darüber hinaus für die menschliche<br />

Kommunikation, so der Landeshauptmann abschließend.<br />

„Um die heimischen Trafikanten zu schützen, muß die<br />

Harmonisierung der Tabaksteuern innerhalb der Europäischen<br />

Union das Ziel sein“, sagte die Präsidentin der<br />

Wirtschaftskammer Niederösterreich (WKNÖ), Sonja<br />

Zwazl, bei der Landesgremialtagung der nö. Trafikanten<br />

in Stockerau. „Denn der Schmuggel ist letztlich ein<br />

Ergebnis von extrem unterschiedlichen Steuersystemen.“<br />

TRAFIKANTENFORUM<br />

Sie wollen mit Berufskollegen über<br />

das eine oder andere branchenrelevante<br />

Thema diskutieren,<br />

Erfahrungen austauschen,<br />

Informationen weitergeben, oder sich<br />

aber nur ganz einfach unterhalten.<br />

Klicken Sie sich doch ein unter:<br />

http://www.trafikant.info<br />

40 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

EM-ZIPPO: Nur noch knapp ein<br />

Monat trennt uns vom sportlichen<br />

Großereignis dieses Jahres, der<br />

Fußball-Europameisterschaft <strong>2008</strong>,<br />

die von Österreich und der Schweiz<br />

ausgerichtet wird.Zwei Länder, die<br />

an sich schon ihre alpenländische<br />

Topographie verbindet, wachsen<br />

durch diesen sportlichen Event noch<br />

näher zusammen. Eben das versucht<br />

auch das Designmotiv des EM-Zippo<br />

– exklusiv im Vertrieb der Firma<br />

Moosmayr, 4600 Wels – auszudrücken.<br />

ZORR Glamour: Mit diesem eleganten,<br />

mit Glitzersteinen besetzten<br />

Piezo-Feuerzeug beweist die Firma<br />

KP-Plattner wieder einmal<br />

mehr, daß Qualität und attraktives<br />

Aussehen nicht teuer sein müsssen.<br />

Für Euro 3,90 erhält der Fachhändler<br />

ein qualitativ hochwertiges<br />

Markenfeuerzeug der Marke ZORR im<br />

attraktiven Acryldisplay. Qualität und<br />

Service wird bei den Markenprodukten<br />

der Firma KP-Plattner<br />

GROSS GESCHRIEBEN, was heute<br />

umso mehr wiegt, da aufgrund der<br />

aktuellen gesetzlichen Situation bei Feuerzeugen den Marken eine größere<br />

Bedeutung denn je zuvor zukommt . Schließlich muß der Fachhändler<br />

jederzeit in der Lage sein, Auskunft darüber zu erteilen, von woher er seine<br />

Feuerzeuge bezogen hat. Und da ist es beruhigend zu wissen, daß man seit<br />

nahezu 40 Jahren mit den Eigenmarkenfeuerzeugen aus dem Hause Plattner<br />

Bezugsquelle:<br />

KP-Plattner<br />

6063 Innsbruck, Steinbockallee 9<br />

Tel: +43 512 264064, Fax: +43 512 266494<br />

ZIPPO-BOTTOMZ UP: Als doppelbödig<br />

in den Wortes wahrstem Sinne<br />

erweist sich das Zippomodell<br />

„Bottomz Up“. Seit Jahrzehnten ist<br />

der Zippo-bottom-stamp das Gütesiegel<br />

für jedes Zippo-Feuerzeug,<br />

dessen Identifikationssystem für den<br />

Insider viel Aussagekraft hat. Beim<br />

„Bottomz Up“ gibt die Markierung an<br />

der Unterseite Auskunft über Monat<br />

und Jahr der Erzeugung, während der<br />

„Stamp“ an der Oberseite das<br />

Feuerzeug als „Bottomz Up“<br />

einschließlich dem Erzeugungsjahr<br />

identifiziert.<br />

– FORMULA, SAROME, ZORR, GO und LUX –<br />

immer auf der sicheren <strong>Seite</strong> ist.


Markt/Medien<br />

Media-Analyse 2007<br />

Printmedien rückläufig<br />

Die Media-Analyse 2007 und mit ihr die aktuellen<br />

Reichweitendaten der heimischen Kauf-Zeitungen<br />

und Kauf-Magazine weist auf dem dem Printmarkt<br />

signifikant abfallende Leserzahlen aus. Vor allem einige<br />

der wöchentlichen Magazintitel wurden im Vorjahr<br />

deutlich weniger gelesen, auch der regionale Wochenzeitungsmarkt<br />

präsentiert sich deutlich rückläufig und<br />

einige Tageszeitungen büßten merklich an Lesern ein.<br />

Die Nettoreichweite der Tageszeitungen ging gegenüber<br />

2006 insgesamt um 2,7 Prozent zurück. Dennoch:<br />

„Österreich ist und bleibt Printland“, versuchte der<br />

Präsident der heimischen Media-Analyse, Wolfgang<br />

Bretschko, bei der Präsentation der Zahlen zu beschwichtigen.<br />

Hätte man die Reichweiten der Gratistageszeitung<br />

„Heute“ oder des neuen Players „Österreich“ ausgewiesen,<br />

läge die Nettoreichweite der Tageszeitungen<br />

höher, ergänzte auch Mediaexperte Wolfgang Plasser.<br />

Und: Die massive Konkurrenz von neuen Medien und<br />

Mediennutzungsmöglichkeiten wie Internet, Mobiltelefonie<br />

oder -zig Satellitenkanälen mache den Print-<br />

Reichweiten natürlich zu schaffen, werde aber durch<br />

die Media-Analyse derzeit noch nicht abgebildet.<br />

Signifikant rückläufig ist also der Konsum der Tageszeitungen:<br />

70 Prozent der Österreicher greifen täglich<br />

zu einer solchen, erhob die Media-Analyse für 2007 – in<br />

2006 lasen noch 72,7 Prozent täglich in einer Zeitung.<br />

Von den 13 via MA erhobenen Tageszeitungen mußten<br />

mit „Kronen Zeitung“, „Kurier“, „Presse“, „Oberösterreichischen<br />

Nachrichten“ und „Neuer Kärntner Tageszeitung“<br />

gleich fünf Titel Leserrückgänge hinnehmen,<br />

kein einziger Printtitel – ob Zeitung oder Magazin<br />

– konnte im Vorjahr merkbar an Lesern zulegen. Reichweitenstärkstes<br />

Printmedium des Landes ist, trotz des<br />

Leserrückgangs, einmal mehr die „Kronen Zeitung“ mit<br />

42,2 Prozent Reichweite, gefolgt von der Gesamtausgabe<br />

der „Kleinen Zeitung“, die bei einer nationalen<br />

Reichweite von 11,8 Prozent stabil im Lesermarkt blieb.<br />

Der „Kurier“ liegt mit 8,9 Prozent Reichweite an dritter<br />

Stelle der meistgelesenen Tageszeitungen des Landes.<br />

Deutlich rückläufig präsentiert sich der regionale<br />

Wochenzeitungsmarkt: „Niederösterreichische Nachrichten“,<br />

„Niederösterreichische Rundschau“ und<br />

„Oberösterreichische Rundschau“ verloren merklich<br />

an Lesern. Ebenfalls deutliche Reichweitenrückgänge<br />

weist die aktuelle Media-Analyse für einige<br />

Wochen- und Monatsmagazinen aus: So bauten die<br />

Leserzahlen von „Ganze Woche“, „Format“, „News“,<br />

„profil“, „TV-Media“, „Sportwoche“, „Top Gewinn“,<br />

„Immobilien Magazin“,„Medizin Populär“, „Universum“,<br />

„Brigitte“ und „Woman“ spürbar ab. Das Match um<br />

den Titel „meistgelesenes Wochenmagazin“ gewinnt<br />

auch 2007 und trotz des Leserschwunds die „Ganze<br />

Woche“ mit 13,4 Prozent Reichweite vor „TV-Media“<br />

(12,6 Prozent) und „News“ (11 Prozent). Die übrigen<br />

Magazintitel blieben stabil im Markt. Während also<br />

der Printmarkt insgesamt an Reichweiten verloren<br />

hat, konnten die Outdoor-Medien Citylight und Infoscreen<br />

sowie das Internet ihre Nutzung stark steigern,<br />

deutlich weniger Reichweite erzielte hingegen das<br />

Kino.<br />

KURZ NOTIERT<br />

• Bayern – Feuer frei in Bierzelten: In bayerischen<br />

Bierzelten darf seit der CSU-Denkzettel-<br />

Kommunalwahl ab sofort wieder geraucht<br />

werden. Nach dreistündiger kontroverser Debatte<br />

hat die CSU-Fraktion im Landtag dem Vorschlag<br />

von Ministerpräsident Günther Beckstein<br />

und CSU-Chef Erwin Huber zugestimmt, das<br />

Rauchverbot in Festzelten bis zum Jahresende<br />

auszusetzen, um den Wiesnwirte genügend Zeit<br />

für notwendigen Umbauten zu geben.Für heuer<br />

befürchtete die Oktoberfest-Feuerwehr Rauchertreffs<br />

vor Notausgängen.<br />

• Schmafu von der EU: Seit Mitte März gilt die<br />

verpflichtende Kindersicherung bei Feuerzeugen.<br />

Die Trafikanten bezweifeln die Sinnhaftigkeit<br />

und halten gar nichts von der neuen EU-Verordnung.<br />

„So ein Feuerzeug anzuzünden - das bringt<br />

dennoch ein jedes Kind zusammen“, meint etwa<br />

die Bezirksvertrauensfrau der Trafikanten, Helga<br />

Binder gegenüber den „Niederösterreichischen<br />

Nachrichten“. „Für alte Leute hingegen ist das<br />

Handling oft sehr schwierig. Ein Kind hat den<br />

Trick, wie man diese Feuerzeuge anzünden kann,<br />

viel schneller durchschaut als ein Erwachsener<br />

– das habe ich auch schon von meiner Kundschaft<br />

gehört“, meint Trafikantin Ottilie Christian im<br />

NÖN-Interview.<br />

• Marquard Media übernimmt „Maxim“:<br />

Marquard Media übernimmt von Axel Springer<br />

Mediahouse München das Männermagazin<br />

„Maxim“. Die Übernahme steht noch unter dem<br />

Vorbehalt der kartellrechtlichen Genehmigung.<br />

Waltraut von Mengden, Geschäftsführerin MVG,<br />

freut sich sehr über die Übernahme: „Mit dieser<br />

steigt Marquard Media auch im deutschsprachigen<br />

Raum in das Premium-Männerlifestyle-Segment<br />

ein.<br />

• Offensive des Lächelns: „Wie man mit<br />

Freundlichkeit Erfolg hat!“ Zu diesem Thema<br />

hielt der meistbeschäftigte Verkaufstrainer des<br />

deutschsprachigen Raumes Joachim Bullermann<br />

einen mitreißenden Vortrag in Korneuburg bei<br />

Wien. Mit seinen fundierten Inhalten, jedoch<br />

kombiniert mit einem lockeren Vortragsstil,<br />

begeisterte Bullermann die Teilnehmer mit<br />

Aussagen wie „Wer keine Zeit hat für die Zukunft,<br />

der hat keine Zukunft!“. Dr. Christian Moser,<br />

Vizepräsident der WKNÖ, auf dessen Initiative<br />

die Veranstaltung zurückgeht: „Ich kenne die<br />

Situation im Handel genau. Um mit Freundlichkeit<br />

Erfolg zu haben, muß man sich manchmal gemeinsam<br />

Mut machen. Und dafür war der Vortrag von<br />

Herrn Bullermann bestens geeignet!<br />

FU LONG-ZIPPO: Vor knapp neun Monaten wurde im Wiener Tiergarten<br />

Schönbrunn ein kleiner Großer Panda geboren: Fu Long. Wer möchte ihn<br />

nicht wie seine Pfleger auf den Arm nehmen und mit ihm knuddeln? Zwei<br />

Zippo-Feuerzeuge mit extra zu diesem Anlaß entworfenen Motiven im<br />

Exklusiv-Vertrieb von KP-Plattner, 6063 Innsbruck, machen es möglich, den<br />

putzigen Gesellen immer bei und um sich sich zu haben.<br />

• „Urgemütlich“: Die „Smokeria“ eines<br />

Restaurants in Berlin. Doch das Ordnungsamt<br />

macht der Trattoria dennoch einen<br />

Strich durch die Rechnung, weil der<br />

in einer Umweltzone abgestellte<br />

Kleintransporter kein Umweltpickerl<br />

vorweisen kann.<br />

5/<strong>2008</strong> trafikantenzeitung 41


Medien<br />

Eine BUNTE Geschichte<br />

„Gefühlsbarometer<br />

der Gesellschaft…“<br />

Das Jahr 1948 war ein für Deutschland<br />

geschichtsträchtiges Die D-Mark wurde eingeführt,<br />

mit der Berliner Luftbrücke wurde der Berlin-Blockade<br />

entgegnet, der Parlamentarische Rat nahm seine Arbeit<br />

auf und am 1. April 1948 überraschte Dr. Franz Burda<br />

mit der ersten „Das Ufer“-Ausgabe, einer Zeitschrift<br />

ganz neuen Stils. Sechs Jahre später, am 20. März<br />

1954 wurde die Zeitschrift dann in „BUNTE Illustrierte“<br />

umbenannt, die seit Herbst 1957 wöchentlich erscheint.<br />

Nach der Übernahme der Deutschen Illustrierten im<br />

Februar 1958 firmiert die „BUNTE Illustrierte“ als<br />

„BUNTE Deutsche Illustrierte“. Die Redaktion wurde<br />

ausgebaut. Zum ersten Mal gibt es nachweislich feste<br />

Korrespondenten im Ausland: Zunächst in New York,<br />

gleich darauf auch in Madrid, Wien und Paris. Mit jedem<br />

Monat kamen neue Städte hinzu. Anfang Oktober 1960<br />

wird auf Initiative von Hubert Burda die „Münchner<br />

Illustrierte“ erworben. Die „BUNTE Deutsche Illustrierte“<br />

wird in „BUNTE Münchner Illustrierte“ umbenannt und<br />

bekommt eine Zweigredaktion in München. Damit<br />

fällt der Startschuß für den Burda Verlag in München.<br />

1. Januar 1963: Die „BUNTE Münchner Illustrierte“<br />

übernimmt die traditionsreiche „Frankfurter Illustrierte“<br />

und firmiert als „BUNTE Münchner Frankfurter Illustrierte“.<br />

Am 1. Juli 1972 fällt dann die Entscheidung:<br />

Die „BUNTE Illustrierte“ erscheint zum ersten Mal unter<br />

dem Titel BUNTE, dessen Chefredaktion am 3. März<br />

1976 von Senator Burda an seinen Sohn Dr. Hubert<br />

Burda übergeben wird. Ende Oktober 1983 zieht die<br />

„BUNTE“-Redaktion dann von Offenburg in das neue<br />

Verlagshaus im Münchner Arabellapark um, wo sie<br />

ihren unglaublichen Erfolgsweg fortsetzt. Seit Jahresbeginn<br />

1997 leitet Patricia Riekel die Redaktion, die<br />

das Blatt zu Europas größtem People-Magazin ausbaut.<br />

BUNTE berichtet aktuell und fundiert über die<br />

Welt der Stars, der Schönen und Mächtigen, der Leute<br />

von heute. Redaktionsdirektorin und Chefredakteurin<br />

Patricia Riekel: „60 Jahre Bunte - das sind 60 Jahre<br />

Leidenschaft für Menschen. Seit sechs Jahrzehnten<br />

ist BUNTE das Nachrichtenmagazin der deutschen und<br />

internationalen Society und berichtet über die Auf- und<br />

Abstiegsprozesse von prominenten Schauspielern,<br />

Showstars, Politikern und Wirtschaftsbossen. Bunte<br />

ist das Gefühlsbarometer der deutschen Gesellschaft.“<br />

Ihren 60. Geburtstag feierte die BUNTE Mit<br />

einem Jubiläums-Gewinnspiel, bei dem seit Ende<br />

März sechs Wochen lang insgesamt sechzig<br />

exklusive Preise verlost wurden. Damit bedankte<br />

sich das Peoplemagazin bei seinen knapp vier<br />

Millionen Leserinnen und Lesern für deren Treue.<br />

Prof. Dr. Hubert Burda<br />

Verleger Vorsitzender<br />

des Vorstands<br />

Seit 1997 ist Patricia<br />

Riekel BUNTE-<br />

Chefredakteurin<br />

MVG Medienverlagsgesellschaft<br />

Cosmopolitan ruft zur<br />

zweiten Business Academy auf<br />

Die Zeitschrift Cosmopolitan setzt nach einem außerordentlich<br />

erfolgreichen Start im Vorjahr die Business<br />

Academy <strong>2008</strong> fort und ruft mit der <strong>Mai</strong>-Ausgabe zur<br />

Teilnahme auf. Ziel ist es, zwölf ambitionierten Frauen,<br />

die schon lange davon träumen, im Beruf richtig durchzustarten,<br />

die Möglichkeit zu bieten, durch ihre<br />

Bewerbung ihr persönliches Karriereziel zu verwirklichen.<br />

Gemeinsam mit den Business Coaches von Dale<br />

Carnegie Deutschland lernen die Teilnehmerinnen in<br />

drei Block-Seminaren (2x3 und 1x2 Tage) zwischen<br />

Juli und Dezember <strong>2008</strong> selbstbewußtes Auftreten,<br />

überzeugendes Präsentieren, effektive Mitarbeiterführung<br />

und andere Schlüsselfaktoren für ihren beruflichen<br />

Erfolg. Uwe Göthert, Geschäftsführer Dale Carnegie<br />

Deutschland, über die CBA: „Die CBA 2007 hat<br />

uns gezeigt, in welch großen Schritten sich eine<br />

ambitionierte Frau in nur sechs Monaten weiterentwickeln<br />

kann. Mit der Unterstützung unserer Business<br />

Coaches hat sich jede einzelne der zwölf Teilnehmerinnen<br />

persönlich verändert und beruflich neu<br />

aufgestellt. Wir von Dale Carnegie glauben an die<br />

Cosmopolitan Business Academy. Diese Erfolgsgeschichte<br />

muß auch in <strong>2008</strong> weitererzählt<br />

werden.“<br />

42 trafikantenzeitung 5/<strong>2008</strong><br />

Neu im Zeitschriftenregal<br />

Modemagazin mit „Flair“<br />

Das neue Modemagazin „Flair Mondadori“, das Ende<br />

März aus der Taufe gehoben wurde,ist ein exklusives,<br />

kosmopolitisches, intellektuelles Monatsmagazin für<br />

Mode, Stil, Trends und Beauty. Den bereits bestehenden<br />

Redaktionen in New York, Paris und <strong>Mai</strong>land wurde<br />

nun eine Dependance in Wien zur <strong>Seite</strong> gestellt. .<br />

Die österreichische Ausgabe von Flair gibt Ahead Media<br />

heraus. Alexander Geringer, Geschäftsführer von<br />

Ahead Media, dazu: „Wir sind stolz, daß wir das erste<br />

internationale Modemagazin für Österreich launchen.“<br />

Editorial Director Desirée Treichl-Stürgkh und Vera<br />

Montanari, Chefredakteurin von „Flair“ in Italien<br />

Die Erstausgabe war mehr als 300 <strong>Seite</strong>n stark, wobei<br />

alle Top-Modemarken im Heft vertreten waren.“ Das<br />

„Flair Magazin” ist in Italien seit vier Jahren am Markt.<br />

Herausgegeben wird das Produkt vom Mondadori Verlag.<br />

Dieser ist mit 38 Prozent Marktanteil der größte Verlag<br />

Italiens und bietet vom traditionellen Buchgeschäft über<br />

Nachrichtenmagazine, TV-Zeitschriften und diversen<br />

Lifestylemagazinen das ganze Portfolio im Printbereich<br />

an. Ahead Media holte sich nun die Lizenz für Österreich.<br />

„Wir brauchen mehr Internationalität in Österreich. Und<br />

wir sprechen nicht nur darüber, sondern tun es auch“,<br />

begründet Ahead-Chef Alexander Geringer den Schritt.<br />

„Nach langjähriger Vorbereitung haben wir ein perfektes<br />

Setup geschaffen. So können wir das gesamte Netzwerk<br />

Mondadoris als auch die hochwertigen Inhalte<br />

nützen und mit unserem innovativen Charakter und der<br />

österreichischen Zeitschriftentugend zu einem Produkt<br />

vereinen.“„Die internationale Ausrichtung von Ahead<br />

Media und im speziellen die straighte Qualität der Produkte<br />

haben uns überzeugt. Wir sehen in dieser Kooperation<br />

eine enge Symbiose mit Zukunft”, kommentierte<br />

Fabrizio D´Angelo, für Mondadoris internationale<br />

Aktivitäten verantwortlich, die Vereinbarung.


WENN EUROPA ZU<br />

GAST IST, SOLLTEN<br />

SIE ALS TRAFIKANT<br />

VORBEREITET SEIN.<br />

Große internationale Ereignisse setzen immer auch wirtschaftliche Impulse. So werden im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft<br />

eine Vielzahl ausländischer Gäste in Österreich erwartet. Das bedeutet viel zusätzliche Kaufkraft, auch für Sie als Trafikant. Damit Sie<br />

die Chance auf höhere Umsätze für sich nutzen können, ist jedoch eine entsprechende Vorbereitung notwendig. Achten Sie dabei vor<br />

allem auf optimalen Wareneinkauf und stets gefüllte Regale. Bestücken Sie Ihr Sortiment insbesondere mit internationalen Marken wie<br />

MARLBORO, CHESTERFIELD, PHILIP MORRIS, MURATTI AMBASSADOR und L&M. Gerade diese Marken sind auch im Ausland bekannt<br />

und beliebt. Diese werden von Besuchern außerdem als Ersatz für lokale Marken bevorzugt, die in Österreich nicht erhältlich sind.<br />

So bieten Sie Ihnen doppelte Chancen für gute Geschäfte. Miteinander. Mit Erfolg.<br />

Rauchen kann tödlich sein.

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