Ausgabe als pdf - Trafikantenzeitung
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Unabhängig · Objektiv · Kritisch · Informativ Nr. 7 / Juli 2013
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2<br />
Diese Information ist ausschließlich für im Tabakhandel tätige Personen bestimmt und darf nur diesen zugänglich sein.<br />
* Tabakmischung wurde ohne Zusatzstoffe und nur mit Wasser behandelt. Ohne Zusatzstoffe bedeutet nicht, dass die Zigarette weniger schädlich ist.<br />
Rauchen kann tödlich sein. Der Rauch einer Zigarette enthält: Chesterfield OHNE ZUSÄTZE Red<br />
10 mg Kondensat (Teer), 0,9 mg Nikotin und 10 mg Kohlenmonoxid, Chesterfield OHNE ZUSÄTZE Blue<br />
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Die Menge an Kondensat (Teer), Nikotin und Kohlenmonoxid, die Sie inhalieren, variiert,<br />
je nachdem, wie Sie Ihre Zigarette rauchen.<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013
Inhalt<br />
im blickpunkt<br />
Editorial<br />
Gefährliche Hast<br />
INTERVIEW<br />
„Ab 60 Gebinden wird wöchentlich geliefert”,<br />
erklärt Philip-Morris-Unternehmenssprecher<br />
Stefan Pinter. „Doch alle Trafikanten sind uns<br />
gleich wichtig ...” 4–5<br />
So verständlich es ist, wenn sich ein EU-Land gegen Ende seiner Ratspräsidentschaft<br />
noch schnell ein politisches Denkmal setzen will: Musste es ausgerechnet<br />
die Tabakprodukterichtlinie sein, liebe Iren? Dieses komplexe und<br />
vielschichtige Regelwerk hätte für eine detaillierte inhaltliche Auseinandersetzung<br />
mit allen Fragen ein Mehrfaches jener Zeit erfordert, welche ihm von den<br />
eiligen Iren zugestanden worden war: In gerade mal eineinhalb Tagen wurde<br />
das Thema im Ministerrat durchgepeitscht. Dieser oberflächliche Schnelldurchlauf<br />
sowie der unausgegorene Kompromiss haben der Sache selbst<br />
jedenfalls keinen guten Dienst erwiesen. Nun haben wir den Salat: De facto<br />
wurde der alte Dalli-Vorschlag mit minimalen Abstrichen durchgewunken.<br />
Sämtliche Einwände von Mitgliedsländern wie Ausschüssen wurden weitestgehend<br />
vom Tisch gewischt oder schlichtweg ignoriert.<br />
Auch die delegierten Rechtsakte haben die Ratssitzung überlebt – der Katzenjammer<br />
auf nationaler Ebene wird spätestens kurz nach der Umsetzung der<br />
Richtlinie folgen. Dann wird wieder die böse Zentralregierung in Brüssel an<br />
allem schuld gewesen sein und kein Politiker sich gerne daran erinnern, dass er<br />
selbst sein Stück Verantwortung trägt. Wie beispielsweise unser geschätzter Gesundheitsminister<br />
Stöger, der überhaupt durch Abwesenheit glänzte und sich<br />
von einem Beamten seines Ministeriums vertreten ließ. Darf man raten, mit welchen<br />
Instruktionen für die Abstimmung? Es muss wohl etwas im Sinne von „Sag<br />
einfach zu allem Ja“ gewesen sein.<br />
So liegt es nun am EU-Parlament, die wildesten Auswüchse des Richtlinienentwurfs<br />
zu beschneiden. Dumm nur, dass die Anti-Tabak-Stimmen dort eher<br />
in der Mehrheit sind und sich schon der Rat weitestgehend an den radikalen<br />
Entwurf der DG SANCO gehalten hat. Wie groß die Wahrscheinlichkeit für<br />
substanzielle Änderungen oder ein gesundes Zurechtstutzen des künftigen<br />
Regelwerks ist, bleibt indes Kaffeesudleserei: Die EU-Parlamentarier haben<br />
sich fürs Erste in die Sommerpause verabschiedet, womit vor September von<br />
dieser Front nicht viel Neues zu erwarten ist – die Hoffnung auf eine Richtlinie<br />
mit Maß und Ziel schwindet jedoch.<br />
Viel Neues wird hingegen der jährliche Saisonschwerpunkt<br />
– die „Feuer & Rauch“ im Rahmen<br />
der Creativ-Messe – in Salzburg bringen, für den<br />
sich die Branche traditionell ihre wichtigsten<br />
Innovationen aufspart. In knapp sieben Wochen<br />
ist es schon wieder so weit.<br />
Bis dahin wünsche ich allen Lesern perfektes<br />
Sommerwetter – denn bei einem solchen wird<br />
bekanntlich in den Gastgärten der Lokale<br />
geraucht, was das Zeug hält.<br />
MATTHIAS HAUPTMANN<br />
Karl Gruber, der Chef der neu aufgestellten<br />
tobaccoland-Logistik, im Gespräch 6–7<br />
THEMENSCHWERPUNKT TPD2<br />
Rascher, aber fauler Kompromiss der<br />
EU-Gesundheitsminister 10–11<br />
„Liebe EU, ES REICHT!” mit erfolgreicher<br />
Zwischenbilanz 12<br />
IM BLICKPUNKT<br />
Gastautorin Susanne Mitterbauer hat sich<br />
angesehen, wie Wiener Kaffeehäuser mit<br />
dem Rauchverbot umgehen 8–9<br />
Die kreativ neugestaltete KOBV-Trafik<br />
in der SCS bei Wien 18–19<br />
BAT Trafikanten Award 2013 22–23<br />
PFEIFEN & CIGARREN Journal<br />
Vauen – Pfeifen „Made in Germany” 13–15<br />
News vom Cigarrenmarkt 16<br />
MARKT<br />
Neu im Trafikregal<br />
24−25<br />
Rauchzeichen, Impressum 26<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013<br />
3
im gespräch<br />
„Uns sind alle gleich wichtig ...”<br />
Nach dem vielfachen Aufschrei zu Jahresbeginn aufgrund der fehleranfälligen Bestellund<br />
Liefersituation bei Philip Morris ist es ruhiger um den Branchenführer geworden. Das<br />
Murren speziell der Inhaber kleinerer Fachgeschäfte ist jedoch nicht verstummt. Wir haben Unternehmenssprecher<br />
Stefan Pinter deshalb vors Mikrofon gebeten. (mh)<br />
Wie beurteilen Sie die aktuelle Situation rund um Bestell- und Liefervorgänge?<br />
Hat es seit Jahresbeginn signifikante Verbesserungen<br />
gegeben? In welchen Bereichen?<br />
Bereits innerhalb des ersten Halbjahres konnte die neu gegründete<br />
Philip Morris Austria GmbH viele Prozesse optimieren. So gibt es<br />
nun beispielsweise eine Kartongröße à 25 Gebinde, was eine Vereinfachung<br />
in der Lagerung und der generellen Handhabung mit sich<br />
bringt. Des Weiteren haben wir im Callcenter zusätzliche Kapazitäten<br />
geschaffen, um der Menge der Bestellungen noch rascher nachkommen<br />
zu können. Eine Vielzahl an Kunden äußerte den Wunsch nach<br />
einer Lieferfrequenzänderung, dem wir nach Möglichkeit gerne in<br />
unserer Logistikplanung entsprochen haben.<br />
Auch die Anpassung des Formats des Lieferscheins, zum Beispiel<br />
durch Hinzufügen von Preisen, Steuer etc. sowie eines online ausfüllbaren<br />
Bestell- und Retourenformulars brachte eine wesentliche<br />
Vereinfachung des Bestellvorganges mit sich.<br />
Wo besteht noch Handlungsbedarf, um Abläufe zu verbessern?<br />
Handlungsbedarf sehen wir vor allem im Bereich des Rechnungsformats.<br />
Hier wird voraussichtlich ab August 2013 eine Umstellung auf<br />
das neue Format durchgeführt, dieses enthält dann unter anderem<br />
mit „Ship to“ eine zusätzliche Lieferadresse, die Lieferscheinnummer,<br />
die GLN-Nummer usw. Zusätzlich werden wir in Zukunft das sogenannte<br />
„E-Invoicing“, <strong>als</strong>o den Rechnungsversand via E-Mail, anbieten.<br />
Damit ist voraussichtlich ab August 2013 zu rechnen.<br />
Die Retourenproblematik wurde schon am nö. Trafikantentag im<br />
April thematisiert. Angeblich gibt es in Oberösterreich eine Halle,<br />
in der sich die unbearbeiteten Retoursendungen zu hohen Stapeln<br />
türmen – was ist an dieser Geschichte dran?<br />
Leider gibt es hier noch verschiedene Probleme, die die Abwicklung<br />
der Retouren verzögern: So kommen zum Beispiel noch immer Waren<br />
ohne Anmeldung zurück, es wird andere Ware geschickt <strong>als</strong> angekündigt,<br />
die Ware wird in einer unsachgemäßen Verpackung retourniert,<br />
manchmal senden Kunden auch Konkurrenzprodukte an uns usw.<br />
Dieser zusätzliche Aufwand kann leider zu massiven Verzögerungen<br />
bei der Retourenabwicklung führen. Philip Morris Austria bemüht<br />
sich trotzdem um größtmögliche Effizienz. Wir wollen den betroffenen<br />
Trafikanten<br />
raschestmöglich und<br />
unbürokratisch entgegenkommen,<br />
bitten<br />
aber aufgrund der<br />
gegebenen Umstände<br />
auch um Verständnis<br />
für eventuelle Verzögerungen.<br />
Bei<br />
beschädigter<br />
Ware, die retourniert<br />
wird, dauert<br />
es nach mehrfachen<br />
Aussagen Wochen bis<br />
Monate – viele Trafikanten<br />
verzichten<br />
inzwischen darauf,<br />
Ware zurückzuschicken.<br />
Zudem werden nur ganze<br />
Stangen zurückgenommen.<br />
Stefan Pinter ist Unternehmenssprecher<br />
und Mitglied der<br />
Geschäftsleitung der Philip Morris<br />
Austria GmbH<br />
Bereits zu Markteintritt wurde angekündigt, dass wir aus logistischen<br />
Gründen nur ganze Gebinde zurücknehmen können. Philip Morris<br />
Austria hat sich auch bemüht, dies klar und deutlich an die Trafikanten<br />
zu kommunizieren, sowohl im direkten Kontakt <strong>als</strong> auch in<br />
unseren AGBs.<br />
Die Dreiteilung von Bestellannahme, Konfektionierung und Versand<br />
sowie Rechnung scheint bis heute hohe Reibungsverluste zu<br />
verursachen: Viele Trafikanten berichten von Fehllieferungen,<br />
verspätetem Wareneingang etc., während der Rechnungsbetrag<br />
immer gleich abgebucht wird, die Rechnung selbst aber oft Tage<br />
später einlangt.<br />
Die Bestellannahme erfolgt im Callcenter unseres Partners OMS,<br />
dieser ist für unsere Kunden der Hauptansprechpartner. Eingegangene<br />
Bestellungen werden von diesem Servicepartner jedoch direkt<br />
an Philip Morris Austria weitergegeben, daher kann hier nicht von<br />
einer Dreiteilung gesprochen werden. Die Kommissionierung und<br />
4<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013
im GESpräcH<br />
der Versand werden nach eingelangter Bestellung von unserem Logistikpartner<br />
Kühne&Nagel durchgeführt. Der Versand der Rechnung<br />
erfolgt jedoch gesondert. In der Regel trifft die Rechnung am Tag der<br />
Warenanlieferung ein. Zu den verspäteten Wareneingängen: Bei dem<br />
Versand durch die Österreichische Post AG kann es leider vereinzelt<br />
zu Teillieferungen kommen – unsererseits werden die Sendungen jedoch<br />
immer komplett an die Post übergeben.<br />
„Bis 60 gebinde wird 14-täglich geliefert, ab 200<br />
gebinden zweimal pro Woche ...”<br />
Per Post belieferte Trafikanten bemängeln, dass es keine Nummer<br />
zur Sendungsverfolgung gibt. Lässt sich das rasch ändern?<br />
Der aktuelle Lieferprozess gestaltet sich folgendermaßen: Es wird<br />
eine Servicemeldung eröffnet, diese geht an unseren Logistikpartner<br />
Kühne&Nagel. Dieser kann den Sendungsverlauf bei der Post nachfragen.<br />
Trafikanten werden gebeten, sich mit allen Fragen zur Lieferung<br />
an OMS zu wenden.<br />
Bislang wurde kommuniziert, dass Nachlieferungen gratis sind.<br />
Nun wurden Wochen im Nachhinein Rechnungen über 3,60 Euro<br />
pro Karton gestellt und gleich eingezogen. Wurden alle diese<br />
Rechnungen wieder storniert? Welche Regel gilt nun?<br />
Häufig war zu hören: „Die Kollegen im gleichen Ort werden wöchentlich<br />
oder sogar zweimal beliefert, bei mir fährt der K&N-Lkw<br />
aber immer vorbei.“ Hat sich an der Tourenplanung etwas geändert,<br />
sodass diese Kritik nun der Vergangenheit angehört?<br />
Die Routenplanung wurde ja bereits ausführlich erläutert. Wir sind<br />
laufend dabei, die Routen zu optimieren und die Kunden dementsprechend<br />
umzustellen und einheitlich einzuteilen. Dies wird voraussichtlich<br />
ab August 2013 geschehen, entsprechende Informationen<br />
werden wir ehestmöglich den Trafikanten zukommen lassen.<br />
Allgemein haben speziell Inhaber weniger umsatzstarker Geschäfte<br />
das Gefühl, dass für die „Großen“ (Umsatz, Standesvertretung,<br />
lautstarke und gut vernetzte Kollegen) der Service von PMI<br />
stimmt, bei den Kleinen hingegen selten und oft f<strong>als</strong>ch geliefert<br />
wird, diese auf Retourenverrechnung ewig warten müssen etc. Wie<br />
kommentieren Sie diesen Vorwurf?<br />
Davon distanziert sich Philip Morris Austria mit aller gebotenen<br />
Klarheit und Entschiedenheit. Uns ist jeder Trafikant gleich viel wert,<br />
daher wird von uns auch jeder gleich behandelt – und zwar im Sinne<br />
der oben erläuterten Regelungen. Diese gelten für alle Trafikanten<br />
gleich und daher werden auch alle Trafikanten entsprechend unseren<br />
allgemein verbindlichen Regeln gleich behandelt.<br />
Dass Nachlieferungen gratis sind, wurde unsererseits nicht kommuniziert.<br />
Die aktuelle Regelung ist auch in unseren AGBs zu finden.<br />
Wir arbeiten jedoch diesbezüglich gerade an einer neuen Regelung,<br />
die wir natürlich umgehend an unsere Kunden kommunizieren, sobald<br />
diese final ist. Grundsätzlich behält sich die Philip Morris Austria<br />
das Recht vor, Nachlieferungen zu verrechnen. Von diesem Recht<br />
hat Philip Morris bis dato noch nicht Gebrauch gemacht.<br />
Gibt es klare Richtlinien für die Lieferintervalle? Wie viele Stangen<br />
pro Woche muss ein Trafikant bestellen, damit er zweimal die<br />
Woche / wöchentlich / seltener beliefert wird? Geht es dabei nach<br />
Stangen oder nach Umsatzsumme?<br />
35. Internationale Fachmesse<br />
für Tabakwaren & Raucherbedarf<br />
20. – 22. September 2013<br />
Es gelten folgende Grenzen für die Festlegung der Lieferfrequenz: Bestellungen<br />
von weniger <strong>als</strong> 60 Gebinden pro Woche werden 14-täglich<br />
geliefert. Für eine wöchentliche Belieferung gilt ein Mindestvolumen<br />
von 60 Gebinden pro Bestellung und Lieferung. Bestellt ein Kunde<br />
ein Volumen von mindestens 200 Gebinden pro Woche, so wird er<br />
zweimal pro Woche beliefert. Die von uns kommunizierte Lieferfrequenz<br />
überprüfen wir halbjährlich und passen diese gegebenenfalls<br />
an. Kommt es zu Änderungen hinsichtlich des Bestell- und Liefertages<br />
sowie der Lieferfrequenz, geben wir dem Trafikanten natürlich<br />
umgehend Bescheid.<br />
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5<br />
20.06.2013 14:47:58 Uhr
im gespräch<br />
„Wir sind für die Zukunft<br />
sehr gut aufgestellt ...”<br />
Der Weggang von Philip Morris hatte beim langjährigen Partner tobaccoland tiefgreifende Umbaumaßnahmen<br />
in Person<strong>als</strong>tärke wie Liefersystem erzwungen. Im Rahmen dieser Restrukturierung<br />
rückte der bisherige Logistikchef des Standortes Wien, Karl Gruber, zum „Head of<br />
Logistics“ für das Gesamtunternehmen auf. Nach dem ersten Halbjahr zieht Herr Gruber mit<br />
uns eine Zwischenbilanz. (mh)<br />
Karl Gruber ist Logistiker aus<br />
Leidenschaft und seit 2003 bei<br />
tobaccoland in diesem Bereich<br />
tätig – mit ständig wachsender<br />
Verantwortung<br />
Herr Gruber, Ihr Chef Mag.<br />
Manfred Knapp war im<br />
Dezember-Interview 2012<br />
optimistisch, ein funktionierendes<br />
Gesamtsystem<br />
für die neue Situation 2013<br />
bereit zu haben. Ist es dann<br />
in der Praxis wirklich so<br />
reibungslos gelaufen?<br />
Im Großen und Ganzen ja.<br />
Die Umstellung wurde von<br />
uns aber auch wirklich gewissenhaft<br />
vorbereitet: Es gab<br />
eine große Projektgruppe,<br />
die wirklich alle Facetten zu<br />
berücksichtigen versuchte,<br />
um einen sauberen Neustart<br />
sicherzustellen.<br />
Hat sich das vorherige Abfahren der geplanten Routen bewährt?<br />
Oder hat die tägliche Praxis weitere Änderungen erzwungen?<br />
Die grundsätzliche Planung lief über eine spezielle Software, das<br />
Abfahren der Routen war trotzdem notwendig und sinnvoll. Unsere<br />
Fahrer sind da wirklich sämtliche Strecken abgefahren, um sicherzustellen,<br />
dass die theoretischen Vorgaben auch unter nicht optimalen<br />
Bedingungen praxisgerecht sind. Die danach noch durchgeführten<br />
Änderungen waren ausschließlich serviceorientiert, um auf die Wünsche<br />
der Trafikanten eingehen zu können.<br />
Kommissionierung in Wien, gefolgt vom Transport mit Quehenberger-LKWs<br />
zu Regionalknoten, von dort aus fahren nun kleinere<br />
tobaccoland-Lastwagen die Trafikanten an. Das klingt nach<br />
einem aufwändigen System mit längeren Laufzeiten von Bestellung<br />
bis Lieferung.<br />
An der Laufzeit hat sich nichts geändert – hier liegen wir bei 24 Stunden<br />
ab Aufgabe der Bestellung. Von 8 Uhr morgens fährt fast stündlich<br />
ein LKW mit kommissionierter Ware unsere fünf Umschlaglager<br />
in Innsbruck, Salzburg, Fürnitz bei Klagenfurt, Graz und Enns an,<br />
wo die tobaccoland-Lieferfahrer übernehmen. Das läuft reibungslos.<br />
Von welchen Liefermengen sprechen wir da? Und wie teilen sie<br />
sich auf Direktlieferung, die tob-Lieferfahrer und die Post auf?<br />
An einem durchschnittlichen Tag verlassen 3.500 Kartons das Haus.<br />
Davon werden 500 bis 600 Pakete von der Post an jene Kunden geliefert,<br />
die pro Woche weniger <strong>als</strong> einen vollen Karton bestellen. Hauptsächlich<br />
sind das kleine verbundene Trafiken – die Fachgeschäfte werden<br />
ohnehin einmal wöchentlich durch unsere Fahrer oder die Post<br />
beliefert. Direkt ab Wien werden Wien, große Teile Niederösterreichs<br />
sowie Teile des Burgenlands versorgt – rund ein Drittel der Kunden.<br />
Ihr Chef hatte angekündigt, dass die Zahl der Trafikanten, die<br />
zweiwöchentlich und per Post beliefert wird, sogar sinken werde.<br />
Ist diese Vorhersage eingetroffen?<br />
Da hat Herr Knapp recht behalten: Mehr <strong>als</strong> drei Viertel unserer Kunden<br />
werden von unseren Fahrern beliefert. Rechnerisch kommt man<br />
sogar auf einen Anteil der Postpakete von nur 17 Prozent.<br />
Sind jene Trafikanten, die ihre Ware per Post erhalten, mit der Liefersituation<br />
zufrieden?<br />
Die Post hat derzeit auf der Basis von 600 Paketen pro Tag eine<br />
98-Prozent-Quote für eine 24-Stunden-Lieferung. Daher gibt es aus<br />
dieser Richtung kaum Beschwerden.<br />
Was sind denn die Punkte, über die sich die Kunden aufregen?<br />
Der Hauptbeschwerdegrund war die Auflassung der Cash-&-Carry-<br />
Märkte. Nur noch die Zentrale in Wien bietet diese Abholmöglichkeit<br />
6<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013
im gespräch<br />
am Montag und am Freitag. Vielen Trafikanten war nicht klar, dass<br />
die regionalen Märkte direkt von der Existenz unserer früheren Regionallager<br />
abhingen – kein Lager, kein Markt. Auch dass es im Cash<br />
& Carry ebenfalls keine PMI-Produkte mehr geben kann, haben wir<br />
wiederholt erklären müssen.<br />
Wie umfangreich ist derzeit das tobaccoland-Portfolio? Herr Mag.<br />
Knapp hatte ja eine Sortimentsbereinigung angekündigt.<br />
Derzeit können bei uns rund 1.230 Produkte bezogen werden: 580 Cigarren,<br />
140 Zigarettensorten, 180 andere Tabakprodukte sowie rund<br />
300 Raucherbedarfs- und Nebenartikel. Kühlbedürftige Produkte wie<br />
Schokolade mussten wir schon alleine deshalb aus dem Programm<br />
nehmen, weil in den Umschlaglagern keine Kühlmöglichkeit besteht.<br />
Schnelldreher wie Cola und Red Bull bleiben aber natürlich im Sortiment.<br />
Immer wieder sind Stimmen aus der Branche zu vernehmen, die<br />
meinen: „Mal schauen, wie lange sich tobaccoland den jetzt überdimensionierten<br />
Standort leisten wird können.“ Wollen Sie diese<br />
Spekulationen kommentieren?<br />
Das sind Gerüchte. Wir haben das Unternehmen nach dem Weggang<br />
von Philip Morris ja bewusst so umgestaltet, dass es in der neuen<br />
Konstellation lebensfähig ist. Das Paletten-Hochregallager zum Beispiel<br />
dreht sich jetzt alle sechs Wochen statt zuvor monatlich, den<br />
Platz benötigen wir aber wie zuvor. Der reduzierte Person<strong>als</strong>tand<br />
arbeitet nun im Ein-Schicht-Betrieb statt in zwei Schichten. Damit<br />
wird die bestehende Infrastruktur von Rollbändern, Regalen, Scannern<br />
und speziell Computersteuerung, die ja maßgeschneidert und<br />
einzigartig sind, nun mit Reserven ausgelastet. Wir investieren auch<br />
ordentlich in die Optimierung – was man ja nicht macht, wenn man<br />
kurz vor dem Übersiedeln steht.<br />
Die High-Speed-Kamera mit Bildverarbeitung ermöglicht die<br />
Rückverfolgung jedes Tabakprodukts vom Hersteller bis zur<br />
Trafik<br />
In welche Bereiche wird derzeit investiert? Und von welchen Beträgen<br />
sprechen wir da?<br />
Für die Cigarren haben wir fünf Großhumidore. Derzeit wird gerade<br />
die neueste Klimatechnik eingebaut, die fertig aufbereitete Luft mit<br />
16 bis 18 °C und der optimalen Luftfeuchte in diese Räume einbläst.<br />
Hier fließt ein hoher fünfstelliger Betrag hinein. Sehr stolz sind wir<br />
auch auf unser Track-and-trace-System für Tabakwaren: Über dem<br />
Ende der Kommissionierungsstraße hängt nun eine Hochleistungskamera,<br />
die jeden offenen Versandkarton fotografiert. Das System<br />
kann bei Anfragen von Zoll und anderen Behörden den Weg jeder<br />
Stange vom Produzenten bis zum Empfänger dokumentieren. Wir<br />
sind hier technisch schon für die einschlägigen Vorschriften gerüstet,<br />
die in der kommenden Tabakprodukterichtlinie angeführt sind. Dafür<br />
haben wir 110.000 Euro investiert.<br />
Gibt es auch Neuerungen, von denen die Trafikanten spürbar und<br />
direkt profitieren werden?<br />
Die automatische Kommissionieranlage ist im Ein-Schicht-<br />
Betrieb auch mit den Produkten von JTI und Imperial gut<br />
ausgelastet, kleinere Hersteller kommen händisch dazu<br />
Ganz neu gibt es bei uns nun eine Expresszustellung, die online über<br />
den Webshop oder über das Lottoterminal möglich ist. Einige Hersteller<br />
von Kassensystemen implementieren diese Funktion gerade<br />
direkt in ihre Software, womit bis 9.00 Uhr online aufgegebene Bestellungen<br />
am Folgetag per Post ausgeliefert werden.<br />
Ein weiterer Punkt, den wir gerade vorbereiten, ist die Vorabzusendung<br />
der Rechnung per E-Mail. Da sollten wir in absehbarer Zeit so<br />
weit sein. Die ausgedruckte Rechnung im Karton Nr. 1 bleibt aber,<br />
wenn vom Trafikanten gewünscht – keine Sorge.<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013<br />
7
im blickpunkt<br />
Kaffee ohne Zigarette?<br />
Die „undenkbare“ Zukunft<br />
Noch sind die Raucher Feuer und Flamme für ihr Stammcafé – ob das weiter so bleiben darf,<br />
sei dahingestellt. Gastautorin Susanne MITTERBAUER hat sich für uns in der traditionellen<br />
Landschaft der Wiener Kaffeehäuser umgesehen.<br />
Der Kulturkanal 3sat<br />
widmete dem Kaffee<br />
erst kürzlich einen<br />
ganzen Sendetag. Zwischen<br />
interessanten Informationen<br />
über die verschiedenen Sorten,<br />
die variablen Röstungen und<br />
hunderte Rezepte immer wieder<br />
ein Fixpunkt – das Wiener Kaffeehaus.<br />
Ungezählte Reportagen,<br />
Feuilletons und Kolumnen sind<br />
darüber geschrieben worden,<br />
jeder Österreicher erzählt stolz<br />
über die Variationen der Zubereitung<br />
und erntet damit im<br />
Ausland Staunen und Bewunderung.<br />
Jeder Österreicher weiß,<br />
dass man hier lange sitzen, reden<br />
oder lesen kann, ohne die sonst<br />
übliche strenge Aufforderung,<br />
weiter zu konsumieren. Jeder<br />
Österreicher schätzt das große<br />
Angebot an Zeitungen und Magazinen,<br />
und jeder weiß, dass<br />
im Kaffeehaus Geschichte und<br />
Literaturgeschichte geschrieben<br />
wurden. „Ins Kaffeehaus gehen<br />
Leute, die allein sein wollen und<br />
dazu Gesellschaft brauchen“,<br />
konstatierte treffsicher der berühmte<br />
Kaffeehaus-Literat Alfred<br />
Polgar.<br />
Also wir sind zu Recht stolz auf<br />
diesen Teil unserer Kultur. Für<br />
Raucher war es geradezu unvorstellbar,<br />
das geliebte Getränk<br />
ohne Zigarette zu genießen.<br />
Dann kamen Starbucks und Co.<br />
Café Ministerium: Das Rauchen ist im Gastgarten wie drinnen<br />
erlaubt – nur im Speisebereich gilt „No Smoking”<br />
Als US-amerikanische Ableger<br />
natürlich strengstes Nikotinverbot,<br />
dafür mit Vanille und Karamell<br />
parfümierte Kreationen.<br />
Na gut, wer das schätzt, soll doch<br />
dorthin gehen, den anderen<br />
bleibt ja noch das traditionelle<br />
Kaffeehaus. Und jeder hoffte,<br />
dass „nicht daheim, aber doch<br />
nicht an der frischen Luft“ (Peter<br />
Altenberg) noch lange in der<br />
gewohnten und geliebten Form<br />
erhalten bleiben würde.<br />
Und dann kam 2010 das Rauchergesetz.<br />
Die Cafetiers standen<br />
vor derselben Entscheidung wie<br />
die Gastronomen: Hauptraum<br />
<strong>als</strong> Raucher, Nebenraum <strong>als</strong><br />
Raucher, das gesamte Etablissement<br />
rauchfrei oder eben nicht.<br />
Umbau, Nichtumbau, Gäste<br />
verlieren, andere Gäste dazugewinnen.<br />
Eine Situation, die viele<br />
Risiken in sich birgt und nicht<br />
wirklich vorhersehbar ist. Wie ist<br />
das Resümee, und wie sind die<br />
Tatsachen heute?<br />
Leiden und Freuden<br />
Das „Café Ministerium“ wurde<br />
vor kurzem von einer großen<br />
Wiener Tageszeitung zum beliebtesten<br />
im 1. Bezirk gewählt,<br />
eine ganz besondere Ehre angesichts<br />
der großen Ansammlung<br />
klassischer Cafés in der Innenstadt.<br />
Ein Lokalaugenschein zeigt, warum:<br />
Im gemütlichen vorderen<br />
Raum ist das Rauchen gestattet,<br />
es ist <strong>als</strong>o wie eh und je. Vormittags<br />
die Zeitungsleser und<br />
Kaffeetrinker. Zu Mittag füllt<br />
sich der danebenliegende, durch<br />
eine Tür getrennte Raum, in dem<br />
vorwiegend gegessen und nicht<br />
geraucht wird. Am Nachmittag<br />
die Kaffee- und Kuchenliebhaberinnen<br />
im vorderen Raum. Alle<br />
familiär betreut von Bernadette<br />
Tiroch und ihrem weiblichen<br />
Team. Im Sommer eine große<br />
Terrasse vis-à-vis der Postsparkasse,<br />
<strong>als</strong>o an einem architektonisch<br />
ausgesucht schönen Platz.<br />
Familie Tiroch besitzt das Kaffeehaus<br />
seit 35 Jahren, der Anteil<br />
der Stammgäste beträgt 80 Prozent.<br />
„Wir kennen fast alle unsere<br />
Gäste beim Namen und kennen<br />
ihre Vorlieben. Wir haben<br />
uns aber nicht getraut, vollkommen<br />
auf Nichtrauchen umzustellen.<br />
Wir hätten sicher einen<br />
Teil unserer Stammkundschaft<br />
verloren, andererseits kann kein<br />
Kaffeehaus mehr auf den Restaurantbetrieb<br />
verzichten, <strong>als</strong>o haben<br />
wir geteilt. Wenn allerdings<br />
das totale Rauchverbot kommt,<br />
dann werden wir das befolgen<br />
müssen. Wenigstens sitzen dann<br />
alle im selben Boot. Finanzielle<br />
Einbußen hatten wir bis dato<br />
nicht.“<br />
Ärger mit Paragrafen<br />
Das „Drechsler“ am Naschmarkt<br />
ist so etwas wie ein Kult-Café mit<br />
der dementsprechenden Klien-<br />
Fotos: Fotostudio Schuster (1), Tiroch (1), Drechsler<br />
8<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013
im blickpunkt<br />
tel. Vor Jahren schon wurden<br />
zwei verschiedene Lüftungen<br />
(Unterdruck und Überdruck)<br />
eingebaut. Somit ist der vordere<br />
Raum Nichtraucherzone, im<br />
hinteren ist das Rauchen erlaubt,<br />
es gibt keine Tür, denn das ist<br />
nicht notwendig bei der ausgeklügelten<br />
Lüftungsanlage – Tests<br />
haben das schlüssig bewiesen.<br />
„Wir hatten Klagen und gingen<br />
bis zum Obersten Gerichtshof,<br />
wir haben alle verloren, denn<br />
das Gesetz befiehlt eine Tür,<br />
auch wenn sie dauernd offen<br />
ist. Auch wenn unsere Lösung<br />
die weitaus zielführendere ist,<br />
das sagte auch die Richterin“, erzählt<br />
Manfred Stallmajer. „Wir<br />
werden am 18. August nach der<br />
Sommerpause wieder aufsperren<br />
und höchstwahrscheinlich <strong>als</strong><br />
Nichtraucher-Café. Ich fürchte<br />
mich davor, denn ich glaube, wir<br />
werden Kunden verlieren. Gegenüber<br />
am Naschmarkt haben<br />
alle eine Restaurant-Konzession,<br />
können <strong>als</strong>o ihre Terrassen<br />
auch im Winter offen halten<br />
– rundum bestückt mit energiefressenden<br />
Wärmestrahlern –,<br />
wir unterliegen dem Schanigarten-Gesetz<br />
und können nur im<br />
Sommer eine Terrasse anbieten.<br />
Fachgruppenobmann Berndt Querfeld: „Es zeichnet sich ab, dass diejenigen Betriebe, die sich<br />
für eine klare Raucher- oder Nichtraucherlinie entschieden haben, am besten damit fahren.<br />
Unsere eigenen acht Kaffeehäuser sind reine Nichtraucherbetriebe.”<br />
Das sind einfach ungleiche Bedingungen.“<br />
Klare Entscheidung<br />
Berndt Querfeld ist Fachgruppen-Obmann<br />
für mehr <strong>als</strong> 2.500<br />
Kaffeehäuser und besitzt acht<br />
eigene. Alle seine Betriebe sind<br />
rauchfrei. „Zuerst hatten wir wie<br />
beispielsweise im Café Museum<br />
einen Nichtraucherraum, dann<br />
hatten wir bei allen Häusern 80<br />
Prozent der Reservierungen für<br />
den Nichtraucher, gleichzeitig<br />
haben wir Befragungen durchgeführt.<br />
Das Resultat: Wir fahren<br />
jetzt eine klare Strategie ohne<br />
Nikotin. Wir machen nicht mehr<br />
Umsatz, haben aber auch nicht<br />
verloren. Schließlich haben wir<br />
mehr zu bieten <strong>als</strong> nur Aschenbecher.<br />
Alle Betriebe, die sich<br />
Drechsler-Chef Manfred Stallmajer: „Unser Traditionscafé am Naschmarkt hatte trotz toller<br />
Lüftung Behördenärger, weil Raucher- und Nichtraucherbereiche nicht durch eine Tür getrennt<br />
sind. Nun wird wohl <strong>als</strong> Nichtraucherlokal wiedereröffnet ...“<br />
so oder so entschieden haben,<br />
haben keine Probleme, so ist jedenfalls<br />
das offizielle Statement<br />
der befragten Kaffeehäuser. Und<br />
auch das muss gesagt werden, es<br />
ist halt ein Unterschied zwischen<br />
dem Tschocherl im Außenbezirk<br />
und einem Ringstraßen-Café.“<br />
Rückzugsgefecht<br />
Eine Oase für den Raucher und<br />
gleichzeitig ein klassisches Innenstadt-Kaffeehaus<br />
mit Künstlerflair<br />
ist das „Korb“. Im Hauptraum<br />
wird geraucht, im Keller ist<br />
der Nichtraucherbereich. Besitzerin<br />
Susanne Widl wollte keinen<br />
Äußerungen dazu abgeben,<br />
denn sie hat schon genug Scherereien<br />
mit der Behörde.<br />
Die Zukunft für den rauchenden<br />
Kaffeeliebhaber ist nicht wirklich<br />
berauschend. Sie könnte zwangsläufig<br />
folgendermaßen aussehen:<br />
einen brennheißen Pappbecher<br />
in der einen Hand, die Zigarette<br />
in der anderen, und das alles auf<br />
der Straße.<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013<br />
9
tpd2<br />
eu-gesundheitsminister<br />
mit faulem Kompromiss<br />
mit Ende Juni 2013 übergab irland die ratspräsidentschaft der Eu für den rest des Jahres an<br />
litauen. da mussten zuvor schnell noch ein paar Erfolge her: Eine erste Einigung über härtere<br />
regeln für tabakprodukte zum beispiel – Verbieten kostet bekanntlich nix und geht schnell.<br />
(mh, Wr. Zeitung, tagesschau.de)<br />
Statt wie hier von Tonio Borg vorgestellt, sollen Warnhinweise<br />
nun „nur“ noch 65 Prozent der Packungsfläche bedecken<br />
Schon im Vorfeld hatten<br />
VCPÖ-Präsident<br />
Fischer und andere<br />
davor gewarnt, die<br />
Iren könnten die Debatte der<br />
EU-Gesundheitsminister mit<br />
einem faulen Kompromiss abkürzen<br />
und so eine rasche Einigung<br />
erreichen wollen: Statt der<br />
ursprünglichen 75 Prozent der<br />
Packungsoberfläche für Warnhinweise<br />
waren von der Ratspräsidentschaft<br />
beispielsweise 70<br />
Prozent vorgeschlagen worden –<br />
allerdings plus schwarzem Rahmen,<br />
womit kein Unterschied<br />
zum Basisvorschlag gemacht<br />
worden wäre. Auch die Slim-Zigaretten<br />
sollten einem künftigen<br />
Verbot entgehen.<br />
Abgesegnet<br />
Einige Mitgliedsländer der EU<br />
hatten den Grundentwurf wütend<br />
bekämpft und zahlreiche<br />
Änderungen gefordert, da sie<br />
– wohl zu Recht – um ihre Tabakbauern<br />
und den wichtigen<br />
Wirtschaftszweig Tabakproduktion<br />
fürchteten. Die Beratungen<br />
der Gesundheitsminister am 21.<br />
Juni folgten jedoch mit qualifizierter<br />
Mehrheit (<strong>als</strong>o nicht einstimmig)<br />
weitestgehend dem irischen<br />
„Kompromissvorschlag“.<br />
Die eckpunkte<br />
Für Warnhinweise ist nun eine<br />
Größe von 65 Prozent der Packungsoberfläche<br />
vorgesehen.<br />
Geschmacksbildende Inhaltsstoffe<br />
wie Menthol sollen künftig<br />
verboten sein; Casings anderer<br />
Fabrikszigaretten wären davon<br />
allerdings nicht zwangsläufig<br />
betroffen. Was bedeutet, dass<br />
sich der Entwurf nicht festlegt<br />
und „produktionsnotwendige“<br />
Zusätze erlaubt – in mindestens<br />
drei Mitgliedsstaaten verbotene<br />
Stoffe aber später noch generell<br />
verbieten kann. Dafür wurden<br />
Slim-Formate aus der „Verbotsliste“<br />
gestrichen. Der Internethandel<br />
soll national geregelt werden;<br />
Hier hätte Österreich aufgrund<br />
des Tabakmonopols aber ohnedies<br />
jederzeit für ein allgemeines<br />
Verbot gestimmt.<br />
Bei E-Zigaretten sollen stärker<br />
nikotinhaltige Produkte (die<br />
Rede ist von für einen Raucher<br />
nicht wahrnehmbaren 2<br />
mg) künftig einer Zulassung <strong>als</strong><br />
Medikament unterliegen. Auf<br />
welcher gesetzlichen Basis<br />
(national?), bleibt offen. Die Frage,<br />
ob eine schärfere gesetzliche<br />
Regelung für E-Zigaretten im<br />
Vergleich mit herkömmlichen<br />
Zigaretten nicht den Gleichbehandlungsgrundsatz<br />
missachte,<br />
wird sicher noch geklärt werden<br />
– wenn nicht vor der endgültigen<br />
Beschlussfassung, dann bestimmt<br />
danach auf juristischem<br />
Wege.<br />
Gesundheitsminister Stöger (hier noch mit John Dalli) sieht<br />
die Einigung der EU-Gesundheitsminister sehr positiv<br />
Fotos: Archiv, SPÖ<br />
10<br />
trafi k a nten zeitung Juli/2013
tpd2<br />
Reaktionen<br />
Während der österreichische<br />
Gesundheitsminister Alois Stöger<br />
von „einem wichtigen Kompromiss<br />
für die Menschen in<br />
Europa“ schwärmt, hat die Tabakwirtschaft<br />
naturgemäß wenig<br />
Freude mit der jüngsten Einigung<br />
und hatte schon vor den<br />
Beratungen angekündigt, sich<br />
gegen die TPD2 wehren und das<br />
Regelwerk vor Gericht bekämpfen<br />
zu wollen. Der Deutschlandchef<br />
von BAT meinte denn auch:<br />
„In dieser Form stellen die Vorstellungen<br />
der EU-Kommission<br />
einen massiven Eingriff in die<br />
unternehmerische Freiheit und<br />
eine Gängelung und Bevormundung<br />
des Verbrauchers in bislang<br />
unbekanntem Ausmaß dar. Sie<br />
verstoßen ganz elementar gegen<br />
Marken- und deutsche Grundrechte<br />
und stellen eine massive<br />
Stärkung der EU-Bürokratie<br />
dar.“ Der österreichische BAT-<br />
Chef Shannon McInnes wird<br />
ebenfalls deutlich: „British American<br />
Tobacco Austria bedauert,<br />
dass der Ministerrat mit diesem<br />
Beschluss einer weiterführenden,<br />
sachlichen Auseinandersetzung<br />
mit dem völlig überzogenen<br />
Richtlinienvorschlag ein<br />
abruptes Ende gesetzt hat und<br />
appelliert an das Europäische<br />
Parlament, sich im laufenden<br />
Gesetzgebungsverfahren für<br />
eine verhältnismäßige Tabakprodukterichtlinie<br />
einzusetzen.“<br />
tonio Borg: „ex-<br />
Raucher können ihr<br />
geld dann in anderen<br />
Wirtschaftsbereichen<br />
ausgeben.“<br />
Reemtsma-Geschäftsführer<br />
Marcus Schmidt bezeichnete<br />
die aktuellen Pläne <strong>als</strong> „Einheitsverpackung<br />
durch die Hintertür<br />
und damit <strong>als</strong> schweren<br />
Eingriff in die Eigentums- und<br />
Markenrechte der Hersteller“.<br />
Das scheint aber – wie verstärkter<br />
Schmuggel – in Kauf genommen<br />
zu werden, wenn man<br />
dem irischen Gesundheitsminister<br />
James Reilly so zuhört:<br />
„Es wird durch die Beschlüsse<br />
sicherlich Schwierigkeiten auf<br />
wirtschaftlicher Seite geben –<br />
aber ich bin erfreut, dass wir<br />
der Gesundheit der Menschen<br />
und unserer Kinder Vorrang<br />
gegeben haben.“<br />
Noch deutlicher kommentiert<br />
EU-Gesundheitskommissar Tonio<br />
Borg die Besorgnis mehrerer<br />
Staaten, die vorgeschlagenen<br />
Regeln seien überschießend<br />
und würden die Wirtschaft gefährden:<br />
„Wer früher rauchte,<br />
kann sein Geld dann in anderen<br />
Wirtschaftsbereichen ausgeben.“<br />
Man muss schon von einem ausgeprägten<br />
missionarischen Eifer<br />
beseelt sein, um derart trocken<br />
über Menschen und ihre berechtigten<br />
Einwände „drüberzufahren“.<br />
zeitplan<br />
Noch ist es weiterhin ein Entwurf,<br />
auf den sich die Gesundheitsminister<br />
der 27 Mitgliedsländer<br />
nun geeinigt haben. Ob<br />
sie dabei ausschließlich ihren<br />
Ressortinteressen gefolgt sind<br />
oder auch für Kollegen aus den<br />
jeweiligen nationalen Regierungen<br />
– beispielsweise dem<br />
Wirtschaftsressort – gesprochen<br />
haben, bleibt fraglich, ändert<br />
aber nichts an der Einigung.<br />
Der Segen des EU-Parlaments<br />
fehlt jedenfalls noch und könnte<br />
nach den Worten von Otmar<br />
Karas (trafikantenZEITUNG<br />
6_2013) alleine schon aufgrund<br />
der übergroßen Zahl delegierter<br />
Rechtsakte wohl auch noch einige<br />
Zeit auf sich warten lassen. So<br />
rechnet Tonio Borg damit, dass<br />
es bis zur Umsetzung der neuen<br />
Tabakprodukterichtlinie „noch<br />
mindestens dreieinhalb Jahre“<br />
dauern werde. Was eine endgültige<br />
Beschlussfassung spätestens<br />
innerhalb der kommenden eineinhalb<br />
Jahre voraussetzt.<br />
Da jetzt aber schon der Ministerrat<br />
den Kommissionsentwurf<br />
weitestgehend und im Eilverfahren<br />
akzeptiert hat, ist der Spielraum<br />
für das EU-Parlament eng<br />
geworden. Wird in der dortigen<br />
Abstimmung ähnlich Gas gegeben,<br />
so könnte die Tabakprodukterichtlinie<br />
sogar bis Ende<br />
dieses Jahres beschlossene Sache<br />
sein. Und das inhaltlich so nahe<br />
am radikalen Dalli-Entwurf, wie<br />
es selbst chronische Pessimisten<br />
nicht befürchtet hätten ...<br />
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trafi k a nten zeitung<br />
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Juli/2013<br />
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Messezentrum Salzburg<br />
11
tpd2<br />
„Liebe EU, ES REICHT!“<br />
– eine Zwischenbilanz<br />
Für den 13. Juni 2013 hatten VCPÖ, Bundesgremium, KOBV und Monopolverwaltung zu einer<br />
Pressekonferenz geladen. Dabei wurde eine eigene Studie vorgestellt sowie eine erste Zwischenbilanz<br />
der Initiative gezogen. (mh)<br />
Seit Februar dieses Jahres<br />
hatte „Liebe EU, ES<br />
REICHT!“ in Trafiken<br />
in St. Pölten, Klagenfurt,<br />
Salzburg, Linz und Wien<br />
Station gemacht und dabei nicht<br />
nur zahlreiche Konsumenten<br />
erreicht, sondern auch viele Medienvertreter<br />
über die Nöte und<br />
Anliegen der Trafikanten informieren<br />
können. Allein auf den<br />
Events wurden gut 5.000 Unterschriften<br />
gesammelt – insgesamt<br />
hat die Postkartenaktion die<br />
Marke von 100.000 schon überschritten.<br />
Die Postkarten an EU-<br />
Parlamentarier und Regierung<br />
liegen in den Trafiken auf und<br />
werden blockweise vom VCPÖ<br />
an ihre Adressaten geschickt<br />
– damit immer ein unübersehbarer<br />
Schwall seinen Empfänger<br />
erreicht und damit auch in<br />
der Wahrnehmung der Politiker<br />
ankommt. Die Aktion ist noch<br />
nicht zu Ende: Größere Trafiken<br />
berichten auch jetzt noch von<br />
rund 1.000 Karten, die innerhalb<br />
von zwei Wochen bei ihnen ausgefüllt<br />
werden.<br />
Die Studie<br />
500 Österreicher über 18 Jahre<br />
waren im Mai 2013 telefonisch<br />
nach ihrer Einschätzung gefragt<br />
worden. 70 Prozent erwarten<br />
sich von einem Verbot von<br />
Menthol- und Slim-Zigaretten<br />
keinen Rückgang des Tabakkonsums,<br />
ebenso viele bezweifeln,<br />
dass sich Jugendliche durch größere<br />
Warnhinweise vom Rauchen<br />
abhalten lassen. Eine Wirkung<br />
dieser Warnhinweise auf<br />
erwachsene Raucher verneinen<br />
gar 73 Prozent der Befragten.<br />
Rufe nach Vernunft<br />
Die Studienergebnisse sind naturgemäß<br />
Munition für die Ini-.<br />
tiatoren: „Mit den geplanten<br />
Maßnahmen der TPD2 werden<br />
nicht die Gesundheitsziele erreicht,<br />
sondern nur gravierende<br />
Nachteile für einen legalen Wirtschaftszweig<br />
produziert. Die<br />
Verbotspolitik der EU mobilisiert<br />
mittlerweile auch Nichtraucher“,<br />
erzählt VCPÖ-Vize Gröbner<br />
aus seinen Erfahrungen, und<br />
Bundesobmann Trinkl, Monopolchefin Reisenbichler, KOBV-<br />
Präsident Swoboda und VCPÖ-Vize Gröbner vor dem Kistenstapel<br />
der bislang 100.000 gesammelten Unterschriften<br />
Bundesgremialobmann Trinkl<br />
fährt fort: „Die Kunden sind ja<br />
selbst gegen diese Überreglementierung<br />
und fragen sich, wo<br />
und ob diese Tendenz aufhören<br />
wird. Denn wenn die Umsätze<br />
der Trafikanten zurückgehen,<br />
wird deswegen nicht weniger geraucht<br />
werden. Der Nutznießer<br />
der TPD2 wäre einzig und allein<br />
der Schmuggel, um den sich die<br />
EU aber nicht kümmert. Immerhin<br />
erfährt die Politik derzeit so<br />
viel Widerstand von allen Seiten<br />
und Ländern, dass die handelnden<br />
Personen inzwischen etwas<br />
vorsichtiger werden.“<br />
In Österreich mit seiner besonderen<br />
Situation aus Tabakmonopol<br />
und mehrheitlicher<br />
Zuteilung von Trafiken an behinderte<br />
Menschen wirft die Regelungswut<br />
soziale Probleme auf,<br />
wie KOBV-Präsident Swoboda<br />
erklärt: „Das Durchschnittsalter<br />
bei Übernahme einer Trafik liegt<br />
über 40, die meisten kommen aus<br />
der Arbeitslosigkeit und können<br />
sich durch eigene Arbeit ihre<br />
Existenz sichern. Die geplante<br />
Richtlinie treibt gut 500 bis 600<br />
behinderte Trafikanten samt ihren<br />
Familien und Mitarbeitern<br />
wieder zurück in die Arbeitslosigkeit.<br />
Das sind alleine in unserem<br />
Land tausende Menschen.<br />
Das ist verantwortungslos.“<br />
TPD2 rennt offene<br />
Türen ein<br />
„Wozu überhaupt schärfere<br />
Richtlinien?“, fragt auch MVG-<br />
Chefin Tina Reisenbichler. „Ein<br />
effizienter Jugendschutz ist in<br />
Österreich schon vor Jahren umgesetzt<br />
worden: Die Trafikanten<br />
werden auf seine Einhaltung<br />
streng kontrolliert, und auch die<br />
Automaten stellen sicher, dass<br />
unter 16-Jährige nicht so einfach<br />
an Tabakwaren kommen.<br />
Die Verbote sind aber der f<strong>als</strong>che<br />
Weg; wer selbst Kinder hat, weiß,<br />
dass verbotene Dinge erst recht<br />
interessant sind. Dazu lassen<br />
sich unsere Landsleute nicht gerne<br />
Vorschriften machen. Besonders<br />
dann, wenn sie so entbehrlich<br />
sind wie in diesem Fall.“<br />
Foto: VCPÖ<br />
12<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013
Vauen<br />
Pfeifen aus Bayern<br />
Aus der ehem<strong>als</strong> reichen und vielfältigen Landschaft der Pfeifenproduzenten in Deutschland<br />
sind heute nur noch wenige übrig. Unter ihnen ragt ein Nürnberger Hersteller wie ein Monolith<br />
heraus: Vauen. Wir waren vor Ort und durften uns von Geschäftsführer Alexander Eckert durch<br />
den geschichtsträchtigen Betrieb führen lassen. (mh)<br />
Zur Mitte des 19. Jahrhunderts lag<br />
das Zentrum der deutschen Pfeifenmacher<br />
in Thüringen. Nürnberg<br />
war – ohne speziellen<br />
Pfeifenbezug – für seine Holzarbeiten<br />
bekannt. Ein dort ansässiger<br />
Drechsler verwandte sein<br />
Know-how schließlich für die Herstellung<br />
der Raucherwerkzeuge. 1848<br />
begannen Karl Ellenberger und Carl August<br />
Ziener die Pfeifenfertigung im gewerblichen<br />
Maßstab, 1866 gründete der Ururgroßvater<br />
von Alexander Eckert die Pfeifenfabrik<br />
Gebhart Ott. 1901 schließlich wurden beide<br />
Firmen zusammengeführt – zu den „Vereinigten<br />
Pfeifenfabriken Nürnberg“ (VPFN),<br />
welche seit 1909 unter dem heutigen Namen<br />
„Vauen“ firmieren und zwischenzeitlich bis<br />
zu 400 Mitarbeiter beschäftigten. Im Zweiten<br />
Weltkrieg wurde die Fertigung zerstört, danach<br />
aber wieder aufgebaut und fortgeführt.<br />
Seit 165 Jahren und bis heute sind Vauen-<br />
Pfeifen „made in Germany“.<br />
Die heuer neue Shanghai-Serie<br />
vereint klassische und<br />
jugendlich-moderne<br />
Elemente<br />
Die Ito hat viele Kunden angelockt – gekauft<br />
wurden meist die traditionelleren<br />
Modelle. Für ein frischeres Markenimage<br />
war das Designerstück<br />
dennoch wichtig<br />
Neupositionierung<br />
„Den Standort Deutschland konnten wir<br />
aber nur halten, indem wir uns von den ehem<strong>als</strong><br />
günstigen Pfeifen hin zur gehobenen<br />
Mittelklasse entwickelten“, kommt Eckert<br />
unserer Frage zuvor. „Vauen war bei den Rauchern<br />
immer für gute Qualität zu vernünftigen<br />
Preisen bekannt. Allerdings hatte die<br />
Marke auch ein etwas langweiliges Image.<br />
Das haben wir in den vergangenen dreißig<br />
Jahren zu ändern versucht: Einerseits durch<br />
Designs, die aus der Masse hervorstechen,<br />
andererseits aber auch durch ein Rundumservice<br />
für unsere Händler. Wir schalten Inserate,<br />
drucken und verteilen Prospekte, sind<br />
auf Messen präsent und betreuen unsere<br />
Händler sehr aktiv. Dank dieser Aktivitäten<br />
konnten wir uns nicht nur am Markt halten,<br />
sondern auch unsere Exportquote von<br />
vorm<strong>als</strong> drei auf 28 Prozent steigern.“<br />
Design ist Chefsache<br />
Der gelernte Jurist Eckert entwirft die meisten<br />
Vauen-Modelle selbst: „Ganz traditionell,<br />
vom weißen Blatt Papier weg. Mit den<br />
Entwürfen gehe ich zum Drechsler<br />
und stelle mich dann der internen<br />
Kritik. Immer häufiger werden uns<br />
auch von externen Designern und Designbüros<br />
neue Ideen angeboten. Die ‚Purisme‘<br />
stammt zum Beispiel aus Österreich. Ich<br />
sehe mir mit meiner Erfahrung an, ob ein<br />
Entwurf auch rauchbar ist oder wie sehr<br />
man ihn verändern müsste,<br />
damit er funktioniert.<br />
Trotzdem ist die<br />
Gestaltung immer<br />
auch ein Sprung ins kalte<br />
Wasser – was mir und<br />
meinem Team gefällt,<br />
kommt nicht immer erwartungsgemäß<br />
beim Kunden an.“ Es sind<br />
auch oft nicht die Blickfänger, die sich in der<br />
Praxis gut verkaufen: „Die schwarz-weiße<br />
Designerpfeife ITO hat viele Leute in die Geschäfte<br />
geholt. Mehrheitlich haben sich aber<br />
die traditionellen Varianten, bei denen das<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013 13
Pfeifen und Cigarren Journal<br />
Im Hochregal trocknen Bruyère-Kanteln für drei Jahresproduktionen ihrer Verarbeitung entgegen: Am Tabakloch eingespannt, erhält<br />
das Holz in der Kopierfräse seine Rohform – damit sind die automatisierten Arbeiten auch schon wieder vorbei. Holm und<br />
Rauchkanal werden von Hand gebohrt, danach das Holz befeuchtet und auf seine Qualität geprüft<br />
Holz sichtbar bleibt, verkauft.“ Eine typische<br />
Vauen-Modellfamilie besteht meist aus einer<br />
geraden, einer geschwungenen sowie vier<br />
gebogenen Pfeifen, die zudem noch in bis<br />
zu drei Oberflächenvarianten (hell, dunkel,<br />
rustiziert/gebürstet/sandgestrahlt) erhältlich<br />
sind. Damit umfasst eine Pfeifenfamilie bis<br />
zu 18 Mitglieder.<br />
Auf vielfache Nachfrage hin wurde die<br />
Nachfolgeserie für die Herr-der-Ringe-<br />
Pfeifen aufgelegt: Auenland<br />
Manufaktur<br />
Wie f<strong>als</strong>ch die Begriffe „Pfeifenfabrik“ und<br />
„Fabrikspfeife“ sind, zeigt ein Rundgang<br />
durch die Vauen-Fertigung. Zwar laufen seit<br />
den späten Siebzigern die Rohlinge durch<br />
Kopierfräsen, um ihre Grundform zu bekommen,<br />
was Eckert <strong>als</strong> „einzige, dafür aber<br />
markante Revolution in der Pfeifenherstellung“<br />
bezeichnet. Doch die Kopierfräse ist<br />
nach 1,5 Minuten mit der Arbeit fertig – die<br />
weitere Bearbeitung mit ihren vielen Schritten<br />
liegt in den Händen der 40 Mitarbeiter:<br />
Holm- und Rauchkanalbohrung, Schleifen,<br />
Sortieren, Beizen, Fixieren, Polieren. Bis zu<br />
60 Arbeitsschritte liegen zwischen der rohen<br />
Bruyère-Kantel und der fertigen Pfeife. Dabei<br />
beginnt die Qualitätskontrolle schon<br />
beim Einkauf, wo Vauen hohe Maßstäbe<br />
an die Arbeit der Coupeure anlegt, welche<br />
die Kanteln aus den Erika-Knollen sägen.<br />
„Trotzdem hat auch ein guter Coupeur 90<br />
Prozent Ausschuss. Und weitere 35 Prozent<br />
fallen während der begleitenden Kontrollen<br />
nochm<strong>als</strong> in unserer Fertigung durch und<br />
werden zerstört.“<br />
Filter <strong>als</strong> Standbein<br />
Jede Vauen ist eine 9-Millimeter-Filterpfeife.<br />
Jahrzehntelang war das ein sehr mitteleuropäisches<br />
Spezifikum, in manchen Märkten<br />
sogar ein Hindernis. „In den USA wurde uns<br />
lange erzählt, dass Filterpfeifen nur etwas für<br />
Anfänger oder Weicheier wären. Seit rund<br />
zehn Jahren ändert sich das aber langsam“,<br />
erzählt Eckert aus der langjährigen Erfahrung.<br />
Filterlose Pfeifen kamen dennoch nie<br />
infrage – schließlich ist man der Erfinder der<br />
Dr.-Perl-Aktivkohlefilter. „Wir haben 1921<br />
den Papierfilter und 1934 den Aktivkohlefilter<br />
eingeführt. Bis 1980 wurden die Filter<br />
von 150 Heimarbeitern befüllt und verpackt<br />
– da saß die ganze Familie abends beim<br />
Fernsehen und produzierte Stück für Stück.<br />
Heute verkaufen wir rund 120 bis 130 Millionen<br />
Filter jährlich und füllen selbstverständlich<br />
maschinell ab. In diesem Markt halten<br />
wir rund 75 Prozent Marktanteil.“<br />
Verpasste und neue Chancen<br />
„Es ist schade, dass die Pfeifenschulungen<br />
von den Händlern und Verkäufern kaum<br />
angenommen werden“, meint Alexander<br />
Eckert bei der Führung durch seinen Betrieb.<br />
Beizen, Fixieren der Farbe, Herstellung der Mundstücke – dann folgen zahllose Poliervorgänge, bei denen Kopf und Mundstück<br />
<strong>als</strong> untrennbare Einheit aufeinander eingeschliffen werden. Den Abschluss macht eine Beschichtung, die das Einrauchen erübrigt<br />
14<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013
Pfeifen und Cigarren Journal<br />
„Wenn die Verbraucher besser informiert<br />
sind <strong>als</strong> der Fachhändler, kaufen die Leute<br />
eben gleich im Internet. Das ist schade, weil<br />
der Pfeifenkäufer gar nicht so preissensibel<br />
ist – solange Information, Beratung und Einkaufserlebnis<br />
stimmen. Eine Pfeife ist eben<br />
nicht nur ein Gerät zum Verrauchen von<br />
Tabak, sondern auch ein Schmuckstück, das<br />
zu seinem Besitzer passen soll. Manche Fachhändler<br />
sind im Pfeifenbereich sehr aktiv,<br />
engagiert und gut informiert – und sie verkaufen<br />
dann auch entsprechend viele Pfeifen.<br />
Das Ehepaar Eckert: Er kümmert sich um die<br />
Pfeifenproduktion, sie zeichnet für ein zeitgemäßes<br />
Marketing verantwortlich<br />
Wenn man sich ansieht, welche Handelsspanne<br />
eine Pfeife hat, muss ein Händler sehr<br />
viele Zigarettenpackungen mit ihrer kleinen<br />
Marge verkaufen, um gleich viel Gewinn zu<br />
machen. Das Pfeifengeschäft ist <strong>als</strong>o auch aus<br />
betriebswirtschaftlicher Sicht attraktiv.“<br />
Zumal das vor einigen Jahren prognostizierte<br />
Aussterben der Pfeifenraucher nicht stattfindet<br />
und sich nun auch wieder junge Menschen<br />
für die Pfeife interessieren. Filme wie<br />
„Der Herr der Ringe“ mögen da ihren Beitrag<br />
geleistet haben, was von Vauen erst mit<br />
den HdR-Pfeifen genutzt wurde und aktuell<br />
mit der „Auenland“-Serie bedient wird.<br />
Woher das wiedererwachte Interesse letztlich<br />
kommt, weiß auch der Vauen-Chef nicht genau,<br />
er hat aber seine ganz persönlichen Vermutungen:<br />
„Vielleicht spielen uns die Rauchverbote<br />
sogar in die Hände. Wenn man nur<br />
noch daheim rauchen darf, wird die Frage,<br />
was geraucht wird, sowie die Raumnote des<br />
Tabaks plötzlich wieder wichtig. Und das<br />
führt auf direktem Weg zur Pfeife.“<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013<br />
Toskanischer Genuss<br />
Toscano-Exportmanager Flavien Vergoni und tobaccoland<br />
luden die Trafikanten zu einem gelungenen Dankeschön-<br />
Abend. Und ein engagierter burgenländischer Kollege durfte<br />
über besonders hochkarätigen Besuch staunen. (mh)<br />
Rupert Zwingl hatte sich schon darüber<br />
gefreut, dass tob-Geschäftsführer<br />
Pablo Di Biase, Herr Vergoni<br />
und die tob-Zigarillolady Christiana<br />
Brand sein Geschäft in Schützen am Gebirge<br />
besuchten. In seinem Fachgeschäft hält<br />
der Trafikant für alle Vorlieben seiner Kunden<br />
(darunter auch der dem Tabakgenuss<br />
gar nicht abgeneigte Dorfpfarrer Werner<br />
Riegler) eine schöne Toscano-Auswahl – ob<br />
trocken aus dem Regal oder klimatisiert aus<br />
dem Humidor – bereit. In die angeregte Unterhaltung<br />
platzte ein Laufkunde, der nach<br />
den toskanischen Rauchwaren fragte. „Ich<br />
arbeite da in der Gegend und habe das Toscano-Schild<br />
gesehen.“ Die Arbeit stellte sich <strong>als</strong><br />
Regie der Opernfestspiele in St. Margarethen<br />
heraus und der Toscano-Raucher <strong>als</strong> der<br />
renommierte Regisseur Robert Dornhelm.<br />
Pablo Di Biase, Pfarrer Riegler und<br />
Flavien Vergoni mit Rupert Zwingl<br />
Bis auf den Regisseur durften alle Beteiligten<br />
am Abend des 25. Juni ein Wiedersehen in<br />
der Bar „Almost Famous“ in Wien 4 feiern,<br />
wohin Toscano und sein Vertriebspartner<br />
tobaccoland zahlreiche Trafikanten eingeladen<br />
hatten. „Österreich ist für uns ein<br />
wichtiger Markt, der sich auch noch überdurchschnittlich<br />
gut weiterentwickelt. Dafür<br />
möchten wir uns herzlich bedanken und<br />
wünschen viel Spaß mit einem italienischen<br />
Besuch aus Kanada: Dr. Martin-<br />
Ralph Frauendorfer unterhält sich angeregt<br />
mit dem Ehepaar Hazar (cigarstore)<br />
Abend“, war Flavien Vergoni rasch mit dem<br />
offiziellen Teil fertig. So durften die anwesenden<br />
Trafikanten einen zwanglosen Abend<br />
mit kühlen Drinks und selbstverständlich<br />
der gesamten Toscano-Produktpalette genießen.<br />
Die entspannten Gespräche im Kollegenkreis<br />
wurden regelmäßig von neuen<br />
Tabletts voll mit mediterranem Fingerfood<br />
unterbrochen, welche von den netten jungen<br />
Damen des „Almost Famous“ dem Publikum<br />
ambulant angeboten wurden.<br />
Niemand hatte es eilig, nach Hause zu kommen,<br />
den charakteristischen italienischen<br />
Rauchwaren wurde gerne und viel zugesprochen<br />
– das „Dankeschön“ von Toscano an<br />
seine Händler darf <strong>als</strong>o definitiv <strong>als</strong> gelungen<br />
bezeichnet werden.<br />
Der Toscano-Exportleiter fachsimpelte<br />
mit Cigarren-Urgestein Dr. Helmut<br />
Romé<br />
15
Pfeifen und Cigarren Journal<br />
16<br />
Dunhill<br />
Aged<br />
Gigante<br />
Dunhill erweitert sein Aged-Cigars-Sortiment<br />
mit der Gigante um ein neues Format<br />
mit den Abmessungen 152 x 22 und folgt<br />
damit dem Trend zu größeren Formaten.<br />
Dominikanische Einlage und Umblatttabake<br />
mit einem Connecticut-Shade-Deckblatt<br />
liefern ein gut 90-minütiges Raucherlebnis,<br />
das zu Beginn von Früchten, Gewürzen<br />
und Holznoten geprägt wird und sich später<br />
cremig werdend um Gras- und Erdnoten erweitert.<br />
Die Gigante bleibt dabei durchwegs<br />
mild. Im 10-Stück-Kistchen für 95 Euro geliefert<br />
hat die einzelne Gigante einen EVP<br />
von 9,50 Euro.<br />
Vertrieb: House of Smoke<br />
Alec Bradley<br />
Prensado<br />
Firmengründer Alan Rubin komponierte<br />
rund um ein dunkelbraunes Corojo-<br />
2006-Deckblatt aus Trojes, Honduras, eine<br />
echte Mittelamerikanerin: Einlage aus Honduras<br />
und Nicaragua, das Umblatt ist Nicaraguaner.<br />
2011 wurde die Prensado vom „Cigar<br />
Aficionado“ mit 96 Punkten zur Cigarre<br />
des Jahres gekürt. Sie zeichnet sich durch<br />
kräftige Röstaromen, Noten von Leder und<br />
Schokolade, Anklänge nach Gewürzen und<br />
eine cremige Textur aus und erreicht ein hohes<br />
Maß an Komplexität.<br />
Nach Österreich kommen die Robusto (127<br />
x 22) für 7,90 Euro sowie die Churchill (178<br />
x 19) für 9 Euro, jeweils in Kistchen zu 20<br />
Stück.<br />
Black Market<br />
Die jüngste Linie Black Market ist ein Blend<br />
mit Tabaken aus vier verschiedenen Ländern.<br />
Die Einlage besteht aus Panama- und<br />
Hondurastabaken, das Umblatt kommt aus<br />
Sumatra. Abgerundet wird alles durch ein<br />
dunkelbraunes und ölig glänzendes Deckblatt<br />
aus Nicaragua. Schokolade, Kaffee und<br />
leichte Röstaromen werden von einer zart<br />
süßen Note abgerundet.<br />
Zu ungewöhnlichen 22 Stück in einem sehenswerten<br />
Holzkistchen verpackt, hat die<br />
Robusto (134 x 20) einen EVP von 7,50 Euro;<br />
die Toro (153 x 20) kostet 7,90 Euro.<br />
Perdomo<br />
Vertrieb: House of Smoke<br />
20th Anniversary Epicure<br />
Sun Grown<br />
Die Serie von Nicaragua Puros vereint<br />
Tabake aus Estelí, Contega und<br />
Jalapa. Die Deckblätter wurden sechs<br />
Jahre gelagert und weitere 14 Monate<br />
in Bourbonfässern gereift. Die Epicure<br />
bietet mit einer Länge von 152<br />
Millimetern und Ringmaß 56 ein gut<br />
90-minütiges mittelstarkes Vergnügen,<br />
gekennzeichnet von einem grasigen<br />
Beginn mit leichter Süße und<br />
Gewürznoten, Salz und Holz. Später<br />
wird die Epicure cremiger, Nuss, Leder-<br />
und Kakaoaromen ergänzen das Geschmackserlebnis.<br />
Gegen Ende dominieren<br />
Leder, Holz und Kaffeenoten.<br />
Die Holzkiste mit 24 Stück kommt auf 228<br />
Euro, der EVP liegt bei 9,50 Euro. Erstfassungstag<br />
ist der 12. August.<br />
Mini Sun Grown<br />
Nach Connecticut und Maduro machen<br />
nun die Sun Grown das Trio komplett. Zu<br />
100 Prozent aus nicaraguanischen Tabaken<br />
hergestellt, bieten die maschinengefertigten<br />
Shortfiller eine Rauchdauer von zehn bis 15<br />
Minuten, dabei aber ein „erwachsenes“ Geschmackserlebnis.<br />
Die Aluklappschachtel<br />
mit 20 Stück für 11<br />
Euro kann seit Mitte<br />
Juni bestellt werden.<br />
10th Anniversary Corona Extra<br />
143 Millimeter lang und mit Ringmaß 46<br />
hat die Corona Extra je nach Deckblatt unterschiedliche<br />
Charaktere: Während die<br />
Connecticut typisch mild, weich und ausgewogen<br />
kommt, legt die Maduro bei Stärke<br />
wie Komplexität nach – hier sind Süße, aber<br />
auch Schokoladenoten und Gewürzanklänge<br />
deutlich ausgeprägter. Beide Varianten können<br />
seit 1. Juli bestellt werden; die Boxen zu<br />
25 Stück kosten 195 Euro, der EVP beträgt<br />
7,80 Euro.<br />
Davidoff<br />
Masters Edition 2013 Club House<br />
Toro<br />
Nur 150 weißlackierte Kistchen der Gran Toro<br />
schaffen es nach Österreich: Piloto- und vier<br />
Sorten von San Vicente Mejorado <strong>als</strong> Einlage,<br />
ein Ecuador-Umblatt und ein drei Jahre gereiftes<br />
Yamasá aus der Dominikanischen Republik<br />
<strong>als</strong> Deckblatt sorgen für feinen Kräutergeschmack<br />
mit<br />
würziger Pfefferschärfe,<br />
Röst- und<br />
Kaffeearomen<br />
sowie Fruchttöne.<br />
Die eher kräftige<br />
Cigarre wurde im<br />
„Cigar Journal“<br />
mit 91 Punkten ausgezeichnet.<br />
Für das 10-Stück-Kistchen werden 195 Euro<br />
fällig, der EVP liegt bei 19,50.<br />
Dannemann<br />
Artist Line Aniversàrio 140<br />
Für die limitierte Puro Brasil werden ausschließlich<br />
Jahrgangstabake der eigenen<br />
Farm San Antonio in Bahia aus der Region<br />
Mata Fina verwendet. So entsteht ein ganz<br />
einmaliger würzig-milder Longfiller-Genuss.<br />
Die Artist Line Aniversàrio 140 ist <strong>als</strong><br />
Robusto-Format um<br />
90 Euro im 6-Stück-<br />
Kistchen erhältlich.<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013
Vorschau im IM blickpunkt<br />
BLICKPUNKT herbst<br />
Creativ-Messe Salzburg<br />
Anfang September dieses Jahres ist es wieder so weit: Im Rahmen der „Creativ”-Messe auf<br />
dem Salzburger Messegelände zelebrieren Tabakindustrie und Anbieter von Nebenartikeln<br />
ihren größten innerösterreichischen Auftritt des Jahres. (Reedexpo, mh)<br />
In weniger <strong>als</strong> zwei Monaten<br />
ist es wieder so weit: Sobald<br />
sich die Tore des Messegeländes<br />
für die Besucher der<br />
„Creativ“ öffnen, steht Fachbesuchern<br />
der „Feuer & Rauch“<br />
ein Branchenüberblick offen, für<br />
den man sonst schon bis nach<br />
Dortmund pilgern darf. Von B<br />
wie BIC bis W wie Wohlfahrtseinrichtung<br />
spannt sich die<br />
Ausstellerliste und deckt dabei<br />
sämtliche Produktgruppen von<br />
Tabak, Zigaretten, Pfeifen, Cigarren<br />
über Raucherzubehör wie<br />
Feuerzeuge, Drehpapier, Stopfhülsen,<br />
Humidore bis hin zu<br />
Nebenartikeln ab. Anbieter von<br />
Kassensystemen fehlen ebenso<br />
wenig wie die wichtigsten Automaten-<br />
und Wettanbieter. Rund<br />
30 Aussteller hatten ihre Ausstellungsflächen<br />
schon Anfang Juli<br />
fix für die Messe gebucht.<br />
haben, mit dem sich interessierte<br />
Kunden an den Stand locken<br />
und auch halten lassen. Die Augustausgabe<br />
der trafikantenZEI-<br />
TUNG wird wie jedes Jahr einen<br />
kurzen Ausblick auf die wichtigsten<br />
Innovationen und Angebote<br />
geben – ein persönlicher<br />
Besuch mit den messeüblichen<br />
Möglichkeiten zur Information<br />
aus erster Hand zahlt sich jedoch<br />
immer aus. Und wer weiß: Vielleicht<br />
hält der eine oder andere<br />
Anbieter auch wieder attraktive<br />
Messekonditionen oder ein Gewinnspiel<br />
für die Besucher bereit?<br />
Nebenschauplätze<br />
Der Leiter der Trafikakademie,<br />
Prof. Wolfgang Pappler,<br />
wird am Samstag, 7. 9., von<br />
14.30 bis 16.30 Uhr wieder die<br />
Möglichkeit bieten, in kompakter<br />
Form Wissenswertes<br />
sowie Tipps und Tricks für ein<br />
erfolgreiches Verkaufen kennenzulernen<br />
oder verschüttete<br />
Informationen zu diesem Thema<br />
wieder aufzufrischen.<br />
Wenn man schon mal da ist, lassen<br />
sich auch die Hallen ohne<br />
Tabakbezug sinnvoll durchstöbern:<br />
Kleine Geschenke und<br />
Papierwaren finden sich in den<br />
Messehallen 1 und 10.<br />
Termin:<br />
6.–8. September 2013<br />
Öffnungszeiten:<br />
FR, SA: 09.00 bis 18.00 Uhr<br />
SO: 09.00 bis 17.00 Uhr<br />
Preise:<br />
Tageskarte Kassa: 15 Euro<br />
Onlineticket: 7,50 Euro<br />
www.creativsalzburg.at<br />
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Fotos: Reedmesse<br />
Saisonschwerpunkt<br />
Erfahrungsgemäß sparen sich<br />
viele Unternehmen der Branche<br />
ihre Neuigkeiten gezielt für Salzburg<br />
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sicher, auf der Messe verlässlich<br />
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trafik trafik a nten a nten zeitung zeitung Juli/2013 Dezember/2012<br />
17
Porträt<br />
Großer Auftritt trotz<br />
schmaler Fassade<br />
Der Umzug der KOBV-Trafik innerhalb der SCS war zwar nicht weit, änderte die Voraussetzungen<br />
aber völlig: Aus einem breiten Geschäftslokal mit wenig Tiefe wurde ein schmaler „Schlauch“.<br />
Neben dem völligen Verlust der Auslageflächen musste auch die Raumaufteilung kreativ neu<br />
gestaltet werden. (mh)<br />
Dreimal so lang wie breit – mit diesen Voraussetzungen stellt<br />
jeder Architekt einen Einrichter von Geschäftslokalen vor eine<br />
knifflige Aufgabe<br />
In ganz Österreich gibt es<br />
elf Trafiken, die von einer<br />
eigenen Gesellschaft des<br />
Kriegsopfer- und Behindertenverbandes<br />
KOBV betrieben<br />
werden – seit sie <strong>als</strong> Schulungstrafiken<br />
in Zusammenarbeit<br />
mit der Trafikakademie dienen,<br />
wurden sie von Verkaufsstellen<br />
zu Tabakfachgeschäften aufgewertet.<br />
Verbandspräsident und<br />
GmbH-Geschäftsführer Mag.<br />
Michael Swoboda hatte angesichts<br />
des Geschäfsumzuges<br />
der SCS-Filiale bei mehreren<br />
Ladenbau-Anbietern um Konzepte<br />
und Angebote ersucht.<br />
„Wir haben den Firmen dafür<br />
völlig freie Hand bei der Gestaltung<br />
gelassen. Wichtig waren uns<br />
gute Arbeitsbedingungen für die<br />
Mitarbeiterinnen, ein kundenfreundliches<br />
Geschäft und eine<br />
möglichst optimale Warenpräsentation.<br />
Wir haben uns dann<br />
für Trup Design entschieden,<br />
weil uns deren Konzept <strong>als</strong> spannend<br />
und interessant am meisten<br />
überzeugt hat.“<br />
Die Herausforderung<br />
„Das Geschäft hat nun 65 Quadratmeter<br />
Fläche, aber nur 4,6<br />
Meter Breite“, erläutert Claudia<br />
Ranich von Trup Design die<br />
Aufgabenstellung. „Zwei Dinge<br />
fallen damit automatisch flach:<br />
Eine klassische Auslage hat keinen<br />
Raum mehr – trotzdem<br />
sollen die Produkte den vorbeigehenden<br />
Kunden prominent<br />
ins Auge stechen. Dazu haben<br />
wir im Eingangsbereich Nebenartikeltische<br />
sowie eine große<br />
Vitrine geplant, die sich durch<br />
ihre gebogene Form in Richtung<br />
der Shoppingmall dreht.<br />
Als zweites Resultat der geringen<br />
Lokalbreite war ein quer<br />
zur Blickrichtung angeordnetes<br />
Kassenpult ebenfalls nicht mehr<br />
möglich, da gerade bei einer<br />
Ausbildungstrafik häufig mehrere<br />
Personen hinter dem Tresen<br />
Platz finden müssen, ohne sich<br />
gegenseitig im Weg zu stehen.<br />
Zugunsten einer praxisgerechten<br />
Pultlänge haben wir uns für eine<br />
Längsanordnung entschieden,<br />
den Tresen aber wie die restliche<br />
Einrichtung in gebogener Form<br />
gebaut. Damit ist das Personal einerseits<br />
für die Kunden gut sichtbar,<br />
auf der anderen Seite haben<br />
die Verkäuferinnen die gesamte<br />
Trafik immer gut im Blick.“<br />
Eine helle Welle<br />
Nun präsentiert sich das Fachgeschäft<br />
hell und freundlich. Die<br />
geschwungene Anordnung der<br />
Einrichtung kostet zwar eigentlich<br />
Breite, vermittelt aber einen<br />
organischen Eindruck und „kanalisiert“<br />
gleichzeitig den Kundenstrom<br />
bis in die Tiefe des Geschäftslok<strong>als</strong>:<br />
Auf dem Weg zu<br />
Zigaretten und Kassa passieren<br />
die Kunden die attraktiv präsentierten<br />
Nebenartikel; gleichzeitig<br />
bietet ein Tisch Ruhezone und<br />
Platz zum Ausfüllen von Lotto-<br />
Fotos: Trup Design<br />
18<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013
porträt<br />
Kamele überall – aber nicht nur <strong>als</strong> Flächen, sondern auch in Form einer „Modellvernissage“<br />
scheinen. Die Welle setzt sich bis<br />
zur Beleuchtung fort, deren Deckenlampen<br />
dem Thema der Regale<br />
folgen und den organischen<br />
Eindruck komplettieren.<br />
Endpunkt des Blickes ist der<br />
Schrankhumidor, der seine gut<br />
klimatisierte Auswahl an Longfillern<br />
prominent herzeigt.<br />
Auch für Lagerraum ist gesorgt:<br />
Im hintersten Bereich wurde<br />
eine Fläche von zwölf Quadratmetern<br />
mit Regalen ausgestattet.<br />
Dieser Teil ist nicht durch eine<br />
Mauer baulich getrennt, kann<br />
aber durch ein schwenkbares Regal<br />
in direkter Nachbarschaft des<br />
Verkaufspultes betreten werden.<br />
auf das Markentier – dazu sind<br />
vielfach kleine Schaukästen<br />
im Geschäft verteilt, in denen<br />
sich jeweils ein Kamel in unterschiedlichen<br />
Farben präsentiert.<br />
„Die Kinder der Kunden lieben<br />
das und fragen öfters, ob sie ein<br />
Kamel in ihrer Lieblingsfarbe<br />
haben können“, erzählt KOBV-<br />
Mitarbeiterin Haas-Koller aus<br />
dem noch jungen Verkaufsalltag<br />
im neuen Shop.<br />
Positives Fazit<br />
Seit 24. Juni 2013 hat das Fachgeschäft<br />
nun wieder geöffnet.<br />
„Damit ist es natürlich zu früh,<br />
um das neue Konzept der Trafik<br />
am Umsatz zu messen. Zumal ja<br />
außen noch gebaut wird und wir<br />
das Geschäft in einer Baustelle<br />
betreiben. Durch die Großbaustelle<br />
bleibt uns das leider noch<br />
einige Zeit erhalten“, erzählt<br />
Mag. Swoboda. „Es hat sich aber<br />
schon in der kurzen Zeit gezeigt,<br />
dass die neue Einrichtung von<br />
den Mitarbeitern sehr gut angenommen<br />
wird, weil sie praxis-<br />
und ablaufgerecht ist. Die<br />
Produktgruppen sind optimal<br />
aufgeteilt und werden hochwertig<br />
präsentiert, sodass das Auge<br />
des Kunden auf dem Weg zum<br />
Verkaufspult und den Hochfrequenzartikeln<br />
Zigarette leicht an<br />
einem Produkt hängenbleiben<br />
kann. Die Menschen haben das<br />
frische Shopkonzept mit seiner<br />
hellen und freundlich wirkenden<br />
Einrichtung gut angenommen.“<br />
Kreativ umgesetztes<br />
Markenbranding<br />
Bei der Umsetzung des Shopbrandings<br />
im Camel-Look dürfte<br />
man bei Trup seinen Spaß<br />
gehabt haben: Nicht nur das<br />
Lottopult und der Tresen sowie<br />
zahlreiche hintergrundbeleuchtete<br />
Flächen am Kopf der<br />
Einrichtung lenken den Blick<br />
Humidore und hochwertiger Raucherbedarf direkt neben dem Humidor, auch die Zeitschriften<br />
sind immer im Blickfeld des Person<strong>als</strong> – zur Beratung wie zur Langfingerkontrolle<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013<br />
19
im blickpunkt<br />
Neue Etron-Trafikangebote<br />
Etron hat seine Angebote für Tabaktrafiken überarbeitet und liefert nun eine noch breitere<br />
Auswahl an Paketen und Kombinationsmöglichkeiten. Neu verfügbar ist eine Hardware der<br />
Economy-Line – damit beginnt das Bestpreis-Angebot bereits bei nur 92 € monatlich. (mh, Etron)<br />
Mit seinen mehr <strong>als</strong><br />
25 Jahren Branchenerfahrung<br />
hat Etron einige<br />
maßgeschneiderte Lösungen für<br />
Trafikanten im Köcher. Schon<br />
beim Platz- und Finanzierungsbedarf<br />
unterscheiden sich die<br />
drei Grundoptionen deutlich,<br />
aus deren acht bedarfsgerechten<br />
Packages sich jeder Trafikant die<br />
für ihn maßgeschneiderte Lösung<br />
wählen kann:<br />
* Paketangebote<br />
Hier hat der Kunde die Wahl<br />
zwischen günstigerem Economyund<br />
voll ausgestattetem Sorglos-<br />
Paket für gehobene Ansprüche.<br />
Letztere Variante kommt mit<br />
Raid-System (gespiegelte Festplatten<br />
für hohe Datensicherheit)<br />
und einer Vor-Ort-Garantie<br />
mit fünf Jahren Laufzeit.<br />
*Hardwareangebote<br />
Slim-Size-Hardware ermöglicht<br />
eine platzsparende Montage der<br />
Monitore, der Computer selbst<br />
ist im Ladentisch untergebracht.<br />
Oder aber integriertes System –<br />
hier sind PC, Touch- und Kundenmonitor<br />
in einem Kompaktgerät<br />
untergebracht.<br />
* Softwarelösungen<br />
Auch hier hat der Trafikant die<br />
Wahl: Schlankes Cash-&-Carryoder<br />
umfangreiches Profi-Paket.<br />
Schon das Starterpaket kann<br />
alles, was für den täglichen Betrieb<br />
erforderlich ist – e-Vita<br />
E-Loading, Lottoanbindung mit<br />
Betragsübernahme, Kassabuch,<br />
Statistiken und Stammdatenimport<br />
der wichtigsten Lieferanten.<br />
Die Etron V5 Vollversion<br />
erweitert dieses Spektrum um<br />
Lagerverwaltung, Inventur, EH-<br />
2000-Zeitschriftenverwaltung,<br />
automatische Bestellvorschläge,<br />
Paylife-Schnittstelle und vieles<br />
mehr.<br />
Konzeptvorteile<br />
Auf die Pakete gibt Etron volle<br />
fünf Jahre Garantie – bei den<br />
Sorglos-Paketen sogar vor Ort.<br />
Damit sind Reparatur- und<br />
Fahrtkosten sowie Technikerstunden<br />
kein Kostenfaktor, der<br />
den Trafikanten treffen kann.<br />
Die Softwarepakete beginnen<br />
bereits bei monatlich 19 Euro<br />
und enthalten dabei sämtliche<br />
Aktualisierungen und Updates.<br />
Nicht zuletzt sind die umfangreichen<br />
Pakete auch transparent<br />
gestaltet: All-inclusive bedeutet,<br />
dass wirklich keine weiteren<br />
Aufpreise für Dinge wie Zeitschriftenverwaltung,<br />
Bankomat-<br />
Terminal, aber auch Installation<br />
und Schulung fällig werden.<br />
Direktbestellungen bei tobaccoland<br />
und Moosmayr sind ohne<br />
Umwege über Lottoterminal<br />
oder Webshop direkt aus dem<br />
System möglich.<br />
Auch das E-Loading-System<br />
e-Vita ist ohne weitere Hardwareerfordernisse<br />
bereits voll integriert<br />
und liefert beim Belegdruck<br />
automatisch den Kundenbon mit.<br />
Smart bei Zeitschriften<br />
Wie oft hat schon ein Stammkunde<br />
ohne seine Lieblingszeitschrift<br />
die Trafik verlassen? Bei<br />
Etron erinnert das System bei<br />
manueller oder automatischer<br />
Zubuchung über den elektronischen<br />
Lieferschein daran,<br />
Das Economy-Paket: platzsparend, bezahlbar, aber schon mit<br />
allem ausgestattet, was für die tägliche Praxis benötigt wird<br />
gleich die notwendige Anzahl<br />
von Titeln zur Seite zu legen.<br />
Zudem passieren Valora-Bestellungen<br />
direkt auf elektronischem<br />
Wege – ohne zeitraubende Warteschleifen<br />
am Telefon.<br />
Individuelle<br />
Kundenansprache<br />
Auf dem Kundenmonitor kann<br />
ein frei definierbares Willkommensbild<br />
angezeigt werden, solange<br />
kein Kassiervorgang stattfindet.<br />
Bei Verkaufsvorgängen<br />
wird automatisch zur Anzeige<br />
der Positionen gewechselt und<br />
nach Abschluss des Kassiervorgangs<br />
wieder zurück zum Willkommensbild.<br />
So können Kunden<br />
beim Betreten der Trafik<br />
schon mit einem freundlichen<br />
Gruß oder einer interessanten<br />
Werbebotschaft begrüßt werden.<br />
Mobiler Arbeitsplatz<br />
Moderne Tablets mit dem neuen<br />
Windows 8 ermöglichen einen<br />
mobilen Einsatz: ob der Kunde<br />
in den Humidor begleitet, Inventur<br />
gemacht oder von zu Hause<br />
auf die Daten des Geschäfts zugegriffen<br />
werden soll. Das Tablet<br />
ist über W-LAN mit dem<br />
Netzwerk der Trafik verbunden,<br />
wodurch der komplette Einkauf<br />
eines Kunden auf Knopfdruck an<br />
den fixen Kassenplatz übermittelt<br />
werden kann. Ein mühsamer<br />
und fehleranfälliger händischer<br />
Übertrag entfällt. Etron bietet<br />
das HP Elite Pad (inklusive Lizenz,<br />
jedoch zuzüglich Installation)<br />
schon ab 949 Euro an.<br />
20<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013
im blickpunkt<br />
Keine Freude mit<br />
Preisaufdruck<br />
den preis mittels prominenter platzierung direkt<br />
über die packung zu kommunizieren bringt<br />
Jti nicht nur Freunde. (mh)<br />
Richtig schnelles<br />
e-Loading kommt<br />
durch die indiskretion eines testers haben<br />
wir von der praxiserprobung eines neuen<br />
E-loading-moduls erfahren, das sich durch ungewohnte<br />
Geschwindigkeit auszeichnet. (mh)<br />
Schon kurz nach der<br />
Einführung der Winston<br />
mit Preisaufdruck<br />
mehrten sich die Stimmen<br />
jener, die mit der Marketingidee<br />
der Industrie absolut<br />
keine Freude hatten. Aus naheliegenden<br />
Gründen: Während<br />
der Preis in der Trafik korrekt ist,<br />
lachen dem Raucher in Lokalen<br />
und an Tankstellen damit Preise<br />
entgegen, die nicht den Tatsachen<br />
entsprechen. Schließlich<br />
müssen Wirte und Spritshops<br />
ja einen Mindestaufschlag von<br />
zehn Prozent verlangen – womit<br />
die besagte Winston dann eben<br />
4,30 Euro kostet. Und wenig<br />
überraschend verlangen Wirte<br />
und Tankstellenpächter von dem<br />
Trafikanten, dem sie zurayonniert<br />
sind, neutrale Ware. Leicht<br />
gesagt, wenn standardmäßig 70<br />
Prozent mit Preisaufdruck und<br />
nur 30 Prozent der Ware ohne<br />
geliefert werden.<br />
„Bei mir im Geschäft verkauft<br />
sich die Winston nicht so toll.<br />
An der Tankstelle hingegen wie<br />
die sprichwörtlichen warmen<br />
Semmeln. Wenn ich die 30 Prozent<br />
ohne Aufdruck weitergebe,<br />
sitze ich lange auf den restlichen<br />
70 Prozent. Und habe dann bei<br />
der nächsten Bestellung der<br />
Tankstelle wieder zu wenig ohne<br />
Preisaufdruck“, haben sich einige<br />
Trafikanten an die trafikanten-<br />
ZEITUNG gewandt.<br />
Großhändler tobaccoland kennt<br />
die Thematik, hat aber zwei Probleme,<br />
wie Logistikchef Gruber<br />
erklärt: „Uns wird der Verteilerschlüssel<br />
von der Industrie vorgegeben.<br />
Auf dieser Basis wird<br />
die Sortierstraße entsprechend<br />
programmiert. Individuelle Ausnahmen<br />
sind hier rein technisch<br />
nicht möglich.“<br />
„Wir reagieren mit der Preiskennzeichnung<br />
auf die wachsende<br />
Preissensiblität der Raucher“,<br />
ist von JTI dazu zu hören. „Den<br />
Aufteilungsschlüssel haben wir<br />
schon von 80/20 auf 65/35 geändert.<br />
Mit 11. Juli haben wir den<br />
Split nun auf 50/50 umgestellt.<br />
Durch die Produktinformation<br />
mindestens einen Monat vor Aktionsstart<br />
haben die Trafikanten<br />
aber die Möglichkeit, sich vorab<br />
mit Ware ohne Preisauszeichnung<br />
einzudecken.“<br />
Was bei der Mehrheit der Trafikanten<br />
sowohl am Lagerplatz <strong>als</strong><br />
auch am Finanzierungsbedarf<br />
scheitern dürfte. Die kurzfristig<br />
umgesetzte Verbesserung des<br />
Lieferverhältnisses zwischen<br />
Ware mit und ohne Preisaufdruck<br />
ist jedenfalls positiv.<br />
unser Informant Herr<br />
L. ist einer der ersten<br />
zehn Anwender, welche<br />
das System in der<br />
Praxis erproben. „Die Oberfläche<br />
ist sehr übersichtlich gestaltet,<br />
aber der echte Wahnsinn ist<br />
das Tempo“, erzählt L. „Nach<br />
dem Druck auf den Touch-Button<br />
dauert es höchstens fünf Sekunden,<br />
bis der Bon fertig ausgedruckt<br />
ist.“ Dabei handelt es sich<br />
um eine neue Variante der Load<br />
AG, welche in ein Kassensystem<br />
von TopTech integriert wurde.<br />
Ein von uns befragter IT-Spezialist<br />
meinte nach dem Betrachten<br />
eines Videos: „Die müssen dieses<br />
Bestellmodul ganz tief in das<br />
System integriert haben. Eine<br />
simpel obendrauf gepackte Installation<br />
wäre bei weitem nicht<br />
so schnell und würde deutlich<br />
länger für die Ansprache des<br />
Druckers benötigen. Da hat sich<br />
Made in Italy<br />
Ein Klick auf der übersichtlichen<br />
Maske genügt – schon<br />
kommen Bon und Rechnung<br />
jemand wirklich viel Programmierarbeit<br />
angetan.“<br />
Gerüchten zufolge soll zeitgleich<br />
auch das Sortiment spürbar erweitert<br />
worden sein – angeblich<br />
können nun auch Handywertkarten<br />
und weitere Produkte für<br />
die ersten Testkunden bereitstehen.<br />
Wir vermuten, dass der<br />
Kreis der Trafikanten, welche das<br />
neue Angebot nutzen dürfen, bis<br />
zur Salzburger Messe laufend<br />
ausgebaut wird. Weder e-loading<br />
noch TopTech waren zu einer<br />
Stellungnahme bereit – beide<br />
Unternehmen verwiesen auf den<br />
Messetermin in Salzburg.<br />
die<br />
letzten<br />
Originale<br />
www.hauser-augsburg.de<br />
Tel: 08 21/7 20 19-0 info@hauser-augsburg.de<br />
trafi k a nten zeitung Juli/2013<br />
21
im blickpunkt<br />
BAT Trafikanten Award<br />
Nutzte British American Tobacco Austria im Vorjahr das Umfeld der „Creativ“-Messe in Salzburg<br />
für Gala und Preisverleihung, so wurden diesmal die Preisträger schon am 22. Juni 2013 im<br />
Rahmen eines gelungenen Festes im Ballsaal des Austria Trend Parkhotel Schönbrunn vorgestellt.<br />
Zusätzlich zu den bestehenden sieben Kategorien wurde heuer erstm<strong>als</strong> ein Sonderpreis<br />
vergeben. (BAT, mh)<br />
BAT-General-Manager<br />
Shannon McInnes erklärte<br />
die Motivation<br />
seines Unternehmens,<br />
diese Preise zu verleihen: „British<br />
American Tobacco versteht<br />
die große Bedeutung der Trafikantinnen<br />
und Trafikanten <strong>als</strong><br />
Partner unseres Unternehmens.<br />
Wir möchten daher die Geschäftsbeziehungen<br />
weiter intensivieren<br />
und das Wissen der BAT<br />
über den Tabak, die Produkte<br />
und die gesamte Branche weitergeben<br />
und im Gegenzug von<br />
den Erfahrungen unserer Partner<br />
lernen und uns ständig verbessern.<br />
Den Trafikanten Award<br />
haben wir zum Dank ins Leben<br />
gerufen und gratulieren den ausgezeichneten<br />
Preisträgerinnen<br />
und Preisträgern.“<br />
Teils werden die Preisträger von<br />
einer Jury ermittelt, in anderen<br />
Fällen – wie „Höchstleistung“<br />
und „Größtes Wachstum“ – bestimmten<br />
nackte Zahlen den Gewinner<br />
einer Kategorie.<br />
Der Sonderpreis<br />
Dieser wurde an den VCPÖ<br />
verliehen – für herausragendes<br />
Engagement. Der 14 Jahre junge<br />
und nur etwas über 80 Mitglieder<br />
kleine Verein der Cigarren-<br />
und Pfeifenfachhändler ist<br />
in Wahrheit eine sehr initiative<br />
Mannschaft, die schon 2011 mit<br />
der verhüllten Trafik sowie im<br />
Herbst des Vorjahres mit den<br />
roten Karten der „We Say NO!“-<br />
Postkartenaktion an Kommissionspräsident<br />
Barroso für Aufsehen<br />
gesorgt hatte. Seit Februar<br />
2013 werden im Rahmen der Initiative<br />
„Liebe EU, ES REICHT!“<br />
nationale wie EU-Politiker Österreichs<br />
via Protestpostkarten<br />
angesprochen, dazu sorgten fünf<br />
Roadshows in Landeshauptstädten<br />
und Wien auch dafür, dass<br />
die Sorgen der Trafikantenschaft<br />
über die absehbaren negativen<br />
Auswirkungen der geplanten Tabakprodukterichtlinie<br />
von einer<br />
breiten Medienlandschaft sowie<br />
der Öffentlichkeit wahrgenommen<br />
werden. Bislang hält die<br />
aktuelle Kampagne bei mehr <strong>als</strong><br />
100.000 Unterschriften, die nicht<br />
nur von Rauchern stammen –<br />
immer mehr Menschen sind der<br />
Meinung, dass die Reglementierung<br />
des Lebens längst weit<br />
genug gegangen ist. Und weitere<br />
Protestpostkarten werden täglich<br />
im ganzen Land unterschrieben.<br />
Der Sonderpreis wurde von<br />
VCPÖ-Vizepräsidentin Nancy<br />
Friedenthal und ihrer Vorstandskollegin<br />
Doris Reiter<br />
übernommen.<br />
Spannendes Rennen um<br />
den Vertriebsrekord<br />
Im Vorjahr war der Preis in der<br />
Kategorie „Höchstleistung“ für<br />
den höchsten Absatz von BAT-<br />
Zigaretten in Österreich nach<br />
Tirol gegangen. Seither hatten<br />
sich 2012-Sieger Osler aus Reutte<br />
und Günter Bereuter aus Hohenems<br />
in Vorarlberg ein knappes<br />
Match geliefert; letztlich ging<br />
der Preis aber ins Ländle. Trafikant<br />
Bereuter konnte den Preis<br />
aus familiären Gründen leider<br />
nicht persönlich entgegennehmen<br />
– er wurde ihm wenig später<br />
von Verkaufsleiter West Jens<br />
Gieseke überbracht.<br />
„Größtes Wachstum“<br />
Dieser Preis geht alljährlich an<br />
jenes Tabakfachgeschäft, das seit<br />
dem vergangenen Trafikanten<br />
Award das größte Wachstum<br />
beim Absatz von BAT-Zigaretten<br />
erzielen konnte. Markus Kindler<br />
aus Wien war diesmal schwer zu<br />
schlagen: Er hatte seit Sommer<br />
2012 seinen BAT-Umsatz um<br />
sagenhafte 70 Prozent nach oben<br />
geschraubt. Die Jury hob in ih-<br />
Fotos: BAT<br />
22<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013
im blickpunkt<br />
Nach dem offiziellen Teil und der Prämierung der Preisträger<br />
sorgte Moderator Matt Schuh mit seiner Band noch lange für<br />
gute Stimmung<br />
rer Laudatio hervor, „dass dieser<br />
Zuwachs auf nachhaltiges organisches<br />
Wachstum zurückzuführen<br />
ist und nicht durch externe<br />
Faktoren wie umliegende Standortschließungen<br />
beeinflusst<br />
wurde, weshalb wir besonders<br />
herzlich gratulieren“.<br />
„Beste Brancheninitiative“<br />
Mit diesem Award wird jener<br />
Trafikant ausgezeichnet, der in<br />
der gesamten Trafikantenschaft<br />
einzigartige und für die Branche<br />
beispielgebende Initiativen setzt.<br />
Die diesjährige Auszeichnung<br />
ging an Erwin Kerschbaummayr,<br />
im „Nebenberuf “ Landesgremialobmann<br />
für Oberösterreich.<br />
Anlass ist die Kampagne „Lehrlingsförderung<br />
für Jugendliche“,<br />
die der Linzer gemeinsam mit<br />
dem zuständigen Landesrat für<br />
sein Bundesland ausverhandelt<br />
hat und welche Jugendliche, die<br />
sonst kaum eine Chance auf eine<br />
Lehrstelle hätten, erfolgreich<br />
in der Wirtschaft unterbringt.<br />
Mittlerweile konnte die Initiative<br />
bereits 22 jungen Menschen<br />
eine Berufsausbildung und ein<br />
Perspektive für die Zukunft vermitteln.<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013<br />
Kleiner Sonnenschein<br />
So heißt ein Verein in Völkermarkt,<br />
der sich um Kinder mit<br />
Behinderung und deren Eltern<br />
kümmert. Diesen stellt er rasch<br />
und unbürokratisch therapeutisches<br />
Material für Kindergärten,<br />
Schulen und Ausbildungsstätten<br />
zur Verfügung,<br />
unterstützt von der Krankenkasse<br />
sonst nicht bezahlte Therapien<br />
und versorgt sie mit Hilfsmitteln,<br />
um die Pflege zu Hause zu erleichtern<br />
oder oft erst überhaupt<br />
zu ermöglichen. Der Klagenfurter<br />
Trafikant Michael Kapp ist<br />
Obmann dieses Vereins und der<br />
diesjährige Preisträger in der Kategorie<br />
„Soziales Engagement“.<br />
„Unternehmerisches<br />
Denken“<br />
Hier wird jener Trafikant geehrt,<br />
der durch seinen Einsatz im Geschäft<br />
und die Kooperation mit<br />
dem Industriepartner seine Verkäufe<br />
und die Bekanntheit der<br />
BAT-Marken steigert. 2013 ging<br />
dieser Award an Gerald Rohrmoser<br />
aus Liezen in der Steiermark,<br />
was die Jury wie folgt begründete:<br />
„Herr Rohrmoser beweist durch<br />
seine gesamtheitliche Sichtweise,<br />
dass Unternehmertum mehr ist,<br />
<strong>als</strong> nur täglich auf Kunden zu<br />
warten. Vielmehr beteiligt er sich<br />
aktiv daran, neue Verkaufsinstrumente<br />
<strong>als</strong> einer der ersten zu<br />
testen und zu übernehmen. Die<br />
einladende Geschäftseinrichtung<br />
sowie die stets freundliche Bedienung<br />
aller Kundenschichten sind<br />
weitere Bausteine für den unternehmerischen<br />
Erfolg von Herrn<br />
Rohrmoser.“<br />
„Innovation“<br />
Diese Kategorie steht für jenen<br />
Trafikanten, welcher den Mut<br />
und die Bereitschaft hat, sein<br />
Geschäft innovativ zu gestalten<br />
und damit die Attraktivität seiner<br />
Trafik und seinen Absatz zu<br />
steigern. Der diesjährige Preis<br />
geht nach Wien an Franz Hruby.<br />
Die Jury überzeugte, wie Herr<br />
Hruby seinen Kunden im 17.<br />
Bezirk nicht nur einen perfekten<br />
Service bietet, sondern sie auch<br />
mit Initiativen wie Live-Musik<br />
oder Buchlesungen im Geschäft<br />
immer wieder auf neue Art<br />
anspricht. Damit beweist der<br />
Wiener, dass es auch in einem<br />
schwierigen wirtschaftlichen<br />
Umfeld möglich ist, neue Ideen<br />
zu entwickeln und auch erfolgreich<br />
umzusetzen.<br />
Bestes Kundenservice<br />
in Linz<br />
Auch durch Mystery-Shopping<br />
nachgewiesene Kundenfreundlichkeit<br />
sowie das Pflegen der<br />
Partnerschaft mit der Industrie<br />
sind die Faktoren, welche einen<br />
Trafikanten für den Award<br />
„Bestes Kundenservice“ qualifizieren.<br />
Das Geschäft von Andrea<br />
Unterluggauer konnte sich<br />
diesen Preis 2013 sichern, und<br />
die Jury kommentierte: „Das<br />
Ehepaar Unterluggauer beweist<br />
durch ihr stets freundliches und<br />
zuvorkommendes Auftreten<br />
gegenüber Kunden wie Lieferanten,<br />
dass ,Service am Kunden‘<br />
für sie keine leere Worthülse ist.<br />
Kein Wunder, dass ihre Trafik<br />
ein beliebter Treffpunkt für ihre<br />
Stammkunden ist – ein Ort, ,wo<br />
man sich trifft‘.“<br />
Das war auch der Ballsaal des<br />
Parkotels Schönbrunn, den die<br />
letzten Gäste erst kurz vor Morgengrauen<br />
verließen ...<br />
Die stolzen Preisträger 2013 beim Gruppenfoto mit dem BAT-<br />
Führungsteam und Susanne Moosmayr<br />
23
markt<br />
JTI<br />
Zippo Varga Girl<br />
Ganz neu ist nun eine Sonderserie der amerikanischen Dauerbrenner<br />
verfügbar, die das Retromotiv einer sich gegen den Wind stemmenden<br />
rauchenden Frau durch die Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts trägt. Die<br />
Sturmfeuerzeuge unterscheiden sich dabei nicht nur im Motiv, sondern<br />
auch in der Form: Die Serie besteht aus sechs Feuerzeugen, davon einmal<br />
1941-Replica, zweimal 1935-Replica und dreimal aktuelle Modelle. Die<br />
Serie ist weltweit limitiert auf 200 Stück und exklusiv bei der Firma Hauser<br />
zu bekommen. Die Lieferung erfolgt in einer schönen Holzkassette.<br />
Vertrieb: Hauser<br />
Smart mit Preisaufdruck<br />
Nach den Winston kommen<br />
nun auch die Smart mit<br />
Preiskennzeichnung auf der<br />
Packung, welche besonders<br />
preissensible Raucher ansprechen<br />
soll. Ganz knapp<br />
hat es eine Information<br />
noch in diese <strong>Ausgabe</strong> geschafft,<br />
die speziell Trafikanten mit zurayonnierten<br />
Tankstellen und Gasthäusern interessieren wird: Der<br />
Verteilungsschlüssel wurde aufgrund mehrfacher Nachfrage geändert:<br />
Statt 70 % mit Preisaufdruck und 30 % ohne wird die<br />
bestellte Ware nun im Verhältnis 50:50 ausgeliefert. Die Aktion<br />
läuft von 19. August 2013 bis Ende September – oder solange der<br />
Vorrat reicht.<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
Zigarettenetuis „Samba“ und „Boxer“<br />
Die Klappetuis der Samba-Serie orientieren sich in Dekor<br />
und Kontrastfarben ganz nach der Frontpartie des guten alten<br />
VW Bully. Auch das VW-Logo darf da natürlich nicht fehlen.<br />
Ins Innere der zu vier Stück im netten Retrodisplay gelieferten<br />
Etuis passen 18 Zigaretten. Technisch gleich, orientieren<br />
sich die Boxer-Modelle an der Kühlerhaube des VW Käfer.<br />
JTI<br />
Vertrieb: Moosmayr<br />
Humidor-<br />
Starterset<br />
Der in schwarz und braun lieferbare<br />
Humidor für etwa 20 Longfiller ist<br />
innen mit Zedernholz ausgeschlagen<br />
und für die Anbringung des<br />
mitgelieferten Hygrometers und des<br />
Befeuchters fertig vorbereitet. Zum<br />
Lieferumfang gehören weiters ein<br />
Cigarrenetui sowie ein Cutter – das<br />
ideale Geschenk für den Einsteiger<br />
<strong>als</strong>o.<br />
Vertrieb: Moosmayr<br />
Benson & Hedges Dual Blue<br />
Die Dual 7 mg bekommt Familienzuwachs:<br />
Mit 22. Juli ergänzt<br />
eine starke Variante, die Dual Blue<br />
10 mg, die günstige Marke mit der<br />
geschmacklichen Wahlmöglichkeit.<br />
Laut AC Nielsen war Benson<br />
& Hedges schon bislang die Nummer<br />
eins im Filterkapsel-Segment<br />
– diese Stellung möchte man bei<br />
JTI offenbar weiter festigen. Der<br />
Verkaufspreis liegt unverändert bei<br />
4 Euro.<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
24<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013
markt<br />
van Landewyck<br />
Revolutionär<br />
Die zusatzstofffreien Che kommen<br />
neu im auffälligen Neon-<br />
Softpack. Mit ihrer Farbkombination<br />
von Neongelb und<br />
Hellrot blitzen sie aus dem Regal<br />
hervor, dazu passt das klassische<br />
Softpack auch zum legendären<br />
Revoluzzer einfach am besten.<br />
Inhalt und Geschmack sowie<br />
die Werte von 10/0,8/10 entsprechen<br />
der erfolgreichen Che Red<br />
Full Flavor. Der EVP beträgt 3,90<br />
Euro.<br />
JTI<br />
Camel Natural<br />
Flavour Feinschnitt<br />
Der Platzhirsch unter den<br />
Zigaretten ohne Geschmackszusätze<br />
bringt mit 22. Juli ein<br />
Feinschnitt-Pendant heraus: Der<br />
28-Gramm-Pouch kommt mit einem Verkaufspreis<br />
von 4,20 Euro.<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
Vertrieb: MTabak<br />
BIC<br />
Für Buben und Mädels<br />
Mit viel Schwarz, straight und kraftvoll kommen die<br />
Modelle der Serie „Black Mechanic“-Männerfeuerzeuge<br />
daher. Für die Damen darf es entweder „Pink<br />
Bow“ sein – Feuerzeuge in pinker und lila Lederoptik,<br />
mit modischem Mascherl, versteht sich – oder gleich<br />
Miss BIC „Macarons“, die nicht nur in poppigen Farben<br />
erhältlich sind, sondern mit einem Dufteffekt der<br />
Oberfläche auch verspielte Nasen ansprechen sollen.<br />
BAT<br />
Pall Mall im neuen Look<br />
Die laut AC Nielsen bestverkaufte<br />
Zigarettenmarke des Niedrigpreissegments<br />
erfindet sich wieder<br />
einmal neu: Das Packungsdesign<br />
wurde modernisiert, einige Varianten<br />
wechseln auch die Farbe.<br />
Für die zweite Jahreshälfte<br />
2013 werden zudem schon<br />
weitere Neuigkeiten bei Pall<br />
Mall angekündigt – wer für<br />
die Erstvorstellung auf Salzburg<br />
tippt, wird wohl nicht<br />
völlig daneben liegen.<br />
Vertrieb: Moosmayr<br />
Imperial Tobacco<br />
JPS JUST<br />
Das Segment zusatzstofffreier Zigaretten und Feinschnitt-Tabake<br />
wächst unaufhörlich weiter. Nach den Fabrikszigaretten JPS Ohne<br />
Zusätze Red und Blue bringt Imperial nun mit dem JPS JUST in<br />
der 50-Gramm-Dose auch einen<br />
Stopftabak ohne Zusätze auf den<br />
Markt. Zur leichteren Verarbeitung<br />
beim Stopfen sowie für höhere<br />
Ergiebigkeit ist der JPS JUST <strong>als</strong><br />
Volumentabak konzipiert. Der<br />
Feinschnitt kann seit 24. Juni bestellt<br />
werden, der Verkaufspreis<br />
liegt bei vernünftig kalkulierten 7<br />
Euro .<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013<br />
25
auchzeichen<br />
Straßenbekanntschaften<br />
Maria ist eine ältere<br />
Lady, die viel herumkommt,<br />
die<br />
gerne raucht und<br />
sich ungern bevormunden lässt.<br />
Als heranwachsendes Kind hat<br />
sie eine großbürgerlich-strenge<br />
Erziehung genossen. Als junges<br />
Mädchen waren Bekanntschaften<br />
auf der Straße undenkbar,<br />
und das Rauchen – vom Vater<br />
nicht gerne gesehen, aber <strong>als</strong><br />
Raucher konnte er es schwer<br />
verbieten – auf der Straße eine<br />
schlichte Unmöglichkeit.<br />
Heute hat sich da vieles geändert,<br />
auch das mit dem Rauchen auf<br />
der Straße. Und da steht sie dann<br />
manchmal nahe des Randsteins<br />
und raucht. Nicht, dass sie sich<br />
da besonders wohlfühlte, aber<br />
die Umstände zwingen förmlich<br />
dazu. Denn manche Freundeshaushalte<br />
kochen zwar herrlich,<br />
aber eine Zigarette nachher, das<br />
geht gar nicht. In den Restaurants<br />
ist das ja ganz ähnlich. Manche<br />
haben wenigstens ein Tischerl<br />
mit Aschenbecher auf den Gehsteig<br />
gestellt, aber eben Straße.<br />
Für viele Menschen sind das ja<br />
„Underdogs“, die da draußen<br />
ihrem Laster<br />
frönen. Aber<br />
es muss einmal<br />
gesagt werden,<br />
es ergeben sich<br />
dabei sehr nette<br />
Begegnungen.<br />
Denn es sind<br />
nicht immer die<br />
Unsympathischen<br />
und Uninteressanten,<br />
die da eine<br />
Zweckgemeinschaft<br />
auf Zeit<br />
bilden.<br />
Im Gegenteil: So<br />
manches Mal ist es draußen auf<br />
der Straße viel lustiger <strong>als</strong> drinnen<br />
im Lokal.<br />
Maria liebt Irland wegen seiner<br />
landschaftlichen Schönheit, aber<br />
hier gibt es eine sehr strenge<br />
Raucher-Gesetzgebung. Während<br />
eines feinen Dinners führt<br />
sie der Weg immer wieder auf<br />
die Straße. Bald haben sich da<br />
auch Einheimische eingefunden,<br />
es endet mit einer Verbrüderung<br />
und der Einladung in ein Privathaus,<br />
das sich am nächsten Tag<br />
<strong>als</strong> veritables Schloss herausstellt.<br />
Dorthin wäre sie nie gekommen,<br />
hätte sie nicht geraucht.<br />
Die Vereinigten Staaten von<br />
Amerika sind ja bekanntlich<br />
eine Hölle für Raucher, und das<br />
schon sehr lange. Ein ähnliches<br />
Szenario, rauchende Europäer<br />
mit einer Flasche Alkohol – im<br />
speziellen Fall ein harmloses<br />
Bier – in der Hand stehen am<br />
Gehsteig und unterhalten sich.<br />
Sie tun nichts Gesetzloses, sie<br />
sind alle volljährig, sie sind nicht<br />
laut, sie benehmen sich ordentlich,<br />
aber sie rauchen. Es dauert<br />
nicht lange, und schon kommen<br />
selbsternannte Sheriffs und<br />
beschimpfen sie aufs Gröbste.<br />
Die Autorin Susanne Mitterbauer<br />
ist eine Raucherin mit<br />
einem feinen Sensor für die<br />
Absurditäten des Lebens<br />
„Lousy bastards“ war da noch<br />
das Harmloseste.<br />
In den meisten südeuropäischen<br />
Ländern darf man neuerdings ja<br />
auch nicht mehr rauchen. Aber<br />
da hat Maria ganz andere Sachen<br />
erlebt. Sie geht brav samt<br />
Zigarette vors Lokal, meist ist<br />
es in solchen Ländern ja warm,<br />
<strong>als</strong>o keine Probleme. Nach dem<br />
dritten Mal kommt ihr der Wirt<br />
nach und meint sinngemäß,<br />
„meine Gäste stört es überhaupt<br />
nicht, wenn Sie rauchen, bitte<br />
bleiben Sie ruhig bei Tisch“.<br />
Es geht halt so oder so, der Ton<br />
macht die Musik und die Einstellung<br />
den Menschen.<br />
Impressum<br />
Herausgeber, Medieninhaber und Verleger: Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH, 1120 Wien, Grünbergstraße 15, Tel.: (01) 546 64-0, Fax: (01) 546 64/DW 538,<br />
E-Mail: trafik@wirtschaftsverlag.at, Redaktion: Matthias Hauptmann (mh, Leitender Redakteur), DW 367, E-Mail: m.hauptmann@wirtschaftsverlag.at; ständige freie<br />
Mitarbeiter: Peter Hauer (ph), E-Mail: p.hauer@wirtschaftsverlag.at, Dr. Maria Publig, Susanne Mitterbauer; Gesamtverkaufsleitung: Franz-Michael Seidl,<br />
Anzeigenleitung: Kurt Heinz, DW 265, Anzeigen- und Marketingberatung: Christine Fitzke-Staufer, DW 264, E-Mail: c.fitzke@wirtschaftsverlag.at Anzeigenservice:<br />
Evelyne Proderutti (Service), DW 461, Fax: DW 50 461, E-Mail: trafik@wirtschaftsverlag.at, Abonnement: Aboservice Österr. Wirtschaftsverlag, Tel.:<br />
++43/1/361 70 70-570, Fax ++43/1/361 70 70-9570, E-Mail: aboservice@wirtschaftsverlag.at, Jahresbezugspreis: € 50,– Abonnements, die nicht einen Monat<br />
vor Ablauf des Bezugsjahres storniert werden, laufen weiter, Anzeigentarif: Nr. 40, gültig ab 1. Jänner 2013, Erscheinungsweise: monatlich, Hersteller:<br />
Friedrich VDV, Vereinigte Druckereien- und Verlags-GmbH & CO KG, 4020 Linz, Zamenhofstraße 43–45, www.friedrichvdv.com, Unternehmensgegenstand:<br />
Herausgabe, Verlag, Druck und Vertrieb von Zeitungen und Zeitschriften sowie sonstigen periodischen Druckschriften, Geschäftsleitung: Thomas Zembacher,<br />
Gesamtverkaufsleitung: Franz-Michael Seidl, Beteiligung: Alleinige Gesellschafterin der Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH ist die Süddeutscher<br />
Verlag Hüthig GmbH. Gesellschafter der Süddeutscher Verlag Hüthig GmbH sind die Süddeutscher Verlag GmbH mit 91,98 %, Herr Holger Hüthig mit 7,02 %, Frau<br />
Ruth Hüthig mit 0,45 %, Frau Beatrice Hüthig mit 0,28 % und Herr Sebastian Hüthig mit 0,28 %. Marketing: Paul Kampusch, DW 130, Bankverbindung: Bank<br />
Austria, Kto. 04240571200, BLZ 11000, IBAN AT511100004240571200, BIC BKAUATWW, Druckauflage: 5.000, Verbreitete Auflage Inland: 4.800 (Jahresdurchschnitt),<br />
DVR: 0368491<br />
26<br />
trafik a nten zeitung Juli/2013
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im blickpunkt<br />
28<br />
trafi k a nten zeitung Juli/2013