März 2010: Seite 1-37 (pdf, 7 Mb) - Trafikantenzeitung
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Im Blickpunkt<br />
einen eigenen, selbständigen Import, den<br />
er mit der Marke Olifant startete. Inspiriert<br />
von Wein & Co nannte er seine<br />
Firma Cigar & Co, wobei sich hinter dem<br />
Co-Kürzel keine Person verbirgt, sondern<br />
schon damals die visionäre Sicht, auch<br />
andere Tabakwaren als die Cigarre, die<br />
gerne als das Symbol der Tabakwirtschaft<br />
gepriesen wird, ins Programm aufzunehmen.<br />
Auf die Olifant folgte die Toscano, die<br />
Don Sebastian, der aufgrund der Vornamensgleichheit<br />
über lange Zeit der Ruf<br />
vorauseilte, eine Zimmel-Privatmarke zu<br />
sein, und viele andere Tabakspezereien<br />
mehr<br />
Dann machte der inzwischen recht<br />
groß gewordene kleine Nischenplayer, als<br />
der er sich oft selbst tituliert, dem Co im<br />
Firmenlautwort volle Ehre. Nachdem er<br />
Don<br />
Sebastian<br />
Zimmel<br />
bereits mit der einen oder anderen Pfeifentabakspezialität<br />
geschmackliche Marktlücken<br />
zu füllen wußte, wagte er mit der<br />
Einfuhr indonesischer Kreteks (Nelkenzigaretten)<br />
und Wasserpfeifentabake eine<br />
Ausweitung seines Sortiments um exotische<br />
Rauchprodukte – und traf damit<br />
als Vorreiter voll ins Schwarze.<br />
Als er mit einem seiner Geschäftspartner,<br />
Dr. Stanislaw, über einen Flohmark<br />
schlenderte, fanden die beiden dort unter<br />
alten Schriften eine Preisliste der Österreichischen<br />
Tabakregie aus den 1920er<br />
Jahren. Und als Zimmel die auf dieser<br />
gelisteten Tabakwaren Posten für Posten<br />
abgezählt hatte, lehnte er sich zufrieden<br />
zurück. Sein sich selbst gestecktes Ziel,<br />
einmal so viele Marken im Programm zu<br />
haben wie die Tabakregie in den 1920er-<br />
Jahren hatte er nicht nur erreicht,<br />
sondern sogar übertroffen.<br />
Das macht ihm den Abschied mit<br />
einem weinenden und einem lachenden<br />
Auge leichter, zumal die Branche aufgrund<br />
von Raucherrestriktionen einerseits<br />
und einer überbordenden Bürokratie<br />
andererseits nicht unbedingt rosigen<br />
Zeiten entgegengeht..<br />
Oberösterreich: Ergreiferprämie bei Trafiküberfällen<br />
1.000 Euro<br />
„Kopfgeld“<br />
Das Tabakgremium und die Sicherheitsdirektion<br />
Oberösterreich vereinbaren eine intensivere<br />
Zusammenarbeit bei Trafiküberfällen<br />
D<br />
ie aktuellen Analysen der<br />
Sicherheitsdirektion zeigen<br />
deutlich, daß Trafiken in den<br />
letzten Jahren verstärkt Ziel<br />
von Raubdelikten und Einbruchsdiebstählen<br />
geworden sind. Gerade das<br />
Jahr 2009 hat mit insgesamt acht<br />
Raubüberfällen in oberösterreichische<br />
Trafiken dem Land ob der Enns leider<br />
wieder einen traurigen Rekord beschert:<br />
Es ist ein für viele seiner Berufskollegen<br />
Angst machendes Resumée,<br />
das Erwin Kerschbaummayr, Obmann<br />
der Tabaktrafikanten in der WKO Oberösterreich<br />
da zieht.<br />
„Primäres Ziel der Interessenvertretung<br />
ist es, präventiv tätig zu werden. Deshalb<br />
läuft bereits seit dem letzten Jahr eine –<br />
mit Wirtschaftslandesrat Viktor Sigl ausverhandelte<br />
– groß angelegte Förderaktion<br />
zum Einbau von Alarm- und Videoüberwachungssystemen<br />
in Oberösterreichs<br />
Trafiken. Neben der individuellen<br />
Beratungsmöglichkeit für Trafikanten<br />
gibt es bei einem Einbau oder einer Nachrüstung<br />
einer Alarmanlage bis zu 500<br />
Euro Direktzuschuss durch das Tabakgremium“,<br />
berichtet Kerschbaummayr.<br />
Aber damit nicht genug: Als präventives<br />
Mittel zur Abschreckung setzt das<br />
OÖ.-Trafikantengremium eine Ergreiferprämie<br />
aus: „Laut Einschätzung der<br />
Sicherheitsdirektion ist von einer<br />
weiteren Zunahme an bewaffneten Raubdelikten<br />
bei sogenannten Risikobetrieben<br />
auszugehen. Dazu gehören auch die<br />
Trafiken“, so der oberösterreichische<br />
Sicherheitsdirektor Dr. Alois Lißl. „Wir<br />
begrüßen daher diese Initiative der Berufsvertretung<br />
und werden ab sofort in unserem<br />
Fahndungsaufruf bei Trafiküberfällen<br />
die Information aufnehmen,<br />
daß für Hinweise, die zur Ausforschung<br />
des Täters führen, durch das Landesgremium<br />
der Tabaktrafikanten in der<br />
WKO Oberösterreich eine Belohnung<br />
von 1.000 Euro ausgelobt ist“, sagt Lißl.<br />
„Diese zusätzliche Aktion im Bereich<br />
Sicherheit für Oberösterreichs Trafiken<br />
LGO Erwin Kerschbaummayer:<br />
Hoffen auf Unterstützung seitens<br />
der Bevölkerung...<br />
soll einen wesentlichen Beitrag zur Prävention<br />
vor Überfällen für die Branche<br />
leisten. Die Erfahrungen zeigen, daß<br />
potenzielle Täter ihre Überfälle in jenen<br />
Bereichen planen, die als tendenziell<br />
wenig gesichert eingeschätzt werden. Mit<br />
dieser Ergreiferprämie soll ganz besonders<br />
auch die breite Öffentlichkeit sensibilisiert<br />
werden, im Rahmen der polizeilichen<br />
Aufklärung aktiv mitzuhelfen“,<br />
hofft der Trafikantenobmann auf die<br />
Unterstützung der Bevölkerung.<br />
trafikantenzeitung 3/<strong>2010</strong>