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März 2010: Seite 1-37 (pdf, 7 Mb) - Trafikantenzeitung

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Aktuell<br />

Mindestpreis ist<br />

EU-rechtswidrig<br />

Aus diesen Gründen hat der Europäische<br />

Gerichtshof (Dritte Kammer)<br />

für Recht erkannt und entschieden:<br />

Die Republik Österreich hat<br />

dadurch gegen ihre Verpflichtungen<br />

aus Art. 9 Abs. 1 der Richtlinie<br />

95/59/EG des Rates vom 27.11. 1995<br />

über die anderen Verbrauchsteuern<br />

auf Tabakwaren als die Umsatzsteuer<br />

in der durch die Richtlinie<br />

2002/10/EG des Rates vom<br />

12. 2. 2002 geänderten Fassung<br />

verstoßen, daß sie Rechtsvorschriften<br />

erlassen und beibehalten<br />

hat, nach denen Kleinverkaufsmindestpreise<br />

für Zigaretten und für<br />

Feinschnitt für selbstgedrehte<br />

Zigaretten staatlich festgesetzt<br />

werden.<br />

Als Gründe für dieses zu erwartende<br />

Urteil führt der EuGH an, daß mit der<br />

Festsetzung eines Mindestpreises der<br />

freie Wettbewerb beeinträchtigt werde,<br />

indem Hersteller oder Importeure daran<br />

gehindert werden, niedrigere Herstellungskosten<br />

auszunutzen, um günstigere<br />

Kleinverkaufspreise anzubieten. Und die<br />

gesundheitspolitische Pro-Argumentation<br />

für die Mindestpreisfestsetzung wischt<br />

der EuGH mit dem Hinweis darauf vom<br />

Tisch, daß die EU-Richtline den Gesundheitsschutz<br />

insoweit sehr wohl<br />

sicherstelle, als sie die Mittgliedsstaaten<br />

nicht daran hindere, das Ziel der Eindämmung<br />

des Tabakkonsums durch<br />

fiskalische Maßnahmen weiterzuverfolgen.<br />

Im Finanzministerium ortet man allerdings<br />

keinen aktuellen Handungsbedarf,<br />

zumal es laut dem BMF keine Anzeichen<br />

dafür gebe, daß die Preise für Zigaretten<br />

gesenkt würden.<br />

Sollte allerdings das Urteil einen Preiskampf<br />

auslösen, rechnet Bundesgremialobmann<br />

Komm. Rat Peter Trinkl sehr<br />

wohl mit einem Drehen an der Steuerschraube,<br />

Würden die Preise etwa um<br />

nur 10 Cent gesenkt, entgingen dem<br />

Budget 50 Millionen Euro, rechnet<br />

Trinkl vor, der No-Name-Anbieter davor<br />

warnt, Glücksritter zu spielen. Dann<br />

müßte nämlich sehr wohl der Fiskus<br />

rasch aktiv werden.<br />

Wirtschaftsexperten empfehlen schon<br />

seit einiger Zeit, daß die Raucher zur anstehenden<br />

Budgetsanierung ihr Scherflein<br />

beizutragen hätten. 40 Cent mehr<br />

pro Packung brächten dem Staatssäckel<br />

laut WIFO bis zu 520 Millionen Euro<br />

mehr theoretische Einnahmen. Theoretische<br />

deshalb, weil mit einer Zigarettenpreiserhöhung<br />

das Ausweichen in den<br />

Schmuggel ebenso angeheizt würde wie<br />

die Entscheidung über den Preis, mit<br />

dem Rauchen überhaut aufzuhören.<br />

Letzteres wäre dem ÖVP-Gesundheitssprecher<br />

Erwin Rasinger (ÖVP) und Gesundheitsminister<br />

Alois Stöger (SPÖ)<br />

nur mehr als recht. Hier ziehen zwei Vertreter<br />

verschiedener politischer Couleurs<br />

an einem Strang. Auf Regierungsebene<br />

allerdings sind die Fronten nicht so klar,<br />

sondern eher von großkoalitionären Unsitten<br />

geprägt: Während Finanzminister<br />

Josef Pröll (ÖVP) mit dem Hinweis,<br />

Stöger sei Gesundheitsminister und solle<br />

sich etwas einfallen lassen, den Ball dem<br />

BMG zuspielt, kommt von diesem ein<br />

Konterpaß mit der Wortmeldung, daß<br />

eine Tabaksteuererhöhung, mit der man<br />

die gefallene Mindestpreisverordnung<br />

reparieren könnte, nicht im BMG-Einflußbereich<br />

liege.<br />

Letzte Meldung vor Redaktionsschluß: JTI/Austria Tabak hat<br />

ja bereits Anfang Februar seine Preise für einen Teil seines Portfolios um<br />

10 Cent erhöht. Trotz des EuGH Urteils hinsichtlich der Rechtswidrigkeit des<br />

Mindestpreises in Österreich konnte die Österreichische <strong>Trafikantenzeitung</strong> in<br />

Erfahrung bringen, daß JTI / Austria Tabak die Preise von ausnahmslos allen<br />

Marken Ende März/Anfang April um 10 bis 20 Cent erhöhen wird.<br />

Im Blickpunkt<br />

Schläfrig gewordene Tabaksteuerrechner<br />

4<br />

„Don Sebastian“ Zimmel:<br />

Cigarrentner mit einem<br />

lachenden und einem<br />

weinenden Auge 6<br />

Oberösterreich: Ergreiferprämie<br />

bei Trafiküberfällen:<br />

1.000 Euro „Kopfgeld“ 8<br />

Imperial Tobacco – Außendienst<br />

für alle Fälle: „Der<br />

Trafikant als Botschafter...“ 9<br />

Lotto/Toto/Sportwette<br />

EuGH-Generalanwalt-Schlußantrag:<br />

Es soll mehr möglich<br />

werden beim Glücksspiel 12<br />

Ausland<br />

Frankfurter „Ambiente“-<br />

Messe und Pfeifen-, Cigarrenund<br />

Accessoiresanbieter im<br />

Hotel Marriott: RBA-Leistungsschau<br />

14<br />

Pfeifen & CigarrenJOURNAL<br />

Dannemann Artist Line Reserva<br />

Panatela 17<br />

Neu: Mini Mehari‘s 17<br />

Findet immer mehr Freunde:<br />

Tag der Pfeife 17<br />

Pfeifenraucher- und<br />

Aficionado-News 18<br />

Fine Smoke mit Davidoff-<br />

Cigarren in der Opernball-<br />

Quinquin-Lounge 20<br />

Serie<br />

Rechtstatsachenforschung:<br />

Monopolrecht (3) 22<br />

Sicherheit<br />

Einbruch: Die Kripo rät 24<br />

Panorama<br />

JTI unterstützt Sauberkeitskampagne<br />

der Stadt Wien:<br />

Host an Tschick? 25<br />

Die Freiheit des<br />

Andersdenkenden 25<br />

Smart American Blend-<br />

Packungsrelaunch 26<br />

Im Rückspiegel<br />

Nr. 3 / März <strong>2010</strong><br />

Rückblick auf die<br />

„Feuer & Rauch“-Messe 27<br />

3/<strong>2010</strong> trafikantenzeitung

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