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Im Blickpunkt<br />

aufzurufen, bis zum Jahr <strong>20</strong>12 Gesetze zum<br />

Schutz ihrer Bürgerinnen und Bürger vor<br />

Tabakrauch zu erlassen. Vassiliou:<br />

„Rauchen verursacht nach wie vor die<br />

meisten vorzeitigen Todesfälle und<br />

Krankheiten innerhalb der EU. Konservativen<br />

Schätzungen zufolge starben <strong>20</strong>02 in<br />

der »EU-25« 79.000 Erwachsene, darunter<br />

19.000 Nichtraucher, aufgrund der<br />

Belastung durch Tabakrauch zu Hause<br />

(72.000) oder am Arbeitsplatz (7.000).“<br />

„In zehn EU-Ländern gelten derzeit<br />

bereits umfassende Rechtsvorschriften<br />

für rauchfreie Zonen. In Irland und im UK<br />

gilt ein Totalverbot für das Rauchen in<br />

allen geschlossenen öffentlichen Räumen,<br />

einschließlich Kneipen und Restaurants.<br />

Im Juni <strong>20</strong>10 soll auch in Bulgarien ein<br />

solches Verbot in Kraft treten. Italien,<br />

Malta, Schweden, Lettland, Finnland, Slowenien,<br />

Frankreich und die Niederlande<br />

haben Rechtsvorschriften zur Schaffung<br />

rauchfreier Zonen eingeführt, wobei abgetrennte<br />

Raucherräume zugelassen sind“,<br />

nennt die EU-Kommissarin die<br />

No-Smoking-Musterschüler. In den<br />

übrigen Mitgliedstaaten würden Bürger<br />

und Arbeitnehmer noch immer nicht<br />

umfassend vor dem Passivrauchen an<br />

Arbeitsplätzen in geschlossenen Räumen<br />

und an öffentlichen Orten geschützt. Und<br />

das, obwohl eine vor kurzem durchgeführte<br />

Eurobarometer-Umfrage darauf hindeute,<br />

daß die Popularität von Maßnahmen<br />

gegen das Rauchen zunehme: 84 Prozent<br />

der Europäerinnen und Europäer seien<br />

gegen das Rauchen im Büro und an<br />

anderen Arbeitsplätzen in geschlossenen<br />

Räumen; 77 seien für rauchfreie Restaurants<br />

und 61 Prozent unterstützen rauchfreie<br />

Bars und Kneipen.<br />

Die EU-Kommission-Empfehlung ruft die<br />

Mitgliedstaaten zu Maßnahmen in drei<br />

wichtigen Bereichen auf:<br />

• Annahme und Durchführung von Gesetzen<br />

zum vollen Schutz ihrer Bürgerinnen und<br />

Bürger vor Tabakrauch in geschlossenen<br />

öffentlichen Räumen, am Arbeitsplatz und<br />

in öffentlichen Verkehrsmitteln gemäß<br />

Artikel 8 des Rahmenübereinkommens zur<br />

Eindämmung des Tabakkonsums, binnen<br />

drei Jahren nach Verabschiedung der<br />

Empfehlung;<br />

• Unterstützung von Gesetzen zur<br />

Schaffung rauchfreier Zonen durch<br />

Maßnahmen wie den Schutz von Kindern,<br />

die Unterstützung von Strategien zur<br />

Raucherentwöhnung und mit Warnbildern<br />

auf Verpackungen von Tabakerzeugnissen;<br />

• Stärkung der Zusammenarbeit auf EU-<br />

Ebene durch Errichtung eines Netzwerks<br />

nationaler Anlaufstellen für die Eindämmung<br />

des Tabakgebrauchs.<br />

Hinsichtlich der Maßnahmen zur Schaffung<br />

rauchfreier Zonen beruft sich die<br />

EU, innerhalb der Gesundheitspolitik<br />

eigentlich Mitgliedsstaatensache ist, auf<br />

eine Festlegung zu Beginn der neunziger<br />

Jahre. Damals seien durch Gesundheits- und<br />

Sicherheitsrichtlinien bestimmte Einschränkungen<br />

des Tabakkonsums am Arbeitsplatz<br />

festgelegt worden, die durch die Rats-Entschließung<br />

von 1989 und die Empfehlung<br />

zur Prävention des Rauchens von <strong>20</strong>02 eine<br />

Ergänzung erfahren hätten. Darin wurden die<br />

Mitgliedstaaten dazu aufgefordert, Schutzmaßnahmen<br />

gegen die Exposition gegenüber<br />

Tabakrauch an Arbeitsplätzen in<br />

geschlossenen Räumen, öffentlichen<br />

Bereichen und öffentlichen Verkehrsmitteln<br />

zu ergreifen. Neben den legislativen<br />

Maßnahmen wurde in Anti-Tabak-Kampagnen<br />

in den Medien, nämlich „Fühl Dich<br />

frei, Nein zu sagen“ und „HELP: Für ein<br />

rauchfreies Leben“ unter anderem auf die<br />

Risiken des Passivrauchens hingewiesen.<br />

<strong>20</strong>07 schließlich leitete die Kommission mit<br />

ihrem Weißbuch „Für ein rauchfreies Europa:<br />

Strategieoptionen auf EU-Ebene“ eine öffentliche<br />

Debatte darüber ein, wie rauchfreie<br />

Zonen in der EU am besten zu fördern seien.<br />

Ihre Legitimation, den 25 Mitgliedsstaaten<br />

der Europäischen Gemeinschaft restriktive<br />

Rauchverbote zu verordnen, leitet die<br />

EU aber auch vom WHO-Rahmenübereinkommen<br />

zur Eindämmung des Tabakkonsums<br />

(FCTC) ab. Dieser allererste Vertrag<br />

über öffentliche Gesundheit sei von allen<br />

Mitgliedern der Weltgesundheitsorganisation<br />

(WHO) unterzeichnet und bisher von 164<br />

Partnern ratifiziert worden. Die Europäische<br />

Gemeinschaft leite die Verhandlungen über<br />

die im FCTC-Protokoll niedergeschriebenen<br />

Maßnahmen gegen den illegalen Tabakhandel<br />

und spiele so eine aktive Rolle<br />

bei der Umsetzung des Übereinkommens.<br />

Darüber hinaus habe die zweite Konferenz<br />

der Partner des Rahmenübereinkommens<br />

erst wieder <strong>20</strong>07 umfassende Leitlinien<br />

betreffend den Schutz vor Passivrauchen<br />

beschlossen, die für die Partner einen „Goldstandard“<br />

(Dieses Schlagwort wird sowohl<br />

zur Bezeichnung von Verfahren verwendet,<br />

die bislang unübertroffen sind, aber auch<br />

solcher, die nach Meinung der Protagonisten<br />

eines neuen Verfahrens zum Standard<br />

werden sollen.) festlegten, wobei die<br />

Gemeinschaft maßgeblich an der Erarbeitung<br />

der Leitlinien beteiligt gewesen sei.<br />

EU-Kommissarin Androulla<br />

Vassiliou<br />

„Ich bin fest davon überzeugt, daß<br />

jede Europäerin und jeder Europäer<br />

umfassend vor Tabakrauch geschützt<br />

werden muß...“<br />

trafikantenzeitung 8/<strong>20</strong>09

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