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Im Blickpunkt<br />

EU-Feindbild:<br />

blauer Dunst<br />

Woher sich die EU-Kommission das Recht nimmt,<br />

bis zum Jahr <strong>20</strong>12 ein rauchfreies<br />

Europa schaffen zu wollen, obwohl<br />

Gesundheitspolitik Mitgliedsstaatensache ist.<br />

ie EU-Kommission strebt strengere<br />

und in allen Mitgliedsstaaten<br />

Deinheitlich geltende Gesetze zum<br />

Schutz vor Tabakrauch an. Eine am 30. Juni<br />

beschlossene Resolution sieht bis <strong>20</strong>12<br />

Maßnahmen im gesamten öffentlichen<br />

Raum – einschließlich Gastronomie und<br />

Verkehr – vor. Das ist Wasser auf den<br />

Mühlen der Nichtraucher-Lobby: „Eingeschlossen<br />

sind diesmal auch öffentliche<br />

Fahrzeuge wie Firmenwagen, ein Verbot für<br />

öffentliche Räumen im Freien wird zum Teil<br />

ebenfalls angedacht. Erstmals beinhalte<br />

das 18seitige Papier nicht nur grobe<br />

Empfehlungen, sondern konkrete Vorschläge<br />

für den Inhalt von Gesetzen.<br />

Strafen und deren Sanktion werden<br />

verlangt“, freut sich Sylvia Hartl, Generalsekretärin<br />

der europäischen Lungengesellschaft<br />

(ERS), darüber, daß das<br />

derzeit in Österreich geltende und diesen<br />

Vorgaben in vielen Punkten nicht entsprechende<br />

Gesetz geändert und konkretisiert<br />

werden müsse: „Allein die Wahlfreiheit,<br />

ein Lokal als Raucher- oder Nichtraucherlokal<br />

führen zu dürfen, sorge dafür,<br />

daß Gäste doch Tabakqualm ausgesetzt<br />

würden. Und auch für Schwangere fehlen<br />

entsprechende Maßnahmen: Während der<br />

Arbeitgeber gestraft werde, wenn diese<br />

schweren Kisten heben müssen, gebe<br />

es keine Sanktionen, wenn werdende<br />

Mütter Tabakrauch ausgesetzt würden.“<br />

Unterstützung bekommen die No-Smoking-<br />

Taliban auch aus den USA, wo US-Präsident<br />

Barack Obama ein verschärftes<br />

Gesetz zur Regulierung der Tabakindustrie<br />

– viele der Verbote wie etwa die „Mild“-<br />

oder „Light“-Produktauszeichnung und<br />

Werbeeinschränkungen sind in Europa<br />

bereits gängiges Recht – in Kraft gesetzt<br />

hat. Senat und Repräsentantenhaus hatten<br />

dem Gesetzentwurf in der ersten Junihälfte<br />

bereits mit großen Mehrheiten zugestimmt.<br />

Es handelt sich um das schärfste<br />

Gesetz gegen die Tabakindustrie seit der<br />

offiziellen Feststellung der US-Gesundheitsbehörden<br />

vor 45 Jahren, daß Rauchen<br />

zu Lungenkrebs führen kann. Demnach<br />

kann unter anderem die Aufsichtsbehörde<br />

für Lebensmittel- und Medikamentensicherheit<br />

(FDA) Auflagen für die<br />

Bestandteile von Zigaretten und anderen<br />

Tabakprodukten detailliert vorschreiben<br />

und vor allem geschmackliche Zusatzstoffe<br />

verbieten, mit denen Jugendliche zum<br />

Rauchen animiert werden könnten. Die<br />

FDA kann allerdings Zigaretten nicht<br />

pauschal verbieten, und sie kann auch den<br />

Nikotingehalt nicht auf null reduzieren.<br />

Dennoch frohlocken die No-Tobacco-<br />

Fundamentalisten, daß bis spätestens<br />

<strong>20</strong>50 der Verkauf von Tabakprodukten in<br />

den USA eingestellt werden könnten, wie<br />

aus einer Veröffentlichung im Journal of<br />

Public Health hervorgeht, wo der Direktor<br />

und Vize-Direktor des Madison Center for<br />

Tobacco Research and Intervention an<br />

der University of Wisconsin, die Ausarbeitung<br />

eines Schlachtplans für einen<br />

„beschleunigten Erfolg des 100-jährigen<br />

Krieges gegen die Tabaksucht in den USA“<br />

angekündigt haben.<br />

„Ich bin fest davon überzeugt, daß jede<br />

Europäerin und jeder Europäer umfassend<br />

vor Tabakrauch geschützt werden<br />

muß. Es gibt eine massive Unterstützung<br />

durch die Öffentlichkeit, und wir werden<br />

mit den Mitgliedstaaten zusammenarbeiten,<br />

um dies Wirklichkeit werden zu<br />

lassen.“, kommentierte die für Gesundheitsfragen<br />

zuständige EU-Kommissarin<br />

Androulla Vassiliou die Ende Juni erfolgte<br />

Verabschiedung eines EU-Kommission-<br />

Vorschlags, alle Mitgliedstaaten dazu<br />

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