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Das große Interview Ausweitung dieses Prozentsatzes zu verhindern oder überhaupt diesen zu reduzieren? JTI/Austria Tabak hat in der Vergangenheit eine Vielzahl verschiedenster Maßnahmen gesetzt. So haben wir einen Millionenbetrag in die letztjährigen Anti-Schmuggelkampagnen investiert. Zusätzlich unterstützen wir auch Kooperationen der Trafikanten mit Detektiven vor Ort, um Großaufgriffe zu ermöglichen und in grenznahen Gebieten den „Ameisenschmuggel“ einzudämmen. Was ich im Vergleich mit Deutschland hierzulande aktuell gut finde, ist der Umstand, daß die Aktivitäten der einzelnen Industriepartner gegen den Schmuggel künftig nicht nur isoliert stattfinden sollen sondern Industrie und Handel ihre Ressourcen auch bündeln und versuchsweise einen gemeinsamen Weg gehen wollen. Dies ist auch dringend notwenig, kann aber nur als weitere Nothilfe gesehen werden, denn machen wir uns nichts vor: Wenn von der Politik nicht effektiver und strafverschärfender eingegriffen wird, wird der Schmuggel zu einem langfristigen und volkswirtschaftlichen Problem. Wir erleben derzeit die geräuschlose Ausformung eines gigantischen Netzwerks organisierter Kriminalität, das der Volkswirtschaft Milliarden entzieht. Und je länger man da zusieht, desto mehr verfestigt sich ein solches System und nutzt seine Infrastruktur auch für andere kriminelle Machenschaften – bis schließlich irgendwann Bandenkriege das Land überziehen. Die Zeit, dem zu begegnen, drängt. Schmuggel ist kein Kavaliersdelikt! Die EU-Tabaksteuerpläne wurden der Öffentlichkeit mit dem Ziel präsentiert, mit einer Harmonisierung der Tabaksteuersätze dem Schmuggel seine preisliche Attraktivität zu nehmen, wobei dazu ja auch noch eine Angleichung der Mehrwertsteuersätze nötig wäre. Allerdings stellen sich die Intentionen der EU jetzt in einem neuen Licht dar: Nämlich über den Preis den Menschen das Rauchen abzugewöhnen. Welche Auswirkungen erwarten Sie sich von einer EU-weiten Tabaksteuerreform auf den österreichischen Markt? An sich würde eine Steuerharmonisierung und eine Annäherung der Mehrwertsteuersätze ein Schrumpfen der Preisunterschiede bewirken, die den 10 trafikantenzeitung 8/2009 Schmuggel so attraktiv machen. Das wäre ein Schritt in die richtige Richtung. Im selben Zuge aber zu fordern, daß nicht nur die neuen EU-Mitgliedsländer, sondern auch Deutschland und Österreich, die ja steuerlich jetzt schon ganz oben angesiedelt sind, jährlich eine Erhöhung der Steuer um die Inflationsrate und besser noch um ein wenig mehr vornehmen, ist kontraproduktiv. Im ersten Schritt gilt es den Schmuggel in den Griff zu bekommen, das Tabaksteueraufkommen zu sichern und den Hagen von Wedel: Je länger man zusieht, desto mehr verfestigt sich der organisierte Schmuggwel und nutzt seine Infrastruktur auch für andere kriminelle Machenschaften – bis schließlich irgendwann Bandenkriege das Land überziehen. Die Zeit, dem zu begegnen, drängt. Schmuggel ist kein Kavaliersdelikt! Wirtschaftsstandort zu stärken. Ob dann in einem zweiten Schritt die Steuern aus gesundheitspolitischen Erwägungen erhöht werden sollten und können, gilt es politisch dann zu beurteilen – aber eben erst dann. Während die EU auf der einen Seite ein rauchfreies Europa anstrebt, hat sie auf der anderen Seite bereits mehrere Urteile gegen die Festsetzung eines Mindestpreises gefällt. Auch gegen Österreich läuft ein solches Verfahren. Wenn der in Bälde zu erwartende Brief aus Straßburg, die Aufhebung des Minimum-Preises forderte – was bedeutet das für das Preisgefüge in den österreichischen Zigarettenregalen? Wenn der Preis wieder als Spielball für eine aggressive Markenpolitik verwendet werden kann, das heißt wenn jemand mit einer gefüllten Kampfkasse mit niedrigpreisigeren Marken in den Markt drängen sollte, dann hat das natürlich weit reichende Konsequenzen auf die Gesamtstruktur des Einzelhandels, weil bei einem Aufgehen der Preisschere der Verkauf im oberen Segment ein rückläufiger wäre und sich die Margenspirale nach unten drehen würde. In Deutschland seit langem gang und gäbe, in Österreich seit der Beschlußfassung des Trafikantenfonds ein Novum ist die entgeltliche Tabakproduktwerbung in den Trafiken, wobei es im Vorfeld oft geheißen hat, daß sich das Tabakwareneinzelhandelsmonopol und der Einzug der freien Marktwirtschaft in diesem Produktsegment miteinander nicht vertragen. Sehen Sie auch eine solche Gegensätzlichkeit? Ja, absolut. Wenn dem Trafikanten die Tabakproduktwerbung in einem unreglementierten Ausmaß finanziert wird, dann möchte eigentlich der monopolisierte Einzelhandel die Saat von zwei Systemen ernten. In einem freien Wettbewerb, wie er etwa in Deutschland vorherrscht, funktioniert der Markt so, daß sich die Fachgeschäfte gegen hervorragend organisierte Tankstellenketten, Franchisegeschäfte und den Lebensmittelhandel etc. im Wettbewerb behaupten müssen. Da verstehe ich es durchaus, daß der Fachhandel einen Betrag einfordert, um wettbewerbsfähig zu sein. Wenn man das im Einzelhandelsmonopol ohne Wettbewerb einreißen läßt, führt das dazu, daß derjenige, der ohnehin schon mit einem Klasse-A-Standort privilegiert ist, weitere Privilegien über Sonderzahlungen einheimst – und das schlußendlich auf Kosten eines Branchenkollege mit Klasse-C-Standort. Deshalb halte ich das für eine ganz schwierig zu steuernde Entwicklung und zudem für zutiefst unsolidarisch in einem auf Solidarität aufgebauten Monopolverkauf. Gerne wird die österreichische Lösung als die liberalste Nichtraucherschutzregelung innerhalb der Europäischen Gemeinschaft
Das große Interview bezeichnet, die aufgrund der für 2012 angestrebten Vereinheitlichungsrichtlinie massiv novelliert werden müßte – und zwar in Richtung eines totalen Rauchverbots in der Gastronomie, eines No-Smoking am Arbeitsplatz und Tabakkonsumbeschränkungen sogar im Freien. Welche Auswirkungen hätten solche Restriktionen auf die Tabakindustrie? Die österreichische Lösung ist beinahe deckungsgleich mit der gerade jetzt in Deutschland sehr heiß diskutierten und in Bayern bereits umgesetzten. Ich halte diese Regelung, wie sie jetzt ist, auch für ein verträgliches und respektvolles Miteinander. Schließlich kann man ja nicht rund 30 Prozent der Bevölkerung ausgrenzen und ihr das Rauchen verbieten. Und ob über die Arbeitsstättenverordnung ein totales Rauchverbot am Arbeitsplatz Realität werden könnte, wird ja noch sehr kontrovers diskutiert, zumal ja die EU erneut eine Schwarz-Weiß- Lösung unter der Devise „Ganz oder gar nicht“ anstrebt und damit am Bürger Hagen von Wedel: Die entgetliche Tabakproduktewerbung halte ich für eine ganz schwierig zu steuernde Entwicklung und zudem für zutiefst unsolidarisch in einem auf Solidarität aufgebauten Monopolverkauf... vorbeiregulieren will. Laut des so genannten nach wie vor gültigen Spießerlasses ist der Zigarettenverkauf an Tankstellen mit mindestens 10 Prozent Preisaufschlag gegenüber den Trafikenpreisen nur dann gestattet, wenn in der sogenannten Gastro-Ecke geraucht werden darf. Das schließt aber die Nichtraucherschutzgesetzgebung und die No-Smoking-Politik mancher Mineralölkonzerne aus, was einem Verbot des Tabakwarenverkaufs an solchen Tankstellen gleich käme und viele Trafikanten durchaus jubeln ließe. Welchen Standpunkt nimmt JTI/Austria Tabak zu diesem Konfliktpotenzial ein? Die Tankstelle muß die Zigaretten bei einem ihr zurayonnierten Trafikanten kaufen. Daß das vielleicht nicht immer passiert und ein Tankstellenpächter auf einen Trafikanten ausweicht, der ihm irgendwelche unerlaubte Vorteile gewährt, ist ein Kontrollproblem – und das wäre ja durchaus lösbar. Wenn ich das in den Griff bekomme, dann sind die Trafikanten doch eigentlich gut beraten, daß Zigaretten auch auf der Tankstelle gekauft werden können. Wenn dieser Vertriebsweg, der vor allem für den Einkauf nach Trafik-Ladenschlußzeit interessant ist, gekappt wird, ist die Gefahr des Ausweichens auf illegale Anbieter wieder eine größere. Eine Management-Personalentscheidung bei der JTI/Austria Tabak-Tochter tobaccoland hat merkbare Irritationen im Verhältnis nicht nur von tobaccoland, sondern auch von JTI/Austria Tabak und dem Bundesgremium zur Folge. Wie wollen Sie hier wieder eine Klimaverbesserung herbeiführen? Es liegt an uns, JTI/Austria Tabak, etwaige Irritationen glaubhaft und berechenbar auszuräumen – das heißt: Wir WARUM MEHR BEZAHLEN! DA BLEIBT IHNEN NICHT DIE LUFT WEG! BESUCHEN SIE UNS! MESSE „CREATIV” IN SALZBURG VOM 28.-30.08.2009 HALLE 13, STAND 109 um sagenhafte € 2,– / Tag alles inklusive umfasst: • Harting Variotec mit Roll-up-System • Umfassenden Kundendienst • Versicherung I n f o s u n t e r 0 6 2 4 4 – 6 9 0 0 5440 GOLLING 74 | TEL. 06244–6900 | FAX 06244–69004 1 1 0 0 W I E N | F E R N K O R N G A S S E 8 3 | T E L . 0 1 – 2 0 8 0 2 7 8 office@automaten-unterkofler.at | www.automaten-unterkofler.at 8/2009 trafikantenzeitung 11
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