Seite 1-36 (pdf, 5 Mb) - Trafikantenzeitung
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Perspektiven<br />
Zentrales Thema am „Tag der<br />
Wiener Trafikanten“ war der<br />
Jugendschutz. Der Verbot<br />
des Verkaufs von Tabakwaren<br />
an Unter-16-Jährige ist auch<br />
Kernpunkt der zur Beschlußfassung<br />
anstehenden Wiener<br />
Jugendschutzgesetz-Novelle.<br />
M<br />
it der Beschlußfassung der<br />
Novelle zum Jugendschutzgesetz<br />
2002 durch<br />
den Wiener Landtag wird<br />
dem sogenannten „Erfüllungsgehilfen“<br />
nach dem Verklingen des letzten<br />
Schlags der Pummerin in der Silvesternacht<br />
2006/2007 der Zapfenstreich geblasen..<br />
Also jenen Unter-16-Jährigen,<br />
die etwa von den Eltern zur Trafik geschickt<br />
werden, um für Papa oder<br />
Mama schnell einmal ein Packerl<br />
Zigaretten zu holen.<br />
Und auch am Automaten geht für<br />
10 trafikantenzeitung 10/2006<br />
Jugendliche, die das 16. Lebensjahr noch<br />
nicht vollendet haben, ab 1. Jänner gar<br />
nichts mehr – österreichweit! Zur<br />
Alterskennung muß die „Maestro“-Karte<br />
in den dafür vorgesehenen Schlitz eingeführt<br />
werden. Für jene, die noch keine<br />
16 Lebenslenze alt sind, bleiben die<br />
Zigarettenschächte gesperrt. Für die<br />
Ab-16-Jährigen werden sie freigeschaltet<br />
und der Automatenkunde kann nun entscheiden,<br />
ob er bar mit Münzen und<br />
Scheinen oder – so auf seiner Karte der<br />
Chip mit einem Guthaben aufgeladen ist<br />
– mit „Quick“ bezahlt. Wer keine<br />
Maestro-Karte hat, ist auf die Trafiköffnungszeiten<br />
angewiesen. Das gilt<br />
übrigens auch für Auslandstouristen,<br />
wobei – zumindest für solche aus<br />
Deutschland – an einer Harmonisierung<br />
gearbeitet wird, wie Bundesgremialobmann<br />
Komm. Rat Peter Rudolf Trinkl<br />
gegenüber der „Österreichischen <strong>Trafikantenzeitung</strong>“<br />
erklärt.<br />
Der Jugendschutz war auch das zentrale<br />
Thema am Tag der Wiener Trafikanten.<br />
„Mit den Automaten wird es jetzt ernst“,<br />
drängte Mag. Peter Ruschka, Obmann<br />
des Wiener Landesgremiums, Zauderer<br />
und Zögerer zur Umrüstungseile.<br />
Auf ein Vorbeischwindeln zu setzen,<br />
kann die Betroffenen teuer zu stehen<br />
kommen – mit Strafen und der Stillegung<br />
des stummen Rund-um-die-Uhr-Verkäufers,<br />
der für die meisten Trafiken ein<br />
wichtiger Umsatzbringer ist. Nicht nur<br />
die Jugendschützer und die Monopolverwaltung<br />
– sie hat zu diesem Zweck extra<br />
Personal rekrutiert – werden den Vollzug<br />
der Automatenumstellung überprüfen.<br />
„Es werden sich sicher auch genug Leute<br />
aus dem militanten Nichtraucherlager<br />
finden, die als Kontrollore von eigenen<br />
Gnaden unterwegs sind“, glaubt Mag.<br />
Robert Großmann (ABA-System):<br />
„Wobei die Gefahr besteht, daß nicht<br />
alle für den Fall des Falles den Verwaltungsstrafrechtsweg<br />
beschreiten, sondern<br />
Selbstjustiz am Automaten üben.“<br />
Um den Trafikanten nicht zum Buh-<br />
Mann werden zu lassen, weil er dem<br />
hoffnungsvollen, aber noch keine 16<br />
Jahre alten Sprößling keine Zigaretten