Seite 1-36 (pdf, 5 Mb) - Trafikantenzeitung
Seite 1-36 (pdf, 5 Mb) - Trafikantenzeitung
Seite 1-36 (pdf, 5 Mb) - Trafikantenzeitung
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
P. b. b. Verlagspostamt 1050 Wien, Zul.-Nr. GZ 02Z030724 M, Postnummer: 9 www.wirtschaftsverlag.at<br />
Mit<br />
Sonderteil<br />
Journal<br />
Pfeifen & Cigarren<br />
U n a b h ä n g i g · O b j e k t i v · K r i t i s c h · I n f o r m a t i v Nr. 10 / Oktober 2006
Bei der Ausstrahlung lässt<br />
der Erfolg nicht lange auf<br />
sich warten.<br />
NUR FÜR KURZE ZEIT: LUCKIES IM<br />
PHOSPHO PACK!<br />
Lucky Strike. Sonst nichts.<br />
106-0643<br />
Rauchen kann tödlich sein.
Bei uns zählt<br />
Ihre Meinung<br />
Die Ergebnisse unserer Umfrage zum Mindestpreis<br />
und dem Verbot bezahlter POS-Tabakwarenwerbung<br />
I<br />
n der Ausgabe 7-8/06 der „Österreichischen<br />
<strong>Trafikantenzeitung</strong><br />
stellten wir unseren Lesern<br />
4 Fragen, die sich auf jene<br />
Branchen-Themen bezogen, die im<br />
ersten Halbjahr die Diskussionen mit<br />
und unter den Trafikanten dominierten<br />
– nämlich die Einführung des Mindestpreises<br />
und das Verbot, am Point of<br />
Sale eine Abgeltung für Werbemaßnahmen<br />
der Tabakwarenanbieter<br />
kassieren zu dürfen. Und obwohl es<br />
nichts zu gewinnen gab, ließen uns<br />
knapp 100 Trafikanten (von 3000 Tabakwarenfachgeschäften)<br />
ihre Meinung<br />
wissen. Ein Sample, das angesichts von<br />
Wahlausgangumfragen der jüngsten<br />
Vergangenheit, die auf den Aussagen<br />
von oft gerade einmal 500 Urnengehern<br />
(von 6,1 Millionen Wahlberechtigten)<br />
basieren, durchaus<br />
repräsentativ ist.<br />
Bei der Frage „Waren Sie vor dem<br />
Inkrafttreten des Mindestpreises eher<br />
für oder gegen seine Einführung?“<br />
sprachen sich<br />
33 % für eine Mindestpreisfestsetzung<br />
und<br />
66 % gegen eine Mindestpreisfixierung<br />
aus.<br />
1 % machte vom „Neutral“-<br />
Voting Gebrauch.<br />
Angesprochen auf ihre Mindestpreiserfahrungen<br />
unter den Aspekten der<br />
Umsatzentwicklung, Kundenreaktionen<br />
etc. nannten<br />
24 % Positiv-Mindestpreiserfahrungen<br />
57 % Negativ-Mindestpeiserfahrungen<br />
und<br />
19 % keine „besonderen<br />
Vorkommnisse“ (neutral).<br />
Was den zweiten großen Fragenkomplex,<br />
nämlich das Verbot einer bezahlten<br />
Tabakwarenwerbung am Point<br />
of Sale anlangt, signalisieren nur<br />
9 % Verständnis dafür, sich<br />
kein „Körberlgeld“ aus<br />
der Zurverfügungstellung<br />
ihrer Geschäftsräumlichkeiten<br />
für Werbeauf<br />
tritte der Tabakwarenanbieter<br />
erwirtschaften<br />
zu dürfen.<br />
85 % sind sich gegen das<br />
Verbot einer finanziellen<br />
Entschädigung für die<br />
Tabakproduktewerbung<br />
in ihrem Geschäftslokal,<br />
dem bald einzigen<br />
Rückzugsort für Tabakwerbung.<br />
6 % ließen diese Frage<br />
unbeantwortet, bzw.<br />
wollen sich nicht in<br />
ihre Meinungskarten<br />
blicken lassen.<br />
Ein Ergebnis, das die Stimmungslage<br />
bei der Beantwortung der Frage danach<br />
erahnen läßt, ob das Monopolgesetz<br />
dahingehend geändert werden soll, daß<br />
ein Werbekostenzuschuß, beziehungsweise<br />
eine Entschädigungszahlung<br />
erlaubt wird.<br />
87 % tritt für eine Gesetzesnovellierung<br />
ein, die<br />
bezahlte Werbung<br />
gestattet,<br />
wobei hier ein noch Zulauf aus dem<br />
Lager jener eingetreten ist, die sich zur<br />
Im Blickpunkt<br />
Nr. 10 / 2006<br />
Immer mehr werden die<br />
Trafikanten zu Handlangern<br />
der Verlags-Marketing-<br />
Strategen 5<br />
tob-aktuell 6<br />
Reportage<br />
Tabakeinzelhandelsmonopol:<br />
Nicht Einengung, sondern<br />
Schutz 8<br />
Perspektiven<br />
Wiener Jugendschutzgesetznovelle:<br />
Zapfenstreich für den<br />
„Erfüllungsgehilfen“ 10<br />
Dienstleistungsscheck:<br />
Auszahlung wie ein Lottogewinn<br />
in der Trafik? 12<br />
EU läßt Arbeiterkammer mit<br />
ihrer Preisdifferenz-Kritik an<br />
deutschen Presseerzeugnissen<br />
abblitzen 14<br />
Pfeifen & CigarrenJOURNAL<br />
Auf der „Inter-tabac“ wurde<br />
die teuerste Cigarre der Welt<br />
präsentiert 15<br />
Griffin‘s „Griffinos“ 15<br />
Cigarre rauchen: Genießen<br />
will gelernt sein 16<br />
Pfeife rauchen: ein<br />
sinnliches Erlebnis 20<br />
Feuerzeuge<br />
Zippo-Gastaschenfeuerzeug<br />
vorgestellt. 23<br />
Feuerzeug-Verordnung: Was<br />
beschlossen werden soll 24<br />
Neu im Hadson-Programm 25<br />
Markt<br />
Neuheiten 26<br />
Interview<br />
Nina Romanskaya,<br />
Marketingleiterin Austria<br />
Tabak: „Mit Innovationen<br />
das Bedürfnis für das Neue<br />
wecken...“ 30<br />
Dr. Roman Seligio, Vice-<br />
President Austria (Austria<br />
Tabak/Gallaher): Premium-<br />
Segment-Offensive 32<br />
AC Nielsen Trafikantenpanel 34<br />
10/2006 trafikantenzeitung
Impressum<br />
Medieninhaber, Verleger<br />
und Herausgeber:<br />
Österreichischer Wirtschaftsverlag GmbH<br />
1051 Wien, Wiedner Hauptstraße 120–124<br />
Tel.: (01) 546 64-0<br />
Fax: (01) 546 64/DW <strong>36</strong>0<br />
E-Mail: trafik@wirtschaftsverlag.at<br />
ISDN: (01) 545 58 72 oder (01) 545 58 73<br />
Redaktion:<br />
Peter Hauer (leitender Redakteur), DW 332<br />
E-Mail: p.hauer@wirtschaftsverlag.at<br />
Redaktionssekretariat:<br />
Christine Grohmann, DW 256<br />
Anzeigenleitung:<br />
Franz-Michael Seidl, DW <strong>36</strong>2<br />
Anzeigen- und Marketingberatung:<br />
Christine Staufer, DW 254<br />
Anzeigen:<br />
Evelyne Proderutti (Service), DW 267<br />
Fax: DW <strong>36</strong>0,<br />
E-Mail: trafik@wirtschaftsverlag.at<br />
Abonnement und Vertrieb:<br />
redmail Logistik & Zustellservice GmbH<br />
Faradaygasse 6, 1030 Wien<br />
Aboservice: Tel.: 01/795 00-69<br />
Fax: 01/795 00-12<br />
E-Mail: aboservice-oewv@redmail.at<br />
Jahresbezugspreis: € 50,-<br />
Abonnements, die nicht einen Monat vor<br />
Ablauf des Bezugsjahres storniert werden,<br />
laufen weiter.<br />
Anzeigentarif:<br />
Nr. 33, gültig ab 1. Jänner 2006<br />
Erscheinungsweise: monatlich<br />
Hersteller:<br />
Holzhausen Druck & Medien GmbH<br />
1140 Wien, Holzhausenplatz 1,<br />
www.holzhausen.at<br />
Geschäfts- und Verlagsleitung:<br />
Dkfm. Thomas Nübling<br />
Verlagsleiter-Stv.: Dieter Koffler<br />
Marketing:<br />
Paul Kampusch, DW 206<br />
Bankverbindungen: PSK-Konto Nr. 1892.396,<br />
Bank-Austria Creditanstalt Nr. 0952-32989/00<br />
Dresdner Bank Nr. 559.095.400<br />
BLZ 67.280.051<br />
Druckauflage: 5.000<br />
Verbreitete Auflage Inland:<br />
4.800 (Jahresdurchschnitt)<br />
DVR: 0<strong>36</strong>8491<br />
Ist-Situation einer Meinungsäußerung<br />
enthalten haben.<br />
Zahlen, die den Verantwortlichen in<br />
der Monopolverwaltung und im Bundesgremium<br />
zu denken geben sollten. Sie<br />
vom Tisch zu wischen und als Meinungsäußerung<br />
einer Hundertschaft von<br />
„Querulanten“ abzutun, der man schon<br />
bei den meisten Trafikantentagen mit<br />
Show-Charakter, der keine Diskussion<br />
mehr zuläßt, den Mund verbietet, ist<br />
sicher der Weg in die falsche Richtung<br />
– nämlich die einer Entfremdung der<br />
Basis von ihren Branchensprechern und<br />
umgekehrt.<br />
Übrigens: Dafür, daß niemand gedankenlos<br />
sein Votum abgegeben hat, sprechen<br />
die zahlreichen Randbemerkungen, von<br />
denen wir nachstehend einigen Platz<br />
geben wollen:<br />
Ich war vor Einführung des Mindestpreises<br />
doch eher dafür als dagegen! Kundenreaktionen<br />
und meine persönlichen<br />
Erfahrungen haben mich aber eines<br />
Besseren belehrt!<br />
Mindestpreis: Aus meiner Sicht marktwirtschaftlich<br />
bedenklich, ... aber in der<br />
Not? – leise ablehnend.<br />
Ich bin gegen eine Bezahlung von<br />
Werbemaßnahmen, da damit eine<br />
Benachteiligung umsatzschwacher<br />
Trafikanten vorprogrammiert ist.<br />
JETZT REDE ICH!<br />
Das Gremium möge alle Anstrengungen<br />
unternehmen, einen rechtlich sauber<br />
gangbaren Weg aufzuzeigen, daß alle<br />
Trafikanten die kleinen Schadenskompensationsmöglichkeiten<br />
nutzen<br />
können.<br />
Die Gesetzesänderung soll (zumindest!)<br />
rückgängig gemacht werden.<br />
Zukünftig werden bei der Industrie<br />
Milliardenbeträge an Werbebudgets frei,<br />
denn Tabakwarenwerbung jeglicher Art ist<br />
ab 2007 aufgrund der Gesetzeslage nur<br />
noch in oder an Trafiken gestattet. Diese<br />
Möglichkeit einer kostenpflichtigen<br />
Zurverfügungstellung unserer eigenen<br />
Werbeflächen wurde uns verboten. Es ist<br />
zu befürchten, daß diese Mittel verwendet<br />
werden, um das Einzelhandels-Monopol<br />
zu kippen und den Lebensmittelhandel als<br />
Vertriebspartner zu „kaufen“!<br />
Warum soll die Tabakindustrie auf<br />
meine Kosten gratis werben können? Sie<br />
zahlt ja derzeit auch auf öffentlichen<br />
Flächen dafür.<br />
Wir sind absolut dagegen, daß<br />
bezahlte Werbemaßnahmen verboten<br />
wurden!<br />
Wenn eine Stange Schmuggelzigaretten auf<br />
der Straße bereits ab 15,00 € zu haben ist,<br />
ist es völlig egal, ob eine Packerl Zigaretten<br />
3,25 € oder 2,80 € kostet.<br />
Betreff: Interview mit Dr. Simhandl, MVG in Ausgabe 7-8/2006<br />
Es ist mir unbegreiflich, daß ein mit dem Wesen von Tabak-Trafiken vertrauter Funktionär mit<br />
Umsätzen argumentiert, wo er doch wissen sollte, daß wir nicht vom Umsatz leben können,<br />
sondern nur vom Gewinn. 25 % Umsatz-Plus durch Zigarettenautomaten lesen sich ja wirklich<br />
nicht schlecht, betrachtet man allerdings die Gewinnseite (die sich durch Umrüstungen, Abgaben,<br />
Steuern, Europay-Gebühren, Reparaturen immer weiter nach unten bewegt), dann klingen die<br />
25 % Umsatz gar nicht mehr so toll!<br />
Und interpretiere ich die Aussage richtig, daß die von uns eingesetzten und für uns da sein<br />
sollenden Berufsvertreter der MVG nahe gelegt haben, daß Werbezuschüsse der Tabakfirmen zu<br />
verbieten seien, obwohl diese ja nicht nur einigen, sondern allen Trafikanten zugute gekommen<br />
wäre? Wenn das wirklich Sache ist, dann braucht sich wohl in Zukunft niemand mehr zu wundern,<br />
daß die Bereitschaft, zur Kammer- und Berufsvertretungswahl zu gehen, auf die Funktionäre selbst<br />
beschränkt bleibt!<br />
Jedem Handelsbetrieb ist es freigestellt, jene Produkte zu fördern, bei denen sein Gewinn größer<br />
ist, bei denen er Vergünstigungen oder Rabatte erhält. Jeder Handelsbetrieb kann innerhalb seines<br />
Geschäfts Flächen für Werbung vermieten – und ich glaube kaum, daß das unbezahlt geschieht. Und<br />
unsere eigenen Vertreter (die doch auch Trafikanten sind !!!???) sollen für uns diese Möglichkeit<br />
des Mehrverdiensts torpedieren?<br />
Offenbar habe ich trotz 26 Jahren Berufserfahrung das System noch immer nicht durchschaut!<br />
Werner Grand, 1160 Wien<br />
trafikantenzeitung 10/2006
Im Blickpunkt<br />
Daß ein Autoverkäufer<br />
seinen Kunden auf ein<br />
gleichwertiges billigeres<br />
Angebot am Markt<br />
aufmerksam macht, bei dem<br />
noch ein Satz Winterreifen<br />
kostenlos mit dabei ist,<br />
würde man keinem<br />
Kfz-Händler zumuten. Da<br />
sind die Verlags-Marketingstrategen<br />
weniger zimperlich.<br />
Sie nötigen die Trafikanten<br />
dazu, Printprodukte zu<br />
verkaufen, in denen<br />
massiv für den Abschluß<br />
eines preisgünstigen<br />
Abonnements samt Sahnehäubchen<br />
geworben wird,<br />
und dünnen so deren<br />
Kundenklientel sukzessive aus.<br />
D<br />
aß in den letzten zehn Jahren<br />
der Einzelverkauf heimischer<br />
Printmedien ungebrochen<br />
rückläufig ist, im Gegenzug<br />
aber die Abonnentenzahlen stetig<br />
nach oben schnellen, ist – darüber sind<br />
sich die Experten einig – nicht nur das<br />
Resultat verstärkter Anstrengungen<br />
im Abo-Marketing, sondern auch des<br />
Quantensprungs, den die Hauszustellung<br />
im letzten Dezennium durchlebt<br />
hat, und der Veränderung des<br />
Konsumverhaltens im ländlichen<br />
Raum, wo es durch die Schließung von<br />
Verschleißstellen zu Versorgungslücken<br />
gekommen ist und sich die davon<br />
betroffenen Menschen auf Vorratskäufe<br />
(sprich: Abonnements) umgestellt<br />
haben.<br />
Und zu alldem kommt noch, „daß die<br />
Zeitungen ihre Funktion als Speerspitze<br />
der Erstinformation an das Internet<br />
verloren haben“, wie es Thomas Letz,<br />
Vertriebsleiter „Der Standard“, ausdrückt.<br />
Die Grosso-Vertriebe läßt diese Entwicklung<br />
relativ kalt, weil diese – so<br />
Ludwig Huber, PGV, beim Vertriebsstammtisch<br />
der Zeitschrift „Medien-<br />
Manager“ – ihr Geschäft zu 90 Prozent<br />
mit deutschen Titeln machen, die nach<br />
Österreich hereindrängen.<br />
Fakt jedenfalls ist, wie Nadja Vaskovich<br />
vom VÖZ – Verband Österreichischer<br />
Zeitungen weiß, daß sich die Verkaufsstatistik<br />
stark zu Ungunsten des Einzelhandels<br />
und der Impulskäufe verlagert<br />
habe. Im Jahr 2000 belief sich das Verhältnis<br />
zwischen Einzelverkauf und<br />
Abonnementanteil noch auf 75 zu 25.<br />
Inzwischen sind 85 zu 15 realistisch.<br />
„Und das trifft besonders die Trafikanten,<br />
die an sich schon von der generell<br />
raucherfeindlichen Gesinnung, durch<br />
die Werbeverbote im Tabakbereich und<br />
die Abwanderung des Glücksspielgeschäfts<br />
ins Internet sehr gebeutelt<br />
sind“, bringt der „MedienManager“ die<br />
Situation dieser Branche auf den Punkt.<br />
Einer Branche, „die zudem noch<br />
permanent als Erfüllungsgehilfe der<br />
Verlags-Marketingstrategen mißbraucht<br />
wird.“ So der Gänserndorfer Trafikant<br />
Günther Hofinger, der in einem Schreiben<br />
an die „Österreichische <strong>Trafikantenzeitung</strong>“<br />
seinem Ärger nicht darüber Luft<br />
macht, daß dem Tabakwarenfachhandel<br />
zugemutet wird, Produkte mit Inhalten<br />
zu verkaufen, die ihren Geschäftsinteressen<br />
massiv zuwiderlaufen, was da vor allem<br />
10/2006 trafikantenzeitung
Im Blickpunkt<br />
sind: Abonnement-Einstiegsangebote<br />
samt Goodies, unter denen alljährlich<br />
zur Spätherbst-/Wintersaison die Autobahnvignette<br />
für Zusatzärger sorgt, weil<br />
mit einer solchen Aktion dem<br />
Trafikanten nicht nur Zeitungskunden,<br />
sondern auch Käufer des lukrativen<br />
Mautpickerls abspenstig gemacht werden.<br />
Zum Drüberstreuen gibt es dann<br />
noch<br />
Zeitschriften-<br />
Kombiverkauf-Supermarkt-Angebote zu<br />
einem Preis, der unter dem Einstandspreis<br />
für den Trafikanten liegt, dessen<br />
Zornesader Schlagzeilen wie „Nie mehr<br />
rauchen – wir helfen Ihnen dabei“ beängstigend<br />
anschwellen läßt. Stellvertretend<br />
für viele kleidet der Trafikant Hofinger<br />
die Stimmungslage in Worte:<br />
„Warum uns die österreichische Zeitungslandschaft<br />
noch immer als Vertragspartner<br />
bezeichnet, ist mir schleierhaft…“<br />
„Gestern Abend wurde Österreich – die<br />
neue Tageszeitung aus dem Hause<br />
Fellner – in der Wiener Freudenau mit<br />
einem überdimensionierten Fest aus der<br />
Taufe gehoben. Heute heißt es in vielen<br />
Trafiken: Bitte warten, technische<br />
Schwierigkeiten...Vor der Trafik: der<br />
Österreich-Aufsteller. In der Trafik: die<br />
Österreich-Schütte. Diese allerdings um<br />
7.30 Uhr leer. Schon aus? Nein, technische<br />
Schwierigkeiten. Es wird sich verzögern,<br />
meint die Trafikantin des Vertrauens...“<br />
beschreibt der „Extra-Dienst“,<br />
ein Fachblatt für die Kommunikationsbranche,<br />
die Situation, wie sie sich am<br />
1. September für jene dargeboten hat,<br />
die der mediale Werbeeinsatz für Österreichs<br />
17. Tageszeitung neugierig auf den<br />
frischen Wind im Blätterwald gemacht<br />
hat.<br />
Österreich wartet auf „Österreich“,<br />
hieß es aber nicht nur am wegen des<br />
Neuwahltermins vorgezogenen Ersterscheinungstag<br />
– ursprünglich sollte ja<br />
der Start erst am 18. September erfolgen.<br />
Auch drei Wochen später ist die „Österreich“-Belieferung<br />
für viele Trafikanten<br />
nicht kalkulierbar. Sehr wohl aber der<br />
Verlust, der ihnen aus der verspäteten<br />
Morawa-Belieferung auch mit anderen<br />
Medienprodukten entsteht.<br />
„Eine durchschnittliche moderne<br />
Trafik verfügt über 700 bis 800 Titel.<br />
Ältere Trafiken sind aus räumlichen<br />
Gründen vom Platz her limitiert“, nennt<br />
PGV-Sprecher Ludwig Huber beim<br />
„MedienManager“-Vertriebsstammtisch<br />
konkrete Zahlen über die Vielfalt des<br />
Angebots, das eine effektvolle Präsentation<br />
der einzelnen Titel immer schwieriger<br />
macht. Der „Sichtbarkeit in Millimetern“<br />
versuchen die drei großen<br />
rotweißroten Grossisten (Morawa, PGV<br />
und Mediaprint) mit einem Beratungsprojekt<br />
zur Optimierung des Zeitschriftengeschäfts<br />
entgegenzuwirken.<br />
Daß es österreichweit derzeit 259<br />
Fachgeschäfte gibt, die mit dem Zertifikat<br />
des „Blauen Globus“ ausgezeichnet sind,<br />
der für entsprechende Präsentationsflächen<br />
und Beratungskompetenz eines Tabakwarenfachgeschäfts<br />
im Bereich Zeitungen<br />
und Zeitschriften steht, ist<br />
allerdings – sehr zum Leidwesen von<br />
Wolfgang Rick (Geschäftsführer Morawa<br />
Pressevertrieb) und Ludwig Huber<br />
(PGV) – nur den allerwenigsten Konsumenten<br />
bekannt: „Kaum jemand weiß<br />
davon, kaum jemand kennt das…“<br />
Eine Erkenntnis, mit der die Grosso-<br />
Sprecher dem ständigen Verlagsmanager-Drängen<br />
nach der Entwicklung alternativer<br />
Vertriebsmodelle eine Abfuhr<br />
erteilen. Das große Thema ist vielmehr –<br />
darin sind sich Rick und Huber einig –<br />
nicht eine Ausweitung der Verkaufsstellen<br />
oder die Titel-Präsenz in<br />
irgendwelchen Outlets, sondern das<br />
Setzens auf eher weniger Vertriebsstätten,<br />
allerdings mit einer entsprechenden<br />
Bewerbung eben dieser p.h.<br />
Automatenumrüstung:<br />
Sicherheit durch schriftliche Garantie<br />
tobaccoland ist die Umsetzung der ab 2007<br />
geltenden Jugendschutzbestimmungen ein<br />
wichtiges Anliegen. Oberstes Ziel von<br />
tobaccoland ist es aber, den Trafikanten bei der<br />
Jugendschutzkonformer Automat –<br />
Präsentation auf der „Creativ“-Messe in Salzburg<br />
trafikantenzeitung 10/2006<br />
Umstellung bestmöglich zu unterstützen und<br />
Sicherheit zu bieten: So garantiert tobaccoland<br />
jedem Vertragspartner schriftlich, daß die<br />
Zigarettenautomaten ab 1. Jänner jugendschutzkonform<br />
funktionieren – vorausgesetzt der<br />
Trafikant, hat die entsprechende Hardware<br />
rechtzeitig bestellt. Bei der Entwicklung der technischen<br />
Voraussetzungen war tobaccoland<br />
Vorreiter. Dieser Know how-Vorsprung kommt<br />
jetzt den Trafikanten zu Gute. Bis zum<br />
31. Dezember 2006 funktioniert der Zigarettenautomat<br />
wie bisher – ab 1. Jänner 2007 stellt er<br />
sich automatisch um: Zigaretten können erst nach<br />
der Legitimierung des Kunden mittels Quick oder<br />
Handy gekauft werden. Dabei wird die Altersgrenze<br />
von 16 Jahren überprüft.<br />
Mit Horoskopen ein<br />
Thermenwochenende gewinnen<br />
Im e-loading System von tobaccoland finden<br />
sich vier neue Produkte: Seit 1. Oktober können<br />
Trafikanten Kunden ihr persönliches Tages-,<br />
Wochen, Liebes- und Single-Horoskop inklusive<br />
Biorhythmus ausstellen lassen. Das System funktioniert<br />
ganz einfach: Das Geburtstagsdatum des<br />
Kunden eingeben und schon kann das individuelle<br />
Horoskop direkt in der Trafik heruntergeladen<br />
werden. Bis Ende Oktober steht das Service gratis<br />
zur Verfügung – ab 1. November zahlen Kunden<br />
1 Euro für den Blick in ihre Zukunft. Für Trafikanten,<br />
die im Aktionszeitraum Gratis-Horoskope an ihre<br />
Kunden verteilen, bietet tobaccoland einen ganz<br />
speziellen Bonus: Sie nehmen automatisch an<br />
einer Verlosung zweier Wellness-Wochenenden<br />
in der Therme Loipersdorf teil.<br />
Neue tobaccoland-Dienstausweise<br />
tobaccoland ist es wichtig, dass Trafikanten wissen,<br />
mit wem sie es zu tun haben: Seit September<br />
sind alle tobaccoland-Außendienstmitarbeiter mit<br />
Dienstausweisen unterwegs – damit soll die von<br />
tobaccoland schon immer gelebte Seriosität, noch<br />
deutlicher nach außen getragen werden.
Champions<br />
League<br />
Das internationale<br />
Magazin<br />
Das<br />
Trend-<br />
Magazin<br />
Das<br />
Fitness-<br />
Magazin<br />
Fashion<br />
& Style<br />
International
Reportage<br />
Tabakeinzelhandelsmonopol<br />
Nicht Einengung,<br />
sondern Schutz...<br />
Das Tabakeinzelhandelsmonopol<br />
hat nicht zuletzt<br />
dank seines zeitlosen<br />
sozialen Zwecks und der<br />
Bereitschaft der Branche,<br />
sich jeweils auf die<br />
Herausforderungen der Zeit<br />
und der Zukunft einzustellen,<br />
allen Prophezeiungen seines<br />
baldigen Endes und allen<br />
Angriffen getrotzt. So auch<br />
der EU-Vollmitgliedschaft<br />
Österreichs, die lediglich<br />
eine Neuschreibung des<br />
222 Jahre alten Monopols<br />
nötig machte. Und so feierte<br />
man dieser Tage aus guten<br />
Gründen: „10 Jahre Tabakmonopol<br />
96“.<br />
trafikantenzeitung 10/2006<br />
W<br />
ir wollten mit dem<br />
Tabakmonopolgesetz<br />
1996 auf Dauer etwas für<br />
die Trafikanten und die<br />
Behinderten tun. Alle wollten dieses<br />
Gesetz – und dann sollte es plötzlich<br />
nicht kommen“, erinnert sich der<br />
damals amtierende Trafikanten-<br />
Bundesgremialobmann Komm. Rat<br />
Herbert Göttl an die Geburtswehen<br />
dieses „Meilensteins in der Geschichte<br />
der Trafikantenschaft“ zurück. Für die<br />
plötzliche Unsicherheit bezüglich der<br />
Beschlußfassung sorgte im Spätherbst<br />
1995 ein Bruch der SPÖ/ÖVP-Koaltion,<br />
innerhalb der sich am Budgetvoranschlag<br />
die Geister schieden.<br />
Dem Zittern und Bangen ein Ende bereite<br />
schließlich ein Initiativantrag, über<br />
den die fertige Gesetzesvorlage schließlich<br />
doch ihren Weg ins Parlament fand<br />
und dort in einer Sondersitzung in der<br />
Nacht vom 16. auf den 17. November<br />
1995 beschlossen wurde – mit den Stimmen<br />
der Regierungskoalition und der Freiheitlichen.<br />
Die Grünen versagten ihr unter<br />
dem Hinweis darauf, „daß ein solches<br />
Gesetz in einer modernen Gesellschaft<br />
keinen Platz hat“, ihre Zustimmung.<br />
Eine Meinung übrigens, die der damalige<br />
ÖVP-Klubchef Dr. Andreas Kohl und<br />
die spätere steiermärkische Landeshauptfrau<br />
Waltraud Klasnic, damals Wirtschaftslandesrätin<br />
in der grünen Mark,<br />
im Vorfeld der Monopol-Diskussionen<br />
teilten, wie sich Ulrich Chmel, der ehemalige<br />
Bundesgremium-Geschäftsführer<br />
noch sehr gut erinnert: „Ein Monopolgesetz<br />
hat in der EU keinen Platz.“<br />
Von solchen Aussagen unberirrt,<br />
begann man bereits 1991 mit den Vorbereitungen.<br />
Göttl: „Wir wollten agieren<br />
– und nicht reagieren müssen.“<br />
Gesprächspartnerin im damaligen<br />
Sozialressort war Ministerialrätin Dr.<br />
Brigitte Arndorfer, der das Hinüberretten<br />
des Monopols in die EU-Zukunft ebenfalls<br />
ein Anliegen war, um die Arbeitsplätze<br />
für Behinderten zu erhalten und<br />
auszubauen. Unter anderem auch unter<br />
dem Aspekt der Leistbarkeit von Lokalitäten<br />
und der Schaffung von Schulungsvoraussetzungen.<br />
Forderungen, die nicht<br />
alle expressis verbis im Gesetz ihre<br />
Niederschrift fanden. „Aber die Saat ist<br />
dennoch aufgegangen“, freut sich<br />
Arndorfer über das Engagement des<br />
Kriegsopfer- und Behindertenverbandes<br />
sowie des Trafikanten-Bundesgremiums,<br />
„mit dem sich letztendlich auch bezüglich<br />
des sogenannten Erbparagraphen<br />
ein praktikabler Kompromiß finden<br />
ließ.“<br />
So entstand schließlich ein Gesetzeswerk,<br />
mit dem sowohl WKO-Vizepräsident<br />
Dipl. Ing. Dr. Richard Schenz und<br />
Komm. Rat Erich Lemler, WKO-<br />
Obmann der Bundessparte Handel, leben<br />
können, obwohl sie beide Monopolen<br />
eher kritisch gegenüber stehen. „Aber“,<br />
so die beiden hochrangigen WKO-<br />
Vertreter fast unisono, „die Liberalisierung<br />
hat ihre Grenzen – und zwar dort,<br />
wo es um Soziales geht.“<br />
Das Monopol macht aber nicht nur<br />
aus sozialer Sicht, „die vielen Behinderten<br />
eine Existenzgrundlage schafft<br />
und ein selbstbestimmtes Leben führen<br />
läßt“ (Behindertenanwalt Mag. Herbert<br />
Haupt), sondern auch unter anderen<br />
Blickwinkeln einen Sinn: Tabakwaren<br />
sind nun einmal sowohl gesundheitspolitisch<br />
wie auch fiskalpolitisch ein<br />
sensibles Produkt, dessen kontrollierte<br />
Abgabe durch das Einzelhandelsmonopol<br />
garantiert wird.<br />
Diesem „Ja zum Jugendschutz“-<br />
Bekenntnis läßt WKO-Vizepräsident<br />
Schenz allerdings ein ebenso lautes wie<br />
energisches „Nein zur Bevormundung<br />
der Erwachsenen“ folgen: „Die Nichtraucher<br />
gehören geschützt, aber die Rau-
Reportage<br />
cher sollen rauchen dürfen. Dafür muß es<br />
Lösungen geben“, plädiert Schenz für<br />
einen „österreichischen Weg“, welcher<br />
der Rauchkultur ihren Platz im<br />
Zusammenleben der Menschen erhält.<br />
„Das wird in Zeiten massiver Raucher-<br />
Restriktionen aber nur durch ein geeintes<br />
Auftreten gelingen,“ ist Mag. Stefan Fitz,<br />
Austria Tabak/Gallaher-Generaldirektor,<br />
überzeugt, „wofür das Monopol eine tragfähige<br />
Basis bildet.“ In die gleiche Kerbe<br />
hackt auch Dkfm. Dr. Leo Wallner,<br />
Generaldirektor der Österreichischen<br />
Lotterien, wenn er sagt: „Österreich soll<br />
kein Land von Spielern und Rauchern<br />
sein, aber Spielen und Rauchen soll das<br />
bleiben dürfen, was beides ist: nämlich<br />
ein Genuß, weshalb den Regionen auch<br />
in einem geeinten Europa nicht zuletzt<br />
zum Schutz der Konsumenten eine gewisse<br />
Selbständigkeit erhalten bleiben<br />
muß“, nutzt Wallner die Gelegenheit,<br />
der Beibehaltung des ins politische<br />
Gerede gekommenen Glücksspielmonopols<br />
das Wort zu reden.“<br />
Aber die Rauchwaren und die Lotterie-<br />
Produkte sind ja nur zwei Existenzsäulen<br />
der Trafiken. Eine weitere ist die der<br />
Nahversorgung mit Presseprodukten,<br />
denen nicht zuletzt durch das Internet<br />
„Wenn wir uns<br />
einig sind, dann werden wir auch in anderen<br />
Regierungs- und EU-Konstellationen erfolgreich<br />
sein und uns die 3000 Fachgeschäfte erhalten...“<br />
eine ernsthafte Konkurrenz erwachsen<br />
ist, weshalb sich Dr. Emmerich Selch,<br />
Morawa-Geschäftsführer, für die Zukunft<br />
in seinem Bereich eine gewisse Flexiblität<br />
bei der Auslegung des Monopolgesetzes<br />
wünscht, „weil nun einmal<br />
schon jetzt und verstärkt in der Zukunft<br />
nicht mehr alles in gedruckter Form,<br />
sondern als den Weg zum Informationskonsumenten<br />
findet.“<br />
„Wenn wir uns<br />
einig sind, dann<br />
werden wir auch in<br />
anderen Regierungs-<br />
und EU-<br />
Konstellationen erfolgreich<br />
sein und<br />
uns die Zahl der<br />
Rund 3000 Fachgeschäfte<br />
erhalten“,<br />
ist Dr. Fritz Simhandl,<br />
Geschäftsführer<br />
der MVG –<br />
Monopolverwaltungsgesellschaft<br />
überzeugt<br />
und weiß sich<br />
mit dieser Aussage<br />
einig mit dem<br />
Trafikanten-Bundesgremium<br />
und dem<br />
Behindertenverband, dessen Präsident<br />
Dr. Michael Svoboda an die Adresse der<br />
Trafikanten das Ersuchen richtet, „das<br />
Monopol nicht als Einengung, sondern<br />
als Schutz zu verstehen“, weil – wie es<br />
Bundesgremialvorsteher Komm. Rat<br />
Peter Rudolf Trinkl formuliert – „jedes<br />
Wehren gegen eine Einengung die<br />
Existenzgrundlage für die Trafikanten gefährdet.“<br />
–pehau<br />
Richtungsweisende EuGH-Entscheidung“<br />
25-Stück Regelung EU-konform<br />
Eine österreichische Staatsbürgerin, die im Juli 2004 in ihrem persönlichen<br />
Handgepäck eine Stange Zigaretten aus Slowenien nach Österreich<br />
„verbracht hat“, wie dies im Amtsdeutsch so schön heißt, und für<br />
175 der 200 Zigaretten Tabaksteuer nachzahlen mußte, brachte eine<br />
Beschwerde beim Europäischen Gerichtshof ein. Die 25-Stück-Regelung<br />
widerspreche dem Gemeinschaftsrecht, argumentierte sie.<br />
Nun beschied ihr der EuGH, daß diese Einfuhrbeschränkung für ihn<br />
keine Diskriminierung des nunmehrigen EU-Landes Sloweniens<br />
gegenüber anderen an Österreich angrenzenden Drittländern und neuen<br />
Mitgliedstaaten darstelle. Österreich könne die Menge an Zigaretten,<br />
die Privatpersonen steuerfrei aus Slowenien einführen dürfen, weiter<br />
auf 25 Stück beschränken und auf darüber hinausgehende Mengen<br />
Tabaksteuer einheben.<br />
Glücksspielmonopol auf EU-Prüfstand<br />
Vertragsverletzungsverfahren<br />
Die EU-Kommission hat am 12. Oktober ein Vertragsverletzungsverfahren<br />
gegen die Republik Österreich in Sachen Glücksspielmonopol<br />
einleiten. Gleichzeitig haben auch Italien und Frankreich wegen<br />
restriktiver Glücksspielgesetze ein Mahnschreiben erhalten. Sollte sich<br />
die EU-Kommission in Folge nicht mit der Antwort der österreichischen<br />
Bundesregierung zufrieden geben, droht eine Klage vor dem<br />
Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg. Nutznießer einer<br />
Liberalisierung des Glücksspielmonopols in Österreich wären etwa die<br />
beiden börsenotierten Wettanbieter bwin und die Admiral Sportwetten<br />
AG, Hauptaktionärin des Glücksspielkonzerns Novomatic.<br />
10/2006 trafikantenzeitung
Perspektiven<br />
Zentrales Thema am „Tag der<br />
Wiener Trafikanten“ war der<br />
Jugendschutz. Der Verbot<br />
des Verkaufs von Tabakwaren<br />
an Unter-16-Jährige ist auch<br />
Kernpunkt der zur Beschlußfassung<br />
anstehenden Wiener<br />
Jugendschutzgesetz-Novelle.<br />
M<br />
it der Beschlußfassung der<br />
Novelle zum Jugendschutzgesetz<br />
2002 durch<br />
den Wiener Landtag wird<br />
dem sogenannten „Erfüllungsgehilfen“<br />
nach dem Verklingen des letzten<br />
Schlags der Pummerin in der Silvesternacht<br />
2006/2007 der Zapfenstreich geblasen..<br />
Also jenen Unter-16-Jährigen,<br />
die etwa von den Eltern zur Trafik geschickt<br />
werden, um für Papa oder<br />
Mama schnell einmal ein Packerl<br />
Zigaretten zu holen.<br />
Und auch am Automaten geht für<br />
10 trafikantenzeitung 10/2006<br />
Jugendliche, die das 16. Lebensjahr noch<br />
nicht vollendet haben, ab 1. Jänner gar<br />
nichts mehr – österreichweit! Zur<br />
Alterskennung muß die „Maestro“-Karte<br />
in den dafür vorgesehenen Schlitz eingeführt<br />
werden. Für jene, die noch keine<br />
16 Lebenslenze alt sind, bleiben die<br />
Zigarettenschächte gesperrt. Für die<br />
Ab-16-Jährigen werden sie freigeschaltet<br />
und der Automatenkunde kann nun entscheiden,<br />
ob er bar mit Münzen und<br />
Scheinen oder – so auf seiner Karte der<br />
Chip mit einem Guthaben aufgeladen ist<br />
– mit „Quick“ bezahlt. Wer keine<br />
Maestro-Karte hat, ist auf die Trafiköffnungszeiten<br />
angewiesen. Das gilt<br />
übrigens auch für Auslandstouristen,<br />
wobei – zumindest für solche aus<br />
Deutschland – an einer Harmonisierung<br />
gearbeitet wird, wie Bundesgremialobmann<br />
Komm. Rat Peter Rudolf Trinkl<br />
gegenüber der „Österreichischen <strong>Trafikantenzeitung</strong>“<br />
erklärt.<br />
Der Jugendschutz war auch das zentrale<br />
Thema am Tag der Wiener Trafikanten.<br />
„Mit den Automaten wird es jetzt ernst“,<br />
drängte Mag. Peter Ruschka, Obmann<br />
des Wiener Landesgremiums, Zauderer<br />
und Zögerer zur Umrüstungseile.<br />
Auf ein Vorbeischwindeln zu setzen,<br />
kann die Betroffenen teuer zu stehen<br />
kommen – mit Strafen und der Stillegung<br />
des stummen Rund-um-die-Uhr-Verkäufers,<br />
der für die meisten Trafiken ein<br />
wichtiger Umsatzbringer ist. Nicht nur<br />
die Jugendschützer und die Monopolverwaltung<br />
– sie hat zu diesem Zweck extra<br />
Personal rekrutiert – werden den Vollzug<br />
der Automatenumstellung überprüfen.<br />
„Es werden sich sicher auch genug Leute<br />
aus dem militanten Nichtraucherlager<br />
finden, die als Kontrollore von eigenen<br />
Gnaden unterwegs sind“, glaubt Mag.<br />
Robert Großmann (ABA-System):<br />
„Wobei die Gefahr besteht, daß nicht<br />
alle für den Fall des Falles den Verwaltungsstrafrechtsweg<br />
beschreiten, sondern<br />
Selbstjustiz am Automaten üben.“<br />
Um den Trafikanten nicht zum Buh-<br />
Mann werden zu lassen, weil er dem<br />
hoffnungsvollen, aber noch keine 16<br />
Jahre alten Sprößling keine Zigaretten
Perspektiven<br />
„im Auftrag“ eines erwachsenen<br />
Familienmitglieds aushändigt,<br />
hat das Wiener Landesgremium<br />
ein zur Weitergabe<br />
durch die Trafikanten<br />
bestimmtes fünfsprachiges<br />
Informationsblatt aufgelegt,<br />
in dem die Trafikenkunden<br />
darauf aufmerksam gemacht<br />
werden, daß der Tabakwarenhadel<br />
„mit Beginn des Jahres<br />
2007 an Kinder und Jugendliche<br />
unter 16 Jahren keine<br />
Rauchwaren mehr verkaufen<br />
darf – auch dann nicht, wenn<br />
diese nicht für den eigenen<br />
Gebrauch bestimmt sind<br />
(sondern zum Beispiel für<br />
Eltern und andere Personen).“<br />
Mit dieser Informationskampagne<br />
hofft man, das aus der<br />
neuen gesetzlichen Regelung<br />
resultierende Konfliktpotential<br />
zu minimieren.<br />
Und so sieht die Novelle des<br />
Wiener Jugendschutzgesetzes<br />
aus<br />
Gesetz, mit dem das Wiener<br />
Jugendschutzgesetz 2002–<br />
WrJSchG 2002 geändert wird<br />
Der Wiener Landtag möge<br />
beschließen:<br />
Artikel I<br />
Das Wiener Jugendschutzgesetz<br />
2002 – WrJSchG 2002, LGBl. für<br />
Wien Nr. 17/2002, wird wie folgt<br />
geändert:<br />
1. § 10 Abs. 1 Z 1 lautet:<br />
Jugendgefährdende Medien,<br />
Datenträger, Gegenstände und<br />
Veranstaltungen<br />
Eine Gefährdung (der Jugendlichen<br />
durch Inhalte von Medien,<br />
Datenträgern, Gegenständen und<br />
Veranstaltungen – Anm. d. Red.) st<br />
insbesondere anzunehmen, wenn<br />
diese<br />
„1. Aggressionen und Gewalt fördern<br />
(z.B. Softguns, Waffenimitate),<br />
kriminelle Handlungen von<br />
menschenverachtender Brutalität<br />
oder Gewaltdarstellungen verherrlichen<br />
oder verharmlosen,“<br />
2. § 11 samt Überschrift lautet:<br />
„Alkohol, Tabak und sonstige<br />
Rausch- und Suchtmittel<br />
§ 11. (1) Junge Menschen dürfen<br />
nicht:<br />
1. bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres<br />
alkoholische Getränke und<br />
Tabakwaren an allgemein zugänglichen<br />
Orten und bei öffentlichen<br />
Veranstaltungen erwerben oder<br />
konsumieren.<br />
2. alkoholische Getränke und Tabakwaren<br />
in Schulen konsumieren.<br />
3. sonstige Rausch- und Suchtmittel,<br />
die geeignet sind, rauschähnliche<br />
Zustände, Süchtigkeit, Betäubung<br />
oder physische oder psychische<br />
Erregungszustände hervorzurufen,<br />
erwerben, besitzen oder zu sich<br />
nehmen. Es sind solche Rauschund<br />
Suchtmittel gemeint, die nicht<br />
unter das Suchtmittelgesetz, BGBl.<br />
I Nr. 112/1997 in der Fassung<br />
BGBl. I Nr. 134/2002, fallen. Dies<br />
gilt nicht, wenn die Anwendung zu<br />
medizinischen Behandlungs- und<br />
Heilzwecken erfolgt.<br />
(2) An junge Menschen dürfen nicht<br />
abgegeben werden:<br />
1. bis zur Vollendung des 16. Lebensjahres<br />
alkoholische Getränke und<br />
Tabakwaren an allgemein zugänglichen<br />
Orten und bei öffentlichen<br />
Veranstaltungen.<br />
2. sonstige Rausch- und Suchtmittel<br />
im Sinne des Abs. 1.“<br />
3. § 12 Abs. 6 lautet:<br />
„(6) Der Verfall kann nach den<br />
Bestimmungen des Verwaltungsstrafgesetzes<br />
1991 - VStG erklärt<br />
werden für<br />
1. jugendgefährdende Medien,<br />
Gegenstände und Datenträger, die<br />
junge Menschen entgegen § 10<br />
Abs. 2 erwerben, besitzen oder<br />
verwenden sowie für<br />
2. Rausch- und Suchtmittel, die<br />
junge Menschen entgegen § 11<br />
erwerben, besitzen, konsumieren<br />
oder zu sich nehmen.“<br />
Artikel II<br />
Dieses Gesetz tritt mit 1.1.2007 in<br />
Kraft.<br />
In den Erläuterungen zur<br />
Gesetzesvorlage wird unter<br />
anderem darauf verwiesen<br />
wird, daß diese Novelle nicht<br />
nur EU-konform ist, sondern<br />
mit ihr auch einer Verpflichtung<br />
in Hinblick auf das<br />
Rahmenübereinkommen der<br />
WHO (Weltgesundheitsorganisation)<br />
zur Eindämmung<br />
des Tabakgebrauchs<br />
entsprochen wird – nämlich<br />
MIETE<br />
UM SAGENHAFTE<br />
€2,–/Tag<br />
ALLES INKLUSIVE<br />
ANGEBOT GÜLTIG<br />
BIS 15. NOV. 2006<br />
Solange der Vorrat reicht!<br />
DIE „REVOLUTION”<br />
BEGINNT JETZT!<br />
WARUM MEHR BEZAHLEN!<br />
MIT DEM UKOLOOK SENKEN SIE IHRE<br />
KOSTEN UND ERHÖHEN IHREN GEWINN!<br />
Schon um sagenhafte Euro 2,– / Tag<br />
erhalten Sie das Gerät „UKOLOOK”,<br />
den Kundendienst sowie die Versicherung!<br />
5440 GOLLING 74 | TEL. 06244–6900 | FAX 06244–69004<br />
1 1 0 0 W I E N | F E R N K O R N G A S S E 8 3 | T E L . 0 1 – 2 0 8 0 2 7 8<br />
office@automaten-unterkofler.at | www.automaten-unterkofler.at<br />
10/2006 trafikantenzeitung 11
Perspektiven<br />
Der Reiz des Verbotenen übt zu<br />
allen Zeiten eine besondere<br />
Faszination aus<br />
„sicher zu stellen, daß Zigarettenautomaten<br />
für Minderjährige unter dem<br />
durch innerstaatliches Recht festgelegten<br />
Alter nicht zugänglich sind.“<br />
Der Wiener Strafrahmen für jene<br />
(sprich in unserem Fall: die Trafikanten),<br />
die das Gesetz lax handhaben und die<br />
Berechtigung des Tabakwareneinkaufs<br />
ihrer jugendlichen Kunden nicht durch<br />
eine Ausweiskontrolle feststellen, reicht<br />
von einer Ermahnung über „bis zu 700<br />
Euro Strafe“ (ohne Gewinnabsicht, was<br />
für Geschäftsleute praktisch ausscheidet)<br />
bis hin zu der Höchststrafe von 15.000<br />
Euro (mit Gewinnabsicht, wobei natürlich<br />
bei einem erstmaligen Vergehen die<br />
Gesetzeskeule nicht gleich mit voller<br />
Wucht gehandhabt wird).<br />
Wiener LGO Peter Ruschka:<br />
„Jugendliche sind nicht unsere<br />
Zielgruppe...“<br />
12 trafikantenzeitung 10/2006<br />
Zu „komplizierter“Dienstleistungsscheck<br />
DLS-Auszahlung: Wie ein<br />
Lottogewinn in der Trafik?<br />
S<br />
eit Jahresbeginn ist der<br />
Dienstleistungsscheck (DLS)<br />
im Umlauf, dem die Zielsetzung<br />
zugrunde gelegt wurde,<br />
die Schwarzarbeit im Bereich „Dienstleistung<br />
im Haushalt“ zu legalisieren<br />
und dem Zittern vor den „Wenn die<br />
Minna von der Leiter fällt und sich ein<br />
Bein bricht“-Konsequenzen ein Ende<br />
zu bereiten. Als Potential nannte Wirtschaftsminister<br />
Dr. Manfred Bartenstein<br />
bei der DLS-Präsentation Ende<br />
vergangenen<br />
Jahres ein<br />
Potential von<br />
140.000 illegal<br />
beschäftigten<br />
Haushaltshilfen.<br />
Die Bilanz<br />
nach sieben<br />
Monaten DLS<br />
ist allerdings<br />
eine eher bescheidene.<br />
Bis<br />
6. August dieses<br />
Jahres wurden<br />
50.650 Schecks<br />
verkauft, meldet<br />
die VAEB<br />
– Versicherungsanstalt<br />
für<br />
Eisenbahnen<br />
und Bergbau, Gerade einmal 700 Personen haben bis<br />
die von Wirt-<br />
Anfang August davon Gebrauch<br />
schaftsressort-<br />
Chef mit der gemacht, mit dem DLS ihr schlampertes<br />
DLS-Abwicklung<br />
beauftragt<br />
Dienstverhältnis zu legalisieren<br />
wurde.<br />
„Unter Zugrundelegung, daß eine<br />
Putzfrau in einem privaten Haushalt pro<br />
Woche rund 30 Euro bekommt, läßt sich<br />
hochrechnen, daß gerade einmal rund<br />
700 Personen in ganz Österreich regelmäßige<br />
Arbeiten als Haushaltshilfe,<br />
Babysitter oder Gärtner per Dienstleistungsscheck<br />
bezahlt erhalten haben“,<br />
rechnet der auf das Pfuscher(un)wesen<br />
spezialisierte Ökonom Dr. Friedrich<br />
Schneider von der Johannes Kepler<br />
Universität in Linz vor. Um 139.300<br />
weniger als die Grauzone der schlamperten<br />
Dienstverhältnisse von Bartenstein eingeschätzt<br />
wird und um 299.300 weniger<br />
als Professor Schneider die Dimension<br />
der Zielgruppe mutmaßt: „Es gibt<br />
schätzungsweise eine Million Erwerbstätige<br />
in Österreich, die zumindest ab<br />
und zu pfuschen. Und davon sind<br />
300.000 in Bereichen aktiv, die mit dem<br />
Dienstleistungsscheck bezahlt werden<br />
könnten.“<br />
Dafür, daß sich der Dienstleistungsscheck<br />
zu einem Flop zu entwickeln<br />
droht, hat der<br />
Wirtschaftswissenschafter<br />
eine<br />
kurze und bündige<br />
Erklärung<br />
parat: „Das System<br />
ist zu bürokratisch<br />
und<br />
müßte schleunigst<br />
adaptiert<br />
werden.“ Und<br />
auch auf die<br />
Frage nach dem<br />
Wie ist Schneider<br />
um eine<br />
schnelle Antwort<br />
nicht verlegen:<br />
„Das Einreichen<br />
des<br />
Schecks bei den<br />
Krankenkassen<br />
ist zu kompliziert.<br />
Das Geld<br />
müßte – wie bei<br />
einem Lottogewinn<br />
– in der<br />
Trafik (!) abzuholen<br />
sein.“<br />
Da eine gesetzliche Bestimmung vorsieht,<br />
daß das DLS-System nach Ablauf<br />
des ersten Jahres – das ist der 31.12.2006<br />
– evaluiert und gegebenenfalls weiter<br />
verbessert wird, ist die Trafikantenschaft<br />
dazu aufgerufen, sich zumindest mit der<br />
Möglichkeit einer DLS-Abrechnung<br />
durch den Tabakwarenfachhandel und<br />
ihren Für und Wider zeitgerecht auseinanderzusetzen,<br />
um für den Fall gerüstet<br />
zu sein, daß der Denkanstoß von<br />
Universitätsprofessor Schneider in eine<br />
DLS-Novellierung Einzug hält.
Perspektiven<br />
14 trafikantenzeitung 10/2006<br />
Sieben <strong>Seite</strong>n<br />
nach vier Jahren<br />
Deutsche Presseerzeugnisse sind in<br />
Österreich bis zu 30 Prozent teurer.<br />
Die sonst so harmoniesüchtige EU<br />
läßt die Arbeiterkammer mit ihrer<br />
Preisdifferenz-Kritk abblitzen.<br />
D<br />
a kann doch etwas<br />
nicht stimmen: Da<br />
auf der Zeitschrift<br />
steht groß und fett<br />
1,40 Euro – und Sie kassieren<br />
1,53 Euro. Mit solchen<br />
und ähnlichen Vorwürfen<br />
sahen sich nach der Euro-<br />
Umstellung zum 1. Jänner<br />
2002 die Trafikanten konfrontiert.<br />
Die Einheitswährung<br />
Euro hat die schon<br />
immer existenten Preisunterschiede<br />
zwischen dem Verkaufspreis<br />
in Deutschland<br />
und dem in Österreich transparent<br />
gemacht. Was unter<br />
anderem auch die Konsumentenschützer<br />
aktiv werden<br />
ließ, die bei einer Preisgegenüberstellung<br />
feststellten,<br />
daß Printprodukte aus unserem<br />
westlichen Nachbarland<br />
in Österreich um bis zu<br />
35 Prozent teurer seien als in<br />
Deutschland.<br />
Die Frage nach dem Warum<br />
wurde an die Vertriebe und<br />
von diesen an die Verlage<br />
weitergeleitet und brachte<br />
schlußendlich ein Ergebnis,<br />
das damals viele Trafikanten<br />
sogar groß in ihren Verkaufsräumen<br />
plakatierten:<br />
„Man muß berücksichtigen,<br />
daß a) in den einzelnen<br />
Vertriebsländern unterschiedliche<br />
Mehrwertsteuersätze zur<br />
Anwendung kommen, sich b) Unterschiede<br />
bei den Transportkosten und<br />
Remissionsquoten ergeben, c) eine<br />
schlechtere Wirtschaftlichkeit aufgrund<br />
der geringeren Durchschnittsverkäufe<br />
sowie einer einerseits geringeren Bevölkerungs-<br />
und andererseits größeren<br />
Händlerdichte gegeben ist und schließlich<br />
d) aus dem belieferten Ausland<br />
keine Anzeigenerlöse ins Ursprungsland<br />
fließen. All diese Faktoren finden nun<br />
einmal ihren Niederschlag in der Preisbildung<br />
für das jeweilige Absatzland.“<br />
Um künftig Mißverständnisse erst gar<br />
nicht aufkommen zu lassen, regte Österreich<br />
als wichtigster Auslandsmarkt für<br />
deutsche Presseerzeugnis im EU-Raum<br />
an, daß der rotweißrote Euro-Preis innerhalb<br />
der Länder-Preisauflistung auf den<br />
Titelseiten prominent platziert und groß<br />
hervorgehoben wird.<br />
Die Arbeiterkämmerer ließen sich<br />
allerdings weder mit dieser Stellungnahme,<br />
noch der Titelseitenkosmetik als<br />
Problemlöser abspeisen. Und das schon<br />
deshalb nicht. Weil – laut AK-Wirtschaftsexpertin<br />
Ulrike Ginner – 2002<br />
ein Sprecher der EU-Kommission zugab,<br />
in zunehmendem Maße mit diesbezüglichen<br />
Beschwerden konfrontiert zu sein<br />
und man dem Problem bei Vorliegen<br />
einer begründeten Beschwerde nähertreten<br />
würde.<br />
Das ließ sich die Arbeiterkammer<br />
nicht zweimal sagen und brachte ergo<br />
eine „begründete Beschwerde“ über die<br />
von deutschen Verlagen vorgegebenen<br />
höheren Preise für Österreich ein – und<br />
wartete – und wartete – bis endlich jetzt<br />
nach vier Jahren eine gerade einmal<br />
sieben <strong>Seite</strong>n umfassende Erledigung<br />
eintraf. Ihr Kernsatz: „Die begründete<br />
AK-Beschwerde ist zurückzuweisen“,<br />
weil die Preisdifferenzen bei den meisten<br />
Zeitschriften nicht so gravierend seien,<br />
daß sie per se einen hinreichenden<br />
Anhaltspunkt für wettbewerbswidrige<br />
Verhaltensweisen<br />
darstellen könnten.“<br />
Die von der AK angeführten<br />
Preisunterschiede von 30<br />
Prozent würde es „nur“ bei<br />
zwei Zeitschriften geben und<br />
die durchschnittliche Differenz<br />
läge bei „lediglich“ 13,45<br />
Prozent, wofür man die bereits<br />
2002 genannten Gründe<br />
– den dreiprozentigen Mehrwertsteuerunterschied,<br />
die<br />
geringeren Absatzmengen sowie<br />
Anzeigenerlöse in Österreich<br />
und die höheren<br />
Logistikkosten – ins Treffen<br />
führt<br />
Eine Argumentation, die<br />
AK-Expertin Ginner so nicht<br />
hinnehmen will – besonders,<br />
was das Thema Logistik anlangt:<br />
„Demnach müßte eine Zeitschrift,<br />
die in Bayern produziert<br />
wird, in Hamburg mehr<br />
kosten als im grenznahe Salzburg“,<br />
schlußfolgert sie: „Aber<br />
in der Realität ist es genau<br />
umgekehrt!“<br />
Die EU-Kommission<br />
kommt dennoch zu dem<br />
Schluß: „Angesichts der Tatsache,<br />
daß der von Ihnen (der<br />
Arbeiterkammer – Anm. d.<br />
Red.) vorgebrachte Sachverhalt<br />
nur relativ geringe Auswirkungen<br />
auf das Funktionieren<br />
des gemeinsamen Marktes hat, ist<br />
das Ausmaß des erforderlichen Untersuchungsaufwands<br />
somit insgesamt als unverhältnismäßig<br />
zu erachten. Die Beschwerde<br />
ist daher zurückzuweisen.“<br />
Doch die Arbeiterkammer gibt noch<br />
nicht auf. Sie ist gerade mit einer neuen<br />
Preiserhebung beschäftigt, die ähnliche<br />
Preisdifferenzen wie vor vier Jahren erwarten<br />
läßt, worauf – laut Ginner – die<br />
ersten Ergebnisse auch schon hindeuten:<br />
„Besonders die österreichischen Jugendlichen<br />
haben besonders viel zu bezahlen.<br />
Bravo zum Beispiel kostet, wenn es die<br />
Walserberg- oder Freilassing-Grenzlinie<br />
passiert, um beinahe 31 Prozent mehr als<br />
in Deutschland.“<br />
Nach Vorliegen der vollständigen<br />
aktuellen Preiserhebung will die Arbeiterkammer<br />
die österreichischen Wettbewerbsbehörden<br />
einschalten, die laut<br />
EU-Recht dann auch gegen deutsche<br />
Verlage aktiv werden könnten.
Rekordverdächtig<br />
Auf der „Inter-tabac“ in Dortmund wurde<br />
die teuerste Cigarre der Welt präsentiert<br />
A<br />
nläßlich<br />
des 40jährigen<br />
„Cohiba“-Jubiläums präsentierte<br />
Habanos S.A. eine<br />
ganz besondere Spezialität:<br />
den „Cohiba-Humidor Behike“. In<br />
streng limitierter Auflage gefertigt<br />
(weltweit nur 100 Stück!), enthält der<br />
wohl teuerste Humidor der Welt<br />
(15.000 Euro) 40 „Cohiba Behike“-<br />
Cigarren (Länge:<br />
192 mm, Ringmaß<br />
52).<br />
Der Humidor<br />
wird von der französischen<br />
Manufaktur<br />
Elie Bleu<br />
hergestellt. Verwendet werden die luxuriösesten<br />
Materialien wie massives<br />
Zedernholz, schwarzes Ebenholz, Perlmutt-<br />
und Rochenhaut.<br />
Der Begriff „Behike“ ist, wie auch der<br />
Markenname „Cohiba“, der Sprache der<br />
Taino entlehnt, eines Volkes, dessen<br />
Ursprünge in Venezuela liegen und die<br />
Eine Behike-Cohiba-Jubiläums-<br />
cigarre kostet 375 Euro. – Dennoch<br />
sind bereits alle 100 Humidore<br />
verkauft.<br />
ab 700 v. Chr. fast alle vorgelagerten<br />
mittelamerikanischen Inseln, darunter<br />
auch Cuba, besiedelten. Die Taino<br />
waren in Stammesverbänden organisiert<br />
und wurden von einem Kaziken geführt.<br />
Diesem zur <strong>Seite</strong> standen der Ältestenrat<br />
und der Behike, der Medizinmann, der<br />
die Verbindung zu Göttern und Geistern<br />
aufrechterhielt.<br />
Sämtliche 4.000<br />
„Behike“-Cigarren<br />
wurden von nur<br />
einer Torcedora<br />
hergestellt: Norma<br />
Fernández Sastre,<br />
eine der besten<br />
und dienstältesten Rollerinnen der<br />
Cohiba-Manufaktur El Laguito, wo sie<br />
seit 39 Jahren tätig ist. Sie rollte bereits<br />
„Cohibas“, als diese Marke noch namenlos<br />
und ausschließlich für Fidel Castro<br />
bestimmt war. Für die 4.000 Luxus-<br />
Cigarren „Behike“ hat sie ein halbes Jahr<br />
gebraucht.<br />
Griffin’s<br />
„Griffiños“<br />
Cigarillos<br />
ie Griffin’s Cigarillos „Griffiños“<br />
D werden in der Dominikanischen<br />
Republik mit besten dominikanischen<br />
Tabaken hergestellt. Ein<br />
ausgesuchtes Connecticut Deckblatt<br />
aus Ecuador umhüllt diesen speziell<br />
für „Griffiños“ hergestellten<br />
„Dominican Blend“. Die Kombination<br />
dieser Tabake ergibt einen<br />
sehr ausgeglichenen, harmonischen<br />
Cigarillo mit einem einzigartigen<br />
karibischen Geschmack und ausgezeichneten<br />
Raucheigenschaften. Die<br />
Griffin’s „Griffiños“ werden nach<br />
sorgfältiger Produktion und abschließender<br />
Kontrolle in attraktive<br />
Blechdosen zu 20 Stück abgepackt.<br />
Blend:<br />
Deckblatt: Connecticut Ecuador<br />
Umblatt: Olor Dominikanische Republik<br />
Einlage: Shortfillermischung<br />
dominikanischer Tabake<br />
„Technische Daten“:<br />
Format: Cigarillo<br />
Durchmesser: 8 mm, Länge: 85 mm<br />
Detailpreis:<br />
7,40 Euro pro Packung (=0,37 Euro pro Stück)<br />
Vertrieb: tobaccoland<br />
10/2006 trafikantenzeitung 15
Pfeifen & Cigarren Journal<br />
16 trafikantenzeitung 10/2006
Q<br />
ualitäts-Cigarren kann<br />
man bis zu 15 Jahren<br />
aufbewahren – manchmal<br />
auch länger, vorausgesetzt<br />
man bevorratet<br />
sie bei einer<br />
Temperatur von 16° C bis 18° C und<br />
einer relativen Luftfeuchtigkeit von<br />
65 bis 70 Prozent. Die Luftfeuchtigkeit<br />
ist dabei der entscheidende Faktor.<br />
Wenn eine Cigarre zu feucht geworden<br />
ist, kann man sie nicht rauchen (sie<br />
brennt nicht so, wie es sein sollte, und<br />
der Zug wird schwerer). Wenn sie<br />
trocken geworden ist, wird ihr Geschmack<br />
scharf und bitter. Da sich die<br />
relative Luftfeuchtigkeit mit jeder<br />
Temperaturschwankung ändert, ist es<br />
notwendig, die Temperatur so konstant<br />
wie möglich zu halten.<br />
Humidore für Vorratshaltung<br />
Glücklicherweise gibt es eine große<br />
Anzahl verschiedener Humidor-Modelle,<br />
die den Aficionados helfen, ihre Cigarren<br />
richtig aufzubewahren. Ein Humidor<br />
kann eine Kiste, ein kleiner Schrank<br />
oder sogar ganzer (klimatisierter) Raum<br />
sein, der speziell für Cigarren entworfen<br />
wurde. Bedingung ist nur, daß er ein<br />
Befeuchtungselement beinhaltet, das<br />
Feuchtigkeit erzeugt oder sie reguliert.<br />
Cigarren-Fachhändler bewahren ihre<br />
Cigarren immer in Humidoren auf, um<br />
sie ihren Kunden in perfektem Zustand<br />
präsentieren zu können.<br />
Cigarrenliebhabern, die sich gerne<br />
eine Auswahl von Cigarren für Ihren<br />
Rauchgenuß bereithalten wollen, ist die<br />
Anschaffung eines eigenen Humidors zu<br />
empfehlen. Die Cigarren brauchen erfahrungsgemäß<br />
einige Tage, um sich an<br />
die Bedingungen in der Klimaschatuelle,<br />
beziehungsweise im Klimaschrank anzupassen,<br />
wobei es empfehlenswert ist, die<br />
zuletzt erworbenen Cigarren räumlich<br />
etwas von ihren schon angepaßten<br />
Humidor-„Stammgästen“ trennen. Es<br />
kann nur davon abgeraten werden,<br />
Cigarren in einem Kühlschrank zu<br />
lagern. Kühlschränke entziehen dem<br />
braunen Gold seine Feuchtigkeit; außerdem<br />
übernehmen die Cigarren die dort<br />
vorhandenen Gerüche.<br />
Probleme und Lösungsvorschläge<br />
Es gibt eine Anzahl von Problemen,<br />
die beim Lagern von Cigarren auftreten<br />
können. Zum Beispiel kann es sein, daß<br />
die Cigarren zu feucht oder zu trocken<br />
geworden sind. Ist letzteres der Fall, ist es<br />
schlimmer, weil die Cigarren nach etwa<br />
zwei bis drei Monaten ihren Geschmack<br />
unwiederbringlich zu verlieren beginnen.<br />
Wenn man trocken gewordene Cigarren<br />
wieder anfeuchten will, sollte man das<br />
vorsichtig und immer nur schrittweise<br />
tun. Man läuft sonst Gefahr, daß das<br />
Deckblatt reißt, wenn die Blätter der<br />
Cigarre die Feuchtigkeit zu schnell aufsaugen.<br />
Cigarren längere Zeit der Feuchtigkeit<br />
auszusetzen kann dazu führen, daß der<br />
Tabak anfängt zu faulen; mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit aber wird Schimmel<br />
entstehen. Es handelt sich dann meist<br />
um einen puderartigen Weißschimmel,<br />
der auf natürliche Art und Weise entsteht,<br />
wenn eine Cigarre plötzlich einer<br />
erhöhten Feuchtigkeit ausgesetzt wird.<br />
Diese Schimmelbildung ist unproblematisch;<br />
sie ist ein Zeichen, daß die<br />
Cigarre „lebt“ und in gutem Zustand ist.<br />
Der Schimmel kann vorsichtig mit einer<br />
Bürste entfernt werden. Das schlimmste<br />
Problem, das auftreten kann, ist ein<br />
Befall der Cigarren durch den Tabakkäfer<br />
(lasioderma serricorne). Er zerstört die<br />
Cigarre, indem er das Deckblatt durchbohrt;<br />
dadurch wird es unmöglich, sie zu<br />
rauchen. Das beste<br />
Vorbeugungsmittel<br />
ist es jedenfalls, dafür<br />
zu sorgen, daß die<br />
Temperatur in Ihrem<br />
Humidor nie 18°C<br />
übersteigt. Die einz<br />
i g e<br />
mögliche Lösung ist<br />
es, die beschädigte<br />
Kiste in das Gefrierfach<br />
eines Kühlschranks<br />
zu legen<br />
und sie dort vier<br />
Tage zu belassen.<br />
Das rettet zwar nicht<br />
die schon befallenen<br />
Cigarren, tötet aber<br />
alle Tabakkäfer und<br />
rettet so die Cigarren,<br />
die von dem Insekt<br />
noch nicht befallen<br />
wurden.<br />
Die Auswahl<br />
Man sollte seine<br />
fünf Sinne beisammen<br />
haben, wenn<br />
man die Auswahl<br />
trifft und sich für seine<br />
Cigarre entscheidet.<br />
Griffiños<br />
DOMINICAN BLEND<br />
Das Deckblatt sollte einen angenehmen<br />
Anblick bieten. Manche bevorzugen<br />
einen hellen Farbton, andere<br />
einen dunkleren und reiferen – auf jeden<br />
Fall sollte das Deckblatt von einheitlicher<br />
Farbe sein und einen leichten<br />
Glanz zeigen. Wenn man einen weißen<br />
oder grünen Fleck wahrnimmt, ist das<br />
kein Grund für eine Beunruhigung; das<br />
sind kleinere Unregelmäßigkeiten, die<br />
während des Pflanzenwachstums oder<br />
der Trocknung der Blätter entstanden<br />
sind. Es sind natürliche Effekte – Schönheitsflecken.<br />
Keiner von ihnen beeinträchtigt<br />
die Qualität der Cigarre. Abgetastet<br />
wird eine Cigarre, indem man<br />
sie leicht zwischen Daumen und Zeigefinger<br />
drückt, um ihren Zustand zu überprüfen.<br />
Sie sollte sich fest, aber nicht<br />
hart anfühlen. Und eine eventuelle<br />
Geräuschentwicklung ist ein Indiz für<br />
eine schlechte Konditionierung. In<br />
anderen Worten: ein Knistern und<br />
Rascheln bedeutet, daß die Cigarre zu<br />
trocken ist.<br />
Der Geruch, die Aromen, die aus dem<br />
voll ausgereiften Blatt ausströmen,<br />
bieten einen Vorgeschmack auf das<br />
Rauchgenußerlebnis. Den Geschmack<br />
The new, fascinating<br />
Griffin’s Cigarillos!<br />
Rauchen lässt Ihre Haut altern.<br />
10/2006 trafikantenzeitung 17
Pfeifen & Cigarren Journal<br />
einer Cigarre schließlich kann man nur<br />
beim Rauchen beurteilen.<br />
Formatwahl<br />
Cigarrengenießern, die noch am<br />
Anfang stehen, wird empfohlen, mit<br />
einem Petit-Corona-Format zu beginnen,<br />
wobei die Entscheidung für eine der<br />
weniger kräftigen Marken die richtige<br />
ist.<br />
Erfahrene Raucher richten sich bei der<br />
Auswahl „ihrer“ Cigarre immer nach der<br />
Zeit, die ihnen für das Raucherlebnis zur<br />
Verfügung steht, wobei bei vielen Cigarren<br />
der Geschmack während des Rauchens<br />
schrittweise intensiver wird. Und es wäre<br />
wirklich schade, eine Cigarre im Stich<br />
lassen zu müssen, bevor sie die Möglichkeit<br />
hatte, ihren Charakter und ihre<br />
Stärken zu zeigen. Deshalb sollte man für<br />
das volle Auskosten des Rauchvergnügen<br />
ein Format auswählen, das es zeitlich<br />
erlaubt, es auch von Anfang bis Ende genießen<br />
zu können.<br />
Der Schnitt<br />
Der Schnitt soll genau auf der Linie<br />
erfolgen, an der das Käppchen an das<br />
Deckblatt anschließt (bei Cigarren in<br />
Figurado-Formaten empfiehlt man 3mm<br />
vom Cigarrenende).<br />
Sinn und Zweck dieses Schnitts ist es,<br />
eine Öffnung zu schaffen, die groß genug<br />
ist, um genügend Zugkraft zu gewährleisten;<br />
gleichzeitig soll sicher gestellt werden,<br />
daß ein ausreichender Teil des Cigarrenendes<br />
erhalten bleibt, um ein Lösen des<br />
Deckblatts zu verhindern.<br />
Es gibt mehrere Werkzeuge, mit denen<br />
sich der Schnitt ausführen läßt. Das bekannteste<br />
ist die Guillotine, die eine<br />
18 trafikantenzeitung 10/2006<br />
oder zwei Klingen haben kann. Es gibt<br />
auch spezielle Cigarrenscheren. Eine<br />
andere Variante ist der Rundschneider<br />
(oder Puncher) mit einer runden Klinge:<br />
Dieser schneidet einen Teil des<br />
Käppchens aus und beläßt die Form des<br />
Kopfstücks unversehrt. Er ist jedoch für<br />
Figurado-Formate nicht geeignet.<br />
Cigarrenschneider in V-Form sind<br />
nicht zu empfehlen, da sie dazu neigen,<br />
das empfindliche Käppchen zu zerreißen.<br />
Man sollte auch nicht die Spitze mit<br />
einem Streichholz oder einem Zahnstocher<br />
durchstechen, da dadurch die<br />
Einlage gedrückt wird und sich ein<br />
Pfropfen bilden kann, der dann das<br />
ordnungsgemäße Zugverhalten der<br />
Cigarre behindert.<br />
Die Bauchbinde sollte man sie auf der<br />
Cigarrre belassen, weil ihr Abziehen das<br />
Deckblatt beschädigen könnte.<br />
Das Anzünden<br />
Eine Cigarre zündet man grundsätzlich<br />
und immer mit einer geruchlosen Flamme<br />
an – mit einem Butangas-Feuerzeug,<br />
einem Holzstreichholz oder einem<br />
Zedernholzspan.<br />
Verwendet man ein Benzin-Feuerzeug,<br />
ein Wachsstreichholz oder eine Kerze, ist<br />
das Aroma der Cigarre unwiederbringlich<br />
zerstört.<br />
Für das Anzünden der Cigarre sollte<br />
man sich ausreichend Zeit nehmen, denn<br />
nichts kann den Genuß so schnell<br />
ruinieren, wie ein fehlerhaftes Anzünden.<br />
Für das richtige sollte man das<br />
Cigarren-Fußstück (die <strong>Seite</strong> der Cigarre,<br />
die angezündet wird) rechtwinklig zur<br />
Flamme halten und so lange drehen, bis<br />
ihre Oberfläche gleichmäßig angezündet<br />
ist.<br />
Dann nimmt man die Cigarre zwischen<br />
die Lippen und zieht gleichmäßig Luft<br />
ein – bis die Flamme an die Cigarre heranreicht;<br />
jetzt gilt es wieder etwas Abstand<br />
zwischen der Cigarre und der<br />
Flamme (etwa einen Zentimeter) zu<br />
halten und die Cigarre langsam über der<br />
Flamme weiter zu drehen.<br />
Schließlich nimmt man die Cigarre<br />
wieder in die Hand – um zu überprüfen,<br />
ob sie gleichmäßig angezündet ist, bläst<br />
man ein wenig Luft auf den angezündeten<br />
Teil der Cigarre.<br />
Beim Rauchen...<br />
...sollte man vermeiden, den Cigarrenrauch<br />
zu inhalieren. Man zieht bloß<br />
leicht an der Cigarre, bis der Rauch den<br />
Mund füllt und man die die zarten Geschmacksnuancen<br />
und Aromen der<br />
Cigarrenmischung genießen kann.<br />
Es ist kein Problem, die Cigarre erneut<br />
anzuzünden, wenn sie<br />
ausgegangen ist. Vorerst<br />
sollte man aber<br />
die lose Asche am<br />
Brandende entfernen,<br />
weil diese für ein<br />
erneutes Anzünden<br />
hinderlich ist.<br />
Man kann eine<br />
Cigarre mit vollem<br />
Vergnügen bis zum<br />
Beginn des letzten<br />
Viertels rauchen. Sorgen<br />
wegen der Länge<br />
der Asche an der<br />
Cigarre sind unbegründet.<br />
Auf jeden<br />
Fall sollte die Cigarre<br />
nicht nervös abgeklopft<br />
werden, um die<br />
Asche zu entfernen.<br />
So geht man mit einer Zigarette um,<br />
nicht aber mit einer Cigarre. Am besten<br />
ist, man ermöglicht es der<br />
Cigarre, daß die Asche von allein in<br />
einen Aschenbecher abfällt.<br />
Der Abschied<br />
Jeder Abschied tut weh – auch der vor<br />
einer Cigarre. Wenn der traurige<br />
Moment der Trennung gekommen ist,<br />
sollte man von einem Ausdrücken Abstand<br />
nehmen, sondern die Cigarre auf<br />
dem Aschenbecher ruhen lassen – sie<br />
geht von selbst aus.
MOODS ®<br />
R I E C H T G U T U N D S C H M E C K T G U T.<br />
Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in<br />
Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.
Pfeifen & Cigarren Journal<br />
D<br />
ie dauerhafte Akzeptanz<br />
eines Tabaks hängt letztendlich<br />
davon ab, ob<br />
der Verbraucher Gefallen<br />
an dessen Geruch und<br />
Geschmack findet, denn nur dann –<br />
wenn dies der Fall ist – wird er sich<br />
immer wieder für dieses Produkt entscheiden:<br />
Diese Rezeptur für einen<br />
nunmehr bereits 50 Jahre währenden<br />
Erfolg als Hersteller von Tabakwaren<br />
ist die einzige, die „Planta“ nicht im<br />
Tresor verborgen hält und preisgibt.<br />
Die Basistabak-Mischungsverhältnisse<br />
für die einzelnen Tabakmarken<br />
sowie die Casing-, Casingflavour- und<br />
Topflavour-Zusammensetzungsniederschriften<br />
sind hingegen absolute<br />
Betriebsgeheimnisse einer jeden<br />
Tabakmanufaktur und ihr eigentliches<br />
Kapital.<br />
Es ist eine Melange von Wohlgerüchen,<br />
die uns das sonst von anderen Werkshallenrundgängen<br />
her bekannte Rattern<br />
und Scheppern der Maschinen und<br />
Förderbänder fast vergessen läßt. Auf der<br />
Suche nach dem Quell dieser Düfte sind<br />
wir vor einer Regalwand mit Plastikkanistern<br />
angelangt, in denen Flüssigkeiten<br />
in allen Farbschattierungen vorrätig<br />
gehalten werden. „Diese Aromen<br />
sind konzentrierte Zubereitungen von<br />
Geruchs- und Geschmacksstoffen, die<br />
ausschließlich dazu bestimmt sind, Tabak<br />
– wie übrigens Lebensmitteln auch –<br />
einen besonderen Geruch oder<br />
Geschmack zu verleihen. Somit leisten<br />
sie einen entscheidenden Beitrag zum<br />
Erfolg eines Produkts auf dem Markt“,<br />
klärt uns Michael Klein – zusammen mit<br />
Dr. Ellen Stiller, der Tochter des Planta-<br />
Tabakmanufakturgründers Dr. Manfred<br />
Obermann, für Forschung und Entwicklung<br />
zuständig – über den farbenfrohen<br />
Inhalt mit den Etiketten „Orange“,<br />
„Black & Bourbon“, „Mango & Vanilla“...<br />
auf.<br />
Etwas abseits stehen Fässer, aus deren<br />
Beschriftung wir uns zunächst keinen<br />
Reim machen können.<br />
„Das sind Zusatzstoffe, die dem Tabak<br />
zur Beeinflussung seiner Beschaffenheit<br />
oder zur Erzielung bestimmter Eigenschaften<br />
zugesetzt und vor allem im<br />
Casing eingesetzt werden.<br />
Unser Vis-a-Vis deutet die drei Fragezeichen<br />
richtig, die dieser Fachterminus<br />
in unseren Gesichtern hinterlassen hat,<br />
und setzt auch sogleich zur Erklärung<br />
an:<br />
„Das Casing – auch Tabaksoße ge-<br />
20 trafikantenzeitung 10/2006<br />
Für den Markterfolg eines Tabaks sind<br />
Mischungsbild, Geruch, Geschmack und<br />
Raumnote entscheidend. Um positive<br />
Sinneswahrnehmungen zu erzielen, die<br />
das Tabakrauchen erst zu einem<br />
Genußerlebnis werden lassen, stehen den<br />
Masterblendern in den Tabakmanufakturen<br />
Aromen und Zusatzstoffe zur Verfügung,<br />
wie sie übrigens auch in der Lebensmittelindustrie<br />
Verwendung finden.
Aromenindustrie-Firmen. Aus deren Essenzen<br />
werden vom Tabakhersteller dann<br />
die endgültigen Aromen komponiert.<br />
Diese sind also – wie es Michael Klein<br />
ausdrückt – „komplexe Mischungen“,<br />
die neben einer Vielzahl von aromatisierenden<br />
Bestandteilen auch weitere<br />
Stoffe enthalten – zum Beispiel Trägerstoffe<br />
oder Lösungsmittel, die alle einer<br />
gesetzlichen Regelung unterliegen.<br />
Dieser folgend, ergibt sich eine Einteilung<br />
der Aromastoffe in natürliche,<br />
naturidentische und künstliche Aromastoffe,<br />
Aromenextrakte, Reaktionsaromen<br />
und Raucharomen.<br />
Ein Beispiel bringt wieder ein wenig<br />
Ordnung ins vom „Fachchinesisch“<br />
überforderte Oberstübchen:<br />
„Der Extrakt aus Vanilleschoten ist ein<br />
natürliches Aroma. Synthetisches Vanillin<br />
– ein Geschmacksstoff, der chemisch<br />
genauso in den Vanilleschoten vornannt<br />
– wird direkt auf den noch ungeschnittenen<br />
Rohtabak aufgetragen und<br />
muß vor der Weiterverarbeitung des<br />
Tabaks einige Zeit auf diesen einwirken.<br />
Dadurch kann es in das Blatt einziehen.<br />
Es ist dann in den Tabak eingebunden<br />
und dadurch nicht so leicht flüchtig.<br />
Durch das Casing kann übrigens auch<br />
beim Austausch eines Rohtabaks das<br />
Beibehalten der gewohnten Geschmacksqualität<br />
gewährleistet werden. Weiters<br />
können minderwertigere Tabake aufgewertet,<br />
bzw. geschmackliche Fehler – wie<br />
etwa Schärfe oder bittere Noten – ausgeglichen<br />
werden. Gleichzeitig können<br />
dem Tabak mit dem Casing aber auch<br />
schon spezielle Geschmacksnoten beigefügt<br />
werden. Dazu stehen verschiedene<br />
Stoffe zur Verfügung, wie Fruchtkonzentrate,<br />
Gewürze, Lakritze, Kaffee, Tee,<br />
Kakao, Honig, Ahornsirup, Melasse,<br />
Zucker und schließlich auch Kochsalz.“<br />
Aber damit noch nicht<br />
genug: „Eine weitere<br />
Möglichkeit, dem Tabak<br />
Aromen und Zusatzstoffe<br />
beizufügen, ist das Topflavour“,<br />
erfahren wir und<br />
bekommen auch sofort<br />
die Übersetzung nachgeliefert:<br />
Das englische<br />
Wort „flavour“ bedeutet<br />
Aroma, „top“ heißt so viel<br />
wie „obendrauf“. Das Topflavour<br />
ist also ein<br />
Aromengemisch, das am<br />
Ende des Verarbeitungsprozesses<br />
auf den geschnittenen<br />
Tabak aufgesprüht<br />
wird. Es gibt der Mischung<br />
ihren endgültigen Geschmack<br />
und ist auch für<br />
den Geruch entscheidend.<br />
Und schließlich bekommen<br />
wir noch zu hören,<br />
daß zusätzlich zu den<br />
Aromen dem Tabak auch<br />
getrocknete Früchte und<br />
Pflanzenteile, Wein, Likör<br />
und Süßholz völlig legal<br />
beigefügt werden dürfen.<br />
Grundsätzlich verboten<br />
sind hingegen unter<br />
anderem Campher und<br />
Campheröl, Cumarin.<br />
Safrol und Waldmeister.<br />
Die Vormischung der<br />
Einzelaromen aus ihren<br />
Grundstoffen erfolgt übrigens<br />
durch verschiedene<br />
Image<br />
Der etwas andere Pfeifentabak<br />
Image ist ein neuartiger Pfeifentabak, hergestellt ohne<br />
Zusatzstoffe. Er enthält also keinen Zucker, kein Feuchthaltemittel,<br />
keine Aromen und kein Konservierungsstoffe.<br />
Bloß Wasser wird bei der Produktion verwendet und<br />
später durch Trocknung wieder entzogen, um Schimmelbildung<br />
zu vermeiden. Sollte der Tabak, der seinen<br />
charakteristischen Geschmack von verschiedenen<br />
Virginia-Graden und einem Anteil doppelt fermentierten<br />
Tabaks erhält, dem Pfeifenraucher im Geschmack zu<br />
scharf sein, kann Abhilfe geschaffen werden. Und zwar<br />
mit einem saugfähigem und geruchs- wie auch<br />
geschmacksneutralen Stück Papier, das man<br />
befeuchtet und<br />
einige Stunden auf<br />
den Tabak legt –<br />
oder auch unter<br />
Zuhilfenahme eines<br />
Humidors. Der Lohn<br />
für diese kleine Mühe<br />
ist ein reiner Tabak<br />
geschmack, was den<br />
„Image“ übrigens<br />
auch zum idealen<br />
Basistabak für das<br />
Mischen mit anderen<br />
Pfeifentabaken<br />
macht.<br />
50 Gramm: 6 Euro<br />
kommt – ist ein naturidentisches<br />
Aroma. Synthetisches Äthylvanillin<br />
kommt so in der Natur nicht vor und ist<br />
deswegen ein künstliches Aroma.“<br />
Apropos „Oberstübchen“. Dieses hat<br />
sehr viel mit dem zu tun, was Michael<br />
Klein den „sensorischen Einfluß der<br />
Aromen und Zusatzstoffe auf den Tabak“<br />
nennt. Damit ist gemeint, daß der<br />
Mensch eine Vielzahl von unterschiedlichen<br />
Sensoren besitzt, die über<br />
Nervenstrukturen eine durch einen Eindruck<br />
ausgelöste Erregung zwecks Auswertung<br />
zum entsprechenden Zentrum<br />
im Gehirn leiten.<br />
Was dieser Exkurs ins Medizinische<br />
mit der Entwicklung und Produktion<br />
von Tabakspezialitäten zu tun hat,<br />
sollten wir gleich erfahren:<br />
„Man unterscheidet beim Menschen<br />
fünf bis acht Sinne, von denen vier beim<br />
Tabakrauchen von Bedeutung sind:<br />
Gesichtssinn. Geruchssinn,<br />
Geschmackssinn<br />
und Tastsinn“,<br />
doziert Michael Klein zunächst<br />
unbeirrt weiter –<br />
nimmt mit dem nächsten<br />
Satz aber elegant die<br />
Kurve und ist wieder voll<br />
beim Thema, von dem er<br />
sich nicht wirklich je<br />
entfernt hat:<br />
Wird vom Kunden die<br />
Tabakverpackung geöffnet,<br />
wird mit dem sich offenbarenden<br />
Mischungsbildzuerst<br />
der Gesichtssinn<br />
angesprochen. Ob dieses<br />
als sympathisch wird,<br />
hängt von Kontrast.<br />
Farbe, Schnittbild, aber<br />
auch dem Glanz ab. Die<br />
meisten dieser Eigenschaften<br />
erreicht man<br />
natürlich durch die Auswahl<br />
der Tabake in den<br />
entsprechenden Schnittbreiten<br />
und Farben. Den<br />
Glanz jedoch kann man<br />
mit bestimmten Zusatzstoffen<br />
verbessern.<br />
Als nächstes wird dem<br />
Verbraucher der Geruch<br />
des Tabaks bewußt. Der<br />
Geruchssinn gehört zum<br />
Warnsystem des „Homo<br />
sapiens“. Üble Gerüche<br />
werden also sofort abgelehnt,<br />
weil damit im<br />
Unterbewußtsein ein<br />
10/2006 trafikantenzeitung 21
Pfeifen & Cigarren Journal<br />
Alarm ausgelöst wird.<br />
Welche Gerüche als<br />
angenehm empfunden<br />
werden, ist allerdings<br />
individuell verschieden,<br />
wobei gerade durch Gerüche<br />
starke Emotionen<br />
ausgelöst werden können<br />
– abhängig davon, mit<br />
welchen Erinnerungen<br />
dieser Geruch verknüpft<br />
ist. Der Mensch trifft also<br />
unbewußt viele seiner<br />
Entscheidungen über die<br />
Nase. So auch, ob man<br />
einen Menschen sym<br />
pathisch findet oder nicht<br />
(man sagt dann ja auch<br />
„die Chemie stimmt“,<br />
bzw. „den kann ich nicht<br />
riechen“), ob man ein<br />
Lebensmittel essen mag<br />
oder nicht – und schlußendlich<br />
auch, ob man<br />
einen Tabak rauchen<br />
möchte oder nicht.<br />
Genau hier sind die<br />
Aromen gefragt. Es gibt<br />
etliche Gerüche, die von<br />
den meisten Menschen<br />
als angenehm empfunden<br />
werden. Beim Pfeifentabak<br />
sind das in erster<br />
Linie Vanille- und Fruchtnoten,<br />
wobei die optimale<br />
Mischung der verschiedenen<br />
Aromen für die<br />
harmonische Komposition der Düfte<br />
ausschlaggebend ist. Sagt dem Kunden<br />
der Geruch eines Tabaks zu, wird er dazu<br />
animiert, sich mit ihm eine Pfeife damit<br />
stopfen.<br />
Und in dem Moment, da er dies tut,<br />
wird der Tastsinn aktiviert. Der Kunde<br />
greift in den Tabak und möchte ein geschmeidiges<br />
Gefühl erleben. Der Tabak<br />
darf nicht zu trocken und brüchig sein.<br />
und muß sich gut stopfen lassen. Darauf<br />
kann man mit den Aromen nur wenig<br />
Einfluß nehmen. Hier muß auf die<br />
Feuchthaltemittel unter den Zusatzstoffen<br />
zurückgegriffen werden, deren<br />
Einsatz allerdings mengenmäßig begrenzt<br />
ist. Also bleibt schlußendlich zum<br />
Befeuchten nur Wasser übrig, das natürlich<br />
bei falscher oder zu langer Lagerung<br />
des Tabaks auch wieder verdunstet.<br />
Nun endlich beginnt der Kunde den<br />
Tabak zu rauchen und der Geschmackssinn<br />
wird aktiviert. Der Geschmack wird<br />
vorwiegend auf der Zunge wahrgenommen,<br />
22 trafikantenzeitung 10/2006<br />
Veermaster<br />
Rauchen wie die „Seebären“<br />
Mit dem Veermaster-Pfeifentabak knüpft „Planta“ an<br />
die Tradition der Seeleute an, die gern und viel rauchen.<br />
Der Würfelschnitt kann – wie andere Pfeifentabake<br />
auch – in einer mittelgroßen Pfeife geraucht werden,<br />
ist aber vor allem für „Outdoor“-Raucher wegen seines<br />
besonders langsamen Brands, der vom Wind nicht<br />
nachteilig beeinflußt wird, gut geeignet.<br />
Um zu höchstem Tabakgenuß zu gelangen, läßt man<br />
den würfelig geschnittenen Veermaster-Cubecut lose in<br />
die Pfeife rieseln. Beim Anzünden quillt der Tabak auf,<br />
weshalb man den Pfeifenkopf nicht ganz füllen sollte.<br />
Durch regelmäßiges Nachstopfen erhält man einen<br />
schönen, gleichmäßigen und kühlen Brand und einen<br />
vollendeten Tabakgenuß mit einer feinen Cherry-Note<br />
und dezenten Vanillesüße. 100 Gramm: 18,50 Euro<br />
Michael Klein und Dr. Ellen Stiller<br />
– bei Planta für Forschung und<br />
Entwicklung zuständig<br />
aber auch im Gaumen-.<br />
Wangen- und Rachenbereich.<br />
Neben dem Geruch ist<br />
der Geschmack natürlich<br />
das wichtigste Kriterium<br />
bei der Beurteilung des<br />
Tabaks. Den Eindruck.<br />
den der Tabak beim<br />
Kunden aufgrund seines<br />
Geruchs hinterließ,<br />
möchte er im Geschmack<br />
auch wiederfinden. Genau<br />
das ist bei der Produktentwicklung<br />
aber oftmals<br />
die Schwierigkeit. Die<br />
Aromen verbrennen<br />
beim Rauchen und<br />
sollen dann im Rauch<br />
noch einen Geschmack<br />
aufweisen, der mit dem<br />
Geruch im unverbrannten<br />
Zustand übereinstimmt.<br />
Eine große<br />
Herausforderung für die<br />
Masterblender.<br />
Außerdem ist es wichtig,<br />
daß keine negativen<br />
Effekte beim Rauchen<br />
auftreten, wie beispielsweise<br />
Schärfe, bitterer<br />
Geschmack oder Austrocknen<br />
des Mundes.<br />
Sollte dies der Fall sein.<br />
muß durch Hinzufügen<br />
oder Weglassen verschiedener<br />
Aromen oder Zusatzstoffe<br />
Abhilfe geschaffen werden.<br />
Entscheidend für die Erfolg eines<br />
Rauchtabakprodukts ist auch, wie der<br />
Tabakrauch riecht. Der Raucher selbst<br />
kann die sogenannte Raumnote kaum<br />
wahrnehmen. Der sogenannte Passivraucher<br />
jedoch wird einen angenehmen<br />
Duft – das Resultat der flüchtigen<br />
Aromenstoffe – eher akzeptieren, als<br />
den „klassischen“ Tabakrauchgeruch.<br />
Wenn ein Produkt von allen an seiner<br />
Wahrnehmung beteiligten Sinnen<br />
positiv beurteilt wird, haben die Aromen<br />
und Zusatzstoffe ihre Aufgabe erfüllt und<br />
eine gute Grundlage für den Erfolg des<br />
Tabaks auf dem Markt gelegt.<br />
In Österreich werden die Planta-<br />
Produkte – wie auch die Pfeifentabake<br />
„Image“ und „Veermaster“ – von Alfred<br />
Ackerl, 2452 Mannersdorf am Leithagebirge,<br />
der House of Smoke Gunz<br />
GmbH, 6850 Dornbirn (Mc Lintock-<br />
Pfeifentabake) und tobaccoland<br />
(Original Black Vanilla) vertrieben.
Wir haben die Flamme geändert –<br />
alles andere ist „Zippo pur“...<br />
U<br />
nter dieser Devise präsentierte Zippo kürzlich<br />
das schon lange erwartete Gas-Taschenfeuerzeug<br />
– ebenfalls mit 30 Jahren Garantie, wie sie<br />
für das seit 1932 hergestellte Sturmfeuerzeug gewährt<br />
wird, dessen zeitloses Design mit dem unverwechselbaren<br />
Click und seiner Zuverlässigkeit einen weltweiten<br />
Erfolg begründete. Das Zippo-Gefühl läßt sich<br />
jetzt auf eine neue Art genießen: Mit dem Zippo Gas-<br />
Taschenfeuerzeug – „dem nächsten Schritt in der Evolution<br />
der perfekten Flamme“, so die Zippo-Ingenieure.<br />
Feuerzeuge<br />
Das Zippo-Gas-Taschenfeuerzeug verfügt über einen<br />
Zweistufen-Brenner, eine sauber brennende Flamme, und<br />
ist derzeit mit 12 verschiedenen Oberflächendesigns<br />
erhältlich, für deren Präsentation ein geschmackvolles<br />
Display offeriert wird. Basismodell ist das „Shadow“.<br />
Knapp das Fünffache kostet das Modell „VIP Gold“.<br />
Übrigens: Auch bei der Kennzeichnung hält man an der<br />
Tradition fest. An der schmalen Unterseite ist ein Datencode<br />
und das BLU-Logo eingeprägt. Seitlich gibt ein<br />
Sichtfenster Auskunft über den Befüllungszustand.<br />
10/2006 trafikantenzeitung 23
Feuerzeuge<br />
Feuerzeug-Verordnung<br />
Zur Beschlußfassung für die Regierung steht die „Feuerzeug-Verordnung“ an,<br />
mit der eine EU-Kommissionsentscheidung bezüglich der Kindersicherheit von<br />
Feuerzeugen in nationales Recht umgesetzt werden muß. Um der Verunsicherung<br />
der Trafikanten ein Ende zu bereiten, veröffentlichen wir nachstehend den<br />
Verordnungs-Wortlaut und verweisen besonders auf die mit einem roten<br />
Rufzeichen markierte Textpassage bezüglich ihres Inkrafttretens.<br />
Verordnung der Bundesministerin für soziale<br />
Sicherheit, Generationen und Konsumentenschutz<br />
über das In-Verkehr-Bringen von<br />
Feuerzeugen (FeuerzeugV)<br />
Auf Grund des § 11 Abs. 2 des Produktsicherheitsgesetzes<br />
2004, BGBl. I Nr. 16/2005, wird<br />
verordnet:<br />
Begriffsbestimmungen<br />
§ 1. Im Sinne dieser Verordnung gelten folgende<br />
Begriffsbestimmungen:<br />
1. „Feuerzeug“: ein handelsübliches Einweg- oder<br />
nachfüllbares Feuerzeug mit integraler Brennstoffversorgung,<br />
wie es vorwiegend zum Anzünden<br />
von Tabakwaren, aber auch von Gegenständen<br />
wie Papier, Dochten, Kerzen und Laternen<br />
verwendet wird.<br />
2. Feuerzeug mit Unterhaltungseffekt“: Feuerzeug<br />
entsprechend der Definition in Punkt 3.2 der<br />
ÖNORM EN 13869:2002 (siehe <strong>Seite</strong> 25).<br />
3. „Kindergesichertes Feuerzeug“: ein Feuerzeug,<br />
das unter üblichen oder vernünftigerweise<br />
vorhersehbaren Verwendungsbedingungen, etwa<br />
aufgrund<br />
+ des erforderlichen Kraftaufwands oder<br />
+ seiner konstruktiven Beschaffenheit oder<br />
+ des Schutzes des vorhandenen Zündmechanismus<br />
oder<br />
+ aufgrund der Komplexität oder Ablauffolge der<br />
erforderlichen Handhabungsvorgänge<br />
nicht von Kindern unter 51 Monaten betätigt<br />
werden kann.<br />
Bei Feuerzeugen,<br />
a) die nationalen Normen zur Umsetzung der<br />
Europäischen Norm EN 13869:2002 mit Ausnahme<br />
der Ziffern 3.1, 3.4 und 5.2.3 genügen oder<br />
b) den einschlägigen Bestimmungen von Drittländern,<br />
in denen mit dieser Verordnung gleichwertige<br />
Anforderungen für Kindersicherungen<br />
gelten, entsprechen,<br />
ist davon auszugehen, dass sie kindergesichert<br />
sind (Konformitätsvermutung).<br />
4. „Höherwertiges Feuerzeug“: ein nachfüllbares<br />
Feuerzeug, für das der Hersteller den zuständigen<br />
Behörden auf Anfrage belegen kann, dass es für<br />
eine Gesamtlebensdauer von mindestens fünf<br />
24 trafikantenzeitung 10/2006<br />
Jahren konzipiert, hergestellt und verkauft wird<br />
und insbesondere folgende Bedingungen erfüllt:<br />
a) Das Feuerzeug muss während seiner gesamten<br />
Lebensdauer sicher nachfüllbar und reparaturfähig<br />
sein; letzteres gilt insbesondere für den<br />
Zündmechanismus;<br />
b) Teile, die keine Verschleißteile sind, aber im<br />
Dauergebrauch unter Umständen verschleißen<br />
oder ausfallen, müssen auch nach Ablauf der<br />
Gewährleistungsfrist von einer zugelassenen oder<br />
spezialisierten Kundendiensteinrichtung mit Sitz<br />
in der Europäischen Union ersetzt oder repariert<br />
werden können.<br />
5. „Feuerzeug-Modell“: Feuerzeuge desselben<br />
Herstellers, die weder von der Formgebung her<br />
noch aufgrund anderer Merkmale so von einander<br />
abweichen, dass sich dies auf die Kindersicherheit<br />
auswirken könnte.<br />
6. „Kindersicherungsprüfung“: eine systematische<br />
Prüfung der kindergesicherten Beschaffenheit<br />
eines bestimmten Feuerzeug-Modells, insbesondere<br />
Prüfungen nach ÖNORM EN 13869:2002<br />
mit Ausnahme der Ziffern 3.1, 3.4 und 5.2.3,<br />
oder nach den einschlägigen Bestimmungen von<br />
Drittländern, in denen dieser Verordnung gleichwertige<br />
Kindersicherheitsanforderungen gelten.<br />
Beschränkungen des In-Verkehr-Bringens,<br />
Nachweispflichten<br />
§ 2. (1) Das erstmalige In-Verkehr-Bringen von<br />
Feuerzeugen, die nicht kindergesichert sind, ist<br />
verboten.<br />
(2) Das In-Verkehr-Bringen von Feuerzeugen, für<br />
die die Nachweispflichten gemäß § 3 nicht erfüllt<br />
werden, ist verboten.<br />
(3) Das erstmalige In-Verkehr-Bringen jeglicher<br />
Feuerzeuge mit Unterhaltungseffekt – auch wenn<br />
sie kindergesichert sind – ist verboten.<br />
§ 3. (1) Hersteller und Importeure haben<br />
1. für jedes in Verkehr gebrachte Feuerzeug-Modell<br />
einen Kindersicherheits-Prüfbericht mit Mustern<br />
des geprüften Feuerzeug-Modells aufzubewahren<br />
und den zuständigen Behörden auf Anforderung<br />
unverzüglich vorzulegen;<br />
2. den zuständigen Behörden auf Anforderung<br />
nachzuweisen, dass die in Verkehr gebrachten<br />
Feuerzeuge dem geprüften Muster – insbesondere<br />
hinsichtlich der Kindersicherung – entsprechen,<br />
wobei der Nachweis durch ein geeignetes<br />
Prüf- und Kontrollprogramm zu erbringen ist;<br />
3. – wenn an einem Feuerzeug-Modell Änderungen<br />
vorgenommen worden sind, die die Kindersicherheit<br />
beeinflussen könnten – einen neuen<br />
Kindersicherheits-Prüfbericht bereitzuhalten<br />
und den zuständigen Behörden auf Anforderung<br />
unverzüglich vorzulegen, .<br />
(2) Händler haben den zuständigen Behörden<br />
auf deren Anfrage unverzüglich die Daten ihrer<br />
Vorlieferanten bekannt zu geben um eine Rückverfolgung<br />
von Feuerzeugen in der Lieferkette zu<br />
ermöglichen.<br />
§ 4. Die Bestimmungen des § 2 Abs. 1 und 2<br />
sowie des § 3 Abs. 1 gelten nicht für höherwertige<br />
Feuerzeuge.<br />
Prüfstellen<br />
§ 5. Die in § 3 Abs. 1 bzw. Anlage 2 aufgeführten<br />
Kindersicherheits-Prüfberichte sind auszufertigen von<br />
(a) Prüfstellen, die die Anforderungen der ÖVE/<br />
ÖNORM EN ISO/IEC 17025:2005 „Allgemeine<br />
Anforderungen an die Kompetenz von Prüf- und<br />
Kalibrierlaboratorien“ erfüllen und die für die<br />
Durchführung von Kindersicherungstests bei<br />
Feuerzeugen von einem Mitglied der International<br />
Laboratory Accreditation Cooperation (ILAC)<br />
akkreditiert oder anderweitig von der zuständigen<br />
Behörde des Mitgliedstaates für diesen Zweck<br />
anerkannt sind, oder<br />
(b) Prüfstellen, deren Prüfberichte über Kindersicherungstests<br />
von einem der Länder, in denen<br />
Kindersicherungsanforderungen gelten, die mit<br />
den durch diese Verordnung festgelegten Anforderungen<br />
gleichwertig sind, anerkannt werden.<br />
Inkrafttreten und Schlussbestimmungen<br />
§ 6. (1) Diese Verordnung tritt mit 11.3.2007<br />
in Kraft.<br />
(2) Auf Feuerzeuge, die nachweislich vor<br />
dem 11.3.2007 erstmalig in einem Mitgliedstaat<br />
der Europäischen Union in Verkehr<br />
gebracht wurden, finden die Bestimmungen<br />
dieser Verordnung keine Anwendung.<br />
§ 7. Durch diese Verordnung wird die Entscheidung<br />
der Europäischen Kommission 2006/502/EG,<br />
Abl. L 198 vom 20.7.2006, umgesetzt.
Feuerzeuge<br />
ÖNORM EN 13869:2002-11-01, Punkt 3.2:<br />
Feuerzeug mit Unterhaltungseffekt: Gegenstand zur<br />
Erzeugung einer Flamme, der von den Anwendern<br />
normalerweise zum Anzünden von Zigaretten,<br />
Zigarren und Pfeifen benutzt wird, einschließlich<br />
jedes Halters, der später mit ihm verbunden werden<br />
kann oder jedes Zubehörgegenstandes, der später<br />
an ihm befestigt werden kann, der auf irgendeine<br />
Weise einem anderen Gegenstand ähnelt, der<br />
allgemein als Kinder im Alter von unter 51 Monaten<br />
ansprechend [gilt] oder für deren Benutzung vorgesehen<br />
ist oder von dem akustische Effekte oder<br />
Animationsbilder ausgehen.<br />
Ein Feuerzeug mit Unterhaltungseffekt kann mit<br />
jedem Brennstoff betrieben werden, einschließlich<br />
Butan oder eines Flüssigbrennstoffes.<br />
Dazu gehören, ohne auf diese Gegenstände begrenzt<br />
zu sein, Feuerzeuge oder Halter, die eindeutig<br />
zur Aufnahme von Feuerzeugen vorgesehen sind<br />
und die Cartoonfiguren, Spielzeugen, Schusswaffen,<br />
Uhren, Telefonen, Musikinstrumenten, Fahrzeugen,<br />
dem menschlichen Körper oder dessen Teilen,<br />
Tieren, Nahrungsmitteln oder Getränken ähneln<br />
oder die Melodien spielen oder die Lichteffekte,<br />
bewegte Gegenstände oder andere unterhaltende<br />
Züge aufweisen.<br />
Nicht in den Begriff eingeschlossen sind Feuerzeuge,<br />
die mit Firmenlogos, Etiketten, Abziehbildern<br />
oder künstlerischen Darstellungen bedruckt oder auf<br />
andere Weise versehen sind oder die mit Schrumpffolie<br />
umhüllt sind.<br />
Kindersicherheits-Prüfbericht<br />
Die in § 3 Abs. 1 genannten Berichte über die<br />
Kindersicherheitsprüfung müssen insbesondere<br />
Folgendes enthalten:<br />
(a) Name, Anschrift und Hauptort der Geschäftstätigkeit<br />
des Herstellers ungeachtet seines Geschäftssitzes,<br />
sowie des Importeurs bei importierten<br />
Feuerzeugen;<br />
(b) eine umfassende Beschreibung des Feuerzeugs<br />
mit Angaben über Größe, Form, Gewicht, Art des<br />
Brennstoffs, Fassungsvermögen des Brennstoffbehälters,<br />
Zündmechanismus, Kindersicherungsvorrichtungen,<br />
Konstruktion, technische Lösungen und<br />
andere Merkmale, denen zufolge das Feuerzeug<br />
entsprechend den Festlegungen und Anforderungen<br />
dieser Verordnung als kindergesichert zu betrachten<br />
ist. Hierzu gehören insbesondere ausführliche Angaben<br />
über alle Abmessungen, den Kraftaufwand und<br />
sonstige Faktoren, die sich auf die Kindersicherheit<br />
des Geräts auswirken könnten, einschließlich der<br />
jeweiligen Fertigungstoleranzen in Bezug auf die<br />
einzelnen Faktoren;<br />
(c) eine ausführliche Beschreibung der durchgeführten<br />
Prüfungen mit Prüfergebnissen, Tag und Ort<br />
ihrer Durchführung, Bezeichnung der Prüfstelle und<br />
nähere Angaben zur Qualifikation und Fachkompetenz<br />
für die Durchführung der betreffenden<br />
Prüfungen;<br />
(d) Angabe des Ortes, an dem die Feuerzeuge<br />
gefertigt werden oder wurden;<br />
(e) Ort der Aufbewahrung der in dieser Verordnung<br />
vorgesehenen Unterlagen;<br />
(f) Referenzen der Akkreditierung oder amtlichen<br />
Zulassung der Prüfstelle.<br />
Moosmayr GmbH<br />
Neu im Hadson-Programm<br />
Die „Lady-S“-Feuerzeugmodelle wurde um zwei „Perlmut-Weiß“-Varianten<br />
mit einerseits abwechselnd kristallklaren und blauen Zircon-Swarovski-<br />
Steinen und andererseits ausschließlich mit Kristallbesatz auf den beiden Zierringen<br />
(Bildmitte) erweitert. Weiters neu im Hadson-Programm, für welches<br />
das Welser Unternehmen Moosmayr<br />
gemeinsam mit einer englischen Firma<br />
den Hadson-Vertrieb für Europa übernommen<br />
hat: Die Modelle „Agent“<br />
(links), „Tricut“ (rechts) mit<br />
drei integrierten Cigarrenbohrern,<br />
„Pilot“, „Club“ und „Roma“ (zweite<br />
Bildreihe<br />
von links<br />
nach<br />
rechts).<br />
Bezugsquelle<br />
Moosmayr GmbH<br />
4600 Wels, Kamerlweg 37<br />
Tel.: 07242 456 28<br />
Fax: 07242/456 28-6<br />
Unter dieser Adresse kann<br />
auch der umfangreiche<br />
Hadson-Modelle-Katalog<br />
angefordert werden.<br />
10/2006 trafikantenzeitung 25
Markt<br />
Erfrischend anders<br />
Die neue Gauloises Menthol bringt frischen Wind<br />
eschmackvoll – gehaltvoll –<br />
G mentholvoll: So startet das jüngste<br />
Mitglied der Gauloises-Familie im<br />
grünen Outfit in den österreichischen<br />
Markt. Die neue „Gauloises Menthol“<br />
bietet somit das original starke<br />
Geschmackserlebnis mit dem Tick<br />
Menthol – für den frischen Kick.<br />
Genau richtig zum Herbst bereitet die<br />
neue Gauloises Menthol eingefleischte<br />
Mentholliebhaber auf neue Geschmacksdimensionen<br />
vor.<br />
Mit 10mg TAR ist die „Gauloises<br />
Menthol“ sehr gehaltvoll und zu Beginn<br />
der kühlen Jahreszeit schon einmal als<br />
voll klimatisierte Version zur Einstimmung<br />
auf den Winter zu haben.<br />
Unterstützt wird die Einführung auch<br />
mit einer impulsgebenden Kampagne in<br />
den Schaufenstern der österreichischen<br />
Trafiken: Schwimmend im eisigen Polarmeer<br />
signalisiert die Neue das Frischeerlebnis,<br />
das diese Zigarette für Mentholspezialisten<br />
und Probierer Zug für Zug<br />
vermittelt.<br />
Den Trafikanten wird empfohlen, die<br />
neue Menthol aus dem Hause Gauloises<br />
im Verbund des bereits bestehenden und<br />
sehr erfolgreichen Gauloises-Sortiments<br />
zu präsentieren. Mit Sicherheit wird<br />
dann der Funke der Kunden auch auf das<br />
neueste Mitglied der Familie überspringen.<br />
TRAFIKANTENFORUM<br />
Sie wollen mit Berufskollegen<br />
über das eine oder andere<br />
branchenrelevante Thema<br />
diskutieren, Erfahrungen<br />
austauschen, Informationen<br />
weitergeben, oder sich aber nur<br />
ganz einfach unterhalten.<br />
Klicken Sie sich doch ein unter:<br />
http://www.trafikant.info<br />
Vollsortimenter Moosmayr<br />
Reich gedeckter Neuheitentisch<br />
em Trend zu Zigaretten-Slim-<br />
D Formaten trägt die Moosmayr<br />
GmbH mit der „Ronhill Slims“-<br />
Marktneueinführung Rechnung. Die<br />
20-Stück-Packung kostet 3,40 Euro.<br />
Der originäre Tabakgenuß (ohne<br />
Additive außer Wasser) bleibt künftighin<br />
auch Niedrigstwertsgement-Rauchern<br />
nicht verschlossen. Die „Manitou Easy<br />
Blend“ (20-Stück-Packungspreis: 3,50<br />
Euro) ist ein Angebot an Raucher, die<br />
einem nicht zu kräftigen Tabakgenuß pur<br />
den Vorzug geben. Und der „Manitou-<br />
Golden“-Feinschnitt mit seinem weichen<br />
Geschmack und seiner milden Note wird<br />
künftighin in einer 100-Gramm-Vorratsdose<br />
zu 10,90 Euro angeboten.<br />
Eine Konfektionsgröße, die man auch<br />
dem „Pepe 100“ Blue“ und „Pepe 100<br />
Red“ auf seinen Virginia-Orient-<br />
Burley-Stopftabakkörper maßgeschneidert<br />
hat – zum Preis von jeweils 7,90 Euro für<br />
100 Gramm.<br />
Zeitlich limitiert ist nunmehr auch<br />
eine „Batton Original“-20-Stück-<br />
Sonderedition in einer gleichermaßen<br />
praktischen wie jeder Hinsicht<br />
geschmackvollen Metallbox erhältlich –<br />
zum Mindestpreis von 3,25 Euro.<br />
Und schließlich werden exklusiv von<br />
von der Moosmayr GmbH die „Lucky<br />
Seven“-Zippo-<br />
Feuerzeuge zum<br />
Aktionspreis von<br />
7 x 19,95 Euro<br />
(plus Box)<br />
offeriert (unser<br />
Bild links).<br />
26 trafikantenzeitung 10/2006
Markt<br />
„O‘Nyle Red 100“ und „O‘Nyle White 100“<br />
20 Prozent mehr<br />
Gratis-Rauchgenuß<br />
M<br />
it<br />
der „100“-Variante der „O‘Nyle Red“ (10 mg<br />
Teer, 0,8 mg Nikotin, 10 mg Kohlenmonoxid) und<br />
der „O‘Nyle White“ (6 mg Teer, 0,6 mg Nikotin,<br />
6 mg Kohlenmonoxid“) stellt M-Tabak dieser American-<br />
Blend-Eigenentwicklung ein neues Format zur <strong>Seite</strong>, mit dem<br />
diese Marke nunmehr auch im Zigaretten-Longinus-Club vertreten<br />
ist. Die 100 Millimeter langen Zigaretten wirken<br />
nicht nur gestreckter und damit eleganter, sondern bieten<br />
auch mehr Rauchgenuß. Und zwar gleich ein Plus von<br />
20 Prozent – und das gratis, weil die „100“er zumindest<br />
während der Einführungsphase ihres Marktauftritts gleich<br />
viel kosten wie die „O‘Nyle“ in Zigarettennormalgröße – und<br />
zwar 3,30 Euro für 20 Stück in der Hartbox. Ein Angebot,<br />
auf das es aufmerksam zu machen lohnt.<br />
Bezugsquelle<br />
M Tabak<br />
3430 Tulln, Am Mittergwendt 4<br />
Tel.: 02272/63939, Fax: 02272/63939-44<br />
E-Mail: office2@mtabak.at<br />
Auf dem „Las Vegas“-Rubbellos gibt<br />
es zwei von einander unabhängige<br />
Spiele: Eines in Form von einem<br />
Roulette mit drei Chance-Feldern,<br />
ein zweites in Form einer Slotmaschine.<br />
Beim Roulettespiel gewinnt man,<br />
wenn eine Zahl des Roulettekessels<br />
mit einer Zahl der Chance-Felder<br />
übereinstimmt. Bei der Slotmaschine<br />
geht es um Symbole. Rubbelt<br />
man drei gleiche Symbole in einer<br />
Reihe auf, hat man gewonnen.<br />
Der Höchstgewinn bei „Las Vegas“<br />
beträgt 50.000 Euro. Diesen gibt es<br />
pro Serie fünf Mal.<br />
Die „Excellent Exotic Mango“-<br />
Zigarette aus dem deutschen Hause<br />
Planta ermöglicht einen „<br />
Real Tropical“-Rauchgenuß,<br />
wobei man bei der Aromatisierung<br />
der American-Blend-Tabakkomposition<br />
darauf geachtet hat,<br />
das Mango-Geschmackserlebnis<br />
vor allem voll fruchtig, aber nicht<br />
zu süß ausfallen zu lassen. Eine<br />
Zigarette zum Packungspreis von<br />
4 Euro, die auch Pfeifenraucher für<br />
die kurze Rauchpause zwischendurch<br />
zu schätzen wissen werden.<br />
Bezugsquelle: Firma Ackerl<br />
5 Jahre<br />
Garantie!<br />
1 ORIGINAL MEGAPUMP GRATIS !!!<br />
Beim Kauf von 1 original Megapump und 5 beliebigen<br />
Feuerzeugen aus dem Vector-Sortiment erhalten<br />
Sie 1 original Megapump GRATIS dazu!<br />
MOOSMAYR G.m.b.H.<br />
4600 Wels, Kamerlweg 37<br />
Phone: 07242 456 28<br />
Fax: 07242 456 28 6<br />
Mail: office@moosmayr.at<br />
10/2006 trafikantenzeitung 27
Markt<br />
Relaunch des „Samson“-Sortiments<br />
Neuer Look für den Löwen unter den Tabaken<br />
S<br />
amson, der beliebte Drehtabak aus ausgewählten<br />
Tabaksorten ist nunmehr in der neuen 40g-Packung in<br />
drei Varianten erhältlich. Das Sortiment wird demnach<br />
zwar um einen Blend reduziert, „Samson Original<br />
Blend“,„Samson Bright Blend“ und der neue „Samson Gold<br />
Blend“ bieten aber für jeden Geschmack in der Fangemeinde<br />
der Drehtabake das Richtige.<br />
„Samson“ ist bei Liebhabern von Drehtabak seit vielen Jahren<br />
ein Dauerbrenner. Jetzt erhielt er einen neuen Look. Das<br />
Packungsdesign wurde mit hochwertig anmutenden silbernen<br />
Streifen an der <strong>Seite</strong> modernisiert und läßt den Löwen unter<br />
den Tabaken in neuem Glanz erstrahlen.<br />
Die neuen Bezeichnungen im Überblick:<br />
„Samson Halfzware Shag“ wird zu „Samson Original Blend“<br />
„Samson Bright Blend“ bleibt „Samson Bright Blend<br />
„Samson Extra und Ultra Bright Blend“ werden zu „Samson<br />
Gold Blend“<br />
Internationalen Standards folgend, wird „Samson“ in der<br />
40 g-Packung statt zu 50 g angeboten –- zum neuen Preis von<br />
3,90 pro Packung. Was unverändert bleibt, ist der gute<br />
Geschmack und der feine pure Tabakduft. „Samson“ ist der<br />
ideale Wegbegleiter für Raucher von Drehtabaken, der in jeder<br />
Hinsicht überzeugt.<br />
Ab Oktober kann das neue „Samson“ Sortiment wie viele<br />
andere Markenprodukte von British American Tobacco<br />
(Pall Mall, Lucky Strike, Parisienne, Dunhill, etc.) einfach und<br />
schnell bei Moosmayr unter der Telefonnummer 07734 / 32091,<br />
per Fax 07734 / 32091-55 oder per E-Mail unter der Adresse<br />
tabakbestellung@moosmayr.at) bestellt werden.<br />
Neue Kassensoftware XMPS<br />
Ganz in „touch“<br />
28 trafikantenzeitung 10/2006<br />
Hugin Sweda bringt eine neue Generation der<br />
Kassentechnologie in die heimischen Trafiken. – Das<br />
Touchscreen System überzeugt durch Funktionalität<br />
und Schnelligkeit – Gemeinsam mit der starken<br />
Micros Touchscreen-Technologie sorgt das<br />
System für noch mehr Leistung am Kassenpult.<br />
ie bewährte Micros Hardware ist seit Jahrzehnten<br />
D Marktführer im Bereich der POS-Technologie für<br />
Gastronomiebetriebe. Jetzt hält die Hardware auch verstärkt<br />
Einzug in den Handel, denn die einfache und schnelle<br />
Bedienerführung überzeugt. Das verbundfähige Kassensystem<br />
mit der Vario Trafikmanagementsoftware sorgt für<br />
eine optimale Lösung auch in den Trafiken. Bankomat- und<br />
Kreditkartenfunktion sind für die XMPS-Kassensoftware<br />
ebenso selbstverständlich wie die Online-Abbuchung, welche<br />
die sofortige Aktualisierung des Warenbestandes und der<br />
Verkaufsdaten ermöglicht. Die XMPS-Kassensoftware ist<br />
ein stabiles Multitasking-System und ermöglicht Flexibilität<br />
beim Arbeiten. Von jedem beliebigen PC im Netzwerk ist<br />
das Monitoring von Kassenvorgängen möglich und schafft<br />
Übersicht und Kontrolle. Außerdem erlaubt das System die<br />
vollständige Fernkonfiguration der Kassenoberfläche.
Markt<br />
Revolutionäre Produktneuheit am Tabakmarkt<br />
„Pall Mall Stix Tabak“: Eine<br />
komplette Zigarettenfabrik<br />
all Mall erweitert sein Sortiment um eine Produkt-<br />
P innovation der besonderen Art: den „Pall Mall Stix<br />
Tabak“. Mit dem Original „Pall Mall“-Tabak in der Dose,<br />
einem speziell entwickelten „Pall Mall-Maker“ und den<br />
„Pall Mall“-Filterhülsen können Raucher im Handumdrehen<br />
Zigaretten selbst herstellen – und das bei einem hervorragenden<br />
Preis-Leistungsverhältnis.<br />
Mit der Einführung des „Pall Mall Stix Tabak“ setzt die erfolgreiche<br />
Marke von British American Tobacco (BAT)<br />
ihren erfolgreichen Weg in Österreich fort. In nur drei einfachen<br />
Schritten können sich „Pall Mall“- Genießer ab sofort<br />
die beliebte Qualitätszigarette „Pall Mall“ selbst herstellen.<br />
Ein extra breit geschnittener loser „Pall Mall“-Tabak in der<br />
Dose garantiert eine höhere Ergiebigkeit als herkömmlicher<br />
Feinschnitt, eignet sich besonders als Stopftabak und bietet<br />
Genuß ganz nah am Geschmack der „Pall Mall“- Filterzigarette.<br />
Die neue innovative Stopfmaschine, der „Pall Mall<br />
Maker“, ist einfach und schnell in der Handhabung – im<br />
Handumdrehen kann der Raucher seine selbst hergestellte<br />
Zigarette genießen.<br />
Und so einfach geht es:<br />
1. „Pall Mall Stix Tabak“ in den „Pall Mall Maker“ füllen<br />
und die „Pall Mall“-Filterhülse auf die vorgesehene<br />
Öffnung stecken.<br />
2. Maker schließen und den Deckel in einer Bewegung<br />
vor- und zurückschieben<br />
3. Fertige Zigarette nehmen, anzünden und genießen.<br />
Beste Qualität zu attraktiven Preisen – dieser Anforderung<br />
wird „Pall Mall“ mit seinem neuesten Produkt wieder einmal<br />
mehr perfekt gerecht. Für nur 10,95 Euro kann man sich bis<br />
zu 200 Zigaretten selbst herstellen. Der „Pall Mall Stix<br />
Tabak“ mit bestem American Blend ist in den Sorten „New<br />
Orleans“ (mit vollem und würzigem Geschmack) und „San<br />
Francisco“ (mit rundem und milden Geschmack) erhältlich.<br />
Bezugsquelle: Moosmayr GmbH<br />
Für die kurze Rauchpause<br />
„Daybreak“: aromatisierter<br />
oder originärer Rauchgenuß<br />
Die „Daybreak Sweet Aroma“-Cigarillos zeichnet ein weiches, fruchtiges und<br />
delikates Aroma aus, wobei man beim Flavouring darauf geachtet hat, die<br />
Fruchtnoten dezent zu setzen, damit sich die Cigarillos hinsichtlich der<br />
Raumnote nicht zu dominant präsentieren. Angeboten wird eine Filter-Cigarillo-<br />
Variante (abgepackt zu fünf Stück in einer Karton-Schiebebox zum Preis von<br />
1,70 Euro/Stückpreis: 34 Cent) sowie eine filterlose Mini-Cigars-Alternative (in<br />
einer 20 Stück-Karton-Klappbox zum Preis von 6,80 Euro/Stückpreis: 34 Cent).<br />
Aber auch für jene, die den originären Tabakgeschmack einem aromatisierten<br />
Rauchgenuß vorziehen, hat das House of Smoke etwas im „Daybreak“-<br />
Sortiment – und zwar „Mini Coronas“ mit einer Java-/Besuki-Einlage, einem<br />
Bandtabakumblatt und einem Sumatra-Deckblatt. Abgepackt sind diese „Small<br />
Coronas“, die sich vom Format her vorzüglich für eine kurze Rauchpause<br />
zwischendurch eignen, zu jeweils 10 Stück in einer Karton-Schiebeschachtel,<br />
die zum Preis von 3,90 Euro (Stückpreis: 39 Cent) in den Handel kommt.<br />
Bezugsquelle:<br />
House of Smoke Gunz GmbH<br />
6850 Dornbirn, Am Kehlerpark 5<br />
Tel.: (05572) 51 564<br />
Fax: (05572) 51 565<br />
E-Mail: houseofsmoke@aon.at<br />
Internet: www.house-of-smoke.net<br />
„Pall Mall<br />
Stix Tabak“:<br />
10,95 Euro –<br />
„Pall Mall Maker“<br />
und „Pall Mall“ -<br />
Filterhülsen<br />
exklusive.<br />
www.huginsweda.at 01/61099-0<br />
www.cwl.at 022<strong>36</strong>/2<strong>36</strong>87-0<br />
10/2006 trafikantenzeitung 29
Interview<br />
Seit dem Frühsommer dieses<br />
Jahres stellt Nina Romanskaya<br />
die Marketingweichen bei<br />
Austria Tabak. Die gebürtige<br />
Russin, zuletzt als Marketing-<br />
Direktorin für Gallaher in der<br />
Ukraine tätig, hat ihren<br />
Einstand in Österreich mit der<br />
Markteinführung der „LD“ und<br />
„Smart International Blend“<br />
gefeiert. Die erfolgreiche<br />
Positionierung neuer Marken<br />
und Sorten im Zigarettenregal ist<br />
ebenso ihr Metier wie das Setzen<br />
von Kaufimpulsen durch ein<br />
Zeitgeist-Packungsdesign-<br />
Upgrading und der Ausbau der<br />
Trafikant-Konsument-<br />
Kommunikationsschiene.<br />
Warum schon wieder eine neue<br />
Marke? Wofür ist ein neues<br />
Erscheinungsbild gut? Wie sehr<br />
wird die Kaufentscheidung vom<br />
Preis bestimmt? Welcher<br />
Stellenwert kommt der Trafik als<br />
bald letztem Ort zu, wo<br />
Tabakwerbung erlaubt ist? Mit<br />
diesen Fragen sah sich Nina<br />
Romanskaya, Austria Tabak-<br />
Marketingleiterin, im Interview<br />
mit der „Österreichischen<br />
<strong>Trafikantenzeitung</strong>“ konfrontiert.<br />
Nina Romanskaya, Marketingleiterin Austria Tabak<br />
„Mit Innovationen das Bedürfnis für das<br />
Neue wecken und so die wirtschaftlichen<br />
Interessen der Trafikanten unterstützen…“<br />
Eben hat Austria Tabak/Gallaher<br />
zwei neue Produkte auf den Markt<br />
gebracht: die Benson & Hedges Black<br />
und Silver, die beide unter anderem<br />
durch eine Packungsinnovation mit<br />
Schiebe„mechanismus“ auffallen. Außerdem<br />
wird die Smart American Blend-<br />
Familie einheitlich ein „Rounded<br />
Corner“-Design verpaßt. Welchen Einfluß<br />
hat das Packungsoutfit auf die<br />
Marktakzeptanz einer Marke, beziehungsweise<br />
ihren Markterfolg?<br />
30 trafikantenzeitung 10/2006<br />
Generell sind Innovationen ein<br />
wichtiger Bestandteil unserer Produktund<br />
Marketingstrategie. Die von Ihnen<br />
angesprochenen jüngsten AT-Entwicklungen<br />
im Packungsdesign sind als Teil<br />
des gesamten Marketing-Mix zu verstehen.<br />
Neben der Kommunikation, dem<br />
Preis und dem Vertrieb ist das Produkt<br />
selbst natürlich ganz wichtig. Dessen<br />
Verpackung – also das äußere Erscheinungsbild<br />
– ist der erste Eindruck,<br />
den die Konsumenten von unserem<br />
Produkt am Point of Sale, beziehungsweise<br />
in der Werbung bekommen. Dieser<br />
trägt natürlich – noch vor dem eigentlichen<br />
Geschmackserlebnis – ganz<br />
wesentlich zur Kaufentscheidung bei.<br />
Entsprechend groß ist der Stellenwert<br />
des Packungsdesigns.<br />
Immer wieder hört man von älter eingesessenen<br />
Trafikanten vor allem mit<br />
beschränktem Raumangebot: „Früher<br />
hat es 20 oder 30 Marken im Regal
Interview<br />
Nina Romanskaya:<br />
„Innovationen sind ein wichtiger Bestandteil<br />
unserer Produkt- und Marketingstrategie...“<br />
gegeben – heute sind es circa 270 und<br />
ständig kommen neue dazu. Ich kann<br />
sie ja alle gar nicht führen…“ Ist für<br />
diese Angebotserweiterung, die unter<br />
der Annahme eines über die Jahre<br />
mengenmäßig etwa gleich bleibenden<br />
Konsums vor allem einen Verdrängungswettbewerb<br />
im Regal zur Folge<br />
hat, das Konkurrenzverhältnis, das<br />
Setzen von Reize des Neuen – oder was<br />
sonst ausschlaggebend?<br />
Von Austria Tabak gibt es 35 Marken<br />
am Markt mit insgesamt rund 70 Packungsvarianten.<br />
Ich verstehe natürlich die<br />
Besorgnis der Trafikanten und die mitunter<br />
sehr beengten Platzverhältnisse. Es wird<br />
für die Industrie also zunehmend<br />
wichtiger den Trafikanten den konkreten<br />
Nutzen im Zusammenhang mit weiteren<br />
neuen Produkteinführungen zu verdeutlichen.<br />
Ein entscheidender Faktor für die<br />
erfolgreiche wirtschaftliche Weiterentwicklung<br />
eines Unternehmens und<br />
auch des Handels sind nun einmal<br />
Innovationen. Schauen Sie sich nur an,<br />
was beispielsweise im Lebensmittelhandel<br />
beinahe täglich neu in den Regalen zu<br />
finden ist. Damit wird auch die Erwartungshaltung<br />
der Konsumenten erfüllt,<br />
beziehungsweise ein Bedürfnis für<br />
„das Neue“ geweckt. Das schließlich<br />
resultiert in einem Kaufwunsch und<br />
unterstützt damit die wirtschaftlichen<br />
Interessen der Trafikanten.<br />
Das erste Halbjahr 2006 hat eine<br />
Preisdiskussion dominiert. Welchen<br />
Einfluß hat der Preis auf den Erfolg<br />
einer Marke?<br />
Der Preis ist – gemeinsam mit dem<br />
Produkt, der Bewerbung und des Vertriebs<br />
– ein Bestandteil im Marketing-<br />
Mix. Abhängig von der Positionierung<br />
eines Produkts gestaltet sich auch der<br />
Preis, um so für jede Kundengruppe<br />
attraktive Angebote zu haben. Im Fall<br />
von Tabakwaren darf man nicht vergessen,<br />
daß der Preis sehr stark von der<br />
Tabaksteuer mitbestimmt wird – in<br />
Österreich fast 75 Prozent).<br />
Ab 1. 1. 2007 ist auch die Plakatwerbung<br />
verboten. Dann ist der Point<br />
of Sale die einzige Möglichkeit, dem<br />
Raucher neue Produkte zu kommunizieren.<br />
Welche Strategien hat Austria Tabak/<br />
Gallaher für die Zeit nach dem<br />
1. Jänner kommenden Jahres im Köcher?<br />
Sie nehmen in Ihrer Frage bereits das<br />
wesentliche vorweg: Die Bedeutung der<br />
Trafiken wird (noch) wichtiger! Entscheidend<br />
wird daher die weitere<br />
Optimierung der POS-Kommunikation<br />
sein, verbunden mit – und das ist mir<br />
persönlich ein sehr wichtiges Anliegen<br />
– einem verstärkten Dialog mit den<br />
Trafikanten. Ein erster Schritt dazu ist<br />
beispielsweise unser neuer Newsletter<br />
„Austria Tabak – News“, der ab sofort<br />
regelmäßig über Fakten und Entwicklungen<br />
aus unserem Haus, aber auch zur<br />
Branche generell berichten wird.<br />
Nina Romanskaya:<br />
„Einen verstärkten Dialog mit den<br />
Trafikanten führen...“<br />
Ihr Spezialist für Trafik- und Ladenbau<br />
Seit 15 Jahren<br />
Tabaktrafik Weichselbaum, 4300 St. Valentin<br />
9551 Bodensdorf · Eschenweg 16 · Tel. 04243/2420<br />
F a x 0 4 2 4 3 / 2 4 2 0 - 4 · w w w . t r a f i k b a u . a t<br />
J e d e W o c h e e i n e n e u e T r a f i k<br />
Ihre Trafik<br />
i s t u n s e r A n l i e g e n<br />
10/2006 trafikantenzeitung 31
Interview<br />
Dr. Roman Seligo,<br />
Vice President<br />
Austria (Austria<br />
Tabak/Gallaher<br />
Europe)<br />
Premium-<br />
Benson & Hedges<br />
Black und Silver:<br />
Eine American-<br />
Blend-Zigarette<br />
vom Feinsten<br />
im innovativen<br />
Slide-Box-<br />
Packungsdesign<br />
beschränkten Platzverhältnisse des<br />
Trafikanten ebenso Bedacht zu nehmen<br />
ist, wie darauf, „daß er ja sein Geschäft<br />
in neutraler Weise führen muß“, wie es<br />
der Gesamtverantwortliche für den<br />
österreichischen Markt ausdrückt –<br />
wohl wissend, daß es letztlich der<br />
Konsument ist, „der die Präferenz für<br />
eine Marke festlegt und eine Kaufentscheidung<br />
trifft“. Für diese sind aber<br />
die Antworten auf die Fragen nach den<br />
Produkten am Markt, dem Markenhintergrund,<br />
der Qualität und dem<br />
Geschmack, der Preispositionierung,<br />
dem Packungsaussehen und anderem<br />
mehr wichtige Kriterien. Das argumentative<br />
Rüstzeug, um dem Kunden Rede<br />
und Antwort stehen zu können, soll<br />
unter anderem dieser Newsletter<br />
liefern, dessen Ausgabe-2-Schlagzeile<br />
von der Markteinführung der „Benson<br />
& Hedges“ in den Varianten „Black“<br />
und „Silver“ dominiert werden dürfte.<br />
Der weltweit wohl bekanntesten<br />
Gallaher-Marke wurde ein völlig neues<br />
Premium-Markenkonzept zugrunde<br />
gelegt, das Dr. Roman Seligo wie folgt<br />
beschreibt:<br />
„Die goldene Benson & Hedges ist<br />
eine auf den typischen Virginia-Märkten,<br />
wie eben etwa Großbritannien, sehr<br />
nachgefragte Zigarette. Kontinental-<br />
Europa ist aber eher ein American-<br />
Blend-Markt, weshalb wir der Benson &<br />
Hedges Black und Silver die beste<br />
American-Blend-Mischung hochwertiger<br />
Tabake mit einem speziellen Flavouring<br />
zugrunde gelegt, ihr ein gleichermaßen<br />
elegantes wie innovatives Packungsdesign<br />
gegeben und so etwas in Europa<br />
völlig Neues geschaffen haben, das<br />
Anfang Oktober in Österreich, wo die<br />
Segment-Offensive<br />
N<br />
eue Sorten starker Marken,<br />
Kampf dem Schmuggel,<br />
Einzelhandelsmonopol-<br />
Spielregeln: So lauten die<br />
Schlagzeilen jenes Austria Tabak-<br />
„Newsletters“ für den Einzelhandel,<br />
mit dem die Gallaher-Österreichtochter<br />
die Trafikanten sechsmal jährlich über<br />
ihre Produkte und Leistungen informieren<br />
sowie über aktuelle Themen<br />
und Entwicklungen in der Tabakbranche<br />
berichten will. „Ab 1. Jänner kommenden<br />
Jahres nach dem Inkrafttreten des<br />
32 trafikantenzeitung 10/2006<br />
Verbots auch der Plakatwerbung für<br />
Tabakwaren, bleibt nur noch die Werbemöglichkeit<br />
in den Trafiken übrig,<br />
weshalb sich auch die Werbaktivitäten<br />
auf diese konzentrieren werden“, legt<br />
Dr. Roman Seligo, Austria Tabak/Gallaher-<br />
Vice President Austria, im Gespräch<br />
mit der „Österreichischen <strong>Trafikantenzeitung</strong>“<br />
das Motiv für die Herausgabe<br />
einer solchen Informationsbroschüre<br />
offen. Diese ist ein Puzzleteil des<br />
Marketing-Mix, bei dessen Auswahl<br />
der Instrumente unter anderem auf die<br />
Zigarette auch hergestellt wird, seine<br />
Weltpremiere feiern durfte.“<br />
Von der Benson & Hedges „Red“ und<br />
„Red Style“, ebenfalls zwei American-<br />
Blend-Sorten, grenzt sich die Marktneueinführung<br />
nach den Ausführungen<br />
unseres Interviewpartners durch ihre<br />
Zielgruppen-Positionierung ab: „Die<br />
Black und Silver sind im Premium-<br />
Segment angesiedelt, die Red und Red<br />
Style in der Value-for-money-Kategorie.“<br />
Und auch hinsichtlich eines Verdrängungswettbewerbs<br />
in den eigenen Reihen
Interview<br />
hegt man kaum Befürchtungen. „Mit<br />
unseren Marken decken wir vor allem<br />
das Niedrig- und Mittelpreisbereich ab.<br />
Mit der Benson & Hedges Black und<br />
Silver wollen wir – das ist unsere klare<br />
Zielsetzung – im Premium-Angebot<br />
stärker vertreten sein“, gibt Dr. Roman<br />
Seligo die Stoßrichtung vor.<br />
Insgesamt sieben neue Marken hat<br />
Austria Tabak/Gallaher bislang heuer<br />
auf dem rotweißroten Markt platziert. So<br />
wurde unter anderem die „Smart American<br />
Blend“-Familie um die Sorten „International<br />
Blend“, eine auf den Geschmack<br />
der Raucher hierzulande<br />
speziell zugeschnittene Virginia-<br />
Zigarette, und die „Charcoal Filter“,<br />
der die spezielle Filterkonstruktion<br />
(50 % Aktivkohle, 50 % Zellulose)<br />
ein weiches Geschmacksbild gibt,<br />
erweitert, was ihr – wie Seligo<br />
meint – im Zusammenwirken mit<br />
dem etablierten Markennamen,<br />
der Preispositionierung (3,25<br />
Euro), den Geschmacksqualitäten<br />
und dem Werbeauftritt einen Anstieg<br />
des Marktanteils auf im ersten<br />
Halbjahr 2006 5,5 Prozent (gegenüber<br />
etwa 2,0 im Vergleichszeitraum<br />
2005) verschafft hat. Im<br />
Zuge eines Packungsrelaunches<br />
hat man sich für eine Round-Corner-<br />
Outfit bei allen sechs Sorten und<br />
die Prägehervorhebung des Markenschriftzugs<br />
sowie der stilisierten<br />
Weltkugel entschlossen, womit<br />
man die „Smart American Blend“-<br />
Zielgruppe noch besser ansprechen<br />
will.<br />
Memphis: Nach wie vor Top-2-Marke<br />
Daß demgegenüber die „Memphis“-<br />
Familie Marktanteilsverluste hinnehmen<br />
mußte, ist für unser Gegenüber nicht<br />
alarmierend: „Die Memphis ist seit 1896<br />
am Markt, davon viele Jahre in marktführender<br />
Position – und sie ist auch<br />
heute die Top-2-Marke innerhalb der<br />
Konsumstatistik. Abgesehen davon, daß<br />
sich in einem solchen 110jährigen<br />
Lebenszyklus nun einmal Marktanteilsbewegungen<br />
vollziehen, gibt es innerhalb<br />
der Markenfamilie einzelne Produkte,<br />
wie etwa die Memphis Blue, die<br />
sich sehr positiv entwickeln.“<br />
Lancierte Meldungen darüber, daß es<br />
sich bei der Zigarettenpreiserhöhung<br />
Anfang August, von der auch die<br />
„Memphis“ betroffen war, um ein<br />
strategisches Manöver – motiviert durch<br />
die meistverkaufte Preisklasse, die Tabakmindeststeuersatzfestsetzung<br />
oder gar<br />
die Mindestpreisneuberechnung im<br />
ersten Quartal nächsten Jahres – handelt,<br />
weist Dr. Seligo energisch zurück:<br />
„Unsinn!“<br />
Schmuggelhotline: 0800 20 76 75<br />
Als einen solchen bezeichnet er auch<br />
die Abqualifizierung der Schmuggelhotline<br />
(0800 20 76 75) zum heißen Draht<br />
für Denunzianten und Vernaderer: „Wir<br />
haben durch die Unterstützung für Aufsteller<br />
in den Trafiken und Folder zum<br />
Dr. Roman Seligo:<br />
„Rauchwaren sind legale<br />
Produkte, die man<br />
konsumieren können soll, ohne<br />
angefeindet zu werden...“<br />
Verteilen, wo darauf hingewiesen wird,<br />
daß Schmuggel kein Kavaliersdelikt ist<br />
und immer mehr schädliche Fälschungen<br />
in Umlauf kommen, das Unsere zur<br />
Aufklärung der Bevölkerung getan und<br />
können den Trafikanten nur empfehlen,<br />
auch das Ihre zu tun – schließlich geht es<br />
ja um ihr Geschäft und ihren Umsatz.<br />
Die Experten am anderen Ende der<br />
Leitung wissen sehr genau, wie sie mit<br />
den Informationen umzugehen haben.“<br />
Einzelhandelsmonopol: Ein gutes System<br />
Sehr sorgsam umgehen heißt es auch<br />
mit dem höchsten Gut der Tabaktrafikanten,<br />
nämlich dem Einzelhandelsmonopol,<br />
durch die strikte Befolgung der<br />
Spielregeln. „Es ist ein gutes System, das<br />
eine sozial schwächere Gruppe schützt,<br />
die besonders schützenswert ist. Das gelingt<br />
hervorragend und hat eine Reihe<br />
weiterer positiver Nebeneffekte. So<br />
garantiert es etwa im heute hoch sensiblen<br />
Bereich der Rauchwaren die Einhaltung<br />
des Jugendschutzes durch die<br />
kontrollierte Abgabe, den Gebiets-,<br />
Handelskanal- und Margenschutz“, stellt<br />
Austria Tabak/Gallaher Vice President<br />
Seligo dem Monopol ein Vorzugszeugnis<br />
aus, sich dessen allerdings wohl bewußt,<br />
daß allein schon der Monopolbegriff<br />
in der Konsumgesellschaft der<br />
Gegenwart nicht immer nur positive<br />
Assoziationen weckt, was<br />
dieses durchaus moderne System<br />
immer wieder in Verteidigungsposition<br />
bringt.<br />
Hausverstand statt Verbote<br />
In eine solche geraten auch zusehends<br />
die Raucher, deren Blauer-<br />
Dunst-Freiraum ständig mehr eingeengt<br />
wird. „Rauchwaren sind<br />
legale Produkte, die man auch<br />
konsumieren können soll, ohne<br />
deshalb angefeindet zu werden“,<br />
bringt Dr. Roman Seligo die quer<br />
durch Europa und die Welt geführten<br />
Diskussionen auf den<br />
Punkt und setzt so fern möglich<br />
auf Hausverstandlösungen im<br />
Konsens der Raucher und Nichtraucher<br />
untereinander ohne gesetzliche<br />
Regelungen, die letztendlich<br />
nur zu einem geänderten<br />
Konsumverhalten führen, das sicher<br />
nicht immer im Sinne des Gesetzgebers<br />
ist: „Wie etwa in Irland, wo die Verweildauer<br />
in den Lokalitäten eine nachweislich<br />
kürzere geworden ist, was aber<br />
bedeutet, daß mehr daheim in den<br />
eigenen vier Wänden in der Gesellschaft<br />
der Familie und vor allem auch der<br />
Kinder geraucht wird.“<br />
Jene EU-Politiker, welche in der<br />
Diskussion über die Chemikalienrichtline<br />
(REACH) die Zigarette als „Mordwerkzeug“<br />
bezeichnen und der Verwendung<br />
von geflavourtem Tabak sein<br />
baldiges Ende prophezeien, verweist<br />
unser Gesprächspartner auf die betreffende<br />
EU-Richtlinie bezüglich der zulässigen<br />
Inhaltsstoffe: „Es gibt eine EU-<br />
Richtlinie für Tabakwaren und wir halten<br />
diese für ausreichend. Zumal wir die<br />
Inhaltsstoffe unserer Marken auch auf<br />
der Gallaher-Homepage offenlegen.“<br />
Peter HAUER<br />
10/2006 trafikantenzeitung 33
Interview<br />
ACNielsen Trafikantenpanel<br />
Basis für Sortimentoptimierung,<br />
Transparenz und Kundennähe<br />
In vielen Ländern gibt es das bereits, bei uns<br />
jedoch ist solches gerade erst im Werden<br />
– und zwar eine repräsentative Markterhebung<br />
für Tabakprodukte mit dem Ziel, eine bessere<br />
Datenbasis über den Markt und das<br />
Konsumentenverhalten zur Verfügung zu<br />
haben. Das Marktforschungsunternehmen<br />
ACNielsen hat vor einigen Wochen mit dem<br />
Aufbau einer Stichprobe von Trafiken zum<br />
Zwecke der Datenerhebung im Tabakhandel<br />
begonnen. Nutznießer der Ergebnisse sollen<br />
sowohl die Industrie als auch der einzelne<br />
Trafikant sein. Wir befragten den Geschäftsführer<br />
von ACNielsen Österreich,<br />
Mag. Martin Prantl, zu den diesbezüglichen<br />
Plänen und zur Methode.<br />
Was kann man sich unter einem ‚Handelspanel’<br />
speziell im Tabakhandel vorstellen?<br />
Die Marktforschungs-Methode des Handelspanels<br />
bedeutet nichts anderes als die Datenerhebung<br />
direkt im Geschäft, dem Ort des Kaufaktes.<br />
(Anmerkung: im Unterschied zu einem<br />
Konsumentenpanel, wo die Konsumenten melden,<br />
was sie kaufen). Ein Panel besteht daher aus<br />
einer bestimmten Anzahl an Geschäften, welche<br />
die Stichprobe bilden. Die Daten aus der<br />
Erhebung innerhalb dieser Stichprobe werden<br />
dann mit statistischen Methoden für den<br />
Gesamtmarkt hochgerechnet<br />
Warum baut gerade ACNielsen dieses Panel auf?<br />
Unser Firmengründer Arthur Charles Nielsen war<br />
der „Erfinder“ dieser Methode in den 20er Jahren<br />
in den USA. Sein Ziel war damals die Erfassung<br />
harter Marktdaten für die Waschmittelindustrie.<br />
Er war damit bald international erfolgreich. Seit<br />
1961 ist ACNielsen auch in Österreich tätig und<br />
zählt praktisch sämtliche namhaften Hersteller<br />
des Lebensmittelhandels und Drogeriefachhandels<br />
sowie die Handelsunternehmen zu seinen<br />
Kunden. In das Projekt Trafikantenpanel können<br />
wir also unser Know-How aus anderen Branchen,<br />
aber auch das unserer Kollegen aus anderen<br />
Ländern, wo seit langem Tabakdaten erhoben<br />
werden, einfließen lassen.<br />
Was sind konkret die Vorteile/Nutzen für die<br />
Industrie und für den einzelnen Trafikanten,<br />
der sich als Stichprobengeschäft zur<br />
Verfügung stellt?<br />
Die Hersteller können auf Basis genauer Marktdaten<br />
ihr Sortiment und ihre Marketingaktivitäten<br />
besser steuern und an die Wünsche der<br />
Konsumenten anpassen. Damit lassen sich<br />
schlußendlich die Umsätze und Margen ver-<br />
34 trafikantenzeitung 10/2006<br />
bessern. Für den Trafikanten bedeutet es, daß er<br />
von <strong>Seite</strong>n der Hersteller ein besser an den Markt<br />
angepaßtes Sortiment zur Verfügung gestellt<br />
bekommt und somit davon profitiert. Überdies<br />
erhält jeder Trafikant, der seine Daten in die<br />
Markterhebung einfließen läßt, auch eine<br />
Aufwandsentschädigung von uns.<br />
Welche Daten werden nun konkret erhoben<br />
und wie geschieht das?<br />
Wir erheben in erster Linie die Abverkaufsdaten<br />
und die Lagerbestände für die in den Trafiken<br />
geführten Tabakwaren. Die Erhebung erfolgt<br />
über die ACNielsen-Außendienstmitarbeiter,<br />
welche die Stichprobengeschäfte in regelmäßigen<br />
Abständen besuchen.<br />
Und für wen stehen diese Daten dann zur<br />
Verfügung?<br />
Mag. Martin Prant,<br />
Geschäftsführer von<br />
ACNielsen Österreich<br />
Das Angebot richtet<br />
sich klarerweise an<br />
alle Hersteller von<br />
Tabakwaren, die in<br />
Österreich aktiv sind.<br />
Natürlich liegt es in<br />
unserem Interesse,<br />
daß möglichst viele<br />
Unternehmen unser<br />
Service nutzen.<br />
Warum startet<br />
man mit dem<br />
Aufbau der Markterhebung<br />
gerade<br />
jetzt?<br />
Der Tabakmarkt ist aufgrund der gesetzlichen<br />
Restriktionen in den letzten Jahren schwieriger<br />
geworden. ACNielsen erhebt diesen Markt daher<br />
in Europa bereits in vielen Ländern. Wir freuen,<br />
nun auch in Österreich dieses Service anbieten zu<br />
können. Anfragen von Unternehmen bestätigen<br />
uns, daß das Interesse an validen, qualtitativ<br />
guten Marktzahlen sehr groß ist.<br />
Wie ist eigentlich die rechtliche Situation,<br />
dürfen die Trafikanten ihre Verkaufsdaten<br />
überhaupt an Dritte weitergegeben?<br />
Ja das dürfen sie. Es ist die Entscheidung jedes<br />
einzelnen, ob er mitmachen will. Die Vereinbarung<br />
zur Datenlieferung, die wir mit den Trafikanten<br />
abschließen, ist selbstverständlich rechtlich<br />
abgesichert und von Anwälten geprüft. Wir<br />
verpflichten uns zu absoluter Vertraulichkeit. Das<br />
heißt, daß die Trafiken anonym bleiben und die<br />
Einzelgeschäftsdaten nur aggregiert in die Hochrechnung<br />
einfließen. Das Ergebnis sind dann die<br />
hochgerechneten Gesamtmarktdaten. Im Lebensmittelhandel<br />
kooperieren viele Geschäfte bereits<br />
seit mehreren Jahren mit uns, was einwandfrei<br />
und klaglos funktioniert.<br />
Nichtsdestotrotz sind einige Trafikanten<br />
etwas verunsichert. Die Firma Tobaccoland<br />
hat in einem Schreiben an die Trafikanten<br />
berichtet, daß jemand unter falschem –<br />
nämlich Tobaccolands – Namen Daten<br />
erhoben hätte und hat zur Vorsicht bei der<br />
Herausgabe von Daten gemahnt. Können Sie<br />
dazu etwas sagen?<br />
Ich verstehe die Bedenken von Tobaccoland sehr<br />
gut, und wir sind uns auch der Besonderheiten<br />
des Tabakmarktes bewußt. Ich kann aber dezidiert<br />
ausschließen, daß es sich dabei um Mitarbeiter<br />
der Firma ACNielsen gehandelt hat. Als objektiver<br />
Service-Anbieter mit den höchsten Qualitätsstandards<br />
der Branche, geben sich unsere Außendienstmitarbeiter<br />
immer klar als solche zu erkennen.<br />
Tobaccoland ist bereits informiert und es gab<br />
auch Gespräche mit der MVG, in denen wir unser<br />
Projekt vorgestellt haben, da wir natürlich unsere<br />
Vorgehensweise mit sämtlichen Interessensvertretungen<br />
abstimmen möchten. Weiters ist<br />
ein Termin mit dem WKO-Bundesgremium der<br />
Tabaktrafikanten bereits avisiert.<br />
Wie kann man nun sicher sein, einen ACNielsen<br />
Mitarbeiter vor sich zu haben<br />
, und wie kann man bei Interesse an dem<br />
Panel mitmachen?<br />
Sie erkennen unsere Mitarbeiter an ihrem<br />
Ausweis (siehe Bild). Sollte man unsicher sein,<br />
kann man uns unter folgenden Telefonnummern<br />
(01/98110-212 oder -252) anrufen. Diese Hotline<br />
kann auch genutzt werden, falls man Interesse<br />
hat am Panel mitzumachen.<br />
Ausweismuster
Premium Tobacco. Marlboro<br />
• Die Marlboro Markenfamilie. Ab jetzt mit<br />
fühlbar verändertem Pack-Design.<br />
• Mit unverändertem, hervorragendem Tabak<br />
in gewohnter Premium-Qualität.<br />
• Und natürlich mit dem einzigartigen<br />
Marlboro Flavor.<br />
Sie und Ihre Kunden werden von Marlboro,<br />
der absatzstärksten Zigarettenmarke der<br />
Welt, von Neuem begeistert sein.<br />
Rauchen kann tödlich sein.
DISCOVER<br />
MORE<br />
www.camel.at<br />
€3, 50<br />
Softpack €3, 40<br />
Rauchen fügt Ihnen und den Menschen in Ihrer Umgebung erheblichen Schaden zu.