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Seite 1-32 (pdf, 4,7 Mb) - Trafikantenzeitung

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Das große Interview<br />

Für dieses Verhandlungsergebnis<br />

wäre ich nicht<br />

demonstrieren gegangen:<br />

Auf diesen noch höflichen<br />

kleinsten gemeinsamen<br />

Nenner läßt sich die Reaktion<br />

des Trafikanten-Gros auf das<br />

Trafikanten-Paket bringen.<br />

Und auch Ihre Körpersprache<br />

bei der Präsentation der<br />

Trafikanten-Hilfe hat<br />

erkennen lassen, daß Sie<br />

nicht uneingeschränkt<br />

glücklich mit der ausverhandelten<br />

Lösung sind.<br />

Um diese besser zu verstehen:<br />

Welche der Punkte<br />

tragen die Handschrift des<br />

Bundes-gremiums und<br />

welche die des Verhandlungs-<br />

Vis-a-Vis, des Finanzministeriums?<br />

Wenn man den Ablauf der Dinge<br />

betrachtet, so haben wir im<br />

Sommer 2006 mit der Preisbeobachtung<br />

in den Nachbarländern<br />

begonnen – wie haben<br />

sich die Preise entwickelt, wie<br />

werden sie sich weiter entwickeln?<br />

Zum Jahresbeginn 2007<br />

haben wir die ersten Gespräche<br />

aufgenommen, das Finanzministerium<br />

auf die anstehenden<br />

Probleme hingewiesen und die<br />

ersten Gespräche mit der Industrie<br />

geführt. Im Frühjahr haben<br />

wir via einer parlamentarischen<br />

Anfrage die Auskunft des Finanzministers<br />

mit dem Grundtenor<br />

erhalten: „Es wird schon nichts<br />

passieren“. Im Sommer haben<br />

wir dann der Industrie drei<br />

Varianten vorgelegt: Die erste<br />

bezog sich darauf, daß wir der<br />

überall preisbestimmenden<br />

Industrie vorschlugen, die Preise<br />

trafikantenzeitung 1/2008<br />

Haben sie sich warm angezogen? Diese<br />

Frage tönte Bundesgremialobmann<br />

Komm. Rat Peter Rudolf Trinkl (unser Bild)<br />

überall dort entgegen, wo er sich in den<br />

letzten Wochen den Trafikanten einer<br />

Diskussion über das Trafikanten-Paket stellte.<br />

„Und es gelang mir bei allen diesen Terminen<br />

durch die Darstellung der Zusammenhänge<br />

Zweifel auszuräumen und selbst schärfste<br />

Kritiker zu bekehren“, so der oberste<br />

Interessensvertreter des Tabakwareneinzelhandels,<br />

den auch die „Österreichische<br />

<strong>Trafikantenzeitung</strong>“ mit einer ganzen Latte<br />

unbequemer Fragen zur ausverhandelten<br />

Trafikanten-Hilfe konfrontierte.<br />

Das Gespräch führte Peter Hauer.<br />

in den neuen Mitgliedsstaaten<br />

unserem Preisniveau anzunähern.<br />

Das wurde mit dem Argument<br />

des Verbots von Preisabsprachen<br />

und der Kartellwidrigkeit vom<br />

Tisch gewischt. Mit der zweiten<br />

Varianten haben wir der Industrie<br />

angeboten, einen Fonds zu<br />

gründen – unser diesbezügliches<br />

Angebot lautete: Für jedes<br />

Paket Zigaretten, das nicht in<br />

Österreich verkauft wird, fließt<br />

dem Fonds, mit dem wir die<br />

Trafikanten am Leben zu erhalten<br />

versuchen, Geld zu. Dritte<br />

Variante: Wenn die Industrie<br />

beides nicht will, werden wir mit<br />

dem Finanzminister Gespräche<br />

über die Möglichkeit einer<br />

Absenkung unseres Preisniveaus<br />

führen. Diesbezüglich<br />

Berechnungen haben in der Folge<br />

allerdings ergeben, daß es nur<br />

Verlierer gäbe. Um mit den neuen<br />

EU-Ländern wettbewerbsfähig<br />

zu sein, hätten wir ein Durchschnitts-preisgefüge<br />

zwischen<br />

2,30 und 2,50 Euro gebraucht.<br />

Das hätte zur Voraussetzung<br />

gehabt, daß der Finanzminister<br />

bei der Steuer nachläßt und die<br />

Trafikanten Abstriche bei der<br />

Handelsspanne machen, wobei<br />

noch immer die Frage offen blieb,<br />

ob die Industrie hier mitgespielt<br />

hätte. Für die Trafikanten<br />

hätte dies einen Verzicht von<br />

40 Prozent der Handelsspanne<br />

bedeutet, dem ein maximaler<br />

Marktzuwachs von 20 Prozent<br />

gegenübergestanden wäre.<br />

Unterm Strich hätten wir also auf<br />

jeden Fall 20 Prozent verloren.<br />

Daraufhin haben wir uns im<br />

Bundesgremium darauf geeinigt,<br />

weiterhin auf eine Einfuhrsperre<br />

zu drängen und einen Fonds für

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