Seite 1-32 (pdf, 4,7 Mb) - Trafikantenzeitung

Im Gespräch
Mit dem Trafikantenpaket ist
etwas geschaffen worden, was
seinesgleichen sucht, wenn auch
nicht im positiven Sinn. Nämlich
ein Maßnahmenbündel, mit dem
– abgesehen von der Aussetzung
des Tabaksteuererhöhungsautomatismus
jeweils zu Jahresbeginn
– weder die Betroffenen,
für die es ins Leben gerufen
wurde, noch deren Industrie- und
Handelspartner glücklich und
zufrieden sind. Mit am
Verhandlungstisch saß auch die
Monopolverwaltung. Und das
Einzelhandelsmonopolgesetz ist
auch das am stärksten von einer
Novellierung betroffene
(Erweiterung des Nebenartikelsortiments,
Zulässigkeit
entgeltlicher Werbung,
Solidaritätsfondsfestschreibung).
Deshalb ersuchten wir in einem
Exklusivinterview Mag. Dr. Fritz
SIMHANDL, den MVG-Geschäftsführer,
uns eine Kommentierung
aus seiner Sicht der Dinge
nachzureichen:
Ich glaube, daß es noch zu kurzfristig ist, um
sagen zu können: Das ist nicht das Maximum, das
man herausholen konnte. Jetzt muß man sehen,
wie dieser Mix gelebt und vollzogen wird und
was sich schlußendlich für die Branche daraus
ergibt. Eine seriöse Analyse, was die Maßnahmen
gebracht haben, wie die Politik, die Europäische
Union und auch die Nachbarmärkte darauf reagieren
ist frühestens in einem halben, vielleicht auch
erst in einem Jahr möglich. Und nach diesem
Aufsummieren wird man sehen, steht unter
diesem Maßnahmenbündel ein dickes Plus, eine
Wellenlinie oder ein Minus. Ich persönlich meine,
daß es ein Plus sein wird.
Die Zeche für das Trafikantenpaket – so
kam es zumindest in der Medien-Auseinandersetzung
herüber – zahlen die
Konsumenten. Mit einer in Aussicht gestellten
Packungspreiserhöhung von 10 bis 30
Cent. Damit wird a) die Preisdifferenz zu
den neuen EU-Mitgliedsländern neuerlich
vergrößert, was den Einkaufstourismus und
den Schmuggel erst recht attraktiv macht,
und b) den Trafikanten durch die Punzierung
als Almosenempfänger von Kundengnaden
einen Image-Bärendienst erwiesen. Was hat
man sich dabei eigentlich gedacht?
Mit Mag. Dr. Fritz SIMHANDL
(unser BILD) sprach
Peter HAUER
Ein besonders schützenswerter Sektor erlebt seit
20 trafikantenzeitung 1/2008