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Seite 1-32 (pdf, 4,7 Mb) - Trafikantenzeitung

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Pfeifen & Cigarren Journal<br />

J. Cortés-Patron Guido Vanderm<br />

„Es ist und b<br />

eine Kunst, e<br />

Cigarre zu m<br />

Verrat oder Chance?<br />

Pfeifen beim<br />

„billigen Jakob“<br />

I<br />

n der Vorweihnachtszeit vor zwei Jahren offerierten die deutschen Filialen des<br />

Diskonters „Lidl“ ein Pfeifeneinsteigerset, mit dem – so die Deutsche Tabak<br />

Zeitung – der Hersteller VAUEN „einen mutigen und richtigen Schritt“<br />

setzte, um dem auch in unserem westlichen Nachbarland dahintümpelnden<br />

Pfeifenmarkt neue Kunden zuzuführen. Eine Aktion, die den deutschen Facheinzelhandel<br />

spaltete.<br />

Während die einen der Argumentation von VAUEN-Chef Alexander Eckert<br />

folgten, daß mit dieser Initiative der Pfeife neue Impulse auf breitester Basis gegeben<br />

werden, von denen letztlich in der Folge auch sie profitieren, sprachen andere, denen<br />

es an diesem Weitblick offensichtlich mangelte, von einem „Verrat an der Fachhandelspartnerschaft<br />

und Fachhandelstreue“. Diese Diskussion veranlaßte VAUEN<br />

aufgrund des sich bis hin zu „Boykottdrohungen“ aufschaukelnden Wirbels zum Ausstieg<br />

aus einer geplanten konzertierten Aktion der deutschen Pfeifenanbieter in den<br />

„Lidl“-Regalen. Für eine ähnliche Aufgeregtheit unter den heimischen Trafikanten<br />

sorgten nun die rotweißroten „Penny-Märkte“, die in der Vorweihnachtszeit ein Einsteigerset<br />

(Pfeife, Meerschaumfilter, Pfeifenstopfer, Pfeifenreiniger und eine Pfeifenfibel)<br />

in die Regale stellten – für einen Setpreis von 49,90 Euro. Mit diesem beliefert<br />

wird der Diskonter von der alteingesessene Salzburger Pfeifenfabrik Kemperling, die<br />

1834 in Wien gegründet wurde, 1944 in den Flachgau übersiedelte und somit auf eine<br />

mehr als 170 Jahre alte Tradition zurückblicken kann. Dieter Kemperling, der das<br />

Unternehmen in vierter Generation leitet, zeigte sich vom „Penny“-Interesse zunächst<br />

selbst überrascht. Bei näherem Überdenken fand er an dieser Vertriebsschiene<br />

aber durchaus Gefallen. Im Unterschied zu manchen Trafikanten, die wehklagen, daß<br />

ihre Kunden nunmehr ein weiteres Trafik-Produkt im Lebensmittelhandelsregal eines<br />

Diskonters finden können, mit eventuellen Reklamationen aber sehr wohl den Weg<br />

in die Trafik nehmen werden. Darauf, daß sie selbst an diesen verdienen, verstellt<br />

offensichtlich das neidgenossenschaftliche Denken den Blick.<br />

Klaus Fischer, Präsident des Verbands der Cigarren- und Pfeifenfachhändler<br />

(VCPÖ) und selbst Trafikant, kann sich dieser Aufgeregtheit nicht anschließen:<br />

„Wer beim billigen Jakob – übrigens so günstig ist das Penny-Angebot gar nicht, da<br />

kann jede Trafik mithalten – durch den Erwerb eines Pfeifensets der Genußraucher-Bruder-<br />

und Schwesternschaft zugeführt wird, ist automatisch durch den<br />

Tabakeinkauf Trafikenkunde. Und wenn der Fachhändler die Gelegenheit wahr<br />

nimmt und den Pfeifenraucher-Newcomer mit kompetenter Beratung an sich zu<br />

binden weiß, dann hat ihm der Penny-Markt einen neuen Stammkunden beschert.“<br />

16 trafikantenzeitung 1/2008<br />

Auch im 81. Jahr präsentiert sich das Haus J.Cortès,<br />

beheimatet im belgischen West-Flandern, jung und<br />

innovativ. Die Marken Neos und J.Cortès sind Aficionados<br />

weltweit schon lange ein Begriff. Mit einem Output von<br />

450 Millionen Cigarren und Cigarillos rangiert das<br />

Familienunternehmen weltweit unter den Top Playern.<br />

90 Prozent der Produktion werden in 80 Länder exportiert.<br />

Nicht weit von der schönen Handelsstadt Brügge und<br />

der französischen Grenze, im westflandrischen Örtchen<br />

Moen, betrieb Maurits Vandermarliere, der Firmengründer<br />

und Vater des heutigen J. Cortés-Patrons, Guido<br />

Vandermarliere, einen kleinen Tabakladen. Hier verkaufte<br />

er auch „Miniature“-Cigarren,<br />

eigentlich Cigarillos, an die<br />

lokale Bevölkerung. Das war<br />

1924.<br />

Zwei Jahre später packte er<br />

die Gelegenheit am Schopf<br />

und übernahm eine<br />

Cigarrenfabrik in Waterloo<br />

– und schon im Gründungsjahr<br />

1926 schaffte er es, die<br />

Raucher mit 60.000 Cigarren<br />

aus eigener Fertigung zu<br />

beliefern. Und die Verkäufe<br />

entwickelten sich rasant – die<br />

alte Fabrik in Moen wurde<br />

bald zu klein - besonders seit<br />

der zweiten Hälfte der 1960er<br />

Jahre, als man mit Exporten<br />

begann.<br />

„Es wäre total falsch, nur

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