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Magazin Wiener Hofmobiliendepot: Tabakgenuß im Biedermeier Rauchkultur: ein Museumsthema S eit Jänner 2005 ist die Schloß Schönbrunn Kultur und Betriebsges. m. b. H. von Austria Tabak mit dem Management der Sammlung des ehemaligen Tabakmuseums betraut, das bis zu seiner Schließung im Jahr 2003 im Museumsquartier untergebracht war. Die rund 7000 tabakhistorischen Objekte und Bilder werden seither unter optimalen Sicherheitsvorkehrungen und Lagerbedingungen in Schönbrunn deponiert. Nun wird diese Sammlung, die zu den in Europa umfangreichsten und wertvollsten dieser Art zählt, zum Teil wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: in einer Sonderausstellung des Hofmobiliendepots, die unter der Devise „Tabakkultur im Biedermeier“ steht und mit 170 ausgewählten Objekten und Bildern, einem Rauchsalon und einem Kaffeehaus, einen Überblick über die Schnupf- und Rauchkultur dieser Epoche gibt Tonpfeifen, Schnupftabakdosen, Meerschaum- und Porzellanpfeifen Der Tabak war im Zeitalter der Entdeckungen in Europa heimisch geworden. Tabak gelangte zusammen mit Tomaten und Kartoffeln aus Amerika in die „Alte Welt“. Zunächst wurde im 16. und 17. Jahrhundert aus Tonpfeifen geraucht. Im 18. Jahrhundert verschrieb man sich ganz der Kultur des Tabakschnupfens aus kostbaren Schnupftabakdosen. Mit dem beginnenden 19. Jahrhundert kehrte man wieder zum Rauchen zurück. Zwar wurde immer noch geschnupft, vornehmlich aus Silber- und Lackdosen, doch wird das Schnupfen zunehmend in die unteren Schichten der Bevölkerung abgedrängt. Elegant wurde nun die damals teure Meerschaumpfeife, 18 trafikantenzeitung 7-8/2007 In einer Zeit zunehmender Rauchverbote wird die Rauchkultur nun zu einem Museumsthema. Und so wird auch die diesjährige „Lange Nacht der Museen“ (6. Oktober 2007) im Wiener Hofmobiliendepot (1070 Wien, Andreasgasse 7) ganz im Zeichen des Biedermeier stehen. Das Programm reicht von speziellen Führungen über ein biedermeierliches Musikprogramm und Tanzvorführungen bis hin zur Verkostung von Schnupftabak. die schnell zu einem Prestigeobjekt avancierte, mit dem man sich auch gerne porträtieren ließ. Vor allem aber erlebte die Porzellanpfeife im Biedermeier eine Hochblüte. Ihr Reiz lag in der farbigen Bemalung, die unendliche Gestaltungsmöglichkeiten bot – und sie war wesentlich billiger als die Meerschaumpfeife. Untrennbar miteinander verbunden: Rauch- und Kaffeehauskultur War es im 17. Jahrhundert durchaus selbstverständlich, daß eine Dame eine Tonpfeife rauchte und ein Jahrhundert später schnupfte, so blieb mit dem beginnenden 19. Jahrhundert der Tabakkonsum fast ausschließlich der Männerwelt vorbehalten. Die Anstandsliteratur verbot, in Gegenwart von Damen zu rauchen – und nach Tabak zu riechen galt als unfein. Der Mann von Welt zog sich daher, bekleidet mit einem Rauchermantel und einer Raucherkappe, in den mit einem Pfeifentisch und allen notwendigen Rauchaccessoires ausgestatteten Rauchsalon zurück, wo er ungestört dem Tabakgenuß frönen konnte – oder aber, er ging ins Kaffeehaus. Das Kaffeehaus war nicht nur ein Umschlagplatz für Informationen jeglicher Art, sondern auch ein Refugium für Tabakliebhaber. Geraucht wurde vor allem aus Tonpfeifen, die man vor Ort leihweise zur Verfügung gestellt bekam, gestopft mit dem gewünschten Tabak von eigens dafür bereitgestelltem Personal. Die Pfeife war gratis, der Preis der Füllung richtete sich nach der Qualität des Tabaks. In vielen Kaffeehäusern wurde bis weit ins 19. Jahrhundert hinein ganz in der Tradition der ersten türkischen Kaffeehäuser Wasserpfeife und die orientalische Form der Tonpfeife, der Tschibuk geraucht. Zu unserer Bildleiste oben (von links nach rechts) Pfeifenhändler im Kaffeehaus, Wien, 1824 Georg Ferdinand Waldmüller (1793-1865) Öl auf Leinwand, Schnupftabakdose, Picknick im Wald, Österreich, um 1830 Holz, Lack 10,2x6,2x2,2cm Raucher mit Porzellanpfeife, Österreich, um 1833 Franz Maschek (1797 – 1862) Öl auf Metall, Schnupftabakdose, Wien um 1834 SES = S. E. Starkloff Silber, vergoldet, reliefiert, punziert, nielliert, 7,3 x 4,8 x 1,5 cm

MIT EINER VORSCHAU AUF DIE FEUER+RAUCH IM RAHMEN DER CREATIV SALZBURG HERBST Creativ-Salzburg-Herbst- Aussteller in der Produktgruppe „Raucherbedarf“ ABA-SYSTEM GES.M.B.H., Halle 13/Stand 306 ACKERL ALFRED, Halle 13/Stand 103 BIC AUSTRIA, Halle 13/Stand 404 BRITISH AMERICAN TOBACCO (AUSTRIA) GMBH, Halle 13/Stand 402 Rauchkultur- Trendmesse Die Creativ Salzburg Herbst vermittelt mit über 400 Ausstellern auf rund 26.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche einen – nomen est omen – Überblick über die aktuellen kreativen Trends in vielen Bereichen – in Halle 13 im speziellen einen solchen über das Angebot der Rauchwaren-, Raucheraccessoires- und Trafikantenbedarfanbieter. Öffnungszeiten: Die Fachmesse hält vom 31. August bis 2. September ihre Pforten geöffnet – Freitag und Samstag von 9.00 bis 18.00 Uhr, Sonntag von 9.00 bis 17.00 Uhr. Ort: Messezentrum Salzburg (Am Messezentrum 6, A-5021 Eintrittspreise: Eine Tageskarte kostet 15 Euro, bei Internet-Vorregistrierung ermäßigt sich dieser Preis auf 9 Euro; Dauerkarte: 19 Euro. Anreise per Auto: eigener Messezentrum-Autobahnanschluss an der A1 Westautobahn ; beim Messezentrum stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung: 70 Cent pro halber Stunde, maximal 9 Euro für 24 Stunden, ermäßigte Parkplatzkarten an den Kassen erhältlich Anreise per Bahn: Obus Linie 1 fährt direkt vom Bahnhof zum Messezentrum und zurück. Durch die Vorlage eines Fachbesuchernachweises (Einladungskarte, Voranmeldung etc.) ist das Busticket kostenlos. Die gelöste Eintrittskarte gilt auch als Gratis-Rückfahrtticket. Taxistandplatz: direkt am Messezentrum Salzburg, Eingang B. Reedexpo Besucher Service Center (gegenüber dem Messezentrum): Susanne Wiener (Tel: +43 (0)662 4477 – 222, Fax: +43 (0)662 4477 – 253, Email: bsc@reedexpo.at ist den Creativ Salzburg Herbst-Besuchern gerne behilflich – mit preislich attraktiven Reed-Messepackages inklusive Hotel und Eintrittskarten, touristischen und kulturellen Auskünften. Internetkontakt: www.hb.creativsalzburg.at BUNDESGREMIUM DER TABAKTRAFIKANTEN, Halle 13/Stand 202 CIGAR & CO GMBH Dr. Sebastian Zimmel, Halle 13/Stand 201, Halle 13/Stand 206 CIMA GmbH, Halle 13/Stand 408 CURLY & SMOOTH HANDELS GMBH,, Halle 10/Stand 320, Halle 12/Stand 410 DIOS TABACCOS, Halle 13/Stand 107 HANSE TOBACCO GBR, Halle 13/Stand 105 HERMANN HAUSER RAUCHERBEDARF GMBH, Halle 12/Stand 407 HOUSE OF SMOKE GUNZ GMBH, Halle 13/Stand 208 KNULL AMINA, Foyer F, Stand 02 MOOSMAYR GESMBH, Halle 13/Stand 200, Halle 13/Stand 302 OCB VERTRIEBS-GMBH, Halle 13/Stand 405 PIRKER TRAFIK-DESIGN, Halle 13/Stand 303 KP-PLATTNER, Halle 13/Stand 106 PROCARD PHONE SERVICE, Halle 13/Stand 104 R & G Raucher & Geschenkbedarf, Halle 13/Stand 102 TOBACCOLAND, Halle 13/Stand 210 TOP TECH EDV, Lösungen DNS, Halle 13/Stand 406 UNTERKOFLER Automaten, Halle 13/Stand 111 WOHLFAHRTSEINRICHTUNG, Halle 13/Stand 204 Quelle: www.reedexpo.at 7-8/2007 trafikantenzeitung 19

Magazin<br />

Wiener Hofmobiliendepot: Tabakgenuß im Biedermeier<br />

Rauchkultur: ein Museumsthema<br />

S<br />

eit Jänner 2005 ist die<br />

Schloß Schönbrunn Kultur<br />

und Betriebsges. m. b. H.<br />

von Austria Tabak mit dem<br />

Management der Sammlung<br />

des ehemaligen Tabakmuseums<br />

betraut, das bis zu seiner Schließung im<br />

Jahr 2003 im Museumsquartier untergebracht<br />

war. Die rund 7000 tabakhistorischen<br />

Objekte und Bilder<br />

werden seither unter optimalen<br />

Sicherheitsvorkehrungen und Lagerbedingungen<br />

in Schönbrunn deponiert.<br />

Nun wird diese Sammlung, die<br />

zu den in Europa umfangreichsten und<br />

wertvollsten dieser Art zählt, zum Teil<br />

wieder der Öffentlichkeit zugänglich<br />

gemacht: in einer Sonderausstellung<br />

des Hofmobiliendepots, die unter der<br />

Devise „Tabakkultur im Biedermeier“<br />

steht und mit 170 ausgewählten<br />

Objekten und Bildern, einem Rauchsalon<br />

und einem Kaffeehaus, einen<br />

Überblick über die Schnupf- und<br />

Rauchkultur dieser Epoche gibt<br />

Tonpfeifen, Schnupftabakdosen,<br />

Meerschaum- und Porzellanpfeifen<br />

Der Tabak war im Zeitalter der Entdeckungen<br />

in Europa heimisch geworden.<br />

Tabak gelangte zusammen mit<br />

Tomaten und Kartoffeln aus Amerika in<br />

die „Alte Welt“. Zunächst wurde im<br />

16. und 17. Jahrhundert aus Tonpfeifen<br />

geraucht. Im 18. Jahrhundert verschrieb<br />

man sich ganz der Kultur des Tabakschnupfens<br />

aus kostbaren Schnupftabakdosen.<br />

Mit dem beginnenden 19. Jahrhundert<br />

kehrte man wieder zum Rauchen<br />

zurück. Zwar wurde immer noch geschnupft,<br />

vornehmlich aus Silber- und<br />

Lackdosen, doch wird das Schnupfen zunehmend<br />

in die unteren Schichten der<br />

Bevölkerung abgedrängt. Elegant wurde<br />

nun die damals teure Meerschaumpfeife,<br />

18 trafikantenzeitung 7-8/2007<br />

In einer Zeit zunehmender<br />

Rauchverbote wird die<br />

Rauchkultur nun zu einem<br />

Museumsthema. Und so wird<br />

auch die diesjährige „Lange<br />

Nacht der Museen“<br />

(6. Oktober 2007) im Wiener<br />

Hofmobiliendepot<br />

(1070 Wien, Andreasgasse 7)<br />

ganz im Zeichen des<br />

Biedermeier stehen. Das<br />

Programm reicht von<br />

speziellen Führungen über<br />

ein biedermeierliches<br />

Musikprogramm und Tanzvorführungen<br />

bis hin zur<br />

Verkostung von Schnupftabak.<br />

die schnell zu einem Prestigeobjekt<br />

avancierte, mit dem man sich auch gerne<br />

porträtieren ließ. Vor allem aber erlebte<br />

die Porzellanpfeife im Biedermeier eine<br />

Hochblüte. Ihr Reiz lag in der farbigen<br />

Bemalung, die unendliche Gestaltungsmöglichkeiten<br />

bot – und sie war wesentlich<br />

billiger als die Meerschaumpfeife.<br />

Untrennbar miteinander verbunden:<br />

Rauch- und Kaffeehauskultur<br />

War es im 17. Jahrhundert durchaus<br />

selbstverständlich, daß eine Dame eine<br />

Tonpfeife rauchte und ein Jahrhundert<br />

später schnupfte, so blieb mit dem beginnenden<br />

19. Jahrhundert der Tabakkonsum<br />

fast ausschließlich der Männerwelt<br />

vorbehalten. Die Anstandsliteratur verbot,<br />

in Gegenwart von Damen zu<br />

rauchen – und nach Tabak zu riechen<br />

galt als unfein. Der Mann von Welt zog<br />

sich daher, bekleidet mit einem<br />

Rauchermantel und einer Raucherkappe,<br />

in den mit einem Pfeifentisch<br />

und allen notwendigen Rauchaccessoires<br />

ausgestatteten Rauchsalon zurück, wo er<br />

ungestört dem Tabakgenuß frönen konnte<br />

– oder aber, er ging ins Kaffeehaus.<br />

Das Kaffeehaus war nicht nur<br />

ein Umschlagplatz für Informationen<br />

jeglicher Art, sondern auch ein Refugium<br />

für Tabakliebhaber. Geraucht wurde vor<br />

allem aus Tonpfeifen, die man vor Ort<br />

leihweise zur Verfügung gestellt bekam,<br />

gestopft mit dem gewünschten Tabak<br />

von eigens dafür bereitgestelltem Personal.<br />

Die Pfeife war gratis, der Preis der<br />

Füllung richtete sich nach der Qualität<br />

des Tabaks. In vielen Kaffeehäusern<br />

wurde bis weit ins 19. Jahrhundert<br />

hinein ganz in der Tradition der ersten<br />

türkischen Kaffeehäuser Wasserpfeife<br />

und die orientalische Form der Tonpfeife,<br />

der Tschibuk geraucht.<br />

Zu unserer Bildleiste oben<br />

(von links nach rechts)<br />

Pfeifenhändler im Kaffeehaus, Wien, 1824<br />

Georg Ferdinand Waldmüller (1793-1865)<br />

Öl auf Leinwand,<br />

Schnupftabakdose, Picknick im Wald,<br />

Österreich, um 1830<br />

Holz, Lack<br />

10,2x6,2x2,2cm<br />

Raucher mit Porzellanpfeife,<br />

Österreich, um 1833<br />

Franz Maschek (1797 – 1862)<br />

Öl auf Metall,<br />

Schnupftabakdose, Wien um 1834<br />

SES = S. E. Starkloff<br />

Silber, vergoldet, reliefiert, punziert, nielliert,<br />

7,3 x 4,8 x 1,5 cm

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